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Graf Ludwig von Arnsberg

Graf Ludwig von Arnsberg

männlich 1237 - 1313  (76 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Graf Ludwig von ArnsbergGraf Ludwig von Arnsberg wurde geboren in cir 1237; gestorben am 2 Mai 1313.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1282 bis 1313, Grafschaft Arnsberg; Graf von Arnsberg (Anfangs als Mitregent seines Vaters, später allein von 1282 bis 1313.)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_(Arnsberg)

    Ludwig († 2. Mai 1313) war Graf von Arnsberg und regierte anfangs noch als Mitregent seines Vaters, später allein von 1282 bis 1313.

    Familie und Herkunft
    Ludwig war der Sohn des Grafen Gottfried III. von Arnsberg und der Adelheid von Blieskastel, Tochter und Miterbin von Graf Heinrich. Er selbst heiratete Pironette von Jülich, eine Tochter von Graf Wilhelm IV. von Jülich. Mit dieser hatte Ludwig dreizehn Kinder. Von diesen wurde Wilhelm Nachfolger Ludwigs. Die übrigen Söhne traten in den geistlichen Stand ein. Der Sohn Gottfried wurde Bischof von Osnabrück. Später beanspruchte er auch das Bischofsamt im Bistum Bremen. Walram wurde Kanoniker in Aachen, Domherr in Utrecht sowie Propst des Stifts Meschede. Gerhard war Kanoniker an St. Gereon in Köln. Friedrich wurde Abt im Kloster Steinfeld und später Kanoniker im Kloster Wedinghausen. Johann war Domherr in Paderborn und Kanoniker an St. Gereon in Köln. Richarda war in erster Ehe mit Johann II., Fürst von Mecklenburg in Gardebusch, und in zweiter Ehe mit Wilhelm Graf von Dale verheiratet. Peronette wurde Kanonisse in St. Cäcilien in Köln. Rixeta wurde Äbtissin von St. Ursula in Köln. Katharina heiratete Dietrich II. von Bilstein. Adelheid war mit Philipp II. von Viaden vermählt. Mechthild war Nonne im Kloster Oelinghausen. Loretta war Kanonisse in Villich.[1]

    Leben und Wirken
    Der Übergang der Grafenwürde ist nicht eindeutig zu datieren. Klar ist, dass Ludwig noch zu Lebzeiten seines Vaters einige Jahre Mitregent war. In der äußeren Politik setzte Ludwig eher auf Kompromisse. Daher kam es trotz erheblicher Konflikte mit den kölnischen Erzbischöfen, insbesondere mit Siegfried von Westerburg, nicht zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Im Streit um die Kontrolle des Gogerichts Wickede, auf das die Grafen von Arnsberg und auch die Kölner Anspruch erhoben, wurde ein Schiedsgericht eingesetzt. Dies diente offenbar zur Beschwichtigung, um den Grafen zum Verbündeten im Limburger Erbkrieg gegen Brabant im Jahr 1280 zu machen. In diesem Zusammenhang sagte der Erzbischof dem Grafen Schutz vor den Grafen von der Mark zu. Außerdem versprach der Erzbischof, einige der Söhne und Brüder Ludwigs mit kirchlichen Pfründen zu versorgen. Trotz dieses Bündnisses scheint sich Ludwig an den kriegerischen Aktionen des Bischofs nicht beteiligt zu haben.

    Trotz der demonstrierten Eintracht bestanden gewisse Spannungen weiter. So befand sich Ludwig 1293 in einer Fehde mit der kölnischen Besatzung in Hovestadt. Für das dennoch fortdauernde Einvernehmen spricht, dass der Erzbischof selbst 1296 die Trauung des späteren Grafen Wilhelm mit Beatrix von Rietberg vornahm. Im Fall des Streits um Wickede kam es auch durch die Verschleppung des Verfahrens zu keiner Entscheidung, weswegen sich Ludwig beim neuen Kölner Erzbischof Wigbold von Holte beschwerte, dass der Erzstuhl das Gericht noch immer unrechtmäßig für sich beanspruche. Inwieweit eine Intervention in dieser Sache bei König Albrecht Erfolg hatte, ist nicht ganz klar. Weitere Beschwerden kamen hinzu. So habe Köln das Dorf Werl, einst Hauptsitz der gräflichen Familie, und noch immer auf dem Gebiet der Grafschaft liegend, unrechtmäßig befestigt. Die Kölner Erzbischöfe hatten auf dem Fürstenberg unmittelbar an der Grenze der Grafschaft eine neue Burg errichtet. Vor allem aber hatten die Kölner innerhalb eines Waldgebietes, das der Graf vom Kaiser zu Lehen erhalten hatte, die Städte Warstein, Belecke und Kallenhardt errichtet. Insgesamt befand sich Graf Ludwig gegenüber den expansiven Kölner Erzbischöfen erkennbar in der Defensive.

    Nicht zuletzt deswegen konzentrierte er sich auf den inneren Ausbau und die Schaffung eines zusammenhängenden Herrschaftsgebiets. So wurden entlegene Besitztümer gegen solche innerhalb der Grenzen getauscht. Seine Schwester Mathilde (Mechthild), die mit dem Grafensohn Heinrich III. von Waldeck verlobt war, erhielt die Wewelsburg als Brautschatz. Einen bedeutenden Besitzzuwachs erfuhr das Grafenhaus durch Elisabeth Holte, eine Erbin der Edelherren von Arnsberg, die alle früher zu Lehen gegebenen Güter an Graf Ludwig zurückgab. Von einem weiteren Nachkommen dieses Geschlechts erhielt er die Hälfte der Freigrafschaft Velmede und später auch die Freigrafschaft Stockum. Vom Kloster Scheda erwarb Ludwig die Patronatsrechte über die Pfarrei Hüsten. Das Dorf Wenholthausen, das sich im Besitz der Herren von Ardey befand, kaufte er für die Grafschaft zurück. Daneben entstanden durch Rodungen die Dörfer Sundern, Hagen und Langscheid, die teilweise zu Freiheiten erklärt wurden. Dass diese kein vollständiges Stadtrecht erhielten, hing mit der ablehnenden Haltung des Kölner Erzbischofs in seiner Eigenschaft als Herzog von Westfalen zusammen.

    Nach fast vierzigjähriger Regierungszeit starb Graf Ludwig am 2. Mai 1313.

    Titel (genauer):
    Auch Graf Ludwig regierte die Grafschaft über 40 Jahre lang. Nach innen setzte er den Ausbau und die Konsolidierung des Herrschaftsgebiets fort. Durch Rodungen entstanden etwa die Dörfer Sundern, Hagen und Langscheid, die teilweise zu Freiheiten erklärt wurden.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Arnsberg

    Ludwig heiratete Peronetta (Petronella) von Jülich in vor 1277. Peronetta (Tochter von Graf Wilhelm IV von Jülich und Richarda von Geldern) gestorben in vor 1304. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Graf Wilhelm von Arnsberg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1277; gestorben in 1338.


Generation: 2

  1. 2.  Graf Wilhelm von ArnsbergGraf Wilhelm von Arnsberg Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Ludwig1) wurde geboren in cir 1277; gestorben in 1338.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1313 bis 1338, Grafschaft Arnsberg; Graf von Arnsberg

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_(Arnsberg)

    Wilhelm von Arnsberg (* um 1277; † 1338) war Graf von Arnsberg und regierte von 1313 bis 1338.

    Familie und Herkunft
    Wilhelm von Arnsberg war Sohn des Grafen Ludwig und dessen Frau Pironette von Jülich, Tochter des Grafen Wilhelm IV. von Jülich.

    Wilhelm selbst war verheiratet mit einer Verwandten Beatrix von Cuyk-Rietberg, einer Tochter des Grafen Konrad II. von Rietberg. Im Laufe ihrer Ehe hatte das Paar sieben Nachkommen. Gottfried wurde der Nachfolger seines Vaters. Der Sohn Wilhelm wurde Propst des Kanonikerstiftes Meschede. Konrad war Domherr von St. Peter in Osnabrück. Mechthild heiratete Johann III. Graf von Oldenburg. Adelheid war Kanonikerin in Köln. Jutta wurde Äbtissin in Fröndenberg. Piornette war Äbtissin von St. Ursula in Köln. Ein unehelicher Sohn des Grafen war Walram Kanoniker und Propst in Mariengraden in Köln sowie Dechant in Zülpich.[1]

    Leben und Wirken
    Wilhelm wurde 1313 Nachfolger seines Vaters. Seine Position war zwar weitgehend ungefährdet, allerdings machten die zahlreichen Nachkommen des alten Grafen einen Erbvergleich nötig, den Gerhard von Jülich, ein Onkel Wilhelms, vermittelte. Danach war Wilhelm als Graf von den übrigen Erbberechtigten als Nachfolger Ludwigs und ausschließlicher Herr der Grafschaft anerkannt. Unmittelbar nach dieser Übereinkunft hielt der neue Graf einen allgemeinen Lehnstag ab. Das erhaltene Protokoll gibt einige Einblicke in die Besitzverhältnisse des Grafenhauses. Danach vergab Wilhelm insgesamt 261 Lehen. Über diese konnte er freilich nicht unmittelbar verfügen, da es fast ausschließlich Erblehen waren.

    Unter Graf Wilhelm wurde das Territorium noch einmal in größere politische Zusammenhänge verwickelt. Im Gegensatz zum Erzbischof von Köln unterstützte Wilhelm nach dem Tod Kaiser Heinrichs VII. nicht Friedrich von Österreich, sondern Ludwig von Bayern. Dieser setzte sich als Ludwig IV. bei diesem Konflikt durch. Wilhelm war zu dieser Zeit häufig im Hoflager des Kaisers anzutreffen.

    Zum Dank erhielt Graf Wilhelm vom Kaiser zum Reichslehen: Die Vogtei über Soest, herzogliche Rechte (ducatus) innerhalb der Grenzen seiner Grafschaft. Außerdem erhielt er das sogenannte Vorstreitrecht. Damit hatte er das Recht die Reichsfahne zu tragen, wenn der Kaiser oder der Erzbischof von Köln in seiner Eigenschaft als Herzog von Westfalen (summus dux) im Raum Westfalen Krieg führen sollte. Normalerweise war dieses Recht dem Herzog von Schwaben vorbehalten. Außerdem erhielt er Wälder und Zolleinnahmen bei Neheim. Die herzoglichen Rechte waren freilich angesichts der faktischen Übermacht Kölns ohne größere praktische Bedeutung.

    Bereits im fortgeschrittenen Alter ging Graf Wilhelm ähnlich wie sein Vorfahr Gottfried I. auf einen Kriegszug in den Osten. Er folgte damit wie andere Ritter und Grafen der Einladung von Johann von Luxemburg. Dieser befand sich verbündet mit dem Deutschen Orden im Kampf mit dem polnischen König Władysław I. Ellenlang und den noch heidnischen Litauern. Im Verlauf dieser Unternehmung gründete Wilhelm 1337 die Stadt Arnsburg auf der Insel Oesel.

    Wilhelm starb 1338 nach fast fünfundzwanzigjähriger Regentschaft. Zu seinem Testamentsvollstrecker hatte er seinen Bruder Gottfried, Bischof von Osnabrück, bestimmt.

    Titel (genauer):
    Unter Graf Wilhelm wurde das Territorium noch einmal in größere politische Zusammenhänge verwickelt. Im Gegensatz zum Erzbischof von Köln unterstützte Wilhelm nach dem Tod Kaiser Heinrichs VII. nicht Friedrich I. von Österreich, sondern Ludwig von Bayern. Dieser setzte sich als Ludwig IV. bei diesem Konflikt durch. Zum Dank erhielt Graf Wilhelm vom Kaiser zum Reichslehen: die Vogtei über Soest, herzogliche Rechte innerhalb der Grenzen seiner Grafschaft, den so genannten Vorstreit (d. h. ritterliches Ehrenrecht – das Tragen der Reichsfahne war ansonsten dem Herzog von Schwaben vorbehalten) für den Fall, dass der Kaiser oder der oberste Herzog (d. i. der Erzbischof von Köln) in Westfalen Krieg führt, zudem Wälder und Zolleinnahmen bei Neheim. Die herzoglichen Rechte waren freilich angesichts der faktischen Übermacht Kölns ohne größere praktische Bedeutung.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Arnsberg

    Wilhelm heiratete Beatrix von Rietberg in 1296. Beatrix (Tochter von Graf Konrad II. von Rietberg und Mechthild) gestorben in 1328/1330. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 3. Graf Gottfried IV. von Arnsberg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1295; gestorben in 1371.


Generation: 3

  1. 3.  Graf Gottfried IV. von ArnsbergGraf Gottfried IV. von Arnsberg Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Wilhelm2, 1.Ludwig1) wurde geboren in cir 1295; gestorben in 1371.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Arnsberg; Graf von Arnsberg

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_IV._(Arnsberg)

    Gottfried IV., Graf von Cuyk-Arnsberg (* um 1295; † 21. Februar 1371) war der letzte Graf der Grafschaft Arnsberg. Er regierte von 1338 bis 1368. Wie zu Zeiten seiner Vorgänger wurde der Bestand der Grafschaft durch die Konkurrenz mit den Kölner Erzbischöfen und den Grafen der Mark bedroht. Da seine Ehe kinderlos blieb, verkaufte er die Grafschaft schließlich an das Erzstift Köln.

    Gottfried war der älteste Sohn des Grafen Wilhelm von Arnsberg und Beatrix von Cuyk-Rietberg. Er selbst heiratete Anna von Kleve, eine Tochter von Dietrich VII. Die Ehe blieb kinderlos.

    Leben und Wirken
    Obwohl Graf Gottfried der letzte Graf der Grafschaft Arnsberg war, spielte er nach außen eine weit aktivere Rolle als die meisten seiner Vorgänger. Noch zu Lebzeiten seines Vaters Graf Wilhelm verfiel Gottfried dem päpstlichen Bann, weil er den Bischof von Münster, Ludwig II. von Hessen, wegen dessen Übergriffen auf die Grafschaft hatte gefangen nehmen lassen. Kurz nach dem Beginn seiner Regentschaft wurde er von diesem Bann gelöst. In den ersten Jahren seiner Regentschaft war das Verhältnis zum Kölner Erzbischof Heinrich II. von Virneburg relativ entspannt. Dieser gab dem Grafen sogar das Recht, die Stadt Hirschberg zu befestigen. Dieses Einvernehmen endete, als Gottfried zusammen mit Graf Adolf II. von der Mark die kölnische Stadt Menden belagerte und einnahm. Dieser Konflikt endete in einem Vergleich.

    In den Folgejahren verschoben sich die Kräfteverhältnisse in Westfalen drastisch zu Lasten der Arnsberger Grafschaft. Nach dem Amtsantritt Wilhelms von Gennep als neuer Kölner Erzbischof kam es zu einem Bündnis des Erzstuhls mit Engelbert III. von der Mark. Konnten die Arnsberger Grafen in der Vergangenheit zwischen den beiden mächtigen Nachbarn lavieren, stand Gottfried der vereinten Übermacht nunmehr isoliert gegenüber. Infolge einer Fehde (1352) mit der Grafschaft Mark konnte der Erzbischof Gottfried zwingen, unter anderem auf die Ausübung der geistlichen Gerichtsbarkeit zu verzichten. Außerdem musste er alle Ansprüche auf die Herrschaft Ardey sowie Gerichtsrechte in Schmallenberg, Körbecke und anderen Orten aufgeben. Dem Grafen von der Mark musste Gottfried Fredeburg abtreten.

    Im Jahr 1357 kam es erneut zu Übergriffen Kölns auf die Grafschaft Arnsberg. Im Verlauf des sogenannten „Arnsberger Krieges“ wurde von Graf Gottfried vermutlich die Stadt Winterberg zerstört. Diese Auseinandersetzung endete ohne einen Sieg einer der beiden Seiten. Es kam zeitweise sogar zu einer Annäherung und zur Ernennung von Graf Gottfried zum Marschall von Westfalen durch den Erzbischof.

    Bedrohlich wurde die Lage, als der Erzstuhl an Adolf von der Mark (1363) fiel, dem nach kurzer Regentschaft aus demselben Hause Engelbert III. folgte. Nunmehr drohte ein koordiniertes Vorgehen der beiden mächtigen Nachbarn gegen die Grafschaft. Tatsächlich kam es 1366 zu militärischen Auseinandersetzungen zwischen Mark und Arnsberg. In deren Verlauf kam es zur Belagerung, Eroberung und Einäscherung der Stadt Arnsberg.

    Der Bestand der Grafschaft war aber auch durch die Kinderlosigkeit des Regenten bedroht. Als keine Hoffnung auf einen leiblichen Nachkommen mehr bestand, wurde die Übertragung der Herrschaft nötig. Zunächst dachte Gottfried an einen Neffen aus dem Hause Oldenburg. Als dieser und ein weiterer möglicher Nachfolger aber starb, war die Situation wieder offen. Das Haus der Grafen von der Mark kam aus naheliegenden Gründen nicht in Frage. Auch ein Übergang an Köln war angesichts der zurückliegenden Konflikte auf den ersten Blick kaum vorstellbar. Gleichwohl kam es zum Verkauf der Grafschaft an den Erzstuhl. Dazu trug unter anderem bei, dass der Bischof Engelberg nicht mehr die volle Verfügungsgewalt über das Bistum hatte, sondern durch die Ernennung von Kuno von Falkenstein zum Koadjutor faktisch entmachtet worden war. Im Übrigen profitierte nach dem Tod des Bischofs 1367 auch nicht das Haus Mark von diesem Schritt, sondern mit Friedrich III. von Saarwerden ein weitgehend Fremder.

    Im Inneren der Grafschaft hat Graf Gottfried den inneren Ausbau des Territoriums fortgesetzt. Im Jahr 1348 erhielt die Stadt Arnsberg die Schutz- und Schirmherrschaft über die Arnsberger Mark. Die Stadt Neheim erhielt 1358 Lippisches Recht und 1360 die Erlaubnis einen Jahrmarkt abzuhalten. Das Dorf Hüsten wurde 1360 und Freienohl 1364 zu Freiheiten erhoben. Das Kloster Wedinghausen bekam 1363 die kirchlichen Rechte über die Pfarrei Hüsten.

    Letzte Jahre
    Am 25. August 1368 verkaufte Gottfried die Grafschaft Arnsberg für 130.000 Gulden an den Erzbischof von Köln. Für Köln bedeutete der Erwerb der Grafschaft, dass ihr Herzogtum Westfalen, das zuvor um die Grafschaft herumgewachsen war, nun eine Mitte bekommen hatte.

    Graf Gottfried und seine Gemahlin verließen ihr Herrschaftsgebiet und ließen sich im Rheinland nieder. Gottfried verstarb knapp drei Jahre später am 21. Februar 1371 im Alter von 75 Jahren und wurde als einziger weltlicher Fürst in einem Hochgrab im Kölner Dom beigesetzt. Seine Frau kehrte nach seinem Tod in das Gebiet der Grafschaft zurück und nahm ihren Witwensitz auf der Burg Wildshausen.

    Gedenken
    Im Jahr 1364 schenkte der Graf der Stadt Arnsberg eine Fruchternte unter der Bedingung, dass die Kommune seiner selbst und seiner Gemahlin zweimal jährlich mit Seelenmessen und Fürbitten zu gedenken habe. Wenn auch mit zeitlichen Unterbrechungen wird diese Tradition des sogenannten Arnsberger „Grafenbegängnis“ auch heute noch alljährlich vollzogen. Der Stadt Neheim schenkte der Graf 1368 über 900 Morgen Land. Dessen wird auch heute noch durch ein festliches Dankmahl („Donatorenfeier“) und das Austeilen süßer Brötchen („Stütchen“) an die Kinder der Stadt gedacht. Daneben veranstalten auch die Neheimer Bürger ein Grafenbegängnis. Dazu reist eine Abordnung von Vereinen, Schulkindern und Repräsentanten der Stadt nach Köln und legt einen Kranz am Grab Gottfrieds nieder.[1] Bis zu seiner Fusion mit dem Franz-Stock-Gymnasium im Jahr 2002 trug zudem eines der städtischen Gymnasien in Arnsberg den Namen Graf-Gottfried-Gymnasium. Seit 2012 heißt die frühere Karl-Wagenfeld-Schule in Arnsberg Graf-Gottfried-Schule.

    Titel (genauer):
    Graf Gottfried IV. war der letzte Graf der Grafschaft, spielte aber nach außen eine weit aktivere Rolle als die meisten seiner Vorgänger. Noch zu Lebzeiten des alten Grafen verfiel Gottfried dem päpstlichen Bann, weil er den Bischof von Münster, Ludwig II. von Hessen, wegen dessen Übergriffen auf die Grafschaft gefangen nehmen ließ. Erst kurz nach dem Beginn seiner Regentschaft wurde er von diesem Bann gelöst. In den ersten Jahren seiner Regentschaft war das Verhältnis zum Kölner Erzbischof relativ entspannt. Dieser gab dem Grafen sogar das Recht, die Stadt Hirschberg zu befestigen. Dieses Einvernehmen endete, als Gottfried zusammen mit Graf Adolf II. von der Mark die kölnische Stadt Menden belagerte und einnahm. Dieser Konflikt endete in einem Vergleich.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Arnsberg

    Gottfried heiratete Gräfin Anna von Kleve in Datum unbekannt. Anna (Tochter von Dietrich VI. (VIII.) von Kleve und Margareta von Neu-Kyburg) gestorben in nach 1377/78 vor 1 Mai 1392; wurde beigesetzt in Kloster Wedinghausen. [Familienblatt] [Familientafel]