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Adalbert von Thurgau (im Zürichgau)

Adalbert von Thurgau (im Zürichgau)

männlich - 911

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Generation: 1

  1. 1.  Adalbert von Thurgau (im Zürichgau)Adalbert von Thurgau (im Zürichgau) gestorben in cir 911.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Zürichgau

    Der Zürichgau (auch das Zürichgau) war ein mittelalterlicher Gau mit der Stadt Zürich als Zentrum. Ein erster Graf in Zurihgauuia lässt sich mit Pebo 741/46 nachweisen. Ursprünglich eine Unterabteilung des Thurgau wurde der Zürichgau als alemannischer Gau um 820 vom Thurgau abgetrennt, zunächst unter einem Grafen Ruadker, gefolgt von einer Reihe von Eberhardingern, aus denen später die Grafen von Nellenburg hervorgingen. 915 fiel der Zürichgau als Gau des Herzogtums Schwaben wieder zusammen mit dem Thurgau an die Burchardinger. Im späten 10. Jahrhundert erscheinen die Nellenburger und zwischen 1077 und 1172 die Lenzburger als Landgrafen.[1]
    Der Zürichgau umfasste im Frühmittelalter das Becken des Zürichsees und das Limmattal (Teile des heutigen Kantons Zürich rechts der Glatt zählten zum Thurgau). Er grenzte im Südosten (in der Linthebene) an Churrätien und im Norden (am Rhein) an den Alpgau. Dazu umfasste er wesentliche Teile der damals erst spärlich besiedelten Gebiete der späteren Innerschweiz (Zug, Uri, Schwyz, Teile von Unterwalden und Glarus und die östlichen Gebiete von Luzern).[2] Dies änderte sich erst im Hochmittelalter mit dem Aufstieg des regionalen Ministerialadels und der Gründung neuer Städte (Luzern und Zug).
    Im späten 12. Jahrhundert fiel dann der westliche Teil des Zürichgaus an die Habsburger und der östliche an die Kyburger. Die letzten Grafen des Zürichgaus, die Zähringer, starben 1218 aus und die Stadt Zürich wurde reichsunmittelbar. Habsburger Ansprüche in der Innerschweiz führten zur politischen Dynamik, die in die Entstehung der Alten Eidgenossenschaft mündete.
    Im mittleren 14. Jahrhundert begann die territoriale Expansion Zürichs und bis um 1450 fiel die Mehrheit des Zürichgaus, im Wesentlichen das Gebiet des Kantons Zürich, unter Zürcher Herrschaft. Teile des Zürichgaus links der Limmat wurden als östlicher Teil des Aargaus betrachtet und 1415 durch die Eidgenossen von den Habsburgern erobert. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde der Begriff Zürichgau (Zürichgaw) weiter verwendet für das Herrschaftsgebiet der Stadt Zürich, der alternative Begriff „Kanton“ kam im Verlauf des 16. Jahrhunderts allmählich in Gebrauch, aber noch im späten 18. Jahrhundert konnte Zürichgow als deutsche Übersetzung für französisches canton de Zurich stehen.[3] Seit der Gründung des modernen Kantons Zürich 1831 findet „Zürichgau“ allenfalls noch antiquiert oder ironisch Verwendung.

    Grafen im Zürichgau
    • (Rupert) Cancor († nach 782) (Robertiner) 745 Graf im Oberrheingau (Thurgau), 758 Graf im Breisgau, 775/778 Graf im Zürichgau, 754 Mitstifter von Kloster Lorsch, ∞ Angila
    • Gerold (ab 826 nachweisbar, 832/34 für wenige Jahre auch Graf im Thurgau, im Zürichgau bis 867 nachweisbar)[4]
    • Hunfried III., um 850, Graf im Zürichgau (Burchardinger)
    • Eberhard I. (Eberhardinger) um 900, Graf im Zürichgau, ∞ Gisela



    Weblinks
    • Peter Erhart: Zürichgau In: Historisches Lexikon der Schweiz
    Einzelnachweise
    1 Reinhold Kaiser: Vom Früh- zum Hochmittelalter. In: Geschichte des Kantons Zürich. Bd. 1, Frühzeit bis Spätmittelalter. Werd: Zürich 1995, S. 130–171; S. 131 f.
    2 Beschreibung nach der Darstellung in G. Droysen: Allgemeiner Historischer Handatlas. Bielefeld/Leipzig 1886, 22 f. Vgl. auch Otto Henne am Rhyn: Geschichte des schweizervolkes und seiner kultur von den ältesten zeiten bis zur gegenwart. (1865), S. 40: „das Zürichgau, dem der St. Gallische 'Seebezirk' (Uznach und Rapperswil), wo der Steinerbach die Grenze gegen das rätische Gaster bildete, der grösste Theil des jetzigen Kantons Zürich, der Kanton Schwiz östlich von Lowerzersee und der 'Platte', Uri (mit Ausnahme des rätischen Urserenthales) und wol auch Glaris angehörten. In späterer Zeit scheint das Zürichgau auch nach Unterwalden hinein gereicht zu haben, da in einer Urkunde Engelberg als dazugehörig erscheint.“
    3 So in einer Karte von Abraham Ruchat: L'Etat et les Delices de la Suisse. Gedruckt bei Wetsteins und Smith in Amsterdam, 1770.
    4 Michael Mitterauer: Karolingische Markgrafen im Südosten. Böhlau, Wien 1963, S. 21 f., gemäss Genealogie Mittelalter.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Graf Eberhard I. von Thurgau (im Zürichgau)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 929.


Generation: 2

  1. 2.  Graf Eberhard I. von Thurgau (im Zürichgau)Graf Eberhard I. von Thurgau (im Zürichgau) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Adalbert1) gestorben in nach 929.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Zürichgau; Graf im Zürichgau; 889 urkundlich bezeugt.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Eberhardinger

    Die Eberhardinger waren eine Familie des schwäbischen Adels, die 889 mit Graf Eberhard I. im Zürichgau erstmals Erwähnung findet.
    Die verwandtschaftlichen Beziehungen innerhalb der Familie sind nur stückweise eindeutig geklärt, deutlich ist vor allem, dass Mitglieder der Familie immer wieder als Grafen des Zürichgaus und des Thurgaus und Vögte des Klosters Einsiedeln auftraten.
    Im Jahr 1050 waren die Eberhardinger im Besitz der von ihnen neu erbauten Nellenburg, nach der sich die Familie ab 1096 Grafen von Nellenburg nannte. Bereits drei Generationen später starben die Eberhardinger im Mannesstamm aus, wodurch die Landgrafschaft Nellenburg auf die Grafen von Veringen überging.

    Die wichtigsten Eberhardinger sind:
    • Eberhard I. (889 bezeugt), Graf im Zürichgau
    • Regelinda († 958), Ehefrau der Herzöge Burchard II. (Burchardinger) und Hermann I. (Konradiner) von Schwaben
    • Eberhard I. der Selige († 1076/79), Erbauer der Nellenburg, Verwandter Papst Leos IX.
    • Udo/Uto (X 1078), dessen Sohn, 1066 Erzbischof von Trier
    • Burkhard III. († wohl 1106), dessen Bruder, erster Graf von Nellenburg



    Name:
    Ahnherr der Eberhardinger

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Zürichgau
    https://www.wikiwand.com/de/Zürichgau

    Familie/Ehepartner: Gisela. Gisela wurde geboren in 865; gestorben in 911. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 3. Herzogin Reginlinde (von Schwaben)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 885 und 890; gestorben am 8 Aug 958 in Insel Ufenau, Zürichsee, Freienbach, SZ, Schweiz; wurde beigesetzt in Kloster Einsiedeln, SZ, Schweiz.


Generation: 3

  1. 3.  Herzogin Reginlinde (von Schwaben)Herzogin Reginlinde (von Schwaben) Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in zw 885 und 890; gestorben am 8 Aug 958 in Insel Ufenau, Zürichsee, Freienbach, SZ, Schweiz; wurde beigesetzt in Kloster Einsiedeln, SZ, Schweiz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: Kloster Einsiedeln, SZ, Schweiz; Reginlinde soll sehr viel zum Erfolg des Kloster Einsiedeln beigetragen haben. So hat sie diesem Ländereien und Reliquien geschenkt sowie durch ihr umfangreiches Netzwerk wichtige Verbindungen hergestellt zB auch zu König Otto I. der dem Kloster Immunität und freie Abtwahl zugestand. (ms)
    • Titel (genauer): Herzogin von Schwaben
    • Wohnort: Festung Hohentwiel, Singen; In erster Ehe mit Herzog Burkhard wohnte sie wohl zeitweise auf der Festung Hohentwiel.
    • Besitz: 926, Kloster St. Margarethen, Waldkirch; Im Jahr 926 stiftete Herzog Burkhard II. zusammen mit seiner Frau Regelinda das adelige Frauenkloster St. Margarethen zu Waldkirch. Er schenkte dem Kloster das ganze Tal mit allen Bewohnern, Tälern und Gewässern sowie einigen Rechten, wie Jagd- und Fischereirecht.
    • Beruf / Beschäftigung: 929 bis 958, Fraumünster, Zürich, Schweiz; Reginlinde war Laienäbtissin im Fraumünster und wohnte zeitweise auch dort.
    • Beruf / Beschäftigung: nach 949 bis 958, Kloster Säckingen; Reginlinde war Laienäbtissin im Kloster Säckingen und wohnte zeitweise auch da.

    Notizen:

    Zitat aus: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/012896/2011-11-08/

    Reginlinde

    um 885/888, 18., 19. oder 20.8 958/959, ​Einsiedeln. Tochter des Eberhard I., 886-894 Vogts des Zürichgaus, oder des Waltfred, Markgf. von Verona und Friaul, und der Unruochingerin Gisela, Nichte des Ks. Berengar. ​1) Burchard II., 2) Hermann I., Hzg. von Schwaben (948/949), aus dem Geschlecht der Konradiner. R. ist 929-958 als Laienäbtissin des Frauenklosters Felix und Regula in Zürich bezeugt. Durch reiche Güterschenkungen Mitgründerin der Klöster Einsiedeln und St. Margarethen in Waldkirch (Baden, D). Von Aussatz befallen, soll sie ihre letzten Jahre bei ihrem Sohn (?) Adalrich auf der Insel Ufenau verbracht haben.

    Version vom: 08.11.2011
    Autorin/Autor: Judith Steinmann



    Verwandtschaft:

    https://stammler-genealogie.ch/relationship.php?altprimarypersonID=&savedpersonID=&secondpersonID=I1&maxrels=5&disallowspouses=0&generations=50&tree=StammlerBaum&primarypersonID=I1953



    Name:
    Durch ihren Grossvater Eberhard, den einflussreichen Markgrafen von Friaul, war sie mit dem Adelsgeschlecht der UNRUOCHINGER verwandt. Über ihren ersten Gatten Herzog Burkhard II. von Schwaben, bestanden Beziehungen zur vor allem in Rätien und Südschwaben einflussreichen Sippe der HUNFRIDINGER, die ihrerseits mit den NELLENBURGERN verwandt waren, welche im 11. Jahrhundert grosse Bedeutung erlangten. Tochter Bertha aus dieser ersten Ehe heiratete den Burgunderkönig Rudolf II. aus dem Geschlecht der RUDOLFINGER; aus dieser Verbindung stammt Reginlindes Enkelin, die dritte Frau Ottos I. und Mutter Ottos II.

    Beruf / Beschäftigung:
    https://www.kloster-einsiedeln.ch/geschichte/
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Einsiedeln

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Schwaben

    Wohnort:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Festung_Hohentwiel

    Besitz:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_St._Margarethen

    Beruf / Beschäftigung:
    https://www.fraumuenster.ch/das-fraumunster/geschichte/
    https://de.wikipedia.org/wiki/Fraumünster

    Beruf / Beschäftigung:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Damenstift_Säckingen

    Gestorben:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Ufenau

    Begraben:
    Regelinda starb am 8. August 958 auf der Ufenau und wurde im Kloster Einsiedeln bestattet. Laut P. Johann B. Müller kamen «die Gebeine nach Einsiedeln, wo sie bis 1673 vor der Muttergotteskapelle, bis 1720 in der Kapelle der Unbefleckten Empfängnis am Eingang des Münsters, bis 1790 in der Sakristei ruhten, und im letzteren Jahre neben der Muttergotteskapelle im Fundament der dortigen Pfeiler beigesetzt wurden.»

    Familie/Ehepartner: Herzog Burkhard II. (Burchard) von Schwaben (Hunfriedinger / Burchardinger). Burkhard (Sohn von Markgraf Burkhard I. (Burchard) von Schwaben (in Rätien) (Hunfriedinger / Burchardinger) und Liutgard? von Sachsen?) wurde geboren in cir 885; gestorben am 29 Apr 926 in Novara, Italien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 4. Hicha von Schwaben  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 905; gestorben in 950.
    2. 5. Gisela von Schwaben  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 905.
    3. 6. Königin Bertha von Schwaben (von Burgund)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 907; gestorben in nach 2 Jan 966; wurde beigesetzt in Abtei Payerne, Waadt, Schweiz.
    4. 7. Burkhard III. (Burchard) von Schwaben  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 915; gestorben in 973; wurde beigesetzt in Kloster Reichenau, Insel Reichenau, Bodensee.
    5. 8. Adalrich von Schwaben (von Einsiedeln)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 29 Sep 973 oder nach 973.

    Reginlinde heiratete Herzog Hermann I. in der Wetterau (Konradiner) in 926. Hermann (Sohn von Graf Gebhard in der Wetterau (Konradiner)) gestorben in 948 in Kloster St. Maria, Wetzlar. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 9. Ida (Ita) in der Wetterau (Konradiner)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 930; gestorben am 17 Mai 986.


Generation: 4

  1. 4.  Hicha von Schwaben Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 905; gestorben in 950.

    Notizen:

    Name:
    Hicha wird als Tochter der Reginlinde erwähnt:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Regelinda



    Hicha wird als Tochter der Reginlinde nicht geführt:
    NEUJAHRSBLATT der Gesellschaft zu Fraumünster auf das Jahr 2020, Seite19

    Familie/Ehepartner: Werner V. im Worms- und Speyergau. Werner gestorben in 913. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 10. Herzog Konrad von Lothringen, der Rote  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 922; gestorben am 10 Aug 955 in Lechfeld; wurde beigesetzt in Dom zu Worms.

  2. 5.  Gisela von SchwabenGisela von Schwaben Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 905.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: 926, Kloster St. Margarethen, Waldkirch; Gisela wurde Äbtissin im eigens gegründeten Kloster Waldkirch.

    Notizen:

    Beruf / Beschäftigung:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_St._Margarethen

    Im Bericht von Wikipedia wir Gisela als Äbtissin nicht erwähnt, jedoch ihre Mutter Reginlinde ?


  3. 6.  Königin Bertha von Schwaben (von Burgund)Königin Bertha von Schwaben (von Burgund) Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 907; gestorben in nach 2 Jan 966; wurde beigesetzt in Abtei Payerne, Waadt, Schweiz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: Kloster Säckingen; Laienäbtissin (urkundlich nicht belegt)
    • Titel (genauer): 922 bis 933, Königreich Hochburgund; Königin von Hochburgund nachdem ihr Vater Burkhard II. im Jahre 919 bei Winterthur König Rudolf II, besiegt hat und den sie darauf heiratete.
    • Titel (genauer): 933 bis 945, Königreich Burgund; Nach der Vereinigung von Hoch- und Niederburgund ab 933 Königin von Burgund
    • Titel (genauer): 937 bis 947, Lombardei, Italien; Königin der Lombardei

    Notizen:

    Auszug aus: NEUJAHRSBLATT der Gesellschaft zu Fraumünster auf das Jahr 2020

    Bertha, Königin von Burgund

    Reginlindes Tochter Bertha (*907) wurde schon früh in die politischen Umbrüche ihrer Zeit involviert. Ihr Vater, Burkhard II., hatte seine Machtbasis in Rätien. Bei den widerborstigen Alemannen war seine Herrschaft indessen umstritten; König Rudolf II. überschritt die Aare, eroberte den Aargau, überquerte die Reuss und machte sich zum Herrn über den Zürichgau. Erst 919 in Winterthur wurde er, beim Versuch, auch den Thurgau zu erobern, von Herzog Burkhard besiegt.
    Nach drei Jahren Verhandlungen einigte man sich in drei Punkten: Erstens, die Reuss bildete die neue herrschaftliche Grenze zwischen Hochburgund und Alemannien. Zweitens, der Herzog und der König, die Herren über die Bündner und Walliser Pässe, verfolgten von nun an eine gemeinsame Politik zur Eroberung Italiens. Und drittens, der ledige Rudolf II. erhielt Bertha zu seiner Ehefrau.

    Mehr unter der Quelle



    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Berta_von_Alamannien

    Berta von Alamannien (* um 907; † nach 2. Januar 966), als Gattin von Rudolf II. Königin von Hochburgund und nach der Vereinigung von Hoch- und Niederburgund ab 933 Königin von Burgund, in der Schweiz meistens Bertha von Schwaben genannt. Nach 937 wurde sie durch Heirat auch Königin der Lombardei.
    Berta war die Tochter des Herzogs Burchard II. von Schwaben. Nachdem die expansiven Herrscher von Hochburgund ihre Ostgrenze auf Kosten Schwaben-Alamanniens von der Aare an die Reuss verlegten, dann aber 919 in der Schlacht bei Winterthur eine Niederlage erlitten hatten, wurde Berta wohl 922 als Versöhnungsgeste mit König Rudolf II. von Hochburgund vermählt. Die gemeinsame Tochter Adelheid wurde in zweiter Ehe die Gattin von Kaiser Otto I.
    Rudolf und Berta wurden große Kirchenstifter in der Westschweiz. Nach Rudolfs Tod 937 amtierte Berta zeitweise als Vormund von König Konrad von Burgund. Sie heiratete am 12. Dezember 937 König Hugo von Italien Die Ehe blieb unglücklich; nach Hugos Tod 947 verbrachte Berta den Rest ihres Lebens wieder nördlich der Alpen, wobei die Angaben unsicher sind.
    Berta hat die Gründung des Marienkloster Payerne, das nach ihrem Tod von ihrer Tochter, Kaiserin Adelheid über der Grablege der Mutter zum Zwecke der Memoria (siehe auch Memorialwesen) errichtet wurde, mit Schenkungen befördert.
    Sie ist eine sagen- und legendenumwobene Identifikationsfigur in der französischsprachigen Schweiz (die gute Königin Bertha, La reine Berthe), auch etwa bei der Gründung des Kantons Waadt. Mit der Reformation wurde ihr Bild von der guten Herrscherin zu jenem der vorbildlichen Hausfrau umgedeutet. Ein weiterer Beiname, Berta die Spinnerin, leitet sich daraus ab.

    Literatur
    • Ernst Tremp: Bertha. In: Historisches Lexikon der Schweiz
    Weblinks
     Commons: Berta von Alamannien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Historischer Bericht über Berta von Alamannien (PDF-Datei; 71 kB)



    Zitat aus: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D20781.php

    Bertha
    957/961, Königin von Burgund. Tochter Hzg. Burchards II. von Schwaben und der Herzogin Reginlinde. Nach Burchards Sieg über Kg. Rudolf II. von Hochburgund bei Winterthur 919 wurde B. wohl 922 mit Rudolf vermählt. Als Königin trat sie wenig in Erscheinung. Nach Rudolfs Tod 937 wurde sie zum Instrument der Machtpolitik und von Kg. Hugo von Italien geehelicht. Nach offenbar unglückl. Ehe (laut Liutprand von Cremona) 947 zum zweiten Mal Witwe, verbrachte B. die letzten Lebensjahre in Burgugund. Mit Schenkungen leitete sie die Gründung des Priorats Payerne ein, die durch ihre Tochter Adelheid vollendet wurde. Adelheid liess B. vor dem 8.4.961 in Payerne bestatten. Die Tradition der Königin Bertha als Stifterin des Klosters Payerne geht von einem im frühen 12. Jh. fabrizierten "Testament" aus, das am Beginn eines in der Westschweiz bis heute wirkenden Nachlebens der "guten Königin Bertha" steht. Die spätma. Grabinschrift in der Klosterkirche wurde in der Reformation zerstört. Vom 15. Jh. an weitete sich der Gründungskult auf weitere burgund. Stifte aus: Saint-Victor in Genf, St. Ursen in Solothurn (hier anstelle der Königin Bertrada), St. Mauritius in Amsoldingen und Saint-Imier. Das Zepter auf einem der Siegel der Peterlinger Fälschungen wurde vom 17. Jh. an als Spinnrocken interpretiert und mit der Redensart "z.Z., da Bertha spann" in Verbindung gebracht. Kult und Legende erlebten vom frühen 19. Jh. an einen grossen Aufschwung: Bertha wurde zu einer Identifikationsträgerin des jungen Kt. Waadt (u.a. Schriften von Philippe-Sirice Bridel, angebl. Auffindung der Gebeine 1817, hist.-patriot. Umzüge). Literar. Bearbeitung erfuhr die Persönlichkeit B.s 1947 durch Charles-Albert Cingria.

    Quellen
    – MGH DD reg. Burg., 1977
    – Corpus inscriptionum medii aevi Helvetiae 2, 1984, 210-212
    Literatur
    – H.E. Mayer, «Die Peterlinger Urkundenfälschungen und die Anfänge von Kloster und Stadt Peterlingen», in DA 19, 1963, 30-126
    – HS II/2; III/2
    – A. Lombard, La reine Berthe, 1988
    – V. Durussel, J.-D. Morerod, Le Pays de Vaud aux sources de son Histoire, 1990, 73-82
    Autorin/Autor: Ernst Tremp



    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Burgund

    Königreich Niederburgund (ab 880)

    877, zwei Jahre nachdem er die burgundischen Lande geerbt hatte, starb Karl der Kahle (Westfrankenreich). Sein Sohn Ludwig der Stammler konnte nicht verhindern, dass sich noch im selben Jahr ein burgundischer Adliger, Graf Boso von Vienne, selbständig machte. Boso ließ sich 880 mit Hilfe des Papstes Johannes VIII. und auf Drängen seiner Gattin Irmengard, einer Tochter Ludwigs II. von Italien, auf einer Versammlung der Großen zu Mantala (Montaille bei Vienne) zum König von Burgund und der Provence proklamieren. Er begründete somit das Reich Niederburgund, das auch das cisjuranische Burgunderreich genannt wurde, oder nach seiner Hauptstadt Arles das Königreich Arelat. Boso konnte sich gegen den neuen König des Ostfrankenreiches, Karl den Dicken (876–887, seit 880 auch König von Italien und seit 881 Kaiser), behaupten, jedoch den äußersten Nordosten seines Landes, Wallis, Aosta und Savoyen, nicht halten.

    Ludwig der Blinde, König von Niederburgund 887–924, König der Langobarden (König von Italien) 899–905, Römischer Kaiser 901–905, war der Sohn Bosos und dessen Gemahlin Irmengard. Nach seines Vaters Tod huldigte er als unmündiger Erbe gemeinsam mit seiner Mutter dem ostfränkischen König und Kaiser Karl dem Dicken und empfing von ihm sein Erbe als Lehen. In demselben Verhältnis stand Ludwig auch zu Karls Nachfolger Arnulf von Kärnten. Ludwig wurde 899 König der Langobarden und wurde 901 von Papst Benedikt IV. zum Kaiser gekrönt. 905 unterlag er Berengar von Friaul, der ihn blendete und aus Italien vertrieb. Graf Hugo von Provence war ab 905 Regent von Niederburgund und ab 924 König von Niederburgund. Seit dem Rückzug Rudolfs II. von Hochburgund im Jahre 926 war er zugleich König von Italien.

    Königreich Hochburgund (ab 888)

    Nach der Absetzung Karls des Dicken (888) zerfiel das Ostfrankenreich und auf dem Boden seiner burgundischen Landesteile proklamierte sich 888 in Saint-Maurice der Welfe Rudolf I. (888–912), ein Neffe des Königs Hugo von Frankreich, zum König von Hochburgund. Das Reich umfasste die spätere Freigrafschaft Burgund (Franche-Comté) und die Markgrafschaft Transjuranien. Im selben Jahr schlug der Schwager von Rudolf I., Richard der Gerichtsherr (858–921) – Gründer des westlich der Saône gelegenen mittelalterlichen Herzogtums Burgund – die Normannen bei Saint-Florentin. Diese waren 888 in Burgund eingefallen und hatten Bèze geplündert.

    Rudolf II. von Hochburgund (912–937) führte mehrere Kriege zur Ausdehnung Hochburgunds gegenüber Alamannien. Er erwarb um 912/19/26 Basel und Gebiete im Aargau. Erst die Neugründung des Herzogtums Schwaben unter Burchard II. verhinderte eine weitere Ausdehnung. In der Schlacht bei Winterthur (919) wurde Rudolf entscheidend geschlagen. Schwaben und Hochburgund verbanden sich anschließend zur Durchsetzung beidseitiger Interessen in Italien – Rudolf II. heiratete Berta von Alamannien, eine Tochter Burchards II. Die Grenze zwischen Schwaben und Hochburgund wurde durch die Linie Huttwil-Aarwangen-Basel definiert. 922 wurde Rudolf von der gegen Berengar I. von Friaul, Kaiser und König von Italien, gerichteten Opposition nach Italien gerufen und besiegte Berengar. 926 zog er sich aus Italien wieder zurück und überließ es Hugo von Provence, dem König von Niederburgund.



    Verwandtschaft:

    https://stammler-genealogie.ch/relationship.php?altprimarypersonID=&savedpersonID=&secondpersonID=I1&maxrels=1&disallowspouses=0&generations=50&tree=StammlerBaum&primarypersonID=I2353



    Name:
    Berta von Alamannien / Berthe von Burgund / Bertha of Swabia / Berthe de Souabe / Berthe de Bourgogne

    Aus der Linie der Hunfriedinger / Burchardinger

    Beruf / Beschäftigung:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Damenstift_Säckingen

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Burgund

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Lombardei#Mittelalter

    Begraben:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_Payerne

    Bertha heiratete König Rudolf II. von Hochburgund (Welfen) in cir 922. Rudolf (Sohn von König Rudolf I. von Hochburgund (Welfen) und Willa von Burgund) gestorben am 11 Jul 937; wurde beigesetzt in Abtei Saint-Maurice, Wallis, Schweiz. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 11. König Konrad III. von Burgund, der Friedfertige  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 923; gestorben am 19 Okt 993.
    2. 12. Kaiserin Adelheid von Burgund (Welfen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 931 und 932 in Hochburgund; gestorben am 16 Dez 999 in Kloster Selz, Elsass; wurde beigesetzt in nach 16 Dez 999 in Kloster Selz, Elsass.
    3. 13. Dux Rudolf von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Bertha heiratete König Hugo I. von Niederburgund (von Italien) (Bosoniden) am 12 Dez 937. Hugo (Sohn von Graf Diebold (Theotbald) von Arles (Bosoniden) und Prinzessin Bertha von Lotharingien) wurde geboren in vor 887; gestorben am 10 Apr 947 in Arles. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 14. Bertha (Eudokia) von Niederburgund und Italien (Bosoniden)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  4. 7.  Burkhard III. (Burchard) von SchwabenBurkhard III. (Burchard) von Schwaben Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 915; gestorben in 973; wurde beigesetzt in Kloster Reichenau, Insel Reichenau, Bodensee.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Thurgau, Schweiz; Graf im Thurgau
    • Titel (genauer): Zürichgau; Graf im Zürichgau
    • Titel (genauer): Rätien; Markgraf von (Chur)-Rätien
    • Wohnort: Festung Hohentwiel, Singen
    • Militär / Gefecht: 10 Aug 955, Lechfeld; Teilnehmer an der Seite Ottos I. in der Schlacht auf dem Lechfeld
    • Besitz: 970, Kloster St. Georgien, Hohentwiel; Gründet mit seiner Gattin Hadwig das Kloster St. Georgien
    • Titel (genauer): 954 bis 973, Herzogtum Schwaben; Herzog von Schwaben

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Burchard_III._(Schwaben)

    Burchard III., lateinisch Burchardus, Burgardus, (* 906 oder 915; † 11. oder 12. November 973) aus dem Adelsgeschlecht der Burchardinger war Markgraf von (Chur-)Rätien, Graf im Thurgau und im Zürichgau und von 954 bis 973 Herzog von Schwaben.

    Leben
    Burchard war ein Sohn Herzogs Burchard II. von Schwaben und dessen Ehefrau Regelinda.
    Für seine frühen Jahre wird vermutet, dass Burchard nach dem Tode seines Vaters (926) nach Sachsen gebracht und dort mutmaßlich mit Wieltrud aus der Familie der Immedinger vermählt wurde, um die Kreise des neuen schwäbischen Herzogs Hermann I. nicht zu stören.
    Von 950 bis 954 war Liudolf, Sohn des ostfränkischen Königs Ottos I. und Schwiegersohn Hermanns I., Herzog von Schwaben. Nach erfolglosem Aufstand gegen seinen Vater verlor Liudolf sein Herzogtum, mit dem 954 in der Reichsversammlung von Arnstadt Burchard belehnt wurde. Seine Verwandtschaft mit Königin Adelheid von Burgund mag bei dieser Belehnung eine positive Rolle gespielt haben.
    Burchard gehörte zum Kreis der Vertrauten und Weggefährten von Otto I., mit dem er am 10. August 955 in der Schlacht auf dem Lechfeld kämpfte und den er auch auf bei seinen Italienzügen begleitete. 965 erhielt er den Auftrag, Ottos dritten Italienzug gegen König Berengar II. von Italien zu führen. Burchards Sieg in der Schlacht am Po am 25. Juni 965 sicherte Otto die langobardischen Herzogtümer in Süditalien und 972 deren Eingliederung in das Heilige Römische Reich.
    954 heiratete Burchard Hadwig, eine Tochter des bayerischen Herzogs Heinrich I. und Schwester des späteren bayerischen Herzog Heinrich II.; gemeinsam stifteten sie 970 auf dem Hohentwiel das dem hl. Georg geweihte Benediktinerkloster.
    Burchard starb im November 973 und wurde in der – heute nicht mehr existenten – Erasmus-Kapelle der Kirche des Klosters Reichenau auf der im Bodensee gelegenen Insel Reichenau beigesetzt.
    Nach Burchards Tod vergab König Otto II. das Herzogtum an Otto I. von Schwaben, den Sohn seines Halbbruders Liudolf.

    Ehe(n) und Nachkommen
    Burchard soll zweimal verheiratet gewesen sein: In erster (historisch nicht belegbarer) Ehe mit Wieltraut aus der Familie der Immedinger; aus dieser Ehe sollen fünf Kinder hervorgegangen sein:
    • Bertha
    ∞ Waldered, aus der Familie der Immedinger
    • Dietrich I. († 13. Juli 982), möglicher Stammvater der Wettiner
    • Burchard IV. (* vor 950; † 13. Juli 982), Graf im Liesgau und im Hassegau
    • Herman
    • Hamelrich
    Diese Ehe und deren mögliche Kinder sind jedoch nicht mit wissenschaftlichen Quellen belegbar.[1]
    In historisch einzig belegter Ehe war Burchard seit 954 mit Hadwig (* 939/940/945; † 26. August 994), Tochter des bayerischen Herzogs Heinrich I., verheiratet; die Ehe blieb vermutlich kinderlos.



    Literatur
    • Gerd Althoff: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag, München, 1984; ISBN 3-7705-2267-2.
    • Herbert Berner (Hrsg.): Hohentwiel, Bilder aus der Geschichte des Berges., Konstanz, 2. Aufl., 1957, S. 114ff.
    • Casimir Bumiller: Hohentwiel, Die Geschichte einer Burg zwischen Festungsalltag und großer Politik, Konstanz, 2. bearb. Aufl., 1997, S. 30ff; ISBN 3-7977-0370-8.
    • Otto Feger: Geschichte des Bodenseeraumes., Bd.1, Lindau, Konstanz, 1956, S. 196ff; ISBN 3-799550-02-X.
    • Roland Kessinger und Klaus Michael Peter (Hrsg.): Hohentwiel Buch, Singen, Bonn, 2002, S. 22–31; ISBN 3-933356-17-2.
    • Stefan Pätzold: Die frühen Wettiner: Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221., Böhlau Verlag, Köln, 1997, S. 9; ISBN 3-412-08697-5.
    • Alfons Zettler: Geschichte des Herzogtums Schwaben, Stuttgart, 2003, S. 150ff; ISBN 3-17-015945-3.
    Einzelnachweise
1 Alfons Zettler schreibt dazu in seiner Geschichte des Herzogtums Schwaben, S. 150: „Aber wir haben weder nähere Kunde davon, ob Burchards Ehe mit Hadwig seine erste war, noch ob daraus oder aus einer durchaus möglichen früheren Ehe Kinder hervorgegangen sind.“

    Wohnort:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Festung_Hohentwiel

    Militär / Gefecht:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_auf_dem_Lechfeld

    Besitz:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_St._Georgen_(Stein_am_Rhein)

    Begraben:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Reichenau

    Familie/Ehepartner: Herzogin Hadwig von Bayern. Hadwig (Tochter von Herzog Heinrich I. von Bayern (Liudofinger) und Judith von Bayern) wurde geboren in zw 938 und 945; gestorben am 28 Aug 994 in Festung Hohentwiel, Singen. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 8.  Adalrich von Schwaben (von Einsiedeln)Adalrich von Schwaben (von Einsiedeln) Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 29 Sep 973 oder nach 973.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Adalrich_(Einsiedler)

    Der Heilige Adalrich, eigentlich Adalrich von Schwaben, manchmal auch Adalrich von Einsiedeln, († 29. September 973[1] [2] oder nach 973[3]) war ein Mönch des Klosters Einsiedeln und lebte als solcher als Eremit auf der Insel Ufnau.[1]

    Gemäß frühmittelalterlicher Überlieferung ist Adalrich der Sohn der Herzogin Reginlinde[1] von Nellenburg und des Herzogs Burchard II. von Schwaben.[3] Eventuell handelt es sich bei Adalrich um den Mönch Alaricus, einem Zeitgenossen der Heiligen Wibroda.[1]
    Der Legende nach war Adalrich Priester in der Pfarrkirche St. Peter und Paul, die von seiner Mutter Reginlinde gestiftet worden war. Diese zog, nachdem sie an Lepra erkrankt war, ebenfalls auf die Insel, auf welcher ihr Sohn nicht nur als Seelsorger wirkte, sondern angeblich auch Wunder vollbrachte.[2]
    Seine Grabstätte befindet sich in der Kirche St. Peter und Paul,[1] während der heute leere barocke Sarkophag in die Kirche St. Martin (beide auf der Ufnau) verlegt worden ist.[4]

    Verehrung
    Adalrich, dessen Namenstag am 28. September gefeiert wird, wird seit dem 14. Jahrhundert verehrt. Bereits 1372 wurde zu seinen Ehren ein Altar errichtet, das Grab wurde 1659 geöffnet und die Gebeine wurden in einem Sarkophag bestattet und 1959 nach Einsiedeln überstellt. Seit dem 17. Jahrhundert wird er in Einsiedeln und Freienbach,[1] wo die Pfarrkirche ihm geweiht ist, verehrt.


    Literatur
    • Helvetia Sacra, Band III/1, 336 ff.
    • D. Geuenich: «Die Frauengemeinschaft des coenobium Sichingis im 10. Jh.», in: Frühe Kultur in Säckingen, hg. von W. Berschin, 1991.
    Einzelnachweise
    1 Historisches Lexikon der Schweiz, Artikel Adalrich
    2 Ökumenisches Heiligenlexikon, Artikel Adalrich von Einsiedeln
    3 Stammbaum der Schwaben-Nellenburg
    4 Bericht der Restauratoren 2009.


  6. 9.  Ida (Ita) in der Wetterau (Konradiner) Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 930; gestorben am 17 Mai 986.

    Familie/Ehepartner: Herzog Liudolf von Schwaben (Liudolfinger / Ottonen). Liudolf (Sohn von Kaiser Otto I. von Sachsen (Liudolfinger / Ottonen), der Grosse und Prinzessin Edith (Edgitha) von England) wurde geboren in 930 in Magdeburg?; gestorben am 6 Sep 957 in Pombia, Lago Maggiore. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 15. Otto I. von Schwaben (Liudolfinger / Ottonen)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 982.
    2. 16. Mathilde von Schwaben (Liudolfinger / Ottonen)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1011.
    3. 17. Reginlint ? (Richilde) von Schwaben (Liudolfinger / Ottonen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 945; gestorben in 1014.


Generation: 5

  1. 10.  Herzog Konrad von Lothringen, der RoteHerzog Konrad von Lothringen, der Rote Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 922; gestorben am 10 Aug 955 in Lechfeld; wurde beigesetzt in Dom zu Worms.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 944 bis 953, Lothringen; Herzog von Lothringen

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_der_Rote

    Konrad der Rote (* um 922; † 10. August 955) aus dem fränkischen Geschlecht der Salier war einer der engsten Vertrauten Ottos des Großen und von 944 bis 953 Herzog in Lothringen. Aufgrund seiner Beteiligung am Liudolfinischen Aufstand verlor er sein Herzogtum. Nach der Aussöhnung mit dem König fiel Konrad 955 als Anführer des fränkischen Aufgebots in der Schlacht auf dem Lechfeld. In der mittelalterlichen Geschichtsschreibung galt Konrad als Held. Die neuere Forschung sieht in ihm einen der ersten königlichen Amtsträger.

    Leben und Wirken
    Konrad war der Sohn des Grafen Werner V., der Grafenrechte im Wormsgau und im Nahegau ausübte. Seine Mutter ist unbekannt. In Betracht gezogen werden sowohl Hicha von Schwaben, die Tochter von Herzog Burchard II. von Schwaben als auch eine Konradinerin. Unter diesen werden eine Schwester oder eine (nichteheliche) Tochter von König Konrad I. favorisiert. Aber auch eine Abstammung von Eberhard († 902/903) ist möglich. Konrad hatte mindestens zwei Brüder, die jedoch namentlich nicht genannt werden. Mit Luitgard, der Tochter König Ottos I., hatte Konrad einen Sohn Otto, den späteren Herzog von Kärnten. Zur Unterscheidung von dem fränkischen Grafen Konrad Kurzbold[1] wurde Konrad von seinen Zeitgenossen wegen seines roten Haarschopfes „der Rote“ genannt.[2]

    Konrad wird erstmals in einer am 12. Februar 940 in Kassel ausgestellten Urkunde Ottos I. als Graf Chuonrad erwähnt.[3] Darin schenkt Otto I. dem Bistum Speyer auf Bitten von dessen Bischof Amalrich und „unseres teuren Grafen“ (dilecti comitis nostri) Konrad Ländereien im fränkischen Ufgau. Der Titelzusatz dilectus drückte ein besonderes Wohlwollen des Urkundenausstellers gegenüber dem Bedachten aus.[4] Ein Jahr später gehörte Konrad zum engsten Gefolge des Königs.[5] Als Otto I. 941 von den Anschlagsplänen seines Bruders Heinrich I. erfuhr, der ihn anlässlich des Osterfestes in der Königspfalz in Quedlinburg ermorden wollte, zählte Konrad zu den Getreuen, mit denen sich der König zu seinem Schutz umgab. Auf den Rat Konrads hin bestrafte der König die Verschwörer mit dem Tode, während Heinrich bei Konrad in Ingelheim gefangengehalten wurde. Im Jahre 942 beteiligte sich Konrad am Zustandekommen des Friedens von Visé. Als Dank wurde ihm 944 die Herzogswürde verliehen. Durch die Vermählung mit Ottos I. Tochter Liutgard wurde seine Bindung zum Herrscherhaus 947 noch enger. 951 begleitete er Otto I. auf dessen erstem Zug nach Italien.

    Als Otto I. im Februar 952 aufgrund von Nachrichten über eine Verschwörung seines Sohnes Liudolf in den nordalpinen Reichsteil aufbrach, blieb Konrad mit dem Auftrag in Pavia zurück, den flüchtigen Berengar von Ivrea weiter zu verfolgen. Konrad bewegte Berengar durch Verhandlungen dazu, Otto I. nachzureisen und in Magdeburg Frieden zu schließen. Die Einzelheiten dieses Friedens hatte Konrad zuvor mit Berengar ausgehandelt und sich ihm gegenüber als Vermittler für die Einhaltung der Vereinbarungen verbürgt. Als Berengar in Magdeburg eintraf, bereitete ihm Konrad einen königlichen Empfang: An der Seite des Thronfolgers Liudolf ritt er ihm mit einer Gruppe von Herzögen, Grafen und Hofleuten bis weit vor die Stadt entgegen, geleitete ihn dort hin und brachte ihn in einer extra vorbereiteten Herberge unter. Otto I. jedoch brüskierte auf Anraten seines Bruders Heinrich von Bayern und seiner Ehefrau Adelheid den Gast und ließ ihn drei Tage warten. Anschließend bestätigte er keine der mit Konrad getroffenen Vereinbarungen. Stattdessen musste Berengar sogar noch Teile seines Herrschaftsgebietes an Otto I. überlassen. Am Ende konnte Berengar froh darüber sein mit freiem Geleit abziehen zu dürfen. Konrad war damit vor dem gesamten Hof bloßgestellt, seine Ehre und sein Ansehen schwer beschädigt. Das Berengar gegebene Wort hatte er nicht einhalten können und der König hatte seinen Rat abgewiesen.

    Zur Wiederherstellung seiner Stellung schloss Konrad sich den Gegnern Heinrichs an. Nach dem Tod seiner Gemahlin 953 verbündete Konrad sich dann offen mit Ottos Sohn Liudolf zum Sturz des verhassten Herzogs Heinrich, dem beide die feindliche Gesinnung des Königs zuschrieben. Auf einem Reichstag in Fritzlar im Mai 953 wurden Konrad und Liudolf ihre Herzogtümer abgesprochen. Das Herzogtum Lothringen ging im September 953 an Ottos Bruder Brun. Am 16. Juni 954 unterwarf sich Konrad dem König auf einem Treffen der verfeindeten Parteien in Langenzenn bei Fürth, nachdem Heinrich von Bayern den Abtrünnigen offen eine Verbrüderung mit den Ungarn vorgeworfen hatte. Während Liudolf seinen Kampf fortsetzte, erhielt Konrad seine beschlagnahmten Güter zurück, allerdings ohne die Herzogswürde Lothringens. Dennoch verwenden die mittelalterlichen Geschichtsquellen für Konrad auch danach noch den Herzogstitel.[6] Noch im gleichen Jahr kämpfte er an der Seite des Markgrafen Gero, der ihm als Mitglied der Saalfelder Schwureinung zu Beistand und Hilfe verpflichtet war,[7] an der Ucker gegen die slawischen Ukranen.[8]

    Konrad fiel als Anführer des fränkischen Aufgebots in der Schlacht auf dem Lechfeld gegen die Ungarn. Zeitgenössische Quellen wie z. B. Widukind von Corvey schreiben seinem Verhalten den entscheidenden Anteil am siegreichen Ausgang der Schlacht zu. Er starb durch einen Pfeilschuss, als er infolge unerträglicher Hitze seinen Helm lüften wollte, wurde in die Heimat überführt und in Anwesenheit König Ottos I. im Wormser Dom beigesetzt.[9] Sein Steinsarg mit den sterblichen Überresten ist in der dortigen Saliergruft erhalten. Weil der Tagesheilige des 10. August 955, an dem Konrad der Rote fiel, der Märtyrer Laurentius von Rom war, wurden zum Dank für die siegreiche Schlacht und in Erinnerung an den dabei erfolgten Tod des Herzogs im Speyer- und Wormsgau zahlreiche dem Heiligen Laurentius geweihte Kirchen und Kapellen errichtet. Konrads im Jahre 948 geborener Sohn Otto war Herzog von Kärnten.

    Quellen
    Theodor Sickel (Hrsg.): Diplomata 12: Die Urkunden Konrad I., Heinrich I. und Otto I. (Conradi I., Heinrici I. et Ottonis I. Diplomata). Hannover 1879 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
    Paul Hirsch, Hans-Eberhard Lohmann (Hrsg.): Widukindi monachi Corbeiensis rerum gestarum Saxonicarum libri tres. = Die Sachsengeschichte des Widukind von Korvei (= Monumenta Germaniae Historica. Scriptores. 7: Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi. Bd. 60). 5. Auflage. Hahn, Hannover 1935, (Digitalisat).
    Robert Holtzmann (Hrsg.): Thietmari Merseburgensis episcopi chronicon. = Die Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg und ihre Korveier Überarbeitung (= Monumenta Germaniae Historica. Scriptores. 6: Scriptores rerum Germanicarum. Nova Series Bd. 9). Weidmann, Berlin 1935, (Digitalisat).
    Friedrich Kurze (Hrsg.): Reginonis abbatis Prumiensis Chronicon cum continuatione Treverensi. (= Monumenta Germania Historica. Scriptores 7. Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi. Bd. 50). Hahn, Hannover 1890 Digitalisat

    Literatur
    Harry Breßlau: Konrad der Rote. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 588–590.
    Alois Gerlich: Konrad der Rote. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 5, Artemis & Winkler, München/Zürich 1991, ISBN 3-7608-8905-0, Sp. 1344.
    Fred Schwind: Konrad der Rote. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, ISBN 3-428-00193-1, S. 509 (Digitalisat).

    Geburt:
    Filiation unsicher ?
    Seine Mutter ist unbekannt. In Betracht gezogen werden sowohl Hicha von Schwaben, die Tochter von Herzog Burchard II. von Schwaben als auch eine Konradinerin. Unter diesen werden eine Schwester oder eine (nichteheliche) Tochter von König Konrad I. favorisiert. Aber auch eine Abstammung von Eberhard († 902/903) ist möglich. Konrad hatte mindestens zwei Brüder, die jedoch namentlich nicht genannt werden.

    Gestorben:
    Gefallen in der Schlacht auf dem Lechfeld. Er starb durch einen Pfeilschuss, als er infolge unerträglicher Hitze seinen Helm lüften wollte.

    Begraben:
    In der Saliergruft

    Konrad heiratete Prinzessin Liutgard von Sachsen (Liudolfinger / Ottonen) in 947. Liutgard (Tochter von Kaiser Otto I. von Sachsen (Liudolfinger / Ottonen), der Grosse und Prinzessin Edith (Edgitha) von England) wurde geboren in cir 931; gestorben am 18 Okt 953. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 18. Herzog Otto I. von Kärnten (von Worms) (Salier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 948; gestorben am 4 Nov 1004.

  2. 11.  König Konrad III. von Burgund, der FriedfertigeKönig Konrad III. von Burgund, der Friedfertige Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 923; gestorben am 19 Okt 993.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Hochburgund (seit 937 bis zu seinem Tod)

    Notizen:

    Liste der Herrscher von Burgund:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_von_Burgund#Herzogtum_Burgund



    English: Conrad I of Burgundy
    https://en.wikipedia.org/wiki/Conrad_I_of_Burgundy

    Français: Conrad III de Bourgogne ou de Provence ou Conrad Ier d'Arles, dit Conrad le Pacifique
    https://fr.wikipedia.org/wiki/Conrad_III_de_Bourgogne



    https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_III._(Burgund)

    Konrad III. der Friedfertige – nach anderer Zählung Konrad I. – († 19. Oktober 993, beigesetzt in der Abtei Saint-André-de-Bas in Vienne) war seit 937 bis zu seinem Tod König von Hochburgund.
    Konrad war der Sohn und Thronfolger Rudolfs II. Er war der Bruder der Adelheid und wurde noch als Minderjähriger in Lausanne gewählt und gekrönt.
    Gegen ihn erhob Hugo, der König von Italien, nach dem Tod Rudolfs II. 937 Ansprüche auf Burgund, da sein Sohn Lothar Konrads Schwester Adelheid versprochen worden war. Gegen diese Ansprüche wurde Konrad III. durch den sächsischen Herzog und ostfränkischen König Otto I. geschützt, indem er den Nachfolger vor dem Eintreffen Hugos in Burgund im Dezember 937 an seinen Hof nach Sachsen bringen ließ und ihm so sein Erbe sicherte.
    Nach der Ermordung von Adelheids Gatten Lothar II. 950 und ihrer Gefangensetzung durch den neuen italienischen König Berengar II., der Eroberung Italiens durch Otto I. und dessen Heirat mit Adelheid 951 wurde ihr Bruder Konrad III. der Besitz Niederburgunds, das bereits sein Vater Rudolf II. ab 930 übernommen hatte, endgültig bestätigt.
    Konrad III. war mindestens zweimal verheiratet. Mit Adelana, die vor dem 23. März 963 verstarb, hatte er zwei Kinder: Kuno († nach 966) und Gisela († 21. Juli 1007), die Ehefrau des Herzogs Heinrich der Zänker von Bayern.
    Etwa ab 964 war er mit Mathilde (* Ende 943; † 26/27. Januar 981/982) verheiratet, der Tochter des westfränkischen Königs Ludwig IV. Mit ihr hatte er den Sohn Rudolf III. sowie die Töchter Gerberga und Bertha.
    Darüber hinaus hatte er aus einer Beziehung mit Aldiud, der Ehefrau Anselms, den Sohn, Burchard (Bouchard) († 22. Juni 1030 oder 1031) der 953 Propst von Saint-Maurice-d’Agaune, und ab 978 Erzbischof von Lyon war. Mütterlicherseits war Burchard von Lyon der Halbbruder von Anselm Bischof von Aosta, Burchard (Bouchard), Erzbischof von Vienne, und Udalrich, dem Vogt der Kirche von Vienne.
    Während Konrads Herrschaft litt das Reich unter den Einfällen der Ungarn und Fehden und Raubkriegen der Großmächte. Das Machtvakuum nützen auch die Sarazenen für einen Raubzug in den burgundischen Norden, wobei sie 939 das Kloster St. Maurice im unteren Wallis plünderten. Doch gelang es 975, die islamische Herrschaft in der Provence zu beenden.
    Konrad III. starb 993 und wurde in der Abtei Saint-André-de-Bas bestattet. Nachfolger wurde sein Sohn Rudolf III.



    Literatur
    • Rudolf Schieffer: Rudolfinger. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 198–200 (Digitalisat).
    • Bernd Schneidmüller: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung (819–1252) (= Kohlhammer-Urban-Taschenbücher. Bd. 465). Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2000, ISBN 3-17-014999-7, S. 88–92.
    • Romain Jurot/CN: Konrad. In: Historisches Lexikon der Schweiz 2008
    Weblinks
    Konrad in der Genealogie Mittelalter

    Familie/Ehepartner: Adelana N.. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 19. Kuno von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 966.
    2. 20. Gisela von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 950; gestorben am 21 Jul 1006 in Regensburg, DE; wurde beigesetzt in Kirche Niedermünster, Regensburg.

    Konrad heiratete Prinzessin Mathilde von Frankreich (von Burgund) in cir 964. Mathilde (Tochter von König Ludwig IV. von Frankreich (Karolinger), der Überseeische und Prinzessin Gerberga von Sachsen) wurde geboren in cir 943; gestorben in 26 od 27 Jan 981 od 982. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 21. König Rudolf III. von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 970; gestorben am 6 Sep 1032; wurde beigesetzt in Kathedrale Notre-Dame (Lausanne).
    2. 22. Prinzessin Gerberga von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 965 und 970; gestorben in 1017.
    3. 23. Bertha von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1010.

  3. 12.  Kaiserin Adelheid von Burgund (Welfen)Kaiserin Adelheid von Burgund (Welfen) Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in zw 931 und 932 in Hochburgund; gestorben am 16 Dez 999 in Kloster Selz, Elsass; wurde beigesetzt in nach 16 Dez 999 in Kloster Selz, Elsass.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Lombardei, Italien; Königin der Lombardei
    • Wohnort: 947, Pavia, Italien; Die junge Adelheid wuchs nach ihrer frühen Verlobung mit Lothar am italienischen Königshofin Pavia auf.
    • Wohnort: 20 Apr 951 bis 20 Aug 951, Gardasee, Italien; Von Berengar von Ivrea auf einer Burg am Gardasee gefangengehalten. Nach vier Monaten konnte sie fliehen.
    • Titel (genauer): 961, Rom, Italien; Wird zur Kaiserin geweiht, gesalbt und gekrönt.
    • Beruf / Beschäftigung: bis 999, Kloster Säckingen; Laienäbtissin (urkundlich nicht belegt)
    • Ereignis: vor 999, Abtei Saint-Maurice, Wallis, Schweiz ; Kaiserin Adelheid, die der Abtei Saint Maurice auch einen Besuch abstattete, stiftete Ende des 10. Jahrhunderts den Glockenturm, der an der Stelle des Ostchors errichtet wurde und noch heute das Kloster überragt. Ab dem 11. Jahrhundert fungierte er als Eingang in den neu errichteten romanischen Kirchenbau. Zwischen diesem Eingangsturm und dem Felsen entstanden in gotischer Zeit zwei Kapellen.
    • Ehrung: 1097; Heilig gesprochen von Papst Urban II.

    Notizen:

    Zitat aus: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/010231/2001-05-15/

    Adelheid (Heilige)
    Version vom: 15.05.2001
    Autorin/Autor: Ernst Tremp

    um 931 vielleicht in Orbe, 16./17.12.999, ​Kloster Selz (Unterelsass). Tochter von Kg. Rudolf II. von Burgund und der Königin Bertha. ​1) Lothar (950), ab 947 Kg. von Italien, 2) 951 Otto I. Nach Lothars Tod geriet A., die als Witwe nach langobard. Rechtstradition einen Nachfolger hätte designieren können, 950 in die Gewalt Kg. Berengars II. von Italien, konnte aber entfliehen. Als consors regni Ottos I. nahm sie an dessen Reichsgeschäften teil und begleitete ihren Gemahl auf seinen Italienzügen 961-965 und 966-972. Im Febr. 962 wurde sie in Rom neben Otto I. zur Kaiserin gekrönt. A. war an der Erziehung Ottos II. massgebl. beteiligt und bis 978 dessen einflussreichste Ratgeberin (Ottonen). Nach dem Tod ihrer Schwiegertochter, der Kaiserin Theophanu, übernahm sie 991 die Regentschaft für ihren Enkel Otto III. bis zu dessen Mündigkeit 994. Durch ihr langes, bewegtes und polit. einflussreiches Leben gehört A. zu den bedeutendsten Frauen des 10. Jh.; Zeitgenossen rühmten ihre Schönheit, Klugheit und Sittenstrenge. Sie förderte die monast. Reformbewegung von Cluny (F) und stand dessen Äbten Maiolus und Odilo nahe. Um 961/965 vollendete sie zusammen mit ihrem Bruder Konrad die von ihrer Mutter Bertha initiierte Gründung des Klosters Payerne. Sie war Beschützerin Kg. Konrads und danach Kg. Rudolfs III., ihres Neffen. Auf Bitten A.s schenkte Otto III. 994 dem Kloster Selz, ihrer Lieblingsgründung, Besitzungen in Kirchberg (BE), Wimmis und Uetendorf. Um in der Heimat Frieden zu stiften, unternahm sie am Ende ihres Lebens, 999, eine Reise nach Burgund, besuchte, begleitet von Abt Odilo, das Grab ihrer Mutter in Payerne, die Thebäerheiligtümer in Saint-Maurice und Saint-Victor in Genf und übertrug Saint-Victor an Cluny. Mit seiner Lebensbeschreibung, dem "Epitaphium Adelheidis imperatricis", begründete Odilo ihre von den Cluniazensern geförderte Verehrung, die 1097 zu ihrer Kanonisation durch Papst Urban II. führte (Fest 16.12.).



    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Adelheid_von_Burgund

    Adelheid (* 931 oder 932 in Hochburgund; † 16. Dezember 999 im Kloster Selz im Elsass) war als Gemahlin Lothars von Italien von 947 bis 950 Königin von Italien und als Gemahlin Ottos des Großen von 951 bis 973 ostfränkische Königin und wieder Königin von Italien sowie von 962 bis 973 Kaiserin des ostfränkisch-deutschen Reiches. Adelheid wurde 1097 heiliggesprochen.

    Leben
    Adelheid war die Tochter von König Rudolf II. von Burgund und der Herzogstochter Berta von Schwaben. Ihr genauer Geburtstag und -ort sind nicht bestimmt überliefert; wahrscheinlich ist das Jahr 931 oder 932 und ein Ort in der heutigen Westschweiz oder dem damaligen Hochburgund, wo ihre Eltern als „Wanderkönige“ lebten. Deshalb wird sie auch als „Adelheid von Burgund“ bezeichnet.
    Noch als Kind wurde Adelheid mit dem Bosoniden Lothar von Italien, dem Sohn Hugos von Arles, verlobt und 947 vermutlich 16-jährig mit ihm vermählt. Schon bald galt sie als beispielhafte Christin: Sie kümmerte sich mit großem Einsatz um die Armen und am Rande der Gesellschaft stehenden Menschen.
    Im Jahr 950 wurde ihr Mann, nach nur drei Ehejahren, vergiftet. Markgraf Berengar von Ivrea wollte seinen Sohn Adalbert mit der jungen Witwe verheiraten, um über sie die italienische Krone zu erlangen. Adelheid lehnte jedoch ab, worauf Berengar sie auf seiner Burg in Garda gefangensetzte. Sie konnte entkommen und sich mit ihrer Tochter Emma (der späteren Ehefrau von König Lothar von Frankreich) auf die Burg Canossa flüchten. Von dort aus rief sie König Otto I., der Adelheids Bruder Konrad erzogen hatte, zu Hilfe. Otto besiegte Berengar, heiratete Adelheid 951 in der lombardischen Königsstadt Pavia und übernahm die langobardisch-italienische Königswürde, setzte aber Berengar als seinen Stellvertreter ein. Mit dieser Heirat wurde die Grundlage für die Verbindung des ostfränkischen und des lombardischen Königreiches, dem Kernstück des späteren Imperium Romanum des Mittelalters gelegt.
    Adelheid und Otto hatten vier gemeinsame Kinder:
    • Heinrich (952–954)
    • Bruno (* 953; † )
    • Mathilde (Äbtissin von Quedlinburg) (954–999)
    • Otto II. (später Kaiser des Heiligen Römischen Reiches) (955–983)

    Regentschaft der Kaiserinnen (983–994)
    Nach dem frühen Tod Ottos II. übernahmen Adelheid und ihre Schwiegertochter Theophanu die Regentschaft für den noch minderjährigen Otto III. Auf diese Art und Weise wollten sie die Macht und die Krone des Reiches für die Dynastie der Ottonen erhhalten. Gemeinsam mit dem Erzbischof Willigis von Mainz führten sie die Regierungsgeschäfte für den minderjährigen Kaiser, bis Adelheid sich nach Italien zurückzog. Dort wurde sie Statthalterin von Italien. 991 kehrte sie an den Kaiserhof zurück, als ihre Schwiegertochter Theophanu 35-jährig starb. Bis zur Volljährigkeit ihres Enkels Otto III. führte die Kaiserin die Regierungsgeschäfte.
    Die in der früheren Literatur oftmals geschilderte Feindschaft zwischen den beiden Frauen kann nicht belegt werden und wird nur von Odilo von Cluny beschrieben. Adelheid führte weiterhin die Regierungsgeschäfte in Italien und hielt zum Teil sogar Hoftag mit Theophanu.
    Nachdem Otto III. die Regierung übernommen hatte, widmete sich Adelheid verstärkt karitativen Aufgaben und förderte Klostergründungen. Sie unterstützte entschieden die Cluniazensische Reform. Schließlich zog sie sich in das von ihr gegründete Kloster Seltz im Nord-Elsass zurück, wo sie 999 starb. Von ihrem Grab ist heute nichts mehr erhalten.[1]
    Im Harz entstand nach 983 eine umfangreiche Münzprägung, die neben dem Namen des noch jungen Otto III. auf der anderen Seite den seiner Großmutter Adelheid als Athalhet lesen lässt, die sogenannten Otto-Adelheid-Pfennige. Auf welcher Rechtsgrundlage diese entstanden, ist noch nicht endgültig geklärt, doch hatte die Prägung auf der Grundlage der Silbervorkommen im Harz einen sehr großen Umfang und wurde an vielen Orten imitiert.

    Spätere Bedeutung
    Adelheid wurde wegen ihrer Mildtätigkeit vom Volk auch über ihren Tod hinaus verehrt. Papst Urban II. sprach sie im Jahr 1097 heilig (→ Heiligsprechung). Der Gedenktag der heiligen Adelheid ist im katholischen, evangelischen und griechisch-orthodoxen Kalender jeweils am 16. Dezember. Bis zur Reformation gab es einen regen Wallfahrtsbetrieb zum Grab der Adelheid in Selz, der aber mit dem Verschwinden der Reliquien endete.
    Für den Gedenktag der Heiligen gelten folgende Bauernregeln:
    • Die Adelheid liebt weiße Flocken, so bleibt die Erde selten trocken.
    • Um die Zeit von Adelheid, da macht sich gern der Winter breit.

    Die Darstellung Adelheids in der Kunst
    Die heilige Adelheid wird in der Regel in fürstlichem Gewand mit Zepter und Krone dargestellt. Ab dem 14. Jahrhundert wird ihr als Attribut auch ein Kirchenmodell oder ein Schiff (mit dem sie aus der Gefangenschaft geflohen sein soll) beigegeben.
    Die bekannteste Darstellung in der deutschen Kunst gehört zu einer Gruppe von Sandsteinfiguren im Chor des Meißner Doms, die um 1260 entstand. Sie ist hier neben ihrem nicht heiliggesprochenen Gemahl abgebildet, da er gemeinsam mit ihr das Bistum Meißen gründete.
    Adelheid von Burgund ist die titelgebende Gestalt in den Opern L'Adelaide (1672) von Antonio Sartorio und Adelaide di Borgogna (1817) von Gioachino Rossini sowie des Buches Adelheid – Mutter der Königreiche (1936) von Gertrud Bäumer. Auf Pietrro Dolfinos Libretto zu Sartorios Oper basiert das Freudenspiel Die Schaubühne des Glückes oder Die unüberwindliche Adelheide (1684) von Johann Christian Hallmann, das wiederum die Grundlage für Georg Philipp Telemanns Singspiel Adelheid oder die ungezwungene Liebe (1724) bildete.
    Im 2017 erschienenen Roman Die fremde Königin von Rebecca Gablé ist Adelheid eine der zentralen Figuren.

    Literatur
    • Friedrich Wilhelm Bautz: Adelheid von Burgund. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 35–35.
    • Amalie Fößel: Adelheid. In: Amalie Fößel (Hrsg.): Die Kaiserinnen des Mittelalters. Pustet, Regensburg 2011, ISBN 978-3-7917-2360-0, S. 35–59.
    • Walter Schlesinger: Adelheid. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 57 f. (Digitalisat).
    • Franz Staab: Thorsten Unger (Hgg.): Kaiserin Adelheid und ihre Klostergründung in Selz (= Veröffentlichungen der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften in Speyer. Bd. 99). Referate der wissenschaftlichen Tagung in Landau ud Selz vom 15. bis 17. Oktober 1999. Verlag der Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, Speyer 2005, ISBN 3-932155-21-1.
    • Ernst Steindorff: Adelheid (Kaiserin). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 75–77.
    • Stefan Weinfurter: Kaiserin Adelheid und das ottonische Kaisertum. In: Frühmittelalterliche Studien. Bd. 33, 1999, S. 1–19, (Digitalisat).
    • Bruno Keiser: Adelheid - Königin, Kaiserin, Heilige. Piper Verlag, München 2009, ISBN 978-3-492-25489-2
    Weblinks
     Commons: Adelheid von Burgund – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Wikisource: Odilo von Cluny: Das Leben der Kaiserin Adalheid, übersetzt von Hermann Hüffer (1891) – Quellen und Volltexte
    Anmerkungen
1 Herbert Zielinski und Günther Binding: Adelheid (hl.), Ksn. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 1, Artemis & Winkler, München/Zürich 1980, ISBN 3-7608-8901-8, Sp. 145 f.

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Lombardei#Mittelalter

    Titel (genauer):
    am Weihnachtstag

    Beruf / Beschäftigung:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Damenstift_Säckingen

    Begraben:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Selz

    Adelheid heiratete König Lothar II. von Italien (Bosoniden) in 947. Lothar (Sohn von König Hugo I. von Niederburgund (von Italien) (Bosoniden) und Alda N.) wurde geboren in cir 928; gestorben am 22 Nov 950. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 24. Emma von Burgund (Bosoniden)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 988.

    Adelheid heiratete Kaiser Otto I. von Sachsen (Liudolfinger / Ottonen), der Grosse in Okt 951 in Pavia, Italien. Otto (Sohn von König Heinrich I. von Sachsen (von Deutschland) (Liudofinger) und Königin Mathilde von Sachsen, die Heilige) wurde geboren am 23 Nov 912 in Wallhausen; gestorben am 7 Mai 973 in Memleben. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 25. Heinrich von Sachsen (Liudolfinger / Ottonen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 952; gestorben in 954.
    2. 26. Bruno Sachsen (Liudolfinger / Ottonen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 953 und 955.
    3. 27. Äbtissin Mathilde von Quedlinburg (Liudolfinger / Ottonen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 953 und 955; gestorben am 7/8 Feb 999; wurde beigesetzt in Stitskirche St. Servatius, Quedlinburg.
    4. 28. Kaiser Otto II. von Deutschland (Liudolfinger / Ottonen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 953 und 955; gestorben am 7 Dez 983 in Rom, Italien.

  4. 13.  Dux Rudolf von Burgund Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 29. Pfalzgraf Quidam (Kuno?) von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen

  5. 14.  Bertha (Eudokia) von Niederburgund und Italien (Bosoniden)Bertha (Eudokia) von Niederburgund und Italien (Bosoniden) Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Bertha heiratete Romanos II von Byzanz in 944. Romanos (Sohn von Konstantin VII. von Byzanz und Helena Lekapene) wurde geboren in 938; gestorben in 963. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 30. Kaiser Konstantin VIII. von Byzanz  Graphische Anzeige der Nachkommen

  6. 15.  Otto I. von Schwaben (Liudolfinger / Ottonen)Otto I. von Schwaben (Liudolfinger / Ottonen) Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 982.

  7. 16.  Mathilde von Schwaben (Liudolfinger / Ottonen)Mathilde von Schwaben (Liudolfinger / Ottonen) Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1011.

  8. 17.  Reginlint ? (Richilde) von Schwaben (Liudolfinger / Ottonen) Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 945; gestorben in 1014.

    Notizen:

    NICHT VERBÜRGT !! In der Forschung werden die Existenz und die Lebensdaten der Richhilde kontrovers diskutiert

    https://de.wikipedia.org/wiki/Richlind

    Richlind (Reginlint) (* um 948; † wahrscheinlich nach 1007[1]) war eine deutsche Adlige, deren verwandtschaftliche Bindungen – sofern sie korrekt ermittelt werden konnten – bei der Nachfolge des Kaisers Otto III. eine bedeutende Rolle spielten. Diese sogenannte „Richlind-These“ ist in der Forschung umstritten.[2]

    Die Quellen zu Richlind und vor allem zu ihren familiären Beziehungen sind spärlich:
    • Die 1125/26 entstandene Genealogia Welforum erwähnt sie ohne Nennung des Namens
    1 als Mutter der Ita von Öhningen, der Ehefrau Rudolfs von Altdorf, einem Stammvater der Welfen,
    2 als Ehefrau des nobilissimus comes Kuno und
    3 als Tochter Kaiser Ottos des Großen („filia Ottonis Magni imperatoris“) [3].
    • Die 1167/74 entstandene Historia Welforum übernimmt die Angaben aus der Genealogia und nennt die Ehefrau Kunos (von Öhningen) und Tochter Kaiser Ottos des Großen Richlind (Richlint nomine)[4].
    • Sowohl die Genealogia als auch die Historia berichten, dass von den Töchtern Kunos (von Öhningen) die vierte einen Grafen von Andechs/Dießen heiratete.[5] Die Dießener Überlieferung berichtet, dass diese Tochter, hier Kunizza (Kunigunde) genant, einen Grafen von Andechs/Dießen heiratete, und dass „Kaiser Otto der Große Kunizzas Großvater“ gewesen sei.[6]
    • In einem Memorialeintrag des Klosters Reichenau aus dem Jahr 983 oder kurz davor werden zehn Personen aufgelistet, die der Familie Kuno von Öhningens zugeordnet werden konnten, darunter auch Richlint.[7]

    Die reine Zusammenführung dieser Daten ergibt, dass Richlind, eine Tochter des Kaisers Otto der Große, den Grafen Kuno von Öhningen heiratete. Das Ehepaar hatte mehrere Kinder, darunter Hermann, Ita, die den Welfen Rudolf von Altdorf heiratete, und Kunigunde oder Kunizza, die Ehefrau des Grafen Friedrich von Andechs oder Dießen, als deren Großvater wiederum Otto der Große genannt wird.
    Lange war vermutet worden, dass Kuno von Öhningen eine Sagengestalt ist (was die Welfenchronik als wenig zuverlässig erscheinen ließ), doch konnte Schmid 1966 zeigen, dass es sich bei ihm um eine reale Person handelt.[8] Wolf wies dann 1980 darüber hinaus nach, dass Kuno von Öhningen identisch mit dem Herzog Konrad I. von Schwaben ist.[9]
    Unstrittig ist darüber hinaus, dass Richlind keine Tochter Ottos des Großen und Otto nicht Kunigundes Großvater sein kann. Wolf sieht in ihr eine Tochter von Ottos Sohn Liudolf und dessen Ehefrau Ita von Schwaben, also eine Enkelin des Kaisers.[10][11]

    Falls die „Richlind-These“ gültig ist, ergeben sich eine Reihe von Folgerungen:
    • Konrad von Öhningen war der Schwiegersohn des schwäbischen Herzogs Liudolf und der Schwager des 982 kinderlos verstorbenen Herzogs Otto I., als er selbst in diesem Jahr dessen Nachfolger als Herzog von Schwaben wurde.[12]
    • Konrads Sohn Herzog Hermann II. von Schwaben bewarb sich nach dem Tod Ottos III. bei der Königswahl von 1002 um die Nachfolge. Da die Söhne der Schwester Kaiser Ottos III. noch minderjährig waren und der Salier Herzog Otto von Kärnten, ein Veter des Kaisers, verzichtet hatte, war Hermann unter den Bewerbern derjenige, der mit dem verstorbenen Kaiser am nächsten verwandt war[13], denn Richlind war die leibliche Kusine Ottos III. und Hermann ihr Sohn. Hermann war auch näher mit Otto III. verwandt als der Herzog Heinrich von Bayern, der ein Vetter zweiten Grades war. Heinrich setzte sich am Ende durch, indem er sich bereits vor der allgemeinen Wahlversammlung wählen und krönen ließ.
    • Die Ehe Herzog Hermanns II. mit Gerberga von Burgund war eine in der strengsten Fassung des kanonischen Rechts verbotene 4:3-Verwandtenehe[14]: Hermanns Urgroßvater Otto der Große (4 Generationen) war ein Bruder von Gerbergas gleichnamiger Grßmutter (3 Generationen).[15] Hermanns Konkurrent König Heinrich II. thematisierte diese Frage mit Blick auf die Ehe von Hermanns Tochter Mathilde mit Konrad von Kärnten auf einer Synode im Januar 1003[16][17], als er sagte, „dass so nahe Verwandte die Ehe miteinander eingehen, dass sie … sogar eine Verbindung in Blutsverwandtschaft dritten Grades nicht vermeiden“.[18]
    • Die zweite Tochter Hermanns und Gerbergas, Gisela, war mit dem Herzog Konrad von Franken verheiratet, der am 4. September 1024 (als Konrad II.) mit dem Mainzer Erzbischof Aribo als treibender Kraft zum König gewählt wurde. Am 8. September 104 krönte Aribo Konrad in Mainz zum deutschen König – und verweigerte das gleiche Gisela.[19] Wolf folgert daraus, dass Gisela für Aribo ein Problem darstellte und sieht dies als eine Folge der unkanonischen 4:3-Ehe ihrer Eltern[20], die Aribo auauch deswegen nicht dulden konnte, weil er im seit 1018 laufenden Verfahren zur Hammersteiner Ehe zwischen Otto von Hammerstein und Irmingard von Verdun, die ebenfalls eine 4:3-Verwandtenehe war, und zu der er sich im Jahr zuvor sogar gegen Papst Benedikt VIII. gestellt hatte, seine Position durch ein Präjudiz zugunsten Giselas nicht schwächen wollte. Die Krönung Giselas wurde am 21. September 1024 vom Kölner Erzbischof Pilgrim in Köln vorgenommen. Auf der Synode von Frankfurt 1027 schließlich wurde das Verfahren um die Hammersteiner Ehe auf Wunsch Konrads II. eingestellt: Konrad war nicht gewillt, gegen die Ehe vorzugehen, da er erstens mit Otto verwandt war[21] und er zweitens mit seiner Ehefrau in diesem Punkt selbst angreifbar war.


    Quellen
    • Genealogia Welforum, MGH Scriptores XIII (Supplementa tomorum I–XII, 1881), S. 733ff
    • De fundatoribus monasterii Diessensis, MGH Scriptores XVII (Annales aevi Suevici, 1861), S. 329
    • Das Verbrüderungsbuch der Abtei Reichenau, MGH Libri memoriales et Necrologia, Nova series 1, Tafel 135
    • Erich König (Hg.): Historia Welforum. In: Schwäbische Chroniken der Stauferzeit I (1938)
    Literatur
    • Karl Schmid: Problem um den „Grafen Kuno von Öhningen“. Ein Beitrag zur Entstehung der welfischen Hausüberlieferung und zu den Anfängen der staufischen Territorialpolitik im Bodenseegebiet. In: Herbert Berner (Hrsg.): Dorf und Stift Öhninge. 1966
    • Armin Wolf: Wer war Kuno „von Öhningen“? Überlegungen zum Herzogtum Konrad von Schwabens († 997) und zur Königswahl im Jahr 1002. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters. Band 36, 1980, S. 25–83.
    • Eduard Hlawitschka: Wer waren Kuno und Richlind von Öhningen. Kritische Überlegungen zu einem neuen Identifizierungsvorschlag. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Band 128, 1980, S. 1–49.
    • Donald C. Jackman: The Konradiner: A Study in Genealogical Methodology. In: Studien zur Europäischen Rechtsgeschichte. Band 47, 1990, S. 178–195.
    • Johannes Fried: Prolepsis oder Tod? Methodische und andere Bemerkungen zur Konradiner-Genealogie im 10. und frühen 11. Jahrhundert. In: Joachim Dahlhaus und Armin Kohnle (Hrsg.): Papstgeschichte und Landesgeschichte. Festschrift für Hermann Jkobs zum 65. Geburtstag. Köln u.a. 1995, S. 115–117 (Exkurs 3)
    • Alois Schütz: Die Grafen von Dießen und Andechs, Herzöge von Meranien. In: Armin Wolf (Hrsg.): Königliche Tochterstämme, Königswähler und Kurfürsten. Frankfurt 2002, S. 236.
    • Armin Wolf: Zur Königswahl Heinrichs II. im Jahre 1002. Verwandtschaftliche Bedingungen des Königswahlrechts. In: Genealogisches Jahrbuch. Band 42, 2002, S. 5–88.
    • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln. Band 1.1, 2005, Tafel 10.
    • Eduard Hlawitschka: Die Ahnen der hochmittelalterlichen deutschen Könige, Kaiser und ihrer Gemahlinnen. Ein kommentiertes Tafelwerk. Band 1, 2006, S. 917–1137.
    • Johannes Fried: Konradiner und kein Ende oder Die Erfindung des Adelsgeschlechtes aus dem Geist der Kanonistik. Eine Auseinandersetzung mit Eduard Hlawitschka. In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Germanistische Abteilun. Band 123, 2006, S. 1–66
    • Eduard Hlawitschka: Konradiner-Streitfragen. Ein Feld nur für unverbindliche Hypothesen, nicht auch für Plausibilitätsargumente und Logikbeweise? In: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte. Band 71, 2008, S. 1–101
    • Armin Wolf: Ahnen deutscher Könige und der Königinnen. In: Herold-Jahrbuch. Neue Folge, Band 15, 2010, S. 77ff.
    Fußnoten
    1 Wolf (2010), S. 134/135
    2 sie wird vertreten u.a. von Jackman, Fried, Wolf und Schütz, für die Gegenposition steht vor allem von Hlawitschka (vgl. Abschnitt Literatur)
    3 „Ruodolfus uxorem accepit de Oningen Itam nomine, cuius pater fuit Chuono nobilissimus comes, mater vero filia Ottonis Magni imperatoris fuit.“ (Genealogia Welforum, caput 4, S. 734) – „Rudolf nahm Ita von Öhningen zur Ehefrau, deren Vater dr hochadlige Graf Kuno war, die Mutter eine Tochter Kaiser Ottos des Großen.“
    4 „Roudolfus […] accepit uxorem de Oningen Itham nomine, cuius pater Chouno nobilissimus comes, mater vero eius filia Otthonis Magni imperatoris fuit, Richlint nomine“ (König: Historia Welforum, caput 6, S. 12/13)
    5 Genealogia, caput 4: „4a comiti nupsit de Andhese“; Historia, caput 6: „quarta comiti de Diezon nupsit“
    6 „Huius itaque Kunizza avus fuit Otto imperatoris magnus…“; De fundatoribus monasterii Diessensis, MGH Scriptores XVII (Annales aevi Suevici), S. 329
    7 MGH Libri memoriales et Necrologia, Nova series 1: Das Verbrüderungsbuch der Abtei Reichenau, Tafel 135: Die Namen lauten: [1] Cuonradus comes / [2] Liutoldus laicus / [3] Cuonradus laicus / [4] Herimannus / [5] Ita [6] Júdita / [7] Richlit / [8] Ruo- / dolf / [9] Vuelf Hein- / rich [10] Heinrich; die Zahlen sind zum besseren Verständnis eingefügt, zwischen [6] und [7] beginnt eine neue Spalte in gleicher Handschrift. Einigkeit besteht zu den Personen [1] bis [5] (Konrad, drei Söhne, darunter der Herzog Hermann II. von Schwaben, und eine Tochter) und [8] bis [10] (der Schwiegersohn Rudolf von Altdorf und dessen Söhne), strittig sind [6] und [7]: Wolf sieht [6] Júdita als weitere Tochter und [7] Richlind als Ehefrau, Hlawitschka sieht Júdita als Ehefrau und Richlint als Enkelin (vgl. Wolf (2010), S. 134)
    8 Schmid: Problem um den „Grafen Kuno von Öhningen“ (1966), siehe Abschnitt Literatur
    9 Wolf: Wer war Kuno „von Öhningen“? (1960), siehe Abschnitt Literatur
    10 Wolf (1980), Wolf (2010), S. 126ff
    11 In der Forschung ist es umstritten, ob Kuno der Sohn des Grafen Udo in der Wetterau oder des Grafen Konrad im Rheingau war; als Sohn Udos wäre seine Ehe mit Richlind eine verbotene 2:3-Ehe (mit Herzog Gebhard von Lothringen als Großvater Konrads und Urgroßvater Richlinds), als Sohn Konrads eine erlaubte 4:4-Ehe gewesen (mit Graf Udo im Lahngau als Ur-Urgroßvater sowohl Konrads als auch Richlinds); Hlawitschka vertritt die erste Variante (Hlawitschka (2006), S. 273f), Wolf die zweite (Wolf (2010), S. 139f)
    12 Konrads Verwandtschaft mit dem Herzog Hermann I. von Schwaben, der seiner eigenen Familie angehörte, ist wesentlich entfernter: Konrads Großvater Gebhard, Graf im Ufgau, war ein Vetter Hermanns I.
    13 Die Fundatio monasterii Brunwilarensis, die Gründungsgeschichte der Abtei Brauweiler und ezzonische Hauschronik, berichtet (vgl. Königswahl von 1002 und Ezzonen), dass der Pfalzgraf Ezzo von Lothringen kandidiert habe, der Ehemann von Ottoschwester Mathilde und Vater der minderjährigen Neffen.
    14 „Das kanonische Recht verbot in seiner strengsten Fassung Ehen innerhalb des 7. Verwandtschaftsgrades. Doch die Zählweisen, die hier und da in der Christenheit zugrunde gelegt wurden, differierten so stark, dass tatsächlich die verschiedenstn Möglichkeiten praktiziert wurden.“ Fried, Prolepsis oder Tod, S. 72, mit Hinweis auf: Joseph Freisen, Geschichtliche Untersuchung über die Verwandtschaftszählung nach canonischem Recht, in: Archiv für katholisches Kirchenrecht (AKKR) 56 (1886), S. 217-263, hier 235f; zusammenfassend Paul Mikat, Ehe, in: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte (HRG) 1 (1971), S: 824; Rudolf Weigand, Ehe, in: Lexikon des Mittelalters Band 3 (1986), Spalte 1623f.
    15 Eine andere Filiation ist ebenfalls kritisch: Gerbergas Großmutter Berta und Konrads Großmutter Ita waren Halbschwestern; sie hatten mit Regelinda die gleiche Mutter, aber unterschiedliche Väter (Burchard II. bzw. Herman I., beide Herzöge vn Schwaben); bei gleichem Vater wäre es eine verbotene 3:3-Ehe gewesen, der unterschiedliche Vater macht daraus eine 4:4-Ehe (vgl. Wolf (2010), S. 137)
    16 Diese Synode von Diedenhofen fand unmittelbar nach dem Königsrumritt Heinrichs II. statt, der wiederum unmittelbar nach der Krönung und der Unterwerfung Hermanns II. begonnen hatte.
    17 Wolf (2010), S. 136/137, nennt hier eine Synode im Januar 1003 oder April 1005 – der wesentliche Unterschied ist, dass Hermann im Mai 1003 starb, die Ehe im Jahr 1005 also nicht mehr existierte
    18 Vita Adalberonis II. Mettensis episcopi auctore Constantino abbate, caput 16, MGH Scriptores IV, S. 663, zitiert nach Wolf (2010), S. 136
    19 Belege zu Aribos Motivation liegen nicht vor
    20 Die Ehe Konrads und Giselas selbst war eine geduldete 4:4-Verwandtenehe, Otto der Große und Edgitha waren von beiden die Ururgroßeltern
    21 Otto von Hammerstein und Giselas Vater Hermann waren Vettern
    Weblinks
    • Donald C. Jackman: Richlint: Fact or Fiction? A Miniature Historiography auf www.enlaplage.com. (englisch)

    Familie/Ehepartner: Herzog Konrad I. (Kuno von Öhningen ?) von Schwaben. Konrad (Sohn von Graf Gebhard von Schwaben (im Ufgau) und (zweite Tochter von Heribert I.) von Vermandois) gestorben am 20 Aug 997. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 31. Judith (Jutta) von Öhningen (von Rheinfelden)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in zw 1033 und 1038.
    2. 32. Herzog Hermann II. von Schwaben  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 4 Mai 1003.


Generation: 6

  1. 18.  Herzog Otto I. von Kärnten (von Worms) (Salier)Herzog Otto I. von Kärnten (von Worms) (Salier) Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 948; gestorben am 4 Nov 1004.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf im Speyergau, Wormsgau, Elsenzgau, Kraichgau, Enzgau, Pfinzgau und Ufgau, Graf im Nahegau (956)
    • Titel (genauer): 978 bis 983 und 995 bis 1004, Herzogtum Kärnten; Herzog von Kärnten

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_I._(Kärnten)

    Otto I., Herzog von Kärnten, genannt Otto von Worms (* um 948; † 4. November 1004) war der einzige Sohn des Saliers Konrad des Roten, Herzog von Lothringen, und dessen Frau Liutgard von Sachsen, durch seine Mutter somit ein Enkel des Kaisers Otto I.
    Er war Graf im Speyergau, Wormsgau, Elsenzgau, Kraichgau, Enzgau, Pfinzgau und Ufgau, sowie im Jahr 956 Graf im Nahegau. 978 bis 983 und 995 bis 1004 war er Herzog von Kärnten. Im Jahre 995 erhielt er nach dem Tod Heinrichs des Zänkers mit dem Herzogtum Kärnten auch die Mark Verona. Bei der Königswahl des Jahres 1002 war er einer der Kandidaten.
    Er gründete im Jahr 977 (oder 987 – Quellenlage unsicher) das Kloster Lambrecht im Speyergau. In der gleichen Zeit ließ er in Zell bei Worms die während der Ungarneinfälle verwüstete Wallfahrtsstätte des Hl. Philipp von Zell renovieren. Um das Jahr 1000 gründete er das Stift Sinsheim.
    Sein Begräbnisort ist unbekannt. Als mögliche Begräbnisorte werden Bruchsal[1], Kärnten[2], St. Lambrecht[3] oder Sinsheim[4] genannt.

    Otto war mit Judith von Kärnten († 991) verheiratet, mit der er vier Söhne hatte.



    Einzelnachweise
↑ Stefan Weinfurter: Herrschaft und Reich der Salier, Sigmaringen 1992, S. 21.
↑ Hans Fell: Lambrecht gedenkt Herzog Otto, in: Lambrechter Talpost 46, 2004, S. 7.
↑ Kurt Lembach: Herzog Otto von Worms, in: Lambrechter Heimathefte 1, 2004, S. 21.
↑ Ludwig H. Hildebrandt und Nicolai Knauer: Die frühromanische Klosterkirche in Sinsheim an der Elsenz, eine bisher übersehene Rarität. In: Kraichgau. Beiträge zur Landschafts- und Heimatforschung. Folge 21, 2009, hrsg. vom Heimatverein Kraichgau, S. 141.

    Name:
    genannt Otto von Worms

    Titel (genauer):
    Nachdem Heinrich II. der Zänker – Herzog des durch die Marken im Süden und Osten mächtig angewachsenen Baiern – vergeblich versucht hatte, unter den Stammesherzögen einen Aufstand gegen seinen Vetter, Kaiser Otto II., anzuzetteln, beschloss dieser, Kärnten im jahr 976 von Baiern abzutrennen, um so die Macht des Baiernherzogs zu verringern.
    Kärnten wurde damit ein eigenständiges Herzogtum neben den alten Stammesherzogtümern Baiern, Schwaben, Franken und Sachsen und somit die älteste Ländereinheit des Ostfränkischen Reiches, die damals vorwiegend auf dem Gebiet des heutigen Österreich lag. An Stelle des Namens „Karantanien“ kam im Lauf der Zeit der Namen „Kärnten“ bzw. die lateinische Form davon „Carinthia“ für das Gebiet des damaligen Herzogtums in Gebrauch.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Kärntens#Herzogtum_Kärnten

    Familie/Ehepartner: Herzogin Judith von Kärnten. Judith (Tochter von Graf Heinrich von Radenz und Rangau (Luitpoldinger) und Herzogin Baba in Sachsen) gestorben in 991. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 33. Graf Heinrich von Speyer (Salier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 970; gestorben in zw 990 und 1000.
    2. 34. Papst Bruno (Gregor V.) von Kärnten  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 35. Herzog Konrad I. von Kärnten (Salier)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1011.

  2. 19.  Kuno von Burgund Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in nach 966.

  3. 20.  Gisela von Burgund Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 950; gestorben am 21 Jul 1006 in Regensburg, DE; wurde beigesetzt in Kirche Niedermünster, Regensburg.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gisela_von_Burgund

    Gisela (* um 950; † 21. Juli 1006 oder 1007 in Regensburg) war Herzogin von Bayern und die Mutter Kaiser Heinrichs II. Sie war älteste Tochter des Königs Konrad III. von Burgund aus dem Geschlecht der Welfen, vermutlich aus dessen erster Ehe mit einer schlecht bezeugten Adelana. Sie war Nichte der Kaiserin Adelheid, der Gemahlin Ottos des Großen.
    Gisela war verheiratet mit Herzog Heinrich dem Zänker von Bayern. Die Verlobung fand wohl schon 965 statt, die Ehe wurde wohl im Sommer 972 vollzogen. Am 6. Mai 973 wurde ihr ältester Sohn, der spätere Kaiser geboren. Die Zeit während der Haft ihres Mannes verbrachte sie in Merseburg.
    Gisela wurde im Niedermünster in Regensburg begraben. Für ihr Grab gab ihre Tochter das prachtvolle Giselakreuz in Auftrag.

    Nachkommen
    Gisela war verheiratet mit Heinrich dem Zänker. Ihre Kinder waren:
    • Heinrich II. (* 973/978; † 1024), Kaiser
    • Bruno († 1029), Bischof von Augsburg
    • Gisela – verheiratet mit Stephan I., König von Ungarn



    Literatur
    • Rudolf Reiser: Gisela. In: Karl Bosl (Hrsg.): Bosls bayerische Biographie. Pustet, Regensburg 1983, ISBN 3-7917-0792-2, S. 256 (Digitalisat).
    • Egon Boshof: Gisela von Burgund, Herzogin von Bayern: Zum 1000. Todestag einer unbekannten Persönlichkeit, einer großen Frau. (Kulturführer Regensburg Band 5) Amt für Archiv und Denkmalpflege, Regensburg 2007, ISBN 978-3-935052-63-4.
    Weblinks
    • Gisela von Burgund, Herzogin von Bayern bei genealogie-mittelalter.de (Memento vom 27. Oktober 2009 im Internet Archive)

    Begraben:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Niedermünsterkirche

    Gisela heiratete Heinrich II. von Bayern (Liudolfinger), der Zänker in 972. Heinrich (Sohn von Herzog Heinrich I. von Bayern (Liudofinger) und Judith von Bayern) wurde geboren in 951; gestorben am 28 Aug 995 in Gandersheim. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 36. Kaiser Heinrich II. von Bayern (Ottonen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 6 Mai 973; gestorben am 13 Jul 1024 in Grone.
    2. 37. Brigida von Bayern  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 975; gestorben in nach 1004.
    3. 38. Königin Gisela von Bayern  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 984 und 985 in Schloss Abbach bei Regensburg?; gestorben am 7 Mai 1060 in Passau.

  4. 21.  König Rudolf III. von BurgundKönig Rudolf III. von Burgund Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 970; gestorben am 6 Sep 1032; wurde beigesetzt in Kathedrale Notre-Dame (Lausanne).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: 1011, Schloss Neuenburg; Erbaut das erste Schloss Neuenburg als Geschenk für seine Gattin Irmingard. Er gründet somit auch die Stadt Neuenburg. https://de.wikipedia.org/wiki/Neuenburg_NE

    Notizen:

    Liste der Herrscher von Burgund:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_von_Burgund#Herzogtum_Burgund



    https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_III._(Burgund)

    Rudolf III. (* um 970; † 6. September 1032) war König von Burgund 993–1032.
    Seit der Mitte des 10. Jahrhunderts entzogen sich in Burgund zunehmend die Grafen dem König. Sie ordneten sich anderen Grafen unter oder machten diese zu ihren Gefolgsleuten. Die Burgunderkönige versuchten den fehlenden Rückhalt durch eine engere Bindung an die ottonischen Herrscher zu kompensieren. Durch mehrere Eheschließungen wurden die Bindungen gefestigt. Dabei blieben jedoch die Ottonen in der stärkeren Position.[1]
    Rudolf III. war Sohn des burgundischen Königs Konrad III. Mit Gerberga, Berta und Gisela hatte er drei Schwestern. Seine Schwester Gisela war zugleich die Mutter des ostfränkisch-deutschen Königs Heinrichs II. Dadurch war Rudolf ein Onkel von Heinrich. Wie sein Vater wurde Rudolf in Lausanne gewählt und gekrönt. 993/994 folgte ein Umritt. Seine Herrschaft übte Rudolf effektiv nur vom Land an der mittleren Rhone bis zum Raum um den Genfersee aus.[2] Rudolfs Versuch, kurz nach dem Herrschaftsantritt Konfiskationen durchzuführen, führte zur Auflehnung des regionalen Adels. Von seinen Gegnern wurde er im Krieg besiegt. Nur durch Unterstützung Ottos III. und Adelheids konnte seine königliche Autorität wiederhergestellt werden. Rudolf war in erster Ehe mit einer Agiltrud verheiratet. Sie starb kinderlos im Februar 1011. Am 28. Juni 1011 heiratete er Irmingard. Bereits als Verlobte schenkte er ihr die Stadt Vienne mit der Burg Pipet, die Grafschaften Vienne und Sermorens und zahlreichen Besitz zwischen Vienne und dem Genfersee.[3]
    Rudolf konnte in 17 von 35 Bistümern Königsrechte ausüben.[4] Als erster burgundischer König begann Rudolf Grafschaften an Bischöfe zu verleihen.[5] 996 übertrug Rudolf die Grafschaft innerhalb und außerhalb von Tarentaise dem Erzbischof von Tarrentaise, 999 erhielt der Bischof von Sitten die Grafschaft im Wallis und 1011 wurde dem Bischof von Lausanne die Grafschaft Waadt übertragen. 1023 erhielt der Erzbischof von Vienne die Grafschaft innerhalb und außerhalb der Stadt Vienne.[6] Nacach dem älteren Forschungsstand wollte Rudolf damit sein Königtum konsolidieren. Es galt als eine „Notwehrmaßnahme der Zentralgewalt gegen die zunehmende Selbständigkeit weltlicher Vasallen“.[7] Die Verleihungen fanden jedoch in Regionen (Vienne, Lausanne oder Sitten) statt, die dem König noch unmittelbar unterstanden. Nach neuerer Forschungsmeinung sollte der Adel nicht geschwächt, sondern die Stellung der königsnahen Bistümer gestärkt werden. Die Verleihung verdeutlicht das enge Zusammenwirken und sollte die Loyalität der Bischöfe belohnen.[8]
    1016 entstand ein Streit zwischen Rudolf und Graf Otto-Wilhelm über die Einsetzung des Erzbischofs von Besançon. Auch Rudolfs zweite Ehe war seit fünf Jahren kinderlos. Durch die absehbare Kinderlosigkeit Rudolfs könnte Otto-Wilhelm seinen Anspruch auf die Nachfolge geltend gemacht haben.[9] Rudolf unterstellte sich daraufhin Heinrich II. Er war der nächste männliche Verwandte des burgundischen Königs. 1006 ist erstmals ein Treffen der beiden Herrscher belegt.[10] Basel wurde von Rudolf an Heinrich II. abgetreten. Basel war wohl ein Faustpfand für die Sicherung seines Erbanspruchs.[11] Rudolf versuchte sich dadurch aber auch die Unterstützung Heinrichs II. gegen die regionalen Großen zu sichern.[12] Im Mai 1016 wurde in Straßburg die Nachfolge Heinrichs II. unter Einbeziehung der burgundischen Großen bestätigt. Heinrich führte daraufhin einen erfolglosen Kriegszug gegen Otto-Wilhelm. Die Großen unterwarfen sich daraufhin Rudolf und baten um Verzeihung wegen ihrer Rebellionen. Bereits die Zeitgenossen vermuteten, dass der Adel dadurch versuchte den Einfluss einer starken Königsgewalt abzuwehren.
    Im Februar 1018 wurde in Mainz das Erbrecht Heinrichs auf Burgund erneut anerkannt. Rudolf übergab Krone und Zepter an Heinrich. Damit wurden nicht nur das Treue- und Zuordnungsverhältnis erneuert, sondern das Reich wurde zu einer transpersonalen Größe. Die Herrschaftszeichen erhielt Rudolf zwar zurück, jedoch verfügte er nur noch aus der Gnade Heinrichs II. über sie.[13] Nach 1018 war Rudolf nur noch ein Schattenkönig und hielt sich aus lokalen Konflikten zurück. Durch den Tod Heinrichs II. 1024 war für Rudolf die Erbfrage wieder offen. Der Nachfolger Konrad II. hatte selbst keine verwandtschaftlichen Beziehungen zum burgundischen König. Konrad wollte jedoch in die vollen Rechte seines Vorgängers Heinrich eintreten und besetzte 1025 Basel. Ende 1026 wird eine Annäherung zwischen Rudolf und Konrad deutlich. Zu Ostern 1027 war Rudolf bei der Kaiserkrönung Konrads II. in Rom anwesend. Im August 1027 wurde in Basel zwischen Rudolf und Konrad Frieden geschlossen und Konrad trat in die vollen Rechte seines kaiserlichen Vorgängers ein.
    Rudolf starb am 6. September 1032 und wurde in der Kathedrale von Lausanne beigesetzt. Mit seinem Tod fand die Linie der burgundischen Welfen ihr Ende. Als letzter König von Burgund wurde Rudolf von seinen Zeitgenossen als schwacher König angesehen.[14] Für Wipo war Rudolf verweichlicht und für den Reichenauer Mönch Hermann bedeuteten die 30 Jahre Königsherrschaft Faulheit und Chaos.[15] Über Rudolfs Tod urteilte er: „Rudolf, das faule Königlein Burgunds, starb; Krone und Herrschaftszezeichen seines Reiches wurden Kaiser Konrad durch Seliger überbracht.“[16] Nach Thietmar von Merseburg habe Rudolf nur „Namen und Krone“ inne und die regionalen Großen wie Otto-Wilhelm seien die eigentlichen Machthaber (dominus in re). Die Kritiik des Merseburger Bischofs zielte dabei besonders auf die fehlende Verfügung über die Bischofssitze. Der König könne in seinem Reich keine Bischöfe einsetzen. Die Bischöfe seien vielmehr durch den regionalen Adel an die Macht gekommen und hätten ihm mehr gehorcht als dem König.[17] Seine Gemahlin Irmingard pflegte seine Erinnerung in frommen Stiftungen bis 1057.[18] Die weitere Erinnerung im Mittelalter an Rudolf verblasste.
    Nach Rudolfs Tod musste Konrad das burgundische Erbe in jahrelangen Auseinandersetzungen gegen die Ansprüche des Grafen Odo von Blois durchsetzen. 1038 ließ Konrad seinen Sohn Heinrich III. zum König von Burgund erheben.



    Quellen
    • Thietmar von Merseburg: Chronik (= Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe. Bd. 9). Neu übertragen und erläutert von Werner Trillmich. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 157 (mehrere Neuauflagen).
    • Theodor Schieffer unter Mitwirkung von Hans Eberhard Mayer (Bearb.): Regum Burgundiae e stirpe Rudolfina diplomata et acta. = Die Urkunden der burgundischen Rudolfinger (= Monumenta Germaniae Historica. Abteilung 3: Diplomata. 2A). Monumentaermaniae Historica, München 1977, ISBN 3-921575-06-0, (Digitalisat).
    Literatur
    • Eduard Hlawitschka: Rudolf III. In: Lexikon des Mittelalters. Band 7: Planudes bis Stadt (Rus'). Lexma-Verlag, München 1995, ISBN 3-7608-8907-7, Sp. 1077. (teilweise veraltet).
    • Hermann Kamp: Burgund. Geschichte und Kultur (= Beck'sche Reihe. 2414). Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-53614-4, S. 37 ff.
    • Rudolf Schieffer: Rudolfinger. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 198–200 (Digitalisat).
    • Bernd Schneidmüller: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung (819–1252) (= Kohlhammer-Urban-Taschenbücher. Bd. 465). Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2000, ISBN 3-17-014999-7, S. 92–105.
    • Karl Ubl: Der kinderlose König. Ein Testfall für die Ausdifferenzierung des Politischen im 11. Jahrhundert. in: Historische Zeitschrift. Bd. 292, Nr. 2, 2011, S. 323–363, hier: S. 331–335, doi:10.1524/hzhz.2011.0013.
    • Stefan Weinfurter: Heinrich II. (1002–1024). Herrscher am Ende der Zeiten. Pustet, Regensburg 1999, ISBN 3-7917-1654-9, S. 220.
    Anmerkungen
Hermann Kamp: Burgund. Geschichte und Kultur. München 2007, S. 37 f.
Bernd Schneidmüller: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung (819–1252). Stuttgart 2000, S. 93. 
Bernd Schneidmüller: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung (819–1252). Stuttgart 2000, S. 97.
Bernd Schneidmüller: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung (819–1252). Stuttgart 2000, S. 95.
Karl Ubl: Der kinderlose König. Ein Testfall für die Ausdifferenzierung des Politischen im 11. Jahrhundert. In: Historische Zeitschrift. 292 (2011), S. 323–363, hier: S. 333.
Bernd Schneidmüller: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung (819–1252). Stuttgart 2000, S. 96 f.
Hans-Dietrich Kahl: Die Angliederung Burgunds an das mittelalterliche Imperium. In: Schweizerische numismatische Rundschau. 48 (1969), S. 13–105, hier: S. 21, (Digitalisat).
Karl Ubl: Der kinderlose König. Ein Testfall für die Ausdifferenzierung des Politischen im 11. Jahrhundert. In: Historische Zeitschrift. 292 (2011), S. 323–363, hier: S. 334. 
Karl Ubl: Der kinderlose König. Ein Testfall für die Ausdifferenzierung des Politischen im 11. Jahrhundert. In: Historische Zeitschrift. 292 (2011), S. 323–363, hier: S. 332. 
Stefan Weinfurter: Heinrich II. (1002–1024). Herrscher am Ende der Zeiten. Regensburg 1999, S. 220. 
Franz-Reiner Erkens: Konrad II. (um 990–1039). Herrschaft und Reich des ersten Salierkaisers. Regensburg 1998, S. 68. 
Stefan Weinfurter: Heinrich II. (1002–1024). Herrscher am Ende der Zeiten. Regensburg 1999, S. 221. 
Stefan Weinfurter: Heinrich II. (1002–1024). Herrscher am Ende der Zeiten. Regensburg 1999, S. 222. 
Thietmar von Merseburg, Chronicon VII 30; Alpert von Metz, De diversitate temporum II 14.
Bernd Schneidmüller: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung (819–1252). Stuttgart 2000, S. 104. 
Zitiert nach: Bernd Schneidmüller: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung (819–1252). Stuttgart 2000, S. 105.
Karl Ubl: Der kinderlose König. Ein Testfall für die Ausdifferenzierung des Politischen im 11. Jahrhundert. In: Historische Zeitschrift. 292 (2011), S. 323–363, hier: S. 333. 
Bernd Schneidmüller: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung (819–1252). Stuttgart 2000, S. 98.

    Name:
    Mit seinem Tod fand die Linie der burgundischen Welfen ihr Ende.

    Begraben:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kathedrale_Notre-Dame_(Lausanne)

    Familie/Ehepartner: Agiltrud. Agiltrud gestorben in Feb 1011. [Familienblatt] [Familientafel]

    Rudolf heiratete Königin Irmingard von Burgund am 28 Jun 1011. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 22.  Prinzessin Gerberga von Burgund Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in zw 965 und 970; gestorben in 1017.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gerberga_von_Burgund

    Gerberga von Burgund (* 965 oder 966; † 7. Juli 1019) stammte aus dem burgundischen Königshaus. Sie war in erster Ehe mit Graf Hermann I. von Werl und in zweiter Ehe mit Herzog Hermann II. von Schwaben verheiratet.

    Sie war eine Tochter des Königs Konrad III. des Friedfertigen (Pacificus), Herzog von Burgund (Welfen), und dessen zweiter Ehefrau Mathilde von Frankreich, einer Tochter von Ludwig IV. von Frankreich. Sie war des Weiteren eine Nichte der Kaiserin Adelheid und König Lothars von Frankreich sowie eine Nichte von Otto I. Somit war sie sowohl mit dem Karolingern wie auch mit den Ottonen verwandt.

    Sie war in erster Ehe seit etwa 978 (?) verheiratet mit Hermann I., Graf von Werl, der um 985 starb. Aus dieser Ehe hatte sie bereits mehrere Kinder: Hermann, der als Hermann II. Nachfolger seines Vaters wurde, sowie dessen Brüder Rudolf (auch Ludolf genannt) und Bernhard (I.). Nach heutigen Erkenntnissen stammt die Tochter Gisela von Schwaben nicht aus dieser Ehe.[1]
    Auf ihr Bitten schenkte Otto III. das Gut Stockhausen, das zuvor ein verstorbener Geächteter besessen hatte, dem Stift Meschede.[2] Sie war die Stifterin des Klosters Oedingen, gelegen in der Grafschaft ihres Sohnes Hermann II von Werl im Gau Lochtrop.[3]

    In zweiter Ehe heiratete sie um 988 Hermann II., Herzog von Schwaben († 4. Mai 1003), einen Konradiner.
    Mit ihm hatte sie weitere fünf Kinder:
    • Mathilde (* wohl 988; † 29. Juli 1031/1032), begraben im Dom zu Worms, ∞ I Konrad I., Herzog von Kärnten († 12. Dezember 1011, vielleicht auch 15. Dezember) (Salier), ∞ II Friedrich II., Herzog von Oberlothringen († 1026) (Wigeriche), ∞ III Eiko, Graf von Ballenstedt, Graf im Schwabengau und im Gau Serimunt († wohl 1059/1060)
    • Gisela († 15. Februar 1043, ∞ I um 1002 Bruno, Graf (von Braunschweig) († 1012/1014)), ∞ II um 1014 Ernst I., Herzog von Schwaben († 1015) (Babenberger), ∞ III Konrad II., deutscher Kaiser († 1039) (Salier)
    • Berchtold (* Anfang 992; † Anfang 993), getauft in Einsiedeln 992, begraben in Marchtal
    • (umstritten) Beatrix († 23. Februar nach 1025), ∞ Adalbero von Eppenstein, Herzog von Kärnten (1000 bezeugt, † 28. November 1039), (Eppensteiner)
    • Hermann III. († 1012) 1003, Herzog von Schwaben


    Einzelnachweise
    1 Paul Leidinger: Die Grafen von Werl und Werl-Arnsberg (ca. 980-1124): Genealogie und Aspekte ihrer politischen Geschichte in ottonischer und salischer Zeit, In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen, Band I, Das kurkölnische Herzogtm Westfalen von den Anfängen der kölnischen Herrschaft im südlichen Westfalen bis zur Säkularisierung 1803. Münster 2009 ISBN 978-3-402-12827-5 S.129
    2 Otto III. (RI II) n. 1236 997 September 29, Aachen RI-online
    3 Otto III. (RI II) n. 1370 1000 Mai 18, Elspe RI-Online
    Literatur
    • Johann Suibert Seibertz: Diplomatische Familiengeschichte der alten Grafen von Westfalen zu Werl und Arnsberg. Arnsberg, 1845 (Digitalisat) S.21ff.

    Gerberga heiratete Graf Hermann I. von Werl in cir 978. Hermann gestorben in cir 985. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 39. Graf Hermann II. von Werl  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 980; gestorben in 1025.
    2. 40. Rudolf (Ludolf) von Werl  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 982/86; gestorben in 12 Jul cir 1044.
    3. 41. Bernhard I. von Werl  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 983.

    Gerberga heiratete Herzog Hermann II. von Schwaben in cir 988. Hermann (Sohn von Herzog Konrad I. (Kuno von Öhningen ?) von Schwaben und Reginlint ? (Richilde) von Schwaben (Liudolfinger / Ottonen)) gestorben in cir 4 Mai 1003. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 42. Herzogin Mathilde von Schwaben  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 989; gestorben am 29 Jul 1032.
    2. 43. Kaiserin Gisela von Schwaben  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 11 Nov 989; gestorben am 15 Feb 1043.
    3. 44. Beatrix (Brigitta) von Schwaben  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1025.

  6. 23.  Bertha von BurgundBertha von Burgund Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in nach 1010.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bertha_von_Burgund

    Bertha von Burgund war die Tochter des Königs Konrad III. von Burgund und der Mathilde, Tochter des westfränkischen Königs Ludwig IV.
    In der Literatur werden ihre Lebensdaten allgemein mit * um 965; † nach 1010[1] angegeben.
    Sie heiratete in erster Ehe Odo I. Graf von Blois und Chartres[2], mit dem sie drei Kinder hatte.
    Der spätere König Robert II. der Fromme verstieß seine erste Ehefrau Rozala-Susanna von Italien, die, einst aus politischen Gründen, ungeachtet ihres Alters, geheiratet werden musste, keine Kinder gebar. Um den Fortbestand der königlichen Dynastie zu sichern, war die Eheschließung mit Bertha erwogen worden. In manchen Darstellungen findet sich die Annahme, die Ehe wäre als Auflehnung gegen seinen Vater Hugo Capet zu vermuten und erst dessen Tod im Oktober 996 hätte den Weg für die Heirat frei gemacht. Die Darstellung zeitgenössischer Chronisten lässt dies inzwischen nicht mehr annehmen, zumal Verwandtschaftsehen zur damaligen Zeit nicht ungewöhnlich waren[3].
    Vielmehr wegen der Verletzung der kirchlichen Heiratsschranken, Bertha war nicht nur seine Cousine, Robert II. war auch Taufpate ihres Sohnes, so dass ein Fall von „cognatio spiritualis“ vorlag, erregten beide den Unwillen der Kirche. Der Papst Gregor V. drohte beiden 997 mit der Exkommunikation. Da sein Spruch keine Wirkung zeigte, folgte 999 der Beschluss, das Robert II. seine Gemahlin zu verlassen habe und beide eine siebenjährige Buße zu leisten hätten. Das Paar blieb zusammen, bis Bertha 1003/04 verstoßen wurde. Die Trennung änderte jedoch nichts am Verhältnis zwischen Robert und Bertha. Er versuchte sogar, den Papst Sergius IV. um 1010 dazu zu bewegen, die Ehe der beiden anzuerkennen.[4]
    Robert heiratete um 1003 Konstanze von der Provence, die mit der Geburt von Söhnen die Stammfolge sicherte.



    Einzelnachweise
    1 Hochspringen 
↑ Carsten Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987-1237/38, Franz Steiner Verlag 2002, ISBN 3-515-08113-5, S. 62f
    2 Hochspringen 
↑ Joseph Landsberger: „Graf Odo I. von der Champagne: (Odo II. v. Blois, Tours u. Chartres), 995-1037“; Inaugural - Dissertation zur Erlangung der philosophischen Doctorwürde an der Georgia Augusta zu Göttingen von Jos. Landsberer aus Posen. Berlin 1878. Druck von Franz Jahncke, Blumenstr. 79: S.15
    3 Hochspringen 
↑ Hrsg.: Joachim Ehlers, Heribert Müller und Bernd Schneidmüller; „Die französischen Könige des Mittelalters 888 - 1498: Von Odo bis Karl VIII“, C. H. Beck Verlag 2006, ISBN 3-406-54739-7, S. 79-89
    4 Hochspringen 
↑ Stefan Chr. Saar: Ehe - Scheidung - Wiederheirat. Zur Geschichte des Ehe- und des Ehescheidungsrechts im Frühmittelalter (6.-10. Jahrhundert), Lit Verlag 2002, ISBN 3-8258-3081-0, S. 436f
    Weblinks
     Commons: Bertha von Burgund – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Bertha heiratete Graf Odo I. von Blois in cir 983/986. Odo (Sohn von Graf Theobald I. (Diebold) von Blois, der Betrüger und Gräfin Ledgard (Luitgard) von Vermandois) wurde geboren in cir 950; gestorben am 12.3.995 od 996. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 45. Graf Odo II. von Blois  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 15 Nov 1037.

    Bertha heiratete König Robert II. von Frankreich (Kapetinger), der Fromme in 996, und geschieden in 998. Robert (Sohn von König Hugo Capet (Kapetinger) und Adelheid (Aelis) von Poitou (von Aquitanien)) wurde geboren am 27 Mrz 972; gestorben am 20 Jul 1031 in Melun. [Familienblatt] [Familientafel]


  7. 24.  Emma von Burgund (Bosoniden) Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 988.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Emma_von_Italien

    Emma von Italien (* 948; † 12. Oktober nach 988) war westfränkische Königin und Stieftochter des ostfränkischen Kaisers Otto I.

    Leben
    Emma wurde als Tochter von König Lothar II. von Italien und der Adelheid von Burgund geboren. Ihr Vater wurde 950 vergiftet, als sie noch ein kleines Kind war.
    Anfang 966 wurde sie mit dem französischen König Lothar verheiratet. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor: Der spätere König Ludwig V. und Otto († 18. November wohl vor 986), Domherr zu Reims.
    Im Jahr 977 wurde sie von ihrem Schwager Karl, Herzog von Niederlothringen, des Ehebruchs mit Ascelin, dem Bischof von Laon, beschuldigt. Bei der vom Reimser Erzbischof Adalberon geleiteten Synode von Sainte-Macre wurden Emma und der Bischof freigesprochen und Herzog Karl musste Frankreich verlassen. Um die Ansprüche ihres Sohnes Ludwig zu sichern, überredete Emma ihren Gemahl, ihn als Mitregenten zu krönen.
    Die Ehe zwischen Emma und Lothar war durch Zwistigkeiten und Intrigen zwischen Lothar und dessen Schwager, Kaiser Otto II., überschattet, die teils von Karl von Niederlothringen, einem Vasallen Ottos, geschürt wurden.
    Lothar starb im Jahre 986 und sein Sohn Ludwig folgte ihm als französischer König. Der König verbannte jedoch seine Mutter und den Bischof von Laon vom Hof und beschuldigte sie, Lothar vergiftet zu haben. Bereits ein Jahr später starb König Ludwig ohne Erben.
    Emma verbrachte ihre letzten Lebensjahre vermutlich in einem Kloster in Burgund, wo sie auch verstarb.

    Familie/Ehepartner: König Lothar von Frankreich (Karolinger). Lothar (Sohn von König Ludwig IV. von Frankreich (Karolinger), der Überseeische und Prinzessin Gerberga von Sachsen) gestorben in 986. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 46. König Ludwig V. von Frankreich (Karolinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 966 od 967; gestorben am 21 Mai 987.

  8. 25.  Heinrich von Sachsen (Liudolfinger / Ottonen) Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 952; gestorben in 954.

  9. 26.  Bruno Sachsen (Liudolfinger / Ottonen) Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in zw 953 und 955.

    Notizen:

    Gestorben:
    Strab im Kindesalter


  10. 27.  Äbtissin Mathilde von Quedlinburg (Liudolfinger / Ottonen)Äbtissin Mathilde von Quedlinburg (Liudolfinger / Ottonen) Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in zw 953 und 955; gestorben am 7/8 Feb 999; wurde beigesetzt in Stitskirche St. Servatius, Quedlinburg.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: Stitskirche St. Servatius, Quedlinburg; Erste Äbtissin von Quedlinsburg
    • Wohnort: Stitskirche St. Servatius, Quedlinburg
    • Wohnort: 978, Burgund; Begleitet ihre Mutter, Kaiserin Adelheid, auf deren Reise nach Burgund.
    • Wohnort: 981, Rom, Italien; Nimmt an der glanzvollen Osterfeier ihres Bruders, Kaiser Otto II., teil

    Notizen:

    Zitat aus: NEUJAHRSBLATT der Gesellschaft zu Fraumünster auf das Jahr 2020 - Herausgegeben am 2 Jan 2020 - Seite35

    Mathilde wurde bereits als 11 jährige von allen Erzbischöfen und Bischöfen des Reiches zur Äbtissin des neu gegründeten Stiftes Quedlinburg geweiht und wurde in dieser Funktion eine mächtige Repräsentantin des Königshauses. Zwischen 968 und 972, als Otto I. in Italien weilte, war sie die einzige Vertreterin des Kaiserhauses nördlich der Alpen. Zur Vorbereitung auf die damit verbundenen Aufgaben widmete Widuking von Corvey (925-980) ihr seine "Sachsengeschichte".

    Im Jahr 978 begleitete Äbtissin Mathilde ihre Mutter, Kaiserin Adelheid, auf deren Reise nach Burgund. Auch an der glanzvollen Osterfeier ihres Bruders, Kaiser Ottos II., in Rom im Jahr 981 nahm Mathilde als "Metropolitanense abbatissa" teil, zusammen mit den Kaiserinnen Adelheid und Theophanu, König Konrad von Burgund, Herzog Otto von Schwaben und Bayern sowie zahlreichen deutschen, französischen, italienischen und spanischen Bischöfen und Äbten. Während des Italienfeldzuges 997 betraute Otto I. sie laut Thietmar von Merseburg mit der "curia regnis".



    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Mathilde_(Quedlinburg)

    Mathilde (* Anfang 955; † 7./8. Februar 999) war von 966 bis zu ihrem Tod die erste Äbtissin auf dem Stiftsberg in Quedlinburg. Sie wird, besonders im Bistum Magdeburg, als Selige verehrt.

    Leben
    Mathilde war eine Tochter Kaiser Ottos I. und Enkelin der Heiligen Mathilde. Ihre Mutter war Adelheid von Burgund, die Tochter des burgundischen Königs Rudolf II. Als Elfjährige wurde sie 966 von allen Erzbischöfen und Bischöfen des Reiches zuzur Äbtissin von Quedlinburg geweiht. Papst Johannes XIII. bestätigte die Weihe im April 967. Vom Tod ihrer Großmutter Mathilde am 14. März 968 bis zur Rückkehr ihres Vaters aus Italien Ende 972 war sie für fast 4 Jahre die einzige Repräsentantin des Kaiserhauses nördlich der Alpen. Zur Vorbereitung auf die damit verbundenen Aufgaben widmete Widukind von Corvey ihr seine Sachsengeschichte.

    Während ihrer Amtszeit wurde Quedlinburg durch die Förderung ihres kaiserlichen Bruders Ottos II. und ihres Neffen Ottos III. zu einem Zentrum des Ottonenreiches. Im Jahr 994 erhielt sie von König (später Kaiser) Otto III. das Privileg des Münz-, Markt- und Zollrechtes für den Marktflecken Quedlinburg. Mathilde war eine der mächtigsten Frauen des Reiches und führte von 997 bis zu ihrem Tod die Regentschaft für ihren in Italien weilenden Neffen Otto III.
    Nach ihrem Tod wurde sie in der Stiftskirche zu Quedlinburg beigesetzt.

    Literatur
    • Eckhard Freise: Mathilde. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 376–378 (Digitalisat).
    • Karl Janicke: Mathilde, Aebtissin von Quedlinburg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 20, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 593 f.
    • Gerlinde Schlenker: Äbtissin Mathilde : eine Quedlinburgerin als Reichverweserin vor 1000 Jahren. Stekovics, Halle an der Saale, 1999. ISBN 3-932863-14-3

    Filme
    • Mathilde von Quedlinburg - Vom Mädchen zur Machtfrau. Buch und Regie: Gabriele Rose. Erstsendung am 18. August 2013 im MDR im Rahmen der Reihe "Geschichte Mitteldeutschlands".

    Name:
    Liudolfinger

    Beruf / Beschäftigung:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Stiftskirche_St._Servatius_(Quedlinburg)

    Begraben:
    In der Krypta


  11. 28.  Kaiser Otto II. von Deutschland (Liudolfinger / Ottonen)Kaiser Otto II. von Deutschland (Liudolfinger / Ottonen) Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in zw 953 und 955; gestorben am 7 Dez 983 in Rom, Italien.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_II._(HRR)

    Otto II. (auch Otto der Rote genannt; * 955; † 7. Dezember 983 in Rom) aus dem Adelsgeschlecht der Liudolfinger war römisch-deutscher Kaiser von 973 bis 983.
    Bereits in jungen Jahren wurde Otto durch seinen Vater Otto den Großen 961 zum Mitkönig und 967 zum Mitkaiser erhoben, um ihm die Nachfolge zu sichern. Als einziger Herrscher in nachkarolingischer Zeit wurde Otto II. bereits zu Lebzeiten des Vaters zum Kaiser erhoben. Als nach 37-jähriger Herrschaft sein Vater verstarb, trat der erst 18-jährige Otto die Alleinherrschaft an.
    Während seiner Herrschaft betrieb er eine sukzessive Neuordnung im Süden des Reichs. Durch Ausschluss der bayerischen Linie der Liudolfinger von der Königsherrschaft stärkte er die Königsgewalt und sicherte seinem Sohn die Nachfolge. Der Versuch, ganz Italien in die Reichsherrschaft einzubeziehen, führte zu Konflikten mit den Sarazenen und Byzanz in Süditalien. Ottos Feldzug gegen die Sarazenen endete 982 in einer katastrophalen Niederlage, wenig später folgte mit dem Slawenaufstand von 983 ein herber Rückschlag bei der Christianisierung und Unterwerfung der Slawen. Der plötzliche Tod des Kaisers mit 28 Jahren in Italien und die daraus resultierende Krise des Reiches prägten in der Nachwelt das Bild eines glücklosen Herrschers. Als einziger deutscher Herrscher wurde er in Rom beigesetzt.

    Herkunft und Jugend
    Otto II. war der Sohn des ostfränkischen Königs Otto I. und dessen zweiter Gattin Adelheid von Burgund. Durch Wilhelm von Mainz, den späteren Bischof Volkold von Meißen und Ekkehard II. von St. Gallen erhielt er eine umfassende literarisch-geistige Bildung. Markgraf Hodo unterwies ihn im Kriegshandwerk und in Rechtsgewohnheiten. Bereits als Sechsjähriger wurde er auf dem Hoftag zu Worms im Mai 961 von seinem Vater bei der Vorbereitung eines Zuges nach Italien zum Mitkönig gewählt und in Aachen gekrönt. Otto I. verstieß damit gegen das Gewohnheitsrecht, denn bis dahin war es im sächsischen Haus üblich gewesen, das Erreichen der Volljährigkeit abzuwarten, bevor man weitere Schritte unternahm.[1] Die Gründe für diese Entscheidung sind nicht überliefert, doch dürften sie mit der risikoreichen Heerfahrt Ottos I. nach Italien zusammenhängen.[2] Da Adelheids erster Gemahl Lothar 931 von seinem Vater in demselben Alter zum Mitkönig gemacht worden war, ist hinter dieser Entscheidung vielleicht auch ihr Einfluss zu vermuten.[3]
    Otto II. wurde nach Aachen geleitet, wo ihm die Lothringer huldigten, und von den rheinischen Erzbischöfen Brun von Köln, Wilhelm von Mainz und Heinrich von Trier zum König gesalbt. Die beiden Erzbischöfe Brun und Wilhelm wurden zu Stellvertretern im Reich ernannt, mit denen der junge Otto nördlich der Alpen verblieb. Nach dreieinhalbjähriger Abwesenheit kehrte Ottos Vater Anfang 965 als Kaiser und König von Italien in sein angestammtes Reich zurück. Um der Hoffnung auf dynastische Kontinuität Ausdruck zu verleihen, wurde am 2. Februar 965 in Worms, der Stätte der Königswahl Ottos II., der Jahrestag der Kaiserkrönung gefeiert.

    Thronfolger und Mitregent
    In Italien blieb die politische Situation auch nach der Kaiserkrönung Ottos I. instabil. Der kaisertreue Papst Johannes XII. konnte sich gegenüber dem stadtrömischen Adelsgeschlecht der Crescentier nicht behaupten. Er wurde gefangengenommen, konnnte jedoch fliehen und rief den Kaiser um Hilfe an. Nur anderthalb Jahre nach seiner Rückkehr zog Otto I. erneut nach Italien. Annähernd elfjährig war Otto II. seit Ende August 966 wieder auf sich selbst gestellt. Nach dem Tod Bruns verblieb der ältere Stiefbruder Wilhelm als alleiniger Regent. Nach der Kaiserkrönung musste Otto der Große auch sein Verhältnis zum älteren oströmisch-byzantinischen Kaisertum klären. Im Zuge der Auseinandersetzung um den Kaisertitel galt es für Byzanz, die staatsrechtliche Situation und die Herrschaftsteilung zwischen den beiden Reichen zu regeln. Faktisch beherrschte Byzanz nur einen kleinen Bereich im Süden der italienischen Halbinsel. Die Oberhoheit über die beiden Fürstentümer Capua und Benevent war seit langem umstritten. Ein Ehebündnis zwischen den beiden Mächten sollte sowohl das Zweikaiserproblem lösen als auch den Umfang des jeweiligen Herrschaftsbereichs in Italien im Rahmen eines Freundschaftsbündnisses klären. Gewahrt werden musste dabei auch das Prestige der beiden Parteien. In Ottos I. politischem Denken bildete die Kaiserkrönung seines Sohnes eine wichtige Voraussetzung für die angestrebte Ehe mit einer purpurgeborenen byzantinischen Kaisertochter. Otto versprach sich von der Eheverbindung mit der ruhmreichen makedonischen Dynastie offensichtlich Legitimation und Glanz für seinen Sohn und sein Haus. Um seine dynastischen Pläne zu fördern, forderte Otto in einem gemeinsam mit dem Papst verfassten Schreiben seinen Sohn auf, im Herbst 967 nach Rom zu reisen, um mit ihnen Weihnachten zu feiern. Über die Vorkehrungen, die für die Dauer der Abwesenheit getroffen wurden, ist nichts bekannt. Die Abberufung nach Italien verhinderte allerdings die Entstehung einer auf ihn zugeschnittenen Klientel im sächsischen Adel. Durch den Weggang Ottos II. nach Italien und den Tod Wilhelms von Mainz im März 968 und der Königin Mathilde entstand in Sachsen ein Machtvakuum. Dies blieb nicht ohne Folgen für die Herrschaftskonzeption: Erstmals seit 919 wurde die königliche Präsenz in Sachsen für einen längeren Zeitraum unterbrochen.[4]
    Otto trat von Augsburg aus den Zug über den Brenner an. Im Oktober 967 trafen Vater und Sohn in Verona zusammen und zogen gemeinsam über Ravenna nach Rom. Am 25. Dezember 967 wurde Otto II. in Rom zum Mitkaiser gekrönt. Damit war die Weitergababe des von seinem Vater geschaffenen Imperiums und der Kaiserkrone gesichert. Die Verhandlungen für die Vermählung Ottos II. mit einer byzantinischen Prinzessin begannen 967, doch erst 972 wurde ein Heirats- und Friedensabkommen geschlossen. Die einzige im Purpur geborene Braut, die für den 955 geborenen Otto II. aus Altersgründen in Frage kam, war Anna, die Tochter des Kaisers Romanos' II. Doch fiel die Wahl des Kaisers Johannes Tzimiskes auf seine Nichte Theophanu, die nur eine angegeheiratete Nichte eines Soldatenkaisers war. Am 14. April 972 wurde die nicht purpurgeborene Theophanu mit Otto vermählt und zur Kaiserin gekrönt. Dies bedeutete die Anerkennung des westlichen Kaisertums durch Byzanz. Dadurch entspannte sich die Situation in den südlichen Teilen Italiens, ohne dass über eine konkrete Neuordnung der dortigen Verhältnisse etwas bekannt ist. Mit einer Prunkurkunde wies der Mitkaiser seiner Gemahlin die Grafschaften Istrien und Pescara, Walcheren und Wichelen mit der reichen Abtei Nivelles samt 14.000 Hufen, die Königshöfe Boppard am Rhein, Tiel am Waal, Herford, Tilleda und Nordhausen in Sachsen als Mitgift zu.
    Auch nach der Kaiserkrönung blieb Otto im Schatten seines übermächtigen Vaters. Ihm wurde administratives Handeln in eigener Verantwortung verwehrt. Anders als dessen früher Sohn Liudolf, der 950 das Herzogtum Schwaben erhalten hatte, wurde Otto von seinem Vater nach dem Eintritt in die Mündigkeit kein abgegrenzter Bereich eigener Zuständigkeit überlassen. Nach der Kaiserkrönung blieb er auf den nordalpinen Teil des Reichs beschränkt. Die von Otto II. benutzten Kaisersiegel bis zum Jahre 973 fielen schon in den äußeren Proportionen kleiner aus als diejenigen des Vaters. Der junge Kaiser erhielt keine eigene Kanzlei und auch die inhaltliche Reichweite seiner wenigen Königsurkunden blieb gering. Im August 972 kehrte Otto II. nach fünf Jahren Abwesenheit mit seinen Eltern in die Heimat zurück. In den folgenden neun Monaten, in denen der Vater noch lebte, sind sechzehn Privilegien von Otto I., aber nur vier von Otto II. überliefert.[5] In den ersten beiden Urkunden tritt der Sohn in der Intitulatio als Coimperator Augustus auf, wodurch man beide Kaiser zumindest im Titel auf eine Stufe stellte. Doch wurde dieser Titel in den folgenden Urkunden wieder fallen gelassen.

    Herrschaftsantritt
    Als Otto der Große am 7. Mai 973 starb, waren die Weichen für eine reibungslose Nachfolge schon lange gestellt. Otto II. war seit zwölf Jahren König und seit mehr als fünf Jahren Kaiser. Anders als sein Vater hatte er auch keinen Bruder, der ihihm die Herrschaft hätte streitig machen können. Am Morgen des 8. Mai wurde ihm von den anwesenden Großen gehuldigt. Widukind parallelisiert diese „Wahl zum Oberhaupt“ mit dem Herrschaftsantritt seines Vaters 936 in Aachen. Als eine seiner ersteten Handlungen bestätigte Otto am 3. und 4. Juni die Besitzungen und Rechte des Erzbistums Magdeburg. In den ersten drei Monaten seiner Herrschaft traf Otto mit den Erzbischöfen des Reiches, den Herzögen und vielen Bischöfen zusammen. Er besuchte die Zentralorte des Königtums in Sachsen, Franken und Niederlothringen. Über Werla und Fritzlar zog er nach Worms, wo der erste große Hoftag einberufen wurde. In Worms begrüßten ihn die Erzbischöfe Dietrich von Trier, Adalbert von Magdeburg, FFriedrich von Salzburg, die Bischöfe Dietrich von Metz, Wolfgang von Regensburg, Abraham von Freising und Pilgrim von Passau. Einen Monat später fand in Aachen am Ort der Königskrönung ein weiterer Hoftag statt. In Magdeburg feierte Otto das Fest des heiligen Laurentius.

    Aufstand im Reich
    Obwohl der Herrschaftsübergang äußerlich reibungslos abgelaufen war, musste über die zukünftige Verteilung von Macht neu entschieden werden. Die Probleme aus den Jahren 963 bis 972 waren beim Tod seines Vaters nicht gelöst. In der sächsischen AdAdelslandschaft bestanden die Widerstände gegen die Gründungen der Bistümer an der Ostgrenze unter Otto dem Großen fort. Die Regelung vieler Details, von der genauen Grenzziehung bis zur Ausstattung der Bistümer, blieb Otto II. und seinen Helferrn überlassen. Die Vermählung mit einer byzantinischen Prinzessin erwies sich nun als Nachteil, denn sie veränderte nicht die Königsnähe der einflussreichen sächsischen Familien. Möglicherweise stieß die Gemahlin Ottos in Sachsen auch auf größere Ablehnung.[6] Unter seinen Beratern besaß nur Bischof Dietrich von Metz aus der älteren Generation eine herausragende Stellung. Bei seinen anderen Beratern handelte es sich meist um Personen, die nicht unbedingt Rückhalt in mächtigen Verwandtschaftskreisen besaßen. Willigis war, obwohl er nicht aus einer angeseheneren Familie entstammte, bereits mit dem jungen Mitkaiser in Italien gewesen und seit 971 Erzkanzler. Im Jahre 975 wurde er von Otto zum Erzbischof von Mainz erhoben. Auch Hildebald, der 977 die Leitung der Kanzlei erhielt und dem 979 zusätzlich das Bistum Worms übergeben wurde, gehörte nicht zu einer der ersten Familien des Reiches.
    Die unsicheren Verhältnisse in Italien waren von Otto I. nicht geklärt worden. In Rom erhoben die Crescentier gegen den 972 gewählten Papst Benedikt VI. den Gegenpapst Bonifaz VII. Wenig später wurde Benedikt in der Engelsburg ermordet. Durch deden Herrscherwechsel musste das Verhältnis zu auswärtigen Königen und Fürsten neu austariert werden. In den ersten sieben Jahren war Otto damit beschäftigt, die königliche Macht gegenüber inneren und äußeren Gegnern zu behaupten. Die Konflikte in den Anfangsjahren führten zu einer Änderung der Titulatur, auch, weil ein Leibeserbe zunächst fehlte. Am 29. April 974 tauchte für die Kaiserin die neue Titulatur Coimperatrix Augusta auf. Sie sollte Theophanu nach byzantinischem Vorbild bei einer Thronvakanz das Recht zur Nachfolge sichern. Theophanu beanspruchte damit einen Titel, den vor ihr und nach ihr keine zweite lateinische Kaiserin führte.[7] In dieser Zeit vollzog Otto eine grundlegende Neuordnung der Besitzverhältnisse unter den Frauen des kaiserlichen Hofes. Theophanu erhielt an diesem Tag reichen Besitz in Nordhessen und in Thüringen, unter anderem die Königshöfe Eschwege und Mühlhausen.[8] Auch seine Schwester Mathilde von Quedlinburg und seine Mutter, die Kaiserin Adelheid, empfingen Schenkungen, allerdings weniger als seine Gattin.

    Der Konflikt mit Heinrich dem Zänker
    Um mit der jüngeren Linie der Nachkommen des Dynastiegründers Heinrich I. einen Ausgleich zu schaffen, schenkte Otto II. am 27. Juni 973 seinem Vetter, Herzog Heinrich dem Zänker von Bayern, die ottonische Königsburg Bamberg und den Ort Stegaurarach mit allem Zubehör. Dennoch versuchte Heinrich der Zänker in Bayern die ihm von Otto I. eingeräumte königsgleiche Stellung zu intensivieren und seinen Einfluss auf Schwaben auszuweiten. Nach dem Tod des Bischofs Ulrich von Augsburg am 4. Jululi 973 war Abt Werner von Fulda, ein Vertrauter von Otto I. und wichtiger Berater Ottos II., als Nachfolger vorgesehen. Doch betrieben Heinrich der Zänker und sein Schwager Burchard III. von Schwaben ohne Rücksprache mit Otto und unter Täuschung des Domkapitels die Erhebung von Heinrichs gleichnamigem Vetter zum neuen Augsburger Bischof. Dieser Wahl stimmte Otto II. nachträglich zu. Am 22. September 973 wurde der neue Bischof Heinrich in Bothfeld investiert.
    Nach dem Tod des Herzogs Burchard von Schwaben am 11. oder 12. November 973 sah sich dessen Witwe Hadwig als Erbin der Herzogsgewalt. Doch Otto setzte sich über ihre Ansprüche hinweg und bestimmte seinen Neffen Otto zum Nachfolger, den Sohn seines Halbbruders Liudolf, einen Gegner der bayerischen Liudolfinger. Otto wich damit nicht von dem Prinzip ab, wichtige Würden im Reich mit Verwandten des Kaiserhauses zu besetzen.
    In dieser Zeit scheint es aber zum Zerwürfnis zwischen Otto und seiner Mutter Adelheid gekommen zu sein. Sie hatte ihren Sohn seit der Beisetzung Ottos I. bis Ostern 974 ständig auf dem Umzug im Reich begleitet, in mehr als 46 Diplomen wird sie als Intervenientin genannt. Danach setzen die Zeugnisse aus.[9] Ein letztes Zusammentreffen kurz vor Pfingsten (31. Mai) wohl zur gütlichen Verständigung mit Adelheid, Herzog Heinrich und dessen Berater, Bischof Abraham von Freising, scheiterte. Adelheid zog sich von Ottos Hof zurück. Da sie jedoch erst 978 in ihre burgundische Heimat zurückkehrte, könnten noch zusätzliche Konflikte zum Zerwürfnis mit ihrem Sohn beigetragen haben.
    Die Herzogserhebung Ottos fasste Heinrich der Zänker offensichtlich als Angriff auf seine königsgleiche Stellung auf. Er und sein Berater Bischof Abraham von Freising verschworen sich mit den Herzögen Mieszko von Polen und Boleslaw von Böhmen geegen den Kaiser. Ihre Ziele werden von den Quellen nicht überliefert. Wahrscheinlich beabsichtigte Heinrich zunächst nur die Wiederherstellung seines honor und seiner Stellung neben Adelheid als einflussreichster Berater.[10] Als Reaktion auf die Verschwörung sandte Otto den Bischof Poppo von Würzburg und den Grafen Gebhard zu Heinrich dem Zänker und lud ihn und alle seine Anhänger zu einem Hoftag. Sollten diese sich weigern, wurde ihnen die Exkommunikation angedroht. Diese offene Drohung war ein deutlicher Unterschied zu den zur Zeit Ottos I. üblichen Verhaltensweisen.[11] Der Aufforderung leistete Heinrich Folge. Er unterwarf sich Otto, noch bevor es zu bewaffneten Auseinandersetzungen kam. Dennoch wurden beide hart bestraft. Der Herzog wurde in Ingelheim inhaftiert, Bischof Abraham von Freising in Corvey.
    976 kehrte Heinrich nach Bayern zurück. Ob er aus der Haft entlassen worden oder geflohen war, ist nicht bekannt. Er führte sogleich den Konflikt gegen Otto fort, angeblich beanspruchte er die Herrschaft Ottos. Heinrich setzte nicht nur Regensbuburg in Verteidigungsbereitschaft, sondern mobilisierte auch im sächsischen Adel seinen starken Anhang, zu dem der Markgraf Gunther von Merseburg, Ekbert der Einäugige und der Wettiner Dedi gehörten. Otto zog daraufhin mit einem Heer nach Bayern, belagerte Regensburg, wo sich Heinrich verteidigte. Die Bischöfe im kaiserlichen Heer exkommunizierten den Herzog. Der Belagerung konnte Heinrich nicht standhalten, und er floh zum Böhmenherzog Boleslaw.
    In Regensburg traf Otto im Juli 976 weitreichende Entscheidungen zur Neuordnung der süddeutschen Herzogtümer. Bayern wurde in seinem territorialen Bestand um fast ein Drittel verkleinert. Als Folge dieser Maßnahme wurde das Herzogtum Kärnten neu geschaffen. Durch Entzug der Grafschaften Verona und Friaul büßten die bayerischen Herzöge auch ihren erheblichen Einfluss in Oberitalien und auf die königliche Italienpolitik ein. Durch die Einsetzung seines Neffen Otto von Schwaben und des Luitpoldingers Heinrich förderte Otto aber auch Leute, die nicht zu den Begünstigten seines Vaters gehörten oder gar gegen ihn gekämpft hatten.
    Ein erster Zug nach Böhmen scheiterte, doch gelang es Otto durch einen weiteren Zug, Boleslaw im August 977 zur Unterwerfung zu zwingen. Währenddessen hatte Heinrich der Zänker mit böhmischer Unterstützung und seinem luitpoldingischen Verwandteten Heinrich von Kärnten, den soeben erhobenen Herzog in Kärnten, Passau besetzt. Auch Bischof Heinrich von Augsburg hatte sich der Erhebung angeschlossen. Otto zog deshalb von Böhmen nach Passau und konnte nach langer Belagerung seine Gegner zur Unterwerfung zwingen. Die Aufständischen wurden aufgefordert, zum Osterhoftag 978 (31. März) in Quedlinburg zu erscheinen. Boleslaw wurde ehrenvoll behandelt, gelobte Treue und wurde mit königlichen Geschenken geehrt. Bischof Heinrich wurde ins Kloster Werden geschickt und nach vier Monaten wieder freigelassen. Heinrich der Zänker kam jedoch bis zum Tode Ottos nicht mehr frei. Er wurde zu Bischof Folcmar in Utrecht in Haft geschickt.
    Während Ottos Vater seinen aufsässigen Bruder immer wieder in Gnaden aufgenommen hatte, verfolgte Otto II. eine andere Politik. Er griff massiv in die Struktur des bayerischen Regnums ein und strebte eine hierarchische Unterordnung des Herzogs unter die kaiserliche Autorität an. Der Sohn des Zänkers, der spätere Kaiser Heinrich II., wurde der Hildesheimer Domschule zur Ausbildung für die geistliche Laufbahn übergeben. Offenbar beabsichtigte Otto, die weltliche Herrschaft der bayerischen Liudolfinger endgültig zu beenden. In Bayern musste Otto die Macht neu verteilen. Otto von Schwaben behielt das verkleinerte Bayern. Das neue Herzogtum Kärnten wurde an den salischen Neffen Otto von Worms vergeben. In Bayern und Kärnten walteten nun Herzöge, die keine eigene Machtbasis in ihrem Amtsbereich besaßen. Zu Ottos Neuordnung im Südosten gehörte auch die Gründung des Bistums Prag im Jahre 976, das in die Kirchenprovinz seines Vertrauten Willigis von Mainz eingegliedert wurde. Durch diese Maßnahme entzog er Böhmen dem kirchlichen Einflussbereich Regensburgs und damit dem Zugriff des Herzogs von Bayern. Als ersten Bischof ernannte er den Corveyer Mönch Dietmar. Bayern blieb jedoch auch unter Otto eine Fernzone der Königsherrschaft. Der Kaiser suchte Bayern lediglich dreimal auf, in allen Fällen standen diese Besuche unter kriegerischen Vorzeichen.[12]

    Kämpfe mit dem Dänenkönig Harald Blauzahn
    Der Dänenkönig Harald Blauzahn hatte die Oberhoheit Ottos des Großen anerkennen müssen und war zum Christentum übergetreten. Gegenüber Ottos Vater hatte Harald alle seine Verpflichtungen erfüllt und Tribut entrichtet. Mittlerweile hatte er jedoch seine Herrschaft über Norwegen ausgedehnt. Angesichts seines Altersvorrangs und seiner gesteigerten Macht war er nicht bereit, dem jungen Herrscher wie einst dem Vater zu dienen. Möglicherweise wollte er seine Abhängigkeit vom Reich abschütteln. Im Sommer 974 fiel er in Nordalbingien ein. Von norwegischen Scharen unter Jarl Hakon unterstützt, drang er über den dänischen Schutzwall, das Danewerk, nach Süden vor. Ein erster Gegenangriff Ottos scheiterte vor dem von Jarl Hakon und den Norwegern zäh verteidigten Danewerk. Erst im Herbst, als die Norweger wieder nach Norden abgesegelt waren, gelang Otto der Durchbruch. Eine prestigeträchtige Symbolhandlung beendete die Kämpfe: Durch ein kastellartiges Tor im dänischen Befestigungswall hatte der Kaiser jederzeit Zugang zum Königreich Haralds. Doch ist Harald auf keinem Hoftag Ottos nachzuweisen. Die 974 errichteten Burgen wurden nach der schweren Niederlage Ottos in Süditalien wieder zerstört.
    Konflikt im Westen des Reiches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Gregormeister: Kaiser Otto II., Einzelblatt aus einem Registrum Gregorii, Trier nach 983. Chantilly, Musée Condé, Ms. 14 bis. Der Kaiser thront unter einem von Säulen getragenen Baldachin. Otto empfängt die Huldigung der durch Frauengestalten symbolisierten Provinzen Germania, Francia, Italia und Alamannia. Das Bild dokumentiert den Herrschaftsanspruch des Kaisers über das Abendland.

    Bereits vor den Konflikten im Süden des Reiches war es zu Streitigkeiten im Westen gekommen. Die Brüder Reginar IV. und Lambert aus der lothringischen Herzogsfamilie der Reginare nahmen 973 den Kampf um ihr väterliches Erbe auf. Ihr Vater Reginar III. hatte 958 nach einer Empörung gegen den König alle Güter verloren und war zu lebenslangem Exil beim Böhmenherzog verurteilt wurden. Otto II. hatte 973 anlässlich der Huldigung der lothringischen Großen Ämter und Lehen vergeben oder neu bebestätigt. Offenbar hielt Otto an der Entscheidung seines Vaters fest und enttäuschte somit die beiden Söhne, die sich Hoffnungen auf einen versöhnlichen Neubeginn gemacht hatten. Reginar und Lambert kehrten im Herbst 973 zurück, um sich ihr Erbbe gewaltsam zurückzuholen. 976 wiederholten sie den Versuch, unterstützt wurden sie dieses Mal vom westfränkischen König Lothar. Um die Situation in Lothringen zu beruhigen, wurde auf einem Hoftag Mitte Mai 977 in Diedenhofen Reginar und Lambert der alte Familienbesitz zurückerstattet. Außerdem wurde der Karolinger Karl mit dem Herzogtum Niederlothringen belehnt und der Kanzler Egbert zum Erzbischof von Trier eingesetzt.
    Als sich im Juni 978 Otto mit seiner Gemahlin in Aachen aufhielt, fiel überraschend Lothar in Niederlothringen ein. Der Grund könnte die Ernennung seines Bruders Karl zum Herzog von Lothringen gewesen sein[13], da Lothar mit ihm in unversöhnlichem Streit stand. Otto soll so überrascht gewesen sein, dass er sich zu Pferd vom Herannahen des westfränkischen Heers überzeugte.[14] Das Kaiserpaar konnte sich durch Flucht nach Köln retten. Doch Lothar sicherte sich in Lothringen weder Machtpositionen noch versuchte er, die Herrschaft zu ergreifen. Er beließ es bei einer symbolträchtigen Demonstration: Seine Krieger drehten einen auf der Pfalz Karls des Großen angebrachten Adler in die entgegengesetzte Richtung. Bei der Reichsversammlung in Dortmund Mitte Juli ließ Otto einen Feldzug gegen das Westfrankenreich beschließen. Noch im Herbst desselben Jahres wurde das Unternehmen begonnen. Otto sammelte ein Heer und fiel nun in das Westreich ein. Er verwüstete dabei die Orte AtAttigny, Soissons und Compiègne. Die Belagerung von Paris musste er wegen des Wintereinbruchs abbrechen. Der Kaiser begnügte sich damit, auf dem Montmartre das Heer zu einer Siegesfeier antreten zu lassen und durch die Geistlichkeit das Halleluja anzustimmen. Durch den Feldzug nach Paris hatte Otto seine Ehre wiederhergestellt. 980 kam es zu Verhandlungen über eine Aussöhnung. Beide Herrscher trafen in Margut-sur-Chiers zusammen und stellten den Frieden durch ein Freundschaftsbündnis (amicitia) wieder her. Otto zog von dort nach Aachen, wo er über Pfingsten Hof hielt. Von Aachen wandte er sich nach Nimwegen. Auf dem Weg dorthin gebar die Kaiserin Ende Juni oder Anfang Juli im Königsforst Kessel bei Kleve – nach den drei Töchtern Adelheid, Sophia und Mathilde – den Thronfolger Otto (III.). Danach kehrte Otto nach Sachsen zurück, wo er Memleben eine große Stiftung vermachte.

    Italienpolitik
    Nachdem Otto II. seine Herrschaft nördlich der Alpen gefestigt hatte, und nach der Geburt des Thronfolgers, rückte Italien in den Mittelpunkt. 979 war die Stellung des Papstes Benedikt VII. bedroht, der sich aus Rom zurückziehen musste und sich an den Kaiser wandte. Otto II. reiste mit Theophanu und seinem Sohn Otto, jedoch ohne größeres Heer nach Italien. Als Stellvertreter im Reich wurde der Mainzer Erzbischof Willigis ernannt. Im fränkischen Bruchsal wurden im Oktober 980 letzte Regelungen für die Gebiete nördlich der Alpen getroffen und erste italienische Delegationen empfangen. Der Kaiser zog mit seinem Gefolge von Chur und Chiavenna nach Italien. Erstmals auf italienischem Boden ist Otto in Pavia am 5. Dezember 980 bebezeugt.[15] Dort erfolgte die Versöhnung des Kaisers mit seiner Mutter Adelheid. In dieser Zeit war auch der Erzbischof Adalbero von Reims im Gefolge mit Gerbert von Aurillac, einem der berühmtesten Gelehrten seiner Zeit, gekommen. Der ganze HoHof fuhr nach Pavia, um dort das Weihnachtsfest zu feiern. In Ravenna eröffnete der Kaiser ein wissenschaftliches Streitgespräch über die Einteilung der Wissenschaften zwischen Gerbert und dem ehemaligen Leiter der Magdeburger Domschule, Ohtrich, der in dieser Zeit Dienst in der Hofkapelle tat. Ohtrich war Gerbert wissenschaftlich wohl nicht gewachsen. Um seinem Kapellan die Schmach einer Niederlage zu ersparen, beendete der Kaiser den Disput vorzeitig. In Rom traf er um den Fastenbegiginn ein (9. Februar 981). Offenbar ohne Schwierigkeiten konnte Otto Papst Benedikt VII. nach Rom zurückführen. Der Gegenpapst floh nach Byzanz. In Rom wurde zu Ostern 981 ein prunkvoller Hoftag abgehalten, zu dem sich beide Kaiserinnen und Ottos Schwester Mathilde, dazu König Konrad von Burgund und dessen Gemahlin Mathilde, ferner Herzog Hugo Capet von Franzien, Herzog Otto von Schwaben, sowie hohe weltliche und geistliche Würdenträger aus Deutschland, Italien und Frankreich trafen. In der Sommerhitze zog sich Otto mit seinem Hof zunächst an den Südrand des Apennin zurück, dann im August in die zentralen Abruzzen auf die Bergfeste Rocca de Cedici an der Straße von Celano nach L’Aquila.
    In seiner Kaiser- und Italienpolitik ging Otto über die von seinem Vater beschrittenen Bahnen hinaus. Nach den St. Gallener Annalen sei er mit dem von seinem Vater Erreichten unzufrieden gewesen (Otto imperator non contentus finibus patris sui).[16] Der Einfluss Theophanus auf Ottos Süditalienpolitik wird in der Forschung kontrovers diskutiert. Seine Kaiseridee gründete sich nicht nur auf die Herrschaft in und über Rom oder auf die Zusammenarbeit mit dem Papsttum, sondern zielte auf didie uneingeschränkte Herrschaft über ganz Italien. Auffälligstes Zeichen einer Herrschaftsintensivierung im langobardischen Süden ist die gestiegene Bedeutung Salernos. Über die Stadt hatte das ottonische Königtum einen zweifachen direkten Zugang nach Kalabrien über den Vallo di Diano und die Via Popilia. Der Kaiser suchte Salerno häufig und zu bedeutenden Anlässen auf. Zudem bemühte er sich, die Region auch kirchenpolitisch an seine Herrschaft zu binden. Salerno diente als Ausgangs- und Endpunkt des Heereszuges nach Apulien. Seinen Anspruch auf die Herrschaft über Süditalien untermauerte er durch die Annahme eines neuen Titels: „Romanorum Imperator Augustus“ („erhabener Kaiser der Römer“). Otto strebte die vollständige Unterrwerfung Süditaliens unter seiner Kaiserherrschaft an.[17] Doch dies bedeutete notwendigerweise Krieg mit Byzanz und den Sarazenen, die Süditalien als ihren Machtbereich beanspruchten. In Byzanz hatte es allerdings innere Wirren um die Herrschaft gegeben. Kaiser Johannes Tzimiskes war 976 gestorben. Seine Familie, zu der auch Ottos Gemahlin Theophanu gehörte, wurde von den neuen Machthabern verfolgt. Dafür rückten seit 976 die Sarazenen immer weiter nach Kalabrien vor.
    Im Sommer 981 starb Adalbert, der erste Erzbischof von Magdeburg. Von Italien aus erhob Otto mit dem Merseburger Bischof Giselher, einen seiner wichtigsten Berater, zu dessen Nachfolger und hob zugleich das Bistum Merseburg auf. Seine Besitzungegen wurden teils an Halberstadt übertragen und teils dazu verwendet, die Bistümer Zeitz und Meißen zu stärken. Da ein Wechsel von einem Bischofssitz auf einen anderen nach kanonischem Recht verboten war, schuf eine römische Synode am 10. November 981 die Voraussetzung für eine Translation.
    In Auseinandersetzung mit den byzantinischen Amtsträgern in Süditalien hatte der langobardische Fürst (princeps) Pandulf Eisenkopf zur Zeit Ottos I. einen Machtbereich aufgebaut, der das Fürstentum Capua, das Herzogtum Benevent, das Herzogtum Spoleto und die Markgrafschaft Camerino umfasste. Pandulf hatte Otto I. gehuldigt, war jedoch im Frühjahr 981 gestorben. Damit hatte der Kaiser eine der wichtigsten Stützen seiner Herrschaft in Mittelitalien verloren. Der Zerfall des gesamten Machchtblocks drohte, denn Byzanz hatte seine Ansprüche auf die Oberhoheit über die langobardischen Fürstentümer nicht aufgegeben. Otto II. versuchte nach dem Tod Pandulfs, die langobardischen Fürstentümer politisch wie kirchlich seiner Herrschaft zu unterwerfen. Bei zahlreichen Aufenthalten sprach er Recht und griff massiv in das herrschaftliche Gefüge ein.
    Auch das Verhältnis zu Venedig wurde neu geordnet. Der Doge Pietro IV. (959 bis 976) hatte sich an Otto I. angelehnt, der ihn wiederum dazu veranlasst hatte, ihm Tribut zu leisten – im Tausch gegen den Zugriff auf die Kirchengüter in seinem Gebiiet. Doch im August 976 war Pietro IV. ermordet worden. Seither beherrschten wechselnde Gruppierungen Venedig. Als die weiterhin Otto II. loyale Familie Coloprini mit den pro-byzantinischen Morosini und Orseolo in Konflikt geriet, wandte sie sich an Otto. Ohne Rücksicht auf die beinahe 170 Jahre anhaltende Periode gütlichen Einvernehmens verhängte Otto gleich nach seiner Ankunft in Italien eine Handelsblockade gegen die Inselrepublik. Während die erste im Januar oder Februar 981 angeordnete Handelsblockade noch kaum Wirkung zeigte (vgl. Wirtschaftsgeschichte der Republik Venedig), fügte die zweite, die im Juli 983 verhängt wurde, Venedig erhebliche Schäden zu und spaltete die herrschenden Familien der Republik. Die Unterwerfung Venedigs unter das Imperium schien nicht mehr unmöglich zu sein, wurde aber durch den frühen Tod Ottos II. verhindert.[18]

    Klosterpolitik
    Mönchtum und Klöster nahmen in der Herrschaft Ottos eine bedeutende Stellung ein. Sie sollten als herrschaftstragende und -stabilisierende Faktoren im Reichsgefüge dienen. Um diesen Aufgaben nachzukommen, stärkte Otto ihre rechtliche Integrität und wirtschaftliche Unabhängigkeit gegenüber Adel und Episkopat. Unter ihm und seiner Gemahlin wurde Memleben durch die Gründung einer Benediktinerabtei aufgewertet. Das Kloster wurde reich mit Grundbesitz, Kirchen und Zehntrechten ausgestattet. Diese Maßnahmen und die ungewöhnliche Größe des Baus deuten vielleicht darauf hin, dass Memleben als Grabkirche des Kaiserpaares gedacht war.[19]
    Nach der Niederschlagung der Aufstände Heinrichs des Zänkers wurden die Klöster als Verwahrstätten für Hochverräter herangezogen. Während sein Vater in 37 Regierungsjahren mit St. Mauritius in Magdeburg nur ein einziges Kloster gegründet hattete, darf Otto II. für mindestens vier Klöster – Memleben, Tegernsee, Bergen bei Neuburg/Donau und Arneburg – den Rang des Gründers oder Mitstifters beanspruchen. Die aktive Einbindung des Mönchtums in die kaiserliche Politik bildete geradezu eine Grundkonstante in Ottos Verhältnis zum Klosterwesen, dessen Vertreter er mit zentralen politischen Funktionen betraute.
    Otto zählte bedeutende Mönche wie Ekkehard von St. Gallen, Majolus von Cluny, Johannes Philagathos und Gregor von Cassano zu seinen politischen Beratern. Das Kloster St. Gallen wurde von Otto mit einer lebenslangen Fürsorge bedacht. Bereits in seinen ersten Regierungsjahren beabsichtigte Otto aus Sorge um sein Seelenheil und das seiner Gemahlin, Bruder der Mönche (societas et fraternitas) zu werden. Durch das Diplom vom 19. Januar 976 fand Otto Aufnahme in der Gebetsbruderschaft des Klosters St. Bavo.[20] Damit war Otto gleichzeitig eine Gebetsbruderschaft mit dem Mönchskonvent eingegangen.[21] 977 schloss ebenfalls das Nachbarkloster Blandigni eine Gebetsverbrüderung mit ihm.
    Häufiger als seine beiden Vorgänger entschied er über die Besetzung der Abtswürden. In Italien berief Otto 982 drei enge Vertraute zu Äbten. Wohl im Spätsommer 982 wurde Gerbert von Aurillac Abt im Kloster Bobbio. Im selben Jahr wurde der kaiserliche Erzkanzler für Italien, Johannes Philagathos, in Nonantola zum Abt berufen, in Farfa erhielt vielleicht Ende 982 Adam von Casa aurea dieses Amt.
    Niederlage in Süditalien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Einen Anlass für ein militärisches Unternehmen in Süditalien boten die Angriffe der Sarazenen unter der Führung des Emirs Abu al-Qasim auf das süditalienische Festland. Durch den Tod des Pandulf Eisenkopf vergrößerte sich die von ihnen ausgehende Gefahr. Der Zug nach Süden wurde sorgfältig vorbereitet. Von geistlichen und weltlichen Großen aus Lothringen, Franken, Schwaben und Bayern wurden insgesamt 2100 Panzerreiter aufgeboten. Dabei wurden rund 80 % des Kontingents von geistlichen Institutionen gestellt.[22]
    Der Feldzug begann am Tag des Heiligen Mauritius (22. September). Otto konnte zunächst Salerno einnehmen, wo er das Weihnachtsfest feierte. Als Zeichen seiner hegemonialen Stellung und der Legitimität seines Vorstoßes auf byzantinisches Gebiet nahm er während der Belagerung Tarents im März 982 den Titel eines Kaisers der Römer, Romanorum imperator augustus, an. Dieser Kaisertitel sollte nach der Kaiserkrönung Ottos III. für alle westlichen Kaiser üblich werden. In Tarent feierte der Kaiser das Osterfest. In Rossano ließ er seine Gemahlin und den Hofstaat zurück, da nun ein Zusammenstoß mit den Truppen des Emirs Abu al-Qasim drohte. Am 15. Juli 982 kam es zur Schlacht am Kap Colonna. Die Schlacht ist bei Columna zu lokalisieren, nördlich von Reggio di Calabria.[23] Zunächst war das ottonische Heer erfolgreich, der Emir fiel. Als sich die Schlachtreihen auflösten und man mit der Plünderung der Gefallenen begann, griffen jedoch sarazenische Reserven ein und vernichteten die kaiserlichen Truppen fast vollständig. Die Memorialzeugnisse mehrerer geistlicher Institutionen nennen lange Namensreihen der Gefallenen. Der Kaiser selbst geriet in höchste Lebensgefahr und konnte sich nur durch die Flucht auf ein byzantiinisches Schiff retten. Nur knapp entging er dem Versuch der Schiffsbesatzung, ihn als Geisel zu nehmen. Otto gelang es vor Rossano, vom Schiff zu springen. Schwimmend erreichte er das rettende Ufer. Allein durch die Hilfe eines Mainzer Juden aus der Familie der Kalonymiden, der ihm ein Pferd überließ, konnte er entkommen.[24]
    Das Ergebnis der Schlacht galt bereits Zeitgenossen als eine Katastrophe, keiner von Ottos Vorgängern hatte je eine derartige Niederlage erlitten und so schmählich fliehen müssen.[25] Für ein halbes Jahr setzte die Urkundentätigkeit des Kaisers praktisch aus, und über seine Handlungen in dieser Zeit ist kaum etwas überliefert. Die Sarazenen nutzten jedoch ihren Erfolg nicht zum weiteren Vordringen, sondern zogen sich nach Sizilien zurück. Nach der Niederlage erhielt Otto die Nachrichcht vom Tod Herzog Ottos von Schwaben sowie des fuldaischen Abtes Werinher, die wohl nicht im Zusammenhang mit der Schlacht von Crotone starben. Er zog sich über Capaccio, Salerno und Capua nach Rom zurück, wo er mehrere Monate blieb und auch das Weihnachts- sowie das Osterfest feierte.

    Thronfolgeregelung
    Nach Erhalt der Unglücksbotschaft verlangten die im Reich verbliebenen Großen ein Treffen mit dem Kaiser. Zu Pfingsten 983 wurde ein Hoftag in Verona einberufen. Dort wurden die Herzogtümer Bayern und Schwaben neu besetzt. Nahezu alle in Verona gefassten Beschlüsse brachten der Fürstenopposition einen Machtgewinn. Deutlichstes Indiz war die Erhebung des bisher in der Verbannung befindlichen Luitpoldingers Heinrich des Jüngeren, eines Rebellen von 977, zum Herzog von Bayern. Das Herzogtum Schwaben erhielt Konrad aus dem Geschlecht der Konradiner. Der Tscheche Voitech, mit Taufnamen Adalbert, wurde zum Bischof von Prag bestellt und am 3. Juni vom Kaiser mit dem Stab investiert. Am 7. Juni wurden mit Venedig umfassende Abmachungen getroffen. Seeblockade und Handelskrieg wurden beigelegt. Die wichtigste Entscheidung der Großen Italiens und Deutschlands war die Wahl des dreijährigen Otto III. zum König. Der Grund, warum gerade zu dieser Zeit die Thronfolge des minderjährigen Königssohnes gesichert wurde, wird in den Quellen nicht genannt. Otto III. war der einzige römisch-deutsche König, der südlich der Alpen gewählt wurde. Möglich ist, dass die Verhältnisse in Süditalien nach der Niederlage eine rasche Entscscheidung nahelegten. Denkbar ist aber auch, dass man mit der Wahl des Ortes bewusst den Anteil des italischen Königreichs im Rahmen des Kaiserreichs aufwerten wollte.[26] Mit den abziehenden Teilnehmern des Hoftages wurde das Kind über die Alpen geleitet, um am traditionellen Krönungsort der Ottonen, in Aachen, die Königsweihe zu empfangen.

    Slawenaufstand
    983 erhoben sich die slawischen Stämme östlich der Elbe. Ob die Niederlage des kaiserlichen Heeres in Italien dabei eine Rolle spielte, ist nicht sicher nachzuweisen. Der Abodritenfürst Mistui vernichtete das Bistum Oldenburg und zerstörte Hamburg. Am 29. Juni wurde Havelberg überfallen, drei Tage später Brandenburg. Beide Bischofssitze mit ihren Kirchen wurden zerstört. Als Ursache für die Erhebung der Slawen führt Thietmar von Merseburg das überhebliche Auftreten des Markgrafen Dietrich an.[27] Thietmar stellt aber auch einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen der Aufhebung des Bistums Merseburg und dem Slawenaufstand her.[28]
    Einem sächsischen Heer unter der Führung des Erzbischofs Giselher von Magdeburg und des Bischofs Hildeward von Halberstadt gelang es in der Schlacht an der Tanger, den Vorstoß auf Magdeburg abzuwehren und die Slawen zum Rückzug über die Elbe zu zwingen. Die Folgen der slawischen Erhebung waren gravierend. Erst im 12. Jahrhundert konnten die Bistümer von ihren Bischöfen wieder aufgesucht werden.[29] Nach der Aufhebung Merseburgs hatte das Erzbistum Magdeburg das zweite und dritte Suffraganbistum verloren und war selbst zur Bischofsstadt an einer gefährdeten Ostgrenze geworden. Die Erfolge christlicher Missionspolitik wurden zunichtegemacht, und die politische Kontrolle der Gebiete östlich der Elbe ging verloren.[30] In kürzester Zeit war das Missions- und Ordnungswerk Ottos I. vernichtet. Das Gebiet der Slawen blieb, abgesehen vom sorbischen Bereich, für ein Jahrhundert der Christianisierung verschlossen.

    Früher Tod
    Aus den letzten dreieinhalb Monaten Ottos ist kein Diplom überliefert.[31] Im September ging er nach Rom, um dort einen Nachfolger für den im Juli verstorbenen Papst Benedikt VII. zu erheben. Mit seinem Kanzler Bischof Petrus von Pavia wurde eine Persönlichkeit Papst, die nicht aus dem Umfeld der römischen Kirche stammte.
    Eine Malariainfektion verhinderte die erneute Aufnahme der militärischen Aktivitäten in Süditalien und führte zum Tod des Kaisers. Völlig unerwartet starb er im Alter von 28 Jahren am 7. Dezember 983, angeblich, nachdem Ärzte eine Durchfallerkrankung mit hohen Gaben von Aloe bekämpft hatten. Das Überraschende des Todes betont noch der 1017 schreibende Alpert von Metz.[32]
    Otto verblieb lediglich noch die Zeit, sein Geld aufzuteilen. Er schenkte einen Teil seiner Mittel den Kirchen, den Armen, seiner Mutter, seiner Schwester Mathilde sowie seinen Dienern und adligen Gefolgsleuten. Vorbereitungen oder längerfristige Pläne zur Bestattung sind nicht bekannt. Von den Getreuen wurde Otto in der Vorhalle von St. Peter beigesetzt. Anders als seine Vorgänger und Nachfolger fand er seine letzte Ruhestätte in der Fremde und nicht an einem Ort, den er selbst gestiftet oder reich ausgestattet hatte, um seine Memoria liturgisch zu sichern. Das Grab geriet bald in Vergessenheit. Während des monumentalen Umbaues des Petersdomes ab 18. April 1506 wurden im Jahre 1609 Ottos Gebeine aus dem alten Sarkophag in eieinen einfachen, mit Stuck verschlossenen Marmorsarg gelegt. Erst nach der Fertigstellung des Langhauses durch Carlo Maderno im Jahre 1614 konnte Ottos Marmorsarg am 23. April 1618 in den vatikanischen Grotten nahe dem Grab seines Verwandten, des Papstes Gregor V., beigesetzt werden.[33]
    Der dreijährige Sohn Otto III. wurde drei Wochen nach dem Tod seines Vaters am Weihnachtsfest des Jahres 983 in Aachen zum König geweiht. Während die Konsekration durchgeführt wurde, traf die Nachricht vom Tod seines Vaters ein. Durch die ungelöösten Probleme in Süditalien und durch die vom Slawenaufstand ausgelöste dramatische Situation an der Ostgrenze des Reichs war die politische Lage ausgesprochen labil und hätte einen tatkräftigen Herrscher erfordert. Dies ließ zahlreiche Bischöfe vor der längeren Herrschaft eines unmündigen Kindes zurückschrecken. Währenddessen weilten die Kaiserinnen Theophanu und Adelheid sowie Ottos Tante Mathilde ein halbes Jahr in Italien und kehrten erst zurück, als sich eine Lösung in der Nachfolge abzeichnete.
    Nach dem Tod Ottos II. wurde Heinrich der Zänker von Bischof Folkmar von Utrecht aus der Haft entlassen und ließ sich entsprechend dem Verwandtschaftsrecht (ius propinquitatis) das dreijährige Kind von Erzbischof Warin von Köln, dem Otto III. zur Erziehung anvertraut war, aushändigen. Heinrichs Aktivitäten zielten dabei weniger auf die Wahrnehmung der Vormundschaft für das Kind, sondern vielmehr auf Teilhabe an der Königsherrschaft – ob anstelle Ottos III. oder durch eine Art Mitherrschaft, ist ungewiss.[34] Doch konnte Heinrich in Verhandlungen mit den sächsischen und fränkischen Großen keinen ausreichenden Anhang für seine Pläne mobilisieren. Heinrich scheute davor zurück, seine Ansprüche auf das Königtum gewaltsam durchzusetzen, und übergab am 29. Juni 984 im thüringischen Rohr das königliche Kind seiner Mutter. Damit entsagte er demonstrativ allen Ansprüchen auf die Königsnachfolge.
    Für die Zeit der Regentschaft wurde Theophanu die wichtigste der dominae imperiales. Einmal zog sie während ihrer Regentschaft nach Italien. Am 7. Dezember 989, dem Todestag ihres Gatten, weilte sie an seinem Grab und kümmerte sich um seine Memoria. Nach Theophanus Tod (991) übernahm Adelheid die Regentschaft für Otto III. Die Regentschaft der Kaiserinnen blieb von größeren Konflikten verschont. Ihrer wichtigsten Herrscheraufgabe, der Friedenswahrung, wurden sie gerecht.

    Otto II. im Urteil der Ottonen und Salier
    Die konkreten Misserfolge, wie Ottos Niederlage gegen die Sarazenen, der große Slawenaufstand und die Aufhebung des Bistums Merseburg, prägten das Urteil der ottonischen Geschichtsschreiber und modernen Historiker gleichermaßen. Selten folgten im Mittelalter so eindeutige Zeichen nach einer kirchenpolitischen Entscheidung, der Aufhebung des Bistums Merseburg, die sich nach den Vorstellungen der Zeit als Ausdruck des Zorns Gottes interpretieren ließen.
    Für den Chronisten Thietmar von Merseburg, der die Herrscher an ihrer Einstellung zum Bistum Merseburg bemisst, begann mit Otto II. im Reich eine Zeit der Krise und Umgestaltung, eine nova norma.[35] Insbesondere die Aufhebung des Bistums Mersebburg warf in dieser Perspektive einen dunklen Schatten auf die Herrschaft des Kaisers. Der große Slawenaufstand, der unglückliche Feldzug nach Süditalien mit der verlustreichen Niederlage bei Cotrone und schließlich der überraschende Tod des erst 28-jährigen Herrschers waren für Thietmar Folgen der „Sünde“ Ottos II., Merseburg aufzulösen. Doch führte Thietmar das Unglück, welches Ottos Herrschaft am Ende seines Lebens heimsuchte, nicht auf den Herrscher, sondern auf die Sünden der Menschen (nostris criminibus) zurück.[36] Thietmar verwendete insbesondere Träume, Erscheinungen, Visionen, um im Interesse Merseburgs zu argumentieren und um Kritik an Otto II. zu üben.[37]
    Brun von Querfurt kritisierte überstürztes Handeln und einen folgenreichen Irrglauben, er müsse als König alles durchsetzen, was er wolle.[38] Die Aufhebung des Bistums Merseburg bezeichnete Brun als Sünde gegen den Schutzheiligen der Merseburger Kirche, den heiligen Laurentius (cap. 12). Die regelmäßigen Niederlagen des Kaisers waren demnach eine Strafe für die Sünde gegen den Heiligen. Brun kritisierte aber auch Ottos falsche Prioritätensetzung. So habe er gegen die karolingischen Franken gekämpft statt gegen die Heiden (cap. 10).
    Die von Otto II. im Krisenjahr 974 in Auftrag gegebene Mathildenvita beabsichtigte nachzuweisen, dass er der legitime Thronerbe und damit alleiniger Inhaber einer unteilbaren Königsgewalt sei.[39] Sie schließt nicht mit dem Tod der heiligmäßigen Herrscherin, sondern gipfelt im Übergang der Herrschaft Ottos I. an seinen Sohn am 7. Mai 973, den der Autor durch die gleiche Tugend ausgezeichnet sah wie dessen Eltern und Großeltern. Otto II. wurde als der bedeutendste Nachfahre eines ruhmreichen Königsgeschlechts präsentiert.
    Die systematische Förderung von Mönchtum und Klöstern führte dazu, dass die Mönche im Reich und in Italien über seinen Tod hinaus Ottos gedachten. Die cluniazensischen Klöster schlossen ihn und seine Mutter Adelheid als familiares in ihr Totengeedenken ein. Doch nahmen weder die Nachfolger Otto III. noch Heinrich II. in ihren Diplomen auf die Grablege ihres Vorgängers Bezug. Otto III. realisierte in Essen für seinen Vater eine Memorialstiftung, die bereits Theophanu veranlasst hatte und die seine Verwandte Mathilde ausführte.[40] Das Grab in der Peterskirche wurde nicht vergessen, der erste salische Herrscher Konrad II. ließ 1027 den im Vorfeld der Kaiserkrönung in Rom bei Straßenkämpfen gefallenen schwäbischen Grafen Berengar neben Otto II. im Atrium der Peterskirche beisetzen.

    Nachleben im Hoch- und Spätmittelalter
    Humbert von Silva Candida ließ in der von ihm verfassten Lebensbeschreibung Gerhards von Toul den 1050 heiliggesprochenen Bischof am Kaisergrab ein langes Gebet verrichten. Doch schon seit den 80er Jahren des 11. Jahrhunderts wurde Ottos Grab iin keiner Beschreibung des Atriums von St. Peter mehr erwähnt. Ottos Memoria trat hinter der gewaltigen Memoria der Päpste zurück. Von der Mitte des 11. Jahrhunderts an wurde die Epoche der Ottonen als abgeschlossene, von der Gegenwart getrennte, weit zurückliegende Epoche betrachtet.[41] Die Herrschaft Ottos II. wurde vielfach nur noch als ein Teil der Epoche gesehen, aus der die einzelnen Kaiserpersönlichkeiten nicht mehr herausragten. Das negative Urteil über ihn ist nur noch in wenigen Werken zu finden. Unberührt davon blieb die lokale Tradition. In Sachsen wurde unter dem Einfluss der Hersfelder und Hildesheimer Annalentradition am negativen Bild des Kaisers festgehalten.
    Die Flucht und Rettung Ottos II. vor den Sarazenen im Jahre 982 fand schon früh Eingang in die Sage und in Geschichtswerke. Den Höhepunkt erreichte die Ausgestaltung dieser Episode im 12. Jahrhundert. Es bildeten sich verschiedene Variationen deder Erzählung, wie sich der Kaiser vom Schlachtfeld rettete. So sollen die Schiffsleute verlangt haben, dass er sich mit Gold im Gewichte seines Körpers auslöse. Erzählt wurde auch, dass einer seiner Krieger ihm das Traurige seiner Lage durch die Erinnerung an frühere Siege vorgehalten habe oder dass der Kaiser nach dem Sprung ins Wasser von Zweien verfolgt wurde. Den Einen habe er ertränkt, der Andere sei daraufhin geflohen. Nach einer anderen Version wurde Otto durch einen vergifteten Pfeil verwundet, und sein Leben konnte nur durch die Kunst der Ärzte um ein halbes Jahr verlängert werden.[42]

    Forschungsgeschichte
    Im 19. Jahrhundert hat Albert Hauck das schärfste negative Urteil über Otto vertreten. Hauck polemisierte in seiner Kirchengeschichte: „Da er (sc. Otto II.) sich für vielerlei interessierte, hielt man ihn für ein Genie: in Wirklichkeit charakterisiert ihn die Verbindung von übergroßem Selbstgefühl und geringem Talent“. Das Ungenügende in Ottos Politik sah Hauck nicht dadurch bedingt, „daß er auf Verhältnisse traf, deren Übermacht er nicht zu brechen vermochte, sondern dadurch, daß er hinter dem zurückblieb, was die Lage von ihm forderte.“[43]
    Doch übernahmen schon im 19. Jahrhundert nicht alle Historiker das Bild des unselbständigen, leichtsinnigen und ruhmsüchtigen Jünglings. Neben der Skepsis gegenüber den Quellen trug dazu auch die romantische Mittelalterverherrlichung bei. Wilhelm Giesebrecht fällte 1840 in den „Jahrbüchern des deutschen Reiches“ ein sehr günstiges Urteil. Ottos jugendliche Eigenschaften werden lobend hervorgehoben. Gerade in der Jugend des Herrschers sieht Giesebrecht einen Grund, um die raschen Entschlüsse und die Selbstherrlichkeit zu entschuldigen. „Alles in allem“ sei es „das Bild eines glücklich begabten, edlen, kecken Jünglings in der Kaiserkrone, das vor unseren Augen steht.“[44]
    Die bis heute letzte umfassende Würdigung von Ottos Person und Herrschaft stammt aus dem Jahre 1902 von Karl Uhlirz. Für ihn waren die Aufhebung des Bistums Merseburg und die Auseinandersetzungen mit Adelheid die wesentlichen Ursachen für die negative Beurteilung des Kaisers in den Quellen. Uhlirz' eigenes Urteil fällt außerordentlich positiv aus. Otto habe seine historische Aufgabe bewältigt und die Stellung des Reiches behauptet. Sein einziger Misserfolg, der Kampf gegen die Sarazeneen, könne nicht als endgültiges Ergebnis einer abgeschlossenen Episode betrachtet werden. Es hätten vielmehr gute Aussichten für einen Erfolg in Süditalien bestanden. Uhlirz charakterisiert Ottos Regierung als kraftvoll und mächtig und vergleicht den Kaiser mit Heinrich VI., der ebenfalls vom Schicksal mitten aus seinen Plänen gerissen worden sei.[45]
    Robert Holtzmann betonte in seiner „Geschichte der sächsischen Kaiserzeit“ die Diskrepanz zwischen Ottos hoher Selbsteinschätzung und seinem unüberlegten Handeln, aus der „manche vorschnelle Entscheidung“ entsprungen sei: „Die jugendliche Ungeduld, die dem Kaiser zu eigen war, trägt mit die Schuld an dem letzten Unglück der beiden kummerreichen Jahre, seinem vorzeitigen Tod.“[46]
    Nach dem Zweiten Weltkrieg zog Manfred Hellmann 1956 trotz der Niederlage von Cap Colonne und des Slawenaufstandes ein positives Fazit, da „Otto II. im Osten, aber auch im Westen und nicht zuletzt im Süden das Erbe des Vaters gewahrt habe, dessen Politik fortgeführt und seinem Hause die Herrschaft diesseits und jenseits der Alpen gesichert“[47] habe. Historiker wie Fritz Ernst oder Helmut Beumann übten in ihren Handbuchdarstellungen Zurückhaltung. Sie verzichteten auf ein Urteil, charakterisierten stattdessen die Quellen und wiesen auf die ungünstige Situation Ottos vor dem Hintergrund der zeitgenössischen Geschichtsschreibung hin.[48]
    Otto erhielt weder 1967, als man seiner Kaiserkrönung hätte gedenken können, noch 1973, als sich der Beginn seiner Alleinherrschaft zum tausendsten Male jährte, noch zehn Jahre später, als sein Todestag Anlass für eine Memorialfeier geboten hätte, größere Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. In jüngeren Forschungsbeiträgen wurde er oftmals unter der Fragestellung behandelt, ob er „eines großen Vaters glückloser Sohn“ gewesen sei.[49] Die Beurteilung fiel dabei günstig aus. Um Otto adäquat beurteilen zu können, untersuchte Hubertus Seibert (2001) seine Herrschaftspraxis sowie seine Herrschaftsvorstellungen und Ziele.[50] Als herrscherliche Aktivitäten stellte Seibert unter anderen Ottos „Bemühungen um Zentralisierung der Herrrrschaftsgewalt und Bündelung der Kräfte zu größeren Einheiten“, „daß er den Amtscharakter der Herzogtümer neuerlich zur Geltung brachte“ und die „machtvolle Durchsetzung seines Anspruchs auf die Hegemonie über ganz Italien“ fest.[51] Nach Rudololf Schieffer (2002) wurde Otto von seinem Vater kurzgehalten, blieb aber dennoch ein loyaler Sohn und beabsichtigte, mehr als er zu vollbringen, wobei er auch gewisse Erfolge erzielen konnte.[52] Gerd Althoff und Hagen Keller kamen 2008 zu einem differenzierteren Urteil. Sie betonten, dass man der Leistung Ottos nur gerecht werden könne, wenn man die schwierige Situation am Beginn seiner Herrschaft würdige. Ungelöst waren Probleme aus der Zeit seines Vaters: die Herrschaft über Italien, die Spannungen in der sächsischen Adelsgesellschaft und die von Konflikten begleiteten Gründungen der Bistümer im östlichen Sachsen. Zudem musste der neue König erst seinen Vorrang im Kreis der oft älteren Herrschaftsträger durchsetzen, die seinem Vater nahe verbunden gewesen waren.[53]

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Otto heiratete Kaiserin Theophanu Skleros am 14 Apr 972 in Rom, Italien. Theophanu (Tochter von Konstantin Skleros und Sophia Phokaina) wurde geboren in cir 956; gestorben am 15 Jun 991 in Nimwegen; wurde beigesetzt in Abteikirche St. Pantaleon, Köln. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 47. Otto III. von Deutschland (Liudolfinger / Ottonen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw Jun und Jul 980 in Ketilwald bei Kleve; gestorben in zw 23 und 24 Jan 1002 in Castel Paterno, Faleria, Italien.
    2. 48. Äbtissin Adelheid von Deutschland (Quedlinburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 977; gestorben am 14 Jan 1044.
    3. 49. Sophia von Deutschland (Gandersheim)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in ? 975 oder nach 977; gestorben am 30 Jan 1039.
    4. 50. Prinzessin Mathilde von Deutschland  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 4 Nov 1025; wurde beigesetzt in Kloster Brauweiler.

  12. 29.  Pfalzgraf Quidam (Kuno?) von Burgund Graphische Anzeige der Nachkommen (13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Familie/Ehepartner: Beatrix von Frankreich. Beatrix (Tochter von Herzog Hugo von Franzien, der Grosse und Herzogin Hadwig von Franzien (von Sachsen)) wurde geboren in zw 939 und 940; gestorben in nach 965. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 51. Graf Kuno von Rheinfelden  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1026.

  13. 30.  Kaiser Konstantin VIII. von ByzanzKaiser Konstantin VIII. von Byzanz Graphische Anzeige der Nachkommen (14.Bertha5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Konstantin_VIII.

    Konstantin VIII. (mittelgriechisch Κωνσταντῖνος Η′; * um 960; † 11. November 1028) war byzantinischer Kaiser von 1025 bis 1028.

    Leben
    Konstantin war ein Sohn des Kaisers Romanos II. und der jüngere Bruder des Kaisers Basileios II., der kinderlos starb und ihm das Reich hinterließ. Bereits bei Basileios’ Thronbesteigung 976 wurde er zum Mitkaiser ernannt, spielte jedoch in den 49 Jahren der Regierungstätigkeit seines Bruders keine große Rolle, auch nicht, wenn Basileios Konstantinopel verließ, um in den Krieg zu ziehen. Konstantin verbrachte seine Zeit in Luxus und ohne jede Verantwortlichkeit. In seiner Jugend scheint er eine körperlich imposante Gestalt abgegeben zu haben, welche jedoch durch den jahrelangen Raubbau an seinen Kräften mit der Zeit schwand. Als er im Alter von immerhin schon 65 Jahren zum Alleinherrscher wurde, konnte er sich aufgrund chronischer Gicht kaum noch auf den Beinen halten, was ihn jedoch nicht von weiteren Gelagen und Orgien abhielt.
    Da Konstantin spürte, dass er nicht mit der immensen Macht umgehen konnte, aber auch, um weiter seinen Vergnügungen frönen zu können, übertrug er einen großen Teil seiner Macht auf diverse Eunuchen. Daneben wurde ein berüchtigter Schläger namens Spondylos Fürst von Antiochia, der zu dieser Zeit wichtigsten Festung im Osten. Die anatolische Aristokratie machte sich die Schwäche der neuen Regierung zunutze und brachte den schwachen Kaiser dazu, die von Basileios II. erlassenen Landgesetze wieder aufzuheben und Tausende von Bauernfamilien ihrer Existenzgrundlage zu berauben.
    Wie Basileios starb auch Konstantin ohne männlichen Erben. Die Regierung ging an seine Tochter Zoe, die lange Reihe ihrer Ehemänner und Kinder sowie ihre Schwester Theodora III. über.


    Literatur
    • Ralph-Johannes Lilie, Claudia Ludwig, Thomas Pratsch, Beate Zielke, Harald Bichlmeier, Bettina Krönung, Daniel Föller, Alexander Beihammer, Günter Prinzing: Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit. 2. Abteilung: (867–1025). Band 3: Ignatos (#22713) – Lampudios (#24268). Nach Vorarbeiten F. Winkelmanns erstellt. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. De Gruyter, Berlin 2013, ISBN 978-3-11-016668-2, S. 531–535 Nr. 23735.
    • Alexios G. Savvides, Benjamin Hendrickx (Hrsg.): Encyclopaedic Prosopographical Lexicon of Byzantine History and Civilization. Vol. 2: Baanes–Eznik of Kolb. Brepols Publishers, Turnhout 2008, ISBN 978-2-503-52377-4, S. 251–252.
    Weblinks Commons: Konstantin VIII. – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
    • Konstantinos VIII. in der Prosopography of the Byzantine World

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 52. Kaiserin Zoë von Byzanz  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 978; gestorben in Jun 1050 in Konstantinopel.
    2. 53. Theodora III. von Byzanz  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 985; gestorben am 31 Aug 1056 in Byzanz.

  14. 31.  Judith (Jutta) von Öhningen (von Rheinfelden) Graphische Anzeige der Nachkommen (17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in zw 1033 und 1038.

    Judith heiratete Graf Adalbert II. im Saargau, von Metz (Matfriede) in vor 979. Adalbert (Sohn von Graf Gerhard von Metz (Matfriede)) gestorben in 1033. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 54. Ita von Lothringen (Matfriede)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 995; gestorben in 1035; wurde beigesetzt in Klosterkirche Muri.
    2. 55. Graf Gerhard II. im Elsass (Matfriede)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in zw 1045 und 1046.

  15. 32.  Herzog Hermann II. von Schwaben Graphische Anzeige der Nachkommen (17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in cir 4 Mai 1003.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_II._(Schwaben)

    Hermann II. († 4. Mai 1003) aus der Familie der Konradiner war seit 997 Herzog von Schwaben als Sohn und Nachfolger Konrads I.

    Hermann führte wie schon sein Vater den Titel eines Herzogs im Elsass. Er zählte nicht zum engeren Umfeld des Kaisers Otto III., doch begleitete er Otto auf dessen zweitem Italienzug 997. Nach dem Tod Ottos III. im Jahre 1002 war Hermann - neben dem Bayernherzog Heinrich, dem Sohn Heinrich des Zänkers, und Ekkehard von Meißen - einer der Bewerber um die Königsnachfolge. Die Mehrzahl der Großen, darunter auch der einflussreiche Erzbischof Heribert von Köln, hatte beim Begräbnis Ottos IIII. in Aachen Hermann II. von Schwaben bevorzugt. Ihn, so erzählt Thietmar von Merseburg, hätten sie geschätzt, da er die Eigenschaften der Milde besessen habe.[1] Als weitere lobenswerte Eigenschaften des Thronkandidaten Hermann nennt Thietmar von Merseburg seine Demut und seine Gottesfurcht.[2] Bei seinem Streben nach der Königswürde versuchte Hermann dem Mitbewerber Heinrich den Rheinübergang nach Mainz zu versperren, was jedoch misslang. Heinrich konnte sich letztlich als Nachfolger Ottos III. durchsetzen.
    Den Erfolg seines Konkurrenten akzeptierte Hermann zunächst nicht, so dass es zu kriegerischen Auseinandersetzungen kam, u. a. auch in Straßburg, wo die Bischofskirche von Hermanns Leuten geplündert wurde. Am 1. Oktober 1002 unterwarf er sich jedoch. Nach Thietmar von Merseburg musste Hermann bei der in Bruchsal vollzogenen deditio (Unterwerfung) gegenüber dem neuen König Heinrich II. Verzicht auf das Straßburger Kloster leisten und Wiedergutmachung des der Bischofskirche zugefügten Schadens versprechen.[3] Die deditio war häufig mit der Einbuße von Gütern und Herrschaftspositionen verbunden, stellte aber trotzdem die schonendste Form der Sanktion für den Unterlegenen dar. Schon am Weihnachtsfest 1002 suchte Hermann den Hof des Königs in Frankfurt auf und wurde von diesem huldvoll aufgenommen.
    Den Schlusspunkt des Konflikts um die Herrschaftsnachfolge bildete die Diedenhofener Urkunde.[4] Nach ihr musste das bislang dem Schwabenherzog Hermann II. gehörende Nonnenkloster in Straßburg an Bischof Werner übertragen werden, dem damit der SSchaden vergolten werden sollte, den Hermanns Leute seiner Straßburger Bischofskirche zugefügt hatten. Die Plünderung der Bischofskirche war ein Sakrileg und hatte im Reich für große Empörung gesorgt. Mit der Abtretung des Klosters verlor Hermann den wichtigsten Stützpunkt in seinem Vorort Straßburg.
    Hermann starb bald darauf, und die Vorgänge wurden weithin als Gottesgericht betrachtet. Die Annales Sangallenses maiores suggerieren einen direkten Zusammenhang zwischen dem Sakrileg der Kirchenschändung und dem baldigen Tod des Herzogs.[5] Die Quedlinburger Annalen, die ebenfalls Brandschatzung und Verwüstung von Kirchen als Hermanns wesentliche Aktionen nennen, konstatieren, dass Gott selbst die Rebellen schnellstmöglich gedemütigt habe.[6]
    Nach Hermanns Tod übernahm Heinrich II. die Vormundschaft für seinen Sohn und Nachfolger Hermann III.

    → Für weitere genealogische Details siehe den Hauptartikel Konradiner

    Hermann II. war seit etwa 986 mit Gerberga von Burgund († 7. Juli 1019), der Tochter Konrads III. des Friedfertigen (Pacificus), König von Burgund (Welfen), und Witwe von Graf Hermann I. von Werl, verheiratet, mit der er fünf Kinder hatte:
    • Mathilde von Schwaben (* wohl 988; † 29. Juli 1031/1032), begraben im Dom zu Worms
    • Gisela von Schwaben († 15. Februar 1043)
    • Berchtold (* Anfang 992; † Anfang 993), getauft in Einsiedeln 992, begraben in Marchtal
    • (umstritten) Beatrix († 23. Februar nach 1025)
    • Hermann III. († 1012) 1003, Herzog von Schwaben


    Quellen
    • Thietmar von Merseburg: Chronik (= Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe, Bd. 9), Neu übertragen und erläutert von Werner Trillmich, Darmstadt 1957 (mehrere Neuauflagen).
    Literatur
    • Hagen Keller: Schwäbische Herzöge als Thronbewerber: Hermann II. (1002), Rudolf von Rheinfelden (1077), Friedrich von Staufen (1125). Zur Entwicklung von Reichsidee und Fürstenverantwortung, Wahlverständnis und Wahlverfahren im 11. und 12. Jarhundert, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 131, 1983, S. 123–162.
    • Ludger Körntgen: Inprimis Herimanni ducis assensu. Zur Funktion von D. H.II. 34 im Konflikt zwischen Heinrich II. und Hermann von Schwaben, in: Frühmittelalterliche Studien, Bd. 34 (2000) S. 159–185.
    • Helmut Maurer: Der Herzog von Schwaben. Grundlagen, Wirkungen und Wesen seiner Herrschaft in ottonischer, salischer und staufischer Zeit. Sigmaringen 1978, S. 87ff., 160ff. ISBN 3-7995-7007-1.
    • Otto Gerhard Oexle: Hermann II. (Schwaben). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 641 f. (Digitalisat).
    • Thomas Zotz: Der Breisgau und das alemannische Herzogtum. Zur Verfassungs- und Besitzgeschichte im 10. und beginnenden 11. Jahrhundert, Sigmaringen 1974, S. 111ff.
    Anmerkungen
    1 Thietmar, V 3.
    2 Thietmar, V 3.
    3 Thietmar, V 12.
    4 Ludger Körntgen: Inprimis Herimanni ducis assensu. Zur Funktion von D. H.II. 34 im Konflikt zwischen Heinrich II. und Hermann von Schwaben, in: Frühmittelalterliche Studien, Bd. 34 (2000) S. 159–185.
    5 Annales Sangallenses maiores, a. 1002.
    6 Annales Quedlinburgenses a. 1002.

    Hermann heiratete Prinzessin Gerberga von Burgund in cir 988. Gerberga (Tochter von König Konrad III. von Burgund, der Friedfertige und Prinzessin Mathilde von Frankreich (von Burgund)) wurde geboren in zw 965 und 970; gestorben in 1017. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 42. Herzogin Mathilde von Schwaben  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 989; gestorben am 29 Jul 1032.
    2. 43. Kaiserin Gisela von Schwaben  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 11 Nov 989; gestorben am 15 Feb 1043.
    3. 44. Beatrix (Brigitta) von Schwaben  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1025.


Generation: 7

  1. 33.  Graf Heinrich von Speyer (Salier)Graf Heinrich von Speyer (Salier) Graphische Anzeige der Nachkommen (18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 970; gestorben in zw 990 und 1000.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_(Salier)

    Heinrich, genannt Heinrich von Speyer oder auch Heinrich von Worms, († ca. Ende 990) aus dem Haus der Salier war der älteste Sohn des Otto von Worms († 1004), Herzog von Kärnten, und der Bruder des Papstes Gregor V. (regierte 996-999). Da er aber bereits vor seinem Vater starb, blieb das Amt des Grafen im Wormsgau, das er bekleidete, sein einziges. Er wurde im Dom zu Worms begraben.
    Heinrich heiratete Adelheid († 19. Mai wohl 1039/1046), eine Schwester der Grafen Adalbert und Gerhard aus dem Haus der Matfriede, die eine zweite Ehe mit einem fränkischen Grafen – möglicherweise mit Poppo (V.) – schloss. Sie wurde in der Stiftskirche Öhringen begraben.
    Heinrich und Adelheid hatten zwei Kinder, eine jüngere Tochter, Judith († wohl 998, sicher aber vor dem 30. April 1034), die ebenfalls im Dom zu Worms beerdigt wurde, sowie einen älteren Sohn, Konrad (* wohl 990; † 4. Juni 1039 in Utrecht), der 1024 als Konrad II. zum deutschen König gewählt und 1027 zum Kaiser gekrönt wurde.



    Literatur
    • Hansmartin Decker-Hauff: Der Öhringer Stiftungsbrief. In: Württembergisch Franken. Band 41 (Neue Folge 31). Historischer Verein für Württembergisch Franken, Schwäbisch Hall 1957, S. 17–31.

    Familie/Ehepartner: Gräfin Adelheid von Metz. Adelheid (Tochter von Graf Richard von Metz) gestorben in an einem 19 Mai zw 1040 und 1046. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 56. Kaiser Konrad II. (Salier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 990; gestorben am 4 Jun 1039; wurde beigesetzt in Dom von Speyer.

  2. 34.  Papst Bruno (Gregor V.) von Kärnten Graphische Anzeige der Nachkommen (18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    Geburtsname war Brun von Kärnten


  3. 35.  Herzog Konrad I. von Kärnten (Salier)Herzog Konrad I. von Kärnten (Salier) Graphische Anzeige der Nachkommen (18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1011.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_I._(Kärnten)

    Konrad I., genannt Konrad von Kärnten (* um 975; † 12. Dezember (oder 15. Dezember) 1011) aus dem Haus der Salier war Herzog von Kärnten ab dem Jahr 1004.
    Er war der dritte Sohn des Herzogs Otto I. von Kärnten, der jüngere Bruder des Papstes Gregor V. (regierte 996–999), und der älteste der vier Söhne Ottos, der seinen Vater überlebte. Bei der Königswahl des Jahres 1002 war er einer der Kandidaten. Er wurde im Dom zu Worms begraben.

    Konrad von Kärnten war seit etwa 1002 mit Mathilde von Schwaben (* wohl 988; † 29. Juli 1031/1032) verheiratet, einer Tochter des Herzogs Hermann II. Das Paar hatte zwei Söhne:
    • Konrad II. den Jüngeren (* wohl 1003; † 1039) Graf im Nahegau, Speyergau und Wormsgau, Herzog von Kärnten 1036–1039
    • Bruno (* wohl 1004; † 1045) Bischof von Würzburg 1034–1045
    • Tochter, die den Grafen Gerhard IV. von Metz († 1044/45) heiratete
    • Wolfram, (* 1007, † 1010 Stauf[1])

    Nach Konrads frühem Tod heiratete Mathilde in zweiter Ehe den Herzog Friedrich II. von Oberlothringen (Wigeriche) und in dritter Ehe den Askanier Esiko von Ballenstedt. Sie wurde ebenfalls im Dom zu Worms begraben.



    Weblinks
    • genealogie-mittelalter.de
    Einzelnachweise
↑ Hermann Schreibmüller: Burg und Herrschaft Stauf in der Pfalz. Band 1. Thieme, Kaiserslautern 1913, S. 19.

    Familie/Ehepartner: Herzogin Mathilde von Schwaben. Mathilde (Tochter von Herzog Hermann II. von Schwaben und Prinzessin Gerberga von Burgund) wurde geboren in cir 989; gestorben am 29 Jul 1032. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 57. Konrad II. von Kärnten, der Jüngere  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 58. von Kärnten (Salier) ?  Graphische Anzeige der Nachkommen

  4. 36.  Kaiser Heinrich II. von Bayern (Ottonen)Kaiser Heinrich II. von Bayern (Ottonen) Graphische Anzeige der Nachkommen (20.Gisela6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 6 Mai 973; gestorben am 13 Jul 1024 in Grone.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Henry II, Holy Roman Emperor, also known as Saint Henry
    • Französischer Name: Henri II du Saint-Empire, dit le Boiteux, ou le Saint
    • Titel (genauer): Herzog von Bayern als Heinrich IV. (995 bis 1004 und 1009 bis 1017), König des Ostfrankenreiches (regnum Francorum orientalium) (1002 bis 1024), König von Italien (1004 bis 1024), Römisch-Deutscher Kaiser (1014 bis 1024)
    • Titel (genauer): Holy Roman Emperor ("Romanorum Imperator") (from 1014 until his death in 1024), Duke of Bavaria (from 995), King of Germany ("Rex Romanorum"), King of Italy ("Rex Italiae") (in 1004)

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Henry_II,_Holy_Roman_Emperor

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Henri_II_du_Saint-Empire



    Heinrich II. von Bayern wurde 1146 heilig gesprochen.



    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_II._(HRR)

    Heinrich II. (* 6. Mai 973 oder 978 in Abbach oder Hildesheim; † 13. Juli 1024 in Grone), Heiliger (seit 1146), aus dem Adelsgeschlecht der Ottonen, war als Heinrich IV. von 995 bis 1004 und wieder von 1009 bis 1017 Herzog von Bayern, von 1002 bis 1024 König des Ostfrankenreiches (regnum Francorum orientalium), von 1004 bis 1024 König von Italien und von 1014 bis 1024 römisch-deutscher Kaiser.
    Als Sohn des bayerischen Herzogs Heinrich II., genannt „der Zänker“, und seiner Frau Gisela von Burgund war er Urenkel Heinrichs I. und stammte somit aus der bayerischen Nebenlinie der Ottonen. Am 7. Juni 1002 wurde er zum ostfränkischen König ggekrönt, am 14. Februar 1014 krönte ihn Papst Benedikt VIII. zum Kaiser. Heinrich II. war mit Kunigunde von Luxemburg verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos, Heinrich II. war damit der letzte Kaiser aus dem Geschlecht der Ottonen. Papst Eugen III. sprach ihn 1146 heilig, einige spätere Geschichtsschreiber bedachten ihn daher mit dem Beinamen „der Heilige“. Sein Gedenktag (evangelisch und römisch-katholisch) ist der Todestag, der 13. Juli.
    Anders als sein Vorgänger Otto III. konzentrierte sich Heinrich auf das Reichsgebiet nördlich der Alpen. Sein Hauptaugenmerk galt den Kriegen gegen den polnischen Herrscher Bolesław I. Chrobry. Die drei Italienzüge dienten primär dem Erwerb der Kaiserwürde sowie der Etablierung seiner Herrschaft in diesem Teil des Imperiums. Heinrichs Regierung gilt als eine Zeit der Intensivierung und der Zentralisierung der Königsherrschaft. Er festigte das Reich durch noch engere personelle und politische Verflechtungen mit der Kirche. Durch Schenkungen und Neugründungen wurden insbesondere die Bistümer im Reich als Stützen der königlichen Herrschaft gestärkt. 1007 gründete Heinrich das Bistum Bamberg. Der König beanspruchte in zunehmendem Maße Dienstleistungen der Kirchen (servitium regis). Zudem förderte er die beginnende Klosterreform.
    Die Chronik des Thietmar von Merseburg, der 1009 von Heinrich zum Bischof von Merseburg ernannt wurde, gilt als eine der wichtigsten Quellen zu Heinrich II. und wird geradezu als Leitüberlieferung angesehen.

    Unter Heinrichs II. Urgroßvater Heinrich I. aus dem Geschlecht der Liudolfinger wurden – anders als noch bei den Karolingern im 9. Jahrhundert – nicht mehr alle Söhne zu Königen erhoben, sondern nur noch der älteste Sohn Otto I. Der jüngere gleieichnamige Sohn, der Großvater Heinrichs II., hatte spätestens 936 auf die Königsherrschaft verzichten müssen und sich später mit dem Herzogtum Bayern begnügt. Die bayerische Linie der Liudolfinger wurde dadurch von der Herrschaft ausgeschlossen. Heinrich der Zänker, der Vater des späteren Kaisers Heinrichs II., versuchte eine königsgleiche Stellung einzunehmen. Nach langjährigen Auseinandersetzungen mit Kaiser Otto II. wurde er zunächst in Ingelheim und ab April 978 dann in Utrecht auf unbegrenzte Zeit inhaftiert. Während der Haft seines Vaters lebte Heinrich in Hildesheim. Als Kind wurde er zur Erziehung dem Bischof Abraham von Freising übergeben und anschließend in der Hildesheimer Domschule für den geistlichen Stand ausgebildet. Dies geschah vielleicht auf Anweisung Ottos II., der auf diese Weise den Sohn seines Gegners von jeder Teilhabe an der Königsgewalt ausschalten wollte.[1] An einer der besten Schulen des Reiches lernte Heinrich lesen, schreiben und die lateinische Sprache. In Regensburg beendete er ab 985 unter Bischof Wolfgang seine Ausbildung. Beeinflusst wurde er in dieser Zeit auch von Abt Ramwold von St. Emmeram, der, wie der Bischof selbst, ein Befürworter der Klosterreform von Gorze war.
    Nach dem Tod Ottos II. wurde Heinrich der Zänker aus der Haft entlassen. Seine Bemühungen um die Königskrone scheiterten, die Herrschaft im Herzogtum Bayern jedoch konnte er 985 erneut erlangen. Sein Sohn wurde in einer Urkunde Ottos III. aus dem Jahr 994 als Mitherzog (condux)[2] bezeichnet. Nach dem Tod des Vaters Ende August 995 fiel Heinrich das Herzogtum Bayern zu.
    Im Jahr 1000 oder kurz vorher heiratete Heinrich Kunigunde aus der Herrscherfamilie der Grafen von Luxemburg.[3] Durch seine Verbindung mit diesem Adelshaus stärkte Heinrich seine Stellung im rheinisch-lothringischen Raum.

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Familie/Ehepartner: Kunigunde von Luxemburg, die Heilige. Kunigunde (Tochter von Graf Siegfried I. von Luxemburg (im Moselgau) und Hedwig von Nordgau?) gestorben in 1033. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 37.  Brigida von Bayern Graphische Anzeige der Nachkommen (20.Gisela6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 975; gestorben in nach 1004.

    Brigida heiratete Gerhard von Egisheim (im Nordgau) (Etichonen) in Datum unbekannt. Gerhard (Sohn von Hugo V. (Raucus) von Egisheim (im Nordgau) (Etichonen)) wurde geboren in cir 970; gestorben in vor 1004. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 59. Hedwig von Egisheim (im Nordgau) (Etichonen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 990; gestorben in cir 1012.

  6. 38.  Königin Gisela von BayernKönigin Gisela von Bayern Graphische Anzeige der Nachkommen (20.Gisela6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in zw 984 und 985 in Schloss Abbach bei Regensburg?; gestorben am 7 Mai 1060 in Passau.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Blessed Gisela of Hungary (or Gisele, Gizella of Bavaria
    • Französischer Name: Gisèle de Bavière
    • Titel (genauer): Prinzessin von Bayern, Königin von Ungarn durch Heirat.
    • Titel (genauer): Queen of Hungary (by marriage)
    • Titel (genauer): Reine de Hongrie par mariage (la première)

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Gisela_of_Hungary

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Gis%C3%A8le_de_Bavi%C3%A8re



    https://de.wikipedia.org/wiki/Gisela_von_Bayern

    Gisela von Bayern (* um 984 oder 985 vermutlich auf der Burg Abbach bei Regensburg; † 7. Mai um 1060 in Kloster Niedernburg in Passau) war Königin von Ungarn. In der katholischen Kirche wurde sie seliggesprochen.

    Sie war die älteste Tochter des bayerischen Herzogs Heinrich des Zänkers aus dessen Ehe mit Gisela von Burgund und die Schwester Kaiser Heinrichs II. Ihre Erziehung erfolgte in einem Regensburger Kloster. Gisela war Schülerin des heiligen Wolfgang von Regensburg.
    Gisela heiratete um 995 vermutlich im Alter von zehn Jahren Stephan, den späteren König von Ungarn.
    Nach Stephans Tod 1038 wurde sie verfolgt und gefangen genommen. Nachdem sie 1042 durch König Heinrich III. befreit worden war, brachte er Gisela zurück nach Bayern. Dort scheint sie sich eine Zeit lang im Kloster Kochel am See als Nonne aufgehalten zu haben,[1] bevor sie Äbtissin des Benediktinerinnen-Klosters Niedernburg in Passau wurde. Durch sie erhielt das Kloster zahlreiche Schenkungen. In Niedernburg blieb sie bis zu ihrem Tod. Ihr Grab, ein Hochgrab aus der Spätgotik über dem originalen Grabstein aus dem 11. Jahrhundert, in der Klosterkirche ist erhalten. Gisela setzte sich für die Christianisierung Ungarns ein, was ihr die Feindschaft der heidnischen Nationalpartei eintrug, und stiftete mehrere Klöster und Kirchen. SSo gilt sie auch als Stifterin der Domkirche in Veszprém („Gisela-Kapelle“), wohl daher der Kirchturm in ihrer Hand auf dem ungarischen Krönungsmantel, der ursprünglich ein von ihr nach Stuhlweißenburg geschenktes Messgewand war. Das Giselakreuz in München stiftete sie für das Regensburger Grab ihrer Mutter.
    Gisela wird als Selige verehrt (Fest am 7. Mai und 1. Februar). Ihr Grab ist Ziel zahlreicher Pilger aus Ungarn. Seit 1995 besitzt auch die Kathedrale von Veszprém Reliquien von ihr.[2] In Wien Penzing (14. Bezirk) ist die Giselagasse nach ihr benannt. Am 27. September 2013 wurde das Musical „Gisela & Stephan“ in Pfaffenhofen an der Ilm welturaufgeführt.[3] 2016 gab es weitere Aufführungen in der ungarischen Stadt Veszprém sowie in Scheyern und Passau.

    Nachkommen
    • Emmerich (Imre) (* 1007, † 2. September 1031)
    • Otto
    • Agathe, Ehefrau Eduards von England


    Nachkommen
    • Emmerich (Imre) (* 1007, † 2. September 1031)
    • Otto
    • Agathe, Ehefrau Eduards von England
    Weblinks
    Commons: Gisela von Bayern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Gisela von Bayern im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Die Erhebung der Gebeine der seligen Gisela
    • Das Musical
    Literatur
    • Egon Boshof: Gisela – eine bayerische Prinzessin auf dem ungarischen Königsthron. In: Passauer Jahrbuch, 52 (2010), S. 91–103.
    • Ludwig Holzfurtner: Gisela von Bayern. In: Katharina Weigand (Hrsg.): Große Gestalten der bayerischen Geschichte. Utz, München 2011, ISBN 978-3-8316-0949-9
    Anmerkungen
    1 Johann W. Melchinger: Geographisches-Statistisch-Topographisches Lexikon von Baiern. Band 2, Spalte 63–64.
    2 seeuinhungary.com
    3 Gisela und Stefan - Das Musical. In: v2.gisela-musical.eu. Abgerufen am 5. Juli 2016.

    Familie/Ehepartner: Grossfürst Stephan I. (Waik) von Ungarn (Árpáden), der Heilige. Stephan (Sohn von Grossfürst Géza (Geisa) von Ungarn (Árpáden) und Prinzessin Adelheid von Polen) wurde geboren in 969 in Esztergom; gestorben am 15 Aug 1038. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 60. Prinz Emmerich (Imre) von Ungarn (Árpáden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 1000 und 1007; gestorben am 2 Sep 1031.

  7. 39.  Graf Hermann II. von WerlGraf Hermann II. von Werl Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 980; gestorben in 1025.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf im Lochtrop-, Leri- und Dreingau sowie Graf im Bistum Osnabrück. Außerdem war er Vogt der Stifte Werden, Liesborn, Meschede und Oedingen.
    • Titel (genauer): Grafschaft Werl; Graf von Werl https://de.wikipedia.org/wiki/Grafen_von_Werl

    Notizen:

    Hermann II. von Werl

    (* um 980; † 1025) war Graf von Werl, Graf im Lochtrop-, Leri- und Dreingau sowie Graf im Bistum Osnabrück. Außerdem war er Vogt der Stifte Werden, Liesborn, Meschede und Oedingen.

    Familie
    Hermann war der älteste Sohn des Grafen Hermann I. von Werl und der Gerberga von Burgund, einer Tochter des burgundischen Königs Konrad III. Seine Brüder waren Bernhard und Rudolf. Außerdem war er Halbbruder der Kaiserin Gisela von Schwaben und der Mathilde, verheiratet mit Konrad I. von Kärnten, darüber hinaus Cousin von König Heinrich II. und Neffe von König Rudolf III. von Burgund.

    Er selbst war zweimal verheiratet. Der Name der ersten Gattin ist unbekannt. Die zweite, die er 1007 heiratete, hieß Godila von Rothenburg. Diese war die Witwe von Graf Liuthar von Walbeck. Aus seiner ersten Ehe gingen Heinrich I., Konrad (I.), Adalbert Graf im Emegau sowie Bernhard II. von Werl und möglicherweise Hermann I. Bischof von Münster hervor. Aus seiner zweiten Ehe stammten die Kinder Rudolf und Mathilde, über die keine näheren Angaben vorliegen.

    Leben
    Urkundlich erscheint er erstmals 997 in einer Urkunde Ottos III. In dieser übertrug der Kaiser auf Bitte von Hermanns Mutter dem Stift Meschede den Hof eines geächteten und verstorbenen Hunold in Stockhausen dem Stift Meschede.[1] Hermann war im Jahr 1000 zusammen mit seiner Mutter Gerberga Stifter des Klosters Oedingen, dessen Vogt er auch wurde.[2]

    Nach dem Tod Ottos III. (1002) unterstützte das Werler Grafenhaus bei der folgenden Königswahl nicht ihren Vetter, den späteren Heinrich II., sondern den Ehemann Gerbergas Hermann II. von Schwaben. Auch später stand Hermann in deutlicher Opposition zum Kaiser. Wohl aus diesem Grund werden die Werler in dieser Zeit in kaiserlichen Urkunden kaum genannt. Die Konflikte Hermann und seiner Familienangehörigen mit verschiedenen Bischöfen hatten auch einen Grund in deren Unterstützung für den Kaiser.

    Politisch war Hermann ein Gegner Bischof Dietrichs von Münster. Es kam 1016/17 zum Streit um das Kloster Liesborn. Dieses war von den Ekbertinern auf die Grafen von Werl übergegangen, aber von Heinrich II. dem Bischof von Münster unterstellt worden. Auf kaiserlichen Befehl wurde die Fehde eingestellt.[3] Ein Jahr später befehdete Heinrich, der Sohn Hermann, den Kölner Erzbischof Heribert von Köln, weil dieser Heinrichs Mutter aus unbekanntem Grund gefangen genommen hatte. Im Herbst desselben Jahres kämpften die Werler zusammen mit dem Billunger Graf Thietmar, mit dem sie möglicherweise auch verwandt waren, gegen Bischof Meinwerk von Paderborn. Dabei ging es um das Kloster Helmarshausen. Im Verlauf der Fehde wurde Hermann von Graf Udo von Catlenburg gefangen. Der Kaiser betrachtete das Vorgehen der Verbündeten als Aufstand und rühmte sich seiner Niederschlagung.[4] Zu Weihnachten des Jahres wurden die Verschwörer von Heinrich II. begnadigt. Im nächsten Jahr entstand aus den Unruhen ein allgemeiner Aufstand in Westfalen und Sachsen gegen den Kaiser unter dem Herzog Bernhard I. In den letzten Jahren Heinrichs II. scheint es zu einer gewissen Versöhnung gekommen zu sein, den Hermann findet sich 1024 als hochrangiger Zeuge in kaiserlichen Urkunden. Es deutet einiges darauf hin, dass Hermann den Kaiser auf dessen letzten Weg zur Pfalz Grone begleitet hatte.

    Hermann spielte nach dem Tod des Kaiser Heinrich II. eine wichtige Rolle bei der Klärung der Nachfolge. Aufgrund seiner Verwandtschaft erschien er als idealer Vermittler. Konrad II. war Ehemann seiner Halbschwester Gisela. Der andere Kandidat ebenfalls mit Namen Konrad von Kärnten war mit Hermanns Halbschwester Mathilde verheiratet. Unmittelbar nach dem Tod des Kaiser kam es auf der Königspfalz Werla an der Oker zu einer Versammlung sächsischer Grafen, um unter Leitung Herzog Bernhards die Kaiserwahl vorzubereiten. Daran nahm auch Hermann teil. Dabei wurde auch die Aussöhnung mit Bischof Meinwerk vorgenommen. Hermann nahm auch an der Fürstenversammlung am Grab der heiligen Ida, etwa zeitgleich mit der Königswahl am 4. September 1024 in Kampa teil. Der Königsumritt Konrads II. führte den Kaiser nach Westfalen, wo Ende 1024 ein Hoftag in Dortmund stattfand. Anwesend war auch Hermann, der als Zeuge neben anderen hochrangigen Personen in einer kaiserlichen Urkunde erscheint. Später ließ die Nähe zum Kaiser nach, weil zumindest ein Teil der Werler Familie in den Jahren 1026–1028 sich auf die Seite Konrads von Kärnten bei dessen Streit mit dem Kaiser stellte.

    Graf Hermann war einer der Vögte des Klosters Werden. Nachdem sich der Abt Hettharnich über Eingriffe von Hermann II. beim Kaiser beschwert hatte, wurden dem Grafen unter anderem die Höfe bei Arnsberg und weitere Besitzungen übergeben, dafür verzichtete die Grafenfamilie auf weitere Ansprüche gegenüber dem Kloster. Dadurch konnte der durch Erbteilungen geschrumpfte Besitz des Grafenhauses wieder einigermaßen konsolidiert werden.

    Literatur
    Paul Leidinger: Die Grafen von Werl und Werl-Arnsberg (ca. 980–1124): Genealogie und Aspekte ihrer politischen Geschichte in ottonischer und salischer Zeit. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen. Band 1: Das kurkölnische Herzogtum Westfalen von den Anfängen der kölnischen Herrschaft im südlichen Westfalen bis zur Säkularisation 1803. Aschendorff, Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 119–170, hier S. 130–138.
    Johann Suibert Seibertz: Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westfalen. Band 1, Abtheilung 1: Diplomatische Familiengeschichte der alten Grafen von Westfalen zu Werl und Arnsberg. Ritter, Arnsberg 1845, Digitalisat.
    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    ↑ Otto III. (RI II) n. 1236 RI-online
    ↑ Otto III. (RI II) n. 1370 1000 Mai 18, Elspe RI-online
    ↑ Heinrich II. (RI II) n. 1873b RI-online
    ↑ Heinrich II. (RI II) n. 1951b 1019 (Juni) RI-online

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_II._(Werl)

    Name:
    Es bestehen unterschiedliche Ansichten darüber welche der zwei Gattinen die Mutter welchses Kindes ist ??

    Bericht Hermann II.:
    Aus seiner ersten Ehe gingen Heinrich I., Konrad (I.), Adalbert Graf im Emegau sowie Bernhard II. von Werl und möglicherweise Hermann I. Bischof von Münster hervor. Aus seiner zweiten Ehe stammten die Kinder Rudolf und Mathilde, über die keine näheren Angaben vorliegen.

    Bericht Bernhard II.:
    Bernhard war der jüngere Sohn des Grafen Hermann II. von Werl aus dessen zweiter Ehe mit Godila von Rothenburg. Seine Brüder waren Heinrich, Konrad und Adalbert.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 61. Graf Bernhard II. von Werl  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1010; gestorben in cir 1070.

    Hermann heiratete Godila von Rothenburg in 1007. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 40.  Rudolf (Ludolf) von WerlRudolf (Ludolf) von Werl Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 982/86; gestorben in 12 Jul cir 1044.

    Notizen:

    Rudolf von Werl (auch Ludolf)

    (* um 982/86; † 12. Juli um 1044) stammte aus dem Haus der Grafen von Werl und war Graf im Groningerland im friesischen Emsland.

    Familie
    Rudolf war Sohn von Hermann I. von Werl und Gerberga von Burgund. Er war Bruder von Hermann II. von Werl und Bernhard von Werl. Des Weiteren war er Stiefbruder (eigentlich Halbbruder!) der Kaiserin Gisela und der Mathilde verheiratet mit Konrad I. von Kärnten. Er war auch Cousin König Heinrichs II. und Neffe König Rudolfs III. von Burgund.

    Leben
    Über ihn ist nur wenig bekannt. Seinen Namen verdankte er seinem Onkel. Über seine Enkelin Oda wurde der Vorname von den Grafen von Stade übernommen. Er war Inhaber einer Reichsgrafschaft im Groningerland (Hunse- und Fivelgo). In dieser Eigenschaft ist er noch um 1040 durch Quellen zu fassen. Möglicherweise hat er im Emsland auch Vogteirechte des Klosters Werden verwaltet. Er scheint 1018/19 die Opposition seines Bruders Hermann gegen Heinrich II. und 1025 bis 1027 die Opposition von Mathilde gegen Konrad II. unterstützt zu haben. Er hatte einen Sohn mit Namen Hermann, der um 1045 Richenza aus dem Haus der Ezzonen geheiratet hatte. Ein Sohn könnte der Bischof von Paderborn Rudolf/Rotho gewesen sein. Das Totenbuch von Essen verzeichnet ihn am 12. Juni als „Rudolphus comes.“

    Literatur
    Paul Leidinger: Die Grafen von Werl und Werl-Arnsberg (ca. 980–1124): Genealogie und Aspekte ihrer politischen Geschichte in ottonischer und salischer Zeit. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen. Band 1: Das kurkölnische Herzogtum Westfalen von den Anfängen der kölnischen Herrschaft im südlichen Westfalen bis zur Säkularisation 1803. Aschendorff, Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 119–170, hier S. 139.

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_von_Werl

    Rudolf heiratete in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 62. Graf Hermann III. von Werl  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1055.

  9. 41.  Bernhard I. von WerlBernhard I. von Werl Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 983.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Werl; Graf von Werl

    Notizen:

    Bernhard I. von Werl

    (* um 983) war Graf von Werl, hatte Grafschaftsrechte am Hellweg und im Münsterland und war wohl Vogt des Reichsstift Essen. Unklar ist, ob er als Stammvater der Grafen von Hövel anzusehen ist.

    Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Er war Sohn von Hermann I. und Gerberga von Burgund. Seine Brüder waren Hermann II. und Rudolf. Seine Schwester Ida/Hitha war Äbtissin des Stifts Meschede. Des Weiteren war er Stiefbruder der Kaiserin Gisela und der Mathilde verheiratet mit Konrad I. von Kärnten. Er war auch Cousin König Heinrich II. und Neffe von König Rudolfs III. von Burgund.

    Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Die Quellenlage zu Bernhard ist spärlich. Er wird möglicherweise 1003 im Zusammenhang mit dem Kloster Deutz genannt. Dafür spricht, dass das Kloster sich später an ihn als einen "vir nobilis" erinnert. Er ist 1023 bezeugt als Graf im Gebiet des westlichen Hellwegs und im östlichen Münsterland. Auch war er wohl um 1027 Vogt des Reichsstift Essen. Bei der Königswahl von 1002 nach dem Tod Otto III. gehörte er, wie seine Brüder zu den Unterstützern des unterlegenen zweiten Manns ihrer Mutter Hermann II. von Schwaben. Daher finden die Brüder sich danach nicht in der Umgebung von Kaisers Heinrich II. Stattdessen gehörte Bernhard und seine Brüder zu den antikaiserlichen Kräften. Im Herbst 1018 kämpften sie zusammen mit dem Billunger Graf Thietmar, mit dem sie möglicherweise auch verwandt waren, gegen Bischof Meinwerk von Paderborn. Zu Weihnachten des Jahres wurden die Verschwörer von Heinrich II. begnadigt. Im nächsten Jahr entstand aus den Unruhen ein allgemeiner Aufstand in Westfalen und Sachsen gegen den Kaiser unter dem Herzog Bernhard I.

    Forschungsfragen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Zu den aktuellen Forschungsfragen gehören die folgenden: Unklar ist, ob Bernhard, wie Albert K. Hömberg, gestützt auf den Annalista Saxo, annahm, gleichzusetzen ist mit Bernhard von Werl-Hövel. Ob diese These und die eines Ausgreifen in den Paderborner Raum zutreffend ist, müssen genauere Forschungen zeigen. Paul Leidinger ist in dieser Hinsicht eher skeptisch. Noch stärker in Frage stellt er die Annahme, dass Bernhard Vater einer Tochter Ida war, die Graf Heinrich von Lauffen heiratete. Dasselbe gilt für eine angebliche Enkeltochter Adelheid, die mit Graf Adolf I. von Berg verheiratet war. Leidinger ist der Meinung, dass diese Verwandtschaft eine Generation später bei Bernhard II., einem Sohn Hermann II. und Stammvater der Grafen von Werl-Arnsberg, anzusetzen ist.

    Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Paul Leidinger: Die Grafen von Werl und Werl-Arnsberg (ca. 980–1124): Genealogie und Aspekte ihrer politischen Geschichte in ottonischer und salischer Zeit. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen. Band 1: Das kurkölnische Herzogtum Westfalen von den Anfängen der kölnischen Herrschaft im südlichen Westfalen bis zur Säkularisation 1803. Aschendorff, Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 119–170, hier S. 138.

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_I._(Werl)

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafen_von_Werl

    Bernhard heiratete in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 63. Ida von Werl (von Hövel)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  10. 42.  Herzogin Mathilde von SchwabenHerzogin Mathilde von Schwaben Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 989; gestorben am 29 Jul 1032.

    Notizen:

    Mathilde hatte mit ihrem ersten Gatten, Konrad I. zwei Söhne und eine Tochter.
    Mathilde hatte mit ihrem zweiten Gatten, Friedrich II. zwei Töchter und einen Sohn.

    „Ob Mathilde eine dritte Ehe mit dem Grafen Esico von Ballenstedt einging und damit Stammmutter der Askanier war, ist umstritten, da die Angaben des Annalista Saxo in dieser Hinsicht unzuverlässig sind.“
    Falls dies zurifft, war sie die Mutter der drei Kinder Esicos.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mathilde_von_Schwaben_(Konradiner)

    Mathilde von Schwaben (* 988 oder 989; † 29. Juli 1032) war durch Heirat Herzogin von Kärnten und Oberlothringen und möglicherweise auch Gräfin von Ballenstedt. Sie spielte als Gegnerin Konrads II. („Konrad der Ältere“) zeitweise selbst eine aktive politische Rolle. Der Grund war, dass ihr Sohn Konrad II. von Kärnten (zur Unterscheidung vom Kaiser „Konrad der Jüngere“ genannt) bei der Königswahl von 1024 unterlegen war. Bekannt ist sie auch wegen ihres Schreibens an den polnischen König Mieszko II. („Epistola Mathildis Suevae ad Misegonem II. Poloniae Regem“) mit ihrem Bild.

    Familie
    Sie entstammte dem Geschlecht der Konradiner und war mit den Ottonen, den westfränkischen Karolingern und den Königen von Burgund verwandt. Der Vater war Herzog Hermann II. von Schwaben. Die Mutter war Gerberga von Burgund, Tochter König Konrads III. von Burgund. Geschwister waren die Brüder Berchtold und Hermann III. von Schwaben und die Schwestern Gisela, die spätere mit Konrad II. verheiratete Kaiserin. und Beatrix, verheiratet mit Adalbero I. von Kärnten. Halbgeschwister aus der ersten Ehe der Mutter waren Hermann II. von Werl, Rudolf von Werl und Bernhard I. von Werl.
    Sie selbst war in erster Heirat mit Herzog Konrad I. von Kärnten († 1011) vermählt. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor: Herzog Konrad II. von Kärnten (genannt der Jüngere), Bischof Brun von Würzburg sowie eine Tochter, die den Grafen Gerhard von Metz heiratete. Ein Schwager war Brun von Toul (später Gregor V.).
    Nach dem Tod ihres ersten Mannes heiratete Mathilde Herzog Friedrich II. von Oberlothringen († 1027). Mit diesem hatte sie die Tochter Beatrix, die in erster Ehe den Markgrafen Bonifatius von Tuzien und in zweiter Ehe Herzog Gottfried III. von Niederlothringen heiratete. Eine zweite Tochter Sophie heiratete den Grafen Ludwig von Mousson.
    Ob sie eine dritte Ehe mit dem Grafen Esico von Ballenstedt einging und damit Stammmutter der Askanier war, ist umstritten, da die Angaben des Annalista Saxo in dieser Hinsicht unzuverlässig sind.

    Leben
    Noch bevor ihr Vater sich 1002 um den deutschen Thron bewarb, war Mathilde mit Konrad I. von Kärnten aus dem Haus der Salier verheiratet worden. Dieser hat seinen Schwiegervater bei dessen Königsplänen unterstützt.[1] Nach der Wahl Heinrichs II. zum König hat dieser die Ehe zwischen Mathilde und Konrad wegen einer angeblichen Verwandtschaftsbeziehung auf einer Synode in Diedenhofen im Jahr 1003 scharf kritisiert.[2] Trotz heftiger Tumulte kam es nicht zu einem Scheidungsverfahren. Tatsächlich lagen gemeinsame Vorfahren um vier Generationen zurück. Nach dem Tod Herzog Konrads wurde der noch minderjährige Sohn Mathildes, der spätere Konrad II., von Heinrich II. bei der Nachfolgeregung in Kärnten übergangen. Stattdessen wurde mit Adalbero von Eppenstein der Ehemann ihrer Schwester Herzog. Diese Handlung Heinrich II. bedrohte die herausgehobene Stellung der Salier und drohte zu einem Bedeutungsverlust zu führen.[3] Nach dem Tod Konrads (1011) heiratete Mathilde bald Friedrich von Bar, der seit 1019 zunächst Mitherzog und später Herzog von Oberlothringen war.
    Nachdem ihre Schwester Gisela den Neffen Konrads I. von Kärnten den späteren Kaiser Konrad II. heiratete, kam es zu guten Beziehungen Mathildes zu diesem Paar. Der Schwager Konrad unterstützte ihren Sohn Konrad wenn auch vergeblich durch die Schlacht von Ulm 1019 bei dessen Versuch Herzog von Kärnten zu werden. Dabei zog sich Konrad der Ältere den Unwillen des Kaisers zu und musste möglicherweise zeitweise sogar ins Exil gehen.[4] Das Bündnis der beiden Linien der Salier endete als beide 1024 den Königsthron anstrebten. Mathilde verließ mit den lothringischen Großen aus Protest die Wahlversammlung in Kamba und blieb weiter widerständig. Zu Ostern 1025 kam es auch zum Bruch ihres Sohnes Konrad mit dem Kaiser. Ihr Mann Friedrich und ihr Sohn Konrad verstärkten mit ihrem Anhang die aufständischen Kaisergegner. Mathilde hat dabei selbst eine aktive Rolle gespielt. Sie schenkte dem polnischen König Mieszko II. ein wertvolles theologisches Buch „Liber de divinis officiis.“ Im Auftrag Mathildes wurde eine Deduktionsschrift „Epistola Mathildis Suevae ad Misegonem II. Poloniae Regem“ mit ihrem Bild verfasst. Das Bild ist verloren gegangen, die Handschrift befindet sich heute in der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf.[5] Dem von Kaiser Konrad nicht anerkannten Polenkönig hat Mathilde in dem Schreiben alle Kennzeichen des Königtums zugestanden und sogar das Altslawische als Liturgiesprache anerkannt. Auch diese Schenkung lässt sich als Akt des Widerstandes gegen den Kaiser interpretieren.
    Später scheint sich Mathilde mit dem Kaiser ausgesöhnt haben. Vom Hoftag zu Ostern 1030 in Ingelheim wird von einem guten Verhältnis zum Kaiserpaar berichtet. Mathilde stiftete im selben Jahr das Kloster St. Evre in Toul.
    Nach ihrem Tod wurde sie im Dom zu Worms bestattet. Ihre noch nicht mündigen Kinder wurden nach ihrem Tod von der Kaiserin Gisela adoptiert und erzogen. Der Kaiser gedachte ihrer in seiner Memorialstiftung in Worms für seine Familie ausdrücklich.



    Literatur
    • Eckhard Freise: Mathilde von Schwaben. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 375 f. (Digitalisat).
    Anmerkungen
↑ Vgl. Egon Boshof: Die Salier. 5., aktualisierte Auflage, Stuttgart 2008, S. 23 f.
↑ Heinrich II. (RI II) n. 1524d 1003 (Mitte Januar), Diedenhofen (RI-online)
↑ Vgl. Egon Boshof: Die Salier. 5., aktualisierte Auflage, Stuttgart 2008, S. 25 f.
↑ Vgl. Egon Boshof: Die Salier. 5., aktualisierte Auflage, Stuttgart 2008, S. 29.
↑ UB Düsseldorf: Handschrift mit Widmung an König Mieszko II. Pseudo-Alkuin-Text aus der Abtei St. Gallen. Anfang 11. Jahrhundert. Dazu: Brygida Kürbis: Die Epistola Mathildis Suevae an Mieszko II. in neuer Sicht. Ein Forschungsbericht. Mit einem Anhang von Eckhard Freise und Marcus Weidner, Auf der Suche nach der verschollenen Widmungsminiatur des Cod. C 91 der Düsseldorfer Universitätsbibliothek. In: Frühmittelalterliche Studien 23, 1989, S. 318–343.

    Familie/Ehepartner: Herzog Konrad I. von Kärnten (Salier). Konrad (Sohn von Herzog Otto I. von Kärnten (von Worms) (Salier) und Herzogin Judith von Kärnten) gestorben in 1011. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 57. Konrad II. von Kärnten, der Jüngere  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 58. von Kärnten (Salier) ?  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Mathilde heiratete Herzog Friedrich II. von Oberlothringen (von Bar) in zw 1011 und 1015. Friedrich (Sohn von Herzog Dietrich von Oberlothringen (von Bar) und Gräfin Richilde (Richwara) von Lunéville?) wurde geboren in cir 995; gestorben in 1026. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 64. Beatrix von Oberlothringen (von Bar)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1017; gestorben am 18 Apr 1076.
    2. 65. Gräfin Sophie von Oberlothringen (von Bar)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1025; gestorben in zw 1092 und 1093.

    Familie/Ehepartner: Esico von Ballenstedt (Askanier). Esico (Sohn von Vogt Adalbert von Ballenstedt und Hidda von der sächsischen Ostmark) wurde geboren in ca 990 / 1000; gestorben in cir 1060. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 66. Graf Adalbert II. von Ballenstedt (Askanier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1030; gestorben in 1080.

  11. 43.  Kaiserin Gisela von SchwabenKaiserin Gisela von Schwaben Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 11 Nov 989; gestorben am 15 Feb 1043.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gisela_von_Schwaben

    Gisela von Schwaben, auch Gisela von Limburg, (* 11. November 989, 13. November 990[1] oder (laut Grabplatte) 999; † 15. Februar 1043 in Goslar) war seit dem 21. September 1024 deutsche Königin (die Krönung fand in Köln statt) und seit dem 26. März 1027 (in Rom) deutsche Kaiserin als Ehefrau des Königs und Kaisers des römisch-deutschen Reiches Konrad II. Sie ist die Mutter des Kaisers Heinrich III. Vor ihrer Ehe mit Konrad war Gisela bereits zweimal verheiratet und verwitwet.
    Gisela galt als schöne und kluge, aber ein wenig überhebliche Frau, die aber nach Wipos Gesta Chuonradi II imperatoris ihrem Mann eine notwendige Gefährtin mit großem Einfluss gewesen sein soll.

    Leben
    Ihr Vater war der schwäbische Herzog Hermann II. von Schwaben, der zweite Ehemann ihrer Mutter Gerberga von Burgund, Tochter Konrads III. des Friedfertigen (Pacificus) von Burgund aus dem Geschlecht der Welfen. Über beide Eltern war sie in der achten oder neunten Generation ein Nachkomme der Karolinger. Nach anderer Auffassung soll ihr Vater allerdings der erste Ehemann der Gerberga gewesen sein, Graf Hermann I. von Werl. Diese These dürfte heute widerlegt sein.[2]
    Ihre erste Ehe schloss Gisela um 1002 mit einem Grafen Brun (wohl Graf von Braunschweig), der 1012 oder 1014 starb. Um 1014 heiratete sie den Babenberger Ernst I., der bereits 1012 als Nachfolger seines späteren Schwagers Hermann III. mit dem Herzogtum Schwaben belehnt worden war und sich durch die Eheschließung mit Gisela weiter legitimierte, aber bereits am 31. März (oder 31. Mai) 1015 bei einem Jagdunfall starb. Die (dritte,) Ende des Jahres 1016 oder spätestens im Januar 1017 geschlossene Ehe mit Konrad galt als unkanonisch, da Gisela die Base des späteren Kaisers war.
    Sie war nicht nur die Erbin des Herzogtums Schwaben, sondern erlangte durch ihre Mutter nach dem Tod ihres Onkels Rudolf III. (1032) auch einen Anspruch auf das Königreich Burgund. Dies könnte einer der Gründe für die Verbindung zwischen Konrad und Gisela sein, da Gisela diese Ansprüche und die ihrer drei oder vier Kinder aus den ersten beiden Ehen sichern wollte. Eine Entführung Giselas vor der Heirat ist zwar nicht unmöglich, wird von Historikern aber als sehr unwahrscheinlich angesehen, da es dafür nur sehr wenige Quellen gibt, die zudem zeitlich sehr weit von diesen Ereignissen entfernt sind. So berichtet Thietmar von Merseburg (VII. 63) über die Ehe nur wegen der Unrechtmäßigkeit auf Grund zu großer verwandtschaftlicher Nähe und erwähnt keine weiteren besonderen Ereignisse.
    Aus der Ehe mit Brun entstammt der Sohn Liudolf, der Markgraf von Friesland wurde. Aus ihrer zweiten Ehe hatte Gisela zwei Söhne, die Herzöge Ernst II. (um 1014–1030) und Hermann IV. (um 1015–1038) von Schwaben, von denen insbesondere der ältere durch seinen Aufstand und die Spielmannsdichtung „Herzog Ernst“ bekannt ist. Für ihn führte Gisela in Schwaben bis zu ihrer dritten Ehe formal die Regentschaft – tatsächlich wurde das Herzogtum aber zu dieser Zeit von ihrem dritten Ehemann reggiert, was einer der Gründe für den Aufstand des jungen Herzogs war, neben den erfolgreichen Versuchen, ihm und seinem Bruder die burgundische Erbschaft zugunsten des jüngeren Heinrich zu entwinden: Nachfolger Rudolfs wurde am 2. März 1033 Konrad und nicht sein Stiefsohn Hermann, dessen Söhnen 1038 dann auch das Herzogtum Schwaben zugunsten Heinrichs vorenthalten wurde.
    Gisela starb am 14. oder 15. Februar 1043 an der Ruhr. Sie wurde im Dom zu Speyer begraben.

    Nachkommen
    Aus der Ehe mit Brun
    • Liudolf (* 1003; † 23. April 1038)
    • eine Tochter, die Thiemo II. Graf von Formbach heiratete
    • Gisela (* um 1005), die Berthold, den Grafen von Sangerhausen heiratete.
    Aus der Ehe mit Ernst I.
    • Ernst II.
    • Hermann IV.
    Aus der Ehe mit Konrad II.
    • den späteren Kaiser Heinrich III.
    • Beatrix († 26. September 1036)
    • Mathilde († 1034), begraben im Dom zu Worms, 1033 verlobt mit Heinrich I. König von Frankreich.



    Quellen
    • Wipo: Taten Kaiser Konrads des Zweiten, neu übertragen von Werner Trillmich in Quellen des 9. und 11. Jahrhunderts zur Geschichte der Hamburgischen Kirche und des Reiches. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1961, ISBN 3-534-00602-X
    Literatur
    • Heinrich Appelt: Gisela. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, ISBN 3-428-00187-7, S. 413 f. (Digitalisat).
    • Wolfgang Huschner: Kaiserin Gisela. Klügste Beraterin Konrads II. In: Erika Uitz (Hrsg.): Herrscherinnen und Nonnen. Frauengestalten von der Ottonenzeit bis zu den Staufern. Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1990, ISBN 3-326-00565-, S. 108–133.
    • Ludger Körntgen: Gisela. In: Amalie Fößel (Hrsg.): Die Kaiserinnen des Mittelalters. Pustet Verlag, Regensburg 2011, ISBN 978-3-7917-2360-0, S. 100–122.
    • Gertrud Thoma: Kaiserin Gisela. In: Karl Rudolf Schnith (Hrsg.): Frauen des Mittelalters in Lebensbildern. Styria, Graz u. a. 1997, ISBN 3-222-12467-1, S. 90–120.
    • Herwig Wolfram: Konrad II. 990–1039. Kaiser dreier Reiche. Beck, München 2000, ISBN 3-406-46054-2.
    Anmerkungen 
↑ Ludger Körntgen: Gisela. In: Amalie Fößel (Hrsg.): Die Kaiserinnen des Mittelalters. Regensburg 2011, S. 100–122, hier: S. 100.
↑ Paul Leidinger: Die Grafen von Werl und Werl-Arnsberg (ca. 980-1124): Genealogie und Aspekte ihrer politischen Geschichte in ottonischer und salischer Zeit. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen, Band I, Das kurkölnische Herzogtum Westfalen von den Anfängen der kölnischen Herrschaft im südlichen Westfalen bis zur Säkularisierung 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 129.

    Gisela heiratete Kaiser Konrad II. (Salier) in zw 1016 und 1017. Konrad (Sohn von Graf Heinrich von Speyer (Salier) und Gräfin Adelheid von Metz) wurde geboren in cir 990; gestorben am 4 Jun 1039; wurde beigesetzt in Dom von Speyer. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 67. Kaiser Heinrich III. (Salier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 28 Okt 1017; gestorben am 5 Okt 1056 in Bodfeld im Harz; wurde beigesetzt in Dom von Speyer.
    2. 68. Mathilde von Franken (Salier)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1034; wurde beigesetzt in Dom zu Worms.

    Gisela heiratete Brun I. von Braunschweig in cir 1002. Brun wurde geboren in 96o-980; gestorben in cir 1014. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 69. Liudolf von Braunschweig (von Friesland)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 23 Apr 1038.

    Familie/Ehepartner: Herzog Ernst I. von Schwaben (Babenberger). Ernst (Sohn von Markgraf Leopold I. (Luitpold) von Österreich (der Ostmark) (Babenberger), der Erlauchte und Richenza (Richarda, Richwarda, Rikchard) von Sualafeldgau (Ernste)) wurde geboren in vor 994; gestorben am 31 Mai 1015. [Familienblatt] [Familientafel]


  12. 44.  Beatrix (Brigitta) von Schwaben Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in nach 1025.

    Familie/Ehepartner: Markgraf Adalbert I. (Adalbero) von Eppenstein (von Kärnten). Adalbert (Sohn von Markgraf Markwart III. von Eppenstein und Hadamut (Hadamuod) von Ebersberg) wurde geboren in cir 980; gestorben am 28 Nov 1039 in Ebersberg, Bayern, Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 70. Herzog Markwart IV. von Eppenstein (von Kärnten)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1020; gestorben in cir 1076.
    2. 71. Willibirg von Eppenstein (von Kärnten)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  13. 45.  Graf Odo II. von BloisGraf Odo II. von Blois Graphische Anzeige der Nachkommen (23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben am 15 Nov 1037.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Graf von Blois - Graf von Châteaudun - Graf von Chartres - Graf von Reims - Graf von Tours - Graf von Beauvais (seit 1004) - Graf von Graf von Sancerre (seit 1015) - Graf von Graf von Meaux - Graf von Troyes (Champagne) als Odo I. (seit 1022/1023)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Odo_II._(Blois) (Okt 2017)

    Odo II. (franz.: Eudes; † 15. November 1037) war seit 1004 Graf von Blois, Châteaudun, Chartres, Reims, Tours und Beauvais, seit 1015 war zudem Graf von Sancerre und seit 1022/1023 (als Odo I.) Graf von Meaux und Troyes (Champagne). Er war eine der umtriebigsten Personen seiner Zeit, ausgestattet mit einem kriegerischen Charakter wurde Odo zu einem der mächtigsten Fürsten Frankreichs des 11. Jahrhunderts und forderte sogar den Kaiser heraus.

    Herkunft
    Odo war der zweite von mindestens drei Söhnen des Grafen Odo I. von Blois († 996) und dessen Ehefrau Bertha von Burgund († nach 1010). Nach dem Tod des Vaters übernahm Odos älterer Bruder Theobald II. das ausgedehnte Erbe des Hauses Blois, seiein jüngerer Roger war für eine geistliche Laufbahn vorgesehen und wurde 1002 zum Bischof von Beauvais geweiht. Die Brüder waren beim Tod des Vaters noch unmündig, woraus sich eine kritische Situation für das Haus Blois entwickelte, war doch Odos Familie in eine Fehde mit den ihnen benachbarten Grafen von Anjou verwickelt. Aus diesem Grund ging beider Mutter noch im selben Jahr eine neue Ehe mit König Robert II. ein, der die Brüder an seinem Hof aufnahm und zu ihren Gunsten Einfluss auf Anjou nahm.

    Kampf gegen Normannen und Angeviner
    Um die Jahre 1003 bis 1004 heiratete Odo eine Tochter des Normannenherzogs Richard I. welche ihm die Hälfte der Grafschaft Dreux als Mitgift in die Ehe brachte. Nach dem Tod seines Bruders 1004 wurde Odo schließlich alleiniger Erbe seiner Familie und führte gleich einen Krieg gegen seinen Schwager Herzog Richard II. von der Normandie, da dieser die Mitgift seiner 1005 verstorbenen Schwester zurückforderte. Nach seiner Niederlage bei Tillières-sur-Avre wurde Odo von seinem königlichen Stiefvater aber gerettet und konnte Dreux dennoch behalten.
    Die Lage änderte sich jedoch, nachdem sich der König von Odos Mutter aus kirchenrechtlichen Gründen (sie war seine Cousine 2. Grades) um 1005 scheiden lassen musste und stattdessen Konstanze von Provence heiratete, diese stand familiär über ihre Mutter den Anjous nahe deren Einfluss am königlichen Hof in der Folge wieder zunahm. Da der König aber zu Bertha weiterhin ein außereheliches Verhältnis weiterführte wurde der Hof nun in zwei Parteien gespalten die sich jeweils aus dem familiäiären Anhang der beiden Frauen bildeten. Als Odos gefährlichster Gegner Graf Fulko III. von Anjou (gen.: Nerra) 1008 zu einer Pilgerreise in das Heilige Land aufgebrochen war, nutzte er die Gelegenheit und griff Fulkos Burgen in der, zwischen den beiden Häusern lang umstrittenen, Touraine an. Fulko schlug nach seiner Rückkehr zurück und stellte Odo im Juli 1016 zur Schlacht bei Pontlevoy, wo Odo nach anfänglichen Erfolgen eine schwere Niederlage hinnehmen musste, nachdem der Graf Herbert I. von Maine auf Fulkos Seite in den Kampf eingegriffen hatte. Odo musste die Touraine wieder Fulko überlassen, doch die Feindschaft zwischen beiden Grafen sollte fortbestehen.

    Erwerb der Champagne
    Im Westen durch den Grafen von Anjou aufgehalten, wandte Odo seine Expansionsbestrebungen nun nach Osten, wo sich mit dem erbenlosen Tod seines Cousins zweiten Grades, Graf Stephan (Étienne) I. von Meaux-Troyes, 1019/1021 neue Möglichkeiten boten. König Robert II. beabsichtigte diese wirtschaftlich so bedeutenden Territorien als erledigte Lehen der Krondomäne hinzu zufügen, doch Odo erhob einen Anspruch auf die Nachfolge des Verstorbenen und sicherte sich bis 1023 durch seine militärisische Überlegenheit die Herrschaft über Meaux und Troyes. Das Verhältnis zwischen Odo und seinem ehemaligen Stiefvater war fortan belastet, denn König Robert II. erkannte Odos Machtzuwachs nicht an. Noch im Jahr 1023 gelang es ihm Odo zur Aufgabe seiner Grafenrechte in Reims zugunsten des Erzbischofs von Reims zu nötigen, ebenso verlor Odo die Grafschaft Dreux an den König.
    Doch im Vergleich zu Odos Gewinn fielen diese Verluste kaum ins Gewicht, denn mit dem Besitz von Meaux und Troyes, der bald auch von König Robert II. anerkannt wurde, begründete Odo die Umklammerung der Krondomäne durch sein Haus, die noch für weitere zweihundert Jahre fortbestehen sollte und seiner Familie einen bedeutenden Einfluss auf die weitere Politik des französischen Mittelalters sicherte. Da diese beiden Grafschaften den größten Teil des alten karolingischen Dukats der Champagne einnahmen, wurde dieser Begriff bald auch zusammenfassend auf diese übertragen, aber erst Odos Enkelsohn Hugo nahm den Titel eines „Grafen von Champagne“ an.
    Odo selbst übernahm auch den Titel eines „Pfalzgrafen der Könige der Franken“ (Comes palatinus Francorum regis), welcher mit dem Besitz von Troyes verbunden war, der sich vom Titel „Graf der Franken“ (Comes francorum) ableitete. Dieser wurde einst von König Lothar an den Grafen Heribert dem Alten verliehen, um die Ebenbürtigkeit von dessen Familie mit den fränkischen Königen der Karolinger (rex francorum) und den fränkischen Herzögen der Robertiner (dux francorum) zu untermauern. Da das fränkische Dukat mit der Übernahme des Thrones durch die Robertiner bzw. Kapetinger faktisch nicht mehr bestand, galten die Pfalzgrafen im Rang der Krone am nächsten stehend.

    Kampf um Sens
    In den folgenden Jahren flammte der Konflikt gegen Anjou wieder auf, wobei Odo mit dem Verlust der Burg von Saumur 1025 und einem gescheiterten Rückeroberungsversuch von Amboise 1027 jedoch weitere Niederlagen gegen Fulko Nerra hinnehmen musste. Das Eingreifen seines Schwiegersohnes Alain III. von der Bretagne, der Le Lude belagerte, blieb folgenlos.
    Odo konzentrierte seine Bemühungen daher auf den Gewinn einer geographischen Verbindung zwischen seinen zwei Herrschaftszentren Blois-Chartres-Tours und Meaux-Troyes die beide durch die Krondomäne voneinander getrennt waren. Einen ersten Schritt dazu hatte er bereits 1015 getan, als er die Grafschaft Beauvais seinem Bruder Bischof Roger von Beauvais überließ, der ihm im Tausch dafür Sancerre gab.
    Als Nächstes betrieb Odo die Errichtung seiner Herrschaft über Sens welches zugleich eine Grafschaft und Sitz eines Erzbistums war, neben der geostrategischen Bedeutung sollte damit auch der Verlust des prestigeträchtigen Erzbistums von Reims gemildert werden. Die Gelegenheit für diesen Schritt ergriff Odo nach dem Tod König Roberts II. im Juli 1031, dessen Witwe Konstanze verwarf die Nachfolgeregelung ihres Mannes da sie ihren Lieblingssohn Robert statt des ältesten Heinrich auf den TThron bevorzugte. Odo ergriff bereitwillig Partei für Konstanze und erhielt von ihr zum Dank den königlichen Anteil der Herrschaftsrechte über Sens übertragen. Der gräfliche Teil wurde von Graf Rainald II. getragen, der 1015 von König Robert II. aus Sens vertrieben wurde und sich hilfesuchend Odo angeschlossen hatte. Den erzbischöflichen Anteil versuchte Odo für sich zu sichern, indem er nach dem Tod des Erzbischofs Léotheric im Juni 1032 einem ihm gewogenen Kleriker auf den Metropolitensitz zu bringen beabsichtigte. Dies verhinderte jedoch König Heinrich I. der sich inzwischen mit der Unterstützung Roberts I. von der Normandie und Fulko von Anjou gegen seine Mutter behaupten konnte. Der König forcierte im Oktober 1032 die Wahl Gilduins von Joigny zum neuen Erzbischof von Sens, dieser war ein Cousin Graf Rainalds II. der darauf das Lager Odos verließ und zum König überlief.
    Odo verweigerte Gilduin die Anerkennung und ließ stattdessen Mainard, der zuvor Schatzmeister der Kathedrale von Sens war, zum neuen Erzbischof ausrufen. König Heinrich nahm darauf die Belagerung von Sens auf unterstützt durch Fulko von Anjou, doch konnte Odo die Stadt erfolgreich verteidigen. Dennoch veränderte sich die politische Lage zu seinen Ungunsten nachdem Königin Konstanze 1033 aufgab, was ihr darauf auch Prinz Robert nachmachte. Bereits 1032 starb Odos Cousin König Rudolf IIII. von Burgund, weshalb sich Odo nun um einen schnellen Ausgleich mit König Heinrich bemühte. Er erkannte Gilduin im Erzbistum Sens an, sein Kandidat Mainard wurde mit dem Bistum Troyes entschädigt. Im Jahr 1034 war Odo schließlich gezwungen alle Rechte auf Sens an den König abzutreten.

    Odos Verhältnis zum Reich - das burgundische Erbe
    Seit Odo 1023 die Champagne an sich brachte war er bestrebt seinen Einfluss auch in das Heilige Römische Reich, welches im Osten an die Champagne angrenzte, auszudehnen. Hintergrund dieser Politik war die sich anbahnende Erbfolgefrage im Königreeich Burgund (regnum Aerelatense) mit der Odo, als ein Neffe König Rudolfs III. von Burgund, eigene Interessen verband. Der hatte 1006 nicht nur die lehnsrechtliche Unterordnung Burgunds gegenüber dem Reich anerkannt, sondern auch Kaiser Heinrich II. einen vorrangigen Erbanspruch im falle seines erbenlosen Todes eingeräumt. Mit dieser Verfügung kam der Burgunderkönig letztlich auch dem dynastischen Gedanken nach, da der Kaiser als Sohn seiner ältesten Schwester Gisela von Haus aus an erster Stelle in der Nachfolge stand.
    Dennoch knüpfte Odo Kontakte zu dem mächtigen Feudaladel Burgunds, der einen Erbgang der Krone Burgunds an den Kaiser mit Argwohn betrachtete. Weiterhin zeigte Odo Präsenz indem er in Lothringen in der Nähe zur Bischofsstadt Toul, also auf Reichsterritorium, mehrere Burgen errichten ließ. Kaiser Heinrich II. nahm dies als ernstzunehmende Bedrohung war und verbündete sich 1023 mit König Robert II. von Frankreich der zur selben Zeit wegen der Erbfolgefrage um die Champagne mit Odo im Streit lag. Der Kaiser griff Odos Burgen in Vaucouleurs und Bourmont an und zerstörte sie. Zu weiteren Maßnahmen kam es nicht mehr, zumal der Kaiser 1024 starb.
    Aus dem Tod des Kaisers und dem anschließenden politischen Fehlverhalten König Roberts II. wusste Odo Profit zu schlagen. Denn aufgrund einer fälschlicherweise vermuteten innenpolitischen Instabilität des Reiches glaubte König Robert II. einen Handlungsspielraum für den Gewinn Lothringens, das 925 dem westfränkischen Königtum an das Reich verloren ging, zu haben. Zu diesem Zweck unterstützte der König zum einen die Aspirationen Wilhelms V. von Aquitanien auf die italienische Königskrone und schloss zum anderen mit Odo einen Burgfrieden der auch die Anerkennung von Odos Erbgang in der Champagne beinhaltete. Die Hoffnungen König Roberts auf Lothringen sollten sich jedoch schnell zerschlagen nachdem der Salier Konrad II. sich unerwartet schnell auf den deutschen Thron und auch in Italien durchsetzen konnte.

    Kampf gegen Kaiser Konrad II.
    Der erbenlose Tod Kaiser Heinrich II. 1024 brachte für Odo auch erhebliche Veränderungen seiner Lage in Burgund mit sich. Denn durch ihn rückte Odo in der dynastischen Rangfolge unmittelbar an die erste Stelle in der Nachfolge auf. Auch das König Rudolf III. seine Absprachen mit dem Kaiser durch dessen Tod als erloschen betrachtete begünstigte Odo. Dies fand jedoch den Widerstand des neuen Königs (ab 1027 Kaiser) Konrad II. Der war mit König Rudolfs Nichte Gisela verheiratet, diese stand jedoch dynastisch hinter Odo zurück da deren Mutter eine jüngere Schwester von Odos Mutter war. Konrad verzichtete deshalb darauf eine dynastische Legitimation anzustrengen und beanspruchte stattdessen das burgundische Erbe auf Basis der Abmaachungen seines Amtsvorgängers mit König Rudolf III. aus dem Jahr 1006. Diesem Nachdruck verleihend besetzte Konrad 1025 Basel was König Rudolf zu Verhandlungen zwang. Im Sommer 1027 erkannte der Burgunderkönig endgültig den neuen Kaiser in allen Vertragsrechten Kaiser Heinrichs II. an, womit Odos Ansprüche in Frage gestellt wurden.
    Am 6. September 1032 starb König Rudolf III. von Burgund worauf Odo umgehend die Initiative ergriff und Ende 1032 mit einem Heer in Burgund einfiel. Begünstigt durch die Abwesenheit des Kaisers, der sich auf einen Feldzug gegen Polen befand, gelang es ihm Neuenburg und Murten einzunehmen. Der mit ihm sympathisierende Erzbischof von Vienne, Leodegar (Léger), öffnete Odo die Tore von Vienne und wenngleich es dabei zu keiner Krönung kam wurde Odo in Arles und Marseille angefertigten Dokumenten bereits als König tituliert. Der salische Chronist Wipo berichtete in seiner „Gesta Chuonradi II. imperatoris“ das Odo die burgundische Krone gar nicht beansprucht sondern lediglich eine dem neuen König beherrschende Position (semper magister esse regis vellet) angestrebt habe. Ob dies der Tatsache entsprach dürfte angesichts der Macht Kaiser Konrad II. allerdings angezweifelt werden, der einen regierenden Verweser in Burgund an seiner Statt sicher nicht akzeptiert hätte.
    Die Reaktion des Kaisers erfolgte im Januar 1033, der über Basel ziehend in Payerne einzog und sich dort am 2. Februar von den anwesenden burgundischen Großen zum König wählen und in der clunizianischen Abtei krönen ließ. Es gelang dem Kaiser jedoch nicht Odos gewonnene Positionen zu erobern, stärkte aber seine eigene indem er den mächtigen Grafen Humbert Weißhand für sich gewann. Nachdem Odo in Lothringen einfiel verbündete sich Kaiser Konrad II. im Mai 1033 in Deville mit König Heinrich I. von Frankreich, der sich zum gleichen Zeitpunkt mit Odo wegen Sens im Krieg befand. Während der König die Belagerung von Sens aufnahm verwüstete der Kaiser im August/September 1033 die Champagne, dies zwang Odo zu seinem Ausgleich mit König Heinrich bei dem er 1034 Sens aufgeben musste.
    Auch in Burgund neigte sich die Waagschalle zu Gunsten des Kaisers, der dort mit einem Heer im Frühjahr 1034 von Norden kommend einmarschierte und bis zur Rhone vordrang. Gleichzeitig führte Graf Humbert im Verbund mit Erzbischof Aribert von Mailand und Markgraf Bonifatius von Canossa ein Heer von Italien aus nach Burgund mit dem er sich bei Genf mit dem Kaiser verband, der sich dort ein zweites Mal krönen ließ. Diese Übermacht bewegte Odos Parteigänger die Seite zu wechseln und nachdem der Kaiser im August Murten einnehmen konnte zog sich Odo mit seinem Heer, mit dem er keine offene Feldschlacht wagte, aus Burgund zurück.

    Untergang
    Trotz dieser Niederlage führte Odo den Kampf fort, mit dem Pfalzgrafen Rainald I. besaß er in Burgund noch einen Anhänger der die Herrschaft des Kaisers nicht anerkannte. In den folgenden Jahren zog Odo mehrfach nach Lothringen wo er besonders die Gegend um Toul verheerte. Eine erneute Gelegenheit offensiv gegen den Kaiser vorzugehen bot sich Odo nachdem sein einstiger Gegner Erzbischof Aribert von Mailand sich 1037 auf einem Reichstag in Pavia mit dem Kaiser zerstritt und die Italienener zu einem Aufstand ermunterte. Der Erzbischof, im Bunde mit den Bischöfen von Piacenza, Cremona und Vercelli, wandte sich dabei werbend an Odo dem er die italienische Krone wie auch die Kaiserkrone anbot. Das Komplott der Bischöfe wurde jedoch von der Witwe des Markgrafen von Turin aufgedeckt, die es umgehend dem Kaiser mitteilte.
    Odo zog mit seinem Heer erneut gegen Lothringen mit dem Ziel das Weihnachtsfest in Aachen, der Pfalz Karls des Großen, als Kaiser zu begehen. Nachdem er Bar-le-Duc eroberte, wurde Odo am 15. November auf der Ebene von Honol, zwischen Bar und Verdun, von einem kaiserlichen Heer unter der Führung von Herzog Gotzelo I. von Lothringen, Bischof Reginard von Lüttich und Graf Albert II. von Namur gestellt. In einer hart geführten Schlacht gelang es den Lothringern Odos Heer vernichtend zu schlagen, Odo selbst wurde auf der Flucht von seinen Feinden eingeholt und getötet. Als Zeichen des Sieges wurde Odos Banner an den Hof des Kaisers nach Italien gesandt, sein nackter und geschändeter Leichnam wurde erst am Tag nach der Schlacht entdeckt und konnte angeblich nur durch eine markant wachsende Warze an seinem Damm identifiziert werden.
    Odos Leichnam wurde an seine Witwe überstellt die ihn in der Abtei Marmoutier in Tours beisetzen ließ.

    Fazit
    Graf Odo II. von Blois war ein typischer Vertreter jener mächtigen Gruppierung von Feudalfürsten Frankreichs, die sich die Schwäche des frühen kapetingischen Königtums im 10. und 11. Jahrhundert zu nutze machten, um eigene hohe Ambitionen zu verfolgen. Die Geschicke des Königreiches entscheidend mitbestimmend etablierte Odo seine Familie endgültig zu einer der ersten in Frankreich, gleich den Herzögen der Normandie, Aquitanien und Burgund sowie den Grafen von Flandern, Toulouse und Anjou. In seinem Streben seine Macht zu erweitern, dabei auch auf Kosten seines königlichen Lehnsherren oder gar eine Königskrone zu erringen, stand Odo unter seinen Zeitgenossen nicht allein, in der folgenden Generation nahmen sich Männer wie Gottfried Martel von Anjou oder Wilhelm von der Normandie an ihm ein Vorbild, Letzterer gewann 1066 gar die Krone Englands.
    In seinem hochgesetzten Zielen und seinem jähen Ende sahen spätere Historiker auch Parallelen zu dem Burgunderherzog Karl dem Kühnen, der ebenfalls nach einem Königtum greifend 1477 vor dem lothringischen Nancy fiel.

    Odo heiratete Mathilde von der Normandie am 1003 oder 1004. Mathilde (Tochter von Herzog Richard I. von der Normandie (Rolloniden), der Furchtlose und Cunnora de Crépon (von Dänemark)) gestorben in 1005. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 72. Agnes von Blois  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Odo heiratete Ermengarde von Auvergne in 1005. Ermengarde (Tochter von Graf Wilhelm IV. von Auvergne) gestorben in nach 1042. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 73. Theobald III. von Blois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1010; gestorben in 29. od.30.9.1089.
    2. 74. Stephan II. von Blois (von Champagne)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in zw 1045 und 1048.
    3. 75. Bertha von Blois  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 11./13. April 1085.

  14. 46.  König Ludwig V. von Frankreich (Karolinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (24.Emma6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 966 od 967; gestorben am 21 Mai 987.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_V._(Frankreich)

    Ludwig V. (* 966 oder 967; † 21. Mai 987) war König von Frankreich von 986 bis 987. Er erhielt den Beinamen „der Nichtstuer“ (lateinisch qui nihil fecit, französisch le Fainéant), der sich aber nicht auf Passivität bezog (tatsächlich war Ludwig ein rühriger Herrscher), sondern darauf, dass er in seiner kurzen Regierungszeit von 14 Monaten nicht viel erreichen konnte. Er war der letzte König aus dem Geschlecht der Karolinger.

    Leben
    Ludwig war der ältere der beiden Söhne König Lothars und seiner Ehefrau Emma, einer Tochter des Königs Lothar II. von Italien und der Adelheid, die später in zweiter Ehe Kaiser Otto den Großen heiratete. Ludwigs jüngerer Bruder Otto starb noch vor dem Vater; die übrigen Kinder Lothars waren unehelich.
    Ludwig wurde zur Sicherung der Thronfolge zum Mitkönig seines Vaters erhoben und am 8. Juni 979 von Erzbischof Adalbero von Reims geweiht. Lothar verheiratete ihn 982 mit Adelheid (Blanche), der reichen Witwe des Grafen Stephan von Gévaudan; siie war eine Tochter des Grafen Fulko II. von Anjou. Zugleich schickte Lothar seinen Sohn nach Aquitanien, wo Ludwig entweder als König herrschen oder als Mitkönig seines Vaters tätig sein sollte (die Angaben der Quellen sind widersprüchlich). Diie Ehe mit Adelheid wurde nach nur zwei Jahren wieder aufgelöst, und Ludwig kehrte 984 an den Hof seines Vaters zurück. Angeblich war Ludwig leichtsinnig und kümmerte sich wenig um seine herrscherlichen Pflichten. Allerdings hängen unvorteilhafte Angaben über ihn wohl zumindest teilweise mit der Absicht von Geschichtsschreibern zusammen, ihn als unfähig oder unmoralisch zu schildern, um den Dynastiewechsel nach seinem Tod plausibel zu machen.
    Als Lothar am 2. März 986 starb, konnte Ludwig unangefochten den Thron besteigen. An seinem Hof gab es zwei Parteien. Emma: die Mutter des Königs, war stark von ihrer Mutter, Kaiserin Adelheid, beeinflusst und vertrat somit eine den Ottonen gegenüber freundliche Politik; dieser Richtung gehörte auch Erzbischof Adalbero von Reims an. Die Gegenpartei wollte den Kurs Lothars fortsetzen, der darauf abzielte, jede Schwäche der Ottonen – Kaiser Otto III. war noch ein Kind – auszunutzen, um im Osten wieder eine Expansionspolitik zu verfolgen und das alte Lotharingien gewaltsam zurückzugewinnen. Der weitaus mächtigste unter den Vasallen Ludwigs war Hugo Capet, gleichzeitig der Herzog von Franzien und Burgund. Dieser gehörte dem Geschlecht der Robertiner an, das schon seit langem mit den Karolingern um die führende Stellung im Reich rivalisierte und bereits zwei Könige gestellt hatte.
    Zunächst beherrschte Emma die Lage, doch schon im Sommer 986 kam es zu einem Umschwung: Die ottonenfeindliche Partei setzte sich durch, Emma musste den Hof verlassen und bei Hugo Capet Zuflucht suchen. Dadurch geriet auch Adalbero in eine missliche Lage; er verließ seine Bischofsstadt zeitweilig und begab sich auf seine Burgen an der Maas, die zum ottonischen Machtbereich gehörten. Dies betrachtete Ludwig als Hochverrat; er wandte sich mit Heftigkeit gegen Adalbero und drohte ihn in Reims zu belagern, ließ sich dann aber auf ein vorläufiges Abkommen ein; die Angelegenheit sollte auf einem Hoftag in Compiègne geklärt werden. Bevor dieser zusammentrat, änderte Ludwig wieder seinen Kurs und strebte eine Aussöhnung mit Adalbero an; im Frühjahr 987 war auch von einem Friedensschluss mit Otto III. bzw. dessen Mutter Theophanu die Rede, eine Friedenskonferenz war geplant. Ehe es zu einer Klärung dieser verworrenen Verhältnisse kam, starb Ludwig am 21. Mai 987 durch einen Jagdunfall. Er wurde in Compiègne in der Kirche St. Corneille begraben.
    Da Ludwig keine Kinder hatte, konnte nur sein Onkel Karl von Niederlothringen, der jüngere Bruder seines Vaters Lothar, einen Thronanspruch erheben, denn sonst waren von der karolingischen Königsdynastie nur uneheliche Nachkommen übriggeblieben. Karls Anspruch wurde jedoch von den Großen des Reichs übergangen und Hugo Capet zum König gewählt. Damit wurde die Dynastie der Karolinger von der nach Hugo Capet benannten Dynastie der Kapetinger abgelöst.
    In der modernen Forschung wird Ludwig wegen der Sprunghaftigkeit seiner Politik eher negativ beurteilt, wobei aber auch darauf hingewiesen wird, dass er jung und unerfahren war.



    Literatur
    • Ferdinand Lot: Les derniers Carolingiens: Lothaire, Louis V, Charles de Lorraine (954–991). Paris 1891 (veraltete, aber sehr gründliche Untersuchung eines hervorragenden Gelehrten).
    • Walther Kienast: Deutschland und Frankreich in der Kaiserzeit (900–1270). 1. Teil. Hiersemann, Stuttgart 1974, ISBN 3-7772-7428-3.

    Name:
    Er war der letzte König aus dem Geschlecht der Karolinger.
    Hugo Capet wurde danach zum König gewählt. Damit wurde die Dynastie der Karolinger von der nach Hugo Capet benannten Dynastie der Kapetinger abgelöst.

    Ludwig heiratete Adélaide (Adelheid, Blanche) von Anjou in 982, und geschieden in 984. Adélaide (Tochter von Graf Fulko II. von Anjou, der Gute und Gräfin Gerberga von Arles (Bosoniden)) gestorben in 1026. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  15. 47.  Otto III. von Deutschland (Liudolfinger / Ottonen)Otto III. von Deutschland (Liudolfinger / Ottonen) Graphische Anzeige der Nachkommen (28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in zw Jun und Jul 980 in Ketilwald bei Kleve; gestorben in zw 23 und 24 Jan 1002 in Castel Paterno, Faleria, Italien.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_III._(HRR)

    Otto III. (* Juni oder Juli 980 im Reichswald nahe Kessel (Ketil) bei Kleve; † 23. oder 24. Januar 1002 in Castel Paterno bei Faleria, Italien) aus dem Haus der Ottonen war ab 983 römisch-deutscher König und ab 996 Kaiser.
    Bereits als Dreijähriger wurde er zum deutschen König gewählt. Während seiner Unmündigkeit wurde das Reich von den Kaiserinnen Theophanu und Adelheid von Burgund verwaltet. In seiner Regierungszeit verlagerte sich der Schwerpunkt der Herrschaft nach Italien. Seine Regentschaft ist von ganz individuellen Entscheidungen geprägt. So setzte Otto gegen den rebellischen römischen Stadtadel mit seinen Vertrauten Bruno von Kärnten als Papst Gregor V. und Gerbert von Aurillac als Papst Silvester II. eigene Kandidaten ein. In Polen wurde eine vom Reich unabhängige Kirchenorganisation eingerichtet. Im Jahre 1001 musste Otto nach einem Aufstand aus Rom fliehen. Den Versuch einer Rückeroberung machte Ottos früher Tod zunichte. Sein Leichnam wurde in der Aachener Marienkirche, dem heutigen Dom, beigesetzt.
    Er galt lange Zeit als „undeutscher“ Kaiser. Ausgehend von den Forschungen Percy Ernst Schramms, der vor allem die Italienpolitik Ottos III. in das langfristige Konzept der Renovatio imperii Romanorum (Erneuerung des römischen Reiches) einordnete, diskutiert die neuere Forschung, ob seiner Herrschaft weitreichende politische Konzeptionen zugeschrieben werden können.

    Unsichere Anfänge
    Die Eltern Ottos III. waren Kaiser Otto II. und dessen byzantinische Frau Theophanu. Er wurde 980 auf der Reise von Aachen nach Nimwegen im Ketilwald geboren. Er hatte mit Adelheid, Sophia sowie Mathilde drei Schwestern.
    Im Juli 982 wurde das Heer seines Vaters in der Schlacht am Kap Colonna von Sarazenen vernichtend geschlagen. Der Kaiser konnte nur mit Mühe entkommen. Auf Drängen der Fürsten wurde zu Pfingsten 983 ein Hoftag zu Verona einberufen, dessen wichtigste Entscheidung die Königswahl Ottos III. war. Es war zugleich die einzige auf italischem Boden vollzogene Königswahl.[1] Mit den abziehenden Teilnehmern des Hoftages reiste Otto III. über die Alpen, um am traditionellen Krönungsort der Ottonen, in Aachen, die Königsweihe zu empfangen. Als er dort am Weihnachtsfest 983 von den Erzbischöfen Willigis von Mainz und Johannes von Ravenna zum König gekrönt wurde, war sein Vater bereits seit drei Wochen tot. Kurz nach den Krönungsfeierlichkeiten traf die Todesnachricht ein und „machte dem Freudenfest ein Ende“, wie Thietmar von Merseburg berichtet.[2]
    Der Tod Ottos II. führte sowohl in Italien als auch im Osten des Reiches zu Erhebungen gegen ottonische Herrschaftsträger. Östlich der Elbe machte 983 ein Slawenaufstand die Erfolge christlicher Missionspolitik zunichte.[3] Diese prekäre Situation ließ zahlreiche Bischöfe, die zu den Großen des Reiches zählten, vor der längeren Herrschaft eines Minderjährigen zurückschrecken.

    Kampf um die Nachfolge Ottos II.
    Als Angehöriger der bayerischen Linie war Heinrich der Zänker der nächste männliche Verwandte. Der wegen mehrerer Rebellionen in den 970er Jahren gegen Otto II. in Utrecht in Haft sitzende Heinrich wurde sofort nach dem Tod Ottos von Bischof Folcmar von Utrecht freigelassen. Erzbischof Warin von Köln übergab ihm nach Verwandtschaftsrecht (ius propinquitatis) den soeben gekrönten, sehr jungen König. Hiergegen gab es keinen Widerspruch, da sich außer Ottos Mutter Theophanu auch seine Großmutter Adelheid und seine Tante Mathilde noch in Italien aufhielten.
    Der Zänker strebte nach der Übernahme der Königsherrschaft, weniger nach der Vormundschaft für das Kind.[4] Eine Formulierung im Briefbuch Gerberts von Aurillac führte zu Erwägungen, ob Heinrich nicht nach byzantinischem Vorbild als Mitregent fungieren sollte.[5] Für ein Konzept der Mitregentschaft gibt es aber ansonsten kaum weitere Quellenhinweise.[6] Heinrich versuchte durch Freundschaft und Schwureinung Netzwerke zu bilden.[7] Sofort vereinbarte er ein Treffen in Breisach mit dem ZZiel, ein Freundschaftsbündnis mit dem westfränkischen König Lothar zu schließen, der in gleichem Grade wie er mit dem jungen Otto verwandt war.[8] Aus ungeklärten Gründen scheute Heinrich jedoch ein Zusammentreffen mit Lothar und zog sofort vovon Köln aus, wo er den jungen Otto übernommen hatte, über Corvey nach Sachsen.[9] In Sachsen lud Heinrich alle Großen zur Feier des Palmsonntages nach Magdeburg ein. Dort warb er offen um Unterstützung für sein Königtum, jedoch mit wenig Erfolglg. Gleichwohl war seine Anhängerschaft zahlreich genug, um nach Quedlinburg zu ziehen und dort in bewusster Anlehnung an die ottonische Tradition das Osterfest zu feiern. Dabei versuchte Heinrich in Verhandlungen die Zustimmung der Anwesenden zu einer Königserhebung zu erhalten und erreichte, dass viele ihm „als ihrem König und Herrn eidlich ihre Unterstützung zusagten“.[10] Zu denen, die Heinrich unterstützten, gehörten Mieszko I. von Polen, Boleslaw II. von Böhmen und der Slawenfürst Mistui.
    Um Heinrichs Pläne zu durchkreuzen, verließen seine Gegner Quedlinburg und schlossen sich auf der Asselburg zu einer Schwureinung (coniuratio) zusammen. Als Heinrich davon Kenntnis erhielt, zog er mit militärischen Verbänden von Quedlinburg nacch Werla in die Nähe seiner Gegner, um sie entweder zu zersprengen oder Vereinbarungen mit ihnen zu treffen. Außerdem schickte er Bischof Folcmar von Utrecht zu ihnen, um über eine Lösung des Problems zu verhandeln. Dabei wurde deutlich, dass didie Gegner Heinrichs nicht bereit waren, „von der ihrem König geschworenen Treue abzulassen“.[11] Heinrich erhielt lediglich die Zusicherung für künftige Friedensverhandlungen in Seesen. Daraufhin brach er abrupt nach Bayern auf; dort fand er die Anerkennung aller Bischöfe und einiger Grafen. Nach seinen Misserfolgen in Sachsen und Erfolgen in Bayern hing nun alles von der Entscheidung in Franken ab. Die fränkischen Großen unter Führung des Mainzer Erzbischofs Willigis und des Schwabenherzogs Konrad waren aber unter keinen Umständen bereit, die Thronfolge Ottos infrage zu stellen. Da Heinrich den militärischen Konflikt scheute, übergab er das königliche Kind am 29. Juni 984 im thüringischen Rohr dessen Mutter und Großmutter.

    Regentschaft der Kaiserinnen (985–994)
    Von 985 bis zu ihrem Tod übte Ottos Mutter Theophanu die Regierungsgeschäfte aus. Die lange Phase ihrer Regentschaft blieb weitgehend frei von offenen Konflikten. Sie bemühte sich während ihrer Regentschaft um die Wiedereinsetzung des Bistums Merseburg, das ihr Gatte Otto II. im Jahre 981 aufgehoben hatte. Ferner übernahm sie die Kapläne der Hofkapelle ihres Mannes, und auch deren Leitung verblieb in den Händen des Kanzlers Bischof Hildebold von Worms und des Erzkaplans Willigis von Mainz. Beide Bischöfe entwickelten sich durch regelmäßige Interventionen beinahe zu Mitregenten der Kaiserin.
    Im Jahre 986 feierte der fünfjährige Otto III. das Osterfest in Quedlinburg. Die vier Herzöge Heinrich der Zänker als Truchsess, Konrad von Schwaben als Kämmerer, Heinrich der Jüngere von Kärnten als Mundschenk und Bernhard von Sachsen als Marschall[12] übten dort die Hofämter aus. Dieser Dienst der Herzöge war schon bei der Aachener Königserhebung Ottos des Großen 936 oder derjenigen Ottos II. 961 geübt worden. Durch diesen Dienst symbolisierten die Herzöge ihre Dienstbereitschaft geggenüber dem König. Darüber hinaus symbolisierte der Dienst Heinrichs des Zänkers am Ort seiner zwei Jahre zuvor missglückten Usurpation seine vollständige Unterwerfung unter die königliche Gnade. Otto III. erhielt durch den Grafen Hoico und durch Bernward, den späteren Bischof von Hildesheim, eine umfassende Ausbildung in höfisch-ritterlichen Fähigkeiten sowie geistige Bildung und Erziehung.
    Während der Regentschaft Theophanus brach der Gandersheimer Streit aus, der um die Frage geführt wurde, ob Gandersheim zur Hildesheimer oder zur Mainzer Diözese gehöre, woraus sich die Rechte der jeweiligen Bischöfe ableiteten. Zugespitzt hatte sich dieser Streit, als seine Schwester Sophia sich nicht vom zuständigen Hildesheimer Bischof Osdag als Sanctimoniale einkleiden lassen wollte und sich stattdessen an den Mainzer Erzbischof Willigis wandte. Die drohende Eskalation des Streites wurde in Gegenwart König Ottos III. und seiner kaiserlichen Mutter Theophanu vorerst dadurch vermieden, dass beide Bischöfe die Zeremonie übernehmen sollten, während die übrigen Sanctimonialen von Osdag allein einzukleiden waren.[13]
    An der Ostgrenze war es in den Monaten des Thronstreites mit Heinrich dem Zänker zwar ruhig geblieben, jedoch hatte der Liutizen-Aufstand massive Rückschläge für die ottonische Missionspolitik zur Folge. Daher führten sächsische Heere in den Jahhren 985, 986 und 987 Feldzüge gegen die Elbslawen. Nach neuerer Forschung war weniger die bloße Rückeroberung der verlorenen Gebiete, sondern der Drang nach Rache, die Gier nach Beute oder Tributen für die Kämpfe das entscheidende Motiv.[14] Deen Slawenzug von 986 begleitete der sechsjährige Otto, der damit erstmals an einer Kriegshandlung teilnahm.[15] Der Polenherzog Mieszko unterstützte mehrfach mit einem großen Heer die Sachsen und huldigte Otto, wobei er ihn 986 durch das Geschennk eines Kamels geehrt haben soll.[16] Im September 991 rückte Otto gegen Brandenburg vor, das kurzzeitig eingenommen werden konnte. 992 erlitt er jedoch bei einem erneuten Slawenzug vor Brandenburg schwere Verluste.[17] In der Zeit der Kämpfe aan der Ostgrenze wurde für Theophanu ein ostpolitisches Konzept postuliert, das die kirchliche Selbstständigkeit Polens bewusst vorbereitet haben soll. Anstelle Magdeburgs habe sie das Kloster Memleben zur Zentrale der Missionspolitik gemacht und sich damit bewusst gegen Magdeburger Ansprüche gestellt, die auf Oberhoheit über die missionierten Gebiete zielten. Doch sind solche Überlegungen weitgehend ohne Quellengrundlage angestellt worden.[18]

    989 unternahm Theophanu ohne ihren Sohn einen Italienzug mit dem vorrangigen Ziel, am Todestag ihres Gatten für sein Seelenheil zu beten. In Pavia übergab sie ihrem Vertrauten Johannes Philagathos, den sie zum Erzbischof von Piacenza erhoben hatte, die Zentralverwaltung. In Italien stellte Theophanu einige Urkunden in eigenem Namen aus, wobei in einem Fall ihr Name sogar in der männlichen Form angegeben wurde: Theophanis gratia divina imperator augustus. Doch lassen die wenigen verfügbaren Quellen kaum inhaltliche Konturen einer Italienpolitik erkennen.[19] Ein Jahr nach ihrer Rückkehr aus Italien verstarb Theophanu am 15. Juni 991 im Beisein ihres Sohnes in Nimwegen und wurde im Kloster St. Pantaleon in Köln begraben. Was Thheophanus letzte Ratschläge oder Weisungen für den jungen Herrscher waren, ist nicht überliefert. Eine Memorialstiftung Theophanus für Otto II., deren Ausführung sie der Essener Äbtissin Mathilde auftrug, wurde durch die Übertragung der Reliquien des Heiligen Marsus erst nach 999 von Otto III. verwirklicht.[20] Der König scheute später für das Seelenheil seiner Mutter keinen Aufwand. In seinen Urkunden spricht er von seiner „geliebten Mutter“, dem Kölner Stift machte er reiche Schenkungen.
    Für die letzten Jahre der Minderjährigkeit Ottos übernahm seine Großmutter Adelheid die Regentschaft, weiterhin unterstützt von der Quedlinburger Äbtissin Mathilde. Unter ihrer Regentschaft erreichte die ottonische Münzprägung ihren Höhepunkt.[21] Doch nicht in allem fand Theophanus Politik eine Fortsetzung. Während sie noch die Aufhebung des Bistums Merseburg rückgängig machen wollte, war Adelheid hierzu nicht bereit.

    Viel mehr Informationen unter obenstehendem Link..

    Geburt:
    Auf einer Reise von Aachen nach Nimwegen.


  16. 48.  Äbtissin Adelheid von Deutschland (Quedlinburg)Äbtissin Adelheid von Deutschland (Quedlinburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 977; gestorben am 14 Jan 1044.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: 1039 bis 1044, Stift Bad Gandersheim; Äbtissin in Gandersheim
    • Beruf / Beschäftigung: 999 bis 1044, Stitskirche St. Servatius, Quedlinburg; Zweite Äbtissin in Quedlinburg

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Adelheid_I._(Quedlinburg)

    Adelheid I. (* 977; † 14. Januar 1044), die dritte Tochter Kaiser Ottos II. und seiner Gemahlin Theophanu, war die zweite Äbtissin des Stift Quedlinburg.

    Adelheid lebte seit dem Jahr 995 als Kanonissin in Quedlinburg. Sie wurde von ihrer Tante Mathilde, Tochter Ottos des Großen, der ersten Äbtissin von Quedlinburg, erzogen. Nach deren Tod am 7. Februar 999 wurde sie zu ihrer Nachfolgerin gewählt. Am Michaelistag desselben Jahres wurde die Wahl wiederholt und sie selbst von Bischof Arnulf in Gegenwart anderer Bischöfe und vieler weltlichen Großen als Äbtissin geweiht. Von 999 bis 1044 stand sie dem Stift Quedlinburg vor. In den Jahren von 1014 bis 1043 war sie zudem die Äbtissin der vereinigten Stifte von Gernrode und Frose; sie übernahm zur selben Zeit auch die Leitung des Stiftes Vreden. Ab dem Jahr 1039 bis zum Jahr 1043 war sie die Äbtissin im Stift Gandersheim.
    Als ihre Schwester Sophia, Äbtissin von Gandersheim, gestorben war († 27. Januar 1039), wurde sie auch hier gewählt: da aber Kaiser Konrad II. mit dieser Wahl nicht einverstanden war, wurde sie erst nach dessen Tode in ihr Amt eingeführt.
    Das Stift Quedlinburg erhielt unter ihr Schenkungen ihres Bruders, Kaiser Ottos III. und dessen Nachfolgers Kaiser Heinrichs II., beide Kaiser verlebten wiederholt auch hohe Festtage in Quedlinburg. Die Jahrbücher von Quedlinburg berichten zum Jahr 1021 ausführlich die Einweihung der Stiftskirche und deren Altäre in Gegenwart des Kaisers durch den Bischof Arnulf von Halberstadt, den Erzbischof Gero von Magdeburg und andere Bischöfe.
    Adelheids Todesjahr ist nicht sicher, die Angaben schwanken zwischen 1040 und 1044.


    Literatur
    • Hans Goetting: Adelheid (I.). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 59 f. (Digitalisat).
    • Karl Janicke: Adelheid. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 78.
    • Caspar Ehlers: Adelheid I., Äbtissin. In: Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent u. a. (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon – 8. bis 18. Jahrhundert. Appelhans Verlag, Braunschweig 2006, ISBN 3-937664-46-7, S. 25–26.
    • Marlow, Christian: Art. Adelheid I. Äbtissin von Quedlinburg, in: Frauen in Sachsen-Anhalt. Ein biographisch-bibliographisches Lexikon vom Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert, hrsg. v. Eva Labouvie, Köln 2016, S. 42–45.

    Name:
    Liudolfinger / Ottonen

    Beruf / Beschäftigung:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Stiftskirche_St._Servatius_(Quedlinburg)

    Beruf / Beschäftigung:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Stift_Gandersheim


  17. 49.  Sophia von Deutschland (Gandersheim)Sophia von Deutschland (Gandersheim) Graphische Anzeige der Nachkommen (28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in ? 975 oder nach 977; gestorben am 30 Jan 1039.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: 1011 bis 1039, Frauenstift Essen; Äbtissin im Stift Essen
    • Beruf / Beschäftigung: 1002 bis 1039, Stift Bad Gandersheim; Äbtissin in Gandersheim

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Sophia_(Gandersheim)

    Sophia (* Sommer/Herbst 975 (?); † 30. Januar 1039 in Gandersheim) war die Tochter Kaiser Ottos II. und der Kaiserin Theophanu und damit Schwester Kaiser Ottos III. Sie stiftete das Cyriakusstift Eschwege, war von 1002 bis zu ihrem Tod Äbtissin im Stift Gandersheim und ab 1011 zugleich Äbtissin im Stift Essen.

    Die Reihenfolge der Namensvergabe für die Kinder Ottos II. und Theophanus lässt darauf schließen, dass Adelheid (geb. 977) die ältere Schwester ist und Sophia somit erst nach 977 geboren wurde.[1] 975 ist demnach ein Kind geboren, das nicht überlebte.
    Aus einer Schenkungsurkunde Ottos II. aus dem Jahr 979, mit der auf Vorschlag Theophanus dem Stift Gandersheim ein Gut übereignet wurde, ist bekannt, dass Sophia in diesem Jahr dem Stift Gandersheim zur Erziehung übergeben wurde. Äbtissin dort war zu diesem Zeitpunkt Gerberga, die Schwester und Vertraute Heinrichs des Zänkers.
    989 wurde sie als Nonne eingekleidet. In Zusammenhang mit dieser Einkleidung verursachte sie einen Konflikt zwischen dem für Gandersheim zuständigen Hildesheimer Bischof Osdag und Willigis, dem Bischof von Mainz und Kanzler des Reiches. Sophia weigerte sich, den Schleier von Osdag entgegenzunehmen, der allerdings auf seinem Recht beharrte und demonstrativ seinen Bischofsstuhl neben dem Altar aufstellen ließ. Zuvor sollen sich die beiden Bischöfe laut der Vita Bernwardi, die das Leben ddes Bischofs Bernward von Hildesheim schildert und den Vorgang bei Sophias Einkleidung parteiisch zugunsten Osdags wiedergibt, in Anwesenheit Theophanus, des kindlichen Otto III. und des Hofes gestritten haben. Der Konflikt wurde vorerst dadurch beigelegt, dass die Einkleidung der Sophie beide Bischöfe vornehmen sollten, während die Einkleidung der übrigen Nonnen Osdag alleine übernahm.
    Sophia stand bis 997 ihrem Bruder Otto, der sie in einer Urkunde als dilectissima soror (vielgeliebte Schwester)[2] bezeichnet und reichlich mit Gütern beschenkt hatte, nahe, taucht danach jedoch nicht mehr im näheren Umfeld des Kaisers auf. Sophias Charakter wird als geldgierig, gar bestechlich, stolz und herrisch bezeichnet. Selbst unter Berücksichtigung dessen, dass aufgrund des Streites um Gandersheim, in den sie führend involviert war, solchen Bezeichnungen aus Hildesheimer Quellen misstraut werden muss, wurde eine spätere Untätigkeit als Essener Äbtissin als Zeichen gewisser charakterlicher Schwächen gedeutet.
    1002 wurde Sophia Äbtissin in Gandersheim, wie es vermutlich bereits bei ihrer Übergabe an das Kloster 979 geplant worden war. Im Jahr 1011 wurde sie außerdem Nachfolgerin der bedeutendsten Essener Äbtissin Mathilde. Für die dortige Nachfolge waar ursprünglich ihre Schwester Mathilde vorgesehen gewesen, die aber um 990 aus politischen Gründen verheiratet worden war. Sophia stand beiden Stiften bis zu ihrem Tod vor. Sie starb am 30. Januar (andere Quellen nennen 27. oder 31. Januar) 1039 in Gandersheim und wurde in der dortigen Stiftskirche begraben.

    Seit Humann ist es ständiger Topos der Essener Lokalgeschichte, dass Sophia in Essen ihre Pflichten vernachlässigt habe, da mehrere von Mathilde begonnene Projekte wie der Reliquienschrein des Hl. Marsus, ein Vortragekreuz (das sogenannte jüngere Mathildenkreuz) und möglicherweise auch der Westbau des Essener Doms erst unter Sophias Nachfolgerin in Essen, ihrer Nichte Theophanu, vollendet worden seien. Sophia habe Gandersheim vorgezogen und in Essen keine Spuren hinterlassen. Die neueste Forschung stellt dieses in Frage. Für den Marsusschrein ist inzwischen bewiesen, dass Humann die nur abschriftlich überlieferten Inschriften falsch deutete. Das jüngere Mathildenkreuz wurde nicht von Mathilde begonnen, sondern erst von Theophanu. Es ist möglich, dass Sophias scheinbare Untätigkeit in Essen nur auf lückenhafter Überlieferung beruht. Sophia berief 1029 eine Regionalsynode ein, bei der unter Beteiligung des Erzbischofs von Köln und der Bischöfe von Münster und Paderborn das Essener Zehntgebiet neu geordnet wurde. In einer Urkunde, die sich in Nottuln zufällig erhalten hat, nahm sie die Schenkung eines Freien entgegen, der sich mit seiner Familie dem Stift Essen übereignete. Beuckers [3] stellte zudem an dem KKreuz mit den großen Senkschmelzen des Essener Domschatzes fest, dass dieses um das Jahr 1000 geschaffene Kreuz unter Mitwirkung von Handwerkern süddeutscher Werkstätten aus dem Umkreis Kaiser Heinrichs II. umgestaltet wurde, wofür nur Sophia als Auftraggeberin in Betracht kommt. Der Topos von der untätigen Äbtissin kann für sie als überholt gelten.
    Möglich ist, dass Sophias in Essen aus anderen Gründen als Untätigkeit wenig gedacht wurde: Ihre Vorgängerin Mathilde hatte mit Kaiser Heinrichs II. im Streit gelegen. Vogt des Stiftes war Pfalzgraf Ezzo, Ehemann von Sophias Schwester Mathilde und Anführer einer niederrheinischen Adelsopposition gegen Heinrich, der auch die verstorbene Äbtissin Mathilde angehört hatte. Durch die Einsetzung Sophias, die aufgrund ihrer Erziehung unter Heinrichs Tante dessen treue Parteigängerin war, brachte Heinrich das Reichsstift möglicherweise gegen den Willen der Sanctimonialen wieder unter Kontrolle. Sophias Nachfolgerin Theophanu war zwar ihre Nichte, aber auch die Tochter Ezzos, und stellte sich bewusst in die Tradition von Sophias Vorgängerin Mathilde. Der Pflege der Memoria Sophias waren diese Umstände nicht förderlich.


    Quellen
    • Thangmar: Vita Bernwardi episcopi Hildesheimensis. In: Georg Heinrich Pertz u. a. (Hrsg.): Scriptores (in Folio) 4: Annales, chronica et historiae aevi Carolini et Saxonici. Hannover 1841, S. 754–782 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisa)
    Literatur
    • Klaus Gereon Beuckers, Ulrich Knapp: Farbiges Gold. Die ottonischen Kreuze in der Domschatzkammer Essen und ihre Emails. Domschatzkammer, Essen 2006, ISBN 3-00-020039-8.
    • Katrinette Bodarwé: Sophia von Essen und die Urkunde von Nottuln. In: Münster am Hellweg. Mitteilungsblatt des Vereins für die Erhaltung des Essener Münsters. Bd. 56, 2003, ZDB-ID 400327-5, S. 29–39.
    • Amalie Fößel: Ottonische Äbtissinnen im Spiegel der Urkunden. Einflussmöglichkeiten der Sophia von Gandersheim und Essen auf die Politik Ottos III. In: Thomas Schilp (Hrsg.): Frauen bauen Europa. Internationale Verflechtungen des Frauenstifs Essen (= Essener Forschungen zum Frauenstift. Bd. 9). Klartext-Verlag, Essen 2011, ISBN 978-3-8375-0672-3, S. 89–106.
    • Winfrid Glocker: Sophia. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 24, Duncker & Humblot, Berlin 2010, ISBN 978-3-428-11205-0, S. 591 (Digitalisat).
    • Paul Zimmermann: Sophia, Aebtissin von Gandersheim. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 34, Duncker & Humblot, Leipzig 1892, S. 782–784.
    Anmerkungen
    1 Wolfgang Wagner: Das Gebetsgedenken der Liudolfinger im Spiegel der Königs- und Kaiserurkunden von Heinrich I. bis zu Otto III. In: Archiv für Diplomatik. Bd. 40, 1994, S. 1–78.
    2 MGH D O III 255 vom 1. X. 997.
    3 Beuckers, Knapp: Farbiges Gold. 2006, S. 10f.

    Name:
    Liudolfinger / Ottonen

    Beruf / Beschäftigung:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Stift_Gandersheim

    Beruf / Beschäftigung:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Stift_Essen


  18. 50.  Prinzessin Mathilde von DeutschlandPrinzessin Mathilde von Deutschland Graphische Anzeige der Nachkommen (28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben am 4 Nov 1025; wurde beigesetzt in Kloster Brauweiler.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: 1024, Brauweiler; Gründerin des Kloster zusammen mit ihrem Mann Ezzo. https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_Brauweiler

    Notizen:

    Schwester von Kaiser Otto III.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mathilde_(Lothringen)

    Mathilde (* Sommer 979; † 4. November 1025 auf Gut Aeccheze (Echtz)[1]) war die dritte Tochter Kaiser Ottos II. und der Kaiserin Theophanu.
    Mathilde wurde bereits kurz nach ihrer Geburt in das damals sehr bedeutende Stift Essen, dem ihre etwa 30 Jahre ältere Cousine Mathilde als Äbtissin vorstand, zur Erziehung übergeben. Vermutlich glaubte man, für sie keinen ebenbürtigen Ehepartner hoher Abstammung zu finden und wollte ihr die Nachfolge als Äbtissin des Stifts ermöglichen. Auch Mathildes ältere Schwestern Adelheid und Sophia wurden in Quedlinburg beziehungsweise Gandersheim erzogen und dort später Äbtissinnen. Auch Mathildes Erzieherin, die Essener Äbtissin Mathilde, war in dem Frauenstift erzogen worden, dem sie als Äbtissin vorstand.
    Rätselhaft erscheint daher, dass die Kaisertochter Mathilde einen völlig anderen Lebensweg nahm und als Mitglied der ersten Familie des Reichs einen scheinbar niederrangigen Adeligen heiratete, den Pfalzgrafen Ezzo von Lothringen. Nach Angabe dees Geschichtsschreibers Thietmar von Merseburg erregte diese Heirat das Missfallen vieler, Mathildes Bruder Otto III. habe der Familie durch umfangreiche Schenkungen erst den angemessenen Lebensstandard sicherstellen müssen. Das Jahr der Hochzeit ist nicht genau feststellbar, diskutiert werden 991 und 993. Über die Gründe der unstandesgemäßen Hochzeit wird noch mehr gerätselt. Die Annalen des Klosters Brauweiler, der von Mathildes Gemahl und ihr gegründeten Familienstiftung der Ezzonen, berichten die Anekdote, der junge Otto III. habe Ezzo die Erfüllung eines Wunsches versprochen, wenn dieser ihn im Schach schlage, worauf Ezzo den Wunsch geäußert habe, Mathilde heiraten zu dürfen. Die Kaiserin Theophanu habe der Heirat zugestimmt, da die Umstehenden am Hofe in dem Sieg ein Gottesurteil erblickt hätten. Ezzo habe dann Mathilde aus dem Essener Stift geholt, dessen Äbtissin Mathilde sich vergeblich geweigert habe, das Mädchen herauszugeben. Spätere romantische Ausschmückungen behaupten sogar, Ezzo habe sich zuvor heimlich in die junge Mathilde verliebt oder habe sie gar mit Waffengewalt aus dem Kloster geholt, was erst nachträglich durch das Schachspiel legalisiert worden sei.
    Die Geschichte über das gewonnene Schachspiel ist mit Sicherheit erfunden, zutreffen werden lediglich der Umstand, dass Theophanu der Hochzeit zustimmte, und die Abneigung der Essener Äbtissin, Mathilde verheiratet zu sehen, da das Stift Essen mmit ihr die designierte Nachfolgerin aus dem Kaiserhaus verlor. Ohne die Zustimmung Theophanus wäre die Heirat mit Sicherheit nicht geschehen, es ist sogar anzunehmen, dass diese Heirat ein Mittel ihrer Politik zur Sicherung der Macht Ottos III. war. So niederrangig, wie es erscheint, war Ezzo oder genauer dessen zur Zeit der Eheschließung noch lebender Vater, nicht. Die Familie verfügte über umfangreiche Besitzungen am Niederrhein und an der unteren Mosel, möglicherweise war sie bereits zu den Zeiten der Karolinger Reichsadel gewesen. Ezzos Mutter stammte aus dem Geschlecht der schwäbischen Herzogsfamilie. An Reichtum und Gefolgsleuten stand Ezzos Familie einem Herzog gleich, und ihre Gebiete lagen zudem an der westlichen Grenze des Reiches. Durch die Eheschließung Mathildes mit Ezzo band Theophanu diese mächtige Familie an ihre Politik und an das Geschlecht der Ottonen.

    Auch wenn die schönen Geschichten von der durch das Schachspiel legalisierten Liebesheirat erfunden sind, war die Ehe zwischen Mathilde und dem zwanzig Jahre älteren Ezzo wohl glücklich. In jedem Fall war sie mit zehn Kindern ausgesprochen fruchtbar:
    • Ludolf von Brauweiler und Waldenburg († 1031)
    • Otto († 1047), Pfalzgraf von Lothringen 1035–1045 und Herzog von Schwaben zwischen 1045 und 1047.
    • Hermann II. († 1056), Erzbischof von Köln (1036–1056).
    • Richeza (um 994, † 1063) - 1013 verheiratet mit Mieszko II. Lambert, König von Polen († 1034).
    • Theophanu, Äbtissin von Essen und Stift Gerresheim.
    • Sophia/Sophie († vor 1031)
    • Mathilde, Äbtissin von Dietkirchen und Vilich.
    • Adelheid, Stiftsdame, möglicherweise Äbtissin in Nijvel (Nivelles).
    • Ida, Äbtissin von Maria im Capitol in Köln und von Gandersheim.
    • Heylwig/Heilwig, Äbtissin von Neuss, Dietkirchen und Villich.

    Die Mitgift, die Mathilde von ihrem Bruder Otto III. erhielt, wurde nach dessen Tode von Heinrich II., seinem Nachfolger, unberechtigt eingezogen, wobei ungeklärt ist, ob dieses damit zusammenhängt, dass Mathildes Söhne blutsmäßig näher mit Otto III. verwandt waren als Heinrich II. Dieses unrechtmäßige Handeln Heinrichs trieb Mathildes Mann in eine zehnjährige Opposition gegen Heinrich, die erst endete, nachdem Ezzo ein von Heinrich ausgeschicktes Heer 1012 in der Schlacht bei Odernheheim vernichtend geschlagen hatte. Zudem förderte die Aussöhnung, dass Heinrich seine Ostpolitik durch eine standesgemäße Heirat einer Prinzessin mit dem polnischen König absichern wollte. Da er selbst jedoch kinderlos war, benötigte er dazu eine Tochter seines bisherigen Gegners. Zu den Gütern, die die Ezzonen bei dieser Aussöhnung erhielten, gehörten Duisburg, Kaiserswerth und Saalfeld.
    Mathilde starb anscheinend unerwartet während eines Besuches bei Ezzos Bruder Hermann, während Ezzo in Aachen eine Versammlung des lothringischen Adels abhielt, und wurde im Kloster Brauweiler, das sie und Ezzo gestiftet hatten, begraben.


    Siehe auch
    • Tomburg
    Weblinks
    • Mathilde bei genealogie-mittelalter.de (Memento vom 4. Juni 2011 im Internet Archive)
    Fußnoten
    1 Nach Schwennicke, Europäische Stammtafeln Band I.1 (2005) Tafel 10 und Band I.2 (1999), Tafel 201. Die Identifizierung von Aeccheze mit Esch an der Sauer, wie sie bei genealogie-mittelalter vorgenommen wird, muss falsch sein: Mathilde starbm 4. des Monats und wurde am 7. (Trillmich) begraben – die Entfernung zwischen Esch an der Sauer und Brauweiler beträgt rund 180 Kilometer, die damals innerhalb von drei Tagen nicht zu schaffen waren; die Entfernung von Düren-Echtz nach Brauweiler liegt bei 40 Kilometern. Echtz passt auch besser als Esch an der Sauer zu Mathildes Schwager Hermann, dem Grafen im Zülpichgau. Das Lexikon des Mittelalters, Eduard Hlawitschka, Werner Trillmich und Emil Kimpen halten sich den Punkt offen, indem sie lediglich Aeccheze mit Esch gleichsetzen, aber nicht sagen, welches Esch sie meinen.

    Name:
    Liudolfinger / Ottonen

    Mathilde heiratete Pfalzgraf Ezzo von Lothringen in 992. Ezzo (Sohn von Pfalzgraf Hermann I. von Lothringen und Gräfin Heylwig von Dillingen) wurde geboren in 955; gestorben am 20 Apr 1034 in Saalfeld; wurde beigesetzt in Kloster Brauweiler. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 76. Herr Liudolf (Ludolf) von Brauweiler (von Lothringen) (Ezzonen)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 11 Apr 1031.
    2. 77. Erzbischof Hermann II. von Lothringen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1056.
    3. 78. Pfalzgraf Otto von Lothringen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1047.
    4. 79. Pfalzgräfin Richenza von Lothringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1000; gestorben am 23 Mrz 1063.
    5. 80. Theophanu von Lothringen  Graphische Anzeige der Nachkommen

  19. 51.  Graf Kuno von RheinfeldenGraf Kuno von Rheinfelden Graphische Anzeige der Nachkommen (29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1026.

    Familie/Ehepartner: von Genf. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 81. Herzog Rudolf von Rheinfelden (von Schwaben)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1025; gestorben am 16 Okt 1080 in Hohenmölsen; wurde beigesetzt in Merseburger Dom.

  20. 52.  Kaiserin Zoë von ByzanzKaiserin Zoë von Byzanz Graphische Anzeige der Nachkommen (30.Konstantin6, 14.Bertha5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 978; gestorben in Jun 1050 in Konstantinopel.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Zoe_(Byzanz)

    Zoe (griechisch Ζωή; * um 978; † Juni 1050 in Konstantinopel) war byzantinische Kaiserin vom 21. April bis 12. Juni 1042 (zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Theodora) und Tochter von Kaiser Konstantin VIII.
    Zoe war wahrscheinlich die Prinzessin, die Kaiser Otto III. versprochen wurde. Eine Heirat kam jedoch wegen des frühen Todes des Kaisers nicht mehr zustande. Nach dem Ableben des Vaters 1028 führte Zoe die makedonische Königsdynastie durch die Heirat mit dem älteren Senator Romanos III. Argyros fort, der ihre zahlreichen Affären tolerierte; Konstantin Dalassenos hatte das Nachsehen. Im April 1034 ermunterte sie aller Wahrscheinlichkeit nach ihren Günstling Michael IV., den Gemahl zu ermorden. Sie heiratete den Täter und ließ ihn zum Kaiser krönen, doch war die Ehe nicht glücklich. Zoe war gezwungen, den gleichnamigen Neffen ihres Mannes zu adoptieren, der nach dem Tod des Onkels 1041 neuer Kaiser wurde. Michael V. versuchte sogleich, Zoe in ein Kloster auf den Prinzeninseln zu verbannen (18./19. April), was einen Volksaufstand auslöste, durch den er abgesetzt wurde. Zoe wurde anschließend gemeinsam mit ihrer Schwester Theodora III. zur Kaiserin bestimmt. Nach dreimomonatiger, von gegenseitigem Misstrauen geprägter Herrschaft heiratete Zoe Konstantin IX. Monomachos, der daraufhin die Regierungsgeschäfte übernahm. Er schlug zuerst die Rebellion des Theophilos Erotikos auf Zypern nieder, der die Thronwirren in Konstantinopel ausgenutzt hatte, um sich selbstständig zu machen.



    Literatur
    • Charles Diehl: Byzantine empresses. London, Elek Books 1963, S. 136-173.
    • Lynda Garland: Byzantine Empresses. Women and power in Byzantium, AD 527–1204. Routledge, London/New York 1999, ISBN 0-415-14688-7, S. 136−157 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
    • Barbara Hill: Imperial Women and the Ideology of Womanhood in the Eleventh and Twelfth Centuries. In: Liz James (Hrsg.): Women, Men and Eunuchs. Gender in Byzantium. Routledge, London/New York 1997, S. 76–99, ISBN 0-582-30352-4.
    • Ralph-Johannes Lilie, Claudia Ludwig, Thomas Pratsch, Beate Zielke, Harald Bichlmeier, Bettina Krönung, Daniel Föller, Alexander Beihammer, Günter Prinzing: Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit. 2. Abteilung: (867–1025). Band 6: Sino (#27089) – Zuhayr (#28522). Nach Vorarbeiten F. Winkelmanns erstellt. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. De Gruyter, Berlin 2013, ISBN 978-3-11-020635-7, S. 762–763 Nr. 28508.
    • Kathryn M. Ringrose: The Perfect Servant. Eunuchs and the Social Construction of Gender in Byzantium. University of Chicago, Chicago/London 2003, ISBN 0-226-72015-2.
    Weblinks
    Commons: Zoe (Byzanz) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Zoe in der Prosopography of the Byzantine World
    • Lynda Garland: Kurzbiografie (englisch) bei De Imperatoribus Romanis (mit Literaturangaben).

    Zoë heiratete Kaiser Konstantin IX. von Byzanz in 1042. Konstantin wurde geboren in 1000; gestorben am 11 Jan 1055. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 82. Anastasia (Irina) von Byzanz  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Zoë heiratete Romanos III. Argyros von Byzanz am 12 Nov 1028. Romanos wurde geboren in 968; gestorben am 11 Apr 1034. [Familienblatt] [Familientafel]

    Zoë heiratete Michael IV. von Byzanz am 11 Apr 1034. Michael wurde geboren in 1010; gestorben am 10 Dez 1041 in Konstantinopel. [Familienblatt] [Familientafel]


  21. 53.  Theodora III. von ByzanzTheodora III. von Byzanz Graphische Anzeige der Nachkommen (30.Konstantin6, 14.Bertha5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 985; gestorben am 31 Aug 1056 in Byzanz.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Theodora_III.

    Theodora III. (griechisch Θεοδώρα; * um 985; † 31. August 1056 in Byzanz) war Kaiserin von Byzanz.

    Leben
    Theodora war die Tochter des Kaisers Konstantin VIII. von Byzanz und die jüngere Schwester der Kaiserin Zoë. Im Jahr 1032 wurde sie von dieser genötigt, sich ins Kloster zurückzuziehen. Am 21. April 1042 erhob man sie im Zuge einer Volksbewegung zur Mitkaiserin. Doch bereits am 11. Juni war ihre Kaiserschaft beendet, als sich ihre Schwester Zoë in dritter Ehe mit Kaiser Konstantin IX. von Byzanz vermählte. Nach dessen Tod am 11. Januar 1055 bestieg die inzwischen über 70-jährige Theoddora, die den designierten Thronfolger Nikephoros Proteuon in ein Kloster verbannt hatte, zum zweiten Mal den Kaiserthron und herrschte bis zu ihrem Tod im August 1056. Kurz zuvor ernannte die kinderlose Theodora – unter Missachtung der legitimen Ansprüche des Theodosios Monomachos – den nicht aus ihrer Familie stammenden Michael VI. zu ihrem Nachfolger, so dass mit ihrem Tod die makedonische Dynastie zu Ende ging.



    Literatur
    • Lynda Garland: Byzantine Empresses. Women and power in Byzantium, AD 527–1204. Routledge, London/New York 1999, ISBN 0-415-14688-7, S. 161−167 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
    • Alexander P. Kazhdan (Hrsg.): The Oxford Dictionary of Byzantium. Oxford University Press, New York NY 1991, ISBN 0-19-504652-8, S. 2038.
    • Ralph-Johannes Lilie, Claudia Ludwig, Thomas Pratsch, Beate Zielke, Harald Bichlmeier, Bettina Krönung, Daniel Föller, Alexander Beihammer, Günter Prinzing: Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit. 2. Abteilung: (867–1025). Band 6: Sino (#27089) – Zuhayr (#28522). Nach Vorarbeiten F. Winkelmanns erstellt. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. De Gruyter, Berlin 2013, ISBN 978-3-11-020635-7, S. 291−292, Nr. 27605.
    • Klaus-Peter Todt: Theodora III.. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 11, Bautz, Herzberg 1996, ISBN 3-88309-064-6, Sp. 924-929.
    Weblinks
    • Theodora in der Prosopography of the Byzantine World


  22. 54.  Ita von Lothringen (Matfriede) Graphische Anzeige der Nachkommen (31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 995; gestorben in 1035; wurde beigesetzt in Klosterkirche Muri.

    Notizen:

    Jüngeres Haus von Lothringen, spätere Habsburger.
    Andere Quellen geben als Eltern, Friedrich von Oberlothringen und Beatrix von Frankreich an?

    Familie/Ehepartner: Graf Radbot (Habsburger). Radbot (Sohn von Graf Lanzelin (Landolt) (Habsburger) und Gräfin Liutgard von Nellenburg (von Thurgau)) wurde geboren in cir 985; gestorben in 1045; wurde beigesetzt in Klosterkirche Muri. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 83. Graf Werner I. (II.) (Habsburger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1030; gestorben am 11 Nov 1096.
    2. 84. Richenza (Habsburger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1020; gestorben am 27 Mai 1080; wurde beigesetzt in Kloster Muri.

  23. 55.  Graf Gerhard II. im Elsass (Matfriede) Graphische Anzeige der Nachkommen (31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in zw 1045 und 1046.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Matfriede

    Die Matfriede sind eine der ältesten durchgängig bezeugten europäischen Adelsfamilien. Ihr Ursprung reicht zurück bis ins 8. Jahrhundert, die Namen, die der Dynastie beigegeben wurden, wechseln jedoch im Lauf der Zeit mehrfach.
    Die ersten Generationen werden auch als Gerhardiner (nach dem Grafen Gerhard, dem Stammvater der Familie) oder Adalharde (nach dem Seneschall Adalhard des Kaisers Ludwig des Frommen) bezeichnet; hier handelt es sich um die Grafen von Paris und Metz, die vor allem durch ihre mehrfachen ehelichen Verbindungen zu den Karolingern auffallen.
    Mitte des 11. Jahrhunderts erhielten die Matfriede als Grafen von Metz die Herzogswürde von Lothringen, und sie werden seitdem als Haus Châtenois bezeichnet. Seit der Heirat von Herzog Franz III. Stephan mit der Habsburgerin Maria Theresia heißen die Matfriede und das Haus Châtenois Habsburg-Lothringen.

    Struktur
    Zu den Matfrieden gehören folgende Familien:
    1 Matfriede
    1 Haus Châtenois
    1 Haus Lothringen
    1 Habsburg-Lothringen
    2 Haus Guise

    Stammliste
    Anmerkung: Zu einer Reihe von Personen sind Weblinks vermerkt; wenn kein Link angegeben ist, gelten als Quelle die Links der Eltern.

    Matfriede von Orléans
    1 Matfried I., * um 795, † 836/837, Graf von Orléans
    1 Matfried II., * 820, † nach 882, Graf im Eifelgau [1]
    1 Tochter (oder Nichte); ∞ Adalhard II., * um 840, † 889/890, Graf von Metz bzw. Moselgau (siehe unten)
    2 Ingeltrud; ∞ I Boso (Bosoniden); ∞ II Wangar

    Gerhardiner/Adalharde
    1 Gerhard I. Graf von Paris, † 779, 753–779 bezeugt, ∞ Rotrud [2], [3] und [4]
    1 Stephan, * 754; † 811, Graf von Paris, ∞ Amaltrudis [5], [6] und [7]
    1 Bertrada
    2 Rothild [8]
    3 Beggo I., * 755/760, † 28. Oktober 816, Graf von Toulouse, Graf von Paris 811–816; ∞ I NN, ∞ II 806 Alpais, * 794, † 23. Juli 852, Äbtissin von Saint-Pierre-le-Bas in Reims 816-852, uneheliche Tochter Ludwigs des Frommen (Karolinger) [9], [10, [11] und [12]
    1 (I) Susanne ∞ 825/830 Wulfhard I. [13] und [14]
    1 Adalhard, * 830, † nach 10. Oktober 890, 877 westfränkischer Pfalzgraf, Graf von Paris [15] und [16]
    1 Wulfhard, * 855, † 6. September 880/893, Abt von Flavigny
    2 Adelheid, * 855/860, † 9. November 901 in Laon; ∞ 875 Ludwig der Stammler König von Frankreich, * 846, † 10. April 879 (Karolinger) [17]
    2 Wulfhard II.
    3 Wulfgrim, vielleicht Stammvater der Grafen von Angoulême, siehe Haus Taillefer
    4 Imo (Himmo)
    5 Hildeburg
    2 (II) Leuthard, * um 806, † 3. Januar 858/859, Graf von Paris [18] und [19]
    3 (II) Eberhard, * um 808, † 861/871, Graf im nordburgundischen Raum [20] und [21]
    1 Beggo II., † 23. April nach 861, Graf von Paris, [22]
    4 Leuthard, * 760/5, † 809, Graf von Fézensac 781-809; ∞ Grimhild [23] und [24]
    1 Ingeltrud, * 805; ∞ Odo Graf von Orléans, X 834 [25], [26], [27] und [28] (Geroldonen)
    1 Irmintrud (Ermentrud), * 27. September 830, † 6. Oktober 869; ∞ 13. Dezember 842 Karl der Kahle, * 13. Juni 823, † 6. Oktober 877, König des Westfrankenreichs, Kaiser (Karolinger) [29]
    2 Gerhard II., * 800, † 878/879, Graf von Paris, Graf (dux) von Vienne, begraben in Ponthières (? in der Nähe von Lüttich); ∞ 819 Bertha von Tours, * um 805, † nach 870, Tochter des Grafen Hugo (Etichonen) und Ava [30], [31] und [32]
    1 Theuderich, † jung
    2 Ava
    3 Adalhard I., * 810, † 870, Graf von Metz, Seneschall Kaiser Ludwigs des Frommen, Laienabt von Echternach, Reichsabtei St. Maximin in Trier, Stablo-Malmedy, Saint-Vaast in Arras und Saint-Martin de Tours [33] und [34]
    1 Adalhard II., * um 840/845, † 889/890, Graf von Metz bzw. Moselgau, Laienabt von Echternach; ∞ NN Tochter oder Nichte Matfrieds II., Graf im Eifelgau [35] und [36] – Nachkommen siehe unten
    2 Tochter
    Ohne Anschluss: Teuthildis, † 26. Oktober 862/865, 18. Äbtissin von Remiremont * 819/820, † 862/865, Verwandte des Seneschalls Adalhard

    Die Grafen von Metz
    1 Adalhard II., * um 840/845, † 889/890, Graf von Metz bzw. Moselgau, Laienabt von Echternach; ∞ NN Tochter oder Nichte Matfrieds II., Graf im Eifelgau [37] und [38] – Vorfahren siehe oben
    1 Gerhard[1], * 870, X 22. Juni 910, Graf im Metzgau; ∞ 900 Oda von Sachsen, * 875/80, † 2. Juli nach 952[2], Tochter des Herzogs Otto der Erlauchte, Witwe des Königs Zwentibold (* 870/871, † 13. August 900) (Liudolfinger) [39] und [40]
    1 Adalhard
    2 Wigfried, * um 901, † 9. Juli 953, Abt von St. Ursula in Köln, 922 Diakon, 924-953 Erzbischof von Köln, 941 Erzkanzler, 950 Erzkaplan von Kaiser Otto I. [41]
    3 Uda, * 905, † 10. April 963[3]; ∞ 930 Gozlin Graf im Bidgau[4], * 910, † 19. Oktober 942[5] (Wigeriche) [42]
    1 Reginar; † 18. April 963
    2 Heinrich; † 6. September 1000
    3 Gottfried der Gefangene, * 935/940, † nach 995; Graf von Verdun
    4 Adalbero; * um 935/940, † 23. Januar 989, Erzbischof von Reims 969-989
    4 Tochter; ∞ NN aus Bayern
    5 Gottfried, * um 905, † 1. Juni nach 949[6], Pfalzgraf von Lothringen, Graf im Jülichgau 924-936/949, ∞ Ermentrud, * 908/909, Tochter Karls des Einfältigen (Karolinger) und der Frederuna von Hamaland, Tochter von Graf Dietrich [43], [44]
    1 Gottfried I., * 925/935, † Sommer 964 in Rom[7], Graf im Hennegau, Herzog von Niederlothringen 959-964 [45]
    2 Gerberga, * um 925/935, † vor 24. Mai 996; ∞ Megingoz, * um 920, † 998/999 auf Burg Geldern, Graf in Geldern und Zutphen [46] und [47]
    1 Gottfried, † 977
    2 Irmentrud ∞ Heribert, * 925, † 992, Graf im Kinziggau (Konradiner)
    3 Adelheid, * 960/970, † 3. Februar 1010/1021, Äbtissin von Vilich [48]
    4 Albrada
    5 Bertrada, † Anfang 1000, Äbtissin des Klosters St. Maria zu Köln
    3 Gerhard II., * 925/935, 963 Graf von Metz, Vogt von Remiremont – vermutete Nachkommen siehe unten
    4 Gebhard, * 925/935, „Ahnherr großer Franken“
    5 Adalhard, „Ahnherr großer Franken“
    2 Matfried I., * 875, † nach 926[8], 926 Graf im Metzgau; ∞ Lantsind, Tochter Graf Radalds, Schwester des Bischofs Dado von Verdun (* um 850, † 923) [49] und [50]
    1 Adalbert I., † erschlagen 944[9], Graf von Metz[10]; ∞ Liutgard, * 915, † 8. April 960[11], Tochter von Pfalzgraf Wigerich und Kunigunde, heiratete in zweiter Ehe um 945 Eberhard Graf von Egisheim, † 18. Februar 967[12] [51] und [52]
    2 Matfried II.[13]
    3 Bernoin, † 939, Bischof von Verdun 925-939 [53]
    4 Tochter ∞ Graf Lantbert
    3 Richard, * 880, † 10. August 945[14], Abt von Prüm 899-923, Bischof von Lüttich 923-945[15], begraben in Saint-Pierre in Lüttich

    Die Verbindung zum Haus Châtenois
    1 Gerhard II., * 925/935, 963 Graf von Metz, Vogt von Remiremont Vorfahren siehe oben oder
    2 Matfried, 960 bezeugt[16] Vorfahren siehe oben
    1 Richard, * um 950, † 986, Graf von Metz 965-986, Vogt von Remiremont, Neffe von Wigfried, Bischof von Verdun († 950) [54]
    1 Gerhard[17], * 965, † 28. Dezember 1024/1025, Graf von Metz ∞ 1000 Eva von Luxemburg, * 975, 19. April 1040, Tochter von Graf Siegfried I. und Hadwig von Lothringen, Schwester der Kaiserin Kunigunde [55] und [56]
    1 Siegfried, † 1017 [57]
    2 Berscinda,[18] † 14. Mai vor 1002, Äbtissin von Remiremont
    2 Adalbert II., † 31. Januar/30. Juni 1033, Graf im Saargau, Graf von Metz 1024/25–1033, stiftet das Kloster Bouzonville (Busendorf); ∞ vor 979, Judith/Jutta „von Öhningen“, 980/1032 bezeugt, † 27. Juli 1033/38, Tochter des Herzogs Konrad I. vn Schwaben, Witwe von NN, wohl von Rheinfelden, begraben in Bouzonville (Konradiner) [58] und [59]
    1 Gerhard II., † 1044/45[19], Graf 1033, Graf von Metz, Vogt des Klosters Remiremont; ∞ Gisela von Oberlothringen, Tochter des Dietrich I. von Bar Herzog von Oberlothringen[20] [60] – Nachkommen siehe Haus Châtenois
    2 Ita von Lothringen (* 23. Juli um 995; † nach 1035) ∞ Radbot von der Habsburg (um 985–?1045), Graf im Klettgau
    3 Adelheid von Metz, * um 970, † 19. Mai (oder 7. September) 1046 in Kloster Öhringen; ∞ I um 985 Heinrich „von Worms“, * um 970, † 28. März nach 28. September 998/vor 1000, Graf von Worms; ∞ II Hermann Graf im Brettachgau [61]
    1 (I) Judith, † 998
    2 (I) Konrad II. (HRR), * 12. Juli 990, † 4. Juni 1039
    3 (II) Gerhard III. (Gebhard III.) von Hohenlohe, * um 1002, † 2. Dezember 1060, Bischof von Regensburg 1036-1060
    2 Gerhard, Graf


    Einzelnachweise
    1 Schwennicke gibt keinen Vater Gerhards und seiner Brüder Matfried und Richer an
    2 Schwennicke: † wohl 2. Juli nach 952
    3 Schwennicke: † nach 963
    4 Schwennicke: Graf im Ardennergau
    5 Schwennicke: † 18. Oktober 942/16. Februar 943
    6 Schwennicke: † 26. März nach 949
    7 Schwennicke: † jung, folglich nicht identisch mit Herzog Gottfried I. von Niederlothringen
    8 Schwennicke: 897/906 bezeugt, † um 930
    9 Schwennicke: X 944
    10 Schwennicke: Graf, wohl Graf von Metz
    11 Schwennicke: 960 bezeugt
    12 Schwennicke: † 18. Dezember 972/973
    13 bei Schwennicke ist Matfried ein 960 bezeugter Sohn Adalberts, kein Bruder
    14 Schwennicke: † 23. Juli 945
    15 Schwennicke: ab 920
    16 bei Schwennicke als vermuteter Vater Richards
    17 Für Schwennicke ist die Filiation Richards zu Gerhard, Adalbert und Adelheid unsicher
    18 Für Schwennicke ist die Filiation unsicher
    19 Schwennicke: † 1045
    20 Schwennicke gibt nur den Vornamen
    Literatur
    Für die Zeit ab dem 10. Jahrhundert:
    • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln Band I.2 (1999) Tafel 204, darin benutzt:
    • V. Châtelain, in: Jahrbuch der Gesellschaft für lothringische Geschichte und Altertumskunde XIII, 1901
    • Annales de la Société archéologique de Namur XXXVI, 1923
    • Eduard Hlawitschka: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen, 1969
    • Severin Corsten: Die Grafen von Jülich unter den Ottonen und Saliern, in: Beiträge zur Jülicher Geschichte Nr. 45, Dezember 1978
    • Stefan Weinfurter/ Odilo Engels: Series Episcoporum Ecclesiae Catholicae Occidentalis V,1, Stuttgart 1984
    • Winfried Glocker: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Studien zur Familienpolitik und zur Genealogie des sächsischen Kaiserhauses, Köln-Wien 1989
    • Rüdiger E. Barth: Der Herzog von Lothringen im 10. Jahrhundert, Sigmaringen 1990

    Familie/Ehepartner: Gisela von Oberlothringen ?. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 85. Herzog Gerhard von Oberlothringen (von Elsass) (Haus Châtenois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1030; gestorben in 06 Mär od 14 Apr 1070 in Remiremont; wurde beigesetzt in Abtei Saint-Pierre de Remiremont.


Generation: 8

  1. 56.  Kaiser Konrad II. (Salier)Kaiser Konrad II. (Salier) Graphische Anzeige der Nachkommen (33.Heinrich7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 990; gestorben am 4 Jun 1039; wurde beigesetzt in Dom von Speyer.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Römisch-Deutscher Kaiser (1027 bis 1039), König des Ostfrankenreichs (regnum francorum orientalium) (ab 1024), König von Italien (ab 1026), König von Burgund (ab 1033)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_II._(HRR)

    Konrad II. (Konrad der Ältere; * um 990; † 4. Juni 1039 in Utrecht) war römisch-deutscher Kaiser von 1027 bis 1039, ab 1024 König des Ostfrankenreichs (regnum francorum orientalium), ab 1026 König von Italien und ab 1033 König von Burgund.
    Konrad folgte auf seinen kinderlosen Vorgänger, den Ottonen Heinrich II., und wurde der Gründer des neuen Königshauses der Salier. In der Kirchenpolitik, der Italienpolitik und bei der Interpretation des Kaisergedankens knüpfte er nahtlos an diie Leistungen seines Vorgängers an. Die Stellung des Reiches baute Konrad weiter aus. Dabei stützte er sich wie Heinrich auf die Reichskirche. Wie dieser vermied er es auch, in die Verhältnisse in Rom einzugreifen. Seine Herrschaft markiert einenen Höhepunkt der mittelalterlichen Kaiserherrschaft und eine relative Ruhephase des Reiches. Den von Heinrich eingeleiteten Erwerb des Königreichs Burgund führte er zum Abschluss. Mit der erfolgreichen Eingliederung Burgunds in den Reichsverband entstand der Gedanke der „Trias“ der Reiche (tria regna), also der Zusammenfassung des ostfränkisch-deutschen, des italischen und des burgundischen Königreichs unter der Regierung des deutschen Königs und römischen Kaisers. Konrads Regierungszeit wurde von einem Prozess der „Transpersonalisierung“ des Gemeinwesens begleitet, der zu einer gedanklichen Trennung zwischen König und Reich führte. Unter seiner Herrschaft begann der Aufstieg Speyers als Stätte der Memoria und Herrschergrablege.

    Herkunft und Familie
    Konrad gehörte einem Geschlecht an, das erst im 12. Jahrhundert vereinzelt und seit dem 14. Jahrhundert vermehrt als salisch bezeichnet wird. Seine Vorfahren sind wahrscheinlich in der Sippe der Widonen zu suchen, einer Familie, die bereits im 7. Jahrhundert zur Führungsschicht des Reichs zählte. Am Ende des 8. Jahrhunderts teilte sich die Widonen-Sippe in verschiedene Zweige auf. Ein Teil etablierte seine Herrschaft im Worms- und Speyergau. Seit dem Anfang des 10. Jahrhunderts lässt sich, beginnend mit einem Werner, der Graf im Worms-, Nahe- und Speyergau war, die Linie der salischen Vorfahren ohne Unterbrechung weiterverfolgen. Mit Konrad dem Roten begann der Aufstieg der Familie. Er baute den väterlichen Besitz aus und gehörte 941 zum engsten Gefolge König Ottos des Großen. 944 (oder 945) wurde ihm die Herzogswürde in Lothringen übertragen. Durch seine Heirat mit Ottos Tochter Liutgard 947 festigte er seine Königsnähe. Doch fühlte sich Konrad brüskiert, als der König ein von ihm vermitteltes Abkommen mit Berengar II., Ottos noch nicht bezwungenem Rivalen um die italienische Königskrone, ablehnte. Zudem sah er durch den wachsenden Einfluss von Ottos Bruder Heinrich seinen Einfluss am Königshof bedroht. 953 schloss er sich daher dem Liudolfinischen Aufstand an, der jedoch niedergeschlagen wurde. Konrad wurde das Herzogtum Lothringen entzogen. 955 fand er auf dem Lechfeld in der Schlacht gegen die Ungarn den Tod.
    Der Wiederaufstieg der Familie begann nach Konrads Tod. Sein Sohn Otto von Worms, ein Enkel Ottos des Großen, wird 956 in einer Königsurkunde als Graf im Nahegau bezeichnet. Ihm gehörten auch die Grafschaften im Mayenfeld-, Kraich-, Elsenz-, Pfinz- und Enzgau und vielleicht auch im Uffgau. Nach dem Scheitern eines Aufstands süddeutscher Fürsten übertrug ihm Kaiser Otto II. 978 die Herzogswürde von Kärnten. Damit einher ging allerdings der Verlust von Herrschaftsrechten am Mittelrhein uund in Worms; sie wurden dem dortigen Bischof Hildebald zugesprochen. Nach einer erneuten Neuordnung der süddeutschen Herzogtümer konnte Otto von Worms 985 allerdings zurückkehren und den Kampf mit Hildebald von Worms um die Stadt aufnehmen. Füür seinen Verzicht auf die Kärntner Herzogswürde übertrug ihm die Vormundschaftsregierung Ottos III. den Königshof Lautern (Kaiserslautern) und den Wasgau-Forst, der für einen weiteren Herrschaftsausbau höchst bedeutsam war. Otto führte auch ohne Herzogtum den Titel Herzog (dux) weiter. Sein Rang war durch seinen Verzicht auf Kärnten nicht gemindert worden; sein Herrschaftsbereich mit dem Zentrum Worms kann als gesteigerte Adels- und Großgrafenherrschaft verstanden werden.[1] Bereits 995 wurde Otto das Herzogtum Kärnten allerdings erneut zugesprochen. Die Königsnähe der Familie führte unter Kaiser Otto III. auch 996 zur Erhebung des Brun, eines Sohnes Ottos von Worms, zum Papst Gregor V.
    Die Vermählung Heinrichs, des ältesten Sohnes Ottos von Worms, mit Adelheid fällt wohl in die Zeit, als Otto ein Herzog ohne Herzogtum war.[2] Aus der Ehe Heinrichs mit Adelheid ging Konrad der Ältere hervor, der spätere Konrad II. Bereits in jungen Jahren starb Konrads Vater. Konrads Mutter entstammte einem vornehmen Geschlecht Oberlothringens. Bald nach Heinrichs Tod heiratete sie einen fränkischen Adligen. Nach ihrer Wiederverheiratung hat sich Adelheid wohl kaum um Konrad gekümmert. Der Salier überließ zwar seiner Mutter für das Chorherrenstift Öhringen Reliquien, doch lassen sich ansonsten keine engeren Beziehungen nachweisen. Niemals erscheint Konrads Mutter als Fürsprecherin, keine Quelle berichtet von ihrer Anwesenheit am Hofe.[3] Konrad wurde um 1000 dem Wormser Bischof Burchard zur Erziehung übergeben. Nach salfränkischem Recht dürfte er im Alter von zwölf Jahren mündig geworden sein.[4]
    Nach dem Tod Ottos III. zählte Konrads Großvater Otto von Worms bei der Königswahl zu den Kandidaten, konnte sich jedoch gegen Heinrich II. nicht durchsetzen. Als Folge des Thronwechsels 1002 verloren die Salier ihren politischen Einfluss und wurden endgültig aus Worms vertrieben. Otto von Worms verzichtete auf die Besitzungen der Familie in dieser Region sowie auf die Burg Worms. Als Ersatz erhielt er vom König den bedeutenden Königshof Bruchsal mit umfangreichen Besitzungen und den Königsforst Lußhardt. Durch den frühen Tod des Saliers Heinrich trat dessen jüngerer Bruder Konrad und nicht Heinrichs Sohn Konrad (der Ältere) 1004 das salische Erbe an. Die Erbteilung seines Großvaters verringerte die Möglichkeiten zum gesellscchaftlichen Aufstieg. Nach dem frühen Tod seines Onkels Herzog Konrad von Kärnten im Jahre 1011 übernahm Konrad der Ältere die Sorge für dessen kleinen Sohn Konrad den Jüngeren. Das Herzogtum Kärnten allerdings wurde Konrad dem Jüngeren entzogen. Heinrich II. übertrug es Adalbero von Eppenstein.

    Ehe mit Gisela von Schwaben
    Konrad vermählte sich wohl im Jahre 1016 mit der etwa gleichaltrigen und bereits zweimal verwitweten Gisela von Schwaben. Gisela war die Tochter Hermanns von Schwaben, der bei der Königswahl des Jahres 1002 erfolglos eigene Ansprüche geltend gemacht hatte. Verheiratet war sie zunächst wohl mit dem sächsischen Grafen Bruno von Braunschweig und dann mit dem Babenberger Ernst. 1012 erhielt Ernst das Herzogtum Schwaben. Der Ehe entstammten die Söhne Ernst und Hermann. Nach dem Tod des Vaters übertrug Heinrich II. dem älteren Sohn Ernst das Herzogtum. Als künftiger Gemahl konnte Konrad hoffen, die Verwaltung des Herzogtums während der Minderjährigkeit des Stiefsohnes übernehmen zu können und somit neben einem deutlichen Machtzuwachs seinen herzoglichen Rang zu betonen und einen Anspruch auf ein freiwerdendes Herzogtum zu stellen. Doch Heinrich II. versuchte konradinisch-salischen Einfluss zu unterbinden. Nach der Heirat mit Konrad schloss Heinrich II. allerdings Gisela von der Verwaltung des Herzogtums Schwaben aus und übertrug die Vormundschaft über ihren Sohn Ernst II. und damit auch die Leitung des Herzogtums an den Bruder des verstorbenen Herzogs Poppo, der 1016 ebenfalls Trierer Erzbischof wurde. Das Verhältnis zwischen dem Kaiser und den Saliern blieb daher gespannt. Konrad ist am 27. August 1017 als Verbündeter des Grafen Gerhard nachweisbar, eines vehementen Gegners Heinrichs II.[5]
    Trotz der gescheiterten Hoffnung auf das schwäbische Herzogtum war die Ehe mit Gisela vorteilhaft, denn sie brachte reichen Eigenbesitz und eine glanzvolle Herkunft mit in die Ehe. Ihre Mutter Gerberga war eine Tochter des burgundischen Königs Konrad von Burgund und eine Enkelin des westfränkischen karolingischen Herrschers Ludwig IV. Aber auch ihr Vater Hermann II. war ein direkter Nachkomme der Karolinger. Giselas Ahnenreihe ging somit bis auf die Herrschergestalt Karl den Großen zurück. Doch war die Ehe aufgrund zu naher Verwandtschaft problematisch. Beide Ehegatten hatten mit dem Liudolfinger Heinrich I. einen gemeinsamen Vorfahren. Konrad in fünfter, Gisela in vierter Generation. Nach dem Kirchenrecht waren Ehen unter Verwandten des ersten bis siebten Grades nicht erlaubt. Allerdings unterschied sich Konrads Ehe kaum von der üblichen Praxis. Bereits im ersten Ehejahr wurde der gemeinsame Sohn Heinrich, der vierte und letzte Sohn Giselas, am 28. Oktober 1017 geboren. Dieser Sohn wurde als Heinrich III. der Nachfolger seines Vaters als Herrscher des Reichs.

    Königserhebung
    Nach Heinrichs Tod dauerte die königslose Zeit nur wenige Wochen. Während der Zeit der Thronvakanz führte Heinrichs Witwe Kunigunde die Reichsgeschäfte, unterstützt von ihren Brüdern, Dietrich II. und dem bayerischen Herzog Heinrich V., sicher aber auch von Aribo von Mainz. Ebenso behielt sie die Reichskleinodien in ihrer Gewalt, um sie dem Gewählten zu übergeben und ihn damit zur Herrschaft zu bevollmächtigen. In den acht Wochen der Thronvakanz fanden intensive Vorverhandlungen zwischen den Großen im kleinen Kreis statt.[6] Nach der These von Steffen Patzold entstand im unmittelbaren Vorfeld der Königswahl im Sommer 1024 durch Bischof Egilbert von Freising mit dem Codex Monacensis Latinus 6388 ein kleiner, kommentierter Herrscherkatalog von Chlodwig I. bis Heinrich II. Der Katalog verschaffte Egilbert einen Überblick über Thronwechsel, Reichsteilungen und kinderlose Herrschertode. Die Zusammenstellung von Informationen hatte eine pragmatische Funktion. Sie war ausgerichtet auf die Debatten und Verhandlungen im Vorfeld der offenen Thronfolge.[7]
    Am 4. September versammelten sich die Fürsten in Kamba, einem mittlerweile untergegangenen Ort am rechten Rheinufer gegenüber Oppenheim. Als Wahlleiter fungierte Aribo von Mainz. In Kamba galten den Fürsten nur noch die beiden gleichnamigen Vettern Konrad, genannt der Ältere, und sein jüngerer Vetter Konrad als Kandidaten für das Königtum. Beide waren in gleichem Maße mit der erloschenen Liudolfinger-Dynastie verwandt. Ihr gemeinsamer Großvater Herzog Otto von Kärnten war über seine Muutter Liudgard, die Gemahlin des Herzogs Konrad der Rote, ein Enkel Ottos des Großen. Zwar gab es 1024 immerhin noch mehr Verwandte des ottonischen Hauses, doch kamen sie als Kandidaten nicht in Frage. Eine Designation durch Heinrich II., wie sie die spätere Überlieferung fast einhellig behauptet, dürfte es nicht gegeben haben.[8]
    Wipo, der wohl bei der Wahlversammlung zu Kamba anwesend war[9], hat ein idealisierendes Bild von der Wahl des ersten salischen Königs hinterlassen. Er stilisiert die Vorgänge zu einer freien, idealen Wahl. Daher lässt Wipo die Sachsen und andere Wahlberechtigte teilnehmen, doch waren diese gar nicht oder zumindest nicht durch ihre führenden Repräsentanten vertreten. Die Sachsen hatten auf einem Fürstentag zu Werla über die Königswahl beraten und eine abwartende Haltung eingenommen. Die Lothringer standen in Opposition und sprachen sich offenbar für den anderen, den jüngeren Konrad aus. Doch dürfte eine Mehrheit Konrad den Älteren bevorzugt haben. Die Motive der Befürworter seines Königtums sind unklar. Möglicherweise waren es die fehlenden Nachkommen Konrads des Jüngeren, die die Mehrzahl der Wähler als einen Mangel empfunden haben.[10] Konrad der Ältere hatte 1024 bereits einen siebenjährigen Sohn, wodurch eine neue Herrscherdynastie auf Dauer begründet werden konnte. Das Argument der Idoneität, die Fähigkeit, Herrschaft erfolgreich auszuüben, dürfte entscheidende Bedeutung bei der Wahl Konrads des Älteren gehabt haben.[11] Nach Wipo waren es die Charaktereigenschaften virtus oder probitas (Tüchtigkeit und Rechtschaffenheit) Konrads, die der Grund für die breite Zustimmung waren.[12] Doch erst in einer langen Rede zwischen den beiden Kontrahenten konnten sich die beiden Vettern einigen. In dieser von Wipo fingierten Rede konnte Konrad der Ältere seinen Vetter davon überzeugen, den Wahlausgang unabhängig von dem Erfolg der eigenen Kandidatur zu akzeptieren. Was er ihm darüber hinaus an Versprechungen machte, ist unbekannt. Als Kompensation für seinen Verzicht könnte ihm ein freiwerdendes Herzogtum oder gar die Teilhabe an der Herrschaft versprochen worden sein.[13]
    Der Erzbischof von Mainz Aribo amtierte als Wahlleiter und gab als erster seine Stimme für Konrad ab. Ihm schlossen sich die übrigen Geistlichen nach ihrem Rang an. Dann folgten die weltlichen Großen. Der Kölner Erzbischof Pilgrim und die Lothriinger konnten nicht für Konrad den Älteren gewonnen werden und verließen den Ort. Die Kaiserwitwe Kunigunde übergab Konrad die Reichsinsignien – Krone, Szepter, Reichsapfel und weitere Pretiosen, die die königliche Herrschaft symbolisierten – und stellte den neuen Herrscher damit in die Tradition seiner Vorgänger.

    Krönung Konrads in Mainz und Verzögerung der Krönung Giselas
    Am 8. September 1024, am hohen Festtag Mariä Geburt, fand die Krönung des neuen Königs statt. Am Beispiel der Thronfolge Konrads II. haben Gerd Althoff und andere Historiker die Bedeutung von Inszenierungen herausgearbeitet.[14] Auf dem Zug zur Weihe in den Mainzer Dom wurden Konrad demonstrative Nachweise seiner Fähigkeit zur clementia (Milde), misericordia (Barmherzigkeit) und iustitia (Gerechtigkeit) öffentlich abverlangt: Er verzieh einem früheren Gegner, er erbarmte sich eines AArmen, er ließ einer Witwe und einer Waisen Gerechtigkeit widerfahren.[15] Dies waren Neuerungen im Zeremoniell der Königserhebung. Der Herrscher wurde so schon bei Amtsantritt auf seine Verpflichtungen als christlicher Herrscher festgelegt.[166] Möglicherweise besteht ein Zusammenhang zu seinem Vorgänger, dem es an Herrschertugenden wie Gerechtigkeit und Barmherzigkeit fehlte.[17] Im Mainzer Dom wurde Konrad durch Aribo gesalbt und zum König gekrönt. Welche Krone 1024 auf das gesalbtte Haupt des neuen Herrschers gesetzt worden ist, bleibt unbekannt. Nach geltender Ansicht ist die sogenannte Reichskrone frühestens um 960 für Otto I. und spätestens für Konrad II. angefertigt worden. Nach anderen Überlegungen entstand die Krone erst in der Mitte des 12. Jahrhunderts für den ersten Stauferkönig Konrad III.[18] Der Prozess der Transpersonalisierung von Herrschaft könnte seine greifbarste Ausprägung in einem gewandelten Verständnis der Reichsinsignien gefunden haben. Möglicherweise wurde in diesem Zusammenhang von Konrad II. erstmals die Vorstellung vom „Kaiser, der niemals stirbt“ entwickelt.[19]
    Aribo hatte in Kamba nicht nur seinen Kandidaten durchgesetzt, sondern auch die Leitung der Wahl und sein Erststimmrecht, und hatte schließlich durch die Krönungsfeier in Mainz den Höhepunkt seiner Geltung erreicht. Im Ringen um die Spitzenstelllung im Episkopat hatte sich der Mainzer Metropolit gegen den Kölner Erzbischof Pilgrim durchgesetzt. Schon bald nach seinem Regierungsantritt übertrug ihm Konrad das italische Erzkanzleramt. Aribo war fortan Erzkaplan und damit nomineller Leiter der deutschen Kanzlei und zugleich oberster Vorsteher der italischen Urkundenbehörde. Doch weigerte Aribo sich in Mainz, Gisela zu krönen. Wipo nennt keinen genauen Grund für das brüskierende Verhalten – ein Eklat, dessen Ursachen der Forschung bis heute Rätsel aufgeben. Keine der Mutmaßungen lässt sich durch die Quellen beweisen. Die Weigerung Aribos hatte erhebliche Konsequenzen für das Mainzer Krönungsrecht. Pilgrim erkannte seine Chance, das Krönungsrecht für Köln auf Dauer zu gewinnen und krönte Gisela am 21. September 1024 in seiner Kathedrale zur Königin. Die politische Neuorientierung Pilgrims schwächte zugleich die Opposition des neuen Königs.

    Herrschaftsantritt und Königsumritt
    Das Königtum stellte Konrad vor zahlreiche Probleme. Um seine Herrschaft reichsweit zu sichern, mussten die in der Opposition verbliebenen Sachsen und Lothringer gewonnen werden. Auch mit seinem gleichnamigen Vetter gab es noch keinen dauerhaften Ausgleich. Bevor Konrad sich auf seinen Königsumritt begab, erhielten Bruno von Augsburg und Werner von Straßburg Hofämter. Mit dem nachfolgenden monatelangen Königsumritt durch weite Teile des Reiches versuchte Konrad eine allgemeine Bestätigung seiner Wahl zu erhalten. Der Umritt begann mit dem Zug von Köln nach Aachen, wo das Herrscherpaar zwei Tage nach der Krönung Giselas in Köln ankam. Dort nahm Konrad auf dem Thron Karls des Großen Platz und stellte sich damit bewusst in die kkarolingische Tradition. Seit Otto dem Großen war die Besteigung und Inbesitznahme des Thrones, des „Erzstuhls des Reiches“, ein unverzichtbarer Bestandteil der Herrschaftsübernahme im Reich. In Aachen hielt er einen Hoftag ab. Doch ist es Konrad auch an dieser traditionsreichen Stätte nicht gelungen, die lothringische Opposition zu gewinnen. Anschließend führte ihn sein Weg über Lüttich und Nimwegen nach Vreden, wo das Herrscherpaar von Adelheid von Quedlinburg und ihrer Schwester Sopophie von Gandersheim herzlich empfangen wurde. Da beide Schwestern Töchter Ottos II. und damit Repräsentanten der alten Herrscherdynastie waren, dürfte dies Eindruck auf die weitere Haltung des sächsischen Adels gegenüber Konrad als König gehabt haben.[20] In der ersten Dezemberhälfte trafen westfälische Bischöfe und Große mit Konrad zusammen und huldigten ihm. In Dortmund wurden wohl ausführliche Verhandlungen geführt, die zur Vorbereitung des großartig inszenierten Hoftages zu Weihnachten in Minden dienten. Dort feierte Konrad das Weihnachtsfest. Als anwesend bezeugt waren die Erzbischöfe Aribo von Mainz, Pilgrim von Köln, Hunfried von Magdeburg und Unwan von Hamburg-Bremen, die Bischöfe Bruno von Augsburg, Wigger von Verdden und der Hausherr Sigibert von Minden sowie zahlreiche sächsische Große unter der Führung Herzog Bernhards II.[21] Nachdem Konrad ihnen versprochen hatte, das alte sächsische Recht zu achten, wurde er von den Großen als König anerkannt. Dieseer Autoritätsakt bedeutete die Anerkennung der salischen Königsherrschaft. Bernhard II. und Konrad haben sich in der Folgezeit respektiert. Konrads Herrschaft blieb die einzige im 11. Jahrhundert, bei der keine stärkere Opposition des sächsischen Hochadels oder gar ein Aufstand nachweisbar ist.[22]
    Noch mehr als drei Monate hielt sich das Königspaar in Sachsen auf und zog durch Paderborn, Corvey, Hildesheim, Goslar und vor allem Magdeburg. Im März 1025 verließ das Paar Sachsen und zog über Fulda nach Schwaben. In Augsburg feierte es am 1818. April das Osterfest. Dort brach ein Konflikt mit seinem Vetter, Konrad dem Jüngeren aus. Die Gründe sind nicht überliefert, doch forderte der jüngere Salier offenbar eine Entschädigung für den Verzicht von Kamba, Teilhabe an der burgundischen Herrschaft und am Königreich Burgund oder Verleihung des Herzogtums Kärnten.[23] Doch wies Konrad seinen Vetter ab. Von Augsburg ging es nach Regensburg. Dort hielt Konrad Anfang Mai 1025 einen Hoftag und präsentierte sein Königtum an diesem bayerischen Zentralort. Den Regensburger Nonnenklöstern Obermünster und Niedermünster wurden Privilegien verliehen. Anschließend zog Konrad weiter über Bamberg, Würzburg und Tribur nach Konstanz. Dort feierte er am 6. Juni 1025 das Pfingstfest. Konstanz brachte Konrad auch zum ersten Mal in Kontakt zum italienischen Herrschaftsraum.

    Mehr unter obenstehendem Link..

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    http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D29195.php

    * um 990 , + 4.6.1039 Utrecht, Speyer. Sohn Gf. Heinrichs, Ururenkel von Ks. Ottos I. ∞ Gisela, Tochter Hzg. Hermanns II. von Schwaben, Nichte des Burgunderkönigs Rudolf III. 1024 als erster Salier König, 1027 Kaiser. Gestützt u.a. auf Reichskirche und -ministerialen, baute K. die Macht des Reichs aus und stellte 1026/27 die Herrschaft in Italien wieder her. Unter simonist. Umständen setzte er 1025 den Basler Bf. Udalricus II. ein. 1025-30 schlug er Aufstände seines Stiefsohns Hzg. Ernst II. von Schwaben nieder. 1025-33 residierte er wiederholt in der Pfalz Zürich. Den von Ks. Heinrich II. vorbereiteten Übergang Burgunds an das Reich vollzog er durch den Feldzug gegen Gf. Odo II. Am 2.2.1033 wurde K. in Payerne zum Kg. von Burgund gewählt und gekrönt. 1038 hielt er einen Hoftag in Solothurn. In den "Gesta Chuonradi" beschreibt der evtl. aus Solothurn stammende Hofkaplan Wipo K.s Herrschaft.

    Literatur
    – H.-D. Kahl, ««««««««Die Angliederung Burgunds an das ma. Imperium»»»»»»»», in Schweiz. numismat. Rundschau 48, 1969, 13-105
    – HbSG, 139-143
    – LexMA 5, 1338 f.
    – E. Müller-Mertens, W. Huschner, Reichsintegration im Spiegel der Herrschaftspraxis Kaiser K.s II., 1992
    – F.-R. Erkens, K. II. (um 990-1039), 1998
    – W. Herwig, K. II., 2000
    Autorin/Autor: Veronika Feller-Vest

    Konrad heiratete Kaiserin Gisela von Schwaben in zw 1016 und 1017. Gisela (Tochter von Herzog Hermann II. von Schwaben und Prinzessin Gerberga von Burgund) wurde geboren am 11 Nov 989; gestorben am 15 Feb 1043. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 86. Kaiser Heinrich III. (Salier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 28 Okt 1017; gestorben am 5 Okt 1056 in Bodfeld im Harz; wurde beigesetzt in Dom von Speyer.
    2. 87. Mathilde von Franken (Salier)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1034; wurde beigesetzt in Dom zu Worms.

  2. 57.  Konrad II. von Kärnten, der Jüngere Graphische Anzeige der Nachkommen (35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_II._(Kärnten)

    Konrad II., genannt Konrad der Jüngere, (* wohl 1003; † 20. Juli 1039) aus der Familie der Salier war der ältere Sohn des Herzogs Konrad I. von Kärnten und der Mutter Mathilde von Schwaben. Von 1036 bis 1039 war er Herzog von Kärnten und Markgraf von Verona.

    Beim Tod seines Vaters 1011 noch minderjährig, wurde er bei dessen Nachfolge übergangen, Herzog von Kärnten wurde Adalbero von Eppenstein. Konrad wurde Graf im Nahegau, Speyergau und Wormsgau. 1024 waren er und sein älterer Vetter Konrad bei der Königswahl in Kamba die beiden Kandidaten für die Königsnachfolge Heinrichs II. In einer von Wipo fingierten Rede konnte Konrad der Ältere seinen Vetter davon überzeugen, den Wahlausgang unabhängig von dem Erfolg der eigenen Kandidatur zu akzeeptieren. Als Kompensation für seinen Verzicht könnte Konrad dem Jüngeren ein freiwerdendes Herzogtum oder gar eine Teilhabe an der Herrschaft versprochen worden sein.[1] Als der neue Herrscher Konrad II. das Osterfest in Augsburg feierte, kam ees dort zum offenen Konflikt mit seinem Vetter. Konrad der Jüngere setzte seinen Aufstand während des Italienzuges König Konrads II. fort. Vor dem 9. September 1027 nahm Kaiser Konrad II. vermutlich in Worms die Unterwerfung Konrads des Jüngeren an. Als Bedingung musste er einige seiner stärksten Burgen schleifen. Nach Adalberos Sturz trat Konrad der Jüngere 1036 dann dessen Nachfolge in Kärnten an. Er starb bereits drei Jahre später und wurde im Dom zu Worms bestattet.
    Eine Eheschließung und Familiengründung ist von Konrad nicht überliefert. Kaiser Konrad II. ließ seiner Eltern und seines Bruders in Memorialstiftungen gedenken. Doch wurde der vom Königtum zurücktretende Konrad der Jüngere aus der Memoria des Geschlechts ausgeschlossen.



    Quellen
    • Wipo: Taten Kaiser Konrads II. In: Werner Trillmich, Rudolf Buchner (Hrsg.): Quellen des 9. und 11. Jahrhunderts zur Geschichte der Hamburgischen Kirche und des Reiches (FSGA 11), Darmstadt 1961 u. ö., S. 505–613.
    Literatur
    • Alois Gerlich: Konrad II. d. Jüngere. In: Lexikon des Mittelalters, Bd. 5 (1991) Sp. 1343.
    • Franz von Krones: Konrad II., Herzog von Kärnten. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 583.
    • Hans Jürgen Rieckenberg: Konrad II., Herzog von Kärnten. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, ISBN 3-428-00193-1, S. 505 f. (Digitalisat).
    • Herwig Wolfram: Konrad II. 990–1039 Kaiser dreier Reiche. Beck, München 2000, ISBN 3-406-46054-2, S. 91–94.
    Anmerkungen
↑ Franz-Reiner Erkens: Konrad II. (um 990–1039) Herrschaft und Reich des ersten Salierkaisers. Regensburg 1998, S. 40.


  3. 58.  von Kärnten (Salier) ? Graphische Anzeige der Nachkommen (35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    Geburt:
    Filiation unsicher ?

    Familie/Ehepartner: Pfalzgraf Heinrich (Hezzelin) von Lothringen. Heinrich (Sohn von Pfalzgraf Hermann I. von Lothringen und Gräfin Heylwig von Dillingen) gestorben am 20 Nov 1033; wurde beigesetzt in Brauweiler. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 88. Pfalzgraf Heinrich I. von Lothringen, der Rasende  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 7 Mrz 1061 in Kloster Echternach.
    2. 89. Gräfin Richwara (von Lothringen) ?  Graphische Anzeige der Nachkommen

  4. 59.  Hedwig von Egisheim (im Nordgau) (Etichonen) Graphische Anzeige der Nachkommen (37.Brigida7, 20.Gisela6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 990; gestorben in cir 1012.

    Hedwig heiratete Graf Eberhard I. (V.) (Eppo) von Nellenburg (Eberhardinger) in Datum unbekannt. Eberhard (Sohn von Manegold I. im Zürichgau) wurde geboren in cir 980/990; gestorben in cir 1030/34. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 90. Graf Eberhard II. (VI.) von Nellenburg (Eberhardinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1015; gestorben in 26 Mrz 1078/ 1 Mrz 1080.

  5. 60.  Prinz Emmerich (Imre) von Ungarn (Árpáden)Prinz Emmerich (Imre) von Ungarn (Árpáden) Graphische Anzeige der Nachkommen (38.Gisela7, 20.Gisela6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in zw 1000 und 1007; gestorben am 2 Sep 1031.

    Notizen:

    In der römisch-katholischen Kirche wird er als Heiliger verehrt.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Emmerich_(Heiliger)

    Emmerich oder Imre (* um 1000/1007; † 2. September 1031) war ein ungarischer Prinz aus dem Haus der Arpaden, ein Sohn von Stephan I. dem Heiligen König von Ungarn (1000–1038) und der Gisela von Bayern (* 984/985, † 1060), aus dem Haus der Ottonen, einer Schwester des Kaisers Heinrich II. [1]
    In den Chroniken wird er Heinrich bzw. Henricus und auch Emericus genannt. Wahrscheinlich war dies sein ursprünglicher Name, den er nach seinem Onkel, Heinrich II. dem Heiligen, erhalten hatte und der aus dem gleichbedeutenden Haimrich oder Haimerich zu Emericus latinisiert und im Deutschen zu Emmerich oder Emerich wurde[2].
    In der römisch-katholischen Kirche wird er als Heiliger verehrt.

    Leben
    Den Legenden nach erhielt Emmerich eine äußerst religiös geprägte Erziehung von Bischof Gellért. Praktizierte Askese soll Alltagsroutine im Leben des jungen Prinzen gewesen sein; er soll wenig geschlafen, stattdessen die Nächte durchgelesen oder gebetet haben. Auch soll er geschworen haben, seine Unschuld zu bewahren, und dies auch nach seiner Vermählung eingehalten haben.
    Emmerich hat als einziger Sohn Stephans das Erwachsenenalter erreicht. Chroniken zufolge heiratete er zwar – gemäß dem Wunsch seines Vaters –, doch weitere Informationen über seine Ehe sind rar. Er soll um 1026 die Tochter von Kresimir, einem kroatischen Fürsten, geehelicht haben. Andere Quellen erwähnen dagegen die unbekannte Tochter von Miesko, einem polnischen Fürsten.
    Sein Vater, Stephan, bemühte sich, Emmerichs Regierung gut vorzubereiten. Stephan stellte, wie Kaiser Konstantin auch, eine Paränese mit dem Titel „de institutione morum“ für seinen Sohn zusammen. Diese beinhaltete u.a. Ratschläge, Weisheiten und Gebote. Dieses Dokument wurde später in das allgemeine „Corpus Juris“ aufgenommen.
    Nachdem Stephan mit den Deutschen Frieden geschlossen hatte, wünschte er schon zu Lebzeiten die Mitregentschaft seines Sohnes und rief die Adligen zusammen, um ihn krönen zu lassen. Doch starb Emmerich am 2. September 1031 unerwartet, vermutlich wegen einer Wunde, die er auf der Jagd bei einem Wildschweinangriff erlitten hatte. Sein Leben wurde Quelle unterschiedlicher Heldensagen. Zu seinem Grab in Székesfehérvár pilgerten Menschen schon kurz nach seinem Tode.
    König Ladislaus I. betrieb die Kanonisation Emmerichs. Diese erfolgte am 5.[3] November 1083 (durch die Erhebung der Gebeine) zusammen mit der seines Vaters durch Papst Gregor VII. Sein Gedächtnistag ist in Deutschland der 4. November, in Ungarn der 5. November. In den Darstellungen ist er gewöhnlich ein junger Ritter mit einer Lilie als Attribut.
    Er war der Namensgeber für zwölf ungarische Ortschaften.



    Einzelnachweise
    1 Europäische Stammtafeln Neue Folge, Band II Tafel 153; Verlag J. A. Stargardt, Marburg, 1984
    2 Vgl. Italienische Wikipedia s. v. Amerigo
    3 LTHK s. v. Emerich
    Literatur
    • Vita in: SS. rer. Hungar. II (Budapest 1938) 50-60; ActaSS Nov. II/I (1894) 477-491.
    • Thomas von Bogyay: Grundzüge der Geschichte Ungarns, 4. überarb. Aufl., Darmstadt 1999.
    • Gyula Kristó: Die ersten Könige Ungarns: die Herrscher der Arpadendynastie [Aus dem Ungar. von Claudia Sándor], Herne 1999.
    • Clemens Heydenreich: Der heilige Emmerich und die „Legenda sancti Emerici ducis“. In: Klaus Herbers, Lenka Jiroušková, Bernhard Vogel (Hrsg.): Mirakelberichte des frühen und hohen Mittelalters. (=Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe, Reihe, Bd. 43), Darmstadt 2005, S. 246-253.
    • István Lázár: Kleine Geschichte Ungarns, Wien 1990.
    • Lexikon des Mittelalters: Band VIII, München 2002.
    • Liber de institutione morum. In: Monumenta rerum hung. Arpadiana, S. 299-309. (Später: M. Florianus, Hist. Hung. Fontes domestici, I. 162.)
    • Ferenc Makk: Ungarische Außenpolitik (896-1196) [Aus dem Ungar. Von Tibor Schäfer], Herne 1999.
    • Miklás Molnár: Geschichte Ungarns: von den Anfängen bis zur Gegenwart, Bamberg 1999.
    • Jenő Szűcs: Nation und Geschichte: Studien [Aus dem Ungar. übertr. von Johanna Kerekes], Gyoma 1981.
    • Ekkart Sauser: Emmerich. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 21, Bautz, Nordhausen 2003, ISBN 3-88309-110-3, Sp. 364–365.
    • Clemens Jöckle: Das große Heiligenlexikon, Köln 2003, S121f
    Weblinks
     Commons: Emmerich (Heiliger) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Pallas Online Großlexikon (ungarisch)


  6. 61.  Graf Bernhard II. von WerlGraf Bernhard II. von Werl Graphische Anzeige der Nachkommen (39.Hermann7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1010; gestorben in cir 1070.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf in Friesland, Vogt von Soest, Paderborn, Werden und Liesborn.
    • Titel (genauer): Grafschaft Werl; Graf von Werl https://de.wikipedia.org/wiki/Grafen_von_Werl

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_II._(Werl)

    Bernhard II. (* um 1010; † um 1070) war Graf von Werl, Graf in Friesland, Vogt von Soest, Paderborn, Werden und Liesborn.

    Familie
    Bernhard war der jüngere Sohn des Grafen Hermann II. von Werl aus dessen zweiter Ehe mit Godila von Rothenburg. Seine Brüder waren Heinrich, Konrad und Adalbert. Zusammen mit den Brüdern ist er 1024 beim Hoftag in Herzfeld erstmals bezeugt. Er war weitläufig mit dem salischen Kaiserhaus als Stiefneffe der Kaiserin Gisela und Cousin von Kaiser Heinrich III. verwandt. Er selbst war möglicherweise zweimal verheiratet. Die Namen der Frauen sind nicht bekannt.

    Leben
    Als jüngster Sohn folgte Bernhard seinem Bruder Heinrich nach dessen Tod nach. In der Mitte des 11. Jahrhunderts hat er noch einmal die verschiedenen Herrschaftsrechte der Familie zusammengeführt. Bernhard konnte die Vogteirechte über Soest, Paderborn, Werden und Liesborn bewahren. Daneben hatte er verschiedene Grafenrechte inne. Dazu zählte eine friesische Grafschaft östlich der Mündung der Ems. Im Bistum Osnabrück taucht er als Graf in den Quellen in den Jahren 1054 und 1076 auf. Ebenso wird er als Graf im Dreingau im Ostmünsterland 1059 bezeugt. Seit Mitte des Jahrhunderts gibt es Belege für Grafenrechte im Lochtropgau im Sauerland. Außerdem hatte er Grafenrechte am Hellweg. Beim Hoftag in Dortmund 1051 entschied Heinrich III., dass Bernhard zukünftig nicht mehr die Leute des Bischofs von Osnabrück vor dem Grafengericht laden durfte. Im Jahr 1063 nahm Bernhard vermutlich am Hoftag in Mainz und dem anschließenden Feldzug in Ungarn teil. Nach dem Sieg war er 1064 am königlichen Hof anwesend. Die Grafschaft im Emsland hat er in dieser Zeit an Adalbert von Bremen offiziell abgetreten. Da der Bischof offenbar die zugesagte finanzielle Gegenleistung schuldig blieb, hat Bernhard an seinem Besitz festgehalten. Ein Graf oder Präfekt Gottschalk von Zutphen, den der Bischof mit der Verwaltung des Gebiets beauftragt hatte, wurde in diesem Zusammenhang getötet. Die sehr einträgliche Grafschaft mit Emden, Leer und Aschendorf konnten die Grafen von Werl bis 1096 wohl behaupten.

    Auf Grund fehlender Quellen bleibt die Rolle Bernhards in der Reichspolitik etwas unklar. Unklar ist auch, ob Bernhard sich nach der weitgehenden Entmachtung Adalberts an einer Adelsfronde gegen den Bischof von Bremen beteiligte, um diesen zum Verzicht auf Rechte und Territorien zu zwingen. Es wird zwar ein Graf Bernhard in einem Brief erwähnt, aber ansonsten ist er nur bis 1066 sicher belegt.

    Bernhard hatte drei Söhne. Sein Sohn Heinrich wurde Bischof von Paderborn. Das Grafenamt und die Vogteirechte fielen an Konrad II. Ein Dritter Sohn war Liupold, der unter anderem den Stammsitz Werl als Erbe erhielt. Fälschlicherweise als Sohn wurde Hermann angesehen.

    Mehr unter dem Link oben..

    Name:
    Arnsberg war im Besitz der Grafen von Werl. Eine Voraussetzung für die Verlagerung des Herrschaftsschwerpunktes von Werl nach Arnsberg war der Bau einer Burg. Die erste Burg bei Arnsberg war die sogenannte Alte Burg oder Rüdenburg, erbaut um 1050/65 durch Graf Bernhard II. von Werl.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Arnsberg

    Titel (genauer):
    Der Sohn Heinrich war zunächst Nachfolger Hermann II. Er war Vogt der Abtei Werden und erwarb die Vogtei über das Bistum Paderborn, spielte aber neben seinem Bruder Bernhard II., jüngerer Sohn Hermanns II. aus seiner zweiten Ehe mit Godila von Rothenburg, in der Grafschaft selbst kaum eine Rolle. Bernhard erbaute möglicherweise die erste Burg in Arnsberg. Zunächst gemeinsam mit seinen Brüdern, später allein wurde er Nachfolger Hermanns. Daneben war er auch Schutzvogt der Paderborner Kirche. Im Gegensatz zu seinem Vater spielte Bernhard II. in der Reichspolitik unter Kaiser Heinrich III. zunächst kaum eine Rolle. Von diesem erfuhr Bernhard auch keine Unterstützung bei einem Streit mit dem Bischof von Osnabrück. Erst unter Kaiser Heinrich IV. (1056 bis 1106) gab es wieder engeren Kontakt zum Kaiserhof. So unterstützte Heinrich IV. Bernhard bei der Behauptung seiner norddeutschen Besitzungen, die durch den Seehandel mit England und Skandinavien von wirtschaftlicher Bedeutung waren. Graf Bernhard sollte 1062 den Emsgau auf Befehl des Kaisers an Adalbert von Bremen abtreten. Dagegen wehrte sich Bernhard offenbar auch militärisch, da ein Befehlshaber des Bischofs bei dem Versuch, den Grafen zu vertreiben, getötet wurde. Durch den zeitweiligen Sturz Adalberts ging der Emsgau auch wieder offiziell in Bernhards Besitz über. Allerdings wurde der Bremer Kirche die Schenkung dreißig Jahre später noch einmal bestätigt.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafen_von_Werl

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 91. Graf Konrad II. von Werl-Arnsberg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1040/47; gestorben in 1092 in Friesland.

  7. 62.  Graf Hermann III. von WerlGraf Hermann III. von Werl Graphische Anzeige der Nachkommen (40.Rudolf7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in nach 1055.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Werl; Graf von Werl

    Notizen:

    Hermann III. von Werl

    († nach 1055) war ein Graf von Werl, der Grafenrechte in Friesland innehatte.

    Leben
    Er war Sohn von Rudolf von Werl, einem Bruder von Hermann II., und einer unbekannten Mutter. Ein Bruder oder Vetter Hermanns dürfte Bischof Rotho von Paderborn gewesen sein. Über sein Leben ist recht wenig bekannt. Er hatte Grafenrechte im friesischen Emsgau. Von ihm sind in Emden geprägte Münzen bekannt. Dort besaß er wohl eine Burg, die über eine St. Walburgiskapelle verfügte. Die Burg hat möglicherweise bereits unter seinem Vater bestanden. Albert K. Hömberg hatte Hermann noch mit einem Vogt des Klosters Werden in Verbindung gebracht. Mittlerweile scheint klar zu sein, dass der Vogt dem Geschlecht der Grafen von Berg angehörte. Der dennoch bedeutende und hochadelige Rang Hermanns wird durch seine Heirat mit Richenza deutlich. Diese stammt auch nach neueren Forschungen wohl aus dem rheinischen Haus der Ezzonen.[1] Sie war Tochter des Herzogs Otto von Schwaben. Aus der Ehe Hermanns mit Richenza ging die Tochter Oda hervor. Diese heiratete um 1065 den Grafen Udo von Stade. Nach dem Tod Hermanns heiratete Richenza Otto von Northeim.

    Einzelnachweise
    1. Daneben gibt es die These einer Abkunft von den Billungern.
    Literatur
    Paul Leidinger: Die Grafen von Werl und Werl-Arnsberg (ca. 980–1124): Genealogie und Aspekte ihrer politischen Geschichte in ottonischer und salischer Zeit. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen. Band 1: Das kurkölnische Herzogtum Westfalen von den Anfängen der kölnischen Herrschaft im südlichen Westfalen bis zur Säkularisation 1803. Aschendorff, Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 119–170, hier S. 146f.

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_III._(Werl)

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafen_von_Werl

    Familie/Ehepartner: Herzogin Richenza von Schwaben ?. Richenza wurde geboren in cir 1025; gestorben in vor 1083. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 92. Oda von Werl  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1050; gestorben am 13 Jan 1111.

  8. 63.  Ida von Werl (von Hövel) Graphische Anzeige der Nachkommen (41.Bernhard7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    Geburt:
    Filiation von Ida ist umstritten ?

    Familie/Ehepartner: Graf Heinrich von Lauffen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 93. Adelheid von Lauffen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in frühestens 1075.

  9. 64.  Beatrix von Oberlothringen (von Bar)Beatrix von Oberlothringen (von Bar) Graphische Anzeige der Nachkommen (42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1017; gestorben am 18 Apr 1076.

    Notizen:

    Beatrix hatte mit Bonifatius IV. drei Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Beatrix_von_Lothringen

    Beatrix von Lothringen (* wohl 1017; † 18. April 1076) war die Tochter des Herzogs Friedrich II. von Lothringen († 1026) aus der Familie der Wigeriche und der Mathilde von Schwaben († 1031/1032)
    Nachdem Beatrix beide Elternteile verloren hatte, wurde sie von der Kaiserin Gisela von Schwaben († 1043), ihrer Tante, adoptiert und um 1037 mit Bonifatius von Canossa verheiratet, Herrn von Canossa, Graf von Reggio, Modena, Mantua und Brescia, Markgraf von Tuscien und wohl auch Herzog von Spoleto und Markgraf von Camerino (* 985, ermordet 6. Mai 1052).
    Mit ihm hatte sie drei Kinder:
    • Friedrich († wohl Juli 1056)
    • Beatrix († 1053 vor dem 17. Dezember)
    • Mathilde (* wohl 1046; † 24. Juli 1115)
    Nach der Ermordung ihres Ehemanns übernahm sie für ihre Tochter Mathilde die Regentschaft in den umfangreichen Besitzungen in Italien. Im Frühjahr 1054 heiratete sie dann Gottfried den Bärtigen, Herzog von Niederlothringen († 1069), der sich bereits mehrfach gegen den Kaiser erhoben hatte und von diesem dann 1055 auch abgesetzt wurde. Da der Kaiser den Herzog nicht in seine Hand bekam, wurden Beatrix und Mathilde in Haft genommen und als Geiseln nach Deutschland gebracht. Nach der Versöhnung im Jahr 1056 konnte das Paar wieder über seine Güter in Italien verfügen.
    Nach Gottfrieds Tod Ende 1069 trat Mathilde ihr Erbe an, diesmal als erwachsene Frau, machte aber ihre Mutter zur Mitregentin, was sie bis zu ihrem Ableben 1076 blieb. Beatrix von Lothringen wurde im Dom von Pisa begraben.
    Auf eine Donation der Beatrix von Lothringen vom 29. August 1071 geht das Kloster Frassinoro am Apenninenpass Foce della Radici zurück.



    Literatur
    • Elke Goez: Beatrix von Canossa und Tuszien. Eine Untersuchung zur Geschichte des 11. Jahrhunderts (= Konstanzer Arbeitskreis für Mittelalterliche Geschichte. Vorträge und Forschungen. Sonderbd. 41). Thorbecke, Sigmaringen 1995, ISBN 3-7995-670-X (Zugleich: Erlangen-Nürnberg, Universität, Dissertation) (Digitalisat).

    Beatrix heiratete Gottfried III. von Niederlothringen, der Bärtige in 1054. Gottfried (Sohn von Herzog Gozelo I. von Niederlothringen (von Verdun), der Grosse und Ermengarde von Lothringen) gestorben am 21/30 Dez 1069 in Verdun, Frankreich. [Familienblatt] [Familientafel]

    Beatrix heiratete Bonifatius IV. von Canossa in cir 1037. Bonifatius (Sohn von Theobald von Canossa) wurde geboren in cir 985; gestorben am 6 Mai 1052 in San Martino dell’Argine. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 94. Markgräfin Mathilde von Tuszien  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1046; gestorben am 24 Jul 1115 in Bondeno di Roncore; wurde beigesetzt in Kloster San Benedetto di Polirone in San Benedetto Po.

  10. 65.  Gräfin Sophie von Oberlothringen (von Bar)Gräfin Sophie von Oberlothringen (von Bar) Graphische Anzeige der Nachkommen (42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1025; gestorben in zw 1092 und 1093.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1033 - 1092, Herzogtum Bar; Gräfin von Bar https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Bar

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Sophia_(Bar)

    Sophia von Bar (frz. Sophie de Bar; * um 1018; † 21. Juni 1093) war zwischen 1033 und 1092 Gräfin von Bar.
    Sie war Tochter von Friedrich II., Graf von Bar und Herzog von Oberlothringen, und Mathilde von Schwaben. Nach dem Tod ihres Vaters gewann sie 1033 die Erbauseinandersetzungen[1] und wurde mit der Lützelburg und der Stadt Bar-le-Duc belehnt. 1038 heiratete sie Ludwig von Mousson, Graf von Mömpelgard, Altkirch sowie Pfirt, und gebar ihm sieben Nachkommen. Mathilde von Tuszien war eine ihrer Cousinen.
    Gräfin Sophia von Bar, Mousson und Amance ließ nach 1076 eine Marienkapelle bei der Burg von Amance beenden, die bereits von ihrem Großvater Dietrich I. begonnen wurde.[2][3] In Laître-sous-Amance gründete sie 1088 ein Priorat, das der Abtei Saiaint-Mihiel unterstand und bis ins Jahr 1592 währte.[4] Dabei kam es zum Zusammenwirken mit dem Bischof vom Toul.[5] Mit der Äbtissin von Saint-Mihiel dagegen war Sophia bereits 1076 in Streit geraten, weil sie erreichen wollte, dass die bis dato von Dommartin-sous-Amance abhängige Kirche von Laître-sous-Amance nunmehr der Abtei Saint-Mihiel unterstellt werden sollte. Der 1076 gewählte Abt Siegfried hatte zunächst nach alter Sitte die Investitur (→ Investiturstreit) durch Sophia empfangen, gab später aus Reue über die Unstimmigkeiten mit den Kanonikern bei seiner Amtseinsetzung den Abtstab an Papst Gregor VII., wurde aber von diesem nach Erteilung der Absolution wieder eingesetzt, wie 1147 in einer Urkunde festgehalten wurde.[6] Um das von ihr bevogtete Kloster Saint-Mihiel zu sichern, errichtete Sophia 1090 auf Klosterbesitz ein Kastell.

    Nachkommen
    • Dietrich von Mousson (* 1045; † 1105), Graf von Mömpelgard, Bar und Mousson.
    • Bruno
    • Ludwig, erwähnt 1080
    • Friedrich († 1092), Marquis de Suze
    • Sophia, verheiratet mit Volmar, Graf von Frohburg
    • Beatrix († 1092), verheiratet mit Berthold I. von Zähringen, Herzog von Kärnten
    • Mathilde, verheiratet mit Hugo VIII. von Egisheim, Graf von Dagsburg († 1089)



    Literatur
    • Eduard Hlawitschka: War die oberlothringische Herzogstochter Sophie von Bar und Mousson eine Nachkommin der Kaiserin Theophanu? – Ein Beitrag zum Thema „Mittelalterliche Namengebung und moderne Ahnenforschung“. In: Schriften der Sudetendeutscen Akademie der Wissenschaften und Künste. Bd. 23, 2002, ZDB-ID 584213-x, S. 83–102.
    • Josef Heinzelmann: Patronymie oder Patrinonymie bei Sophia von Bar und Mousson und bei König Zwentibold. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Bd. 154, 2006, S. 43–76.
    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Johannes Mötsch: Genealogie der Grafen von Sponheim. In: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte. Bd. 13, 1987, ISSN 0170-2025, S. 63–17, hier S. 115.
    2 Norbert Müller-Dietrich: Die romanische Skulptur in Lothringen (= Kunstwissenschaftliche Studien. 41, ISSN 0170-9186). Deutscher Kunstverlag, München 1968.
    3 Georges Durand: Églises romanes des Vosges (= Revue de l'Art Chrétien. 2, ZDB-ID 208615-3). E. Champion, Paris 1913, S. 101.
    4 Peter Volkelt, Horst van Hees: Lothringen, Ardennen, Ostchampagne. Kunstdenkmäler und Museen (= Reclams Kunstführer Frankreich. 3). Reclam, Stuttgart 1983, ISBN 3-15-010319-3, S. 195.
    5 Anja Gillen: Saint-Mihiel im hohen und späten Mittelalter. Studien zu Abtei, Stadt und Landesherrschaft im Westen des Reiches (= Trierer historische Forschungen. Bd. 52). Kliomedia, Trier 2003, ISBN 3-89890-065-7, S. 127, (Zugleich: Trier, Unversität, Dissertation, 2001).
    6 Anja Gillen: Saint-Mihiel im hohen und späten Mittelalter. Studien zu Abtei, Stadt und Landesherrschaft im Westen des Reiches (= Trierer historische Forschungen. Bd. 52). Kliomedia, Trier 2003, ISBN 3-89890-065-7, S. 68, 161, (Zugleich: Trie, Universität, Dissertation, 2001).

    Sophie heiratete Graf Ludwig von Mousson-Scarponnois in cir 1038. Ludwig (Sohn von Graf Richwin (Ricuin) von Scarponna und Gräfin Hildegard von Egisheim) gestorben in zw 1073 und 1076; wurde beigesetzt in Bar (Priorat Notre-Dame). [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 95. Graf Dietrich I. von Mousson-Scarponnois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1045; gestorben am 2 Jan 1105; wurde beigesetzt in Kathedrale von Autun.
    2. 96. Sophie von Pfirt (von Mousson-Scarponnois)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 97. Gräfin Beatrix von Mousson (Bar-Mümpelgard)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1092.

  11. 66.  Graf Adalbert II. von Ballenstedt (Askanier)Graf Adalbert II. von Ballenstedt (Askanier) Graphische Anzeige der Nachkommen (42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1030; gestorben in 1080.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Ballenstedt

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Adalbert_II._(Ballenstedt)

    Adalbert II., Graf von Ballenstedt (* um 1030; † 1080) aus dem Geschlecht der Askanier war Graf von Ballenstedt.

    Leben
    Er war Sohn und Nachfolger des Grafen Esico von Ballenstedt. Adalbert wird nach 1033 erstmals erwähnt. 1069 war er Graf im Nordthüringgau, später in den beiden Gauen Nizizi und Serimunt. Er beteiligte sich am Aufstand der Sachsen 1072 unter Otto von Northeim gegen König Heinrich IV. Etwa ein Jahr später übertrug er die Propstei von Ballenstedt dem Kloster Nienburg. Er heiratete Adelheid, die Erbtochter des Grafen Otto I. von Weimar-Orlamünde. Von Adalbert II. ist ein Siegelbildnis bekannt, das als das älteste Abbild eines Askaniers überhaupt gilt.
    Der Ehe mit Adelheid entsprangen zwei Kinder:
    • Otto der Reiche (* um 1070/73; † 1123), der das askanische Erbe seines Vaters erhielt; er wurde Graf von Ballenstedt, Graf von Askanien und ab 1112 Herzog von Sachsen
    • Siegfried von Ballenstedt (* um 1075; † 1113), der die weimar-orlamündischen Ansprüche seiner Mutter erbte; er wurde um 1097 Pfalzgraf bei Rhein
    Adalbert wurde um 1080 (nach 1076, vor 1083), wohl in einer Fehde, von Egeno II. von Konradsburg erschlagen. Die Gründe für diese Tat sind nicht klar erkennbar; man vermutet politische Gründe oder, dass Egeno sich während Adalberts Gefangenschafft askanischen Besitz angeeignet hatte und die beiden deshalb in Fehde gerieten. Einer Legende nach erinnert das Steinkreuz Westdorf an diese heimtückische Tat: „.. Durch den Klang einer Glocke verrathen fiel er Egeno dem Jüngeren von Konradsburg in die Hände und ward von ihm erschlagen .. das unglückliche Ende von Otto's Vater .. Otto von Ballenstedt sollte die Ausgleichung dieses langjährigen Haders bei welchem die Interessen seiner Familie so wesentlich betheiligt waren .. die Edelen von Konradsburg die Gründung eines Klosters für nöthig halten mochten um .. jene blutige That zu sühnen ..“.[1] Die Fehde dauerte somit länger als 40 Jahre und ging noch über 20 Jahre nach dem Tod Adelheids weiter. Adalberts Witwe heiratete dadanach den Pfalzgrafen Hermann II. von Lothringen (* um 1049; † 1085) aus dem Geschlecht der Ezzonen und nach dessen Tod den Luxemburger Heinrich II. von Laach († 1095), Graf im Mayengau und Engersgau, der daraufhin (zumindest ab 1087) Nachfolger Hermanns als Pfalzgraf wurde und sich als erster „Pfalzgraf bei Rhein“ nannte. Heinrich adoptierte Adelheids Sohn aus ihrer ersten Ehe mit Adalbert, Siegfried, der nach dem Tod Heinrichs dessen Nachfolger als Pfalzgraf bei Rhein wurde.



    Literatur
    • Zur Geschichte der frühen Askanier, Kreishochschule Aschersleben-Staßfurt, 2001
    Anmerkungen und Einzelnachweise
    1 Albrecht der Bär: Eine quellenmässige Darstellung seines Lebens, Heinemann, Otto, Verlag von Gustav Georg Lange, S. 20ff, 1864, Google eBook.

    Familie/Ehepartner: Adelheid von Weimar-Orlamünde. Adelheid (Tochter von Otto I. von Weimar-Orlamünde und Adela von Brabant (Löwen)) wurde geboren in cir 1055; gestorben am 28 Mrz 1100; wurde beigesetzt in Springiersbach. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 98. Graf Otto von Ballenstedt (Askanier), der Reiche  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1070; gestorben am 9 Feb 1123; wurde beigesetzt in Benediktinerkloster St. Pancratius und Abundus.

  12. 67.  Kaiser Heinrich III. (Salier)Kaiser Heinrich III. (Salier) Graphische Anzeige der Nachkommen (43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 28 Okt 1017; gestorben am 5 Okt 1056 in Bodfeld im Harz; wurde beigesetzt in Dom von Speyer.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_III._(HRR)

    Heinrich III. (* 28. Oktober 1016 oder 1017; † 5. Oktober 1056 in Bodfeld, Harz) aus der Familie der Salier war von 1039 bis zu seinem Tod 1056 König und seit 1046 Kaiser im römisch-deutschen Reich.
    Bereits in jungen Jahren wurde Heinrich von seinem Vater Konrad II. 1028 zum Mitkönig erhoben und mit den Herzogtümern Bayern und Schwaben ausgestattet. Der Übergang der Königsherrschaft nach dem Tod seines Vaters erfolgte im Gegensatz zu anderen Machtwechseln in ottonisch-salischer Zeit reibungslos und Heinrich setzte die Politik seines Vorgängers in den vorgegebenen Bahnen kontinuierlich fort. Seine Amtszeit führte zu einer bis dahin unbekannten sakralen Überhöhung der Königsherrschaft. So wurde während Heinrichs Regentschaft der Speyerer Dom zum damals größten Gotteshaus der abendländischen Christenheit ausgebaut. Gegenüber den Herzögen setzte Heinrich seine Auffassung von der amtsrechtlich begründeten Verfügungsgewalt über die Herzogtümer durch und sicherte damit deren Kontrolle. In Lothringen führte dies zu jahrelangen Auseinandersetzungen, aus denen Heinrich als Sieger hervorging. Doch auch in Süddeutschland formierte sich in den Jahren 1052 bis 1055 eine mächchtige Oppositionsgruppe. 1046 beendete Heinrich das Papstschisma, befreite das Papsttum aus der Abhängigkeit vom römischen Adel und legte die Grundlage für dessen universale Geltung. Sein früher Tod wurde lange Zeit als Katastrophe für das Reich angesehen. Jüngere Beiträge sprechen hingegen vom Beginn einer Krise der salischen Monarchie in den Spätjahren seiner Regierungszeit.

    Herkunft und Familie
    Heinrich wurde wohl eher 1016 und nicht 1017 als Sohn Giselas von Schwaben und Konrads des Älteren, des späteren Kaisers Konrad II., geboren.[1] Heinrichs jüngere Schwestern Beatrix (ca. 1020–1036) und Mathilde (nach Jahresmitte 1025–Beginn 1034) blieben unvermählt und starben früh. Heinrichs Vater entstammte einem rheinfränkischen Adelsgeschlecht, dessen Besitz und gräfliche Rechte schon seit Generationen in der Gegend um Worms und Speyer lagen; zudem war Konrad Urenkel des 955 auf deem Lechfeld in der Schlacht gegen die Ungarn gefallenen Konrads des Roten und über dessen Gattin Liutgard mit den Ottonen verwandt. Heinrichs Mutter Gisela war bereits zweimal verwitwet. Ihr Vater Hermann von Schwaben hatte bei der Königswahl des Jahres 1002 erfolglos eigene Ansprüche geltend gemacht. Giselas Mutter Gerberga war eine Tochter des burgundischen Königs Konrad und eine Enkelin des westfränkischen karolingischen Herrschers Ludwig IV. Heinrichs Geburt fällt in eine schwierige Situation für die salische Familie. Erst zwei Monate zuvor war Konrad in eine blutige Fehde verwickelt worden und konnte sich nur auf die Unterstützung von Freunden und Verwandten verlassen. Das Verhältnis zu Heinrich II. war für Konrad angespannt. Wegen Konrads Ehe mit Gisela von Schwaben, die nach damaligen Vorstellungen eine Verwandtenehe war, wurde ihm die kaiserliche Huld entzogen. Die Gegebenheiten schienen zunächst so, dass Konrad noch nicht einmal Herzog werden könne.
    Festigung der Dynastie und Sicherung der Nachfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Nach dem Tod Heinrichs II., des letzten männlichen Vertreters der ottonischen Dynastie, konnte sich Konrad 1024 in einem längeren Entscheidungsprozess der Großen in Kamba als Herrscher durchsetzen. Nach Wipo waren es die Charaktereigenschaften virtus und probitas (Tüchtigkeit und Rechtschaffenheit) Konrads, die ihm die breite Zustimmung einbrachten.[2] Vornehme Herkunft und reicher Allodialbesitz werden als weitere Kriterien überliefert. Als erster salischer Herrscher baute Konrad seinen Sohn Heinrich systematisch als Nachfolger auf. Bischof Brun von Augsburg und später Bischof Egilbert von Freising sind als Erzieher bezeugt. Sicher wirkte auch der Kapellan und Historiograph Wipo zeitweise bei der Erziehung mit.
    Am Hof des Augsburger Bischofs Brun erhielt Heinrich eine gute Bildung. Als Bruder Kaiser Heinrichs II. war er sicher die geeignete Person, um dem Thronfolger herrscherliche Traditionen und imperiales Gedankengut zu vermitteln. Anfang 1026 zog Konrad von Aachen über Trier nach Augsburg, wo sich das Heer für den Italienzug sammelte. Für den Zeitraum der Abwesenheit des Herrschers wurde Heinrich der „Vormundschaft“ (tutela) Bruns anvertraut. Bereits zu dieser Zeit regelte Konrad die Nachfolge. Mit Zustimmung der Fürsten bestimmte er seinen Sohn Heinrich im Falle seines Todes zum Nachfolger. Nach Konrads Rückkehr aus Italien übertrug er in Regensburg am 24. Juni 1027 das durch den Tod Heinrichs V. bereits seit Februar 1026 vakante Herzogtum Bayern seinem Sohn. Die Verleihung des Herzogtums an einen noch nicht zehnjährigen, nicht aus Bayern stammenden Königssohn war ohne Vorbild.[3] 1038, ein Jahr vor Konrads Tod, übernahm Heinrich auch das schwäbische Herzogtum.
    Bereits im Februar 1028 enthalten die Interventionen Heinrichs in den Diplomen seines Vaters den Zusatz „einziger Sohn“.[4] Die Übertragung der Königswürde folgte auf einem Hoftag in Aachen zum Osterfest 1028. Mit Zustimmung der Fürsten und dees ‚Volkes‘ wurde Heinrich zum König erhoben und von Erzbischof Pilgrim von Köln geweiht. Wenige Monate später zeigt die erste Kaiserbulle Konrads an einem Diplom vom 23. August 1028 für das Stift Gernrode auf dem Revers das Bild des Kaisersohnes mit der Umschrift Heinricus spes imperii (Heinrich, Hoffnung des Reiches). Heinrichs Hervorhebung auf der Bulle mit dem Hinweis auf das Imperium, dessen Krone er einst tragen werde, deutet die Vorstellung vom Mitkaisertum vorsichtig an.[5]
    Die von Konrad beabsichtigte feste Verankerung von Königsherrschaft und Kaisertum in seinem Haus ging noch weiter. Im Frühjahr 1028 ging eine Gesandtschaft an den Kaiserhof in Byzanz. In Anlehnung an ottonische Tradition suchte Konrad zunächst nach einer byzantinischen Kaisertochter für Heinrich. Erst nach dem Scheitern dieses Plans wurde Heinrich zu Pfingsten 1035 auf dem Bamberger Hoftag mit Gunhild, der Tochter des anglo-skandinavischen Königs Knut des Großen, verlobt. Ein Jahr später, wiederum zu Pfingsten, fand in Nimwegen die Hochzeit statt.
    Im Jahr 1027 traf Konrad mit dem kinderlosen König Rudolf von Burgund in der Nähe von Basel zusammen, um mit ihm die Übertragung des Königreichs Burgund nach Rudolfs Tod zu regeln. Möglicherweise wurde auch bestimmt, dass Heinrich im Falle des vvorzeitigen Todes seines Vaters in den Vertrag eintreten sollte.[6] Nach zwei groß angelegten Kriegszügen gegen seinen Widersacher Odo von der Champagne schloss Konrad in einem demonstrativen Krönungsakt am 1. August 1034 den Erwerb Burgunds abab. Damit begann die Zeit der „Trias der Reiche“ (tria regna), also der Zusammenfassung der Königsherrschaften in Deutschland, Italien und Burgund zum Imperium unter der Herrschaft des deutschen Königs und Kaisers. Im Herbst 1038 hielt Konrad III. in Solothurn Hof. Dabei übertrug er das Regnum Burgundiae an seinen Thronfolger. Der Huldigungsakt diente dabei vor allem zur Sicherung der Nachfolge des jungen Saliers in einem neu erworbenen Herrschaftsbereich.[7] Mit der Wahl, Huldigung und Akklamation durch die Burgunder konnten die Salier herausstellen, dass die Herrschaft auf dem Erbweg und nicht durch einen Gewaltakt an sie gelangt sei.[8] 1038 hielt sich Heinrich mit seinem Vater in Italien auf. Auf der Rückkehr starb Heinrichs erste Gemahlin Gunhild, die kurz zuvor die Tochter Beatrix geboren hatte.
    Obgleich Heinrich rechtmäßig König war, musste er sich mit der Praxis der Herrschaftsführung im Lauf der Zeit erst vertraut machen. Als erste selbstständige Handlung ist ein Friedensschluss mit den Ungarn aus dem Jahr 1031 überliefert. Dieser war die Konsequenz eines im Vorjahr gescheiterten Vorstoßes Konrads II. und brachte Gebietsverluste zwischen Fischa und Leitha mit sich. 1033 führte Heinrich erfolgreich einen militärischen Zug gegen Udalrich von Böhmen durch.
    Auch gegen den Willen des Vaters konnte er eine eigenständige Position behaupten. Als Konrad 1035 versuchte, Herzog Adalbero von Kärnten zu stürzen, verweigerte ihm Heinrich die Unterstützung. Erst als sich Konrad seinem Sohn unter Tränen zu Füßen geworfen und inständig darum gefleht hatte, dem Reich keine Schande zu bereiten, gab Heinrich seinen Widerstand auf. Heinrich rechtfertigte sich, indem er darauf verwies, er habe Adalbero einen Eid geschworen.[9]
    Als Konrad 1039 in Utrecht starb, bedeutete dies für Königtum und Reich keinerlei Gefahr. Der Machtübergang war der einzige ungefährdete Thronwechsel in der ottonisch-salischen Geschichte. Heinrich III. war von seinem Vater auf seine zukünftigen Aufgaben als König durch die Designation, die Erhebung zum Herzog von Bayern, die Königskrönung in Aachen, die Übertragung des Herzogtums Schwaben und den Erwerb Burgunds bestens auf die eigenständige Königsherrschaft vorbereitet worden. Den Leichnam seines Vaters geleiteten Heinrich und seine Mutter mit dem Hofgefolge nach Köln und von dort über Mainz und Worms nach Speyer. Nach Wipo zeigte er seine „demütigende Ehrerbietung“ dadurch, dass „er selbst an allen Kirchenportalen und zululetzt auch bei der Beisetzung des Vaters Leib auf seine Schultern hob“.[10] Der Seele seines Vaters ließ er durch Trauerfeiern und Memorialleistungen Unterstützung zukommen. Konrad wurde unter hohen Ehren im Speyerer Dom beigesetzt. Die Sorge uum das Seelenheil seines Vaters bewog Heinrich zu zahlreichen Schenkungen. Am 21. Mai 1044 machte Heinrich dem Utrechter Dom eine bedeutende Stiftung für das Seelenheil seines Vaters. Den Kanonikern des Aachener Marienstiftes machte Heinrich zur Auflage, den Todestag seines Vaters und den seiner 1038 verstorbenen Frau Gunhild mit Messfeiern und ausgedehnten Nachtoffizien jedes Jahr gebührend zu feiern.
    Königs- und Kaiserherrschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Herrschaftsantritt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Der Regierungswechsel vollzog sich ohne Schwierigkeiten. Lediglich von Gozelo von Lothringen wird berichtet, dass er zunächst überlegt habe, die Huldigung zu verweigern. Seine Haltung führte jedoch zu keinen ernsthaften Konflikten. Obwohl Heinririch bereits Mitkönig war, wurden nach dem Tod seines Vaters die üblichen Formalakte vollzogen. So fand in Aachen eine Thronsetzung statt und auch von Huldigungen wird berichtet. Ein Umritt zur Herrschaftsgewinnung und -anerkennung wie noch unteter Heinrich II. und Konrad II. fand aber nicht statt. Allerdings hat Heinrich 1039/40 alle Reichsteile aufgesucht und Regierungshandlungen vorgenommen. Anders als am Beginn der Regierung seines Vaters 1024 gab es bei Heinrichs Herrschaftsantrititt keine Unruhen oder Opposition in Italien.[11] Der Konflikt zwischen Erzbischof Aribert von Mailand und seinem Vater Konrad wurde von Heinrich schnell beigelegt, nachdem sich Aribert 1040 auf einem Hoftag in Ingelheim unterworfen und dem König gehuldigt hatte.
    Nach dem Tod seiner ersten Gemahlin Gunhild dauerte es fünf Jahre, bis sich Heinrich entschloss, eine neue Ehe einzugehen. Vergeblich blieb das Angebot des Großfürsten Jaroslaw I. von Kiew, ihm seine Tochter als Gemahlin zu geben. Im Sommer 10443 warb Heinrich um Agnes von Poitou, eine Tochter Herzog Wilhelms V. von Aquitanien. Die Werbung wurde erfolgreich von Bischof Bruno von Würzburg vorgetragen. Auf die Verlobung im burgundischen Besançon erfolgte in Mainz die Krönung zur Königin. Ende November 1043 fand in Ingelheim die feierliche Vermählung statt. Streng kirchlich gesinnte Kreise brachten Bedenken gegen diese Ehe vor, denn die Brautleute waren als Nachkommen Heinrichs I. nach kanonischem Recht zu nahe miteinander verwandt. Diese Eheverbindung sollte einer weiteren Sicherung der deutschen Herrschaft in Burgund dienen, denn der Großvater der Braut war jener Graf Otto Wilhelm gewesen, der zu Zeiten Heinrichs II. das Vermächtnis Rudolfs III. von Burgund am meisten bekämpft hatte.[12]
    Konflikte mit Böhmen und Ungarn
    In seinen Anfangsjahren war Heinrich zunächst an der Aufrechterhaltung der Hegemonialstellung im Osten Europas interessiert. Veranlassung zum Eingreifen in Böhmen gab Břetislav I., der versuchte, seinen Herrschaftsbereich nach Norden hin auszudehnen. 1039 fiel er in Polen ein, eroberte und zerstörte Krakau und zog mit seinen Truppen in Gnesen ein. Die Reliquien des heiligen Adalbert ließ Břetislav nach Prag überführen, um seinen Anspruch auf das Erbe Bolesław Chrobrys zu untermauern. DDa Polen unter deutscher Lehnshoheit stand, bedeutete dies einen Angriff auf den römisch-deutschen Herrscher. Im Oktober 1039 bereitete Heinrich daher unter Führung Ekkehards II. von Meißen einen Feldzug vor. Břetislav lenkte ein, versprach, sicch Heinrichs Forderungen zu beugen, und stellte seinen Sohn Spytihněv als Geisel. Der Böhme kam im Lauf des folgenden Jahres seinen Verpflichtungen allerdings nicht nach, sondern rüstete zur Verteidigung und versicherte sich der Unterstützung der Ungarn. Im August unternahm Heinrich daher einen Feldzug gegen Böhmen, erlitt dabei jedoch eine schwere Niederlage. Die meisten Krieger des Aufgebots fanden den Tod, die Fuldaer Totenannalen nennen zahlreiche Einzelschicksale. Ein Verhandlungsangebot im folgenden Jahr wurde von Heinrich dennoch mit der Forderung nach bedingungsloser Unterwerfung beantwortet. Die Kämpfe wurden im August 1041 wieder aufgenommen. Böhmen wurde dieses Mal von Westen und Norden angegriffen. Im September 1041 vereinigten sich die Heere vor Prag. Zur Schlacht kam es nicht, denn Břetislav sah sich nun auf sich alleine gestellt. Sein Bundesgenosse Peter von Ungarn war in der Zwischenzeit gestürzt worden. Um weitere Verwüstungen seines Landes zu verhindern, blieb Břetislav nur die Unterwerfung. Im Oktober 1041 erschien er auf dem Hoftag zu Regensburg, überbrachte reiche Geschenke und zahlte den schuldig gebliebenen Tribut. Auf Bitten seines Schwagers, des Markgrafen Otto von Schweinfurt, wurde er daraufhin wieder mit dem Herzogtum Böhmen belehnt. Seine polnischen Eroberungen musste er abtreten und die deutsche Lehnsoberhoheit anerkennen, Schlesien aber durfte er behalten.
    Die ältere Forschung betrachtete die Auseinandersetzungen mit Böhmen als Ausgangspunkt für eine straffere Organisation der Grenzlande. Heinrich soll sich dabei als vorausschauender Gründer von Marken ausgezeichnet haben, mit deren Hilfe die Grenzen planmäßig gesichert werden sollten. So wurden die Marken Cham, Nabburg, eine böhmische Mark und eine sogenannte Neumark, die sich im Südosten gegen Ungarn gerichtet haben soll, seiner „staatsschöpferischen“ Initiative zugeschrieben. Diese Einschätzung wurde von Friedrich Prinz allerdings bezweifelt.[13] Die Herrschaftskonzeption habe gerade in den Grenzräumen des Reiches zu höchst gefährlichen Situationen geführt, unnötige Feindschaften hervorgerufen und bereits bestehende verschärft.[14]
    Im Verlauf der militärischen Aktionen gegen Böhmen rückte auch Ungarn in Heinrichs Blickfeld. Nach dem frühen Tod seines Sohnes Heinrich hatte Stephan I. seinen Neffen Peter, den Sohn seiner Schwester und des venezianischen Dogen Ottone Orseolo, adoptiert und zum Thronfolger bestimmt. Ein Umsturz führte jedoch Sámuel Aba, einen Schwager Stephans, an die Macht; die Hintergründe sind nicht zu erhellen. Peter, der noch 1039/40 auf der Seite Břetislavs gestanden und damit zu den Gegnern HHeinrichs gezählt hatte, fand sich 1041 auf dem Regensburger Hoftag als Flüchtling ein. Sámuel Aba fiel im Frühjahr 1041 in Kärnten und die bayerische Ostmark ein. Dies provozierte Heinrichs Gegenreaktionen, die zum Rückgewinn der im Frieden von 1031 an Stephan abgetretenen Gebiete zwischen Fischa, Leitha und March führten. Am 5. Juli 1044 schlug der König die zahlenmäßig überlegenen Ungarn in der Schlacht von Menfö an der Raab. Nach der Schlacht warf sich Heinrich barfuß und in ein Büßergewand gehüllt vor einer Kreuzesreliquie zu Boden und forderte sein ganzes Heer auf, dasselbe zu tun.[15] Wenig später zog er barfuß durch Regensburg und dankte Gott für seine Hilfe im Kampf. Die Kirchen der Stadt wurden mit Schenkungen bedacht. Peter wurde in Stuhlweißenburg erneut inthronisiert und erkannte die Lehnsoberhoheit des Reiches an. Sámuel Aba wurde nach seiner Gefangennahme als Hochverräter hingerichtet.
    Langfristig stabilisiert werden konnten die Verhältnisse in Ungarn damit jedoch nicht. Als Heinrich seinen Romzug antrat, war Peter bereits durch den aus der Verbannung heimgekehrten Andreas, einen Neffen Stephans I., gestürzt worden. Andreas bebemühte sich um eine Normalisierung der Beziehungen zum Reich, um seine Herrschaft zu konsolidieren. Nach dem Bericht Hermanns von der Reichenau bot er dem Kaiser Unterwerfung, jährlichen Tribut und ergebenen Dienst an, „wenn er ihm erlaube, sein Reich zu behalten“. Heinrichs vorrangiges Ziel war es jedoch, Andreas zu bezwingen, um seinen Schützling Peter zu rächen. Zwei Feldzüge, die er in den Jahren 1051 und 1052 unternahm, blieben erfolglos. 1052 vermittelte Papst Leo IX. einen Frieden. Dieser erwies sich als nachteilig für das Reich, als Beeinträchtigung des honor regni, wie die Annales Altahenses kritisch bemerkten.[16] Heinrich war am Ende seiner Herrschaft weit entfernt davon, Ungarn, Böhmen und Polen in lehnsrechtlicher Abhängigkeit zu halten.[17] Selbst seiner böhmischen Vasallen konnte er sich nicht mehr sicher sein, da der 1055 erhobene Herzog Spytihněv II. engere Beziehungen zu Ungarn knüpfte.

    Thronfolgeregelung und früher Tod
    Aus seiner ersten Ehe mit Gunhild hatte Heinrich eine Tochter namens Beatrix. Seiner zweiten Ehe entstammten die drei Töchter Adelheid (1045), Gisela (1047) und Mathilde (1048). In vorbildlicher Weise kümmerte sich das Paar um die Pflege der salischen Memoria in den sächsischen Damenstiften. Beatrix wurde mit sieben Jahren 1044/45 Vorsteherin der Stifte Quedlinburg und Gandersheim. Auch Adelheid wurde früh zur Erziehung an den Quedlinburger Konvent gegeben und leitete später mehr als 30 Jahre lang Gandersheim und Quedlinburg als Äbtissin.
    1047 forderte Erzbischof Hermann von Köln dazu auf, für die Geburt eines Kaisersohnes zu beten. Am 11. November 1050 kam nach siebenjähriger Ehe der lang ersehnte präsumptive Thronfolger zur Welt. Seine Geburt wurde mit dem Stoßseufzer endlich begrüßt.[89] Die Eltern wählten den Namen des Großvaters Konrad für den Sohn. Noch am Weihnachtsfest 1050 ließ der kaiserliche Vater die anwesenden Großen dem noch ungetauften Sohn die Treue schwören. Am Osterfest (31. März 1051) vollzog Erzbischof Hermann in Köln die Taufe. Der Reformabt Hugo von Cluny übernahm die Patenschaft und plädierte für die Umbenennung des Kindes in Heinrich. Die Wahl Hugos als Taufpate des Thronfolgers dokumentiert die enge Anbindung des salischen Herrscherhauses an die religiösen Strömungen dieser Zeit.[90] Als der Kaiser seinen dreijährigen Sohn im Jahr 1053 in der Königspfalz Trebur (südlich von Mainz auf der rechten Seite des Rheins) zum Nachfolger im Königsamt wählen ließ, brachten die Wähler eiinen in der Geschichte der Königswahl noch nie dagewesenen Vorbehalt zum Ausdruck. Sie wollten dem neuen König nur folgen, wenn er ein gerechter Herrscher werde (si rector iustus futurus esset).[91] Ein Jahr später wurde das Kind am 17. Juli 1054 in Aachen von Erzbischof Hermann von Köln zum König gekrönt und geweiht. Wenig später wurde auch die Versorgung des 1052 geborenen zweiten Sohnes Konrad geregelt: Ihm wurde das Herzogtum Bayern übertragen. Der Zweitgeborene war wohl als „Personalreserve“ für die nicht mehr anzufechtende Nachfolge des Erstgeborenen gedacht.[92] Wohl im Sommer 1054 brachte Agnes mit Judith noch eine Tochter zur Welt. Nachdem der zweite Sohn Konrad bereits am 10. April 1055 gestorben war, übertrug Heinrich 1055 privato iure[93] seiner Gemahlin auf unbestimmte Zeit das bayerische Herzogtum, ohne auf das Wahlrecht der Großen Rücksicht zu nehmen.
    Heinrich III. leitete auch die spätere Heirat seines Nachfolgers noch verbindlich in die Wege. Am Weihnachtsfest 1055 wurde der Thronfolger in Zürich mit Bertha aus dem Hause der Markgrafen von Turin verlobt. Die Ehe diente dem Ziel, das Turiner Markgrafenhaus gegen das mit Heinrich verfeindete lothringisch-tuszische Herzogs- und Markgrafenhaus zu stärken und an das salische Kaiserhaus zu binden.[94]
    Heinrich starb unerwartet am 5. Oktober 1056 mit 39 Jahren nach einer kurzen, schweren Krankheit in der Königspfalz Bodfeld am Harz, wo er sich zur Jagd aufgehalten hatte. Auf dem Totenbett sorgte er ein letztes Mal dafür, dass die Großen durcch eine erneute Wahl des Sohnes dessen Thronfolge bestätigten. Laut den Niederaltaicher Annalen habe das Reich Ruhe und Frieden genossen, „als Gott den von ihm begnadeten Kaiser aus Zorn über unsere Sünden mit der schweren Krankheit belegte“.[95] Die inneren Organe bestattete man in der Pfalzkirche St. Simon und Judas in Goslar. Der Leichnam wurde nach Speyer überführt und am 28. Oktober 1056 an der Seite des Vaters beigesetzt. Beide Kirchen waren von Heinrich mit besonderer Fürsorge bedacht worden, insbesondere in Speyer pflegte man in der folgenden Zeit sein Andenken. In einem Nekrolog (Necrologium Benedictoburanum) werden seine wichtigsten Schenkungen für die Speyerer Kirche vermerkt.[96] Bei Gottfried von Viterbo ist Heinrich das erste Mal mit dem Beinamen niger (der Schwarze) verzeichnet. Im 19. Jahrhundert verschwand der Beiname allmählich.[97] Die Regierungsgeschäfte für Heinrichs gleichnamigen Sohn führte zunächst seine Mutter Agnes von Poitou weiter. Doch geriet ihre Herrschaft immer mehr in die Kritik vor allem reformorientierter Geistlicher wie des Erzbischofs Anno von Köln.


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    Heinrich heiratete Gräfin Agnes von Poitou am 21 Nov 1043. Agnes (Tochter von Herzog Wilhelm V. von Poitou (Ramnulfiden), der Grosse und Gräfin Agnes von Burgund) wurde geboren in cir 1025; gestorben am 13 Dez 1077. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 99. Kaiser Heinrich IV. (Salier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 11 Nov 1050 in Kaiserpfalz Goslar; gestorben am 7 Aug 1106 in Lüttich; wurde beigesetzt in Dom von Speyer.
    2. 100. Judith (Salier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1054 in Goslar; gestorben in an einem 14 Mär zw 1092 und 1096.

  13. 68.  Mathilde von Franken (Salier) Graphische Anzeige der Nachkommen (43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1034; wurde beigesetzt in Dom zu Worms.

    Notizen:

    Heinrich I. und Mathilde waren einander versprochen. Zur Heirat kam es nicht, da Mathilde früh verstarb.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mathilde_von_Franken

    Mathilde von Franken (* um 1027; † Januar 1034) war eine Tochter des römisch-deutschen Kaisers Konrad II. und dessen Gemahlin Gisela von Schwaben aus der Dynastie der Salier.
    Bei einem Treffen im lothringischen Deville im Mai 1033 mit dem westfränkisch/französischen König Heinrich I. vereinbarte Kaiser Konrad II. die Verheiratung seiner erst etwa fünf Jahre alten Tochter mit diesem. Zur Eheschließung kam es allerdings nicht mehr, da Mathilda schon im Frühjahr 1034 verstorben war.
    Sie wurde im Dom zu Worms beigesetzt.


    Weblinks
    • Die Familie Kaiser Konrads II. bei Foundation for Medieval Genealogy.ac (englisch)

    Familie/Ehepartner: Heinrich I. von Frankreich (Kapetinger). Heinrich (Sohn von König Robert II. von Frankreich (Kapetinger), der Fromme und Königin Konstanze von der Provence (von Arles)) wurde geboren in 1008; gestorben am 4 Aug 1060 in Vitry-aux-Loges bei Orléans. [Familienblatt] [Familientafel]


  14. 69.  Liudolf von Braunschweig (von Friesland) Graphische Anzeige der Nachkommen (43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben am 23 Apr 1038.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Liudolf_(Friesland)

    Liudolf († 23. April 1038) aus der Familie der Brunonen war Graf im Derlingau und Markgraf in Friesland. Er war der Sohn des Brun I., des Gründers von Braunschweig († 1015/16) und der Gisela von Schwaben († 1043), die in zweiter Ehe den Herzog Ernst I. von Schwaben und in dritter Ehe den späteren Kaiser Konrad II. heiratete.
    Liudolf ist somit der Halbbruder der schwäbischen Herzöge Ernst II. und Hermann IV., vor allem aber des Kaisers Heinrich III. sowie der Mathilde von Franken, der ersten Ehefrau des Königs Heinrich I. von Frankreich.
    Er heiratete Gertrud die Ältere von Braunschweig († 1077), zu deren Herkunft es in der Wissenschaft eine umfangreiche Debatte gibt.

    Seine Nachkommen sind:
    • Brun II. (* um 1024; † 26. Juni 1057), 1052 Graf in Flutwidde
    • Ekbert I. († 1068) Graf von Braunschweig, Markgraf von Meißen; ∞ Irmgard, Tochter des Odalrich-Maginfred Markgraf von Turin, Witwe des Otto von Schweinfurt
    • Mathilde, † 1044, heiratet 1034 Heinrich I., † 1060, 1031 König von Frankreich, den Witwer ihrer gleichnamigen Tante
    • Ida von Elsdorf



    Weblinks
    • Materialsammlung
    • Eduard Hlawitschka zu den familiären Verbindungen der Brunonen

    Familie/Ehepartner: Gertrud von Braunschweig, die Ältere. Gertrud (Tochter von Graf Dietrich III. von Holland (von West-Friesland) (Gerulfinger), der Jerusalemer und Othelendis von Sachsen) gestorben am 21 Jul 1077. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 101. Ekbert I. von Meissen (von Braunschweig)(Brunonen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1036; gestorben am 11 Jan 1068.
    2. 102. Mathilde von Friesland  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1024; gestorben in 1044.

  15. 70.  Herzog Markwart IV. von Eppenstein (von Kärnten)Herzog Markwart IV. von Eppenstein (von Kärnten) Graphische Anzeige der Nachkommen (44.Beatrix7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1020; gestorben in cir 1076.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Markwart_IV.

    Markwart IV. von Eppenstein (* 1010/20; † 1076) war Graf im Viehbachgau, 1039 Graf in Kärnten, 1070 Markgraf von Istrien-Krain und (fraglich:) Herzog von Kärnten von 1073 bis 1076.

    Leben
    Er war der älteste Sohn des Herzogs Adalbero von Kärnten († 1039) aus dem Hause der Eppensteiner und der Beatrix von Schwaben, Tochter von Herzog Hermann II.
    1039, nach dem Tode Kaiser Konrads II., bekamen die Eppensteiner von König Heinrich III. alle 1035 konfiszierten Eigengüter zurück und Markwart IV. war als Graf in Kärnten der eigentliche Kärntner Herrscher. Ca. 1065 gründete er die Burg Treffen etwa 10 km. nördlich von Linz. Er wurde 1070 Markgraf von Istrien-Krain, zog 1072 mit König Heinrich IV. gegen Ungarn und wurde nach Absetzung des Zähringer Herzogs Berthold Ende 1072 Herzog von Kärnten. 1074 wurde er Vogt von Aquileia, zwischendurch war er auch Vogt von Brixen (1067). Er gründete das Stift St. Lambrecht, übernahm dessen Vogtei und starb 1076.
    Markwart und seine Gemahlin Liutbirg sind laut einer im Stifte St. Lambrecht fortbestehenden Überlieferung in der Kirche zu St. Martin im Greut (Greith), östlich von Neumarkt, begraben. Dort hätte Liutbirg ein Frauenkloster gestiftet.

    Ehe
    Markwart war ab 1045/50 verheiratet mit Liutbirg, Tochter des Grafen Liutold II. von Plain, † vor 1103.


    Literatur
    • Andreas Thiele: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte. Stammtafeln zu europäischen Geschichte. Fischer-Verlag, Frankfurt/M. 1993, ISBN 3-89406-460-9.
    • Karlmann Tangl: Die Grafen, Markgrafen und Herzoge aus dem Hause Eppenstein. ADEVA, Graz 1964/65 (5 Bde.).
    • Wilhelm Wegener: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte. Verlag Reise, Göttingen 1962/69 (4 Bde.).
    • Othmar Pickl: Geschichte der Hengistburg.


    Name:
    Die Eppensteiner waren ein mittelalterliches Adelsgeschlecht, das einige Herzöge von Kärnten stellte und als erstes einheimisches Herzogsgeschlecht gilt. Auch zwei Markgrafen der Kärntnermark entstammen diesem Geschlecht. Auf die rot-weiß-rote Lehensfahne dieses Geschlechts geht der österreichische Bindenschild ursprünglich zurück, denn als 1122 das Geschlecht ausstarb, vererbte es sein Eigengut und Friauler Lehenschaften samt seiner Lehensfahne an die Meinhardiner von Kärnten sowie an die steirischen Traungauer, die letztgenannten es wiederum bei ihrem Aussterben 1192 an die österreichischen Babenberger, Herzöge von Österreich, weitervererbten
    https://de.wikipedia.org/wiki/Eppensteiner

    Familie/Ehepartner: Liutberge von Plain. Liutberge (Tochter von Liutold von Plain) gestorben in vor 1103. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 103. Gräfin Hedwig von Eppenstein  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1047; gestorben in cir 1112.
    2. 104. Herzog Heinrich III. von Kärnten (von Eppenstein)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1050; gestorben am 4 Dez 1122.

  16. 71.  Willibirg von Eppenstein (von Kärnten)Willibirg von Eppenstein (von Kärnten) Graphische Anzeige der Nachkommen (44.Beatrix7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Eppensteiner

    Die Eppensteiner waren ein mittelalterliches Adelsgeschlecht, das einige Herzöge von Kärnten stellte und als erstes einheimisches Herzogsgeschlecht gilt. Auch zwei Markgrafen der Kärntnermark entstammen diesem Geschlecht. Auf die rot-weiß-rote Lehensfahne dieses Geschlechts geht der österreichische Bindenschild ursprünglich zurück, denn als 1122 das Geschlecht ausstarb, vererbte es sein Eigengut und Friauler Lehenschaften samt seiner Lehensfahne an die steirischen Traungauer, die es wiederum bei ihrem Aussterben 1192 an die österreichischen Babenberger, Herzöge von Österreich, weitervererbten.[1]

    Überblick
    Benannt ist das Geschlecht nach der Burg Eppenstein bei Obdach in der Steiermark, welche die wichtige Route durchs Tal des Granitzenbaches überwachte und in einer Notiz des Jahres 1130 erstmals erwähnt wurde. Die Eppensteiner stammten ursprünglich aus Bayern und ließen sich in der Nähe von Judenburg nieder. Markwart III. (vor 970 bis etwa 1000) war erster Markgraf der Mark an der Mur, die in der heutigen Steiermark lag und mit der vier obersteirische Grafschaften verbunden waren.
    Adalbero von Eppenstein konnte sich im Rodungsgebiet großen Besitz sichern. Er wurde um 1000 Markgraf in der Mark an der Mur und 1012 schließlich Herzog von Kärnten. 1035 wurde er abgesetzt, vier Jahre später starb er. Seinem Sohn Markwart IV. († 1076) gelang es, die reichen Besitzungen und die faktische Herrschaft in Kärnten zu halten. Dessen Sohn Liutold von Eppenstein († 1090) wurde 1077 von König Heinrich IV. wieder mit dem Herzogtum Kärnten und der Mark Verona belehnt. Gemeinsam mit seinem Bruder Heinrich wollte er seine Macht auf Kosten Bambergs, Salzburgs und Aquileias ausdehnen. Vater Markwart und Heinrich gründeten zwischen 1076 und 1103 das Stift St. Lambrecht in der heutigen Steiermark, das als geistiges Zentrum ihre Macht sichern und auch als Grablege dienen sollte.
    Mit Heinrichs Tod 1122 erlosch das Geschlecht der Eppensteiner. Erbe des Allodialbesitzes in der Obersteiermark wurde sein Schwager, der Traungauer Otakar II. († 1122) bzw. dessen Sohn Leopold. Die Herzogswürde in Kärnten gelangte an die Grafen von Spanheim, mit denen die Eppensteiner verschwägert waren.
    Stammliste der Eppensteine
    Die Eppensteiner werden manchmal auch Markwarte oder Viehbacher genannt.
    Markwart I., Graf im Viehbachgau 916
    • Markwart II. († nach 951), Edler im Gebiet "Eppenstein" 927, Graf im Viehbachgau 940
    • Richardis († 1013), ∞ Ulrich (Ebersberg) († 1029)
    • Markwart III. († 1000), ∞ Hadamut von Ebersberg
    • Adalbero (* um 980; † 1039), Herzog von Kärnten (1011/12–1035, abgesetzt), Markgraf der Kärntner Mark, Graf von Eppenstein, Graf im Ennstal, ∞ Beatrix, Tochter von Herzog Hermann II. von Schwaben
    • Markwart IV. († 1076), Herzog von Kärnten (1073–1076), Graf von Eppenstein, Vogt von Brixen, Rosazzo und St. Lambrecht, ∞ Liutbirg von Plain († vor 1103), Tochter von Graf Liutold II. bzw. Nichte von Markgraf Wilhelm von der Sann (Wilhelminer
    • Liutold († 1090), Herzog von Kärnten (1076–1090), Graf von Eppenstein, Markgraf von Verona, Vogt von Aquileia, ∞ I. NNw, verstoßen, ∞ II. NNw
    • Heinrich III. von Kärnten († 1122), Graf von Eppenstein, Herzog von Kärnten (1090–1122), Markgraf von Verona (1090–1122), Markgraf von Krain (1077–1093), Markgraf von Friaul (1077–1093), Markgraf von Istrien (1077/1086?–1093), Vogt von Aquilea (1076/1090?–1101/02) sowie Vogt von Moosburg, ∞ I. Beatrix von Dießen († 1096), Tochter von Graf Otto I. († 1065), ∞ II. Liutgard, ∞ III. Sophia von Österreich, Tochter von Markgraf Leopold II.
    • Markwart, Graf
    • Ulrich († 1121), Abt von St. Gallen (ab 1077), Gegenabt von Reichenau (1079), Patriarch von Aquileia (ab 1085)
    • Hermann († 1087), (Gegen-)Bischof von Passau (1085–1087)
    • ?Hartmann
    • ?Beatrix
    • ?Kunigunde
    • ?Hemma
    • Adalbero von Eppenstein († 1057), Bischof von Bamberg (1053–1057)
    • Willibirg, ∞ Ottokar I. († 1075), Markgraf der Kärntner Mark
    • NNw, ∞ Kuno II. Welf, Graf im Sualafeldgau, ?∞ Otto I. († 1065), Graf von Dießen
    • Eberhard († nach 1039), Graf an der Isar
    • Friedrich
    • Hadamut (verheiratet mit Friedrich I. von Regensburg)
    • Ernst
    • Rüdiger († vor 1000) (siehe: Nibelungensage)


    Literatur
    • Josef Heinzelmann: Beatrix und Adalbero.[2] Kärntnerherzöge und Salierhaus. In: Archiv für Familiengeschichtsforschung. Jg. 7, 2003, ISSN 1867-5999 S. 31–39.
    Fußnoten
    1 Hermann Wiesflecker: Österreich im Zeitalter Maximilians I.: die Vereinigung der Länder zum frühmodernen Staat; der Aufstieg zur Weltmacht, Wien/München 1999, S. 138 f. Und dort weiter: „[…] So kam der Bindenschild vom Herzogtum Schwaben übr Kärnten nach Friaul und von dort mit dem Erbe der Eppensteiner und der Otakare von Cordenons-Pordenone über die Steiermark nach Österreich. […]“
    2 Heinzelmann

    Familie/Ehepartner: Markgraf Ottokar I. von Steiermark. Ottokar (Sohn von Otakar V. Oci (Traungauer) und Willibirg von Wels-Lambach) gestorben in cir 29 Mrz 1075 in Rom, Italien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 105. Adalbero von Steiermark  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 22 Nov 1082.
    2. 106. Markgraf Ottokar II. von Steiermark  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 28 Nov 1122.

  17. 72.  Agnes von BloisAgnes von Blois Graphische Anzeige der Nachkommen (45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    Es besteht keine Gewissheit ob Agnes tatsächlich die Tochter von Odo II. ist.

    Familie/Ehepartner: Gottfried II. von Anjou, Martel (der Hammer). Gottfried (Sohn von Graf Fulko III. von Anjou und Hildegard von Sundgau ?) wurde geboren am 14. Oktober 1006/1007; gestorben am 14 Nov 1060. [Familienblatt] [Familientafel]


  18. 73.  Theobald III. von BloisTheobald III. von Blois Graphische Anzeige der Nachkommen (45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1010; gestorben in 29. od.30.9.1089.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Blois, Chartres, Châteaudun, Tours und Sancerre, Graf von Meaux, Troyes (Champagne) als Theobald I. (seit 1063)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Theobald_I._(Champagne)

    Theobald III. von Blois (franz.: Thibaut; * um 1010; † 29./30. September 1089) war ein Graf von Blois, Chartres, Châteaudun, Tours und Sancerre, sowie seit 1063 als Theobald I. Graf von Meaux, Troyes (Champagne). Er war der älteste Sohn von Graf Odo II. von Blois (Odo I. von Meaux-Troyes) etc. und der Ermengarde von Auvergne.

    Leben
    Theobald ist erstmals 1026 im Heer seines Vaters bezeugt, das vergeblich versuchte, die vom Grafen von Anjou besetzte Burg von Saumur zurückzuerobern. 1037 kämpfte er in der Schlacht bei Bar-le-Duc in der sein Vater fiel. Von diesem erbte Theobald die Stammbesitzungen seiner Familie um Blois, Chartres, Châteaudun und Tours, während sein jüngerer Bruder Stephan die von ihrem Vater neu gewonnenen Territorien um Meaux und Troyes erbte, die den Kern der Region Champagne bildeten.
    Beide Brüder standen zu Beginn ihrer Regentschaft, wie schon ihr Vater, in Konflikt mit König Heinrich I. dem sie den Lehnseid verweigerten. Der König konnte dabei auf starke Verbündete wie Graf Fulko Nerra von Anjou zurückgreifen, der Theobalds Burgen in der Touraine überfiel. Ebenso erbten die Brüder von ihrem Vater die Feindschaft zum Kaiser des heiligen römischen Reichs, dessen Herzog Gotzelo I. von Lothringen fiel in die Champagne ein wo er die Grenzburg Donchery (Département Ardennes) einnahm, die König Heinrich konfiszieren ließ und an den Lothringer als Lehen vergab.
    Nach dem Tod Fulkos von Anjou 1040 bewegten die Brüder im Jahr 1041 den Prinzen Odo dazu gegen seinen königlichen Bruder zu revoltieren. Der König wurde aber schnell Herr der Rebellion und erklärte daraufhin Theobald der Grafschaft Tours für vererlustig, die er an dem mit ihm verbündeten Gottfried Martel, dem Sohn Fulkos, übertrug. Bei dem Versuch das von Gottfried belagerte Tours zu entsetzen, erlitten Theobald und sein Bruder 1044 in der Schlacht bei Nouy eine schwere Niederlage gegeen Gottfried. Theobald selbst fiel in dessen Gefangenschaft die er auf der Burg von Loches verbrachte. Als Preis seiner Freiheit musste er Tours und alle Burgen der Touraine an Gottfried übergeben, der im Gegenzug aber bereit war Theobald für das betreffende Gebiet als Lehnsherr anzuerkennen.
    Diesem schwerwiegenden Verlust folgte in den nächsten Jahren eine Annäherung Theobalds an den König, da dieser von der Machterweiterung seines ehemaligen Verbündeten Gottfried beunruhigt war. Im Jahr 1048 ließ Gottfried den Bischof von Le Mans ggefangen nehmen, nachdem dieser die Ehe des Grafen Hugo IV. von Maine mit der Schwester Theobalds vermittelt hatte. Dieses Ausgreifen Gottfrieds auf Maine folgte zuvor 1043 die Heirat dessen Stieftochter Agnes von Poitou mit Kaiser Heinrich III. Diese Ehe sollte vor allem die Herrschaft des Kaisers im Königreich Burgund stärken und ihm eine Rückendeckung gegen Theobald und seinen Bruder bieten, deren Vater noch Ansprüche auf dieses Königreich angemeldet hatte. Gegen Gottfried trat Theobald an Ostern 1048 in Senlis einer Allianz zwischen König Heinrich I., Herzog Wilhelm II. von der Normandie und anderen großen Baronen Frankreichs bei. Um dieselbe Zeit starb Theobalds Bruder der den unmündigen Erben Odo zurückließ. Theobald führte für diesen die Vormundschaft in der Champagne wo er zur bestimmenden Autorität avancierte und seinen Neffen bis spätestens 1063 verdrängen konnte. Somit vereinte er wieder das vollständige Erbe seines Vaters in seiner Hand.
    Der Kampf gegen Gottfried fand 1052 jedoch ein Ende, nachdem dieser sich wieder mit dem König versöhnt hatte. Theobald nahm diese Veränderung der Lage zunächst hin und beteiligte sich im Frühjahr 1054 an der Invasion des Königs in der Normandidie gegen Herzog Wilhelm, die aber bei Mortemer mit einer Niederlage endete. Noch im selben Jahr brach Theobald wieder mit dem König und huldigte stattdessen in Mainz dem Kaiser. Diese Lehensnahme Theobalds führte bei einem Treffen zwischen König Heinrich I. und dem Kaiser 1056 in Ivois zu einem lang anhaltenden Bruch zwischen Frankreich und Deutschland.
    Für Theobald hatte dies keine nachhaltigen Folgen, da der König gegen den Herzog der Normandie gebunden war und 1060 starb. Dessen Nachfolger Philipp I., an dessen Krönung Theobald nicht teilnahm, war noch unmündig und konnte auch später die königliche Autorität gegenüber den großen Vasallen kaum zur Geltung bringen. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Theobald mit der Stabilisierung seiner Herrschaft in der Champagne, wo er unter anderem im Konflikt zwischen der Abtei Montier-en-Der mit den Grafen von Brienne und den Herren von Joinville vermittelte. Einen wechselhaften Streit führte er mit dem Bischof von Meaux über die Herrschaftsrechte in Meaux, Spannungen mit dem Grafen Rudolf IV. von Valois wurden durch eine Heirat mit dessen Tochter beigelegt. Diese Ehe sollte Theobald 1077 die Grafschaften Bar-sur-Aube und Vitry einbringen, nachdem sein Schwager Simon von Crépy sich in ein geistliches Leben zurückzog. Weiterhin begründete er mehrere religiöse Einrichtungen in der Champagne, wie zum Beispiel 1072 das clunizianische Priorat in Coincy. Während des Investiturstreits unterstützte Theobald das Reformpapsttum, womit er sich gegen die Kirchenpolitik König Philipps I. stellte. Dabei war er 1081 Gastgeber eines Konzils in Meaux, das mehrere Anhänger des Königs exkommunizierte.
    Theobald III./I. wurde in der Kirche Saint-Martin in Épernay bestattet.
    Der Graf galt lange Zeit als Taufpate des Heiligen Theobald von Provins (* um 1017; † 1066), der 1073 von Papst Alexander II. kanonisiert wurde, was aber aufgrund beider Geburtsjahre als unwahrscheinlich gilt.

    Ehen
    - Theobald III. heiratete dreimal. Seine erste Ehefrau war Gersende, eine Tochter des Grafen Herbert I. Wachhund von Maine die er 1048 nach kinderloser Ehe verstieß.
    - Seine zweite Ehefrau war eine weiter nicht bekannte Gundrade oder Gondrée, die die Mutter seines Erben wurde.
    - Vor dem Jahr 1061 heiratete er ein drittes Mal, Adela oder Alix von Crépy († 12. Mai 1093/1100), eine Tochter des Grafen Rudolf IV. von Valois und Adela von Bar-sur-Aube.


    Weblinks
    • Kurzbiografie zu Theobald III./I. (franz.)
    • Materialsammlung

    Theobald heiratete Gersende (Garsende) von Maine (Zweites Haus) in cir 1044, und geschieden in 1048. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Gundrade (Gondrée) N.. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 107. Stephan II. (Heinrich) von Blois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1045; gestorben am 19 Mai 1102.

    Theobald heiratete Adélaide von Valois (von Vexin) in vor 1061. Adélaide (Tochter von Rudolf III. (IV.) von Valois (von Vexin) und Adele von Bar-sur-Aube) gestorben am 12 Mai 1193/1200. [Familienblatt] [Familientafel]


  19. 74.  Stephan II. von Blois (von Champagne)Stephan II. von Blois (von Champagne) Graphische Anzeige der Nachkommen (45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in zw 1045 und 1048.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Stephan_II._(Champagne)

    Stephan II. (franz.: Étienne; † zwischen 1045 und 1048) war ein Graf von Meaux und Troyes. Er war der zweite Sohn des Grafen Odo II. von Blois (als Odo I., Graf von Meaux-Troyes) und dessen Ehefrau Ermengarde von Auvergne.

    Leben
    Stephan ist erstmals 1032 in einer Urkunde der Abtei von Épernay bezeugt. Nach dem Tod seines Vaters 1037 erbte er dessen neu gewonnene Territorien um Meaux und Troyes die den Kern der Region Champagne bilden. Sein älterer Bruder Theobald erhielt die Stammlande der Familie an der Loire um Blois-Chartres.
    Stephan und sein Bruder waren sowohl mit König Heinrich I. als auch mit dem Kaiser Heinrich III. verfeindet. Er verlor die Grenzburg Donchery (Département Ardennes) an den Herzog Gotzelo I. von Lothringen, der diese Burg von König Heinrich als Lehen erhielt. Stephan unterstützte mit seinem Bruder 1041 die Revolte des Prinzen Odo gegen den König, verlor aber die Schlacht bei Nouy 1044 gegen den Grafen Gottfried Martel von Anjou.
    Stephan starb zwischen den Jahren 1045 und 1048 und hinterließ einen unmündigen Sohn aus seiner Ehe mit einer Frau namens Adele:
    • Odo II. († nach 1118), bis 1063 Graf von Meaux und Troyes
    Die Vormundschaft für Stephans Sohn übernahm sein Bruder Theobald, der jedoch Odo bis 1063 aus der Champagne verdrängte. Odo schloss sich danach Wilhelm dem Eroberer an, wurde dessen Schwager und bekam um 1070 die Grafschaft Aumale.


  20. 75.  Bertha von BloisBertha von Blois Graphische Anzeige der Nachkommen (45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben am 11./13. April 1085.

    Bertha heiratete Hugo IV. von Maine (Zweites Haus) in 1046. Hugo (Sohn von Graf Herbert I. von Maine (Zweites Haus)) wurde geboren in 1018; gestorben am 26 Mrz 1051. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 108. Herbert II. von Maine (Zweites Haus)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 9 Mrz 1062.

    Bertha heiratete Alain III. von der Bretagne in 1018. Alain (Sohn von Herzog Gottfried I. von der Bretagne und Hawise (Havoise) von der Normandie) wurde geboren in 997; gestorben am 1 Okt 1040. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 109. Herzog Conan II. von der Bretagne  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1018; gestorben am 11 Dez 1066 in Château-Gontier; wurde beigesetzt in Klosterkirche Saint-Melaine in Rennes.
    2. 110. Havise (Hawisa) von der Bretagne  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1072.

  21. 76.  Herr Liudolf (Ludolf) von Brauweiler (von Lothringen) (Ezzonen)Herr Liudolf (Ludolf) von Brauweiler (von Lothringen) (Ezzonen) Graphische Anzeige der Nachkommen (50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben am 11 Apr 1031.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Zutphen; Herr von Zutphen (durch seine Ehe mit Mathilde) https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Zutphen

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Liudolf_(Ezzonen)

    Liudolf (Ezzonen)

    Liudolf, oft auch Ludolf von Brauweiler († 11. April 1031) war Vogt der Abtei Brauweiler, Erbe der Herrschaft Waldenburg und durch seine Ehe Herr von Zütphen. Er war kaiserlicher Feldherr, Bannerträger und wohl auch Vogt der Stadt Köln.

    Leben
    Liudolf war der älteste Sohn von Ezzo, Pfalzgraf von Lothringen aus dem Haus der Ezzonen, und Mathilde von Sachsen, somit der älteste Enkel von Kaiser Otto II. aus dem Haus der Liudolfinger.

    Er heiratete Mathilde von Zütphen, Tochter von Otto von Zütphen, die ihm ihren ererbten Besitz in Twente und Westfalen mit in die Ehe brachte, zu dem auch Vogteirechte im Bistum Münster und im Stift Borghorst gehörten.

    Die Ehe Liudolfs und Mathildes stand unter kritischen Vorzeichen, da Mathilde von Zütphen als Tochter von Otto von Zütphen bzw. Hammerstein und Irmingard von Verdun ein Kind der Hammersteiner Ehe war und somit von 1018 bis 1027 als unehelich gegolten haben dürfte – ein Makel, der sich in dieser Zeit dann auch auf Liudolf erstreckte.

    Liudolf starb drei Jahre vor seinem Vater und wurde in der Familiengrablege im Kloster Brauweiler bestattet.

    Mehr unter dem Link oben..

    Familie/Ehepartner: Mathilde von Zutphen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 111. Adelheid von Brauweiler  Graphische Anzeige der Nachkommen

  22. 77.  Erzbischof Hermann II. von LothringenErzbischof Hermann II. von Lothringen Graphische Anzeige der Nachkommen (50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1056.

  23. 78.  Pfalzgraf Otto von LothringenPfalzgraf Otto von Lothringen Graphische Anzeige der Nachkommen (50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1047.

  24. 79.  Pfalzgräfin Richenza von LothringenPfalzgräfin Richenza von Lothringen Graphische Anzeige der Nachkommen (50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1000; gestorben am 23 Mrz 1063.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Richeza_(Polen)

    Richeza (teilweise auch Rixa; * um 995; † 21. März 1063 in Saalfeld) war ab 1025 als Ehefrau Mieszkos II. Königin von Polen, lebte aber nach dem Tode ihres Mannes ab 1036 auf Gütern ihrer väterlichen Familie, der Ezzonen, im Heiligen Römischen RReich. Durch ihre Hochzeit mit Mieszko II. gewann das junge polnische Königtum Anschluss an die Tradition der älteren fränkischen Königreiche. Über ihre Nachkommen wurde Richeza zur Stammmutter der osteuropäischen Dynastien der Piasten, Rurikiden und der Arpaden. Richeza, von der kein zeitgenössisches Bild existiert, betätigte sich nach ihrer Rückkehr aus Polen als fromme Stifterin, sodass sie bis heute als Selige verehrt wird.

    Leben
    Richeza stammte über ihre Mutter Mathilde von den Liudolfingern ab, über die väterliche Familie der Ezzonen möglicherweise von den Karolingern. Ihr Vater war der Pfalzgraf von Lothringen Ezzo, ihre Mutter Mathilde eine Tochter des römisch-deutschen Kaisers Otto II. Richeza war nach der Fundatio des Klosters Brauweiler, des Hausklosters der Ezzonen, in jedem Fall die älteste Tochter, möglicherweise sogar das älteste Kind, ihrer Eltern.

    Königin von Polen
    Richeza heiratete im Jahr 1013 den polnischen Prinzen Mieszko. Diese Eheverbindung war wohl schon im Jahr 1000 in Gnesen zwischen Mieszkos Vater Bolesław Chrobry und Kaiser Otto III. verabredet worden, um das polnische Herrschergeschlecht, das ssich gerade lehnsmännisch an das Reich gebunden hatte, durch verwandtschaftliche Bindungen enger an das Reich zu binden. Aufgrund der Kinderlosigkeit Ottos III. waren die Töchter seiner Schwester Mathilde die am engsten mit dem Kaiser verwandten potentiellen Bräute für Mieszko. Nach dem frühen Tod Ottos III. 1002 und der Umorientierung der Polenpolitik des Reiches durch Heinrich II. zögerte sich die Hochzeit hinaus, bis Boleslaw 1012 die Hochzeit einforderte und Mieszko mit Brautgeschenken in das Reich schickte, wo sich Richezas Familie mit Heinrich II. um die ottonischen Erbgüter stritt. Heinrich nutzte die Gelegenheit, um einen Ausgleich mit den Ezzonen zu erzielen und in Merseburg einen zeitweiligen Frieden mit Polen auszuhandeln. Die Hochzeit zwischen Richeza und Mieszko fand Pfingsten 1013 ebenfalls in Merseburg statt. Anwesend waren sowohl Heinrich II. als auch Boleslaw.
    Nach dem endgültigen Frieden zwischen dem Reich und den polnischen Herrschern, der 1018 in Bautzen geschlossen wurde, unterhielten Richeza und Mieszko enge Kontakte zum deutschen Königshof. 1021 nahmen sie an der Weihe des Doms zu Bamberg teil. Nach dem Tod Boleslaws, der sich nach Heinrichs Tod 1024 selbst zu einem dem deutschen König gleichrangigen polnischen König erhoben hatte, wurde Richeza an der Seite Mieszkos Königin von Polen. Über die Zeit der Thronwirren zwischen ihrem Mann und dessen Brüdern Bezprym und Otto fehlen genaue Quellen. Die Brauweiler Chronik gibt an, Richeza habe 1031 die polnische Königskrone an Konrad II. übergeben und eine wichtige Rolle bei der Vermittlung eines Friedens zwischen Polen und dem Reich 1033 gespielt. Beides ist nicht glaubwürdig. Mieszko starb 1034. Richeza floh, möglicherweise nach einem kurzen Versuch, ihren Sohn Kasimir auf dem Thron zu halten, aufgrund der neuheidnischen Opposition in das Reich und kehrte zu ihrer Familie zurück.

    Nach der Rückkehr ins Heilige Römische Reich
    Richezas Ankunft machte eine Neuverteilung des Erbes Ezzos notwendig, da bei der Verteilung des Erbes nicht abzusehen gewesen war, dass Richeza eine Existenzgrundlage benötigen würde. Richeza erhielt mit Saalfeld einen Besitz, der nicht zu dem nniederrheinischen Gebiet gehörte, in dem die Ezzonen versuchten, ein zusammenhängendes Herrschaftsgebiet aufzubauen. Richeza nannte sich weiterhin Königin von Polen, ein Privileg, das ihr Konrad II. zugestanden hatte. In Saalfeld sammelte Richeza die polnische Opposition, die ihren Sohn Kasimir unterstützte. 1039 konnte dieser mit Hilfe Konrads II. zurück auf den polnischen Thron gelangen.
    1047 starben mit Richezas Bruder Otto, dem letzten männlichen Nachfahren Ezzos im Laienstand, die territorialpolitischen Ziele der Ezzonen. Richeza erbte nun große Teile des ezzonischen Besitzes. Ottos Tod scheint Richeza sehr berührt zu haben. Auf seiner Beerdigung in Brauweiler durch Bruno von Toul legte sie ihren weltlichen Schmuck auf den Altar und wurde Sanctimoniale, um ihr restliches Leben der Memoria der Ezzonen zu widmen. Ein weiteres Ziel war vermutlich, die den Ezzonen verbliebenen Rechte zu sichern.
    Durch eine Urkunde vom 17. Juli 1051 ist belegt, dass Richeza an der Neuordnung des Ezzonischen Besitzes am Niederrhein mitwirkte. Sie, ihre Schwester Theophanu, Äbtissin in Essen, und ihr Bruder, der Kölner Erzbischof Hermann, übertrugen dariin das Kloster Brauweiler an das Erzbistum Köln. Vorangegangen war ein Rechtsstreit vor dem Kaiser, da diese Übertragung bereits unter Ezzo selbst geschehen war. Dieses hatten die drei noch lebenden Kinder Ezzos erfolgreich angefochten. Der Grund für die Übertragung war vermutlich, dass die Zukunft der Ezzonen am Niederrhein nicht mehr gesichert war: Von Ezzos zehn Kindern hatten nur Richeza, Adelheid und Otto Kinder. Keines von diesen war an einer Machtposition am Niederrhein interessiert oder fähig, eine solche auszuüben. Die Übertragung an das Bistum, dem mit Hermann einer der jüngeren Ezzonen vorstand, sicherte den Zusammenhalt des Besitzes. 1054 wurden auch Schenkungen Richezas an das Kloster Brauweiler beurkundet, die mmit dem Wunsch verbunden waren, neben ihrer Mutter in der Klosterkirche beigesetzt zu werden. Diese Neuordnung, die anscheinend davon ausging, dass Hermann seine Geschwister überleben würde, scheiterte, als dieser 1056 starb und mit Anno II. ein neuer Erzbischof eingesetzt wurde, der die Macht seines Bistums auf Kosten der Ezzonen zu steigern suchte.
    Richeza reagierte auf Annos Erhebung damit, dass sie ihren moselländischen Besitz an das Kloster Brauweiler verschenkte, sich dabei aber das lebenslange Nutzungsrecht vorbehielt. Brauweiler als Zentrum der ezzonischen Memoria sollte unabhängig von der Machtposition der Ezzonen wirtschaftlich gesichert werden. Danach begab sich Richeza nach Saalfeld, wo sie ähnliche Regelungen zugunsten des Bistums Würzburgs traf, dessen Bischof im Gegenzug urkundlich versprechen musste, Richeza nach ihhrem Tod selbst oder von sechs untadeligen Priestern und sechs Diakonen an den von ihr gewünschten Begräbnisort zu bringen. Anno protestierte gegen diese Regelungen. Am Ende überließ ihm Richeza ihre Güter um Saalfeld und Coburg, behielt aber das Nutzungsrecht bis zum Tod und zusätzlich Einkünfte aus sieben Orten im Rheinland sowie 100 Pfund Silber jährlich vom Erzbistum Köln. Richeza starb am 21. März 1063 in Saalfeld.

    Der Streit um Richezas Erbe
    Richeza wurde in der Kölner Kirche St. Maria ad Gradus und nicht, wie sie gewünscht hatte, in Brauweiler bestattet. Veranlasst hatte dieses der Erzbischof Anno II. von Köln, der sich auf eine mündliche Abrede mit Richeza berief. Das Gut Klotteen an der Mosel, das Richeza ihrer Begräbniskirche gestiftet hatte, zog er damit an St. Maria ad Gradus, dessen Beziehung zu Richeza, Hermann II. und Anno II. unklar ist. Möglicherweise war St. Maria ad Gradus eine unvollendete Stiftung Hermanns, die Anno vollendete und nach seinen Plänen auf Kosten der Ezzonen ausbaute. Das Kloster Brauweiler berief sich auf den schriftlichen Willen Richezas und verlangte die Übergabe Klottens an sich. Der folgende Streit wurde erst 1090 von Erzbischoof Hermann III. von Hochstaden zugunsten Brauweilers entschieden. Richezas Grab blieb jedoch in St. Maria ad Gradus, bis diese Kirche 1817 abgebrochen wurde. Heute befindet sich Richezas Grab in der Johannis-Kapelle im Kölner Dom, wo ihre Gebeine in einem schlichten, klassizistischen Holzsarkophag geborgen sind. Neben diesem hängen zwei mittelalterliche Porträts Richezas und Annos II., die aus der mittelalterlichen Grabanlage in St. Maria ad Gradus stammen.

    Stiftungstätigkeit
    Richeza war in Polen gemeinsam mit Mieszko als Bauherrin bei der Errichtung der Pfalzen Ostrów Lednicki und Giecz (nahe Gnesen) aufgetreten.
    Im Reich ist als erste Stiftung Richezas eine Kapelle des Hl. Nikolaus in Klotten nachgewiesen, die um 1040 entstanden ist. Klotten war das Verwaltungs- und Herrschaftszentrum der mittelrheinischen Besitzungen der Ezzonen und einer von Richezas bevorzugten Aufenthaltsorten. Bei dem von Richeza errichteten Bau handelte sich um einen einfachen, rechteckigen Bau, der mit einem Wohngebäude verbunden war. Nach einer Erweiterung im 16. Jahrhundert diente die Kapelle ab 1802 als Spritzenhaus und ab 1874 als Schule. Nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurden die Reste 1951 abgebrochen.
    In Saalfeld wurde aus dem Umstand, dass dort 1074 ein Marktrecht und eine Kirche der Heiligen Gertrud bestand und dort die sogenannten Rixa-Pfennige geprägt wurden, auf eine Verleihung des Marktrechtes unter Richeza, möglicherweise aber auch schon unter ihrem Vater Ezzo geschlossen. Neueinrichtungen von Märkten mit Gertrudiskapellen geschahen unter Ezzonen auch in Bonn, Köln und Essen.

    Die Abteikirche von Brauweiler
    Die wichtigste Stiftung Richezas ist der zweite Bau der Abteikirche in Brauweiler, deren Fundamente 1048 gemauert wurden. Ihre Eltern hatten Brauweiler gegründet, allerdings lediglich bescheiden ausgestattet, da die Übertragung größerer Ländereien nicht mit den territorialen Ziele der Ezzonen in Einklang zu bringen war. Nach dem Tod von Richezas Bruder Otto als letztem männlichem Ezzonen im Laienstand waren diese Ziele obsolet, so dass Richeza Brauweiler als Zentrum der ezzonischen Memoria ausgestalten ließ. Diesem Zweck genügte der Gründungsbau Ezzos und Mathildes nicht, so dass Richeza eine neue Klosterkirche errichten ließ, die in wesentlichen Teilen noch heute erhalten ist. Bei Richezas Bau handelte es sich um eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit ausladendem Querhaus im Osten und einer Ostapsis über einer Hallenkrypta. Die Seitenschiffe waren kreuzgratgewölbt, das Mittelschiff flach gedeckt. Im Innenraum hatte das Langhaus fünf Pfeilerjoche, die jeweils halb sso groß waren wie die quadratische Vierung. Das Querhaus war wie das Langhaus basilikal, so dass sich die Seitenschiffe umgangsartig in das Querhaus fortsetzten. Der kreuzgratgewölbte Chorumgang um die Apsis setzte sich ebenfalls in das Querhaus fort. Insgesamt ergab sich dadurch ein fast geschlossener, nur an den Stirnwänden des Querhauses unterbrochener Umgang. Unter der Ostapsis und etwa dem halben Querhaus befand sich die Hallenkrypta. Diese ist dreischiffig in drei Jochen, mit vivier stützenden Säulen, der Hauptraum schließt mit einem polygonen Ostjoch ab, an das sich drei Chorkapellen anschließen. Die Nebenräume verfügen nur über eine Stütze, das innere Joch der Nebenräume zudem über eine Apsis. Alle Kreuzgratgewölbe in Seitenschiffen und Krypta ruhten auf Halbsäulenvorlagen oder Säulen mit halsringlosen Würfelkapitellen, die sich an vielen ezzonischen Bauten finden. Die Krypta wurde am 11. Dezember 1051 geweiht. Die Schlussweihe erhielt der Bau am 30. Oktober 1063.
    Der Bau weist deutliche Bezüge zur Kirche St. Maria im Kapitol in Köln auf, einer Stiftung von Richezas Schwester Ida. Beide Krypten sind identisch angelegt, die in Brauweiler war jedoch zwei Joche kürzer. Auch bei der Oberkirche gibt es deutliche Bezüge. Die markante Dreikonchenanlage von St. Maria im Kapitol wurde in Brauweiler auf eine Ostapsis reduziert, ähnlich ist jedoch die Verwendung des Umgangs. Identisch ist auch die Gliederung der Bauten in Quadrate und das Vorlagensystem. Insgesamt wird Brauweiler als reduzierte Kopie der Kölner Kirche angesehen, möglich ist jedoch auch ein Einfluss der 1040 von Richezas Bruder Hermann geweihten Klosterkirche von Stablo, zumal Stablo Mutterkloster für Brauweiler gewesen war.
    Richeza plante Brauweiler als Familiengrabstätte, so ließ sie 1054 ihren in Augsburg begrabenen Vater in die Krypta umbetten und 1051 ihre Schwester Adelheid aus Nivelles.

    Das Richeza-Evangeliar
    Das Richeza-Evangeliar, heute als Hs. 544 im Besitz der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt, stammt aus der Kölner Kirche St. Maria ad Gradus, in deren Memorialbuch Richeza aufgrund großer Schenkungen von Ländereien aufgenommen wurde und in der auch ihr Grab den üblicherweise Stiftern vorbehaltenen zentralen Platz im Langhaus einnahm. Ob dieses auf Veranlassung Annos II. geschah oder ob vielleicht Richeza doch eigene Stiftungen an die Kirche vorgenommen hat, ist nicht zu klären. Ein Indiz für die letztgenannte These stellt jedoch das Evangeliar dar. Die Handschrift im Format 18 x 13,5 cm besteht aus 153 Pergamentblättern. Auf den Seiten 150v bis 152r ist ein Gebet verzeichnet, das auf eine hochadelige Besitzerin schließen lässt. Die folgenden Seiten enthalten Memorialeinträge. Unter diesen sind neben Richeza auch Anno II. und dessen Eltern. Die Einträge lassen den Besitz des Mariagradenstiftes am Codex um 1100 erkennen. Der Codex selbst ist um 1040, vermutltlich im Maasland, entstanden und in seinem Bildschmuck unvollendet: Die Evangelisten Markus und Lukas sind als braune Federzeichnungen vollständig, Johannes hingegen nur eine Vorzeichnung. Mit dem Evangelisten Matthäus wurde noch nicht begonnenen. Möglicherweise lässt sich aus dem Zustand der Codex genauer datieren: Nach 1047, als Richeza die geistlichen Gelübde ablegte, hatte sie keinen Bedarf mehr für eine persönliche, repräsentative Handschrift. Ob diese in ihrem Besitz verblieb und zusammen mit anderen Reliquien von Anno aus ihrem Nachlass für St. Maria ad Gradus verwendet wurde oder bereits von Richeza für diese Gründung ihres Bruders gestiftet wurde, ist nicht zu klären.

    Verehrung
    Aufgrund ihrer Stiftungen und frommen Lebens schon im Mittelalter gelegentlich als Heilige angesehen, erfreut sich Richeza im Kölner Raum wie auch in Klotten einer Verehrung als Selige. Ihr Grab wurde nach der Verlegung in den Kölner Dom mehrfach zur Entnahme von Reliquien geöffnet. Bei der letzten Öffnung 1959 fand man die Gebeine gut erhalten vor. Richeza war von kleiner, zierlicher Statur, die Wirbelsäule wies Altersverschleiß auf, ein Schlüsselbein wies Spuren eines verheilten Bruches auf. Der Schädel war bräunlich verfärbt und hautlos, der Kopf bis auf das Gesicht in Stoffe eingeschlagen, der Schädel trug zudem eine goldene Netzhaube mit einem Kreuzmuster. Da der Schädel auf einem roten Kissen gebettet war, wurde auf eine Ausstellung der seligen Königin geschlossen. Reliquien Richezas (Atlaswirbel) befinden sich seit 1959 in St. Nikolaus in Brauweiler und seit 2002 auch in der Klottener Pfarrkirche und seit 1975 (eine Rippe) in der Abtei Tyniec bei Krakau (Polen).

    Nachkommen
    Richeza hatte aus der Ehe mit Mieszko drei nachgewiesene Kinder:
    • Kasimir (* um 1016), Herzog von Polen (Piasten)
    • Gertrud (* um 1020), heiratete Großfürst Isjaslaw von Kiew (Rurikiden)
    • Richeza (* 1018; † nach 1059), heiratete den späteren ungarischen König Béla (Arpaden)




    Literatur
    • Klaus Gereon Beuckers: Die Ezzonen und ihre Stiftungen. LIT Verlag, Münster 1993, ISBN 3-89473-953-3.
    • Alfons Friderichs: Auf den Spuren der Königin Richeza, in: Begegnung mit Polen, Düsseldorf Jan/Febr. 1968, 5. Jahrg., S. 9–12 mit Bild.
    • Alfons Friderichs: Polenkönigin Richeza, in: Klotten und seine Geschichte, Briedel, 1997, ISBN 3-929745-48-8. S. 98–152.
    • Franz Xaver von Wegele: Richeza. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 28, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 439–442.
    • Amalie Fößel: Richeza, Königin von Polen († 1063). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S. 516 f. (Digitalisat).
    • Ekkart Sauser: Richeza, Königin von Polen. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 20, Bautz, Nordhausen 2002, ISBN 3-88309-091-3, Sp. 1220–1221.
    • Peter Schreiner: Richeza - Die polnische Königin aus dem Rheinland. Anfänge der Beziehungen zwischen Deutschen und Polen, Pulheim 2012, ISBN 978-3-927765-55-9 (zweisprachige Veröffentlichung, deutsch/polnisch, Übersetzungen von Leszek Waligorki)
    Weblinks
     Commons: Richeza (Polen) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Richeza im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Digitalisat des Richeza-Evangeliars Hs 544 der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt

    Richenza heiratete König Miezislaus II. (Mieszko) von Polen (Piasten) in 1013. Miezislaus (Sohn von König Boleslaus I. (Boleslaw) von Polen (Piasten) und Prinzessin Eminilde von Westslawien) wurde geboren in 990; gestorben am 25 Mrz 1034. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 112. Fürst Kasimir I. von Polen (Piasten)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 28 Jul 1016; gestorben am 28 Okt 1058.
    2. 113. Prinzessin Richenza (Ryksa) von Polen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 22 Sep 1013; gestorben am 21 Mai 1075.
    3. 114. Prinzessin Gertrud von Polen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 4 Jan 1107.

  25. 80.  Theophanu von LothringenTheophanu von Lothringen Graphische Anzeige der Nachkommen (50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    Ehrung:
    Äbtissin von Essen und Stift Gerresheim.


  26. 81.  Herzog Rudolf von Rheinfelden (von Schwaben)Herzog Rudolf von Rheinfelden (von Schwaben) Graphische Anzeige der Nachkommen (51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1025; gestorben am 16 Okt 1080 in Hohenmölsen; wurde beigesetzt in Merseburger Dom.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Rudolf of Rheinfelden
    • Französischer Name: Rodolphe de Rheinfelden
    • Titel (genauer): Herzog von Schwaben (1057 bis 1077)
    • Titel (genauer): Duke of Swabia (from 1057 to 1079)
    • Titel (genauer): Duc de Souabe (de 1057 à 1079), Antiroi des Romains (de 1077 à 1080)
    • Besitz: Burg Stein

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Rudolf_of_Rheinfelden

    Français: https://en.wikipedia.org/wiki/Rudolf_of_Rheinfelden



    https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_von_Rheinfelden

    Rudolf von Rheinfelden (auch Rudolf von Schwaben; * um 1025; † 15. oder 16. Oktober 1080 bei Hohenmölsen) war von 1057 bis 1077 Herzog von Schwaben.
    Zunächst ein Anhänger König Heinrichs IV., seines Schwagers, nahm er während der Auseinandersetzungen des Investiturstreits eine gegensätzliche Position zu diesem ein und wurde von der Opposition am 15. März 1077 in Forchheim zum Gegenkönig gewählt. Nach mehreren kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen ihm und Heinrich verlor er 1080 in der Schlacht bei Hohenmölsen nach einer schweren Verwundung sein Leben.

    1048 taucht Rudolf erstmals in einer Urkunde Kaiser Heinrichs III. als Graf im Sisgau bei Rheinfelden auf, dies liegt am Hochrhein an der Grenze zwischen Schwaben und Burgund. Der Familienbesitz reichte auf der einen Seite in den Schwarzwald – ddas Kloster St. Blasien war eine Art Hauskloster Rudolfs –, auf der anderen Seite aber weit nach Burgund in die heutige Westschweiz hinein. Die Familie gehörte zu den großen burgundischen Adelsgeschlechtern. Die exakten Verwandtschaftsbeziehungegen des Rudolf von Rheinfelden können bisher nicht vollständig geklärt werden. Seine Verwandtschaft zum damals bereits ausgestorbenen burgundischen Königshaus durch Rudolf II. von Burgund (912–937) gilt aber als gesichert. Weiterhin war er Vetter des Herzogs von Lothringen und ein Verwandter der Liudolfinger. Diese Verwandtschaft mit dem amtierenden Herrscherhaus verlieh ihm die zusätzliche Legitimation zum Kandidaten für eine Königswahl,[2] auch wenn dies auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen mag. Doch für eine Königserhebung im Mittelalter bildete das Erbprinzip (königliches Geblüt oder wenigstens königliche Verwandtschaft) neben dem Wahlprinzip der Großen die notwendige Voraussetzung.

    Sein politischer Aufstieg begann mit dem Tode des schwäbischen Herzogs Otto von Schweinfurt. Kaiserin Agnes ernannte ihn daraufhin 1057 zum neuen Herzog von Schwaben und übertrug ihm die Verwaltung Burgunds. Rudolf verfügte durch seine Nähe zur kirchlichen Reformidee über gute Beziehungen zur Kaiserin, die zusammen mit ihm das Kloster St. Blasien gefördert hatte. Über die Vergabe des Herzogtums Schwaben hatte sich allerdings eine Kontroverse entwickelt, denn Berthold von Zähringen erhob Anspruch auf das Herzogtum und berief sich auf einen Ring Heinrichs III., den dieser ihm als Pfand gegeben habe. Gelöst wurde dieses Problem mit der Zusage der Kaiserin Agnes, dass der Zähringer das nächste freie Herzogtum erhalten würde, was wenig später mit dem Herzogtum Kärnten der Fall war.
    Zur dynastischen Festigung an das salische Herrscherhaus wurde Rudolf mit der noch minderjährigen Kaisertochter Mathilde von Schwaben verlobt. Frutolf von Michelsberg berichtet, dass Rudolf die elfjährige Mathilde aus einem Kloster des Bischofs Rumold von Konstanz entführt habe, in das sie in Obhut gegeben worden war.[3] Mathilde starb bereits mit zwölf Jahren am 12. Mai 1060. Durch Heirat mit Adelheid von Turin, der Tochter des Grafen Otto von Savoyen, wurde 1062 die verwandtschaftliche Nähe zu den Saliern erneuert. Da Adelheid eine Schwester Berthas, der Frau Heinrichs IV. war, wurde Rudolf erneut Verwandter Heinrichs. Die gemeinsame Tochter Agnes wurde mit Berthold II. von Zähringen verheiratet. Die Tochter Adelheid wurde um 1078 mit König Ladislaus I. von Ungarn verheiratet.

    Herausbildung einer antisalischen Opposition im Reich
    Nach dem Tode Heinrichs III. am 5. Oktober 1056 und der Zeit der Unmündigkeit Heinrichs IV., also während der Regentschaft der Kaiserin Agnes, gewannen die mächtigen Fürsten des Reiches erheblichen Einfluss auf die Reichspolitik. Verstärkt wurdde dieser Prozess noch durch die Entführung des elfjährigen Heinrichs IV. im April 1062 durch den Erzbischof Anno von Köln (Staatsstreich von Kaiserswerth), der daraufhin maßgeblich die Reichspolitik bestimmte. An der Seite Annos von Köln betrieb Rudolf 1066 die Entmachtung Erzbischofs Adalberts von Bremen. Nach Heinrichs Volljährigkeit und der Mündigkeitserklärung am 29. März 1065 nahm er die Politik seines Vaters Heinrichs III. auf, der versucht hatte, in Sachsen eine umfassende Königshausmacht durch Burgenbau und Landkauf zu etablieren. Während der Zeit der Unmündigkeit Heinrichs IV. hatte der sächsische Adel diese umfassenden Gebiete weitgehend unter seine Kontrolle gebracht. Der Versuch, diese Gebiete zurückzugewinnen und der Bau von neuartigen Höhenburgen ließ eine oppositionelle Bewegung entstehen. Heinrich stützte sich bei der Führung der Reichsgeschäfte verstärkt auf die vom salischen Königtum geförderten Ministerialen, so dass aus Protest gegen diese Entwiwicklung insbesondere die oberdeutschen Herzöge Rudolf von Schwaben, Berthold von Kärnten und Welf von Bayern sich vom Königshof distanzierten. Bereits 1073 sollen die Fürsten die Absicht gehabt haben anstelle Heinrichs IV. Rudolf von Schwaben zu König erheben zu wollen.[4]
    Während der Sachsenaufstände in der ersten Hälfte der siebziger Jahre stand Rudolf von Rheinfelden noch loyal an der Seite König Heinrichs IV. Nach dem Sachsen Bruno galt Rudolf als treibende Kraft unter den Fürsten, welche den König zum Sachsenkrieg förmlich anstachelte.[5] Die Schlacht an der Unstrut gegen die Sachsen soll Rudolf eröffnet haben.[6] Als Anführer des schwäbischen Aufgebots trug Rudolf auch zu dessen Sieg am 9. Juni 1075 in der Schlacht an der Unstrut bei. Von da an aber entfernte sich Rudolf immer weiter vom König. Bereits zu Beginn der siebziger Jahre wurde Rudolf wiederholt mit Verschwörungen in Verbindung gebracht, welche das Ziel hatten, Heinrich IV. zu entmachten.[7] Nach einer vereinzelten Nachricht soll Rudolf sogar Mitwisser und Teilnehmer der gegen Heinrich IV. gerichteten Empörung der sächsischen Fürsten gewesen sein. Die königliche Seite soll das wiederum veranlasst haben Rudolf gewaltsam zu beseitigen.[8] Erst die Vermittlung durch Kaiserin Agnes 1072 und noch einmal im Jahr 1074 konnte das Einvernehmen zwischen Rudolf und Heinrich zumindest äußerlich wiederherstellen.

    Bannung Heinrichs IV.
    Erst als im Februar 1076 Papst Gregor VII. den Bann über Heinrich ausgesprochen hatte, entschloss Rudolf sich zum offenen Vorgehen. Auf einer Fürstenversammlung in Trebur im Oktober 1076 versuchten die süddeutschen Herzöge – unter ihnen der Herzzog von Bayern, Welf IV. und der Herzog von Kärnten, Berthold von Zähringen – als entschiedenste Gegner Heinrichs IV. eine Neuwahl zu erwirken. Der zeitgleich auf der anderen Rheinseite in Oppenheim lagernde Heinrich verlor beständig Anhänger und war insofern zu einem Kompromiss gezwungen. Insgesamt hatte sich eine große (aber heterogene) antisalische Partei herausgebildet, die Heinrich eine Frist von einem Jahr zur Lösung aus dem Bann setzte, wenn er König bleiben wollte. Die Sache des Königtums sollte daraufhin auf einem Fürstentag in Augsburg im Februar 1077 in Anwesenheit des Papstes beraten werden.
    Einen Monat vor Ablauf der Frist trat Heinrich die Reise über die Alpen an, dem Papst entgegen, der sich auf dem besagten Weg nach Augsburg befand. Rudolf reagierte darauf mit dem Versuch, dem nach Absolution strebenden König durch Bewachung der burgundischen und schwäbischen Pässe den Weg Richtung Italien zu versperren - was ihm aber nicht gelang. Gregor seinerseits fürchtete nun eine militärische Auseinandersetzung mit Heinrich und suchte daher Zuflucht in der Burg von Canossa bei der ihm wohlgesinnten Markgräfin Mathilde von Tuszien. Heinrich jedoch wünschte lediglich die Loslösung vom Bann. Gregorianischen Quellen zufolge soll er drei Tage barfuß im Schnee vor dem Burgtor ausgeharrt haben, gekleidet lediglich mit einem härenen Büßergewand. Gregor aber zögerte und nahm ihn erst nach dreitägiger Buße am 28. Januar 1077 wieder in die Kirche auf.
    Dieser Akt scheint eine Niederlage für Heinrich gewesen zu sein, doch konnte der König auf diese Weise einem Erstarken der Fürstenopposition entgegenwirken. Seinen Gegnern wurde die Hauptwaffe aus der Hand geschlagen. Kurzfristig gesehen konnte er also das Zusammenspiel von Papst und Fürsten verhindern und auf diese Weise die Krone retten. Kurzfristig war es Gregor, der eine diplomatische Niederlage einstecken musste, indem er seinen Widersacher von der Schmach des Anathemas befreite. Langfristig gesehen hat der Gang nach Canossa dem Königtum aber geschadet, da der Bußgang einer Unterordnung der weltlichen unter die geistliche Macht gleichkam und der Sakralcharakter, das heißt, die sakralrechtliche Legitimation des Königtums somit beschädigt wurde. Der König als Gesalbter des Herrn verlor an Autorität.
    Wahl und Krönung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Der Fürstentag in Forchheim
    Die Lösung vom Bann hinderte aber die deutschen Fürsten nicht daran, Herzog Rudolf am 15. März 1077 in Forchheim zum deutschen König zu wählen. Dieser Ort wurde vermutlich ausgesucht, weil dort im 9. und 10. Jahrhundert bereits mehrere Königswahlen stattgefunden hatten, was der Wahl Rudolfs eine zusätzliche symbolische Legitimation verleihen sollte. Der Verlauf der Wahl entsprach zwar dem üblichen Prozedere, abgesehen davon, dass dies die erste Wahl eines Gegenkönigs in der römisch-deutschen Geschichte darstellte. Jedoch gab es eine Besonderheit, die sich auch in Zukunft immer wieder wiederholen sollte. Im Vorfeld der Wahl begannen die Fürsten gewisse Forderungen zu stellen, das heißt, sie verlangten individuelle Wahlversprecchen. An dieser Stelle schritten die anwesenden päpstlichen Legaten ein und erklärten, dass dies der Simonie gleichkäme und dass Rudolf nicht der König der einzelnen Fürsten (singulorum) sei, sondern König des gesamten Volkes (universorum). Nicht persönliche Vorteile, sondern die Eignung des Kandidaten sollte wahlentscheidend sein. Dennoch musste Rudolf zwei allgemeine Zusagen machen: Zum einen billigte er die freie kanonische Wahl der Bischöfe ohne weltliche, das heißt königliche Einmischung. Zum anderen verpflichtete er sich, einer erblichen Thronfolge sowie jeglicher Designation zu entsagen und damit das Recht auf die freie Königswahl anzuerkennen.
    Als geistliche Wähler traten die Erzbischöfe von Mainz, Salzburg und Magdeburg, die Bischöfe von Worms, Passau, Halberstadt und Würzburg auf. Als weltliche Mitstreiter waren Otto von Northeim, Berthold I. von Kärnten, Welf IV. von Bayern und eventuell Magnus von Sachsen (nicht gesichert) auf. Damit waren die mächtigsten süddeutschen Herzöge versammelt, deren politischer Aufstieg erst durch die Mutter Heinrichs – Kaiserin Agnes – begonnen hatte. Das geistliche Element überwog aber deutlich und der Versuch, durch Verschiebung der Wahl weitere Verbündete zu gewinnen, war gescheitert.

    Die Krönung in Mainz
    Rudolf zog nun über Bamberg und Würzburg nach Mainz, wo er vom dortigen Erzbischof Siegfried I., einem der Hauptbeteiligten in Forchheim, am 26. März 1077 zum König geweiht wurde. Da die Salbung aber bei der heinrichtreuen Mainzer Bürgerschaft nicht gerade auf Gegenliebe stieß, musste er unter dem Eindruck einer sich auflehnenden Masse mitsamt den Bischöfen die Stadt schon kurz danach verlassen. Auch die durch Simonie bestellten Geistlichen beteiligten sich an dem Aufstand, da sie um ihre Ämter fürchteten. Schließlich war Rudolfs ablehnende Haltung gegenüber der simonistischen Praxis bekannt. Rudolf stand in dieser Frage ganz auf Seite der Gregorianer, die diese zu bekämpfen suchten. Nach einer kleinen Odyssee zog er sich nach Sachsen zurück, wo er den stärksten Rückhalt im Reich genoss.

    Reaktionen
    Die Wahl Rudolfs zum Gegenkönig hat ein sehr unterschiedliches Echo hervorgerufen. Der Papst verhielt sich vorerst neutral und schlug sich weder auf die Seite Heinrichs noch auf die Rudolfs. Gregor beanspruchte die Rolle eines Schiedsrichters im Thronstreit. Die Position Rudolfs blieb dadurch schwach und auch im Reich gelang es ihm nicht, sich eine größere Machtbasis zu sichern. Im Gegenteil: Schon kurz nach seiner Wahl begann sein Rückhalt unter den Würdenträgern zu bröckeln. Es fehlte ihm der Anhang, den er benötigte, um sein noch junges Königtum aufzubauen. Lediglich in Sachsen stieß er auf breite Unterstützung. Im königlichen Lager war allgemein die Auffassung verbreitet, Gregor VII. sei selbst der Initiator der Königswahl zu Forchheim gewesen.[9] Dabei soll Gregor VII. Rudolf eine mit einer Inschrift versehene Krone geschickt haben, in deren Text auf die Verleihung hingewiesen wurde.[10] Doch gilt dies als wenig glaubwürdig.[11] Die Anhänger Heinrichs IV. warfen Rudolf von Schwaben einen Mangel an Dankbarkeit und Loyalität vor. Nach dem Verfasser der Vita Heinrici IV. habe Rudolf sich von der Habsucht (avaritia), dem Hauptlaster der Menschen, verleiten lassen und sei auf diese Weise zum Verräter an Heinrich IV. geworden.[12] Die Erhebung des Königs wurde als ein widerrechtlicher Akt, als Usurpation, gewertet. Das Gegenkönigtum bedeutete zudem einen Angriff auf die göttliche Ordnung, da sich alle Herrschaft von Gott herleiten lasse.[13]

    Das Gegenkönigtum Rudolfs 1077–1080
    Obwohl von seinem Stammland Schwaben ausgeschlossen, blieb Rudolf ein gefährlicher Gegner Heinrichs. Heinrich entzog den aufständischen Fürsten auf einem Hoftag in Ulm Ende Mai 1077 alle Lehen und Würden und verhängte die Todesstrafe über die Unterstützer.

    Erste Auseinandersetzungen
    In der Folgezeit kam es immer wieder zu militärischen Auseinandersetzungen zwischen Heinrich und der Fürstenopposition. Die Heere Heinrichs und Rudolfs trafen erstmals bei Würzburg aufeinander. Getrennt durch Rhein und Neckar, ähnlich wie in Trerebur/Oppenheim, begannen Verhandlungen, die eigenmächtig von Fürsten aus dem Heer Heinrichs initiiert wurden. Ein Fürstentag unter Anwesenheit päpstlicher Legaten wurde für den 1. November vereinbart, aber dieser kam nicht zustande, obwohl beidide Verhandlungsparteien geschworen hatten, Heinrich und Rudolf zur Abhaltung dieses Treffens zu zwingen. Berthold von Reichenau (antisalisch eingestellt) machte Heinrich dafür verantwortlich, der den Versammlungsort blockiert hätte. Ein Vorwurf, der angesichts der Geschehnisse in Tribur und Oppenheim realistisch erscheint, denn Heinrich musste durch die Erfahrungen mit der Eigendynamik derartiger Versammlungen gewarnt sein. Zudem lehnte er jede Einmischung des Papsttums ab.
    Das Kriegsjahr 1078 begann bereits früh im März mit einem erfolgreichen Feldzug Heinrichs gegen die Formbacher in Bayern. Der Versuch, eine Exkommunikation Rudolfs auf der Fastensynode 1078 zu erwirken, war hingegen nicht erfolgreich. Berthold vvon Reichenau berichtet von daraufhin stattgefundenen Verhandlungen zwischen Heinrich und sächsischen Fürsten, die aber an der Frage des Gefangenenaustausches durch Heinrichs Titulierung der Oppositionellen als Rebellen und Eidbrecher gescheitert seien.

    Schlacht von Mellrichstadt
    Am 7. August 1078 drohte Heinrich die Vereinigung der oppositionellen Heere aus Sachsen und Süddeutschland, die er unter allen Umständen verhindern musste. Während Heinrich selbst Rudolf bei Mellrichstadt entgegentrat, nahm ein Heer von 12.000 Bauern den Kampf gegen Welf und Berthold am Neckar auf. In Mellrichstadt errang das oppositionelle Heer trotz der Flucht Rudolfs, der Erzbischöfe von Mainz und Magdeburg und der Bischöfe von Merseburg und Worms dank dem auf dem Schlachtfeld verbliebenen Otto von Northeim einen Sieg. Das Bauernheer am Neckar wurde von Welf und Berthold vernichtend geschlagen. Dennoch hatte Heinrich sein Ziel erreicht. Die beiden Heere blieben auch fortan getrennt.
    Das Jahresende markierte den Tiefpunkt des Gegenkönigtums. Rudolf erkrankte schwer, so dass seine Anhänger bereits mit seinem Tod rechneten. Berthold I. von Zähringen verstarb im November.
    Im Folgenden unternahm Heinrich zahlreiche Versuche, die Anhänger Rudolfs auf seine Seite zu ziehen, wobei er nicht ohne Erfolg blieb. Zeitweise schien es, als ob er Sachsen gänzlich ohne kriegerische Auseinandersetzungen für sich gewinnen könne. Doch die wichtigsten Verbündeten Rudolfs, Welf von Bayern und Otto von Northeim, verharrten in der Opposition. Immer wieder kam es daraufhin zu Verwüstungen und Plünderungen in Schwaben, wohin sich die beiden Fürsten zurückgezogen hatten, nachdem Heinrich sie ihrer Ländereien enteignet hatte. Ihrer Loyalität tat dies keinen Abbruch.
    Im Frühjahr 1079 hielt sich Heinrich in der Pfalz in Fritzlar auf (er übertrug in diesem Jahre das Eigentum an dieser Stadt an das Erzbistum Mainz). Dort griff ihn ein sächsisches Heer von Parteigängern Rudolfs an. Heinrich entkam, aber die Stadt wurde erobert und verwüstet.

    Schlacht bei Flarchheim
    Eine weitere bedeutende Schlacht ereignete sich schließlich am 27. Januar 1080 im thüringischen Flarchheim. Nachdem Heinrich sein Heer aus Bayern, Böhmen, Franken, Schwaben und Burgundern versammelt hatte, zog er mit diesem gen Sachsen. Auf dedem Weg verwüstete er besonders die Gebiete des Erzbischofs Siegfried von Mainz, der ihn und seine Anhänger daraufhin mit dem Bann belegte. Obwohl zahlreicher seiner Anhänger verlustig, gelang es Rudolf ein stattliches Heer aufzustellen. Trotzdem schien die Schlacht für Rudolf bereits verloren, als es Otto von Northeim plötzlich gelang, dem Kampf eine Wendung zu geben und doch noch siegreich daraus hervorzugehen. Der Verlust der Heiligen Lanze wurde jedoch als Schmach empfunden.
    Versuche, einen Ausgleich zu finden, scheiterten stets. Häufig bemühte sich der Papst, eine Fürstenversammlung zur Klärung der Königsfrage einzuberufen. Zahlreiche Gesandte und Legaten waren unterwegs zwischen Rom und dem Reich. Doch immer wieder wurden die Pläne durchkreuzt, scheiterten die Verhandlungen.

    Anerkennung Rudolfs durch den Papst
    Auf der Fastensynode am 7. März 1080 gab Papst Gregor VII. seine abwartende Haltung auf und erklärte Rudolf zum rechtmäßigen König. Heinrich wurde auf der Fastensynode erneut exkommuniziert und abgesetzt. Zwar zeigte der Papst schon im Vorfeld immer wieder Sympathien für den Gegenkönig, doch zog er es vor, die Entscheidung einem ordentlichen Fürstentage zu überlassen.
    Rudolf konnte zum Zeitpunkt seiner Anerkennung durch den Papst aber keinen Nutzen mehr daraus ziehen. Mit Genugtuung wurde auf königlicher Seite registriert, dass Rudolfs Machtbereich sich weitestgehend auf Sachsen beschränkte. Nicht selten wurde er daher als rex Saxonum verspottet. In großer Zahl schlugen sich die Fürsten und auch das Volk auf die Seite des Königs. Berthold von Reichenau konnte sich diese Absetzungsbewegung nur durch massive Bestechung und Verführung durch simonistische Bischöfe erklären.
    Heinrich ging nun entschieden gegen den Papst vor und holte zum Gegenschlag aus. Nachdem am 31. Mai 1080 bereits 19 deutsche Bischöfe in Mainz zusammengekommen waren, um den Papst für abgesetzt zu erklären, berief Heinrich eine Versammlung nach Brixen ein. Unter Mitwirkung von insgesamt 30 Bischöfen aus Italien, Deutschland und Burgund wurde schließlich ein Absetzungsdekret aufgesetzt und Wibert von Ravenna am 25. Juni 1080 feierlich zum (Gegen-)Papst Clemens III. gewählt.

    Lage in Schwaben und Bayern
    Schwaben wurde fortan eine der Hauptkampfzonen des ausbrechenden Bürgerkrieges. Der Riss ging durch alle Gesellschaftsschichten und Familien. Dennoch verlor Rudolf direkt nach der Wahl weite Teile des gemäßigten Oppositionsflügels, sodass ein anberaumter Hoftag nicht zustande kam. Die Unterschichten, der mittlere Adel, der niedere Klerus, vor allem aber die von Heinrich in ihrem sozialen Aufstieg geförderten Ministerialen hielten signifikant stärker zu Heinrich.
    Bayern ging für die Anhänger Rudolfs rasch verloren. Nur die Formbacher kämpften auf Seiten Rudolfs, während Heinrich insbesondere von Regensburg großen Rückhalt erfuhr. Die Bischöfe von Passau und Salzburg wurden vertrieben. Hauptwiderstandszentrum wurde die Gegend um Augsburg, in der es Welf IV. nach seiner anfänglichen Flucht nach Ungarn gelang, langwierigen Widerstand zu leisten.

    Tod und Nachfolge
    Nach zahlreichen Kämpfen kam es schließlich am 15. Oktober 1080 in der Schlacht bei Hohenmölsen zur Entscheidung. Diese Schlacht hatte keinen eindeutigen Sieger. Heinrich hatte als König selbst fliehen müssen und auch andere Teile seines Heeres gerieten in schwere Bedrängnis. Doch schlimmer erging es Rudolf, der eine tödliche Verwundung erhielt: Ein Ritter Heinrichs, dessen Name trotz seiner wichtigen Tat nicht überliefert ist, schlug dem Gegenkönig die rechte Hand ab und stach ihm das Schwert in den Unterleib. Von Heinrichs Seite wurde der Tod durch den Verlust der Schwurhand als sichtbares Zeichen der göttlichen Strafe an dem Eidbrüchigen gedeutet.
    Rudolf starb einen Tag später an seiner schweren Bauchverletzung, wurde im Merseburger Dom aufgebahrt und dort auch bestattet. Das vermutlich von Werner von Merseburg in Auftrag gegebene Grabmal ist die älteste figürliche Grabplastik Mitteleuropas seit den Römern.[15] Sie zeigt Rudolf von Schwaben in voller Größe mitsamt Insignien Bügelkrone, Reichsapfel und Zepter. Angesichts der Art der Bestattung Rudolfs soll Heinrich IV., als er das Grab besuchte und seine Entourage dazu aufforderte, dagegen einzuschreiten, bemerkt haben, er wünschte, alle seine Feinde lägen so ehrenvoll begraben.[16] Auch die abgeschlagene Hand wurde im Dom aufbewahrt, da man hoffte, sie könne in der Folgezeit zu einer Reliquie werden. Heutzutage befindet sich die Hand in der Ausstellung des Dom-Museums. Das Erbe seiner Familie fiel nach dem frühen Tod seines ledigen Sohnes Berthold an die Zähringer.
    Der Tod des Gegenkönigs versetzte der Opposition gegen Heinrich IV. einen schweren Schlag. Um der Gefahr vorzubeugen, dass der Aufstand zusammenbreche, wurden sogleich nicht näher erkennbare Vorbereitungen für die Erhebung eines Nachfolgers getroffen. Nach langem Überlegen wählten die Fürsten den Luxemburger Hermann von Salm 1081 zum neuen Gegenkönig. Dieser beschränkte sich allerdings nur auf seinen Einflussbereich Sachsen und konnte sich somit auch nicht gegen Heinrich IV. durchsetzen. Sein Einfluss war so gering, dass er für Heinrich zu keiner Zeit eine Gefahr darstellte. Die Kraft des Gegenkönigtums war gebrochen. Nach Hermanns Tod 1088 wurde es nicht mehr erneuert.

    Urteil der Zeitgenossen
    Wie Heinrich IV. erfuhr auch Rudolf von Schwaben – je nach politischem Standpunkt – eine unterschiedliche Beurteilung. Übereinstimmend hoben jedoch Anhänger wie Gegner seine persönlichen Tugenden, seine Besonnenheit und Klugheit sowie seine Tapferkeit im Krieg hervor: Papstnahe Quellen rühmten Rudolf als äußerst starken, berühmten und kriegstüchtigen Mann (vir fortissimus et famosus et in armorum exercitatione probatus)[17] Lampert von Hersfeld schloss seine Annalen 1077 mit der Wahl RRudolfs von Rheinfelden zum König, und demonstrierte damit die Wiederdurchsetzung seiner Ideale, denen Heinrich IV. so gar nicht entsprach. Für den schwäbischen Gregorianer Bernold nahm der Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden als Schutzherr seines eigenen Klosters St. Blasien eine zentrale Position ein. Für ihn war „Rudulf ein zweiter Makkabäer, der in der vordersten Reihe die Feinde bedrängte“. In antikisierender Weise feierte er ihn als pater patriae.[18] Die Anhänger Heinrichs hingegen deuteten Rudolfs Tod als Gottesurteil und den Verlust der Schwurhand als „spiegelnde Strafe“ für seinen Treuebruch.[19] Die königsnahe Publizistik brandmarkte Rudolf als Eidbrecher. Seine Meineide seien Rudolf sehr leicht nachzuweisen, nur schwer sei es, sie alle aufzuzählen.[20] Möglicherweise ist die Grablege in Merseburg als bewusste Reaktion der Sachsen zu deuten, mit deren Hilfe eine gezielte Rehabilitierung Rudolfs beabsichtigt oder sogar seine Verehrung als Heiliger intendiert war.[21] Die sein Grabmal zierende Inschrift stellte ihn gar hinsichtlich der Weisheit seines Rates und seiner Tüchtigkeit Karl dem Großen an die Seite. Auf der königlichen Seite wurde diese Darstellung als Provokation angesehen. Bei einem Besuch Heinrichs IV. nahmen dessen Begleiter Anstoß an der königlichen Prachtentfaltung des Grabes. Doch soll Heinrich IV. selbst gelassen mit dem Ausspruch reagiert haben: „Mögen doch alle meine Gegner so königlich bestattet liegen.“[22]

    Forschungsgeschichte
    Das historische Urteil über Rudolf von Rheinfelden orientiert sich vorwiegend an dessen geringem politischen Erfolg. Von größtem Einfluss war das Urteil von Wilhelm von Giesebrecht in seiner Geschichte der deutschen Kaiserzeit. Es wirkt bis in die neuere Zeit nach. Giesebrecht zeichnete von Rudolf von Schwaben das Bild eines von zwanghaftem Ehrgeiz erfüllten, die Grenzen der Loyalität missachtenden Emporkömmlings.[23]
    Die Fürstenopposition und das Gegenkönigtum Rudolfs von Rheinfelden wurden selten als eigenes Thema, sondern meist nur in Zusammenhang mit König Heinrich IV. behandelt. Das Thema wurde häufig nur in andere Abschnitte integriert. Über die Person Rudolfs sind vor allem drei größere Untersuchungen erschienen. 1870 setzte sich Oscar Grund mit der Fürstenopposition auseinander und schrieb das Buch Die Wahl Rudolf von Rheinfelden zum Gegenkönig.[24] Grund hat sich vor allem intensiv mit den Entwicklungen beschäftigt, die zum Gegenkönigtum führten. 1889 verfasste Wilhelm Klemer sein Werk Der Krieg Heinrichs IV. gegen Rudolf den Gegenkönig 1077–1080.[25] Ihm dienten insbesondere die in den Scriptores der Monumenta Germaniae Historirica (MGH) zu findenden Brunonis de bello Saxonico liber, die Annalen Bertholds von Reichenau sowie die Chronik des Bernold von Konstanz als Grundlage, deren Verfasser alle auf Seiten der Gegner Heinrichs standen. 1939 veröffentlichte Heinz Bruns Das Gegenkönigtum Rudolfs von Rheinfelden und seine zeitpolitischen Voraussetzungen.[26] Es gilt noch immer als Standardwerk zum Thema. Die Lektüre offenbart ein von nationalsozialistischem Gedankengut freies und leicht verständliches Werk, welches ein breites Wissen über die Vorgänge vor und während des Gegenkönigtums vermittelt. Die anderen beiden Monographien stammen aus dem 19. Jahrhundert. Detailliert wird die Königswahl auch in den Jahrbüchern des Deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V. beschrieben. Im dritten Band, der den Zeitraum von 1077 bis 1084 beinhaltet, widmet sich Gerold Meyer von Knonau intensiv der Auseinandersetzung Heinrichs mit Rudolf von Rheinfelden. Das 1900 erschienene Werk ist die bis heute ausführlichste Darstellung der Zeit Heinrichs IV.
    Ausführlich analysierte Walter Schlesinger (1973) in seiner Abhandlung Die Wahl Rudolfs von Schwaben zum Gegenkönig 1077 in Forchheim die einzelnen Phasen des Verfahrens, ordnete sie in einen historischen Kontext ein. Im selben Jahr setzte Hermann Jakobs in seinem Aufsatz Rudolf von Rheinfelden und die Kirchenreform den Schwerpunkt auf das Verhältnis zwischen Gegenkönig und Papsttum.
    Jörgen Vogel (1984) stützte sich in seiner Untersuchung Rudolf von Rheinfelden, die Fürstenopposition gegen Heinrich IV. im Jahr 1072 und die Reform des Klosters St. Blasien vor allem auf den Geschichtsschreiber Lampert von Hersfeld und den Mönch Frutolf von Michelsberg. Lampert von Hersfeld war überzeugter Gegner Heinrichs. Seine Annalen wurden in der älteren Forschung als tendenziös und teilweise propagandistisch bewertet. Seine Darstellung und Bewertung von Heinrichs Gang nach Canossa hat lange Zeit die ältere Forschung und die allgemeine Einschätzung (siehe Reichskanzler Otto von Bismarck in seiner Rede vor dem Reichstag am 14. Mai 1872: „Seien Sie außer Sorge, nach Canossa gehen wir nicht – weder körperlich noch geistig“.) geprägt. Erst die neuere Forschung hat Lamperts Werk in seinen Eigenarten erkannt. Frutolf von Michelsberg steht auch im Zentrum des Aufsatzes Frutolfs Bericht zum Jahr 1077 oder Der Rückzug Rudolfs von Schwaben von Karl Schmid.
    In seinem Aufsatz Schwäbische Herzöge als Thronbewerber: Hermann II. (1002), Rudolf von Rheinfelden (1077), Friedrich von Staufen (1125), Zur Entwicklung von Reichsidee und Fürstenverantwortung, Wahlverständnis und Wahlverfahren im 11. und 12. Jahrhundert ordnete Hagen Keller (1983) Rudolf von Schwaben in den größeren zeithistorischen Kontext ein und verglich ihn mit anderen schwäbischer Thronbewerbern. Tilman Struve (1991) untersuchte Das Bild des Gegenkönigs Rudolf von Schwaben in der zeitgenössischen Historiographie.
    Kunsthistorische Aspekte behandelt der Aufsatz Die Merseburger Grabplatte König Rudolfs von Schwaben und die Bewertung des Herrschers im 11. Jahrhundert von Helga Sciurie, der aber wenige Informationen zu den historischen Abläufen enthält. Einer genealogischen Auseinandersetzung mit Rudolf widmete sich Eduard Hlawitschka, der in seinem Beitrag Zur Herkunft und zu den Seitenverwandten des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden – Genealogische und politisch-historische Untersuchungen versuchte die komplizierten Verwandtschaftsverhältnisse des Schwabenherzogs zu verdeutlichen.
    Die jüngere Forschung widmete Rudolf von Schwaben geringe Aufmerksamkeit. Lediglich die Monographie Königsabsetzungen im deutschen Mittelalter von Ernst Schubert (2005) beschäftigte sich ausführlicher mit dem Gegenkönig von Heinrich IV. In diesem Werk steht die Genese der Reichsverfassung im Vordergrund. Schubert geht dabei auch auf das Königtum Heinrichs IV. ein und behandelt auch dessen Gefährdung und die „faktische Absetzung“ des Königs durch Rudolf von Rheinfelden. Die aktuelle Biografie über Heinrich IV. aus dem Jahr 2006 von Gerd Althoff beinhaltet auch ein Kapitel über die Auseinandersetzungen der beiden Könige.



    Quellen
    • Edmund von Oefele (Hrsg.): Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 4: Annales Altahenses maiores. Hannover 1891 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
    • Oswald Holder-Egger (Hrsg.): Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 38: Lamperti monachi Hersfeldensis Opera. Anhang: Annales Weissenburgenses. Hannover 1894 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
    • Ian Stuart Robinson (Hrsg.): Bertholds und Bernolds Chroniken. Lateinisch und deutsch. Übersetzt von Helga Robinson-Hammerstein, Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 2002. (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters; Freiherrom Stein-Gedächtnisausgabe; 14). ISBN 3-534-01428-6. Enthält u.a.: Ian Stuart Robinson: Die Bertholdchronik: Einleitung, S. 1–10; Bertholdchronik (Erste Fassung), S. 19–33; Bertholdchronik (Zweite Fassung), S. 35–277. (Rezension)
    • Lampert von Hersfeld: Annalen, hrsg. von Oswald Holder-Egger. Neu übersetzt von Adolf Schmidt, erl. von Wolfgang Dietrich Fritz, 4. Aufl., Darmstadt 2000 (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, Freiherr vom Stein–Gedäctnisausgabe 13).
    • Brunos Sachsenkrieg, neu übers. von Franz-Josef Schmale, in: Quellen zur Geschichte Kaiser Heinrichs IV., Darmstadt 1963 (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, Freiherr vom Stein – Gedächtnisausgabe 12), S. 191–405.
    • Dietrich von Gladiss (Hrsg.): Diplomata 17: Die Urkunden Heinrichs IV. (Heinrici IV. Diplomata). Teil 1: 1056–1076 Berlin 1941 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
    • Quellen zum Investiturstreit. Erster Teil: Ausgewählte Briefe Papst Gregors VII., übers. von Franz-Josef Schmale, Darmstadt 1978 (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, Freiherr vom Stein – Gedächtnisausgabe 12a).
    • Vita Heinrici IV. imperatoris, neu übers. von Irene Schmale-Ott, in: Quellen zur Geschichte Kaiser Heinrichs IV., Darmstadt 1963 (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, Freiherr vom Stein – Gedächtnisausgabe 12), S. 40–467.
    Literatur
    Monographien
    • Gerd Althoff: Heinrich IV. (= Gestalten des Mittelalters und der Renaissance). Darmstadt 2006.
    • Egon Boshof: Die Salier. 5. aktualisierte Auflage. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 3-17-020183-2.
    • Heinz Bruns: Das Gegenkönigtum Rudolfs von Rheinfelden und seine zeitpolitischen Voraussetzungen. Nieft, Bleicherode 1939 (Berlin, Universität, Phil. Dissertation, 16. Jan. 1940).
    • Lutz Fenske: Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen. Entstehung und Wirkung des sächsischen Widerstandes gegen das salische Königtum während des Investiturstreites (= Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts fr Geschichte. Bd. 47). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1977, ISBN 3-525-35356-1 (Zugleich: Frankfurt/M., Universität, Dissertation, 1969).
    • Werner Goez: Kirchenreform und Investiturstreit 910–1122. 2., aktualisierte Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-17-020481-2.
    • Gerold Meyer von Knonau: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V., Dritter Band: 1077 (Schluß) bis 1084. 1900 (ND Berlin 1965)
    • Michaela Muylkens: Reges geminati. Die „Gegenkönige“ in der Zeit Heinrichs IV. (= Historische Studien. Bd. 501). Matthiesen, Husum 2012, ISBN 978-3-7868-1501-3 (Zugleich: Bonn, Universität, Dissertation, 2009).
    • Monika Suchan: Königsherrschaft im Streit. Konfliktaustragung in der Regierungszeit Heinrichs IV. zwischen Gewalt, Gespräch und Schriftlichkeit (= Monographien zur Geschichte des Mittelalters. Bd. 42). Hiersemann, Stuttgart 1997, ISBN 3-7772-721-6.
    • Ernst Schubert: Königsabsetzung im deutschen Mittelalter. Eine Studie zum Werden der Reichsverfassung (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, 267). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttinen 2005, ISBN 3-525-82542-0.
    Aufsätze
    • Eduard Hlawitschka: Zur Herkunft und zu den Seitenverwandten des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden – Genealogische und politisch-historische Untersuchungen. In: Stefan Weinfurter (Hrsg.): Die Salier und das Reich. Band 1: Salier, Adel und Rechsverfassung. Thorbecke, Sigmaringen 1991, ISBN 3-7995-4133-0, S. 175–220.
    • Hermann Jakobs: Rudolf von Rheinfelden und die Kirchenreform. In: Josef Fleckenstein (Hrsg.): Investiturstreit und Reichsverfassung (= Vorträge und Forschung. Bd. 17). Thorbecke, Sigmaringen 1973, S. 87–116.
    • Hagen Keller: Schwäbische Herzöge als Thronbewerber: Hermann II. (1002), Rudolf von Rheinfelden (1077), Friedrich von Staufen (1125), Zur Entwicklung von Reichsidee und Fürstenverantwortung, Wahlverständnis und Wahlverfahren im 11. und 12. Jarhundert. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 131 (1983), S. 123–162.
    • Walter Schlesinger: Die Wahl Rudolfs von Schwaben zum Gegenkönig 1077 in Forchheim. In: Josef Fleckenstein (Hrsg.): Investiturstreit und Reichsverfassung (= Vorträge und Forschung. Bd. 17). Thorbecke, Sigmaringen 1973, S. 61–85.
    • Karl Schmid: Frutolfs Bericht zum Jahr 1077 oder Der Rückzug Rudolfs von Schwaben. In: Dieter Berg, Hans-Werner Goetz (Hrsg.): Historiographia mediaevalis. Studien zur Geschichtsschreibung und Quellenkunde des Mittelalters. Festschrift für Frnz-Josef Schmale zum 65. Geburtstag. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1988, ISBN 3-534-10255-X, S. 181–198.
    • Karl Schmid: Adel und Reform in Schwaben. In: Josef Fleckenstein (Hrsg.): Investiturstreit und Reichsverfassung (= Vorträge und Forschungen. Bd. 17). Thorbecke, Sigmaringen 1973, S. 295–319
    • Ernst Schubert: Grabmal oder Denkmal? In: Heiner Lück, Werner Freitag (Hrsg.): Historische Forschung in Sachsen-Anhalt. Ein Kolloquium anläßlich des 65. Geburtstages von Walter Zöllner (= Abhandlungen der Sächsischen Akademie der Wissenschaftn zu Leipzig, Philologisch-historische Klasse. Bd. 76, H. 3). Hirzel, Stuttgart u.a. 1999, S. 35–40.
    • Helga Sciurie: Die Merseburger Grabplatte König Rudolfs von Schwaben und die Bewertung des Herrschers im 11. Jahrhundert. In: Jahrbuch für Geschichte und Feudalismus 6 (1982), S. 173–183.
    • Heinz Stoob: Über den Schwerpunktwechsel in der niederdeutschen Adelsführung während des Kampfes gegen den salischen Herrscher. In: Dieter Berg (Hrsg.): Ecclesia et regnum. Beiträge zur Geschichte von Kirche, Recht und Staat im Mittelalter. Fstschrift für Franz-Josef Schmale zu seinem 65. Geburtstag. Winkler, Bochum 1989, ISBN 3-924517-24-X, S. 121–127.
    • Tilman Struve: Das Bild des Gegenkönigs Rudolf von Schwaben in der zeitgenössischen Historiographie. In: Klaus Herbers u.a. (Hrsg.): Ex ipsis rerum documentis, Beiträge zur Mediävistik, Festschrift für Harald Zimmermann zum 65. Geburtstag. Thrbecke, Sigmaringen 1991, S. 459–475, ISBN 3-7995-7072-1.
    • Heinz Thomas: Erzbischof Siegfried I. von Mainz und die Tradition seiner Kirche. Ein Beitrag zur Wahl Rudolfs von Rheinfelden. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 26 (1970), S. 368–399.
    • Jörgen Vogel: Rudolf von Rheinfelden, die Fürstenopposition gegen Heinrich IV. im Jahr 1072 und die Reform des Klosters St. Blasien. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 132 (1984), S. 1–30.
    • Helga Wäß: Tumba für den Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden/von Schwaben († 1080). In: Dies.: Form und Wahrnehmung mitteldeutscher Gedächtnisskulptur im 14. Jahrhundert. Bd. 2: Katalog ausgewählter Objekte vom Hohen Mittelalter bis zum Anfanges 15. Jahrhunderts. Bristol / Berlin 2006, S. 428 ff. (mit Abbildung Nr. 638) - ISBN 3-86504-159-0.
    • Gerd Wunder: Beiträge zur Genealogie schwäbischer Herzogshäuser. In: Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte 31 (1973), S. 7–15.
    Lexika
    • Werner Goez: Investiturstreit (1076–1122). In: Theologische Realenzyklopädie (TRE), Bd. 26. Berlin / New York 1987, S. 237–247.
    • Gerold Meyer von Knonau: Rudolf von Rheinfelden. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 29, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 557–561.
    • Hubertus Seibert: Rudolf v. Rheinfelden. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 165–167 (Digitalisat).
    • Tilman Struve: Rudolf von Rheinfelden. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 7, LexMA-Verlag, München 1995, ISBN 3-7608-8907-7, Sp. 1070 f.
    Weblinks
     Commons: Rudolf von Rheinfelden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
     Wikisource: ADB:Rudolf von Rheinfelden – Quellen und Volltexte
    • Literatur von und über Rudolf von Rheinfelden im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Elisabeth Handle, Clemens Kosch: Standortbestimmungen. Überlegungen zur Grablege Rudolfs von Rheinfelden im Merseburger Dom. In: Christoph Stiegemann, Matthias Wemhoff (Hrsg.): Canossa 1077. Erschütterung der Welt. Geschichte, Kunst und Kultr am Aufgang der Romanik. Band I: Essays. München 2006, S. 526–541, hier: S. 530.
    2 vgl. Schubert, Königsabsetzung (2005), S. 136.
    3 Ekkehardi Uraugiensis chronica. In: Georg Heinrich Pertz u. a. (Hrsg.): Scriptores (in Folio) 6: Chronica et annales aevi Salici. Hannover 1844, S. 198 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
    4 Lampert, Annalen 1073.
    5 Bruno, De bello Saxonico c. 44.
    6 Lampert Annalen 1075.
    7 Annales Altahenses maiores 1072; Lampert, Annalen 1072
    8 Lampert, Annalen 1073.
    9 Ausführlicher Quellenüberblick bei: Tilman Struve: Das Bild des Gegenkönigs Rudolf von Schwaben in der zeitgenössischen Historiographie. In: Klaus Herbers et al. (Hrsg.): Ex ipsis rerum documentis, Beiträge zur Mediävistik, Festschrift für Haald Zimmermann zum 65. Geburtstag. Sigmaringen 1991, S. 459–475, hier: S. 463.
    10 Sigebert von Gembloux, Chronica 1077.
    11 Tilman Struve: Das Bild des Gegenkönigs Rudolf von Schwaben in der zeitgenössischen Historiographie. In: Klaus Herbers et al. (Hrsg.): Ex ipsis rerum documentis, Beiträge zur Mediävistik, Festschrift für Harald Zimmermann zum 65. Geburtsta. Sigmaringen 1991, S. 459–475, hier: S. 463.
    12 Vita Heinrici IV. imperatoris, cap. 4
    13 Liber de unitate ecclesiae I 13.
    14 eine genaue Beschreibung des Siegels befindet sich auf Wikisource in Die Siegel der Deutschen Kaiser und Könige, Band 5, S. 23
    15 Tilman Struve: Das Bild des Gegenkönigs Rudolf von Schwaben in der zeitgenössischen Historiographie. In: Klaus Herbers et al. (Hrsg.): Ex ipsis rerum documentis, Beiträge zur Mediävistik, Festschrift für Harald Zimmermann zum 65. Geburtsta. Sigmaringen 1991, S. 459–475, hier: S. 473.
    16 Otto von Freising, Gesta Friderici I. imperatoris I 7.
    17 Boso, Les vies des Papes, in: Le Liber pontificalis. Texte, intruduction et commentaire 2, herausgegeben, von Louis Duchesne, Paris 1886–1892, S. 351–446, hier: 361–368, insbesondere S. 367.
    18 Bernold Chron. 1080.
    19 Vita Heinrici IV. imperatoris, cap. 4
    20 Wenrich von Trier, cap. 6
    21 Elisabeth Handle/ Clemens Kosch, Standortbestimmungen. Überlegungen zur Grablege Rudolfs von Rheinfelden im Merseburger Dom, in: Canossa 1077. Erschütterung der Welt. Geschichte, Kunst und Kultur am Aufgang der Romanik. Band I: Essays, hg. vn Christoph Stiegemann/Matthias Wemhoff, München 2006, S. 526–541, hier: S. 535.
    22 Otto von Freising, Gesta Friderici I., lib. 1, cap. 7.
    23 Wilhelm Giesebrecht: Geschichte der deutschen Kaiserzeit. Bd. 3, 5. Auflage 1890, S. 520.
    24 Oscar Grund: Die Wahl Rudolfs von Rheinfelden zum Gegenkönig. Leipzig 1870.
    25 Wilhelm Klemer: Der Krieg Heinrichs IV. gegen Rudolf den Gegenkönig 1077–1080. Küstrin 1889.
    26 Heinz Bruns: Das Gegenkönigtum Rudolfs von Rheinfelden und seine zeitpolitischen Voraussetzungen. Berlin 1939.

    Gestorben:
    Gefallen in der Schlacht bei Hohenmölsen. Ein Ritter Heinrichs, dessen Name trotz seiner wichtigen Tat nicht überliefert ist, schlug dem Gegenkönig die rechte Hand ab und stach ihm das Schwert in den Unterleib. Von Heinrichs Seite wurde der Tod durch den Verlust der Schwurhand als sichtbares Zeichen der göttlichen Strafe an dem Eidbrüchigen gedeutet. Rudolf starb einen Tag später an diesen Verletzungen.

    Rudolf heiratete Prinzessin Mathilde von Deutschland (von Weiblingen) in 1059. Mathilde wurde geboren in 1045; gestorben am 12 Mai 1060 in Goslar. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 115. Herzog Berthold von Rheinfelden  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am cir 1060 ?; gestorben am 18 Mai 1090; wurde beigesetzt in Kloster St. Blasien, Baden, DE.

    Familie/Ehepartner: Herzogin Adelheid von Turin (von Maurienne). Adelheid (Tochter von Graf Otto von Savoyen (von Maurienne) und Markgräfin Adelheid (Arduine) von Susa (von Turin)) gestorben in 1079. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 116. Adelheid von Rheinfelden (von Schwaben)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 117. Herzogin Agnes von Rheinfelden  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1065 in Rheinfelden, AG, Schweiz; gestorben am 19 Dez 1111; wurde beigesetzt in Kloster St. Peter im Schwarzwald.
    3. 118. Bertha (Berchta) von Rheinfelden (von Schwaben)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1064; gestorben in nach 1128; wurde beigesetzt in Mehrerau.
    4. 119. Otto von Rheinfelden (von Schwaben)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    5. 120. Bruno von Rheinfelden (von Schwaben)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  27. 82.  Anastasia (Irina) von Byzanz Graphische Anzeige der Nachkommen (52.Zoë7, 30.Konstantin6, 14.Bertha5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Familie/Ehepartner: Wsewolod I. Jaroslawitsch von Kiew (Rurikiden). Wsewolod (Sohn von Grossfürst Jaroslaw I. von Kiew (Rurikiden), der Weise und Prinzessin Ingegerd (Anna) von Schweden) wurde geboren in 1030; gestorben am 13 Apr 1093. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 121. Grossfürst Wladimir II. Wsewolodowitsch von Kiew (Rurikiden), Monomach  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1053; gestorben am 19 Mai 1125.

  28. 83.  Graf Werner I. (II.) (Habsburger)Graf Werner I. (II.) (Habsburger) Graphische Anzeige der Nachkommen (54.Ita7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1030; gestorben am 11 Nov 1096.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Werner_I._(Habsburg)

    Werner I. Graf von Habsburg (* 1030; † 11. November 1096) war der dritte Sohn des Radbot von Habsburg.

    Graf Werner verzichtete 1082 auf die Herrschaft über das Kloster Muri und ließ durch Mönche aus St. Blasien die alten Einsiedler-Bräuche abschaffen. Muri wurde in eine Schutzvogtei umgewandelt.
    Der in die Eheangelegenheiten des Herzogs Rudolf von Rheinfelden (Herzog von Schwaben 1057–1077 und deutscher Gegenkönig 1077–1080) verwickelte Graf war „Rudolfs Cognatus [ein über die mütterliche Seite Verwandter] Werner“, der wohl Graf Werner von Habsburg ist – dieser Umstand bietet einen Hinweis auf die ansonsten nur aus den Muri-Quellen bekannte Verwandtschaft von Rheinfeldern und Habsburgern. Über die Heirat mit Regulinda von Baden traten die Habsburger in ein verwandtschaftliches Verhältnis mit dem vor allem im Aargau reich begüterten, räthischen Adelsgeschlecht von Lenzburg, welche als Schirmvögte des Klosters Säckingen auch auf rechtsrheinischen Gebiet im Albgau von großem Einfluss waren.

    ∞ Regulinda Gräfin von Baden[1] (Lenzburg-Baden)[2]
    • Albrecht II., Landvogt zu Muri, starb ohne Erben
    • Otto II., Graf von Habsburg
    • Richenza von Habsburg * 1050 † in Muri; ∞ Ulrich II. von Lenzburg, (*1035 † 1081), Eltern von Graf Arnold von Lenzburg-Baden (* 1070 † 1127)



    Siehe auch
    • Stammliste der Habsburger: Althabsburg
    Einzelnachweise
    1 Wappenbuch des Hans Ulrich Fisch. Aarau 1627, Werner der erste dis Namens, S. 25 (Staatsarchiv Aargau, V/4-1985/0001:25r).
    2 Theodor von Liebenau: Geschichte des Klosters Königsfelden, S. 10



    Verwandtschaft:

    http://www.stammler-genealogie.ch/relationship.php?altprimarypersonID=&savedpersonID=I1&secondpersonID=&maxrels=1&disallowspouses=0&generations=50&tree=StammlerBaum&primarypersonID=I2459


    Familie/Ehepartner: Gräfin Reginlinde von Baden (von Nellenburg?). [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 122. Graf Otto II. von Habsburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 8 Nov 1111; wurde beigesetzt in Kloster Muri (vor der Kirchentüre).
    2. 123. Ida von Habsburg  Graphische Anzeige der Nachkommen

  29. 84.  Richenza (Habsburger)Richenza (Habsburger) Graphische Anzeige der Nachkommen (54.Ita7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1020; gestorben am 27 Mai 1080; wurde beigesetzt in Kloster Muri.

    Familie/Ehepartner: Graf Ulrich II. von Lenzburg-Baden. Ulrich (Sohn von Ulrich I. von Schänis (von Lenzburg), der Reiche) gestorben in 1081. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 124. Graf Arnold I. von Lenzburg-Baden  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in zw 1127 und 1130.
    2. 125. Rudolf von Lenzburg  Graphische Anzeige der Nachkommen

  30. 85.  Herzog Gerhard von Oberlothringen (von Elsass) (Haus Châtenois)Herzog Gerhard von Oberlothringen (von Elsass) (Haus Châtenois) Graphische Anzeige der Nachkommen (55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1030; gestorben in 06 Mär od 14 Apr 1070 in Remiremont; wurde beigesetzt in Abtei Saint-Pierre de Remiremont.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_(Lothringen)

    Gerhard (* um 1030; † 14. April 1070 in Remiremont) war Herr von Châtenois und ab 1048 Herzog von Lothringen. In zeitgenössischen Quellen wird er Gerhard von Elsass und Gerhard von Châtenois (nach seinem Besitz in der Nähe von Neufchâteau) genannt. Seine Eltern sind Graf Gerhard und Gisela, die manchmal – allerdings ohne Beleg – als Tochter des Herzogs Dietrich I. von Oberlothringen († 1026/27) bezeichnet wird.
    Sein Bruder Adalbert wurde 1047 von Kaiser Heinrich III. zum Herzog von Lothringen ernannt, nachdem dieser das Herzogtum Gottfried III. abgenommen hatte. Gottfried akzeptierte die Entscheidung nicht, rebellierte und tötete Adalbert. Heinrich III. gab das Herzogtum an Adalberts Bruder Gerhard weiter. Gottfried setzte seinen Kampf und Unterstützung des lothringischen Adels fort, und es gelang ihm bald, Gerhard gefangen zu nehmen. Gerhard hatte jedoch die Unterstützung von Papst Leo IX. ((Bruno von Egisheim-Dagsburg und ehemaliger Bischof von Toul), der – auf der Durchreise in Lothringen – 1049 die Freilassung Gerhards erreichte. Je mehr der Kaiser ihn nun mit Soldaten unterstützte, umso stärker wurde Gerhard, bis es ihm gelang, seinen Gegner zu überwinden. Der lothringische Adel jedoch setzte seinen Widerstand fort.
    Gerhards Herrschaft wurde somit durch seine Treue zu Heinrich III. und später Heinrich IV. geprägt. Durch seine Zusammenarbeit mit der Kirche wurde er Vogt von Moyenmoutier (Mittelmünster), Saint-Mihiel und Remiremont. Er ließ das Château de Prény bauen sowie eine Stadt im Zentrum des Herzogtums an einer Stelle, die Nancy genannt wurde, und die sich bald zur Metropole Lothringens entwickelte.

    Die Kinder aus seiner Ehe mit Hedwig, der Tochter Alberts II. von Namur waren:
    • Dietrich II., 1065 bezeugt, 1070 Herzog von Lothringen, 1114 Markgraf, † 30. Dezember 1115; ∞ I 1079 Hedwig von Formbach, Tochter des Friedrich von Formbach und der Gertrud von Haldensleben, Witwe von Gebhard von Süpplingenburg, Mutter des Kasers Lothar III.; ∞ II 1095 Gertrud von Flandern, † 1115/26, Tochter von Tochter Robert der Friese, Graf von Flandern und Holland, Witwe von Heinrich III. Graf und Vogt von Brabant.
    • Gerhard I., 1073 Graf von Vaudémont – Nachkommen † 1346
    • Gisela, um 1079/1114 Äbtissin von Remiremont
    • Beatrix, 1102/17 bezeugt; ∞ Stephan I. Tollkopf, Graf von Vienne und Mâcon, † 1102 (Haus Burgund-Ivrea)

    Er starb in Remiremont während er eine weitere Revolte des lothringischen Adels bekämpfte, eine Vergiftung ist nicht ausgeschlossen. Er wurde in der Abtei Remiremont bestattet.


    Literatur
    • Hans Jürgen Rieckenberg: Gerhard. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, ISBN 3-428-00187-7, S. 268 (Digitalisat).
    • Henry Bogdan: La Lorraine des ducs. Sept siècles d'histoire. Perrin, Paris 2005, ISBN 2-262-02113-9.
    • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln. Neue Folge Band 1, 2: Přemysliden, Askanier, Herzoge von Lothringen, die Häuser Hessen, Württemberg und Zähringen. Klostermann, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-465-03020-6, Tafel 204.

    Familie/Ehepartner: Hedwig von Namur. Hedwig (Tochter von Graf Albert II. von Namur und Herzogin Reginlinde von Niederlothringen) gestorben am 28 Jan 1075/1080. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 126. Graf Gerhard I. von Vaudémont (von Lothringen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1057; gestorben in cir 1108.
    2. 127. Herzog Dietrich II. von Oberlothringen (Haus Châtenois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 1065; gestorben am 23 Jan 1115; wurde beigesetzt in Châtenoi.
    3. 128. Gisela von Oberlothringen (im Elsass)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1079; gestorben in 1114.
    4. 129. Beatrix von Oberlothringen (von Elsass) (Haus Châtenois)  Graphische Anzeige der Nachkommen


Generation: 9

  1. 86.  Kaiser Heinrich III. (Salier)Kaiser Heinrich III. (Salier) Graphische Anzeige der Nachkommen (56.Konrad8, 33.Heinrich7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 28 Okt 1017; gestorben am 5 Okt 1056 in Bodfeld im Harz; wurde beigesetzt in Dom von Speyer.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_III._(HRR)

    Heinrich III. (* 28. Oktober 1016 oder 1017; † 5. Oktober 1056 in Bodfeld, Harz) aus der Familie der Salier war von 1039 bis zu seinem Tod 1056 König und seit 1046 Kaiser im römisch-deutschen Reich.
    Bereits in jungen Jahren wurde Heinrich von seinem Vater Konrad II. 1028 zum Mitkönig erhoben und mit den Herzogtümern Bayern und Schwaben ausgestattet. Der Übergang der Königsherrschaft nach dem Tod seines Vaters erfolgte im Gegensatz zu anderen Machtwechseln in ottonisch-salischer Zeit reibungslos und Heinrich setzte die Politik seines Vorgängers in den vorgegebenen Bahnen kontinuierlich fort. Seine Amtszeit führte zu einer bis dahin unbekannten sakralen Überhöhung der Königsherrschaft. So wurde während Heinrichs Regentschaft der Speyerer Dom zum damals größten Gotteshaus der abendländischen Christenheit ausgebaut. Gegenüber den Herzögen setzte Heinrich seine Auffassung von der amtsrechtlich begründeten Verfügungsgewalt über die Herzogtümer durch und sicherte damit deren Kontrolle. In Lothringen führte dies zu jahrelangen Auseinandersetzungen, aus denen Heinrich als Sieger hervorging. Doch auch in Süddeutschland formierte sich in den Jahren 1052 bis 1055 eine mächchtige Oppositionsgruppe. 1046 beendete Heinrich das Papstschisma, befreite das Papsttum aus der Abhängigkeit vom römischen Adel und legte die Grundlage für dessen universale Geltung. Sein früher Tod wurde lange Zeit als Katastrophe für das Reich angesehen. Jüngere Beiträge sprechen hingegen vom Beginn einer Krise der salischen Monarchie in den Spätjahren seiner Regierungszeit.

    Herkunft und Familie
    Heinrich wurde wohl eher 1016 und nicht 1017 als Sohn Giselas von Schwaben und Konrads des Älteren, des späteren Kaisers Konrad II., geboren.[1] Heinrichs jüngere Schwestern Beatrix (ca. 1020–1036) und Mathilde (nach Jahresmitte 1025–Beginn 1034) blieben unvermählt und starben früh. Heinrichs Vater entstammte einem rheinfränkischen Adelsgeschlecht, dessen Besitz und gräfliche Rechte schon seit Generationen in der Gegend um Worms und Speyer lagen; zudem war Konrad Urenkel des 955 auf deem Lechfeld in der Schlacht gegen die Ungarn gefallenen Konrads des Roten und über dessen Gattin Liutgard mit den Ottonen verwandt. Heinrichs Mutter Gisela war bereits zweimal verwitwet. Ihr Vater Hermann von Schwaben hatte bei der Königswahl des Jahres 1002 erfolglos eigene Ansprüche geltend gemacht. Giselas Mutter Gerberga war eine Tochter des burgundischen Königs Konrad und eine Enkelin des westfränkischen karolingischen Herrschers Ludwig IV. Heinrichs Geburt fällt in eine schwierige Situation für die salische Familie. Erst zwei Monate zuvor war Konrad in eine blutige Fehde verwickelt worden und konnte sich nur auf die Unterstützung von Freunden und Verwandten verlassen. Das Verhältnis zu Heinrich II. war für Konrad angespannt. Wegen Konrads Ehe mit Gisela von Schwaben, die nach damaligen Vorstellungen eine Verwandtenehe war, wurde ihm die kaiserliche Huld entzogen. Die Gegebenheiten schienen zunächst so, dass Konrad noch nicht einmal Herzog werden könne.
    Festigung der Dynastie und Sicherung der Nachfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Nach dem Tod Heinrichs II., des letzten männlichen Vertreters der ottonischen Dynastie, konnte sich Konrad 1024 in einem längeren Entscheidungsprozess der Großen in Kamba als Herrscher durchsetzen. Nach Wipo waren es die Charaktereigenschaften virtus und probitas (Tüchtigkeit und Rechtschaffenheit) Konrads, die ihm die breite Zustimmung einbrachten.[2] Vornehme Herkunft und reicher Allodialbesitz werden als weitere Kriterien überliefert. Als erster salischer Herrscher baute Konrad seinen Sohn Heinrich systematisch als Nachfolger auf. Bischof Brun von Augsburg und später Bischof Egilbert von Freising sind als Erzieher bezeugt. Sicher wirkte auch der Kapellan und Historiograph Wipo zeitweise bei der Erziehung mit.
    Am Hof des Augsburger Bischofs Brun erhielt Heinrich eine gute Bildung. Als Bruder Kaiser Heinrichs II. war er sicher die geeignete Person, um dem Thronfolger herrscherliche Traditionen und imperiales Gedankengut zu vermitteln. Anfang 1026 zog Konrad von Aachen über Trier nach Augsburg, wo sich das Heer für den Italienzug sammelte. Für den Zeitraum der Abwesenheit des Herrschers wurde Heinrich der „Vormundschaft“ (tutela) Bruns anvertraut. Bereits zu dieser Zeit regelte Konrad die Nachfolge. Mit Zustimmung der Fürsten bestimmte er seinen Sohn Heinrich im Falle seines Todes zum Nachfolger. Nach Konrads Rückkehr aus Italien übertrug er in Regensburg am 24. Juni 1027 das durch den Tod Heinrichs V. bereits seit Februar 1026 vakante Herzogtum Bayern seinem Sohn. Die Verleihung des Herzogtums an einen noch nicht zehnjährigen, nicht aus Bayern stammenden Königssohn war ohne Vorbild.[3] 1038, ein Jahr vor Konrads Tod, übernahm Heinrich auch das schwäbische Herzogtum.
    Bereits im Februar 1028 enthalten die Interventionen Heinrichs in den Diplomen seines Vaters den Zusatz „einziger Sohn“.[4] Die Übertragung der Königswürde folgte auf einem Hoftag in Aachen zum Osterfest 1028. Mit Zustimmung der Fürsten und dees ‚Volkes‘ wurde Heinrich zum König erhoben und von Erzbischof Pilgrim von Köln geweiht. Wenige Monate später zeigt die erste Kaiserbulle Konrads an einem Diplom vom 23. August 1028 für das Stift Gernrode auf dem Revers das Bild des Kaisersohnes mit der Umschrift Heinricus spes imperii (Heinrich, Hoffnung des Reiches). Heinrichs Hervorhebung auf der Bulle mit dem Hinweis auf das Imperium, dessen Krone er einst tragen werde, deutet die Vorstellung vom Mitkaisertum vorsichtig an.[5]
    Die von Konrad beabsichtigte feste Verankerung von Königsherrschaft und Kaisertum in seinem Haus ging noch weiter. Im Frühjahr 1028 ging eine Gesandtschaft an den Kaiserhof in Byzanz. In Anlehnung an ottonische Tradition suchte Konrad zunächst nach einer byzantinischen Kaisertochter für Heinrich. Erst nach dem Scheitern dieses Plans wurde Heinrich zu Pfingsten 1035 auf dem Bamberger Hoftag mit Gunhild, der Tochter des anglo-skandinavischen Königs Knut des Großen, verlobt. Ein Jahr später, wiederum zu Pfingsten, fand in Nimwegen die Hochzeit statt.
    Im Jahr 1027 traf Konrad mit dem kinderlosen König Rudolf von Burgund in der Nähe von Basel zusammen, um mit ihm die Übertragung des Königreichs Burgund nach Rudolfs Tod zu regeln. Möglicherweise wurde auch bestimmt, dass Heinrich im Falle des vvorzeitigen Todes seines Vaters in den Vertrag eintreten sollte.[6] Nach zwei groß angelegten Kriegszügen gegen seinen Widersacher Odo von der Champagne schloss Konrad in einem demonstrativen Krönungsakt am 1. August 1034 den Erwerb Burgunds abab. Damit begann die Zeit der „Trias der Reiche“ (tria regna), also der Zusammenfassung der Königsherrschaften in Deutschland, Italien und Burgund zum Imperium unter der Herrschaft des deutschen Königs und Kaisers. Im Herbst 1038 hielt Konrad III. in Solothurn Hof. Dabei übertrug er das Regnum Burgundiae an seinen Thronfolger. Der Huldigungsakt diente dabei vor allem zur Sicherung der Nachfolge des jungen Saliers in einem neu erworbenen Herrschaftsbereich.[7] Mit der Wahl, Huldigung und Akklamation durch die Burgunder konnten die Salier herausstellen, dass die Herrschaft auf dem Erbweg und nicht durch einen Gewaltakt an sie gelangt sei.[8] 1038 hielt sich Heinrich mit seinem Vater in Italien auf. Auf der Rückkehr starb Heinrichs erste Gemahlin Gunhild, die kurz zuvor die Tochter Beatrix geboren hatte.
    Obgleich Heinrich rechtmäßig König war, musste er sich mit der Praxis der Herrschaftsführung im Lauf der Zeit erst vertraut machen. Als erste selbstständige Handlung ist ein Friedensschluss mit den Ungarn aus dem Jahr 1031 überliefert. Dieser war die Konsequenz eines im Vorjahr gescheiterten Vorstoßes Konrads II. und brachte Gebietsverluste zwischen Fischa und Leitha mit sich. 1033 führte Heinrich erfolgreich einen militärischen Zug gegen Udalrich von Böhmen durch.
    Auch gegen den Willen des Vaters konnte er eine eigenständige Position behaupten. Als Konrad 1035 versuchte, Herzog Adalbero von Kärnten zu stürzen, verweigerte ihm Heinrich die Unterstützung. Erst als sich Konrad seinem Sohn unter Tränen zu Füßen geworfen und inständig darum gefleht hatte, dem Reich keine Schande zu bereiten, gab Heinrich seinen Widerstand auf. Heinrich rechtfertigte sich, indem er darauf verwies, er habe Adalbero einen Eid geschworen.[9]
    Als Konrad 1039 in Utrecht starb, bedeutete dies für Königtum und Reich keinerlei Gefahr. Der Machtübergang war der einzige ungefährdete Thronwechsel in der ottonisch-salischen Geschichte. Heinrich III. war von seinem Vater auf seine zukünftigen Aufgaben als König durch die Designation, die Erhebung zum Herzog von Bayern, die Königskrönung in Aachen, die Übertragung des Herzogtums Schwaben und den Erwerb Burgunds bestens auf die eigenständige Königsherrschaft vorbereitet worden. Den Leichnam seines Vaters geleiteten Heinrich und seine Mutter mit dem Hofgefolge nach Köln und von dort über Mainz und Worms nach Speyer. Nach Wipo zeigte er seine „demütigende Ehrerbietung“ dadurch, dass „er selbst an allen Kirchenportalen und zululetzt auch bei der Beisetzung des Vaters Leib auf seine Schultern hob“.[10] Der Seele seines Vaters ließ er durch Trauerfeiern und Memorialleistungen Unterstützung zukommen. Konrad wurde unter hohen Ehren im Speyerer Dom beigesetzt. Die Sorge uum das Seelenheil seines Vaters bewog Heinrich zu zahlreichen Schenkungen. Am 21. Mai 1044 machte Heinrich dem Utrechter Dom eine bedeutende Stiftung für das Seelenheil seines Vaters. Den Kanonikern des Aachener Marienstiftes machte Heinrich zur Auflage, den Todestag seines Vaters und den seiner 1038 verstorbenen Frau Gunhild mit Messfeiern und ausgedehnten Nachtoffizien jedes Jahr gebührend zu feiern.
    Königs- und Kaiserherrschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Herrschaftsantritt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Der Regierungswechsel vollzog sich ohne Schwierigkeiten. Lediglich von Gozelo von Lothringen wird berichtet, dass er zunächst überlegt habe, die Huldigung zu verweigern. Seine Haltung führte jedoch zu keinen ernsthaften Konflikten. Obwohl Heinririch bereits Mitkönig war, wurden nach dem Tod seines Vaters die üblichen Formalakte vollzogen. So fand in Aachen eine Thronsetzung statt und auch von Huldigungen wird berichtet. Ein Umritt zur Herrschaftsgewinnung und -anerkennung wie noch unteter Heinrich II. und Konrad II. fand aber nicht statt. Allerdings hat Heinrich 1039/40 alle Reichsteile aufgesucht und Regierungshandlungen vorgenommen. Anders als am Beginn der Regierung seines Vaters 1024 gab es bei Heinrichs Herrschaftsantrititt keine Unruhen oder Opposition in Italien.[11] Der Konflikt zwischen Erzbischof Aribert von Mailand und seinem Vater Konrad wurde von Heinrich schnell beigelegt, nachdem sich Aribert 1040 auf einem Hoftag in Ingelheim unterworfen und dem König gehuldigt hatte.
    Nach dem Tod seiner ersten Gemahlin Gunhild dauerte es fünf Jahre, bis sich Heinrich entschloss, eine neue Ehe einzugehen. Vergeblich blieb das Angebot des Großfürsten Jaroslaw I. von Kiew, ihm seine Tochter als Gemahlin zu geben. Im Sommer 10443 warb Heinrich um Agnes von Poitou, eine Tochter Herzog Wilhelms V. von Aquitanien. Die Werbung wurde erfolgreich von Bischof Bruno von Würzburg vorgetragen. Auf die Verlobung im burgundischen Besançon erfolgte in Mainz die Krönung zur Königin. Ende November 1043 fand in Ingelheim die feierliche Vermählung statt. Streng kirchlich gesinnte Kreise brachten Bedenken gegen diese Ehe vor, denn die Brautleute waren als Nachkommen Heinrichs I. nach kanonischem Recht zu nahe miteinander verwandt. Diese Eheverbindung sollte einer weiteren Sicherung der deutschen Herrschaft in Burgund dienen, denn der Großvater der Braut war jener Graf Otto Wilhelm gewesen, der zu Zeiten Heinrichs II. das Vermächtnis Rudolfs III. von Burgund am meisten bekämpft hatte.[12]
    Konflikte mit Böhmen und Ungarn
    In seinen Anfangsjahren war Heinrich zunächst an der Aufrechterhaltung der Hegemonialstellung im Osten Europas interessiert. Veranlassung zum Eingreifen in Böhmen gab Břetislav I., der versuchte, seinen Herrschaftsbereich nach Norden hin auszudehnen. 1039 fiel er in Polen ein, eroberte und zerstörte Krakau und zog mit seinen Truppen in Gnesen ein. Die Reliquien des heiligen Adalbert ließ Břetislav nach Prag überführen, um seinen Anspruch auf das Erbe Bolesław Chrobrys zu untermauern. DDa Polen unter deutscher Lehnshoheit stand, bedeutete dies einen Angriff auf den römisch-deutschen Herrscher. Im Oktober 1039 bereitete Heinrich daher unter Führung Ekkehards II. von Meißen einen Feldzug vor. Břetislav lenkte ein, versprach, sicch Heinrichs Forderungen zu beugen, und stellte seinen Sohn Spytihněv als Geisel. Der Böhme kam im Lauf des folgenden Jahres seinen Verpflichtungen allerdings nicht nach, sondern rüstete zur Verteidigung und versicherte sich der Unterstützung der Ungarn. Im August unternahm Heinrich daher einen Feldzug gegen Böhmen, erlitt dabei jedoch eine schwere Niederlage. Die meisten Krieger des Aufgebots fanden den Tod, die Fuldaer Totenannalen nennen zahlreiche Einzelschicksale. Ein Verhandlungsangebot im folgenden Jahr wurde von Heinrich dennoch mit der Forderung nach bedingungsloser Unterwerfung beantwortet. Die Kämpfe wurden im August 1041 wieder aufgenommen. Böhmen wurde dieses Mal von Westen und Norden angegriffen. Im September 1041 vereinigten sich die Heere vor Prag. Zur Schlacht kam es nicht, denn Břetislav sah sich nun auf sich alleine gestellt. Sein Bundesgenosse Peter von Ungarn war in der Zwischenzeit gestürzt worden. Um weitere Verwüstungen seines Landes zu verhindern, blieb Břetislav nur die Unterwerfung. Im Oktober 1041 erschien er auf dem Hoftag zu Regensburg, überbrachte reiche Geschenke und zahlte den schuldig gebliebenen Tribut. Auf Bitten seines Schwagers, des Markgrafen Otto von Schweinfurt, wurde er daraufhin wieder mit dem Herzogtum Böhmen belehnt. Seine polnischen Eroberungen musste er abtreten und die deutsche Lehnsoberhoheit anerkennen, Schlesien aber durfte er behalten.
    Die ältere Forschung betrachtete die Auseinandersetzungen mit Böhmen als Ausgangspunkt für eine straffere Organisation der Grenzlande. Heinrich soll sich dabei als vorausschauender Gründer von Marken ausgezeichnet haben, mit deren Hilfe die Grenzen planmäßig gesichert werden sollten. So wurden die Marken Cham, Nabburg, eine böhmische Mark und eine sogenannte Neumark, die sich im Südosten gegen Ungarn gerichtet haben soll, seiner „staatsschöpferischen“ Initiative zugeschrieben. Diese Einschätzung wurde von Friedrich Prinz allerdings bezweifelt.[13] Die Herrschaftskonzeption habe gerade in den Grenzräumen des Reiches zu höchst gefährlichen Situationen geführt, unnötige Feindschaften hervorgerufen und bereits bestehende verschärft.[14]
    Im Verlauf der militärischen Aktionen gegen Böhmen rückte auch Ungarn in Heinrichs Blickfeld. Nach dem frühen Tod seines Sohnes Heinrich hatte Stephan I. seinen Neffen Peter, den Sohn seiner Schwester und des venezianischen Dogen Ottone Orseolo, adoptiert und zum Thronfolger bestimmt. Ein Umsturz führte jedoch Sámuel Aba, einen Schwager Stephans, an die Macht; die Hintergründe sind nicht zu erhellen. Peter, der noch 1039/40 auf der Seite Břetislavs gestanden und damit zu den Gegnern HHeinrichs gezählt hatte, fand sich 1041 auf dem Regensburger Hoftag als Flüchtling ein. Sámuel Aba fiel im Frühjahr 1041 in Kärnten und die bayerische Ostmark ein. Dies provozierte Heinrichs Gegenreaktionen, die zum Rückgewinn der im Frieden von 1031 an Stephan abgetretenen Gebiete zwischen Fischa, Leitha und March führten. Am 5. Juli 1044 schlug der König die zahlenmäßig überlegenen Ungarn in der Schlacht von Menfö an der Raab. Nach der Schlacht warf sich Heinrich barfuß und in ein Büßergewand gehüllt vor einer Kreuzesreliquie zu Boden und forderte sein ganzes Heer auf, dasselbe zu tun.[15] Wenig später zog er barfuß durch Regensburg und dankte Gott für seine Hilfe im Kampf. Die Kirchen der Stadt wurden mit Schenkungen bedacht. Peter wurde in Stuhlweißenburg erneut inthronisiert und erkannte die Lehnsoberhoheit des Reiches an. Sámuel Aba wurde nach seiner Gefangennahme als Hochverräter hingerichtet.
    Langfristig stabilisiert werden konnten die Verhältnisse in Ungarn damit jedoch nicht. Als Heinrich seinen Romzug antrat, war Peter bereits durch den aus der Verbannung heimgekehrten Andreas, einen Neffen Stephans I., gestürzt worden. Andreas bebemühte sich um eine Normalisierung der Beziehungen zum Reich, um seine Herrschaft zu konsolidieren. Nach dem Bericht Hermanns von der Reichenau bot er dem Kaiser Unterwerfung, jährlichen Tribut und ergebenen Dienst an, „wenn er ihm erlaube, sein Reich zu behalten“. Heinrichs vorrangiges Ziel war es jedoch, Andreas zu bezwingen, um seinen Schützling Peter zu rächen. Zwei Feldzüge, die er in den Jahren 1051 und 1052 unternahm, blieben erfolglos. 1052 vermittelte Papst Leo IX. einen Frieden. Dieser erwies sich als nachteilig für das Reich, als Beeinträchtigung des honor regni, wie die Annales Altahenses kritisch bemerkten.[16] Heinrich war am Ende seiner Herrschaft weit entfernt davon, Ungarn, Böhmen und Polen in lehnsrechtlicher Abhängigkeit zu halten.[17] Selbst seiner böhmischen Vasallen konnte er sich nicht mehr sicher sein, da der 1055 erhobene Herzog Spytihněv II. engere Beziehungen zu Ungarn knüpfte.

    Thronfolgeregelung und früher Tod
    Aus seiner ersten Ehe mit Gunhild hatte Heinrich eine Tochter namens Beatrix. Seiner zweiten Ehe entstammten die drei Töchter Adelheid (1045), Gisela (1047) und Mathilde (1048). In vorbildlicher Weise kümmerte sich das Paar um die Pflege der salischen Memoria in den sächsischen Damenstiften. Beatrix wurde mit sieben Jahren 1044/45 Vorsteherin der Stifte Quedlinburg und Gandersheim. Auch Adelheid wurde früh zur Erziehung an den Quedlinburger Konvent gegeben und leitete später mehr als 30 Jahre lang Gandersheim und Quedlinburg als Äbtissin.
    1047 forderte Erzbischof Hermann von Köln dazu auf, für die Geburt eines Kaisersohnes zu beten. Am 11. November 1050 kam nach siebenjähriger Ehe der lang ersehnte präsumptive Thronfolger zur Welt. Seine Geburt wurde mit dem Stoßseufzer endlich begrüßt.[89] Die Eltern wählten den Namen des Großvaters Konrad für den Sohn. Noch am Weihnachtsfest 1050 ließ der kaiserliche Vater die anwesenden Großen dem noch ungetauften Sohn die Treue schwören. Am Osterfest (31. März 1051) vollzog Erzbischof Hermann in Köln die Taufe. Der Reformabt Hugo von Cluny übernahm die Patenschaft und plädierte für die Umbenennung des Kindes in Heinrich. Die Wahl Hugos als Taufpate des Thronfolgers dokumentiert die enge Anbindung des salischen Herrscherhauses an die religiösen Strömungen dieser Zeit.[90] Als der Kaiser seinen dreijährigen Sohn im Jahr 1053 in der Königspfalz Trebur (südlich von Mainz auf der rechten Seite des Rheins) zum Nachfolger im Königsamt wählen ließ, brachten die Wähler eiinen in der Geschichte der Königswahl noch nie dagewesenen Vorbehalt zum Ausdruck. Sie wollten dem neuen König nur folgen, wenn er ein gerechter Herrscher werde (si rector iustus futurus esset).[91] Ein Jahr später wurde das Kind am 17. Juli 1054 in Aachen von Erzbischof Hermann von Köln zum König gekrönt und geweiht. Wenig später wurde auch die Versorgung des 1052 geborenen zweiten Sohnes Konrad geregelt: Ihm wurde das Herzogtum Bayern übertragen. Der Zweitgeborene war wohl als „Personalreserve“ für die nicht mehr anzufechtende Nachfolge des Erstgeborenen gedacht.[92] Wohl im Sommer 1054 brachte Agnes mit Judith noch eine Tochter zur Welt. Nachdem der zweite Sohn Konrad bereits am 10. April 1055 gestorben war, übertrug Heinrich 1055 privato iure[93] seiner Gemahlin auf unbestimmte Zeit das bayerische Herzogtum, ohne auf das Wahlrecht der Großen Rücksicht zu nehmen.
    Heinrich III. leitete auch die spätere Heirat seines Nachfolgers noch verbindlich in die Wege. Am Weihnachtsfest 1055 wurde der Thronfolger in Zürich mit Bertha aus dem Hause der Markgrafen von Turin verlobt. Die Ehe diente dem Ziel, das Turiner Markgrafenhaus gegen das mit Heinrich verfeindete lothringisch-tuszische Herzogs- und Markgrafenhaus zu stärken und an das salische Kaiserhaus zu binden.[94]
    Heinrich starb unerwartet am 5. Oktober 1056 mit 39 Jahren nach einer kurzen, schweren Krankheit in der Königspfalz Bodfeld am Harz, wo er sich zur Jagd aufgehalten hatte. Auf dem Totenbett sorgte er ein letztes Mal dafür, dass die Großen durcch eine erneute Wahl des Sohnes dessen Thronfolge bestätigten. Laut den Niederaltaicher Annalen habe das Reich Ruhe und Frieden genossen, „als Gott den von ihm begnadeten Kaiser aus Zorn über unsere Sünden mit der schweren Krankheit belegte“.[95] Die inneren Organe bestattete man in der Pfalzkirche St. Simon und Judas in Goslar. Der Leichnam wurde nach Speyer überführt und am 28. Oktober 1056 an der Seite des Vaters beigesetzt. Beide Kirchen waren von Heinrich mit besonderer Fürsorge bedacht worden, insbesondere in Speyer pflegte man in der folgenden Zeit sein Andenken. In einem Nekrolog (Necrologium Benedictoburanum) werden seine wichtigsten Schenkungen für die Speyerer Kirche vermerkt.[96] Bei Gottfried von Viterbo ist Heinrich das erste Mal mit dem Beinamen niger (der Schwarze) verzeichnet. Im 19. Jahrhundert verschwand der Beiname allmählich.[97] Die Regierungsgeschäfte für Heinrichs gleichnamigen Sohn führte zunächst seine Mutter Agnes von Poitou weiter. Doch geriet ihre Herrschaft immer mehr in die Kritik vor allem reformorientierter Geistlicher wie des Erzbischofs Anno von Köln.


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    Heinrich heiratete Gräfin Agnes von Poitou am 21 Nov 1043. Agnes (Tochter von Herzog Wilhelm V. von Poitou (Ramnulfiden), der Grosse und Gräfin Agnes von Burgund) wurde geboren in cir 1025; gestorben am 13 Dez 1077. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 130. Kaiser Heinrich IV. (Salier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 11 Nov 1050 in Kaiserpfalz Goslar; gestorben am 7 Aug 1106 in Lüttich; wurde beigesetzt in Dom von Speyer.
    2. 131. Judith (Salier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1054 in Goslar; gestorben in an einem 14 Mär zw 1092 und 1096.

  2. 87.  Mathilde von Franken (Salier) Graphische Anzeige der Nachkommen (56.Konrad8, 33.Heinrich7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1034; wurde beigesetzt in Dom zu Worms.

    Notizen:

    Heinrich I. und Mathilde waren einander versprochen. Zur Heirat kam es nicht, da Mathilde früh verstarb.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mathilde_von_Franken

    Mathilde von Franken (* um 1027; † Januar 1034) war eine Tochter des römisch-deutschen Kaisers Konrad II. und dessen Gemahlin Gisela von Schwaben aus der Dynastie der Salier.
    Bei einem Treffen im lothringischen Deville im Mai 1033 mit dem westfränkisch/französischen König Heinrich I. vereinbarte Kaiser Konrad II. die Verheiratung seiner erst etwa fünf Jahre alten Tochter mit diesem. Zur Eheschließung kam es allerdings nicht mehr, da Mathilda schon im Frühjahr 1034 verstorben war.
    Sie wurde im Dom zu Worms beigesetzt.


    Weblinks
    • Die Familie Kaiser Konrads II. bei Foundation for Medieval Genealogy.ac (englisch)

    Familie/Ehepartner: Heinrich I. von Frankreich (Kapetinger). Heinrich (Sohn von König Robert II. von Frankreich (Kapetinger), der Fromme und Königin Konstanze von der Provence (von Arles)) wurde geboren in 1008; gestorben am 4 Aug 1060 in Vitry-aux-Loges bei Orléans. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 88.  Pfalzgraf Heinrich I. von Lothringen, der RasendePfalzgraf Heinrich I. von Lothringen, der Rasende Graphische Anzeige der Nachkommen (58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben am 7 Mrz 1061 in Kloster Echternach.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Pfalzgraf von Lothringen (1045 bis 1060)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_I._von_Lothringen

    Heinrich I. († 7. März 1061 im Kloster Echternach) war Pfalzgraf von Lothringen von 1045 bis 1060. Er war der Sohn von Hezzelin, Graf im Zülpichgau, und Neffe des Pfalzgrafen Ezzo. Der Pfalzgraf Hermann I. war sein Großvater. Von den Historikerrn bekam er gleich mehrere Beinamen zugewiesen: zum einen Furiosus (der Rasende, aber auch der Wahnsinnige), weil er am 27. Juli 1060 auf der Burg Cochem seine Ehefrau ermordete, sowie Monachus (der Mönch), weil er ins Kloster geschickt wurde, um seinen Geisteszustand behandeln zu lassen.
    Um 1048 heiratete er Mathilde von Lothringen, Tochter von Gotzelo I., Herzog von Niederlothringen aus der Familie der Wigeriche und Schwester des Papstes Stephan IX. Sein einziges Kind war Hermann II., der 1064 sein Nachfolger als Pfalzgraf von Lothringen wurde.
    Erste Anzeichen seiner Geisteskrankheit zeigten sich kurz nach 1058, woraufhin er gezwungen wurde, zur Behandlung das Kloster Gorze aufzusuchen. Er entfloh jedoch aus Gorze, als er hörte, dass seine Ehefrau eine Affäre mit einem seiner Verwandten angefangen hatte, kam nach Cochem und tötete seine Frau mit einer Axt. Heinrich wurde danach endgültig ins Kloster gesperrt, diesmal ins Kloster Echternach, wo er auch starb. Sein Besitz und sein Amt wurden von Anno II., Erzbischof von Köln als Vormund von Heinrichs und Mathildes Sohn Hermann treuhänderisch übernommen, bis Hermann 1064 die Nachfolge seines Vaters als Pfalzgraf antrat.



    Literatur
    • Peter Fuchs: Heinrich (I.), Pfalzgraf von Lothringen. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 380 f. (Digitalisat).
    • Georg Irmer: Heinrich I. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 558.
    • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln Band I.2 (1999) Tafel 201

    Familie/Ehepartner: Mathilde von Niederlothringen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 132. Pfalzgraf Hermann II. von Lothringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1049; gestorben am 20 Sep 1085 in Dalhem.

  4. 89.  Gräfin Richwara (von Lothringen) ?Gräfin Richwara (von Lothringen) ? Graphische Anzeige der Nachkommen (58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    Name:
    Die Herkunft von Richwara ist ungewiss, nirgends belegt und die Diskussion darüber wird kontrovers geführt?

    Vorherrschend ist die Meinung sie sei die Tochter des Herzogs Hermann IV.
    Auch Konrad II. von Kärnten wird als ihr Vater gehandelt. Überzeugend ist keine, auch nicht die hier angewendete, Version.

    Bis also neue, plausiblere und genauere Forschungsresultate vorliegen belasse ich es hier bei der ersten gefundenen Version mit Hezzelin als Vater. (ms)

    Familie/Ehepartner: Herzog Berchtold I. von Kärnten (von Zähringen), der Bärtige. Berchtold (Sohn von Graf Berchtold (Bezzelin) im Breisgau (der Ortenau) und Gräfin Liutgard? (Habsburger)) wurde geboren in cir 1000; gestorben in zw 5 und 6 Nov 1078 in Weilheim an der Teck; wurde beigesetzt in Kloster Hirsau. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 133. Markgraf Hermann I. von Verona (von Baden) (von Zähringen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1040; gestorben am 15 Apr 1074 in Cluny.
    2. 134. Herzog Berthold (Berchtold) II. von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1050; gestorben am 12 Apr 1111.
    3. 135. Liutgard von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 136. Richinza von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen

  5. 90.  Graf Eberhard II. (VI.) von Nellenburg (Eberhardinger)Graf Eberhard II. (VI.) von Nellenburg (Eberhardinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (59.Hedwig8, 37.Brigida7, 20.Gisela6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1015; gestorben in 26 Mrz 1078/ 1 Mrz 1080.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Zürichgau; Graf im Zürichgau
    • Titel (genauer): Grafschaft Kirchberg, Schwaben; Graf von Kirchberg
    • Titel (genauer): Grafschaft Nellenburg; Graf von Nellenburg

    Notizen:

    Name:
    Graf Eberhard II. (in der alten Erbfolge: Eberhard VI. von Nellenburg), Sohn des Grafen Eppo und im Stifterbuch nur Graf Eberhard genannt, „wird urkundlich 1036/37 erstmals als Graf im Zürichgau“ erwähnt. „1045 erhielt er vom Kaiser Heinrich III. das Münzrecht in Schaffhausen und König Heinrich IV. verlieh ihm 1059 das Münzrecht zu Kirchheim im Neckargau, dessen Grafschaft er ebenfalls innehatte. Die wirtschaftliche Absicht, den Handelsweg Neckar – Schaffhausen – Zürich zu kontrollieren, wird daraus ersichtlich. Die kulturelle Abstützung durch die Annäherung an das Kloster Reichenau [.. gelang] nicht im gewünschten Sinne, darum erfolgte die eigenständige kulturelle Abstützung in Schaffhausen.“ Eberhard I. von Nellenburg war verheiratet mit Ita, vermutlich aus dem Geschlecht der Grafen von Kirchberg.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafen_von_Nellenburg

    Eberhard heiratete Ita von Kirchberg in Datum unbekannt. Ita wurde geboren in 1015; gestorben am 26 Feb 1106. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 137. Eberhard III. (VII.) von Nellenburg (Eberhardinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1036; gestorben am 9 Jun 1075 in Schlachtfeld Homburg an der Unstrut.

  6. 91.  Graf Konrad II. von Werl-ArnsbergGraf Konrad II. von Werl-Arnsberg Graphische Anzeige der Nachkommen (61.Bernhard8, 39.Hermann7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1040/47; gestorben in 1092 in Friesland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Werl-Arnsberg; Graf von Werl-Arnsberg

    Notizen:

    Konrad II.

    (* um 1040; † 1092 gefallen in Friesland) war Graf von Werl-Arnsberg und Vogt des Bistums Paderborn. Er blieb im Gegensatz zu anderen sächsischen Großen Anhänger Kaiser Heinrich IV. Als Dank wurden ihm mit dem Recht des Vorstreits zwischen Weser und Rhein herausgehobene Rechte verliehen. Im Inneren begann zu seiner Zeit die Verlegung des Grafensitzes von Werl nach Arnsberg.

    Familie
    Konrad war der Sohn des Grafen Bernhard II. Er hatte zwei Brüder mit Namen Heinrich und Liupold. Heinrich wurde Bischof in Paderborn. Der andere Bruder trat wenig in Erscheinung. Beim Streit um das Erbe Konrads gehörte er zu dem Teil der Familie, die 1102 Teile des Erbes an den Erzbischof von Köln übertrug. Daneben hatte Konrad die Schwester Ida. Folgt man Paul Leidinger, hat diese den Grafen Heinrich von Lauffen geheiratet. Ihre Tochter Adelheid wurde danach mit Adolf I. von Berg vermählt. Er selbst heiratete Mechthild (verschiedentlich auch Mathilde genannt), eine Tochter des Bayernherzogs Otto von Northeim und Richenza. Diese war zuvor mit seinem Vorfahren Hermann III. von Werl verheiratet gewesen. Aus der Ehe gingen drei Söhne und vermutlich eine Tochter hervor. Der Sohn Hermann begleitete seinen Vater 1092 auf einem Kriegszug nach Friesland und wurde dabei getötet. Heinrich bekam nach dem Tod des Vaters die Vogtei über das Hochstift Paderborn und die Grafschaft Rietberg als Erbteil. Haupterbe war der Sohn Friedrich.

    Leben
    Gefolgsmann Heinrich IV.
    Trotz dieser engen Verwandtschaft stand Konrad auch während der von Otto von Northeim angeführten sächsischen Adelserhebung auf Seiten König Heinrichs IV. Nach dem Sieg des späteren Kaisers 1072 hat möglicherweise auch Konrad von der Verteilung von Teilen des Northeimer Besitzes profitiert. Nach dem Wiederaufleben der Kämpfe hat Heinrich IV. 1075 ein Heer aus allen Teilen des Reiches aufgestellt. Die Truppen aus Friesland und Westfalen standen dabei vermutlich unter dem Kommando von Konrad. Konrad hat möglicherweise 1075 auch an der Schlacht an der Unstrut teilgenommen.

    Wahrscheinlich vor dem Hintergrund dieser herausgehobenen Stellung während des sächsischen Aufstandes wurde ihm das Recht des Vorstreits zwischen Rhein und Weser verliehen. Konrad hatte damit das Recht im Bereich Friesland und Westfalen ein Heer zu führen und hatte die Pflicht den König sicheres Geleit zu geben. Dieses Ehre blieb bis zum Ende der Grafschaft 1368 in der Hand der Grafenfamilie und ging danach auf die Grafen von Nassau über. Die Verleihung des Rechts hatte auch damit zu tun, dass der sächsische Herzog auf der Seite der Gegner Heinrich IV. kämpfte. Konrad war somit eine der wichtigsten Stützen salischer Macht im westfälischen Raum. Aus diesem Grund haben die Gegenkönige Rudolf von Rheinfelden 1078 und Hermann von Salm 1082 unmittelbar nach ihrer Königswahl Truppen nach Westfalen entsandt. Vor dem Hintergrund der Konflikte zwischen Anhängern und Gegnern des Kaisers begann Konrad mit der Verlegung des Grafensitzes aus der ungeschützten Hellwegebene ins sauerländische Arnsberg. Dort ließ er die Alte Burg erbauen.

    Kampf um das Bistum Paderborn
    Auch während des Investiturstreits blieb er auf Seiten des Kaisers. Konrad nahm dann auch wahrscheinlich 1081–1084 an Heinrichs IV. Italienzug teil. Es kann aber auch sein, dass er mit seinem Bruder Heinrich später folgten. Beide waren auf kaiserlicher Seite gegen die gregorianischen Kräfte Protagonisten im Kampf um das Bistum Paderborn 1084/85. Nach dem Tod des Bischofs Poppo von Paderborn kam der Gegenkönig Hermann von Salm 1083 selbst nach Paderborn um als neuen papsttreuen Bischof Heinrich I. von Assel zu präsentieren. Dieser wurde vom Domkapitel auch rechtmäßig gewählt. Von seinem Bruder Heinrich von Werl kaufte Konrad dessen Erbteil, damit der Bruder mit dem Geld vom Kaiser das Bischofsamt von Paderborn erwerben konnte. Konrad selbst hat sich für den Bruder während der Belagerung von Rom beim Kaiser für Heinrich eingesetzt. Nachdem Heinrich vom Kaiser und vom (Gegen-)Papst Clemens III. als Bischof schließlich anerkannt worden war, unterstützte Konrad seinen Bruder bei der Vertreibung von Heinrich von Assel. Er ließ im Grenzbereich zu Paderborn wahrscheinlich die alte Burg Rietberg erbauen.

    Friesischer Krieg
    Für den Krieg gegen Friesland hat er 1092 ein Reichsheer im Gebiet zwischen Corvey im Osten und Kloster Werden im Westen ausgehoben. Dabei ging es zum einen darum die Friesen für den Kaiser zu unterwerfen. Zum anderen ging es Konrad um die Sicherung der Werler Interessen in diesem Raum. In diesem Krieg kam es zu drei größeren Schlachten im Land der Morseten, bei Eckern und bei Sethe. Bereits in der ersten Schlacht fielen Konrad und sein Sohn Hermann. In den beiden folgenden Gefechten wurde das westfälische Heer innerhalb von nur zehn Tagen fast vollständig aufgerieben. Nachfolger wurden seine Söhne Heinrich und Friedrich.

    Die Folgen der Niederlage waren für das Werler Haus beträchtlich. Der Kaiser, der zu dieser Zeit in Oberitalien festsaß, versuchte von dort aus die Verhältnisse im Norden zu regeln. Er stärkte die Stellung des Northeimer Grafen Heinrich des Fetten und übertrug die bisherigen Werler Grafschaftsrechte in Friesland an das Erzbistum Bremen-Hamburg. Diese Rechte gingen den Werlern damit für immer verloren. Die Northeimer wandten sich unmittelbar nach dem Tod Konrads nach Westfalen, wahrscheinlich um die früher eingebüßten Besitzungen Richenza zurückzugewinnen. Teile davon überließen die Northeimer später dem Kölner Erzstift, um sie so dem Besitzstreben Friedrich von Werl-Arnsbergs auf Dauer zu entziehen.

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    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_II._(Werl-Arnsberg)

    Name:
    Zu seiner Zeit begann die Verlegung des Grafensitzes von Werl nach Arnsberg.

    Titel (genauer):
    Arnsberg war im Besitz der Grafen von Werl. Eine Voraussetzung für die Verlagerung des Herrschaftsschwerpunktes von Werl nach Arnsberg war der Bau einer Burg. Die erste Burg bei Arnsberg war die sogenannte Alte Burg oder Rüdenburg, erbaut um 1050/65 durch Graf Bernhard II. von Werl. Wichtiger wurde die um 1080 unter dem Grafen Konrad II. erbaute neue Burg, aus der später das Schloss Arnsberg hervorging. Wahrscheinlich verlagerte bereits Konrad den Schwerpunkt seiner Herrschaft von Werl nach Arnsberg. Vollständig kam dieser Wandel erst unter seinem Nachfolger ihren Abschluss.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Arnsberg

    Gestorben:
    Gefallen

    Konrad heiratete Mechthild (Mathilde) in cir 1070. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 138. Graf Friedrich von Werl-Arnsberg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1075; gestorben am 11 Feb 1124.

  7. 92.  Oda von WerlOda von Werl Graphische Anzeige der Nachkommen (62.Hermann8, 40.Rudolf7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1050; gestorben am 13 Jan 1111.

    Notizen:

    Name:
    Auch Uda und Hilaria

    Familie/Ehepartner: Graf Lothar Udo II. von Stade (der Nordmark) (Udonen). Lothar (Sohn von Graf Lothar Udo I. von Stade (der Nordmark) (Udonen) und Gräfin Adelheid von Oeningen) wurde geboren in nach 994; gestorben am 7 Nov 1082. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 139. Heinrich I. von Stade (der Nordmark) (Udonen), der Lange  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1065; gestorben am 27 Jun 1087.
    2. 140. Lothar-Udo III. von Stade (der Nordmark) (Udonen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1070; gestorben am 27 Jun 1087.
    3. 141. Rudolf I. von Stade (der Nordmark) (Udonen)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 7 Dez 1124.

  8. 93.  Adelheid von LauffenAdelheid von Lauffen Graphische Anzeige der Nachkommen (63.Ida8, 41.Bernhard7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in frühestens 1075.

    Notizen:

    Adelheid von Lauffen

    (* frühestens um 1075)[1] war die Tochter des Grafen Heinrich II. von Lauffen und der Ida von Hövel, Tochter Bernhards I. von Werl, Graf von Hövel. Von ihnen erbte sie Hövel, Unna, Telgte und Warendorf.

    Ehen und Nachkommen
    Adelheid von Lauffen war zweimal verheiratet. In erster Ehe heiratete sie frühestens um 1090[1] Adolf von Hövel, der spätestens ab 1101 als Adolf I. Graf von Berg war. Mit ihm hatte sie drei Söhne: Adolf II., Bruno, den späteren Erzbischof von Köln, und Eberhard, den späteren Abt des Klosters Georgenthal.

    Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1106 heiratete sie in zweiter Ehe Friedrich I. von Sommerschenburg († 1120), Pfalzgraf von Sachsen. Mit ihm hatte sie einen Sohn, den Pfalzgrafen Friedrich II. von Sommerschenburg, und eine Tochter, Adelheid.[2] Diese heiratete Goswin II. von Heinsberg und wurde Mutter Goswins III. und des späteren Erzbischofes von Köln, Philipp von Heinsberg.

    Mehr unter folgendem Link..

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Adelheid_von_Lauffen

    Adelheid heiratete Graf Adolf I. von Berg in frühestens 1090. Adolf wurde geboren in cir 1045; gestorben am 31 Jul 1106. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 142. Adolf II. von Berg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1090er; gestorben in 12 Okt 1160 bis 1170 in Burg Berge, Altenberg, Odenthal; wurde beigesetzt in Abtei Altenberg, Odenthal.
    2. 143. Graf Eberhard I. von Berg-Altena  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1130; gestorben am 23 Jan 1180.
    3. 144. Gisela von Berg  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Adelheid heiratete Pfalzgraf Friedrich I. von Sommerschenburg in nach 1106. Friedrich gestorben in 1120. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 145. Friedrich II. von Sommerschenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen

  9. 94.  Markgräfin Mathilde von TuszienMarkgräfin Mathilde von Tuszien Graphische Anzeige der Nachkommen (64.Beatrix8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1046; gestorben am 24 Jul 1115 in Bondeno di Roncore; wurde beigesetzt in Kloster San Benedetto di Polirone in San Benedetto Po.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Matilda of Tuscany
    • Französischer Name: Mathilde de Toscane, aussi appelée comtesse Mathilde ou Mathilde de Canossa et parfois Mathilde de Briey
    • Titel (genauer): Markgräfin der Toskana
    • Titel (genauer): Margravine of Tuscany
    • Titel (genauer): Margravine de Toscane

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Matilda_of_Tuscany

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Mathilde_de_Toscane



    https://de.wikipedia.org/wiki/Mathilde_von_Tuszien

    Mathilde von Tuszien (auch Tuscien oder Toskana), auch Matilda oder Mathilde von Canossa genannt (* wohl 1046; † 24. Juli 1115 in Bondeno di Roncore), residierte als Markgräfin der Toskana auf der Burg Canossa im Apennin der Emilia-Romagna, 18 Kilometer südlich von Reggio nell’Emilia. Hier trat im Februar 1077 König Heinrich IV. Papst Gregor VII. entgegen, um die Lösung vom Kirchenbann zu erreichen.

    Leben
    Ihr Vater, Bonifatius von Canossa, entstammte einem der mächtigsten Geschlechter des frühmittelalterlichen italienischen Adels, dem Haus Canossa, und war Markgraf und Herzog von Tuszien, Fürst von Reggio, Modena, Mantua, Brescia, und Ferrara, alalso eines großen Gebietes zu beiden Seiten des Apennin, dessen Schwerpunkt in der Toskana lag. Ihre Mutter war Beatrix von Lothringen, eine Tochter des Herzogs Friedrich II. von Lothringen und der Mathilde von Schwaben. Sie war das jüngste Kind. Ihr Vater wurde 1052 ermordet, ihre älteren Geschwister starben kurz darauf. Mathilde erbte die Länder ihres Vaters, stand aber wegen ihrer Minderjährigkeit unter der Regentschaft ihrer Mutter Beatrix.
    Im Frühjahr 1054 heirateten Beatrix und ihr Cousin Gottfried der Bärtige, der Herzog von Niederlothringen war, bis er gegen Kaiser Heinrich III. († 1056) rebellierte und abgesetzt wurde – eine Ehe, die im Investiturstreit wesentlich wurde, da Beatrix und Gottfried sich in dem Streit auf die päpstliche Seite stellten: Gottfrieds Bruder Friedrich wurde als Stephan IX. Papst (1057–1058), die folgenden Päpste Nikolaus II. (1058–1061) und Alexander II. (1061–1073) stammten aus der Toskana.
    Nach Gottfrieds Absetzung wurden Beatrix und ihre Tochter 1055/56 als Geiseln nach Deutschland gebracht, da der Kaiser seiner nicht habhaft werden konnte. Nach der Aussöhnung 1056 konnte Gottfried wieder über die Besitzungen seiner Stieftochter Mathilde verfügen, übernahm dann selbst nicht nur die Regentschaft in den Gebieten seiner Stieftochter, sondern nahm auch die Titel an und behielt sie bis zu seinem Tod im Dezember 1069. Jetzt endlich konnte Mathilde in eigener Verantwortung die Nachfolge ihres Vaters antreten, regierte aber dennoch gemeinsam mit ihrer Mutter als Mitregentin, bis diese 1076 starb.
    Etwa um die Zeit, als ihr Stiefvater starb, zwischen November 1069 und April 1070, wurde Mathilde mit dessen Sohn Gottfried IV., genannt der Bucklige († 1076), verheiratet, der nach dem Tod seines Vaters die Regierung in Lothringen antrat. Bereits kurze Zeit nach der Eheschließung, Ende 1071, verließ Mathilde ihren Mann und lebte von ihm getrennt auf ihren Gütern in Italien. Nach dem Tod ihres Mannes und ihrer Mutter regierte sie ihre weitläufigen Besitzungen in der Toskana und der Po-Ebene allein, wobei sich an der Treue dem Papst gegenüber (seit 1073 war dies Gregor VII. (1073–1085)), die ihre Mutter und ihr Stiefvater gezeigt hatten, nichts änderte.
    Eine ihrer wichtigsten Burgen, der Stammsitz ihrer Vorfahren, war Canossa. Dorthin zog Heinrich IV. von Speyer mit seiner Gemahlin Bertha von Turin als Büßer, wo er auf den Papst traf. Vom 25. bis zum 27. Januar 1077 harrte er vor den Toren der Burg barfuß im Schnee aus. Am 28. Januar hob Gregor VII., hauptsächlich auf Vermittlung der Mathilde von Tuszien, den Kirchenbann auf. Trotz der schon vor dem Bußgang Heinrichs vom Papst formulierten Ermahnungen an die deutschen Fürsten, Heinrich wieder als Regenten aufzunehmen, wurde am 15. März Rudolf von Schwaben von den deutschen Fürsten zum Gegenkönig gewählt. Der Gang nach Canossa wurde ein wichtiger Meilenstein im Investiturstreit.
    Um 1090 heiratete sie – auf Wunsch des Papstes Urban II. (1087–1099) – über 40-jährig den 16-jährigen Welf V. aus dem Geschlecht der Welfen, den ältesten Sohn des geächteten Herzogs Welf IV. von Bayern, um diese Familie noch enger an die päpstliche Sache zu fesseln. Indessen lebte sie auch von Welf meist, zuletzt ganz, getrennt – eine Scheinehe, die dadurch belastet wurde, dass Mathilde bereits 1079 den Papst als ihren Erben eingesetzt hatte, und der erwartete Machtzuwachs in Italien für den Bayern dadurch in weite Ferne rückte.
    Die Heirat zwischen Mathilde und Welf V. veranlasste den Sohn Heinrichs IV., den späteren König und Kaiser Heinrich V., nach Italien zurückzukehren. Mathilde musste in die Berge fliehen, Heinrich konnte sich jedoch nicht durchsetzen. Als sich Welf V. 1095 von Mathilde trennte, wurde der Weg frei zur Versöhnung zwischen Welf IV. und Heinrich IV., der die Rückgabe Bayerns an Welf IV. folgte.
    Mathilde verfügte über weite Besitzungen, die teils Allodien, teils Reichslehen waren, darunter die Toskana, Mantua, Parma, Reggio, Piacenza, Ferrara, Modena, einen Teil von Umbrien, das Herzogtum Spoleto, den Kirchenstaat von Viterbo bis Orvietto und einen Teil der Mark Ancona. Sie unterstützte Papst Gregor VII. entschieden bei der Verwirklichung seiner Herrschaftspläne. Bereits 1077 gewährte sie dem Papst auf ihrem Schloss Canossa eine Zuflucht, stand ihm 1081 gegen den Kaiser bei und unterstützte ihn mit Geld, als er in Rom eingeschlossen war.
    1094/95 schenkte sie den Ort Deidesheim in der Pfalz dem Kloster Sankt Blasien im Schwarzwald, 1096 stiftete sie das Kloster Pierremont bei Metz. Für ihren übrigen allodialen Besitz hatte sie schon 1079 für den Fall ihres kinderlosen Ablebens deen Papst zum Erben ernannt; 1099 adoptierte sie Graf Guido Guerra aus Tuscien als Markgraf von Tuscien, erneuerte dann 1102 die Begünstigung der Kirche. Sie gab die Idee des Gottesgnadentums ihrer Herrschaft auf und erkannte Heinrich V. als ihren Lehnsherrn an und setzte schließlich 1111 Heinrich V. zum Erben ein.[1] Im selben Jahr wurde sie zur Vertreterin des Kaisers in Ligurien ernannt, was zu langen Streitigkeiten Veranlassung gab. Der Kaiser beanspruchte ihre Güter (Mathildische Erbschaft) als heimgefallene Reichslehen, Papst Paschalis II. jedoch als ihm durch Testament zugefallen, und Welf nahm sie als Gatte der Verstorbenen in Anspruch. Man verglich sich endlich dahin, dass der Kaiser den größeren Teil der Mathildischen Güter an die Kirche abtrat.
    Mathilde starb in Bondeno di Roncore und wurde in dem von ihr reich beschenktem Kloster San Benedetto di Polirone in San Benedetto Po beerdigt. Im Jahre 1615, also genau 500 Jahre nach ihrem Tode, wurden ihre Gebeine in den Petersdom übertragen. Im Jahr 1635 ließ Papst Urban VIII. von Gian Lorenzo Bernini dort das noch bestehende Grabmal errichten, auf dem der Gang Kaiser Heinrichs IV. nach Canossa dargestellt ist. Die Inschrift lautet:
    „Urbanus VIII. Pont. Max. Comitissae Mathildi virilis animi foeminae sedis apostolicae propugnatrice pietate insigni liberalitate celeberrimae huc ex Mantuano sancti Benedicti coenobio translatis ossibus gratus aeternae laudis promeritum mon pos an MDCXXXV
    „Papst Urban VIII. setzte der Gräfin Mathilde, einer Frau männlichen Sinnes, des Apostolischen Stuhles Verteidigerin von ausgezeichneter Frömmigkeit, der durch ihre Freigebigkeit Hochberühmten, nach der Überführung ihrer Gebeine vom Kloster des heiligen Benedikt in Mantua hierher dankbar das verdiente Denkmal ewigen Ruhmes im Jahr 1635“

    Erinnerung
    Im Andenken an das Treffen Mathildes mit Heinrich V. findet seit 1955 auf der Burg Bianello jährlich ein Mathilden-Fest statt. Veranstalter ist die Gemeinde Quattro Castella, in deren Besitz die Burg sich befindet.[2]



    Literatur
    • Donizo Canusinus: Vita Mathildis celeberrimae principis Italiae. Carmine scripta a Donizone Presbytero, herausgegeben von Luigi Simeoni, Rerum Italicarum Scriptores. Nuova Edizione 5,2 (1940).
    • Paolo Golinelli: MATILDE di Canossa. In: Mario Caravale (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 72 (Massimino–Mechetti), Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2009.
    • Elke Goez: Mathilde von Canossa. Primus-Verlag, Darmstadt 2012, ISBN 978-3-86312-346-8.
    • Elke Goez: Mathilde von Canossa. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 5, Bautz, Herzberg 1993, ISBN 3-88309-043-3, Sp. 1017–1019.
    • Herbert Zielinski: Mathilde. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 378–380 (Digitalisat).
    Einzelnachweise
    1 Johannes Laudage, Die Salier - Das erste deutsche Königshaus, C.H. Beck, München, 3. Auflage 2011, ISBN 978-3-406-53597-0 S.103
    2 Mathilde von Tuszien-Canossa (1046-1115) - zum 900. Todestag [abgerufen am 11. November 2015]
    Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
     Commons: Mathilde von Tuszien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Mathilde von Tuszien im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Valerie Eads: The Very Model of a Medieval General: A Website Dedicated to the Career of Matilda of Tuscany. Online Reference Book for Medieval Studies; abgerufen am 24. Juli 2015 (englisch)

    Familie/Ehepartner: Herzog Gottfried IV. von Niederlothringen, der Bucklige. Gottfried (Sohn von Gottfried III. von Niederlothringen, der Bärtige und Oda (Doda)) wurde geboren in cir 1040; gestorben am 27 Feb 1076 in Vlaardingen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Mathilde heiratete Welf V. von Bayern (Welfen) in cir 1089. Welf (Sohn von Herzog Welf IV. von Bayern (Welfen) und Judith (Jutka) von Flandern) wurde geboren in cir 1073; gestorben am 24 Sep 1120 in Burg Kaufering; wurde beigesetzt in Weingarten, Ravensburg, Oberschwaben, DE. [Familienblatt] [Familientafel]


  10. 95.  Graf Dietrich I. von Mousson-ScarponnoisGraf Dietrich I. von Mousson-Scarponnois Graphische Anzeige der Nachkommen (65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1045; gestorben am 2 Jan 1105; wurde beigesetzt in Kathedrale von Autun.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Altkirch, Elsass, FR; Graf in Altkirch https://de.wikipedia.org/wiki/Altkirch
    • Titel (genauer): Pfirt; Graf in Pfirt https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Pfirt
    • Titel (genauer): Compte de Altkirch, Compte de Pfirt, Compte de Bar (de 1093) Compte de Montbéliard (iure uxoris 1065-1105)
    • Titel (genauer): 1093, Herzogtum Bar; Graf in Bar https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Bar
    • Titel (genauer): 1073-1105, Grafschaft Mömpelgard (Montbéliard); Graf von Mömpelgard (Haus Montbéliard) https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Mömpelgard

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Dietrich_von_Mousson

    Dietrich von Mousson († 1102/1105) war ein Graf von Mousson, Altkirch und Pfirt aus dem Haus Scarponnois. Er war ein Sohn des Grafen Ludwig von Mousson und der Sophia von Bar, einer Tochter des Herzogs Friedrich II. von Lothringen.

    Von seiner Mutter erbte er 1093 die Grafschaft Bar und die Vogtei von Saint-Mihiel. Im Jahr 1096 wurde er von Bischof Richer von Verdun mit der Grafschaft Verdun beliehen. Im selben Jahr wollte Dietrich am Ersten Kreuzzug teilnehmen, verblieb wegen einer Erkrankung jedoch in seiner Heimat. Er gründete dafür die Klöster von Biblisheim und Walbourg. 1102 schrieb Dietrich sein Testament auf der Burg von Altkirch und starb wenig später. Bestattet wurde er in der Kathedrale von Autun.

    Dietrich war verheiratet mit Ermentrude von Burgund, einer Tochter des Grafen Wilhelm I. von Burgund. Seine Frau brachte ihm die Grafschaft Mömpelgard in die Ehe, als Witwe gründete sie das Kloster Froidefontaine.

    Mehr unter dem Link oben..

    Name:
    1093 Stifter von Walbourg, um 1100 Stifter von Biblisheim

    Dietrich heiratete Gräfin Ermentrud von Burgund in cir 1076. Ermentrud (Tochter von Graf Wilhelm I. von Burgund, der Grosse und Stephanie von Vienne (von Longwy?)) wurde geboren in cir 1060. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 146. Graf Friedrich I. von Bar-Mümpelgard (von Pfirt)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in Aug 1160.
    2. 147. Graf Rainald I. von Bar, (von Mousson) (Scarponnois), der Einäugige  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1090; gestorben am 10 Mrz 1149 in Mittelmeer.
    3. 148. Graf Dietrich II. (Thierry) von Mömpelgard (von Montbéliard)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in Jan 1163.
    4. 149. Agnes von Mousson-Scarponnois  Graphische Anzeige der Nachkommen
    5. 150. Mathilde (Mechthild) von Mousson-Scarponnois  Graphische Anzeige der Nachkommen

  11. 96.  Sophie von Pfirt (von Mousson-Scarponnois)Sophie von Pfirt (von Mousson-Scarponnois) Graphische Anzeige der Nachkommen (65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Familie/Ehepartner: Volmar I. von Froburg (Frohburg). Volmar (Sohn von Graf Adalbero) wurde geboren in 1050; gestorben in 1114. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 151. Adalbero I. von Froburg (Frohburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 1152.
    2. 152. Hermann I. von Froburg (Frohburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  12. 97.  Gräfin Beatrix von Mousson (Bar-Mümpelgard) Graphische Anzeige der Nachkommen (65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1092.

    Familie/Ehepartner: Herzog Berchtold I. von Kärnten (von Zähringen), der Bärtige. Berchtold (Sohn von Graf Berchtold (Bezzelin) im Breisgau (der Ortenau) und Gräfin Liutgard? (Habsburger)) wurde geboren in cir 1000; gestorben in zw 5 und 6 Nov 1078 in Weilheim an der Teck; wurde beigesetzt in Kloster Hirsau. [Familienblatt] [Familientafel]


  13. 98.  Graf Otto von Ballenstedt (Askanier), der ReicheGraf Otto von Ballenstedt (Askanier), der Reiche Graphische Anzeige der Nachkommen (66.Adalbert8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1070; gestorben am 9 Feb 1123; wurde beigesetzt in Benediktinerkloster St. Pancratius und Abundus.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Ballenstedt, Herzog von Sachsen (für kurze Zeit 1112)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_(Ballenstedt)

    Otto von Ballenstedt, der Reiche (* um 1070; † 9. Februar 1123) aus dem Geschlecht der Askanier war Graf von Ballenstedt und im Jahre 1112 für kurze Zeit Herzog von Sachsen.
    Otto von Ballenstedt war der Sohn von Adalbert, Graf von Ballenstedt, und von Adelheid von Weimar-Orlamünde. Während Otto als der ältere das askanische Erbe seines Vaters erhielt, erbte sein Bruder Siegfried die weimar-orlamündischen Ansprüche seiner Mutter und wurde nach dem Tod seines Stief- und Adoptivvaters Pfalzgraf bei Rhein. Otto war der Vater Albrechts des Bären, des Gründers der Mark Brandenburg.

    Leben
    Die Askanier waren ursprünglich im ostsächsischen Schwabengau ansässig, weshalb sie im Sachsenspiegel dem dort angesiedelten suebischen Uradel zugerechnet werden. Der erste in zeitgenössischen Urkunden auftretende Vertreter der Askanier war Graraf Esico (comitatu Esiconis = in der Grafschaft des Esico), der in einem auf der Pfalz Tilleda ausgestellten Diplom Kaiser Konrads II. vom 26. Oktober 1036 erwähnt wird.[1] Sehr wahrscheinlich war Esico mütterlicherseits ein Enkel des Markgrafen Hodo († 993) und erbte nach dem Tod seines Onkels Siegfried († um 1030) mehrere Allodialgüter im Schwaben- und Serimuntgau.[2]

    Graf von Ballenstedt und Herzog von Sachsen
    Der Historiker Lutz Partenheimer datiert das Geburtsjahr Ottos auf spätestens 1083, als er erstmals urkundlich als Inhaber von Grafenrechten im Schwabengau erwähnt wurde. Allerdings hatte Otto bereits um 1080 nach der Ermordung seines Vaters Adalbert durch Egeno II. von Konradsburg die Grafenrechte Ballenstedts übernommen. Insgesamt geben vierzehn Urkunden zwischen 1083 und 1123 Auskunft über den Askanier. Inwieweit sein Vater tatsächlich bereits als Graf von Ballenstedt bezeichnet werden kann, ist unklar, da dieser Titel erstmals in einer Urkunde 1106 im Zusammenhang mit Otto genannt wird. Laut einem Diplom König Heinrichs IV. von 1073 hatte der Vater in Ballenstedt „Grafenrechte“.[3][4]
    Otto heiratete um 1094 Eilika Billung von Sachsen (* um 1080; † 1142/1143), die Tochter des Herzogs Magnus von Sachsen. Als 1106 das Geschlecht der Billunger, die das Herzogtum Sachsen verwalteten, mit Eilikas Vater Magnus im Mannesstamm ausstararb, fiel ein Teil der billungischen Erbgüter an die Askanier. Dieses Erbe begründete wahrscheinlich die spätere Rivalität zwischen den Welfen und Askaniern um Sachsen, die den Sohn Albrecht insbesondere in der Auseinandersetzung mit Heinrich dem Löwen ein Leben lang begleiten sollte. Allerdings ist nicht geklärt, welche Güter das Erbe im Einzelnen umfasste. Laut Partenheimer könnten Bernburg, Halle und Orte bei Weißenfels dazu gehört haben. Die sächsische Herzogswürde fiel an Lothar von Süpplingenburg und nicht an einen der beiden Schwiegersöhne des Magnus von Sachsen.[5]
    1112 entzog Kaiser Heinrich V. im Streit Graf Lothar von Süpplingenburg Amt und Würde des Herzogs von Sachsen und belehnte damit Graf Otto von Ballenstedt. Als Herzog von Sachsen gehörte Otto nun zu den höchsten weltlichen Fürsten im Reich. Allerdings war diese Stellung von sehr kurzer Dauer, denn nach wenigen Monaten verlor er diese Würde wieder, weil Heinrich V. sich mit Lothar von Süpplingenburg aussöhnte.[6]

    Ausgriff nach Osten
    Als Unterzeichner des Aufrufs zum Slawenkreuzzug von 1108 gehörte Otto laut Partenheimer zu den Adelskräften, die mit der Wiedereingliederung der ostelbischen Gebiete in das Heilige Römische Reich begannen. Wahrscheinlich habe er auch praktisch versucht, den askanischen Stammbesitz über die Elbe hinaus auszudehnen. Indizien sprächen für einen Vorstoß auf den Fläming bis nach Görzke.[6] Am 11. Februar 1115 fand bei Hettstedt im südlichen Harzvorland die Entscheidungsschlacht am Welfesholz zwischen dem Heer Kaiser Heinrichs V. und den Sachsen statt. Auf dem Weg zu dieser Schlacht erhielt Otto die Nachricht, dass slawische Krieger – die Situation ausnutzend –über die Elbe gekommen waren.[7] Otto und seine Mannen änderten daraufhin ihre Marschrichtung und brachten den plündernden Slawen bei Köthen am 9. Februar 1115 eine vernichtende Niederlage bei.[8] Die daraus folgenden Gebietserwerbungen im Zerbstgau machten das anhaltinische Fürstenhaus zu direkten Nachbarn des Hevellerfürstentums, einer slawischen Völkerschaft an der mittleren Havel.
    Diese Nachbarschaft veranlasste den bereits christlich getauften Hevellerfürsten Pribislaw-Heinrich nach Auffassung von Stephan Warnatsch dazu, sich noch stärker als zuvor schon an das askanische Haus im Westen anzulehnen. Diese Anlehnung brachthte Pribislaw neben wirtschaftlichen Vorteilen eine gewisse Stabilisierung seiner Herrschaft. Die von Otto eingeleitete Politik zur Annäherung an die Heveller hatte schließlich zur Folge, dass Pribislaw, da er keinen leiblichen Erben hatte, Ottos Sohn Albrecht als Nachfolger einsetzte und mündete in der Überlassung der Zauche an Ottos Enkel Otto I. als Patengeschenk – entscheidende Schritte zur Herausbildung der Mark Brandenburg unter den Askanien.[9]

    Der Tod Ottos
    1123, kurz vor seinem Tod, wandelte Otto gemeinsam mit seinem Sohn Albrecht dem Bären das Ballenstedter Kollegiatstift St. Pancratius und Abundus in ein Benediktinerkloster um. Otto wurde im Kloster, dem späteren Schloss, beigesetzt.[6]

    Erbe und Nachfahren
    Nach Ottos Tod im Jahre 1123 ging die Herrschaft auf seinen sehr wahrscheinlich einzigen Sohn Albrecht den Bären über. Albrecht gründete im Jahre 1157 die Mark Brandenburg und war deren erster Markgraf. Albrecht trieb die deutsche Ostsiedlung entscheidend voran; durch ihn kam die im Großen Slawenaufstand 983 verloren gegangene Nordmark als Mark Brandenburg faktisch wieder zum Heiligen Römischen Reich.[10]
    Ottos, sehr wahrscheinlich gleichfalls einzige, Tochter hieß Adelheid. Sie heiratete zunächst Markgraf Heinrich IV. von der Nordmark und, nachdem dieser 1128 verstorben war, Werner III. von Veltheim.[11]



    Literatur
    • Helmut Assing: Albrecht der Bär. Markgraf von Brandenburg (1150/57–1170). In: Eberhard Holtz und Wolfgang Huschner (Hrsg.): Deutsche Fürsten des Mittelalters. Fünfundzwanzig Lebensbilder. Edition Leipzig, Leipzig 1995, S. 221–233, ISBN 336100373.
    • Michael Hecht: Die Erfindung der Askanier. Dynastische Erinnerungsstiftung der Fürsten von Anhalt an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit, in: Zeitschrift für historische Forschung Bd. 33 (2006), S. 1–32
    • Otto von Heinemann: Albrecht der Bär. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 237–243.
    • Lutz Partenheimer: Albrecht der Bär. 2. Auflage, Böhlau Verlag, Köln 2003. ISBN 3-412-16302-3
    • Lutz Partenheimer: Albrecht der Bär und seine Vorfahren. (PDF; 2,2 MB) in: Die frühen Askanier. Beiträge zur Regional- und Landeskultur Sachsen-Anhalts. Bd. 28. Halle 2003, S. 35-71. ISBN 3-928466-58-5 (online)
    • Lutz Partenheimer: Die Entstehung der Mark Brandenburg. Mit einem lateinisch-deutschen Quellenanhang. 1. und 2. Auflage, Böhlau Verlag, Köln/Weimar/Wien 2007.
    • Lutz Partenheimer: Die Rolle der Frauen beim Aufstieg der frühen Askanier, in: Die frühen Askanier. Protokoll der Wissenschaftlichen Konferenzen zur politischen und territorialen Herrschaftsgeschichte sowie den sozialen und kulturhistorischn Aspekten der frühen Askanier-Zeit am 19./29. Mai 2000 in Aschersleben/Ballenstedt und am 25. Mai in Bernburg (= Beiträge zur Regional- und Landeskultur Sachsen-Anhalts, H. 28), Halle 2003.
    • Friedrich von Raumer: Beitrag zur Genealogie der Kurfürsten von Brandenburg, Askanischen Stammes. In: Allgemeines Archiv für die Geschichtskunde des Preußischen Staates. Band 8, Berlin/Posen/Bromberg 1832, S. 284–290 (Volltext).
    Einzelnachweise
    1
    2 Monumenta Germaniae Historica (MGH) DD K II, Nr. 234, S. 319. Kaiser Konrad II. errichtete einen Markt in Kölbigk, den er an seine Frau Gisela verlieh.
    3 Annalista Saxo, hrsg. von Georg Heinrich Pertz in: MGH SS 6 (1844), S. 678
    4 Partenheimer: Die Entstehung der Mark Brandenburg. S. 58, 61.
    5 Partenheimer: Albrecht der Bär. S. 25.
    6 Partenheimer: Albrecht der Bär. S. 26.
    7 Partenheimer: Die Entstehung der Mark Brandenburg. S. 62.
    8 Partenheimer: Albrecht der Bär. S. 19 f., 30.
    9 Fritz Curschmann: Die Diözese Brandenburg. Untersuchungen zur historischen Geographie und Verfassungsgeschichte eines ostdeutschen Kolonialbistums. Veröffentlichungen des Vereins für Geschichte der Mark Brandenburg, Leipzig 1906, S. 67 f., An. 2.
    10 Stephan Warnatsch: Geschichte des Klosters Lehnin 1180–1542. Studien zur Geschichte, Kunst und Kultur der Zisterzienser. Bd 12.1. Freie Universität Berlin, Diss. 1999. Lukas Verlag, Berlin 2000, S. 31ff (siehe insbesondere auch Anm. 18) ISN 3-931836-45-2.
    11 Partenheimer: Albrecht der Bär. S. 189 ff., 218.
    12 Partenheimer: Albrecht der Bär. S. 42, 116, 218.

    Familie/Ehepartner: Gräfin Eilika von Sachsen. Eilika (Tochter von Magnus von Sachsen (Billunger) und Prinzessin Sophia von Ungarn (Árpáden)) wurde geboren in cir 1081; gestorben am 16 Jan 1142. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 153. Markgraf Albrecht I. von Brandenburg (von Ballenstedt) (Askanier), der Bär  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1100; gestorben am 18 Nov 1170 in Stendal.

  14. 99.  Kaiser Heinrich IV. (Salier)Kaiser Heinrich IV. (Salier) Graphische Anzeige der Nachkommen (67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 11 Nov 1050 in Kaiserpfalz Goslar; gestorben am 7 Aug 1106 in Lüttich; wurde beigesetzt in Dom von Speyer.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Mitkönig (ab1053), Römisch-Deutscher Kaiser König (ab 1056), Römisch-Deutscher Kaiser (von 1084 bis zur Abdankung am 31. Dezember 1105)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_IV._(HRR)

    Heinrich IV. (* 11. November 1050 vermutlich in Goslar; † 7. August 1106 in Lüttich) aus der Familie der Salier war der älteste Sohn des Kaisers Heinrich III. und der Kaiserin Agnes. Ab 1053 war er Mitkönig, ab 1056 römisch-deutscher König und von 1084 bis zu seiner durch seinen Sohn Heinrich V. erzwungenen Abdankung am 31. Dezember 1105 Kaiser.
    Heinrich war der letzte König des römisch-deutschen Mittelalters, der als Minderjähriger auf den Thron kam. Die Legitimation seiner Herrschaft sah er, wie sein Vater, vor allem im Gottesgnadentum begründet. Dies erschwerte die Zusammenarbeit mimit den Großen des Reichs. Bereits in den letzten Regierungsjahren Heinrichs III. hatten Konflikte um die Teilhabe der Fürsten an der Herrschaft zu einer Krise geführt. Die Zeit der Unmündigkeit Heinrichs, als seine Mutter die Regierungsgeschäfte führte, nutzten die um Macht und Einfluss rivalisierenden Fürsten, um ihre eigenen Herrschaftsbereiche auszubauen.
    Als Heinrich volljährig geworden war, versuchte er den Einfluss der Fürsten zurückzudrängen und die königlichen Herrschaftsrechte zu stärken. Er stützte sich dabei auch auf die Reichsministerialität, die sich zu einer neuen Funktionselite entwickelte. In Sachsen wollte Heinrich durch den Bau zahlreicher Burgen der königlichen Autorität wieder Geltung verschaffen und löste dadurch den Sachsenkrieg aus. Zeitlich parallel begannen die Auseinandersetzungen mit dem aufstrebenden Reformpapststtum um das Verhältnis zwischen geistlicher (sacerdotium) und weltlicher (regnum) Macht. Sie kulminierten im sogenannten Investiturstreit und führten 1076 zu Absetzung und Exkommunikation des Saliers durch Papst Gregor VII. Der Gang nach Canossa 1077, wo sich der König unterwarf und vom Bann gelöst wurde, gilt als Höhepunkt der Auseinandersetzung mit dem Papsttum. Als Reaktion auf die zunehmende Unzufriedenheit der Großen mit der Herrschaft Heinrichs wurden auf Fürstentagen die Gegenkönige Rudolf von Rheinfelden (1077–1080) und Hermann von Salm (1081–1088) gewählt.
    Die krisenhaften Wandlungsprozesse in der Zeit Heinrichs IV. schmälerten vor allem die ideellen Grundlagen der Königsherrschaft. Die Vorstellung von einem durch dynastische Kontinuität legitimierten Königtum trat zurück. Das Prinzip der fürstlicchen Teilhabe an der Herrschaft im Reich, das durch die Königswahl begründet wurde, und der Idoneitätsgedanke, die Frage nach der Eignung eines Kandidaten, gewannen an Bedeutung. Heinrichs Versuch, die salische Königsgrablege Speyer als Inbegriff des Zusammenhangs von Herrschaftsanspruch und Königsdynastie zu präsentieren, änderte daran letztlich nichts. Die Auseinandersetzung mit dem Reformpapsttum zeigte, dass der König nicht allein Gott verantwortlich war, sondern durchaus bereits auf Erden gerichtet, ja sogar abgesetzt werden konnte.
    Nur wenige Herrscher des Mittelalters wurden von den Zeitgenossen so unterschiedlich beurteilt. Den Anhängern des salischen Königtums galt Heinrich IV. als Repräsentant des allein von Gott verliehenen Herrscheramtes, seinen Gegnern dagegen als Tyrann und als Verkörperung des Bösen schlechthin. In der Forschung wurde er seit dem 19. Jahrhundert oft als Märtyrer im Kampf des Königtums um eine starke Zentralgewalt gegen die übermächtigen Kräfte der gregorianischen Papstkirche und der deutschen Fürsten dargestellt. Die jüngere Forschung urteilt differenzierter, ohne jedoch einen Konsens gefunden zu haben. Die zahlreichen negativen Urteile der Zeitgenossen über Lebens- und Amtsführung des Königs werden unterschiedlich interpretiert, gelten jedoch grundsätzlich als Indikatoren für das in seiner Zeit herrschende politische Klima, das von Auseinandersetzungen geprägt war, die auf grundsätzliche Konfliktlinien zurückgingen.

    Herkunft und Kindheit
    Am 11. November 1050 gebar die zweite Frau Agnes von Poitou Kaiser Heinrichs III. in der Kaiserpfalz Goslar den lang ersehnten Thronfolger.[1] Die Eltern gaben ihrem Sohn zunächst den Namen des Großvaters, Konrad. Auf einen Thronfolger hatte der Kaiser lange warten müssen, aus seiner Ehe mit Agnes waren mit Adelheid (1045), Gisela (1047) und Mathilde (1048) zunächst drei Töchter hervorgegangen. Bereits am Weihnachtsfest 1050 in Pöhlde ließ Heinrich die anwesenden Großen dem noch ungetauften Sohn die Treue schwören. Am nächsten Osterfest in Köln taufte der Kölner Erzbischof Hermann das Kind auf den Namen Heinrich. Die Wahl des Abtes Hugo von Cluny als Taufpate war Ausdruck der engen Bindung des salischen Herrscherhauses an die religiösen Strömungen dieser Zeit.[2]
    Die Regierung Heinrichs III. war von zahlreichen schwerwiegenden und lang andauernden Konflikten mit den Großen des Reiches geprägt. Heinrich beharrte auf der Durchsetzung der königlichen Gewalt und Autorität, die ihn weit über die Fürsten heraushebe. Mit dieser Haltung wich er von der durch clementia, die herrscherliche Milde, geprägten Regierungsweise der Ottonen ab. Bereits unter Heinrich III. zeigten sich Vorboten einer Krise des Herrschaftsmodells. Gegen die selbstherrliche Art und den autokratischen, allein der Verantwortung gegenüber Gott verpflichteten Regierungsstil rebellierten die Großen Konrad von Bayern, Gebhard von Regensburg, Welf von Kärnten und Gottfried der Bärtige. Die zeitgenössische Sichtweise bringt Hermmann von Reichenau im Zusammenhang mit dem Aufstand Konrads im Jahr 1053 zum Ausdruck: „Zu dieser Zeit murrten sowohl die Großen des Reiches wie die Geringeren mehr und mehr gegen den Kaiser und klagten, er falle schon längst von der anfänglichehen Haltung der Gerechtigkeit, Friedensliebe, Frömmigkeit, Gottesfurcht und vielfältigen Tugenden, in der er täglich hätte Fortschritte machen sollen, allmählich mehr und mehr ab zu Gewinnsucht und einer gewissen Sorglosigkeit und werde bald vieiel schlechter sein, als er war.“[3] Eine große Verschwörung der süddeutschen Fürsten Welf III. von Kärnten und des 1053 abgesetzten Bayernherzogs Konrad im Jahre 1055 zielte darauf, Heinrich III. Amt und Leben zu rauben und Konrad als Nachfolger einzusetzen. Doch scheiterte der Aufstand, da die beiden Anführer Ende 1055 plötzlich verstarben.
    Bereits in den ersten Lebensjahren des Königssohnes wurde in Kreisen der Fürsten die Befürchtung laut, dass dieser „in Charakter und Lebensart in die Fußstapfen des Vaters treten“ werde.[4] Als der Kaiser im Jahr 1053 in der südlich von Mainz auf der rechten Rheinseite gelegenen Königspfalz Trebur seinen Sohn zum Nachfolger im Königsamt wählen ließ, brachten die Großen des Reichs einen in der Geschichte der Königswahl noch nie dagewesenen Vorbehalt zum Ausdruck. Sie wollten dem neuen König nur folgen, „wenn er ein gerechter Herrscher werde“ – si rector iustus futurus esset.[5] Am 17. Juli 1054 salbte der Kölner Erzbischof Hermann den noch nicht vierjährigen Heinrich in Aachen zum König. Auch die zukünftige Heirat leitete Heininrich III. noch in die Wege. Am Weihnachtsfest 1055 wurde der Thronfolger mit der ein Jahr jüngeren Bertha von Turin verlobt. Möglicherweise sollte damit die Familie der Braut zur Loyalität verpflichtet und ein Gegengewicht zu den Markgrafen von Tuszien geschaffen werden, da deren Erbin Beatrix mit Gottfried dem Bärtigen einen hartnäckigen Widersacher Heinrichs III. geheiratet hatte.[6]

    Regentschaft der Kaisermutter Agnes
    Im Jahr 1056 starb Heinrich III. in der Königspfalz Bodfeld am Harz. Noch auf dem Totenbett sorgte der Kaiser dafür, dass durch eine erneute Wahl die Thronfolge seines Sohnes bestätigt wurde. Mit der Regelung der Nachfolge wurde Papst Viktor II. betraut, der als ehemaliger Kanzler und Bischof von Eichstätt im Reich große Autorität besaß. Der Herrscherwechsel scheint ohne erkennbaren Widerstand vollzogen worden zu sein. Noch in Bodfeld versuchte Viktor die Zustimmung bislang noch oppositioneller Personen zu erreichen. Nach der Bestattung des Kaisers reiste er nach Aachen und setzte das königliche Kind auf den Thron Karls des Großen. Anfang Dezember gelang dem Papst auf einem Hoftag die Aussöhnung mit Gottfried dem Bärtigen. WWenige Wochen später erreichte er zu Weihnachten auf einem Hoftag in Regensburg den Ausgleich mit den Aufständischen in Bayern. Stellvertretend für den minderjährigen König führte seine Mutter Agnes von Poitou die Regierungsgeschäfte. Als Viktor II. im Sommer 1057 starb, verlor die Regentin ihren wichtigsten Helfer. Zugleich riss die Verbindung zu den kirchlichen Reformkräften an der römischen Kurie ab.
    Die Sorge um das Schicksal des Reiches ließ die gegensätzlichen Interessen der Fürsten zunächst in den Hintergrund treten, die Herrschaft des minderjährigen Königs war unbestritten. Die Fürsten machten Agnes zahlreiche Zugeständnisse für die Wahahrnehmung der Regierungsgeschäfte. Die Kaiserin behielt das Herzogtum Bayern und ihr wurde ein Designationsrecht für den Fall eines vorzeitigen Todes Heinrichs IV. eingeräumt. Der Beginn der Vormundschaftsregierung verlief erfolgversprechend. Im September 1058 gelang Agnes ein Friedensschluss mit dem ungarischen König Andreas. Im Laufe der Zeit schränkten politische Zwänge und persönliche Machtinteressen den Handlungsspielraum der Kaiserin jedoch zunehmend ein.[7] 1057 entführte Rudollf von Rheinfelden die Kaisertochter Mathilde und erzwang dadurch seine Erhebung zum Herzog von Schwaben. Als Graf Berthold von Zähringen sich dagegen empörte, da der verstorbene Heinrich III. ihm dieses Herzogtum zugesagt hatte, musste ihn Agnes 1061 mit dem frei werdenden Herzogtum Kärnten entschädigen. 1061 übertrug Agnes, wohl als Folge der ungarischen Verwicklungen, das Herzogtum Bayern an den Sachsen Otto von Northeim. Der Verzicht auf die unmittelbare Verfügungsgewalt über die Herzogtümer schmälerte die materielle Basis des Königtums und gab mit den Zähringern, Northeimern und Rheinfeldenern neuen Adelsfamilien die Möglichkeit zum Ausbau der eigenen Herrschaft.
    In der Umgebung der Kaiserin nahm der Einfluss der unfreien königlichen Dienstleute, der Ministerialen, zu. Die Erziehung des jungen Königs übernahm der Ministeriale Kuno. Auch andere Ministerialen gewannen an politischem Einfluss. Die Fürsten sahen sich bald nicht mehr in angemessener Weise an der Regierung beteiligt. Als politischen Ratgeber bevorzugte Agnes seit 1058 Bischof Heinrich von Augsburg in besonderem Maße und brachte damit das labile Gefüge adliger Beteiligung an der Königsherrschaft aus dem Gleichgewicht. Einflussreiche Männer wie Erzbischof Anno von Köln oder Erzbischof Siegfried von Mainz sahen sich übergangen. Über die Stellung Heinrichs von Augsburg am Hof und seine enge Beziehung zur Kaiserin kursierten zahlreiche Gerüchte. Nach Lampert von Hersfeld konnte Agnes „dem Verdacht unzüchtiger Liebe nicht entgehen, denn allgemein ging das Gerücht, ein so vertrauliches Verhältnis sei nicht ohne unsittlichen Verkehr erwachsen“.[8] Das Gerede habe die Fürsten geradezu zum Umsturz herausgefordert, „sahen sie doch, daß wegen der persönlichen Liebe zu einem Manne ihr Einfluß, der im Reich am meisten hätte gelten müssen, fast gänzlich ausgeschaltet war“.[9]

    Die Auseinandersetzung mit Otto von Northeim 1070
    Der Einfluss des Erzbischofs Adalbert von Hamburg-Bremen auf den jungen König dürfte dazu geführt haben, dass der Salier seine ersten herrschaftlichen Unternehmungen vor allem gegen die Sachsen richtete.[30] Die Geringschätzung des sächsischen Adels, die Brüskierung hochrangiger Personen und die Bevorzugung Niedriggestellter ebenso wie der Bau von Burgen zur Herrschaftssicherung stießen bereits in der Zeit, in der Adalbert die königliche Politik prägte, auf heftigen Widerstand.[31]
    1070 wurde Otto von Northeim, bayerischer Herzog und zugleich einer der angesehensten sächsischen Fürsten, von einem gewissen Egino beschuldigt, die Ermordung des Königs geplant zu haben. Obwohl Egino als übel beleumundeter Straßenräuber galt und ihm nachgesagt wurde, bestochen worden zu sein, bestand Heinrich auf einem Zweikampf zwischen dem beschuldigten Herzog und seinem Ankläger. Lampert von Hersfeld berichtet, dass die Fürsten dies wegen des Standesunterschieds der beiden Protagonnisten für unbillig hielten.[32] Heinrichs Verhalten brachte ihm den Vorwurf ein, selbst den Ankläger zur Lüge angestiftet zu haben, um den unbequemen Herzog zu beseitigen.[33] Otto war zwar an der Entführung Heinrichs in Kaiserswerth und auch aam Sturz Adalberts 1066 maßgeblich beteiligt gewesen, doch hatte er in den letzten Jahren eng mit dem König zusammengearbeitet.[34] Er wies die Vorwürfe zurück und verlangte, die Entscheidung des Königs durch ein Urteil der Fürsten korrigieren zu lassen.[35] Heinrich schloss die Fürsten jedoch von der Entscheidung über die Anklage aus und beharrte auf seiner Forderung nach einem Zweikampf. Dies bestärkte Otto von Northeim in seinem Verdacht, dass der König nur an seiner Vernichtung interessiert sei. Er verweigerte deshalb den Zweikampf.[36] Daraufhin erklärten ihn sächsische Große auf Betreiben des Königs am 2. August 1070 zum Majestätsverbrecher und entzogen ihm das bayerische Herzogtum.
    Nach gewaltsamen Auseinandersetzungen führte der Einsatz von Vermittlern zur Unterwerfung (deditio) Ottos und seiner Anhänger zu Pfingsten 1071 in Goslar. Der ehemalige Herzog wurde inhaftiert, erhielt im Mai des folgenden Jahres aber Freiheit und Eigenbesitz zurück. Den jungen Billunger Magnus, der Otto unterstützt hatte, ließ der König dagegen weit länger in Haft. Selbst als dessen Vater Ordulf starb und das sächsische Herzogtum damit vakant wurde, wurde er nicht freigelassen. Heinrich wollte Magnus offenbar zwingen, auf die Nachfolge im sächsischen Herzogsamt und auf alle ihm von seinen Eltern „kraft Erbrecht“ (hereditario iure) zustehenden Güter zu verzichten. Im Hintergrund stand wohl das Bemühen des Königs, in Sachsen die erbrechtlichen Bindungen der Ämter zu durchbrechen und den Amtscharakter der Grafschaften durchzusetzen.[37] Nach dem Tod Ordulfs besetzte Heinrich die Lüneburg, den Stammsitz der Billunger, mit schwäbischen Ministerialen. Erst nach der Eroberung der Burg im Verlauf der folgenden Konflikte kam Magnus frei.
    Eine unbeschränkte Beugehaft, die erst ihr Ende finden sollte, wenn der Betroffene auf seine gesamte Herrschaftsstellung und sein Erbe verzichtete, hatte es bis dahin nicht gegeben. In der Regel war die – eher symbolisch gemeinte – Haft von kurzrzer Dauer; Ämter, Lehen und Eigengüter wurden dem sich Unterwerfenden entweder vollständig oder zu einem festgelegten Teil zurückgegeben.[38] Heinrichs unnachgiebiges Verhalten belastete das politische Verhältnis zu den Sachsen dauerhaft und war eine der Ursachen für den Sachsenkrieg.

    Der Konflikt mit Papst Gregor VII.
    Das Reformpapsttum
    Unter der Leitung Papst Nikolaus’ II. fand zu Ostern 1059 eine Lateransynode statt. Das wichtigste Ergebnis war das Papstwahldekret. Den Kardinalbischöfen kam nun die entscheidende Rolle bei der Wahl zu. Die Maßnahme richtete sich wohl nicht gegen den Einfluss des Kaisers, sondern eher gegen die nach wie vor virulenten Versuche stadtrömischer Adelsgruppen, die Papstwahl zu beeinflussen. Da nach dem Tod Heinrichs III. der kaiserliche Schutz ausblieb, vollzog Nikolaus II. zudem eine politische Kehrtwendung: Er schloss ein Bündnis mit den bisher energisch bekämpften Normannen in Unteritalien.[53] Die Normannenfürsten Richard von Capua und Robert Guiskard erhielten die von ihnen eroberten Gebiete als päpstliches Lehen.
    In der Kirchenreform sollten Kleriker und Laien zur Beachtung der kirchlichen Normen gezwungen werden. Zwangsläufig führte dies zu Bemühungen, die Autorität des Papsttums zu steigern. Seit den frühen sechziger Jahren versuchten die Päpste, auf die Reichskirche Einfluss zu nehmen. Als Kaiserin Agnes bat, dem 1060 eingesetzten Erzbischof Siegfried von Mainz das Pallium zu übersenden, wurde ihr Gesuch abgelehnt. Siegfried wurde aufgefordert, das Pallium persönlich in Rom abzuholen. Dies war ein Affront. Die Spannungen verschärften sich nach einer umstrittenen Papstwahl, die zu einem Schisma führte. Ende Oktober 1061 akzeptierte der Königshof auf einer Reichsversammlung die Wahl des Bischofs Cadalus von Parma, der den Namen Honorius II. annahm. Die Reformpartei hatte jedoch am 30. September 1061 in Rom den Bischof Anselm von Lucca als Alexander II. zum Papst erhoben. Die Entscheidung des Königshofs wurde nach dem Staatsstreich von Kaiserswerth rückgängig gemacht, belastete allerdings dauerhaft das ursprünglich gute Verhältnis zwischen Reich und Reformpapsttum.
    Nach Heinrichs Mündigkeit scheiterten zwei geplante Romzüge (1065 und 1067) an den Rangstreitigkeiten und an der fehlenden Loyalität der Großen; die 1065 ausgesprochene Einladung Alexanders zur Kaiserkrönung konnte nicht angenommen werden. Dies vergrößerte die Distanz zwischen Königtum und Reformpapsttum. 1072 führte ein lokales Investiturproblem zum Streit. Im Erzbistum Mailand war es im Konflikt um die Durchsetzung der Kirchenreform zu blutigen Auseinandersetzungen gekommen. Nachdeem der Erzbischof zurückgetreten war, setzte Heinrich einen neuen Kandidaten ein. Der Papst favorisierte jedoch einen anderen Kandidaten, betrachtete die königliche Maßnahme als Affront und exkommunizierte auf der römischen Fastensynode 1073 fünnf Ratgeber des Königs unter dem Vorwurf der Simonie. Der offene Ausbruch des Konflikts wurde durch den Tod Alexanders im April 1073 verhindert. Zu seinem Nachfolger wurde unter tumultuarischen Umständen und gegen die Regeln des Papstwahldekretes Hildebrand erhoben, der sich Gregor VII. nannte. Hildebrand hatte bereits in den Jahren zuvor die päpstliche Politik maßgeblich bestimmt, als Papst führte er den Kampf für die Ziele der Kirchenreform mit unerbittlicher Strenge fort. Im Dictatus Papae vom März 1075 brachte er seine Leitvorstellungen von der Vollgewalt des Papsttums zum Ausdruck.
    Zunächst deutete allerdings nichts auf einen ernsthaften Konflikt mit Heinrich IV. hin. Der Papst sah im König noch immer einen Verbündeten bei der Durchsetzung der Kirchenreform; die Streitpunkte waren nicht prinzipieller Natur. In einem Brieef (supplex epistola) Heinrichs vom August 1073 an Gregor VII. bedauerte der König seine Jugendsünden. Er verwies auf den Einfluss falscher Ratgeber und versprach, sich zu bessern.[54] Heinrich befand sich im Kampf mit den Sachsen, einen Konflikkt mit dem Papst konnte er sich zu diesem Zeitpunkt nicht leisten. Der Brief macht seine „dilatorische Geschicklichkeit“[55] deutlich. Offenbar machte der König Zugeständnisse, um Zeit zu gewinnen; ob sie ernst gemeint waren, ist in der Forschunng umstritten. Der Papst jedenfalls glaubte an die Option einer friedlichen Zusammenarbeit und sah darüber hinweg, dass den frommen Worten keine Taten folgten. Noch am 7. Dezember 1074 hoffte Gregor, in Heinrich einen verlässlichen Bundesgenossen zu finden.[56]

    Exkommunikation des Königs 1076
    Unter dem Eindruck seines Sieges über die aufständischen Sachsen begann Heinrich eine überaus aktive Italienpolitik, die sich nicht mit den päpstlichen Interessen deckte und mit allen vorherigen Zusicherungen brach. Der König investierte am 28. September 1075 unter Missachtung des päpstlichen Willens den Kleriker Tedald mit dem Erzbistum Mailand. Es folgten weitere provokante Personalentscheidungen für die Diözesen Fermo und Spoleto. 1075 überbrachten Gesandte einen Brief Papst Gregors VII., in dem dieser sich über die Maßnahmen des Königs beschwerte und Gehorsam forderte. Der Brief erreichte Heinrich, als er in der Pfalz Goslar gerade den militärischen Erfolg über die Sachsen feierte und bei den Fürsten die Wahl seines zweijährigen Sohnes Konrad zum Mitkönig durchgesetzt hatte. Heinrich veröffentlichte die Drohungen des Papstes und berief die Bischöfe des Reichs nach Worms. Indem er die vertrauliche Mahnung des Papstes in aller Öffentlichkeit beantwortete, verstiieß er gegen die Gepflogenheiten der Konfliktführung und provozierte die Eskalation.[57] Auf einem Hoftag in Worms vom 24. Januar 1076 formulierte der König zusammen mit den beiden Erzbischöfen Siegfried von Mainz und Udo von Trier sowie weiteren 24 Bischöfen drastische Vorwürfe gegen Gregor VII. Er sei entgegen den Vorschriften des Papstwahldekrets in das Amt gelangt und habe zudem den Eid gebrochen, sich niemals zum Papst wählen zu lassen. Um die Folgerung zu unterstreichen, dass Gregor demnach niemals rechtmäßiger Papst gewesen sei, wurde er mit seinem Taufnamen Hildebrand angesprochen. Sowohl in der Eingangs- als auch in der Schlussformel verwies Heinrich dezidiert auf sein Gottesgnadentum. Sein Amt stamme von Gott, ihm allein sei er Rechenschaft schuldig. Die lange Liste der Vorwürfe endet mit der Aufforderung: „Ich Heinrich, durch die Gnade Gottes König, sage dir zusammen mit allen meinen Bischöfen: ‚Steige herab, steige herab!‘“[58]
    Gregor VII. ließ sich von den Wormser Ereignissen nicht beeindrucken. Am 22. Februar 1076 setzte er auf der Fastensynode in Rom den König ab, exkommunizierte ihn und löste alle Christen von den Treueiden, die sie Heinrich geschworen hatten. Dabeei räumte er aber eine Frist zur Umkehr bis zum 1. August 1076 ein. Gegenüber dem Bischof Hermann von Metz begründete der Papst Exkommunikation und Absetzung damit, dass Heinrich ein „Verächter des christlichen Glaubens, ein Verwüster der Kirchen und des Reiches sowie ein Anstifter und Genosse der Ketzer“ sei.[59]
    Diese Maßnahmen bewegten die Zeitgenossen tief, ihre ungeheuerliche Wirkung wird in den Worten des Gregorianers Bonizo von Sutri deutlich: „Als die Nachricht von der Bannung des Königs an die Ohren des Volkes drang, erzitterte unser ganzer Erdkreis.“[60] Über seine Gegner in den Reihen des Episkopats verhängte Gregor differenzierte Sanktionen. Den Vorsitzenden der Wormser Synode, Erzbischof Siegfried von Mainz, sowie einen zum König übergelaufenen Kardinal und die Anhänger Heinrichs unter den italienischen Bischöfen setzte er mit sofortiger Wirkung ab und verstieß sie aus der Gemeinschaft der Kirche. Andere Bischöfe wurden hingegen zur Rechtfertigung nach Rom vorgeladen.
    Gang nach Canossa 1077
    → Hauptartikel: Investiturstreit

    Die Nachricht von seiner Exkommunikation und Absetzung durch den Papst erreichte Heinrich während des Osterfestes in Utrecht. Bischof Wilhelm von Utrecht, der in Worms einer der schärfsten Kritiker Gregors gewesen war, und einige der in Worms beteiligten Bischöfe starben kurze Zeit später. Die Kathedrale von Utrecht brannte nach einem Blitzschlag aus. Von Heinrichs Gegnern wurden diese Ereignisse als Zeichen für Gottes Zorn aufgefasst. Eine Königsurkunde mit einer Stiftung für den Wiederaufbau vermerkt, dass die Kathedrale „wegen unserer Sünden“ abgebrannt sei.[61] Die Unterstützung Heinrichs schwand nach Ostern rapide. Bereits nach kurzer Zeit distanzierten sich die Erzbischöfe von Mainz und Trier sowie die Bischöfe von Straßburg, Verdun, Münster, Utrecht, Speyer, Basel und Konstanz, die den König noch in Worms unterstützt hatten.[62] Andere bezogen eine abwartende Haltung. Ein für Pfingsten vorgesehener Hoftag, auf dem man Gregor absetzen wollte, kam mangels Beteiligung zu keinem Ergebnis. Die Frage, warum so viele Bischöfe 1076 schwankend wurden, verweist auch auf die individuellen Werdegänge.[63] Die 16 von Heinrich bis 1076 eingesetzten Bischöfe stammten aus der Hofkapelle. Doch hatte der König im Untnterschied zu seinem Vater nicht immer eine glückliche Hand gehabt. Gegen eine Reihe seiner Kandidaten regte sich Widerstand in den Bischofskirchen, etwa in Worms, Speyer, Konstanz, Bamberg und Köln. Ohne Anerkennung und Rückhalt in ihren Kirchen konnten diese Bischöfe keine wirksame Stütze sein.[64] Im Sommer 1076 verharrte nur noch eine kleine Gruppe auf der Seite des Königs.
    Die drei mächtigen süddeutschen Herzöge Welf von Bayern, Rudolf von Schwaben und Berthold von Kärnten verbanden sich früh gegen Heinrich. Die von ihnen geführte Fürstenopposition vereinigte sich mit den sächsischen Gegnern und den wenigen ausgewiesenen Gregorianern in der deutschen Geistlichkeit. Am 16. Oktober trat eine Fürstenversammlung in Trebur zusammen, um über das weitere Schicksal des Reiches und des Königs zu beraten. Die wichtigsten Reichsfürsten, päpstlichen Legaten sowie Anhänger Heinrichs sollten die Konflikte beilegen, der König selbst wurde nicht beteiligt. Gegenstand der Beratungen der Großen war die gesamte Amts- und Lebensführung des Herrschers.[65] Besonders kritisiert wurde, dass er die Fürsten nur unzureichend an Entscheidungsprozessen beteilige.[66]
    Heinrich befand sich währenddessen mit seinem Heer auf der anderen Rheinseite in Oppenheim. Schließlich teilte man ihm mit, er müsse sich bis zum Jahrestag der Exkommunikation vom päpstlichen Bann befreien, sonst würde man ihn nicht mehr als Herrrscher akzeptieren. Nach langen Verhandlungen versprach Heinrich, dem Papst Gehorsam (oboedientia) und Genugtuung (satisfactio) zu leisten. Dafür wurde auf die sofortige Wahl eines anderen Königs verzichtet. Eine erneute Prüfung und Untersuchung der Lebens- und Amtsführung durch den Papst sollte am 2. Februar 1077 auf einer Versammlung in Augsburg stattfinden.
    Angesichts dieses Ultimatums blieb Heinrich im Winter 1076/77 nur der Weg nach Italien, um sich mit dem Papst in Verbindung zu setzen und die Aufhebung der Exkommunikation zu erwirken. Die feindlichen Herzöge Welf von Bayern, Rudolf von Schwaben und Berthold von Kärnten hatten die Alpenpässe besetzt. So blieb nur der gefahrvolle Weg über den Mont Cenis in Burgund.[67] Lampert von Hersfeld hat die Erzählungen über die winterliche Reise durch die Westalpen in dramatischen Worten wiedergegeben. Die königliche Familie stieg mit kleinem Gefolge über den Pass. Die Männer krochen auf Händen und Füßen, die Frauen wurden auf Rinderhäuten über das Eis gezogen, die meisten Pferde starben oder wurden schwer verletzt.[68] Papst Gregor begab sich nach dem Eintreffen der Nachricht, dass der gebannte König nahe, auf die Burg Canossa seiner Parteigängerin Mathilde von Tuszien, die vermitteln sollte.[69] Heinrich kam nicht als Führer eines militärischen Aufgebots. Vielmehr verbrachte er im Büßergewand, barfuß und ohne Herrschaftszeichen drei Tage im Vorhof der Burg. Unter Tränen der Reue flehte er um Erbarmen.[70] Als Vermittler zur Versöhnung traten unter anderen sein Taufpate Abt Hugo von Cluny und die Markgräfin Mathilde auf.
    Am 28. Januar wurde Heinrich Einlass gewährt.[71] Die Niederwerfung vor Gregor, Schuldbekenntnis, Absolution und Eucharistiefeier stellten die Gemeinschaft von Papst und König wieder her. Durch ein abschließendes gemeinsames Mahl zeigte man, dass man künftig friedlich und freundschaftlich miteinander umgehen wollte. Heinrich versprach eidlich, sich der in Trebur beschlossenen Untersuchung seiner Amts- und Lebensführung zu stellen. Bischof Anselm von Lucca berichtet hingegen, Heinrich IV. habe geschwiegen, keine Speisen angerührt und auf der Tischplatte mit seinem Fingernagel herumgekratzt. Nicht schlechtes Benehmen bei Tisch war dafür verantwortlich, sondern Heinrich wollte, wie Gerd Althoff annimmt, die rechtlichen Verpflichtungen abwehren. Ein gemeinsames Mahl stellte eine rechtsrituelle Handlung dar. Für die Zukunft verpflichtete man sich dadurch zu einem bestimmten Verhalten gegenüber dem Tischgenossen.[72]
    Der Büßergang nach Canossa wird von der Forschung vor allem als taktischer Schachzug des Königs angesehen, um der drohenden Absetzung durch die Fürsten zu entgehen.[73] Timothy Reuter (1991) und Gerd Althoff (1993) haben die rituellen Handlungeen Heinrichs in Canossa als Akte einer deditio und weniger als Kirchenbuße aufgefasst.[74] 2008 hat Johannes Fried eine Neuinterpretation der Ereignisse vorgestellt: Nachdem der König vom Kirchenbann gelöst worden war, hätten demnach Heinrich unund Gregor in Canossa einen Friedensvertrag geschlossen. Das Geschehen in Canossa erscheint in dieser Perspektive nicht als Demütigung, sondern vielmehr als großer Erfolg des salischen Königs, wenngleich die Gegner beider Seiten die Einigung bald zunichtemachten.[75] Diese Überlegungen wurden von anderen Forschern (Gerd Althoff, Stefan Weinfurter und Steffen Patzold) kritisiert und zurückgewiesen.[76] Fried hat daraufhin 2012 seine Argumente in ausführlicher Form noch einmal dargelegt.[77] Althoff hat Frieds These in einem 2014 erschienen Fachartikel erneut abgelehnt.[78]

    Heinrichs Kaiserkrönung und Gregors Ende
    Als Folge des strikteren Investiturverbots stellte sich in Versammlungen in Bamberg und Mainz der überwiegende Teil des Reichsepiskopats durch die Aufkündigung des Gehorsams gegenüber Gregor klar auf die Seite des Königs. Allein in Mainz wollten 19 Bischöfe einen neuen Papst wählen.[93] Dem Ansehen Gregors schadete es außerdem, dass er nach der erneuten Bannung des Königs 1080 dessen Untergang bis zum 1. August 1080 vorhersagte und zu seiner eigenen Vertreibung aufforderte, sollte seine Prophezeiung sich nicht erfüllen. Im Juni 1080 wurde auf der Synode in Brixen ein Gegenpapst gewählt und die Einleitung eines kanonischen Verfahrens gegen Gregor bestimmt. Die Wahl fiel auf Wibert, seit 1072 Erzbischof von Ravenna, der sich den Namen Clemens III. gab.
    Um das Pfingstfest 1081 erreichte Heinrich die Stadtmauern Roms, doch stellten sich die Römer vor Papst Gregor VII. und die Stadt blieb ihm verschlossen. Mehrere Wochen lagerte Heinrichs Heer vor Rom und verwüstete das Umland. Aufgrund der einsetzenden Sommerhitze musste es sich unverrichteter Dinge zurückziehen. Anfang 1082 erschien Heinrich erneut vor Rom. Dem König gelang es, den Normannen Jordanes von Capua zu einem Parteiwechsel zu überreden. Die Normannen von Apulien und Capua waaren nun in ihrer Haltung zum Papst gespalten. Nachdem sich in Rom Widerstand gegen Gregor formiert hatte, gelang es Heinrich 1084, die Stadt einzunehmen. Entscheidend wurde der Abfall von 13 Kardinälen, die Gregors Kompromisslosigkeit und seinenen autokratischen Herrschaftsstil nicht mehr hinnehmen wollten. Gregor VII. zog sich in die Engelsburg zurück. Am 21. März 1084 wurde eine Synode einberufen, die Gregor die päpstliche Würde absprach und ihn exkommunizierte. Als Grundlage für diie Absetzung wurde der Hauptvorwurf angeführt, dass er sich durch Anerkennung des Gegenkönigs Rudolf des Majestätsverbrechens schuldig gemacht habe.[94] An Gregors Stelle wurde Clemens III. zum Papst erhoben, der am Ostersonntag 1084 Heinrich und seine Gemahlin zu Kaiser und Kaiserin krönte. Dieser Moment gilt als Höhepunkt der Regierung Heinrichs.[95] Kurz nach der Kaiserkrönung wurde in einem Diplom vom 24. Mai 1084 die unmittelbare göttliche Einsetzung (A deo coronatus) herausgestellt. Entscheidend war es nun, die Unmittelbarkeit zu Gott ohne die Vermittlung der Geistlichkeit, insbesondere des Papstes, zu betonen.[96]
    Gregor VII. hoffte auf das Einschreiten des normannischen Herzogs Robert Guiskard, für den eine starke Kaisermacht in Italien eine Gefahr für die Konsolidierung der normannischen Herrschaft darstellte. Am 28. Mai 1084 nahmen die Normannen Rom eiein, Heinrichs Heer verließ die Stadt fluchtartig. Robert Guiskards Truppen befreiten Gregor, plünderten die Stadt und zündeten Rom an. Wegen der folgenden Unruhen gegen die Verbündeten des Papstes verließ Gregor die Stadt mit kleinem Gefolge und zog sich nach Salerno zurück. Dort starb er am 25. Mai 1085. Noch auf dem Totenbett nahm er Heinrich und Wibert und die Häupter ihrer Partei ausdrücklich von seiner Vergebung aus. Heinrich zog sich in wenigen Wochen über Pisa nach Verona zurück und kündigte seinen Anhängern nördlich der Alpen sein baldiges Erscheinen in Regensburg an. Seinen minderjährigen Sohn Konrad ließ er in Oberitalien zurück, um die Präsenz des salischen Königtums zu gewährleisten.

    Absetzung durch den Sohn
    Herrschaftsübergabe von Heinrich IV. an seinen Sohn Heinrich V., Darstellung aus der Chronik des Ekkehard von Aura. Heinrich IV. überreicht seinem Sohn Heinrich V., der das Lilienzepter in seiner Rechten hält, die Reichsinsignien Sphaira (mit eiinem Kreuz) und Kronreif. Der junge Heinrich muss sich auf einen Hügel stellen, um auf gleicher Höhe mit seinem Vater zu sein. Von seinem Vater übernimmt er die Reichsinsignien und damit die Herrschaft. Die ca. 1106 entstandene Zeichnung soll den Eindruck erwecken, die Herrschaft sei friedlich von Heinrich IV. auf seinen Sohn Heinrich V. übergegangen. Ekkehard von Aura, Chronicon universale, Berlin, Staatsbibliothek, Ms. lat. fol. 295, fol. 99r
    Mit dem frühen Tod des älteren Sohnes Konrad am 27. Juli 1101 war die Gefahr eines Bruderzwistes um die Nachfolge im Königtum gebannt. Stefan Weinfurter erklärt Heinrichs Gründe dafür, sich vom Vater zu distanzieren und den Treueid zu brechen, mit dem Verweis auf die Vorstellungen des reformorientierten Adels, der die Verantwortung für das Reich inzwischen für sich reklamierte. Heinrich sah sich zum Handeln gezwungen, wenn er seinem Geschlecht die Königsherrschaft sichern wollte. Der bayerische Adel hatte ihn nachdrücklich auf die Gefahr des Herrschaftsverlustes hingewiesen. Wenn er mit der Thronbesteigung bis zum Tod des Vaters warte, werde ihm ein anderer zuvorkommen.[107] Als weiteres Motiv für die Rebellion des Sohnes nimmt Weinfurter dessen Angst um sein Seelenheil an. Heinrich V. ging mit anderen jungen Adligen eine „Heilsgemeinschaft“ ein, die jedoch schon wenige Jahre nach Heinrichs Herrschaftsbeginn zerbrochen sei.[108] Nach Gerd Althoff waren lokale Ereignisse in Regensburg für den Aufstand entscheidend. Heinrich IV. verhinderte nicht, dass Ministeriale und Bürger im Februar 1104 Sieghard von Burghausen ermordeten.[109]
    Zu Weihnachten 1104 übernahm Heinrich V. in Regensburg die Führung einer Gruppe junger Fürsten, die sich zur Rebellion gegen den alten Kaiser entschloss. Von Bayern aus schickte Heinrich Boten zu Papst Paschalis und bat um Rat wegen des Eides, dden er seinem Vater geschworen hatte und den er nun brechen würde. Durch Bischof Gebhard von Konstanz ließ der Papst ihm den apostolischen Segen übermitteln. Er versprach Heinrich V. die Absolution im Jüngsten Gericht, wenn er ein gerechter König und Lenker der Kirche sein wolle.[110] 1105 kam es zu zahlreichen Kampfhandlungen, die zunächst ohne durchschlagenden Erfolg blieben. Ende Oktober 1105 gelang es Heinrich V. jedoch, Speyer mit Hilfe des dortigen Vogtes einzunehmen. Mit Gebhard, dem Abt von Hirsau, konnte er einen der ärgsten Gegner Heinrichs IV. als neuen Bischof einsetzen. Das Domkapitel von Speyer, bislang wichtigster Rückhalt des Kaisers, war damit ausgeschaltet. Im Herbst 1105 sammelten Vater und Sohn ihre Truppen. Ein entscheidendes Gefecht verhinderte jedoch das Verantwortungsbewusstsein der Fürsten. Die Fürsten beider Seiten begannen Friedensgespräche. Zu Weihnachten 1105 wurde der Beschluss gefasst, die Auseinandersetzung auf einem Hoftag in Mainz zu klären.
    Heinrich V. gab sich reue- und versöhnungsbereit, der Vater drückte ihn unter Tränen an seine Brust und entließ sein Heer. Sein Sohn legte ihm daraufhin nahe, sich zu seinem Schutz in die Burg Böckelheim zu begeben. Die üblichen Rituale der Versöhnung (Fußfall, Tränen und Küsse), die bis dahin bindend gewesen waren, verloren im Vater-Sohn-Konflikt allerdings offenbar ihre Wirksamkeit. Kaum war Heinrich IV. auf der Burg angekommen, wurde er gefangengenommen. Sein Bewacher war Gebhard, dder neue Bischof von Speyer. Er setzte dem Kaiser so zu, dass dieser einige Tage später auf seine Herrschaft verzichtete, und erpresste die Herausgabe der Reichsinsignien. Das umstrittene Problem, ob und wie man einen Kaiser absetzen könne, hatte sich damit erledigt. Ohne Krieg und Blutvergießen war nun der Herrschaftsübergang möglich.[111] Das Verhalten des Sohnes wurde vom Vater als „ruchloser Verrat“, als „unmenschlich und grausam gegen alles Recht“ und als „Täuschung und Betrug“ bezeichnet.[112]
    Auf einer Fürstenversammlung zu Ingelheim am 31. Dezember 1105 musste Heinrich IV. auf massiven Druck der Fürsten auf den Thron verzichten. Am 5. Januar 1106 wurde Heinrich V. in Mainz von den Fürsten zum König gewählt. Erzbischof Ruthard von Mainz überreichte ihm die Reichsinsignien. Mit ihrer Übertragung wurde „die volle Legitimität der Herrschaftsübernahme durch Heinrich V. bei Lebzeiten des Vaters garantiert“.[113]

    Heinrichs Ende[
    Dem alten Kaiser Heinrich IV. gelang es Ende Januar oder Anfang Februar 1106, aus der Pfalz Ingelheim zu entkommen und den Widerstand zu organisieren. Nach erfolgversprechenden Anfängen erkrankte er jedoch und starb am 7. August 1106 in Lüttichch. Dort erhielt er zunächst ein ehrenvolles Begräbnis im Dom. Die Fürsten jedoch erhoben Einspruch, da der Kirchenbann noch nicht aufgehoben worden war. Der tote Kaiser wurde aus seinem Grab geholt und in einer noch ungeweihten Kapelle außerhallb der Stadt in Cornelio monte sita (heute Cornillon, ein Stadtteil von Lüttich) in ungeweihter Erde beigesetzt. Heinrich V. setzte sich wenig später über den Beschluss der Fürsten hinweg, ließ den Leichnam am 24. August erneut aus der Erde holen und zunächst nach Lüttich, dann nach Speyer überführen, um ihn dort im Mariendom zu bestatten. Gebhard, der Bischof von Speyer, verbot jedoch Begräbnis und Begräbnisfeierlichkeiten. So wurde der tote Kaiser außerhalb des Domes in einer ungeweihten Kapelle, der späteren Afrakapelle, begraben. In der Bevölkerung Speyers führte dies zu Tumulten, Gebhard musste sich 1106 aus der Stadt zurückziehen. Bauern legten Saatkörner auf die Bahre und nahmen Erde vom Grab, die sie später auf die Felder streuten, um den Ertrag der Ernte zu steigern. Heinrichs Leichnam wurde erst am 7. August 1111 in die Krypta des Doms umgebettet, nachdem sein Sohn beim Papst die Aufhebung des Kirchenbanns erwirkt hatte.
    Während sich für den ersten Salier, Konrad II., noch 26 Einträge in Nekrologien finden lassen, wird Heinrich lediglich in 14 erhaltenen Totenbüchern verzeichnet.[114] Die Reichsklöster Lorsch, Fulda, Hersfeld, Prüm oder Niederaltaich, aber aucuch Bischofsklöster wie St. Emmeram in Regensburg, Weihenstephan in Freising, Weltenburg oder Neuenheerse haben Heinrichs Todestag in ihrem Nekrolog vermerkt. Die angesehenen Abteien Echternach, Subiaco und Farfa und das cassinensische Priorat SS. Maria in Albaneta bei Montecassino haben Heinrich zu Lebzeiten in ihre Gebetsgemeinschaft aufgenommen und ihrem königlichen Mitbruder ein dauerhaftes Andenken in der liturgischen Praxis erhalten.[115] In den Totenbüchern der reformorientierten Klöster Hirsau und Michelsberg, aber auch in Weißenburg, Reichenau, St. Gallen, Einsiedeln, Ebersberg und Montecassino fehlt dagegen sein Todestag.

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Heinrich heiratete Gräfin Berta von Savoyen (von Maurienne) am 13 Jul 1066 in Würzburg und Tribur. Berta (Tochter von Graf Otto von Savoyen (von Maurienne) und Markgräfin Adelheid (Arduine) von Susa (von Turin)) wurde geboren am 21 Sep 1051; gestorben am 27 Dez 1087. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 154. König Konrad III. von Italien (Salier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 12 Feb 1074 in Kloster Hersfeld; gestorben am 27 Jul 1101 in Florenz; wurde beigesetzt in Kathedrale Santa Reparata beigesetzt wurde, die heute durch den Dom Santa Maria del Fiore überbaut ist.
    2. 155. Prinzessin Agnes von Deutschland (von Waiblingen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1073; gestorben am 24 Sep 1143; wurde beigesetzt in Klosterneuburg.
    3. 156. König Heinrich V. (Salier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1081 oder 1086; gestorben am 23 Mai 1125.

    Heinrich heiratete Adelheid (Jewspraksija, Praxedis) von Kiew am 14 Aug 1089, und geschieden in 1095. Adelheid (Tochter von Wsewolod I. Jaroslawitsch von Kiew (Rurikiden) und Anna von Polowzen) wurde geboren in 1067/1070; gestorben am 20 Jul 1109 in Kiew. [Familienblatt] [Familientafel]


  15. 100.  Judith (Salier) Graphische Anzeige der Nachkommen (67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1054 in Goslar; gestorben in an einem 14 Mär zw 1092 und 1096.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Ungarn durch die 1. Ehe (ab 1063), Herzogin von Polen durch die 2. Ehe (ab 1088)

    Notizen:

    Judith und Salomon hatten eine Tochter.
    Judith und Władysław I. hatten drei Töchter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Judith_von_Ungarn

    Judith von Ungarn (* Sommer 1054 wahrscheinlich in Goslar; † 14. März 1092/96) war die jüngste Tochter des Kaisers Heinrich III. aus seiner zweiten Ehe mit Agnes von Poitou. Judith war in ihrer ersten Ehe mit Salomon ab 1063 Königin von Ungarn und in ihrer zweiten Ehe mit Władysław I. Herman ab 1088 Herzogin von Polen.

    Leben
    Als jüngste Tochter Heinrichs III. und Agnes von Poitou wurde Judith (auch Judith-Sophie oder Judith-Maria) im Sommer 1054 wahrscheinlich in Goslar geboren.
    Im Jahr 1058 wurde sie im Rahmen eines Friedensschlusses mit dem ungarischen Thronfolger und Mitkönig Salomon verlobt. 1060 mussten die beiden im Zuge der Auseinandersetzung mit Salomons Bruder um die Thronfolge aus Ungarn fliehen. Sie kehrten 1063 mit deutscher Hilfe zurück. Der genaue Hochzeitstermin der beiden ist nicht bekannt, man vermutet die Jahre zwischen 1063 und 1066. 1074 wurde Salomon gestürzt, woraufhin Judith von Mai oder Juli 1074 bis 1088 mit kurzen Unterbrechungen in Regensburg lebte.
    Um 1087 starb Salomon, Judith heiratete 1088 den Herzog Wladyslaw I. Hermann von Polen. Auch diese zweite Ehe Judiths diente der Friedenssicherung und trug dazu bei, die in diesem Fall deutsch-polnischen Beziehungen friedlich zu gestalten. Anlässlich ihrer Heirat nahm sie übrigens ein kostbares, von ihrem Bruder Heinrich IV. in Auftrag gegebenes und im Kloster Sankt Emmeram hergestelltes Evangeliar mit an den polnischen Hof, das heute in der Bibliothek des Domkapitels in Krakau aufbewahrt wird.
    Judith starb an einem 14. März, unklar ist aber das Jahr, man vermutet den Zeitraum zwischen 1092 und 1096.

    Nachkommen
    Judith brachte vier Töchter zur Welt,
    - in erster Ehe:
    • Sophie (∞ Poppo Graf von Berg-Schelklingen)
    - in zweiter Ehe:
    • Agnes (Äbtissin von Gandersheim und Quedlinburg)
    • Adelheid (∞ Diepold III. Markgraf von Cham und Vohburg)
    • unbekannt (∞ Jaroslaw Fürst von Wladimir)


    Literatur
    • Mechthild Black-Veldtrup: Die Töchter Heinrichs III. und der Kaiserin Agnes. In: Vinculum Societatis. Festschrift für Joachim Wollasch. 1991. S. 36–57
    • Mechthild Black-Veldtrup: Kaiserin Agnes (1043–1077). Quellenkritische Studien. Böhlau Verlag, Köln 1995
    • Egon Boshof: Die Salier. Kohlhammer, Stuttgart [u.a.] 2000
    • Hansmartin Schwarzmaier: Von Speyer nach Rom. Wegstationen und Lebensspuren der Salier. Thorbecke, Sigmaringen 1992

    Judith heiratete König Salomon von Ungarn (Árpáden) in zw 1063 und 1066. Salomon (Sohn von König Andreas I. von Ungarn (Árpáden) und Prinzessin Anastasia von Kiew (Rurikiden)) wurde geboren in 1053; gestorben in 1087. [Familienblatt] [Familientafel]

    Judith heiratete Fürst Władysław I. (Hermann) von Polen (Piasten) in 1088. Władysław (Sohn von Fürst Kasimir I. von Polen (Piasten) und Prinzessin Dobronega (Maria) von Kiew) wurde geboren in 1043; gestorben am 4 Jun 1102 in Płock. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 157. Adelajda (Adelheid) von Polen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1090/91; gestorben in 1127.

  16. 101.  Ekbert I. von Meissen (von Braunschweig)(Brunonen) Graphische Anzeige der Nachkommen (69.Liudolf8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1036; gestorben am 11 Jan 1068.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ekbert_I._(Meißen)

    Ekbert I. von Meißen (* um 1036;[1] † 11. Januar 1068) aus der Familie der Brunonen war ein sächsischer Graf und Markgraf von Meißen.

    Leben
    Er war der Sohn des sächsischen Adeligen Liudolf und dessen Ehefrau Gertrud der Älteren von Braunschweig, von denen er den brunonischen Besitz um Braunschweig erbte. Für seine ostfälische Grafschaft bestand seit 1051 eine Lehnsabhängigkeit gegenüber dem Bischof von Hildesheim. Daneben erwarb Ekbert verschiedene friesische Grafschaften unter Lehnshoheit des Erzbischofs von Hamburg-Bremen. Obwohl eng verwandt mit dem salischen Herrscherhaus, beteiligte sich Ekbert im Jahre 1062 an der Entführung des unmündigen Königs Heinrich IV. beim Staatsstreich von Kaiserswerth. Im Jahre 1067 wurde Ekbert mit der Mark Meißen belehnt.
    Er war seit 1058 verheiratet mit Irmgard von Turin aus der Familie der Arduine, der Witwe Ottos von Schweinfurt († 1057) und durch ihre Schwester Adelheid Tante der Kaiserin Bertha (Bertha von Turin), der Ehefrau Heinrichs IV. Nachfolger war sein Sohn Ekbert II., nach dessen kinderlosem Tod im Jahre 1090 der brunonische Besitz an dessen Schwester Gertrud der Jüngeren von Braunschweig fiel.
    Ekbert förderte den Handel in Braunschweig und ist vermutlich Gründer des dortigen Cyriakusstiftes, welches Familienstift und Grablege der Brunonen war.



    Literatur
    • Heinrich Theodor Flathe: Ekbert I. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 5, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 783.
    • Gudrun Pischke: Ekbert I., Graf von Braunschweig, Markgraf von Meißen. In: Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent u. a. (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 8. bis 18. Jahrhundert. Appelhans, Braunschweig 2006, ISBN 3-937664-46-7,. 192 f.
    Anmerkungen
    1 Familienstammbaum auf ahnenforschungen.de

    Familie/Ehepartner: Irmgard (Arduine) von Turin (von Susa). Irmgard (Tochter von Markgraf Olderich (Odelricus dictus Mainfredus) von Turin (Arduine) und Markgräfin Berta von Este) gestorben am 21 Jan 1078. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 158. Ekbert II. von Meissen (von Braunschweig)(Brunonen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1059/1061; gestorben in 3.Jul 1090 in Selketal, Harz.
    2. 159. Gertrud von Braunschweig, die Jüngere  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1060; gestorben am 9 Dez 1117 in Braunschweig.

  17. 102.  Mathilde von FrieslandMathilde von Friesland Graphische Anzeige der Nachkommen (69.Liudolf8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1024; gestorben in 1044.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Frankreich (im 11. Jahrhundert)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mathilde_von_Friesland

    Mathilde von Friesland (* um 1024; † 1044) war eine Königin von Frankreich im 11. Jahrhundert.
    Mathilde war eine ostfränkische Adlige hoher Geburt. Wahrscheinlich waren ihre Eltern der Markgraf Liudolf von Friesland und dessen Ehefrau Gertrude von Egisheim aus der Sippe der Brunonen. Diese Filiation ist quellenmäßig nicht zu belegen, sie wird allerdings aus der mehrfach auftretenden Bezeichnung Mathildes als neptem des römisch-deutschen Kaisers Heinrich III. erschlossen, der wiederum ein Halbbruder von Liudolf und damit ihr Onkel gewesen wäre. Auch wäre sie damit mütterlicherseits eine Nichte des Bischofs Bruno von Toul gewesen, der 1049 als Leo IX. zum Papst gewählt wurde.
    Ihre Ehe mit dem westfränkisch-französischen König Heinrich I. wurde bei einem Treffen mit diesem im lothringischen Ivois im Jahr 1034 von Kaiser Konrad II. vereinbart, der wohl ihr angeheirateter Großvater war. Kurz zuvor war dessen eigene Tochchter gestorben, die auch Mathilde hieß und die ebenfalls schon mit dem westfränkischen König verlobt war. Zum Zeitpunkt ihrer Eheschließung war Mathilde erst zehn Jahre alt, trotzdem gibt es keinen Zweifel darüber, dass die Ehe bereits kurz nacach der Trauung vollzogen wurde. Um das Jahr 1040 gebar sie eine Tochter, allerdings verstarben Mutter und Tochter in kurzem Abstand zueinander im Jahr 1044. Mathilde wurde in der Abtei von Saint-Denis beigesetzt, ihre Grabstätte ist jedoch nicht mehr erhalten.
    Nach ihrem Tod verheiratete sich Heinrich I. in zweiter Ehe mit Anna von Kiew.


    Literatur
    • Carsten Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich. Steiner, Stuttgart 2002, ISBN 3-515-08113-5.
    • Gerd Treffer: Die französischen Königinnen. Von Bertrada bis Marie Antoinette. Pustet, Regensburg 1996, ISBN 3-7917-1530-5.
    Weblink
    • Szabolcs de Vajay, Mathilde, reine de France inconnue

    Mathilde heiratete Heinrich I. von Frankreich (Kapetinger) in cir 1034. Heinrich (Sohn von König Robert II. von Frankreich (Kapetinger), der Fromme und Königin Konstanze von der Provence (von Arles)) wurde geboren in 1008; gestorben am 4 Aug 1060 in Vitry-aux-Loges bei Orléans. [Familienblatt] [Familientafel]


  18. 103.  Gräfin Hedwig von EppensteinGräfin Hedwig von Eppenstein Graphische Anzeige der Nachkommen (70.Markwart8, 44.Beatrix7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1047; gestorben in cir 1112.

    Notizen:

    ACHTUNG
    Die Verbindung mit Engelbert I. von Spanheim muss überprüft werden. Im Bericht über Engelbert werden andere Thesen angenommen!
    Auch als Tochter des Markwart IV. ist sie nicht verifiziert!


  19. 104.  Herzog Heinrich III. von Kärnten (von Eppenstein)Herzog Heinrich III. von Kärnten (von Eppenstein) Graphische Anzeige der Nachkommen (70.Markwart8, 44.Beatrix7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1050; gestorben am 4 Dez 1122.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: Aquileia; Vogt von Aquileia
    • Beruf / Beschäftigung: Moosburg; Vogt von Moosburg
    • Titel (genauer): 1077 bis 1093, Grafschaft Eppenstein; Graf von Eppenstein
    • Titel (genauer): 1077 (1086?) bis 1093, Markgrafschaft Friaul; Markgraf von Friaul
    • Titel (genauer): 1077 bis 1093, Markgrafschaft Krain; Markgraf von Krain
    • Titel (genauer): 1076 bis 1101/1102, Herzogtum Kärnten; Herzog von Kärnten
    • Titel (genauer): 1076 (1090?) bis 1101/1102, Markgrafschaft Verona; Markgraf von Verona
    • Titel (genauer): 1090 bis 1122, Markgrafschaft Istrien; Markgraf von Istrien

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_III._(Kärnten)

    Heinrich III. von Kärnten (* um 1050; † 4. Dezember 1122) aus dem Adelsgeschlecht der Eppensteiner war Graf von Eppenstein, von 1077 bis 1093 Markgraf von Krain, von 1077 bis 1093 Markgraf von Friaul, von 1077 (1086?) bis 1093 Markgraf von Istrien, von 1090 bis 1122 Herzog von Kärnten und Markgraf von Verona, von 1076 (1090?) bis 1101/02 Vogt von Aquileia sowie Vogt von Moosburg.

    Leben
    Heinrich war der dritte Sohn Markwarts IV. von Eppenstein und der Liutbirg von Plain, Tochter von Graf Liutold II.

    Als 1090 sein Bruder Liutold kinderlos gestorben war, wurde er von Kaiser Heinrich IV. mit dem Herzogtum Kärnten betraut. Wegen der schleichenden Entfremdung Liutolds gegenüber dem Kaiser in den letzten Jahren musste Heinrich III. aber etliche Dämpfer und Abstriche hinnehmen: Der Kaiser verhinderte es nicht, dass die eher papsttreuen Spanheimer 1091 die Gründung ihres Familienstifts St. Paul im Lavanttal abschließen konnten, wogegen für das Eppensteiner Familienstift St. Lambrecht, das für die Festigung der eppensteinschen Herrschaft als geistiges Zentrum äußerst wichtig war, noch etliche politische Hürden zu nehmen waren – die St. Lambrechter Gründung sollte erst 1103 (Installation des Reform-Abtes Hartmann) bzw. 1109 (päpstliche Bestätigung durch Paschalis II.) und 1114 (kaiserliche Bestätigung durch Heinrich V.) abgeschlossen sein.

    Außerdem kam die Mark Krain an Aquileia (1093), die Vogtei Aquileia musste Heinrich abtreten (1093, aber eher erst 1101/02) und Istrien bekam einen neuen Markgrafen (1093).

    1097 halfen Herzog Heinrich III. und sein Bruder Ulrich, Patriarch von Aquileia, Herzog Welf bei der Sicherstellung seines lombardischen Erbes. 1105 stellte er sich auf die Seite Heinrichs V. und zog mit ihm 1108 gegen die Ungarn und 1110/11 zur Kaiserkrönung nach Italien.

    1122, ein Jahr nach dem Tod seines Bruders Ulrich, starb auch Heinrich; mit ihm erlosch das Geschlecht der Eppensteiner, die Besitzungen vom Semmering bis zum Tagliamento ihr Eigen nannten. Er ist im Familienstift St. Lambrecht bestattet.

    Heinrichs Nachfolger als Kärntner Herzog wurde sein Spanheimer Taufpatenkind Heinrich IV., seine reichen Besitzungen erbten die Traungauer Markgrafen der Kärntner Mark.

    Ehen und Nachkommen
    Heinrich III. war dreimal verheiratet:

    ∞ etwa 1075: Beatrix († an einem 24. Februar), unbekannter Herkunft
    ∞ nach 1096: Liutgard († an einem 21. Juli), unbekannter Herkunft
    ∞ nach 1103: Sophie († 2. Mai 1154), Tochter des Markgrafen Leopold II. aus dem Geschlecht der Babenberger und der Ida von Österreich
    Alle drei Ehen blieben kinderlos.

    Name:
    Heinrich war der letzte in Kärnten regierende Eppensteiner.

    Die Eppensteiner waren ein mittelalterliches Adelsgeschlecht, das einige Herzöge von Kärnten stellte und als erstes einheimisches Herzogsgeschlecht gilt. Auch zwei Markgrafen der Kärntnermark entstammen diesem Geschlecht. Auf die rot-weiß-rote Lehensfahne dieses Geschlechts geht der österreichische Bindenschild ursprünglich zurück, denn als 1122 das Geschlecht ausstarb, vererbte es sein Eigengut und Friauler Lehenschaften samt seiner Lehensfahne an die Meinhardiner von Kärnten sowie an die steirischen Traungauer, die letztgenannten es wiederum bei ihrem Aussterben 1192 an die österreichischen Babenberger, Herzöge von Österreich, weitervererbten
    https://de.wikipedia.org/wiki/Eppensteiner

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Eppenstein

    Titel (genauer):
    Das 1040 als eigene Markgrafschaft organisierte, 973 erstmals als Krain erwähnte Gebiet wurde kirchlich von Aquileia aus betreut. Weltlich war das Land vorerst an das 976 zum Herzogtum des Heiligen Römischen Reiches erhobene Kärnten gebunden.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Krain

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Friaul

    Titel (genauer):
    Die Markgrafschaft Verona (Mark Verona, Mark Verona und Aquileia, Veroneser Mark) war ein mittelalterliches Herrschaftsgebiet, dessen Territorium faktisch ganz Nordostitalien umfasste.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Markgrafschaft_Verona

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Meranien#Istrien-Meranien

    Heinrich heiratete Beatrix in cir 1075. [Familienblatt] [Familientafel]

    Heinrich heiratete Liutgard in nach 1096. [Familienblatt] [Familientafel]

    Heinrich heiratete Sophie von Österreich (Babenberger) in nach 1103. Sophie (Tochter von Markgraf Leopold II. von Österreich (Babenberger), der Schöne und Ida (Itha) von Österreich) gestorben am 2 Mai 1154. [Familienblatt] [Familientafel]


  20. 105.  Adalbero von Steiermark Graphische Anzeige der Nachkommen (71.Willibirg8, 44.Beatrix7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben am 22 Nov 1082.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: ermordet


  21. 106.  Markgraf Ottokar II. von SteiermarkMarkgraf Ottokar II. von Steiermark Graphische Anzeige der Nachkommen (71.Willibirg8, 44.Beatrix7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben am 28 Nov 1122.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Markgraf der Steiermark, Vogt zu Nonnberg

    Notizen:

    Reformierte Garsten;1082-1122 urkundlich bezeugt.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ottokar_II._(Steiermark)

    Ottokar II., auch Otakar, († 28. November 1122), war Graf im Traungau und im Chiemgau, Markgraf der Steiermark von 1082 bis 1122.
    Er war der Sohn Ottokars I. und der Willibirg von Kärnten. Er war mit Elisabeth, einer Tochter des Babenberger Markgrafen Leopold II. von Österreich verheiratet. Nach siegreichem Kampf auf Seiten der Gregorianer gegen Bruder Adalbero im Rahmen des Investiturstreits wurde er 1082 sein Nachfolger als Markgraf.
    Er gründete 1080 das spätere Benediktinerkloster Garsten (bei Steyr) als Kollegiatstift..
    Nach dem Aussterben der Eppensteiner, die einige Herzöge von Kärnten gestellt hatten, im Jahre 1122, kam deren reicher Eigenbesitz im steirischen Raum an die mit den Eppensteinern verschwägerten Traungauer, was deren Position in ihrer Markgrafschaft stärkte. Die Markgrafschaft wurde 1122 vom Herzogtum Kärnten getrennt und unmittelbar dem Reich unterstellt (Geburtsjahr der Steiermark nach Hans Pirchegger).

    Nachkommen
    • Leopold I. der Tapfere/Starke († 1129)
    • Kunigunde († 1161), ∞ Bernhard Graf von Sponheim-Marburg († 1147)
    • Willibirg († 1145), ∞ Ekbert II. Graf von Formbach-Pitten († 1144)


    Literatur
    • Heinz Dopsch u. A.: Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. In: Herwig Wolfram (Hg), Österreichische Geschichte 1122-1278, Ueberreuter, Wien, 2003, ISBN 3-8000-3973-7
    • Karl Brunner: Herzogtümer und Marken. Vom Ungarnsturm bis ins 12. Jahrhundert. In: Herwig Wolfram (Hg), Österreichische Geschichte 907-1156, Ueberreuter, Wien, 1994, ISBN 3-8000-3532-4
    • Hans Pirchegger: Geschichte der Steiermark, Erster Band bis 1283, Pertes, Gotha, 1920
    • Franz Xaver Pritz: Geschichte der steirischen Ottokare in ihrer Vorfahren, bis zum Aussterben dieses Stammes im Jahre 1192. 1844 (In einem Sammelband, S. 261 ff., Google eBook, vollständige Ansicht).
    Weblinks
     Commons: Ottokar II. (Steiermark) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Familie/Ehepartner: Markgräfin Elisabeth von Österreich (Babenberger). Elisabeth (Tochter von Markgraf Leopold II. von Österreich (Babenberger), der Schöne und Ida (Itha) von Österreich) gestorben in an einem 10 Okt zw 1107 und 1111. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 160. Leopold I. von Steiermark, der Tapfere, der Starke  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1129.
    2. 161. Markgräfin Wilibirg von Steiermark  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in an einem 18 Jan zw 1136 und 1139.
    3. 162. Kunigunde von Steiermark  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1161.

  22. 107.  Stephan II. (Heinrich) von BloisStephan II. (Heinrich) von Blois Graphische Anzeige der Nachkommen (73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1045; gestorben am 19 Mai 1102.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Blois, Chartres, Châteaudun, Sancerre und Meaux (1089-1102)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Stephan_II._(Blois) (Okt 2017)

    Stephan Heinrich von Blois (Etienne Henri; * um 1045; † 19. Mai 1102[1] nach der Schlacht von Ramla) war seit 1089 ein Graf von Blois, Chartres, Châteaudun, Sancerre und Meaux. Er war der älteste Sohn des Grafen Theobald III./I. von Blois-Champagne und dessen zweiter Ehefrau Gundrade (Gondrée).
    Zumeist wird er in dynastischer Kontinuität Stephan II. genannt, in Unterscheidung zu seinem Onkel Graf Stephan I. von Champagne.

    Leben
    Stephan wird erstmals 1061 in Kämpfen gegen den Grafen von Anjou erwähnt, 1074 überließ ihm sein Vater die Regentschaft in Blois und Chartres. Stephan heiratete 1081 in Chartres Adela von der Normandie, eine Tochter Wilhelms des Eroberers mit dem sich das Haus Blois eine Feindschaft zu König Philipp I. von Frankreich teilte. 1088 fiel Stephan nach einem gescheiterten Aufstand gegen den König in Kerkerhaft. Nach seiner Freilassung war er ein treuer Vasall König Philipps und bekämpfte für diesen erfolgreich den Aufstand des Grafen Burchard II. von Corbeil.

    Kreuzzüge
    Graf Stephan nahm 1096 das Kreuz und wurde im Kontingent seines Schwagers Robert Kurzhose einer der Anführer des Ersten Kreuzzugs. Er schrieb enthusiastische Briefe an seine Frau über den Fortschritt des Unternehmens. Während der langwierigen und entbehrungsreichen Belagerung Antiochias verließ er das Kreuzfahrerheer am 2. Juni 1098, zwei Tage vor dem Fall der Stadt, und kehrte in die Heimat zurück. Dort wurde er mit Vorwürfen und Ablehnung konfrontiert da er das abgelegte Gelübde Jerusalem zu befreien nicht erfüllt hatte.
    Seine Frau Adela drängte ihn, zur Erfüllung seines Gelübdes eine zweite bewaffnete Pilgerreise zu machen. So schloss er sich dem Kreuzzug von 1101 an - zusammen mit anderen, die nach ihrer vorzeitigen Heimkehr dem gleichen Druck ausgesetzt waren. In der Schlacht von Mersivan rettete er Raimund von Toulouse das Leben, dem er anschließend bei der Eroberung von Tartus half. Zu Ostern 1102 erreichte Stephan schließlich Jerusalem.
    Am 17. Mai 1102 nahm er an der Schlacht von Ramla teil und fiel am folgenden Tag am Turm von Ramla 57-jährig im Kampf gegen die ägyptischen Fatimiden.

    Ehe und Nachkommen
    Stephans Ehe mit Adela von der Normandie († 8. März 1138) sollte folgenschwer sein. Nachdem der Erbsohn ihres Bruders Heinrich Beauclerc bei dem Untergang des weißen Schiffs 1120 ertrank, bestimmte er seine einzige legitime Tochter Matilda zur Erbin Englands und der Normandie. Da diese aber mit dem Grafen von Anjou, einem Erbfeind der Normannen wie auch der Blois, verheiratet war, verwarfen die Barone die Erbfolgeregelung und bevorzugten die Söhne Stephans und Adeles in der Nachfolge (siehe: Englischer Bürgerkrieg von 1135 bis 1154).

    Familie/Ehepartner: Adela von England (von der Normandie). Adela (Tochter von König Wilhelm I. von England (von der Normandie), der Eroberer und Gräfin Mathilde von Flandern) wurde geboren in 1062; gestorben in 1138. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 163. Graf Wilhelm I. (Guillaume) von Blois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1090/1093; gestorben in cir 1150.
    2. 164. Graf Theobald II. (IV.) (Diebold) von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1093; gestorben am 10 Jan 1152.
    3. 165. Eleonore von Blois  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 166. König Stephan von England (Haus Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1092 in Blois; gestorben am 25 Okt 1154 in Dover, England; wurde beigesetzt in Faversham Abbey.

  23. 108.  Herbert II. von Maine (Zweites Haus)Herbert II. von Maine (Zweites Haus) Graphische Anzeige der Nachkommen (75.Bertha8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben am 9 Mrz 1062.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Maine (seit 1051)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_II._(Maine)

    Herbert II. von Maine († 9. März 1062) war seit 1051 ein Graf von Maine aus dem zweiten Haus Maine. Er war der Sohn und Nachfolger Graf Hugos IV. und seiner Ehefrau Bertha von Blois († 1085).
    Nach dem Tod seines Vaters 1051 war Herbert noch unmündig, was der tatsächliche Herrscher über Maine, Graf Gottfried II. Martel von Anjou, als Vorwand nutzte um seine Herrschaft als Vormund für Herbert zu legitimieren, zumal Maine formell ein Leehen von Anjou war. Doch Herberts Mutter gelang gemeinsam mit ihren Kindern die Flucht aus Le Mans an den Hof des Normannenherzogs Wilhelm II. (des späteren Eroberers von England), der sich zum Schutzherrn Herberts ernannte. 1056 erkannte Herbert den Herzog als seinen Lehnsherrn an und erreichte die Verlobung seiner Schwester mit dessen ältestem Sohn Robert Kurzhose.
    Bald darauf starb Herbert. Mit ihm endete das zweite Haus Maine (die Hugoniden) im Mannesstamm. Der Kampf um die Vorherrschaft im Maine sollte die kommenden Jahre zwischen Angevinen und Normannen weitergehen. Es dauerte zwei Generationen mit erheblichen Auseinandersetzungen, bis mit Gottfried Plantagenet 1126 eine neue Dynastie dauerhaft die Herrschaft antrat.


  24. 109.  Herzog Conan II. von der BretagneHerzog Conan II. von der Bretagne Graphische Anzeige der Nachkommen (75.Bertha8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1018; gestorben am 11 Dez 1066 in Château-Gontier; wurde beigesetzt in Klosterkirche Saint-Melaine in Rennes.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1040-1066, Bretagne; Herzog von Bretagne https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_der_Bretagne


  25. 110.  Havise (Hawisa) von der BretagneHavise (Hawisa) von der Bretagne Graphische Anzeige der Nachkommen (75.Bertha8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1072.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1066-1072, Bretagne; Herzogin von Bretagne https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_der_Bretagne

    Havise heiratete Graf Hoël II. (V.) von Cornouaille in 1066. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 167. Alain IV. von Bretagne (Cornouaille)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1072; gestorben in 1119.
    2. 168. Hildeberge von Cornouaille  Graphische Anzeige der Nachkommen

  26. 111.  Adelheid von BrauweilerAdelheid von Brauweiler Graphische Anzeige der Nachkommen (76.Liudolf8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    Name:
    Bringt Zutphen und Teile des mütterlichen Erbes mit in die Ehe.

    Familie/Ehepartner: Graf Gottschalk von Zutphen (von Twente). Gottschalk (Sohn von Hermann von Nifterlake) gestorben in cir 1063. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 169. Otto II. von Zutphen, der Reiche  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1050; gestorben in 1113.

  27. 112.  Fürst Kasimir I. von Polen (Piasten)Fürst Kasimir I. von Polen (Piasten) Graphische Anzeige der Nachkommen (79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 28 Jul 1016; gestorben am 28 Okt 1058.

    Notizen:

    Genannt Odnowiciel (= der Erzerneuerer)

    https://de.wikipedia.org/wiki/Kasimir_I._Karl

    Kasimir I. Karl[1](genannt „der Erneuerer“, polnisch Kazimierz I. Karol Odnowiciel, lateinisch Casimirus Carolus Restaurator; * 26. Juli 1016; † 28. November 1058 in Posen) war der Sohn des polnischen Königs Mieszko II. Lambert aus seiner Verbinndung mit der Nichte Kaisers Otto III., der deutschen Prinzessin Richeza. Kasimir war somit Urenkel des Kaisers Otto II. und Kognat des deutschen Hochadels. Er entstammte im Mannesstamm der Dynastie der später sogenannten Piasten und war von 1034 bis 1058 Herzog von Polen.

    Leben
    Über Kasimirs Leben ist wenig bekannt und es gibt viele Widersprüche in den Quellen. Der Vater starb 1034, zu dieser Zeit hielt sich Kasimir in Deutschland am Hofe seines Onkels Hermann II. auf, des späteren Erzbischofs von Köln. Kasimir kam wahrscheinlich schon nach dem Tod des Vaters mit seiner Mutter Richeza nach Polen zurück, um sein Erbe anzutreten, musste das Land jedoch 1037 auf Druck der Opposition Richtung Ungarn verlassen, von wo er sich direkt ins Reich begab.
    Gesichert ist nur, dass ab 1034 durch die Entladung sozialer Spannungen, durch heidnische Reaktion und durch einen elitären Widerstand gegen die zentralisierende Politik der Monarchen eine rapide Auflösung des polnischen Staates stattfand. Durcrch eine allein auf Raub, Tribut und Beute seiner Amtsvorgänger gestützte Herrschaft waren die materiellen Ressourcen Polens erschöpft, immer höhere Abgaben und Leistungen zum Unterhalt der königlichen bzw. herzöglichen Gefolgsleute und Stehenden Heeres waren der Bevölkerung abgepresst worden. Der unnachgiebige Missionseifer der Herrschenden stieß auch sieben Jahrzehnte nach Polens „Taufe“ immer noch auf tiefverwurzelte heidnische Riten und Kulte. So kam es 1037/38 zu einem reaktionären, heidnisch geprägten Aufstand, der die junge christliche Kirche Polens in Gefahr brachte und in dessen Verlauf der Breslauer Bischof fliehen musste; auf einem zerstörten Wallabschnitt der Breslauer Burg wurde ein heidnischer Tempel errichtet.[2]
    Die verworrene Lage Polens ausnutzend marschierte 1038 der böhmische Herzog Břetislav I. in das Land ein und verwüstete im Verbund mit heidnischen Pomoranen und Pruzzen weite Gebiete Großpolens. Er erbeutete die Gebeine des Heiligen Adalbert und anderer Heiliger aus polnischen Kathedralen, die nach Prag mitgenommen wurden und so einen dauerhaften Disput zwischen Böhmen und Polen heraufbeschworen; zusätzlich wurde Schlesien und Kleinpolen von Böhmen annektiert. Die Provinzen Pommern und Masowien verselbständigten sich unter ihren regionalen Fürsten.[3]
    Kasimir hatte inzwischen im Reich dank der deutschen Familie seiner Mutter hohe Anerkennung und die Unterstützung des römisch-deutschen Königs Heinrich III. gewonnen. Kasimir zog spätestens im Sommer 1041[4] mit 500 kaiserlichen Panzerreitern in das Odergrenzgebiet, wo ihm die Einnahme einer Burg gelang und von der aus er Zug um Zug in den polnischen Kernprovinzen Klein- und Großpolen sowie Kujawien Fuß fassen konnte. Um sein Vorgehen abzusichern ging er ein Bündnis und eine enge verwandtschaftliche Bindung mit dem Großfürsten von Kiew, Jaroslaw „dem Weisen“, ein, indem er dessen Schwester Maria Dobroniega heiratete und seine eigene, jüngste Schwester Gertrud mit Jaroslaws Sohn Isjaslaw I. vermählte. Seine andere Schwester Richeza heiratete aus gleichem Grunde den ungarischen Thronfolger Béla I.[5]
    1046 lud Kaiser Heinrich III. die Herzöge Kasimir I. von Polen, Bretislav I. von Böhmen und Zemuzil[6] von Pommern nach Merseburg zu einer Unterredung ein, um die Verhältnisse im Osten zu regeln. Dabei wurde die Tributpflicht Pommerns an Polen erneut festgesetzt.
    Mit Hilfe des Kiewer Großfürsten gelang es Kasimir 1047, den masowischen Fürsten Meczlaus (auch Maso, Maslao) abzusetzen, der zuvor versucht hatte, seine Herrschaft auf ganz Polen auszuweiten. Schwieriger gestaltete sich die Wiedergewinnung Schlesiens von den Böhmen: Da diplomatische Versuche beim mittlerweile zum Kaiser gekrönten Heinrich III. und bei Papst Leo IX. keinen Erfolg brachten, eroberte Kasimir 1050 schließlich das Gebiet mit Waffengewalt zurück.[7] 1054 erreichte er auf dem Hoftag zu Quedlinburg die offizielle Anerkennung dieses Zustandes durch den Kaiser und den böhmischen Herzog. Bedingung war allerdings eine jährliche Tributleistung Polens an Böhmen für den Besitz von Schlesien.[8]
    Nach allen diesen Kriegen widmete sich Kasimir dem Aufbau des Staates, dessen Hauptstadt nun Krakau wurde, da es im Gegensatz zu Gnesen wenig zerstört war und auch im Hinblick auf die Bündnisse mit Kiew und Ungarn strategisch günstiger lag. Kasimir stellte innerhalb Polens die staatlichen und kirchlichen Institutionen wieder her. Diese Leistungen haben ihm den Beinamen des "Erneuerers" eingetragen.
    Kasimir I. starb am 28. November 1058.

    Ehe und Nachkommen
    Kasimir heiratete um 1041/42 Maria Dobronega Wladimirowna Prinzessin von KIEW (* vor 1012, † 1087), eine außereheliche Tochter von Wladimir I. Swjatoslawitsch, genannt Wladimir der Große, Großfürst von Kiew (978/80 – 1015), der in der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche als Heiliger verehrt wird.
    Erwachsene Kinder[9]
    1 Boleslaw II., genannt „Szczodry“ (der Freigiebige) oder „Smialy“ (der Kühne) ab 1058 Fürst von Polen, dann König von Polen (1076–1079), (* 1042, † 1081) ∞ v. 1069 Vizeslava Sviatoslavna eine Tochter von Sviatoslav II. Jaroslawitsch Fürst vonschernigow und Großfürst von Kiew [10]
    1 Mieszko Prinz von Polen (* 1069, † 1088), ∞ Eudoxia Isjaslawna, eine Tochter von Isjaslaw I. Jaroslawitsch, Großfürst von Kiew (keine Kinder)
    2 Wladyslaw I. Herman Fürst von Polen (1080–1102), Stammvater der späteren Piasten
    3 Mieszko (* 16. April 1045, † 28. Januar 1065).
    4 Swatawa von Polen (* um 1048, † 1. September 1126), ∞ 1062/62 Vratislav II. Herzog von Böhmen (1061–1085) König von Böhmen (1086–1092), († 14. Januar 1092)




    Einzelnachweise
↑ Zu Ehren Karls des Großen wurde er auf den Namen Kasimir Karl getauft. Kasimir ist ein slawischer Name und bedeutet der „Friedenstifter“. 
↑ E. Mühle: Die Piasten S. 30 f.
↑ E. Mühle: Die Piasten S. 32 
↑ E. Mühle: Die Piasteten S. 33. Der Zeitpunkt ist in der Forschung umstritten, liegt aber zwischen dem Spätsommer 1039 und dem Sommer 1041. 
↑ E. Mühle: Die Piasten S. 33 
↑ in der polnischen Literatur oft mit Siemomysl wiedergegeben 
↑ E. Mühle: Die Piasten S. 33 
↑ Historische Kommission für Schlesien (Hrsg.): Geschichte Schlesiens, Bd. 1, S. 104
↑ Europäische Stammtafeln, Neue Folge, Band II, Tafel 120; Verlag J. A. Stargardt, Marburg, 1984 
↑ Charles Cawley, Medieval Lands [1]
    Literatur
    • Eduard Mühle: Die Piasten. Polen im Mittelalter, Verlag C. H. Beck oHG, München 2011, ISBN 978-3-406-61137-7.
    • Historische Kommission für Schlesien (Hrsg.): Geschichte Schlesiens, Bd. 1, Brentano-Verlag Stuttgart, 3. Auflage 1961.
    Weblinks
     Commons: Kasimir I. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Kasimir heiratete Prinzessin Dobronega (Maria) von Kiew in 1043. Dobronega gestorben in 1087. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 170. Fürst Władysław I. (Hermann) von Polen (Piasten)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1043; gestorben am 4 Jun 1102 in Płock.
    2. 171. Königin Swatawa von Polen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 1050; gestorben am 1 Sep 1126.

  28. 113.  Prinzessin Richenza (Ryksa) von Polen Graphische Anzeige der Nachkommen (79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 22 Sep 1013; gestorben am 21 Mai 1075.

    Notizen:

    1052 urkundlich bezeugt.

    Ryksa und Béla I. hatten mindestens zwei Söhne, über die Zahl der Töchter besteht Unklarheit jedoch sind mindestens vier bekannt.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ryksa_von_Polen

    Ryksa von Polen (* 22. September 1013; † 21. Mai 1075) ist nach der Tradition der Name der Ehefrau von König Béla I. von Ungarn. Ihr Vorname ist allerdings nicht sicher überliefert.
    Sie wurde als Tochter von Mieszko II. Lambert, dem König und Herzog von Polen, und seiner Ehefrau Ryksa von Lothringen geboren.
    Zwischen 1039 und 1042 heiratete sie den späteren ungarischen König Béla I.

    Das Paar hatte mindestens zwei Söhne, Géza I. (* 1044/45, † 1077) und Ladislaus I., den Heiligen (* 1048, † 1095), die ihrem Vater als Könige von Ungarn folgten. Über die Zahl der Töchter besteht Unklarheit. Unstrittig als Töchter Belas sind Sophia († 1095, ∞ 1. Ulrich I., Markgraf von Krain, 2. Magnus, Herzog von Sachsen), Euphemia († 1111, ∞ Fürst Otto I. von Mähren), Helena († 1095, ∞ König Zvonimir von Kroatien) und eine weitere Tochter, die mit Graf Lambert von Hontpázmány verheiratet war. Unsicherheit dagegen herrscht über eine traditionell Maria genannte Tochter, die mit Andronikos Dukas, dem Mitkaiser von Byzanz, verheiratet gewesen sein soll, und Lanka, die Ehefrau von Rostislaw Wladimirowitsch von Tmutarakan. Ein Teil der Töchter und der dritte Sohn, Lambert, Herzog von Südungarn († 1095), werden teilweise auch einer zweiten Ehe Belas mit Tuta von Formbach zugeschrieben, die jedoch historisch fragwürdig ist.


    Literatur
    • Brigitte Sokop: Stammtafeln europäischer Herrscherhäuser. 3. Aufl. Wien 1993.

    Richenza heiratete König Béla I. von Ungarn (Árpáden) in zw 1039 und 1042. Béla (Sohn von Fürst Vazul (Wasul) von Ungarn (Árpáden) und Anastasia N.) wurde geboren in zw 1015 und 1020; gestorben in 1063. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 172. König Géza I. (Geisa) von Ungarn (Árpáden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 1044 und 1048; gestorben am 24 Apr 1077.
    2. 173. Prinzessin Sophia von Ungarn (Árpáden)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 18 Jun 1095.
    3. 174. Ladislaus I. von Ungarn (Árpáden), der Heilige  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1048 in Polen; gestorben am 29 Jul 1095 in Neutra.

  29. 114.  Prinzessin Gertrud von Polen Graphische Anzeige der Nachkommen (79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben am 4 Jan 1107.

    Gertrud heiratete Grossfürst Isjaslaw I. von Kiew (Rurikiden) in 1043. Isjaslaw (Sohn von Grossfürst Jaroslaw I. von Kiew (Rurikiden), der Weise und Prinzessin Ingegerd (Anna) von Schweden) wurde geboren in 1024; gestorben am 3 Okt 1078; wurde beigesetzt in Kiew. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 175. Grossfürst Swjatopolk II. (Michael) von Kiew (Rurikiden)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 10 Apr 1113.
    2. 176. Jaropolk Isjaslawitsch von Wolhynien und Turow  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 1050; gestorben in 22 Nov 1086 od 1087 in Swenigorod; wurde beigesetzt in Dmitrij-Kloster in der St. Petri-Kirche, Kiew.

  30. 115.  Herzog Berthold von Rheinfelden Graphische Anzeige der Nachkommen (81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am cir 1060 ?; gestorben am 18 Mai 1090; wurde beigesetzt in Kloster St. Blasien, Baden, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Berthold of Rheinfelden, Berthold I.
    • Französischer Name: Berthold de Rheinfelden ou Berthold Ier de Souabe
    • Titel (genauer): Herzog von Schwaben (von 1079 bis zu seinem Tod 1090)
    • Titel (genauer): Duke of Swabia (from 1079 until his death 1090)
    • Titel (genauer): Duc de Souabe( de 1079 jusqu'à sa mort 1090)

    Notizen:

    Deutsch: https://de.wikipedia.org/wiki/Berthold_von_Rheinfelden

    Berthold von Rheinfelden (* um 1060; † 18. Mai 1090) war der Sohn des Rudolf von Rheinfelden und Herzog von Schwaben. Seine Mutter steht nicht ganz sicher fest, ebenso wenig wie das genaue Geburtsjahr (um 1060?).

    Er folgte seinem Vater zu Lebzeiten als Herzog von Schwaben nach. Durch den natürlichen Tod seiner Ehefrau benötigte Rudolf (Gegenkönig zu Heinrich IV.) einen neuen Organisator des süddeutschen Widerstandes gegen Heinrich IV., da Rudolf selbst mit seiner Herrschaft auf Sachsen beschränkt und von seinen süddeutschen Verbündeten abgeschnitten blieb.

    Heinrich stellte Berthold daraufhin Friedrich von Büren (Familie der späteren Staufer) als neuen Herzog von Schwaben entgegen, der in Schwaben über zahlreiche strategisch äußerst günstig gelegene Güter verfügte und so den Kampf der Heinricianer gegen die Anhänger Rudolfs wirksam fortführen konnte. Schwaben blieb während des Aufstandes der Fürsten gegen Heinrich IV. eines der Hauptkampfgebiete und versank im Chaos des Bürgerkrieges.

    Obwohl Berthold die breitere Machtbasis als Friedrich besaß, blieb er ein Herzog ohne Profil. Er überließ den Kampf gegen die kaiserliche Partei vor allem Herzog Berthold II. von Zähringen und Welf IV. Offenkundig stand bereits 1079 fest, dass der Zähringer von Berthold, der 1090 ohne Nachkommen starb und im Kloster St. Blasien begraben wurde, das Herzogsamt übernehmen sollte, was dann auch 1090 geschah.

    Literatur
    Berthold von Rheinfelden wird in der Literatur meist im Zusammenhang des Rudolf von Rheinfelden behandelt, zu weiterer Literatur daher siehe auch Artikel Rudolf von Rheinfelden.

    Gerold Meyer von Knonau: Berthold, Herzog von Schwaben. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 28, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 382.
    Otto Herding: Berthold von Rheinfelden. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 157 f. (Digitalisat).



    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Berthold_I,_Duke_of_Swabia

    Berthold I (c. 1060 – 18 May 1090), better known as Berthold of Rheinfelden, was the Duke of Swabia from 1079 until his death. He was the eldest son of Rudolf of Rheinfelden,the youngest being Otto, the German anti-king who opposed the Emperor Henry IV.

    Berthold's mother's name is unknown, but on her death in 1079, Rudolf needed a new supervisor of the south German resistance, since he was himself confined to Saxony and cut off from his allies in Swabia. Rudolf therefore made his son Duke of Swabia. Henry, however, appointed Frederick of Büren, who had lands strategically located much to his advantage.

    Throughout the civil war against Henry IV, Swabia was thrown into chaos. In 1084, Berthold, Duke of Swabia, was besieged by supporters of Henry IV. Although he had a larger power base, he was of lower rank. He eventually left the fight to Berthold of Zähringen and Welf IV. When he died without descendants in 1090 and was buried in the monastery of Saint Blaise, Berthold succeeded him as duke.



    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Berthold_de_Rheinfelden

    Berthold de Rheinfelden ou Berthold Ier de Souabe (né vers 1060 – mort le 18 mai 1090), fut duc de Souabe de 1079 jusqu'à sa mort.

    Biographie
    Berthold de Rheinfelden est le fils unique de Rodolphe de Rheinfelden, l'anti-roi des Romains élu en opposition à l'empereur Henri IV du Saint-Empire.L' identité de sa mère et l'année de sa naissance demeurent incertaine.

    Après son élection comme anti-roi en 1077, Rodolphe confiné en Saxe et qui cherche à établir son autorité dans le sud de l'Allemagne opposé à l'empereur, transmet à son fils le duché de Souabe en 1079 cependant Berthold doit faire face à Frédéric de Büren le fiancé d'Agnès la fille d'Henri IV qui a até nommé par ce dernier duc de Souabe et qui dispose d'une assise territoriale supérieur à la sienne dans le duché.

    Pendant la guerre civile qui déchire l'empire la Souabe se trouve au cœur du conflit. En 1084, Berthold se trouve encerclé par les partisans d'Henri IV. Bien qu'il dispose de forces non négligeable, il intervenit peu dans le conflit et laisse ensuite le devant de la scène à ses alliés Berthold II de Zähringen et Welf IV. Lorsqu'il meurt sans héritier en 1090 il est inhumé dans le monastère de Saint-Blaise. Son beau-frère Berthold II de Zähringen qui lui-même avait des prétentions sur le duché de Souabe lui succède dans son titre contesté..

    Source
    (en) Cet article est partiellement ou en totalité issu de l’article de Wikipédia en anglais intitulé « Berthold I, Duke of Swabia » (voir la liste des auteurs), édition du 8 mai 2014


  31. 116.  Adelheid von Rheinfelden (von Schwaben) Graphische Anzeige der Nachkommen (81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    Adelheid und Ladislaus I. sollen drei Töchter gehabt haben.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Adelheid_von_Schwaben

    Adelheid von Schwaben auch Adelheid von Rheinfelden, eigentlich Adelheid von Ungarn (* vor 1077; † Mai 1090) war Königin von Ungarn.
    Adelheid von Schwaben wurde als Tochter des deutschen Gegenkönigs und Herzogs von Schwaben, Rudolf von Rheinfelden, und seiner zweiten Frau Adelheid von Turin geboren. Im Jahre 1077 heiratete sie den ungarischen König Ladislaus I., den Heiligen, aus dem Haus der Arpaden, der im selben Jahr zum König gekrönt wurde. Aus der Ehe gingen zwei Töchter hervor, sie blieb jedoch ohne männlichen Erben. Die ältere Tochter war Piroska von Ungarn, die jüngere wurde mit Wladimir Monomach verheiratet, um die Beziehungen zu Kiew zu verbessern. Ihr Mann überlebte sie um 5 Jahre, ohne ein weiteres Mal zu heiraten. Sein Nachfolger wurde der Sohn seines älteren Bruders und Vorgängers Géza I., von ihm soll sie gemäß der Überlieferung (Libri Constructionum) ein Kreuzpartikel erhalten haben, →Adelheid-Kreuz, den sie an das Kloster St. Blasien übergab, danach war es auch ihr Wunsch in diesem von ihr und ihrer Familie geförderten Kloster bestattet zu werden, was nach Forschungen zur Quellenlage nach Martin Gerbert[1] auch der Fall ist. Sie war die Schwester des Herzogs Berthold von Rheinfelden.[2] Ihre Mutter und ein weiterer Bruder, Otto von Rheinfelden, sollen ebenfalls dort bestattet worden sein.


    Siehe auch
    • Schwesternbuch
    Literatur
    • Brigitte Sokop: Stammtafeln europäischer Herrscherhäuser. 3. Aufl. Wien 1993.
    Einzelnachweise
    1 Adalbert Weh,(Übersetzer), Martin Gerbert: Geschichte des Schwarzwaldes, Band 1, S. 389 ff., 1993, ISBN 3-7930-0680-8
    2 Hermann von Reichenau und Berthold von Reichenau, in: Georg Heinrich Pertz u. a. (Hrsg.): Scriptores (in Folio) 5: Annales et chronica aevi Salici. Hannover 1844, (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat) S. 450

    Familie/Ehepartner: Ladislaus I. von Ungarn (Árpáden), der Heilige. Ladislaus (Sohn von König Béla I. von Ungarn (Árpáden) und Prinzessin Richenza (Ryksa) von Polen) wurde geboren in 1048 in Polen; gestorben am 29 Jul 1095 in Neutra. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 177. Piroska (Eirene) von Ungarn  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1088; gestorben am 13 Aug 1134.

  32. 117.  Herzogin Agnes von RheinfeldenHerzogin Agnes von Rheinfelden Graphische Anzeige der Nachkommen (81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1065 in Rheinfelden, AG, Schweiz; gestorben am 19 Dez 1111; wurde beigesetzt in Kloster St. Peter im Schwarzwald.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Prinzessin, Herzogin von Zähringen
    • Wohnort: Schloss Stein; in der Kindheit

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_von_Rheinfelden

    Agnes von Rheinfelden (* um 1065; † 19. Dezember 1111) war eine Prinzessin, später Herzogin von Zähringen. Sie war Stifterin zur Gründung des Klosters St. Peter auf dem Schwarzwald, der Grablege der Zähringer. Ihre Schwester war die Königin von Ungarn, Adelheid von Schwaben.

    Agnes von Rheinfelden war die Tochter des Rudolf von Rheinfelden (* um 1025; † 1080; Gegenkönig Heinrichs IV.) und Adelheid von Turin.
    Ihre Kindheit verbrachte die katholische Agnes in der heute nicht mehr bestehenden Burg Stein auf einer Rheininsel direkt vor der heutigen Schweizer Stadt Rheinfelden. 1079 wurde Agnes die Ehefrau von Markgraf Berthold II. (* um 1050; † 1111).
    Nach dem Tod ihres Vaters im Jahr 1080 und dem frühen Tod dessen einzigen kinderlos gebliebenen Sohnes Berthold von Rheinfelden im Jahr 1090 war sie Alleinerbin der Rheinfelder Besitztümer[1] und in der so genannten Genealogia Zaringorum[2] „Agnes filia regis Rudolfi Arulacensis“ genannt („regierende Tochter“).
    Zum Erbe gehörte unter anderem Besitztum in Buchsee im Oberaargau (später von den Zähringern in Herzogenbuchsee umbenannt, das heute zum Kanton Bern zählt). Durch ihre Heirat kamen diese Besitzungen zwar in zähringische Hand, wurden jedoch weiter von Agnes kontrolliert. 1093 (spätestens 1108) schenkte sie die Besitzungen Buchsee „samt allem Zubehör, vor allem den Kirchen von Buchsee, Seeberg und Huttwil[3], Huttwil selbst und weitere Dörfer“[4] dem Kloster St. Peter auf dem Schwarzwaldd, wodurch diese Abtei zum Hauskloster und zur neuen Grablege der Zähringer wurde. Nicht ihr Mann Berthold, sondern Agnes selbst wird in den Klosterannalen um 1200 als dessen Stifterin und Gründerin (fundatrix) bezeichnet. Berthold kam allerdinggs die Entscheidung zur Verlegung der Zähringer-Grablege von der Propstei am Fuße der Limburg bei Weilheim an der Teck in den Schwarzwald, die Auswahl des genauen Standortes sowie die Ausstattung des Klosters mit Gütern und Privilegien zu.[5] Die Schenkung von Agnes wurde nach Auseinandersetzungen 1109 bestätigt. In St. Peter ist eine bildliche Darstellung des Schenkungsvorganges erhalten.
    Die Heirat von Berthold II. von Zähringen mit Agnes von Rheinfelden kann als Schlüssel für den Machtaufstieg der Zähringer bezeichnet werden, denn Berthold erlangte dadurch große Vorteile: Agnes Vater Rudolf von Rheinfelden, zunächst als Herzog von Schwaben loyaler Anhänger seines Schwagers, des Salier-Königs Heinrichs IV., war während der Auseinandersetzungen des Investiturstreits in das Lager der Opposition gewechselt und war am 15. März 1077 in Forchheim zum Gegenkönig gewählt worden. Berthold II. hatte zunächst wie sein Vater Berthold I. Rudolf unterstützt, weshalb sowohl Zähringer als auch Rheinfeldener 1077 vom König ihrer Titel und Besitzungen enthoben worden waren. Als Berthold II. nach dem Tod seines Vaters 1078 dessen Nachfolger wurde, hatte er auf das Herzogtum Schwaben lediglich einen nominellen Anspruch. Durch die Heirat mit Agnes von Rheinfelden konnte er nun jedoch in deren Namen sowohl Ansprüche auf Rudolfs Besitzungen anmelden als auch seinem Anspruch auf das Herzogtum Schwaben mehr Gewicht verleihen und reichsfürstlichen Rang begründen. Die Gründung von Siedlungen und Klöstern im Schwarzwald durch Agnes und Berthold selbst diente ebenfalls dazu, seine Macht erheblich auszubauen (es handelte sich meist um Reformklöster, die kaiserfeindlich eingestellt waren). Mit Unterstützung von Seiten der Welfen und des Papstes gewählt, trat er ab 1092 bis 1098 zunächst als Gegen-Herzog zu Friedrich von Staufen auf und wurde dann 1098 zum Herzog von Zähringen ernannt.
    Agnes von Rheinfelden starb wenige Monate nach ihrem Mann, ebenfalls im Jahr 1111. Sie hatte ihm insgesamt mindestens sieben Kinder, davon drei Söhne und vier oder fünf Töchter, geboren. Begraben ist sie wie ihr Mann in dem von ihr gestifteten und zur Zähringer-Grablege gewordenen Kloster St. Peter im Schwarzwald. Mit ihr erlosch das Geschlecht derer von Rheinfelden.

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Name:
    Mit ihr erlosch das Geschlecht derer von Rheinfelden.

    Agnes heiratete Herzog Berthold (Berchtold) II. von Zähringen in 1079. Berthold (Sohn von Herzog Berchtold I. von Kärnten (von Zähringen), der Bärtige und Gräfin Richwara (von Lothringen) ?) wurde geboren in cir 1050; gestorben am 12 Apr 1111. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 178. Graf Rudolf II. von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1082; gestorben in 1111.
    2. 179. Herzog Berthold (Berchtold) III. von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 1085 und 1095; gestorben am 3 Dez 1122 in Molsheim; wurde beigesetzt in Kloster St. Peter, Freiburg.
    3. 180. Herzog Konrad I. von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1090; gestorben am 8 Jan 1152 in Konstanz, Baden, DE; wurde beigesetzt in Kloster Sankt Peter.
    4. 181. Agnes von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 8 Jan 1125.
    5. 182. Liutgard von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1087.
    6. 183. Petrissa von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1095; gestorben in cir 1115.
    7. 184. Liutgard von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1098; gestorben am 25 Mär 1131.
    8. 185. Judith von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1100.

  33. 118.  Bertha (Berchta) von Rheinfelden (von Schwaben)Bertha (Berchta) von Rheinfelden (von Schwaben) Graphische Anzeige der Nachkommen (81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1064; gestorben in nach 1128; wurde beigesetzt in Mehrerau.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Stein_(Rheinfelden)

    Burg Stein (Rheinfelden)

    Die Burg Stein, auch Stein zu Rheinfelden genannt, ist eine abgegangene Inselburg in der Schweizer Stadt Rheinfelden im Kanton Aargau. Die Burg befand sich auf dem «Inseli», einer der Stadt vorgelagerten Insel im Hochrhein. Sie bildete einen Teil der Stadtbefestigung von Rheinfelden.

    Situation
    Die Burg auf der Rheininsel bei Rheinfelden wurde als «Stein» bezeichnet und findet sich unter diesem Namen in diversen Urkunden. Sie war ein strategisch wichtiger Punkt und galt jahrhundertelang als uneinnehmbar. Die Felskuppe des «Steins», auf dem sich die Burg erhob, bildet eine Insel im Rhein und ragt fünf bis sechs Meter steil über das Flussniveau hinaus. Durch die Felsbarriere ist das Flussbett deutlich eingeengt, und es weist neben der Insel eine schluchtartige Vertiefung auf, das so genannte St.-Anna-Loch. Wegen der an dieser Stelle deshalb erhöhten Fliessgeschwindigkeit des Rheins konnten Schiffe oberhalb der Burg nicht anlegen.

    Heute fliesst der Rhein bei Rheinfelden weniger schnell, weil die Flusskraftwerke (rheinaufwärts das Wasserkraftwerk Rheinfelden, rheinabwärts die Staustufe Augst/Wyhlen) das Wasser stauen.

    Unterhalb des aus Muschelkalk bestehenden und mit Bäumen bewachsenen Felsens bildet sich durch angeschwemmten Kies stets eine langgezogene Kiesbank. Diese könnte Angreifern einst die Möglichkeit geboten haben, sich der Burg anzunähern. Die Schwachstelle wurde bei der Erbauung der Burg wohl bedacht, und so errichtete man an dieser Seite einen mächtigen Turm mit Mauern aus über vier Meter dicken Steinquadern. Näheres über die Bauart dieses Turms ist nicht bekannt.

    An ihrer Nordseite bildet die Insel einen Auflagepunkt der leicht abgewinkelten Alten Rheinbrücke.

    Geschichte

    Im 10. Jahrhundert bildete der Augstgau, das Gebiet im spitzen Winkel zwischen Rhein und Aare, den nordöstlichsten Zipfel des Königreichs Burgund. Um diese Zeit liess sich im Bereich der späteren Stadt Rheinfelden ein Adelsgeschlecht nieder, das verwandtschaftliche Beziehungen sowohl zum burgundischen Königshaus als auch zu den Saliern hatte. Es besass Güter beidseits des Rheins, durch den damals die Grenze zwischen dem Burgunderreich und dem Heiligen Römischen Reich verlief. Rudolf III., der letzte Burgunderkönig, übergab im Jahr 1006 den Augstgau als Geschenk an Heinrich II., den späteren römisch-deutschen Kaiser. Die rückschliessend so benannten Grafen von Rheinfelden übernahmen in dieser Zeit des politischen Umbruchs eine wichtige Vermittlerrolle und erlangten dadurch grossen Einfluss. Bedeutendster Vertreter war Rudolf von Rheinfelden, der ab 1057 als Herzog von Schwaben regierte und 1077 zum Gegenkönig gewählt wurde, jedoch drei Jahre später in der Schlacht bei Hohenmölsen umkam.[1]

    Auf dem Inseli, das zu ihrem Eigengut gehörte, errichteten die Grafen von Rheinfelden im 10. Jahrhundert die Burg Stein. Zur landseitigen Sicherung der Inselburg entstand zusätzlich auf einer Felsterrasse am Südufer die «alte Burg». Diese befand sich im westlichen Teil der späteren Altstadt – vermutlich an der Stelle, an der heute der Schönauerhof und das Hugenfeldschulhaus stehen. Ein archäologischer Nachweis für den genauen Standort konnte bisher jedoch nicht erbracht werden.[2] Unter den Zähringern, die das Erbe der Grafen von Rheinfelden antraten, entwickelte sich um die «alte Burg» ein Marktflecken und später die Stadt. Zwischen beiden Rheinufern und zum Inseli verkehrte eine Fähre. Die erste Rheinbrücke dürfte in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts entstanden sein. Sie war zum einen durch die Burg gesichert, zum anderen durch einen zusätzlichen Turm, den heute nicht mehr existierenden «Böckersturm». Somit war die Brücke optimal gegen Angreifer geschützt.[3]

    Mit dem Tod Bertholds V. starben die Zähringer 1218 aus und Kaiser Friedrich II. aus dem Haus der Staufer sicherte umgehend die Burg Stein für das Reich. Im selben Jahr wurde Rheinfelden eine Reichsstadt, die nicht zu der von der Burg aus verwalteten Grafschaft Rheinfelden gehörte. Papst Innozenz IV. exkommunizierte 1251 Friedrichs Sohn Konrad IV. Am 28. Juli 1252 gestattete er Bischof Berthold von Pfirt, die Burg (Castrum Rinvelden in medio Reni situm) zugunsten des Fürstbistums Basel in Besitz zu nehmen. Er begründete dies damit, dass Friedrich II. die Burg nicht für das Reich, sondern für sich und seine Nachkommen erworben habe. Während des Interregnums ab 1254 herrschten die Bischöfe auch über die Stadt. Der 1273 zum König gewählte Rudolf I. aus dem Haus Habsburg stellte die frühere rechtliche Situation wieder her. Die Burg Stein war mehrere Jahrzehnte Hauptwohnsitz der Habsburger und Aufbewahrungsort der Reichskleinodien; 1283 erliess Rudolf dort die Rheinfelder Hausordnung.[4]

    Mit dem Amt des Burggrafen wurden in der Folge verschiedene Adelige der näheren und weiteren Umgebung betraut, beispielsweise aus den Geschlechtern Baldegg und Rötteln. Der in Geldnot geratene Herzog Friedrich IV. («mit der leeren Tasche») verpfändete 1405 die Burg an Jakob Zibol, einen reichen Basler Bürger. Die Rheinfelder befürchteten eine militärische Besetzung durch Basel und erklärten im Oktober 1409 Jahre eine Fehde. Sie schlugen einen Basler Angriff zurück und hielten die Burg bis zum Friedensschluss im Jahr 1412 besetzt.[5] 1418 fasste König Sigismund Stadt und Burg zu einer Herrschaft zusammen, die 1439 wieder habsburgischer Besitz wurde. Während des Alten Zürichkriegs war Rheinfelden mit Basel gegen die Habsburger verbündet. Ab August 1445 belagerten Basler Truppen zusammen mit Bernern und Solothurnern die Burg. Nach vier Wochen ergab sich die habsburgische Besatzung, die Burg wurde daraufhin geplündert und im Februar 1446 mit Ausnahme eines Brückenturms und der Kapelle geschleift.[6] Nach dem Waldshuterkrieg verpfändeten die Habsburger ganz Vorderösterreich an das Herzogtum Burgund. Die neuen Besitzer erwogen 1471 den Wiederaufbau der Burg, wofür sie Kosten von 3.000 Gulden veranschlagten; aufgrund der Burgunderkriege kam es jedoch nie dazu.[7]

    Während des Holländischen Kriegs waren auf dem Inseli Kanonen platziert, die 1678 bei der Abwehr eines französischen Heeres zum Einsatz kamen. Die österreichische Regierung beschloss 1684, dort zur Verstärkung der Verteidigungsanlagen eine Artilleriefestung zu errichten. Diese entstand bis 1692 nach Plänen des Innsbrucker Hofbaumeisters Franz Martin Gumpp; ausführender Baumeister war Oberst Nicola Bertagnoni. Die kastellartige Festung, bei deren Bau die alte Kapelle abgerissen wurde, überragte alle Dächer der Stadt und bedeckte die gesamte Insel. 1694 versah man die Festung mit Blockhäusern, 1715 verstärkte man sie mit zwölf Grundpfeilern.[8] Als im September 1744, während des Österreichischen Erbfolgekriegs, ein französisches Heer unter Marschall Belle-Isle vor den Toren der Stadt stand, zog sich die österreichische Besatzung auf die Inselfestung zurück und kapitulierte nach wenigen Tagen Belagerung. Am 18. Dezember 1744 sprengten die Franzosen die Festung, ebenso den Böckersturm und andere Festungswerke.[9]

    1843 wurden die letzten Trümmer des Kastells weggeräumt.[10] Von der Burganlage ist heute praktisch nichts mehr zu sehen. Lediglich ein kleiner, von Pflanzen überwucherter Rest der ehemaligen Stützmauer am südöstlichen Teil der Insel kann der alten Wehranlage zugeschrieben werden. Anstelle der Burg wurde um 1900 eine Parkanlage auf dem Inseli angelegt.

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Familie/Ehepartner: Graf Ulrich X. von Bregenz. Ulrich (Sohn von Graf Ulrich von Bregenz) wurde geboren in cir 1060; gestorben am 27 Okt 1097; wurde beigesetzt in Mehrerau. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 186. Graf Rudolf von Bregenz und Churrätien  Graphische Anzeige der Nachkommen

  34. 119.  Otto von Rheinfelden (von Schwaben) Graphische Anzeige der Nachkommen (81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    Gestorben:
    Jung gestorben.


  35. 120.  Bruno von Rheinfelden (von Schwaben) Graphische Anzeige der Nachkommen (81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

  36. 121.  Grossfürst Wladimir II. Wsewolodowitsch von Kiew (Rurikiden), MonomachGrossfürst Wladimir II. Wsewolodowitsch von Kiew (Rurikiden), Monomach Graphische Anzeige der Nachkommen (82.Anastasia8, 52.Zoë7, 30.Konstantin6, 14.Bertha5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1053; gestorben am 19 Mai 1125.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Fürst von Smolensk, Perejaslaw, Tschernigow und Großfürst von Kiew (1113 bis 1125)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Wladimir_Wsewolodowitsch_Monomach

    Wladimir II. Wsewolodowitsch, genannt Monomach (altrussisch: Володимѣръ Мономахъ, russisch Владимир Всеволодович Мономах; * 1053; † 19. Mai 1125) war Fürst von Smolensk, Perejaslaw, Tschernigow und von 1113 bis 1125 Großfürst von Kiew. Wladimir war der Sohn des Wsewolod Jaroslawitsch und Nachfolger seines Vetters Swjatopolk II. als Kiewer Großfürst. Er trägt seinen Beinamen „Monomach“ nach dem Namen seiner Mutter, der Tochter des byzantinischen Kaisers Konstantin IX. Monomachos (Alleinkämpfer), und gilt als einer der wichtigsten mittelalterlichen Herrscher der Kiewer Rus.

    Innenpolitik
    Nach dem Senioratsprinzip hätte Wladimir Monomach nicht an erster Stelle der möglichen Nachfolger Swjatopolks II. gestanden. Er hatte sich aber in den vorausgegangenen Kämpfen innerhalb der Rurikiden-Dynastie durch sein militärisches Geschick eine stabile Machtbasis verschafft und großes persönliches Ansehen gesammelt, so dass er 1113 seine Anwartschaft auf den Großfürstentitel durchsetzen konnte, nachdem er bereits 1093 auf dem Fürstentag in Ljubetsch erfolglos versucht hatte, das Senioratsprinzip abzuschwächen. Seit diesem Jahr führte Monomach ständig Kriege mit den Polowzern (Kumanen), die häufig im Bündnis mit russischen Fürsten das Land verheerten.
    Mit Wladimir Monomachs Regierungsantritt begann die letzte Blütephase der Kiewer Rus. Es gelang ihm, die Teilfürstentümer wieder stärker an das Zentrum Kiew zu binden, meist durch militärischen Druck und die Einsetzung seiner Söhne als Territorialfürsten. Er setzte sich für die rasche Beendigung der blutigen Fehden zwischen den Fürsten und für ein gemeinsames Vorgehen gegen die Polowzer ein. Diese Auffassung suchte Wladimir auf mehreren Fürstentagen (1097, 1100, 1103) durchzusetzen. Nach der Zusammenkunft von Dolobsk 1103 gelang es Monomach und den mit ihm verbündeten russischen Fürsten, den Polowzern im Gefolge mehrerer Kriegszüge (1103, 1107, 1111) empfindliche Niederlagen beizubringen und die von dem kriegerischen Nomadenvolk ausgehende Gefahr vom russischen Lande abzuwenden.
    Nach dem Tode des Kiewer Großfürsten Swjatopolk II. im Jahre 1113 kam es in Kiew zu einem Volksaufstand, in dessen Verlauf die Stadtobrigkeiten Wladimir Monomach den Kiewer Herrscherstuhl anboten, den dieser annahm.

    Nach der Unterdrückung des Aufstandes sah sich Wladimir Monomach genötigt, Reformmaßnahmen durchzuführen und eine Neufassung der Sozialgesetzgebung in Gestalt einer gesonderten Verordnung vorzunehmen, die eine Verbesserung der Lebensverhältnisse der unteren Volksschichten beinhaltete. Die gleiche Geisteshaltung sprach aus seiner Moralschrift, betitelt „Belehrung“, die vom schriftstellerischen Talent des Großfürsten zeugt und in der er den friedlichen Interessenausgleich zwischen den Adeligen und den Bauern propagierte und dabei von sich das Idealbild eines gerechten Herrschers entwarf, der sich um die Sorgen seines Volkes kümmerte.
    Wladimir Monomach starb im Alter von dreiundsiebzig Jahren. Nach seinem Tod fiel das Kiewer Rus endgültig auseinander. Aus seiner Ehe mit Gytha, Tochter des König Harold II. von England, stammt sein Sohn und Nachfolger Mstislaw I. Seine Tochter Maria (oder Marina) war mit dem byzantinischen Thronprätendenten Pseudo-Leon Diogenes († 1116) verheiratet.

    Außenpolitik
    Der Feldzug gegen das Fürstentum Wladimir-Wolynsk (siehe auch: Wolhynien) löste Auseinandersetzungen mit den benachbarten Reichen Polen und Ungarn aus. Der dortige Fürst Jaroslaw Swjatopoltschitsch, der selbst die Großfürstenwürde der Kiewer Rus anstrebte, war ein Schwager Bolesław III. Schiefmund von Polen, seine erste Frau war eine Tochter Ladislaus' I. von Ungarn gewesen. 1121 und 1123 unternahm Boleslaw III. mit der Unterstützung ungarischer und böhmischer Truppen Feldzüge gegen Wladimir Monomach, um Jaroslaw wieder einzusetzen. Dies gelang allerdings nicht, vor allem, weil das Bündnis der Feldzugsteilnehmer schnell zerfiel. Mit den Ungarn scheint Wladimir Monomach schnell wieder Frieden geschlossen zu haben. Darauf weist die Vermählung seiner Tochter Eufemija mit Koloman I. von Ungarn hin.
    In der Regierungszeit Wladimir Monomachs spielte das Kiewer Russland innerhalb des europäischen Staatensystems des frühen Mittelalters eine wichtige Rolle. Es war daher nicht von ungefähr, dass über das Kiewer Reich sowohl nordische Dichter, deutsche Chronisten und Annalisten, byzantinische Historiker als auch arabische Reiseschriftsteller und persische Geographen berichteten.

    Die Mütze des Monomach
    Die mit Edelsteinen verzierte Mütze des Monomach, eigentlich eine konische Krone aus Gold mit Zobelpelzrand (Monomachs Mütze, transliteriert Šapka Monomacha, russ. Шапка Мономаха) war lange Zeit als Krone der russischen Zaren in Gebrauch. Sie befindet sich heute im Moskauer Kreml. Es gibt ein russisches Sprichwort: „Schwer ist die Mütze Monomachs“, das immer noch im Russischen in Gebrauch ist. Mit dem Sprichwort weist man jemanden darauf hin, dass er zu viel Verantwortung übernommen hat, dass er sich überschätzt hat.



    Literatur
    • Gottfried Schramm: Altrusslands Anfang. Historische Schlüsse aus Namen, Wörtern und Texten zum 9. und 10. Jahrhundert (= Rombach Wissenschaften. Reihe Historiae. Bd. 12). Rombach, Freiburg (Breisgau) 2002, ISBN 3-7930-9268-2.
    Weblinks
     Commons: Wladimir Wsewolodowitsch Monomach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Vladimir Vsevolodovič im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Duchovnaja Velikago Knjazja Vladimira Vsevolodoviča Monomacha dětjam svoim, nazvannaja v lětopisi Suzdal´skoj poučen´e , 1793, E-Book der Universitätsbibliothek Wien (eBooks on Demand)

    Wladimir heiratete Gytha von Wessex in 1070. Gytha (Tochter von König Harald (Harold) II. von England (von Wessex) und Edyth Swannesha) wurde geboren in vor 1066; gestorben am 10 Mrz 1098. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 187. Mstislaw I. (Wladimirowitsch) von Kiew (Rurikiden), der Grosse  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1076 in Turau; gestorben in Apr 1132 in Kiew.
    2. 188. Euphemia von Kiew (Rurikiden)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  37. 122.  Graf Otto II. von HabsburgGraf Otto II. von Habsburg Graphische Anzeige der Nachkommen (83.Werner8, 54.Ita7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben am 8 Nov 1111; wurde beigesetzt in Kloster Muri (vor der Kirchentüre).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Wurde von Hesso von Uesenberg ermordet.

    Notizen:

    Otto, Graf von Habsburg ( 1111) war der erste der Familie, der sich von Habsburg nannte. Im 11. und 12. Jahrhundert bauten die Habsburger ihre Territorien aus. Sie erwarben Vogteien und Grafschaftsrechte. Sie wurden so Landgrafen im Oberelsass (Sundgau) und Vögte des Straburger Hochstifts und beanspruchten das Erbe der Grafen von Kyburg, so dass sie Ländereien im Zürichgau, in Schwyz, Unterwalden, im Aargau, Frickgau und in Uri in Besitz nahmen, diese Gebiete nannte man später Stammlande.



    https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_II._(Habsburg)

    Otto, Graf von Habsburg, genealogisch Otto II.[1] (* unbekannt; † 8. November 1111), ist der ältere Sohn von Werner I.(II.)

    Otto war der Graf auf der Habsburg. Er war vermutlich die erste Person, die sich den Titel von Habsburg gab. Außerdem war er Landgraf im Ober-Elsass und Landvogt zu Muri.
    Er begleitete 1108 Kaiser Heinrich V. auf dessen Kriegszug gegen Ungarn.
    Am 8. November 1111 wurde er ermordet.

    ∞ Hilda Gräfin von Pfirt[2] (Haus Scarponnois)
    • Rudolf (I.), starb ohne Erben
    • Werner II.(III.) von Habsburg
    • Adelheid ∞ mit einem Grafen von Henneberg



    Siehe auch
    • Stammliste der Habsburger: Althabsburg
    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Der erste Otto war sein Onkel (1015–1055), Graf im Sundgau
    2 Wappenbuch des Hans Ulrich Fisch. Aarau 1622, Otho Graff zuo Habsburg, S. 26, Sp. 1 (Staatsarchiv Aargau, V/4-1985/0001:26r).



    Verwandtschaft:

    http://www.stammler-genealogie.ch/relationship.php?altprimarypersonID=&savedpersonID=I1&secondpersonID=&maxrels=1&disallowspouses=0&generations=50&tree=StammlerBaum&primarypersonID=I2459

    Familie/Ehepartner: Gräfin Hilla (Hilda) von Pfirt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 189. Graf Werner II. (III.) von Habsburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 19 Aug 1167 in vor Rom?.

  38. 123.  Ida von HabsburgIda von Habsburg Graphische Anzeige der Nachkommen (83.Werner8, 54.Ita7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Familie/Ehepartner: Graf Rudolf von Thierstein (Tierstein). [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 190. Graf Rudolf von Thierstein  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 191. Werner von Homberg (von Tierstein)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  39. 124.  Graf Arnold I. von Lenzburg-BadenGraf Arnold I. von Lenzburg-Baden Graphische Anzeige der Nachkommen (84.Richenza8, 54.Ita7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in zw 1127 und 1130.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Lenzburg_(Adelsgeschlecht)

    Familie/Ehepartner: Hemma N.. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 192. Graf Arnold II. von Lenzburg-Baden  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 5 Sep 1172.

  40. 125.  Rudolf von LenzburgRudolf von Lenzburg Graphische Anzeige der Nachkommen (84.Richenza8, 54.Ita7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    Name:
    Erwähnt / Mentioned / Mentionné (1086-1133)

    Graf im Aargau, lag mit dem Kloster Rheinau im Streit, auf dessen Gebiet er einen Burgbau angefangen hatte; der Papst und wohl auch der Kaiser mahnten ab; lag wie sein Bruder in Fehde mit Werner von Habsburg.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 193. Sophia von Lenzburg ?  Graphische Anzeige der Nachkommen

  41. 126.  Graf Gerhard I. von Vaudémont (von Lothringen)Graf Gerhard I. von Vaudémont (von Lothringen) Graphische Anzeige der Nachkommen (85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1057; gestorben in cir 1108.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Vaudémont; Graf von Vaudémont (Haus Alsace)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_I._(Vaudémont)

    Gerhard von Elsass (* um 1057; † 1108) war ab 1070 der erste Graf von Vaudémont. Er war der zweite Sohn von Herzog Gerhard von Lothringen.
    Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1070 beanspruchte er einen Teil des Erbes für sich, und verwüstete, um seinen Anspruch zu bekräftigen den südlichen Teil Lothringens. Herzog Dietrich II., sein Bruder, war so stark in seine Auseinandersetzungen um die Nachfolge mit Ludwig, Graf von Mömpelgard und Bar eingebunden, dass er ihm das Saintois überließ, den pagus rund um Vaudémont; Kaiser Heinrich IV. gestand ihm den Titel eines Grafen zu. Ab diesem Zeitpunkt arbeitete er eng mit seinem Bruder zusammen und erfüllte die Aufgabe, die Südgrenze des Herzogtums zu sichern.
    Jean de Bayon berichtet einige Jahrhunderte später, Gerhard sei im Kampf gegen den Herzog von Burgund um 1080 in dessen Gefangenschaft geraten, doch ist er der einzige, der diesen Punkt erwähnt. Tatsächlich jedoch wechselte in dieser Zeit die Oberhoheit über Charmes und Ramberailles, vom Grafen von Vaudémont zum Herzog von Burgund, was Bayons Bericht einige Glaubwürdigkeit verleiht.
    Gerhard wird in vielen klösterlichen Dokumenten erwähnt, als Unterzeichner oder als Zeuge, mit Ausnahme der Zeit zwischen 1097 und 1101 – die Zeit des Ersten Kreuzzugs, was wiederum nahelegt, dass er daran teilgenommen hat, auch wenn kein Chronist eine Teilnahme erwähnt.
    Um 1080 heiratete er Hedwig von Egisheim († um 1126), Tochter von Gerhard, Graf von Egisheim und Dagsburg. Ihre Kinder waren:
    • Hugo I. († 1155)
    • Gisela (1090 † 1141), ∞ I Renard III. Graf von Toul; ∞ II Rainald I. († 1149), Graf von Bar (Haus Scarponnois)
    • Stephanie († 1160/88), ∞ Friedrich I. († 1160), Graf von Pfirt (Haus Scarponnois)
    • Judith († um 1163), Äbtissin von Remiremont, dann Äbtissin von Saint-Pierre-aux-Nonnains in Metz


    Literatur
    • Michel François: Histoire des comtes et du comté de Vaudémont des origines à 1473. Humblot, Nancy 1935.

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Vaudémont (heute im Département Meurthe-et-Moselle) war bereits im 9. Jahrhundert als Grafschaft Saintois bekannt. Sie gehörte zur Grafschaft Toul, von der sie sich im 10. Jahrhundert löste. Zur Grafschaft Vaudémont gehörte das Soulossois.
    Zu Beginn des 12. Jahrhunderts gab der Kaiser das Land an Gerhard I., einen jüngeren Sohn des Herzogs Gerhard von Lothringen, nachdem dieser der Erhebung seines Bruders Dietrich II. zum Herzog von Lothringen zugestimmt hatte. Gerhard I. nahm den Titel eines Grafen von Vaudémont an.
    Vaudémont bleibt im Besitz seiner Nachkommen, erst unter der Oberherrschaft Lothringens, dann unter der der Grafschaft Bar. Durch Heirat kam es an Anseau de Joinville, Sohn von Jean de Joinville, dem Biographen des Königs Ludwig IX. (Ludwig der Heilige).
    Anseaus Enkelin Margarete heiratete Ferry (Friedrich) von Lothringen, den jüngeren Bruder des Herzogs Johann I. Deren Urenkel René folgte 1473 als René II. im Herzogtum.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Vaudémont

    Gerhard heiratete Gräfin Heilwig (Helwidis Hedwig) von Egisheim in cir 1080 in Priorat Belleval. Heilwig (Tochter von Graf Gerhard II. von Egisheim (Etichonen) und Richarda N.) gestorben in an einem 29 Jan vor 1126; wurde beigesetzt in Belval. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 194. Graf Hugo I. von Vaudémont  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1155.
    2. 195. Gräfin Gisela von Vaudémont (von Lothringen)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 1127.
    3. 196. Stephanie von Vaudémont  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in Dez 1160.
    4. 197. Judith von Vaudémont  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 1163.

  42. 127.  Herzog Dietrich II. von Oberlothringen (Haus Châtenois)Herzog Dietrich II. von Oberlothringen (Haus Châtenois) Graphische Anzeige der Nachkommen (85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in vor 1065; gestorben am 23 Jan 1115; wurde beigesetzt in Châtenoi.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Dietrich_II._(Lothringen)

    Dietrich II. (* vor 1065; † 30. Dezember 1115) aus dem Haus Châtenois war seit 1070 Herzog von Oberlothringen, Graf im Elsassgau und Vogt von Remiremont. Er war der älteste Sohn des Herzogs Gerhard von Oberlothringen und der Hedwig von Namur.

    Dietrichs Bruder Gerhard erhob ebenfalls Anspruch auf den Herzogstitel. Die Auseinandersetzungen zwischen den Brüdern endeten 1073 durch einen Friedensschluss, in dem Gerhard bereits den Titel eines Grafen von Vaudémont trägt.
    Dietrich stand auf Seiten König Heinrichs IV., für den er gegen die Sachsen kämpfte, vor allem 1075 in der Schlacht bei Homburg an der Unstrut.
    1078 eroberte er mit Heinrich gemeinsam die Festung Metz, deren Bischof Hermann sich auf die Seite des Papstes Gregor VII. gestellt hatte. In der Folgezeit griff Dietrich mehrmals in Belange des vertriebenen Bischofs ein, der ihn daraufhin exkommmunizierte, was der Papst Anfang 1079 dann auch bestätigte. Als der Bischof 1082 nach Metz zurückkehrte, konnte Dietrich dies nicht verhindern; erst zwei Jahre später, 1084, gelang Heinrich IV. selbst die erneute Unterwerfung der Stadt, die aber auch nicht von Dauer war.

    Ehen
    Er heiratete in erster Ehe Hedwig von Formbach, Tochter des Friedrich von Formbach und der Gertrud von Haldensleben, wohl Witwe eines Grafen Heinrich, Witwe des Gebhard von Süpplingenburg († 1075 in der Schlacht bei Homburg an der Unstrut), Graf im Harzgau.

    In zweiter Ehe heiratete er Gertrud von Flandern, eine Tochter des Grafen Robert der Friese.


    Weblinks
    • mittelalter-genealogie.de: Dietrich II. (Elsass). Archiviert vom Original am 29. Juni 2008, abgerufen am 1. Juni 2012.
    • genealogie-mittelalter.de: Dietrich II. (Lothringen). Archiviert vom Original am 4. Juni 2011, abgerufen am 1. Juni 2012.

    Dietrich heiratete Gräfin Hedwig von Formbach in 1075. Hedwig (Tochter von Graf Friedrich von Formbach und Gräfin Gertrud von Haldersleben) wurde geboren in 1057; gestorben in zw 1095 und 1100. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 198. Herzog Simon I. von Oberlothringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1076; gestorben in zw 12 und 13 Jan 1139; wurde beigesetzt in Abtei Stürzelbronn.
    2. 199. Petronilla (Gertrud) von Oberlothringen (Billunger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1082; gestorben am 23 Mai 1144.

    Dietrich heiratete Gertrude von Flandern in 1096. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 200. Graf Dietrich von Elsass (von Flandern)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1099; gestorben am 4 Feb 1168; wurde beigesetzt in Abtei von Watten, zwischen Saint-Omer und Gravelines.

  43. 128.  Gisela von Oberlothringen (im Elsass) Graphische Anzeige der Nachkommen (85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1079; gestorben in 1114.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Äbtissin von Remiremont


  44. 129.  Beatrix von Oberlothringen (von Elsass) (Haus Châtenois)Beatrix von Oberlothringen (von Elsass) (Haus Châtenois) Graphische Anzeige der Nachkommen (85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Familie/Ehepartner: Graf Stephan I. von Burgund, Tollkopf . Stephan (Sohn von Graf Wilhelm I. von Burgund, der Grosse und Stephanie von Vienne (von Longwy?)) wurde geboren in 1065; gestorben am 18 Mai 1102 in Askalon. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 201. Graf Rainald III. von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1093; gestorben in 1148.
    2. 202. Graf Wilhelm III. von Mâcon  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in Sep 1155.


Generation: 10

  1. 130.  Kaiser Heinrich IV. (Salier)Kaiser Heinrich IV. (Salier) Graphische Anzeige der Nachkommen (86.Heinrich9, 56.Konrad8, 33.Heinrich7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 11 Nov 1050 in Kaiserpfalz Goslar; gestorben am 7 Aug 1106 in Lüttich; wurde beigesetzt in Dom von Speyer.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Mitkönig (ab1053), Römisch-Deutscher Kaiser König (ab 1056), Römisch-Deutscher Kaiser (von 1084 bis zur Abdankung am 31. Dezember 1105)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_IV._(HRR)

    Heinrich IV. (* 11. November 1050 vermutlich in Goslar; † 7. August 1106 in Lüttich) aus der Familie der Salier war der älteste Sohn des Kaisers Heinrich III. und der Kaiserin Agnes. Ab 1053 war er Mitkönig, ab 1056 römisch-deutscher König und von 1084 bis zu seiner durch seinen Sohn Heinrich V. erzwungenen Abdankung am 31. Dezember 1105 Kaiser.
    Heinrich war der letzte König des römisch-deutschen Mittelalters, der als Minderjähriger auf den Thron kam. Die Legitimation seiner Herrschaft sah er, wie sein Vater, vor allem im Gottesgnadentum begründet. Dies erschwerte die Zusammenarbeit mimit den Großen des Reichs. Bereits in den letzten Regierungsjahren Heinrichs III. hatten Konflikte um die Teilhabe der Fürsten an der Herrschaft zu einer Krise geführt. Die Zeit der Unmündigkeit Heinrichs, als seine Mutter die Regierungsgeschäfte führte, nutzten die um Macht und Einfluss rivalisierenden Fürsten, um ihre eigenen Herrschaftsbereiche auszubauen.
    Als Heinrich volljährig geworden war, versuchte er den Einfluss der Fürsten zurückzudrängen und die königlichen Herrschaftsrechte zu stärken. Er stützte sich dabei auch auf die Reichsministerialität, die sich zu einer neuen Funktionselite entwickelte. In Sachsen wollte Heinrich durch den Bau zahlreicher Burgen der königlichen Autorität wieder Geltung verschaffen und löste dadurch den Sachsenkrieg aus. Zeitlich parallel begannen die Auseinandersetzungen mit dem aufstrebenden Reformpapststtum um das Verhältnis zwischen geistlicher (sacerdotium) und weltlicher (regnum) Macht. Sie kulminierten im sogenannten Investiturstreit und führten 1076 zu Absetzung und Exkommunikation des Saliers durch Papst Gregor VII. Der Gang nach Canossa 1077, wo sich der König unterwarf und vom Bann gelöst wurde, gilt als Höhepunkt der Auseinandersetzung mit dem Papsttum. Als Reaktion auf die zunehmende Unzufriedenheit der Großen mit der Herrschaft Heinrichs wurden auf Fürstentagen die Gegenkönige Rudolf von Rheinfelden (1077–1080) und Hermann von Salm (1081–1088) gewählt.
    Die krisenhaften Wandlungsprozesse in der Zeit Heinrichs IV. schmälerten vor allem die ideellen Grundlagen der Königsherrschaft. Die Vorstellung von einem durch dynastische Kontinuität legitimierten Königtum trat zurück. Das Prinzip der fürstlicchen Teilhabe an der Herrschaft im Reich, das durch die Königswahl begründet wurde, und der Idoneitätsgedanke, die Frage nach der Eignung eines Kandidaten, gewannen an Bedeutung. Heinrichs Versuch, die salische Königsgrablege Speyer als Inbegriff des Zusammenhangs von Herrschaftsanspruch und Königsdynastie zu präsentieren, änderte daran letztlich nichts. Die Auseinandersetzung mit dem Reformpapsttum zeigte, dass der König nicht allein Gott verantwortlich war, sondern durchaus bereits auf Erden gerichtet, ja sogar abgesetzt werden konnte.
    Nur wenige Herrscher des Mittelalters wurden von den Zeitgenossen so unterschiedlich beurteilt. Den Anhängern des salischen Königtums galt Heinrich IV. als Repräsentant des allein von Gott verliehenen Herrscheramtes, seinen Gegnern dagegen als Tyrann und als Verkörperung des Bösen schlechthin. In der Forschung wurde er seit dem 19. Jahrhundert oft als Märtyrer im Kampf des Königtums um eine starke Zentralgewalt gegen die übermächtigen Kräfte der gregorianischen Papstkirche und der deutschen Fürsten dargestellt. Die jüngere Forschung urteilt differenzierter, ohne jedoch einen Konsens gefunden zu haben. Die zahlreichen negativen Urteile der Zeitgenossen über Lebens- und Amtsführung des Königs werden unterschiedlich interpretiert, gelten jedoch grundsätzlich als Indikatoren für das in seiner Zeit herrschende politische Klima, das von Auseinandersetzungen geprägt war, die auf grundsätzliche Konfliktlinien zurückgingen.

    Herkunft und Kindheit
    Am 11. November 1050 gebar die zweite Frau Agnes von Poitou Kaiser Heinrichs III. in der Kaiserpfalz Goslar den lang ersehnten Thronfolger.[1] Die Eltern gaben ihrem Sohn zunächst den Namen des Großvaters, Konrad. Auf einen Thronfolger hatte der Kaiser lange warten müssen, aus seiner Ehe mit Agnes waren mit Adelheid (1045), Gisela (1047) und Mathilde (1048) zunächst drei Töchter hervorgegangen. Bereits am Weihnachtsfest 1050 in Pöhlde ließ Heinrich die anwesenden Großen dem noch ungetauften Sohn die Treue schwören. Am nächsten Osterfest in Köln taufte der Kölner Erzbischof Hermann das Kind auf den Namen Heinrich. Die Wahl des Abtes Hugo von Cluny als Taufpate war Ausdruck der engen Bindung des salischen Herrscherhauses an die religiösen Strömungen dieser Zeit.[2]
    Die Regierung Heinrichs III. war von zahlreichen schwerwiegenden und lang andauernden Konflikten mit den Großen des Reiches geprägt. Heinrich beharrte auf der Durchsetzung der königlichen Gewalt und Autorität, die ihn weit über die Fürsten heraushebe. Mit dieser Haltung wich er von der durch clementia, die herrscherliche Milde, geprägten Regierungsweise der Ottonen ab. Bereits unter Heinrich III. zeigten sich Vorboten einer Krise des Herrschaftsmodells. Gegen die selbstherrliche Art und den autokratischen, allein der Verantwortung gegenüber Gott verpflichteten Regierungsstil rebellierten die Großen Konrad von Bayern, Gebhard von Regensburg, Welf von Kärnten und Gottfried der Bärtige. Die zeitgenössische Sichtweise bringt Hermmann von Reichenau im Zusammenhang mit dem Aufstand Konrads im Jahr 1053 zum Ausdruck: „Zu dieser Zeit murrten sowohl die Großen des Reiches wie die Geringeren mehr und mehr gegen den Kaiser und klagten, er falle schon längst von der anfänglichehen Haltung der Gerechtigkeit, Friedensliebe, Frömmigkeit, Gottesfurcht und vielfältigen Tugenden, in der er täglich hätte Fortschritte machen sollen, allmählich mehr und mehr ab zu Gewinnsucht und einer gewissen Sorglosigkeit und werde bald vieiel schlechter sein, als er war.“[3] Eine große Verschwörung der süddeutschen Fürsten Welf III. von Kärnten und des 1053 abgesetzten Bayernherzogs Konrad im Jahre 1055 zielte darauf, Heinrich III. Amt und Leben zu rauben und Konrad als Nachfolger einzusetzen. Doch scheiterte der Aufstand, da die beiden Anführer Ende 1055 plötzlich verstarben.
    Bereits in den ersten Lebensjahren des Königssohnes wurde in Kreisen der Fürsten die Befürchtung laut, dass dieser „in Charakter und Lebensart in die Fußstapfen des Vaters treten“ werde.[4] Als der Kaiser im Jahr 1053 in der südlich von Mainz auf der rechten Rheinseite gelegenen Königspfalz Trebur seinen Sohn zum Nachfolger im Königsamt wählen ließ, brachten die Großen des Reichs einen in der Geschichte der Königswahl noch nie dagewesenen Vorbehalt zum Ausdruck. Sie wollten dem neuen König nur folgen, „wenn er ein gerechter Herrscher werde“ – si rector iustus futurus esset.[5] Am 17. Juli 1054 salbte der Kölner Erzbischof Hermann den noch nicht vierjährigen Heinrich in Aachen zum König. Auch die zukünftige Heirat leitete Heininrich III. noch in die Wege. Am Weihnachtsfest 1055 wurde der Thronfolger mit der ein Jahr jüngeren Bertha von Turin verlobt. Möglicherweise sollte damit die Familie der Braut zur Loyalität verpflichtet und ein Gegengewicht zu den Markgrafen von Tuszien geschaffen werden, da deren Erbin Beatrix mit Gottfried dem Bärtigen einen hartnäckigen Widersacher Heinrichs III. geheiratet hatte.[6]

    Regentschaft der Kaisermutter Agnes
    Im Jahr 1056 starb Heinrich III. in der Königspfalz Bodfeld am Harz. Noch auf dem Totenbett sorgte der Kaiser dafür, dass durch eine erneute Wahl die Thronfolge seines Sohnes bestätigt wurde. Mit der Regelung der Nachfolge wurde Papst Viktor II. betraut, der als ehemaliger Kanzler und Bischof von Eichstätt im Reich große Autorität besaß. Der Herrscherwechsel scheint ohne erkennbaren Widerstand vollzogen worden zu sein. Noch in Bodfeld versuchte Viktor die Zustimmung bislang noch oppositioneller Personen zu erreichen. Nach der Bestattung des Kaisers reiste er nach Aachen und setzte das königliche Kind auf den Thron Karls des Großen. Anfang Dezember gelang dem Papst auf einem Hoftag die Aussöhnung mit Gottfried dem Bärtigen. WWenige Wochen später erreichte er zu Weihnachten auf einem Hoftag in Regensburg den Ausgleich mit den Aufständischen in Bayern. Stellvertretend für den minderjährigen König führte seine Mutter Agnes von Poitou die Regierungsgeschäfte. Als Viktor II. im Sommer 1057 starb, verlor die Regentin ihren wichtigsten Helfer. Zugleich riss die Verbindung zu den kirchlichen Reformkräften an der römischen Kurie ab.
    Die Sorge um das Schicksal des Reiches ließ die gegensätzlichen Interessen der Fürsten zunächst in den Hintergrund treten, die Herrschaft des minderjährigen Königs war unbestritten. Die Fürsten machten Agnes zahlreiche Zugeständnisse für die Wahahrnehmung der Regierungsgeschäfte. Die Kaiserin behielt das Herzogtum Bayern und ihr wurde ein Designationsrecht für den Fall eines vorzeitigen Todes Heinrichs IV. eingeräumt. Der Beginn der Vormundschaftsregierung verlief erfolgversprechend. Im September 1058 gelang Agnes ein Friedensschluss mit dem ungarischen König Andreas. Im Laufe der Zeit schränkten politische Zwänge und persönliche Machtinteressen den Handlungsspielraum der Kaiserin jedoch zunehmend ein.[7] 1057 entführte Rudollf von Rheinfelden die Kaisertochter Mathilde und erzwang dadurch seine Erhebung zum Herzog von Schwaben. Als Graf Berthold von Zähringen sich dagegen empörte, da der verstorbene Heinrich III. ihm dieses Herzogtum zugesagt hatte, musste ihn Agnes 1061 mit dem frei werdenden Herzogtum Kärnten entschädigen. 1061 übertrug Agnes, wohl als Folge der ungarischen Verwicklungen, das Herzogtum Bayern an den Sachsen Otto von Northeim. Der Verzicht auf die unmittelbare Verfügungsgewalt über die Herzogtümer schmälerte die materielle Basis des Königtums und gab mit den Zähringern, Northeimern und Rheinfeldenern neuen Adelsfamilien die Möglichkeit zum Ausbau der eigenen Herrschaft.
    In der Umgebung der Kaiserin nahm der Einfluss der unfreien königlichen Dienstleute, der Ministerialen, zu. Die Erziehung des jungen Königs übernahm der Ministeriale Kuno. Auch andere Ministerialen gewannen an politischem Einfluss. Die Fürsten sahen sich bald nicht mehr in angemessener Weise an der Regierung beteiligt. Als politischen Ratgeber bevorzugte Agnes seit 1058 Bischof Heinrich von Augsburg in besonderem Maße und brachte damit das labile Gefüge adliger Beteiligung an der Königsherrschaft aus dem Gleichgewicht. Einflussreiche Männer wie Erzbischof Anno von Köln oder Erzbischof Siegfried von Mainz sahen sich übergangen. Über die Stellung Heinrichs von Augsburg am Hof und seine enge Beziehung zur Kaiserin kursierten zahlreiche Gerüchte. Nach Lampert von Hersfeld konnte Agnes „dem Verdacht unzüchtiger Liebe nicht entgehen, denn allgemein ging das Gerücht, ein so vertrauliches Verhältnis sei nicht ohne unsittlichen Verkehr erwachsen“.[8] Das Gerede habe die Fürsten geradezu zum Umsturz herausgefordert, „sahen sie doch, daß wegen der persönlichen Liebe zu einem Manne ihr Einfluß, der im Reich am meisten hätte gelten müssen, fast gänzlich ausgeschaltet war“.[9]

    Die Auseinandersetzung mit Otto von Northeim 1070
    Der Einfluss des Erzbischofs Adalbert von Hamburg-Bremen auf den jungen König dürfte dazu geführt haben, dass der Salier seine ersten herrschaftlichen Unternehmungen vor allem gegen die Sachsen richtete.[30] Die Geringschätzung des sächsischen Adels, die Brüskierung hochrangiger Personen und die Bevorzugung Niedriggestellter ebenso wie der Bau von Burgen zur Herrschaftssicherung stießen bereits in der Zeit, in der Adalbert die königliche Politik prägte, auf heftigen Widerstand.[31]
    1070 wurde Otto von Northeim, bayerischer Herzog und zugleich einer der angesehensten sächsischen Fürsten, von einem gewissen Egino beschuldigt, die Ermordung des Königs geplant zu haben. Obwohl Egino als übel beleumundeter Straßenräuber galt und ihm nachgesagt wurde, bestochen worden zu sein, bestand Heinrich auf einem Zweikampf zwischen dem beschuldigten Herzog und seinem Ankläger. Lampert von Hersfeld berichtet, dass die Fürsten dies wegen des Standesunterschieds der beiden Protagonnisten für unbillig hielten.[32] Heinrichs Verhalten brachte ihm den Vorwurf ein, selbst den Ankläger zur Lüge angestiftet zu haben, um den unbequemen Herzog zu beseitigen.[33] Otto war zwar an der Entführung Heinrichs in Kaiserswerth und auch aam Sturz Adalberts 1066 maßgeblich beteiligt gewesen, doch hatte er in den letzten Jahren eng mit dem König zusammengearbeitet.[34] Er wies die Vorwürfe zurück und verlangte, die Entscheidung des Königs durch ein Urteil der Fürsten korrigieren zu lassen.[35] Heinrich schloss die Fürsten jedoch von der Entscheidung über die Anklage aus und beharrte auf seiner Forderung nach einem Zweikampf. Dies bestärkte Otto von Northeim in seinem Verdacht, dass der König nur an seiner Vernichtung interessiert sei. Er verweigerte deshalb den Zweikampf.[36] Daraufhin erklärten ihn sächsische Große auf Betreiben des Königs am 2. August 1070 zum Majestätsverbrecher und entzogen ihm das bayerische Herzogtum.
    Nach gewaltsamen Auseinandersetzungen führte der Einsatz von Vermittlern zur Unterwerfung (deditio) Ottos und seiner Anhänger zu Pfingsten 1071 in Goslar. Der ehemalige Herzog wurde inhaftiert, erhielt im Mai des folgenden Jahres aber Freiheit und Eigenbesitz zurück. Den jungen Billunger Magnus, der Otto unterstützt hatte, ließ der König dagegen weit länger in Haft. Selbst als dessen Vater Ordulf starb und das sächsische Herzogtum damit vakant wurde, wurde er nicht freigelassen. Heinrich wollte Magnus offenbar zwingen, auf die Nachfolge im sächsischen Herzogsamt und auf alle ihm von seinen Eltern „kraft Erbrecht“ (hereditario iure) zustehenden Güter zu verzichten. Im Hintergrund stand wohl das Bemühen des Königs, in Sachsen die erbrechtlichen Bindungen der Ämter zu durchbrechen und den Amtscharakter der Grafschaften durchzusetzen.[37] Nach dem Tod Ordulfs besetzte Heinrich die Lüneburg, den Stammsitz der Billunger, mit schwäbischen Ministerialen. Erst nach der Eroberung der Burg im Verlauf der folgenden Konflikte kam Magnus frei.
    Eine unbeschränkte Beugehaft, die erst ihr Ende finden sollte, wenn der Betroffene auf seine gesamte Herrschaftsstellung und sein Erbe verzichtete, hatte es bis dahin nicht gegeben. In der Regel war die – eher symbolisch gemeinte – Haft von kurzrzer Dauer; Ämter, Lehen und Eigengüter wurden dem sich Unterwerfenden entweder vollständig oder zu einem festgelegten Teil zurückgegeben.[38] Heinrichs unnachgiebiges Verhalten belastete das politische Verhältnis zu den Sachsen dauerhaft und war eine der Ursachen für den Sachsenkrieg.

    Der Konflikt mit Papst Gregor VII.
    Das Reformpapsttum
    Unter der Leitung Papst Nikolaus’ II. fand zu Ostern 1059 eine Lateransynode statt. Das wichtigste Ergebnis war das Papstwahldekret. Den Kardinalbischöfen kam nun die entscheidende Rolle bei der Wahl zu. Die Maßnahme richtete sich wohl nicht gegen den Einfluss des Kaisers, sondern eher gegen die nach wie vor virulenten Versuche stadtrömischer Adelsgruppen, die Papstwahl zu beeinflussen. Da nach dem Tod Heinrichs III. der kaiserliche Schutz ausblieb, vollzog Nikolaus II. zudem eine politische Kehrtwendung: Er schloss ein Bündnis mit den bisher energisch bekämpften Normannen in Unteritalien.[53] Die Normannenfürsten Richard von Capua und Robert Guiskard erhielten die von ihnen eroberten Gebiete als päpstliches Lehen.
    In der Kirchenreform sollten Kleriker und Laien zur Beachtung der kirchlichen Normen gezwungen werden. Zwangsläufig führte dies zu Bemühungen, die Autorität des Papsttums zu steigern. Seit den frühen sechziger Jahren versuchten die Päpste, auf die Reichskirche Einfluss zu nehmen. Als Kaiserin Agnes bat, dem 1060 eingesetzten Erzbischof Siegfried von Mainz das Pallium zu übersenden, wurde ihr Gesuch abgelehnt. Siegfried wurde aufgefordert, das Pallium persönlich in Rom abzuholen. Dies war ein Affront. Die Spannungen verschärften sich nach einer umstrittenen Papstwahl, die zu einem Schisma führte. Ende Oktober 1061 akzeptierte der Königshof auf einer Reichsversammlung die Wahl des Bischofs Cadalus von Parma, der den Namen Honorius II. annahm. Die Reformpartei hatte jedoch am 30. September 1061 in Rom den Bischof Anselm von Lucca als Alexander II. zum Papst erhoben. Die Entscheidung des Königshofs wurde nach dem Staatsstreich von Kaiserswerth rückgängig gemacht, belastete allerdings dauerhaft das ursprünglich gute Verhältnis zwischen Reich und Reformpapsttum.
    Nach Heinrichs Mündigkeit scheiterten zwei geplante Romzüge (1065 und 1067) an den Rangstreitigkeiten und an der fehlenden Loyalität der Großen; die 1065 ausgesprochene Einladung Alexanders zur Kaiserkrönung konnte nicht angenommen werden. Dies vergrößerte die Distanz zwischen Königtum und Reformpapsttum. 1072 führte ein lokales Investiturproblem zum Streit. Im Erzbistum Mailand war es im Konflikt um die Durchsetzung der Kirchenreform zu blutigen Auseinandersetzungen gekommen. Nachdeem der Erzbischof zurückgetreten war, setzte Heinrich einen neuen Kandidaten ein. Der Papst favorisierte jedoch einen anderen Kandidaten, betrachtete die königliche Maßnahme als Affront und exkommunizierte auf der römischen Fastensynode 1073 fünnf Ratgeber des Königs unter dem Vorwurf der Simonie. Der offene Ausbruch des Konflikts wurde durch den Tod Alexanders im April 1073 verhindert. Zu seinem Nachfolger wurde unter tumultuarischen Umständen und gegen die Regeln des Papstwahldekretes Hildebrand erhoben, der sich Gregor VII. nannte. Hildebrand hatte bereits in den Jahren zuvor die päpstliche Politik maßgeblich bestimmt, als Papst führte er den Kampf für die Ziele der Kirchenreform mit unerbittlicher Strenge fort. Im Dictatus Papae vom März 1075 brachte er seine Leitvorstellungen von der Vollgewalt des Papsttums zum Ausdruck.
    Zunächst deutete allerdings nichts auf einen ernsthaften Konflikt mit Heinrich IV. hin. Der Papst sah im König noch immer einen Verbündeten bei der Durchsetzung der Kirchenreform; die Streitpunkte waren nicht prinzipieller Natur. In einem Brieef (supplex epistola) Heinrichs vom August 1073 an Gregor VII. bedauerte der König seine Jugendsünden. Er verwies auf den Einfluss falscher Ratgeber und versprach, sich zu bessern.[54] Heinrich befand sich im Kampf mit den Sachsen, einen Konflikkt mit dem Papst konnte er sich zu diesem Zeitpunkt nicht leisten. Der Brief macht seine „dilatorische Geschicklichkeit“[55] deutlich. Offenbar machte der König Zugeständnisse, um Zeit zu gewinnen; ob sie ernst gemeint waren, ist in der Forschunng umstritten. Der Papst jedenfalls glaubte an die Option einer friedlichen Zusammenarbeit und sah darüber hinweg, dass den frommen Worten keine Taten folgten. Noch am 7. Dezember 1074 hoffte Gregor, in Heinrich einen verlässlichen Bundesgenossen zu finden.[56]

    Exkommunikation des Königs 1076
    Unter dem Eindruck seines Sieges über die aufständischen Sachsen begann Heinrich eine überaus aktive Italienpolitik, die sich nicht mit den päpstlichen Interessen deckte und mit allen vorherigen Zusicherungen brach. Der König investierte am 28. September 1075 unter Missachtung des päpstlichen Willens den Kleriker Tedald mit dem Erzbistum Mailand. Es folgten weitere provokante Personalentscheidungen für die Diözesen Fermo und Spoleto. 1075 überbrachten Gesandte einen Brief Papst Gregors VII., in dem dieser sich über die Maßnahmen des Königs beschwerte und Gehorsam forderte. Der Brief erreichte Heinrich, als er in der Pfalz Goslar gerade den militärischen Erfolg über die Sachsen feierte und bei den Fürsten die Wahl seines zweijährigen Sohnes Konrad zum Mitkönig durchgesetzt hatte. Heinrich veröffentlichte die Drohungen des Papstes und berief die Bischöfe des Reichs nach Worms. Indem er die vertrauliche Mahnung des Papstes in aller Öffentlichkeit beantwortete, verstiieß er gegen die Gepflogenheiten der Konfliktführung und provozierte die Eskalation.[57] Auf einem Hoftag in Worms vom 24. Januar 1076 formulierte der König zusammen mit den beiden Erzbischöfen Siegfried von Mainz und Udo von Trier sowie weiteren 24 Bischöfen drastische Vorwürfe gegen Gregor VII. Er sei entgegen den Vorschriften des Papstwahldekrets in das Amt gelangt und habe zudem den Eid gebrochen, sich niemals zum Papst wählen zu lassen. Um die Folgerung zu unterstreichen, dass Gregor demnach niemals rechtmäßiger Papst gewesen sei, wurde er mit seinem Taufnamen Hildebrand angesprochen. Sowohl in der Eingangs- als auch in der Schlussformel verwies Heinrich dezidiert auf sein Gottesgnadentum. Sein Amt stamme von Gott, ihm allein sei er Rechenschaft schuldig. Die lange Liste der Vorwürfe endet mit der Aufforderung: „Ich Heinrich, durch die Gnade Gottes König, sage dir zusammen mit allen meinen Bischöfen: ‚Steige herab, steige herab!‘“[58]
    Gregor VII. ließ sich von den Wormser Ereignissen nicht beeindrucken. Am 22. Februar 1076 setzte er auf der Fastensynode in Rom den König ab, exkommunizierte ihn und löste alle Christen von den Treueiden, die sie Heinrich geschworen hatten. Dabeei räumte er aber eine Frist zur Umkehr bis zum 1. August 1076 ein. Gegenüber dem Bischof Hermann von Metz begründete der Papst Exkommunikation und Absetzung damit, dass Heinrich ein „Verächter des christlichen Glaubens, ein Verwüster der Kirchen und des Reiches sowie ein Anstifter und Genosse der Ketzer“ sei.[59]
    Diese Maßnahmen bewegten die Zeitgenossen tief, ihre ungeheuerliche Wirkung wird in den Worten des Gregorianers Bonizo von Sutri deutlich: „Als die Nachricht von der Bannung des Königs an die Ohren des Volkes drang, erzitterte unser ganzer Erdkreis.“[60] Über seine Gegner in den Reihen des Episkopats verhängte Gregor differenzierte Sanktionen. Den Vorsitzenden der Wormser Synode, Erzbischof Siegfried von Mainz, sowie einen zum König übergelaufenen Kardinal und die Anhänger Heinrichs unter den italienischen Bischöfen setzte er mit sofortiger Wirkung ab und verstieß sie aus der Gemeinschaft der Kirche. Andere Bischöfe wurden hingegen zur Rechtfertigung nach Rom vorgeladen.
    Gang nach Canossa 1077
    → Hauptartikel: Investiturstreit

    Die Nachricht von seiner Exkommunikation und Absetzung durch den Papst erreichte Heinrich während des Osterfestes in Utrecht. Bischof Wilhelm von Utrecht, der in Worms einer der schärfsten Kritiker Gregors gewesen war, und einige der in Worms beteiligten Bischöfe starben kurze Zeit später. Die Kathedrale von Utrecht brannte nach einem Blitzschlag aus. Von Heinrichs Gegnern wurden diese Ereignisse als Zeichen für Gottes Zorn aufgefasst. Eine Königsurkunde mit einer Stiftung für den Wiederaufbau vermerkt, dass die Kathedrale „wegen unserer Sünden“ abgebrannt sei.[61] Die Unterstützung Heinrichs schwand nach Ostern rapide. Bereits nach kurzer Zeit distanzierten sich die Erzbischöfe von Mainz und Trier sowie die Bischöfe von Straßburg, Verdun, Münster, Utrecht, Speyer, Basel und Konstanz, die den König noch in Worms unterstützt hatten.[62] Andere bezogen eine abwartende Haltung. Ein für Pfingsten vorgesehener Hoftag, auf dem man Gregor absetzen wollte, kam mangels Beteiligung zu keinem Ergebnis. Die Frage, warum so viele Bischöfe 1076 schwankend wurden, verweist auch auf die individuellen Werdegänge.[63] Die 16 von Heinrich bis 1076 eingesetzten Bischöfe stammten aus der Hofkapelle. Doch hatte der König im Untnterschied zu seinem Vater nicht immer eine glückliche Hand gehabt. Gegen eine Reihe seiner Kandidaten regte sich Widerstand in den Bischofskirchen, etwa in Worms, Speyer, Konstanz, Bamberg und Köln. Ohne Anerkennung und Rückhalt in ihren Kirchen konnten diese Bischöfe keine wirksame Stütze sein.[64] Im Sommer 1076 verharrte nur noch eine kleine Gruppe auf der Seite des Königs.
    Die drei mächtigen süddeutschen Herzöge Welf von Bayern, Rudolf von Schwaben und Berthold von Kärnten verbanden sich früh gegen Heinrich. Die von ihnen geführte Fürstenopposition vereinigte sich mit den sächsischen Gegnern und den wenigen ausgewiesenen Gregorianern in der deutschen Geistlichkeit. Am 16. Oktober trat eine Fürstenversammlung in Trebur zusammen, um über das weitere Schicksal des Reiches und des Königs zu beraten. Die wichtigsten Reichsfürsten, päpstlichen Legaten sowie Anhänger Heinrichs sollten die Konflikte beilegen, der König selbst wurde nicht beteiligt. Gegenstand der Beratungen der Großen war die gesamte Amts- und Lebensführung des Herrschers.[65] Besonders kritisiert wurde, dass er die Fürsten nur unzureichend an Entscheidungsprozessen beteilige.[66]
    Heinrich befand sich währenddessen mit seinem Heer auf der anderen Rheinseite in Oppenheim. Schließlich teilte man ihm mit, er müsse sich bis zum Jahrestag der Exkommunikation vom päpstlichen Bann befreien, sonst würde man ihn nicht mehr als Herrrscher akzeptieren. Nach langen Verhandlungen versprach Heinrich, dem Papst Gehorsam (oboedientia) und Genugtuung (satisfactio) zu leisten. Dafür wurde auf die sofortige Wahl eines anderen Königs verzichtet. Eine erneute Prüfung und Untersuchung der Lebens- und Amtsführung durch den Papst sollte am 2. Februar 1077 auf einer Versammlung in Augsburg stattfinden.
    Angesichts dieses Ultimatums blieb Heinrich im Winter 1076/77 nur der Weg nach Italien, um sich mit dem Papst in Verbindung zu setzen und die Aufhebung der Exkommunikation zu erwirken. Die feindlichen Herzöge Welf von Bayern, Rudolf von Schwaben und Berthold von Kärnten hatten die Alpenpässe besetzt. So blieb nur der gefahrvolle Weg über den Mont Cenis in Burgund.[67] Lampert von Hersfeld hat die Erzählungen über die winterliche Reise durch die Westalpen in dramatischen Worten wiedergegeben. Die königliche Familie stieg mit kleinem Gefolge über den Pass. Die Männer krochen auf Händen und Füßen, die Frauen wurden auf Rinderhäuten über das Eis gezogen, die meisten Pferde starben oder wurden schwer verletzt.[68] Papst Gregor begab sich nach dem Eintreffen der Nachricht, dass der gebannte König nahe, auf die Burg Canossa seiner Parteigängerin Mathilde von Tuszien, die vermitteln sollte.[69] Heinrich kam nicht als Führer eines militärischen Aufgebots. Vielmehr verbrachte er im Büßergewand, barfuß und ohne Herrschaftszeichen drei Tage im Vorhof der Burg. Unter Tränen der Reue flehte er um Erbarmen.[70] Als Vermittler zur Versöhnung traten unter anderen sein Taufpate Abt Hugo von Cluny und die Markgräfin Mathilde auf.
    Am 28. Januar wurde Heinrich Einlass gewährt.[71] Die Niederwerfung vor Gregor, Schuldbekenntnis, Absolution und Eucharistiefeier stellten die Gemeinschaft von Papst und König wieder her. Durch ein abschließendes gemeinsames Mahl zeigte man, dass man künftig friedlich und freundschaftlich miteinander umgehen wollte. Heinrich versprach eidlich, sich der in Trebur beschlossenen Untersuchung seiner Amts- und Lebensführung zu stellen. Bischof Anselm von Lucca berichtet hingegen, Heinrich IV. habe geschwiegen, keine Speisen angerührt und auf der Tischplatte mit seinem Fingernagel herumgekratzt. Nicht schlechtes Benehmen bei Tisch war dafür verantwortlich, sondern Heinrich wollte, wie Gerd Althoff annimmt, die rechtlichen Verpflichtungen abwehren. Ein gemeinsames Mahl stellte eine rechtsrituelle Handlung dar. Für die Zukunft verpflichtete man sich dadurch zu einem bestimmten Verhalten gegenüber dem Tischgenossen.[72]
    Der Büßergang nach Canossa wird von der Forschung vor allem als taktischer Schachzug des Königs angesehen, um der drohenden Absetzung durch die Fürsten zu entgehen.[73] Timothy Reuter (1991) und Gerd Althoff (1993) haben die rituellen Handlungeen Heinrichs in Canossa als Akte einer deditio und weniger als Kirchenbuße aufgefasst.[74] 2008 hat Johannes Fried eine Neuinterpretation der Ereignisse vorgestellt: Nachdem der König vom Kirchenbann gelöst worden war, hätten demnach Heinrich unund Gregor in Canossa einen Friedensvertrag geschlossen. Das Geschehen in Canossa erscheint in dieser Perspektive nicht als Demütigung, sondern vielmehr als großer Erfolg des salischen Königs, wenngleich die Gegner beider Seiten die Einigung bald zunichtemachten.[75] Diese Überlegungen wurden von anderen Forschern (Gerd Althoff, Stefan Weinfurter und Steffen Patzold) kritisiert und zurückgewiesen.[76] Fried hat daraufhin 2012 seine Argumente in ausführlicher Form noch einmal dargelegt.[77] Althoff hat Frieds These in einem 2014 erschienen Fachartikel erneut abgelehnt.[78]

    Heinrichs Kaiserkrönung und Gregors Ende
    Als Folge des strikteren Investiturverbots stellte sich in Versammlungen in Bamberg und Mainz der überwiegende Teil des Reichsepiskopats durch die Aufkündigung des Gehorsams gegenüber Gregor klar auf die Seite des Königs. Allein in Mainz wollten 19 Bischöfe einen neuen Papst wählen.[93] Dem Ansehen Gregors schadete es außerdem, dass er nach der erneuten Bannung des Königs 1080 dessen Untergang bis zum 1. August 1080 vorhersagte und zu seiner eigenen Vertreibung aufforderte, sollte seine Prophezeiung sich nicht erfüllen. Im Juni 1080 wurde auf der Synode in Brixen ein Gegenpapst gewählt und die Einleitung eines kanonischen Verfahrens gegen Gregor bestimmt. Die Wahl fiel auf Wibert, seit 1072 Erzbischof von Ravenna, der sich den Namen Clemens III. gab.
    Um das Pfingstfest 1081 erreichte Heinrich die Stadtmauern Roms, doch stellten sich die Römer vor Papst Gregor VII. und die Stadt blieb ihm verschlossen. Mehrere Wochen lagerte Heinrichs Heer vor Rom und verwüstete das Umland. Aufgrund der einsetzenden Sommerhitze musste es sich unverrichteter Dinge zurückziehen. Anfang 1082 erschien Heinrich erneut vor Rom. Dem König gelang es, den Normannen Jordanes von Capua zu einem Parteiwechsel zu überreden. Die Normannen von Apulien und Capua waaren nun in ihrer Haltung zum Papst gespalten. Nachdem sich in Rom Widerstand gegen Gregor formiert hatte, gelang es Heinrich 1084, die Stadt einzunehmen. Entscheidend wurde der Abfall von 13 Kardinälen, die Gregors Kompromisslosigkeit und seinenen autokratischen Herrschaftsstil nicht mehr hinnehmen wollten. Gregor VII. zog sich in die Engelsburg zurück. Am 21. März 1084 wurde eine Synode einberufen, die Gregor die päpstliche Würde absprach und ihn exkommunizierte. Als Grundlage für diie Absetzung wurde der Hauptvorwurf angeführt, dass er sich durch Anerkennung des Gegenkönigs Rudolf des Majestätsverbrechens schuldig gemacht habe.[94] An Gregors Stelle wurde Clemens III. zum Papst erhoben, der am Ostersonntag 1084 Heinrich und seine Gemahlin zu Kaiser und Kaiserin krönte. Dieser Moment gilt als Höhepunkt der Regierung Heinrichs.[95] Kurz nach der Kaiserkrönung wurde in einem Diplom vom 24. Mai 1084 die unmittelbare göttliche Einsetzung (A deo coronatus) herausgestellt. Entscheidend war es nun, die Unmittelbarkeit zu Gott ohne die Vermittlung der Geistlichkeit, insbesondere des Papstes, zu betonen.[96]
    Gregor VII. hoffte auf das Einschreiten des normannischen Herzogs Robert Guiskard, für den eine starke Kaisermacht in Italien eine Gefahr für die Konsolidierung der normannischen Herrschaft darstellte. Am 28. Mai 1084 nahmen die Normannen Rom eiein, Heinrichs Heer verließ die Stadt fluchtartig. Robert Guiskards Truppen befreiten Gregor, plünderten die Stadt und zündeten Rom an. Wegen der folgenden Unruhen gegen die Verbündeten des Papstes verließ Gregor die Stadt mit kleinem Gefolge und zog sich nach Salerno zurück. Dort starb er am 25. Mai 1085. Noch auf dem Totenbett nahm er Heinrich und Wibert und die Häupter ihrer Partei ausdrücklich von seiner Vergebung aus. Heinrich zog sich in wenigen Wochen über Pisa nach Verona zurück und kündigte seinen Anhängern nördlich der Alpen sein baldiges Erscheinen in Regensburg an. Seinen minderjährigen Sohn Konrad ließ er in Oberitalien zurück, um die Präsenz des salischen Königtums zu gewährleisten.

    Absetzung durch den Sohn
    Herrschaftsübergabe von Heinrich IV. an seinen Sohn Heinrich V., Darstellung aus der Chronik des Ekkehard von Aura. Heinrich IV. überreicht seinem Sohn Heinrich V., der das Lilienzepter in seiner Rechten hält, die Reichsinsignien Sphaira (mit eiinem Kreuz) und Kronreif. Der junge Heinrich muss sich auf einen Hügel stellen, um auf gleicher Höhe mit seinem Vater zu sein. Von seinem Vater übernimmt er die Reichsinsignien und damit die Herrschaft. Die ca. 1106 entstandene Zeichnung soll den Eindruck erwecken, die Herrschaft sei friedlich von Heinrich IV. auf seinen Sohn Heinrich V. übergegangen. Ekkehard von Aura, Chronicon universale, Berlin, Staatsbibliothek, Ms. lat. fol. 295, fol. 99r
    Mit dem frühen Tod des älteren Sohnes Konrad am 27. Juli 1101 war die Gefahr eines Bruderzwistes um die Nachfolge im Königtum gebannt. Stefan Weinfurter erklärt Heinrichs Gründe dafür, sich vom Vater zu distanzieren und den Treueid zu brechen, mit dem Verweis auf die Vorstellungen des reformorientierten Adels, der die Verantwortung für das Reich inzwischen für sich reklamierte. Heinrich sah sich zum Handeln gezwungen, wenn er seinem Geschlecht die Königsherrschaft sichern wollte. Der bayerische Adel hatte ihn nachdrücklich auf die Gefahr des Herrschaftsverlustes hingewiesen. Wenn er mit der Thronbesteigung bis zum Tod des Vaters warte, werde ihm ein anderer zuvorkommen.[107] Als weiteres Motiv für die Rebellion des Sohnes nimmt Weinfurter dessen Angst um sein Seelenheil an. Heinrich V. ging mit anderen jungen Adligen eine „Heilsgemeinschaft“ ein, die jedoch schon wenige Jahre nach Heinrichs Herrschaftsbeginn zerbrochen sei.[108] Nach Gerd Althoff waren lokale Ereignisse in Regensburg für den Aufstand entscheidend. Heinrich IV. verhinderte nicht, dass Ministeriale und Bürger im Februar 1104 Sieghard von Burghausen ermordeten.[109]
    Zu Weihnachten 1104 übernahm Heinrich V. in Regensburg die Führung einer Gruppe junger Fürsten, die sich zur Rebellion gegen den alten Kaiser entschloss. Von Bayern aus schickte Heinrich Boten zu Papst Paschalis und bat um Rat wegen des Eides, dden er seinem Vater geschworen hatte und den er nun brechen würde. Durch Bischof Gebhard von Konstanz ließ der Papst ihm den apostolischen Segen übermitteln. Er versprach Heinrich V. die Absolution im Jüngsten Gericht, wenn er ein gerechter König und Lenker der Kirche sein wolle.[110] 1105 kam es zu zahlreichen Kampfhandlungen, die zunächst ohne durchschlagenden Erfolg blieben. Ende Oktober 1105 gelang es Heinrich V. jedoch, Speyer mit Hilfe des dortigen Vogtes einzunehmen. Mit Gebhard, dem Abt von Hirsau, konnte er einen der ärgsten Gegner Heinrichs IV. als neuen Bischof einsetzen. Das Domkapitel von Speyer, bislang wichtigster Rückhalt des Kaisers, war damit ausgeschaltet. Im Herbst 1105 sammelten Vater und Sohn ihre Truppen. Ein entscheidendes Gefecht verhinderte jedoch das Verantwortungsbewusstsein der Fürsten. Die Fürsten beider Seiten begannen Friedensgespräche. Zu Weihnachten 1105 wurde der Beschluss gefasst, die Auseinandersetzung auf einem Hoftag in Mainz zu klären.
    Heinrich V. gab sich reue- und versöhnungsbereit, der Vater drückte ihn unter Tränen an seine Brust und entließ sein Heer. Sein Sohn legte ihm daraufhin nahe, sich zu seinem Schutz in die Burg Böckelheim zu begeben. Die üblichen Rituale der Versöhnung (Fußfall, Tränen und Küsse), die bis dahin bindend gewesen waren, verloren im Vater-Sohn-Konflikt allerdings offenbar ihre Wirksamkeit. Kaum war Heinrich IV. auf der Burg angekommen, wurde er gefangengenommen. Sein Bewacher war Gebhard, dder neue Bischof von Speyer. Er setzte dem Kaiser so zu, dass dieser einige Tage später auf seine Herrschaft verzichtete, und erpresste die Herausgabe der Reichsinsignien. Das umstrittene Problem, ob und wie man einen Kaiser absetzen könne, hatte sich damit erledigt. Ohne Krieg und Blutvergießen war nun der Herrschaftsübergang möglich.[111] Das Verhalten des Sohnes wurde vom Vater als „ruchloser Verrat“, als „unmenschlich und grausam gegen alles Recht“ und als „Täuschung und Betrug“ bezeichnet.[112]
    Auf einer Fürstenversammlung zu Ingelheim am 31. Dezember 1105 musste Heinrich IV. auf massiven Druck der Fürsten auf den Thron verzichten. Am 5. Januar 1106 wurde Heinrich V. in Mainz von den Fürsten zum König gewählt. Erzbischof Ruthard von Mainz überreichte ihm die Reichsinsignien. Mit ihrer Übertragung wurde „die volle Legitimität der Herrschaftsübernahme durch Heinrich V. bei Lebzeiten des Vaters garantiert“.[113]

    Heinrichs Ende[
    Dem alten Kaiser Heinrich IV. gelang es Ende Januar oder Anfang Februar 1106, aus der Pfalz Ingelheim zu entkommen und den Widerstand zu organisieren. Nach erfolgversprechenden Anfängen erkrankte er jedoch und starb am 7. August 1106 in Lüttichch. Dort erhielt er zunächst ein ehrenvolles Begräbnis im Dom. Die Fürsten jedoch erhoben Einspruch, da der Kirchenbann noch nicht aufgehoben worden war. Der tote Kaiser wurde aus seinem Grab geholt und in einer noch ungeweihten Kapelle außerhallb der Stadt in Cornelio monte sita (heute Cornillon, ein Stadtteil von Lüttich) in ungeweihter Erde beigesetzt. Heinrich V. setzte sich wenig später über den Beschluss der Fürsten hinweg, ließ den Leichnam am 24. August erneut aus der Erde holen und zunächst nach Lüttich, dann nach Speyer überführen, um ihn dort im Mariendom zu bestatten. Gebhard, der Bischof von Speyer, verbot jedoch Begräbnis und Begräbnisfeierlichkeiten. So wurde der tote Kaiser außerhalb des Domes in einer ungeweihten Kapelle, der späteren Afrakapelle, begraben. In der Bevölkerung Speyers führte dies zu Tumulten, Gebhard musste sich 1106 aus der Stadt zurückziehen. Bauern legten Saatkörner auf die Bahre und nahmen Erde vom Grab, die sie später auf die Felder streuten, um den Ertrag der Ernte zu steigern. Heinrichs Leichnam wurde erst am 7. August 1111 in die Krypta des Doms umgebettet, nachdem sein Sohn beim Papst die Aufhebung des Kirchenbanns erwirkt hatte.
    Während sich für den ersten Salier, Konrad II., noch 26 Einträge in Nekrologien finden lassen, wird Heinrich lediglich in 14 erhaltenen Totenbüchern verzeichnet.[114] Die Reichsklöster Lorsch, Fulda, Hersfeld, Prüm oder Niederaltaich, aber aucuch Bischofsklöster wie St. Emmeram in Regensburg, Weihenstephan in Freising, Weltenburg oder Neuenheerse haben Heinrichs Todestag in ihrem Nekrolog vermerkt. Die angesehenen Abteien Echternach, Subiaco und Farfa und das cassinensische Priorat SS. Maria in Albaneta bei Montecassino haben Heinrich zu Lebzeiten in ihre Gebetsgemeinschaft aufgenommen und ihrem königlichen Mitbruder ein dauerhaftes Andenken in der liturgischen Praxis erhalten.[115] In den Totenbüchern der reformorientierten Klöster Hirsau und Michelsberg, aber auch in Weißenburg, Reichenau, St. Gallen, Einsiedeln, Ebersberg und Montecassino fehlt dagegen sein Todestag.

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    Heinrich heiratete Gräfin Berta von Savoyen (von Maurienne) am 13 Jul 1066 in Würzburg und Tribur. Berta (Tochter von Graf Otto von Savoyen (von Maurienne) und Markgräfin Adelheid (Arduine) von Susa (von Turin)) wurde geboren am 21 Sep 1051; gestorben am 27 Dez 1087. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 203. König Konrad III. von Italien (Salier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 12 Feb 1074 in Kloster Hersfeld; gestorben am 27 Jul 1101 in Florenz; wurde beigesetzt in Kathedrale Santa Reparata beigesetzt wurde, die heute durch den Dom Santa Maria del Fiore überbaut ist.
    2. 204. Prinzessin Agnes von Deutschland (von Waiblingen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1073; gestorben am 24 Sep 1143; wurde beigesetzt in Klosterneuburg.
    3. 205. König Heinrich V. (Salier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1081 oder 1086; gestorben am 23 Mai 1125.

    Heinrich heiratete Adelheid (Jewspraksija, Praxedis) von Kiew am 14 Aug 1089, und geschieden in 1095. Adelheid (Tochter von Wsewolod I. Jaroslawitsch von Kiew (Rurikiden) und Anna von Polowzen) wurde geboren in 1067/1070; gestorben am 20 Jul 1109 in Kiew. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 131.  Judith (Salier) Graphische Anzeige der Nachkommen (86.Heinrich9, 56.Konrad8, 33.Heinrich7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1054 in Goslar; gestorben in an einem 14 Mär zw 1092 und 1096.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Ungarn durch die 1. Ehe (ab 1063), Herzogin von Polen durch die 2. Ehe (ab 1088)

    Notizen:

    Judith und Salomon hatten eine Tochter.
    Judith und Władysław I. hatten drei Töchter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Judith_von_Ungarn

    Judith von Ungarn (* Sommer 1054 wahrscheinlich in Goslar; † 14. März 1092/96) war die jüngste Tochter des Kaisers Heinrich III. aus seiner zweiten Ehe mit Agnes von Poitou. Judith war in ihrer ersten Ehe mit Salomon ab 1063 Königin von Ungarn und in ihrer zweiten Ehe mit Władysław I. Herman ab 1088 Herzogin von Polen.

    Leben
    Als jüngste Tochter Heinrichs III. und Agnes von Poitou wurde Judith (auch Judith-Sophie oder Judith-Maria) im Sommer 1054 wahrscheinlich in Goslar geboren.
    Im Jahr 1058 wurde sie im Rahmen eines Friedensschlusses mit dem ungarischen Thronfolger und Mitkönig Salomon verlobt. 1060 mussten die beiden im Zuge der Auseinandersetzung mit Salomons Bruder um die Thronfolge aus Ungarn fliehen. Sie kehrten 1063 mit deutscher Hilfe zurück. Der genaue Hochzeitstermin der beiden ist nicht bekannt, man vermutet die Jahre zwischen 1063 und 1066. 1074 wurde Salomon gestürzt, woraufhin Judith von Mai oder Juli 1074 bis 1088 mit kurzen Unterbrechungen in Regensburg lebte.
    Um 1087 starb Salomon, Judith heiratete 1088 den Herzog Wladyslaw I. Hermann von Polen. Auch diese zweite Ehe Judiths diente der Friedenssicherung und trug dazu bei, die in diesem Fall deutsch-polnischen Beziehungen friedlich zu gestalten. Anlässlich ihrer Heirat nahm sie übrigens ein kostbares, von ihrem Bruder Heinrich IV. in Auftrag gegebenes und im Kloster Sankt Emmeram hergestelltes Evangeliar mit an den polnischen Hof, das heute in der Bibliothek des Domkapitels in Krakau aufbewahrt wird.
    Judith starb an einem 14. März, unklar ist aber das Jahr, man vermutet den Zeitraum zwischen 1092 und 1096.

    Nachkommen
    Judith brachte vier Töchter zur Welt,
    - in erster Ehe:
    • Sophie (∞ Poppo Graf von Berg-Schelklingen)
    - in zweiter Ehe:
    • Agnes (Äbtissin von Gandersheim und Quedlinburg)
    • Adelheid (∞ Diepold III. Markgraf von Cham und Vohburg)
    • unbekannt (∞ Jaroslaw Fürst von Wladimir)


    Literatur
    • Mechthild Black-Veldtrup: Die Töchter Heinrichs III. und der Kaiserin Agnes. In: Vinculum Societatis. Festschrift für Joachim Wollasch. 1991. S. 36–57
    • Mechthild Black-Veldtrup: Kaiserin Agnes (1043–1077). Quellenkritische Studien. Böhlau Verlag, Köln 1995
    • Egon Boshof: Die Salier. Kohlhammer, Stuttgart [u.a.] 2000
    • Hansmartin Schwarzmaier: Von Speyer nach Rom. Wegstationen und Lebensspuren der Salier. Thorbecke, Sigmaringen 1992

    Judith heiratete König Salomon von Ungarn (Árpáden) in zw 1063 und 1066. Salomon (Sohn von König Andreas I. von Ungarn (Árpáden) und Prinzessin Anastasia von Kiew (Rurikiden)) wurde geboren in 1053; gestorben in 1087. [Familienblatt] [Familientafel]

    Judith heiratete Fürst Władysław I. (Hermann) von Polen (Piasten) in 1088. Władysław (Sohn von Fürst Kasimir I. von Polen (Piasten) und Prinzessin Dobronega (Maria) von Kiew) wurde geboren in 1043; gestorben am 4 Jun 1102 in Płock. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 206. Adelajda (Adelheid) von Polen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1090/91; gestorben in 1127.

  3. 132.  Pfalzgraf Hermann II. von LothringenPfalzgraf Hermann II. von Lothringen Graphische Anzeige der Nachkommen (88.Heinrich9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1049; gestorben am 20 Sep 1085 in Dalhem.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Pfalzgraf von Lothringen, Graf im Zülpichgau, Ruhrgau und Brabant

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_II._(Lothringen)

    Hermann II. (* um 1049; † 20. September 1085 in Dalhem) war Pfalzgraf von Lothringen, Graf im Zülpichgau, Ruhrgau und Brabant.
    Er war der Sohn des Pfalzgrafen Heinrich I. von Lothringen (Ezzonen) und Mathilde von Verdun, Tochter des Herzoges Gozelo von Lothringen (Wigeriche). Um 1080 heiratete er Adelheid von Weimar-Orlamünde († 1100), Tochter des Markgrafen Otto von Orlamünde-Weimar.

    Als Nachfolger seines Vaters († 1060) ist Hermann ab 1064 als Pfalzgraf nachweisbar. Zwischen 1060 und 1064 stand er unten der Vormundschaft des Kölner Erzbischofes Anno II.
    Hermann war in der Duisburg-Kaiserswerther Grafschaft vertreten (1065, 1071) und blieb Graf in den ezzonischen Grafschaften Ruhrgau und Zülpichgau.
    Im Brabantgau wurde er durch Heinrich IV. eingesetzt (ab 1085/1086 Landgrafschaft Brabant) und gründete die Abtei Affligem.
    Hermann II. fiel in einem Zweikampf gegen den niederlothringischen Vicedux Albert III. von Namur in der Nähe seiner Burg zu Dalhem in der Grafschaft Limburg (20. September 1085). Mit seinem Tod erlosch die alte lothringische Pfalzgrafenfamilie der Ezzonen, mit den Nachfolgern im Amt wandelte sich diese von der lothringischen zur rheinischen Pfalzgrafschaft.
    Hermanns Witwe Adelheid heirate kurz nach seinem Tod Heinrich II. von Laach, der als erster Pfalzgraf bei Rhein geführt wird.



    Literatur
    • Ursula Lewald: Die Ezzonen. Das Schicksal eines rheinischen Fürstengeschlechts, in: Rheinische Vierteljahrsblätter 43 (1979), S. 120–168.
    • Meinrad Schaab: Geschichte der Kurpfalz. Band 1: Mittelalter, Stuttgart 1988, S. 18–35.
    • Frans J. Van Droogenbroeck: Paltsgraaf Herman II (†1085) en de stichting van de abdij van Affligem (28 juni 1062), in: Jaarboek voor Middeleeuwse Geschiedenis 2 (1999), S. 38–95.
    • Frans J. Van Droogenbroeck: 'De betekenis van paltsgraaf Herman II (1064-1085) voor het graafschap Brabant', Eigen Schoon en De Brabander 87 (Brussel 2004) 1-166.
    • Frans J. Van Droogenbroeck: Het landgraafschap Brabant (1085-1183) en zijn paltsgrafelijke voorgeschiedenis. De territoriale en institutionele aanloop tot het ontstaan van het hertogdom Brabant (2004)

    Hermann heiratete Adelheid von Weimar-Orlamünde in cir 1080. Adelheid (Tochter von Otto I. von Weimar-Orlamünde und Adela von Brabant (Löwen)) wurde geboren in cir 1055; gestorben am 28 Mrz 1100; wurde beigesetzt in Springiersbach. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 133.  Markgraf Hermann I. von Verona (von Baden) (von Zähringen)Markgraf Hermann I. von Verona (von Baden) (von Zähringen) Graphische Anzeige der Nachkommen (89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1040; gestorben am 15 Apr 1074 in Cluny.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Breisgau, Baden, DE; Graf im Breisgau
    • Titel (genauer): 1061 bis 1074, Markgrafschaft Verona; Markgraf von Verona

    Notizen:

    Stammvater der Linie der Markgrafen von Baden.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_I._(Baden)

    Hermann I. von Baden (* um 1040; † 25. April 1074 in Cluny) war Markgraf von Verona von 1061 bis 1074 und Graf im Breisgau und Stammvater der Linie der Markgrafen von Baden.[1]

    Herkunft
    Hermann war der älteste Sohn von Berthold I. von Zähringen[2] und ein Bruder von Herzog Berthold II. von Zähringen und des Konstanzer Bischofs Gebhard III. von Zähringen.

    Leben
    Sein Titel des Markgrafen von Verona geht auf die Zugehörigkeit der Mark Verona zum damals zähringischen (Titular-)Herzogtum Kärnten zurück, während die Grafschaftsrechte im Breisgau Familienbesitz waren. Von seiner Gemahlin Judith ist nur ihr Vorname bekannt, eine Einreihung in eine der südwestdeutschen Adelsfamilien ist bisher noch nicht gelungen.
    Aus der Erfahrung der Wirren des Bürgerkriegs während des Investiturstreits, der die schwäbischen Stammlande der Zähringer verwüstete, zog sich Hermann I. 1073 ins Kloster Cluny zurück, legte die Ordensgelübde ab und wurde Laienbruder. Er starb dort im folgenden Jahr. Die Katholiken gedenken des seligen Markgraf Hermann I. von Baden am 25. April.
    Aus denselben Gründen verlagerte sein jüngerer Bruder Berthold II. von Zähringen ab 1079 den Schwerpunkt seiner Herrschaft an den Oberrhein.

    In der Zählung der Markgrafen von Baden hat Hermann noch keine Ordnungszahl, in der Reihe der Träger des Namens Hermann ist er der erste.

    In der Folgezeit scheint der Name Hermann als Titel des jeweils ältesten Sohnes verwendet worden zu sein, so dass ein eventuell jüngerer Sohn diesen Namen übernahm, wenn der ältere Bruder als Träger dieses Namens starb.
    Aus der Ehe mit Judith ging mindestens ein Sohn, Hermann (II.), hervor. Dieser war der Erste, der sich Markgraf von Baden nannte.


    Siehe auch
    • Stammliste von Baden
    Literatur
    • Hansmartin Schwarzmaier u. a.: Geschichte Badens in Bildern. 1100–1918. Kohlhammer, Stuttgart/Berlin/Köln 1993, ISBN 3-17-012088-3.
    • Florian Lamke: Die frühen Markgrafen von Baden, die Hessonen und die Zähringer. Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 154 (2006) (ISSN 0044-2607) S. 21–42.
    • Arthur Kleinschmidt: Hermann I. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 12, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 120–122.
    • Otto Gerhard Oexle: Hermann I. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 643 f. (Digitalisat).
    • Julius Mayer: Markgraf Hermann I., der Stammvater des markgräflichen und großherzoglichen Fürstenhauses von Baden. In: Freiburger Diözesan-Archiv, Band 26, 1898, S. 241–266, freidok.uni-freiburg.de
    • Johann Christian Sachs: Einleitung in die Geschichte der Marggravschaft und des marggrävlichen altfürstlichen Hauses Baden. in der Google-Buchsuche Frankfurt / Leipzig 1764, Erster Theil, S. 241–265
    • Eduard Heyck: Geschichte der Herzoge von Zähringen. Aalen 1980 (Neudruck der Ausgaben Freiburg i.Br. 1891-92), S. 97–108, urn:nbn:de:hbz:061:1-97700
    • Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg 1050–1515. Erster Band. Herausgegeben von der Badischen Historischen Commission, bearbeitet von Richard Fester. Innsbruck 1900, S. 1–2, archive.org
    Weblinks
     Commons: Hermann I. von Baden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Markgrafen von Baden auf Landeskunde online
    • Lithographie auf Landeskunde online
    Einzelnachweise und Anmerkungen
    1 Wobei sich erst sein Sohn 1112 erstmals Markgraf von Baden nannte.
    2 Seine Mutter Richwara wird in der Literatur teilweise als Tochter von Hermann IV. aus dem Haus Babenberg gesehen, was aber umstritten ist.

    Name:
    Begründer des Hauses Baden.

    Familie/Ehepartner: Judith. Judith gestorben in 1091 in Salerno, Kampanien, Italien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 207. Markgraf Hermann II. von Baden (von Verona)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1060; gestorben am 7 Okt 1130; wurde beigesetzt in Grablege im Augustiner-Chorherrenstift in Backnang.
    2. 208. Luitgard von Breisgau  Graphische Anzeige der Nachkommen

  5. 134.  Herzog Berthold (Berchtold) II. von ZähringenHerzog Berthold (Berchtold) II. von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1050; gestorben am 12 Apr 1111.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Berthold II
    • Französischer Name: Berthold II de Zähringen
    • Titel (genauer): Herzog von Schwaben
    • Titel (genauer): Duke of Swabia (from 1092 to 1098), Duke of Zähringen (from around 1100 until his death in 1111).
    • Titel (genauer): Anti duc de Souabe (de 1090 à 1098), Duc de Zähringen (à partir de 1100). Il fut également prétendant au titre de duc de Carinthie et de margrave de Vérone de 1090 à 1093.

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Berthold_II,_Duke_of_Swabia

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Berthold_II_de_Z%C3%A4hringen



    https://de.wikipedia.org/wiki/Berthold_III._(Zähringen)

    Berthold III. von Zähringen (* um 1085/1095; † 3. Dezember 1122 bei Molsheim im Elsass) war Herzog von Zähringen. Die Freiburger Tradition, wonach Berthold 1120 Freiburg im Breisgau gegründet habe, ist sehr zweifelhaft und eher auf seinen jüngeren Bruder Konrad zu beziehen.

    Berthold III. übernahm 1111 die Regentschaft von seinem Vater Berthold II. Er unterstützte Kaiser Heinrich V. und hatte maßgeblichen Anteil am Wormser Konkordat 1122. Als sein Todesdatum, für das früher auch der 19. Februar[1] sowie der 3. Mai[2] genannt wurden, konnte inzwischen der 3. Dezember 1122 gesichert werden.[3] Er starb an diesem Tag im Verlauf einer Fehde in der Nähe der Stadt Molsheim eines gewaltsamen Todes, wurde ins zähringische Hauskloster St. Peter bei Freiburg überführt und dort beigesetzt. Sein Bruder Konrad folgte ihm nach.
    Berthold III. war verheiratet mit Sofie von Bayern, einer Tochter von Heinrich dem Schwarzen.
    In Freiburg sind die zentrale Bertoldstraße und der Bertoldsbrunnen nach ihm benannt.



    Literatur
    • Ulrich Parlow: Die Zähringer. Kommentierte Quellendokumentation zu einem südwestdeutschen Herzogsgeschlecht des hohen Mittelalters (=Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Reihe A, Bd. 50). Stutgart, Kohlhammer, 1999, S. 125–156, Reg. 180-231.
    • Gerd Tellenbach: Berthold III., Herzog von Zähringen. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 160 (Digitalisat).
    • Georg von Wyß: Bertold III., Herzog von Zähringen. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 537 f.
    Einzelnachweise
    1 Unter Bezug auf Necrologium minus monasterii S. Petri Nigrae Silvae: In: Monumenta Germaniae Historica, Necrologia Germaniae, Tom. I, hrsg. von Franz Ludwig Baumann, Berlin 1888, S. 335. - Bei diesem Nekrologeintrag liegt eine Verwechslung mt dem am 18./19. Februar 1218 verstorbenen Berthold V. von Zähringen vor.
    2 Necrologium Zwifaltense. In: Monumenta Germaniae Historica, Necrologia Germaniae, Tom. I, hrsg. von Franz Ludwig Baumann, Berlin 1888, S. 251.
    3 Stephan Molitor, Das Todesdatum Herzog Bertolds III. von Zähringen im Reichenbacher Seelbuch in Kopenhagen. In: Die Zähringer. Eine Tradition und ihre Erforschung, hrsg. von Karl Schmid (=Veröffentlichungen zur Zähringerausstellung I). Sigmarngen, Jan Thorbecke Verlag, 1986, S. 37–42.

    Berthold heiratete Herzogin Agnes von Rheinfelden in 1079. Agnes (Tochter von Herzog Rudolf von Rheinfelden (von Schwaben) und Herzogin Adelheid von Turin (von Maurienne)) wurde geboren in cir 1065 in Rheinfelden, AG, Schweiz; gestorben am 19 Dez 1111; wurde beigesetzt in Kloster St. Peter im Schwarzwald. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 209. Graf Rudolf II. von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1082; gestorben in 1111.
    2. 210. Herzog Berthold (Berchtold) III. von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 1085 und 1095; gestorben am 3 Dez 1122 in Molsheim; wurde beigesetzt in Kloster St. Peter, Freiburg.
    3. 211. Herzog Konrad I. von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1090; gestorben am 8 Jan 1152 in Konstanz, Baden, DE; wurde beigesetzt in Kloster Sankt Peter.
    4. 212. Agnes von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 8 Jan 1125.
    5. 213. Liutgard von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1087.
    6. 214. Petrissa von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1095; gestorben in cir 1115.
    7. 215. Liutgard von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1098; gestorben am 25 Mär 1131.
    8. 216. Judith von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1100.

  6. 135.  Liutgard von ZähringenLiutgard von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Liutgard_von_Zähringen_(Tochter_Berthold_I.)

    Liutgard von Zähringen war eine Gräfin aus dem Geschlecht der Zähringer und Klostergründerin. Sie war die Tochter von Berthold I. von Zähringen und (wahrscheinlich) seiner ersten Frau Richwara. Sie war die Gemahlin von Diepold II. von Vohburg, ihr Sohn war Diepold III. von Vohburg.

    Klostergründungen
    Liutgard war Mitbegründerin des Klosters Kastl – zusammen mit ihrem Bruder Gebhard III. von Zähringen, Bischof von Konstanz, – und zusammen mit ihrem Sohn des Klosters Reichenbach am Regen.

    Der Name Liutgard
    Liutgard war ein häufiger Name im Geschlecht der Zähringer, bekannt sind vor allem Liutgard als Gemahlin des Grafen Landolt I. von Nellenburg, vermutlich einem Sohn von Guntram dem Reichen und Liutgard als Tochter des Berthold II. von Zähringenen, der Gemahlin des Pfalzgrafen bei Rhein Gottfried von Calw, mit der sie oft verwechselt wird. Auch sie hatten wieder eine Tochter desselben Namens, deren Schwester war Uta von Schauenburg. Weiterhin benennt auch Graf Berthold IV. von Zähringen eine Tochter mit diesem Namen.[1]


    Einzelnachweise
    1 Eduard Heyck: Geschichte der Herzöge von Zähringen. Scientia-Verlag, Aalen 1980, ISBN 3-511-00945-6 (Nachdr. d. Ausg. Verlag Mohr, Freiburg/B. 1891, S. 286 bzw. S. 607).

    Familie/Ehepartner: Diepold II. von Vohburg (von Giengen). Diepold (Sohn von Graf Diepold I. im Augstgau (Rapotonen)) gestorben am 7 Aug 1078 in Mellrichstadt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 217. Diepold III. von Vohburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1075; gestorben am 8 Apr 1146.
    2. 218. Konrad von Württemberg (von Giengen)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 30 Jul 1130.
    3. 219. Gräfin Adelheid von Mochental (von Vohburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Familie/Ehepartner: Ernst I. von Grögling. [Familienblatt] [Familientafel]


  7. 136.  Richinza von ZähringenRichinza von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: Spitzenberg; Geerbt

    Notizen:

    Name:
    Es ist nicht sicher ob Richwara die Mutter ist, es könnte auch die zweite Frau des Berchtold I., Beatrix sein ??

    Sie erbte die Burg Spitzenberg sowie das dazugehörende Gebiet und begründete damit die Linie Sigmaringen-Spitzenberg-Helfenstein.

    Familie/Ehepartner: Rudolf ? von Frickingen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Ludwig I. von Sigmaringen, der Ältere. Ludwig gestorben in vor 1092. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 220. Ludwig II. von Sigmaringen (von Spitzenberg)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  8. 137.  Eberhard III. (VII.) von Nellenburg (Eberhardinger)Eberhard III. (VII.) von Nellenburg (Eberhardinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (90.Eberhard9, 59.Hedwig8, 37.Brigida7, 20.Gisela6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1036; gestorben am 9 Jun 1075 in Schlachtfeld Homburg an der Unstrut.

    Notizen:

    Gestorben:
    Gefallen in der Schlacht bei Homburg an der Unstrut.

    "Heinrich aber war nun wieder deutlich auf Konfrontation aus und sammelte ein diesmal wesentlich größeres Heer, das er im folgenden Jahr 1075 gen Sachsen führte. In der Schlacht bei Homburg an der Unstrut (ehemaliges Kloster Homburg bei Bad Langensalza) am 9. Juni 1075 fügte er dem sächsischen Heer, wiederum überwiegend aus einfachen Bauern bestehend, eine vernichtende Niederlage zu und zog anschließend verheerend durch Sachsen und Thüringen. Als Gefolgsmänner König Heinrichs kämpften u. a. Rudolf von Rheinfelden, der böhmische Herzog Vratislav II., Markgraf Ernst von Österreich (gefallen), der lothringische Herzog Dietrich II., der Bischof von Bamberg sowie Graf Hermann II. von Gleiberg. Auf der Seite der sächsischen Großen standen neben Otto von Northeim und Burchard II. von Halberstadt: der billungische Sachsenherzog Magnus, der Markgraf der Nordmark Lothar Udo II., Gebhard von Süpplingenburg (gefallen), der sächsische Pfalzgraf Friedrich II. von Goseck und Graf Dietrich II. von Katlenburg.
    Einer der beiden Anführer, Bischof Burchard II. von Halberstadt, wurde bei der Homburg von königlichen Truppen festgesetzt und am 13. Juni schließlich dem Bischof von Bamberg als Gefangener übergeben.
    „Die Schlacht hatte sich bereits vom Mittag bis zur neunten Stunde hingezogen, und es war schon nahe daran, daß sich zwei Heerhaufen zweier Länder, Schwaben und Bayern, zur Flucht wandten, und wiederholt meldeten Boten dem König, daß ihre Leute in höchster Gefahr seien, da rückten plötzlich Graf Hermann von Gleiberg auf der einen, auf der anderen Seite die Bamberger Mannen zum Angriff heran. Jetzt wirft auch der Herzog von Böhmen, jetzt der Herzog Gozelo von Lothringen ihre Reiter mit verhängten Zügeln in den Kampf. Diesem gewaltigen Ansturm konnten die Sachsen nicht mehr standhalten und wichen langsam zurück.“
    – Lampert von Hersfeld: Annales
    Am 27. Oktober unterwarfen sich schließlich bei Spier (Sondershausen) die sächsischen Führer dem König, und zwar öffentlich, d. h. vor dem ganzen Heer. Heinrich ließ keinerlei Milde walten, sondern kostete seinen Triumph aus. Die Unterwerfung geschah laut Lampert barfüßig, ohne Ausnahme sowie bedingungslos. Heinrich hielt anschließend zahlreiche sächsische Große an verschiedenen Orten in Haft und vergab ihre Lehen anderweitig."
    https://de.wikipedia.org/wiki/Sachsenkrieg_(Heinrich_IV.)#Die_Schlacht_bei_Homburg_an_der_Unstrut

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 221. Graf Adalbert II. von Mörsberg und Dill (Haus Nellenburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1070; gestorben am 30 Aug 1125.

  9. 138.  Graf Friedrich von Werl-ArnsbergGraf Friedrich von Werl-Arnsberg Graphische Anzeige der Nachkommen (91.Konrad9, 61.Bernhard8, 39.Hermann7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1075; gestorben am 11 Feb 1124.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Werl-Arnsberg; Graf von Werl-Arnsberg

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_(Arnsberg)

    Friedrich von Arnsberg (genannt Friedrich der Streitbare) (* um 1075; † 11. Februar 1124) war Regent der Grafschaft Arnsberg-Werl von 1092 bis 1124.

    Herkunft und Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Friedrich war ein Sohn des Grafen Konrad II. von Werl-Arnsberg und Mathilde von Northeim, einer Tochter des Grafen Otto von Northeim, Herzog von Bayern. Er selbst war verheiratet mit Adelheid von Limburg, einer Tochter des Herzogs Heinrich I. Aus der Ehe ging die Tochter Ida (teilweise auch als Jutta bezeichnet) als Erbin der Grafschaft Werl-Arnsberg hervor. Diese war in erster Ehe mit Gottfried II. Graf von Cappenberg und in zweiter Ehe mit Gottfried I. Graf von Cuyk verheiratet.

    Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Nachdem Graf Konrad II. zusammen mit seinem Sohn Hermann 1092 gegen die Friesen gefallen war, beerbten ihn seine Söhne Friedrich und Heinrich. Friedrich war höchstwahrscheinlich der Ältere von beiden und wurde mit der Grafschaft seines Vaters belehnt. Vermutlich wegen der Erbteilung der Allode mit seinem Bruder verlegte Friedrich den Schwerpunkt seiner Herrschaft nach Arnsberg, während sein Bruder Heinrich sich nach der Burg Rietberg benannte.

    Friedrichs Beiname gibt den Charakter seiner Herrschaft wieder. Der sächsische Annalist berichtete, dass Friedrich durch seine Gewalt, fast das ganze „Land Westfalen in Knechtschaft gebracht worden war. (...) Eben jener war ein zweiter Cäsar; seine Hand war gegen alle und aller Hand war gegen ihn. (...)“[1] Daher erhielt er den Namen der "Streitbare." Harm Klueting urteilt, dass Friedrich in seiner Regentschaftszeit zum „mächtigsten Mann Westfalens aufstieg.“[2] Nach dem Tode seines Bruders Heinrich setzte er einige Jahre seine Nichte gefangen, um sicherzustellen, dass nicht durch eine Heirat ihr Erbgut seiner Verwaltung entzogen werden konnte.

    Friedrich als Gefolgsmann von Kaiser Heinrich IV.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Über den engeren Bereich seiner Grafschaft hinaus war Friedrich von Bedeutung, weil er in der Politik des Reiches eine beachtliche Rolle spielte und Einfluss auf die zeitgenössischen Kaiser ausübte. Wie sein Vater stand er im anhaltenden Streit mit dem Reformpapsttum auf Seiten der Kaiser (was zu seiner negativen Beurteilung durch geistliche Chronisten beigetragen haben mag.) Seine anfangs kaisertreue Position stand dabei im auffälligen Gegensatz zu den meisten anderen sächsischen Adeligen, die den Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden unterstützten. Als Anhänger Kaiser Heinrich IV. fiel Friedrich 1102 in das Gebiet des Erzbischofs von Köln Friedrich I. von Schwarzenburg ein. Daraufhin griff der Erzbischof die Grafschaft an und zerstörte die Arnsberger Burg. Die Truppen des Bischofs wurden anschließend allerdings von Friedrich besiegt und teilweise gefangen genommen. Allerdings erfolgte die Einigung zwischen den streitenden Parteien zu Lasten Friedrichs. Dieser musste die Hälfte der seinem Haus noch verbliebenen Grafenrechte an das Erzbistum Köln abtreten. Diese Gebiete wurden von den Kölnern an Gefolgsleute wie die Herren von Ardey und die Herren von Volmarstein als Lehen weitergegeben. Im Konflikt zwischen dem späteren Kaiser Heinrich V. und dessen Vater Heinrich IV. stand Friedrich im Gegensatz zu großen Teilen des Adels auf Seiten des Vaters. In diesem Zusammenhang griff er den auf Seiten des Sohnes stehenden Bischofs Burchard von Münster an, nahm diesen 1106 gefangen und lieferte ihn an den Kaiser aus.

    Zeit der sächsischen Adelserhebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Aus diesem Grund war nach dem Tod Heinrichs IV. das Verhältnis zum neuen Herrscher nicht ungetrübt. Daher begleitete nicht der Graf, sondern dessen Bruder Heinrich Kaiser Heinrich V. auf seinem Kaiserzug nach Italien. Heinrich gehörte 1111 während der Verhandlungen mit Papst Paschalis II. zu den von den Deutschen gestellten Geiseln.

    Im Jahr 1112 besuchte Friedrich das Hoflager des Kaisers in Münster und hat diesem seine Gefolgschaft geschworen. Freilich dauerte dieses Einvernehmen nicht lange. Friedrich und sein Bruder Heinrich gehörten 1114 zu den sächsischen Adeligen, die sich unter Führung des neuen Sachsenherzogs Lothar von Supplinburg gegen den Kaiser empörten. Zu den Unterstützern gehörten auch die Erzbischöfe von Köln und Mainz. Als er während der Schlacht bei Jülich mit seinen Truppen den kaiserlichen Einheiten in den Rücken fiel, trug er entscheidend zu dessen Niederlage bei. Die kaiserlichen Truppen fielen daraufhin plündernd in die Grafschaft ein. Sie konnten Friedrich aber nicht entscheidend schwächen, der weiterhin eine wichtige Rolle in der Empörung des Adels spielte. Im Frühjahr 1115 begann Heinrich V. einen Feldzug. Er eroberte Braunschweig und verwüstete Halberstadt. Unter Führung von Friedrich, seinem Bruder Heinrich, den Grafen von Ravensberg und Heinrich von Limburg kamen westfälische Adelige den Antikaiserlichen zur Hilfe. Diese gingen daraufhin ebenfalls in die Offensive und griffen den kaiserlichen Feldherrn Hoyer von Mansfeld an. Daraufhin vereinigten sich auch Mansfeld und Heinrich V. und beide Seiten trafen am 11. Februar 1115 in der Schlacht am Welfesholz aufeinander. Lothar von Supplinburg und seine Verbündeten haben diesen Kampf gewonnen. Der Kaiser zog sich nach Mainz zurück und die Aufständischen zerstörten in Dortmund die kaiserliche Pfalz und wandten sich anschließend nach Münster, das auf der Gegenseite stand und aus Furcht vor den Grafen von Arnsberg und Tecklenburg befestigt worden war. Die Verbündeten eroberten die Stadt und ersetzten Bischof Burchardt durch Theoderich von Weizenburg. Friedrich war anschließend auch an der Zerstörung der Burgen Falkenhagen und Waldshausen beteiligt. Im Kloster Corvey erreichten Abgesandte des Kaisers unter ihnen Herzog Welf von Bayern, dass die Aufständischen auf einer Reichsversammlung in Mainz am 1. November 1115 mit dem Kaiser in Verhandlungen eintreten würden.

    Während des Aufenthalts in Corvey schloss Friedrich Freundschaft mit Abt Erkenbert und ließ sich sogar in die dortige Gebetsbruderschaft aufnehmen. Diese Freundschaft nutzte der Abt um Friedrich zu einem Angriff auf Obermarsberg zu veranlassen. Seit Ludwig dem Frommen gehörte die dortige ehemalige Reichsfeste Eresburg dem Kloster Corvey, das dort ein Konvent unterhielt. Die Einwohner der dazugehörigen Siedlung hatten sich gegen die Herrschaft des Klosters erhoben. Friedrich führte den Wunsch des Abtes aus und zerstörte die Befestigungen in Obermarsberg. Dies war nicht nur eine Freundschaftsgeste gegenüber dem Abt, sondern auch eine willkommene Gelegenheit eine befestigte Stelle an der Grenze des eigenen Gebietes auszuschalten.

    Frontenwechsel und Unterstützung Kaiser Heinrichs V.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Im Gegensatz zu den hochadeligen Führern der Adelsempörung war Friedrich offenbar tatsächlich nach Mainz gereist, hatte die Fronten gewechselt und sich dort mit Kaiser Heinrich V. ausgesöhnt. Die Ursache dafür sieht Klueting in der wachsenden Macht Lothar von Supplinburg.[3] Der Aufbau einer starken Herzogsgewalt hätte die relativ unabhängige Stellung der westfälischen Grafen bedroht. In der Folge tauchte er dann als Zeuge bei kaiserlichen Amtshandlungen auf. Von nun an war Friedrich in kaiserlichen Diensten tätig. Im Jahr 1120 führte der Wechsel der Fronten, zum Angriff von Lothar von Supplinburg auf das Territorium des Grafen Friedrich und zur Zerstörung der Rüdenburg bei Arnsberg. Im selben Jahr war Friedrich dann einer der Vermittler zwischen dem Kaiser und den aufständischen Fürsten sowie dem Erzbischof von Köln.

    Letzte Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    War Friedrich in den vorangegangenen Jahren vor allem in die Konflikte des Reiches verwickelt, musste er sich nunmehr um den Bereich seiner Herrschaft selbst kümmern. So hat er vergeblich versucht, die Gründung der Burg Altena durch den Grafen von Berg zu verhindern.

    Auch in der eigenen Familie hatte Friedrich Probleme. Da er ohne männlichen Erben blieb, war seine Tochter Ida Erbin der Grafschaft. Eine Vereinigung mit dem Besitz von deren Ehemann Gottfried von Cappenberg hätte die Basis für eine neue starke Grafenlinie geboten. Dieser wie auch sein Bruder Otto entschlossen sich allerdings 1121 zur Buße für die Gewalttaten während des Aufstands des Lothar von Supplinburg, ihren Besitz aufzugeben, und gründeten mit dem Kloster Cappenberg das erste westfälische Prämonstratenserkloster. Nachdem ihr Mann in das von ihm gegründete Kloster eingetreten war, heiratete Ida in zweiter Ehe den holländischen Grafen Gottfried von Cuyk.

    Mit dem Tod Friedrichs erlosch das Haus der Grafen von Werl-Arnsberg. Das Erbe trat der zweite Ehemann der Tochter Ida, Gottfried von Cuyk, an, der zum Stammvater der jüngeren Linie der Grafen von Arnsberg wurde.

    Mehr unter dem Link oben..

    Name:
    Nach dem Tode Konrads ging die Grafschaft auf dessen Söhne Heinrich und Friedrich über. Dominierend war Friedrich. Dieser führte den Grafentitel und regierte nunmehr von Arnsberg aus. Der Bruder Heinrich wurde mit der Grafschaft Rietberg abgefunden. Einer der weiteren Erben Konrads – Luitpold – verkaufte seinen Anteil des Territoriums an den Erzbischof von Köln.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Arnsberg

    Titel (genauer):
    Friedrich sah sich gezwungen auf die bis Friesland ausgreifende Politik seiner Vorfahren zu verzichten und sich um die Sicherung seiner Rechte in seinem Kernraum zu konzentrieren. Dort waren diese potentiell bedroht von den Erzbischöfen von Köln und Lothar von Süpplingenburg als Herzog von Sachsen. Über den engeren Bereich seiner Grafschaft hinaus war Friedrich von Bedeutung, weil er in der Politik des Reiches eine beachtliche Rolle spielte und Einfluss auf die zeitgenössischen Kaiser ausübte. Allerdings hat er, wenn es nötig tat, die Seite gewechselt und nutzte die konkurrierenden Kräften des Kaisers, der Kölner Erzbischöfe und des Herzogs von Sachsen in der Region für seine Ziele aus.
    Wie sein Vater stand er im anhaltenden Streit mit dem Reformpapsttum auf Seiten der Kaiser (was zu seiner negativen Beurteilung durch geistliche Chronisten beigetragen haben mag.)
    Im Jahr 1102 kam es wohl in diesem Zusammenhang zu einem Einfall des Grafen in das Gebiet des Erzbischofs von Köln Friedrich I. von Schwarzenburg. Im Gegenzug fiel der Bischof in die Grafschaft ein und zerstörte das Arnsberger Schloss. Die Truppen des Bischofs wurden anschließend allerdings von Friedrich besiegt und teilweise gefangen genommen.
    Um den Konflikt beizulegen sah sich Friedrich gezwungen, etwa die Hälfte seines Territoriums an den Erzbischof abzutreten. Der Erzbischof erwarb in diesem Zusammenhang auch die Burg Hachen und verfügte damit über einen Stützpunkt in unmittelbarer Umgebung Arnsbergs. Die Arnsberger Burg wurde wieder aufgebaut und unterhalb derselben bildete sich eine Siedlung, aus der die Stadt Arnsberg hervorging.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Arnsberg

    Familie/Ehepartner: Adelheid von Limburg. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 222. Ida (Jutta) von Werl-Arnsberg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1103 in Arnsberg; gestorben in nach 1154.

  10. 139.  Heinrich I. von Stade (der Nordmark) (Udonen), der Lange Graphische Anzeige der Nachkommen (92.Oda9, 62.Hermann8, 40.Rudolf7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1065; gestorben am 27 Jun 1087.

    Familie/Ehepartner: Adelheid (Jewspraksija, Praxedis) von Kiew. Adelheid (Tochter von Wsewolod I. Jaroslawitsch von Kiew (Rurikiden) und Anna von Polowzen) wurde geboren in 1067/1070; gestorben am 20 Jul 1109 in Kiew. [Familienblatt] [Familientafel]


  11. 140.  Lothar-Udo III. von Stade (der Nordmark) (Udonen) Graphische Anzeige der Nachkommen (92.Oda9, 62.Hermann8, 40.Rudolf7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1070; gestorben am 27 Jun 1087.

    Familie/Ehepartner: Irmgard von Plötzkau. Irmgard gestorben in 1154. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 223. Irmgard von Stade (Udonen)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1178.

  12. 141.  Rudolf I. von Stade (der Nordmark) (Udonen)Rudolf I. von Stade (der Nordmark) (Udonen) Graphische Anzeige der Nachkommen (92.Oda9, 62.Hermann8, 40.Rudolf7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben am 7 Dez 1124.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Stade; Graf von Stade
    • Titel (genauer): 1106 bis 1112, Nordmark; Markgraf der Nordmark (wurde abgesetzt)

    Notizen:

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Stade

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Markgrafen_der_Nordmark#Udonen_(Stade)_und_Plötzkau

    Rudolf heiratete Richardis (Richgard) von Spanheim (Sponheim) in Datum unbekannt. Richardis (Tochter von Hermann von Spanheim (Sponheim)) gestorben in 1151. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 224. Liutgard von Stade (Udonen)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  13. 142.  Adolf II. von BergAdolf II. von Berg Graphische Anzeige der Nachkommen (93.Adelheid9, 63.Ida8, 41.Bernhard7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1090er; gestorben in 12 Okt 1160 bis 1170 in Burg Berge, Altenberg, Odenthal; wurde beigesetzt in Abtei Altenberg, Odenthal.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: ab 1160, Abtei Altenberg, Odenthal; Mönch im Kloster Altenberg. 1160 teilte Adolf II. seine Grafschaft und gab sie an seine Söhne Everhard und Engelbert weiter. Anschließend trat er als Konverse in das Kloster Altenberg ein.
    • Titel (genauer): ab 1106, Herzogtum (Grafschaft) Berg; Graf von Berg
    • Besitz: Schloss Burg, Wupper; Erbaut das Schloss Burg

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_II._(Berg)

    Adolf II. von Berg

    (* 1090er[1]; urkundlich 1115–1160; † 12. Oktober 1160–1170 in Odenthal-Altenberg) war von 1115 bis 1160 Graf von Berg.

    Leben
    Adolf II. war ein Sohn des Grafen Adolf I. von Berg aus dem Dynastengeschlecht Berg-Altena. Nach dem Tod seines Vaters 1106 übernahm Adolf die Grafschaft Berg. Urkundlich erscheint er erstmals 1115 als Graf von Berg. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits Vogt der Benediktinerabtei Werden und ungefähr 20 Jahre alt. Ab 1125 war er Vogt der Abtei Siegburg. Später war er ferner Vogt des Klosters Dünnwald, der Abtei Deutz, des Klosters Cappenberg sowie der rechtsrheinischen Besitzungen des Kölner Domstiftes. Spätestens um 1120 heiratete er die Tochter Adelheid des Grafen von Arnsberg und erweiterte und festigte den Besitz seines Adelsgeschlechts in Westfalen. Adelheid starb vor 1131. Mit ihr hatte Adolf möglicherweise einen Sohn:

    Adolf (* 1120–1125; † 28. Juli 1148 bei der Belagerung von Damaskus während des Zweiten Kreuzzugs).
    Allerdings kann für diesen Sohn Adolf nicht sicher belegt werden, dass er ein Sohn Adelheids war. Möglicherweise stammte dieser Sohn Adolf auch aus der zweiten Ehe seines Vaters. Denn spätestens 1131 heiratete Adolf II. in zweiter Ehe eine Nichte des Kölner Erzbischofs Friedrich I. von Schwarzenburg, möglicherweise Irmgard, eine Tochter von Engelbert von Schwarzenburg. Aus dieser Ehe stammen folgende Kinder:

    Eberhard (auch Everhard) (*/† unbekannt; urkundlich 1144–1174), von 1161 bis 1180 Graf von Altena.
    Friedrich (* 1121–1125; † 15. Dezember 1156 in Pavia, Lombardei), war von 1156 bis 1158 Erzbischof von Köln.
    Engelbert (* unbekannt; urkundlich 1152–1189; † Anfang Juli 1189 bei Kovin, Serbien), war von 1161 bis 1189 Graf von Berg.
    Bruno (auch Brun) (* spätestens um 1140; † nach 1193 als Mönch im Kloster Altenberg), war nach diversen Probst-Positionen von 1191 bis 1193 Erzbischof von Köln.
    Adolf (* kaum vor 1148 und spätestens 1150; urkundlich 1192–1197; † unbekannt)
    Adolf II. war der Gründer von Schloss Burg (novus mons), welches er frühestens 1140, vielleicht erst 1160 bezog.[2] 1133 wurde von ihm die alte Stammburg der Grafen von Berg, die Burg Berge in Odenthal-Altenberg, an den Zisterzienser-Orden übergeben. Bis zur Fertigstellung von Schloss Burg residierte er auf Burg Altena, die er 1152 ausbauen ließ, und Burg Hövel. Von großer wirtschaftlicher und politischer Bedeutung für die Grafschaft Berg war die Kontrolle der hansischen Handelswege zwischen Köln und Dortmund sowie der Silberreichtum des Bergischen Landes, der durch Münzprägungen ab dem zweiten Drittel des 11. Jahrhunderts dokumentiert ist. Auch Adolf II. von Berg ließ in Wildberg, Bensberg und Siegburg Münzen schlagen.

    Möglicherweise beteiligte sich auch Adolf II. wie andere deutsche Fürsten am Zweiten Kreuzzug. Sein ältester Sohn Adolf lässt sich sicher als Kreuzfahrer nachweisen; er fiel 1148 bei der erfolglosen Belagerung von Damaskus.[3] 1160 teilte Adolf II. seine Grafschaft und gab sie an seine Söhne Everhard und Engelbert weiter. Anschließend trat er als Konverse in das Kloster Altenberg ein. Dieses Verhalten ist für einen Monarchen sehr unüblich. Meist trugen sie ihre Titel bis zur letzten Salbung und gaben sie nicht vorher ab, um Mönch zu werden. Von Kaiser Friedrich II. ist beispielsweise überliefert, dass dieser auf dem Sterbebett die Kutte der Zisterzienser anlegte und als solcher starb. Möglicherweise hatte Adolfs Bruder Everhard, der 1129 Mönch im Zisterzienserkloster Morimond geworden war und ab 1143 als Abt im Kloster Georgenthal bei Gotha in Thüringen fungierte, in dieser Entscheidung größeren Einfluss auf Adolf II. Adolf II. starb wahrscheinlich am 12. Oktober 1170 und wurde zuerst in der Markuskapelle begraben, dem ältesten Gebäude Altenbergs aus dem Jahr 1125. Nachdem das Querschiff des Altenberger Doms fertiggestellt war, wurden die Gebeine anlässlich des Begräbnisses von Propst Konrad 1313 in den Dom überführt.

    Literatur
    Alexander Berner: Kreuzzug und regionale Herrschaft. Die älteren Grafen von Berg 1147–1225, Böhlau, Köln 2014, ISBN 978-3-412-22357-1.
    Thomas R. Kraus: Die Entstehung der Landesherrschaft der Grafen von Berg bis zum Jahre 1225. (= Bergische Forschungen. Band 16.) Schmidt, Neustadt an der Aisch 1981, ISBN 3-87707-02-4.

    Mehr unter obigem Link..

    Beruf / Beschäftigung:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_Altenberg

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Berg

    Gestorben:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Altenberg_(Bergisches_Land)

    Begraben:
    Erst in der Markuskapelle dann im Altenberger Dom

    Adolf heiratete Adelheid von Arnsberg in Datum unbekannt. Adelheid gestorben in vor 1131. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 225. Adolf von Berg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 1120 und 1127; gestorben in 1148 in bei Damaskus.

    Adolf heiratete Irmgard? von Schwarzenburg in spätestens 1131. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 226. Graf Eberhard I. von Berg-Altena  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1130; gestorben am 23 Jan 1180.
    2. 227. Graf Engelbert I. von Berg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in Jul 1189 in Kubin, Banat.

  14. 143.  Graf Eberhard I. von Berg-AltenaGraf Eberhard I. von Berg-Altena Graphische Anzeige der Nachkommen (93.Adelheid9, 63.Ida8, 41.Bernhard7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1130; gestorben am 23 Jan 1180.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1161 bis 1180, Grafschaft Altena; Graf von Altena

    Notizen:

    Eberhard I. von Berg-Altena (* um 1130; † 23. Januar 1180) war Graf von Altena von 1161 bis 1180.

    Er war der Sohn von Graf Adolf II. von Berg aus dessen zweiter Ehe mit Irmgard von Schwarzenburg. Sein Bruder war Graf Engelbert I. von Berg (* 1157; † 1189), mit dem er in langjährigem Streit lag.

    Bei seinem Tod wurde seine Grafschaft Altena zwischen seinen beiden ältesten Söhnen, Arnold und Friedrich, aufgeteilt.

    Ehe und Nachkommen
    Er war verheiratet mit Adelheid von Cuyk-Arnsberg. Der Ehe entstammten:

    Arnold von Altena (* ca. 1150; † 1209)
    Friedrich von Berg-Altena (* ca. 1155; † 1198)
    Adolf von Altena, Erzbischof von Köln (* 1157; † 1220)
    Oda († 1224), ∞ Graf Simon von Tecklenburg
    Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Wilhelm Crecelius: Eberhard I., erster Graf von Altena. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 5, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 532–534.

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Eberhard_I._von_Berg-Altena

    Name:
    Lag mit seinem Bruder, Graf Engelbert I. von Berg (* 1157; † 1189), in langjährigem Streit.

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Altena

    Familie/Ehepartner: Adelheid von Cuyk-Arnsberg. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 228. Arnold von Altena  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am vermutlich vor 1150; gestorben in 03 Mai 1206/1207 oder 1209.
    2. 229. Oda von Berg-Altena  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1145; gestorben in 1224.

  15. 144.  Gisela von BergGisela von Berg Graphische Anzeige der Nachkommen (93.Adelheid9, 63.Ida8, 41.Bernhard7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    Geburt:
    Filiation nicht sicher ?
    "(möglicherweise eine Tochter von Graf Adolf I. von Berg und Adelheid von Lauffen)"
    https://de.wikipedia.org/wiki/Stammliste_des_Hauses_Schwarzburg#f

    Gisela heiratete Graf Sizzo III. (Syzzo) von Schwarzburg-Käfernburg in cir 1120. Sizzo (Sohn von Graf Günther I. von Kevernburg (Käfernburg) und Mechthild von Beichlingen (von Wolhynien und Turow)) wurde geboren in cir 1093; gestorben am 19 Jun 1160. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 230. Gisela von Schwarzburg-Käfernburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1118; gestorben in 1147.
    2. 231. Graf Heinrich I. von Schwarzburg-Käfernburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1130; gestorben am 26 Jul 1184 in Peterskirche, Erfurt.
    3. 232. Graf Günter II. (III.) von Schwarzburg-Käfernburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 1129 und 1135; gestorben in 1197.
    4. 233. Mechthild von Schwarzburg-Käfernburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1192; wurde beigesetzt in Dom Minden.
    5. 234. Juliane von Schwarzburg-Käfernburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1127; wurde beigesetzt in Pfarrkirche St. Veit, Wünschendorf.

  16. 145.  Friedrich II. von SommerschenburgFriedrich II. von Sommerschenburg Graphische Anzeige der Nachkommen (93.Adelheid9, 63.Ida8, 41.Bernhard7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Sachsen; Pfalzgraf von Sachsen

    Notizen:

    Friedrich II. von Sommerschenburg

    (* um 1100; † 19. Mai 1162) war Pfalzgraf von Sachsen.

    Leben
    Er folgte seinem Ende 1120 verstorbenen Vater, dem Pfalzgrafen Friedrich I. von Sachsen, und übernahm dessen politische Ausrichtung auf Seiten der sächsischen Fürstenopposition gegen die Salierkaiser. Seine Mutter war Adelheid von Lauffen.

    Die Familie, die sich nach der Bergfeste Sommerschenburg oberhalb Sommersdorfs (südöstlich von Helmstedt) nannte, war den älteren Pfalzgrafen von Sachsen aus dem Hause Goseck und Bottendorf (Putelendorf) nahe verwandt (Oda, Großmutter Friedrichs, war die Tochter Friedrichs I. von Goseck). Ob die Sommerschenburger Agnaten der Supplinburger oder der Walbecker Grafen waren, ist strittig.

    Friedrichs Ehe mit Liutgard von Stade, Schwester von Hartwig I. von Stade, wurde 1144 wegen zu naher Verwandtschaft annulliert.[1] Aus ihr stammten Friedrichs Sohn und Nachfolger Adalbert und seine Tochter Adelheid, die 1184 gestorbene Äbtissin von Quedlinburg, Gandersheim (und vielleicht Bassum).

    Unter Kaiser Lothar III. galt Friedrich als einer der „Getreuen am Kaiserhof“ und hielt sich später auf Seiten Heinrichs des Löwen. Friedrich war einer der bedeutendsten sächsischen Reichsfürsten seiner Zeit. Er bekleidete das Vogtsamt der Stifte und Klöster Quedlinburg, Gandersheim, Schöningen, Walbeck, Helmstedt, Huysburg, Hamersleben und Ringelheim und nahm bis 1152 wahrscheinlich die Hochvogtei des Erzstifts Hamburg-Bremen wahr. Als Vogteiliche Münzen ließ Friedrich in Quedlinburg, Gandersheim und Helmstedt schlagen, die z. T. zu den frühesten niedersächsischen Brakteaten gehören. Am Hofe Konrads III. dürfte Friedrich wie andere Reichsfürsten unter dem Eindruck der Predigt Bernhards von Clairvaux gestanden haben. Dennoch nahm er nicht am Zweiten Kreuzzug, sondern am Wendenkreuzzug von 1147 teil.

    Während Friedrich als Territorialherr (u. a. als Graf im Hassegau) keine Rücksicht auf die Rechte der benachbarten Stifte und Klöster nahm, hatte er ein besonders enges Verhältnis zu den Zisterziensern: Bereits 1127/29 gründete Adelheid, die Frau des Edelherren Volkmar de Thuringia, die Abtei Walkenried. Es ist vermutet worden, dass die Stifterin entweder eine Pfalzgräfin von Sachsen aus dem Hause Bottendorf oder eine Landgräfin von Thüringen gewesen sei. Friedrich folgte 1136/38 mit der Gründung der Zisterzienserabtei Mariental am Lappwald, deren Kirche er als seine Grablege vorsah. Außerdem war er nach Rückkunft vom Kreuzzug 1148 an der Gründung der Zisterze Michaelstein am Harz durch die Quedlinburger Äbtissin Beatrix II. von Winzenburg beteiligt.

    Friedrichs nicht mehr erhaltenes Grabmal im Marientaler Klosterchor beschrieb der Helmstedter Professor Heinrich Meibom: „Dem Grabstein ist sein Bildnis eingemeißelt, bartlos und gepanzert“ – außerdem teilte Meibom die Inschrift, nicht aber das Wappen mit. Dieses bestand nach jüngerer Überlieferung (Hermen Bote) aus einem neunmal von Silber und rot geteilten Schild bzw. als Amtswappen für die Pfalz Sachsen einem goldenen Adler auf Blau.

    Nachkommen
    Adalbert (* um 1130; † 1179), Pfalzgraf
    Adelheid III. († 1. Mai 1184), Äbtissin von Quedlinburg und Gandersheim
    Sophie († 1189/90) ∞ I Heinrich I. († 1181) Graf von Wettin; II 1182 Hermann I. († 1217) Landgraf von Thüringen
    Dietrich, Vormund Heinrichs II. von Wettin

    Mehr unter folgendem Link..

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_II._von_Sommerschenburg

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Sachsens#Die_Pfalzgrafschaft_Sachsen

    Friedrich heiratete Liutgard von Stade (Udonen) in Datum unbekannt, und geschieden in cir 1144. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 235. Äbtissin Adelheid von Sommerschenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1130; gestorben am 1 Mai 1184 in Stitskirche St. Servatius, Quedlinburg.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 236. Sophia von Sommerschenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 1189 / 1190.

  17. 146.  Graf Friedrich I. von Bar-Mümpelgard (von Pfirt)Graf Friedrich I. von Bar-Mümpelgard (von Pfirt) Graphische Anzeige der Nachkommen (95.Dietrich9, 65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in Aug 1160.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Französischer Name: Frédéric Ier de Montbéliard, Frédéric Ier de Ferrette
    • Titel (genauer): Graf von Pfirt (Ferrette) im Oberelsass (der erste )
    • Titel (genauer): Comte de Ferrette et d'Altkirch (de 1105 à 1160)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_I._von_Pfirt

    Friedrich I. († um 1160) war der erste Graf von Pfirt (Ferrette) im Oberelsass.

    Leben
    Friedrich war ein Sohn von Graf Dietrich von Mousson. Nach dem Tod des Vaters regierte er zunächst mit seinem Bruder Dietrich gemeinsam die Grafschaft.

    1105 machte Friedrich umfangreiche Schenkungen für das Kloster Cluny. 1125 wurde er erstmals als comes de Ferretes (Graf von Pfirt) genannt. 1143 oder 1144 gründete er das Frauenkloster Feldbach[1] und unterstellte dieses 1144 gemeinsam mit dem Kloster St-Morand in Altkirch der Abtei Cluny als Priorate.

    Ehen und Nachkommen
    Friedrich war verheiratet mit

    -Petrissa, Tochter von Herzog Berthold II. von Zähringen und von Agnes von Rheinfelden.[2] Die beiden hatten wahrscheinlich keine Kinder.

    -1144 Stephanie, Tochter von Graf Gerhard von Vaudémont und Heilwig von Egisheim. Ein Sohn war:

    Ludwig († um 1189/94), Graf von Pfirt


    Weblinks
    Pfirt, von Deutsche Biographie
    Anmerkungen
    Feldbach Église Saint Jacques
    Petrissa schenkte um 1130 ihr Gut in Wollbach (Lörrach) an St. Peter, vgl. Eduard Heyck, Geschichte der Herzöge von Zähringen, 1891



    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Fr%C3%A9d%C3%A9ric_Ier_de_Ferrette

    Frédéric Ier de Montbéliard, mort en 1160, était comte de Ferrette et d'Altkirch de 1105 à 11601.

    Biographie
    Il était fils de Thierry, comte de Montbéliard, de Ferrette, d'Altkirch et de Bar, et d'Ermentrude de Bourgogne.

    À la mort de son père, il obtint Ferrette et Altkirch en partage. On ne sait pas grand-chose de lui.

    Il épousa en 1111 Petrissa de Zähringen († 1115), fille de Bertold II duc de Zähringen et de Souabe, et d'Agnès de Rheinfelden, fille de Rodolphe de Rheinfelden.

    Veuf, il se remaria à Etiennette de Vaudémont, fille de Gérard Ier, comte de Vaudémont, et d'Hedwige de Dagsbourg, et eut :

    Louis Ier († 1190), comte de Ferrette
    Notes et références
    ↑ (en) Charles Cawley, « Bar » [archive], sur Medieval Lands, Foundation for Medieval Genealogy, 2006-2016 (consulté le 9 février 2016).

    Friedrich heiratete Petrissa von Zähringen in 1111. Petrissa (Tochter von Herzog Berthold (Berchtold) II. von Zähringen und Herzogin Agnes von Rheinfelden) wurde geboren in cir 1095; gestorben in cir 1115. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Stephanie von Vaudémont. Stephanie (Tochter von Graf Gerhard I. von Vaudémont (von Lothringen) und Gräfin Heilwig (Helwidis Hedwig) von Egisheim) gestorben in Dez 1160. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 237. Graf Ludwig I. von Pfirt  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 1180.

  18. 147.  Graf Rainald I. von Bar, (von Mousson) (Scarponnois), der EinäugigeGraf Rainald I. von Bar, (von Mousson) (Scarponnois), der Einäugige Graphische Anzeige der Nachkommen (95.Dietrich9, 65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1090; gestorben am 10 Mrz 1149 in Mittelmeer.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Bar Verdun und Mousson (1102/1105), Vogt von Saint-Pierremont
    • Titel (genauer): Count of Bar (1105–1149)
    • Titel (genauer): Comte de Bar Seigneur de Mousson (de 1105 à 1149) Comte de Verdun (de 1105 à 1134)
    • Titel (genauer): 1105-1149, Herzogtum Bar; Graf von Bar https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Bar

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Reginald_I,_Count_of_Bar

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Renaud_Ier_de_Bar



    https://de.wikipedia.org/wiki/Rainald_I._(Bar)

    Rainald I. der Einäugige (franz: Renaud le Borgne; † 1149) war seit 1102/1105 ein Graf von Bar, Verdun und Mousson sowie Vogt von Saint-Pierremont aus dem Haus Scarponnois. Er war ein Sohn des Grafen Dietrich I. von Mousson-Altkirch und der Ermentrude von Burgund, einer Tochter des Grafen Wilhelm I. von Burgund.

    Bei der Inbesitznahme seines Erbes stieß Rainald auf die offene Ablehnung der Bürger von Verdun. Bei einer gewalttätigen Auseinandersetzung mit ihnen zog er sich eine Verletzung zu, die zum Verlust eines Auges führte. Er gründete bei Commercy eine Prämonstratenserabtei, die Burg von Commercy selbst verpfändete er 1106 an das Kloster von Saint-Mihiel.
    Den Investiturstreit zwischen Kaiser Heinrich V. und Papst Paschalis II. versuchte Rainald für persönliche Ziele zu nutzen und nahm päpstliche Legaten gefangen. Der Bischof von Verdun, Richard de Grandpré, erklärte ihm im Gegenzug der Burgen von Dieulouard und Stenay für verlustig, die dem Grafen von Luxemburg übertragen wurden. In dem daraus resultierenden Krieg wurde Bar-le-Duc 1114 von Kaiser Heinrich V. eingenommen und Rainald in Kerkerhaft gelegt. Er wurde aber bald wieder freigelassen, nachdem er dem Kaiser gehuldigt hatte.
    Im Jahr 1120 wurde die Grafschaft Verdun vom Kaiser konfisziert und an den Grafen von Grandpré vergeben, weil Rainald die Installierung Heinrichs von Blois zum Bischof von Verdun militärisch unterstützt hatte. Im Jahr 1124 leistete Rainald einen vertraglichen Verzicht auf Verdun.
    Rainald erhob als entfernter Verwandter Gottfrieds von Bouillon gegen den Bischof von Lüttich Anspruch auf die Burg von Bouillon, die er 1134 auch eroberte. Im Jahr 1141 unternahm der Bischof einen Rückeroberungsversuch. Dabei starb Rainalds Sohn, Hugo, worauf er die Burg am 22. September 1141 aufgab.
    Zusammen mit seinen Söhnen, Rainald II. und Dietrich, und dem Bruder Stephan nahm Rainald seit 1147 am zweiten Kreuzzug teil. Er starb 1149 auf See während der Rückreise in die Heimat. Bestattet wurde er in der Abtei von Saint-Mihiel.
    Er war verheiratet mit Gisela von Vaudémont, einer Tochter des Grafen Gerhard I. von Vaudémont.

    Weblinks
    • Die Grafen von Bar bei Medieval Lands

    Rainald heiratete Gräfin Gisela von Vaudémont (von Lothringen) in zw 1108 und 1112. Gisela (Tochter von Graf Gerhard I. von Vaudémont (von Lothringen) und Gräfin Heilwig (Helwidis Hedwig) von Egisheim) gestorben in vor 1127. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 238. Graf Rainald II. von Bar, (von Mousson) (Scarponnois), der Junge  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1115; gestorben am 25 Jul 1170; wurde beigesetzt in Abtei Saint-Mihiel.
    2. 239. Clementia von Bar, (von Mousson) (Scarponnois)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 240. Stéphanie de Bar-Commercy  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1125; gestorben in vor 1178.

  19. 148.  Graf Dietrich II. (Thierry) von Mömpelgard (von Montbéliard)Graf Dietrich II. (Thierry) von Mömpelgard (von Montbéliard) Graphische Anzeige der Nachkommen (95.Dietrich9, 65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in Jan 1163.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: Lieucroissant; Stifter des Kloster https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Lieu-Croissant
    • Besitz: Belchamp; Stifter des Kloster https://de.wikipedia.org/wiki/Voujeaucourt
    • Titel (genauer): 1105-1163, Grafschaft Mömpelgard (Montbéliard); Graf von Mömpelgard (Haus Montbéliard) https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Mömpelgard

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Montbéliard

    Montbéliard

    Montbéliard (deutsch Mömpelgard) ist eine Stadt mit 25.336 Einwohnern (Stand 1. Januar 2015) im Département Doubs in der Bourgogne-Franche-Comté im Osten Frankreichs.

    Der frühere deutsche Name Mömpelgard beruht auf der 400-jährigen Zugehörigkeit zum weltlich-historischen Territorium des Hauses Württemberg.

    Geografie
    Der Ort liegt an der Mündung der Lizaine in den Unterlauf der Allaine, bevor diese wenige Kilometer südlich in den Doubs mündet. Die Stadt ist Sitz einer Unterpräfektur im Norden des Départements Doubs nahe der Grenze zum Nachbardepartement Territoire de Belfort etwa 15 km südlich von dessen Hauptstadt Belfort. Die als Burgundische Pforte bekannte Landschaft ist von niedrigen, meist langgezogenen Hügeln bestimmt, die von weiten Flusstälern getrennt sind. Die Entfernung zu den südlichen Ausläufern der Vogesen und den Erhebungen des französischen Jura beträgt jeweils etwa 25 Kilometer.

    Geschichte
    Die erste urkundliche Erwähnung der Stadt („Mons Biliardi“ bzw. „Mons Biliardae“ oder nach anderen Quellen „Mons Peligardi“) datiert aus dem Jahr 985; sie soll bereits damals befestigt gewesen sein[2] und bildete bald das Zentrum der Grafschaft Montbéliard.

    Durch das von seinem Vater Graf Eberhard III. abgegebene Eheversprechen des späteren Grafen Eberhard IV. (1415–1417) mit Gräfin Henriette von Mömpelgard (Haus Montfaucon) kam Montbéliard 1397 an das Haus Württemberg, da Henriettes Vater Heinrich von Mömpelgard ohne männliche Erben blieb. Der verballhornte deutsche Name taucht erstmals 1464 als Mümppellgart auf (1495 Mümpelgart, 1603 Mömpelgart). Im Wappen der Herzöge von Württemberg erscheinen die Barben (Fische) von Mömpelgard bis 1817.

    Da in der Folgezeit keine starken Persönlichkeiten in Württemberg regierten, gelang es nicht, die französischen Besitzungen weiter zu vergrößern und zu einem geschlossenen Gebiet zu vereinigen. Während die Grafschaft Württemberg geteilt war, trat Graf Eberhard V., genannt Eberhard im Bart, 1473 alle linksrheinischen württembergischen Besitzungen – neben der Grafschaft Mömpelgard auch die Herrschaften Reichenweiher (Riquewihr) und Horburg an seinen Vetter Heinrich von Württemberg ab, so dass nun ein eigener Regent im Schloss in Montbéliard saß. Allerdings war die Herrschaft durch Machtansprüche Burgunds ständig bedroht. Im Münsinger Vertrag von 1482, der das geteilte Land wieder vereinigte, fielen die linksrheinischen Besitzungen dann wieder an Herzog Eberhard im Bart.

    Herzog Ulrich versuchte bereits im Jahr 1524 die Reformation einzuführen, deren treibende Kraft Guillaume Farel war. Als Farel aus Württemberg vertrieben worden war, hatte er hier Zuflucht gefunden. Die Einführung der Reformation scheiterte jedoch zunächst am Widerstand des Erzbischofs von Besançon. Im Jahre 1537/38 konnte jedoch schließlich die erste evangelische Kirchenordnung (in französischer Sprache) veröffentlicht werden. Seit der Reformation war Montbéliard damit eine lutherische Enklave inmitten einer katholischen Umgebung. Die Pfarrer für Mömpelgard und Horburg-Reichenweier wurden mit den württembergischen Theologen im „Stift“ an der Universität Tübingen ausgebildet. Durch das gemeinsame lutherische Bekenntnis entstand eine starke Verbindung zwischen Württemberg und den elsässischen Gebieten, obwohl die württembergischen Herzöge zeitweise wieder eigene Regenten aus den Nebenlinien des Hauses einsetzten. Immer blieben vor allem die Herrschaften um Mömpelgard von Frankreich bedroht. Allerdings gingen von ihnen auch wichtige kulturelle Impulse aus. Im 17. Jahrhundert befestigte der bedeutende württembergische Baumeister Heinrich Schickhardt die Residenzstadt Mömpelgard und erbaute neben anderen bedeutenden Bauten, wie dem Renaissance-Schloss, in der Stadtmitte von 1601 bis 1607 die große lutherische Kirche, den Temple Saint-Martin.[3] Der Dachreiter kam 1677 hinzu.[3]

    Der Dreißigjährige Krieg stürzte auch die linksrheinischen württembergischen Gebiete in tiefes Elend. Die wirtschaftliche Lage war verheerend und in der Folgezeit suchte Frankreich im Zuge der Eroberungspolitik unter König Ludwig XIV. auch die württembergischen linksrheinischen Besitzungen unter seine Herrschaft zu bringen.

    Seit 1617 regierte wieder ein Zweig der Herzöge von Württemberg in Mömpelgard. Staatsrechtlich war Mömpelgard unabhängig von Württemberg, es entsandte keine Abgeordneten in den württembergischen Landtag. Der letzte Herzog Leopold Eberhard versuchte absolutistisch zu regieren, was zu schweren Spannungen führte.

    Nach seinem Tod 1723 fiel Mömpelgard wieder an die Stuttgarter Linie des Hauses Württemberg; allerdings waren alle Herrschaften noch bis 1736 von Frankreich besetzt. Die letzten Jahrzehnte der württembergischen Herrschaft verliefen ruhig. Seit 1769 residierte Friedrich Eugen von Württemberg in Mömpelgard und hielt vor den Toren der Stadt in Étupes Hof, von wo aus er einige seiner Kinder sehr vorteilhaft verheiraten konnte. Die Tochter, Herzogin Sophie Dorothee, wurde 1776 als Maria Fjodorowna Gattin des Zaren Paul I. von Russland. Die Baronin Henriette von Oberkirch beschreibt in ihren Memoiren das Leben am Mömpelgarder Hof und die Jugend von Maria Feodorowna.

    Im Zuge der Französischen Revolution kam es seit 1789 in den württembergischen Herrschaften zu Aufständen. Die revolutionäre Schreckensherrschaft tobte auch hier. Seit 1793 waren Stadt und Grafschaft Mömpelgard endgültig in französischer Hand. 1796 trat Friedrich Eugen, inzwischen Herzog von Württemberg, die linksrheinischen Herrschaften im Pariser Sonderfrieden an Frankreich ab. Dafür erhielt der Herzog von Württemberg 1803 unter dem Einfluss Napoleons durch den Reichsdeputationshauptschluss große weltliche und geistliche Gebiete in Südwestdeutschland.

    Obwohl die heutigen Einwohner der früheren linksrheinischen Herrschaften französische Staatsbürger sind, ist die ehemals württembergische Tradition weiterhin sichtbar. Es gibt Bauwerke, die an die einstige Herrschaft erinnern. Vor allem in der lutherischen Ausrichtung der Städte und Dörfer hat sich eine Eigenart erhalten, die auf die einstige württembergische Zugehörigkeit zurückgeht. Als erste deutsch-französische Städtepartnerschaft nach dem Zweiten Weltkrieg entstand hier eine Verbindung zwischen Ludwigsburg und Montbéliard. Beide Städte sind ehemalige Residenzen der Herzöge von Württemberg. Zudem werden von der lutherischen Evangelischen Landeskirche in Württemberg auch heute noch Pfarrer zur Unterstützung der lutherischen Gemeinden entsandt.

    Mehr unter dem Link oben..


    Name:
    Stifter der Klöster Belchamp und Lieucroissant

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 241. Sophia von Montbéliard  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1148.

  20. 149.  Agnes von Mousson-ScarponnoisAgnes von Mousson-Scarponnois Graphische Anzeige der Nachkommen (95.Dietrich9, 65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: Burg Pierre-Percée; Geerbt https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Pierre-Percée

    Familie/Ehepartner: Hermann II. von Salm. Hermann (Sohn von Hermann von Salm und Sophia von Formbach) wurde geboren in 1087; gestorben in 1135. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 242. Graf Heinrich I. von Salm  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 1174.
    2. 243. Dietrich von Salm  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 244. Hermann III. von Salm  Graphische Anzeige der Nachkommen

  21. 150.  Mathilde (Mechthild) von Mousson-ScarponnoisMathilde (Mechthild) von Mousson-Scarponnois Graphische Anzeige der Nachkommen (95.Dietrich9, 65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Mathilde heiratete Graf Adalbert II. von Mörsberg und Dill (Haus Nellenburg) in Datum unbekannt. Adalbert (Sohn von Eberhard III. (VII.) von Nellenburg (Eberhardinger)) wurde geboren in cir 1070; gestorben am 30 Aug 1125. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 245. Mechthild von Mörsberg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Burg Mörsberg; gestorben am 12 Mrz 1152/80.

  22. 151.  Adalbero I. von Froburg (Frohburg)Adalbero I. von Froburg (Frohburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (96.Sophie9, 65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in vor 1152.

    Familie/Ehepartner: Sophia von Lenzburg ?. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 246. Volmar II. von Froburg (Frohburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1175.

  23. 152.  Hermann I. von Froburg (Frohburg)Hermann I. von Froburg (Frohburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (96.Sophie9, 65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

  24. 153.  Markgraf Albrecht I. von Brandenburg (von Ballenstedt) (Askanier), der BärMarkgraf Albrecht I. von Brandenburg (von Ballenstedt) (Askanier), der Bär Graphische Anzeige der Nachkommen (98.Otto9, 66.Adalbert8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1100; gestorben am 18 Nov 1170 in Stendal.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): • Graf von Ballenstedt (1123–1170) • Fürst und Markgraf der Lausitz (1123–1131) • Herzog von Sachsen (1138–1142) • Graf von Weimar-Orlamünde (um 1134–1170) • Markgraf der Nordmark (1134–1157) • 1. Markgraf von Brandenburg (1157–1170)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_I._(Brandenburg)

    Albrecht I. von Brandenburg, genannt auch Albrecht der Bär oder Albrecht von Ballenstedt (* um 1100; † 18. November 1170 in Stendal ?), aus dem Geschlecht der Askanier gründete im Jahre 1157 die Mark Brandenburg und war deren erster Markgraf. Albrecht trieb die deutsche Ostsiedlung entscheidend voran; durch ihn kam die im Großen Slawenaufstand 983 verloren gegangene Nordmark als Mark Brandenburg faktisch wieder zum römisch-deutschen Reich.

    Albrecht, eigentlich Adelbert, war der einzige Sohn des askanischen Grafen Otto des Reichen und der Eilika Billung von Sachsen. Albrechts Geburtsort ist nicht überliefert. Auch eine schlüssige Deutung des Namenszusatzes „der Bär“ liegt nicht vor; er ist jedoch schon für das 12. Jahrhundert belegt.
    Mit siebzig Jahren erreichte Albrecht ein für seine Zeit hohes Alter. Der oft angegebene Sterbeort Stendal ist nicht sicher belegt. Albrechts Grablege befindet sich mit einiger Sicherheit im damaligen askanischen Hauskloster in Ballenstedt am Harz, dem heutigen Schloss. Angeregt durch die vorangegangenen Arbeiten an der Grablege Heinrichs I. im nahegelegenen Quedlinburg wurde in den Jahren 1937/1938 durch den Architekten Paul Schultze-Naumburg im Schloss Ballenstedt eine Gruft für Albrecht den Bären in einem mittelalterlich-romanisierenden Stil gestaltet. Eine Gedenkplatte in der Wand wies Albrecht ganz im nationalsozialistischen Sinne als „Wegbereiter ins deutsche Ostland“ aus. Mit der nationalsozialistischen Umgestaltung der Grablege wurde die Tradition ins Leben gerufen, dass die jährliche Ostseefahrt der deutschen Hitlerjugend stets in der Albrechtsgruft mit einer Gedenkfeier zu beginnen habe.[1]

    Albrecht war ein Mann, der im steten Wandel des 12. Jahrhunderts mit Diplomatie und Gewalt jede Chance zum regionalen Machtzuwachs zu nutzen suchte und dabei mit der Nordmark sein Interesse schon früh auf die Ostgebiete richtete. Neben der erfolgreichen Gründung der Mark Brandenburg war er zeitlebens, in späteren Jahren unterstützt durch einige seiner Söhne, in letztlich vergebliche innerdeutsche Kämpfe um Sachsen verwickelt. Obschon beide Themenkomplexe chronologisch ineinander greifen, werden sie zur besseren Verständlichkeit getrennt dargestellt.
    Albrecht nahm an zahlreichen Kriegszügen im Reichsdienst teil; der folgenreichste unter ihnen war der Wendenkreuzzug 1147, der wichtige Voraussetzungen für die Herrschaftsübernahme in der späteren Mark Brandenburg schuf. Dem Biografen Lutz Partenheimer gilt Albrecht ferner als Gründer des Fürstentums Anhalt. Um 1160 leitete Albrecht der Bär die städtische Entwicklung Stendals mit der Verleihung eines Marktes ein.

    Ehen und Nachkommen
    Albrecht war seit 1125/1126 mit Sophie von Winzenburg, einer Schwester der Äbtissin Beatrix II. von Quedlinburg verheiratet. Sophie starb zehn Jahre vor ihm. Seit dem 19. Jahrhundert sieht man in ihr eine Angehörige der Familie der Grafen von Winzenburg.

    Albrechts Wirken bis 1133, Markgraf der Nordmark
    Als Graf von Ballenstedt herrschte Albrecht nach dem Tod des Vaters im Jahr 1123 über die bis dahin slawischen Gebiete unter askanischer Oberhoheit, die sich vom Ostharz in der Gegend um Aschersleben verstreut bis zum Fluss Mulde erstreckten, also etwa das Gebiet des späteren Fürstentums Anhalt. Aschersleben wurde unter Albrecht dem Bären der Mittelpunkt des von den Askaniern regierten Verwaltungs- und Gerichtssprengels. In den ersten Jahren seines selbständigen politischen Wirkens, zwischen 1123 und 1131, wurde er – in Usurpation des Willens von Kaiser Heinrich V. – von Herzog Lothar von Sachsen, den späteren Kaiser, unrechtmäßig mit der Mark Lausitz belehnt. Die Aberkennung dieser Markgrafschaft stufte ihn 1131 in die relative Bedeutungslosigkeit eines Grafen zurück. In den Jahren 1132/1133 nahm er am Italienfeldzug Kaiser Lothars teil, der sich für Albrechts Verdienste erkenntlich zeigte, indem er ihm die Mark im Nordosten seines Reiches als Lehen gab, nachdem der bisherige Markgraf Konrad von Plötzkau in Italien durch einen Pfeilschuss gefallen war. Mit Albrechts Ernennung zum Markgrafen der Nordmark im Jahr 1134 nahm die spätere Mark Brandenburg ihren ersten Anfang. Um 1134 überließ der Kaiser dem Askanier zudem das thüringische Erbe über die Grafschaft Weimar-Orlamünde. Mit den Brakteaten seiner Grafschaft ist wahrscheinlich der erste Nachweis der Münzstätte Weimar erbracht worden.

    Gründer der Mark Brandenburg

    Die Slawen zwischen Havel und Oder
    Im Zuge der Völkerwanderungen verließen die Semnonen, ein Teilstamm der elbgermanischen Sueben, ab dem 3. und 4. Jahrhundert bis auf wenige Restgruppen ihre Heimat an Havel und Spree in Richtung Oberrhein und gingen in den späteren Schwaben auf. Im späten 6. und 7. Jahrhundert zogen in den vermutlich weitgehend siedlungsleeren Raum Slawen ein.
    Östlich einer Linie der Flüsse Havel-Nuthe, im heutigen Barnim und in Ostteltow, siedelten die Sprewanen, die ihre Hauptburg am Zusammenfluss von Spree und Dahme in Berlin-Köpenick bildeten. Westlich der Flüsse, im heutigen Havelland und in der südlich angrenzenden Zauche, lebten die Heveller, die sich selbst Stodoranen nannten und ihre Hauptburg in Brandenburg, der heutigen Stadt Brandenburg, errichteten und, neben kleineren Burganlagen, mit dem Spandauer Burgwall eine weitere größere Burg als strategisch wichtigen Außenposten unterhielten. Diese beiden Stämme im Gebiet der späteren Mark Brandenburg mussten sich nicht nur gegen die übermächtigen Feudalstaaten aus dem Westen wehren, sondern lagen gelegentlich auch untereinander und mit weiteren angrenzenden Slawenstämmen in oft kriegerischem Streit.

    Beginn der Ostexpansion, erste Marken
    Nach den erfolgreichen Feldzügen gegen die Sachsen überließ Karl der Große den mit ihm verbündeten Abodriten 804 mit Nordalbingien vorübergehend einen Teil des sächsischen Siedlungsgebietes. Eine verhältnismäßig ruhige Zeit währte bis zum Jahr 9928. In der folgenden so genannten ersten Phase der deutschen Ostsiedlung eroberte König Heinrich I. in den Jahren 928/929 Brandenburg; die Stämme bis zur Oder wurden tributpflichtig. Unter Otto I. folgte 936 die Errichtung von Marken, deutschen Grenzregionen im Slawenland. Im Lutizenaufstand von 983 verbündeten sich viele slawische Stämme und warfen die Deutschen erneut zurück; für rund 150 Jahre, bis zum Zerfall des Lutizenbundes Mitte des 11. Jahrhunderts, kam die deutsche Expansion von Bistümern und Marken zum Stillstand.

    Einbindung des Hevellerfürsten Pribislaw-Heinrich ins Reich
    Im Jahr 1127 kam in der Burg Brandenburg der Hevellerfürst Pribislaw an die Macht. Er trug den deutschsprachigen Taufnamen Heinrich und wird in der Literatur zumeist mit dem Doppelnamen Pribislaw-Heinrich genannt. Da bereits sein Vorgänger Meinfnfried Christ gewesen war, lässt sich folgern, dass Pribislaw-Heinrich selbst schon als Kind die Taufe empfangen haben wird und nicht erst – wie es die späteren Chronisten in mittelalterlicher Idealisierung glaubend machen – als Fürst. Da er engge Verbindungen zum deutschen Adel pflegte und vom Kaiser offenbar die Krone eines Unterkönigs erlangt hatte, war es den Deutschen gelungen, das Heveller-Gebiet, Brandenburg bis Spandau, in das Reich einzubinden. Die umstrittene Ostgrenze verlief damit zwischen den beiden slawischen Stämmen, den Hevellern und den Sprewanen, geografisch sehr grob gekennzeichnet auf einer Linie der Flüsse Havel-Nuthe. Auf der östlichen Seite in Köpenick (heute Berlin-Köpenick) residierte der Sprewanenfürst Jaxa von Köpenick (Jaxa de Copnic).

    Gründung der Mark Brandenburg und Markgraf

    Nachfolger von Pribislaw-Heinrich
    Mit der zweiten Phase der Ostsiedlung trieb Albrecht der Bär die expansionistische Ostpolitik der Askanier entscheidend voran. Dabei erwies er sich als geschickter Diplomat. Schon in den Jahren 1123–1125 knüpfte er Kontakte zu Pribislaw-Heinrich, einem Abkömmling der Hevellerfürsten. Pribislaw wollte Fürst der Heveller werden, und knüpfte zu diesem Zweck ein Bündnis mit Albrecht. So wurde er Taufpate von Albrechts erstem Sohn, Otto I., und übergab Otto als Patengeschenk die an den askanischen Streubesitz angrenzende Zauche. Zugleich gab er Albrecht die Zusage, dass er nach Pribislaws Tod dessen Erbe und Nachfolger würde. Dafür versprach ihm Albrecht, das Fürstentum in Besitz zu nehmen, was wohl gegen 1127 gelang. 1134 ernannte Kaiser Lothar Albrecht zum Markgrafen der Nordmark und erhob den Heveller Pribislaw-Heinrich in den Königstand (später wieder aberkannt). Mit dieser Maßnahme wollte Lothar vermutlich weiteren Machtausdehnungen des Askaniers von vornherein einen Riegel vorschieben. Aus ähnlichen Absichten soll die königliche Kanzlei ihn ab ca. 1140 Markgraf von Brandenburg genannt haben, um zu dokumentieren, dass sein Machtbereich der königlichen Herrschaft untersteht.[2] Nach dem Tod Pribislaw-Heinriichs im Jahre 1150 konnte Albrecht die Residenz der Heveller, die Burg Brandenburg, aufgrund der Abmachungen ohne Kampf übernehmen. Damals soll er noch beabsichtigt haben, eine vom König unabhängige Herrschaft über die brandenburgischen Slawen zu errichten. Die Burg Spandau ließ er als askanische Burg neu errichten. Mit diesen Ereignissen wird das Jahr 1150 (statt 1157) von verschiedenen Historikern als der eigentliche Beginn der Geschichte der Mark Brandenburg betrachtet.

    Verlust und Rückeroberung
    Die Bevölkerung der Heveller, die im Gegensatz zu ihrem Fürsten zum Teil noch den alten slawischen Gottheiten nachhing, stand Albrechts Machtübernahme eher ablehnend gegenüber. So konnte der Sprewanenfürst Jaxa von Köpenick, der mit Pribislaw-Heinrich möglicherweise verwandt war und nach dessen Tod ebenfalls Anspruch auf Brandenburg erhob, mit einer Mischung aus Verrat, Bestechung, List und Gewalt und mit polnischer Hilfe die Burg Brandenburg besetzen und die Macht im Hevellerland an sich reißen. Die ältere Geschichtsforschung setzt diese Eroberung für das Jahr 1153 an, gesicherte Quellen zum Datum gibt es nicht. Die jüngere Forschung geht eher vom Frühjahr 1157 aus, da es laut Partenheimer nur schwer vorstellbar sei, dass Albrecht es sich angesichts seiner ungesicherten Position im Reich hätte erlauben können, der Besetzung vier Jahre lang tatenlos zuzusehen.
    Am 11. Juni 1157 konnte Albrecht der Bär in blutigen Kämpfen die Macht in der Burg Brandenburg endgültig zurückerobern[3], Jaxa von Köpenick vertreiben und eine neue Landesherrschaft auf slawischem Boden begründen. Nachdem ihm der Titel schon zuvor mehrfach zugewiesen wurde, nannte er sich mit einer Urkunde vom 3. Oktober 1157 erstmals auch selbst Markgraf von Brandenburg (Adelbertus Die gratia marchio in Brandenborch). Daher gilt das Jahr 1157 als das tatsächliche Gründungsjahr der Mark Brandenburg. Dieses Datum bekam einen offiziellen Anstrich nicht zuletzt mit dem 2007 gefeierten 850. Geburtstag der Mark.[4]

    Territorium der Mark und Siedlungspolitik
    Die territoriale Ausdehnung dieser ersten Mark Brandenburg entsprach nicht der Ausdehnung des heutigen Flächenstaates. Lediglich das Havelland und die Zauche zählten dazu. Erst in den folgenden 150 Jahren gelang es den Askaniern, Gebiete östlich von Havel-Nuthe, die Uckermark und Regionen bis zum Barnim zu gewinnen und die Mark Brandenburg bis zur Oder auszudehnen.
    Wahrscheinlich noch 1157 rief Albrecht der Bär Siedler in die neue Mark, die insbesondere aus der Altmark, dem Harz, Flandern (daher der Begriff Fläming) und den Rheingebieten in das Land kamen. Eine wichtige Rolle spielten dabei Holländer, diie nach verheerenden Sturmfluten im eigenen Land gerne neue Siedlungsgebiete annahmen und mit ihrer Erfahrung im Deichbau zu den Eindeichungen von Elbe und Havel beitrugen, die in den 1160er Jahren in Angriff genommen wurden. Die Siedlungspolitik und Stabilisierung der jungen Mark Brandenburg wurde von Albrechts Sohn, Otto I., mit Geschick fortgesetzt; siehe dazu ausführlich und zum Landesausbau Kloster Lehnin.

    Albrechts vergeblicher Kampf um Sachsen

    Herzog von Sachsen, 1138–1142
    Nach dem Tod Kaiser Lothars III. im Jahre 1137 rief Kaiserin Richenza für Pfingsten 1138 einen Fürstenkonvent nach Quedlinburg ein, um mit einer Königswahl die Machtverhältnisse in Sachsen und im Reich neu zu regeln. Unter Sachsen ist lediglich das heutige Niedersachsen zu verstehen. Richenza favorisierte ihren Schwiegersohn, den Welfen Heinrich den Stolzen. Albrecht der Bär, selbst an Sachsen interessiert und mit, wenn auch schwacher, Erblinie ausgestattet, verhinderte die Wahl, indem er die für den Konvent angelegten Vorräte vernichten sowie in der Stadt plündern und brennen ließ. Verabredungen mit den Staufern gingen dieser Tat voraus. Damit wurde Albrecht Steigbügelhalter für die Wahl von Konrad von Hohenstaufen am 7. März 1138 in Koblenz zum König, der sich – vermutlich wie zuvor ausgehandelt – mit der Belehnung von Sachsen und mit der Ernennung Albrechts zum Herzog von Sachsen noch im selben Jahr revanchierte.
    Mehrere sächsische Fürsten und Markgrafen aus der Anhängerschaft Heinrich des Stolzen schlossen sich noch 1138 in einem Waffengang gegen Albrecht zusammen. Erste Kämpfe konnte Albrecht mit Unterstützung der Staufer gewinnen, doch schon Ende 1138 gelang es seinen Gegnern, die Bernburg im askanischen Land, auf der Albrechts Mutter Eilika residierte, niederzubrennen. Nach weiteren Niederlagen endete bereits 1139 seine tatsächliche Macht in Sachsen, selbst wenn Albrecht noch bis 1142 formal Herzog von Sachsen blieb; die Unterstützung der Staufer war nur mehr halbherzig und einige ehemalige Parteigänger Albrechts wechselten in das Lager von Heinrich dem Stolzen. Auf dem Frankfurter Reichstag wurde der Sohn Heinrich des Stolzen, Heinrich der Löwe, im Mai 1142 mit dem Herzogtum Sachsen belehnt. Nach des Königs Tod wurde 1152 Friedrich Barbarossa Herrscher im Reich; Barbarossa unterstützte in der Folgezeit den Welfen Heinrich.

    Koalition gegen Heinrich den Löwen
    Bis zu Albrechts Tod im Jahr 1170 kam es immer wieder zu Streitigkeiten mit Heinrich dem Löwen. Anfang der 1150er Jahre begannen kleinere Waffengänge, Gefechte und wechselseitige Verwüstungen. Auf dem Goslarer Reichstag 1154 wurde die Macht Heinrich des Löwen weiter gestärkt: unter Fürsprache Barbarossas wurde Heinrich Bayern zugesprochen. Der anwesende Albrecht war gezwungen, diese Verfügung zugunsten seines Widersachers urkundlich mit zu bestätigen – wie auch einen weiteren Fürstenspruch von 1158 zugunsten des Löwen, der dessen territorialen Einflussbereich weiter festigte.
    Um 1163 bildete sich aufgrund seiner harten Politik ein Bündnis gegen Heinrich den Löwen heraus, das zu Beginn von Albrecht dem Bären angeführt wurde. Selbst sächsische Fürsten schlossen sich der Opposition an. Im Winter 1166 brachen offene Kämpmpfe aus, die mit der Belagerung der welfischen Burg Haldensleben bei Magdeburg durch Albrecht, den Magdeburger Erzbischof Wichmann und durch Landgraf Ludwig den Eisernen von Thüringen begannen. Trotz des Einsatzes von Belagerungsmaschinen konntnte die Burg nicht eingenommen werden. Nach einem vorübergehenden Waffenstillstand im März 1167 gingen die Koalitionskräfte, denen sich weitere Fürsten und kirchliche Würdenträger angeschlossen hatten, im Sommer 1167 erneut mit Waffengewalt gegen Heinrich vor. Goslar, Althaldensleben und die Burg Niendorf wurden erobert; weitere sächsische Burgen und Häuser wurden zerstört, Städte wurden eingeäschert.
    Auf Fürstenversammlungen im Juni 1168 konnte Kaiser Barbarossa die Gegner zum erst unbeständigen und am 24. Juni 1170 zum dauerhafteren Frieden zwingen. Der Kaiser bewahrte Heinrich damit vor dem Verlust der Macht – Albrecht der Bär und die mit ihm verbündeten Kräfte konnten die Stellung des Welfen letztlich nicht erschüttern.
    Die Teilnahme des nunmehr 70-jährigen Albrecht am Reichstag am 24. Juni 1170 ist belegt. Das letzte bekannte Dokument bezeugt Albrechts Teilnahme an der Weihe des Havelberger Doms am 16. August 1170, drei Monate vor seinem Tod am 18. November 1170. Möglicherweise ist er in dem von ihm mit Marktrecht ausgestatteten Stendal gestorben.
    10 Jahre später, im Jahr 1180, waren die Askanier in Sachsen am Ziel: Albrechts Sohn Bernhard löste Heinrich den Löwen als Herzog von Sachsen ab.

    Zeitgenössische Urkunden und Berichte, Biografien
    Neben der aktuellen Biografie von 2001 von Partenheimer gibt es zwei historische Biografien über Albrecht den Bären: die Arbeiten von Jacob Paul von Gundling aus dem Jahr 1731 und von Otto von Heinemann von 1864.
    Die bedeutendsten zeitgenössischen Aufzeichnungen stammen vom Brandenburger Domherrn Heinrich von Antwerpen, der Ende des 12. Jahrhunderts die Entstehung der Mark Brandenburg bis zum Jahre 1165 schriftlich festhielt.
    Im Jahr 2004 sind über 300 handschriftliche Urkunden, Annalen und Notizen in lateinischer Sprache bekannt, in denen Albrecht der Bär erwähnt oder als Zeuge benannt wird. Zwanzig Urkunden sind überliefert, die Albrecht selbst ausfertigen ließ, davon sind fünf im Original erhalten.

    Itinerar
    Aus den über 300 Urkunden oder chronikalischen Notizen lässt sich das Itinerar Albrechts des Bären erstellen, also eine Zusammenstellung, aus der ersichtlich wird, wann er sich wo wie oft aufgehalten hat. Dabei zeichnen sich drei Themenkomplexe ab:
    In den 21 Jahren zwischen dem Erbanfall der Brandenburg 1150 und seinem Tode 1170 ist er nur dreimal im ostelbischen Gebiet der entstehenden Mark Brandenburg nachzuweisen, und zwar lediglich durch chronikalische Aufzeichnungen.[5] Es ist daher noch nicht einmal zweifelsfrei nachgewiesen, dass er tatsächlich am 11. Juni 1157 bei der Übergabe der Brandenburg persönlich anwesend war.
    Die bei weitem meisten Aufenthalte Albrechts lassen sich im östlichen Harzvorland nachweisen, etwa im Raum Aschersleben – Halberstadt – Magdeburg – Halle – Erfurt, also etwa dem ostfälischen Teil des Herzogtums Sachsen. Vor allem, wenn der Köninig im Rahmen seiner Reiseherrschaft diese wichtige Region des Altreichs besucht, findet sich Albrecht selbstverständlich am Hof ein. Aber auch sonst vernachlässigt er den Reichsdienst nicht, wie zahlreiche Aufenthalte in Köln, Frankfurt am Main, Straßburg, Bamberg und Würzburg zeigen; seine Erfolge dürften nicht zuletzt mit dieser intensiven Kontaktpflege zusammenhängen.
    In erstaunlichem Gegensatz zu seiner nur spärlich nachweisbaren Anwesenheit in der Mark Brandenburg (deren Verwaltung und Entwicklung er eher seinen Söhnen überlassen haben dürfte) stehen weitgedehnte Reisen nach Flandern, Dithmarschen, Polen, Böhmen, Italien und schließlich auch ins Heilige Land. Dies besucht er 1158, fast sechzigjährig, gemeinsam mit seiner Frau, die zwei Jahre später stirbt, möglicherweise mitbedingt durch die Strapazen einer solchen „Weltreise“. Ebenfalls Spekulation muss bleiben, dass, da die Pilgerfahrt bald nach der endgültigen Besitznahme der Mark Brandenburg stattfindet, der Besuch am heiligen Grab eine Art Dankabstattung darstellt.



    Quellen
    • Heinrici de Antwerpe: Can. Brandenburg., Tractatus de urbe Brandenburg (Memento vom 21. Februar 2013 im Internet Archive). Neu hrsg. und erläutert von Georg Sello. In: 22. Jahresbericht des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichtend Industrie zu Salzwedel. Magdeburg 1888, Heft 1, S. 3–35. (Internetveröffentlichung von Tilo Köhn mit Transkriptionen und Übersetzungen).
    Literatur
    • Helmut Assing: Albrecht der Bär. Markgraf von Brandenburg (1150/57–1170). In: Eberhard Holtz und Wolfgang Huschner (Hrsg.): Deutsche Fürsten des Mittelalters. Fünfundzwanzig Lebensbilder. Edition Leipzig, Leipzig 1995, S. 221–233, ISBN 3-361-0437-3.
    • Eberhard Bohm: Heveller. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 4, Artemis & Winkler, München/Zürich 1989, ISBN 3-7608-8904-2, Sp. 2918–2199.
    • Erich Freiherr von Guttenberg: Albrecht. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 160 f. (Digitalisat).
    • Otto von Heinemann: Albrecht der Bär. Eine quellenmäßige Darstellung seines Lebens. Nebst einer Stammtafel. Reprint Bernburg 2001, Hrsg.: Kulturstiftung Bernburg in Verbindung mit dem Landesheimatbund Sachsen-Anhalt, nach dem Original aus Darstadt von 1864, ISBN 3-9805532-9-9 (DNB 96411089X).
    • Otto von Heinemann: Albrecht der Bär. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 237–243.
    • Hans-Dietrich Kahl: Das Ende des Triglaw von Brandenburg. Ein Beitrag zur Religionspolitik Albrechts des Bären. In: Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung. Band 3, Marburg, 1954, S. 68–76. ISSN 0044-3239
    • Hans-Dietrich Kahl: Slawen und Deutsche in der brandenburgischen Geschichte des zwölften Jahrhunderts. Die letzten Jahrzehnte des Landes Stodor. 2 Bände, Mitteldeutsche Forschungen. Bd 30/I+II. Böhlau, Köln/Graz 1964.
    • Herbert Ludat: Legenden um Jaxa von Köpenick, Deutsche und slawische Fürsten im Kampf um Brandenburg in der Mitte des 12. Jahrhunderts. Deutschland und der Osten. Band 2. Berlin 1936 (auch in: Herbert Ludat: Slaven und Deutsche im Mittelalte. Mitteldeutsche Forschungen. Band 86. Böhlau, Köln – Wien 1982, S. 27–84.).
    • Herbert Ludat: Albrecht der Bär. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 1, Artemis & Winkler, München/Zürich 1980, ISBN 3-7608-8901-8, Sp. 316 f.
    • Uwe Michas: Slawen und Germanen im Berliner Raum. In: Berlinische Monatsschrift. Edition Luisenstadt. Berlin 1999, H. 1, S. 4–10. ISSN 0944-5560
    • Lutz Partenheimer: Albrecht der Bär. 2. Auflage, Böhlau Verlag, Köln 2003. ISBN 3-412-16302-3
    • Lutz Partenheimer: Die Kriege Albrechts des Bären. In: Die frühen Askanier. Beiträge zur Regional- und Landeskultur Sachsen-Anhalts. Bd 28. Halle 2003, ISBN 3-928466-58-5, S. 35–71.
    • Lutz Partenheimer: Die Entstehung der Mark Brandenburg. Mit einem lateinisch-deutschen Quellenanhang. 1. und 2. Auflage, Köln – Weimar – Wien 2007, ISBN 978-3-412-17106-3 (Rezension).
    Weblinks
     Commons: Albert the Bear – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Albrecht I. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    Einzelnachweise
    1 Die Gruft Albrechts des Bären. In: Die Kunst im Dritten Reich, 2. Jg., Folge 9, September 1938, S. 282–283.
    2 Eine andere Deutung: Die erstmalige Bezeichnung als Markgraf war eine Verheißung, als Kompensation für die entgangene Herzogswürde. Veranlasst durch den Leiter der königlichen Kanzlei Wibald von Stablo, mit dem Albrecht gute Beziehungen zum Knigshof unterhielt; möglicherweise war dies auch ein Schachzug Wibalds gegen den übermächtigen Heinrich den Löwen.
    3 Heinrich von Antwerpen, der einzige Chronist zu diesem Punkt, schreibt: „Als aber nun (viel) Blut [post hinc inde sanguinis effusionem] vergossen war und die in der Burg wahrnahmen, dass sie zu fest eingeschlossen den Händen der Feinde nichtntgehen könnten, ließen sie sich ihr Geschick durch Handschlag sichern und ergaben sich aus Not dem Markgrafen.“ (zitiert nach Schich, Winfried/Strzelczyk, Jerzy: Slawen und Deutsche an Havel und Spree. Zu den Anfängen der Mark Brandenburg (= Studien zur internationalen Schulbuchforschung. Schriftenreihe des Georg-Eckert-Instituts 82/B IV), Hannover 1997, S. 39. ISBN 3-88304-124-6. Eine unbedingt empfehlenswerte, unverzichtbare Zusammenstellung aller wichtigen Quellen „zu den Anfängen“, bis hin zu den Markgrafenbrüdern=„Städtegründern“, in lat./deutsch.)
    4 850 Jahre Mark Brandenburg. 850-jahre-mark-brandenburg.de. Abgerufen am 15. September 2010.
    5 Lutz Partenheimer: Albrecht der Bär, Köln 2003, S. 12.

    Albrecht heiratete Markgräfin Sophie von Winzenburg in 1125. Sophie (Tochter von Graf Hermann I. von Winzenburg (von Formbach) und Hedwig von Krain-Istrien) wurde geboren in 1105 in Winzenburg, Hannover; gestorben in 06 / 07 Jul 1160 in Mark (Kurfürstentum) Brandenburg. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 247. Markgraf Otto I. von Brandenburg (Askanier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1128; gestorben am 8 Jul 1184.
    2. 248. Graf Hermann I. von Weimar-Orlamünde  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1130; gestorben am 19 Okt 1176.
    3. 249. Herzog Bernhard III. von Sachsen (von Ballenstedt) (Askanier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1140; gestorben am 9 Feb 1212 in Bernburg.
    4. 250. Markgräfin Hedwig von Brandenburg (von Ballenstedt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1140; gestorben in Mrz 1208; wurde beigesetzt am 1 Apr 1203 in Kloster Altzella, Nossen, DE.

  25. 154.  König Konrad III. von Italien (Salier)König Konrad III. von Italien (Salier) Graphische Anzeige der Nachkommen (99.Heinrich9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 12 Feb 1074 in Kloster Hersfeld; gestorben am 27 Jul 1101 in Florenz; wurde beigesetzt in Kathedrale Santa Reparata beigesetzt wurde, die heute durch den Dom Santa Maria del Fiore überbaut ist.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Römisch-Deutscher König (1087 bis 1098), König von Italien (1093 bis 1098), Herzog von Niederlothringen und Markgraf von Turin (1076 bis 1087)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_(III.)_(HRR)

    Der Salier Konrad (* 12. Februar 1074 im Kloster Hersfeld; † 27. Juli 1101 in Florenz), war römisch-deutscher König von 1087 bis 1098 und König von Italien von 1093 bis 1098. Weiterhin war er von 1076 bis 1087 Herzog von Niederlothringen und Markgraf von Turin.
    Er darf nicht mit dem staufischen Gegenkönig Konrad III. (1093/1094–1152) verwechselt werden.

    Leben
    Konrad wurde in Hersfeld als zweiter Sohn von Kaiser Heinrich IV. und Bertha von Turin geboren (ein älterer Bruder, Heinrich, war Anfang August 1071 geboren und gestorben). Konrad wurde bereits im Alter von zwei Jahren als Nachfolger seines Vaters anerkannt und war auf dem Gang seines Vaters nach Canossa zwischen 1076 und 1077 dabei. Zugleich wurde er Herzog von Niederlothringen und ist damit dem erwarteten Gottfried von Bouillon vorgezogen worden. Konrad wurde in der Obhut des Erzbischofs Thedald von Mailand zurückgelassen und lebte fortan in Italien.
    Die Königsweihe erhielt er am 30. Mai 1087 in Aachen. Konrad wechselte 1093, durch den Einfluss von Markgräfin Mathilde von Tuszien, in das päpstliche Lager und damit zu den Gegnern seines Vaters; noch im gleichen Jahr wurde er in Mailand zum Köönig von Italien gekrönt. Konrad leistete 1095, kurz nach der Synode von Piacenza dem Papst Urban II. in Cremona den Sicherheitseid und versah den Stratordienst (das Führen des Pferdes wie ein Knecht als Unterwürfigkeitsgeste). Urban II. sicherte Konrad daraufhin die Kaiserkrönung zu. Noch im gleichen Jahr vermittelte Urban II. (mit Mathilde von Tuszien) die Heirat zwischen Konrad und Konstanze, Tochter des Grafen Roger I. von Sizilien.[1]
    Auf diese Ereignisse reagierte sein Vater in einer Reichsversammlung im April 1098 in Mainz. Heinrich IV. ließ Konrad durch ein Fürstengericht für abgesetzt erklären[2] und gleichzeitig den jüngeren Sohn Heinrich zum Nachfolger bestimmen. Dadurch konnte Konrad kaum noch auf das politische Geschehen in Italien Einfluss nehmen. Konrad starb schon 27-jährig „bedeutungslos geworden“[2] 1101 in Florenz, wo er in der Kathedrale Santa Reparata beigesetzt wurde, die heute durch den Dom Santa Maria del Fiore überbaut ist.


    Literatur
    • Alfred Gawlik: Konrad, König. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, ISBN 3-428-00193-1, S. 496 (Digitalisat).
    • Theodor Lindner: Konrad (deutscher König). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 554–556.
    • Elke Goez: Der Thronerbe als Rivale. König Konrad, Kaiser Heinrichs IV. älterer Sohn. In: Historisches Jahrbuch 116 (1996), S. 1–49.
    Weblinks
     Commons: Conrad II of Italy – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
    • Henner Göbel: Konrad, in Hersfeld geboren – König von Italien. (Memento vom 12. März 2016 im Internet Archive) In: Mein Heimatland 47 (2008), Nr. 4, Beiblatt der Hersfelder Zeitung, S. 16 (PDF; 196 kB) (unerheblich).
    Einzelnachweise[
    1 Claudia Zey: Frauen und Töchter der salischen Herrscher. Zum Wandel salischer Heiratspolitik in der Krise. In: Tilman Struve (Hrsg.): Die Salier, das Reich und der Niederrhein. Böhlau, Köln u. a. 2008, ISBN 978-3-412-20201-9, S. 47–98, hier. 83.
    2 Matthias Becher: Heinrich IV. (1056-1106). Mit Rudolf (1077–1080), Hermann (1081), Konrad (1087–1093, † 1101). In: Bernd Schneidmüller, Stefan Weinfurter (Hrsg.): Die deutschen Herrscher des Mittelalters. Historische Portraits von Heinrich. bis Maximilian I. Beck, München 2003, ISBN 3-406-50958-4, S. 154–180, hier S. 178.


  26. 155.  Prinzessin Agnes von Deutschland (von Waiblingen)Prinzessin Agnes von Deutschland (von Waiblingen) Graphische Anzeige der Nachkommen (99.Heinrich9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1073; gestorben am 24 Sep 1143; wurde beigesetzt in Klosterneuburg.

    Notizen:

    Gestorben als die letzte Salierin.
    Agnes hatte mit Leopold III. 17 Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_von_Waiblingen

    Agnes von Waiblingen (* Ende 1072; † 24. September 1143 in Klosterneuburg) aus der Familie der Salier war Herzogin von Schwaben und Markgräfin von Österreich.
    Sie war die zweite Tochter des Salier-Kaiser Heinrichs IV. und der Bertha von Turin. Ihr Bruder war Kaiser Heinrich V. Den Namen hatte sie von Agnes von Poitou, ihrer Großmutter.

    Ehe mit Friedrich I.
    Als Siebenjährige wurde sie am 24. März 1079 mit dem ersten Staufer-Herzog Friedrich I. von Schwaben verlobt. Ihr Vater Heinrich IV. wollte Friedrich, einen seiner wichtigsten Mitstreiter, durch diese Verlobung und durch die gleichzeitige Erhebung Friedrichs zum Herzog von Schwaben eng an sich binden. Agnes wurde Stammmutter der Staufer, die später ihren Anspruch auf die deutsche Königskrone mit der Abstammung von den Saliern begründeten.
    Neben den Söhnen Herzog Friedrich II. und Konrad III. ist eine Tochter Gertrud nachweisbar, die Hermann von Stahleck heiratete. Eine weitere Tochter soll Bertrada (Berta von Boll) sein.[1] Diese und weitere Angaben über Kinder, die Hansmartin Decker-Hauff aufgrund von ihm gefälschter Lorcher Quellen machte, haben sich als Phantasieprodukte erwiesen.[2]

    Ehe mit Leopold III.
    Nach dem Tode Friedrichs 1105 wurde sie durch ihren Bruder, den späteren Kaiser Heinrich V., 1106 mit dem Babenberger Markgraf Leopold III. von Österreich verheiratet. Dies war der Dank dafür, dass sich Leopold im Herbst 1105, als sich Heinricch gegen seinen Vater Kaiser Heinrich IV. erhoben hatte, zusammen mit seinem Schwager Herzog Boriwoy von Böhmen fahnenflüchtig von der Seite Heinrichs IV. auf die von dessen Sohn schlug. Dadurch wurde die Lage des alten Heinrichs aussichtslos, er musste fliehen und starb 1106 als Gejagter in Lüttich.[3] Durch Agnes wurde eine enge Beziehung zwischen Staufern und Babenbergern begründet.
    Die über dreißig Jahre alte Agnes soll weitere achtzehn Kinder geboren haben. Möglicherweise stammen einige dieser Verbindung zugesprochene Kinder tatsächlich ihrer ersten Ehe bzw. der ersten Ehe von Leopold. Namentlich bekannt aus ihrer zweiten Ehe sind folgende Kinder:
    • Heinrich II. Jasomirgott, Pfalzgraf bei Rhein (1140–1141), Markgraf von Österreich (1141–1156), Herzog von Bayern (1143–1156), 1. Herzog von Österreich (1156–1177), (* c. 1107, † 13. Jänner 1177)
    ∞ 1.) 1142 die kaiserliche Prinzessin Gertrud, einzige Tochter Kaiser Lothars III. (von Supplinburg)
    ∞ 2.) 1149 Theodora Komnena, Prinzessin von Byzanz, († 1184), einer Nichte des Kaisers Manuel I. von Byzanz
    • Leopold IV., Markgraf von Österreich (1136–1141), Herzog von Bayern (1139–1141), (* 1108, † 18. Oktober 1141)
    ∞ 1139 Maria von Böhmen, († c. 1160) T. v. Soběslav I. Herzog von Böhmen und der Adleyta Prinzessin von Ungarn a. d. H. der Árpáden
    • Otto von Österreich, bekannt als Otto von Freising, Bischof von Freising und Historiker (* 15. Dezember ca. 1109, † 22. September 1158)
    • Jutta von Österreich
    ∞ Liutold Graf von Plain, († 1164)
    • Agnes von Österreich, (* 1111, † 25. Jänner 1157)
    ∞ 1125 Wladislaw II. Prinz von Polen, Herzog von Schlesien (1138–1146), († 1159)
    • Judith von Österreich, (* c. 1115, † nach 1178)
    ∞ 1133 Wilhelm V. der Ältere Markgraf von Montferrat (Monferrato), † 1191 aus dem Haus der Aleramiden
    • Konrad von Österreich, Bischof von Passau (1148–1164), Erzbischof Konrad von Salzburg (1164–1168), (* 1120, † 28. September 1168)
    • Gertrud von Österreich, (* c. 1120, † 8. April 1150)
    ∞ 1140 Vladislav II., 1140 Herzog von Böhmen, König von Böhmen (1158–1172), † 1174 (aus dem Geschlecht der Přemysliden)
    • Elisabeth von Österreich, (* c. 1123, † 20. Mai 1143)
    ∞ 1142 Graf Hermann II. von Winzenburg, 1123 Markgraf von Meißen, Landgraf von Thüringen († 29. Jänner 1152)
    • Bertha von Österreich, (* c. 1124, † 1160)
    ∞ Heinrich III. Burggraf von Regensburg, Vogt von St. Emmeram und Prüfening, Graf im Donauknie und an der unteren Altmühl († 1174)
    Begraben ist sie ebenso wie ihr zweiter Mann Leopold III., der später heiliggesprochen wurde, in einer Gruft unter dem ehemaligen Kapitelsaal des Augustiner-Chorherrenstifts Klosterneuburg, der heutigen Leopoldskapelle mit dem Verduner Altar. Links neben dem Gitter der Kapelle führt eine Treppe hinunter in die öffentlich nicht zugängliche Gruft.[4]
    Im Jahr 1894 wurde in Wien Döbling (19. Bezirk) die Agnesgasse nach ihr benannt. 2009 wurde der ehemalige Welfenplatz südlich des Stifts in Hohenstaufenplatz umbenannt und eine Stauferstele eingeweiht, die an Agnes erinnert.[5]


    Einzelnachweise
    1 Heinz Bühler: Zur Geschichte der frühen Staufer, in: Walter Ziegler (Hrsg.): Hohenstaufen. Stauferforschungen im Stauferkreis Göppingen, Göppingen 1977, S. 1–44, hier S. 30–35
    2 Klaus Graf: Staufer-Überlieferungen aus Kloster Lorch. In: Sönke Lorenz u. a. (Hrsg.): Von Schwaben bis Jerusalem. Facetten staufischer Geschichte. Sigmaringen 1995, S. 209–240 (online); Tobias Weller: Auf dem Weg zum „staufischen Haus“. Zubstammung, Verwandtschaft und Konnubium der frühen Staufer. In: Hubertus Seibert, Jürgen Dendorfer (Hrsg.): Grafen, Herzöge, Könige. Der Aufstieg der Staufer und das Reich (1079–1152). Ostfildern 2005, S. 41–63, hier S. 56–63.
    3 Floridus Röhrig: Das Leben des heiligen Leopold, in: Karl-Heinz Rueß (Hrsg.): Babenberger und Staufer, Göppingen 1987, S. 69–83, hier: S.72
    4 Peter Koblank: Staufergräber. Nur wenige der prominentesten Staufer sind in Deutschland bestattet auf stauferstelen.net. Abgerufen am 10. September 2014.
    5 Stauferstele Klosterneuburg auf stauferstelen.net. Abgerufen am 10. September 2014.
    Weblinks
    Commons: Agnes von Waiblingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Eintrag zu Agnes von Waiblingen im Austria-Forum (in AEIOU Österreich-Lexikon)
    • Eintrag zu Agnes von Waiblingen in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)

    Familie/Ehepartner: Herzog Friedrich I. von Hohenstaufen (von Schwaben) (von Büren). Friedrich (Sohn von Friedrich von Büren und Hildegard von Egisheim (von Schlettstadt)) wurde geboren in 1050; gestorben am 20 Jan 1105; wurde beigesetzt in Kloster Lorch. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 251. Herzog Friedrich II. von Schwaben (Staufer)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1090; gestorben in zw 04 und 06 Apr 1147; wurde beigesetzt in St. Walpurgis (Elsass).
    2. 252. König Konrad III. von Hohenstaufen (von Schwaben) (von Büren)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1093/94; gestorben am 15 Feb 1152 in Bamberg.

    Agnes heiratete Leopold III. von Österreich (Babenberger), der Heilige in 1106. Leopold (Sohn von Markgraf Leopold II. von Österreich (Babenberger), der Schöne und Ida (Itha) von Österreich) wurde geboren in 1073 in Gars am Kamp (oder Melk); gestorben am 15 Nov 1136 in Klosterneuburg. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 253. Herzog Heinrich II. von Österreich, Jasomirgott  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1107; gestorben am 13 Jan 1177 in Wien.
    2. 254. Agnes von Österreich (Babenberger)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 255. Judith von Österreich (Babenberger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1115; gestorben in nach 1178.
    4. 256. Gertrud von Österreich (Babenberger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1120; gestorben am 8 Apr 1150.

  27. 156.  König Heinrich V. (Salier)König Heinrich V. (Salier) Graphische Anzeige der Nachkommen (99.Heinrich9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 1081 oder 1086; gestorben am 23 Mai 1125.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_V._(HRR)

    Heinrich V. (* 1081 oder 1086 möglicherweise am 11. August; † 23. Mai 1125 in Utrecht) aus der Familie der Salier war ab 1098 Mitkönig seines Vaters, Kaiser Heinrichs IV., ab 1106 römisch-deutscher König und von 1111 bis 1125 römisch-deutscher Kaiser.
    In den Konflikten Kaiser Heinrichs IV. mit den Großen des Reiches und dem Reformpapsttum um die Anerkennung seiner Königsherrschaft verbündete sich Heinrich V. mit den Gegnern seines Vaters. Nach dessen Sturz im Jahr 1106 herrschte Heinrich V. fünf Jahre lang im Konsens mit den Großen. Das Jahr 1111 gilt als Wendepunkt seiner Königsherrschaft. Kurz vor seiner Kaiserkrönung versuchte Heinrich vergeblich, den Bischöfen ihre Regalien zu entziehen. Um wenigstens das bisherige Investiturrecht, also die Amtseinsetzung Geistlicher, zu wahren, nahm er Papst Paschalis II. gefangen und erzwang seine Kaiserkrönung. Nach 1111 wandte sich der König von einer gemeinsamen Herrschaft mit den Fürsten ab und wieder früheren autokratischen Herrschaftsformen der Salier zu. Heinrich focht seine Konflikte mit den Großen zunehmend kompromisslos aus, scheiterte aber mit dem Versuch, die Herrschaftsmöglichkeiten gegenüber Kirche und Fürsten in Sachsen, am Mittel- und am Niederrhein zu vergrößern. Die Fürsten übernahmen die Verantwortung für den Frieden im Reich. Sie zwangen Heinrich im Würzburger Fürstenspruch von 1121 zum Ausgleich mit dem Papsttum, der zum Wormser Konkordat führte, mit dem 1122 der Investiturstreit endete. In seinen letzten Lebensjahren fand der König kaum noch Unterstützung bei den Großen. Das Itinerar, also die „Reiseroute“ des Königs in einem Reich ohne Hauptstadt, beschränkte sich fortan auf den Westen des Reiches. Heinrich war seit 1114 mit Mathilde von England verheiratet. Da die Ehe ohne männlichen Nachkommen blieb, war Heinrich V. der letzte Kaiser aus dem Geschlecht der Salier.

    Krise des Reiches
    Heinrich V. wurde wohl am 11. August im Jahr 1081 oder 1086 geboren.[1] Gesichert ist lediglich seine Schwertleite zu Ostern 1101; diese Zeremonie erfolgte gewöhnlich beim Erreichen des 15. Lebensjahres. Heinrich war der Sohn von Heinrich IV. und Bertha von Savoyen, die bereits Ende 1087 starb. Mit Konrad und Agnes hatte er zwei ältere Geschwister, zwei weitere Geschwister waren früh verstorben. Die ersten Jahre seines Lebens scheint Heinrich vor allem in Regensburg verbracht zu haben.[2] Sein Erzieher war Bischof Konrad von Utrecht.
    Zum Zeitpunkt von Heinrichs Geburt kämpfte sein gleichnamiger Vater bereits seit mehreren Jahren mit Päpsten, Bischöfen und Fürsten um den Erhalt seiner Herrschaft. Heinrich IV. nahm in seiner Regierungszeit wenig Rücksicht auf den Rat und das RRangbewusstsein des Adels. Zentren des dadurch hervorgerufenen Widerstands wurden außer Sachsen die süddeutschen Herzogtümer Bayern, Schwaben und Kärnten. Diese süddeutschen Herzöge suchten wiederum die Unterstützung von Papst Gregor VII., einem Verfechter kirchenreformerischer Ideen. Gregors zentrale Forderung bestand darin, dass der Kaiser auf die Investitur von Äbten und Bischöfen verzichten sollte. Er exkommunizierte Heinrich IV. 1077. Durch seinen Bußgang nach Canossa gelang es ddem Salier, die Lösung vom Kirchenbann zu erreichen. 1080 und 1094 wurde Heinrich IV. jedoch erneut exkommuniziert, 1102 wurde über ihn und seine Parteigänger und damit auch über seinen Sohn Heinrich V. wiederum der Kirchenbann ausgesprochen. Der Konflikt spaltete Reich und Kirche.
    Heinrich suchte daher seinen Einfluss im Süden zu stärken. Seine Tochter Agnes wurde mit Friedrich verlobt, der 1079 dadurch das Herzogtum Schwaben erlangte. Außerdem versuchte der Kaiser seine Nachfolge zu sichern. Als Nachfolger für das Königtgtum bestimmte Heinrich IV. seinen ältesten Sohn Konrad, der 1087 in Aachen zum König geweiht wurde. Doch 1093 lief Konrad in Italien zur Partei der Kirchenreformer über.[3] Daher wurden ihm im Mai 1098 auf einem Hoftag in Mainz Königtum und Erbrbe aberkannt und seinem jüngeren Bruder Heinrich V. übertragen. Dieser musste dabei den Eid leisten, niemals gegen den Vater die Herrschaft zu ergreifen.[4] Am 6. Januar 1099 wurde Heinrich in Aachen zum König gesalbt und gekrönt. Dort musste er den Eid wiederholen. Sein Bruder Konrad starb am 27. Juli 1101 in Florenz. Der Fortbestand der salischen Dynastie hing nun von Heinrich V. ab, dem einzigen noch lebenden Sohn des Kaisers. Die Mitregentschaft des Sohnes mit dem Vater scheint seechs Jahre lang problemlos verlaufen zu sein.[5] Anders als bei früheren Königssöhnen wurde Heinrich V. nicht am Regierungsgeschehen beteiligt.[6] Das Verhalten des Vaters gegenüber seinem Sohn war vermutlich seit dem Abfall seines älteren Sohnes Konrad von äußerster Vorsicht geprägt.[7]

    Entmachtung des Vaters (1104–1106)
    Die Ursachen und Motive, die zur Entmachtung des Vaters durch den Sohn führten, sind in der jüngeren Forschung umstritten. So sieht Stefan Weinfurter reformreligiöse Motive der Verschwörer im Umfeld des Königs als dafür entscheidend an.[8] In den Quellen wird der Einfluss von jungen bayerischen Grafen als Motiv für den Abfall genannt. Als Beteiligte sind Markgraf Diepold III. von Vohburg, Graf Berengar von Sulzbach und Graf Otto von Habsburg-Kastl namentlich überliefert. Die bayerischen Adligen gehörten zum Gründerkreis des Reformklosters Kastl und der Reformstifte Berchtesgaden und Baumburg in Bayern. Durch Gelage (convivia) und Jagdvergnügungen hatten sie den Königssohn an sich gebunden und ihm vermittelt, dass er die Herrschaft verlieren werde, wenn er sich nicht bald gegen den Vater stelle. Denn wartete er mit der Thronbesteigung bis zum Tod seines Vaters, würde ihm ein anderer zuvorkommen, der wiederum gleich viele Unterstützer fände – so groß sei im ganzen Reich der Hass auf seinen gebannten Vater.[9] Aus Sorge um sein Seelenheil habe Heinrich dann den gebannten Vater verlassen und sich mit den jungen bayerischen Adligen zu einer „Heilsgemeinschaft“ zusammengeschlossen.[10] Heinrich sei davon ausgegangen, dass er sich nur durch ein Bündnis mit diesen Reformkräften die Nachfolge sichern konnte.[11]
    Eine andere Forschungsmeinung gewichtet für den Sturz Heinrichs IV. stärker die Ermordung Sieghards von Burghausen im Februar 1104 durch Ministeriale und Bürger von Regensburg.[12] Sieghard habe sich über die königliche Zurücksetzung Bayerns geggenüber Sachsen und Franken beschwert. Seine Ermordung habe die Verwandten des Toten und alle Adligen verbittert, weil der Kaiser gegen die schuldigen Ministerialen nicht energisch eingeschritten sei. Durch diesen Vorfall wären demnach wieder die alten Vorwürfe gegen Heinrich IV. aufgekommen, er bevorzuge Leute niedrigen Standes. Heinrich V. hätte vergeblich versucht, zwischen dem Grafen Sieghard und den Ministerialen einen gütlichen Ausgleich zu vermitteln, und daher einen Grund gehabt, seinem Vater die Untätigkeit zu verübeln.[13] Bemerkenswert für diese Schlussfolgerung ist jedoch der große zeitliche Abstand zwischen der Ermordung des Sieghard von Burghausen und der Loslösung Heinrichs vom Vater.
    Im November 1104 zog Heinrich V. im Heer seines Vaters Heinrich IV. gegen sächsische Reformadelige, die sich gegen die Wahl des Erzbischofs von Magdeburg gewandt hatten. Während dieser Strafexpedition nach Sachsen sagte er sich am 12. Dezember 1104 von seinem Vater los und brach damit den Treueid am regierenden König. Im Anschluss daran machte sich Heinrich V. auf den Weg nach Regensburg, wo er mit seinen Anhängern erst noch das Weihnachtsfest feierte. Zum Jahreswechsel 1104/05 schicktkte er dann Boten nach Rom, um sich durch den Papst vom Bann und vom Eid befreien zu lassen – galt der Bruch eines Eids doch auch nach dem damaligen Glaubensverständnis als eine der größten Verfehlungen, für die man nach seinem Tod das Urteil vor Gottes Jüngstem Gericht zu fürchten hatte. Der Papst sagte Heinrich V. unter der Auflage, dass er als Nachfolger dann ein gerechter König und Lenker der Kirche sein solle, nicht nur die Absolution für diese Sünde, sondern auch die Unterstützung im Kampf gegen seinen Vater zu.
    Zwischen 1105 und 1106 ließen beide Parteien ihre Argumente in Briefen und historiographischen Texten verbreiten, um das Reich an sich zu binden: Vater und Sohn warfen sich gegenseitig vor, die gottgewollte Ordnung zu missachten und die irdischhe Ordnung zu zerstören.[14] Heinrich V. begann sich intensiv um Sachsen zu bemühen. Sein Vater hatte Sachsen, wo die Opposition gegen ihn besonders stark war, nach 1089 nicht mehr betreten.[15] Im Frühjahr 1105 hielt Heinrich V. sich zwei Monate dort auf. Dabei zeigte er seinen Willen zur Zusammenarbeit mit der Kirche auf der Basis der gregorianischen Vorstellungen, indem er die von seinem Vater eingesetzten Bischöfe Friedrich von Halberstadt, Udo von Hildesheim und Heinrich von Padererborn absetzte.[16] In Quedlinburg zog er am Palmsonntag zur Feier des Osterfestes barfuß ein. Damit demonstrierte er seine Demut (humilitas), eine elementare christliche Herrschertugend. Der Aufenthalt wurde durch die Feier des Pfingstfestes in Merseburg und die Bestätigung des Magdeburger Metropoliten abgeschlossen.
    Heinrich V. gelang es, den Babenberger Leopold III. zum Abfall von seinem Vater zu bewegen, indem er ihm seine Schwester Agnes zur Frau versprach.[17] Ende Oktober 1105 besetzte Heinrich V. Speyer, den zentralen Ort salischer Herrschaft. Mit Gebhard setzte er einen vehementen Gegner seines Vaters als Bischof von Speyer ein. Im Herbst 1105 standen sich die Heere von Vater und Sohn am Fluss Regen gegenüber. Eine Schlacht wurde jedoch durch die Fürsten beider Seiten verhindert, die eine friedliche Lösung erzielen wollten. Zu Weihnachten 1105 sollte auf einem Hoftag zu Mainz eine Einigung erzielt werden.
    Heinrich IV. zog zum angekündigten Hoftag nach Mainz. Am 20. Dezember 1105 soll laut der Vita Heinrici IV. Heinrich V. in Koblenz dem Vater „um den Hals gefallen“ sein und dabei „Tränen vergossen und ihn geküsst“ haben.[18] Fußfall, Tränen und Küsse als öffentliche Bekundungen einer Versöhnung waren nach damaliger Auffassung bindend.[19] Heinrich IV. entließ daraufhin sein Heer. Vater und Sohn brachen am 21. Dezember gemeinsam zum Hoftag in Mainz auf. In Bingen überredete Heinrich am 23. Dezember seinen Vater, sich zum eigenen Schutz auf eine Burg zu begeben, denn Erzbischof Ruthard von Mainz werde ihn nicht in die Stadt lassen. Heinrich willigte ein und wurde nicht zu seinem Schutz, sondern in festen Gewahrsam auf die Burg Böckelheim gebracht, die Bischof Gebhard gehörte. Heinrich wurde in den Kerker geworfen und verblieb dort „ungewaschen und unrasiert und jeglichen Gottesdienstes beraubt“ über die Weihnachtstage.[20] Auf dem Reichstag von Mainz zu Weihnachten 110105 forderte Heinrich seinen Vater auf, ihm die Insignien (Krone, Zepter, Reichskreuz, Heilige Lanze und Reichsschwert) zu überlassen. Um die Jahreswende wurde Heinrich IV. nach Ingelheim gebracht und am 31. Dezember 1105 zur Abdankung gezwungen. In Ingelheim wurden ihm auch die Reichsinsignien abgepresst. Im Besitz der Insignien ließ Heinrich V. die Version verbreiten, sein Vater habe ihm die Herrschaft freiwillig abgetreten.[21] Diese Darstellung der Vorgänge war Ausdruck seines Bemühens um dynastische Kontinuität.[22]
    Am 5. oder 6. Januar 1106 wurde Heinrich V. zum neuen König gesalbt und gekrönt. Der Mainzer Erzbischof Ruthard überreichte ihm die Reichsinsignien mit den mahnenden Worten: „Wenn er sich nicht wie ein gerechter Lenker des Reiches und Verteidiger der Kirchen erweise, dann würde es ihm wie dem Vater ergehen“.[23] Der Herrschaftsbeginn war von einer seit langer Zeit ungewohnten Harmonie zwischen König und Großen geprägt. Mehr als fünfzig Reichsfürsten waren bei Heinrichs Herrschaftsübernahme anwesend.[24] Anders als seine salischen Vorgänger zählte Heinrich seine Herrscherjahre erst von dem Tag, an dem er die Reichsinsignien übernahm und die Königsherrschaft durch die Wahl der Fürsten erhielt. Für die salische Herrschaft war nicht mehr die Berufung auf die heilige Maria und den göttlichen Auftrag entscheidend.[25]
    Doch Heinrich IV. konnte aus der Haft in Ingelheim entkommen und nach Lüttich fliehen. Sein Sohn befürchtete eine Umkehrung der Machtverhältnisse und berief einen Reichstag zu Ostern 1106 dorthin ein. Heinrich IV. begann zwar den Widerstand gegen seinen Sohn zu organisieren, doch der alte Kaiser starb am 7. August 1106 in Lüttich und erhielt dort ein ehrenvolles Begräbnis. Die Fürsten untersagten zwar eine Beerdigung in Speyer, aber Heinrich widersetzte sich diesem Beschluss. Er ließ den Leichnam seines Vaters am 24. August wieder aus der Erde holen und nach Speyer überführen, denn in Lüttich bahnte sich eine Verehrung des Verstorbenen als Heiligen an. Die Überführung nach Speyer sollte zur Stabilisierung der Herrschaft des aufständischen Sohnes beitragen. In Speyer konnte er sich „so als legitimer Bewahrer und Fortsetzer präsentieren“.[26] Der Leichnam wurde am 3. September 1106 in eine noch ungeweihte Seitenkapelle (die spätere Afrakapelle) nördlich des Domes gebettet. Eine angemessene Beerdigung an der Seite seiner Vorfahren wurde durch die Exkommunikation verhindert. Erst 1111 konnte Heinrich IV. nach Aufhebung der Exkommunikation neben seinen Ahnen im Dom zu Speyer beigesetzt werden.

    Jahre der konsensualen Herrschaft
    Heinrich V. scheint aus den Fehlern seines Vaters gelernt zu haben; seinen eigenen Worten im Frühjahr 1106 zufolge hat er verstanden, dass „die Mißachtung der Fürsten […] der Untergang des Reiches“ war.[27] Die folgenden Jahre der Königsherrschaft standen unter dem Eindruck der Kirchenreform und größerer Mitverantwortung der Fürsten. Urkunden und Annalenwerke belegen die konsensuale Herrschaftspraxis.[28] Die Erwähnung der Großen als Intervenienten und Zeugen in den königlichen Urkunden nahm zu.[29] In Urkunden stellte Heinrich fest, er habe seine Handlungen „mit Urteil und Rat der Fürsten getätigt“.[30] Hoftage hielt er häufiger als sein Vater ab, um bei Entscheidungen einen Konsens mit den Großen zu finden. Die zahlreiche Teilnahme der Fürsten an den Hoftagen und die starke Zunahme an Hoftagsberichten der Chronisten zeigen das neue Bewusstsein von der Verantwortung der Großen für das Reich.[31] Bischöfen, die unter seinem Vater ihre Bischofssitze nicht mehr betreten konnten, ermöglichte Heinrich V. die Rückkehr.[32] Verhandlungen mit dem Papst wurden mit Delegationen aus geistlichen und weltlichen Großen geführt.[33] Graf Berengar von Sulzbach und Pfalzgraf Gottfried von Calw standen dem jungen König bessonders nahe. Sie werden von den weltlichen Großen am häufigsten in den Königsurkunden genannt.[34] Beide gehörten zu der Gruppe, die den Sturz Heinrichs IV. maßgeblich betrieben hatte. Außerdem traten die Erzbischöfe Friedrich von Köln und Bruno von Trier, die Bischöfe Burchhard von Münster, Otto von Bamberg und Erlung von Würzburg sowie Graf Hermann von Winzenburg in den königlichen Urkunden besonders hervor. Dazu kamen ab 1108 auch der Stauferherzog Friedrich II. und ab 1111 Markgraf Hermann von Baden.[35] Besonders königsnah war bis zu seinem frühen Tod 1112 auch Bischof Eberhard von Eichstätt.[36]
    Durch die konsensuale Zusammenarbeit zwischen Großen und König hatte ein salischer Herrscher nach langer Zeit wieder ungehinderten Zugang zu allen Teilen des Reiches und konnte in die politischen Verhältnisse sowohl der westlichen als auch der ööstlichen Gebiete eingreifen. Auch zu den Sachsen blieb sein Verhältnis in den kommenden Jahren gut; Heinrich hielt sich bis 1112 mehrmals dort auf. Nach dem Tod des Magnus Billung, mit dem das sächsische Geschlecht der Billunger ausstarb, wurde das Herzogtum Sachsen 1106 nicht an einen der beiden letzten verbliebenen Schwiegersöhne des Verstorbenen, Heinrich den Schwarzen oder Otto von Ballenstedt, sondern an Lothar von Süpplingenburg vergeben. Damit wurde der Amtscharakter des Herzozogtums gegen die dynastische Gewohnheit durchgesetzt. Feldzüge gegen Ungarn und Polen brachten in den Jahren 1108 und 1109 keinen großen Erfolg. In Böhmen gelang es Heinrich, seinen Kandidaten Swatopluk als Herzog zu installieren. Allerdings war in Reichsitalien durch den Sturz des Vaters die Herrschaft eingebrochen. Von Oktober 1095 bis Oktober 1110 haben Heinrich IV. und Heinrich V. keine Urkunden für italienische Empfänger ausgestellt.[37] Italienische Empfänger machten sich außerdem kaum noch die Mühe, für den Erhalt einer Königsurkunde in den nördlichen Reichsteil zu reisen.[38] Unter Heinrich V. erreichte die Abwendung der Metropole Mailand von der salischen Herrschaft ihren Höhepunkt.[39]
    Heinrich V. übte die Investitur mit Ring und Stab (per anulum et baculum) weiter aus und konnte dabei die Zusammenarbeit auch mit den geistlichen Großen fortsetzen.[40] Neben dem Stab wurde der Ring, das geistliche Zeichen, das die Vermählung des Bischofs mit seiner Kirche symbolisierte, übergeben. Diese Art der Bischofseinsetzung hatte erst Heinrich III. eingeführt.[41] Unter Heinrich IV. war sie eine der Ursachen für den Konflikt mit dem Papst gewesen.
    So wurde am 7. Januar 1106 in Mainz Konrad I. zum neuen Erzbischof von Salzburg mit Ring und Stab erhoben. Im Jahr 1107 besetzte der Salier unter Mitwirkung der Großen die Bischofsstühle in Halberstadt, Magdeburg, Speyer und Verdun.[42] Für didie Bischofserhebungen waren nicht mehr die Hofkapelle oder die Domschulen und Domkapitel Speyer, Bamberg oder Lüttich entscheidend, sondern die verwandtschaftlichen Beziehungen zu den Großen.[43] Der König suchte bei der Auswahl der Bischöfe diie Zustimmung ebendieser Großen. Diese setzten sich für Anwärter ein, die für den Ausbau ihrer jeweiligen Territorien wichtig werden konnten. Bei dieser Besetzungspraxis bestand die Gefahr, dass die Loyalität der Bischöfe gegenüber Verwandten und Freunden stärker ausgeprägt war als gegenüber dem König.[44]
    Die demonstrative Erhebung der Bischöfe mit Ring und Stab ließ die Konflikte mit dem Papsttum fortbestehen. Papst Paschalis II. forderte den vollständigen Verzicht Heinrichs auf die Investitur geistlicher Amtsträger. Könige und Bischöfe agierten jedoch bei der Investitur gemeinsam. Diese Handlungsgemeinschaft konnte der Papst nicht brechen.[45] Einigungsversuche mit dem Papst in der Investiturfrage scheiterten 1106 auf der Synode von Guastalla und 1107 in Châlons-en-Champagne.

    Erster Italienzug (1111)
    Im August 1110 fasste ein Hoftag den Beschluss, zur Beendigung des Investiturstreits nach Rom aufzubrechen. Das Heer wählte den kürzesten Weg über den Großen Sankt Bernhard, erreichte Piacenza und Parma, zog dann nach Roncaglia und Florenz, schließlich bis zum Februar 1111 nach Sutri und von dort nach Rom.[46]
    Heinrich war beim Aufbruch zum Italienzug „erfüllt vom Gedanken eines epochalen Ereignisses“ (Weinfurter).[47] Für die Vorbereitung ließ er ein neues Königssiegel anfertigen.[48] Herzog Welf V. von Bayern führte ein zweites Heer vom Südosten dedes Reiches nach Italien, das sich in Roncaglia mit dem Hauptheer vereinte.[49] Auch dies zeigte, dass in dieser Zeit selbst die Familie, mit der Heinrichs Vater so heftig gestritten hatte, nun auf salischer Seite stand. Welfs Anwesenheit war füür Heinrich zudem insofern von Bedeutung, als er 1089–1095 mit Mathilde von Tuszien verheiratet gewesen war, was ihn zum potentiellen Erben ihres Besitzes machte. Sie gestattete daher dem Heer den Durchzug, während sie das Heer Heinrichs IV. nococh bekämpft hatte, da sie auf Seiten des Papstes stritt. Heinrich V. schickte Gesandte zu ihr, um „de pace […] de regis honore suoque“[50] zu verhandeln, also um Frieden und die Ehre des Königs. Diese Ehre bestimmte über den Rang des Königs, sie begann sich unter den letzten Saliern zu einem Herrschaftskonzept zu entwickeln, aus dem später Ansprüche des Reiches auf Unteritalien und auf die Mathildischen Güter abgeleitet wurden. Tatsächlich setzte Mathilde, die 1079 im Falle ihrer Kinderlosigkeit den Papst als Erben ihrer Güter vorgesehen hatte und nun auf ein Einvernehmen zwischen Papst und König hoffte, Heinrich V. ein. Damit war für den König der Weg nach Rom frei.[51]
    Heinrich legte großen Wert auf die Dokumentation und die Inszenierung der Ereignisse aus der Perspektive des Königshofes. Ihn begleitete angeblich ein gewaltiges Heer von 30.000 Rittern aus dem ganzen Reich nach Italien. Nach Otto von Freising bot das Heerlager im nächtlichen Schein der Fackeln „eine eindrucksvolle Zurschaustellung weltlicher Macht“.[52] Über ein derart großes Heer konnte Heinrich nur gebieten, weil seine Herrschaft auf dem Konsens mit den Fürsten beruhte.[53] Zu den TTeilnehmern des Italienzuges gehörte Heinrichs Hofkapellan David, der als Chronist alle wichtigen Ereignisse in drei Büchern in so einfachem Stil dokumentieren sollte, dass auch weniger gelehrte Leute es verstehen würden. Somit hatte Heinrich didie Dokumentations- und Propagandafunktion der Historiographie schon im Voraus eingeplant, um sich in eventuellen späteren Auseinandersetzungen mit dem Papst darauf stützen zu können.[54] Davids Schilderung ist nicht erhalten, doch wurde das Werk von anderen Geschichtsschreibern herangezogen.
    Paschalis seinerseits, der auf Mathilde von Tuszien nur noch bedingt rechnen konnte, suchte Rückhalt bei den Normannen, die Süditalien beherrschten, und mit denen die Päpste immer wieder ein Gegengewicht gegen die römisch-deutschen Herrscher aufzubauen versuchten. Die Normannen hatten schon 1084 gegen Heinrich IV. Rom besetzt. Nun sicherten Roger von Apulien und Robert I. von Capua Papst Paschalis eidlich Hilfe zu, falls er in eine Notlage geraten sollte. Auch in Rom fand er Unterstützung beim städtischen Adel. Der Papst unternahm jedoch keinen Versuch, Unterstützung in Norditalien zu gewinnen,[55] dessen Kommunen begannen, sich dem Zugriff des Reiches zu entziehen. Mit der Besetzung Lodis 1111 begann Mailand, sich ein eigenes Territorium aufzubauen.[56]
    Heinrich beharrte auch weiterhin auf seinem Investiturrecht mit Ring und Stab sowie auf Treueid und Mannschaftsleistung von Bischöfen und Reichsäbten. Papst Paschalis schlug ihm vor, ganz auf die Investitur – die Einsetzung in das Bischofsamt – zu verzichten, um dafür alle aus königlicher Verleihung stammenden Hoheitsrechte (Regalien) wie Herzogtümer, Markgrafschaften, Münz-, Markt- und Zollrechte zurückzuerhalten.[57] Dies hielten Herrscher und Papst in einem Vorvertrag am 4. Febrruar 1111 fest. Den Bischöfen sollten damit Rechte und Einkünfte entzogen werden, die ihnen schon seit der Karolingerzeit zustanden und mit denen traditionell ihre Aktivität im Dienst des Königs ermöglicht und zugleich belohnt wurde. Bei Rückgabbe dieser Regalien an das Reich hätten die Bischöfe nur noch von ihrem Eigenbesitz, vom Zehnten und von Almosen leben können.[58] Sie wären auf ihr geistliches Amt beschränkt worden, was ihre Abhängigkeit vom Papst vergrößert hätte. Das Recht auf Mitsprache und Mitverantwortung im Reich hätten sie eingebüßt; sie wären wieder weitgehend auf den weltlichen Schutz angewiesen gewesen. Damit wären sie letztlich aus der gemeinsamen Verantwortung der Großen für das Reich ausgeschlossen worden.[59] Am 9. Februar nahm Heinrich in Sutri den päpstlichen Vorschlag an.[60] Für Papst Paschalis war die Ursache der Simonie und Amtserschleichung in der Kirche nicht die Investitur, sondern die Verweltlichung der Bischöfe.[61]
    Am 12. Februar 1111 begannen die Feierlichkeiten zur Kaiserkrönung. Heinrich küsste dabei in großer Öffentlichkeit vor der Peterskirche die Füße des Papstes. Damit machte er seine Unterordnung unter den geistlichen Vater als dessen gehorsamer Sohn symbolisch kund. Das Ritual ist 1111 erstmals bei einer Kaiserkrönung überliefert und ging vor dem Eintritt in die Peterskirche in das Zeremoniell mittelalterlicher Kaiser ein.[62]
    Unmittelbar vor dem Krönungsakt erfuhren die Bischöfe von der königlich-päpstlichen Absprache. Es brach starker Protest aus. Die Kaiserkrönung musste abgebrochen werden, und in der Stadt selbst kam es zu Aufruhr. Heinrich forderte daraufhin wiederum das Investiturrecht und die Kaiserkrönung. Als Paschalis dies verweigerte, nahm Heinrich ihn in der Peterskirche gefangen. Heinrich konnte zwei Monate später von Paschalis im Vertrag von Ponte Mammolo am 12. April 1111 die Lösung des verstorbenen Vaters vom Bann erwirken und auch weiterhin die Investitur der Bischöfe mit Ring und Stab erzwingen. Am 13. April vollzog Paschalis die Kaiserkrönung. Außerdem musste sich Paschalis eidlich verpflichten, Heinrich nie zu exkommunizieren, was er in der Folgezeit auch nicht tat.
    Durch die Gefangennahme des Papstes verlor Heinrich jedoch rasch an Anerkennung, denn er hatte den Stellvertreter Christi auf Erden und damit die höchste Autorität in der lateinisch-christlichen Welt gefangen genommen.[63] Als Reaktion darauf wurde er bereits im Sommer 1111 auf einer Synode in Jerusalem durch den Kardinallegaten Kuno von Praeneste gebannt. Im September 1112 exkommunizierte ihn eine burgundische Synode unter der Leitung des Erzbischofs Guido von Vienne, des späteren Papstes Calixt II.[64] Das Jahr 1111 war nach Ansicht von Stefan Weinfurter ein Wendepunkt der Herrschaftszeit Heinrichs V.[65] Die neue Einheit zwischen Kirchenreform und Königtum in den ersten Jahren der Königsherrschaft Heinrichs zerbrach und mit ihr die reformerische „Heilsgemeinschaft“ zwischen dem König und den Großen.[66] Im März 1112 wurde das Investiturprivileg von der Kurie auf einer Lateransynode widerrufen und als Pravileg („üble Urkunde“) bezeichnet.
    Nach der Kaiserkrönung zog sich Heinrich rasch in den nördlichen Reichsteil zurück. Auf dem Rückweg aus Italien wurde er vom 6. bis 8. Mai 1111 von Mathilde von Tuszien auf der Burg Bianello empfangen. Mathilde und Heinrich schlossen dabei einen Vertrag, der von der Forschung als Erbeinsetzung Heinrichs V. im Todesfall der Markgräfin gedeutet worden ist.[67] Nach seiner Rückkehr konnte Heinrich die Beisetzung des Vaters endgültig herbeiführen. Der Sarg seines Vaters befand sich bislanng in einer ungeweihte Seitenkapelle des Speyerer Doms. Am 7. August 1111 fand im Dom zu Speyer die Begräbnisfeier statt. Im August erließ Heinrich zwei Privilegien, die den Speyerer Bürgern wichtige stadtbürgerliche Freiheitsrechte brachten.[68] Das erste Privileg datiert vom 7. August, dem Beisetzungstag Kaiser Heinrichs IV., das andere vom 14. August 1111, dem für das liturgische Totengedenken wichtigen siebten Tag danach. Im ersten Privileg werden die Vorstellungen über das Totengedenken für den Vater festgehalten. Die Privilegien für die Bürger der Stadt Speyer gelten als „Meilenstein“ in der Entstehungsgeschichte bürgerlicher Freiheitsrechte.[69] Den Bewohnern wurden zahlreiche Rechte und Vergünstigungen (u. a. Befreiung von Erbschaftsabgaben und der Abgabe des Bannpfennigs sowie des Schosspfennigs) zugesichert. Keiner anderen Stadt im Reich wurden zu Beginn des 12. Jahrhunderts solch umfassende und weitreichende Freiheiten gewährt.[70] In den beiden Privilegiien Heinrichs V. für die Bürger von Speyer werden die Veränderungen im salischen Herrschaftsverständnis gegenüber den drei ersten salischen Herrschern deutlich. Die Zuwendungen galten nicht mehr allein dem Klerus, sondern eine ganze Stadtgemeinde wurde für die salische Memoria verpflichtet. Speyerer Bürgerfreiheit, Rechtsprivilegien und Wirtschaftsaufschwung wurden mit der Erinnerung an Heinrich IV. verknüpft.[71]
    Das Bestattungsritual besaß für Heinrich eine besondere Bedeutung im Rahmen der Legitimierung seiner Herrschaft. Mit den Begräbnisfeierlichkeiten konnte er sich als loyaler Sohn und legitimer Erbe des verstorbenen Kaisers präsentieren und die dynastische Kontinuität demonstrieren. Zugleich stellte er damit klar, dass sein Königtum nicht nur auf seiner erfolgreichen Rebellion gegen den Vater und der Zustimmung der Fürsten beruhte, sondern auch auf seinem Erbanspruch auf den Thron.[72] Neben Speyer wurde 1114 auch Worms mit Privilegien bedacht, jedoch wurden den Einwohnern, anders als in Speyer, keine persönlichen Freiheiten gewährt.[73]

    Bruch der konsensualen Ordnung
    Nach 1111 unterließ Heinrich es zunehmend, für sein königliches Handeln um den herrschaftlichen Konsens zu werben, und erhielt kaum noch Zustimmung. Er ging sogar zur früheren autokratischen Herrschaftspraxis seines Vaters über und verschärfte ddadurch den Konflikt. Nach den Ereignissen von 1111 fielen zahlreiche Geistliche von ihm ab, darunter zuerst der Erzbischof Konrad von Salzburg und der Bischof Reinhard von Halberstadt. Zum Bruch kam es auch mit Heinrichs langjährigem Vertrauten Adalbert von Saarbrücken, der seit dem 14. Februar 1106 als Kanzler fungierte. Er übte wesentlichen Einfluss auf die Reichspolitik aus.[74] Adalbert wurde 1109 zum Erzbischof von Mainz bestimmt und begleitete Heinrich auf dem Italienzug 1110/11. Am 15. August 1111 wurde er als Erzbischof von Mainz eingesetzt. Bis 1111 blieb Adalbert der engste Vertraute Heinrichs. Im Prozess der Herrschaftsverdichtung und -expansion überschnitten sich die Besitzungen der Mainzer Kirche mit dem salischen Haus- und Reichsgut am Mittelrhein. Zum Konflikt mit Adalbert kam es anscheinend wegen der königlichen Burg Trifels. Ohne den Konsens der Großen einzuholen, wurde der Erzbischof gefangen genommen und über drei Jahre in strenger Haft gehaltenen. Erst mit Gewaltandrohung gelang es den Mainzer Bürgern und Vasallen im November 1115, die Freilassung des Erzbischofs zu erzwingen. Nach seiner Freilassung bestand Adalbert nur noch aus Haut und Knochen. Die aus ottonischer Zeit praktizierteten Gewohnheiten gütlicher Konfliktbeilegung mit demonstrativer Milde verloren unter Heinrich IV. und Heinrich V. an Bedeutung. Vielmehr versuchten sich diese salischen Herrscher der Milde zu entledigen und eine stärkere königliche Strafgewalt zu etablieren.[75] Adalbert wurde zum großen Gegenspieler der salischen Königsherrschaft.
    Besitzstreitigkeiten führten auch in Sachsen zu Konflikten. Heinrich versuchte den salischen Herrschaftsbereich wieder auszudehnen und kam damit der fürstlichen Territorialpolitik in die Quere. Nach dem Tod des kinderlosen Grafen Ulrich von Weimar-Orlamünde erhoben zahlreiche sächsische Adlige Ansprüche auf sein Erbe. Heinrich ging jedoch anscheinend davon aus, dass das Erbe an das Reich falle, wenn es keine Nachkommen gebe. Die königliche Auffassung stand der sächsischen Rechtsauffassung entgegen. Heinrich ließ sich zwar die Güter per Fürstenzuspruch zusichern, traf jedoch mit den betroffenen sächsischen Großen keine Absprachen.[76]
    Zum Bruch kam es auch mit Erzbischof Friedrich von Köln auf einen Feldzug gegen die Friesen, die die Zahlung des jährlichen Tributes verweigerten.[77] Heinrich soll ein Kölner Aufgebot an die Friesen verraten haben.[78] Die Kölner beschwerten sich auch über das strenge Regiment eines seiner Ministerialen. Der Kölner Erzbischof Friedrich beklagte in einem Brief den katastrophalen Zustand der Kirche. Die Bischofssitze in Worms und Mainz waren jahrelang vakant und die weltlichen Rechte der Bischöfe wurden von königlichen Gutsverwaltern (villici) ausgeübt.[79] Doch auch die weltlichen Großen beklagten sich, denn seit 1113 griff Heinrich auf die salische Besetzungspraxis zurück. So wurde erstmals mit Burchhard 1113 im Bistum Cambrbrai ein Hofkaplan eingesetzt.[80] Auch die Erhebungen Brunings zum Bischof von Hildesheim und Gerhards von Merseburg fanden keinen Konsens beim sächsischen Adel. Die Großen wurden nicht mehr an der Kandidatenfindung beteiligt und ihre Zustimmung wurde vom Kaiser nicht mehr eingeholt.
    Der Kölner Erzbischof vereinte die Aufständischen im Reich und fiel im Frühjahr 1114 vom Kaiser ab. Zwei kaiserliche Züge gegen die Kölner scheiterten. Die Niederlage in Andernach im Oktober 1114 beendete Heinrichs Präsenz am Niederrhein. Zu Weieihnachten 1114 spitzte sich auch in Sachsen die Unruhe gegen den König zu. Der sächsische Herzog Lothar wandte sich erneut von Heinrich ab. Am 11. Februar 1115 besiegte er in der Schlacht am Welfesholz Heinrich vernichtend und beendete damit die salische Herrschaft in Sachsen. Lothar entfaltete fortan eine nahezu königsgleiche Herzogsherrschaft, und die Integrationsfähigkeit von Heinrichs Königtum ging mehr und mehr zurück. Zu dem am 1. November 1115 in Mainz anberaumten Hoftag kam keiner der Fürsten. So schlug sich die mangelnde Akzeptanz des Königtums selbst am Hof nieder.[81] Anberaumte Hoftage mussten mangels Teilnehmern abgesagt werden, was den weiteren Ansehensverlust des Königs verdeutlicht. Das Weihnachtsfest als wicichtigen Akt königlicher Herrschaftsrepräsentation feierte Heinrich 1115 in Speyer, umgeben von nur wenigen Getreuen. Dafür gewann der Stauferherzog Friedrich II. zunehmend am Königshof Bedeutung.[82] Währenddessen versammelten sich auf Einladung Adalberts von Mainz zahlreiche Gegner des Kaisers in Köln, um über kirchliche Fragen zu beraten.[83]
    Die Vorfälle in Rom von 1111 und die Niederlage 1115 gegen die sächsische Opposition lösten die Bindungen zwischen Bischöfen und Herrscher fast völlig auf. Hatte Heinrich IV. noch ein Drittel seiner Urkunden für Bischofskirchen ausgestellt, war es unter Heinrich V. nur noch jede zwölfte, und von den insgesamt 38 Bischofskirchen wurden lediglich 13 bedacht.[84]
    Anders gestaltete sich Heinrichs Königsherrschaft in Bayern. Nach einem kurzen Aufenthalt 1111 auf dem Rückweg aus Italien war Heinrich bis 1121 nicht mehr in Bayern gewesen. Seine Konflikte in Sachsen und im Rheinland erforderten in diesen Regionen eine stärkere Präsenz. Trotzdem blieb das bayerische Herzogtum „königsnah“. Heinrichs Gegner konnten sich in Bayern nicht behaupten, und die bayerischen Großen suchten den Königshof in anderen Teilen des Reiches auf.[85] Trotz der Ereignisse von 1111 und der Auseinandersetzungen 1115 standen Berengar I. von Sulzbach, Markgraf Diepold von Cham-Vohburg, der Spanheimer Graf Engelbert II. sowie sein Bruder Bischof Hartwig I. von Regensburg und der rapotonische Bischof von Augsburg Herermann zu Heinrich V. als ihrem rechtmäßigen König.[86] Für ihren Königsdienst konnten diese Adeligen auch außergewöhnliche Gegenleistungen erwarten. So stieg der Spanheimer Engelbert II. in der Regierungszeit Heinrichs V. 1108 zum Markgrafen von Istrien und 1124 zum Herzog von Kärnten auf.[87]

    Hochzeit mit Mathilde von England (1114)
    Ab 1108 führte Heinrich V. intensive Verhandlungen über eine Ehe mit einer Tochter aus dem englischen Königshaus. Die geplante Eheschließung sollte die Autorität des salischen Königs vermehren und seinen Thron sichern. Zu Ostern 1110 fand in Utrtrecht seine Verlobung mit der achtjährigen englischen Prinzessin Mathilde statt. Der anglonormannische König Heinrich I. von England zahlte als Mitgift die außerordentlich hohe Summe von 10.000 oder 15.000 Pfund Silber.[88] Dafür brachte ihm die Ehe seiner Tochter mit Heinrich V. einen enormen Prestigegewinn. Am 25. Juli 1110 wurde Mathilde in Mainz von dem Kölner Erzbischof Friedrich zur römisch-deutschen Königin gekrönt. Die Hochzeit wurde am 7. Januar 1114 in Mainz mit größter Pracachtentfaltung gefeiert; aus dem ganzen Reich kamen die Fürsten nach Mainz.[89] Nach den Konflikten der vergangenen Jahre schien es dem Salier wieder zu gelingen, die Einmütigkeit mit den Großen zu bekräftigen. Während der Hochzeitsfeier erschien der sächsische Herzog Lothar von Süpplingenburg barfuß und im Büßergewand. Er erhielt für seine Teilnahme an den Erbstreitigkeiten um das Orlamünder Erbe nach einer deditio („Unterwerfung“) die Verzeihung. Es ist in der Königsherrschaft Heinriichs V. der einzige überlieferte Fall einer deditio, die mit den gütlichen Spielregeln der Konfliktführung und -beilegung aus ottonischer Zeit vergleichbar ist.[90] Hingegen ließ er bei den Hochzeitsfeierlichkeiten Graf Ludwig von Thüringen wegeen seiner Beteiligung an der sächsischen Opposition gefangen nehmen und einkerkern, „was viele Fürsten gegen den Kaiser aufbrachte“.[91] Wegen der Machtdemonstrationen Heinrichs kam bei den Fürsten keine Feststimmung auf. Ohne Erlaubnis verließen einige Fürsten das Fest, andere nutzten die Gelegenheit zur Verschwörung.[92]
    Die Ehe mit Mathilde blieb ohne männliche Nachkommen. Eine einzige Quelle überliefert eine Tochter Bertha. Sie wurde 1117 mit dem Grafen Ptolemeo II. von Tusculum verheiratet.[93] Die Verbindung des Kaisers mit der führenden Adelsschicht Roms durch eine Heirat war einzigartig.[94] In der Auseinandersetzung mit dem Papst und im Kampf um die Vorherrschaft in Italien sollten die Tuskulaner als kaiserliche Parteigänger durch diese Ehebindung besonders geehrt werden.[95]

    Zweiter Italienzug (1116–1118)
    Der Tod der Markgräfin Mathilde von Tuszien am 24. Juli 1115 veranlasste Heinrich im Februar 1116 nach Italien aufzubrechen, um sich als Erbe den riesigen Güterkomplex in Ober- und Mittelitalien zu sichern. Außerdem sollte die Salierherrschaft in Oberitalien stabilisiert werden. Damit wollte er sich gegenüber der übermächtigen Opposition im nördlichen Reichsteil eine neue Machtbasis schaffen.[96] Für die Zeit seiner Abwesenheit machte Heinrich die staufischen Brüder Friedrich II. und Konrad zu seinen Sachwaltern im deutschen Reichsteil. Nach Italien wurde er nur von einer kleinen Gefolgschaft begleitet. Der zweite Italienzug begann mit einer ganzen Reihe von Gerichtsurkunden, mit denen sich Heinrich in Oberitalien als Gewährsmann für Recht und Gerechtigkeit präsentieren wollte.[97] Die mathildischen Güter konnte Heinrich problemlos übernehmen und auch in den Kommunen Italiens wurde seine Herrschaft weitgehend akzeptiert. Rom hatte für Heinrich bei seinen Italienaufenthalten besondere Bedeutung. Mit fünf Besuchen hat sich kein salischer Herrscher so oft in Rom aufgehalten wie er.[98]
    Am 21. Januar 1118 starb Papst Paschalis. Heinrich ließ den Erzbischof Mauritius von Braga als Gregor VIII. zum Papst erheben.[99] Braga war damals die Residenzstadt des gerade erst entstehenden Portugal, das dortige Erzbistum war erst kurz zuvor gegründet worden. Gegen seinen Konkurrenten Gelasius II. konnte Gregor sich jedoch nicht durchsetzen. Nachdem eine Bannung Heinrichs durch päpstliche Legaten nur begrenzte Wirkung gezeigt hatte, bannte Gelasius II. selbst den Kaiser. In Würzburg wollten während Heinrichs Abwesenheit die Fürsten den Frieden im Reich wiederherstellen und den König im Falle weiterer Abwesenheit absetzen. Den Italienzug brach Heinrich im Herbst 1118 daraufhin abrupt ab und kehrte ins Reich zurück. Als Stellvertreterin verblieb seine Gemahlin Mathilde in Italien.[100] Den Hoftag in Würzburg konnte der Herrscher verhindern. Seine weitere Aktivität ist jedoch wegen des Fehlens von Königsurkunden bis zum September/Oktober 1119 nicht näher zu bestimmen.[101] Die geringe Akzeptanz seines Königtums belegen der Mangel an königlichen Urkunden und das nahezu unbekannt gebliebene Itinerar des Königshofes, da offenbar niemand Urkunden von ihm erbat.[102]

    Wormser Konkordat
    Am 2. Februar 1119 übernahm mit Calixt II. ein neuer Papst das Pontifikat. Am 24. Oktober 1119 verhandelten Papst und Kaiser in Mouzon an der Maas erneut über einen Ausgleich im Investiturstreit. Heinrich wollte weitgehende Zusagen jedoch nur mit der Zustimmung der Fürsten machen. Die Verhandlungen scheiterten daher. Die Begegnung mit dem Papst im Oktober 1119 in Reims gilt als „Schluss- und Wendepunkt in der mittelalterlichen Herrscherbuße“. Bei den Verhandlungen mit der päpstlichen SSeite über die Lösung des Banns erschien es Heinrich V. als „hart, ja unerträglich“, sich einem Versöhnungsritual zu unterwerfen, bei dem er vor dem Papst mit nackten Füßen hätte erscheinen müssen. Bußgesinnung und standesgemäße Selbstdarstellung waren nach dem Bußgang seines Vaters nach Canossa von 1077 zur Lösung des päpstlichen Banns nicht mehr miteinander zu vereinbaren, weil sie mit Bedeutungen unterlegt waren, die die Unterordnung unter den Papst symbolisierten.[103] Ob die Verhahandlungen an dieser Forderung scheiterten, ist jedoch ungewiss. Erst beim Abschluss des Wormser Konkordats 1122 wurde Heinrich ohne Buß- und Unterwerfungsakt durch einen päpstlichen Legaten wieder in die kirchliche Gemeinschaft aufgenommen.[104] Nach dem Fehlschlag der Verhandlungen stärkte Calixt die Opposition gegen Heinrich V., indem er dem Mainzer Erzbischof Adalbert die päpstliche Legatenwürde verlieh.
    1121 drohten die Auseinandersetzungen erneut militärisch zu eskalieren. Heinrich beschloss eine große Heerfahrt gegen Adalbert von Mainz. Der Erzbischof mobilisierte für die Verteidigung von Mainz besonders aus Sachsen ein großes Heer. Die Heere standen sich in Mainz gegenüber. Es waren die Fürsten beider Heere, die Verhandlungen begannen und den Kaiser im Herbst 1121 zum Frieden und Ausgleich mit dem Papst drängten. Der Vorgang gilt als wichtige Entwicklung zur Durchsetzung konsensualer Herrschaftsformen.[105] Die Fürsten begannen als Handlungsgemeinschaft über ein Ende der Konflikte zu verhandeln. Eine Fürstenkommission, die sich aus je zwölf Anhängern und Gegnern Heinrichs V. zusammensetzte, vertrat die Interessen des ganzen Reiches und sollte einen Frieden herbeiführen. Die Fürstenversammlung am 29. September 1121 von Würzburg nannte der Chronist Ekkehard von Aura eine Zusammenkunft von vielen „Häuptern des Staates“ (tot capita rei publicae).[106] Das paritätisch besetzte Gremium zwang den Kaiser zum Frieden mit dem Papst.
    Am 23. September 1122 kam es auf diese Weise zum später so genannten Wormser Konkordat. Die Bestimmungen des Wormser Konkordats wurden unter den Fürsten ausgehandelt.[107] Mit dem Austausch zweier Urkunden, einer kaiserlichen (Heinricianum) und einer päpstlichen (Calixtinum), wurde der Investiturstreit beendet. Bei der künftigen Einsetzung von Bischöfen sollte zwischen den Temporalien (den weltlichen Gütern und Befugnissen des Bischofs) und den Spiritualien (dessen geistlicher Autorität) unterschieden werden. Die Bischofswahl sollte von „Klerus und Volk“ vorgenommen werden. Heinrich musste im Heinricianum auf das Investiturrecht mit den geistlichen Symbolen von Ring und Stab verzichten. Die Urkunde weist den Vertrag ausdrüccklich als politisches Werk der Fürsten aus.[108] Das Reich repräsentierte der König nicht mehr allein, sondern zusammen mit den Fürsten.[109] Das Calixtinum gestattete dem Kaiser die Anwesenheit bei der Wahl der Bischöfe und Äbte. Die Verleihung der Königsrechte („Regalien“) an den Neugewählten durfte Heinrich nur noch mit dem Zepter vornehmen. Am Ende stand die Weihe durch den Metropoliten und die Mitbischöfe.

    Gescheiterter Frankreichfeldzug
    Die engen verwandtschaftlichen Beziehungen zum englischen Königshaus zogen Heinrich 1123 in die französisch-normannischen Auseinandersetzungen hinein. Heinrich I. von England bat seinen Schwiegersohn um militärische Unterstützung beim Kampf um ddie Vorherrschaft in der Normandie. Heinrich V. bereitete im August 1124 mit nur geringer fürstlicher Unterstützung einen Frankreichfeldzug vor. Der Angriff führte in Frankreich zu einem bis dato ungekannten patriotischen Einheitsgefühl, das der französische König Ludwig VI. nutzte, um ein gewaltiges Heer aufzubieten, dem Heinrich nichts entgegenzusetzen hatte. Der Feldzug musste 1124 bei Metz ergebnislos abgebrochen werden. Heinrich kehrte ins Reich zurück.
    Tod und Nachfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    In der Folgezeit hielt sich Heinrich im Westen des Reiches auf. Das Osterfest 1125 beging er in Lüttich. Am 23. Mai starb er im Alter von etwa 39 Jahren in Utrecht an einer Krebserkrankung. Auf dem Sterbebett vertraute er die Sorge für seine Gemmahlin Mathilde und sein Eigentum dem Staufer Friedrich als seinem Erben an. Heinrichs Eingeweide wurden in Utrecht und seine Gebeine im Speyerer Dom bestattet. Speyer verlor als salischer Memorialort an Bedeutung, so dass es mehrere Generationen dauerte, bis Könige die Stadt wieder als Grablege wählten.[110] Die langjährige Exkommunikation des Kaisers war wohl dafür verantwortlich, dass ihn mit Gladbach, einem Reformkloster Siegburger Observanz, und der Reichsabtei Niederaltaich nur zwei Klöster in ihr Totengedächtnis aufnahmen.[111]
    Mathilde übergab die Reichsinsignien an den Erzbischof von Mainz. Im September 1126 kehrte sie nach England zurück. Der Stauferherzog Friedrich II. galt durch seine verwandtschaftliche Nähe zu Heinrich V. und seine in den letzten Jahren gezeigtte Mitwirkung an den Einigungsbemühungen im Reich als aussichtsreicher Kandidat für die Königsnachfolge. Seine Kandidatur auf der Mainzer Wahlversammlung am 24. August 1125 blieb jedoch erfolglos, da er die freie Wahl (libera electio) der Fürsten nicht akzeptieren wollte und sich durch sein allzu siegesgewisses, als hochmütig (ambicone cecatus) empfundenes Auftreten seine Chancen zunichtemachte.[112] Als weitere Anwärter auf die Königswürde galten Markgraf Leopold von Österreich, der Graf von Flandern Karl der Gute und der Sachsenherzog Lothar III., der schließlich gewählt wurde. Nicht mehr erbrechtliche Legitimation bestimmte die Thronfolge im römisch-deutschen Reich, sondern die Wahl der Fürsten.


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    Heinrich heiratete Kaiserin Matilda von England in 1114. Matilda (Tochter von König Heinrich I. (Henry Beauclerc) von England und Königin Matilda (Edith) von England (von Schottland)) wurde geboren am 7 Feb 1102; gestorben am 10 Sep 1167 in Rouen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 257. König Heinrich II. (Henry II.) von England (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 5 Mrz 1133 in Le Mans; gestorben am 6 Jul 1189 in Chinon.

  28. 157.  Adelajda (Adelheid) von Polen Graphische Anzeige der Nachkommen (100.Judith9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1090/91; gestorben in 1127.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Polnische Prinzessin, Markgräfin auf dem Nordgau und von Nabburg, Vohburg an der Donau und Cham

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Adelajda_von_Polen

    Adelajda von Polen, auch Adelheid (* 1090/91; † 1127) war durch Geburt eine polnische Prinzessin und durch Heirat Markgräfin auf dem Nordgau und von Nabburg, Vohburg an der Donau und Cham.
    Adelajda war die Tochter des Herzogs von Polen Władysław I. Herman und von Judith von Ungarn. Ihre Schwester Agnes wurde Äbtissin von Quedlinburg. Die Stiftung des Klosters Reichenbach durch ihren Mann Diepold III. erfolgte mit ihrer Zustimmung. Im Kloster Waldsassen befindet sich ein Gemälde mit ihrem Porträt, welches 1795 nach einer Vorlage aus Reichenbach angefertigt wurde.
    Aus der Ehe mit dem Markgrafen Diepold III. gingen fünf Kinder hervor:[1][2]
    • Diepold IV. († ca. 1130), ∞ Mathilde von Bayern († nach 1177), Tochter des Herzogs Heinrich der Schwarze (Welfen)
    • Adela, Erbin des Egerlandes ∞ I vor dem 2. März 1147 in Eger, geschieden März 1153 in Konstanz, Friedrich I. Barbarossa († 1190) 1147 Herzog von Schwaben, 1152 deutscher König, 1155 Kaiser, ∞ II Dieto von Ravensburg († nach 1173), welfischerinisterialer
    • Euphemia († vor 1144) ∞ Heinrich III. Graf von Winzenburg-Assel († 1146)
    • Sophia/Liutgard († 1148) ∞ NN (Volkrat?) Graf von Lechsmünd
    • Jutta ∞ Friedrich IV. († 1148), Domvogt von Regensburg


    Literatur
    • Robert Treml: Markgraf Diepold III. - der Stifter des Klosters Waldsassen. In: Franz Busl (Hrsg.): Waldsassen - 850 Jahre eine Stätte der Gnade. Hof 1983, ISBN 3-921615-56-9, S. 23–32.
    Einzelnachweise
    1 Eduard Hlawitschka: Weshalb war die Auflösung der Ehe Friedrich Barbarossas und Adela von Vohburg möglich? In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 61/2005, S. 506-536, hier: S. 528.
    2 Tobias Weller: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert. Köln/Weimar/Wien 2004, Tafel 13 (o.S.).

    Adelajda heiratete Diepold III. von Vohburg in vor 1118. Diepold (Sohn von Diepold II. von Vohburg (von Giengen) und Liutgard von Zähringen) wurde geboren in 1075; gestorben am 8 Apr 1146. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 258. Markgraf Diepold IV. von Vohburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 1130.
    2. 259. Luitkart (Sophia?)) von Vohburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1148.
    3. 260. Euphemia von Vohburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 1144.
    4. 261. Adela von Vohburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 1127; gestorben in nach 1187.
    5. 262. Judith (Jutta) von Vohburg  Graphische Anzeige der Nachkommen

  29. 158.  Ekbert II. von Meissen (von Braunschweig)(Brunonen)Ekbert II. von Meissen (von Braunschweig)(Brunonen) Graphische Anzeige der Nachkommen (101.Ekbert9, 69.Liudolf8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1059/1061; gestorben in 3.Jul 1090 in Selketal, Harz.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ekbert_II._(Meißen)

    Ekbert II. von Meißen (* um 1059/1061; † 3. Juli 1090 im Selketal, Harz) aus der Familie der Brunonen war Markgraf von Meißen und Graf von Friesland.

    Ekbert II. war der Sohn des Grafen Ekbert I. von Friesland und der Irmgard von Susa. Von seinem Vater übernahm er das Erbe des brunonischen Besitzes um Braunschweig, die friesischen Grafschaften und die Markgrafschaft Meißen. Er heiratete Oda, Tochter des Markgrafen Ottos von Weimar-Orlamünde, die nach dem Tod ihres Vaters 1067 die Markgrafschaft erbte. Die Ehe blieb vermutlich kinderlos. Es gibt allerdings Hinweise, dass der spätere Bischof von Münster Egbert aus dieser Verbindung stammen könnte.[1]

    Ekbert war beteiligt an der Fürstenopposition gegen Kaiser Heinrich IV., weshalb dieser die Mark Meißen im Jahre 1076 an Vratislav von Böhmen verlieh. Einer kurzen Versöhnung im Jahre 1085 folgte der erneute Kampf gegen Kaiser Heinrich IV. (siehe auch Burg Gleichen). Nachdem der deutsche Gegenkönig Hermann von Salm am 28. September 1088 bei Cochem gefallen war, war Ekbert einer der Führer der sächsischen Opposition. Er wurde im selben Jahr geächtet und im Jahre 1090 auf der Flucht ermordet.

    Einer Legende nach wurde Ekbert II. in einer Mühle in Eisenbüttel bei Braunschweig von Reitern des Kaisers Heinrich IV. ermordet. Die meisten Historiker nennen eine Mühle bei Selke im Harz als Ort, an dem Ekbert II. am 3. Juli 1090 erschlagen wurde. Dagegen vermutete der Braunschweiger Jurist und Historiker Julius Dedekind, dass der Markgraf mit großer Wahrscheinlichkeit weder in der Mühle in Eisenbüttel, noch im Selketal, sondern bei Isenbüttel an der Salke, im heutigen Landkreis Gifhorn, ermordet wurde.[2]

    Ekbert II. war, zusammen mit seinem Vater, Gründer des Braunschweiger St. Cyriakusstiftes, in dem er auch bestattet wurde. Nach dem Abbruch des St. Cyriakusstifts im Jahr 1545, wurde die Grabstätte Ekberts II. in das Braunschweiger Stadtgebiet überführt, in die Krypta der Stiftskirche St. Blasius.[3][4]

    Die Markgrafschaft Meißen erbte der Wettiner Heinrich I. († 1103), der mit Ekberts Schwester Gertrud der Jüngeren von Braunschweig († 1117) verheiratet war. Über Gertrud kam der brunonische Besitz um Braunschweig über Kaiser Lothar III. letztlich an die Welfen.

    Literarische Adaption
    Die Schriftstellerin Benedikte Naubert (1752–1819) beschreibt in ihrer Erzählung „Der Müller von Eisenbüttel“ die Geschichte eines Müllers, in dessen Mühle der Markgraf Ekbert (in der dortigen Schreibweise: „Egbert“) zu Tode kam.[5]

    Familie/Ehepartner: Oda von Weimar-Orlamünde. Oda (Tochter von Otto I. von Weimar-Orlamünde und Adela von Brabant (Löwen)) gestorben in 1111. [Familienblatt] [Familientafel]


  30. 159.  Gertrud von Braunschweig, die JüngereGertrud von Braunschweig, die Jüngere Graphische Anzeige der Nachkommen (101.Ekbert9, 69.Liudolf8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1060; gestorben am 9 Dez 1117 in Braunschweig.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gertrud_die_Jüngere_von_Braunschweig

    Gertrud die Jüngere von Braunschweig (* um 1060; † 9. Dezember 1117 in Braunschweig) aus der Familie der Brunonen war Markgräfin von Meißen.
    Gertrud war die Tochter des Markgrafen Ekbert I. von Meißen und der Irmgard von Susa. Sie war zunächst verheiratet mit Graf Dietrich II. von Katlenburg († 1085). Nach dem kinderlosen Tod ihres älteren Bruders Ekbert II. im Jahre 1090 erhielt sie die brunonischen Güter um Braunschweig. In zweiter Ehe war Gertrud mit Graf Heinrich dem Fetten von Northeim († 1101) verheiratet. Ihre gemeinsame Tochter Richenza von Northeim († 1141) heiratete Lothar von Süpplingenburg, Herzog von Sachsen und späterer Kaiser. Dieser erbte den brunonischen Besitz um Braunschweig. Der dritte Ehemann Gertruds war der Wettiner Heinrich I. von Eilenburg († 1103), Markgraf von Meißen. Ihrem minderjährigen Sohn, dem späteren Markgrafen Heinrich II., sicherte sie die Herrschaft über die Markgrafschaft Meißen.
    Für die Geschichte Braunschweigs ist sie als Gründerin des im Jahre 1115 gegründeten Aegidienklosters von Bedeutung.



    Literatur
    • Gudrun Pischke: Gertrud die Jüngere von Braunschweig. In: Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 8. bis 18. Jahrhundert. Appelhans, Braunschweig 2006, ISBN 3-937664-46-7, S. 259 f.
    • Friedrich Wilhelm Schirrmacher: Gertrud. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 9, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 71 f.
    Weblinks
    Commons: Gertrude of Brunswick – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Familie/Ehepartner: Heinrich I. von Wettin (von Lausitz). Heinrich (Sohn von Graf Dedo I. von Wettin (von Lausitz) und Adela von Brabant (Löwen)) wurde geboren in cir 1070; gestorben in 1103. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 263. Markgraf Heinrich II. von Meissen (von Lausitz)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1103; gestorben in 1123.

    Familie/Ehepartner: Graf Heinrich von Northeim, der Fette. Heinrich wurde geboren in cir 1055; gestorben in vor 10 Apr 1101. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 264. Kaiserin Richenza von Northeim  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 1087 und 1089; gestorben in 10.6.11141; wurde beigesetzt in Dom zu Königslutter.
    2. 265. Gertrud von Northeim  Graphische Anzeige der Nachkommen

  31. 160.  Leopold I. von Steiermark, der Tapfere, der Starke Graphische Anzeige der Nachkommen (106.Ottokar9, 71.Willibirg8, 44.Beatrix7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1129.

  32. 161.  Markgräfin Wilibirg von SteiermarkMarkgräfin Wilibirg von Steiermark Graphische Anzeige der Nachkommen (106.Ottokar9, 71.Willibirg8, 44.Beatrix7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in an einem 18 Jan zw 1136 und 1139.

    Familie/Ehepartner: Graf Eckbert II. von Formbach von Pütten (Pitten). Eckbert (Sohn von Graf Eckbert I. von Formbach (im Quinziggau) und Markgräfin Mathilde von Lambach (von Pitten)) gestorben in 1144. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 266. Gräfin Kunigunde (Hedwig) von Pütten  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 15 Jul 1174.

  33. 162.  Kunigunde von Steiermark Graphische Anzeige der Nachkommen (106.Ottokar9, 71.Willibirg8, 44.Beatrix7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1161.

  34. 163.  Graf Wilhelm I. (Guillaume) von BloisGraf Wilhelm I. (Guillaume) von Blois Graphische Anzeige der Nachkommen (107.Stephan9, 73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1090/1093; gestorben in cir 1150.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Blois; Graf von Blois
    • Besitz: Schloss Sully-sur-Loire; Burg von Sully
    • Titel (genauer): cir 1105 bis 1150, Herrschaft, Herzogtum Sully; Herr von Sully durch seine Ehefrau -Haus Blois-

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_(Blois) (Aug 2023)

    Wilhelm (* 1090/93; † um 1150) war ein Graf von Blois und Chartres aus dem Haus Blois. Er war der älteste Sohn des Grafen Stephan (Heinrich) von Blois und der Adela von der Normandie. Mütterlicherseits war er der älteste Enkel von Wilhelm dem Eroberer.

    Wilhelm folgte seinem im Jahr 1102 auf dem Kreuzzug gefallenen Vater als Graf von Blois und Chartres nach, weil er aber zu dieser Zeit noch unmündig war stand er unter der Vormundschaft seiner Mutter. Um das Jahr 1106/07 wurde er auf Betreiben seiner Mutter zugunsten des jüngeren Bruders Theobald als Graf abgesetzt, weil er angeblich unter einer geistigen Krankheit gelitten hat.

    Besitz:
    Wilhelm blieb letztlich nur der Besitz der Burg von Sully, zu der er durch seine um 1100 geschlossene Ehe mit deren Erbin, Agnes von Sully, gelangt war und welche seine Nachkommen noch bis in das 14. Jahrhundert hinein hielten.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_(Blois)

    Titel (genauer):
    Die Herrschaft Sully (ab 1606 Herzogtum Sully) war ein Gebiet in der französischen Provinz Orléanais um die Gemeinde Sully-sur-Loire. Sie bestand aus den Kastellaneien Sully, Saint-Gondon und Sennely.
    Die Herren von Sully sind seit dem 10. Jahrhundert bezeugt. Die erste Dynastie erlosch Anfang des 12. Jahrhunderts, das Erbe trat eine Linie des Hauses Blois an. Anfang des 15. Jahrhunderts erlosch auch diese Familie, das Erbe ging jetzt das Haus La Trémoille an. Wiederum zwei Jahrhunderte später wurde Sully an Maximilien de Béthune, Marquis de Rosny verkauft, der 1606 zum Herzog von Sully ernannt wurde. Der letzte Herzog starb 1807.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Sully

    Wilhelm heiratete Agnes von Sully in cir 1095/1100. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 267. Marguerite von Sully (von Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 15 Dez wohl 1145; wurde beigesetzt in Foucarmont.
    2. 268. Herr Archambaud III. (Eudes) von Sully (von Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1109; gestorben in 1164.

  35. 164.  Graf Theobald II. (IV.) (Diebold) von Champagne (Blois)Graf Theobald II. (IV.) (Diebold) von Champagne (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (107.Stephan9, 73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1093; gestorben am 10 Jan 1152.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Chartres; Graf von Chartres als Theobald IV.
    • Titel (genauer): Vizegrafschaft, Grafschaft Châteaudun; Graf von Châteaudun
    • Titel (genauer): Grafschaft Meaux; Graf von Meaux als Theobald II.
    • Titel (genauer): Grafschaft Troyes; Graf von Troyes (Champagne) als Theobald II.
    • Titel (genauer): 1107 bis 1152, Grafschaft Blois; Graf von Blois
    • Titel (genauer): 1093 bis 1152, Grafschaft Sancerre; Graf von Sancerre

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Theobald_II._(Champagne)

    Theobald der Große (franz.: Thibaut le Grand, * 1093; † 10. Januar 1152) war ab 1102 als Theobald IV. Graf von Blois, Chartres, Châteaudun, Sancerre und als Theobald II. Graf von Meaux, sowie seit 1125 ebenfalls als Theobald II.
    Graf von Troyes (Champagne).

    Biographie
    Er war der älteste Sohn von Graf Stephan Heinrich von Blois und Adela von England, einer Tochter Wilhelm des Eroberers, und der ältere Bruder des späteren englischen Königs Stephan. Obwohl nicht der älteste Sohn wurde Theobald dennoch der Haupteterbe seines Vaters, nachdem sein älterer Bruder Wilhelm vermutlich wegen einer geistigen Behinderung vom Erbe ausgeschlossen wurde. 1125 erbte Theobald von seinem Onkel Hugo die Grafschaft Troyes sowie den Titel eines Grafen von Champagne (comees Campanie), den er selbst geschaffen hatte, obwohl er nicht die gesamte Provinz beherrschte. Zunächst stand Theobald unter der Vormundschaft seiner Mutter, die auch nach seiner Mündigkeit 1109 großen Einfluss auf ihn hatte. Zuvor wurde Theobald 1107 zum Ritter geschlagen.
    Theobald führte zu seinem königlichen Lehnsherren Ludwig VI. ein wechselhaftes Verhältnis. Zunächst stand er dem König während des sogenannten „Aufstand der kleinen Barone“ bei, und brannte dabei 1111 die Stammburg des aufrührerischen Herrn von Le Puiset nieder. Doch schon bald darauf zerwarf er sich mit dem König, Ursache war die vakant gewordene Grafschaft Corbeil auf die Theobald einen Anspruch erhob, den der König aber nicht anerkannte. Theobald verbündete sich mit den Aufständisischen, wurde aber bei Toury durch den König geschlagen. Gegen dessen Verbündeten, Graf Robert II. von Flandern, konnte Theobald in der Nähe von Meaux aber siegen. Nach einem kurzzeitigen Frieden 1113 unterstützte Theobald 1114 den rebellierenden Hugues de Crécy bei der Verteidigung von Gournay, die aber erfolglos verlief und somit den Aufstand beendete.
    Theobald verbündete sich danach mit seinem Onkel König Heinrich I. von England und führte den Kampf gegen König Ludwig VI. fort, dessen verbündeten Grafen Wilhelm II. von Nevers er 1115 gefangen nahm. Im Oktober 1119 war Theobald zu einem Friededen mit dem König gezwungen, nachdem Papst Kalixt II. auf einem Konzil in Reims sowohl Kaiser Heinrich V., den Gegenpapst Gregor VIII. und auch den ihn unterstützenden Heinrich I. von England exkommunizierte. Theobald leistete daraufhin dem König Heerfolge, nachdem der Kaiser 1124 mit einem Heer in Frankreich einfiel, dabei aber bei Metz zum Rückzug genötigt werden konnte. Nach der Bewältigung dieser Bedrohung nahm Theobald seine Opposition zum König wieder auf und unterstützte 1127 den Aufstand des Stephan von Garlande, worauf der König mit einem Heer die Champagne verwüstete.
    1135 starb Heinrich I. von England und Theobald wurde als ältester Enkel Wilhelms des Eroberers von den normannischen Baronen die Krone angetragen, da diese einen Erbgang an die Grafen von Anjou durch seine Cousine Matilda verhindern wollten. Doch sein jüngerer Bruder Stephan, der bereits in England begütert war, bemächtigte sich mit Unterstützung des dritten Bruders Bischof Heinrich von Winchester des Thrones und wurde dabei von Papst Innozenz II. anerkannt. Gegen diese Usurpation setzten sich Matilda und ihr Ehemann Graf Gottfried V. von Anjou zur wehr und verbündeten sich dafür mit dem Herzog von Aquitanien. Zunächst konnten sich die Blois-Brüder behaupten besonders nachdem Aquitanien durch den Tod des Herzogs 1137 neutrallisiert wurde und Theobald die Ehe dessen Erbtochter Eleonore mit dem neuen französischen König Ludwig VII. vermittelten konnte. Im gleichen Jahr wurde Theobald von seinem Bruder mit der Regentschaft in der Normandie betraut als Ausgleich für die entgangene Krone.
    Dieser Annäherung an die französische Krone folgte jedoch bald eine neue Konfrontation. Im Streit um die Investitur eines neuen Erzbischofs in Bourges 1141 zwischen dem König und dem Papst ergriff Theobald Partei für den päpstlichen Kandidaten. Ein Jahr später kam es zu einem tiefer gehenden Bruch mit dem König nachdem sich dessen Vetter und Seneschall, Graf Rudolf von Vermandois, von Theobalds Schwester trennte um stattdessen eine Schwester der Königin zu heiraten. Theobald sah daririn ein Komplott des Königs gegen ihn und erreichte auf einem Konzil im champagnischen Lagny die Verhängung des Interedikts über Vermandois. Der König erklärte Theobald den Krieg und marschierte mit seinem Bruder Robert von Dreux in die Champagne ein. Nachdem dabei der König bei einem Angriff auf Vitry mehr als tausend Menschen in einer Kirche niederbrennen ließ, rief Theobald über dem ihm vertrauten Bernhard von Clairvaux die Autorität des Papstes an, was 1143 einen in Vitry geschlossenen Frieden erzwang, indem der König die Champagne räumen und auch in der Bischofsfrage in Bourges nachgeben musste.
    Dieser Konflikt gegen den König hatte zur Folge, dass Theobald dem zur selben Zeit offen ausbrechenden englischen Bürgerkrieg und der damit einhergehenden Invasion der Normandie durch den Grafen von Anjou weitestgehend tatenlos gegenüberstand, wodurch bis 1144 die Normandie verloren ging. Diese Entwicklung förderte im Gegenzug die Versöhnung Theobalds mit dem König, der sich von dem Machtzuwachs der Anjous bedroht sah und somit auf starke Bündnispartner angewiesen war.
    Theobald starb am 10. Januar 1152 und wurde in der Kirche von Lagny bestattet. Durch sein Geschick konnte der Einfluss der Champagne im Osten Frankreichs erheblich erweitert werden, indem er seine Oberhoheit auf fünf Vasallen des Erzbischofs von Reims, auf ebenso viele des Bischofs von Langres und auf mehrere des Herzogs von Burgund ausdehnte, darunter vor allem Joigny.
    Der Nachwelt ist Teobald unter anderem auch als tatkräftiger Förderer der Zisterzienser bekannt was sich in den Stiftungen bedeutender Einrichtungen des Ordens, zum Beispiel der Abteien von Clairvaux, Trois-Fontaines und Pontigny, niederschlug. Dem streitbaren Philosophen Peter Abaelard gewährte er nach dessen Flucht aus Saint-Denis Asyl in der Champagne. Weiterhin leiteten die Champagnemessen, die seit Theobald unter gräflicher Schirmherrschaft standen, eine wirtschaftliche Prosperität der Champagne ein, welche die Region zu einer der reichsten in Europa werden ließ.

    Name:
    Theobald hinterließ seinen Besitz seinem ältesten Sohn Heinrich I., der ihn wenig später innerhalb der Familie aufteilte und sich selbst mit der Champagne begnügte.

    Titel (genauer):
    Die bereits zur Zeit der Karolinger bestehende Grafschaft Chartres war seit 956/960 im Besitz der Grafen von Blois, und damit Bestandteil des Machtbereichs des Theobald I. († 978), der von Vierzon im Süden bis Dreux im Norden reichte und aufgrund seiner Heirat mit der Erbin der Champagne (Grafschaft Troyes und Grafschaft Meaux) auch diesen Teil Frankreichs umfasste und damit die französische Domaine royal gefährlich von zwei Seiten einschloss.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Chartres

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Châteaudun war eine französische mittelalterliche Grafschaft mit der Hauptstadt Châteaudun nördlich von Blois.
    Graf Theobald I. von Blois († 975) brachte Châteaudun in seinen Besitz und richtete dort im Jahr 967 die Vizegrafschaft Châteaudun ein, durch die das Land in seinem Namen und dem Namen seinem Nachkommen verwaltet wurde.
    Die Grafschaft Châteaudun wurde in der Folgezeit wie die Grafschaft Blois vererbt. Margarete, Gräfin von Blois, † 1230, titulierte noch als Gräfin von Châteaudun. Ihr Enkel Johann I., Graf von Blois, nannte sich nicht mehr Graf von Châteaudun, sondern Graf von Dunois.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Châteaudun

    Titel (genauer):
    Von 888/889 bis 1019/1021 war die Grafschaft Meaux mit dem Hauptort Meaux in Händen der Grafenhauses Vermandois, einer Linie der Karolinger.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Meaux

    Titel (genauer):
    Im 10. Jahrhundert bestand eine Grafschaft Troyes mit dem Hauptort Troyes im Besitz des Grafenhauses Vermandois, einer Linie der Karolinger.
    Durch Erbschaft kam Troyes an das Haus Blois, ebenso wie die Grafschaft Meaux (Theobald I., Graf von Blois, † 975, war mit einer Tochter des Grafen Heribert II. von Vermandois verheiratet gewesen). Durch Zusammenlegung der beiden Grafschaften gingen Troyes und Meaux in der Grafschaft Champagne auf, deren Hauptstadt ebenfalls Troyes war.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Troyes

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Blois war im frühen Mittelalter eines der wichtigsten Territorien Frankreichs.
    Robert der Tapfere setzte in Blois – wie in den anderen wichtigen Städten an der Loire – einen Vizegrafen ein, vererbte das Land dann aber (als Grafschaft) an seinen Schwiegersohn, den Vizegrafen von Tours, der zum Gründer des Hauses Blois wurde.
    Dessen Sohn Theobald I. bemächtigte sich 956/960 der Grafschaft Chartres und der Grafschaft Châteaudun. In der nächsten Generation kamen kurzzeitig die Grafschaft Beauvais und die Grafschaft Dreux dazu, 1019/25 die Grafschaft Troyes und die Grafschaft Meaux, die später dann zur Champagne zusammengefasst wurden, sowie die Grafschaft Sancerre.
    1152 fiel bei einer Erbteilung die Champagne an die ältere Linie. Die jüngere Linie mit der Grafschaft Blois starb 1231 aus, die Grafschaft ging indirekt 1241 an das Haus Châtillon, das sie 1391 an den Herzog von Orléans verkaufte.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Blois

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Sancerre mit dem Hauptort Sancerre lag nordöstlich von Bourges. Sie entstand als eigenständiges Herrschaftsgebiet, als nach dem Tod des Grafen Theobald IV. von Blois, (Theobald II. von) Champagne etc. der Besitz von seinem ältesten Sohn Heinrich I. zwischen sich und seinen Brüdern aufgeteilt wurde.
    Heinrich übernahm selbst die Champagne, überließ Blois und Chartres seinem Bruder Theobald V. und Sancerre dem jüngsten Bruder Stephan I.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Sancerre

    Theobald heiratete Gräfin Mathilde von Spanheim (von Kärnten) in 1123. Mathilde (Tochter von Engelbert II. von Spanheim (von Kärnten) und Uta von Passau) gestorben in zw 1160 und 1161. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 269. Graf Heinrich I. von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1126; gestorben am 16 Mrz 1181 in Troyes; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Etienne, Troyes.
    2. 270. Marie von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1128; gestorben in 11 Mrz oder 7 Aug 1190.
    3. 271. Graf Theobald V. von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1130; gestorben in 1191 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.
    4. 272. Isabelle (Elisabeth) von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1130; gestorben in nach 1180.
    5. 273. Mathilde von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1184.
    6. 274. Herrin von Ligny Agnes von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1138.
    7. 275. Königin von Frankreich Adela (Alix) von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1145; gestorben am 4 Jun 1206 in Paris, France.

  36. 165.  Eleonore von BloisEleonore von Blois Graphische Anzeige der Nachkommen (107.Stephan9, 73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Eleonore heiratete Rudolf I. von Vermandois (von Frankreich), der Tapfere, der Einäugige in cir 1120. Rudolf (Sohn von Hugo von Vermandois (von Frankreich) und Adelheid (Adélaide) von Valois (von Vermandois) (Karolinger)) wurde geboren in 1085; gestorben am 14 Okt 1152. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 276. Graf Hugo II. von Vermandois (von Frankreich)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 9 Apr 1127 in Amiens, Frankreich; gestorben am 4 Nov 1212 in Kloster Cerfroid in Brumetz.

  37. 166.  König Stephan von England (Haus Blois)König Stephan von England (Haus Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (107.Stephan9, 73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1092 in Blois; gestorben am 25 Okt 1154 in Dover, England; wurde beigesetzt in Faversham Abbey.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1135 bis 1154, England; König von England

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Stephan_(England) (Jun 2022)

    Stephan von Blois (englisch Stephen of Blois, französisch Étienne de Blois, * 1092 oder 1096/97 in Blois; † 25. Oktober 1154 in Dover) war König von England von 1135 bis 1154. Er war der Sohn des Kreuzfahrers Stephan II. Heinrich. Sein Anspruch auf den englischen Thron gründete sich auf seine Mutter Adela von Blois, eine Tochter Wilhelms des Eroberers.

    Frühe Jahre
    Stephans Vater fiel 1102 als Kreuzfahrer in Palästina. Der Sohn kam daher bereits in jungen Jahren an den Hof seines Onkels, König Heinrichs I. von England. Dort wuchs er auf, erhielt reichen Grundbesitz und wurde zu einem der mächtigsten Männer in der Umgebung des Königs. Seit 1112 war er Graf von Mortain in der Normandie. 1125 heiratete er Mathilda von Boulogne, die Tochter und Erbin des Grafen Eustach III. von Boulogne und der Prinzessin Maria von Schottland. Stephan kam damit in den Besitz der strategisch wichtigen Grafschaft Boulogne. Mathilda gilt als eine der bedeutendsten mittelalterlichen Königinnen Englands. Sie erzielte militärische Erfolge, gehörte zu den wichtigsten Förderern des Templerordens und gründete die Abtei Faversham, wo sie und Stephan bestattet sind.[1] Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor (s. u.).

    Erbfolgekrieg
    → Hauptartikel: Englischer Bürgerkrieg von 1135 bis 1154
    Der englische König Heinrich I. war 1135 ohne männlichen Nachfolger gestorben, hatte aber von den Baronen seine Tochter Mathilde, genannt Maud, die Witwe des römisch-deutschen Kaisers Heinrich V., als Nachfolgerin einsetzen lassen. Sie wurde damit zur ersten regierenden Herrscherin in der Geschichte Englands. Als Enkel Wilhelms des Eroberers beanspruchte aber auch Stephan den Thron für sich. Unterstützung fand er bei einigen Adeligen, Bischöfen sowie Bürgern Londons. Nachdem er der Kirche Zugeständnisse gemacht hatte, erkannte auch Papst Innozenz II. seinen Anspruch an. Am 22. Dezember 1135 wurde Stephan in Westminster Abbey gekrönt.[2]
    Kämpfe gegen die Unterstützer von Mauds Thronanspruch entwickelten sich 1139 zu einem umfassenden Bürgerkrieg, als die Königin mit ihrem neuen Ehemann, Gottfried Plantagenet, Graf von Anjou, in England landete. Die Stände Englands spalteten sich in zwei Lager, die jeweils eine Seite unterstützten. Zwölfjährige, heftige Kämpfe waren die Folge. Als Stephan 1141 nach der Belagerung von Lincoln gefangen genommen wurde, nahm seine Frau Mathilda, die sich bereits zuvor als Heerführerin betäätigt hatte, die militärische Führung in die Hand. Mit Unterstützung der Londoner Bevölkerung verdrängte sie Königin Maud aus der Hauptstadt. Später wurde Stephan gegen Robert von Gloucester ausgetauscht. Der Halbbruder und wichtigste Berater von Königin Maud war im September 1141 nach der Schlacht bei Winchester gefangen genommen worden. Am 25. Dezember 1141 wurde Stephan in der Kathedrale von Canterbury erneut gekrönt.[3]
    Keine der beiden Parteien konnte einen entscheidenden Sieg erringen. Zudem gelang es König Stephan 1152 nicht, seinem Sohn Eustach die allgemeine Anerkennung als Thronfolger zu verschaffen. Als er im Jahr darauf einen Waffenstillstand mit seinen Gegnern anstrebte, stieß dies auf den offenen Widerstand Eustachs. Dessen plötzlicher Tod am 10. August 1153 öffnete schließlich den Weg zu einem Kompromiss. Im November dieses Jahres handelte der König mit seinen Gegnern den Vertrag von Wallilingford aus. Danach adoptierte Stephan Mauds und Gottfrieds Sohn, den späteren Heinrich II., der inzwischen in die Kämpfe in England eingegriffen hatte, und setzte ihn als seinen Nachfolger ein. Stephans jüngster Sohn Wilhelm musste sich mit deden ursprünglichen Herrschaftsgebieten seiner Eltern, den Grafschaften Mortain und Boulogne begnügen. Der Vertrag von Wallingford beendete den Bürgerkrieg. Königin Maud zog sich in die Normandie zurück. König Stephan regierte noch knapp ein Jahr, bis er im Oktober 1154 auf Dover Castle an einem Herzinfarkt starb.[1]
    Verfassungspolitische Folgen der Herrschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Unter Stephans Herrschaft verschoben sich die Machtverhältnisse in der englischen Monarchie. Der König scheint kirchlichen Amtsinhabern als Trägern der Verwaltung misstraut zu haben und stärkte dafür die Macht und die Anzahl der Earls. Der Titetel Earl, zuvor nur wenig mehr als ein Ehrentitel, wurde von ihm ausgebaut. Davon erhoffte Stephan sich die verbesserte Verteidigung der ihm loyalen Gebiete im Bürgerkrieg. Letztendlich hatte die Stärkung der Earls unter den turbulenten Zuständen im Land aber die Entstehung halbautonomer Herrschaftsgebiete und damit eine Schwächung des Königtums zur Folge. 1149 überließ Stephan Northumbria König David von Schottland.

    Begraben:
    Faversham Abbey war ein cluniazensisches Kloster unmittelbar nordöstlich von Faversham in England.
    Das Kloster war eine Gründung des Königs Stephan und der Königin Mathilde aus dem Jahr 1147. Eine Gruppe von Mönchen aus der Bermondsey Abbey bildete den Kern der Abtei und stellte den ersten Abt.
    Im Jahr 1538 wurde das Kloster im Zuge der Klosterauflösungen durch König Heinrich VIII. aufgelöst und zum großen Teil abgerissen. Ein großer Teil des Baumaterials wurde auf Schiffe nach Frankreich verladen und diente zur Befestigung der Stätte im Umfeld von Calais.
    Die Abtei ist Begräbnisstätte des Königs Stephan, der Königin Mathilda sowie ihres Sohnes Eustach IV. von Boulogne († 1153).
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Faversham_Abbey

    Stephan heiratete Königin Mathilda von Boulogne (von England) in 1125. Mathilda (Tochter von Graf Eustach III. von Boulogne und Marie von Schottland) wurde geboren in 1105 in Boulogne-sur-Mer; gestorben am 3 Mai 1152 in Hedingham Castle, Essex, England; wurde beigesetzt in Faversham Abbey. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 277. Graf Eustach IV. von Boulogne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1130; gestorben am 10 Aug 1153; wurde beigesetzt in Faversham Abbey.
    2. 278. Gräfin Maria von Boulogne (von Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1136; gestorben in 1182.
    3. 279. Graf Wilhelm von England (von Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1134; gestorben am 11 Okt 1159.

    Familie/Ehepartner: Dameta von der Normandie (Haus Giroie). [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  38. 167.  Alain IV. von Bretagne (Cornouaille)Alain IV. von Bretagne (Cornouaille) Graphische Anzeige der Nachkommen (110.Havise9, 75.Bertha8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1072; gestorben in 1119.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Nantes; Graf von Nantes https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Nantes
    • Titel (genauer): Rennes; Graf von Rennes https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Rennes
    • Titel (genauer): 1084-1102, Bretagne; Herzog von Bretagne https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_der_Bretagne

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alain_IV._(Bretagne)

    Alain IV. (* vor 1072; † 1119) war Herzog von Bretagne sowie Graf von Rennes und Graf von Nantes. Er ist auch als Alain Fergant bekannt, was in der bretonischen Sprache „Alain der Jüngere“ bedeutet.
    Er war der Sohn des Herzogs Hoël II. aus dem Haus Cornouaille und der Havise von Bretagne († 1072) aus dem Haus Rennes. Beim Tod seines Vaters 1084 erbte er das aus dem Recht seiner Mutter stammende Herzogtum Bretagne, während sein Bruder Matthias II. die väterliche Grafschaft Nantes erbte. Im selben Jahr starb auch sein Onkel Gottfried Grenonat, der als Vasall des Herzogs von Bretagne Graf von Rennes war, woraufhin Alain die Grafschaft einzog und in sein Herzogtum eingliederte. Als sein Bruder Matthias 1103 ohne Erben starb wurde Alain auch Graf von Nantes.
    Alain IV. sah sich einer Invasion Wilhelm des Eroberers gegenüber, aufgrund der er sein Herzogtum 1086 aufgeben musste. Der im selben Jahr geschlossene Frieden war mit Alains Hochzeit mit Wilhelms Tochter Konstanze verbunden, weswegen er verdächtig wird, für ihren Tod durch Gift im Jahr 1090 verantwortlich zu sein: Wilhelm von Malmesbury berichtet, sie sei getötet worden, weil sie zu konservativ für den bretonischen Hof war.
    Er heiratete 1093 erneut, Ermengard von Anjou, Tochter des Grafen Fulko IV. von Anjou und Tours († 1146), geschiedene Gattin des Herzogs Wilhelm IX. von Aquitanien.

    1096 nahm er zusammen mit Herzog Richard II. von der Normandie am Ersten Kreuzzug teil. Bis er 1101 zurückkehrte, führte seine Frau Ermengard die Regentschaft in der Bretagne. Er war kein populärer Herzog, weshalb er sich 1112 gezwungen sah, zu Gunsten seines Sohnes Conan abzudanken. Er zog sich in das Kloster von Redon zurück, wo er 1119 starb.
    Neben seinen ehelichen Kindern hatte er mindestens einen unehelichen Sohn, nämlich Brian FitzCount.


    Literatur
    • Patrick André u. a. (Hrsg.): Dictionnaire d'histoire de Bretagne. Skol Vreizh, Morlaix 2008, ISBN 978-2-915623-45-1.
    • André Chédeville, Noël-Yves Tonnerre: La Bretagne féodale. XIe-XIIIe siècle (= Université.). Ouest-France, Rennes 1987, ISBN 2-7373-0014-2.
    • Arthur de La Borderie, Barthélemy Pocquet: Histoire de la Bretagne. 6 Bände. Editions régionales de l'Ouest u. a., Mayenne 1998, ISBN 2-85554-089-5, (besonders Bd. 3).
    • Arthur de La Borderie (Hrsg.): Recueil d'actes inédits des Ducs et princes de Bretagne. (XIe, XIIe, XIIIe siècles). Catel, Rennes 1888, (Digitalisat).
    • Arthur de La Borderie (Hrsg.): Nouveau recueil d'actes inédits des ducs et princes de Bretagne XIIIe et XIVe siècles. Impr. Eug. Prost, Rennes 1902, (Digitalisat).
    Weblinks
    • Alain de Cornouaïlle bei fmg.ac (englisch)

    Alain heiratete Konstanze von England (von der Normandie) in 1086. Konstanze (Tochter von König Wilhelm I. von England (von der Normandie), der Eroberer und Gräfin Mathilde von Flandern) wurde geboren in 1066; gestorben in 1094. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Emengarde von Anjou-Château-Landon. Emengarde (Tochter von Graf Fulko IV. von Anjou-Château-Landon und Hildegarde de Beaugency) wurde geboren in 1068; gestorben am 1 Jun 1146 in Jerusalem; wurde beigesetzt in Abtei Redon. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 280. Herzog Conan III. von der Bretagne, der Dicke  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1095; gestorben am 17 Sep 1148.
    2. 281. Havise (Hedwig) von der Bretagne  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 282. Gottfried von der Bretagne  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1106 in Jerusalem.

  39. 168.  Hildeberge von CornouailleHildeberge von Cornouaille Graphische Anzeige der Nachkommen (110.Havise9, 75.Bertha8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Hildeberge heiratete Baron Geoffrey II. (?) de Mayenne in Datum unbekannt. Geoffrey (Sohn von Herr Geoffrey I. de Mayenne) gestorben am nach Apr 1098. [Familienblatt] [Familientafel]


  40. 169.  Otto II. von Zutphen, der ReicheOtto II. von Zutphen, der Reiche Graphische Anzeige der Nachkommen (111.Adelheid9, 76.Liudolf8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1050; gestorben in 1113.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_II._von_Zutphen

    Otto II. von Zutphen, genannt der Reiche (* um 1050; † 1113) war ab 1063 Herr und später Graf von Zutphen sowie Vogt von Corvey. Er war der Sohn von Gottschalk, Graf von Twente und Zutphen, und Adelheid, der Tochter Ludolf von Brauweilers.
    Mit dem Tod seines Vaters erhielt sein älterer Bruder das väterliche Erbe, während ihm Zutphen aus dem mütterlichen Erbe zufiel. Die Schenkungen, die er vielen kirchlichen Einrichtungen machte, sowie der Wiederaufbau der abgebrannten Kirche St. Walburga in Zutphen brachten ihm den Beinamen der Reiche ein. In einer gefälschten Urkunde von 1103 wird er erstmals als Graf von Zutphen bezeichnet.

    Nachkommen
    Aus einer ersten Ehe mit einer unbekannten Frau hatte er eine Tochter, Adelheid, die mit Egbert von Saarbrücken verheiratet wurde. Seine zweite Ehe schloss er mit Judith († 1118), Tochter von Ludwig I., Graf von Arnstein[1]; Kinder aus dieser Ehe waren:
    • Heinrich I. († 1122) Graf von Zutphen
    • Rupert; heiratete Ermentrudis
    • Ermengarde von Zutphen († 1138), Gräfin von Zutphen, sie heiratete
    • (I) Gerhard II., Graf von Geldern und Wassenberg, † um 1131
    • (II) Konrad II., Graf von Luxemburg, † 1136
    • Dietrich, Bischof von Münster 1118–1127
    • Gebhard I., † vor 1092, Herr von Lohn
    • Judith, heiratete Hermann I. von Ravensberg.



    Literatur
    • Pieter Lodewijk Muller: Otto II., Graf von Zütphen. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 24, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 741.
    Weblinks
    • Otto der Reiche bei graafschap-middeleeuwen (nl.)
    Fußnoten
    1 nach fr:Otton II de Zutphen und „graafschap-middeleeuwen“, nach nl:Otto II van Zutphen und genealogie-mittelalter Judith von Supplinburg, Schwester des Kaisers Lothar III.; Europäische Stammtafeln Band I.1 (2005) Tafel 13A (Supplinburger) kent keine Schwester des Kaisers mit Namen Judith

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Judith von Arnstein. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 283. Ermengarde von Zutphen  Graphische Anzeige der Nachkommen

  41. 170.  Fürst Władysław I. (Hermann) von Polen (Piasten)Fürst Władysław I. (Hermann) von Polen (Piasten) Graphische Anzeige der Nachkommen (112.Kasimir9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1043; gestorben am 4 Jun 1102 in Płock.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Polen (1079 bis 1102)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Władysław_I._Herman

    Władysław I. Herman (* um 1043; † 4. Juni 1102 in Płock) war von 1079 bis 1102 Herzog von Polen aus der Dynastie der Piasten.

    Leben
    Nach der Vertreibung seines Bruders Herzog Bolesław II. durch den polnischen Adel und die Kirche wurde der jüngere Sohn von Herzog Kasimir I. Karl und der Maria Dobroniega auf den polnischen Thron in Krakau gesetzt. Władysław unterstützte die Politik der Verständigung mit dem Reich und Böhmen, indem er dem Letzteren wieder die Tributrechte für den Besitz Schlesiens zugestand. Er war kein aktiver Monarch, die tatsächliche Macht in seinen Händen sammelte der Wojewode Sieciech. Dies brachte Unzufriedenheit des Adels hervor, der schließlich anfing, seine Söhne Zbigniew und Bolesław zu unterstützen. Dies führte im Jahre 1097 zu einem verschärften Konflikt und 1099 zur anschließenden Teilung des Landes. Zbigniew bekam als Herrschaftsbezirk Großpolen mit Kujawien zugesprochen, während der jüngere Bolesław Schlesien und Kleinpolen erhielt. Er selbst, als "Senior", übernahm Masowien und die Oberherrschaft über ganz Polen. Władysław Herman krönte sich nicht zum König, da er sich dem Kaiser unterstellte, den er im Investiturstreit unterstützte. 1091 unterwarf er vorübergehend Pommern durch die Einnahme von Stettin.

    Ehe und Nachkommen
    Seine erste Frau war eine unbekannte Polin. aus dieser Beziehung ging sein ältester Sohn und Nachfolger hervor:
    • Zbigniew Herzog von Polen (1096–1107, 1111) (* um 1070; † 1112)
    Da diese Ehe nach dem slawischen Ritus geschlossen war, wurde sie von der katholischen Kirche nicht anerkannt und der aus ihr hervorgegangene Sohn Zbigniew für nicht legitim erklärt. Um die Konflikte mit Böhmen zu entspannen, löste Władysław diese Verbindung auf und heiratete 1080 Judith von Böhmen, die Tochter von Herzog Vratislav II. Aus dieser Ehe ging sein zweiter Sohn hervor:
    • Bolesław III. Schiefmund, Herzog von Polen (1102–1138)[1] (* 1085; † 1138)
    Drei Jahre nach dem Tod von Judith von Böhmen, am 25. Dezember 1086, heiratete er 1089 die kaiserliche Prinzessin Judith, eine Tochter Kaiser Heinrichs III., die Witwe von König Salomon von Ungarn. Sie brachte Otto von Bamberg mit an den Hof in Gnesen. Die Ehe galt als unglücklich, aber Judith gebar Władysław drei Töchter:[2]
    • eine namentlich unbekannte Tochter (* nach 1088, † vor 12. Oktober 1112) ∞ vor 1108 Jaroslaw I. Swjatopolkowitsch Fürst von Wladimir (1112–1118) (Nachkommen)[3]
    • Agnes, Äbtissin von Quedlinburg und Gandersheim;
    • Adelheid, Gemahlin von Diepold III. von Vohburg. Deren Tochter Adela, war in erster Ehe vor dem 2. März 1147 (geschieden 1153) mit dem späteren Kaiser Friedrich I. Barbarossa († 1190) verheiratet.[4]



    Einzelnachweise
    1 Europäische Stammtafeln, Neue Folge, Band II. Tafel 120; Verlag J. A. Stargardt, Marburg, 1984
    2 Europäische Stammtafeln,op. cit. Tafel 120
    3 Europäische Stammtafeln,op. cit. Tafel 130
    4 Europäische Stammtafeln,op. cit. Tafel 5
    Weblinks
    Commons: Władysław I. (Polen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Władysław heiratete Prinzessin Judith von Böhmen in cir 1080. Judith (Tochter von König Vratislaw II. (Wratislaw) von Böhmen (Přemysliden) und Prinzessin Adelheid von Ungarn (Árpáden)) wurde geboren in cir 1057; gestorben am 25 Dez 1085. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 284. Herzog Boleslaw III. von Polen (Piasten), Schiefmund  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 20 Aug 1085 in Krakau, Polen; gestorben am 28 Okt 1138 in Sochaczew, Polen ?.

    Władysław heiratete Judith (Salier) in 1088. Judith (Tochter von Kaiser Heinrich III. (Salier) und Gräfin Agnes von Poitou) wurde geboren in 1054 in Goslar; gestorben in an einem 14 Mär zw 1092 und 1096. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 206. Adelajda (Adelheid) von Polen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1090/91; gestorben in 1127.

  42. 171.  Königin Swatawa von PolenKönigin Swatawa von Polen Graphische Anzeige der Nachkommen (112.Kasimir9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in vor 1050; gestorben am 1 Sep 1126.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Böhmen

    Notizen:

    Swatawa war die erste böhmische Königin.
    Swatawa hatte mit Vratislav II. vier Söhne und eine Tochter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Swatawa_von_Polen

    Swatawa von Polen (polnisch Świętosława, tschechisch Svatava Polská; * vor 1050; † 1. September 1126) war die zweite Gemahlin des böhmischen Königs Vratislav II. und die erste böhmische Königin.

    Leben
    Sie wurde vor 1050 als Tochter des polnischen Herrschers Kasimir I. Karl und seiner Frau Maria Dobronega, Tochter des Großfürsten Wladimir I. von Kiew, geboren. Dubravka, ihre Ururgroßmutter väterlicherseits, war Tochter des Přemysliden-Fürsten Boleslav I. Swatawa war also weitläufig mit den böhmischen Herrschern verwandt. Sie heiratete etwa fünfzehnjährig im Winter 1062, ein Jahr nach dem Ableben von Vratislavs II. erster Ehefrau Adelheid von Ungarn. Vratislav hatte zu diesem Zeitpunkt bereits vier Kinder. Um 1063 kamen aus der zweiten Ehe Sohn Boleslav hinzu, dem noch Bořivoj, Vladislav, Soběslav und Judith folgten.
    Ostern 1085 erhielt Vratislav II., seit 1055 Herzog von Olmütz, von Heinrich IV. in Mainz die Königskrone ad personam als Vratislav I (erster) König von Böhmen. Im Juni wurde er zusammen mit seiner Ehefrau in Prag vom Trierer Erzbischof Egilbert gekrönt und gesalbt. Swatawa wurde so die erste böhmische Königin. Sie unterstützte die Einrichtung und den Bau des neuen Kollegiatkapitels auf dem Vyšehrad und stattete es großzügig mit Ländereien aus, unter anderem mit einem Gebiet um das Städtchen Dolní Kralovice an der Želivka, das nach der ursprünglichen Besitzerin den Namen Svatavin újezd erhielt.
    Nach dem Tod Vratislavs 1092 lebte sie noch 34 Jahre als Witwe in Böhmen. Sie war an der Schlichtung der Streitigkeiten ihrer Söhne Vladislav und Soběslav beteiligt. Nach der Chronica Boemorum spielte sie 1125 sogar die entscheidende Rolle bei dder Schlichtung eines Erbfolgestreits, der sich zum Krieg auszuweiten drohte. Vladislav I., damals todkrank, bestimmte seinen Cousin Otto II. zum Nachfolger. Dieser war älter als der eigene Bruder Soběslav. Die Königin mischte sich ein und machtte die Entscheidung rückgängig. Mit dem Spruch „das Hemd ist näher als der Mantel“ lässt sie der Chronist für ihren Sohn Partei ergreifen.[1] Nachfolger und gesetzlicher Vertreter der Kinder Vladislavs wurde Soběslav I. Swatawa hatte nach dem Tod ihres Mannes sechs nachfolgende Herrscher Böhmens erlebt, darunter drei eigene Söhne als Herzöge und Fürsten von Böhmen. Obwohl keiner dieser Herrscher die Königswürde wiedererlangte, behielt sie zeit ihres Lebens den Titel einer Königin bei.



    Literatur
    • Karel Stloukal: Svatava, první česká královna. In: Zdena Karešová, Jiří Pražák: Královny a kněžny české. Praha X-Egem, Nova Kniž. klub 1996, ISBN 80-7199-010-8, S. 51-55.
    • V. V. Tomek: Újezd Svatavin na řece Sázavě. In: Památky archaeologické, Band 1 Archeologický ústav ČSAV, 1855, S. 320-321. (online)
    Anmerkungen
    1 Chronica Boemorum in der Ausgabe von Berthold Bretholz, Berlin 1923, III, 58, S. 235. Der Spruch ist allerdings eine gelehrte Anspielung des Cosmas an den antiken Komödiendichter Plautus.

    Swatawa heiratete König Vratislaw II. (Wratislaw) von Böhmen (Přemysliden) in 1062. Vratislaw (Sohn von Herzog Břetislav I. von Böhmen (Přemysliden) und Herzogin Judith von Schweinfurt) wurde geboren in 1035; gestorben am 14 Jan 1092. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 285. Fürst Vladislav I. von Böhmen (Přemysliden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1070; gestorben am 12 Apr 1125.
    2. 286. Judith von Böhmen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1108.

  43. 172.  König Géza I. (Geisa) von Ungarn (Árpáden)König Géza I. (Geisa) von Ungarn (Árpáden) Graphische Anzeige der Nachkommen (113.Richenza9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in zw 1044 und 1048; gestorben am 24 Apr 1077.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Ungarn (1074 bis 1077)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Géza_I.

    Géza I. (* um 1044 bis 1048; † 25. April 1077[1]) aus dem Geschlecht der Árpáden[2] war Herzog des Herzogtums Nitra (1060 bis 1074) und König von Ungarn (1074 bis 1077). Er war der Sohn von König Béla I. und Ryksa, einer polnischen Prinzessin. Géza wurde während des Aufenthalts seines Vaters in Polen geboren.

    Mit seinem Vater kehrte Géza 1048 aus Polen zurück. Zuerst widersprachen er und sein Bruder Ladislaus nicht der Krönung ihres Cousins Salomon, doch 1059, nach einem erfolglosen Putsch in Tiszavárkony, mussten die beiden Brüder und ihr Vater nach Polen fliehen. Von da aus griffen sie mit polnischen Truppen erfolgreich Ungarn an und 1061 wurde Béla I. gekrönt.
    Nach dem Tod von Béla I. 1063 kehrte der Gegenkönig Salomon mit deutschen Truppen nach Ungarn zurück. Nach Auseinandersetzungen während der Krönung flohen die Brüder nach Polen, und kehrten von dort mit Truppen zurück. Nach kurzen Kämpfen erhielt Salomon im Győrer Frieden vom 20. Juni 1064 von Géza und seinen Brüdern Ladislaus und Lambert die ungarische Königswürde zugesichert. Im Gegenzug erkannte Salomon die Herzogtümer Gézas und seiner Brüder an.
    Am 11. April krönte Géza eigenhändig Solomon, später wiederholte er diesen Akt in Anwesenheit Heinrich IV., des Kaisers des Heiligen Römischen Reiches in Székesfehérvár.
    Die so wiedervereinigte Königsfamilie führte 1071 erfolgreiche Kämpfe gegen die Griechen und die Petschenegen. 1072 gewannen die griechischen Truppen Nándorfehérvár (heute Belgrad) wieder. Géza schied in dieser Zeit aus den Kämpfen im Süden Ungarns aus, um einen Aufstand gegen Salomon vorzubereiten. 1073 kam es zu einer letzten Zusammenkunft der Brüder auf der Graner Insel, bevor im folgenden Jahr Kämpfe zwischen ihnen ausbrachen.
    1074 gelang es Géza, die Macht in Zentralungarn zu übernehmen und den Thron zu besteigen. Salomon floh in die westlichen Grenzgebiete, von wo er erfolglos versuchte, die Herrschaft zurückzugewinnen. Er bat Heinrich IV. um Hilfe, doch auf Betreiben von Papst Gregor VII. griff der Kaiser nicht ein. Papst Gregor VII. beauftragte Géza am 23. März 1075 demonstrativ Ungarn zu beschützen, während er Heinrich am 22. Februar 1076 exkommunizierte.
    Als König erkannte Géza den byzantinischen Kaiser Michael VII. an. Géza I. starb bereits am 25. April 1077. Seine Nachfolge trat sein Bruder Ladislaus I. an.[3]
    Géza hatte zwei Kinder von seiner ersten Frau Sophie von Looz, darunter Koloman, den späteren König. Gézas zweite Frau war Synadene von Byzanz, die Nichte des griechischen Feldherren und späteren Kaisers Nikeforos Botaneiates.[4]



    Literatur
    • János M. Bak: Géza I. In: Mathias Bernath, Felix von Schroeder (Hrsg.): Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Band 2. München 1976, S. 45–46 [Onlineausgabe] (online)
    Weblinks
    Commons: Géza I of Hungary – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Pallas’ Großlexikon
    • Geza I – 1074–1077. (PDF, S. 11.) auf numismatas.com

    Familie/Ehepartner: Sophie von Looz. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 287. Koloman von Ungarn (Árpáden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1065; gestorben in 1116.

    Familie/Ehepartner: Synadena Synadenos (von Byzanz). [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 288. König Koloman von Ungarn (Árpáden), der Buchkundige  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1065; gestorben in 1116.
    2. 289. Fürst Álmos von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1129.

  44. 173.  Prinzessin Sophia von Ungarn (Árpáden)Prinzessin Sophia von Ungarn (Árpáden) Graphische Anzeige der Nachkommen (113.Richenza9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben am 18 Jun 1095.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Sophia_von_Ungarn

    Sophia von Ungarn (* um 1050; † 18. Juni 1095) war Markgräfin von Istrien und Krain sowie Herzogin von Sachsen.

    Leben
    Sophia war die Tochter des ungarischen Königs Béla I. aus dem Hause der Arpaden.
    Markgraf Wilhelm IV. von Meißen war mit Sophia verlobt; als er sie heimholen wollte, starb er 1062. Sein Neffe Markgraf Ulrich I. von Weimar-Istrien-Krain sprang für ihn ein und ehelichte die Königstochter.
    Nach Ulrichs Tod 1070 heiratete sie den Billunger Herzog Magnus von Sachsen († 1106).

    Sophia heiratete Markgraf Ulrich (Udalrich) von Istrien und Krain (von Weimar) in zw 1062 und 1063. Ulrich (Sohn von Poppo I. von Weimar (von Istrien) und Hadamut (Hadamuot, Azzika) von Istrien-Friaul) gestorben am 5 Mrz 1070. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 290. Markgraf Poppo II. von Istrien (von Weimar)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1065; gestorben am 3 Jan 1101.
    2. 291. Richgard von Weimar-Orlamünde (von Krain)  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Sophia heiratete Magnus von Sachsen (Billunger) in 1070/1071. Magnus (Sohn von Ordulf (Otto) von Sachsen (Billunger) und Wulfhild von Norwegen) wurde geboren in cir 1045; gestorben am 23 Aug 1106 in Ertheneburg. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 292. Wulfhild von Sachsen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 29 Dez 1126 in Altdorf, Uri, Schweiz.
    2. 293. Gräfin Eilika von Sachsen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1081; gestorben am 16 Jan 1142.

  45. 174.  Ladislaus I. von Ungarn (Árpáden), der HeiligeLadislaus I. von Ungarn (Árpáden), der Heilige Graphische Anzeige der Nachkommen (113.Richenza9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1048 in Polen; gestorben am 29 Jul 1095 in Neutra.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog des Herzogtums Nitra (1074 bis 1077), König von Ungarn (1077 bis 1095)

    Notizen:

    Im Jahre 1192 wurde Ladislaus von Papst Coelestin III. heiliggesprochen, Patrozinium ist am 27. Juni.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ladislaus_I.

    Ladislaus I. (ungarisch László), genannt der Heilige (* 1048 in Polen; † 29. Juli 1095 bei Neutra[1]) aus dem Geschlecht der Árpáden war Herzog des Herzogtums Nitra (1074 bis 1077) und König von Ungarn (1077 bis 1095). Er war ein Sohn von Béla I. und Bruder von Géza I.[2]

    Leben
    Ladislaus war der Sohn von Béla I. und dessen Gemahlin Ryksa, einer Prinzessin aus Polen.[3] Nach dem Tod von Béla I. 1063 kehrte der Gegenkönig und Vetter Gézas Salomon mit deutschen Truppen nach Ungarn zurück. Nach kurzen Kämpfen erhielt er von Géza und seinen Brüdern die ungarische Königswürde zugesichert. Nach Auseinandersetzungen während der Krönung flohen die Brüder, unter ihnen auch Ladislaus, nach Polen, von wo sie mit Truppen zurückkehrten. Mit dieser militärischen Macht zwangen sie Salomon dazu, ihnen Herzogtümer zu überlassen, während sie seine Königsherrschaft anerkannten.
    Mit dieser Regelung fanden die Söhne Bélas sich aber nur vorübergehend ab. 1074 gelang es ihnen, die Macht in Zentralungarn zu übernehmen. Géza I. bestieg als Ältester den Thron, starb aber schon 1077. Seine Nachfolge trat Ladislaus an, der sich am Anfang seiner Regierungszeit mit Hilfe des polnischen Königs Boleslaw II. Versuchen Salomons erwehren konnte, den Thron zurückzugewinnen.
    Die Regierungszeit von Ladislaus stellte eine Phase des Friedens und der Beruhigung nach den dynastischen Auseinandersetzungen im Haus der Arpaden dar. Ladislaus bemühte sich neben den guten Beziehungen zu Polen auch um eine Verbindung zur Kiewer Rus, indem er eine seiner Töchter aus der Ehe mit Adelheid von Schwaben mit Wladimir Monomach verheiratete. 1083 erreichte er die Kanonisierung König Stephans I., dessen Sohns Emerich und des Bischofs Gerhard. 1091 schlug Ladislaus in einer entscheidenden Schlacht die Kumanen. 1091 setzte er seinen Neffen Álmos, einen Sohn Gézas I., als König in Dalmatien und Kroatien ein, wo zu dieser Zeit das Königshaus ausgestorben war. Dies brachte ihn in Konflikt mit Papst Urban II., der das Gebiet als päpstliches Lehen ansah. Während dieser Auseinandersetzungen war Álmos älterer Bruder Koloman, Bischof von Großwardein, nach Polen geflohen, kehrte aber auf Bitten von Ladislaus wieder zurück, um 1095 gemäß dem Senioratsprinzip dessen Nachfolge anzutreten.
    Im Jahre 1192 wurde Ladislaus von Papst Coelestin III. heiliggesprochen, Patrozinium ist am 27. Juni.

    Familie
    Ladislaus war zunächst mit einer Frau namens Gisela verheiratet. Anschließend ehelichte er Adelheid, die eine Tochter des Fürsten Rudolf von Rheinfelden nach einer Meinung des Fürsten Berthold von Zähringen gewesen sein soll. Mit Adelheid soll er drei Töchter, Piroska, Sophia und Berta gehabt haben.[4]



    Siehe auch
    • Ladislauskirche
    Literatur
    • Gabriel Adriányi: Ladislaus I.. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 4, Bautz, Herzberg 1992, ISBN 3-88309-038-7, Sp. 967–968.
    • György Györffy: Ladislaus I., in: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Bd. 3. München 1979, S. 2 f.
    • Samuel Klein, Georg Wigand: Handbuch der Geschichte von Ungarn und seiner Verfaßung. Kischan, Leipzig 1833, S. 101 ff. (Digitalisat).
    Einzelnachweise
    1 Ladislaus I. von Ungarn. In: Ökumenisches Heiligenlexikon.
    2 Gyula Kristó: Die Arpadendynastie. Die Geschichte Ungarns von 895 bis 1301. Corvina, Budapest 1993, ISBN 963-13-3857-6. Árpáden. (PDF), auf research.uni-leipzig.de
    3 St. Ladislaus I – 1077–1095. (PDF, S. 13.), numismatas.com
    4 Ignaz Lenk von Treuenfeld: Erklärung des Stammbaumes sämmtlicher dreiundfünfzig Könige von Ungarn von dem ersten Könige Stephan dem Heiligen bis zu gegenwärtig glorreichsten regierenden Könige Ferdinand V. (etc.). Sollinger, 1840, S. 101. (boks.google.de)

    Familie/Ehepartner: Gisela N.. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Adelheid von Rheinfelden (von Schwaben). [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 294. Piroska (Eirene) von Ungarn  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1088; gestorben am 13 Aug 1134.

  46. 175.  Grossfürst Swjatopolk II. (Michael) von Kiew (Rurikiden)Grossfürst Swjatopolk II. (Michael) von Kiew (Rurikiden) Graphische Anzeige der Nachkommen (114.Gertrud9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben am 10 Apr 1113.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Swjatopolk_II._(Kiew)

    Swjatopolk II. Isjaslawitsch (* 1050; † 1113) war Großfürst der Kiewer Rus von 1093 bis 1113. Er war ein Sohn von Isjaslaw I. und der Nachfolger seines Onkels Wsewolod I. als Großfürst.

    Leben
    Swjatopolks Herrschaft über die Kiewer Rus begann mit einer Reihe von verheerenden Niederlagen gegen die Kumanen im Jahr 1093, die Swjatopolk zwangen, im Jahr 1094 einen Frieden mit dem Kumanenkhan Tugorkan zu schließen. Zur Festigung dieses Friedens heiratete Swjatopolk eine Tochter Tugorkans. Im Jahr 1099 zahlte sich dieses Bündnis aus, als ein Kumanenheer unter Bönek-Khan auf der Seite Kiews bei Przemyśl ein ungarisches Heer unter König Koloman schlug. Dennoch scheint das Bündnis nicht allzu fest gewesen zu sein, da etwa zur gleichen Zeit Teilstämme der Kumanen erneute Raubzüge nach Russland hinein unternahmen.
    Das zweite große Problem waren die durch das Senioratsprinzip begünstigten Auseinandersetzungen unter den zahlreichen Mitgliedern der Rurikiden-Dynastie, die ein Anrecht auf Fürstentitel in der Rus hatten. Auf einem Fürstentag, den Swjatopolk II. 1093 auf Anregung Wladimir Monomachs nach Ljubetsch einberief, wurden die ersten Versuche unternommen, das Senioratsprinzip einzuschränken. Trotz der verschiedenen getroffenen Vereinbarungen zur Verstetigung der Herrschaftsaufteilung kam es schnell wieder zu Kämpfen zwischen den Rurikiden, die Wladimir Monomach durch sein militärisches Geschick für sich entschied. Dies verschaffte ihm so großes Ansehen, dass er 1113 zum unangefochtenen Nachfolger Swjatopolks II. wurde, obwohl dies das Senioratsprinzip durchbrach.
    Swjatopolk hatte eine Tochter, Preslava/Pre(d)slava, die im August 1104 den ungarischen Fürsten Álmos heiratete.



    Literatur
    • A. Polowzow: Russkj biografitscheskj slowar. Tom XVIII. Isd. Imperatorskago Russkago istoritscheskago obschtschestwa, 1904, S. 242-244. (russisch)
    Weblinks
     Wikisource: Swjatopolk II. – Quellen und Volltexte (russisch)
    • Swjatopolk II. auf encyclopediaofukraine.com (englisch)

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 295. Prinzessin Predslawa von Kiew (Rurikiden)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 296. Prinzessin Zbysława von Kiew (Rurikiden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 1085 und 1090; gestorben in zw 1112 und 1114.

  47. 176.  Jaropolk Isjaslawitsch von Wolhynien und TurowJaropolk Isjaslawitsch von Wolhynien und Turow Graphische Anzeige der Nachkommen (114.Gertrud9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in vor 1050; gestorben in 22 Nov 1086 od 1087 in Swenigorod; wurde beigesetzt in Dmitrij-Kloster in der St. Petri-Kirche, Kiew.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Jaropolk_Isjaslawitsch

    Jaropolk Isjaslawitsch (russisch Ярополк), orthodoxer Taufname Pjotr (Petrus) (* vor 1050; † 22. November 1087 oder 1086) war Fürst von Wyschgorod (1076–1078), Wolhynien (1078–1084) und Turow (1078–1086). Er war der älteste Sohn des Großfürsten Isjaslaw I. von Kiew und der Gertrud von Polen, Tochter von König Mieszko II. Lambert.
    Jaropolk wird in der russisch-orthodoxen und der ukrainisch-orthodoxen Kirche als Heiliger verehrt. Sein Gedenktag ist der 5. Dezember.

    Leben
    Sein Geburtsjahr ist unbekannt. Zum Jahr 1071 wurde er erstmals in einer Chronik erwähnt, als er Wseslaw von Polozk bei Golotitschesk schlug.
    1073 wurde sein Vater von Teilen der Kiewer Bevölkerung sowie seinen Onkeln aus dem Fürstentum Kiew vertrieben. Beide flohen nach Westen, wurden von König Heinrich IV. jedoch abgewiesen. Papst Gregor VII. nahm sie auf, Isjaslaw unterstellte sich ihm, übergab ihm Kiew und erhielt es als apostolisches Lehen zurück. Auch Jaropolk wurde durch den apostolischen Stuhl zum König der Rus gekrönt. [1]
    1076 kehrten beide nach Kiew zurück, Jaropolk erhielt das Fürstentum Wyschgorod.

    Fürst von Wolhynien und Turow
    Als Jaropolks Vater 1078 fiel, ging der Titel des Großfürsten von Kiew an dessen Bruder Wsewolod I. Jaropolk bekam die Teilfürstentümer Wolhynien und Turow. In dieser Zeit kam es wiederholt zu Kämpfen mit den Rostislawitschen. 1084 spalteten diese das Fürstentum Peremyschl ab und vertrieben Jaropolk aus Wladimir (Wolhynien). 1086 kehrte er mit Hilfe von Wsewolid dorthin wieder zurück.
    Im Winter 1086 oder 1087 wurde er nach einer Rückkehr aus Polen bei Swenigorod von einem eigenen Gefolgsmann ermordet.
    Jaropolk ist in Kiew begraben, im Dmitrij-Kloster in der St. Petri-Kirche.

    Ehe
    Jaropolk Isjaslawitsch war verheiratet mit einer Ehefrau Irina. Ihre Identität ist unbekannt. Möglicherweise war sie Kunigunde von Weimar, † 8. Juni 1140, eine Tochter des Grafen Otto I.; die mit einem russischen Fürsten verheiratet war, dessen Name ebenfalls nicht überliefert ist. Sie könnten zwischen 1073 (Ankunft Jaropolks in Deutschland) und 1075 (Krönung Jaropolks mit Ehefrau) geheiratet haben.


    Literatur
    • Wladimir Boguslawski: Slawjanskaja enziklopedija: Kijewskaja Rus-Moskowija: Tom 2. Olma Medija Group, 2001, S. 753-754. ISBN 978-5-224-02251-9. (russisch)
    Weblinks
     Wikisource: Jaropolk Isjaslawitsch – Quellen und Volltexte (russisch)
    Anmerkungen
    1 Päpstliche Bulle vom 17. Kwitnja 1075. Von diesen Begebenheiten berichtet der Codex Gertrudianus (1078/87) im Psalterium Trevirense (Trierer Psalter)

    Gestorben:
    Von einem eigenen Gefolgsmann ermordet

    Familie/Ehepartner: Kunigunde von Weimar-Orlamünde. Kunigunde (Tochter von Otto I. von Weimar-Orlamünde und Adela von Brabant (Löwen)) wurde geboren in cir 1055; gestorben in nach 20.3.1117. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 297. Mechthild von Beichlingen (von Wolhynien und Turow)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1076.

  48. 177.  Piroska (Eirene) von UngarnPiroska (Eirene) von Ungarn Graphische Anzeige der Nachkommen (116.Adelheid9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1088; gestorben am 13 Aug 1134.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Piroska_von_Ungarn (Jun 2017)

    Piroska wurde 1104 die Gattin des späteren byzantinischen Kaisers Johannes II. Komnenos im Zuge eines politisch-dynastischen Ausgleichs zwischen Byzanz und Ungarn. Mit ihrer Heirat nahm sie den Namen Irene und den orthodoxen Glauben an.[2] Sie spielte in der Politik nur eine geringe Rolle und widmete ihr Leben neben ihren acht Kindern vornehmlich dem christlichen Glauben. In der orthodoxen Kirche wird sie als Heilige verehrt.

    Geburt:
    Piroska von Ungarn (ungarisch Szent Piroska) wurde als Tochter des ungarischen Königs Ladislaus I. und dessen Gemahlin Adelheid von Schwaben geboren.

    Piroska heiratete Johannes II. Komnenos (Byzanz, Komnenen) in 1104/1105. Johannes (Sohn von Alexios I. Komnenos (Byzanz, Komnenen) und Irene (Eirene) Dukaina) wurde geboren am 13 Sep 1087 in Konstantinopel; gestorben am 8 Apr 1143 in Taurusgebirge. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 298. Alexios Komnenos Komnenos (Byzanz, Komnenen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Feb 1106 in Balabista, Makedonien; gestorben am 2 Aug 1142 in Attaleia.
    2. 299. Maria Komnena (Byzanz, Komnenen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Feb 1106.
    3. 300. Prinz Andronikos Komnenos (Byzanz, Komnenen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1108; gestorben in 1142 in Attaleia (?); wurde beigesetzt in Pantokrator-Kirche.
    4. 301. Anna Komnena (Byzanz, Komnenen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1100.
    5. 302. Prinz Isaak Komnenos (Byzanz, Komnenen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1113; gestorben in an einem 10 Okt nach 1153.
    6. 303. Theodora Komnena (Byzanz, Komnenen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1116; gestorben am 12 Mai 1157.
    7. 304. Eudokia Komnena (Byzanz, Komnenen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1119.
    8. 305. Kaiser Manuel I. Komnenos (Byzanz, Trapezunt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 28 Nov 1118; gestorben am 24 Sep 1180.

  49. 178.  Graf Rudolf II. von ZähringenGraf Rudolf II. von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (117.Agnes9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1082; gestorben in 1111.

  50. 179.  Herzog Berthold (Berchtold) III. von ZähringenHerzog Berthold (Berchtold) III. von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (117.Agnes9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in zw 1085 und 1095; gestorben am 3 Dez 1122 in Molsheim; wurde beigesetzt in Kloster St. Peter, Freiburg.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Zähringen

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Berthold_III._(Zähringen)

    Berthold III. von Zähringen (* um 1085/1095; † 3. Dezember 1122 bei Molsheim im Elsass) war Herzog von Zähringen. Die Freiburger Tradition, wonach Berthold 1120 Freiburg im Breisgau gegründet habe, ist sehr zweifelhaft und eher auf seinen jüngeren Bruder Konrad zu beziehen.

    Berthold III. übernahm 1111 die Regentschaft von seinem Vater Berthold II. Er unterstützte Kaiser Heinrich V. und hatte maßgeblichen Anteil am Wormser Konkordat 1122. Als sein Todesdatum, für das früher auch der 19. Februar[1] sowie der 3. Mai[2] genannt wurden, konnte inzwischen der 3. Dezember 1122 gesichert werden.[3] Er starb an diesem Tag im Verlauf einer Fehde in der Nähe der Stadt Molsheim eines gewaltsamen Todes, wurde ins zähringische Hauskloster St. Peter bei Freiburg überführt und dort beigesetzt. Sein Bruder Konrad folgte ihm nach.
    Berthold III. war verheiratet mit Sofie von Bayern, einer Tochter von Heinrich dem Schwarzen.
    In Freiburg sind die zentrale Bertoldstraße und der Bertoldsbrunnen nach ihm benannt.


    Literatur
    • Ulrich Parlow: Die Zähringer. Kommentierte Quellendokumentation zu einem südwestdeutschen Herzogsgeschlecht des hohen Mittelalters (=Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Reihe A, Bd. 50). Stutgart, Kohlhammer, 1999, S. 125–156, Reg. 180-231.
    • Gerd Tellenbach: Berthold III., Herzog von Zähringen. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 160 (Digitalisat).
    • Georg von Wyß: Bertold III., Herzog von Zähringen. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 537 f.
    Einzelnachweise
    1 Unter Bezug auf Necrologium minus monasterii S. Petri Nigrae Silvae: In: Monumenta Germaniae Historica, Necrologia Germaniae, Tom. I, hrsg. von Franz Ludwig Baumann, Berlin 1888, S. 335. - Bei diesem Nekrologeintrag liegt eine Verwechslung mt dem am 18./19. Februar 1218 verstorbenen Berthold V. von Zähringen vor.
    2 Necrologium Zwifaltense. In: Monumenta Germaniae Historica, Necrologia Germaniae, Tom. I, hrsg. von Franz Ludwig Baumann, Berlin 1888, S. 251.
    3 Stephan Molitor, Das Todesdatum Herzog Bertolds III. von Zähringen im Reichenbacher Seelbuch in Kopenhagen. In: Die Zähringer. Eine Tradition und ihre Erforschung, hrsg. von Karl Schmid (=Veröffentlichungen zur Zähringerausstellung I). Sigmarngen, Jan Thorbecke Verlag, 1986, S. 37–42.

    Familie/Ehepartner: Sofie von Bayern (Welfen). [Familienblatt] [Familientafel]


  51. 180.  Herzog Konrad I. von ZähringenHerzog Konrad I. von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (117.Agnes9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1090; gestorben am 8 Jan 1152 in Konstanz, Baden, DE; wurde beigesetzt in Kloster Sankt Peter.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Conrad I
    • Französischer Name: Conrad Ier de Zähringen
    • Titel (genauer): Herzog von Zähringen, Rektor von Burgund (ab 1127).
    • Titel (genauer): Duke of Zähringen (from 1122 until his death 1152), Rector of Burgundy (from 1127).
    • Titel (genauer): Duc de Zähringen (en 1122). Comte de Bourgogne (de 1128 à sa mort)

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Conrad_I,_Duke_of_Z%C3%A4hringen

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Conrad_Ier_de_Z%C3%A4hringen



    https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_I._(Zähringen)

    Konrad I. von Zähringen (* um 1090; † 8. Januar 1152 in Konstanz) war Herzog von Zähringen und ab 1127 Rektor von Burgund. Er verlieh 1120 zusammen mit seinem Bruder Berthold III. Freiburg im Breisgau das Marktrecht.
    Konrad wurde als Sohn Bertholds II. und dessen Gemahlin Agnes von Rheinfelden geboren. Er folgte 1122 seinem Bruder Berthold III. als Herzog von Zähringen nach. Die meiste Zeit seines Lebens stellte er sich gegen die Machtausbreitung der Staufer und verbündete sich hierzu zeitweise mit den Welfen.
    1127 geriet er in Konflikt mit Rainald von Burgund, weil beide Anspruch auf die burgundischen Besitzungen von Konrads ermordetem Neffen Wilhelm von Burgund erhoben. Hier profitierte der Zähringer von der Situation, in der sich der deutsche König befand. Weil König Lothar III. dringend Unterstützung gegen seine Rivalen, die Staufer, benötigte, trat er für Konrads Ansprüche ein. Die der Gegenseite lehnte er mit der umstrittenen Begründung ab, Rainald sei seiner Verpflichtung zur Anwesenheit am Hof nicht nachgekommen. Gleichzeitig verlieh er Konrad den Titel eines Rektors von Burgund, was etwa einer königlichen Stellvertreterschaft entsprach.
    Mit der Machtergreifung König Konrads III. 1138 entspannte sich das Verhältnis zu den Staufern wieder, so dass die Zähringer bis in die späten 1150er Jahre zu deren treuesten Parteigängern zählten. Konrad starb 1152 und wurde im zähringischen Hauskloster Sankt Peter beigesetzt.

    Konrad war verheiratet mit Clementia von Luxemburg-Namur (Haus Namur)
    • Adalbert, Begründer der Linie der Herzöge von Teck
    • Berthold IV., Herzog von Zähringen
    • Clementia, Ehefrau von Heinrich dem Löwen
    • Rudolf, Erzbischof von Lüttich.[1]
    • Hugo von Ullenburg


    Literatur
    • Eberhard Holz, Wolfgang Huschner (Hrsg.): Deutsche Fürsten des Mittelalters. Edition Leipzig, Leipzig 1995, ISBN 3-361-00437-3
    • Gerd Tellenbach: Konrad, Herzog von Zähringen. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, ISBN 3-428-00193-1, S. 533 f. (Digitalisat).
    • Georg von Wyß: Konrad, Herzog von Zähringen. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 634–638.
    Weblinks
     Commons: Konrad I. von Zähringen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Thomas Zotz: Rudolf. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 176 f. (Digitalisat).

    Konrad heiratete Clementia von Namur in cir 1130. Clementia (Tochter von Gottfried von Namur und Ermensinde von Luxemburg) wurde geboren in cir 1110; gestorben am 28 Dez 1158; wurde beigesetzt in St. Peter im Schwarzwald. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 306. Konrad von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 4 Jan 1140.
    2. 307. Herzog Berthold (Berchtold) IV. von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1125; gestorben am 8 Dez 1186.
    3. 308. Clementina von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 1167; wurde beigesetzt in Abbaye d'Hautecombe.
    4. 309. Herzog Adalbert I. (Albrecht) von Zähringen (von Teck)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1195.
    5. 310. Lebend  Graphische Anzeige der Nachkommen
    6. 311. Herzog Hugo von Zähringen (von Ullenburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 5 Feb 1152.

  52. 181.  Agnes von ZähringenAgnes von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (117.Agnes9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in nach 8 Jan 1125.

  53. 182.  Liutgard von ZähringenLiutgard von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (117.Agnes9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1087.

  54. 183.  Petrissa von ZähringenPetrissa von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (117.Agnes9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1095; gestorben in cir 1115.

    Petrissa heiratete Graf Friedrich I. von Bar-Mümpelgard (von Pfirt) in 1111. Friedrich (Sohn von Graf Dietrich I. von Mousson-Scarponnois und Gräfin Ermentrud von Burgund) gestorben in Aug 1160. [Familienblatt] [Familientafel]


  55. 184.  Liutgard von ZähringenLiutgard von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (117.Agnes9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1098; gestorben am 25 Mär 1131.

    Familie/Ehepartner: Gottfried II. von Calw. Gottfried (Sohn von Graf Adalbert II. von Calw und Wiltrud von Niederlothringen) wurde geboren in cir 1060; gestorben am 6 Feb 1131. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 312. Uta von Schauenburg (von Calw)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1115/1120; gestorben in cir 1197.

  56. 185.  Judith von ZähringenJudith von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (117.Agnes9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1100.

    Familie/Ehepartner: Graf Ulrich II. von Gammertingen (Gammertinger). Ulrich (Sohn von Graf Ulrich I. von Gammertingen (Gammertinger) und Adelheid von Kyburg (von Dillingen)) gestorben am 18 Sep 1150 in Kloster Zwiefalten, Zwiefalten, Reutlingen, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 313. Graf Ulrich III. von Gammertingen (Gammertinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1165.

    Judith heiratete Egino von Zollern-Urach in Datum unbekannt. Egino (Sohn von Graf Friedrich I. von Zollern und Udilhild von Urach) wurde geboren in cir 1098; gestorben in nach 1134. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 314. Luithold von Aichelberg (Zollern-Urach)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1142; gestorben in 1189.

  57. 186.  Graf Rudolf von Bregenz und ChurrätienGraf Rudolf von Bregenz und Churrätien Graphische Anzeige der Nachkommen (118.Bertha9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    Name:
    Der älteste Sohn, der seine beiden jüngeren Brüder beerbte und auch den Tod seines einzigen Sohnes erlebte, so das er als Letzter seines Geschlechts starb.

    Familie/Ehepartner: Irmengard von Calw. Irmengard gestorben in spätestens 1128. [Familienblatt] [Familientafel]

    Rudolf heiratete Wulfhild von Bayern in cir 1128. Wulfhild (Tochter von Herzog Heinrich IX. von Bayern (Welfen), der Schwarze und Wulfhild von Sachsen) gestorben in nach 1160. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 315. Gräfin Elisabeth von Bregenz und Churrätien  Graphische Anzeige der Nachkommen

  58. 187.  Mstislaw I. (Wladimirowitsch) von Kiew (Rurikiden), der GrosseMstislaw I. (Wladimirowitsch) von Kiew (Rurikiden), der Grosse Graphische Anzeige der Nachkommen (121.Wladimir9, 82.Anastasia8, 52.Zoë7, 30.Konstantin6, 14.Bertha5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1076 in Turau; gestorben in Apr 1132 in Kiew.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1125 bis 1132; Großfürst der Kiewer Rus

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Mstislaw_I. (Okt 2017)

    Mstislaw I. Wladimirowitsch der Große (russisch Мстислав Владимирович; * Juni 1076 in Turau; † April 1132 in Kiew) war von 1125 bis 1132 Großfürst der Kiewer Rus, ältester Sohn und Nachfolger Wladimir Monomachs und seiner Frau Gytha von Wessex, Tochter von Harald II. von England. In skandinavischen Sagas wurde Mstislaw I. nach seinem Großvater auch Harald genannt.

    Leben
    Als ältester Sohn Wladimir Monomachs erhielt er die Herrschaft über Nowgorod (1088–1093 und 1095–1117, zwischenzeitlich über Rostow). Die Zeit als Fürst von Nowgorod war geprägt von Kämpfen gegen Tschuden, Kumanen und seinen Onkel und Taufpateen Oleg von Tschernigow, den er 1096 aus Murom, Rostow und Susdal vertrieb. In Nowgorod erbaute er zahlreiche Kirchengebäude, von denen die St.-Nikolaus-Kathedrale und das St.-Antonius-Kloster bis heute überdauern. Nach 1117 wurde er Mitherrscher Monomachs und Fürst in Belgorod am Dnepr. Nach Monomachs Tod 1125 folgte er diesem als Großfürst nach.

    Über Mstislaws Regierungszeit ist wenig bekannt. 1129 verwüstete er das Fürstentum Polozk und verbannte den dortigen Fürsten David, einen Sohn von Wseslaw, und mehrere seiner Vettern nach Byzanz. Allerdings vertrieb die Polozker Stadtbevölkerung seinen von ihm als Fürst eingesetzten Sohn Swjatopolk und rief 1139 ihren alten Herrscher zurück. Er führte um 1130 ebenfalls Feldzüge gegen die Kumanen und Litauer und ließ seine Söhne die Tschuden unterdrücken.
    Nach Mstislaws Tod und dem seines Bruders Jaropolk II. 1139 brachen um die Herrschaft über Kiew eine Reihe von Kämpfen zwischen den Nachkommen Monomachs (Monomachowitschi) und denen seines alten Rivalen Oleg von Tschernigow (Olgowitschi) aus, die letztlich zum Zerfall der Rus führten und den Aufstieg des Fürstentums Wladimir-Susdal unter Mstislaws Bruder Juri Dolgoruki begünstigten.

    Familie/Ehepartner: Christina Ingesdotter von Schweden. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 316. Ingeborg von Kiew (Rurikiden)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 317. Malfrieda (Malmfried) von Kiew (Rurikiden)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 318. Eupraxia (Eudokia-Dobrodeja) von Kiew (Rurikiden)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1136.
    4. 319. Isjaslaw II. Mstislawitsch von Kiew (Rurikiden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1097; gestorben in 1154.

    Mstislaw heiratete N. (Tochter des Dmitr) Sawiditsch in 1122. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 320. Königin Euphrosina Mstislawna von Kiew (Rurikiden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1130; gestorben in 1186.

  59. 188.  Euphemia von Kiew (Rurikiden)Euphemia von Kiew (Rurikiden) Graphische Anzeige der Nachkommen (121.Wladimir9, 82.Anastasia8, 52.Zoë7, 30.Konstantin6, 14.Bertha5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Ungarn durch Heirat

    Notizen:

    Euphemia und Koloman hatten einen Sohn.

    • Boris Konrad (ca. 1131), Prätendent von Byzanz; dessen Sohn Koloman begründete die Dynastie der Kolomannoi in Byzanz.

    Familie/Ehepartner: König Koloman von Ungarn (Árpáden), der Buchkundige. Koloman (Sohn von König Géza I. (Geisa) von Ungarn (Árpáden) und Synadena Synadenos (von Byzanz)) wurde geboren in cir 1065; gestorben in 1116. [Familienblatt] [Familientafel]


  60. 189.  Graf Werner II. (III.) von HabsburgGraf Werner II. (III.) von Habsburg Graphische Anzeige der Nachkommen (122.Otto9, 83.Werner8, 54.Ita7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben am 19 Aug 1167 in vor Rom?.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: An einer Seuche nach der Schlacht bei Tusculum

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Werner_II._(Habsburg)

    Werner II. Graf von Habsburg († 19. August 1167) war der Sohn von Otto II. Graf von Habsburg.

    Werner II. erscheint schon 1135 im Besitz der Landgrafschaft Ober-Elsass, wo das Geschlecht schon früher ausgedehnte Güter hatte, und der Schirmvogtei über das Kloster Muri, dem auch Luzern mit den übrigen Ortschaften gehörte.
    Er starb in Italien, als nach der Schlacht bei Tusculum im kaiserlichen Heer eine Seuche ausbrach.

    Nachkommen
    ∞ Ita von Starkenberg (in Tirol)[1]
    • Albrecht III.
    • Otto III., Bischof Otto II. von Konstanz (1166–1174)
    • Richenza († 1180); ∞ Ludwig I., Graf von Pfirt, † 1180 (Haus Scarponnois)
    • Gertrud † 15. Januar 1132/4; ∞ Dietrich III., † vor 1160, Graf von Mömpelgard 1145/55 (Haus Scarponnois)



    Siehe auch
    • Stammliste der Habsburger: Althabsburg
    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Wappenbuch des Hans Ulrich Fisch. Aarau 1622, Werner der dritte diß namens, S. 27 (Staatsarchiv Aargau, V/4-1985/0001:27r – Fisch führt noch einen Werner II., seinen Vater, Sohn Otto II., ∞ Ita von Homburg. Werner der ander diß namens. ebd.. 26 Sp. 2).

    Familie/Ehepartner: Ida (Ita) von Starkenberg. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 321. Richenza von Habsburg  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 322. Albrecht III. (Albert) von Habsburg, der Reiche  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 10 Feb 1199.

  61. 190.  Graf Rudolf von ThiersteinGraf Rudolf von Thierstein Graphische Anzeige der Nachkommen (123.Ida9, 83.Werner8, 54.Ita7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    Name:
    Erwähnt / Mentioned / Mentionné (1125-1147)
    Heisst Graf von Homberg.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 323. Graf Rudolf ? von Thierstein  Graphische Anzeige der Nachkommen

  62. 191.  Werner von Homberg (von Tierstein)Werner von Homberg (von Tierstein) Graphische Anzeige der Nachkommen (123.Ida9, 83.Werner8, 54.Ita7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    Name:
    Erwähnt / Mentioned / Mentionné (1120-1154)
    Stammvater der Linie Homberg der Grafen von Tierstein, Kastvogt des Bistums Basel.

    Familie/Ehepartner: von Zollern. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 324. Werner von Homberg  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 325. Ita von Homberg  Graphische Anzeige der Nachkommen

  63. 192.  Graf Arnold II. von Lenzburg-BadenGraf Arnold II. von Lenzburg-Baden Graphische Anzeige der Nachkommen (124.Arnold9, 84.Richenza8, 54.Ita7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben am 5 Sep 1172.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Lenzburg_(Adelsgeschlecht)

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 326. Gräfin Richenza von Lenzburg-Baden  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1180.

  64. 193.  Sophia von Lenzburg ?Sophia von Lenzburg ? Graphische Anzeige der Nachkommen (125.Rudolf9, 84.Richenza8, 54.Ita7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Familie/Ehepartner: Adalbero I. von Froburg (Frohburg). Adalbero (Sohn von Volmar I. von Froburg (Frohburg) und Sophie von Pfirt (von Mousson-Scarponnois)) gestorben in vor 1152. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 246. Volmar II. von Froburg (Frohburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1175.

  65. 194.  Graf Hugo I. von VaudémontGraf Hugo I. von Vaudémont Graphische Anzeige der Nachkommen (126.Gerhard9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1155.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Vaudémont; Graf von Vaudémont

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_I._(Vaudémont) (Apr 2018)

    Hugo I. (franz: Hugues; † 1155) war ein Graf von Vaudémont. Er war ein Sohn des Grafen Gerhard I. und der Hedwig von Egisheim.

    Hugo folgte seinem Vater 1108 als Graf nach, gründete die Abtei von Ferrières und 1140 die Abtei von Flabémont. Über weitere Handlungen in seiner Grafschaft ist nichts weiter bekannt. 1147 schloss er sich dem Gefolge König Ludwigs VII. von Frankreich zum zweiten Kreuzzug an. Hugo kehrte nicht wieder mit dem König in die Heimat zurück (1149), weshalb er für seine Zeitgenossen als verschollen oder gar als tot galt. Erst um das Jahr 1153 traf in Vaudémont ein alter Kreuzritter ein, der von der Gräfin als Hugo identifiziert wurde. Er starb kurz darauf und wurde in der Benediktinerpriorei von Belval bei Portieux bestattet.
    Der Geschichte Hugos wird eine im 12. Jahrhundert gefertigte Skulptur in der Franziskanerkirche (Église des Cordeliers) von Nancy zugeschrieben, die einen alten Kreuzritter in den Armen seiner Ehefrau zeigt. Ein Abguss dieser Skulptur ist im Historischen Museum der Stadt (Musée Historique Lorrain) zu sehen.

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Vaudémont (heute im Département Meurthe-et-Moselle) war bereits im 9. Jahrhundert als Grafschaft Saintois bekannt. Sie gehörte zur Grafschaft Toul, von der sie sich im 10. Jahrhundert löste. Zur Grafschaft Vaudémont gehörte das Soulossois.
    Zu Beginn des 12. Jahrhunderts gab der Kaiser das Land an Gerhard I., einen jüngeren Sohn des Herzogs Gerhard von Lothringen, nachdem dieser der Erhebung seines Bruders Dietrich II. zum Herzog von Lothringen zugestimmt hatte. Gerhard I. nahm den Titel eines Grafen von Vaudémont an.
    Vaudémont bleibt im Besitz seiner Nachkommen, erst unter der Oberherrschaft Lothringens, dann unter der der Grafschaft Bar. Durch Heirat kam es an Anseau de Joinville, Sohn von Jean de Joinville, dem Biographen des Königs Ludwig IX. (Ludwig der Heilige).
    Anseaus Enkelin Margarete heiratete Ferry (Friedrich) von Lothringen, den jüngeren Bruder des Herzogs Johann I. Deren Urenkel René folgte 1473 als René II. im Herzogtum.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Vaudémont

    Hugo heiratete Aigeline (Aline, Anna) von Burgund in cir 1330. Aigeline (Tochter von Herzog Hugo II. von Burgund und Mathilde de Mayenne) wurde geboren in cir 1116; gestorben in 1163. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 327. Graf Gerhard II. von Vaudémont  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1188.

  66. 195.  Gräfin Gisela von Vaudémont (von Lothringen)Gräfin Gisela von Vaudémont (von Lothringen) Graphische Anzeige der Nachkommen (126.Gerhard9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in vor 1127.

    Notizen:

    Gisela (1090 † 1141), ∞ I Renard III. Graf von Toul; ∞ II Rainald I. († 1149), Graf von Bar (Haus Scarponnois)

    Familie/Ehepartner: Graf Renard III. von Dampierre (von Toul). Renard wurde geboren in 1078; gestorben in nach 1117. [Familienblatt] [Familientafel]

    Gisela heiratete Graf Rainald I. von Bar, (von Mousson) (Scarponnois), der Einäugige in zw 1108 und 1112. Rainald (Sohn von Graf Dietrich I. von Mousson-Scarponnois und Gräfin Ermentrud von Burgund) wurde geboren in cir 1090; gestorben am 10 Mrz 1149 in Mittelmeer. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 238. Graf Rainald II. von Bar, (von Mousson) (Scarponnois), der Junge  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1115; gestorben am 25 Jul 1170; wurde beigesetzt in Abtei Saint-Mihiel.
    2. 239. Clementia von Bar, (von Mousson) (Scarponnois)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 240. Stéphanie de Bar-Commercy  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1125; gestorben in vor 1178.

  67. 196.  Stephanie von VaudémontStephanie von Vaudémont Graphische Anzeige der Nachkommen (126.Gerhard9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in Dez 1160.

    Familie/Ehepartner: Graf Friedrich I. von Bar-Mümpelgard (von Pfirt). Friedrich (Sohn von Graf Dietrich I. von Mousson-Scarponnois und Gräfin Ermentrud von Burgund) gestorben in Aug 1160. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 237. Graf Ludwig I. von Pfirt  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 1180.

  68. 197.  Judith von VaudémontJudith von Vaudémont Graphische Anzeige der Nachkommen (126.Gerhard9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in cir 1163.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: Abtei Saint-Pierre de Remiremont; Äbtissin von Remiremont
    • Beruf / Beschäftigung: Saint-Pierre-aux-Nonnains, Metz; Äbtissin von Saint-Pierre-aux-Nonnains in Metz

    Notizen:

    Beruf / Beschäftigung:
    Die Abtei Saint-Pierre de Remiremont (dt. Abtei Reimersberg) ist ein ehemaliges ein Kloster der Benediktinerinnen, später ein weltliches Damenstift in Remiremont in den Vogesen. Es wurde im 7. Jahrhundert gegründet und im Zuge der Französischen Revolution aufgelöst. Die Äbtissinnen von Remiremont waren Fürstinnen des Heiligen Römischen Reichs. Mittelalterliche deutsche Bezeichnungen für das Kloster sind „Rumberc“ (13. Jahrhundert), „Rombech“ (1410) und Reimersberg. Die Abteikirche hat seit dem 29. Dezember 1983 den Status eines Monument historique.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_Remiremont

    Beruf / Beschäftigung:
    Die Kirche Saint-Pierre-aux-Nonnains (deutsch Sankt Peter auf der Zitadelle oder St. Peter zu den Nonnen) liegt im Zentrum der lothringischen Stadt Metz an der Rue de la Citadelle. Sie gilt als das älteste noch existierende Kirchengebäude Frankreichs.
    Das Bauwerk ist gallo-römischen Ursprungs. Es wurde im 4. nachchristlichen Jahrhundert errichtet und war zunächst Teil römischer Thermen. Im 7. Jahrhundert wurde es zur Kirche eines Benediktinerinnen-Klosters geweiht, dessen erste Äbtissin Walrada von St. Pierre war.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/St-Pierre-aux-Nonnains


  69. 198.  Herzog Simon I. von OberlothringenHerzog Simon I. von Oberlothringen Graphische Anzeige der Nachkommen (127.Dietrich9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1076; gestorben in zw 12 und 13 Jan 1139; wurde beigesetzt in Abtei Stürzelbronn.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Simon_I._(Lothringen)

    Simon I. (* um 1076; † 13./14. Januar 1139) war Herzog von Lothringen von 1115 bis 1139. Er war der Sohn von Herzog Dietrich II. (Haus Châtenois) und Hedwig von Formbach, somit Halbbruder des Kaisers Lothar III. († 1137).
    1115 folgte er seinem Vater als Herzog. 1122 begleitete er Kaiser Heinrich V. beim Wormser Konkordat, das dem Investiturstreit ein Ende setzte. Innerhalb des Herzogtums geriet er in Konflikt mit Stephan von Bar, Bischof von Metz ab 1120, und Albero von Montreuil, Erzbischof von Trier ab 1131, zwei Verbündeten des Grafen von Bar. Der Erzbischof exkommunizierte ihn, was Papst Innozenz II. rückgängig machte.
    Herzog Simon I. gehörte zu den Freunden von Bernhard von Clairvaux. Er gründete mehrere Abteien, darunter 1135 die Abtei Stürzelbronn, in die er auch umgebettet wurde, nachdem man ihn zuerst in Saint-Dié bestattet hatte.
    Er heiratete Adelheid († 1158), deren Filiation nicht sicher ist. Einige sehen sie als Tochter von Heinrich III., Graf von Löwen, und Gertrud von Flandern (die sich in zweiter Ehe mit Simons Vater Dietrich II. verheiratete), andere als Tochter von Gerhard von Süpplingenburg, Graf von Querfurt, und Hedwig von Formbach, was aber wiederum bedeutet, dass sie die Tante ihres Ehemanns gewesen wäre. Ihre Kinder waren:
    • Agathe, 1130/48 bezeugt; ∞ Rainald III., Graf von Mâcon, Graf von Burgund, † 1148/49 (Haus Burgund-Ivrea)
    • Hadwide, 1128/49 bezeugt, ∞ Friedrich II., Graf von Toul, 1112/42 bezeugt
    • Matthäus I., Herzog von Lothringen, † 1176, stiftet Abtei Clairlieu; ∞ Bertha von Schwaben, † 1194/95, Tochter von Friedrich II., Herzog von Schwaben (Staufer)
    • Robert, 1194 Herr zu Flörchingen (Florange), † vor 1208; ∞ Euphemia

    Geburt:
    eventuell erst 1141?

    Familie/Ehepartner: Gräfin Adelheid von Hennegau?. Adelheid gestorben in 1158. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 328. Herzog Matthäus I. von Lothringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1110; gestorben am 13 Mai 1176; wurde beigesetzt in Abtei Clairlieu.

  70. 199.  Petronilla (Gertrud) von Oberlothringen (Billunger) Graphische Anzeige der Nachkommen (127.Dietrich9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1082; gestorben am 23 Mai 1144.

    Notizen:

    Petronilla (Gertrud) und Florens II. hatten vier Kinder, drei Söhne und eine Tochter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Petronilla_von_Holland

    Petronilla von Holland (auch Gertrud von Oberlothringen bzw. Elsass) (* um 1082; † 23. Mai 1144) war Gräfin von Holland und 1122 bis 1133 Regentin der Grafschaft.

    Leben
    Sie wurde als Tochter des Herzogs Dietrich II.von Oberlothringen und Angehörige des sächsischen Adelsgeschlechts der Billunger geboren und auf den Namen Gertrud getauft. Sie war eine Halbschwester des Sachsenkaisers Lothar von Süpplinburg; gemeinsame Mutter war Hedwig von Formbach.

    1113 heiratete sie Graf Florentius II. von Holland. Für ihren minderjährigen Sohn Dietrich VI. führte sie nach Florens Tod 1122 bis 1125 offiziell die Amtsgeschäfte als Grafenwitwe von Lothringen von Holland-Zeeland und Friesland, gemeinsam mit den Grafen von Egmond, Rijnsburg und Middelburg. 1122/23 geriet die Grafschaft Holland in die Missgunst des deutschen Kaisers Heinrich V., da sie sich an Frankreich anlehnte. Dass ihr Halbbruder überraschend 1125 als Nachfolger Heinrichs V. gewählt wurde, stärkte dann wieder ihre und die Position ihres Sohnes. Sie unterstützte 1127 den kaiserlichen Kandidaten Dietrich von Lothringen im Flandern-Erbkrieg. Petronillas jüngerer Sohn Florenz der Schwarze kämpfte als Graf von Friesland für die Unabhängigkeit der Region. Er war Führer des Widerstandes gegen Holland und bezog somit gegen seinen eigenen Bruder und seine Mutter Stellung.

    Petronilla gründete das Kloster Rijnsburg, wohin sie sich 1133 zurückzog, als ihr Sohn das Regierungsamt voll übernahm. Hier wurde sie auch beerdigt.

    Nachkommen
    • Dietrich VI. (* um 1110; † 6. August 1157)
    • Florenz der Schwarze (* um 1115; † 26. Oktober 1133)
    • Simon († unbekannt) - Kanoniker in Utrecht
    • Hedwig († 1132) - Nonne zu Rijnsburg


    Weblinks
    • E.H.P. Cordfunke: Petronilla van Saksen. In: Digitaal Vrouwenlexicon van Nederland, 15. April 2012, abgerufen am 6. Juni 2012.

    Petronilla heiratete Graf Florens II. von Holland (Gerulfinger), der Dicke in cir 1110. Florens (Sohn von Graf Dietrich V. von Holland (Gerulfinger) und Prinzessin Othehilde von Sachsen) wurde geboren in cir 1080; gestorben am 2 Mrz 1122. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 329. Dietrich VI. von Holland (Gerulfinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1110; gestorben am 6 Aug 1157.

  71. 200.  Graf Dietrich von Elsass (von Flandern)Graf Dietrich von Elsass (von Flandern) Graphische Anzeige der Nachkommen (127.Dietrich9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1099; gestorben am 4 Feb 1168; wurde beigesetzt in Abtei von Watten, zwischen Saint-Omer und Gravelines.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Flandern (1128 bis zu seinem Tod)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Dietrich_von_Elsass

    Dietrich von Elsass (ndl. Diederik van de Elzas, frz. Thierry d’Alsace, * um 1099; † 4. Februar 1168) war von 1128 bis zu seinem Tod Graf von Flandern.
    Er war der jüngste Sohn von Herzog Dietrich II. von Lothringen und Gertrude von Flandern.


    Machtkampf in Flandern
    Nach dem Mord an seinem Cousin Karl dem Guten im Jahr 1127 beanspruchte Dietrich die Grafschaft Flandern für sich, aber Wilhelm Clito wurde stattdessen Graf, dank der Unterstützung von König Ludwig VI. von Frankreich. Jedoch machte sich Wilhelm mit seiner Politik sehr unbeliebt und am Ende des Jahres erkannten Brügge, Gent, Lille und Saint-Omer Dietrich als einen Gegengrafen an und Dietrich zog gegen Wilhelm in die Schlacht. Ludwig VI. ließ ihn durch den Erzbischof von Reims exkommunizieren und Ludwig begann Lille zu belagern, musste sich aber zurückziehen, als Heinrich I., Wilhelms Onkel, seine Unterstützung für Dietrich ankündigte. Trotzdem wurde Dietrich in Thielt und Oostkamp geschlagen und floh nach Brügge. Von dort musste er allerdings auch fliehen und ging dann nach Aalst, wo er bald von Wilhelm, Gottfried dem Bärtigen und Ludwig VI. belagert wurde. Die Stadt sollte gerade eingenommen werden, als Wilhelm am 27. Juli 1128 fiel. Dietrich war nun alleiniger Beansprucher des Landes.
    Dietrich baute seine Regierung in Gand auf und wurde jetzt von allen flämischen Städten anerkannt, sogar König Heinrich, der selbst flämische Grundbesitzer in seinem Land hatte, schwor ihm Treue. Dietrich selbst schwor König Ludwig nach 1132 Treue, um die französische Unterstützung gegen Balduin IV. von Hennegau zu gewinnen, der seine Ansprüche auf Flandern geäußert hatte.

    Erste Reise ins Heilige Land
    1133 starb seine Frau Margarete von Clermont (Witwe von Karl dem Guten), die ihm eine Tochter hinterließ. 1139 ging er auf Pilgerreise ins Königreich Jerusalem und heiratete Sibylle von Anjou, Tochter von Fulko von Jerusalem und Witwe von Wilhelm Clito, eine sehr prestigereiche Ehe. Dies war die erste von Dietrichs Pilgerreisen, er unternahm insgesamt vier ins Heilige Land. Er kehrte später nach Flandern zurück, um eine Revolte in der Grafschaft Niederlothringen niederzuschlagen, das zu der Zeit von Gottfried III. von Brabant regiert wurde.

    Zweite Reise ins Heilige Land
    Dietrich ging 1147 erneut während des Zweiten Kreuzzuges ins Heilige Land. Dabei war er am 31. März 1146 in Vézelay zugegen, als dort das französische Königspaar nach einer Predigt Bernhards von Clairvaux das Kreuz nahm. Dietrich führte die Überquerung des Flusses Mäander in Anatolien und kämpfte 1148 in der Schlacht von Antalya. Nach seiner Ankunft im Kreuzfahrerstaat nahm er am Konzil von Akkon teil, wo die schicksalhafte Entscheidung zum Angriff auf Damaskus gefällt wurde. Er nahm an der Belagerung von Damaskus teil, die vom Halbbruder seiner Frau, Balduin III. von Jerusalem, geführt wurde. Mit der Unterstützung von Balduin, Ludwig VII. von Frankreich und Konrad III., erhoffte er Damaskus als eigenes Lehen zu erhalten. Dieies stieß allerdings bei den Baronen Outremers auf Ablehnung, die den Angriff auf Damaskus zuvor schon abgelehnt hatten, da es bis dahin mit den Christen verbündet gewesen war. Die Belagerung musste nach wenigen Tagen erfolglos abgebrochen werden und alle Parteien kehrten nach Hause zurück.

    Kampf gegen Hennegau und Heiratspolitik
    Während seiner Abwesenheit war Balduin IV. von Hennegau in Flandern eingefallen und hielt Artois besetzt. Sibylla hingegen reagierte darauf, indem sie Hennegau besetzte. Der Bischof von Reims trat ein und ein Vertrag wurde unterzeichnet. Als Dietrich 1150 zurückkehrte, schloss er mit Balduin in Bouchain Frieden mit Hilfe von Graf Heinrich I. von Namur und Heinrich, Bischof von Lüttich. Laut den Bedingungen für den Frieden musste Dietrich seine Tochter Margarete mit dem Sohn Balduins IV., dem zukünftigen Balduin V. verheiraten.
    1156 verheiratete Dietrich seinen ältesten Sohn mit Elisabeth von Vermandois, Tochter und Erbin von Raoul I. von Vermandois.

    Dritte Reise ins Heilige Land
    1156 kehrte er ins Heilige Land zurück, diesmal begleitete ihn seine Frau. Er nahm an der Belagerung des von einem Erdbeben beschädigten Schaizar teil, aber die Festung blieb schließlich in der Hand der Muslime. Während der Belagerung brach ein Streit zwischen Dietrich und Rainald von Chatillon um die Burg aus. Dietrich wollte sie in Besitz nehmen, allerdings beanspruchte Rainald für sie die Lehnshoheit als Fürst von Antiochia. Da aber Dietrich dem von niederer Herkunft stammenden Rainald nicht huldigen wollte, verzichtete er auf Shaizar. Anschließend nahm er bei der Eroberung von Apameia und Harenc teil.
    1159 kehrte Dietrich nach Flandern zurück, allerdings ohne seine Frau, die im heiligen Land blieb um Nonne im Konvent von St. Lazarus in Bethanien zu werden. Während seiner gesamten Abwesenheit hatte sein ältester Sohn Philipp das Land regiert und blieb nach seiner Rückkehr Mitherrscher.

    Vierte Reise ins Heilige Land
    1164 kehrte Dietrich noch einmal ins Heilige Land zurück. Er begleitete König Amalrich I., einen weiteren Halbbruder von Sibylle, nach Antiochia und Tripolis. 1166 kehrte er zurück und übernahm eine Dattelpalme in sein Siegel, mit einer Lorbeerkrone auf der Rückseite.

    Tod
    Er starb am 4. Februar 1168 und wurde in der Abtei von Watten, zwischen Saint-Omer und Gravelines, begraben. Seine Herrschaft war ruhig und friedlich gewesen, und in diesen Jahren begann die Regierung der Grafschaft sich hoch zu entwickeln. Es gab auch eine große ökonomische und agrarkulturelle Entwicklung und neue Handelsfirmen wurden gegründet. Die größte territoriale Expansion Flanderns fand unter Dietrich statt.

    Familie
    Seine erste Frau Swanhild hinterließ ihm eine Tochter:
    • Laurette von Flandern († 1170 als Nonne)
    ∞ I) vor 1139 Iwain († 1145), Graf von Aalst
    ∞ II) 1150 (1152 geschieden) Heinrich II. († 1167), Graf von Limburg
    ∞ III) 1152 Raoul I. († 1152) Graf von Vermandois (Haus Frankreich-Vermandois)
    ∞ IV) 1152/59 (1163 geschieden) Heinrich der Blinde († 1196), Graf von Luxemburg (Haus Namur)
    In zweiter Ehe heiratete Dietrich Sibylle von Anjou. Aus dieser Ehe gingen sieben Kinder hervor:
    • Balduin († vor 1154)
    • Philipp I. († 1191), Graf von Flandern,
    ∞ I) Elisabeth, Gräfin von Vermandois († 1183) Tochter von Graf Raoul I.,
    ∞ II) Teresa von Portugal († 1218), Tochter von König Alfonso I. von Portugal
    • Matthäus von Elsass († 1173) ∞ Gräfin Maria von Boulogne
    • Margarete († 1194) 1191 Gräfin von Flandern
    ∞ I) Raoul II., 1160 Graf von Vermandois († 1167) (Haus Frankreich-Vermandois)
    ∞ II) Balduin V., Graf von Hennegau (Haus Flandern)
    • Gertrude von Flandern († 1186),
    ∞ I) vor 1155 (vor 1162 geschieden) Humbert von Savoyen
    ∞ II) nach 1158 Hugues III. d’Oisy, Kastellan von Cambrai
    • Mathilde († vor 1194) ab 1187 Äbtissin von Fontevrault
    • Peter († 1176), ab 1167 Bischof von Cambrai, ∞ Mathilde von Burgund († um 1219) Tochter von Raimond von Burgund



    Literatur
    • Steven Runciman: Geschichte der Kreuzzüge. Sonderausgabe in einem Band ohne Quellen- und Literaturangaben, 28.–32. Tausend der Gesamtauflage. C. H. Beck, München 1995, ISBN 3-406-39960-6.
    • Tobias Weller: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert (= Rheinisches Archiv. Bd. 149). Böhlau, Köln u. a. 2004, ISBN 3-412-11104-X, S. 544 ff. (Zugleich: Bonn, Universität, Dissertation, 2001/2002).
    Weblinks
    • Thierry de Lorraine bei fmg.ac (englisch)
     Commons: Dietrich von Elsass – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Familie/Ehepartner: Swanhild. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 330. Laurette von Elsass (von Flandern)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1170.

    Dietrich heiratete Sibylle von Anjou-Château-Landon in 1134. Sibylle (Tochter von Graf Fulko V. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) und Gräfin Erembuge de La Flèche) wurde geboren in cir 1112; gestorben in 1165 in Bethanien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 331. Graf Philipp I. von Flandern (von Elsass)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 1 Jun 1191 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.
    2. 332. Graf Matthäus von Elsass (von Flandern)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1137; gestorben am 25 Jul 1173 in Normandie.
    3. 333. Gräfin Margarete I. von Elsass (von Flandern)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1145; gestorben am 15 Nov 1194 in Schloss Male bei Brügge; wurde beigesetzt in Kirche Sainte-Waudru in Mons.

  72. 201.  Graf Rainald III. von BurgundGraf Rainald III. von Burgund Graphische Anzeige der Nachkommen (129.Beatrix9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1093; gestorben in 1148.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Mâcon und Vienne (seit 1102), Graf von Burgund (Franche-Comté) (ab 1127)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Rainald_III._(Burgund)

    Rainald III. von Burgund (* um 1093; † 1148) war seit 1102 Graf von Mâcon und Vienne gemeinsam mit seinem Bruder Wilhelm III., sowie ab 1127 Graf von Burgund (Franche-Comté). Er war ein Sohn von Stephan I. Tollkopf und der Beatrix von Lothringen.
    Nach dem Tod seines Cousins Wilhelm III. dem Kind 1127 erhob Rainald einen Anspruch auf die Grafschaft Burgund. Dabei geriet er in einen Krieg mit Herzog Konrad I. von Zähringen, der ebenfalls einen Anspruch geltend machte. Der Zähringer besaß die Unterstützung König Lothars III. von Süpplingenburg, der ihn mit dem Rektorat über Burgund betraut hatte. Rainald konnte sich in Besançon durchsetzen, musste aber seine gesamten Gebiete östlich des Jura an den Zähringer abtreten.
    Um 1130 heiratete er Agathe von Lothringen († im April 1147) Tochter des Herzogs Simon I. von Lothringen und der Adelheid von Löwen. Seine einzige Tochter, Beatrix von Burgund (* wohl 1146; † 15. November 1184), wurde 1148 seine Nachfolgerin und 1156 die Ehefrau von Kaiser Friedrich Barbarossa.

    Familie/Ehepartner: Agathe von Lothringen. Agathe (Tochter von Herzog Simon I. von Lothringen und Adelheid N.) gestorben in Apr 1147. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 334. Kaiserin Beatrix von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1140; gestorben am 15 Nov 1184 in Jouhe bei Dole; wurde beigesetzt in Kaiserdom, Speyer.

  73. 202.  Graf Wilhelm III. von MâconGraf Wilhelm III. von Mâcon Graphische Anzeige der Nachkommen (129.Beatrix9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in Sep 1155.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1102-1155, Grafschaft Mâcon; Graf von Mâcon https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Mâcon
    • Titel (genauer): 1127-1156, Grafschaft Auxonne; Graf von Auxonne https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Auxonne
    • Titel (genauer): 1102-1157, Grafschaft Vienne; Graf von Vienne https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Vienne

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Auxonne

    Grafschaft Auxonne

    Die Grafschaft Auxonne um den Hauptort Auxonne im heutigen Département Côte-d’Or (Région Bourgogne) bestand seit der Mitte des 10. Jahrhunderts bis 1237.

    Graf Wilhelm III. von Mâcon und Vienne, Sohn des Grafen Stephan I. "Tollkopf" (Etienne '"Tête Hardie'") aus dem Hause Burgund-Ivrea, führte seit 1127 den Titel eines Grafen von Auxonne. Diese Grafschaft vermachte er seinem jüngeren Sohn Stephan II., während der ältere, Gerald I., Mâcon und Vienne erhielt.
    Graf Stephan II. war mit Judith von Lothringen, einer Nichte von Kaiser Friedrich "Barbarossa", verheiratet. Mit ihr hatte er einen Sohn und Erben, Stephan III.; dieser heiratete Beatrix, Erbin der Grafschaft Chalon-sur-Saône.
    Stephan III. revoltierte 1209 gegen seinen Lehnsherren, Pfalzgraf Otto II. von Burgund, da er Anspruch auf die Freigrafschaft erhob. Graf Otto gelang es jedoch mit der Unterstützung Graf Theobalds IV. von Champagne die Revolte niederzuschlagen.
    Auf Stephan III. folgte dessen Sohn Johann "der Weise" (Jean "le Sage") nach, der 1237 mit dem Herzog von Burgund, Hugo IV., Auxonne (und Chalon-sur-Saône) für die Herrschaft Salins eintauschte. Graf Johanns Nachkommen (als Haus Châlon) gelangten 1393 in den Besitz des Fürstentums Orange (Oranien).

    Johann hatte eine Schwester, Beatrix, die den Herren Simon de Joinville heiratete. Sie ist die Mutter des Biografen Jean de Joinville.

    Grafen von Auxonne
    1127–1156 Wilhelm III. (Graf von Mâcon und Vienne)
    1156–1173 Stephan II. Sohn
    1173–1237 Stephan III. Sohn
    1237–1267 Johann "der Weise" Sohn (Graf von Chalon-sur-Saône)

    Familie/Ehepartner: Poncette von Traves. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 335. Graf Gerard I. von Mâcon-Vienne (von Burgund)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1142; gestorben in 1184.


Generation: 11

  1. 203.  König Konrad III. von Italien (Salier)König Konrad III. von Italien (Salier) Graphische Anzeige der Nachkommen (130.Heinrich10, 86.Heinrich9, 56.Konrad8, 33.Heinrich7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 12 Feb 1074 in Kloster Hersfeld; gestorben am 27 Jul 1101 in Florenz; wurde beigesetzt in Kathedrale Santa Reparata beigesetzt wurde, die heute durch den Dom Santa Maria del Fiore überbaut ist.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Römisch-Deutscher König (1087 bis 1098), König von Italien (1093 bis 1098), Herzog von Niederlothringen und Markgraf von Turin (1076 bis 1087)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_(III.)_(HRR)

    Der Salier Konrad (* 12. Februar 1074 im Kloster Hersfeld; † 27. Juli 1101 in Florenz), war römisch-deutscher König von 1087 bis 1098 und König von Italien von 1093 bis 1098. Weiterhin war er von 1076 bis 1087 Herzog von Niederlothringen und Markgraf von Turin.
    Er darf nicht mit dem staufischen Gegenkönig Konrad III. (1093/1094–1152) verwechselt werden.

    Leben
    Konrad wurde in Hersfeld als zweiter Sohn von Kaiser Heinrich IV. und Bertha von Turin geboren (ein älterer Bruder, Heinrich, war Anfang August 1071 geboren und gestorben). Konrad wurde bereits im Alter von zwei Jahren als Nachfolger seines Vaters anerkannt und war auf dem Gang seines Vaters nach Canossa zwischen 1076 und 1077 dabei. Zugleich wurde er Herzog von Niederlothringen und ist damit dem erwarteten Gottfried von Bouillon vorgezogen worden. Konrad wurde in der Obhut des Erzbischofs Thedald von Mailand zurückgelassen und lebte fortan in Italien.
    Die Königsweihe erhielt er am 30. Mai 1087 in Aachen. Konrad wechselte 1093, durch den Einfluss von Markgräfin Mathilde von Tuszien, in das päpstliche Lager und damit zu den Gegnern seines Vaters; noch im gleichen Jahr wurde er in Mailand zum Köönig von Italien gekrönt. Konrad leistete 1095, kurz nach der Synode von Piacenza dem Papst Urban II. in Cremona den Sicherheitseid und versah den Stratordienst (das Führen des Pferdes wie ein Knecht als Unterwürfigkeitsgeste). Urban II. sicherte Konrad daraufhin die Kaiserkrönung zu. Noch im gleichen Jahr vermittelte Urban II. (mit Mathilde von Tuszien) die Heirat zwischen Konrad und Konstanze, Tochter des Grafen Roger I. von Sizilien.[1]
    Auf diese Ereignisse reagierte sein Vater in einer Reichsversammlung im April 1098 in Mainz. Heinrich IV. ließ Konrad durch ein Fürstengericht für abgesetzt erklären[2] und gleichzeitig den jüngeren Sohn Heinrich zum Nachfolger bestimmen. Dadurch konnte Konrad kaum noch auf das politische Geschehen in Italien Einfluss nehmen. Konrad starb schon 27-jährig „bedeutungslos geworden“[2] 1101 in Florenz, wo er in der Kathedrale Santa Reparata beigesetzt wurde, die heute durch den Dom Santa Maria del Fiore überbaut ist.


    Literatur
    • Alfred Gawlik: Konrad, König. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, ISBN 3-428-00193-1, S. 496 (Digitalisat).
    • Theodor Lindner: Konrad (deutscher König). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 554–556.
    • Elke Goez: Der Thronerbe als Rivale. König Konrad, Kaiser Heinrichs IV. älterer Sohn. In: Historisches Jahrbuch 116 (1996), S. 1–49.
    Weblinks
     Commons: Conrad II of Italy – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
    • Henner Göbel: Konrad, in Hersfeld geboren – König von Italien. (Memento vom 12. März 2016 im Internet Archive) In: Mein Heimatland 47 (2008), Nr. 4, Beiblatt der Hersfelder Zeitung, S. 16 (PDF; 196 kB) (unerheblich).
    Einzelnachweise[
    1 Claudia Zey: Frauen und Töchter der salischen Herrscher. Zum Wandel salischer Heiratspolitik in der Krise. In: Tilman Struve (Hrsg.): Die Salier, das Reich und der Niederrhein. Böhlau, Köln u. a. 2008, ISBN 978-3-412-20201-9, S. 47–98, hier. 83.
    2 Matthias Becher: Heinrich IV. (1056-1106). Mit Rudolf (1077–1080), Hermann (1081), Konrad (1087–1093, † 1101). In: Bernd Schneidmüller, Stefan Weinfurter (Hrsg.): Die deutschen Herrscher des Mittelalters. Historische Portraits von Heinrich. bis Maximilian I. Beck, München 2003, ISBN 3-406-50958-4, S. 154–180, hier S. 178.


  2. 204.  Prinzessin Agnes von Deutschland (von Waiblingen)Prinzessin Agnes von Deutschland (von Waiblingen) Graphische Anzeige der Nachkommen (130.Heinrich10, 86.Heinrich9, 56.Konrad8, 33.Heinrich7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1073; gestorben am 24 Sep 1143; wurde beigesetzt in Klosterneuburg.

    Notizen:

    Gestorben als die letzte Salierin.
    Agnes hatte mit Leopold III. 17 Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_von_Waiblingen

    Agnes von Waiblingen (* Ende 1072; † 24. September 1143 in Klosterneuburg) aus der Familie der Salier war Herzogin von Schwaben und Markgräfin von Österreich.
    Sie war die zweite Tochter des Salier-Kaiser Heinrichs IV. und der Bertha von Turin. Ihr Bruder war Kaiser Heinrich V. Den Namen hatte sie von Agnes von Poitou, ihrer Großmutter.

    Ehe mit Friedrich I.
    Als Siebenjährige wurde sie am 24. März 1079 mit dem ersten Staufer-Herzog Friedrich I. von Schwaben verlobt. Ihr Vater Heinrich IV. wollte Friedrich, einen seiner wichtigsten Mitstreiter, durch diese Verlobung und durch die gleichzeitige Erhebung Friedrichs zum Herzog von Schwaben eng an sich binden. Agnes wurde Stammmutter der Staufer, die später ihren Anspruch auf die deutsche Königskrone mit der Abstammung von den Saliern begründeten.
    Neben den Söhnen Herzog Friedrich II. und Konrad III. ist eine Tochter Gertrud nachweisbar, die Hermann von Stahleck heiratete. Eine weitere Tochter soll Bertrada (Berta von Boll) sein.[1] Diese und weitere Angaben über Kinder, die Hansmartin Decker-Hauff aufgrund von ihm gefälschter Lorcher Quellen machte, haben sich als Phantasieprodukte erwiesen.[2]

    Ehe mit Leopold III.
    Nach dem Tode Friedrichs 1105 wurde sie durch ihren Bruder, den späteren Kaiser Heinrich V., 1106 mit dem Babenberger Markgraf Leopold III. von Österreich verheiratet. Dies war der Dank dafür, dass sich Leopold im Herbst 1105, als sich Heinricch gegen seinen Vater Kaiser Heinrich IV. erhoben hatte, zusammen mit seinem Schwager Herzog Boriwoy von Böhmen fahnenflüchtig von der Seite Heinrichs IV. auf die von dessen Sohn schlug. Dadurch wurde die Lage des alten Heinrichs aussichtslos, er musste fliehen und starb 1106 als Gejagter in Lüttich.[3] Durch Agnes wurde eine enge Beziehung zwischen Staufern und Babenbergern begründet.
    Die über dreißig Jahre alte Agnes soll weitere achtzehn Kinder geboren haben. Möglicherweise stammen einige dieser Verbindung zugesprochene Kinder tatsächlich ihrer ersten Ehe bzw. der ersten Ehe von Leopold. Namentlich bekannt aus ihrer zweiten Ehe sind folgende Kinder:
    • Heinrich II. Jasomirgott, Pfalzgraf bei Rhein (1140–1141), Markgraf von Österreich (1141–1156), Herzog von Bayern (1143–1156), 1. Herzog von Österreich (1156–1177), (* c. 1107, † 13. Jänner 1177)
    ∞ 1.) 1142 die kaiserliche Prinzessin Gertrud, einzige Tochter Kaiser Lothars III. (von Supplinburg)
    ∞ 2.) 1149 Theodora Komnena, Prinzessin von Byzanz, († 1184), einer Nichte des Kaisers Manuel I. von Byzanz
    • Leopold IV., Markgraf von Österreich (1136–1141), Herzog von Bayern (1139–1141), (* 1108, † 18. Oktober 1141)
    ∞ 1139 Maria von Böhmen, († c. 1160) T. v. Soběslav I. Herzog von Böhmen und der Adleyta Prinzessin von Ungarn a. d. H. der Árpáden
    • Otto von Österreich, bekannt als Otto von Freising, Bischof von Freising und Historiker (* 15. Dezember ca. 1109, † 22. September 1158)
    • Jutta von Österreich
    ∞ Liutold Graf von Plain, († 1164)
    • Agnes von Österreich, (* 1111, † 25. Jänner 1157)
    ∞ 1125 Wladislaw II. Prinz von Polen, Herzog von Schlesien (1138–1146), († 1159)
    • Judith von Österreich, (* c. 1115, † nach 1178)
    ∞ 1133 Wilhelm V. der Ältere Markgraf von Montferrat (Monferrato), † 1191 aus dem Haus der Aleramiden
    • Konrad von Österreich, Bischof von Passau (1148–1164), Erzbischof Konrad von Salzburg (1164–1168), (* 1120, † 28. September 1168)
    • Gertrud von Österreich, (* c. 1120, † 8. April 1150)
    ∞ 1140 Vladislav II., 1140 Herzog von Böhmen, König von Böhmen (1158–1172), † 1174 (aus dem Geschlecht der Přemysliden)
    • Elisabeth von Österreich, (* c. 1123, † 20. Mai 1143)
    ∞ 1142 Graf Hermann II. von Winzenburg, 1123 Markgraf von Meißen, Landgraf von Thüringen († 29. Jänner 1152)
    • Bertha von Österreich, (* c. 1124, † 1160)
    ∞ Heinrich III. Burggraf von Regensburg, Vogt von St. Emmeram und Prüfening, Graf im Donauknie und an der unteren Altmühl († 1174)
    Begraben ist sie ebenso wie ihr zweiter Mann Leopold III., der später heiliggesprochen wurde, in einer Gruft unter dem ehemaligen Kapitelsaal des Augustiner-Chorherrenstifts Klosterneuburg, der heutigen Leopoldskapelle mit dem Verduner Altar. Links neben dem Gitter der Kapelle führt eine Treppe hinunter in die öffentlich nicht zugängliche Gruft.[4]
    Im Jahr 1894 wurde in Wien Döbling (19. Bezirk) die Agnesgasse nach ihr benannt. 2009 wurde der ehemalige Welfenplatz südlich des Stifts in Hohenstaufenplatz umbenannt und eine Stauferstele eingeweiht, die an Agnes erinnert.[5]


    Einzelnachweise
    1 Heinz Bühler: Zur Geschichte der frühen Staufer, in: Walter Ziegler (Hrsg.): Hohenstaufen. Stauferforschungen im Stauferkreis Göppingen, Göppingen 1977, S. 1–44, hier S. 30–35
    2 Klaus Graf: Staufer-Überlieferungen aus Kloster Lorch. In: Sönke Lorenz u. a. (Hrsg.): Von Schwaben bis Jerusalem. Facetten staufischer Geschichte. Sigmaringen 1995, S. 209–240 (online); Tobias Weller: Auf dem Weg zum „staufischen Haus“. Zubstammung, Verwandtschaft und Konnubium der frühen Staufer. In: Hubertus Seibert, Jürgen Dendorfer (Hrsg.): Grafen, Herzöge, Könige. Der Aufstieg der Staufer und das Reich (1079–1152). Ostfildern 2005, S. 41–63, hier S. 56–63.
    3 Floridus Röhrig: Das Leben des heiligen Leopold, in: Karl-Heinz Rueß (Hrsg.): Babenberger und Staufer, Göppingen 1987, S. 69–83, hier: S.72
    4 Peter Koblank: Staufergräber. Nur wenige der prominentesten Staufer sind in Deutschland bestattet auf stauferstelen.net. Abgerufen am 10. September 2014.
    5 Stauferstele Klosterneuburg auf stauferstelen.net. Abgerufen am 10. September 2014.
    Weblinks
    Commons: Agnes von Waiblingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Eintrag zu Agnes von Waiblingen im Austria-Forum (in AEIOU Österreich-Lexikon)
    • Eintrag zu Agnes von Waiblingen in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)

    Familie/Ehepartner: Herzog Friedrich I. von Hohenstaufen (von Schwaben) (von Büren). Friedrich (Sohn von Friedrich von Büren und Hildegard von Egisheim (von Schlettstadt)) wurde geboren in 1050; gestorben am 20 Jan 1105; wurde beigesetzt in Kloster Lorch. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 336. Herzog Friedrich II. von Schwaben (Staufer)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1090; gestorben in zw 04 und 06 Apr 1147; wurde beigesetzt in St. Walpurgis (Elsass).
    2. 337. König Konrad III. von Hohenstaufen (von Schwaben) (von Büren)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1093/94; gestorben am 15 Feb 1152 in Bamberg.

    Agnes heiratete Leopold III. von Österreich (Babenberger), der Heilige in 1106. Leopold (Sohn von Markgraf Leopold II. von Österreich (Babenberger), der Schöne und Ida (Itha) von Österreich) wurde geboren in 1073 in Gars am Kamp (oder Melk); gestorben am 15 Nov 1136 in Klosterneuburg. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 338. Herzog Heinrich II. von Österreich, Jasomirgott  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1107; gestorben am 13 Jan 1177 in Wien.
    2. 339. Agnes von Österreich (Babenberger)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 340. Judith von Österreich (Babenberger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1115; gestorben in nach 1178.
    4. 341. Gertrud von Österreich (Babenberger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1120; gestorben am 8 Apr 1150.

  3. 205.  König Heinrich V. (Salier)König Heinrich V. (Salier) Graphische Anzeige der Nachkommen (130.Heinrich10, 86.Heinrich9, 56.Konrad8, 33.Heinrich7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 1081 oder 1086; gestorben am 23 Mai 1125.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_V._(HRR)

    Heinrich V. (* 1081 oder 1086 möglicherweise am 11. August; † 23. Mai 1125 in Utrecht) aus der Familie der Salier war ab 1098 Mitkönig seines Vaters, Kaiser Heinrichs IV., ab 1106 römisch-deutscher König und von 1111 bis 1125 römisch-deutscher Kaiser.
    In den Konflikten Kaiser Heinrichs IV. mit den Großen des Reiches und dem Reformpapsttum um die Anerkennung seiner Königsherrschaft verbündete sich Heinrich V. mit den Gegnern seines Vaters. Nach dessen Sturz im Jahr 1106 herrschte Heinrich V. fünf Jahre lang im Konsens mit den Großen. Das Jahr 1111 gilt als Wendepunkt seiner Königsherrschaft. Kurz vor seiner Kaiserkrönung versuchte Heinrich vergeblich, den Bischöfen ihre Regalien zu entziehen. Um wenigstens das bisherige Investiturrecht, also die Amtseinsetzung Geistlicher, zu wahren, nahm er Papst Paschalis II. gefangen und erzwang seine Kaiserkrönung. Nach 1111 wandte sich der König von einer gemeinsamen Herrschaft mit den Fürsten ab und wieder früheren autokratischen Herrschaftsformen der Salier zu. Heinrich focht seine Konflikte mit den Großen zunehmend kompromisslos aus, scheiterte aber mit dem Versuch, die Herrschaftsmöglichkeiten gegenüber Kirche und Fürsten in Sachsen, am Mittel- und am Niederrhein zu vergrößern. Die Fürsten übernahmen die Verantwortung für den Frieden im Reich. Sie zwangen Heinrich im Würzburger Fürstenspruch von 1121 zum Ausgleich mit dem Papsttum, der zum Wormser Konkordat führte, mit dem 1122 der Investiturstreit endete. In seinen letzten Lebensjahren fand der König kaum noch Unterstützung bei den Großen. Das Itinerar, also die „Reiseroute“ des Königs in einem Reich ohne Hauptstadt, beschränkte sich fortan auf den Westen des Reiches. Heinrich war seit 1114 mit Mathilde von England verheiratet. Da die Ehe ohne männlichen Nachkommen blieb, war Heinrich V. der letzte Kaiser aus dem Geschlecht der Salier.

    Krise des Reiches
    Heinrich V. wurde wohl am 11. August im Jahr 1081 oder 1086 geboren.[1] Gesichert ist lediglich seine Schwertleite zu Ostern 1101; diese Zeremonie erfolgte gewöhnlich beim Erreichen des 15. Lebensjahres. Heinrich war der Sohn von Heinrich IV. und Bertha von Savoyen, die bereits Ende 1087 starb. Mit Konrad und Agnes hatte er zwei ältere Geschwister, zwei weitere Geschwister waren früh verstorben. Die ersten Jahre seines Lebens scheint Heinrich vor allem in Regensburg verbracht zu haben.[2] Sein Erzieher war Bischof Konrad von Utrecht.
    Zum Zeitpunkt von Heinrichs Geburt kämpfte sein gleichnamiger Vater bereits seit mehreren Jahren mit Päpsten, Bischöfen und Fürsten um den Erhalt seiner Herrschaft. Heinrich IV. nahm in seiner Regierungszeit wenig Rücksicht auf den Rat und das RRangbewusstsein des Adels. Zentren des dadurch hervorgerufenen Widerstands wurden außer Sachsen die süddeutschen Herzogtümer Bayern, Schwaben und Kärnten. Diese süddeutschen Herzöge suchten wiederum die Unterstützung von Papst Gregor VII., einem Verfechter kirchenreformerischer Ideen. Gregors zentrale Forderung bestand darin, dass der Kaiser auf die Investitur von Äbten und Bischöfen verzichten sollte. Er exkommunizierte Heinrich IV. 1077. Durch seinen Bußgang nach Canossa gelang es ddem Salier, die Lösung vom Kirchenbann zu erreichen. 1080 und 1094 wurde Heinrich IV. jedoch erneut exkommuniziert, 1102 wurde über ihn und seine Parteigänger und damit auch über seinen Sohn Heinrich V. wiederum der Kirchenbann ausgesprochen. Der Konflikt spaltete Reich und Kirche.
    Heinrich suchte daher seinen Einfluss im Süden zu stärken. Seine Tochter Agnes wurde mit Friedrich verlobt, der 1079 dadurch das Herzogtum Schwaben erlangte. Außerdem versuchte der Kaiser seine Nachfolge zu sichern. Als Nachfolger für das Königtgtum bestimmte Heinrich IV. seinen ältesten Sohn Konrad, der 1087 in Aachen zum König geweiht wurde. Doch 1093 lief Konrad in Italien zur Partei der Kirchenreformer über.[3] Daher wurden ihm im Mai 1098 auf einem Hoftag in Mainz Königtum und Erbrbe aberkannt und seinem jüngeren Bruder Heinrich V. übertragen. Dieser musste dabei den Eid leisten, niemals gegen den Vater die Herrschaft zu ergreifen.[4] Am 6. Januar 1099 wurde Heinrich in Aachen zum König gesalbt und gekrönt. Dort musste er den Eid wiederholen. Sein Bruder Konrad starb am 27. Juli 1101 in Florenz. Der Fortbestand der salischen Dynastie hing nun von Heinrich V. ab, dem einzigen noch lebenden Sohn des Kaisers. Die Mitregentschaft des Sohnes mit dem Vater scheint seechs Jahre lang problemlos verlaufen zu sein.[5] Anders als bei früheren Königssöhnen wurde Heinrich V. nicht am Regierungsgeschehen beteiligt.[6] Das Verhalten des Vaters gegenüber seinem Sohn war vermutlich seit dem Abfall seines älteren Sohnes Konrad von äußerster Vorsicht geprägt.[7]

    Entmachtung des Vaters (1104–1106)
    Die Ursachen und Motive, die zur Entmachtung des Vaters durch den Sohn führten, sind in der jüngeren Forschung umstritten. So sieht Stefan Weinfurter reformreligiöse Motive der Verschwörer im Umfeld des Königs als dafür entscheidend an.[8] In den Quellen wird der Einfluss von jungen bayerischen Grafen als Motiv für den Abfall genannt. Als Beteiligte sind Markgraf Diepold III. von Vohburg, Graf Berengar von Sulzbach und Graf Otto von Habsburg-Kastl namentlich überliefert. Die bayerischen Adligen gehörten zum Gründerkreis des Reformklosters Kastl und der Reformstifte Berchtesgaden und Baumburg in Bayern. Durch Gelage (convivia) und Jagdvergnügungen hatten sie den Königssohn an sich gebunden und ihm vermittelt, dass er die Herrschaft verlieren werde, wenn er sich nicht bald gegen den Vater stelle. Denn wartete er mit der Thronbesteigung bis zum Tod seines Vaters, würde ihm ein anderer zuvorkommen, der wiederum gleich viele Unterstützer fände – so groß sei im ganzen Reich der Hass auf seinen gebannten Vater.[9] Aus Sorge um sein Seelenheil habe Heinrich dann den gebannten Vater verlassen und sich mit den jungen bayerischen Adligen zu einer „Heilsgemeinschaft“ zusammengeschlossen.[10] Heinrich sei davon ausgegangen, dass er sich nur durch ein Bündnis mit diesen Reformkräften die Nachfolge sichern konnte.[11]
    Eine andere Forschungsmeinung gewichtet für den Sturz Heinrichs IV. stärker die Ermordung Sieghards von Burghausen im Februar 1104 durch Ministeriale und Bürger von Regensburg.[12] Sieghard habe sich über die königliche Zurücksetzung Bayerns geggenüber Sachsen und Franken beschwert. Seine Ermordung habe die Verwandten des Toten und alle Adligen verbittert, weil der Kaiser gegen die schuldigen Ministerialen nicht energisch eingeschritten sei. Durch diesen Vorfall wären demnach wieder die alten Vorwürfe gegen Heinrich IV. aufgekommen, er bevorzuge Leute niedrigen Standes. Heinrich V. hätte vergeblich versucht, zwischen dem Grafen Sieghard und den Ministerialen einen gütlichen Ausgleich zu vermitteln, und daher einen Grund gehabt, seinem Vater die Untätigkeit zu verübeln.[13] Bemerkenswert für diese Schlussfolgerung ist jedoch der große zeitliche Abstand zwischen der Ermordung des Sieghard von Burghausen und der Loslösung Heinrichs vom Vater.
    Im November 1104 zog Heinrich V. im Heer seines Vaters Heinrich IV. gegen sächsische Reformadelige, die sich gegen die Wahl des Erzbischofs von Magdeburg gewandt hatten. Während dieser Strafexpedition nach Sachsen sagte er sich am 12. Dezember 1104 von seinem Vater los und brach damit den Treueid am regierenden König. Im Anschluss daran machte sich Heinrich V. auf den Weg nach Regensburg, wo er mit seinen Anhängern erst noch das Weihnachtsfest feierte. Zum Jahreswechsel 1104/05 schicktkte er dann Boten nach Rom, um sich durch den Papst vom Bann und vom Eid befreien zu lassen – galt der Bruch eines Eids doch auch nach dem damaligen Glaubensverständnis als eine der größten Verfehlungen, für die man nach seinem Tod das Urteil vor Gottes Jüngstem Gericht zu fürchten hatte. Der Papst sagte Heinrich V. unter der Auflage, dass er als Nachfolger dann ein gerechter König und Lenker der Kirche sein solle, nicht nur die Absolution für diese Sünde, sondern auch die Unterstützung im Kampf gegen seinen Vater zu.
    Zwischen 1105 und 1106 ließen beide Parteien ihre Argumente in Briefen und historiographischen Texten verbreiten, um das Reich an sich zu binden: Vater und Sohn warfen sich gegenseitig vor, die gottgewollte Ordnung zu missachten und die irdischhe Ordnung zu zerstören.[14] Heinrich V. begann sich intensiv um Sachsen zu bemühen. Sein Vater hatte Sachsen, wo die Opposition gegen ihn besonders stark war, nach 1089 nicht mehr betreten.[15] Im Frühjahr 1105 hielt Heinrich V. sich zwei Monate dort auf. Dabei zeigte er seinen Willen zur Zusammenarbeit mit der Kirche auf der Basis der gregorianischen Vorstellungen, indem er die von seinem Vater eingesetzten Bischöfe Friedrich von Halberstadt, Udo von Hildesheim und Heinrich von Padererborn absetzte.[16] In Quedlinburg zog er am Palmsonntag zur Feier des Osterfestes barfuß ein. Damit demonstrierte er seine Demut (humilitas), eine elementare christliche Herrschertugend. Der Aufenthalt wurde durch die Feier des Pfingstfestes in Merseburg und die Bestätigung des Magdeburger Metropoliten abgeschlossen.
    Heinrich V. gelang es, den Babenberger Leopold III. zum Abfall von seinem Vater zu bewegen, indem er ihm seine Schwester Agnes zur Frau versprach.[17] Ende Oktober 1105 besetzte Heinrich V. Speyer, den zentralen Ort salischer Herrschaft. Mit Gebhard setzte er einen vehementen Gegner seines Vaters als Bischof von Speyer ein. Im Herbst 1105 standen sich die Heere von Vater und Sohn am Fluss Regen gegenüber. Eine Schlacht wurde jedoch durch die Fürsten beider Seiten verhindert, die eine friedliche Lösung erzielen wollten. Zu Weihnachten 1105 sollte auf einem Hoftag zu Mainz eine Einigung erzielt werden.
    Heinrich IV. zog zum angekündigten Hoftag nach Mainz. Am 20. Dezember 1105 soll laut der Vita Heinrici IV. Heinrich V. in Koblenz dem Vater „um den Hals gefallen“ sein und dabei „Tränen vergossen und ihn geküsst“ haben.[18] Fußfall, Tränen und Küsse als öffentliche Bekundungen einer Versöhnung waren nach damaliger Auffassung bindend.[19] Heinrich IV. entließ daraufhin sein Heer. Vater und Sohn brachen am 21. Dezember gemeinsam zum Hoftag in Mainz auf. In Bingen überredete Heinrich am 23. Dezember seinen Vater, sich zum eigenen Schutz auf eine Burg zu begeben, denn Erzbischof Ruthard von Mainz werde ihn nicht in die Stadt lassen. Heinrich willigte ein und wurde nicht zu seinem Schutz, sondern in festen Gewahrsam auf die Burg Böckelheim gebracht, die Bischof Gebhard gehörte. Heinrich wurde in den Kerker geworfen und verblieb dort „ungewaschen und unrasiert und jeglichen Gottesdienstes beraubt“ über die Weihnachtstage.[20] Auf dem Reichstag von Mainz zu Weihnachten 110105 forderte Heinrich seinen Vater auf, ihm die Insignien (Krone, Zepter, Reichskreuz, Heilige Lanze und Reichsschwert) zu überlassen. Um die Jahreswende wurde Heinrich IV. nach Ingelheim gebracht und am 31. Dezember 1105 zur Abdankung gezwungen. In Ingelheim wurden ihm auch die Reichsinsignien abgepresst. Im Besitz der Insignien ließ Heinrich V. die Version verbreiten, sein Vater habe ihm die Herrschaft freiwillig abgetreten.[21] Diese Darstellung der Vorgänge war Ausdruck seines Bemühens um dynastische Kontinuität.[22]
    Am 5. oder 6. Januar 1106 wurde Heinrich V. zum neuen König gesalbt und gekrönt. Der Mainzer Erzbischof Ruthard überreichte ihm die Reichsinsignien mit den mahnenden Worten: „Wenn er sich nicht wie ein gerechter Lenker des Reiches und Verteidiger der Kirchen erweise, dann würde es ihm wie dem Vater ergehen“.[23] Der Herrschaftsbeginn war von einer seit langer Zeit ungewohnten Harmonie zwischen König und Großen geprägt. Mehr als fünfzig Reichsfürsten waren bei Heinrichs Herrschaftsübernahme anwesend.[24] Anders als seine salischen Vorgänger zählte Heinrich seine Herrscherjahre erst von dem Tag, an dem er die Reichsinsignien übernahm und die Königsherrschaft durch die Wahl der Fürsten erhielt. Für die salische Herrschaft war nicht mehr die Berufung auf die heilige Maria und den göttlichen Auftrag entscheidend.[25]
    Doch Heinrich IV. konnte aus der Haft in Ingelheim entkommen und nach Lüttich fliehen. Sein Sohn befürchtete eine Umkehrung der Machtverhältnisse und berief einen Reichstag zu Ostern 1106 dorthin ein. Heinrich IV. begann zwar den Widerstand gegen seinen Sohn zu organisieren, doch der alte Kaiser starb am 7. August 1106 in Lüttich und erhielt dort ein ehrenvolles Begräbnis. Die Fürsten untersagten zwar eine Beerdigung in Speyer, aber Heinrich widersetzte sich diesem Beschluss. Er ließ den Leichnam seines Vaters am 24. August wieder aus der Erde holen und nach Speyer überführen, denn in Lüttich bahnte sich eine Verehrung des Verstorbenen als Heiligen an. Die Überführung nach Speyer sollte zur Stabilisierung der Herrschaft des aufständischen Sohnes beitragen. In Speyer konnte er sich „so als legitimer Bewahrer und Fortsetzer präsentieren“.[26] Der Leichnam wurde am 3. September 1106 in eine noch ungeweihte Seitenkapelle (die spätere Afrakapelle) nördlich des Domes gebettet. Eine angemessene Beerdigung an der Seite seiner Vorfahren wurde durch die Exkommunikation verhindert. Erst 1111 konnte Heinrich IV. nach Aufhebung der Exkommunikation neben seinen Ahnen im Dom zu Speyer beigesetzt werden.

    Jahre der konsensualen Herrschaft
    Heinrich V. scheint aus den Fehlern seines Vaters gelernt zu haben; seinen eigenen Worten im Frühjahr 1106 zufolge hat er verstanden, dass „die Mißachtung der Fürsten […] der Untergang des Reiches“ war.[27] Die folgenden Jahre der Königsherrschaft standen unter dem Eindruck der Kirchenreform und größerer Mitverantwortung der Fürsten. Urkunden und Annalenwerke belegen die konsensuale Herrschaftspraxis.[28] Die Erwähnung der Großen als Intervenienten und Zeugen in den königlichen Urkunden nahm zu.[29] In Urkunden stellte Heinrich fest, er habe seine Handlungen „mit Urteil und Rat der Fürsten getätigt“.[30] Hoftage hielt er häufiger als sein Vater ab, um bei Entscheidungen einen Konsens mit den Großen zu finden. Die zahlreiche Teilnahme der Fürsten an den Hoftagen und die starke Zunahme an Hoftagsberichten der Chronisten zeigen das neue Bewusstsein von der Verantwortung der Großen für das Reich.[31] Bischöfen, die unter seinem Vater ihre Bischofssitze nicht mehr betreten konnten, ermöglichte Heinrich V. die Rückkehr.[32] Verhandlungen mit dem Papst wurden mit Delegationen aus geistlichen und weltlichen Großen geführt.[33] Graf Berengar von Sulzbach und Pfalzgraf Gottfried von Calw standen dem jungen König bessonders nahe. Sie werden von den weltlichen Großen am häufigsten in den Königsurkunden genannt.[34] Beide gehörten zu der Gruppe, die den Sturz Heinrichs IV. maßgeblich betrieben hatte. Außerdem traten die Erzbischöfe Friedrich von Köln und Bruno von Trier, die Bischöfe Burchhard von Münster, Otto von Bamberg und Erlung von Würzburg sowie Graf Hermann von Winzenburg in den königlichen Urkunden besonders hervor. Dazu kamen ab 1108 auch der Stauferherzog Friedrich II. und ab 1111 Markgraf Hermann von Baden.[35] Besonders königsnah war bis zu seinem frühen Tod 1112 auch Bischof Eberhard von Eichstätt.[36]
    Durch die konsensuale Zusammenarbeit zwischen Großen und König hatte ein salischer Herrscher nach langer Zeit wieder ungehinderten Zugang zu allen Teilen des Reiches und konnte in die politischen Verhältnisse sowohl der westlichen als auch der ööstlichen Gebiete eingreifen. Auch zu den Sachsen blieb sein Verhältnis in den kommenden Jahren gut; Heinrich hielt sich bis 1112 mehrmals dort auf. Nach dem Tod des Magnus Billung, mit dem das sächsische Geschlecht der Billunger ausstarb, wurde das Herzogtum Sachsen 1106 nicht an einen der beiden letzten verbliebenen Schwiegersöhne des Verstorbenen, Heinrich den Schwarzen oder Otto von Ballenstedt, sondern an Lothar von Süpplingenburg vergeben. Damit wurde der Amtscharakter des Herzozogtums gegen die dynastische Gewohnheit durchgesetzt. Feldzüge gegen Ungarn und Polen brachten in den Jahren 1108 und 1109 keinen großen Erfolg. In Böhmen gelang es Heinrich, seinen Kandidaten Swatopluk als Herzog zu installieren. Allerdings war in Reichsitalien durch den Sturz des Vaters die Herrschaft eingebrochen. Von Oktober 1095 bis Oktober 1110 haben Heinrich IV. und Heinrich V. keine Urkunden für italienische Empfänger ausgestellt.[37] Italienische Empfänger machten sich außerdem kaum noch die Mühe, für den Erhalt einer Königsurkunde in den nördlichen Reichsteil zu reisen.[38] Unter Heinrich V. erreichte die Abwendung der Metropole Mailand von der salischen Herrschaft ihren Höhepunkt.[39]
    Heinrich V. übte die Investitur mit Ring und Stab (per anulum et baculum) weiter aus und konnte dabei die Zusammenarbeit auch mit den geistlichen Großen fortsetzen.[40] Neben dem Stab wurde der Ring, das geistliche Zeichen, das die Vermählung des Bischofs mit seiner Kirche symbolisierte, übergeben. Diese Art der Bischofseinsetzung hatte erst Heinrich III. eingeführt.[41] Unter Heinrich IV. war sie eine der Ursachen für den Konflikt mit dem Papst gewesen.
    So wurde am 7. Januar 1106 in Mainz Konrad I. zum neuen Erzbischof von Salzburg mit Ring und Stab erhoben. Im Jahr 1107 besetzte der Salier unter Mitwirkung der Großen die Bischofsstühle in Halberstadt, Magdeburg, Speyer und Verdun.[42] Für didie Bischofserhebungen waren nicht mehr die Hofkapelle oder die Domschulen und Domkapitel Speyer, Bamberg oder Lüttich entscheidend, sondern die verwandtschaftlichen Beziehungen zu den Großen.[43] Der König suchte bei der Auswahl der Bischöfe diie Zustimmung ebendieser Großen. Diese setzten sich für Anwärter ein, die für den Ausbau ihrer jeweiligen Territorien wichtig werden konnten. Bei dieser Besetzungspraxis bestand die Gefahr, dass die Loyalität der Bischöfe gegenüber Verwandten und Freunden stärker ausgeprägt war als gegenüber dem König.[44]
    Die demonstrative Erhebung der Bischöfe mit Ring und Stab ließ die Konflikte mit dem Papsttum fortbestehen. Papst Paschalis II. forderte den vollständigen Verzicht Heinrichs auf die Investitur geistlicher Amtsträger. Könige und Bischöfe agierten jedoch bei der Investitur gemeinsam. Diese Handlungsgemeinschaft konnte der Papst nicht brechen.[45] Einigungsversuche mit dem Papst in der Investiturfrage scheiterten 1106 auf der Synode von Guastalla und 1107 in Châlons-en-Champagne.

    Erster Italienzug (1111)
    Im August 1110 fasste ein Hoftag den Beschluss, zur Beendigung des Investiturstreits nach Rom aufzubrechen. Das Heer wählte den kürzesten Weg über den Großen Sankt Bernhard, erreichte Piacenza und Parma, zog dann nach Roncaglia und Florenz, schließlich bis zum Februar 1111 nach Sutri und von dort nach Rom.[46]
    Heinrich war beim Aufbruch zum Italienzug „erfüllt vom Gedanken eines epochalen Ereignisses“ (Weinfurter).[47] Für die Vorbereitung ließ er ein neues Königssiegel anfertigen.[48] Herzog Welf V. von Bayern führte ein zweites Heer vom Südosten dedes Reiches nach Italien, das sich in Roncaglia mit dem Hauptheer vereinte.[49] Auch dies zeigte, dass in dieser Zeit selbst die Familie, mit der Heinrichs Vater so heftig gestritten hatte, nun auf salischer Seite stand. Welfs Anwesenheit war füür Heinrich zudem insofern von Bedeutung, als er 1089–1095 mit Mathilde von Tuszien verheiratet gewesen war, was ihn zum potentiellen Erben ihres Besitzes machte. Sie gestattete daher dem Heer den Durchzug, während sie das Heer Heinrichs IV. nococh bekämpft hatte, da sie auf Seiten des Papstes stritt. Heinrich V. schickte Gesandte zu ihr, um „de pace […] de regis honore suoque“[50] zu verhandeln, also um Frieden und die Ehre des Königs. Diese Ehre bestimmte über den Rang des Königs, sie begann sich unter den letzten Saliern zu einem Herrschaftskonzept zu entwickeln, aus dem später Ansprüche des Reiches auf Unteritalien und auf die Mathildischen Güter abgeleitet wurden. Tatsächlich setzte Mathilde, die 1079 im Falle ihrer Kinderlosigkeit den Papst als Erben ihrer Güter vorgesehen hatte und nun auf ein Einvernehmen zwischen Papst und König hoffte, Heinrich V. ein. Damit war für den König der Weg nach Rom frei.[51]
    Heinrich legte großen Wert auf die Dokumentation und die Inszenierung der Ereignisse aus der Perspektive des Königshofes. Ihn begleitete angeblich ein gewaltiges Heer von 30.000 Rittern aus dem ganzen Reich nach Italien. Nach Otto von Freising bot das Heerlager im nächtlichen Schein der Fackeln „eine eindrucksvolle Zurschaustellung weltlicher Macht“.[52] Über ein derart großes Heer konnte Heinrich nur gebieten, weil seine Herrschaft auf dem Konsens mit den Fürsten beruhte.[53] Zu den TTeilnehmern des Italienzuges gehörte Heinrichs Hofkapellan David, der als Chronist alle wichtigen Ereignisse in drei Büchern in so einfachem Stil dokumentieren sollte, dass auch weniger gelehrte Leute es verstehen würden. Somit hatte Heinrich didie Dokumentations- und Propagandafunktion der Historiographie schon im Voraus eingeplant, um sich in eventuellen späteren Auseinandersetzungen mit dem Papst darauf stützen zu können.[54] Davids Schilderung ist nicht erhalten, doch wurde das Werk von anderen Geschichtsschreibern herangezogen.
    Paschalis seinerseits, der auf Mathilde von Tuszien nur noch bedingt rechnen konnte, suchte Rückhalt bei den Normannen, die Süditalien beherrschten, und mit denen die Päpste immer wieder ein Gegengewicht gegen die römisch-deutschen Herrscher aufzubauen versuchten. Die Normannen hatten schon 1084 gegen Heinrich IV. Rom besetzt. Nun sicherten Roger von Apulien und Robert I. von Capua Papst Paschalis eidlich Hilfe zu, falls er in eine Notlage geraten sollte. Auch in Rom fand er Unterstützung beim städtischen Adel. Der Papst unternahm jedoch keinen Versuch, Unterstützung in Norditalien zu gewinnen,[55] dessen Kommunen begannen, sich dem Zugriff des Reiches zu entziehen. Mit der Besetzung Lodis 1111 begann Mailand, sich ein eigenes Territorium aufzubauen.[56]
    Heinrich beharrte auch weiterhin auf seinem Investiturrecht mit Ring und Stab sowie auf Treueid und Mannschaftsleistung von Bischöfen und Reichsäbten. Papst Paschalis schlug ihm vor, ganz auf die Investitur – die Einsetzung in das Bischofsamt – zu verzichten, um dafür alle aus königlicher Verleihung stammenden Hoheitsrechte (Regalien) wie Herzogtümer, Markgrafschaften, Münz-, Markt- und Zollrechte zurückzuerhalten.[57] Dies hielten Herrscher und Papst in einem Vorvertrag am 4. Febrruar 1111 fest. Den Bischöfen sollten damit Rechte und Einkünfte entzogen werden, die ihnen schon seit der Karolingerzeit zustanden und mit denen traditionell ihre Aktivität im Dienst des Königs ermöglicht und zugleich belohnt wurde. Bei Rückgabbe dieser Regalien an das Reich hätten die Bischöfe nur noch von ihrem Eigenbesitz, vom Zehnten und von Almosen leben können.[58] Sie wären auf ihr geistliches Amt beschränkt worden, was ihre Abhängigkeit vom Papst vergrößert hätte. Das Recht auf Mitsprache und Mitverantwortung im Reich hätten sie eingebüßt; sie wären wieder weitgehend auf den weltlichen Schutz angewiesen gewesen. Damit wären sie letztlich aus der gemeinsamen Verantwortung der Großen für das Reich ausgeschlossen worden.[59] Am 9. Februar nahm Heinrich in Sutri den päpstlichen Vorschlag an.[60] Für Papst Paschalis war die Ursache der Simonie und Amtserschleichung in der Kirche nicht die Investitur, sondern die Verweltlichung der Bischöfe.[61]
    Am 12. Februar 1111 begannen die Feierlichkeiten zur Kaiserkrönung. Heinrich küsste dabei in großer Öffentlichkeit vor der Peterskirche die Füße des Papstes. Damit machte er seine Unterordnung unter den geistlichen Vater als dessen gehorsamer Sohn symbolisch kund. Das Ritual ist 1111 erstmals bei einer Kaiserkrönung überliefert und ging vor dem Eintritt in die Peterskirche in das Zeremoniell mittelalterlicher Kaiser ein.[62]
    Unmittelbar vor dem Krönungsakt erfuhren die Bischöfe von der königlich-päpstlichen Absprache. Es brach starker Protest aus. Die Kaiserkrönung musste abgebrochen werden, und in der Stadt selbst kam es zu Aufruhr. Heinrich forderte daraufhin wiederum das Investiturrecht und die Kaiserkrönung. Als Paschalis dies verweigerte, nahm Heinrich ihn in der Peterskirche gefangen. Heinrich konnte zwei Monate später von Paschalis im Vertrag von Ponte Mammolo am 12. April 1111 die Lösung des verstorbenen Vaters vom Bann erwirken und auch weiterhin die Investitur der Bischöfe mit Ring und Stab erzwingen. Am 13. April vollzog Paschalis die Kaiserkrönung. Außerdem musste sich Paschalis eidlich verpflichten, Heinrich nie zu exkommunizieren, was er in der Folgezeit auch nicht tat.
    Durch die Gefangennahme des Papstes verlor Heinrich jedoch rasch an Anerkennung, denn er hatte den Stellvertreter Christi auf Erden und damit die höchste Autorität in der lateinisch-christlichen Welt gefangen genommen.[63] Als Reaktion darauf wurde er bereits im Sommer 1111 auf einer Synode in Jerusalem durch den Kardinallegaten Kuno von Praeneste gebannt. Im September 1112 exkommunizierte ihn eine burgundische Synode unter der Leitung des Erzbischofs Guido von Vienne, des späteren Papstes Calixt II.[64] Das Jahr 1111 war nach Ansicht von Stefan Weinfurter ein Wendepunkt der Herrschaftszeit Heinrichs V.[65] Die neue Einheit zwischen Kirchenreform und Königtum in den ersten Jahren der Königsherrschaft Heinrichs zerbrach und mit ihr die reformerische „Heilsgemeinschaft“ zwischen dem König und den Großen.[66] Im März 1112 wurde das Investiturprivileg von der Kurie auf einer Lateransynode widerrufen und als Pravileg („üble Urkunde“) bezeichnet.
    Nach der Kaiserkrönung zog sich Heinrich rasch in den nördlichen Reichsteil zurück. Auf dem Rückweg aus Italien wurde er vom 6. bis 8. Mai 1111 von Mathilde von Tuszien auf der Burg Bianello empfangen. Mathilde und Heinrich schlossen dabei einen Vertrag, der von der Forschung als Erbeinsetzung Heinrichs V. im Todesfall der Markgräfin gedeutet worden ist.[67] Nach seiner Rückkehr konnte Heinrich die Beisetzung des Vaters endgültig herbeiführen. Der Sarg seines Vaters befand sich bislanng in einer ungeweihte Seitenkapelle des Speyerer Doms. Am 7. August 1111 fand im Dom zu Speyer die Begräbnisfeier statt. Im August erließ Heinrich zwei Privilegien, die den Speyerer Bürgern wichtige stadtbürgerliche Freiheitsrechte brachten.[68] Das erste Privileg datiert vom 7. August, dem Beisetzungstag Kaiser Heinrichs IV., das andere vom 14. August 1111, dem für das liturgische Totengedenken wichtigen siebten Tag danach. Im ersten Privileg werden die Vorstellungen über das Totengedenken für den Vater festgehalten. Die Privilegien für die Bürger der Stadt Speyer gelten als „Meilenstein“ in der Entstehungsgeschichte bürgerlicher Freiheitsrechte.[69] Den Bewohnern wurden zahlreiche Rechte und Vergünstigungen (u. a. Befreiung von Erbschaftsabgaben und der Abgabe des Bannpfennigs sowie des Schosspfennigs) zugesichert. Keiner anderen Stadt im Reich wurden zu Beginn des 12. Jahrhunderts solch umfassende und weitreichende Freiheiten gewährt.[70] In den beiden Privilegiien Heinrichs V. für die Bürger von Speyer werden die Veränderungen im salischen Herrschaftsverständnis gegenüber den drei ersten salischen Herrschern deutlich. Die Zuwendungen galten nicht mehr allein dem Klerus, sondern eine ganze Stadtgemeinde wurde für die salische Memoria verpflichtet. Speyerer Bürgerfreiheit, Rechtsprivilegien und Wirtschaftsaufschwung wurden mit der Erinnerung an Heinrich IV. verknüpft.[71]
    Das Bestattungsritual besaß für Heinrich eine besondere Bedeutung im Rahmen der Legitimierung seiner Herrschaft. Mit den Begräbnisfeierlichkeiten konnte er sich als loyaler Sohn und legitimer Erbe des verstorbenen Kaisers präsentieren und die dynastische Kontinuität demonstrieren. Zugleich stellte er damit klar, dass sein Königtum nicht nur auf seiner erfolgreichen Rebellion gegen den Vater und der Zustimmung der Fürsten beruhte, sondern auch auf seinem Erbanspruch auf den Thron.[72] Neben Speyer wurde 1114 auch Worms mit Privilegien bedacht, jedoch wurden den Einwohnern, anders als in Speyer, keine persönlichen Freiheiten gewährt.[73]

    Bruch der konsensualen Ordnung
    Nach 1111 unterließ Heinrich es zunehmend, für sein königliches Handeln um den herrschaftlichen Konsens zu werben, und erhielt kaum noch Zustimmung. Er ging sogar zur früheren autokratischen Herrschaftspraxis seines Vaters über und verschärfte ddadurch den Konflikt. Nach den Ereignissen von 1111 fielen zahlreiche Geistliche von ihm ab, darunter zuerst der Erzbischof Konrad von Salzburg und der Bischof Reinhard von Halberstadt. Zum Bruch kam es auch mit Heinrichs langjährigem Vertrauten Adalbert von Saarbrücken, der seit dem 14. Februar 1106 als Kanzler fungierte. Er übte wesentlichen Einfluss auf die Reichspolitik aus.[74] Adalbert wurde 1109 zum Erzbischof von Mainz bestimmt und begleitete Heinrich auf dem Italienzug 1110/11. Am 15. August 1111 wurde er als Erzbischof von Mainz eingesetzt. Bis 1111 blieb Adalbert der engste Vertraute Heinrichs. Im Prozess der Herrschaftsverdichtung und -expansion überschnitten sich die Besitzungen der Mainzer Kirche mit dem salischen Haus- und Reichsgut am Mittelrhein. Zum Konflikt mit Adalbert kam es anscheinend wegen der königlichen Burg Trifels. Ohne den Konsens der Großen einzuholen, wurde der Erzbischof gefangen genommen und über drei Jahre in strenger Haft gehaltenen. Erst mit Gewaltandrohung gelang es den Mainzer Bürgern und Vasallen im November 1115, die Freilassung des Erzbischofs zu erzwingen. Nach seiner Freilassung bestand Adalbert nur noch aus Haut und Knochen. Die aus ottonischer Zeit praktizierteten Gewohnheiten gütlicher Konfliktbeilegung mit demonstrativer Milde verloren unter Heinrich IV. und Heinrich V. an Bedeutung. Vielmehr versuchten sich diese salischen Herrscher der Milde zu entledigen und eine stärkere königliche Strafgewalt zu etablieren.[75] Adalbert wurde zum großen Gegenspieler der salischen Königsherrschaft.
    Besitzstreitigkeiten führten auch in Sachsen zu Konflikten. Heinrich versuchte den salischen Herrschaftsbereich wieder auszudehnen und kam damit der fürstlichen Territorialpolitik in die Quere. Nach dem Tod des kinderlosen Grafen Ulrich von Weimar-Orlamünde erhoben zahlreiche sächsische Adlige Ansprüche auf sein Erbe. Heinrich ging jedoch anscheinend davon aus, dass das Erbe an das Reich falle, wenn es keine Nachkommen gebe. Die königliche Auffassung stand der sächsischen Rechtsauffassung entgegen. Heinrich ließ sich zwar die Güter per Fürstenzuspruch zusichern, traf jedoch mit den betroffenen sächsischen Großen keine Absprachen.[76]
    Zum Bruch kam es auch mit Erzbischof Friedrich von Köln auf einen Feldzug gegen die Friesen, die die Zahlung des jährlichen Tributes verweigerten.[77] Heinrich soll ein Kölner Aufgebot an die Friesen verraten haben.[78] Die Kölner beschwerten sich auch über das strenge Regiment eines seiner Ministerialen. Der Kölner Erzbischof Friedrich beklagte in einem Brief den katastrophalen Zustand der Kirche. Die Bischofssitze in Worms und Mainz waren jahrelang vakant und die weltlichen Rechte der Bischöfe wurden von königlichen Gutsverwaltern (villici) ausgeübt.[79] Doch auch die weltlichen Großen beklagten sich, denn seit 1113 griff Heinrich auf die salische Besetzungspraxis zurück. So wurde erstmals mit Burchhard 1113 im Bistum Cambrbrai ein Hofkaplan eingesetzt.[80] Auch die Erhebungen Brunings zum Bischof von Hildesheim und Gerhards von Merseburg fanden keinen Konsens beim sächsischen Adel. Die Großen wurden nicht mehr an der Kandidatenfindung beteiligt und ihre Zustimmung wurde vom Kaiser nicht mehr eingeholt.
    Der Kölner Erzbischof vereinte die Aufständischen im Reich und fiel im Frühjahr 1114 vom Kaiser ab. Zwei kaiserliche Züge gegen die Kölner scheiterten. Die Niederlage in Andernach im Oktober 1114 beendete Heinrichs Präsenz am Niederrhein. Zu Weieihnachten 1114 spitzte sich auch in Sachsen die Unruhe gegen den König zu. Der sächsische Herzog Lothar wandte sich erneut von Heinrich ab. Am 11. Februar 1115 besiegte er in der Schlacht am Welfesholz Heinrich vernichtend und beendete damit die salische Herrschaft in Sachsen. Lothar entfaltete fortan eine nahezu königsgleiche Herzogsherrschaft, und die Integrationsfähigkeit von Heinrichs Königtum ging mehr und mehr zurück. Zu dem am 1. November 1115 in Mainz anberaumten Hoftag kam keiner der Fürsten. So schlug sich die mangelnde Akzeptanz des Königtums selbst am Hof nieder.[81] Anberaumte Hoftage mussten mangels Teilnehmern abgesagt werden, was den weiteren Ansehensverlust des Königs verdeutlicht. Das Weihnachtsfest als wicichtigen Akt königlicher Herrschaftsrepräsentation feierte Heinrich 1115 in Speyer, umgeben von nur wenigen Getreuen. Dafür gewann der Stauferherzog Friedrich II. zunehmend am Königshof Bedeutung.[82] Währenddessen versammelten sich auf Einladung Adalberts von Mainz zahlreiche Gegner des Kaisers in Köln, um über kirchliche Fragen zu beraten.[83]
    Die Vorfälle in Rom von 1111 und die Niederlage 1115 gegen die sächsische Opposition lösten die Bindungen zwischen Bischöfen und Herrscher fast völlig auf. Hatte Heinrich IV. noch ein Drittel seiner Urkunden für Bischofskirchen ausgestellt, war es unter Heinrich V. nur noch jede zwölfte, und von den insgesamt 38 Bischofskirchen wurden lediglich 13 bedacht.[84]
    Anders gestaltete sich Heinrichs Königsherrschaft in Bayern. Nach einem kurzen Aufenthalt 1111 auf dem Rückweg aus Italien war Heinrich bis 1121 nicht mehr in Bayern gewesen. Seine Konflikte in Sachsen und im Rheinland erforderten in diesen Regionen eine stärkere Präsenz. Trotzdem blieb das bayerische Herzogtum „königsnah“. Heinrichs Gegner konnten sich in Bayern nicht behaupten, und die bayerischen Großen suchten den Königshof in anderen Teilen des Reiches auf.[85] Trotz der Ereignisse von 1111 und der Auseinandersetzungen 1115 standen Berengar I. von Sulzbach, Markgraf Diepold von Cham-Vohburg, der Spanheimer Graf Engelbert II. sowie sein Bruder Bischof Hartwig I. von Regensburg und der rapotonische Bischof von Augsburg Herermann zu Heinrich V. als ihrem rechtmäßigen König.[86] Für ihren Königsdienst konnten diese Adeligen auch außergewöhnliche Gegenleistungen erwarten. So stieg der Spanheimer Engelbert II. in der Regierungszeit Heinrichs V. 1108 zum Markgrafen von Istrien und 1124 zum Herzog von Kärnten auf.[87]

    Hochzeit mit Mathilde von England (1114)
    Ab 1108 führte Heinrich V. intensive Verhandlungen über eine Ehe mit einer Tochter aus dem englischen Königshaus. Die geplante Eheschließung sollte die Autorität des salischen Königs vermehren und seinen Thron sichern. Zu Ostern 1110 fand in Utrtrecht seine Verlobung mit der achtjährigen englischen Prinzessin Mathilde statt. Der anglonormannische König Heinrich I. von England zahlte als Mitgift die außerordentlich hohe Summe von 10.000 oder 15.000 Pfund Silber.[88] Dafür brachte ihm die Ehe seiner Tochter mit Heinrich V. einen enormen Prestigegewinn. Am 25. Juli 1110 wurde Mathilde in Mainz von dem Kölner Erzbischof Friedrich zur römisch-deutschen Königin gekrönt. Die Hochzeit wurde am 7. Januar 1114 in Mainz mit größter Pracachtentfaltung gefeiert; aus dem ganzen Reich kamen die Fürsten nach Mainz.[89] Nach den Konflikten der vergangenen Jahre schien es dem Salier wieder zu gelingen, die Einmütigkeit mit den Großen zu bekräftigen. Während der Hochzeitsfeier erschien der sächsische Herzog Lothar von Süpplingenburg barfuß und im Büßergewand. Er erhielt für seine Teilnahme an den Erbstreitigkeiten um das Orlamünder Erbe nach einer deditio („Unterwerfung“) die Verzeihung. Es ist in der Königsherrschaft Heinriichs V. der einzige überlieferte Fall einer deditio, die mit den gütlichen Spielregeln der Konfliktführung und -beilegung aus ottonischer Zeit vergleichbar ist.[90] Hingegen ließ er bei den Hochzeitsfeierlichkeiten Graf Ludwig von Thüringen wegeen seiner Beteiligung an der sächsischen Opposition gefangen nehmen und einkerkern, „was viele Fürsten gegen den Kaiser aufbrachte“.[91] Wegen der Machtdemonstrationen Heinrichs kam bei den Fürsten keine Feststimmung auf. Ohne Erlaubnis verließen einige Fürsten das Fest, andere nutzten die Gelegenheit zur Verschwörung.[92]
    Die Ehe mit Mathilde blieb ohne männliche Nachkommen. Eine einzige Quelle überliefert eine Tochter Bertha. Sie wurde 1117 mit dem Grafen Ptolemeo II. von Tusculum verheiratet.[93] Die Verbindung des Kaisers mit der führenden Adelsschicht Roms durch eine Heirat war einzigartig.[94] In der Auseinandersetzung mit dem Papst und im Kampf um die Vorherrschaft in Italien sollten die Tuskulaner als kaiserliche Parteigänger durch diese Ehebindung besonders geehrt werden.[95]

    Zweiter Italienzug (1116–1118)
    Der Tod der Markgräfin Mathilde von Tuszien am 24. Juli 1115 veranlasste Heinrich im Februar 1116 nach Italien aufzubrechen, um sich als Erbe den riesigen Güterkomplex in Ober- und Mittelitalien zu sichern. Außerdem sollte die Salierherrschaft in Oberitalien stabilisiert werden. Damit wollte er sich gegenüber der übermächtigen Opposition im nördlichen Reichsteil eine neue Machtbasis schaffen.[96] Für die Zeit seiner Abwesenheit machte Heinrich die staufischen Brüder Friedrich II. und Konrad zu seinen Sachwaltern im deutschen Reichsteil. Nach Italien wurde er nur von einer kleinen Gefolgschaft begleitet. Der zweite Italienzug begann mit einer ganzen Reihe von Gerichtsurkunden, mit denen sich Heinrich in Oberitalien als Gewährsmann für Recht und Gerechtigkeit präsentieren wollte.[97] Die mathildischen Güter konnte Heinrich problemlos übernehmen und auch in den Kommunen Italiens wurde seine Herrschaft weitgehend akzeptiert. Rom hatte für Heinrich bei seinen Italienaufenthalten besondere Bedeutung. Mit fünf Besuchen hat sich kein salischer Herrscher so oft in Rom aufgehalten wie er.[98]
    Am 21. Januar 1118 starb Papst Paschalis. Heinrich ließ den Erzbischof Mauritius von Braga als Gregor VIII. zum Papst erheben.[99] Braga war damals die Residenzstadt des gerade erst entstehenden Portugal, das dortige Erzbistum war erst kurz zuvor gegründet worden. Gegen seinen Konkurrenten Gelasius II. konnte Gregor sich jedoch nicht durchsetzen. Nachdem eine Bannung Heinrichs durch päpstliche Legaten nur begrenzte Wirkung gezeigt hatte, bannte Gelasius II. selbst den Kaiser. In Würzburg wollten während Heinrichs Abwesenheit die Fürsten den Frieden im Reich wiederherstellen und den König im Falle weiterer Abwesenheit absetzen. Den Italienzug brach Heinrich im Herbst 1118 daraufhin abrupt ab und kehrte ins Reich zurück. Als Stellvertreterin verblieb seine Gemahlin Mathilde in Italien.[100] Den Hoftag in Würzburg konnte der Herrscher verhindern. Seine weitere Aktivität ist jedoch wegen des Fehlens von Königsurkunden bis zum September/Oktober 1119 nicht näher zu bestimmen.[101] Die geringe Akzeptanz seines Königtums belegen der Mangel an königlichen Urkunden und das nahezu unbekannt gebliebene Itinerar des Königshofes, da offenbar niemand Urkunden von ihm erbat.[102]

    Wormser Konkordat
    Am 2. Februar 1119 übernahm mit Calixt II. ein neuer Papst das Pontifikat. Am 24. Oktober 1119 verhandelten Papst und Kaiser in Mouzon an der Maas erneut über einen Ausgleich im Investiturstreit. Heinrich wollte weitgehende Zusagen jedoch nur mit der Zustimmung der Fürsten machen. Die Verhandlungen scheiterten daher. Die Begegnung mit dem Papst im Oktober 1119 in Reims gilt als „Schluss- und Wendepunkt in der mittelalterlichen Herrscherbuße“. Bei den Verhandlungen mit der päpstlichen SSeite über die Lösung des Banns erschien es Heinrich V. als „hart, ja unerträglich“, sich einem Versöhnungsritual zu unterwerfen, bei dem er vor dem Papst mit nackten Füßen hätte erscheinen müssen. Bußgesinnung und standesgemäße Selbstdarstellung waren nach dem Bußgang seines Vaters nach Canossa von 1077 zur Lösung des päpstlichen Banns nicht mehr miteinander zu vereinbaren, weil sie mit Bedeutungen unterlegt waren, die die Unterordnung unter den Papst symbolisierten.[103] Ob die Verhahandlungen an dieser Forderung scheiterten, ist jedoch ungewiss. Erst beim Abschluss des Wormser Konkordats 1122 wurde Heinrich ohne Buß- und Unterwerfungsakt durch einen päpstlichen Legaten wieder in die kirchliche Gemeinschaft aufgenommen.[104] Nach dem Fehlschlag der Verhandlungen stärkte Calixt die Opposition gegen Heinrich V., indem er dem Mainzer Erzbischof Adalbert die päpstliche Legatenwürde verlieh.
    1121 drohten die Auseinandersetzungen erneut militärisch zu eskalieren. Heinrich beschloss eine große Heerfahrt gegen Adalbert von Mainz. Der Erzbischof mobilisierte für die Verteidigung von Mainz besonders aus Sachsen ein großes Heer. Die Heere standen sich in Mainz gegenüber. Es waren die Fürsten beider Heere, die Verhandlungen begannen und den Kaiser im Herbst 1121 zum Frieden und Ausgleich mit dem Papst drängten. Der Vorgang gilt als wichtige Entwicklung zur Durchsetzung konsensualer Herrschaftsformen.[105] Die Fürsten begannen als Handlungsgemeinschaft über ein Ende der Konflikte zu verhandeln. Eine Fürstenkommission, die sich aus je zwölf Anhängern und Gegnern Heinrichs V. zusammensetzte, vertrat die Interessen des ganzen Reiches und sollte einen Frieden herbeiführen. Die Fürstenversammlung am 29. September 1121 von Würzburg nannte der Chronist Ekkehard von Aura eine Zusammenkunft von vielen „Häuptern des Staates“ (tot capita rei publicae).[106] Das paritätisch besetzte Gremium zwang den Kaiser zum Frieden mit dem Papst.
    Am 23. September 1122 kam es auf diese Weise zum später so genannten Wormser Konkordat. Die Bestimmungen des Wormser Konkordats wurden unter den Fürsten ausgehandelt.[107] Mit dem Austausch zweier Urkunden, einer kaiserlichen (Heinricianum) und einer päpstlichen (Calixtinum), wurde der Investiturstreit beendet. Bei der künftigen Einsetzung von Bischöfen sollte zwischen den Temporalien (den weltlichen Gütern und Befugnissen des Bischofs) und den Spiritualien (dessen geistlicher Autorität) unterschieden werden. Die Bischofswahl sollte von „Klerus und Volk“ vorgenommen werden. Heinrich musste im Heinricianum auf das Investiturrecht mit den geistlichen Symbolen von Ring und Stab verzichten. Die Urkunde weist den Vertrag ausdrüccklich als politisches Werk der Fürsten aus.[108] Das Reich repräsentierte der König nicht mehr allein, sondern zusammen mit den Fürsten.[109] Das Calixtinum gestattete dem Kaiser die Anwesenheit bei der Wahl der Bischöfe und Äbte. Die Verleihung der Königsrechte („Regalien“) an den Neugewählten durfte Heinrich nur noch mit dem Zepter vornehmen. Am Ende stand die Weihe durch den Metropoliten und die Mitbischöfe.

    Gescheiterter Frankreichfeldzug
    Die engen verwandtschaftlichen Beziehungen zum englischen Königshaus zogen Heinrich 1123 in die französisch-normannischen Auseinandersetzungen hinein. Heinrich I. von England bat seinen Schwiegersohn um militärische Unterstützung beim Kampf um ddie Vorherrschaft in der Normandie. Heinrich V. bereitete im August 1124 mit nur geringer fürstlicher Unterstützung einen Frankreichfeldzug vor. Der Angriff führte in Frankreich zu einem bis dato ungekannten patriotischen Einheitsgefühl, das der französische König Ludwig VI. nutzte, um ein gewaltiges Heer aufzubieten, dem Heinrich nichts entgegenzusetzen hatte. Der Feldzug musste 1124 bei Metz ergebnislos abgebrochen werden. Heinrich kehrte ins Reich zurück.
    Tod und Nachfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    In der Folgezeit hielt sich Heinrich im Westen des Reiches auf. Das Osterfest 1125 beging er in Lüttich. Am 23. Mai starb er im Alter von etwa 39 Jahren in Utrecht an einer Krebserkrankung. Auf dem Sterbebett vertraute er die Sorge für seine Gemmahlin Mathilde und sein Eigentum dem Staufer Friedrich als seinem Erben an. Heinrichs Eingeweide wurden in Utrecht und seine Gebeine im Speyerer Dom bestattet. Speyer verlor als salischer Memorialort an Bedeutung, so dass es mehrere Generationen dauerte, bis Könige die Stadt wieder als Grablege wählten.[110] Die langjährige Exkommunikation des Kaisers war wohl dafür verantwortlich, dass ihn mit Gladbach, einem Reformkloster Siegburger Observanz, und der Reichsabtei Niederaltaich nur zwei Klöster in ihr Totengedächtnis aufnahmen.[111]
    Mathilde übergab die Reichsinsignien an den Erzbischof von Mainz. Im September 1126 kehrte sie nach England zurück. Der Stauferherzog Friedrich II. galt durch seine verwandtschaftliche Nähe zu Heinrich V. und seine in den letzten Jahren gezeigtte Mitwirkung an den Einigungsbemühungen im Reich als aussichtsreicher Kandidat für die Königsnachfolge. Seine Kandidatur auf der Mainzer Wahlversammlung am 24. August 1125 blieb jedoch erfolglos, da er die freie Wahl (libera electio) der Fürsten nicht akzeptieren wollte und sich durch sein allzu siegesgewisses, als hochmütig (ambicone cecatus) empfundenes Auftreten seine Chancen zunichtemachte.[112] Als weitere Anwärter auf die Königswürde galten Markgraf Leopold von Österreich, der Graf von Flandern Karl der Gute und der Sachsenherzog Lothar III., der schließlich gewählt wurde. Nicht mehr erbrechtliche Legitimation bestimmte die Thronfolge im römisch-deutschen Reich, sondern die Wahl der Fürsten.


    Mehr unter obenstehendem Link..

    Heinrich heiratete Kaiserin Matilda von England in 1114. Matilda (Tochter von König Heinrich I. (Henry Beauclerc) von England und Königin Matilda (Edith) von England (von Schottland)) wurde geboren am 7 Feb 1102; gestorben am 10 Sep 1167 in Rouen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 342. König Heinrich II. (Henry II.) von England (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 5 Mrz 1133 in Le Mans; gestorben am 6 Jul 1189 in Chinon.

  4. 206.  Adelajda (Adelheid) von Polen Graphische Anzeige der Nachkommen (131.Judith10, 86.Heinrich9, 56.Konrad8, 33.Heinrich7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1090/91; gestorben in 1127.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Polnische Prinzessin, Markgräfin auf dem Nordgau und von Nabburg, Vohburg an der Donau und Cham

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Adelajda_von_Polen

    Adelajda von Polen, auch Adelheid (* 1090/91; † 1127) war durch Geburt eine polnische Prinzessin und durch Heirat Markgräfin auf dem Nordgau und von Nabburg, Vohburg an der Donau und Cham.
    Adelajda war die Tochter des Herzogs von Polen Władysław I. Herman und von Judith von Ungarn. Ihre Schwester Agnes wurde Äbtissin von Quedlinburg. Die Stiftung des Klosters Reichenbach durch ihren Mann Diepold III. erfolgte mit ihrer Zustimmung. Im Kloster Waldsassen befindet sich ein Gemälde mit ihrem Porträt, welches 1795 nach einer Vorlage aus Reichenbach angefertigt wurde.
    Aus der Ehe mit dem Markgrafen Diepold III. gingen fünf Kinder hervor:[1][2]
    • Diepold IV. († ca. 1130), ∞ Mathilde von Bayern († nach 1177), Tochter des Herzogs Heinrich der Schwarze (Welfen)
    • Adela, Erbin des Egerlandes ∞ I vor dem 2. März 1147 in Eger, geschieden März 1153 in Konstanz, Friedrich I. Barbarossa († 1190) 1147 Herzog von Schwaben, 1152 deutscher König, 1155 Kaiser, ∞ II Dieto von Ravensburg († nach 1173), welfischerinisterialer
    • Euphemia († vor 1144) ∞ Heinrich III. Graf von Winzenburg-Assel († 1146)
    • Sophia/Liutgard († 1148) ∞ NN (Volkrat?) Graf von Lechsmünd
    • Jutta ∞ Friedrich IV. († 1148), Domvogt von Regensburg


    Literatur
    • Robert Treml: Markgraf Diepold III. - der Stifter des Klosters Waldsassen. In: Franz Busl (Hrsg.): Waldsassen - 850 Jahre eine Stätte der Gnade. Hof 1983, ISBN 3-921615-56-9, S. 23–32.
    Einzelnachweise
    1 Eduard Hlawitschka: Weshalb war die Auflösung der Ehe Friedrich Barbarossas und Adela von Vohburg möglich? In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 61/2005, S. 506-536, hier: S. 528.
    2 Tobias Weller: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert. Köln/Weimar/Wien 2004, Tafel 13 (o.S.).

    Adelajda heiratete Diepold III. von Vohburg in vor 1118. Diepold (Sohn von Diepold II. von Vohburg (von Giengen) und Liutgard von Zähringen) wurde geboren in 1075; gestorben am 8 Apr 1146. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 343. Markgraf Diepold IV. von Vohburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 1130.
    2. 344. Luitkart (Sophia?)) von Vohburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1148.
    3. 345. Euphemia von Vohburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 1144.
    4. 346. Adela von Vohburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 1127; gestorben in nach 1187.
    5. 347. Judith (Jutta) von Vohburg  Graphische Anzeige der Nachkommen

  5. 207.  Markgraf Hermann II. von Baden (von Verona)Markgraf Hermann II. von Baden (von Verona) Graphische Anzeige der Nachkommen (133.Hermann10, 89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1060; gestorben am 7 Okt 1130; wurde beigesetzt in Grablege im Augustiner-Chorherrenstift in Backnang.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab 1112, Baden, DE; Markgraf von Baden
    • Besitz: cir 1100, Schloss Hohennbaden; Beginnt mit dem Bau der Burg Hohenbaden https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Hohenbaden

    Notizen:

    Markgraf Hermann II. von Baden (* um 1060; † 7. Oktober 1130) begründete erstmals den Titel Markgraf von Baden durch die Titulierung nach dem neuen Herrschaftszentrum auf Burg Hohenbaden (Altes Schloss) in der heutigen Stadt Baden-Baden.

    Leben
    Hermann II. ist Sohn von Hermann I. von Verona und dessen Gemahlin Judith. Sein Vater hatte innerhalb der zähringischen Familie und des von dessen Großvater Berthold I. geführten (Titular-)Herzogtums Kärnten den Titel eines Markgrafen von Verona inne. Aus dieser Tradition heraus führte Hermann zunächst neben dem Titel eines Grafen im Breisgau (1087) den Titel eines Markgrafen von Limburg (um 1100) und benannte sich erstmals 1112 nach dem neuen Zentrum Baden.
    Die Ausbildung dieses neuen Zentrums geht auf den Ausgleich zwischen Staufern und Zähringern um das Herzogtum Schwaben zurück, in dessen Zug Hermann II. 1098 vom Kaiser Baden-Baden und die Vogtei über das Kloster Selz erhielt. Unmittelbar darauf dürfte er mit dem Bau der Burg Hohenbaden auf den Grundmauern eines alten keltischen Ringwalls begonnen haben.
    Für die Übertragung des Titels auf Baden dürfte eine wichtige Rolle gespielt haben, dass er damit den herzoglichen Rang seines Onkels Berthold II. und seines Vetters Konrad erhöhte. Daraufhin führte Hermann den Titel Dominus in Baden, comes Brisgaviae, marchio de Verona (Herr in Baden, Graf des Breisgau, Markgraf von Verona).
    Hermann II. gründete gemeinsam mit seiner Frau Judith von Backnang das Augustiner-Chorherrenstift in Backnang als Grablege und Memoria seiner Familie und stattete es 1123 - wohl nach dem Tod seiner Frau - mit weiteren Besitzungen aus. Hermann II. wurde hier auch beigesetzt, auf seiner Grabplatte ist in lateinischer Schrift Folgendes zu lesen:
    "In dieser Tumba liegt Markgraf Hermann von Baden, der der Gründer dieses Klosters und Tempels war. Er starb im Jahre tausend vermehrt um hundert und dreimal zehn vom Kinde an, das die fromme Jungfrau gebar. Als er mit der Nachkommenschaft hierher übertragen wurde, waren fünfzehnhundert Jahre verflossen, dazu zehn samt dreien." Quelle: Stiftskirchengemeinde Backnang.
    Als Markgraf von Baden führt Hermann die Ordnungszahl I, als Träger des Namens Hermann in der Familie die Ordnungszahl II. Die Ausführungen hier folgen der letzteren Zählung.

    Gedenken
    "Das Haus Baden feiert 900 Jahre Markgrafen von Baden! Vor 900 Jahren, am 27. April 1112, wird Markgraf Hermann II. erstmals als Markgraf von Baden bezeichnet, nach seiner Burg Hohenbaden über der heutigen Stadt Baden-Baden."[1]

    Siehe auch
    • Stammliste von Baden
    Literatur
    • Florian Lamke: Die frühen Markgrafen von Baden, die Hessonen und die Zähringer. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. 154 (2006) (ISSN 0044-2607) S. 21−42.
    • Johann Christian Sachs: Einleitung in die Geschichte der Marggravschaft und des marggrävlichen altfürstlichen Hauses Baden, Frankfurt und Leipzig 1764, Erster Theil, S. 266–289 in der Google-Buchsuche
    • Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg 1050 - 1515, herausgegeben von der Badischen Historischen Commission, bearbeitet von Richard Fester, Erster Band, Innsbruck 1900, S. 2–7 online im internet archive
    Weblinks
     Commons: Hermann II. von Baden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Grab Hermann II. in der Stiftskirche Backnang
    • Markgrafen von Baden auf Landeskunde online
    • Lithographie auf der Website Landeskunde online entdecken
    Einzelnachweise
    1 Publikation auf www.markgraf-von-baden.de (PDF; 1,7 MB)

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_II._(Baden)

    Name:
    Graf Hermann II., Graf im Breisgau, nannte sich zunächst Markgraf von Limburg, dann im Jahre 1112 erstmals Markgraf von Baden. Er hatte das Gebiet um Baden-Baden durch den Ausgleich der Zähringer mit den Staufern um das Herzogtum Schwaben erlangt und führte den von seinem Vater ererbten Markgrafentitel – ursprünglich jener der Mark Verona – in Verbindung mit dem neuen Herrschaftszentrum, der Burg Hohenbaden (Altes Schloss) in Baden-Baden.

    Hermann heiratete Judith von Backnang (Hessonen) in cir 1111. Judith (Tochter von Hesso II. von Backnang (Hessonen), der Jüngere und Judith) wurde geboren in cir 1080; gestorben in cir 1123 in Backnang, Baden-Württemberg, DE ; wurde beigesetzt in Grablege im Augustiner-Chorherrenstift in Backnang. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 348. Markgraf Hermann III von Baden, der Grosse  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1105; gestorben am 16 Jan 1160; wurde beigesetzt in Augustiner-Chorherrenstift, Backnang.
    2. 349. Judith von Baden (von Verona)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1162.

  6. 208.  Luitgard von Breisgau Graphische Anzeige der Nachkommen (133.Hermann10, 89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

  7. 209.  Graf Rudolf II. von ZähringenGraf Rudolf II. von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (134.Berthold10, 89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1082; gestorben in 1111.

  8. 210.  Herzog Berthold (Berchtold) III. von ZähringenHerzog Berthold (Berchtold) III. von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (134.Berthold10, 89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in zw 1085 und 1095; gestorben am 3 Dez 1122 in Molsheim; wurde beigesetzt in Kloster St. Peter, Freiburg.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Zähringen

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Berthold_III._(Zähringen)

    Berthold III. von Zähringen (* um 1085/1095; † 3. Dezember 1122 bei Molsheim im Elsass) war Herzog von Zähringen. Die Freiburger Tradition, wonach Berthold 1120 Freiburg im Breisgau gegründet habe, ist sehr zweifelhaft und eher auf seinen jüngeren Bruder Konrad zu beziehen.

    Berthold III. übernahm 1111 die Regentschaft von seinem Vater Berthold II. Er unterstützte Kaiser Heinrich V. und hatte maßgeblichen Anteil am Wormser Konkordat 1122. Als sein Todesdatum, für das früher auch der 19. Februar[1] sowie der 3. Mai[2] genannt wurden, konnte inzwischen der 3. Dezember 1122 gesichert werden.[3] Er starb an diesem Tag im Verlauf einer Fehde in der Nähe der Stadt Molsheim eines gewaltsamen Todes, wurde ins zähringische Hauskloster St. Peter bei Freiburg überführt und dort beigesetzt. Sein Bruder Konrad folgte ihm nach.
    Berthold III. war verheiratet mit Sofie von Bayern, einer Tochter von Heinrich dem Schwarzen.
    In Freiburg sind die zentrale Bertoldstraße und der Bertoldsbrunnen nach ihm benannt.


    Literatur
    • Ulrich Parlow: Die Zähringer. Kommentierte Quellendokumentation zu einem südwestdeutschen Herzogsgeschlecht des hohen Mittelalters (=Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Reihe A, Bd. 50). Stutgart, Kohlhammer, 1999, S. 125–156, Reg. 180-231.
    • Gerd Tellenbach: Berthold III., Herzog von Zähringen. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 160 (Digitalisat).
    • Georg von Wyß: Bertold III., Herzog von Zähringen. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 537 f.
    Einzelnachweise
    1 Unter Bezug auf Necrologium minus monasterii S. Petri Nigrae Silvae: In: Monumenta Germaniae Historica, Necrologia Germaniae, Tom. I, hrsg. von Franz Ludwig Baumann, Berlin 1888, S. 335. - Bei diesem Nekrologeintrag liegt eine Verwechslung mt dem am 18./19. Februar 1218 verstorbenen Berthold V. von Zähringen vor.
    2 Necrologium Zwifaltense. In: Monumenta Germaniae Historica, Necrologia Germaniae, Tom. I, hrsg. von Franz Ludwig Baumann, Berlin 1888, S. 251.
    3 Stephan Molitor, Das Todesdatum Herzog Bertolds III. von Zähringen im Reichenbacher Seelbuch in Kopenhagen. In: Die Zähringer. Eine Tradition und ihre Erforschung, hrsg. von Karl Schmid (=Veröffentlichungen zur Zähringerausstellung I). Sigmarngen, Jan Thorbecke Verlag, 1986, S. 37–42.

    Familie/Ehepartner: Sofie von Bayern (Welfen). [Familienblatt] [Familientafel]


  9. 211.  Herzog Konrad I. von ZähringenHerzog Konrad I. von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (134.Berthold10, 89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1090; gestorben am 8 Jan 1152 in Konstanz, Baden, DE; wurde beigesetzt in Kloster Sankt Peter.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Conrad I
    • Französischer Name: Conrad Ier de Zähringen
    • Titel (genauer): Herzog von Zähringen, Rektor von Burgund (ab 1127).
    • Titel (genauer): Duke of Zähringen (from 1122 until his death 1152), Rector of Burgundy (from 1127).
    • Titel (genauer): Duc de Zähringen (en 1122). Comte de Bourgogne (de 1128 à sa mort)

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Conrad_I,_Duke_of_Z%C3%A4hringen

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Conrad_Ier_de_Z%C3%A4hringen



    https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_I._(Zähringen)

    Konrad I. von Zähringen (* um 1090; † 8. Januar 1152 in Konstanz) war Herzog von Zähringen und ab 1127 Rektor von Burgund. Er verlieh 1120 zusammen mit seinem Bruder Berthold III. Freiburg im Breisgau das Marktrecht.
    Konrad wurde als Sohn Bertholds II. und dessen Gemahlin Agnes von Rheinfelden geboren. Er folgte 1122 seinem Bruder Berthold III. als Herzog von Zähringen nach. Die meiste Zeit seines Lebens stellte er sich gegen die Machtausbreitung der Staufer und verbündete sich hierzu zeitweise mit den Welfen.
    1127 geriet er in Konflikt mit Rainald von Burgund, weil beide Anspruch auf die burgundischen Besitzungen von Konrads ermordetem Neffen Wilhelm von Burgund erhoben. Hier profitierte der Zähringer von der Situation, in der sich der deutsche König befand. Weil König Lothar III. dringend Unterstützung gegen seine Rivalen, die Staufer, benötigte, trat er für Konrads Ansprüche ein. Die der Gegenseite lehnte er mit der umstrittenen Begründung ab, Rainald sei seiner Verpflichtung zur Anwesenheit am Hof nicht nachgekommen. Gleichzeitig verlieh er Konrad den Titel eines Rektors von Burgund, was etwa einer königlichen Stellvertreterschaft entsprach.
    Mit der Machtergreifung König Konrads III. 1138 entspannte sich das Verhältnis zu den Staufern wieder, so dass die Zähringer bis in die späten 1150er Jahre zu deren treuesten Parteigängern zählten. Konrad starb 1152 und wurde im zähringischen Hauskloster Sankt Peter beigesetzt.

    Konrad war verheiratet mit Clementia von Luxemburg-Namur (Haus Namur)
    • Adalbert, Begründer der Linie der Herzöge von Teck
    • Berthold IV., Herzog von Zähringen
    • Clementia, Ehefrau von Heinrich dem Löwen
    • Rudolf, Erzbischof von Lüttich.[1]
    • Hugo von Ullenburg


    Literatur
    • Eberhard Holz, Wolfgang Huschner (Hrsg.): Deutsche Fürsten des Mittelalters. Edition Leipzig, Leipzig 1995, ISBN 3-361-00437-3
    • Gerd Tellenbach: Konrad, Herzog von Zähringen. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, ISBN 3-428-00193-1, S. 533 f. (Digitalisat).
    • Georg von Wyß: Konrad, Herzog von Zähringen. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 634–638.
    Weblinks
     Commons: Konrad I. von Zähringen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Thomas Zotz: Rudolf. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 176 f. (Digitalisat).

    Konrad heiratete Clementia von Namur in cir 1130. Clementia (Tochter von Gottfried von Namur und Ermensinde von Luxemburg) wurde geboren in cir 1110; gestorben am 28 Dez 1158; wurde beigesetzt in St. Peter im Schwarzwald. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 350. Konrad von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 4 Jan 1140.
    2. 351. Herzog Berthold (Berchtold) IV. von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1125; gestorben am 8 Dez 1186.
    3. 352. Clementina von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 1167; wurde beigesetzt in Abbaye d'Hautecombe.
    4. 353. Herzog Adalbert I. (Albrecht) von Zähringen (von Teck)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1195.
    5. 354. Lebend  Graphische Anzeige der Nachkommen
    6. 355. Herzog Hugo von Zähringen (von Ullenburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 5 Feb 1152.

  10. 212.  Agnes von ZähringenAgnes von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (134.Berthold10, 89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in nach 8 Jan 1125.

  11. 213.  Liutgard von ZähringenLiutgard von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (134.Berthold10, 89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1087.

  12. 214.  Petrissa von ZähringenPetrissa von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (134.Berthold10, 89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1095; gestorben in cir 1115.

    Petrissa heiratete Graf Friedrich I. von Bar-Mümpelgard (von Pfirt) in 1111. Friedrich (Sohn von Graf Dietrich I. von Mousson-Scarponnois und Gräfin Ermentrud von Burgund) gestorben in Aug 1160. [Familienblatt] [Familientafel]


  13. 215.  Liutgard von ZähringenLiutgard von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (134.Berthold10, 89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1098; gestorben am 25 Mär 1131.

    Familie/Ehepartner: Gottfried II. von Calw. Gottfried (Sohn von Graf Adalbert II. von Calw und Wiltrud von Niederlothringen) wurde geboren in cir 1060; gestorben am 6 Feb 1131. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 356. Uta von Schauenburg (von Calw)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1115/1120; gestorben in cir 1197.

  14. 216.  Judith von ZähringenJudith von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (134.Berthold10, 89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1100.

    Familie/Ehepartner: Graf Ulrich II. von Gammertingen (Gammertinger). Ulrich (Sohn von Graf Ulrich I. von Gammertingen (Gammertinger) und Adelheid von Kyburg (von Dillingen)) gestorben am 18 Sep 1150 in Kloster Zwiefalten, Zwiefalten, Reutlingen, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 357. Graf Ulrich III. von Gammertingen (Gammertinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1165.

    Judith heiratete Egino von Zollern-Urach in Datum unbekannt. Egino (Sohn von Graf Friedrich I. von Zollern und Udilhild von Urach) wurde geboren in cir 1098; gestorben in nach 1134. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 358. Luithold von Aichelberg (Zollern-Urach)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1142; gestorben in 1189.

  15. 217.  Diepold III. von VohburgDiepold III. von Vohburg Graphische Anzeige der Nachkommen (135.Liutgard10, 89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1075; gestorben am 8 Apr 1146.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Markgraf auf dem Nordgau, von Nabburg, von Vohburg und Cham

    Notizen:

    Diepold III. von Vohburg
    (* 1075; † 8. April 1146) aus dem Haus der Rapotonen war Markgraf auf dem Nordgau und von Nabburg, Vohburg und Cham. Er war einflussreicher Gefolgsmann Heinrichs V. 1119 gründete er das Benediktinerkloster Reichenbach und 1133 das Zisterzienserkloster Waldsassen.

    Leben und Wirken
    Diepold III. war der älteste Sohn des Diepold II. von Vohburg, Markgraf auf dem Nordgau und von Giengen, und Liutgard von Zähringen. Luitgard übernahm nach dem Tod des Vaters in der Schlacht bei Mellrichstadt die Erziehung des dreijährigen Diepolds. Sie stand im Investiturstreit auf der Seite des Papstes und engagierte sich für die Benediktiner. Diepold III. ist vor allem bekannt als erster Schwiegervater des späteren Kaisers Friedrich Barbarossa. Die Ehe von Diepolds Tochter Adela, der Erbin des Egerlandes, mit dem jungen Staufer wurde vor dem 2. März 1147 in Eger geschlossen, aber im März 1153 in Konstanz nach sechs kinderlosen Jahren wieder geschieden.
    Er trat im Jahr 1093 mit seiner Volljährigkeit das väterliche Erbe an und wurde Markgraf auf dem Nordgau und von Giengen. Im Jahre 1099 übernahm Diepold III. das reiche Erbe seiner beiden Verwandten Ulrich von Passau und Rapoto V. von Cham, die Pfalzgrafenwürde Rapotos V. ging dabei aber verloren. Beide waren Ostern 1099 auf einem Hoftag in Regensburg an einer Seuche gestorben. Das Erbe umfasste die Herrschaft Vohburg und die Marken Cham und Nabburg. Die verstreuten Besitzungen dehnten sich bis nach Schwaben und Österreich aus.
    Diepold III. stand auf der Seite Heinrichs V. im Kampf gegen seinen Vater Heinrich IV. Er befand sich im Gefolge Heinrichs V. bei zahlreichen Reisen und Versammlungen, unter anderem in Quedlinburg und beim Zug nach Italien 1111 und 1116. 1122 war er am Zustandekommen des Wormser Konkordats beteiligt. Er war bei der Thronbesteigung von Lothars III. anwesend und schlug sich bei den aufbrechenden Konflikten gegen den Welfen auf die Seite der Staufer. Darauf folgte eine Aussöhnung, die unter anderem mit seiner zweiten Ehe und der seines Sohnes Diepold IV. besiegelt wurde. Im Gefolge Lothars traf er 1131 in Lüttich mit Papst Innozenz II. zusammen und begegnete Bernhard von Clairvaux. Diepold III., der 1103 Mitbegründer des Klosters Kastl war, gründete 1119 das Kloster Reichenbach und 1133 das Kloster Waldsassen. Diese Gründung, die von Volkenroda aus erfolgte, setzte den Landausbau im Egerland bzw. die Bildung des späteren Stiftlands in Gang.

    Erste Ehe
    Die erste Ehe schloss er vor 1118 mit Adelajda von Polen (* 1090/91, † 1127), einer Tochter des Fürsten Władysław I. Herman, mit der er fünf Kinder hatte.

    Zweite Ehe
    Die zweite Ehe ging er mit Kunigunde von Beichlingen aus dem Haus Northeim ein, einer Tochter des Grafen Kuno, Witwe des Wiprecht III. Graf von Groitzsch. Aus dieser Ehe stammten drei weitere Kinder.

    Dritte Ehe
    Seine dritte Ehe schloss er mit Sophia, der Schwester eines ungarischen Grafen namens Stephan. Aus dieser Ehe stammten zwei Kinder.

    Literatur
    • Rudolf Langhammer: Waldsassen – Kloster und Stadt. Waldsassen 1936, S. 10–13.
    • Wolfgang Rappel: Diepoldinger, Markgrafen. In: Karl Bosl (Hrsg.): Bosls bayerische Biographie. Pustet, Regensburg 1983, ISBN 3-7917-0792-2, S. 138 (Digitalisat).
    • Sigmund von Riezler: Diepold I., Markgraf von Vohburg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 5, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 153 f.
    • Robert Treml: Markgraf Diepold III. – der Stifter des Klosters Waldsassen. In: Franz Busl (Hrsg.): Waldsassen – 850 Jahre eine Stätte der Gnade. Hof 1983, ISBN 3-921615-56-9, S. 23–32.
    Einzelnachweise
    1 Eduard Hlawitschka: Weshalb war die Auflösung der Ehe Friedrich Barbarossas und Adela von Vohburg möglich? In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 61/2005, S. 506–536, hier: S. 528.
    2 Tobias Weller: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert. Köln/Weimar/Wien 2004, S. 786–796 und Tafel 13 (o.S.).

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Diepold_III._von_Vohburg

    Diepold heiratete Adelajda (Adelheid) von Polen in vor 1118. Adelajda (Tochter von Fürst Władysław I. (Hermann) von Polen (Piasten) und Judith (Salier)) wurde geboren in 1090/91; gestorben in 1127. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 343. Markgraf Diepold IV. von Vohburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 1130.
    2. 344. Luitkart (Sophia?)) von Vohburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1148.
    3. 345. Euphemia von Vohburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 1144.
    4. 346. Adela von Vohburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 1127; gestorben in nach 1187.
    5. 347. Judith (Jutta) von Vohburg  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Familie/Ehepartner: Kunigunde von Beichlingen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Sophia von Ungarn. [Familienblatt] [Familientafel]


  16. 218.  Konrad von Württemberg (von Giengen)Konrad von Württemberg (von Giengen) Graphische Anzeige der Nachkommen (135.Liutgard10, 89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben am 30 Jul 1130.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Giengen; Markgraf von Giengen

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Giengen_an_der_Brenz

    Giengen an der Brenz

    Die ehemalige Freie Reichsstadt Giengen an der Brenz liegt im Osten Baden-Württembergs an der Grenze zu Bayern, etwa zehn Kilometer südöstlich von Heidenheim an der Brenz und 30 Kilometer nordöstlich von Ulm. Sie ist nach der Kreisstadt Heidenheim die zweitgrößte Stadt des Landkreises Heidenheim und die fünftgrößte Stadt in der Region Ostwürttemberg. Giengen gehört zum Mittelbereich Heidenheim, der alle Gemeinden des Landkreises Heidenheim umfasst, und ist seit 1. Januar 1999 Große Kreisstadt.

    Geschichte
    Giengen wurde zum ersten Mal im Jahr 1078 als Giengin in einer Chronik des Klosters Petershausen urkundlich erwähnt. Die Herkunft des Namens ist nicht gesichert. Die Siedlung entwickelte sich um eine Burg, die im 14. Jahrhundert noch erwähnt war. Im 13. Jahrhundert war Giengen bereits als Stadt genannt. 1391 konnte sie ihre Reichsfreiheit erlangen. 1395 trat sie dem Schwäbischen Städtebund bei. Die Stadt konnte sich jedoch kein Herrschaftsgebiet erwerben. Sie führte die Reformation ein und trat 1608 der evangelischen Union bei. Als Freie Reichsstadt besaß sie das Recht der „Hohen Gerichtsbarkeit“, d. h., das Recht bei schweren Straftaten die Todesstrafe verhängen zu können. So wurde 1615 Apollonia Sailer („Sailer Apel“) als Hexe angeklagt und zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt.[5] Mit Württemberg gab es oft Streitigkeiten über die Obrigkeit. Am 5./15. September 1634 brannte die Stadt bis auf wenige Überreste vollständig ab; zum Gedenken an diesen Tag schuf der aus Giengen stammende Ulmer Stadtmaler Stötzlin das sogenannte „Brandbild“, das heute noch in der Stadtkirche besichtigt werden kann.

    Durch die Mediatisierung in der Folge des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 kam die Stadt an das Königreich Württemberg und wurde 1806 Sitz eines Oberamtes, das jedoch 1809 bereits wieder aufgelöst wurde. Fortan gehörte die Stadt zum Oberamt Heidenheim, aus dem 1938 der Landkreis Heidenheim hervorging. 1972 erreichte das Stadtgebiet seine heutige Ausdehnung.

    Die Einwohnerzahl der Stadt Giengen überschritt 1996 die 20.000-Einwohner-Grenze. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die baden-württembergische Landesregierung dann mit Wirkung vom 1. Januar 1999 beschloss.

    Stadtteile
    Die Burg im Stadtteil Burgberg wurde 1209 erstmals als Burg Berg, der zugehörige Weiler 1372 als Berg erstmals erwähnt. Von den Herren von Berg kam der Ort an verschiedene Geschlechter. Ein Teil kam 1328 schließlich an die Herren von Öttingen. Die andere Hälfte war im Besitz der Herren von Böbingen. Im 14. Jahrhundert waren die Herren von Stein Besitzer, und schließlich 1452 waren die Herren von Grafeneck, die den Ort bis 1728 beherrschten, die Ortsherren. Dann fiel der Ort wieder an die von Öttingen. Im Schloss und im Weiler stand die hohe Obrigkeit und teilweise auch die niedrige Obrigkeit der württembergischen Herrschaft Heidenheim zu, sonst den Schlossherren. 1806 fiel der Ort an Bayern, 1810 an Württemberg und gehörte zum Oberamt Heidenheim. Das Schloss wurde 1838 von den Öttingen an Freiherr von Linden verkauft. 1936 erwarb es die Gemeinde. Im Ort wurde im 18. Jahrhundert von der Ortsherrschaft Fahrendes Volk angesiedelt, das überwiegend der Volksgruppe der Jenischen angehörten.

    Hohenmemmingen wurde 1250 erstmals erwähnt. Der Ort gehörte zur Herrschaft Staufen, die den Ort 1353 an die Herren von Helfenstein verkauften. Somit gelangte der Ort an die Herrschaft Heidenheim und kam mit diesem 1504 an Württemberg. Es gehörte schon früh zum Oberamt Heidenheim.

    Hürben wurde 1171 als Hurwin (Sumpf) erstmals erwähnt. Über mehrere Herrschaften kam auch Hürben an Heidenheim, wurde 1442 an Ulm verpfändet und 1448 jedoch wieder mit Heidenheim an Württemberg und gehörte zum Oberamt Heidenheim.

    Sachsenhausen wurde 1143 als Sachsenhusen erstmals erwähnt. Auch dieser Ort kam über verschiedene Herrschaften an Heidenheim und damit 1448 an Württemberg und war dem Oberamt Heidenheim zugehörig.

    Wappen
    Das Wappen der Stadt Giengen an der Brenz zeigt in Blau ein aufgerichtetes goldenes Einhorn. Die Stadtflagge ist blau-gelb.

    Schon ein Siegel von 1293 zeigt das Einhorn als Wappenfigur, ebenso wie die Freie Reichsstadt Schwäbisch Gmünd. Doch haben beide Städte eine andere Blasonierung. Im 14. Jahrhundert tauchte in den Siegeln Giengens auch der Reichsadler auf. Im 19. Jahrhundert wurden Einhorn und die württembergischen Hirschstangen auf gespaltenem Schild dargestellt. Seit 1890 ist das Einhorn wieder das alleinige Wappensymbol. Die Flagge ist erstmals seit 1546 nachweisbar.

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Name:
    Erwähnt / Mentioned / Mentionné (1081-1122)

    Markgraf von Giengen an der Brenz; wehrt sich um sein mütterliches Erbe, das durch Schenkungen seiner Oheime an das Kloster Hirsau stark geschmälert zu werden drohte, vermachte aber selbst dem Kloster Blaubeuren Güter in der Gegend von Göppingen; scheint Anhänger Kaiser Heinrichs V. gewesen zu sein und ist wohl derselbe Konrad, den Heinrich V. um 1120 zum Herzog von Ravenna, Präses und Markgraf von Tuszien einsetzte.

    Familie/Ehepartner: Hedwig von Spitzenberg-Sigmatingen ?. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 359. Graf Ludwig von Württemberg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in spätestens 1166.

    Familie/Ehepartner: Werntrud. [Familienblatt] [Familientafel]


  17. 219.  Gräfin Adelheid von Mochental (von Vohburg)Gräfin Adelheid von Mochental (von Vohburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (135.Liutgard10, 89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    Name:
    Filiation nicht gesichert ??

    Familie/Ehepartner: Graf Heinrich von Berg (Schelklingen?). Heinrich (Sohn von Graf Poppo von Berg (Schelklingen?)) gestorben am 11 Dez 1127?. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 360. Gräfin Salome von Berg (Schelklingen?)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1093 in Ehingen, Donau; gestorben am 27 Jul 1144.
    2. 361. Rixa (Richenza) von Berg (Schelklingen?)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 362. Graf Diepold von Berg-Schelklingen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in spätestens 1166.

  18. 220.  Ludwig II. von Sigmaringen (von Spitzenberg) Graphische Anzeige der Nachkommen (136.Richinza10, 89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    Name:
    Diese Person ist nicht urkundlich bekannt. Es ist aber das Bindeglied zwischen den bekannten Ludwig I. und Ludwig III (bzw. Rudolf).
    Ich nenne ihn hier einfach mal Ludwig II. weil es von der Namensfolge wie auch den Daten hinkommt. -ms-

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 363. Graf Rudolf von Sigmaringen (von Spitzenberg)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  19. 221.  Graf Adalbert II. von Mörsberg und Dill (Haus Nellenburg)Graf Adalbert II. von Mörsberg und Dill (Haus Nellenburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (137.Eberhard10, 90.Eberhard9, 59.Hedwig8, 37.Brigida7, 20.Gisela6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1070; gestorben am 30 Aug 1125.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Dill; Graf von Dill
    • Titel (genauer): Grafschaft Mörsberg; Graf von Mörsberg
    • Besitz: Burg Mörsberg; Gelangt nach dem Tode seines Schwiegervaters 1105 in den Besitz der Burg Mörsberg bei Pfirt im Elsass und führte den vor und nach ihm nicht belegten Titel eines Grafen von Morisberk.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Adalbert_von_Mörsberg

    Adalbert II. Graf von Mörsberg (* um 1070; † zwischen 1124 und 30. August 1125) war Vogt der Klöster Allerheiligen in Schaffhausen und Schwabenheim bei Bad Kreuznach, Graf von Dill (Hunsrück) und Mörsberg (Elsass) sowie Besitzer der Mörsburg und der Kirche Illnau bei Winterthur (1111).

    Adalbert wurde wohl um 1070 als Sohn von Eberhard VII. von Nellenburg geboren. Einer seiner Onkel war Erzbischof von Trier, ein anderer Abt im Kloster Reichenau.

    Nach dem frühen Tod seines Vaters 1075 im Sachsenkrieg Heinrichs IV. übernahm er zwischen 1096 und 1098, schon zu Lebzeiten seines Onkels Burchard III., des regierenden Grafen von Nellenburg, von diesem das Amt des Klostervogts für die Eigenklöster der Nellenburger, in welchem er sich wegen unrechtmäßiger Beanspruchung von Klostergut und Brutalität den Mönchen gegenüber einen üblen Ruf erwarb. Urkunden belegen Bemühungen seiner Verwandten, die entstandenen Schäden wieder gut zu machen.

    Durch die Heirat mit Mechthild von Bar-Mömpelgard, Tochter von Dietrich I., Graf von Mousson, Bar, Altkirch und Pfirt aus dem Haus Scarponnois und Ermentrude von Burgund, Erbin der Grafschaft Mömpelgard, gelangte er nach dem Tode seines Schwiegervaters 1105 in den Besitz der Burg Mörsberg bei Pfirt im Elsass und führte den vor und nach ihm nicht belegten Titel eines Grafen von Morisberk.

    Als sein Onkel 1105/1106 ohne männliche Nachkommen starb, erhielt sein älterer Bruder Dietrich Stammburg und Titel des Grafen von Nellenburg, ihm selbst fiel ein beträchtlicher Anteil des Eigenbesitzes (so Burg Dill im Hunsrück mit Kloster Schwabenheim bei Kreuznach, Besitz in Sponheim, Hamm (Eifel), Kastellaun,) und der Lehen (Reichsgut Kreuznach mit Burg Böckelheim) der Nellenburger zu. 1107 ist er als Graf von Dill belegt. 1112 wird ein Adalbert als Graf im Trechirgau genannt[1]. Die Mörsburg bei Winterthur erhielt durch ihn ihren Namen. Burg Dill und Mörsburg scheinen zu seiner Zeit erheblich ausgebaut oder gar erst erbaut worden zu sein.

    Sein Cousin Bruno von Bretten war 1102–1124 Erzbischof von Trier.

    Seine Tochter Mechthild von Mörsberg († 12. März 1152/80) verheiratete er mit Meginhard von Sponheim (* um 1085; † um 1135). Dieser Akt war insofern von großer Bedeutung, als dadurch Grafentitel und erheblicher Grundbesitz an Meginhard übergingen und es so zur Begründung der Grafschaft Sponheim kam.

    Titel (genauer):
    Die erste gesicherte urkundliche Erwähnung der Herren von Mörsberg stammt aus dem Jahr 1183, als der Bischof von Basel einen Rechtsstreit zwischen Lütfried von Pfirt, Ulrich von Butingen und Heinricus und Walterus de Morsberc entschied. Die Burg selbst wird in Urkunden aus den Jahren 1241 und 1243 zum ersten Mal als pfirtisches Lehen erwähnt. Aus dem Jahr 1271 findet sich eine weitere Erwähnung in den Quellen, als die Herrschaft Pfirts an den Bischof von Basel verkauft wurde. Neue Lehnsherren fanden die Herren von Morimont mit dem Tod des letzten Grafen von Pfirt im Jahr 1324, dessen Erbe, darunter auch Burg Morimont an die Habsburger überging. Dieses Lehen wurde fortan bis in das 16. Jahrhundert erneuert.
    1356 wurde Mörsberg, wie viele andere Burganlagen in der Region, beim Erdbeben von Basel schwer beschädigt und musste neu aufgebaut werden. Weitere verheerende Zerstörungen erfolgten durch eidgenössische Truppen in den Feldzügen von 1445 und 1468 durch den Sundgau, als sich Peter von Mörsberg auf österreichischer Seite gegen die Schweizer stellte.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Mörsberg

    Titel (genauer):
    Die erste gesicherte Erwähnung von Dill stammt aus dem Jahre 1107, als ein Adalbert, comes de Dille, als Zeuge der Gründungsurkunde des Klosters Springiersbach in Erscheinung tritt. Jener Adalbert II., Graf von Mörsberg und Dill (* um 1070; † 30. August 1125), aus der Familie der am westlichen Bodensee ansässigen Nellenburger, hatte aus dem Erbe seiner Urgroßmutter, Hedwig von Egisheim stammenden Besitz im Nahegau, darunter auch Dill, geerbt. Adalberts Tochter Mechtild von Mörsberg heiratete Meginhard von Sponheim. Dadurch fiel Dill an die Grafschaft Sponheim.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Dill_(Gemeinde)
    https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Dill

    Adalbert heiratete Mathilde (Mechthild) von Mousson-Scarponnois in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 364. Mechthild von Mörsberg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Burg Mörsberg; gestorben am 12 Mrz 1152/80.

  20. 222.  Ida (Jutta) von Werl-ArnsbergIda (Jutta) von Werl-Arnsberg Graphische Anzeige der Nachkommen (138.Friedrich10, 91.Konrad9, 61.Bernhard8, 39.Hermann7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1103 in Arnsberg; gestorben in nach 1154.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ida_von_Arnsberg

    Ida von Arnsberg (auch Jutta von Arnsberg) (* um 1103 in Arnsberg; † nach 1154) war in erster Ehe mit Gottfried von Cappenberg verheiratet und trat nach dessen Willen in den Prämonstratenserorden ein. Nach seinem Tod heiratete sie Gottfried von Cuyk und wurde Begründerin der neuen Linie der Grafen von Arnsberg.

    Leben
    Sie war die einzige Tochter von Graf Friedrich von Arnsberg und der Mutter Adelheid von Limburg, einer Tochter des Herzogs Heinrich I. Als solche war sie die Erbin der Grafschaft Arnsberg. Sie war in noch sehr jungen Jahren, etwa um 1120, in erster Ehe mit Gottfried von Cappenberg verheiratet worden. Dieser war Gründer des Prämonstratenserklosters Cappenberg. Nur mit Mühe konnte er seinen Bruder Otto und seine Frau von diesen Plänen überzeugen. Ein Teil der Besitzungen stammte aus dem Heiratsgut. Ida gilt somit als Mitstifterin des Klosters Cappenberg. Auch stieß die Gründung auf erheblichen, teilweise gewaltsamen Widerstand des Grafen Friedrich, der in Gottfried seinen Nachfolger gesehen hatte. Die Vita Gottfrieds berichtet etwa davon, dass ein Adeliger, wohl auf Befehl Friedrichs, Ida zeitweise entführt hatte. Nach dem Tod Friedrichs wurde vor allem für Ida und seine Schwestern, unter diesen Gerberga von Cappenberg, in unmittelbarer Nähe des Klosters Cappenberg und mit diesem als Doppelkloster verbunden ein Konvent für Frauen eingerichtet. Ida war damit eine der ersten Prämonstratenserinnen im deutschen Raum.

    Die ältere Forschung ging noch davon aus, dass Ida auch nach dem Tod Gottfrieds dem geistlichen Leben treu blieb und schließlich Äbtissin des Stift Herford wurde.[1] Dabei dürfte es sich allerdings um eine Verwechselung mit ihrer Tochter handeln.

    Heute ist eigentlich unstrittig, dass Ida das Kloster nach dem Tod ihres ersten Mannes verließ und nachdem Kaiser Lothar III. sein Einverständnis erklärt hatte, Gottfried von Cuyk heiratete. Möglicherweise hat Norbert von Xanten, der bei der Gründung Cappenbergs eine zentrale Rolle spielte und gleichzeitig die Familie Cuyk gut kannte, darauf Einfluss genommen.

    Zum Zeitpunkt der zweiten Heirat war Ida etwa zwanzig Jahre alt. Mit Gottfried von Cuyk begründete sie die neuere Linie der Grafen von Arnsberg-Cuyk. Aus der Ehe ging Graf Heinrich I. von Arnsberg hervor. Die Tochter Adelheid heiratete Graf Eberhard I. von Altena. Die Tochter Jutta war Äbtissin des Stifts Herford. Friedrich II. war der Begründer der Nebenlinie der Edelherren von Arnsberg. Eine namentlich nicht bekannte Tochter heiratete Graf Hermann II. von Virneburg.

    Mehr unter dem Link oben..

    Name:
    Begründerin der neuen Linie der Grafen von Arnsberg.

    Ida heiratete Gottfried von Cappenberg in cir 1120. Gottfried wurde geboren in 1096/97 in Cappenberg bei Lünen; gestorben am 13 Jan 1127 in Ilbenstadt bei Friedberg. [Familienblatt] [Familientafel]

    Ida heiratete Graf Gottfried I. von Cuyk in cir 1128. Gottfried (Sohn von Heinrich I. (Hendrik) von Cuyk und Alveradis von Hochstaden) gestorben in nach 1168. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 365. Graf Heinrich I. von Arnsberg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1128; gestorben am 4 Jun 1200 in Arnsberg.
    2. 366. von Arnsberg  Graphische Anzeige der Nachkommen

  21. 223.  Irmgard von Stade (Udonen) Graphische Anzeige der Nachkommen (140.Lothar-Udo10, 92.Oda9, 62.Hermann8, 40.Rudolf7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1178.

    Notizen:

    Name:
    Urkundlich 1151

    Familie/Ehepartner: Graf Poppo IV. von Henneberg. Poppo (Sohn von Graf Gotebold II. von Henneberg (von Würzburg) und Luitgard von Hohenberg) wurde geboren in vor 1128; gestorben in zw 6 Mrz 1156 und 1 Sep 1156; wurde beigesetzt in Kloster Vessra, Thüringen. [Familienblatt] [Familientafel]


  22. 224.  Liutgard von Stade (Udonen)Liutgard von Stade (Udonen) Graphische Anzeige der Nachkommen (141.Rudolf10, 92.Oda9, 62.Hermann8, 40.Rudolf7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Liutgard heiratete Friedrich II. von Sommerschenburg in Datum unbekannt, und geschieden in cir 1144. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 367. Äbtissin Adelheid von Sommerschenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1130; gestorben am 1 Mai 1184 in Stitskirche St. Servatius, Quedlinburg.

    Liutgard heiratete König Erik III. von Dänemark in 1144, und geschieden in 1146. Erik (Sohn von Jarl Håkon und Ragnhild) wurde geboren in cir 1100 bis 1105 in Fünen; gestorben am 27 Aug 1146 in Odense. [Familienblatt] [Familientafel]


  23. 225.  Adolf von BergAdolf von Berg Graphische Anzeige der Nachkommen (142.Adolf10, 93.Adelheid9, 63.Ida8, 41.Bernhard7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in zw 1120 und 1127; gestorben in 1148 in bei Damaskus.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Militär / Gefecht: Teilnehmer am zweiten Kreuzzug

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_von_Berg_(Kreuzfahrer)

    Adolf von Berg (* zwischen 1120 und 1127; † Juli/August 1148 bei Damaskus) war ein deutscher Adliger und Kreuzfahrer.

    Er ist der älteste Sohn des Grafen Adolf II. von Berg aus dessen erster Ehe mit Adelheid von Arnsberg (oder von Cappenberg).

    Im Heer König Konrads III. begleitete er 1147 seinen Vater auf dem Zweiten Kreuzzug. Laut dem Bericht des Chronisten Jean des Preis fiel er beim Rückzug des Kreuzzugsheeres von der erfolglosen Belagerung von Damaskus, das heißt kurz nach dem 28. Juli 1148.[1]

    Er hatte keine Kinder. Das Erbe seines Vaters traten seine Halbbrüder aus dessen zweiten Ehe an.

    Militär / Gefecht:
    Der Zweite Kreuzzug war ein von der katholischen Kirche geförderter Kriegszug zur Entlastung der Kreuzfahrerstaaten, der durch den Verlust der Grafschaft Edessa im Jahr 1144 veranlasst wurde. Er begann 1147 und endete nach mehreren Niederlagen der Kreuzfahrer im Heiligen Land im Jahr 1149 als Misserfolg; die Christen konnten allerdings auf anderen Schauplätzen Erfolge verbuchen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Zweiter_Kreuzzug

    Gestorben:
    Gefallen im zweiten Kreuzzug


  24. 226.  Graf Eberhard I. von Berg-AltenaGraf Eberhard I. von Berg-Altena Graphische Anzeige der Nachkommen (142.Adolf10, 93.Adelheid9, 63.Ida8, 41.Bernhard7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1130; gestorben am 23 Jan 1180.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1161 bis 1180, Grafschaft Altena; Graf von Altena

    Notizen:

    Eberhard I. von Berg-Altena (* um 1130; † 23. Januar 1180) war Graf von Altena von 1161 bis 1180.

    Er war der Sohn von Graf Adolf II. von Berg aus dessen zweiter Ehe mit Irmgard von Schwarzenburg. Sein Bruder war Graf Engelbert I. von Berg (* 1157; † 1189), mit dem er in langjährigem Streit lag.

    Bei seinem Tod wurde seine Grafschaft Altena zwischen seinen beiden ältesten Söhnen, Arnold und Friedrich, aufgeteilt.

    Ehe und Nachkommen
    Er war verheiratet mit Adelheid von Cuyk-Arnsberg. Der Ehe entstammten:

    Arnold von Altena (* ca. 1150; † 1209)
    Friedrich von Berg-Altena (* ca. 1155; † 1198)
    Adolf von Altena, Erzbischof von Köln (* 1157; † 1220)
    Oda († 1224), ∞ Graf Simon von Tecklenburg
    Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Wilhelm Crecelius: Eberhard I., erster Graf von Altena. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 5, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 532–534.

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Eberhard_I._von_Berg-Altena

    Name:
    Lag mit seinem Bruder, Graf Engelbert I. von Berg (* 1157; † 1189), in langjährigem Streit.

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Altena

    Familie/Ehepartner: Adelheid von Cuyk-Arnsberg. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 368. Arnold von Altena  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am vermutlich vor 1150; gestorben in 03 Mai 1206/1207 oder 1209.
    2. 369. Oda von Berg-Altena  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1145; gestorben in 1224.

  25. 227.  Graf Engelbert I. von BergGraf Engelbert I. von Berg Graphische Anzeige der Nachkommen (142.Adolf10, 93.Adelheid9, 63.Ida8, 41.Bernhard7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in Jul 1189 in Kubin, Banat.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Engelbert_I._(Berg)

    Engelbert I. von Berg (* unbekannt; urkundlich 1152–1189; † Anfang Juli 1189 in Kubin (serb. Kovin) im Banat, heute Serbien) war von 1161 bis 1189 Graf von Berg.

    Leben
    Engelbert war ein Sohn von Adolf II. von Berg aus dem Dynastengeschlecht Berg-Altena und dessen zweiter Ehefrau Irmgard von Schwarzenburg. Als Engelberts Vater im Jahr 1160 als Mönch in das Kloster Altenberg ging, teilte dieser die Grafschaft zwischen seinen zwei Söhnen Engelbert und Eberhard auf. Letzterer war der Ältere der beiden und erhielt die westfälischen Gebiete mit der Burg Altena, der späteren Grafschaft Mark. Engelbert dagegen empfing die rheinischen Gebiete mit Schloss Burg, die Grafschaft Berg. Urkundlich nachweisbar als Graf von Berg ist Engelbert ab 1165.

    Durch seine Treue zum Kaiser Friedrich Barbarossa und den Kölner Erzbischöfen gelang es ihm, die Grafschaft zu stabilisieren und die Einnahmen zu vergrößern. Er erweiterte seine Besitzungen um die Burgen Bensberg, Neu-Windeck und Elberfeld. Wohl im Frühjahr 1189 erhielt Engelbert vom Edelherrn Arnold von Teveren dessen gesamten rechtsrheinischen Besitz zu Holthausen, Düsseldorf, Buscherhof, Eickenberg bei Millrath, Monheim, Himmelgeist, am Rheinufer nahe Holthausen und an der Anger für 100 Mark als Pfand.[2] Das Pfand wurde nie eingelöst. Damit gelang Engelbert eine deutliche Abrundung der Grafschaft Berg im Norden. Kurz darauf brach er im Mai 1189 im Heer Kaiser Friedrich Barbarossas zum Dritten Kreuzzug auf. Die Reise führte sie die Donau entlang über den Balkan. Bereits Anfang Juli 1189 starb Engelbert bei Kubin in Serbien, nahe der damaligen ungarisch-byzantinischen Grenze.[3] Er war nach seinem Bruder Adolf der Zweite der Familie, der auf einem Kreuzzug starb. Mit dem Tod von Engelberts Söhnen Graf Adolf III., der 1218 auf dem Fünften Kreuzzug fiel, und Engelbert, der als Engelbert I. Erzbischof von Köln war und 1225 bei einem Überfall bei Gevelsberg getötet wurde, starb seine Familie im Mannesstamm aus.

    Engelbert heiratete Margaretha von Geldern in Spätestens 1175. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 370. Adolf III. von Berg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Spätestens 1175; gestorben am 7 Aug 1218 in Damiette, Ägypten.

  26. 228.  Arnold von AltenaArnold von Altena Graphische Anzeige der Nachkommen (143.Eberhard10, 93.Adelheid9, 63.Ida8, 41.Bernhard7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am vermutlich vor 1150; gestorben in 03 Mai 1206/1207 oder 1209.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Altena; Graf von Altena
    • Wohnort: Burg Altena

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Arnold_von_Altena

    Arnold von Altena (* vermutlich vor 1150; † 3. Mai 1206, 1207 oder 1209) war Graf von Altena und ein Sohn von Eberhard I. von Berg-Altena.

    Er ließ zusammen mit seinem Bruder, dem Kölner Erzbischof Adolf I., die Isenburg bei Hattingen errichten und verfügte über viele Liegenschaften. Er gilt als Begründer der Berg-Altenaer Linie Isenberg.
    Sein Sohn Friedrich von Isenberg ging als einer der Mörder des Erzbischofs Engelbert I. von Köln in die Geschichte ein. Weitere Söhne waren der Bischof von Osnabrück Engelbert I. von Isenberg und der Bischof von Münster Dietrich III. von Isenberg. Auch diese waren in den Mord verwickelt.

    Ehe
    Arnold heiratete Mechthild, Tochter von Florenz III. von Holland.


    Siehe auch
    • Grafen von Hövel
    • Grafschaft Altena
    Weblinks
    • Veröffentlichungen zu Arnold von Altena im Opac der Regesta Imperii

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Altena

    Wohnort:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Altena

    Familie/Ehepartner: Mechthild von Holland. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 371. Friedrich von Isenberg (von Altena)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 1193; gestorben am 14 Nov 1226 in Köln, Nordrhein-Westfalen, DE.
    2. 372. Agnes von Altena  Graphische Anzeige der Nachkommen

  27. 229.  Oda von Berg-AltenaOda von Berg-Altena Graphische Anzeige der Nachkommen (143.Eberhard10, 93.Adelheid9, 63.Ida8, 41.Bernhard7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1145; gestorben in 1224.

    Oda heiratete Graf Simon I. von Tecklenburg in Datum unbekannt. Simon (Sohn von Graf Heinrich I. von Tecklenburg und Eilike (Heilwig) von Oldenburg) wurde geboren in cir 1140; gestorben am 8 Aug 1202. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 373. Oda von Tecklenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1180; gestorben am 5 Apr 1221.
    2. 374. Graf Otto I. von Tecklenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1185; gestorben am 11 Sep 1263.

  28. 230.  Gisela von Schwarzburg-KäfernburgGisela von Schwarzburg-Käfernburg Graphische Anzeige der Nachkommen (144.Gisela10, 93.Adelheid9, 63.Ida8, 41.Bernhard7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1118; gestorben in 1147.

    Gisela heiratete Pfalzgraf Friedrich V. von Putelendorf in nach 1126. Friedrich wurde geboren in vor 1114; gestorben am 31 Jan 1179. [Familienblatt] [Familientafel]


  29. 231.  Graf Heinrich I. von Schwarzburg-KäfernburgGraf Heinrich I. von Schwarzburg-Käfernburg Graphische Anzeige der Nachkommen (144.Gisela10, 93.Adelheid9, 63.Ida8, 41.Bernhard7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1130; gestorben am 26 Jul 1184 in Peterskirche, Erfurt.

  30. 232.  Graf Günter II. (III.) von Schwarzburg-KäfernburgGraf Günter II. (III.) von Schwarzburg-Käfernburg Graphische Anzeige der Nachkommen (144.Gisela10, 93.Adelheid9, 63.Ida8, 41.Bernhard7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in zw 1129 und 1135; gestorben in 1197.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Hallermund; Graf von Hallermund
    • Titel (genauer): Graf von Kevernburg (1169–1197) Vogt von Kloster Georgenthal (1168) Graf von Schwarzburg (1184) Graf von Loccum-Hallermund (1191)
    • Ereignis: 1195; Nimmt das Kreuz

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Günther_II._(Schwarzburg-Käfernburg)

    Graf Günter II. von Kevernburg (Käfernburg-Schwarzburg) und Hallermund (* zwischen 1129 und 1135; † 1197) war der jüngere Sohn des Grafen Sizzo III. von Schwarzburg-Käfernburg mit Gisela von Berg (ca. 1120 verheiratet), mögliche Tochter von Graf Adolf I. von Berg († um 1106) und der Adelheid von Kleve, Tochter von Graf Dietrich I.

    Nach dem Tod seines Vaters trat er gemeinsam mit seinem Bruder Heinrich I. das Erbe an. Erst nach jahrelangem Erbkrieg wurde er Graf von Kevernburg. Wie er in den Besitz der Herrschaften Wiehe und Grafschaft Rabenswalde gelangte – mit denen er belehnt wurde – ist unbekannt. Er stritt weiterhin mit dem Bruder, auch mit dem stärker werdenden Landgrafen von Thüringen und anderen Nachbarn, und zog mehrmals mit Kaiser Friedrich I. nach Italien.

    1184 erbte er nach dem kinderlosen Tod seines Bruders Heinrich I. die Schwarzburg und überließ sie seinem älteren Sohn Heinrich II., dem Gründer der Linie Schwarzburg.

    1191 wurde er Graf von Loccum-Hallermund.

    Name:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Stammliste_des_Hauses_Schwarzburg#a

    Titel (genauer):
    Grafschaft Hallermund (auch Hallermünde oder Hallermunt) war zwischen dem 12. Jahrhundert und dem 15. Jahrhundert eine Reichsgrafschaft im hannoverschen Fürstentum Calenberg. Im 18. Jahrhundert wurde die Reichsgrafschaft wieder errichtet.
    Nachdem ein Graf von Hallermund 1191 im Dritten Kreuzzug gestorben war und die zuvor an den Bischof von Hildesheim verpfändete Burg nicht wieder eingelöst wurde, fiel diese an die Grafen von Kevernburg in Schwarzburg. Sie gründeten in Hallermund eine Seitenlinie.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Hallermund

    Familie/Ehepartner: Gertrud von Wettin (von Meissen). Gertrud (Tochter von Markgraf Konrad I. von Wettin (Meissen) und Luitgard von Ravenstein) gestorben in vor 1180. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 375. Graf Heinrich II. von Schwarzburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 20 Feb 1236.
    2. 376. Graf Günther III. von Schwarzburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1150; gestorben in nach 31 Mrz 1223.
    3. 377. Luitgard von Schwarzburg-Käfernburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 1195/1200.
    4. 378. Erzbischof Albrecht von Schwarzburg-Käfernburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1170; gestorben am 15 Okt 1232 in Cividale del Friuli.

    Günter heiratete Adelheid von Loccum-Hallermund in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 379. Graf Ludolf II. von Hallermund (von Schwarzburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1180; gestorben am 15 Nov 1255; wurde beigesetzt in Kloster Loccum.
    2. 380. Erzbischof Wilibrand von Schwarzburg-Käfernburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1180; gestorben am 5 Apr 1252.

  31. 233.  Mechthild von Schwarzburg-KäfernburgMechthild von Schwarzburg-Käfernburg Graphische Anzeige der Nachkommen (144.Gisela10, 93.Adelheid9, 63.Ida8, 41.Bernhard7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1192; wurde beigesetzt in Dom Minden.

    Familie/Ehepartner: Graf Adolf II. von Schauenburg (von Holstein). Adolf (Sohn von Adolf I. von Schauenburg (von Holstein) und Hildewa) wurde geboren in 1128; gestorben am 6 Jul 1164 in Schlachtfeld Verchen, Demmin, Vorpommern; wurde beigesetzt in Minden, Nordrhein-Westfalen, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 381. Adolf III. von Schauenburg (von Holstein)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1160; gestorben am 3 Jan 1225.

  32. 234.  Juliane von Schwarzburg-KäfernburgJuliane von Schwarzburg-Käfernburg Graphische Anzeige der Nachkommen (144.Gisela10, 93.Adelheid9, 63.Ida8, 41.Bernhard7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1127; wurde beigesetzt in Pfarrkirche St. Veit, Wünschendorf.

    Notizen:

    Begraben:
    Die evangelische Veitskirche steht im Ortsteil Veitsberg in der Gemeinde Wünschendorf/Elster im Landkreis Greiz in Thüringen.
    Die Pfarrkirche St. Veit ist über 1000 Jahre alt. Sie ist die älteste Kirche des Vogtlands und gehört mit zu den ältesten Kirchen Thüringens.[1] Das Gotteshaus war Mittelpunkt eines Burgwardgebiets um Weida. Bis zum 17. Jahrhundert wurde es immer wieder umgebaut und erweitert, so dass sich in ihm Stilarten mehrerer Epochen vereint haben.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Veitskirche_(Wünschendorf)

    Juliane heiratete Heinrich I. Probus von Weida und Gera in 1163. Heinrich wurde geboren in 1122; gestorben in vor 8 Sep 1193; wurde beigesetzt in Pfarrkirche St. Veit, Wünschendorf. [Familienblatt] [Familientafel]


  33. 235.  Äbtissin Adelheid von Sommerschenburg Graphische Anzeige der Nachkommen (145.Friedrich10, 93.Adelheid9, 63.Ida8, 41.Bernhard7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1130; gestorben am 1 Mai 1184 in Stitskirche St. Servatius, Quedlinburg.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: ab 1152, Stift Gandersheim; Äbtissin von Gandersheim
    • Beruf / Beschäftigung: ab 1160, Stitskirche St. Servatius, Quedlinburg; Äbtissin von Quedlinburg

    Notizen:

    Adelheid IV., geboren als Adelheid von Sommerschenburg (* um 1130; † 1. Mai 1184 in Quedlinburg) war von 1152/53 an Äbtissin von Gandersheim und ab 1160/61 zusätzlich als Adelheid III. Äbtissin des Damenstifts in Quedlinburg.

    Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Adelheid wurde als Tochter des sächsischen Pfalzgrafen Friedrich II. von Sommerschenburg und dessen Gemahlin Luitgard, geborene von Stade, geboren. Ihr Bruder war Adalbert († 1179), der letzte Pfalzgraf aus dieser Familie. Nach Annullierung der elterlichen Ehe (wegen zu naher Verwandtschaft) im Jahr 1144[1] wurde sie von ihrer Großmutter der Gräfin Richardis von Stade, geborene von Sponheim-Freckleben, in die Obhut der heiligen Hildegard von Bingen in das Kloster Disibodenberg gegeben. Gemeinsam mit dieser ging sie im Jahr 1151 in das neu gegründete Kloster Rupertsberg auf dem Rupertsberg bei Bingen.[2][1]

    Mit Zustimmung Hildegards von Bingen wurde Adelheid im Jahr 1152 oder 1153 zur Äbtissin von Gandersheim gewählt und durch Bischof Bernhard von Paderborn wurde die Benediktion erteilt.[1] Diese Einsetzung erfolgte, nachdem ihr Vater Friedrich II. durch den König Friedrich I., Barbarossa zum Hochvogt des Reichsstiftes Gandersheim ernannt worden war. Im Jahr 1160/61 wurde ihr zusätzlich das Abbatiat für das Stift in Quedlinburg übertragen. Dort verbrachte sie von nun an den Großteil ihrer Zeit. Das Stift in Gandersheim, das bereits dreimal abgebrannt war, ließ sie 1168 neu errichten und nahm die Weihe für die dortige Stiftskirche vor. Bis zum Jahr 1167 stand sie mit Hildegard von Bingen weiterhin im Briefwechsel. Erhalten sind auch Siegel und Münzen von Adelheid, die 1184 ihre letzte Ruhestätte in Quedlinburg fand.[2]

    Mehr unter folgendem Link..

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Adelheid_IV._von_Sommerschenburg

    Beruf / Beschäftigung:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Stift_Gandersheim

    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Äbtissinnen_von_Gandersheim

    Beruf / Beschäftigung:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Stift_Quedlinburg


  34. 236.  Sophia von SommerschenburgSophia von Sommerschenburg Graphische Anzeige der Nachkommen (145.Friedrich10, 93.Adelheid9, 63.Ida8, 41.Bernhard7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben am 1189 / 1190.

    Notizen:

    Geburt:
    Sophia könnte auch von der ersten Frau des Friedrich sein ?

    Familie/Ehepartner: Graf Heinrich von Wettin. Heinrich gestorben in 1181. [Familienblatt] [Familientafel]

    Sophia heiratete Pfalzgraf Hermann I. von Thüringen (Ludowinger) in 1182. Hermann (Sohn von Landgraf Ludwig II. von Thüringen, der Eiserne und Judith (Jutta Claricia) von Schwaben (von Thüringen)) wurde geboren in cir 1155; gestorben am 25 Apr 1217 in Gotha. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 382. Jutta von Thüringen (Ludowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1184; gestorben am 6 Aug 1235 in Schleusingen, Thüringen.

  35. 237.  Graf Ludwig I. von PfirtGraf Ludwig I. von Pfirt Graphische Anzeige der Nachkommen (146.Friedrich10, 95.Dietrich9, 65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in cir 1180.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Pfirt

    Die Grafschaft Pfirt mit dem Hauptort Pfirt (frz. Ferrette) im Elsass entstand im 11. Jahrhundert aus der Herrschaft über die Burg Hohenpfirt. Den Grafen von Pfirt unterstand das südliche Oberelsass. 1324 kam die Grafschaft durch die Ehe der Erbin Johanna von Pfirt mit Albrecht II., Herzog von Österreich, an die Habsburger. Die formelle Belehnung durch den Bischof von Basel erfolgte im Jahr darauf (1325). Durch den Westfälischen Frieden kam Pfirt 1648 als Comté de Ferrette zum Königreich Frankreich.

    • Ludwig von Mousson, Graf, Herr von Mousson, 1042 castellanus in Mömpelgard, Altkirch und Pfirt, † 1073/76
    • Dietrich I., Graf in Altkirch und Pfirt, 1033 in Bar, † 1102/05, Sohn Ludwigs
    • Friedrich I., 1125 Graf von Pfirt, † wohl 1160, Sohn Dietrichs
    • Ludwig I., 1161 Graf von Pfirt, † 1180, Sohn Friedrichs I., ∞ Richenza von Habsburg
    • Ulrich I., 1194 Graf von Pfirt, † 1197, Sohn Ludwigs I.
    • Ludwig II., Graf von Pfirt, † 1189, Bruder Ulrichs I.
    • Friedrich II., 1194 Graf von Pfirt, † 1234, Sohn Ludwigs II.
    • Ulrich II., 1227 Graf von Pfirt, † 1275, Sohn Friedrichs II.
    • Ludwig III. der Grimmel, 1227 Graf von Pfirt, † 1236, Bruder Ulrichs II.
    • Theobald, 1271 Graf von Pfirt, 1292/97 Landvogt im Elsass, † 1310/11, Sohn Ulrichs II. ∞ Katharina von Klingen-Altenklingen, verwitwete von Lichtenberg
    • Ulrich III., 1311 Graf von Pfirt, † 1324, Sohn Theobalds
    • Johanna, 1324 Gräfin von Pfirt, † 1352, Tochter des Grafen Ulrich III.; ∞ 1324 Albrecht von Habsburg (II. Herzog von Österreich)
    Damit geht dann das Lehen an Habsburg:
    • Albrecht II., Herzog von Österreich, 1324 Graf von Pfirt, † 1358
    Die Grafschaft Pfirt geht unter Friedrich IV. mit der leeren Tasche um den Beginn des 15. Jahrhunderts zusammen mit Tirol und Vorderösterreich im Landesteil Oberösterreich der Habsburger auf.
    Siehe Liste der Herrscher von Tirol



    Siehe auch
    • Herren von Pfirt - Ministerialengeschlecht der Grafen von Pfirt.
    Literatur
    • Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. 1992
    • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln. Band I.2 (1999) Tafel 226
    • Paul Stintzi: Der Sundgau. Landschaft, Geschichte, Kultur. Schillinger Verlag, Freiburg im Breisgau 1985
    • Christian Wilsdorf: Histoire des comtes de Ferrette (1105-1324). Altkirch 1991
    Weblinks
    Commons: Grafschaft Pfirt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Familie/Ehepartner: Richenza von Habsburg. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 383. Graf Ludwig II. von Pfirt  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1189.

  36. 238.  Graf Rainald II. von Bar, (von Mousson) (Scarponnois), der JungeGraf Rainald II. von Bar, (von Mousson) (Scarponnois), der Junge Graphische Anzeige der Nachkommen (147.Rainald10, 95.Dietrich9, 65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1115; gestorben am 25 Jul 1170; wurde beigesetzt in Abtei Saint-Mihiel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzogtum Bar; Graf von Bar https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Bar

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Rainald_II._(Bar)

    Rainald II. († 25. November 1170) war seit 1149 ein Graf von Bar sowie durch Ehe ab 1155 Herr von Ligny.

    Er war ein Sohn des Grafen Rainald I. und dessen Ehefrau, Gisela von Vaudémont.
    Rainald nahm mit seinem Vater am zweiten Kreuzzug teil, auf dem der Vater 1149 starb. Er führte Fehden gegen den Herzog von Lothringen und dem Bischof von Metz. Letzteren besiegte er 1153 in einer Schlacht bei Tircy. Nach einem Angriff auf die Abtei Saint-Mihiel wurde Rainald 1152 mit dem Kirchenbann belegt, den er erst nach Schenkungen an die Kirche lösen konnte. Er wurde nach seinem Tod in Saint-Mihiel bestattet.
    Rainald war seit 1155 verheiratet mit Agnes von Blois, einer Tochter des Grafen Theobald IV./II. von Blois-Champagne. Agnes brachte als Mitgift die Herrschaft Ligny in die Ehe.


    Weblinks
    • Die Grafen von Bar bei Medieval Lands
    • genealogie-mittelalter.de

    Rainald heiratete Herrin von Ligny Agnes von Champagne (Blois) in zw 1155 und 1158. Agnes (Tochter von Graf Theobald II. (IV.) (Diebold) von Champagne (Blois) und Gräfin Mathilde von Spanheim (von Kärnten)) wurde geboren in cir 1138. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 384. Graf Theobald I. von Bar-Scarponnois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1158; gestorben am 13 Feb 1214.
    2. 385. Graf Heinrich I. von Bar (von Mousson) (Scarponnois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1158; gestorben am 17/19 Okt 1190 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

  37. 239.  Clementia von Bar, (von Mousson) (Scarponnois)Clementia von Bar, (von Mousson) (Scarponnois) Graphische Anzeige der Nachkommen (147.Rainald10, 95.Dietrich9, 65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    Clementia und Rainald II. hatten 9 Kinder.

    Familie/Ehepartner: Graf Rainald II. von Clermont. Rainald (Sohn von Graf Hugo I. (Hugues) von Clermont (von Creil) und Margarete (Marguerite) von Ramerupt (von Roucy) (Montdidier)) wurde geboren in 1070; gestorben in vor 1162. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 386. Graf Rudolf I. (Raoul) von Clermont-en-Beauvaisis, der Rote  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 15 Okt 1191 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.
    2. 387. Mathilde (Mathildis, Mahaut, Mabile) von Clermont  Graphische Anzeige der Nachkommen

  38. 240.  Stéphanie de Bar-Commercy Graphische Anzeige der Nachkommen (147.Rainald10, 95.Dietrich9, 65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1125; gestorben in vor 1178.

    Notizen:

    https://fr.wikipedia.org/wiki/St%C3%A9phanie_de_Bar-Commercy

    Stéphanie de Bar-Commercy, (vers 1125 - avant 1178), est la fille de Renaud Ier de Bar et de Gisèle de Vaudémont, elle est désignée en 1141 dans l'acte de fondation du l'abbaye de Riéval en qualité de "dame de Commercy"1.

    Elle épouse avant le 22 octobre 1144 Hugues III de Broyes de qui elle a2 :

    Simon qui prend le nom de Simon II de Broyes-Commercy,
    Emmeline,
    Sophie,
    Agnès, (1160 - 1221), dite aussi "Agnès de Neufchâteau", elle épouse en premières noces Simon de Brixey, (vers 1125 - 1190), seigneur de Bourlémont, puis en noces secondes vers 1180 Henri de Fouvent, (? - avant 1229), seigneur de Fouvent, de Fontain et de Champlitte.
    Sources
    Charles Emmanuel Dumont, Histoire de la ville et des seigneurs de Commercy, Volume 1, N. Rolin, 1843 (lire en ligne [archive]), p. 21 à 23
    Médiéval Généalogie [2] [archive]
    Geneall, Stéphanie de Bar, dame de Commercy [3] [archive]
    Fabpedigree, Stéphanie de Bar-le-Duc [4] [archive]
    Roglo, Stéphanie de Bar [5] [archive]
    Notes et références
    1 Histoire de la ville et des seigneurs de Commercy , Volume 1
    2 La chronique d'Aubry de Trois-Fontaines, en 1170, fait référence à "quarta sorore eiusdem comitis (la quatrième sœur du comte = ici Renaud II de Bar)" est la mère de "Symon de Commarceio (Simon II de Broyes-Commercy) et due sorores illius (et de ses deux sœurs)" Médiéval Généalogie, Stéphanie de Bar [1] [archive]

    Stéphanie heiratete Herr Hugues III. de Broyes in vor 22 Okt 1144. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 388. Agnes de Neufchâteau  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1160 in Commercy, Frankreich; gestorben in 1221 in Fouvent, Frankreich.

  39. 241.  Sophia von MontbéliardSophia von Montbéliard Graphische Anzeige der Nachkommen (148.Dietrich10, 95.Dietrich9, 65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1148.

    Familie/Ehepartner: Richard II. de Montfaucon. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 389. Graf Amadeus II. von Montfaucon-Mömpelgard (Montbéliard)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1130; gestorben in 1195.
    2. 390. Erzbischof Dietrich II. von Montfaucon  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1130; gestorben am 15 Nov 1190 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.
    3. 391. Clémentine de Montfaucon  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1130; gestorben in 1163 in Fouvent, Frankreich.

  40. 242.  Graf Heinrich I. von SalmGraf Heinrich I. von Salm Graphische Anzeige der Nachkommen (149.Agnes10, 95.Dietrich9, 65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in vor 1174.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1133, Salm; Graf von Salm https://de.wikipedia.org/wiki/Salm_(Adelsgeschlecht)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Stammliste_des_Hauses_Salm

    Stammliste des Hauses Salm

    Das Haus Salm stellt einen Seitenzweig der Wigeriche dar, der durch den deutschen Gegenkönig Hermann von Salm begründet wurde.

    Zur Stammliste gehts mit dem Link oben..

    Name:
    1130/70 bezeugt

    Familie/Ehepartner: Adelheid von Dagsburg (von Metz). [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 392. Elisabeth von Salm  Graphische Anzeige der Nachkommen

  41. 243.  Dietrich von SalmDietrich von Salm Graphische Anzeige der Nachkommen (149.Agnes10, 95.Dietrich9, 65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

  42. 244.  Hermann III. von SalmHermann III. von Salm Graphische Anzeige der Nachkommen (149.Agnes10, 95.Dietrich9, 65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

  43. 245.  Mechthild von MörsbergMechthild von Mörsberg Graphische Anzeige der Nachkommen (150.Mathilde10, 95.Dietrich9, 65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in Burg Mörsberg; gestorben am 12 Mrz 1152/80.

    Mechthild heiratete Graf Meginhard von Sponheim in Datum unbekannt. Meginhard wurde geboren in cir 1085; gestorben in cir 1135. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 393. Gottfried (I.?) von Sponheim  Graphische Anzeige der Nachkommen

  44. 246.  Volmar II. von Froburg (Frohburg)Volmar II. von Froburg (Frohburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (151.Adalbero10, 96.Sophie9, 65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in nach 1175.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 394. Graf Hermann II. von Froburg (Frohburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 395. Arnold von Froburg (Frohburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 31 Mrz 1216.
    3. 396. Gepa von Froburg (Frohburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 397. Gräfin Heilwig von Froburg (Frohburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 1183.

  45. 247.  Markgraf Otto I. von Brandenburg (Askanier)Markgraf Otto I. von Brandenburg (Askanier) Graphische Anzeige der Nachkommen (153.Albrecht10, 98.Otto9, 66.Adalbert8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1128; gestorben am 8 Jul 1184.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1170 bis 1184; 2. Markgraf von Brandenburg

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_I._(Brandenburg)

    Otto I. von Brandenburg (* um 1125; † 8. Juli 1184) aus dem Geschlecht der Askanier war von 1170 bis zu seinem Tode zweiter Markgraf von Brandenburg. Otto trieb den deutschen Landesausbau voran und stiftete das einflussreiche Kloster Lehnin in Lehnin in der Zauche.

    Leben
    Otto I. war der älteste Sohn von Albrecht dem Bären, dem Gründer der Mark Brandenburg, und der Sophie von Winzenburg. Er hatte drei Schwestern und sechs Brüder.
    Bekanntere Brüder waren
    • Erzbischof Siegfried von Bremen und
    • Herzog Bernhard von Sachsen.
    Das Geburtsdatum Ottos wird von der jüngeren Geschichtsschreibung einige Jahre früher als die traditionelle Angabe 1128 angesetzt. Denn der Hevellerfürst Pribislaw-Heinrich war Ottos Taufpate und übergab als Patengeschenk die an den askanischen Streubesitz angrenzende Zauche – ein Vorgang, der laut Partenheimer wahrscheinlich bereits um 1123/1125 stattgefunden haben muss.
    Um 1148 heiratete Otto die Piastin Judith von Polen, Schwester der Polenherzöge Bolesław IV. und Mieszko III. Datum und Ort der Vermählung sind unbekannt. Der Beschluss dieser Ehebindung wurde im Zuge des Wendenkreuzzuges auf einer Sitzung am 6.6. Januar 1148 gefasst, an der neben Otto und den beiden polnischen Herzögen auch Erzbischof Friedrich I. von Magdeburg teilnahm. Laut Partenheimer stand die Vermählung im Zusammenhang mit dem askanischen Bemühen, in bewusster Opposition zu König Konrad, der an Wladyslaw als rechtmäßigem Herrscher Polens festhielt, die Piasten zu unterstützen. Nach dem Tod Judiths 1175 heiratete Otto 1176 Ada von Holland, Tochter des Grafen Florens III. von Zeeland (Gerulfinger).
    Laut heutigem Kenntnisstand hatte Otto zwei Söhne aus erster Ehe, Otto und Heinrich, und einen dritten Sohn aus zweiter Ehe, Albrecht:
    • Otto II. wurde sein Nachfolger als Markgraf von Brandenburg 1184–1205.
    • Heinrich, Graf von Gardelegen
    • Albrecht II. wurde Markgraf von Brandenburg nach dem Tod des Bruders Otto II. 1205–1220.
    Otto I. starb im Jahre 1184 und wurde in dem von ihm gestifteten Kloster in Lehnin beigesetzt.

    Markgraf von Brandenburg
    An der Seite des Vaters
    Otto regierte bereits seit 1144 an der Seite seines Vaters Albrecht und übernahm den Titel „Markgraf von Brandenburg“ endgültig im Todesjahr des Vaters, im Jahr 1170. Allerdings wird er bereits im Jahre 1144 in einer Königsurkunde – neben Albrecht – mit dem Titel „Markgraf von Brandenburg“ genannt; selbst führten die Askanier den Titel erst nach der endgültigen Eroberung der Mark 1157. Gemeinsam bestimmten Vater und Sohn die askanische Politik über Jahrzehnte hinweg, nahmen an Fürstensitzungen und Entscheidungen teil und finden in verschiedenen Urkunden gemeinsam Erwähnung. Begleitet und unterstützt wurden sie dabei in vielen Fällen von weiteren Brüdern Ottos, insbesondere vom nächstälteren Hermann. Otto überlebte seinen Vater, der mit rund 70 Jahren ein für die damaligen Verhältnisse ungewöhnlich hohes Alter erreicht hatte, nur um 14 Jahre.

    Alleinregierung
    1177 wurde Otto zusätzlich die Würde des Reichserzkämmerers verliehen. Die Mark Brandenburg, die Otto 1170 endgültig vom Vater übernahm, entsprach in ihrer territorialen Ausdehnung nicht dem heutigen Flächenstaat. Neben der Altmark zählten im Weesentlichen lediglich das östliche Havelland und die Zauche dazu. Erst in den folgenden 150 Jahren gelang es den Askaniern, Gebiete östlich der Flüsse Havel-Nuthe, die Uckermark und Regionen bis zum Barnim zu gewinnen und die Mark Brandenburg bis zur Oder auszudehnen. In den wenigen Jahren seiner Alleinregentschaft gelang es Otto vor allem, die Mark durch eine Intensivierung der Besiedlung zu stabilisieren und zu sichern.
    Im Krieg mit Heinrich den Löwen fiel der pommersche Herzog Kasimir I. in den Jahren 1178 bis 1180 in Brandenburg ein, wurde jedoch beim Gegenangriff Ottos auf Pommern, vermutlich bei Demmin 1180 getötet.[1] . Durch diesen Sieg errang Otto die Herrschaft über größere Gebiete östlich der Tollense bei Neubrandenburg.[2]
    Das von den Askaniern gebildete neue Land rückte erst allmählich in den Blick der übrigen deutschen Landesherren. Erst seit dem 21. Juli 1172 und von diesem Zeitpunkt an durchgehend benutzte die Kanzlei des deutschen Königs nach zwanzigjährigeger Pause wieder den Titel „Markgraf von Brandenburg“ für Otto I. und seine Nachfolger. Für Partenheimer ein Beleg (unter anderen), dass die Mark erst 1172 endgültig als neues eigenständiges „Fürstentum im Lehnsverband des deutschen Königreiches“ anerkannt und in das Bewusstsein der oft konkurrierenden anderen Fürsten gelangt war.[3]
    Stephan Warnatsch resümiert wie folgt: „Gilt nun Albrecht der Bär als der Begründer der Mark Brandenburg, so war doch eigentlich sein ältester Sohn […] im engeren Sinne der erste brandenburgische Askanierfürst. Er vor allem förderte und lenkte ddie nach 1157 einsetzende deutsche Siedlungsbewegung in die Mark Brandenburg. Bei seinem Tode (1184) umfasste seine Herrschaft den größten Teil der Altmark, das Havelland, die Zauche, einige kleinere Randgebiete und den askanischen Streubesitz im Westen.“[4]
    Kloster Lehnin
    • Siehe Hauptartikel Kloster Lehnin

    Gründung durch Otto I.
    Im Jahr 1180 gründete Otto in der Zauche mit dem Kloster Lehnin das erste märkische Kloster; hier fand er vier Jahre später auch seine letzte Ruhestätte. Das Zisterzienserkloster wurde Hauskloster und Begräbnisstätte der Askanier und später auch der Hohenzollern. Die ersten Mönche kamen 1183 aus dem Kloster Sittichenbach, um 1190 begann der Bau der Kirche und der Klosteranlagen.
    Kloster Lehnin entwickelte sich schnell zu einer der wohlhabendsten Abteien und stärkte die Stellung der Askanier durch seine enorme wirtschaftliche Bedeutung sowie durch die missionierende Arbeit der Mönche unter den in der Zauche ansässigen slawischen Stämmen. Um das Kloster entwickelte sich das nach ihm benannte Dorf Lehnin.
    Als das Kloster im Jahre 1542 säkularisiert wurde, umfasste der Klosterbesitz unter anderem 39 Dörfer und mit Werder an der Havel eine Stadt.

    Gründungslegende
    Der Legende nach war Otto nach anstrengender Jagd unter einer Eiche eingeschlafen. Im Traum erschien ihm immer wieder ein Hirsch, der ihn mit seinem Geweih aufzuspießen drohte und den er mit seinem Jagdspieß nicht abwehren konnte. In seiner Noot rief Otto den Namen Christi an, woraufhin sich die Traumerscheinung endlich auflöste. Als Otto seinen Begleitern den seltsamen Traum erzählte, deuteten diese die Hirschkuh als Sinnbild für die heidnischen Slawenstämme und rieten ihm, an dieser Stelle eine Burg zu Ehren des Christengottes gegen die heidnischen Gottheiten zu errichten. Doch es sollte eine Burg Gottes, ein Kloster werden. In den Altarstufen der Klosterkirche ist ein Eichenstamm aus dieser Zeit eingelassen, der an die Gründungslegende erinnert. Eiche und Hirsch fanden Eingang in das Wappen der Gemeinde Kloster Lehnin.
    Denkmal Ottos I. in der Berliner Siegesallee
    Ein Denkmal Ottos stand in der ehemaligen Siegesallee im Tiergarten in Berlin, dem 1895 von Kaiser Wilhelm II. in Auftrag gegebenen „Prachtboulevard“ mit Denkmälern aus der Geschichte Brandenburgs und Preußens.
    Unter der Leitung von Reinhold Begas schufen zwischen 1895 und 1901 27 Bildhauer 32 Standbilder der Brandenburger und Preußischen Herrscher von jeweils 2,75 m Höhe. Jedes Standbild wurde flankiert von zwei kleineren Büsten mit der Darstellung vovon Personen, die im Leben des jeweiligen Herrschers oder für die Geschichte Brandenburgs/Preußens eine wichtige Rolle gespielt hatten. Bei der Denkmalgruppe 2 waren das die Büsten seines Taufpaten Pribislaw-Heinrich und des ersten Lehniner Abtes Sibold, der erschlagen wurde. Der monumentale Boulevard war bereits kurz nach seiner Fertigstellung umstritten und wurde vielfach belächelt - die Berliner Bevölkerung schuf den Begriff Puppenallee.
    Richard George beschrieb 1900 das Denkmal Ottos: „Markgraf Otto I. steht in der Reihe der Herrscher-Denkmäler in der Sieges-Allee, welche Berlin der Huld Kaiser Wilhelms II. verdankt, als zweite Statue. Das Denkmal ist eine Schöpfung des Bildhauers Max Unger, und zwar eine freie Phantasieschöpfung, da Bildnisse von den Askanierfürsten und ihren Zeitgenossen... nicht vorhanden sind. Der Künstler hat Otto I. als eine kraftvolle Jünglingsgestalt dargestellt. Der jugendliche Recke schaut ssinnend in die Ferne, die Rechte stützt sich auf die Parierstange des Schwertes, die Linke lehnt sich auf die Hüfte. Das Hifthorn, das vom Gürtel herabhängt, kennzeichnet den Markgrafen als Weidmann. Bekleidet ist der Fürst mit Maschenpanzerhemd und Rüsthosen, die im Charakter des 12. Jahrhunderts gehalten sind; ein faltiger Mantel wallt bis zu den Füßen herab. Die Reliefs am Sockel stellen den Traum Ottos I. und die Kirche des Klosters Lehnin dar.“[5]
    Siehe ausführlich zu den Auseinandersetzungen um die Gründung der Mark Brandenburg und den Kampf der Askanier um Sachsen: Albrecht der Bär



    Literatur
    • Helmut Assing: Otto I., Markgraf von Brandenburg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 675 f. (Digitalisat).
    • Richard George: Hie gut Brandenburg alleweg! Geschichts- und Kulturbilder aus der Vergangenheit der Markund aus Alt-Berlin bis zum Tode des Großen Kurfürsten. Verlag von W. Pauli’s Nachf., Berlin 1900.
    • Heinrich von Antwerpen: Tractatus de captione urbis Brandenburg. Neu hrsg. und erläutert von Georg Sello, in: 22. Jahresbericht des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte und Industrie zu Salzwedel, Heft 1, Magdeburg 1888, S. 3–5 (Tilo Köhn Digitalisat mit Transkriptionen und Übersetzungen (Memento vom 21. Februar 2013 im Internet Archive))
    • Lutz Partenheimer: Albrecht der Bär. 2. Auflage. Böhlau Verlag, Köln 2003, ISBN 3-412-16302-3
    • Stephan Warnatsch: Geschichte des Klosters Lehnin 1180–1542 (= Studien zur Geschichte, Kunst und Kultur der Zisterzienser; 12.1). Lukas Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-931836-45-2 (zugleich: Berlin, Freie Universität, Dissertation, 1999)
    • Otto von Heinemann: Otto I., Markgraf von Brandenburg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 24, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 658 f.
    Weblinks
    Commons: Otto I. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Einzelnachweise
    1 Hans-Peter Richter: Zu den machtpolitischen Hintergründen und Zielen der Pommernzüge von 1178 bis 1180 in die Lausitz und das Land Jüterbog. In: Jahrbuch für Geschichte des Feudalismus, 11: 83-104, Berlin 1987.
    2 Georg Christian Friedrich Lisch:Die Stiftung des Klosters Broda und das Land der Rhedarier (Aufsatz 1, Bd. 3) in den Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Schwerin, 1838, S. 1 – 33
    3 Lutz Partenheimer, S. 193
    4 Stephan Warnatsch S. 25f
    5 Ricard George, S. 71

    Otto heiratete Judith von Polen (Piasten) in cir 1148. Judith (Tochter von Herzog Boleslaw III. von Polen (Piasten), Schiefmund und Gräfin Salome von Berg (Schelklingen?)) wurde geboren in 1132; gestorben am 8. Juli 1172/1174. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 398. Markgraf Otto II. von Brandenburg (Askanier), der Freigiebige  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in nach 1148; gestorben am 4 Jul 1205.
    2. 399. Graf Heinrich von Brandenburg (Askanier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1150; gestorben in 1192.

    Otto heiratete Adelheid (Ada?) von Holland? in vor 1176. Adelheid (Tochter von Florens III. von Holland (Gerulfinger) und Adelheid (Ada) von Huntingdon (von Schottland)) wurde geboren in cir 1163; gestorben in nach 1205. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 400. Albrecht II. von Brandenburg (Askanier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 1177; gestorben am 25 Feb 1220.
    2. 401. Adelheid von Brandenburg?  Graphische Anzeige der Nachkommen

  46. 248.  Graf Hermann I. von Weimar-Orlamünde Graphische Anzeige der Nachkommen (153.Albrecht10, 98.Otto9, 66.Adalbert8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1130; gestorben am 19 Okt 1176.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Weimar-Orlamünde

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_I._(Weimar-Orlamünde)

    Hermann I. von Weimar-Orlamünde (* um 1130; † 19. Oktober 1176) war ein Graf von Weimar-Orlamünde aus dem Geschlecht der Askanier.
    Hermann I. war der Sohn von Albrecht dem Bären und Sophie von Winzenburg, einer Schwester der Äbtissin Beatrix II. von Quedlinburg. Er war verheiratet mit Irmgard († 31. Juli (1174–1180)). Aus der Ehe war Siegfried III. hervorgegangen, der ihm als Graf folgte.
    Hermann I. erhielt zu Lebzeiten von seinem Vater die Verwaltung Thüringens übertragen und wird ab 1167 als Graf genannt. 1174 wurde die Burg Weimar in der Auseinandersetzung mit dem Landgrafen Ludwig III. zerstört.



    Literatur
    • Otto von Heinemann: Hermann. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 12, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 148 f.

    Familie/Ehepartner: Irmgard N.. Irmgard gestorben in 31 Jul 1174 bis 1180. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 402. Graf Siegfried III. von Weimar-Orlamünde  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1155; gestorben in 1206.

  47. 249.  Herzog Bernhard III. von Sachsen (von Ballenstedt) (Askanier)Herzog Bernhard III. von Sachsen (von Ballenstedt) (Askanier) Graphische Anzeige der Nachkommen (153.Albrecht10, 98.Otto9, 66.Adalbert8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1140; gestorben am 9 Feb 1212 in Bernburg.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Herzog von Sachsen - Graf von Askanien und Ballenstedt - Herr zu Bernburg

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_III._(Sachsen) (Apr 2018)

    Bernhard, Herzog von Sachsen (* 1140; † 9. Februar 1212 in Bernburg) war Herzog von Sachsen, Graf von Askanien und Ballenstedt, Herr zu Bernburg.

    Leben
    Bernhard war der jüngste Sohn Albrechts des Bären aus dem Geschlecht der Askanier und der Sophie von Winzenburg. Im Jahre 1157 wohnte er zusammen mit seinem Vater und seinen Brüdern dem Begräbnis Konrads des Großen bei. Im Jahre 1159 begleitet Bernhard nebst seinem Bruder Otto Kaiser Friedrich I. Barbarossa auf dessen Italienzug. Nach dem Tod seines Vaters erhielt er 1170 als spätere anhaltische Hausbesitzungen den Bezirk von Ascaria (Aschersleben) sowie den ehemaligen Gau Serimunt zwischen Saale, Mulde und Elbe.
    Nach dem Tode seines Bruders Adalbert (Albert) wurde er 1171 Graf von Ballenstedt. Im selben Jahr erhielt er von Friedrich Barbarossa auf dem Reichstage zu Goslar das Heimfallsrecht auf die Herrschaft Plötzkau (Plötzke), die 1173 in seinen Besitz überging. Die Grafschaft Plötzkau wurde ihm jedoch von Heinrich dem Löwen streitig gemacht. Bei einem Kriegszug gegen Bernhard zerstörte Heinrich Aschersleben und Gröningen und verwüstete Halberstadt. Dennoch konnte sich Bernhard in dieser Auseinandersetzung behaupten.

    Zeitraum des Sturzes von Heinrich dem Löwen
    Als Heinrich der Löwe 1180 durch Kaiser Friedrich Barbarossa geächtet wurde, verlor dieser auf dem Reichstag zu Würzburg seine Lehen, die Herzogtümer Bayern und Sachsen. Daraufhin erhielt Bernhard am 13. April 1180 auf dem Hoftag zu Gelnhausen mit der Gelnhäuser Urkunde den östlichen Teil der welfischen Lande und das Bistum Bremen mit der sächsischen Herzogswürde.
    Das Herzogtum Sachsen war jedoch zuvor aufgeteilt worden, so dass es als Länderbesitz nur den Landstrich zwischen der Mark Meißen und der Mark Brandenburg ausmachte. Dabei wurden ihm die Gebiete um Aken und Wittenberg sowie einige andere Besitzuungen wie die Burggrafschaft Magdeburg übertragen. Die einst von Heinrich dem Löwen besessenen Länder Engern und Westfalen nebst den herzoglichen Hoheitsrechten hatte sich der Erzbischof von Köln verschafft. Die Grafen von Holstein wurden von der Lehnshoheit der sächsischen Herzöge entbunden, die Grafschaft Stade kam an das Erzbistum Bremen, Lübeck wurde Reichsstadt, die Pfalzgrafschaft Sachsen ging 1179 an Ludwig III. von Thüringen; zusätzlich nahmen die sächsischen Bischöfe ihre Lehen zurück. Dafür musste Bernhard 1181 den Kaiser bei der Reichsheerfahrt gegen Heinrich den Löwen unterstützen. Im November 1181 unterwarf sich Heinrich dem Kaiser auf dem Reichstag von Erfurt. Erst zu diesem Zeitpunkt erhielt Bernhard von Sachsen neben dem Territorium auch den sächsischen Herzogstitel zugesprochen. Nach der Niederwerfung Heinrichs konnte dieser seine Allodialgüter retten, aus denen später das Herzogtum Braunschweig gebildet wurde.

    Bernhards Wirken als Sachsenherzog
    In Nordalbingien und den Gebieten zwischen Elbe und Ostsee lehnten sich die Lehnsleute bald gegen ihn auf. Nachdem dieser zurückgekehrt war, fanden sie in Heinrich dem Löwen Unterstützung. Bernhard versuchte seine Ansprüche durchzusetzen und wurde dabei von seinen Brüdern, vor allem Otto I., Markgraf von Brandenburg, und Siegfried, nunmehr Erzbischof von Bremen, unterstützt. Als erstes sollten die Vasallen seines Gebietes, bei einem Tag zu Artlenburg, den Eid der Treue schwören. Es kamen die Grafen zu Ratzeburg, Dannenberg, Luckow und Schwerin. Der mächtigste aber, Graf Adolf von Holstein, kam nicht und wurde in dessen Folge zunächst sein Widersacher. Streitereien um die Dithmarschen, das westliche Holstein, entbrannten, welches er von seinem Bruder Siegfried als bremisches Lehen erhielt, welcher es so aus der Gewalt des Grafen von Holstein zu entreißen hoffte, allerdings ohne Erfolg.

    Bernhard veranlasste nun den Bau der Lauenburg (Polabenburg) an der unteren Elbe, um wenigstens einen festen Punkt am rechten Elbufer zu haben. Bestimmte, ihm feindlich gesinnte Gebiete, belastete er mit hohen Steuern, wodurch es zu einem Angriff gegen die Lauenburg kam und diese 1182 zerstört wurde.
    Im Jahr 1183 starb Bernhards Bruder Dietrich von Werben ohne Erben, sein Besitz fiel zum größten Teil an Bernhard.

    Der Streit weitete sich nun auch auf die Slawenländer aus. Heinrich Borwin I., der Sohn von Pribislaw, war wie sein Vater ein Anhänger Heinrichs des Löwen, zudem Gemahl von dessen Tochter Mathilde, hielt es somit mit Bernhards Gegnern. Sein Vetter Nikolaus I. (Niklot), der Sohn von Wratislaw von Mecklenburg, den Heinrich 1164 in seiner erstürmten Burg Malchow hatte hängen lassen, ergriff Partei für Bernhard. Um die Freunde Bernhards zu schwächen fielen die aufrührerischen Vasallen in slawische Gebiete ein und verjagten Niklot. Borwin verband sich mit dem Pommernherzog Bogislaw I. und Niklot mit dem Fürsten Jaromir I. von Rügen, der ein treuer Lehnsmann der Dänen war. Bogislaw hatte nun den heimlichen Auftrag vom Kaiser, den Dänenkönig Knut VI. für seine Huldigungsverweigerung zu bestrafen, wodurch das Land zwischen der Elbe und Oder in eine dänische und deutsche Partei gespalten wurde. Borwin geriet in Gefangenschaft des Dänenkönigs und musste den Lehnseid auf den Dänenkönig schwören. Nach verheerenden Einfällen der Dänen in Pommern in den Jahren 1184 und 1185 ereilte Bogislaw dasselbe Schicksal.
    Durch den Erfolg der Dänen drängte der Kaiser 1184 zu einem Ausgleich zwischen Bernhard und seinen Vasallen. Graf Adolf III. von Holstein sollte die strittigen Landstriche behalten, musste dafür aber 700 Mark an Bernhard bezahlen und den verweiggerten Lehnseid leisten. Graf Bernhard von Ratzeburg und Graf Gunzelin von Schwerin wurden auch zu Zahlungen verpflichtet. Die zerstörte Lauenburg sollte von allen gemeinsam wieder aufgebaut werden. Spätestens nach der zweiten Verbannung Heinrich des Löwen 1188 hielt es Graf Adolf mit dem neuen Oberherren, in der Hoffnung, mit ihm sein verlorenes Land wiederzubekommen. Nach Heinrichs Rückkehr 1189 kam es erneut zu Auseinandersetzungen, bei denen Bernhard Bardowick (im Lüneburgischen) verlor.
    Als Herzog von Sachsen nahm Bernhard 1190 an der Wahl Heinrichs VI. teil, bei dessen Krönung er erstmals als Erzmarschall fungierte. Später machte er durch seinen Widerspruch Heinrichs Plan zunichte, die deutsche Krone erblich an sein Haus zu binden. Bei der Doppelwahl von 1198 gehörte er zu den Fürsten, die Philipp von Schwaben zum König wählten. Nach dessen Ermordung 1208 wechselte er bei der erneuten Wahl jedoch auf die Seite von Philipps Rivalen Otto IV.
    Bernhard begründete das sächsische Wappen. Dazu legte er über den alten Schild des askanischen Hauses die fünf schwarzen Balken im goldenen Felde und zum Zeichen der jüngeren Geburt und Linienabzweigs den schrägen Lilienbalken. Den später so genannten Rautenkranz erhielt er von Friedrich Barbarossa auf dem Reichstage zu Gelnhausen 1180. Durch die erworbenen sächsischen Besitzungen verlegte Bernhard seinen Sitz und Hoflager nach Wittenberg, welches bis zum Aussterben der askanischen Linie 1422 als Residenz der Askanier bestehen blieb. Dort errichtete er auch die Münzstätte Wittenberg, in der er Brakteaten und beidseitig geprägte Denare herstellen ließ. Er verstarb am 9. Februar 1212, als letzter von Albrechts vielen Söhnen, und wurde in Ballenstedt in der Kirche des Benediktinerklosters beigesetzt.

    Wirkung
    Mit der Belehnung Bernhards durch Kaiser Friedrich Barbarossa wurde der lebenslange Kampf des zehn Jahre zuvor verstorbenen Albrecht des Bären um die Macht in Sachsen für die Askanier letztlich erfolgreich beendet. Albrecht selbst war nach der Krönung des Stauferkönigs Konrad III. von diesem mit dem Herzogtum Sachsen belehnt worden, hatte dieses Amt jedoch nur für vier Jahre zwischen 1138 und 1142 inne und konnte sich gegen den Herrschaftsanspruch der Welfen nicht auf Dauer durchsetzen. Barbarossa wiederum unterstützte den Welfen Heinrich den Löwen und zwang Albrecht, dies hinzunehmen. Erst als sich Barbarossa mit Heinrich dem Löwen 1175 überwarf, wurde der Weg für einen askanischen Herzog von Sachsen-Wittenberg frei.

    Familie/Ehepartner: Brigitte von Dänemark. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Sophie von Thüringen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Bernhard heiratete Judith von Polen in vor 1175. Judith (Tochter von Grossherzog Miezislaus III. (Mieszko) von Polen und Herzogin Elisabeth von Ungarn) wurde geboren in 1154; gestorben am 1201 / 1202. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 403. Fürst Heinrich I. von Anhalt (Askanier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1170; gestorben in 1252.
    2. 404. Herzog Albrecht I. von Sachsen (Askanier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1175; gestorben am 7 Okt 1260; wurde beigesetzt in Kloster Lehnin.

  48. 250.  Markgräfin Hedwig von Brandenburg (von Ballenstedt)Markgräfin Hedwig von Brandenburg (von Ballenstedt) Graphische Anzeige der Nachkommen (153.Albrecht10, 98.Otto9, 66.Adalbert8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1140; gestorben in Mrz 1208; wurde beigesetzt am 1 Apr 1203 in Kloster Altzella, Nossen, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Markgräfin von Meißen

    Notizen:

    Hedwig hatte mit Otto zwei Töchter und zwei Söhne.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hedwig_von_Ballenstedt

    Hedwig von Ballenstedt (* um 1140; † Ende März 1203) war Markgräfin von Meißen.

    Leben
    Hedwig wurde um 1140 als Tochter Albrechts I. von Brandenburg und der Sophie von Winzenburg geboren. Im Alter von ungefähr 15 Jahren wurde sie vermutlich aus politischen Gründen mit Otto dem Reichen aus dem Geschlecht der Wettiner verheiratet.

    Wirken
    Die Kenntnisse über Hedwigs Wirken sind sehr spärlich vorhanden. Bekannt ist jedoch, dass sie im Jahre 1162 den Anstoß zur Gründung des Klosters Altzelle gab. Dadurch sollte den Meißener Markgrafen die Vogteirechte über den Ort ihrer Grablege und ihres Totengedächtnisses gesichert werden. Durch seine Lage war Altzella außerdem ein wichtiger Stützpunkt der Siedlungsentwicklung in Meißen. Hedwig galt im Allgemeinen als starke Frau, die einen nicht geringen Einfluss auf ihren Gemahl ausübte. So soll sie sogar auf die Nachfolgeregelung in der Markgrafschaft Meißen Einfluss genommen haben, sodass ihr Gatte nicht statt wie üblich den ältesten Sohn Albrecht als Nachfolger einsetzen wollte, sondern den jüngsten Sohn Dietrich. Dies führte sodann ab dem Jahre 1189 zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen dem Vater und dem Erstgeborenen, in deren Verlauf Albrecht seinen Vater sogar gefangen nahm.

    Tod
    Hedwig starb Ende März 1203 und wurde am 1. April 1203 im Kloster Altzella an der Seite ihres Ehemannes († 1190) bestattet.

    Nachkommen
    • Albrecht I. (Meißen) (1158–1195), ∞ Sophie von Böhmen
    • Adelheid von Meißen (1160–1211), ∞ Ottokar I. Přemysl, König von Böhmen
    • Dietrich (Meißen) (1162–1221), ∞ Jutta von Thüringen
    • Sophie, ∞ Udalrich II. (Mähren), Herzog von Mähren



    Weblinks
    • Christiane Weller: Hedwig von Ballenstedt. In: Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (Hrsg.): Sächsische Biografie.
    • fabpedigree.com
    • Grabplatten Ottos und Hedwigs in Altzella

    Hedwig heiratete Markgraf Otto von Meissen (Wettiner) in cir 1155. Otto (Sohn von Markgraf Konrad I. von Wettin (Meissen) und Luitgard von Ravenstein) wurde geboren in 1125; gestorben am 18 Feb 1190; wurde beigesetzt in Kloster Altzella, Nossen, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 405. Albrecht I. von Meissen, der Stolze  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1158; gestorben am 24 Jun 1195 in Krummenhennersdorf; wurde beigesetzt in Klosterkirche Altzella.
    2. 406. Markgraf Dietrich von Meissen (Wettiner)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1162; gestorben am 18 Feb 1221; wurde beigesetzt in Kloster Altzella, Nossen, DE.
    3. 407. Adelheid von Meissen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in nach 1160; gestorben am 2 Feb 1211 in Meissen, Sachsen, DE.

  49. 251.  Herzog Friedrich II. von Schwaben (Staufer)Herzog Friedrich II. von Schwaben (Staufer) Graphische Anzeige der Nachkommen (155.Agnes10, 99.Heinrich9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1090; gestorben in zw 04 und 06 Apr 1147; wurde beigesetzt in St. Walpurgis (Elsass).

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_II._(Schwaben)

    Friedrich II., der Einäugige (* 1090; † 4. April (vielleicht auch 6. April) 1147 in Alzey) aus dem Geschlecht der Staufer war von 1105 bis zu seinem Tode 1147 Herzog von Schwaben.
    Sein jüngerer Bruder Konrad wurde 1138 als erster Staufer zum römisch-deutschen König Konrad III. gewählt.
    Friedrichs Söhne waren Kaiser Friedrich I. Barbarossa (1122–1190) und Konrad (1136–1195), Pfalzgraf bei Rhein.

    Leben
    Friedrich war der Sohn von Herzog Friedrich I. von Schwaben und Agnes von Waiblingen, der Tochter Kaiser Heinrichs IV.
    Nach dem Tod des Vaters im Jahre 1105 folgte ihm Friedrich als Herzog von Schwaben nach. Gemeinsam mit Konrad baute Friedrich II. das Territorium der Staufer weiter aus. Damit setzten sie die Politik ihres Vaters fort. Während Konrad vor allem Gebiete im ehemaligen Herzogtum Franken erwarb, konzentrierte Friedrich sich auf den Mittelrhein und das Elsass, wo er zahlreiche Burgen bauen ließ.
    1108 nahm Friedrich am Feldzug gegen Koloman von Ungarn teil. 1110/1111 begleitete er Kaiser Heinrich V. nach Rom zu einer Audienz bei Papst Paschalis II. Da Friedrich dem Kaiser während der oppositionellen Bewegung in Deutschland die Treue gehalten hatte, erklärte dieser ihn und Konrad im Jahre 1116 für die Dauer seiner Italienfahrt zu seinen Stellvertretern (Reichsverwesern). Diese Machtposition nutzten die Brüder, um den staufischen Besitz vor allem in Rheinfranken weiter auszudehnen.
    1120 heiratete Friedrich Judith Welf, die Tochter des Welfen Heinrich des Schwarzen. 1122 wurde ihr Sohn Friedrich geboren.
    Nach dem Tode Heinrichs V. und dem damit verbundenen Aussterben der männlichen Erblinie der Salier versammelten sich am 24. August 1125 die Großen des Reiches in Mainz zur Wahl des Nachfolgers, wobei Friedrich II. einer der Kandidaten war. Die ffrühere Annahme, dass Heinrich Friedrich vor seinem Tod zum Erben der Königskrone bestimmt hatte, wird in der heutigen Forschung meist bestritten. Vielmehr geht man davon aus, dass Friedrich lediglich die Ordnung im Reich aufrechterhalten solltee, bis ein Nachfolger gefunden worden sei. Andererseits waren Friedrich und sein Bruder Konrad über ihre Mutter Agnes die Erben der salischen Territorien. Der Ablauf der Königswahl in Mainz lässt sich heute nicht mehr genau rekonstruieren. Es kam jedenfalls zu Tumulten, in deren Verlauf Herzog Lothar von Sachsen als Lothar III. zum neuen König gewählt wurde. Friedrich II. akzeptierte diese Wahl zunächst und huldigte Lothar, verweigerte aber den Lehnseid. Bald schon kam es zu Auseinandersetzungen um die Unterscheidung zwischen Königsgut und dem salischen Hausgut. Friedrich und Konrad hatten das Hausgut von Heinrich V. geerbt und entlang des Rheins aufgeteilt: linksrheinisch an Friedrich, rechtsrheinisch an Konrad. Die Abgrenzung zum Königsgut, das sie an Lothar hätten zurückgeben müssen, war jedoch umstritten.
    Auf einem Hoftag in Regensburg forderte Lothar im November 1125 die Staufer auf, das Königsgut vom salischen Hausgut zu trennen und an ihn zu übergeben. Als Friedrich und Konrad nicht reagierten, verhängte Lothar im Dezember die Reichsacht über sie. Im Januar 1126 beschlossen mehrere Fürsten in Goslar, die Acht gegen die Staufer militärisch durchzusetzen. Der König und seine Verbündeten besetzten weitgehend ohne Kämpfe Gebiete in Oberlothringen, im Elsass und in Rheinfranken; einen AAngriff auf Schwaben, wohin die Staufer sich zurückgezogen hatten, wagte er aber nicht. Ein Angriff der Welfen auf das staufische Kernland scheiterte. 1127 musste Lothar die Belagerung des staufischen Nürnberg abbrechen. Diese Niederlagen Lotharars und seiner Verbündeten führten dazu, dass ihm mehrere Machthaber Niederlothringens und Frankens ihre Unterstützung entzogen. Während eines Kampfes im Rahmen dieser Feldzüge verlor Friedrich ein Auge und kam damit als Königskandidat nicht mehr in Frage, fehlte ihm doch nun die körperliche Unversehrtheit als eine Grundvoraussetzung. Allerdings ist nicht geklärt, wann genau sich dies ereignete.
    1127 kehrte sein Bruder Konrad von einer Pilgerfahrt ins Heilige Land zurück und wurde damit zur treibenden Kraft auf staufischer Seite. Im Dezember ließ er sich zum König ausrufen und nahm Friedrich damit die Führung ab. Friedrich betätigte sich allerdings weiter als Heerführer und nahm 1128 Speyer ein, während Konrad weitgehend erfolglos in Italien Einfluss zu gewinnen versuchte. 1130 wendete sich das Kriegsglück: Lothar eroberte Speyer zurück, kurz darauf starb Friedrichs Gattin Judith. Im selben Jahr fiel auch Nürnberg mit seinem Umland an Lothar. 1131 verloren die Staufer das gesamte Elsass und waren damit auf Schwaben und Ostfranken zurückgedrängt. Lothar verzichtete darauf, die Staufer weiter anzugreifen, und konzentrierte sich auf den Ausbau der inneren Reichsstruktur und auf die Italienpolitik.
    Um 1132 heiratete Friedrich II. in zweiter Ehe Agnes von Saarbrücken und stellte so eine Verbindung zu einem weiteren in Opposition zu Lothar stehenden Haus her. Nach seiner Rückkehr aus Italien nahm Lothar 1134 die Offensive gegen die Staufer jjedoch wieder auf. Gegen den gleichzeitigen Angriff Lothars von Norden und Heinrichs des Stolzen von Süden konnte sich Friedrich nicht halten. Im Frühjahr 1135 unterwarf er sich Lothar in Bamberg im Büßergewand, Konrad wiederholte diese Geste im Herbst. Gegen ein Treueversprechen und die Zusage der Unterstützung einer Italienfahrt wurden die Staufer wieder in die königliche Huld aufgenommen. Konrad heiratete Gertrud, eine Schwägerin Heinrichs des Schwarzen.
    1147 starb Herzog Friedrich II. in Alzey. Seine letzte Ruhestätte fand er in der Klosterkirche vom Kloster Sankt Walburga im Elsass, wo nach ihm auch seine Ehefrau Agnes bestattet wurde. Die beiden Gräber sind heute nicht mehr vorhanden.
    Sein Sohn Friedrich folgte ihm als Herzog von Schwaben nach und bestieg 1152 als König Friedrich I. Barbarossa den deutschen Thron.

    Nachkommen
    Friedrich II. heiratete 1120 Judith Welf († 22. Februar wohl 1130/31), Tochter Heinrichs des Schwarzen, die ebenfalls im Kloster Walburg beerdigt wurde, und mit der er zwei Kinder hatte:
    • Friedrich I. Barbarossa (1122–1190)
    • Bertha (Judith) († zwischen 18. Oktober 1194 und 25. März 1195), ∞ vor dem 25. März 1139 Herzog Matthäus I. von Lothringen aus dem Haus Châtenois († 13. Mai 1176); beide wurden im Kloster Clairlieu begraben
    Etwa 1132/33 ging er eine neue Ehe ein; seine zweite Ehefrau war Agnes von Saarbrücken, eine Tochter des Grafen Friedrich im Saargau; mit ihr hatte er drei Kinder:
    • Jutta (1133–1191) ∞ Ludwig II., Landgraf von Thüringen
    • Konrad (um 1134/36–1195), Pfalzgraf bei Rhein
    • Luitgard († wohl nach 1155)



    Literatur
    • Hagen Keller: Schwäbische Herzöge als Thronbewerber: Herzog Hermann II. (1002), Rudolf von Rheinfelden (1077), Friedrich von Schwaben (1125). Zur Entwicklung von Reichsidee und Fürstenverantwortung, Wahlverständnis und Wahlverfahren im 11. ud 12. Jahrhundert, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins Bd. 131 (1983), S. 123–162.
    • Hansmartin Schwarzmaier: Pater imperatoris. Herzog Friedrich II. von Schwaben, der gescheiterte König. In: Jürgen Petersohn (Hrsg.), Mediaevalia Augiensia: Forschungen zur Geschichte des Mittelalters (Vorträge und Forschungen 54), Stuttgart 201, S. 247–284.
    • Hansmartin Schwarzmaier: Friedrich II.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 589 f. (Digitalisat).
    • Hansmartin Schwarzmaier: Friedrich II., Herzog von Schwaben (1090–1147). In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 4, Artemis & Winkler, München/Zürich 1989, ISBN 3-7608-8904-2, Sp. 959 f.
    • Christoph Waldecker: Friedrich II. (Schwaben). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 25, Bautz, Nordhausen 2005, ISBN 3-88309-332-7, Sp. 447–458.
    • Paul Friedrich von Stälin: Friedrich II. (Herzog von Schwaben). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 8, Duncker & Humblot, Leipzig 1878, S. 32–34.
    • Christoph Waldecker: Herzog Friedrich II. von Schwaben als Reichsregent 1116–1118. In: Sabine Happ und Christoph Waldecker (Hrsg.): Vergangenheit lebendig machen. Festgabe für Ingrid Heidrich zum 60. Geburtstag von ihren Schülerinnen und Schüern.Bonn 1999, S. 50–61.
    Weblinks
    Commons: Friedrich II. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Friedrich heiratete Herzogin Judith Welf (von Bayern) in cir 1121. Judith (Tochter von Herzog Heinrich IX. von Bayern (Welfen), der Schwarze und Wulfhild von Sachsen) wurde geboren in cir 1100; gestorben am 22.2.1131 od 1132; wurde beigesetzt in Kloster Lorch. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 408. Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) von Schwaben (von Staufen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1122; gestorben am 10 Jun 1190 in im Fluss Saleph nahe Seleucia, Kleinarmenien.
    2. 409. Bertha von Schwaben  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1123; gestorben in 1195.

    Friedrich heiratete Gräfin Agnes von Saarbrücken in cir 1135. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 410. Judith (Jutta Claricia) von Schwaben (von Thüringen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1133/1134; gestorben am 7 Jul 1191; wurde beigesetzt in Kloster Reinhardsbrunn.
    2. 411. Pfalzgraf Konrad von Schwaben (von Staufen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in ca 1134 / 1136; gestorben am 8/9 Nov 1195.
    3. 412. Luitgard von Schwaben (von Staufen)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  50. 252.  König Konrad III. von Hohenstaufen (von Schwaben) (von Büren)König Konrad III. von Hohenstaufen (von Schwaben) (von Büren) Graphische Anzeige der Nachkommen (155.Agnes10, 99.Heinrich9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1093/94; gestorben am 15 Feb 1152 in Bamberg.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog in Franken, (1127–1135), König im römisch-deutschen Reich (1138–1152 )

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_III._(HRR)

    Konrad III. (* 1093 oder 1094; † 15. Februar 1152 in Bamberg) aus dem Adelsgeschlecht der Staufer war 1116/20 Herzog in Franken, 1127–1135 Gegenkönig von Lothar III. und 1138–1152 König im römisch-deutschen Reich.
    Im 12. Jahrhundert trat die Idee stärker hervor, dass die Fürsten für das Reich mitverantwortlich seien. Dadurch intensivierte sich die Mitsprache der Fürsten am Reichsregiment und bei den Königswahlen. Anders als in den Monarchien Frankreich, England und Sizilien verloren im römisch-deutschen Reich erbrechtliche Vorstellungen an Bedeutung. Nach dem Tod Heinrichs V., des letzten salischen Herrschers, im Mai 1125 scheiterten die Ambitionen der beiden staufischen Brüder Friedrich und Konrad auf die Königsnachfolge. Friedrichs Königswahl misslang, weil er aus seiner Abstammung von den Saliern einen Erbanspruch ableitete und damit das Wahlrecht der Fürsten missachtete. Statt seiner wurde der sächsische Herzog Lothar gewählt. Konrad ließ sich 1127 zum Gegenkönig erheben, blieb aber ebenfalls erfolglos. Die Wahl Lothars und sein Streit mit den staufischen Brüdern um das salische Erbe lösten einen Krieg im Reich aus. Nach dem Tod Lothars konnte sich Konrad in der Königswahl von 1138 gegen den machtbewussten Bayern- und Sachsenherzog Heinrich den Stolzen durchsetzen. Konrads Neuordnung der Herzogtümer Sachsen und Bayern, die die erbrechtlichen Ansprüche der Welfen ignorierte, scheiterte. Während seiner gesamten Herrschaftszeit setzten in Bayern und Sachsen die Welfen Heinrich der Stolze, Heinrich der Löwe und Welf VI. ihren Widerstand gegen Konrad fort.
    Als König versuchte Konrad die Herrschaftsträger des Reichs durch Heiratspolitik an sich zu binden. Von 1147 bis 1149 unternahm er einen Kreuzzug, der ein vollständiger Misserfolg wurde. Als erster der römisch-deutschen Könige seit 962 errang Konrad nicht die Kaiserwürde. Seine Konflikte mit den Welfen Welf VI. und Heinrich dem Löwen galten lange Zeit als Ausdruck eines staufisch-welfischen Gegensatzes, der die Reichspolitik im 12. Jahrhundert dominiert habe. Erst in jüngster Zeit wurde diese Einschätzung stark relativiert.

    Herkunft
    Konrad entstammte dem adligen Geschlecht, das als „Staufer“ bekannt ist; diese Bezeichnung ist jedoch erst von Historikern des späten 15. Jahrhunderts eingeführt worden. Die Herkunft der Familie ist ungeklärt. Über Konrads Großvater Friedrich von Büren ist lediglich bekannt, dass er um 1050 eine Frau namens Hildegard geheiratet hat. Jüngst wurde die These aufgestellt, dass der Schlettstädter Besitz der Staufer nicht von Hildegard in die Ehe eingebracht worden sei, sondern Friedrich bereits gehört habe. Die Staufer seien kein schwäbisches, sondern ein elsässisches Geschlecht gewesen, das erst um 1100 mit Herzog Friedrich I. ins ostschwäbische Remstal ausgegriffen habe.[1]
    Jedenfalls gelang der Aufstieg der Familie durch eine geschickte Ausnutzung lokaler Konstellationen. Dabei spielten mehrere Faktoren eine wichtige Rolle. Über die Inbesitznahme von Klostervogteien, die oft von Ministerialen verwaltet wurden, konnte die dortige Ministerialität in den staufischen Herrschaftskomplex integriert werden. Somit verschaffte sich die Familie einen starken, materiell abgesicherten Rückhalt im lokalen Adel. Über die Bistumspolitik – betroffen waren die Bistümer Würzburg, Worms und Speyer – konnten Verbindungen zu den Stadtgemeinden, zur Geistlichkeit und zum Adel gepflegt werden.[2] Schließlich war für den Aufstieg der Adelsfamilie eine Reihe von Eheschließungen vorteilhaft, über die Verwandtschaftsbande zu sehr angesehenen und einflussreichen Familien entstanden oder gefestigt wurden.[3]
    Viel wichtiger als die Ahnen väterlicherseits war für das Selbstverständnis und die Ambitionen der Familie ihre prestigeträchtige Verwandtschaft mütterlicherseits mit den Saliern. Konrads Mutter Agnes war eine Tochter Kaiser Heinrichs IV., des vorletzten Saliers. Die zeitgenössischen Autoren nahmen Konrad als Verwandten oder Nachkommen der Salier wahr, seine regionale Herkunft wurde nur selten erwähnt.[4] Auch Konrad selbst berief sich später als König in seinen Urkunden auf die salischen Könige als seine Vorfahren.[5]
    Die Konflikte Heinrichs IV. mit den süddeutschen Herzögen Rudolf von Schwaben, dem Zähringer Berthold von Kärnten und Welf IV. von Bayern begünstigten den Aufstieg der Staufer. Als Reaktion auf die Wahl des Schwabenherzogs Rudolf zum Gegenkönig erhob der Kaiser an Ostern 1079 Graf Friedrich, einen Sohn Friedrichs von Büren, zum neuen Herzog. Ob Friedrich seine Grafschaftsrechte im Elsass, Schwaben oder Franken ausübte, ist unbekannt.[6] Der Kaiser vermählte ihn mit seiner Tochter Agnes. Friedrich starb bereits 1105. Er hinterließ zwei Söhne, den 1093 geborenen Konrad und dessen drei Jahre älteren Bruder Friedrich II. Nach dem Tod ihres Gatten schloss Agnes mit dem österreichischen Markgrafen Leopold III. eine neue Ehe. Friedrich II. übernahm bald nach dem Tod seines Vaters dessen Ämter und Würden. Ab 1106 führte er den Herzogstitel.[7]

    Mehr unter obengenanntem Link..

    Konrad heiratete Gertrud von Sulzbach in 1135/36. Gertrud (Tochter von Graf Berengar I. (II.) von Sulzbach und Adelheid von Megling-Frontenhausen (von Diessen-Wolfratshausen)) wurde geboren in cir 1110; gestorben am 13 Apr 1146 in Kloster Hersfeld; wurde beigesetzt in Zisterzienserkloster Ebrach. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 413. Friedrich IV. von Schwaben  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1144 / 1145; gestorben am 19 Aug 1167 in Rom, Italien.

  51. 253.  Herzog Heinrich II. von Österreich, JasomirgottHerzog Heinrich II. von Österreich, Jasomirgott Graphische Anzeige der Nachkommen (155.Agnes10, 99.Heinrich9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1107; gestorben am 13 Jan 1177 in Wien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Pfalzgraf bei Rhein (1140–1141), Markgraf von Österreich (1141–1156), Herzog von Bayern (1143–1156), Herzog von Österreich (1156–1177)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_II._(Österreich) (Okt 2017)

    Heinrich II., genannt Jasomirgott (* 1107; † 13. Jänner 1177 in Wien), aus dem Geschlecht der Babenberger war Pfalzgraf bei Rhein (1140–1141), Markgraf von Österreich (1141–1156), Herzog von Bayern (1143–1156) und Herzog von Österreich (1156–1177). Er war ein Sohn des Markgrafen Leopold III. und der Salierin Agnes von Waiblingen, Tochter Kaiser Heinrichs IV. und Schwester Kaiser Heinrichs V.

    Heinrichs ältere Halbbrüder aus der ersten Ehe seiner Mutter waren die Staufer Friedrich II., der Einäugige, Herzog von Schwaben und Vater des späteren Kaisers Friedrich I. Barbarossa, und der römisch-deutsche König Konrad III. Sein jüngerer Bruder Leopold IV. wurde noch vor ihm Markgraf, seine anderen jüngeren Brüder waren der bedeutende Chronist und Bischof von Freising, Otto von Freising, und der Erzbischof von Salzburg und Bischof von Passau, Konrad II. von Babenberg.
    Der Babenberger Herzog war in erster Ehe vom 1. Mai 1142 bis 18. April 1143 mit Gertrud verheiratet, der einzigen Tochter Kaiser Lothars III.. Seine zweite Ehe schloss er 1148 mit Theodora Komnena, einer Nichte des byzantinischen Kaisers Manuel I. Beide Ehen belegen die damalige Bedeutung des Geschlechts der Babenberger in Mitteleuropa.

    Leben
    Heinrich war der zweite von sechs Söhnen des Markgrafen Leopold III., aber der erste den dieser mit Agnes von Waiblingen, der Schwester des letzten Salierkönigs, Heinrich V. hatte.
    Als sein Vater starb, folgte ihm Heinrichs jüngerer Bruder Leopold IV. als Markgraf von Österreich. Dies ist zunächst erstaunlich, war er doch nur der dritte Sohn Leopolds III.. Adalbert, der älteste Sohn, war allerdings kein Sohn der Kaisertochter Agnes, die ihren Einfluss für einen ihrer eigenen Söhne einsetzte. Warum sie dies nicht für Heinrich, dem zweiten Sohn tat, sondern für Leopold, ist unklar. Man vermutet, dass Heinrich sich zum Zeitpunkt, als sein Vater starb, nicht in der Markgrafschaft aufhielt, sondern am Rhein, wo er das salische Erbgut seiner Mutter verwaltete.[1] Möglicherweise war zuerst Adalbert als Ältester als Nachfolger Leopolds III. bestimmt, wodurch die Betrauung Heinrichs mit der rheinischen Präsenz der Babenberger keine Zurücksetzung war.[2]

    Pfalzgraf am Rhein und Herzog von Bayern
    Im April 1140 wurde Heinrich mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein belehnt. Ein Pfalzgraf hatte umfassende Rechte wie etwa die Ernennung von Grafen und war daher beinahe einem Herzog gleichgestellt.[3] Heinrich konnte dieses Amt aber nur kurz ausübeben, denn schon im Oktober 1141 starb sein kinderlos gebliebener Bruder Leopold IV., woraufhin Heinrich ihm als Herzog von Bayern und Markgraf von Österreich folgte. Leopold IV. war im Frühjahr 1139 das Herzogtum Bayern übertragen worden, nachdem es König Konrad III. Heinrich dem Stolzen aberkannt hatte, weil dieser ihn nicht anerkannt hatte. Heinrich residierte dann in Regensburg, der damaligen Hauptstadt Bayerns.
    Im Mai 1142 heiratete Heinrich die etwa 26-jährige Gertrud von Sachsen, die einzige Tochter von Kaiser Lothar III., außerdem Witwe von Heinrich dem Stolzen. Sie starb am 18. April 1143 bei der Geburt des ersten Kindes mit Heinrich.

    Teilnahme am Zweiten Kreuzzug
    1147 nahm Heinrich als Herzog von Bayern am Zweiten Kreuzzug teil. Er lieh sich von mehreren Klöstern Geld, bestellte seinen jüngeren Bruder Konrad zum "Landesverweser" und schloss sich im Mai 1147 dem Zug von König Konrad III. an, der zunächst von Regensburg aus die Donau entlang Richtung Wien und dann weiter nach Ungarn zog.[4] Heinrich bleibt während des Kreuzzuges immer in der Gesellschaft von Konrad III..
    Am 26. Oktober 1147 endete der Kreuzzug am Fluss Tembris in Kleinasien mit einer Katastrophe. Nur wenige Ritter konnten sich durch schnelle Flucht retten, darunter Heinrich II. und auch der junge Ritter Friedrich von Schwaben, der spätere deutscche König und Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Heinrich heiratete auf der Heimreise nach Regensburg am Ende des Jahres 1148 die byzantinische Prinzessin und Nichte des byzantinischen Kaisers Manuel I., Theodora Komnena. Später wird ihr Heinrich im Privilegium Minus hohe Rechte zubilligen, die ausdrücklich nach ihrem „Einverständnis“ verlangen.[5]

    Das Herzogtum Österreich
    In den 1130er Jahren hatte Heinrich der Stolze einen Konflikt mit König Konrad III. 1138 entzog Konrad ihm das Herzogtum Bayern und gab es an die Babenberger weiter. Der neue Kaiser Friedrich I. versuchte, einen Ausgleich mit den Welfen zu finden, und belehnte 1156 den Sohn Heinrichs des Stolzen, Heinrich der Löwe, mit Bayern. Nun musste für den Babenberger ein Ersatz gefunden werden: Die Entschädigung war das Privilegium Minus, durch das Österreich ein von Bayern unabhängiges selbständiges Herzogtum wurde.
    Anders als sein Vater, der meist in Klosterneuburg regierte, erhob Heinrich 1145 Wien zu seiner Residenz. Erst durch diesen Akt konnte Wien Städte wie Krems, Melk oder Klosterneuburg überflügeln und blieb seither ununterbrochen die Hauptstadt dedes Landes. 1147 wurde der erste Vorgängerbau des heutigen Stephansdoms fertiggestellt und am 8. Juni als sichtbares Zeichen der neuen Bedeutung der Stadt geweiht. Die kleine, romanische Stephanskirche stand damals noch außerhalb der Stadtmauern. 1155 stiftete Heinrich in unmittelbarer Nähe seines Sitzes Am Hof das Schottenkloster in Wien, wo er auch begraben wurde.

    Tod
    Ende November 1176 erlitt Heinrich bei Melk einen Unfall, als eine morsche Holzbrücke unter seinem Pferd durchbrach, wobei er sich einen offenen Schenkelhalsbruch zuzog, an dessen Folgen er am 13. Jänner 1177 in Wien verstarb. Er wurde seinem letzten Wunsch entsprechend in einem Hochgrab in der Schottenkirche beigesetzt, das allerdings den verschiedenen Um- und Neubauten der Kirche zum Opfer fiel. Seit dem 19. Jahrhundert befindet sich sein Grab in der Krypta des Schottenstifts. In einem neoromanischen Sarkophag liegt er dort gemeinsam mit seiner Frau Theodora und seiner Tochter Agnes. An der Außenwand der Schottenkirche befindet sich heute eine Statue von Heinrich.

    Bedeutung des Beinamens
    Der Beiname Jasomirgott kam im 13. Jahrhundert in der Form Jochsamergott auf. Das erste Mal erscheint dieser Beiname in einem kurzen Text, dem „Auctarium vinobonense“, der vermutlich aus den Melker Annalen entstanden ist. Dort verweist man auf Heinrich mit „genannt Ioch so mir got“.[7]
    Die genaue Bedeutung ist ungeklärt. Teilweise wird sie mit der mittelhochdeutschen joch sam mir got (helfe), ja, wie mir Gott helfen soll, erklärt. Das entspricht der Schwurformel „so wahr mir Gott helfe“.[8] Nach einer anderen Theorie entstand der Beiname aus einem verballhornten arabischen Spruch, den Heinrich II. auf dem Zweiten Kreuzzug kennen lernte. Um welchen arabischen Spruch oder Gebetsformel es sich dabei handelt, kann jedoch nicht exakt bestimmt werden.[9] Der arabische Chronist Ibn el Furât spricht von einem „Jâsan elkund Harrî“, einem Graf Heinrich mit dem Beinamen Jâsan.[10]
    Des Weiteren schreibt Helmut Hanko von einer frei erfundenen Anekdote, die sich in Jens Enikels Fürstenbuch findet:
    „Heinrich sendet nach Wien um kostbare Felle für einen prächtigen Pelz, mit dem er vor dem Kaiser auftreten will. Der Bote jedoch missversteht den Auftrag und bringt ein Ochsenfell mit. Da sagt Heinrich zum Kaiser: Herre wer ez nicht ewr spot ich tet ez es ioch sammir got …“[11]
    Nach Heinrich II. ist die dem Haupttor des Stephansdoms gegenüberliegende Jasomirgottstraße benannt. Im Schottenstift gibt es den Heinrich-Jasomirgott-Brunnen. Für den Wiener Rathausplatz schuf Franz Melnitzky eine Statue des Herzogs.

    Rezeption
    Durch die kaiserliche Entschließung von Franz Joseph I. vom 28. Februar 1863 wurde Heinrich II. in die Liste der „berühmtesten, zur immerwährenden Nacheiferung würdiger Kriegsfürsten und Feldherren Österreichs“ aufgenommen. Hierzu wurde auch eine lebensgroße Statue Heinrichs in der Feldherrenhalle des damals neu errichteten k.k. Hofwaffenmuseums (heute: Heeresgeschichtliches Museum Wien) aufgestellt. Die Statue wurde 1872 vom Bildhauer Johann Pertscher (1837–1872) aus Carrara-Marmor geschaffen, gewidmet wurde sie von Kaiser Franz Joseph selbst.

    Heinrich heiratete Gertrud (Gertraud) von Sachsen (von Süpplingenburg) am 1 Mai 1142. Gertrud (Tochter von Kaiser Lothar III. von Sachsen (von Süpplingenburg) und Kaiserin Richenza von Northeim) wurde geboren am 18 Apr 1115; gestorben am 18 Apr 1143; wurde beigesetzt in Grablege der Babenberger im Kapitelsaal des Stiftes Heiligenkreuz. [Familienblatt] [Familientafel]

    Heinrich heiratete Theodora Komnena (Byzanz, Komnenen) in Dez 1149. Theodora (Tochter von Prinz Andronikos Komnenos (Byzanz, Komnenen) und Irene (Eirene) Aineiadissa) wurde geboren in cir 1134 in Konstantinopel; gestorben am 2 Jan 1184 in Wien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 414. Herzogin Agnes von Österreich (Babenberger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1151; gestorben am 13 Jan 1182; wurde beigesetzt in Krypta der Wiener Schottenkirche.
    2. 415. Herzog Leopold V. von Österreich, der Tugendhafte  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1157; gestorben am 31 Dez 1194 in Graz.

  52. 254.  Agnes von Österreich (Babenberger)Agnes von Österreich (Babenberger) Graphische Anzeige der Nachkommen (155.Agnes10, 99.Heinrich9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    Agnes hatte mit Władysław eine Tochter und drei Söhne.

    Agnes heiratete Władysław von Polen (von Schlesien) (Piasten), der Vertriebene in cir 1126. Władysław (Sohn von Herzog Boleslaw III. von Polen (Piasten), Schiefmund und Prinzessin Zbysława von Kiew (Rurikiden)) wurde geboren in 1105 in Krakau, Polen; gestorben am 30 Mai 1159 in Altenburg, Thüringen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 416. Richeza von Everstein (von Polen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1135; gestorben am 16 Jun 1185.
    2. 417. Herzog Boleslaw I. von Schlesien (von Polen) (Piasten), der Lange  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1127; gestorben am 18 Dez 1201; wurde beigesetzt in Kloster Leubus.
    3. 418. Herzog Mieszko I. von Oppeln (von Polen) (Piasten), Kreuzbein  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 1132 und 1146; gestorben am 16 Mai 1211.

  53. 255.  Judith von Österreich (Babenberger)Judith von Österreich (Babenberger) Graphische Anzeige der Nachkommen (155.Agnes10, 99.Heinrich9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1115; gestorben in nach 1178.

    Notizen:

    Judith hatte mit Wilhelm V. mind. acht Kinder.

    Familie/Ehepartner: Markgraf Wilhelm V. von Montferrat (Aleramiden). Wilhelm (Sohn von Markgraf Rainer von Montferrat (Aleramiden) und Gisela von Burgund) gestorben in 1191. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 419. Graf Wilhelm von Montferrat (Aleramiden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 1135 und 1145; gestorben in 1177.
    2. 420. Markgraf Bonifatius I. von Montferrat (Aleramiden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1150; gestorben am 4 Sep 1207.
    3. 421. Rainer von Montferrat (Aleramiden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1162; gestorben in 1183.

  54. 256.  Gertrud von Österreich (Babenberger)Gertrud von Österreich (Babenberger) Graphische Anzeige der Nachkommen (155.Agnes10, 99.Heinrich9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1120; gestorben am 8 Apr 1150.

    Gertrud heiratete Herzog Vladislav II. von Böhmen (Přemysliden) in 1140. Vladislav (Sohn von Fürst Vladislav I. von Böhmen (Přemysliden) und Rixa (Richenza) von Berg (Schelklingen?)) wurde geboren in cir 1110; gestorben am 18 Jan 1174 in Meerane. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 422. Bedřich (Friedrich) von Böhmen (Přemysliden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1142; gestorben am 25 Mrz 1189.

  55. 257.  König Heinrich II. (Henry II.) von England (Plantagenêt)König Heinrich II. (Henry II.) von England (Plantagenêt) Graphische Anzeige der Nachkommen (156.Heinrich10, 99.Heinrich9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 5 Mrz 1133 in Le Mans; gestorben am 6 Jul 1189 in Chinon.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Herzog der Normandie - Herzog von Aquitanien - Graf von Anjou
    • Titel (genauer): England; König von England (Angevinische Dynastie - Haus Plantagenet)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_II._(England) (Okt 2017)

    Heinrich II. (englisch Henry II, ursprünglich Henry Plantagenet; * 5. März 1133 in Le Mans; † 6. Juli 1189 in Chinon) war Herzog der Normandie und von Aquitanien, Graf von Anjou sowie König von England (1154–1189). Zeitweise beherrschte er Wales, Schottland, das östliche Irland und das westliche Frankreich. Er war der erste der angevinischen Könige, die auch als das Haus Plantagenet bezeichnet wurden.
    Seine Beinamen waren Curtmantle („Kurzmantel“, wegen der kurz geschnittenen Umhänge, die er trug) und Fitz Empress (Sohn der Kaiserin). Als erster britischer König nannte er sich King of England (König von England), seine Vorgänger trugen den Titel King of the English (König der Engländer).

    Geschichte
    Der Herzog der Normandie
    Heinrich II. wurde am 5. März 1133 als ältester Sohn von Matilda, Tochter Heinrichs I. von England und Witwe des deutschen Kaisers Heinrich V., und ihrem zweiten Gemahl Gottfried dem Schönen, Graf von Anjou geboren. Heinrich wuchs in Anjou auf und besuchte England erstmals 1142, um den Anspruch seiner Mutter auf den englischen Thron zu unterstützen. 1149 wurde er von seinem Großonkel König David von Schottland zum Ritter geschlagen. 1150 übernahm er das Herzogtum Normandie. Heinrich II. sprach Französisch, las Latein, verstand Provençal und Italienisch, war aber des Englischen nicht mächtig und verbrachte nur wenig Zeit in England.[1]
    Schon vor seiner Thronbesteigung in England beherrschte er auf dem europäischen Festland die Normandie und Anjou. Seine Heirat mit Eleonore von Aquitanien am 18. Mai 1152 brachte weitere Ländereien in seinen Besitz, nämlich die Region um Tours (die Touraine), Aquitanien und die Gascogne. Somit war er mächtiger als sein Lehnsherr (für die kontinentalen Gebiete), der König von Frankreich, mit einem Reich oder besser einem Konglomerat verschiedenartiger Ländereien und Herrschaftsansprüche, das sich vom Solway Firth (zwischen Irland und Schottland) fast bis zum Mittelmeer, und von der Somme bis zu den Pyrenäen erstreckte. Nach seiner Thronbesteigung in England bedeutete diese Struktur unter anderem eine erneute Zusammenführung der normannischen und der britischen Reichsteile des englischen Königtums. 1155 konnte er durch Verhandlungen auch die Bretagne unter seine Kontrolle bringen. Man spricht auch vom so genannten Angevinischen Reich. Kein englischer König vor ihm verfügte über ein größeres Territorium. Allerdings war auch kein vorheriger König stärker in Auseinandersetzungen auf dem Kontinent und mit den Adligen im eigenen Herrschaftsgebiet verstrickt. Heinrich kämpfte gegen den französischen König Ludwig VII., den geschiedenen Ehemann seiner Frau, und dessen Verbündete. Heinrich stand in lebhafter Korrespondenz mit dem Kaiser von Byzanz, Manuel I. Komnenos.

    Der König von England
    Heinrich wurde in England erst in der Spätphase des Bürgerkriegs zwischen seiner Mutter Mathilde und König Stephan aktiv. Der Bürgerkrieg, in dem keine von beiden Seiten den Sieg erringen konnte, wurde 1153 mit dem Vertrag von Wallingford beendedet. Stephan adoptierte damit Heinrich II. und setzte ihn zum Nachfolger ein. Stephan regierte noch bis 1154. Anlässlich der Geburt seines ersten Sohnes Wilhelm kehrte Heinrich 1152 zu seiner Frau zurück. Nach dem Tod Stephans wurden Heinrich II. und Eleonore am 19. Dezember 1154 in Westminster gekrönt.
    Sofort versuchte Heinrich die Auseinandersetzungen zu entschärfen, in die er auf dem Kontinent verwickelt war. Er schloss in Rouen Frieden mit Ludwig VII. und erkannte ihn als seinen Lehnsherren an. Heinrichs zweitältester Sohn, Heinrich der Jüngere, wurde mit Margarete, der Tochter Ludwigs, verlobt. An der Loire ging derweil der Krieg zwischen Heinrich und seinem Bruder Gottfried um die Herrschaft über Anjou weiter. Nach dem Sieg Heinrichs wurde Gottfried mit der Grafschaft Nantes abgefunden. Ein wichtiger Abschnitt der Expansion nach Süden in Richtung Toulouse war 1159 die Belagerung von Nantes, die neue Kämpfe mit Ludwig VII. zur Folge hatte. Erst 1173 wurde der Graf von Toulouse Heinrichs Lehnsmann.
    In England betrieb Heinrich zunächst Konsolidierungspolitik. Während der Herrschaft Stephans war die Vormachtstellung der Barone so stark geworden, dass der Monarch das Land kaum noch kontrollierte. Heinrich sah es als vordringlichste Aufgabe an, diese Macht wieder in seine Hände zurückzugewinnen. Festungen, die ohne die Erlaubnis in der Regierungszeit Stephans gebaut worden waren, wurden geschleift.
    Heinrich II. baute mehrere Pfalzen in seinen Ländereien und übertrug seinem Hofmeister die Befugnis, zivile Streitigkeiten im Namen der Krone zu regeln. Er erhöhte die Zahl der königlichen Reisegerichte oder Bancs du Roi, deren Befugnisse er ausweitete.[2] Er selbst führte die Herrschaft in seinem weitläufigen Reich als klassischer Reisekönig, vergleichbar mit den deutschen Herrschern. Unter seiner Herrschaft wurde das erste Rechtsbuch geschrieben, das eine Grundlage für das heute im angelsächsischen Rechtskreis stark verbreitete Common Law darstellt.
    Mit den Assisen von Clarendon (1166) wurde unter anderem das Geschworenengericht zur Regel. Beginnend mit dem Zeitpunkt der Eroberung der Britischen Insel durch die Normannen waren die angelsächsischen Prozesse mit einer Jury durch Gottesurteile und „Recht durch Gefecht“ – der Wette auf den Kampf (dessen Anwendung in England erst 1819 abgeschafft wurde) – ersetzt worden. Diese Entscheidung, die Geschworenengerichte erneut einzuführen, war einer der wichtigsten Beiträge Heinrichs II. zur Rechtsgeschichte Englands. Auf Basis der Assise von Clarendon erließ er eine Polizeiverordnung gegen Räuber.[3]
    Das Rückgrat der englischen Finanzverwaltung, die der Adelsschicht angehörigen Feudalsheriffs, ersetzte Heinrich II. durch „gelehrige und gut überwachte Beamte der Mittelklasse“ und verstärkte die von seinem Schatzmeister Richard Fils-Néel im Dialogue de l'Exchequier am Ende der Regierungszeit beschriebene Steuerkontrolle. Der Heeresdienst der Adeligen wurde durch höhere Abgaben, insbesondere auf die Dienstmannenlehen abgelöst.[4] Bei Heinrichs Ableben 1189 war das ausgedehnte und äußerlich so mächtige Reich durch die Militär- und Verwaltungsausgaben finanziell so erschöpft, dass es sich nur durch Sondersteuern fortsetzen ließ. Verlässlichen Schätzungen zufolge verfügte er über weniger Geld als sein französischer Rivale Ludwig VII., der über ein weitaus bescheideneres Territorium herrschte.[5]
    1181 wurde das Fyrd-Heer, ein ausgehobenes Nationalheer, restrukturiert und damit die feudale Wehrordnung verändert. Mit der Waldordnung von 1184 wurde das exklusive Jagdrecht des Monarchen in ausgedehnten Gebieten, welche Wälder, Wiesen, Heiden, aber auch Äcker und Dörfer umfassten, präzisiert und die Rechte der Barone erheblich eingeschränkt.[6]

    Feldzüge gegen Wales und Irland
    In Wales hatten die walisischen Fürsten durch einen Aufstand nach dem Tod von Heinrich I. und während des Bürgerkriegs zahlreiche von den Normannen eroberte Gebiete zurückerobern können. Heinrich versuchte ab 1157, durch mehrere Feldzüge die verlorenen Gebiete zurückzuerobern sowie die englische Oberherrschaft über die walisischen Fürstentümer wiederherzustellen.
    → Hauptartikel: Feldzüge von König Heinrich II. gegen Wales
    Durch einen zwar verlustreichen, doch erfolgreichen Feldzug nach Nordwales zwang er 1157 Owain Gwynedd, den Fürsten von Gwynedd sowie Rhys ap Gruffydd, den Fürsten von Deheubarth zur Unterwerfung. Im Sommer 1158 zwang er durch einen weiteren Vorstoß Rhys ap Gruffydd erneut zum Frieden, ehe er wieder nach Frankreich zurückkehrte. Dennoch kam es in Wales weiterhin zu Kämpfen zwischen Anglonormannen und Walisern. Nach seiner Rückkehr nach England führte Heinrich deshalb 1163 erneut ein Heeer nach Deheubarth und zwang Rhys ap Gruffydd, Owain Gwynedd und andere walisische Fürsten am 1. Juli 1163 zur Huldigung in Worcester. Nachdem auch dieser Frieden bereits im Folgejahr gebrochen wurde, plante Heinrich für 1165 einen neuen Feldzuug gegen die verbündeten walisischen Fürsten. Trotz sorgfältiger Vorbereitung scheiterte dieser Feldzug im sommerlichen Dauerregen im walisischen Bergland. Heinrichs Heer musste sich unter hohen Verlusten nach England zurückziehen. Der König ließ seine walisischen Geiseln blenden und schicke sie zu den walisischen Fürsten zurück, ehe er wieder nach Frankreich reiste.
    Nach dem Scheitern des letzten Feldzugs Heinrichs eroberten die walisischen Fürsten weite Teile der durch die vorangegangenen Feldzüge verlorenen Gebiete zurück. Dadurch wurde ein Teil der anglonormannischen Adligen von Wales veranlasst, ein Angebot des irischen Königs Dermot MacMurrough, ihn bei seinen Kämpfen gegen seine irischen Gegner zu unterstützen, anzunehmen. In diesem Kämpfen konnte ein Heer unter Führung von Richard Strongbow ab 1169 Teile von Ostirland erobern.
    Zur Demonstration seiner Autorität über Strongbow und seine Unterstützer unternahm Heinrich 1171 selbst einen Feldzug nach Irland. Er führte dazu sein Heer durch Südwales, wo er sich mit Rhys ap Gruffydd, der nach dem Tod von Owain Gwynedd der mächtigste walisische Fürst geworden war, traf. Mit dem walisischen Fürsten schloss er eine Übereinkunft, in dem er dessen Herrschaft über weite Teile von Südwestwales anerkannte und ihn zum königlichen Justiziar für Südwales ernannte. Fortan duldete der König keine weiteren Eroberungen durch die anglonormannischen Marcher Lords, im Gegenzug hielt Rhys ap Gruffydd die Waliser von weiteren Angriffen auf anglonormannische Gebiete ab. Dieser Frieden in Wales hatte trotz einiger Zwischenfälle bis zum Tod von Heinrich Bestand. In Irland angekommen, konnte Heinrich rasch seine Oberherrschaft über die anglonormannischen Adligen wiederherstellen. Er ernannte Hugh de Lacy zum königlichen Justiciar und festigte so den Beginn der englischen Eroberung Irlands. 1177 ernannte er seinen jüngsten Sohn Johann zum Lord of Ireland

    Die Beziehungen zwischen Heinrich II. und dem römisch-deutschen Kaiserreich
    1157 entsandte Kaiser Friedrich Barbarossa Legaten nach England, um Heinrich II. ein Freundschaftsbündnis anzubieten. Als Antwort schickte der englische Monarch Gesandte im Herbst des gleichen Jahres zum Reichstag in Würzburg, die neben einem höchst prunkvollen Zelt als Gastgeschenk ein in devotem Ton verfasstes Antwortschreiben mitbrachten, in dem in diplomatisch geschickter Weise die grundsätzliche Bereitschaft zur Fortsetzung einvernehmlicher Beziehungen bekundet, aber auf das vom Kaiser vorgeschlagene Freundschaftsbündnis nicht näher eingegangen wurde.[7]
    Zu Beginn des Schismas hatte Heinrich in den Jahren 1159/1160 – anders als der englische Klerus – eher halbherzig auf der Seite Papst Alexanders III. gestanden. Heinrich verstand es, seinen Kontakt zum Stauferkaiser nicht abreißen zu lassen. Als sich jedoch sein persönlicher Konflikt mit seinem bisherigen Kanzler und aktuellen Erzbischof von Canterbury, Thomas Beckett entwickelte, wuchs sein Abstand zum Papst. Bei Aufenthalten am englischen Hof in Rouen 1161 und im Frühjahr 1165 gelang es dem deutschen Kanzler Rainald von Dassel, das prinzipielle Einvernehmen durch ein doppeltes Ehebündnis zu besiegeln: Die beiden Töchter des englischen Herrschers, Eleonore und Mathilde sollten mit dem im Juli 1164 geborenen Sohn des deutschen Kaisers, Friedrich, und mit dem nach der Annullierung der Ehe mit Clementia von Zähringen wieder ledigen Heinrich dem Löwen verheiratet werden. Die Ehe des Welfenherzogs wurde am 1. Februar 1168 in Minden geschlossen; wegen des frühen Todes des Staufersohns 1169 kam die andere nicht zustande.[8]
    Im September 1168 traf eine Delegation, bestehend aus Heinrich dem Löwen und seiner Gemahlin Mathilde, dem früheren Reichskanzler und aktuellen Kölner Erzbischof Philipp I. von Heinsberg und dem aktuellen Kanzler und späteren Mainzer Erzbischof Christian von Buch am englischen Hof in Rouen ein, die gegen eine Vereidigung des englischen Episkopats gegen Papst Alexander III. auf dessen Gegenspieler Paschalis III. dem englischen König Waffenhilfe gegen seinen französischen Rivalen anbot. Wegen des hartnäckigen Widerstands des englischen Klerus scheiterten diese Verhandlungen jedoch.[9]
    Nachdem Heinrich der Löwe dem deutschen Kaiser 1174 und 1176 die geforderte militärische Hilfe auf dessen Italienfeldzügen verweigert hatte, wurde Heinrich dreimal vergeblich vor das Hofgericht zitiert, geächtet und zuletzt die Lehen über die HeHerzogtümer Sachsen und Bayern vom Kaiser Heinrich entzogen und neu vergeben. Der lange Zeit so mächtige Welfenherzog Heinrich unterwarf sich zwar im November 1181 dem Kaiser, musste jedoch bis 1185 ins Exil. Der englische König Heinrich gewährte seinem Schwiegersohn Heinrich dem Löwen und seiner Tochter Mathilde Aufenthalt in England.[10]

    Der Konflikt mit Thomas Becket
    Durch die Entwicklungen im Rechtssystem wurde die Macht der Kirchengerichte beschnitten. Die Kirche bekämpfte diesen Vorgang sowie darüber hinausgehende Versuche des Königs, Kontrolle über Geistliche auszuüben. Der wichtigste Vertreter der Kirche war Thomas Becket, der Erzbischof von Canterbury. Becket wurde auf Empfehlung von Theobald von Canterbury hin Berater und Lordkanzler von Heinrich. Heinrich hatte Becket 1162 zum Erzbischof ernannt, um Konflikte zu verhindern. Bereits vorher hatten Becket und Heinrich unterschiedliche Meinungen in Bezug auf die Kirche und deren Rechte gehabt. Heinrich versuchte, Becket und seine Gefolgsleute unter Kontrolle zu bekommen, indem er sie per Eid dazu zwang, sich den „Sitten des Reiches“ zu unterwerfen. Es war und blieb umstritten, was diese Sitten sein sollten, und die Kirche verweigerte eine Unterwerfung unter den König. Nach dem Hoftag von Clarendon im Januar 1164 verließ Becket England, um sich der Unterstützung von Papst Alexander III. und des Königs von Frankreich zu versichern.
    Nach Beilegung der Zwistigkeiten zwischen Heinrich und Becket kehrte Becket nach England zurück. Doch über die Krönung von Heinrichs Sohn kam es erneut zum Zerwürfnis, da die Zeremonie von den Bischöfen von London, York und Salisbury durchgeführt wurde, nicht wie erforderlich vom Erzbischof von Canterbury, also Becket selbst. Becket exkommunizierte daraufhin die drei Bischöfe.
    Der zu dieser Zeit schwer erkrankte König soll auf dem Krankenbett ausgerufen haben: “Will no one rid me of this turbulent priest?” (dt.: „Wird mich niemand von diesem aufrührerischen Priester befreien?“). Dies ist die geläufige, mündlich kolportierte Version. Das Originalzitat, welches sich in den Aufzeichnungen des Chronisten Edward Grim findet, lautet: “What miserable drones and traitors have I nourished and brought up in my household, who let their lord be treated with such shamefuul contempt by a low-born cleric?” (dt.: „Was für elende Drohnen und Verräter habe ich in meinem Haushalt durchgefüttert, die ihren Herren von einem dahergelaufenen Priester mit solch beschämender Verachtung behandeln lassen?“) Vier von Heinrichs Rittern interpretierten die Worte des Königs als eine Aufforderung, Becket zu töten, und zogen nach England, wo sie Becket am 29. Dezember 1170 ermordeten. Der Chronist Edward Grim war Augenzeuge des Mordes und veranlasste in der Folge eine genaue Untersuchung der Umstände.[11] Unabhängig von der tatsächlichen Schuld des Königs war sein Ansehen im gesamten Reich danach massiv beschädigt.
    Auf Betreiben von Papst Alexander III. musste Heinrich die Constitutions of Clarendon wieder aufheben und sich am 12. Juni 1174 in der Kathedrale zu Canterbury einer demütigenden Geißelung unterziehen sowie anschließend eine ganze Nacht am Grab von Thomas Becket auf den Knien liegend beten. Als Sühnegabe gründete und dotierte er in einer vorhandenen Anlage das Augustiner-Chorherren-Stift Waltham Abbey und ließ eine neue, groß angelegte Abteikirche errichten.
    Thomas Becket wurde wenige Jahre nach seinem Tod am 21. Februar 1173 heiliggesprochen (Festtag: 29. Dezember). Dies geschah insbesondere auf die Intervention der Herzogin Mathilde, der Ehefrau Heinrichs des Löwen, Herzog von Sachsen und Bayern, beim Papst. Mathilde war eine Tochter Heinrichs II. und mit Thomas Becket verband sie eine persönliche Freundschaft.

    Das Drama der Plantagenets
    Ein weiterer Konfliktherd ergab sich, als Heinrich in den 1160er Jahren daranging, sein ausgedehntes Reich unter seinen Söhnen aufzuteilen. Der älteste überlebende Sohn, Heinrich der Jüngere, sollte das englisch-normannische Reich sowie Anjou ererhalten, Richard Löwenherz Aquitanien und Gottfried die Bretagne. Für Johann Ohneland, den Jüngsten, blieben Savoyen (durch Heirat), die Grafschaft Mortain und die eroberten irischen Gebiete. Heinrich der Jüngere wurde zum König gekrönt, aber er regierte niemals das englische Festland, da er vor seinem Vater starb.
    Diese Aufteilung umfasste zunächst allerdings nur die Titel. Heinrich II. war darauf bedacht, die Macht in allen Teilgebieten bis zu seinem Tod in der eigenen Hand zu behalten. Dieses Vorgehen führte 1172 zur Rebellion seiner Söhne, die durch ihihre Mutter Eleonore unterstützt wurde. Ihr Ziel war es, die ihnen zugedachten Territorien sofort in Besitz zu nehmen. Hilfe erhofften sie sich beim französischen König, einflussreichen französischen Fürsten sowie bei Wilhelm dem Löwen, König von Schottland. Als letzterer 1174 in Gefangenschaft geriet, brach der Aufstand zusammen. Heinrich II. nahm seine Söhne schnell wieder in seine Gunst auf, ließ aber Eleonore in Haft setzen. Gleichzeitig bemühte er sich um die Scheidung und erkanntte Rosamund Clifford als Mätresse an, mit der er seit 1165 (während eines seiner Feldzüge nach Wales) bis zu ihrem Tod 1176 eine Beziehung hatte. Später wurde ihm eine Beziehung zu Alix, der Tochter König Ludwigs VII., nachgesagt, die bereits mit Heinrichs eigenem Sohn, Richard, verlobt war. Diese Gerüchte wurden von Richard dann nach dem Tod seines Vaters vorgebracht, um die Verlobung zu lösen.
    Der Friede mit den Söhnen währte nicht lange. Bald befanden sie sich wieder in Rebellion. Dem Tod von Heinrich dem Jüngeren, 1183 während eines Feldzugs gegen seinen Vater im Limousin, folgte der Tod des nächsten in der Linie der Thronfolger, Gottfried: Der Herzog der Bretagne wurde 1186 von einem Pferd niedergetrampelt.
    Heinrichs dritter Sohn, Richard, griff schließlich mit der Hilfe von Philipp II. von Frankreich und in Absprache mit seinem Bruder Johann den Vater 1189 an und besiegte ihn. Heinrich, zu diesem Zeitpunkt bereits schwer erkrankt, musste Richard am 4. Juli 1189 im Abkommen von Azay-le-Rideau als alleinigen Erben anerkennen. Zwei Tage später starb er auf der Burg Chinon und wurde später im Kloster Fontevrault, in der Nähe von Chinon und Saumur in der Region Anjou, beigesetzt.
    Richard wurde zum König von England gekrönt. Als er am Dritten Kreuzzug teilnahm, folgte ihm Johann auf den Thron. Die Ansprüche von Gottfrieds Sohn Arthur, Herzog der Bretagne, und dessen Schwester Eleanor wurden nicht berücksichtigt.

    Titel (genauer):
    Begründete durch seine Ehe mit Eleonore von Aquitanien das angevinische Reich. Befand sich im ständigen Kampf gegen seine Söhne und den französischen König. Festigte die englische Königsmacht gegenüber den Baronen.

    Die Liste der Herrscher Englands enthält die souveränen Staatsoberhäupter des Königreichs England von dessen Einigung im 9. Jahrhundert bis zum Jahr 1707, als es durch den Act of Union im Königreich Großbritannien aufging.
    Siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_Englands

    Heinrich heiratete Königin Eleonore von Aquitanien am 8 Mai 1152. Eleonore (Tochter von Herzog Wilhelm X. von Aquitanien (von Poitou) und Eleonore von Châtellerault) wurde geboren in cir 1122 in Poitiers; gestorben am 1 Apr 1204 in Abbaye Fontevrault; wurde beigesetzt in Abbaye Fontevrault. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 423. König Heinrich von England (Plantagenêt), der Jüngere  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 28 Feb 1155; gestorben am 11 Jun 1183.
    2. 424. Mathilde von England (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1156 in Windsor Castle, Berkshire, England; gestorben am 28 Jun 1189 in Braunschweig; wurde beigesetzt in Braunschweiger Dom (Blasius-Kirche), Braunschweig.
    3. 425. König Richard I. von England (Plantagenêt), Löwenherz  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 8 Sep 1157 in Oxford; gestorben am 6 Apr 1199 in Châlus.
    4. 426. Herzog Gottfried II. (Geoffrey) von der Bretagne (von England)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 23 Sep 1158; gestorben am 19 Aug 1186 in Paris, France; wurde beigesetzt in Chor von Notre-Dame.
    5. 427. Königin Eleanore von England (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1162; gestorben in Okt 1214.
    6. 428. Prinzessin Johanna von England (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Okt 1165 in Angers; gestorben am 4 Sep 1199 in Fontevraud-l’Abbaye.
    7. 429. König Johann von England (Plantagenêt), Ohneland  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 24 Dez 1167 in Beaumont Palace, Oxford; gestorben am 19 Okt 1216 in Newark Castle, Newark-on-Trent.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 430. William Longespée, Earl of Salisbury  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1167; gestorben am 7 Mrz 1226 in Salisbury Castle; wurde beigesetzt in Kathedrale, Salisbury.

  56. 258.  Markgraf Diepold IV. von VohburgMarkgraf Diepold IV. von Vohburg Graphische Anzeige der Nachkommen (157.Adelajda10, 100.Judith9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in cir 1130.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Vohburg, Bayern, DE; Markgraf von Vohburg

    Notizen:

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Diepoldinger-Rapotonen

    https://de.wikipedia.org/wiki/Vohburg_an_der_Donau

    Familie/Ehepartner: Mathilde von Bayern (Welfen). Mathilde (Tochter von Herzog Heinrich IX. von Bayern (Welfen), der Schwarze und Wulfhild von Sachsen) gestorben am 16 Mrz 1183. [Familienblatt] [Familientafel]


  57. 259.  Luitkart (Sophia?)) von VohburgLuitkart (Sophia?)) von Vohburg Graphische Anzeige der Nachkommen (157.Adelajda10, 100.Judith9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1148.

    Familie/Ehepartner: Graf Volkrat (Volkrad) von Lechsgemünd. Volkrat (Sohn von Graf Heinrich II. von Lechsgemünd und Liutkard) gestorben in cir 1160. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 431. Graf Diepold von Lechsgemünd  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1 Jul cir 1193.
    2. 432. Heinrich IV. von Lechsgemünd  Graphische Anzeige der Nachkommen

  58. 260.  Euphemia von VohburgEuphemia von Vohburg Graphische Anzeige der Nachkommen (157.Adelajda10, 100.Judith9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in vor 1144.

  59. 261.  Adela von VohburgAdela von Vohburg Graphische Anzeige der Nachkommen (157.Adelajda10, 100.Judith9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in vor 1127; gestorben in nach 1187.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Deutsche Königin, Herzogin von Schwaben

    Notizen:

    Erbin des Egerlandes

    https://de.wikipedia.org/wiki/Adela_von_Vohburg

    Adela von Vohburg (* vor 1127; † nach 1187 in Kloster Weißenau) aus dem Hause der Diepoldinger-Rapotonen war Erbin des Egerlandes und als erste Gemahlin des späteren Kaisers Friedrich I. Barbarossa, deutsche Königin sowie Herzogin von Schwaben.

    Leben
    Adela von Vohburg war eine Tochter des Markgrafen Diepold III. von Vohburg und dessen im Jahre 1127 verstorbenen erster Gemahlin Adelajda von Polen.[1]
    Das von ihrem Vater erworbene Egerland wurde nach dessen Tod 1146 durch die Krone wieder eingezogen. König Konrad III. verheiratete um 1147 in Eger die Erbin Adela mit seinem Neffen, Herzog Friedrich III. von Schwaben, dem späteren Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Dieser konnte mit der Mitgift Adelas seine Machtbasis als Herzog von Schwaben bis in den ostfränkischen Raum hinein entscheidend ausweiten.
    Die Ehe verlief unglücklich. Friedrich trat mit Adela so gut wie nie öffentlich auf, sie war auch bei seiner Krönung zum deutschen König 1152 nicht anwesend. Im März 1153 wurde die Ehe nach sieben Jahren ohne Schwierigkeiten durch Bischof Hermann von Konstanz geschieden. Offizieller Grund der Scheidung war der Grad der Verwandtschaft zwischen Friedrich und Adela (Adelas Ururgroßmutter war eine Schwester von Friedrichs Urgroßvater). Vermutlich ist aber eine angenommene Unfruchtbarkeit Adelas der wahre Grund oder auch ein Ehebruch der Königin. Sie heiratete nämlich erneut bereits zur Jahreswende 1153/1154 und dazu noch weit unter ihrem Stand Dietho von Ravensburg (* um 1130, † nach 1187). Da gemeinhin die geschiedene Gemahlin eines Königs einem Kloster beitrat, Adela jedoch so kurz nach der Scheidung sich ohne Einspruch des Herrschers weit unter ihrem Stand wieder verheiratete, spricht vieles für einen Ehebruch Adelas.[2] Sowohl Friedrich als auch Adela hatten in ihrer jeweils zweiten Ehe Kinder, womit die angenommene Unfruchtbarkeit Adelas widerlegt wurde.



    Einzelnachweise
    1 Eduard Hlawitschka: Weshalb war die Auflösung der Ehe Friedrich Barbarossas und Adela von Vohburg möglich? In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 61/2005, S. 506-536, hier: S. 526-528.
Tobias Weller: Die Heiratspolitik des deutchen Hochadels im 12. Jahrhundert. Köln/Weimar/Wien 2004, S. 788 und Tafel 13 (o.S.).
    2 Friedemann Bedürftig: Die Staufer, Darmstadt, 2006, ISBN 3-89678-288-6, S. 8.

    Adela heiratete Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) von Schwaben (von Staufen) in vor 2 Mrz 1147 in Eger, Böhmen, Tschechien, und geschieden in Mrz 1153 in Konstanz, Baden, DE. Friedrich (Sohn von Herzog Friedrich II. von Schwaben (Staufer) und Herzogin Judith Welf (von Bayern)) wurde geboren in cir 1122; gestorben am 10 Jun 1190 in im Fluss Saleph nahe Seleucia, Kleinarmenien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Adela heiratete Dietho von Ravensburg in 1153/1154. Dietho wurde geboren in cir 1130; gestorben in nach 1187. [Familienblatt] [Familientafel]


  60. 262.  Judith (Jutta) von VohburgJudith (Jutta) von Vohburg Graphische Anzeige der Nachkommen (157.Adelajda10, 100.Judith9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

  61. 263.  Markgraf Heinrich II. von Meissen (von Lausitz) Graphische Anzeige der Nachkommen (159.Gertrud10, 101.Ekbert9, 69.Liudolf8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1103; gestorben in 1123.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf auf Eilenburg, Markgraf von Meißen und der Lausitz (ab 1103)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_II._(Meißen)

    Markgraf Heinrich II., genannt der Jüngere (* 1103; † 1123) war Graf auf Eilenburg und ab 1103 Markgraf von Meißen und der Lausitz, aus dem Adelsgeschlecht der Wettiner.

    Leben
    Heinrich wurde vermutlich 1103 postum als Sohn Heinrichs I. des Älteren und Gertruds der Jüngeren von Braunschweig geboren. Sie hatte nach dem Tode ihres Mannes die Markgrafschaft Meißen für ihr ungeborenes Kind beansprucht und als man wegen ihrhres fortgeschrittenen Alters die Schwangerschaft anzweifelte, riss sie sich vor dem versammelten Volk die Kleider vom Leib und zeigte als Beweis ihren Bauch vor. Ihre Feinde verbreiteten die Nachricht, sie habe ein Mädchen geboren und es mit dem Sohn des Kochs vertauscht, um die Regentschaft antreten zu können.
    Unter Vormundschaft seiner Mutter konnte Heinrich II. die Herrschaft über sein väterliches Erbe Meißen und Lausitz antreten. Die Rechtmäßigkeit wurde aber von seinem Vetter Konrad dem Großen weiterhin angezweifelt. Nach dem Tod seiner Mutter Gertrud, 1117, und der Erreichung der Mündigkeit, sagte Markgraf Heinrich II. seinem Vetter Konrad die Fehde an und konnte diesen 1121 gefangen nehmen. Konrad von Wettin blieb bis zum Tode Heinrich II. dessen Gefangener. Anfang 1123 kämpfte Heinrich II. zusammen mit seinem Schwager, Markgraf Heinrich von Stade, für Bischof Reinhard von Halberstadt gegen Herzog Lothar von Sachsen.
    Heinrich II. starb bereits 1123 im September/Oktober durch Gift. Daraufhin erhob sein Vetter Konrad der Große erneut Ansprüche auf die Mark Meißen und Heinrichs Allode fielen an Konrad, den einzigen lebenden männlichen Spross des Hauses Wettin. Um die „erledigten“, kaiserlichen Lehen, die Markgrafschaften Meißen und Lausitz entbrannte in der Folge ein heftiger Kampf, da Kaiser Heinrich V. beide als heimgefallene Lehen an den Grafen Wiprecht II. von Groitzsch, die Mark Eilenburg an den Grafen Hermann von Winzenburg übertrug. Graf Konrad sah sich in seinen Rechten beeinträchtigt und verband sich mit Herzog Lothar von Sachsen (den späteren Kaiser) gegen den amtierenden Kaiser. Dieser gab ihm 1125 die Mark Meißen zurück, die Mark Eilenburg kam aber an Albrecht von Ballenstedt, der nach Wiprechts Tode, 1124, sich auch der Mark Lausitz bemächtigte, aber die Mark Eilenburg an Konrad abtrat.

    Ehe und Nachkommen
    Heinrich war mit Adelheid von Stade verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos.

    Familie/Ehepartner: Adelheid von Thüringen (von Stade). [Familienblatt] [Familientafel]


  62. 264.  Kaiserin Richenza von NortheimKaiserin Richenza von Northeim Graphische Anzeige der Nachkommen (159.Gertrud10, 101.Ekbert9, 69.Liudolf8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in zw 1087 und 1089; gestorben in 10.6.11141; wurde beigesetzt in Dom zu Königslutter.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzogin in Sachsen (seit 1106), Königin (seit 1125) und Kaiserin (seit 1133)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Richenza_von_Northeim

    Richenza von Northeim (* um 1087-89; † 10. Juni 1141) aus der Familie der Northeimer Grafen war Herzogin in Sachsen (seit 1106), Königin (seit 1125) und Kaiserin (seit 1133).
    Richenza war die Tochter Graf Heinrichs des Fetten von Northeim († 1101) und der Brunonin Gertrud der Jüngeren von Braunschweig.
    Sie heiratete um 1100 Lothar von Süpplingenburg, Herzog von Sachsen und späterer Kaiser. An der Herrschaft ihres Mannes nahm sie tätigen Anteil. Dies zeigt sich unter anderem an ihrer Tätigkeit während des Papstschismas von 1130 und ihrer Vermittlung der Beilegung des Konfliktes mit den Staufern Konrad III. und Friedrich von Schwaben. Eine bedeutende Rolle nahm Richenza auch bei der Urkundenvergabe ihres Mannes ein.
    Ihre 1115 geborene Tochter Gertrud von Süpplingenburg heiratete Herzog Heinrich den Stolzen von Bayern († 1139), womit das brunonische und Northeimer Erbe an die Welfen überging. Im Kampf gegen den vom König zum Herzog von Sachsen eingesetzten Askanier Albrecht den Bären sicherte sie die Ansprüche ihres Enkels Heinrich des Löwen auf Sachsen.
    Sie wurde neben ihrem 1137 verstorbenen Gatten und ihrem Schwiegersohn Heinrich dem Stolzen im Dom zu Königslutter bestattet. Zur Grabausstattung gehörte eine einfach gearbeitete und erhalten gebliebene Grabkrone.
    Richenza zu Ehren trug das ehemalige Mädchengymnasium ihrer Heimatstadt Northeim bis in die 1970er Jahre ihren Namen. Das Gebäude ist heute Teil des Gymnasium Corvinianum.



    Literatur
    • Amalie Fößel: Richenza. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S. 512 f. (Digitalisat).
    • Stefan Pätzold: Richenza. In: Amalie Fößel (Hrsg.): Die Kaiserinnen des Mittelalters. Pustet, Regensburg 2011, ISBN 978-3-7917-2360-0, S. 181–196.
    Weblinks
     Commons: Richenza von Northeim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Richenza heiratete Kaiser Lothar III. von Sachsen (von Süpplingenburg) in cir 1100. Lothar (Sohn von Graf Gebhard von Süpplingenburg und Gräfin Hedwig von Formbach) wurde geboren in vor 9 Jun 1075; gestorben am 3 Dez 1137 in Breitenwang, Tirol; wurde beigesetzt in Dom zu Königslutter. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 433. Gertrud (Gertraud) von Sachsen (von Süpplingenburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 18 Apr 1115; gestorben am 18 Apr 1143; wurde beigesetzt in Grablege der Babenberger im Kapitelsaal des Stiftes Heiligenkreuz.

  63. 265.  Gertrud von NortheimGertrud von Northeim Graphische Anzeige der Nachkommen (159.Gertrud10, 101.Ekbert9, 69.Liudolf8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    Erbin von Bentheim und Rheineck

    Familie/Ehepartner: Graf Otto I. von Salm (von Rheineck). Otto (Sohn von Hermann von Salm und Sophia von Formbach) wurde geboren in cir 1080; gestorben in 1150. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 434. Sophie von Salm (von Rheineck)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1115; gestorben am 20/26 Sep 1176.
    2. 435. Beatrix von Rheineck  Graphische Anzeige der Nachkommen

  64. 266.  Gräfin Kunigunde (Hedwig) von Pütten Graphische Anzeige der Nachkommen (161.Wilibirg10, 106.Ottokar9, 71.Willibirg8, 44.Beatrix7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben am 15 Jul 1174.

    Familie/Ehepartner: Graf Bertold I. (II.) von Andechs (von Diessen). Bertold (Sohn von Arnold von Reichenbeuren (von Diessen) und Gisela von Schwaben) wurde geboren in zw 1096 und 1114; gestorben am 27 Jun 1151. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 436. Mathilde von Andechs (von Diessen)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 437. Euphemia von Andechs (von Diessen)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 438. Kunigunde von Andechs (von Diessen)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  65. 267.  Marguerite von Sully (von Blois)Marguerite von Sully (von Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (163.Wilhelm10, 107.Stephan9, 73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 15 Dez wohl 1145; wurde beigesetzt in Foucarmont.

    Notizen:

    Name:
    Das Schloss von Sully liegt direkt am Ufer der Loire – früher lag es fast mitten im Fluss. Daher ist der Schlossgraben besonders breit und hinter dem Schloss zu einem Teich erweitert.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Sully-sur-Loire

    Familie/Ehepartner: Graf Heinrich I. von Eu (Rolloniden). Heinrich (Sohn von Graf Wilhelm II. von Eu (Rolloniden) und Hélissende von Avranches (Le Goz)) gestorben am 12 Jul 1140; wurde beigesetzt in Foucarmont. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 439. Johann I. (Jean) von Eu (Rolloniden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1140; gestorben am 26 Jun 1170 in Foucarmont; wurde beigesetzt in Foucarmont.

  66. 268.  Herr Archambaud III. (Eudes) von Sully (von Blois)Herr Archambaud III. (Eudes) von Sully (von Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (163.Wilhelm10, 107.Stephan9, 73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1109; gestorben in 1164.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1150 bis 1164, Herrschaft, Herzogtum Sully; Herr von Sully -Haus Blois-

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Die Herrschaft Sully (ab 1606 Herzogtum Sully) war ein Gebiet in der französischen Provinz Orléanais um die Gemeinde Sully-sur-Loire. Sie bestand aus den Kastellaneien Sully, Saint-Gondon und Sennely.
    Die Herren von Sully sind seit dem 10. Jahrhundert bezeugt. Die erste Dynastie erlosch Anfang des 12. Jahrhunderts, das Erbe trat eine Linie des Hauses Blois an. Anfang des 15. Jahrhunderts erlosch auch diese Familie, das Erbe ging jetzt das Haus La Trémoille an. Wiederum zwei Jahrhunderte später wurde Sully an Maximilien de Béthune, Marquis de Rosny verkauft, der 1606 zum Herzog von Sully ernannt wurde. Der letzte Herzog starb 1807.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Sully

    Archambaud heiratete Mahaud (Mathilde) de Beaugency in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 440. Herr Gilon III. von Sully (von Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1133; gestorben in 1193.

  67. 269.  Graf Heinrich I. von Champagne (Blois)Graf Heinrich I. von Champagne (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (164.Theobald10, 107.Stephan9, 73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1126; gestorben am 16 Mrz 1181 in Troyes; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Etienne, Troyes.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1151 bis 1181, Grafschaft Champagne; Graf von Champagne (Haus Blois)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_I._(Champagne)

    Heinrich I. (franz.: Henri; * 1126; † 16. März 1181 in Troyes), genannt der Freigiebige (le Libéral), war seit 1151 ein Graf von Champagne aus dem Haus Blois. Er war der älteste Sohn des Grafen Theobald II. des Großen und dessen Ehefrau Mathilde von Kärnten.

    Biographie
    Stellvertretend für seinen Vater nahm Heinrich im Gefolge König Ludwigs VII. am zweiten Kreuzzug teil, wo er in Konstantinopel von Kaiser Manuel I. Komnenos zum Ritter geschlagen wurde. 1151 unterstützte er gemeinsam mit dem König den Grafen Gottfried VI. von Anjou gegen dessen älteren Bruder Heinrich Plantagenet.
    Beim Tod seines Vaters übernahm Heinrich die Champagne und überließ die anderen Herrschaften, darunter Blois, Chartres, Châteaudun und Sancerre seinen jüngeren Brüdern, womit er für sich den durch die großen Messen wirtschaftlich bedeutenderen Teil des Familienbesitzes auswählte. Durch diese Teilung wurde auch die Personalunion der Territorien der Blois dauerhaft aufgelöst, doch versicherte sich Heinrich weiterhin der ungeteilten Macht seines Hauses indem er seine jüngeren Brüder zur Gefolgschaftspflicht ihm gegenüber verpflichtete. Dieses Lehnsverhältnis sollte auch auf ihre Nachkommen übergehen und wurde erst 1234 durch Heinrichs Enkel Theobald IV. beendet.
    Unter Heinrich vollzog das Haus Blois eine Revision seiner traditionell königsfeindlichen Haltung, was 1160 zur Ehe von Heinrichs Schwester, Adela, mit dem König führte. Durch seine Schwester erlangte das Haus Blois einen dominierenden Einflusss auf den königlichen Hof, da sie schon zu Lebzeiten ihres Mannes die Regentschaft führte. Heinrich selbst heiratete dazu vier Jahre später Prinzessin Marie, eine Tochter des Königs aus dessen erster Ehe mit Eleonore von Aquitanien. In der Rolle eines Vermittlers vertrat Heinrich seinen König in Konflikten mit Heinrich Plantagenet oder Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Besonders während des Schismas zwischen Papst Alexanders III. und dem Kaiser, versuchte sich Heinrich als Schlichter unnd bot dem Kaiser die Huldigung an falls es ihm nicht gelinge seinen König, der Papst Alexander unterstützte, mit dem Kaiser zu versöhnen. Tatsächlich scheiterte am 9. August 1162 ein Ausgleich zwischen den beiden Parteien bei Saint-Jean-de-Losne an der Weigerung Alexanders III., wonach Heinrich sich zum Vasallen des Kaisers erklärte.
    1179 zog Heinrich ein zweites Mal in das heilige Land. Auf seiner Rückreise über Kleinasien geriet er in die Gefangenschaft des Seldschuken Kılıç Arslan II., wurde aber nach einer Intervention Kaiser Manuels wieder freigelassen. Seine Abwesenheit hatte zur Folge, dass der Einfluss seiner Familie auf die Krone nach dem Tod König Ludwigs VII. 1180 zusammenbrach. Denn der neue König Philipp II., Heinrichs Neffe, entledigte sich der Bevormundung durch die Familie seiner Mutter und verbündete sich mit dem Grafen Philipp I. von Flandern.
    Heinrich kehrte 1181 in seine Heimat zurück, wo er aber wenig später verstarb und in der von ihm gestifteten Kirche Saint-Etienne zu Troyes bestattet wurde. Er errichtete eine geordnete Herrschaft über den Adel der Champagne und konnte sich auuf die Hilfe von etwa 2000 Vasallen stützen, was ihn wiederum zu einem Adligen machte, dem in Frankreich kaum jemand gleichstand. Die Champagne wurde ein sicherer Ort für Kaufleute, die in der Champagne abgehaltenen Messen ein zentraler Punkt des Handels und der Finanzwelt im mittelalterlichen Europa. Darüber hinaus wurde sein Hof in Troyes ein berühmtes literarisches und geistiges Zentrum, das bedeutende Gelehrte wie Walter Map anzog. Heinrich selbst war eher an geistiger Bildung interessiert und begründete eine große Bibliothek, weiterhin war er von frommer Natur und beschenkte freigiebig religiöse Einrichtungen, was ihm seinen Beinamen einbrachte. Zugleich war seine Frau in Troyes Herrin eines der glänzendsten Höfe des hochmittelalterlichen Frankreichs, an dem bedeutende Dichter wie Chrétien de Troyes oder Conon de Béthune protegiert wurden.

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Champagne ging aus der Vereinigung der Grafschaften von Meaux und Troyes hervor, die den größten Teil des ehemaligen fränkischen Dukats Champagne umfassten. Die Vereinigung wurde durch Robert von Vermandois realisiert, der Meaux von seinem Vater erbte und Troyes durch seine Ehefrau als Mitgift erhielt. Seit 967 war mit dem Besitz von Troyes auch der Titel eines Comes palatinus Francorum regis (Pfalzgrafen der Könige der Franken) verbunden, der von König Lothar an Graf Heribert den Alten vergeben worden war. Graf Hugo I. war der erste der den Titel comes Campanie (Graf von Champagne) trug, den Graf Theobald IV. auf comes palatinus Campanie Brigensis (Pfalzgraf von Champagne-Brie) erweiterte.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Champagne

    Heinrich heiratete Prinzessin Marie von Frankreich (Kapetinger) in 1164. Marie (Tochter von König Ludwig VII. von Frankreich (Kapetinger), der Jüngere und Königin Eleonore von Aquitanien) wurde geboren in 1145; gestorben am 11 Mrz 1198. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 441. Graf Heinrich II. von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 29 Jul 1166; gestorben am 10 Sep 1197 in Akkon; wurde beigesetzt in Akkon.
    2. 442. Graf Theobald III. von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 13 Mai 1179 in Troyes; gestorben am 24 Mai 1201 in Troyes; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Étienne in Troyes.
    3. 443. Kaiserin Marie von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1174; gestorben am 29 Aug 1204 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

  68. 270.  Marie von Champagne (Blois)Marie von Champagne (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (164.Theobald10, 107.Stephan9, 73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1128; gestorben in 11 Mrz oder 7 Aug 1190.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1162-1165, Burgund; Regentin von Burgund https://de.wikipedia.org/wiki/Burgundische_Geschichte#Herzogtum
    • Beruf / Beschäftigung: 1174-1190; Äbtissin von Fontevrault https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_Fontevrault

    Notizen:

    Marie und Odo II. hatten drei Kinder, zwei Töchter und einen Sohn.

    Name:
    Nach 1165 geistlich.

    Marie heiratete Herzog Odo II. von Burgund in 1145. Odo (Sohn von Herzog Hugo II. von Burgund und Mathilde de Mayenne) wurde geboren in cir 1118; gestorben am 27 Sep 1162. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 444. Alix (Adelheid) von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 445. Herzog Hugo III. von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1148; gestorben am 25 Aug 1192 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

  69. 271.  Graf Theobald V. von Champagne (Blois)Graf Theobald V. von Champagne (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (164.Theobald10, 107.Stephan9, 73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1130; gestorben in 1191 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1152 bis 1191, Grafschaft Blois; Graf von Blois (Haus Blois)
    • Titel (genauer): 1154 bis 1191, Grafschaft Chartres; Graf von Chartres
    • Titel (genauer): 1151 bis 1191, Vizegrafschaft, Grafschaft Châteaudun; Graf von Châteaudun

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Theobald_V._(Blois) (Okt 2017)

    Theobald V. von Blois (franz: Thibaut; * um 1130; † 1191 vor Akkon), genannt der Gute (le Bon), war ein Graf von Blois, Chartres und Grafschaft Châteaudun von 1151 bis 1191 aus dem Haus Blois. Er war ein Sohn des Grafen Theobald IV./II. von Blois-Champagne und dessen Ehefrau Mathilde, Tochter des Herzogs Engelbert von Kärnten.

    Nach dem Tod seines Vaters 1151 erhielt Theobald von seinem älteren Bruder Heinrich die Stammbesitzungen seiner Familie. Um weiterhin die politische Einheit des Hauses Blois zu gewährleisten, musste Theobald seinem Bruder Gefolgschaftspflicht schwören, ein Vasallitätsverhältnis, das auch auf seine Nachkommen überging und erst 1234 durch Graf Theobald IV. von Champagne beendet werden sollte. Theobald lebte vor allem in der Stadt Chartres, deren Mauern er erneuern ließ.

    Neben Gottfried VI. von Anjou war Theobald derjenige, der 1152 erfolglos versuchte, die frischgeschiedene Königin Eleonore von Aquitanien auf deren Weg von Beaugency nach Poitiers zu entführen. Er wurde ein Gefolgsmann König Ludwigs VII., von dem er 1154 zu einem Seneschall von Frankreich ernannt wurde. Durch die Heirat seiner Schwester Adela mit dem König 1160 erlangte das Haus Blois einen dominierenden Einfluss auf den königlichen Hof. 1164 heiratete Theobald die Prinzessin Alix, eine Tochter des Königs und der Eleonore.
    Mit seinem Neffen Philipp II. geriet Theobald in Konflikt, nachdem dieser sich aus der Bevormundung der Familie Blois löste und sich mit Graf Philipp I. von Flandern verband. Theobald blieb der Krönung Philipps 1180 fern und revoltierte gegen ihn mit seinen jüngeren Brüdern Stephan I. von Sancerre und Erzbischof Wilhelm von Reims. Doch bis zum Jahr 1182 wurden sie geschlagen und mussten sich unterwerfen.

    Im Gefolge des Königs nahm Theobald am dritten Kreuzzug teil und fiel in dessen Verlauf, wie auch sein Bruder Stephan von Sancerre, 1191 bei der Belagerung von Akkon.[1] Er wurde in der Abtei von Pontigny bestattet. Das Amt eines Seneschalls von Frankreich wurde nach seinem Tod nicht mehr vergeben.

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Blois war im frühen Mittelalter eines der wichtigsten Territorien Frankreichs.
    Robert der Tapfere setzte in Blois – wie in den anderen wichtigen Städten an der Loire – einen Vizegrafen ein, vererbte das Land dann aber (als Grafschaft) an seinen Schwiegersohn, den Vizegrafen von Tours, der zum Gründer des Hauses Blois wurde.
    Dessen Sohn Theobald I. bemächtigte sich 956/960 der Grafschaft Chartres und der Grafschaft Châteaudun. In der nächsten Generation kamen kurzzeitig die Grafschaft Beauvais und die Grafschaft Dreux dazu, 1019/25 die Grafschaft Troyes und die Grafschaft Meaux, die später dann zur Champagne zusammengefasst wurden, sowie die Grafschaft Sancerre.
    1152 fiel bei einer Erbteilung die Champagne an die ältere Linie. Die jüngere Linie mit der Grafschaft Blois starb 1231 aus, die Grafschaft ging indirekt 1241 an das Haus Châtillon, das sie 1391 an den Herzog von Orléans verkaufte.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Blois

    Titel (genauer):
    Die bereits zur Zeit der Karolinger bestehende Grafschaft Chartres war seit 956/960 im Besitz der Grafen von Blois, und damit Bestandteil des Machtbereichs des Theobald I. († 978), der von Vierzon im Süden bis Dreux im Norden reichte und aufgrund seiner Heirat mit der Erbin der Champagne (Grafschaft Troyes und Grafschaft Meaux) auch diesen Teil Frankreichs umfasste und damit die französische Domaine royal gefährlich von zwei Seiten einschloss.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Chartres

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Châteaudun war eine französische mittelalterliche Grafschaft mit der Hauptstadt Châteaudun nördlich von Blois.
    Graf Theobald I. von Blois († 975) brachte Châteaudun in seinen Besitz und richtete dort im Jahr 967 die Vizegrafschaft Châteaudun ein, durch die das Land in seinem Namen und dem Namen seinem Nachkommen verwaltet wurde.
    Die Grafschaft Châteaudun wurde in der Folgezeit wie die Grafschaft Blois vererbt. Margarete, Gräfin von Blois, † 1230, titulierte noch als Gräfin von Châteaudun. Ihr Enkel Johann I., Graf von Blois, nannte sich nicht mehr Graf von Châteaudun, sondern Graf von Dunois.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Châteaudun

    Familie/Ehepartner: Sibylle von Château-Renault. [Familienblatt] [Familientafel]

    Theobald heiratete Prinzessin Alix von Frankreich (Kapetinger) in 1164. Alix (Tochter von König Ludwig VII. von Frankreich (Kapetinger), der Jüngere und Königin Eleonore von Aquitanien) wurde geboren in 1150; gestorben in 1197/1198. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 446. Gräfin Margarete von Blois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1170; gestorben am 12 Jul 1230 in Besançon, FR; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Etienne, Besançon dann Kirche Saint-Jean.
    2. 447. Graf Ludwig von Blois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1171/1172; gestorben am 14 Apr 1205 in Adrianopel.

  70. 272.  Isabelle (Elisabeth) von Champagne (Blois)Isabelle (Elisabeth) von Champagne (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (164.Theobald10, 107.Stephan9, 73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1130; gestorben in nach 1180.

    Notizen:

    Geburt:
    Tochter von Graf Theobald II. von Champagne (Haus Blois) und Mathilde von Sponheim.

    Isabelle heiratete Herzog Roger III. von Apulien (Hauteville) in 1139/1140/1143. Roger (Sohn von König Roger II. von Sizilien (Hauteville) und Königin Elvira Alfónsez (von León)) wurde geboren in 1118; gestorben am 2 Mai 1149. [Familienblatt] [Familientafel]

    Isabelle heiratete Guillaume IV. Gouët in vor 1155. Guillaume (Sohn von Herr Guillaume III. Gouët und Mabile (Mabel, Eustachia, Richilde) von England) wurde geboren in cir 1125; gestorben in 1168/1171. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 448. Herrin Mathilde Gouët  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1153.

  71. 273.  Mathilde von Champagne (Blois)Mathilde von Champagne (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (164.Theobald10, 107.Stephan9, 73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1184.

    Mathilde heiratete Graf Rotrou IV. von Le Perche in Datum unbekannt. Rotrou (Sohn von Rotrou III. von Le Perche und Hedwig (Havise) von Salisbury (von Évreux)) gestorben am 27 Jul 1191. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 449. Graf Gottfried (Geoffrey) III. von Le Perche  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1202 in Soissons, Frankreich.

  72. 274.  Herrin von Ligny Agnes von Champagne (Blois)Herrin von Ligny Agnes von Champagne (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (164.Theobald10, 107.Stephan9, 73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1138.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Ligny; Herrin von Ligny https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Ligny

    Agnes heiratete Graf Rainald II. von Bar, (von Mousson) (Scarponnois), der Junge in zw 1155 und 1158. Rainald (Sohn von Graf Rainald I. von Bar, (von Mousson) (Scarponnois), der Einäugige und Gräfin Gisela von Vaudémont (von Lothringen)) wurde geboren in 1115; gestorben am 25 Jul 1170; wurde beigesetzt in Abtei Saint-Mihiel. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 384. Graf Theobald I. von Bar-Scarponnois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1158; gestorben am 13 Feb 1214.
    2. 385. Graf Heinrich I. von Bar (von Mousson) (Scarponnois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1158; gestorben am 17/19 Okt 1190 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

  73. 275.  Königin von Frankreich Adela (Alix) von Champagne (Blois)Königin von Frankreich Adela (Alix) von Champagne (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (164.Theobald10, 107.Stephan9, 73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1145; gestorben am 4 Jun 1206 in Paris, France.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Adela_von_Champagne

    Adela von Champagne (französisch Adèle de Champagne; * um 1145; † 4. Juni 1206 in Paris),[1] auch Adele und Alix genannt,[2] war durch ihre Ehe mit dem französischen König Ludwig VII. von 1160 bis 1180 Königin von Frankreich. Ihr Sohn Philippe-Auguste übertrug ihr die Vormundschaft über den Thronfolger Ludwig und beauftragte sie gemeinsam mit ihrem Bruder Wilhelm von Blois, Kardinal und Erzbischof von Reims, mit den Regierungsgeschäften für die Zeit seiner Teilnahme am dritten Kreuzzug.

    Familie
    Adela kam um das Jahr 1145 als fünfte Tochter und damit neuntes Kind des Pfalzgrafen Theobald II. von Champagne (als Theobald IV. auch Graf von Blois) und seiner Frau Mathilde von Spanheim, zur Welt.[3] Ihre Herkunft und Zugehörigkeit zum Haus Blois-Champagne bestimmten oft Adelas Handeln während ihrer Zeit als Königin von Frankreich, denn nicht immer standen die Grafen von Blois-Champagne und das französische Königshaus auf derselben Seite.
    Aus der Ehe mit Ludwig VII. gingen drei Kinder hervor:[4]
    • Philipp II. Augustus (* 1165; † 1223)
    • Adelheid (* 1170; † nach 1200), ⚭ Wilhelm III., Graf von Ponthieu
    • Agnes (* 1171; † 1240)
    ⚭ 1) Alexios II.
    ⚭ 2) Andronikos I.
    ⚭ 3) Theodoros Branas

    Leben
    Über Adelas Kindheit und Jugend ist nichts überliefert. Geschichtlich greifbar wird sie erst ab dem 13. November 1160, als sie etwa 20-jährig in der Pariser Kathedrale Notre-Dame den 40-jährigen französischen König Ludwig VII. heiratete und seinne dritte Frau wurde. Heirat und Ehe der beiden sind durch Suger von Saint-Denis’ Chronik Historia gloriosi regis Ludovici wohlbekannt. Die Verbindung kam nur knapp sechs Wochen nach dem Tod von Ludwigs zweiter Ehefrau Konstanze von Kastilien auauf Anraten hoher geistlicher und weltlicher Würdenträger des Reiches zustande,[5] denn es war zu befürchten, dass der König ohne männliche Erben sterben könnte. Möglicherweise hatte Adelas Bruder Heinrich I. von Champagne seine jüngere Schwester als Heiratskandidatin vorgeschlagen, um auf diese Weise eine Annäherung zwischen den Kapetingern und dem Haus Champagne zu bewirken.[6] Für das Königshaus war die Verbindung wiederum in Hinblick auf eine mögliche Koalition gegen das Haus Plantntagenet lohnend. Die Eheschließung fand derart schnell statt, dass die Kapetinger auf ein weiteres, wenig später gemachtes Heiratsangebot von Konstanze von Bretagne, der Schwester des bretonischen Herzogs Conan IV., von Seiten der Kapetinger gagar nicht mehr reagieren konnten. Die Hochzeitszeremonie wurde durch den Senser Erzbischof Hugo geleitet, der Adela noch am gleichen Tag auch salbte und zur Königin krönte.[7] Die Ehe Adelas und Ludwigs blieb nicht die einzige Verbindung zwischehen den beiden Familien: Die beiden Töchter aus der ersten Ehe Ludwigs mit Eleonore von Aquitanien heirateten zwei Brüder der neuen Königin. Marie wurde mit Heinrich I. von Champagne vermählt, während Alix Adelas Bruder Theobald ehelichte,[8] der zudem das Amt des Seneschalls von Frankreich erhielt.
    Der englische König Heinrich Plantagenet reagierte zügig auf das sich gegen ihn formierende Bündnis: Eine Papst Alexander III. abgepresste Dispens ermöglichte die Heirat seines Sohns Heinrich des Jüngeren mit der ihm versprochenen Ludwig-Tochter Margarete, die zu jenem Zeitpunkt noch ein Kleinkind war. Die offizielle Verlobung der beiden fand im November 1160 statt, nach der sich der englische König sofort der versprochenen Mitgift in Form der normannischen Grafschaft Vexin bemächtigte. Bei den darauffolgenden kriegerischen Auseinandersetzungen gegen Ende des Frühjahrs 1161 profitierte der französische König erstmals von seiner verwandtschaftlichen Beziehung zum Haus Champagne, denn er wurde dabei durch seine Schwager tatkräftig unterstützt.
    Am 21. August 1165 brachte Adela nach fast fünf Jahren Ehe endlich den lang ersehnten Thronerben Philippe-Auguste zur Welt und sicherte damit den Fortbestand der kapetingischen Dynastie. 1170 und 1171 folgten die beiden Töchter Alix und Agnes.
    Wegen seines durch einen Schlaganfall geschwächten gesundheitlichen Zustands musste sich Ludwig VII. 1179 aus der Politik zurückziehen. Mit ihrem Bruder Wilhelm an der Seite übernahm Adela daraufhin politische Verantwortung[1][9] und geriet damit in Konkurrenz zum Grafen Philipp I. von Flandern, der seit 1175[1] ebenfalls versuchte, mehr Macht am Hof zu erhalten, und gleichzeitig darauf bedacht war, den champagnischen Einfluss zu verringern. Er genoss das Vertrauen des Thronfolgers Philipp, der durch Adelas Bruder Wilhelm am 1. November 1179 im Alter von 14 Jahren zum Mitkönig gekrönt worden war,[10][11] und nun die alleinige Regentschaft für sich beanspruchte. Ohne die Zustimmung seiner Eltern heiratete er am 29. Mai 1180 IsIsabella von Hennegau, die durch ihre Mutter Margarete I. von Flandern Angehörige des flandrischen Grafenhauses und damit eine Nichte Philipps von Flandern war. Das Haus Champagne versuchte sich gegen den Verlust seiner Macht zu wehren, und Adela hielt in dieser Situation zu ihren Brüdern. Sie setzte die Burgen, die ihr als Wittum übertragen worden waren, in Verteidigungszustand und versuchte, Vasallen des Königs zum Abfall von ihrem Sohn zu bewegen. Im Kampf gegen den flandrischen Grafen Philipp I. versuchte sie sogar, den größten Widersacher des französischen Königshauses, Heinrich II. von England, für ein Bündnis zu gewinnen, was der englische König jedoch ablehnte. Philipp II. ließ die Burgen seiner Mutter von seinen Truppen einnehmen und die Besatzungen vertreiben. Adela floh daraufhin zu ihrem Bruder Theobald V. von Blois. Als durch den Vertrag von Gisors am 28. Juni 1180 eine Aussöhnung zwischen England und Frankreich zustande kam, mussten zwangsweise auch die zerstrittenen Hofparteien unter Führung Adelas von Champagne und Philipps von Flandern, ihre Auseinandersetzungen beilegen.
    Spätestens nach dem Tod ihres Mannes am 19. September 1180 zog sich Adela von Champagne vollständig vom Königshof auf ihr Wittum zurück und ergriff in der Folgezeit auch nicht mehr aktiv Partei für ihre Familie.[12] Auf Wunsch ihres Sohnes kehrte sie nach zehn Jahren jedoch noch einmal an den Hof zurück. Philipp II. übertrug ihr 1190 nicht nur die Regentschaft, als er am dritten Kreuzzug teilnahm, sondern betraute sie auch mit der Vormundschaft für seinen noch unmündigen Sohn Ludwig VIIII., dessen Mutter Isabella am 15. März des Jahres verstorben war. Adelas Befugnisse waren jedoch genau reglementiert; so war ihr zum Beispiel der Zugang zu den Kronjuwelen verwehrt. Adelas Regierungszeit verlief recht unspektakulär. Sie war auf die Wahrung des Status quo bedacht und schob Entscheidungen von großer politischer Tragweite auf, bis ihr Sohn im Dezember 1191 vom Kreuzzug zurückkehrte. Ihr politisches Wirken am französischen Hof hatte damit ein endgültiges Ende, und die Köönigin-Mutter kehrte auf ihr Wittum zurück. Ihre Dotalgüter lagen vornehmlich im südöstlichen Teil der französischen Krondomäne und zogen sich vom heutigen Corbeil-Essonnes über Melun, in dessen Nähe sie Anfang des 13. Jahrhunderts die Umsiedlung und Neugründung des Klosters Le Jard unterstützte, bis nahe von Sens.
    Nach ihrem Tod am 4. Juni 1206 wurde Adela von Champagne ihrem Wunsch gemäß nicht in der Basilika von Sant Denis, der traditionellen Grablege des französischen Königshauses, sondern zunächst in der Zisterzienserabtei Barbeau neben ihrem Mann beigesetzt. Auf Geheiß des Generalkapitels der Zisterzienser wurde ihr Leichnam aber nur kurze Zeit später in die durch ihren Vater errichtete[13] Klosterkirche von Pontigny 15 Kilometer nordöstlich von Auxerre umgebettet.[14]


    Literatur
    • Christian Bouyer: Dictionnaire des Reines de France. Perrin, Paris 1992, ISBN 2-262-00789-6.
    • Jean-François Dreux du Radier: Mémoires historiques, critiques, et anecdotes des reines et régentes de France. Band 2. Neaulme, Amsterdam 1765, S. 71–84 (online).
    • Gerd Treffer: Die französischen Königinnen. Von Bertrada bis Marie Antoinette (8.–18. Jahrhundert). Pustet, Regensburg 1996, ISBN 3-7917-1530-5, S. 106–108.
    • Karl Ferdinand Werner: Adela von Champagne. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 1, Artemis & Winkler, München/Zürich 1980, ISBN 3-7608-8901-8, Sp. 141.
    • Carsten Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987–1237/38 (= Historische Forschungen. Band 24.). Franz Steiner, Stuttgart 2002, ISBN 3-515-08113-5, S. 242–250.
    Weblinks
    Commons: Adela von Champagne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Materialsammlung zu Adela von Champagne (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive)
    Einzelnachweise und Anmerkungen
    1 Karl Ferdinand Werner: Adela von Champagne. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 1, Artemis & Winkler, München/Zürich 1980, ISBN 3-7608-8901-8, Sp. 141.
    2 Anne Echols, Marty Williams: An annotated index of medieval women. Wiener [u.a.], New York [u.a.] 1992, ISBN 0-910129-27-4
    3 Informationen zu Adela von Champagne auf der Website der Foundation for Medieval Genealogy, Zugriff am 25.  März 2013.
    4 Genealogische Tafel Kapetinger I. In: Lexikon des Mittelalters. Band 9. dtv; München 2002, ISBN 3-423-59057-2.
    5 C. Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987–1237/38, S. 242.
    6 C. Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987–1237/38, S. 244.
    7 C. Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987–1237/38, S. 243.
    8 Informationen zu Theobald V. von Blois auf der Website der Foundation for Medieval Genealogy, Zugriff am 25. März 2013.
    9 Carsten Woll gibt hingegen an, Adela habe während der Regierungszeit ihres Mannes kaum politischen Einfluss ausgeübt. Vgl. C. Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987–1237/38, S. 245.
    10 J.-F. Dreux du Radier: Mémoires historiques, critiques, et anecdotes des reines et régentes de France, S. 75.
    11 C. Bouyer: Dictionnaire des Reines de France.
    12 C. Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987–1237/38, S. 247.
    13 Jean Liron: Bibliotheque générale des auteurs de France. Band 1. Paris 1733, S. 99 (online).
    14 C. Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987–1237/38, S. 250.

    Adela heiratete König Ludwig VII. von Frankreich (Kapetinger), der Jüngere am 13 Nov 1160 in Kathedrale Notre-Dame, Paris. Ludwig (Sohn von König Ludwig VI. von Frankreich (Kapetinger), der Dicke und Königin Adelheid von Maurienne (Savoyen)) wurde geboren in 1120; gestorben am 18 Sep 1180 in Paris, France. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 450. König Philipp II. August von Frankreich (Kapetinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 21 Aug 1165 in Gonesse; gestorben am 14 Jul 1223 in Mantes-la-Jolie.
    2. 451. Prinzessin Alix von Frankreich  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1170; gestorben in nach 1218.
    3. 452. Prinzessin Agnes (Anna) von Frankreich (Kapetinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1171; gestorben in cir 1240.

  74. 276.  Graf Hugo II. von Vermandois (von Frankreich)Graf Hugo II. von Vermandois (von Frankreich) Graphische Anzeige der Nachkommen (165.Eleonore10, 107.Stephan9, 73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 9 Apr 1127 in Amiens, Frankreich; gestorben am 4 Nov 1212 in Kloster Cerfroid in Brumetz.

    Notizen:

    Wurde später als Felix von Valois heiliggesprochen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Felix_von_Valois

    Felix von Valois (* 9. April 1127 in Amiens; † 4. November 1212 im Kloster Cerfroid in Brumetz) ist einer der Gründer des Trinitarierordens und wird in der römisch-katholischen Kirche als Heiliger verehrt.

    Leben
    Hugo von Valois getaufte war der einzige Sohn des Grafen Rudolf I. von Vermandois, Valois, Amiens und Crépy, Seneschall und Regent von Frankreich, und der Eleonore von Blois. Hugo wurde im Jahr 1152 als Graf von Vermandois Nachfolger seines Vaters, legte aber bereits 1160 von alle seinen Ämtern und Titeln ab. Sein Nachfolger wurde sein Halbbruder Rudolf II. Hugo zog sich in eine Einsiedelei zurück, wo sich ihm nach einiger Zeit Johannes von Matha anschloss. Beide gründeten 1198 den Orden von der allerheiligsten Dreifaltigkeit und vom Loskauf der Gefangenen, der sich in der Zeit der Kreuzzüge die Aufgabe stellte, Christen aus der Gefangenschaft der Sarazenen zu befreien. Mit der Gründung des Ordens nahm Hugo den Ordensnamen Felix an und wurde zum Priester geweiht.
    Am 1. Mai 1262 wurde Felix von Valois von Papst Urban IV. heiliggesprochen. Als Gedenktag wurde 1679 von Papst Innozenz XI. der 20. November festgelegt.



    Literatur
    • Marcus Wüst: Felix von Valois. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL), Bd. 32, hg. v. Traugott Bautz, Nordhausen 2011, Sp. 432-433, ISBN 978-3-88309-615-5
    Weblinks
     Commons: Félix de Valois – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Maison de la Sainte Trinité de Cerfroid, Website des Klosters


  75. 277.  Graf Eustach IV. von Boulogne (Blois)Graf Eustach IV. von Boulogne (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (166.Stephan10, 107.Stephan9, 73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1130; gestorben am 10 Aug 1153; wurde beigesetzt in Faversham Abbey.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Boulogne; Graf von Boulogne

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Eustach_IV._(Boulogne) (Jun 2017)

    Eustach IV. (* um 1130; † 10. August 1153) war ein Graf von Boulogne und Kronprinz von England aus dem Haus Blois. Als ältester Sohn des Königs Stephan von England und der Mathilda von Boulogne war er seit 1135 der designierte Erbe auf den englischen Thron und des Herzogtums Normandie.

    Im Jahr 1137 hatte Eustach auf Wunsch seines Vaters gegenüber König Ludwig VI. von Frankreich gehuldigt, was eine Bedingung zur Erneuerung des Friedensvertrages zwischen König Heinrich I. von England und dem französischen König aus dem Jahr 11220 darstellte.[1] Der Chronist Henry of Huntingdon berichtete dazu, dass Eustach dabei denselben Eid geschworen hatte wie einst William Ætheling, also als Herzog der Normandie.[2] Dies bestätigte der über hundert Jahre später schreibende Matthäus Paris.[3] Der offizielle Urkundenverkehr der Zeit legt jedoch nahe, dass Eustach weder als Herzog in der Normandie eingesetzt noch als solcher gegenüber dem französischen König gehuldigt hat. Bei seiner einzigen Erwähnung in den Urkunden seines Vaters aus dem Jahr 1140 wird er weder als Herzog noch als designierter Herzog, sondern lediglich mit dem gräflichen Titel genannt, den er als Erbe seiner Mutter auf die Grafschaft Boulogne trug.[4] Im Februar 1140 wurde er mit Konstanze verheiratet, der Schwester des französischen Königs.[5]

    Eustach wurde 1147 von seinem Vater zum Ritter geschlagen, woraus man schließen kann, dass er zu dieser Zeit zwischen 16 und 18 Jahre alt war.[6] Zuvor war bereits im Verlauf des Krieges gegen „die Kaiserin“ Matilde (the Anarchy) die Normandie im Jahr 1144 von deren Ehemann Gottfried Plantagenet von Anjou erobert worden. An der Seite von König Ludwig VII. beteiligte sich Eustach 1151 an einem erfolglos verlaufenden Feldzug in die Normandie, nach dem der französische König den Sohn Gottfrieds, Heinrich, als neuen Herzog anerkannte. Am 6. April 1152 ließ König Stephan seinem Sohn in London von einer geringen Zahl von Baronen als zukünftigem König huldigen. Der Erzbischof von Canterbury, Theobald von Bec, jedoch weigerte sich gemeinsam mit anderen Bischöfen, die Krönung vorzunehmen, mit der Begründung, dass die Kurie die Erbansprüche Eustachs verneint habe. Eustach starb plötzlich im folgenden Jahr, am 10. August 1153, der Überlieferung nach als Gottesstrafe während der Plünderung kirchlichen Landes in Bury St. Edmunds. Sein Tod wurde mit großer Befriedigung aufgenommen, da er eine friedliche Einigung zwischen Stephan und dem jungen Heinrich, dem Sohn der Matilde, ermöglicht habe.

    Nach Wilhelm von Newburgh war König Stephan „über alle Maßen durch den Tod seines Sohnes bekümmert, den er als seinen Nachfolger erhoffte; er setzte (seine) Kriegsvorbereitungen weniger energisch fort, und hörte geduldiger als üblich auf die Stimmen derjenigen, die auf Frieden drängten“.

    Die Peterborough Chronicle schreibt Eustach einen schlechten Charakter zu: „Er war ein schlechter Mensch und tat mehr Böses als Gutes, wo immer er ging; er verdarb das Land und belegte es mit schweren Abgaben“. Er bedrohte die widerspenstigen Bischöfe und verlangte im Krieg gegen die angevinische Partei Zahlungen von der Kirche – was alleine schon ausreichen dürfte, um ihn in der Chronik in Verruf zu bringen.

    Eustach wurde in der Faversham Abbey begraben. Seine Witwe heiratete in zweiter Ehe den Grafen Raimund V. von Toulouse.

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Boulogne (ehemals niederländisch Graafschap Bonen, lateinisch Comitatus Bononiensis) lag im heutigen Norden Frankreichs, am Ärmelkanal im Département Pas-de-Calais. Ihr Hauptort war die heutige Hafenstadt Boulogne-sur-Mer.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Boulogne

    Begraben:
    Faversham Abbey war ein cluniazensisches Kloster unmittelbar nordöstlich von Faversham in England.
    Das Kloster war eine Gründung des Königs Stephan und der Königin Mathilde aus dem Jahr 1147. Eine Gruppe von Mönchen aus der Bermondsey Abbey bildete den Kern der Abtei und stellte den ersten Abt.
    Im Jahr 1538 wurde das Kloster im Zuge der Klosterauflösungen durch König Heinrich VIII. aufgelöst und zum großen Teil abgerissen. Ein großer Teil des Baumaterials wurde auf Schiffe nach Frankreich verladen und diente zur Befestigung der Stätte im Umfeld von Calais.
    Die Abtei ist Begräbnisstätte des Königs Stephan, der Königin Mathilda sowie ihres Sohnes Eustach IV. von Boulogne († 1153).
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Faversham_Abbey

    Eustach heiratete Prinzessin Konstanze (Constance) von Frankreich (Kapetinger) in Feb 1140. Konstanze (Tochter von König Ludwig VI. von Frankreich (Kapetinger), der Dicke und Königin Adelheid von Maurienne (Savoyen)) wurde geboren in cir 1126; gestorben am 16 Aug 1176. [Familienblatt] [Familientafel]


  76. 278.  Gräfin Maria von Boulogne (von Blois)Gräfin Maria von Boulogne (von Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (166.Stephan10, 107.Stephan9, 73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1136; gestorben in 1182.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Boulogne

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_(Boulogne)

    Maria von Blois (* um 1136; † 1182) war eine Gräfin von Boulogne aus dem Haus Blois.
    Maria war eine Tochter des englischen Königs Stephan von Blois und der Gräfin Mathilda von Boulogne. Als Kind wurde sie Novizin in der Priorei Lillechurch in Kent, 1148 wurde sie Nonne in der Abtei von Romsey, zu deren Äbtissin sie 1155 gewählt wurde.
    Im Oktober 1159 starb Marias älterer Bruder Wilhelm, von dem sie die französische Grafschaft Boulogne erbte. Dadurch zu einer attraktiven Heiratsware geworden, veranlasste König Heinrich II. von England ihre Hochzeit mit Matthäus von Elsass. Der war ein Bruder des mächtigen Grafen Philipp von Flandern, welchen der englische König durch diese Ehe enger an sich binden wollte. Von ihrem künftigen Ehemann wurde Maria entgegen ihren Willen aus ihrer Abtei entführt und geheiratet. Da die Ehe aufgrund der geistlichen Weihen, die Maria bereits empfangen hatte, nicht dem kanonischen Recht entsprach, versuchte der Lordkanzler Thomas Becket erfolglos ihre Annullierung zu erwirken.[1] Im Dezember 1169 ordnete Papst Alexander III. die Annullierung der Ehe an, worauf sich Maria wieder als Nonne in die Abtei Montreuil-sur-Mer zurückzog, wo sie auch starb.
    Die Grafschaft Boulogne wurde von Matthäus bis zu dessen Tod 1173 weitergeführt, er fiel im Kampf während einer Revolte gegen Heinrich II. von England.


    Literatur
    • Laura Napran: Marriage and Excommunication: The Comital House of Flanders, in: Exile in the Middle Ages, hrsg. von Laura Napran und Elisabeth van Houts (Turnhout, 2004)
    Einzelnachweis
    1 Materials for the history of Thomas Becket, archbishop of Canterbury (MTB) 3, hrsg. von J. C. Robertson in Rolls Series 67 (London, 1877), S. 328
    Weblinks
    • Die Familie König Stephans von England bei fmg.ac (englisch)

    Familie/Ehepartner: Graf Matthäus von Elsass (von Flandern). Matthäus (Sohn von Graf Dietrich von Elsass (von Flandern) und Sibylle von Anjou-Château-Landon) wurde geboren in cir 1137; gestorben am 25 Jul 1173 in Normandie. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 453. Gräfin Ida von Elsass  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1160/61; gestorben am 21 Apr 1216.
    2. 454. Mathilda von Elsass (von Flandern)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1170; gestorben am 16 Okt 1210.

  77. 279.  Graf Wilhelm von England (von Blois)Graf Wilhelm von England (von Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (166.Stephan10, 107.Stephan9, 73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1134; gestorben am 11 Okt 1159.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Surrey; Earl of Surrey
    • Titel (genauer): 1153 bis 1159, Grafschaft Boulogne; Graf von Boulogne (Haus Blois)
    • Titel (genauer): 1154 bis 1159, Grafschaft Mortain; Graf von Mortain

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_(Boulogne)

    Wilhelm von Blois (* um 1132/37; † 11. Oktober 1159) war ein Graf von Boulogne und Mortain, sowie Earl of Surrey aus dem Haus Blois.
    Wilhelm war der dritte Sohn des englischen Königs Stephan von Blois und der Gräfin Mathilda von Boulogne. Von seinem Vater wurde er 1148/49 mit Isabel de Warenne verheiratet, nachdem deren Vater William de Warenne, 3. Earl of Surrey, auf dem zweweiten Kreuzzug gefallen war. Somit wurde Wilhelm aus dem Recht seiner Frau selbst Earl of Surrey. Nach dem Tod seines älteren Bruders Eustach im Jahr 1153 wurde Wilhelm von seinem Vater nicht zum neuen Erben des englischen Throns erklärt. Um den Bürgerkrieg gegen das Haus Plantagenet zu beenden, erkannte König Stephan im Vertrag von Wallingford stattdessen seinen Rivalen Heinrich von Anjou als rechtmäßigen Thronerben an.
    Wilhelm scheint sich mit dem Thronverzicht abgefunden zu haben, jedenfalls schloss er sich nach dem Tod seines Vaters 1154 dem Gefolge König Heinrichs II. an. Neben der von seinem Bruder 1153 geerbten Grafschaft Boulogne erhielt er vom neuen Könönig 1154 auch die normannische Grafschaft Mortain als Lehen. In England hielt er die Burgen von Pevensey und Norwich, die er allerdings 1157 an den König abtreten musste. 1159 empfing Wilhelm vom König in Carlisle die Schwertleite und begleitete ihn anschließend auf den erfolglosen Eroberungszug gegen Toulouse. Auf der Rückreise nach England starb Wilhelm im Poitou und wurde in Montmorillon bestattet.
    Da Wilhelm keine Kinder hatte wurde die Grafschaft Mortain von Heinrich II. in die herzogliche Domäne der Normandie eingezogen. Die Grafschaft Boulogne erbte jedoch seine Schwester Maria, die allerdings Äbtissin der Abtei von Romsey war. Seine Witwe heiratete 1164 Hamelin, einen Halbbruder des Königs.



    Literatur
    • Emilie Amt: The accession of Henry II in England. Royal government restored, 1149–1159. Boydell & Brewer, Woodbridge 1993, ISBN 0-85115-348-8.
    Weblinks
    • William de Blois bei fmg.ac (englisch)

    Titel (genauer):
    Earl of Surrey ist ein erblicher britischer Adelstitel, der dreimal in der Peerage of England verliehen wurde.
    Erstmals wurde der Titel 1088 von König Wilhelm I. dem normannischen Adligen William de Warenne verliehen. Der Titel wird häufig auch als Earl of Warenne bezeichnet, womöglich, weil William nur relativ wenige Ländereien in Surrey hatte, aber in zwölf anderen Counties begütert war.
    Der Titel ging dann auf Williams Sohn und später auf seinen Enkel als 2. und 3. Earl über, die ebenfalls William hießen. Danach folgte Isabelle, Tochter des 3. Earls, als 4. Countess of Surrey, deren Ehegatten den Titel aus ihrem Recht führten. Ihr erster Ehemann war Wilhelm von Blois, Sohn von König Stephan, zweiter Ehemann war Hamelin de Warenne, ein Halbbruder von König Heinrich II. Hamelin nahm den Namen Warenne an und sein Sohn, Enkel und Ururenkel erbten später den Titel als 5., 6. und 7. Earl.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Earl_of_Surrey

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Mortain war eine mittelalterliche französische Grafschaft im äußersten Südwesten der Normandie mit der Stadt Mortain als Zentrum.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafen_von_Mortain

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Boulogne (ehemals niederländisch Graafschap Bonen, lateinisch Comitatus Bononiensis) lag im heutigen Norden Frankreichs, am Ärmelkanal im Département Pas-de-Calais. Ihr Hauptort war die heutige Hafenstadt Boulogne-sur-Mer.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Boulogne

    Wilhelm heiratete Isabel (Elisabeth) de Warenne in 1148. Isabel (Tochter von Graf William de Warenne und Adela (Ela) von Ponthieu (von Montgommery)) wurde geboren in 1136; gestorben am 12 Jul 1203; wurde beigesetzt in Lewes Priory bei Lewes. [Familienblatt] [Familientafel]


  78. 280.  Herzog Conan III. von der Bretagne, der DickeHerzog Conan III. von der Bretagne, der Dicke Graphische Anzeige der Nachkommen (167.Alain10, 110.Havise9, 75.Bertha8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1095; gestorben am 17 Sep 1148.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Nantes; Graf von Nantes https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Nantes
    • Titel (genauer): 1102-1148, Bretagne; Herzog von Bretagne https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_der_Bretagne

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Conan_III._(Bretagne)

    Conan III. (* 1095; † 17. September 1148), genannt der Dicke (le Gros), war Herzog von Bretagne und Graf von Nantes. Er war der Sohn von Herzog Alain IV. (Haus Cornouaille) und Ermengarde von Anjou.

    Er folgte seinem Vater, als dieser 1112 abdankte. In der Sicherheit einer Allianz mit dem Kapetinger Ludwig VI., dem König von Frankreich, der ihn vor Überraschungen aus dem Osten schützte, nahm er den Kampf gegen die Feudalherren auf, wodurch er dem Land große Fortschritte bei der Erhaltung des Landfriedens brachte. Umgekehrt vereinigte er seine Armee mit der Ludwigs VI. in dessen Kampf gegen Heinrich I., den König von England, obwohl er mit einer unehelichen Tochter Heinrichs, Mathilde († nach 1128), verheiratet war.

    Nachfahren und Erbfolgestreit

    Mit Mathilde hatte er drei Kinder:
    • Hoël († 1156), Graf von Nantes;
    • Berthe († 1158/64), ∞ I) Alain „der Schwarze“ von Penthièvre, Herr von Richmond, ∞ II) Odo († 1170), Vizegraf von Porhoët;
    • Konstanze († 1148), ∞ Gottfried III., Herr von Mayenne († 1169).

    Auf dem Sterbebett enterbte er seinen Sohn Hoël im Hinblick auf das Herzogtum Bretagne. Hoël musste sich mit der Grafschaft Nantes begnügen. Statt Seiner erkannte er als Erben seinen Enkel Conan IV. an, den Sohn seiner Tochter Berthe aus deren erster Ehe mit Alain von Penthièvre, der unter der Vormundschaft von Odo von Porhoët, dem zweiten Gatten Berthes, stand. Uneinigkeiten über diese Nachfolgeregelung mündeten in einen Bürgerkrieg, der die Bretagne 50 Jahre lang verheerte.


    Literatur
    • Patrick André u. a. (Hrsg.): Dictionnaire d'histoire de Bretagne. Skol Vreizh, Morlaix 2008, ISBN 978-2-915623-45-1.
    • André Chédeville, Noël-Yves Tonnerre: La Bretagne féodale. XIe-XIIIe siècle (= Université.). Ouest-France, Rennes 1987, ISBN 2-7373-0014-2.
    • Arthur de La Borderie, Barthélemy Pocquet: Histoire de la Bretagne. 6 Bände. Editions régionales de l'Ouest u. a., Mayenne 1998, ISBN 2-85554-089-5.
    • Arthur de La Borderie (Hrsg.): Recueil d'actes inédits des Ducs et princes de Bretagne. (XIe, XIIe, XIIIe siècles). Catel, Rennes 1888, (Digitalisat).
    • Arthur de La Borderie (Hrsg.): Nouveau recueil d'actes inédits des ducs et princes de Bretagne XIIIe et XIVe siècles. Prost, Rennes 1902, (Digitalisat).
    Weblinks
    • Conan de Bretagne bei fmg.ac (englisch)

    Familie/Ehepartner: Mathilde (Maud) von England. Mathilde (Tochter von König Heinrich I. (Henry Beauclerc) von England) gestorben in nach 1128. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 455. Graf Hoël von der Bretagne  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1156.
    2. 456. Bertha von Cornouaille (von Bretagne)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 457. Konstanze (Constance) von Bretagne  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1148.

  79. 281.  Havise (Hedwig) von der BretagneHavise (Hedwig) von der Bretagne Graphische Anzeige der Nachkommen (167.Alain10, 110.Havise9, 75.Bertha8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Havise heiratete Graf Balduin VII. von Flandern (von Jerusalem), mit dem Beil in 1105. Balduin (Sohn von Graf Robert II. von Flandern (von Jerusalem) und Klementina (Clémence) von Burgund) wurde geboren in 1093; gestorben am 17 Jan 1119 in Rousselaere. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Vizegraf Gottfried (Geoffroy) von Porhoët (Haus Rohan). Gottfried (Sohn von Vizegraf Odo I. (Eudon) von Porhoët (Haus Rohan) und Emma de Léon) wurde geboren in 1082; gestorben in 1141. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 458. Vizegraf Odo II. (Eudon) von Porhoët (Haus Rohan)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1170.

  80. 282.  Gottfried von der BretagneGottfried von der Bretagne Graphische Anzeige der Nachkommen (167.Alain10, 110.Havise9, 75.Bertha8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1106 in Jerusalem.

  81. 283.  Ermengarde von ZutphenErmengarde von Zutphen Graphische Anzeige der Nachkommen (169.Otto10, 111.Adelheid9, 76.Liudolf8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Familie/Ehepartner: Gerhard II. von Geldern (von Wassenberg). Gerhard (Sohn von Graf Gerhard III. von Geldern (von Wassenberg) Flamenses) wurde geboren in 1090/1095; gestorben in cir 24 Okt 1131. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 459. Heinrich I. von Geldern  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1117; gestorben in 27 Mai oder 10 Sep 1182; wurde beigesetzt in Kloster Kamp.

  82. 284.  Herzog Boleslaw III. von Polen (Piasten), SchiefmundHerzog Boleslaw III. von Polen (Piasten), Schiefmund Graphische Anzeige der Nachkommen (170.Władysław10, 112.Kasimir9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 20 Aug 1085 in Krakau, Polen; gestorben am 28 Okt 1138 in Sochaczew, Polen ?.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzogtum, Königreich Polen; Herzog von Polen (ab 1102, ab 1107 Alleinherrscher)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bolesław_III._Schiefmund

    Bolesław III. Schiefmund (polnisch Bolesław III Krzywousty, lateinisch Boleslaus; * 20. August 1085 in Krakau; † 28. Oktober 1138 eventuell in Sochaczew, Polen) war ab 1102 Herzog von Polen, ab 1107 Alleinherrscher. Als Sohn von Herzog Władysław I. Herman aus seiner zweiten Ehe mit Judith von Böhmen (* ca. 1056; † 25. Dezember 1086), Tochter von Herzog Vratislav II. aus seiner Ehe mit Adelheid von Ungarn (1040–1062), entstammte er der Dynastie der Piasten.

    Gemeinsame Herrschaft mit Zbigniew
    Seitdem Bolesławs älterer Halbbruder Zbigniew mit Unterstützung des polnischen Adels und Episkopats 1096 zum legitimen Nachfolger des Vaters erkoren worden war, wuchs während der anhaltenden Kämpfe Władysław I. Hermans und seines Palatins Sieciech mit den beiden Prinzen und der Adelsopposition das Ansehen Bolesławs, der nach dem Tode des Vaters 1102 aber nur zwei Provinzen (Schlesien und Kleinpolen), das heißt etwa ein Drittel des Piastenstaates, erhielt, während Zbigniew aufgrund seiner Herrschaft über den Rest der Gebiete die Oberhoheit beanspruchte.
    Bolesławs Kriegszüge gegen das heidnisch-slawische Pommern 1102–1106 verschafften ihm Beliebtheit bei der Ritterschaft, der die friedfertige Politik Zbigniews nicht gefiel. Es gelang ihm 1107, mit ruthenischer und ungarischer Hilfe, den Halbbruder aus dessen Anteil zu vertreiben und ganz Polen allein zu beherrschen. Als Bolesław aber 1108 in Böhmen einfiel, um seinem Verbündeten König Koloman von Ungarn, der gegen ein deutsch-böhmisches Heer kämpfte, zu helfen, fand Zbigniew die Unterstützung des deutschen Kaisers Heinrich V. und des Herzogs Svatopluk von Böhmen, deren Einfall in Schlesien 1109 jedoch missglückte. Um sich Frieden zu erkaufen und weitere kriegerische Auseinandersetzungen mit dem Heiligen Römischen Reich zu vermeiden, erklärte sich Bolesław zur Zahlung eines Tributs von 500 Mark Silber jährlich an König Heinrich bereit. Zusätzlich war er 1110 zum Abschluss einer ungleichen Allianz (amicicia) mit ihm bereit. Gleichzeitig aber nutzte Bolesław die nach der Ermordung Svatopluks am 21. September 1109 im Böhmen ausgebrochenen Thronkämpfe aus, um den neuen Herzog von Böhmen Vladislav I. 1111 zum Verzicht auf den Tribut zu zwingen[1] (im Pfingstfrieden von Glatz 1137 bestätigt), den die böhmischen Herzöge von polnischen Herrschern für den Besitz Schlesiens seit dem Vertrag von 1054 jährlich erhoben.
    Als Zbigniew zu diesem Zeitpunkt zurückkehrte, verlieh Bolesław ihm einige Burgen als Apanage, ließ aber bereits 1112 den Halbbruder blenden. Die allgemeine Empörung, die sich nach dem baldigen Tod Zbigniews erhob, versuchte Bolesław durch Pilgerfahrten zur Sühnung seiner Tat zu mildern. Ostern 1113 wurde er dann in Gnesen wieder in die Kirche aufgenommen, was ihm die Machtausübung von neuem ermöglichte.

    Alleinherrscher
    Die dann friedlichen Beziehungen Bolesławs mit Böhmen und dem Reich, sowie seine Heirat mit Solomea von Berg-Schelklingen, erleichterten ihm die Expansion in den Norden und Nordwesten. Er unterwarf Pommerellen 1113–1116, zudem eroberte er das von den lutizischen Stämmen bewohnte Lebuser Land zwischen Oder und Spree 1115/1119 zurück, das Kaiser Heinrich V. ihm im Kriegszug von 1109 weggenommen und es als Lehen dem Erzbistum Magdeburg unter Erzbischof Adalgod von Osterburg übergeben hatttte.[2][3] Bei seinen Kriegszügen gegen Pommern 1119/21 verwüstete er das Land und nahm anschließend die pommersche Hauptstadt Stettin ein.[4] Der Pommernherzog Wartislaw I. musste die polnische Oberhoheit anerkennen und sich zu Tribut, Heerfolge und Christianisierung seines Landes verpflichten.

    Aufteilung des Piastenstaates
    In der vergeblichen Hoffnung, damit Erbstreitigkeiten zu vermindern, teilte Bolesław III. Schiefmund zusammen mit der Einführung der Senioratsverfassung den Piastenstaat Polen unter seinen vier Söhnen auf, was wesentlich zur Gebietserweiterung des Einflussbereiches der Piasten führte und damit zum wichtigsten Herrschergeschlecht im Großraum Polen, Kujawien, Schlesien und Böhmen wurde.
    • Masowische Linie, Gründer Herzog Władysław II. „der Vertriebene“;
    ausgestorben 1526 mit Herzog Janusz III.,
    • Kujawische Linie Gründer Kasimir I. von Kujawien (ca. 1211–1267), Herzog von Kujawien, Sieradz und Łęczyca; ausgestorben 1388 mit Herzog Władysław der Weiße,
    • Kleinpolnische Linie, Gründer Kasimir II. der Gerechte, ausgestorben 1279 mit Herzog Bolesław V.
    • Großpolnische Linie, Gründer Bořivoj I. von Prag aus dem Geschlecht der Přemysliden, ausgestorben 1296 mit König Przemysław II.
    • Schlesische Linie, Gründer Władysław der Vertriebene, ausgestorben 1675 mit Herzog Georg Wilhelm I.

    Christianisierung
    Dank der guten Beziehungen Bolesławs zum Papsttum wurden 1124 die Bistümer in Kruszwica bzw. in Włocławek sowie in Lebus gegründet, denen die dem polnischen Staate neu einverleibten Gebiete durch den Kardinallegaten Ägidius von Tusculum zugewiesen wurden.
    Nach dem gescheiterten Versuch der Missionierung des unterworfenen Pommerns und der durch die Bekriegungen stark reduzierten Einwohner durch polnische Bischöfe, die es alle ablehnten, sollte Pommern durch einen aus Spanien stammenden Bischof Berernhard 1121/1122 christianisiert werden. Dieser wurde von den Pommern weggeschickt und es kam dann Bischof Otto von Bamberg. Dieser war auf zwei Missionsreisen (1124/1125 und 1128) erfolgreich. So wurde von polnischer Seite bereits 1124/1125 die Gründung eines pommerschen, zur polnischen Kirchenprovinz Gnesen gehörenden Bistums geplant und Adalbert, der Hofkaplan Bolesławs, als Bischof von Pommern vorgesehen. Päpstliches Wohlwollen für die Missionsunternehmungen und die guten Verbindungen Bolesławs zu den Babenbergern und Staufern ließen auf baldige Verwirklichung dieses Vorhabens hoffen. Als aber nach dem Ausbruch des Schismas durch die Doppelwahl von 1130 Bolesław und die polnische Kirche unter dem Einfluss des Kardinals AAegidius von Tusculum auf die Seite Papst Anaklets II. getreten waren, erneuerte Norbert von Xanten, Erzbischof von Magdeburg, die alten Ansprüche und ließ sich von Papst Innozenz II. 1131 das Bistum Posen und 1133 alle polnischen, einschließlich auch der geplanten Bistümer unterstellen: „Inter Albiam et Oderam: Stetin et Lubus, ultra Oderam vero Pomerana …“ Bolesław und die polnischen Bischöfe traten daraufhin auf die Seite Papst Innozenz’ II., der 1136 die Metropolitanrechte von Gnesen wieder bestätigte, über.
    Letztlich wurde das Bistum in Pommern erst 1140 in Wolin gegründet, und zwar wegen der sächsisch-polnischen Gegensätze als ein exemtes, also unmittelbar dem Papst unterstelltes Bistum, das 1176 nach Cammin verlegt wurde.[1]

    Außenpolitik
    Bolesławs gute Beziehungen zu den Babenbergern und Staufern kamen 1125 in der Vermählung des ältesten Sohns Bolesławs, Władysław, mit Agnes, der Tochter des Markgrafen Leopolds von Österreich, zum Ausdruck. Boleslaw III. sah sich anscheinend jedoch nur Kaiser Heinrich V. persönlich verpflichtet. Als dieser 1125 starb, versuchte Boleslaw die Huldigung Lothars von Supplinburg zu umgehen, musste diese aber 1135 zurückwirkend nachholen.
    Zur Verwirklichung der Interessen Bolesławs an Pommern gehörten auch 1130 die Vermählung seiner Tochter Richeza mit Prinz Magnus, dem Thronfolger und Sohn König Niels' von Dänemark, das gerade damals seinen Druck auf Rügen, Usedom und Wollin verstärkte, sowie die Verheiratung einer anderen Tochter mit Konrad, Graf von Plötzkau, 1132, der 1130 mit der sächsischen Nordmark belehnt wurde.
    Bolesławs unbedachtes Eingreifen in die ungarischen Thronstreitigkeiten 1132 verwickelte Polen in Kriege mit dem Königreich Ungarn als auch Böhmen, deren Herrscher 1134 Kaiser Lothar III. als Schiedsrichter wählten. In dieser Situation war Bolesław auf dem Hoftag zu Merseburg 1135 genötigt dem Kaiser für Rügen, das er noch nicht unterworfen hatte, und Pommern[5] zu huldigen, damit die kaiserliche Lehnshoheit für diese Gebiete anzuerkennen und den rückständigen Tribut von zwölf Jahren zu bezahlen, den er nach dem Tode Kaiser Heinrichs V. 1125 zu entrichten aufgehört hatte, da er ihn vielleicht nur als persönliche Verpflichtung gegenüber Heinrich betrachtete. Zudem verpflichtete er sich zu Friedensschlüssen mit Ungarn und Böhmen.[6]
    Bolesławs Nachfolgeordnung, welche die staatliche Einheit sichern sollte, wobei der jeweilige Senior, mit Sitz in Krakau den Prinzipat, die Oberhoheit über alle übrigen Mitglieder des Piastenhauses ausüben sollte, erwies sich schon bald nach Bolesławs Tod 1138 als unwirksam und leitete die bis 1295 währende Periode der polnischen Teilfürstentümer ein.

    Ehen und Nachkommen
    1. Ehe am 16. November 1102 mit Zbysława († um 1114), Tochter von Swjatopolk II., Großfürst der Kiewer Rus:
    • Władysław II., der Vertriebene (* 1105; † 30. Mai 1159);
    • Tochter N.N., verheiratet 1124 mit Wsewolod I. (Vesevold, Vsjevolod), Fürst von Murom;
    2. Ehe 1115 mit Salomea, Tochter von Heinrich, Graf von Berg-Schelklingen:
    • Leszek (* 1115; † 26. August vor 1131);
    • Kasimir, der Ältere (* 1117/1122; † 19. Oktober 1131);
    • Bolesław IV., der Kraushaarige (* 1125; † 3. April 1173), Herzog von Masowien (1138);
    • Mieszko III., der Alte (* 1126/27; † 13. März 1202);
    • Heinrich von Sandomir (* 1127/31; † 18. Oktober 1166);
    • Kasimir II., der Gerechte, der Jüngere (* 1138; † 5. Mai 1194);
    • Rycheza (Ryksa; * 1116/17; † nach 1155), verheiratet in erster Ehe mit Magnus, König von Västergötland aus dem Haus Estridsson, in zweiter Ehe mit Wladimir, Fürst von Minsk-Grodno und in dritter Ehe mit Sverker I., König von Schweden;
    • Sofia (* um 1120; † 10. Oktober 1136);
    • Gertruda (* 1126/1135; † 7. Mai 1160), Nonne in Zwiefalten;
    • Dobroniega Ludgarda (Dobronega, Lucardis; * 1128/1135; † 1160/1181), verheiratet ca. 1142 mit Dietrich, Markgraf der Lausitz;
    • Judith (* 1133; † 1175), verheiratet mit Ladislaus II., König von Ungarn und Otto I., Markgraf von Brandenburg;
    • Agnes (* 1137; † nach 1181), verheiratet mit Mstislaw II., Großfürst der Kiewer Rus;
    • Przybysława (Pribislawa; † nach 1156), verheiratet mit Ratibor I., Herzog von Pommern;
    • Tochter N.N., verheiratet mit Konrad, Graf von Plötzkau, Markgraf der Nordmark;



    Siehe auch
    • Liste der polnischen Herrscher
    Weblinks
    Commons: Bolesław III. Schiefmund – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Einzelnachweise
    1 Hermann Jakobs: Kirchenreform und Hochmittelalter 1046-1215, S. 59
    2 Urkundliche Chronik der alten Kreisstadt Jüterbock u. ihrer Umgebungen, S. 38
    3 Beiträge zur Entstehung und Entwicklung der Stadt Brandenburg im Mittelalter, S. 118
    4 Herbert Ludat: Bistum Lebus, S. 254
    5 Laut Hermann Jakobs: Kirchenreform und Hochmittelalter 1046-1215, S. 59. Westpommern, das heutige Vorpommern, lag damals gleich Rügen im Elbslawengebiet und wurde von den Sachsen als deren Expansionsraum beansprucht.
    6 Wilhelm Binder: Der Untergang des polnischen Nationalstaates, S. 145. Herbert Ludat: Bistum Lebus, S. 260. Richard Roepell, Jakob Caro: Geschichte Polens, S. 294. Mährens allgemeine Geschichte, S. 78–79

    Titel (genauer):
    Das Königreich Polen begann entweder im Jahre 1000 mit der Standeserhebung des polnischen Herzogs Bolesław I. zum „Bruder und Helfer des Römischen Reichs“ durch Kaiser Otto III. oder durch die Selbstkrönung Bolesławs I. 1025 zum König von Polen kurz vor seinem Tode. Das später erweiterte Polnisch-Litauische Reich endete 1795 mit der von Russland, Österreich und Preußen erzwungenen Dritten Teilung Polens und der Abdankung König Stanisław August Poniatowskis.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Polen

    Familie/Ehepartner: Prinzessin Zbysława von Kiew (Rurikiden). Zbysława (Tochter von Grossfürst Swjatopolk II. (Michael) von Kiew (Rurikiden)) wurde geboren in zw 1085 und 1090; gestorben in zw 1112 und 1114. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 460. Władysław von Polen (von Schlesien) (Piasten), der Vertriebene  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1105 in Krakau, Polen; gestorben am 30 Mai 1159 in Altenburg, Thüringen.

    Boleslaw heiratete Gräfin Salome von Berg (Schelklingen?) in 1115. Salome (Tochter von Graf Heinrich von Berg (Schelklingen?) und Gräfin Adelheid von Mochental (von Vohburg)) wurde geboren in 1093 in Ehingen, Donau; gestorben am 27 Jul 1144. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 461. Prinzessin Rikissa von Polen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 12 Apr 1116; gestorben in nach 25 Dez 1156.
    2. 462. Grossherzog Miezislaus III. (Mieszko) von Polen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 1126 und 1127; gestorben am 13 Mrz 1202 in Kalisch.
    3. 463. Judith von Polen (Piasten)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1132; gestorben am 8. Juli 1172/1174.
    4. 464. Agnes von Polen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1137; gestorben in nach 1181.
    5. 465. Herzog Kasimir II. von Polen (von Masowien) (Piasten), der Gerechte  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1138; gestorben am 5 Mai 1194 in Krakau, Polen.
    6. 466. Pribislawa  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1156.

  83. 285.  Fürst Vladislav I. von Böhmen (Přemysliden)Fürst Vladislav I. von Böhmen (Přemysliden) Graphische Anzeige der Nachkommen (171.Swatawa10, 112.Kasimir9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1070; gestorben am 12 Apr 1125.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1109 bis 1117 und 1120 bis 1125, Fürstentum, Herzogtum, Königreich Böhmen; Fürst von Böhmen

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Vladislav_I. (Okt 2017)

    Vladislav I. (* um 1070; † 12. April 1125) war 1109 bis 1117 und 1120 bis 1125 herrschender Fürst von Böhmen aus dem Geschlecht der Přemysliden.

    Vladislav I. war Sohn des ersten böhmischen Königs Vratislav II. und Swatawas von Polen und hatte 3 Brüder, Soběslav I., Bořivoj II. und Břetislav II.[1]

    Vladislavs Herrschaft war von Kämpfen um die Macht in Böhmen geprägt. Er förderte den Katholizismus und die Kolonisation in seinem Herrschaftsgebiet. Er und seine Ehefrau Richenza gründeten in Westböhmen im Gebiet der Choden 1112 das Kloster Plasy und 1115 das Kloster Kladruby, besiedelten diese durch Mönche des Ordens der Zisterzienser und statteten letzteres zum Unterhalt durch Besitzübertragungen in Nordböhmen bei Böhmisch-Aicha (Český Dub) in Nachbarschaft der Sorben aus. Einen Teil des einheimischen Adels, der unter der Führung seines Bruders Soběslav stand, verjagte er nach Polen, von wo aus die Gruppe beständig versuchte, einen Machtwechsel in Böhmen herbeizuführen. Seine Herrschaft wurde auf Druck des Markgrafen von Österreich durch die Herrschaft seines Bruders Bořivoj II. unterbrochen.

    1114 trat er am kaiserlichen Hof als Erzmundschenk auf.
    1121 baute er die Anfang des 12. Jahrhunderts zerstörte Burg Dohna in der Markgrafschaft Meißen wieder auf.

    Titel (genauer):
    Bořivoj I. († um 888) gilt als erster christlicher Herzog, der noch unter mährischer Oberhoheit die Landeseinigung vorantrieb. Seine Söhne Spytihněv I. und Vratislav I. befreiten sich vom mährischen Einfluss. 895 unterwarf sich Spytihněv I. zusammen mit Vitislav und weiteren böhmischen Großen in Regensburg dem König des Ostfrankenreichs, Arnulf von Kärnten. Die landbesitzenden Großen hatten in Böhmen einen weiterreichenden Einfluss auf die Landesherrschaft als in vielen anderen europäischen Territorien. So wurde die Inthronisierung auf dem Fürstenstuhl in der Prager Burg, die durch die Großen vorgenommen wurde, der entscheidende Akt für die Erlangung der böhmischen Fürstenwürde.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Böhmens (Aug 2023)

    Familie/Ehepartner: Rixa (Richenza) von Berg (Schelklingen?). [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 467. Herzog Vladislav II. von Böhmen (Přemysliden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1110; gestorben am 18 Jan 1174 in Meerane.

  84. 286.  Judith von Böhmen Graphische Anzeige der Nachkommen (171.Swatawa10, 112.Kasimir9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1108.

    Notizen:

    Judith und Wiprecht hatten mindestens eine Tochter und zwei Söhne.

    Judith heiratete Markgraf Wiprecht II. von Groitzsch, der Ältere in cir 1085. Wiprecht (Sohn von Gaugraf Wiprecht I. vom Balsamgau (von Groitzsch) und Sigena von Leinungen) wurde geboren in cir 1050; gestorben am 22 Mai 1124 in Kloster St. Jacob in Pegau; wurde beigesetzt in Kirche St. Laurentius, Pegau. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 468. Bertha von Groitzsch (von Morungen)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 16 Mai 1144.
    2. 469. Wiprecht III. von Groitzsch, der Jüngere  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1050; gestorben am 22 Mai 1124 in Pegau.

  85. 287.  Koloman von Ungarn (Árpáden) Graphische Anzeige der Nachkommen (172.Géza10, 113.Richenza9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1065; gestorben in 1116.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Koloman_(Ungarn)

    Koloman, genannt der Buchkundige, (* um 1065; † 1116, ung. Könyves Kálmán) aus dem Geschlecht der Arpaden war ab 1095 König von Ungarn und ab 1102 König von Kroatien und Dalmatien[1]. Er war der älteste Sohn von Géza I. dem Großen, König von Ungarn von 1074 bis 1077 und dessen erster Gemahlin Sophie († 1065), einer Tochter des Grafen Giselbert von Looz.

    Koloman erhielt den für Ungarn und insbesondere für einen ungarischen Prinzen völlig ungewohnten Vornamen Koloman und war später der einzige Herrscher dieses Namens, der auf den irländischen Pilger Koloman zurückgeht, der am 17. Juli 1012 in Stockerau in der damaligen Markgrafschaft Österreich als vermeintlicher ungarischer Spion getötet wurde, jedoch durch Wunder an seinem Grab als Märtyrer anerkannt und bald darauf als Heiliger verehrt wurde.[2]
    Ungewöhnlich war auch, dass er als ältester Sohn und Erbe für einen geistlichen Beruf bestimmt war. Dies könnte mit der religiösen Einstellung der Arpaden in Zusammenhang stehen, da er ein Neffe von Ladislaus I. dem Heiligen war, der von 1077 bis 1095 als König von Ungarn regierte und ein Cousin der heiligen Piroska von Ungarn (in Byzanz Irene genannt) († 1134), die durch ihre Ehe mit Johannes II. Komnenos († 1143) zur Kaiserin von Byzanz wurde.
    Der tatsächliche Grund dürfte jedoch ein anderer gewesen sein, nämlich die Tatsache, dass sein Vater König Géza I. um 1065 in zweiter Ehe eine Nichte des byzantinischen Kaisers Nikephoros III. Botaneiates geheiratet hatte, wodurch später der ältere Sohn Koloman der bloß gräflichen Mutter als Thronfolger durch seinen jüngeren Halbbruder Álmos ersetzt wurde, dessen Mutter eine Verwandte des byzantinischen Kaiserhauses war. [3]
    Koloman war zunächst Bischof von Großwardein. Um 1091 floh er nach Polen, weil sein Halbbruder Álmos von seinem Onkel Ladislaus I. als König von Dalmatien und Kroatien eingesetzt worden war. Dies hatte Ladislaus in Konflikt mit Papst Urban II. gebracht, der diese Gebiete als päpstliches Lehen ansah. Ladislaus überredete Koloman jedoch zur Rückkehr nach Ungarn, wo er nach Ladislaus' Tod 1095 gemäß dem Senioratsprinzip die Thronfolge antrat.
    Koloman entthronte Álmos umgehend, wies ihm aber ein Herzogtum in Ungarn zu. Dies verbesserte das Verhältnis zum Papst und führte mittelfristig zur direkten Dominanz des ungarischen Königs in Personalunion über Dalmatien, Kroatien und Bosnien, die 1106 in der Huldigung der dalmatischen Städte ihren Ausdruck fand. Álmos entwickelte sich allerdings zum Führer einer innerungarischen Opposition, bis Koloman ihn und seinen Sohn, den späteren König Béla II., 1113 blenden ließ, worauf sie nach Konstantinopel flohen. 1096 gelang es Koloman, dem Heiligen Stuhl zumindest indirekt den Zugriff auf das Königreich Ungarn zu entziehen, das Stephan I. dem Papst als Lehen übergeben hatte: Nach Kolomans Interpretation hatte es sich dabei lediglich um die Anvertrauung des Schutzes Mariä, der Mutter Jesu gehandelt.
    1099 wurde das ungarische Heer unter Koloman von den Kumanen vernichtend geschlagen.

    Ehe und Nachkommen
    Aus der ersten Ehe mit Felizia von Sizilien hatte er vier Kinder:
    • Sophie, ∞ Saul, Gespan von Bihar
    • Stephan II., König von Ungarn (* 1106; † 1131)
    • Ladislaus (* 1101; † 1112)
    • eine Tochter; ∞ um 1117 Wladimirko Wolodarowitsch, Fürst von Halicz (Rurikiden) († 1153)[4]
    Aus der zweiten Ehe mit Euphemia von Kiew hatte er einen Sohn:
    • Boris Konrad (ca. 1131), Prätendent von Byzanz; dessen Sohn Koloman begründete die Dynastie der Kolomannoi in Byzanz.


  86. 288.  König Koloman von Ungarn (Árpáden), der BuchkundigeKönig Koloman von Ungarn (Árpáden), der Buchkundige Graphische Anzeige der Nachkommen (172.Géza10, 113.Richenza9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1065; gestorben in 1116.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Ungarn (1095 bis 1116), König von Kroatien und Dalmatien (ab 1102)

    Notizen:

    Zitt aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Koloman_(Ungarn) (Okt 2017)

    Koloman, genannt der Buchkundige, (* um 1065; † 1116, ung. Könyves Kálmán) aus dem Geschlecht der Arpaden war ab 1095 König von Ungarn und ab 1102 König von Kroatien und Dalmatien[1]. Er war der älteste Sohn von Géza I. dem Großen, König von Ungarn von 1074 bis 1077 und dessen erster Gemahlin Sophie († 1065), einer Tochter des Grafen Giselbert von Looz.

    Leben
    Koloman erhielt den für Ungarn und insbesondere für einen ungarischen Prinzen völlig ungewohnten Vornamen Koloman und war später der einzige Herrscher dieses Namens, der auf den irländischen Pilger Koloman zurückgeht, der am 17. Juli 1012 in Stockerau in der damaligen Markgrafschaft Österreich als vermeintlicher ungarischer Spion getötet wurde, jedoch durch Wunder an seinem Grab als Märtyrer anerkannt und bald darauf als Heiliger verehrt wurde.[2]
    Ungewöhnlich war auch, dass er als ältester Sohn und Erbe für einen geistlichen Beruf bestimmt war. Dies könnte mit der religiösen Einstellung der Arpaden in Zusammenhang stehen, da er ein Neffe von Ladislaus I. dem Heiligen war, der von 1077 bis 1095 als König von Ungarn regierte und ein Cousin der heiligen Piroska von Ungarn (in Byzanz Irene genannt) († 1134), die durch ihre Ehe mit Johannes II. Komnenos († 1143) zur Kaiserin von Byzanz wurde.
    Der tatsächliche Grund dürfte jedoch ein anderer gewesen sein, nämlich die Tatsache, dass sein Vater König Géza I. um 1065 in zweiter Ehe eine Nichte des byzantinischen Kaisers Nikephoros III. Botaneiates geheiratet hatte, wodurch später der ältere Sohn Koloman der bloß gräflichen Mutter als Thronfolger durch seinen jüngeren Halbbruder Álmos ersetzt wurde, dessen Mutter eine Verwandte des byzantinischen Kaiserhauses war. [3]
    Koloman war zunächst Bischof von Großwardein. Um 1091 floh er nach Polen, weil sein Halbbruder Álmos von seinem Onkel Ladislaus I. als König von Dalmatien und Kroatien eingesetzt worden war. Dies hatte Ladislaus in Konflikt mit Papst Urban II. gebracht, der diese Gebiete als päpstliches Lehen ansah. Ladislaus überredete Koloman jedoch zur Rückkehr nach Ungarn, wo er nach Ladislaus' Tod 1095 gemäß dem Senioratsprinzip die Thronfolge antrat.
    Koloman entthronte Álmos umgehend, wies ihm aber ein Herzogtum in Ungarn zu. Dies verbesserte das Verhältnis zum Papst und führte mittelfristig zur direkten Dominanz des ungarischen Königs in Personalunion über Dalmatien, Kroatien und Bosnien, die 1106 in der Huldigung der dalmatischen Städte ihren Ausdruck fand. Álmos entwickelte sich allerdings zum Führer einer innerungarischen Opposition, bis Koloman ihn und seinen Sohn, den späteren König Béla II., 1113 blenden ließ, worauf sie nach Konstantinopel flohen. 1096 gelang es Koloman, dem Heiligen Stuhl zumindest indirekt den Zugriff auf das Königreich Ungarn zu entziehen, das Stephan I. dem Papst als Lehen übergeben hatte: Nach Kolomans Interpretation hatte es sich dabei lediglich um die Anvertrauung des Schutzes Mariä, der Mutter Jesu gehandelt.
    1099 wurde das ungarische Heer unter Koloman von den Kumanen vernichtend geschlagen.

    Koloman heiratete Königin Felizia von Sizilien (von Hauteville) in 1097. Felizia (Tochter von Graf Roger I. von Sizilien (von Hauteville) und Eremberga von Mortain (Conteville)) gestorben in 1102; wurde beigesetzt in Basilika St. Stephan, Stuhlweißenburg (Székesfehérvár). [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 470. von Ungarn  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Familie/Ehepartner: Euphemia von Kiew (Rurikiden). [Familienblatt] [Familientafel]


  87. 289.  Fürst Álmos von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) Graphische Anzeige der Nachkommen (172.Géza10, 113.Richenza9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1129.

    Notizen:

    Ehegattinen: Es ist nicht sicher ob Almos von Ungarn mit der Gräfin Sophie von Loon oder der Prinzessin Predslawa von Kiew verheiratet war?
    -Nachtrag: Gemäss Wikipedia soll es Predslawa gewesen sein weshalb ich so weiterfahre.-
    Auszug Wikipedia; "(I) lmos (Kroatien) (lmo); * 1074/1075, 1113 von seinem Bruder Koloman geblendet,1127/1129; von 1084 bis 1091 Herzog von Kroatien, von 1091 bis 1095 König von Ostkroatien (Slawonien), 1095 Thronfolger von Ungarn, von1095 bis 1108 letzter Fürst des Neutraer Fürstentums; 1104 Predslawa, Tochter von Swjatopolk II. (Kiew) Isjaslawitsch, Grofürst von Kiew".)

    https://de.wikipedia.org/wiki/Álmos_(Kroatien)

    Álmos ['a:lmoʃ] (kroatisch Almoš, slowakisch Álmoš; * um 1074/1075; † um 1127/1129) war von 1084 bis 1091 Herzog von Kroatien, von 1091 bis 1095 König von Kroatien und von 1095 bis 1108 der letzte Herzog des slowakischen Herzogtums Nitra.

    Familie
    Álmos war ein Sohn des ungarischen Königs Géza I. und der griechischen Prinzessin Synadene von Byzanz. Er heiratete im August 1104 Pre(d)slava, die Tochter des Kiewer Großfürsten Swjatopolk II. Isjaslawitsch. Sie hatten drei Kinder: Adelhaid, Hedvig (auch Sophia genannt) und Béla, den späteren König von Ungarn.

    Leben
    1091 nahm er an dem von König Ladislaus geführten Feldzug gegen Kroatien teil und wurde von diesem zum König dieses neu eroberten Landesteils erhoben. Ladislaus hatte Álmos als König in Slawonien eingesetzt, um zu zeigen, dass er diesen Teil Kroatiens nicht annektieren möchte. Als der Feldzug von Ladislaus gegen Kroatien keinen Erfolg hatte, annektierte Ladislaus Slawonien für Ungarn. Álmos sollte auf seinen Königstitel verzichten und einen Herzogstitel annehmen.
    1095 ernannte Ladislaus Álmos zum Thronfolger. Sein Bruder Koloman konnte sich damit nicht abfinden. Es brach ein Streit zwischen Ladislaus und Koloman aus und Koloman flüchtete nach Polen. Nach Ladislaus' Tod versöhnten sich Álmos und Koloman. Koloman wurde König von Ungarn und Álmos Fürst des Neutraer Fürstentums.
    1098 entstand zwischen Koloman, der vom Papst, und Álmos, der von Deutschland (Heinrich IV. nannte ihn seinen treuen Freund) und Böhmen unterstützt wurde, ein neuer Konflikt, u.a. weil sich Koloman 1097 zum König von Kroatien proklamierte (Krönung erst 1102, nachdem er vorher das Gebiet Venedig überlassen hatte). Für die Kämpfe holte sich Álmos Hilfe aus dem Heiligen Römischen Reich, Polen und Böhmen.
    1108 schlossen die beiden Brüder Frieden, aber Koloman verletzte ihn und ließ Almos und seinen Sohn Béla (den künftigen König Béla II.) 1108 oder 1109 blenden und im Kloster von Dömös einschließen, um Thronstreitigkeiten zu verhindern. Die Hinrichtung der beiden ließ sich durch die Vermittlung der Mönche vermeiden.
    Der blinde Álmos konnte 1126 fliehen. Er fand Schutz am Hof des byzantinischen Kaisers Johannes II., dessen Frau die Tochter von Ladislaus I. war. Im Byzantinischen Reich lebte Álmos unter dem Namen Konstantin. Er starb 1127 oder 1129. Seine sterblichen Überreste ließ man 1137 nach Székesfehérvár überführen.



    Literatur
    • Pallas' Großlexikon
    • Ján Steinhübel: Nitrianske kniežatstvo. (Bratislava, 2004). ISBN 80-224-0812-3
    • Július Sopko: Kroniky stredovekého Slovenska. (Budmerice, 1995). ISBN 80-85501-06-6

    Familie/Ehepartner: Gräfin Sophie von Loon. [Familienblatt] [Familientafel]

    Álmos heiratete Prinzessin Predslawa von Kiew (Rurikiden) in 1104. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 471. König Béla II. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1110; gestorben am 13 Feb 1141; wurde beigesetzt in Basilika St. Stephan, Stuhlweißenburg (Székesfehérvár).
    2. 472. Hedvig (Sophia) von Ungarn (von Kroatien)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  88. 290.  Markgraf Poppo II. von Istrien (von Weimar)Markgraf Poppo II. von Istrien (von Weimar) Graphische Anzeige der Nachkommen (173.Sophia10, 113.Richenza9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1065; gestorben am 3 Jan 1101.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Poppo_II._(Istrien)

    Graf Poppo II. (* um 1065; † 1098/1101?/1103?) aus dem Hause Weimar-Orlamünde war Markgraf von Istrien (1090–1093). Manche Quellen bezeichnen ihn auch als Markgrafen von (Unter-)Kärnten, Krain und der Mark an der Sann.

    Leben
    Poppos Vater war Ulrich I. von Weimar-Orlamünde († 1070), seine Mutter Sophia von Ungarn, die Tochter König Bélas I.

    Er heiratete Richgard († um 1130), Tochter von Engelbert I. von Spanheim († 1096). Poppo II. war Salier-Stütze und starb 1098 ohne männliche Nachkommen.



    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Weimar-Orlamünde

    Die Grafschaft Weimar-Orlamünde war eine eigenständige politische Einheit auf dem Territorium des heutigen Thüringen. Sie bestand aus den nicht miteinander verbundenen Territorien der Grafschaft Weimar und der Grafschaft Orlamünde. Die Regenten wurden entweder Grafen von Orlamünde oder auch Grafen von Weimar-Orlamünde genannt.

    Haus Weimar-Orlamünde
    → Hauptartikel: Orlamünde (Adelsgeschlecht)
    Graf Otto I. aus der älteren Linie der Grafen von Weimar gelangte um 1060 in den Besitz der Grafschaft Orlamünde. Als 1062 Ottos älterer Bruder, der in Weimar regierende Graf Wilhelm IV., kinderlos verstarb, erhielt Otto auch die Grafschaft Weimar. Seitdem waren die beiden Gebiete als Grafschaft Weimar-Orlamünde verbunden. Mit dem Tode des Grafen Ulrich II. starb die ältere Linie der Grafen von Weimar-Orlamünde 1112 aus.

    Haus Askanien
    → Hauptartikel: Askanier
    Erbberechtigt war Pfalzgraf Siegfried von Ballenstedt, Sohn der Pfalzgräfin Adelheid von Weimar-Orlamünde († 28. März 1100), einer Tochter des vorgenannten Grafen Otto I. Da diese mit Graf Adalbert II. von Ballenstedt (dem Großvater von Albrecht dem Bären) aus der Familie der Askanier verheiratet war, fiel Weimar-Orlamünde nach einigen Erbstreitigkeiten, in die sich auch Kaiser Heinrich V. einschaltete, an Adalberts Sohn Siegfried von Ballenstedt († 1113). Nach dessen Tod kam es an eine Nebenlinie der Askanier und 1140 an Albrecht den Bären.
    Bei den Erbteilungen im Hause Askanien nach dem Tod Albrecht des Bären im Jahr 1170 entstand eine jüngere Linie der Grafen von Weimar-Orlamünde nach Hermann I. (1140–1176), einem jüngeren Sohn Albrechts des Bären.
    Unter dessen Enkelsohn Hermann II. (1180–1247), er regierte in Weimar ab 1206, kam es noch einmal zu einer kurzen Blüte der Grafschaft. Hermann II. war Gemahl der Beatrix, Erbtochter von Andechs-Meranien. Durch deren Erbe dehnte sich der Orlamünder Territorialbesitz von Weimar und der Burg Schauenforst über den Orlagau um Orlamünde und Rudolstadt und teilweise unzusammenhängenden Herrschaften, Gütern und Rechten im Thüringer Schiefergebirge und im Frankenwald bis in den Raum Kronach, Plassenburg und Nordhalben aus. Die Grafen von Weimar-Orlamünde begannen mit dem Aufbau einer eigenen Landesherrschaft, allerdings zu spät, um sich gegen die Thüringer Landgrafen aus dem aufstrebenden Geschlecht der Wettiner noch durchsetzen zu können. Nach Hermanns Tod wurde die Grafschaft auf seine beiden Söhne Hermann III. († 1283) und Otto III. († 1285) aufgeteilt. Durch die Teilung waren die Grafen in ihrer Auseinandersetzung mit den Wettinern zusätzlich geschwächt, dazu kamen drückende finanzielle Probleme. Diese führten dazu, dass die sich auf Hermann III. zurückführende Orlamünder Linie Orlamünde am 27. April 1344 an Wettin verkaufen musste.
    Die von Otto III. gegründete Weimarer Linie hielt sich bis 1346, als Friedrich I., ein Enkelsohn Ottos III., den Wettinern im Thüringer Grafenkrieg unterlag und ihnen die Grafschaft Weimar als Lehen auftragen musste. Damit endete die Grafschaft Weimar als reichsunmittelbare, also selbständige politische Einheit. Die Grafen von Weimar waren noch bis zum Aussterben der Hauptlinie Vasallen der Wettiner. Nach dem Tode des letzten Weimarer Grafen zogen die Wettiner Weimar als erledigtes LLehen ein und gaben es nicht mehr heraus, Weimar wurde Teil des wettinischen Gesamtbesitzes. Seit der Leipziger Teilung 1485 in der Hand der Ernestiner, wurde es nach der Wittenberger Kapitulation 1547 deren Hauptsitz und Residenz des Herzogtums Sachsen-Weimar und später des Herzogtums bzw. Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach.
    Die askanischen Grafen von Weimar-Orlamünde, zu denen auch Otto X. gehörte, existierten zunächst in Nebenlinien weiter, die allerdings 1467 ihre letzten Gebiete an die Wettiner verloren und 1486 endgültig ausstarben.
    Zu ihren Besitzungen gehörten bis 1426 Gräfenthal, bis nach 1427 Lichtenberg, Magdala, bis 1430 Burg Lauenstein und bis 1432 Schauenforst.


    Siehe auch
    • Stammliste der Grafen von Orlamünde
    Literatur
    • Rudolf Endres: Orlamünde, Gafen v.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 591 (Digitalisat).
    • C. Chl. Freiherr von Reitzenstein: Regesten der Grafen von Orlamuende aus Babenberger und Ascanischem Stamm mit Stammtafeln, Siegelbildern, Monumenten und Wappen. Historischer Verein für Oberfranken. Verlag Th. Burger, Bayreuth 1871.
    Weblinks
     Commons: Orlamünde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Familie/Ehepartner: Gräfin Richardis (Richarda) von Spanheim. Richardis (Tochter von Graf Engelbert I. von Spanheim (Sponheim) und Hadwig (Hedwig) von Sachsen) gestorben in cir 1130. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 473. Markgräfin Sophie von Istrien (von Weimar)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1132.

  89. 291.  Richgard von Weimar-Orlamünde (von Krain) Graphische Anzeige der Nachkommen (173.Sophia10, 113.Richenza9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    Richgard und Ekkehard I. hatten drei Söhne,

    Familie/Ehepartner: Ekkehard I. von Scheyern (Wittelsbacher). Ekkehard (Sohn von Otto I. von Scheyern (Wittelsbacher) und Haziga (Hadegunde) von Diessen) gestorben in vor 11 Mai 1091. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 474. Otto V. von Scheyern (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1083; gestorben am 4 Aug 1156; wurde beigesetzt in Kloster Ensdorf.

  90. 292.  Wulfhild von SachsenWulfhild von Sachsen Graphische Anzeige der Nachkommen (173.Sophia10, 113.Richenza9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben am 29 Dez 1126 in Altdorf, Uri, Schweiz.

    Notizen:

    Wulfhild hatte mit Heinrich IX. sieben Kinder.

    Wulfhild heiratete Herzog Heinrich IX. von Bayern (Welfen), der Schwarze in zw 1095 und 1100. Heinrich (Sohn von Herzog Welf IV. von Bayern (Welfen) und Judith (Jutka) von Flandern) wurde geboren in 1075; gestorben am 13 Dez 1126 in Ravensburg, Oberschwaben, DE; wurde beigesetzt in Kloster Weingarten. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 475. Herzogin Judith Welf (von Bayern)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1100; gestorben am 22.2.1131 od 1132; wurde beigesetzt in Kloster Lorch.
    2. 476. Heinrich Welf (von Bayern), der Stolze  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1102 oder 1108; gestorben am 20 Okt 1139 in Stitskirche St. Servatius, Quedlinburg.
    3. 477. Sofie von Bayern (Welfen)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 478. Mathilde von Bayern (Welfen)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 16 Mrz 1183.
    5. 479. Markgraf Welf VI. (Welfen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1115; gestorben am 15 Dez 1191 in Memmingen, Schwaben, Bayern, DE; wurde beigesetzt in Kloster Steingaden in der Klosterkirche St. Johannes Baptist.
    6. 480. Wulfhild von Bayern  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1160.

  91. 293.  Gräfin Eilika von SachsenGräfin Eilika von Sachsen Graphische Anzeige der Nachkommen (173.Sophia10, 113.Richenza9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1081; gestorben am 16 Jan 1142.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Ballenstedt durch Heirat

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Eilika_(Sachsen)

    Eilika von Sachsen (* um 1081; † 16. Januar 1142) war nach ihrer Heirat Gräfin von Ballenstedt.
    Als jüngere Tochter des Sachsenherzogs Magnus und seiner Gemahlin Sophia von Ungarn heiratete Eilika Graf Otto von Ballenstedt und somit in das Geschlecht der Askanier ein. Aus dieser Ehe ging als ältester Sohn Albrecht der Bär hervor.
    Durch Eilika gelangten die Askanier, nachdem die Billunger im Mannesstamm ausstarben, in den Besitz der Hälfte des billungischen Erbes.



    Weblinks
    • Eilika Billung, Herzogin von Sachsen auf geni.com

    Familie/Ehepartner: Graf Otto von Ballenstedt (Askanier), der Reiche. Otto (Sohn von Graf Adalbert II. von Ballenstedt (Askanier) und Adelheid von Weimar-Orlamünde) wurde geboren in cir 1070; gestorben am 9 Feb 1123; wurde beigesetzt in Benediktinerkloster St. Pancratius und Abundus. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 481. Markgraf Albrecht I. von Brandenburg (von Ballenstedt) (Askanier), der Bär  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1100; gestorben am 18 Nov 1170 in Stendal.

  92. 294.  Piroska (Eirene) von UngarnPiroska (Eirene) von Ungarn Graphische Anzeige der Nachkommen (174.Ladislaus10, 113.Richenza9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1088; gestorben am 13 Aug 1134.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Piroska_von_Ungarn (Jun 2017)

    Piroska wurde 1104 die Gattin des späteren byzantinischen Kaisers Johannes II. Komnenos im Zuge eines politisch-dynastischen Ausgleichs zwischen Byzanz und Ungarn. Mit ihrer Heirat nahm sie den Namen Irene und den orthodoxen Glauben an.[2] Sie spielte in der Politik nur eine geringe Rolle und widmete ihr Leben neben ihren acht Kindern vornehmlich dem christlichen Glauben. In der orthodoxen Kirche wird sie als Heilige verehrt.

    Geburt:
    Piroska von Ungarn (ungarisch Szent Piroska) wurde als Tochter des ungarischen Königs Ladislaus I. und dessen Gemahlin Adelheid von Schwaben geboren.

    Piroska heiratete Johannes II. Komnenos (Byzanz, Komnenen) in 1104/1105. Johannes (Sohn von Alexios I. Komnenos (Byzanz, Komnenen) und Irene (Eirene) Dukaina) wurde geboren am 13 Sep 1087 in Konstantinopel; gestorben am 8 Apr 1143 in Taurusgebirge. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 482. Alexios Komnenos Komnenos (Byzanz, Komnenen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Feb 1106 in Balabista, Makedonien; gestorben am 2 Aug 1142 in Attaleia.
    2. 483. Maria Komnena (Byzanz, Komnenen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Feb 1106.
    3. 484. Prinz Andronikos Komnenos (Byzanz, Komnenen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1108; gestorben in 1142 in Attaleia (?); wurde beigesetzt in Pantokrator-Kirche.
    4. 485. Anna Komnena (Byzanz, Komnenen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1100.
    5. 486. Prinz Isaak Komnenos (Byzanz, Komnenen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1113; gestorben in an einem 10 Okt nach 1153.
    6. 487. Theodora Komnena (Byzanz, Komnenen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1116; gestorben am 12 Mai 1157.
    7. 488. Eudokia Komnena (Byzanz, Komnenen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1119.
    8. 489. Kaiser Manuel I. Komnenos (Byzanz, Trapezunt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 28 Nov 1118; gestorben am 24 Sep 1180.

  93. 295.  Prinzessin Predslawa von Kiew (Rurikiden)Prinzessin Predslawa von Kiew (Rurikiden) Graphische Anzeige der Nachkommen (175.Swjatopolk10, 114.Gertrud9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Predslawa heiratete Fürst Álmos von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) in 1104. Álmos (Sohn von König Géza I. (Geisa) von Ungarn (Árpáden) und Synadena Synadenos (von Byzanz)) gestorben in 1129. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 471. König Béla II. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1110; gestorben am 13 Feb 1141; wurde beigesetzt in Basilika St. Stephan, Stuhlweißenburg (Székesfehérvár).
    2. 472. Hedvig (Sophia) von Ungarn (von Kroatien)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  94. 296.  Prinzessin Zbysława von Kiew (Rurikiden)Prinzessin Zbysława von Kiew (Rurikiden) Graphische Anzeige der Nachkommen (175.Swjatopolk10, 114.Gertrud9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in zw 1085 und 1090; gestorben in zw 1112 und 1114.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Prinzessin der Kiewer Rus

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Zbysława_von_Kiew

    Zbysława von Kiew (russisch Сбыслава Святополковна, polnisch Zbysława Kijowska; * 1085/90; † 1112/14) war eine Prinzessin der Kiewer Rus, ein Mitglied des Fürstengeschlechts der Rurikiden und durch Heirat Herzogin von Polen.
    Sie war die Tochter von Swjatopolk II., des Fürsten Kiews. Ihre Mutter soll eine Prinzessin der Přemysliden gewesen sein.[1]

    Leben
    Während seiner Kämpfen gegen seinen Halbbruder Zbigniew, einem Fürst Polens, verbündete sich Bolesław III. Schiefmund mit den Kiewer Rus und Ungarn. Um seine Allianz mit dem Großfürst Kiews zu besiegeln, wurde Bolesław III. mit Swjatopolks ältester Tochter Zbysława verlobt. Die Russische Primärchronik erwähnt Zbysława, die Tochter von Swjatopolk, in der berichtet wird, dass sie am 16. November 1102 nach Polen geschickt wurde um Bolesław III. zu heiraten.[2] Daher fand die Hochzeit zwischen diesem Datum oder im frühen Jahr 1103 statt. Sie hatten nur einen bekannten Sohn, den zukünftigen Władysław II. den Vertriebenen, der 1105 geboren wurde,[3] und eine Tochter (die vermutlich Judith hieß), die um 1111 geboren wurde und die spätere Ehefrau von Wsewolod Davidowitsch, dem Fürst von Murom war.[4]
    Ihr Todesdatum ist unklar. Manche Quellen bestimmen die Jahre 1109-12.[5][6] Aktuell wird angenommen, dass sie wahrscheinlich zumindest bis 1114 starb,[7] weil Bolesław III. ein Jahr später Salome von Berg, die Tochter von Heinrich, dem Graf zu Berg-Schelklingen, heiratete.

    Einzelnachweise
    1 Aleksandr Nazarenko, International Relations of Ancient Rus, Seite 576.
    2 Russische Primärchronik (1102), 1973, Seite 199.
    3 Oswald Balzer: Genealogia Piastów, Seite 121.
    4 Jadwiga Żylińska: Piastówny i żony Piastów, Warschau 1975, Seiten 99, 113.
    5 Cawley, Charles, Poland, Foundation for Medieval Genealogy.
    6 Marek, Miroslav."Complete Genealogy of the Piast dynasty", Genealogy.eu
    7 Wissenschaftliche Diskussion über Zbysławas Tod; in einer Arbeit von K. Kollinger präsentiert. "The problem of food in 1109, Zbyslava's death and the Polish-Kievan alliance in 1102–1114" (Memento vom 17. Juli 2011 im Internet Archive). Seitn 42-46.

    Familie/Ehepartner: Herzog Boleslaw III. von Polen (Piasten), Schiefmund. Boleslaw (Sohn von Fürst Władysław I. (Hermann) von Polen (Piasten) und Prinzessin Judith von Böhmen) wurde geboren am 20 Aug 1085 in Krakau, Polen; gestorben am 28 Okt 1138 in Sochaczew, Polen ?. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 460. Władysław von Polen (von Schlesien) (Piasten), der Vertriebene  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1105 in Krakau, Polen; gestorben am 30 Mai 1159 in Altenburg, Thüringen.

  95. 297.  Mechthild von Beichlingen (von Wolhynien und Turow)Mechthild von Beichlingen (von Wolhynien und Turow) Graphische Anzeige der Nachkommen (176.Jaropolk10, 114.Gertrud9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1076.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: Grafschaft Beichlingen; Erbt Beichlingen

    Notizen:

    Besitz:
    Die Grafen von Beichlingen waren ein thüringisches Adelsgeschlecht, das seinen Stammsitz auf dem Schloss Beichlingen hatte; 1519 verkauften sie ihre Grafschaft an die Familie von Werthern und 1567 sind sie erloschen.
    Thietmar von Merseburg erwähnte 1014 erstmals eine Reinhilde von Beichlingen, vermutlich eine Tochter des Sachsenherzogs Hermann Billung. Danach klafft eine Lücke; der Beichlinger Besitz scheint dann an Otto I. von Weimar, Markgraf von Meißen, gekommen zu sein, denn seine Tochter Kunigunde von Weimar-Orlamünde († um 1117) erhielt ihn als Mitgift. In erster Ehe heiratete sie einen Fürsten aus dem Haus der Rurikiden, vermutlich Jaropolk von Wladimir und Turow, in zweiter Ehe um 1088 Kuno von Northeim aus dem Hause der Grafen von Northeim, Sohn des Herzogs Otto von Bayern. Kuno nannte sich sodann Graf von Beichlingen, wurde jedoch 1103 ermordet. Nicht seine vier Töchter, sondern eine vermutete Tochter Kunigundes aus erster Ehe, Mechthilde, erbte dann Beichlingen. Kunigunde hatte im Jahr 1089 das Benediktinerkloster Oldisleben als Grablege der Beichlinger Grafen gegründet.
    Mechthilde heiratete in erster Ehe einen Grafen Günther, wohl einen Käfernburger. Ein Graf Friedrich von Beichlingen, dessen Herkunft nicht nachgewiesen ist, wird als Sohn der Mechthilde und des Grafen Günther betrachtet.[1] Graf Friedrich von Beichlingen hat später seinen Anteil an der Giechburg mit anderen Gütern im Radenzgau, die durch seine Mutter an ihn gekommen sind, an den (von 1146 bis 1170 amtierenden) Bischof Eberhard von Bamberg verkauft. Friedrich von Beichlingen begründete mit seiner Gemahlin Hilenburg, einer Tochter des Grafen Ernst von Gleichen, die Familie der Grafen von Beichlingen.
    Die Grafen von Beichlingen bilden damit wahrscheinlich, wie auch die Käfernburger und die Grafen von Schwarzburg, eine Linie der Sizzonen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Beichlingen_(Adelsgeschlechter)

    Mechthild heiratete Graf Günther I. von Kevernburg (Käfernburg) in nach 1087. Günther gestorben in 1109. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 490. Graf Sizzo III. (Syzzo) von Schwarzburg-Käfernburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1093; gestorben am 19 Jun 1160.
    2. 491. Adda von Kevernburg (Käfernburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  96. 298.  Alexios Komnenos Komnenos (Byzanz, Komnenen)Alexios Komnenos Komnenos (Byzanz, Komnenen) Graphische Anzeige der Nachkommen (177.Piroska10, 116.Adelheid9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in Feb 1106 in Balabista, Makedonien; gestorben am 2 Aug 1142 in Attaleia.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1122 bis 1142; Mitkaiser von Byzanz

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alexios_Komnenos_Porphyrogennetos (Okt 2017)

    Alexios Komnenos hatte eine Zwillingsschwester Maria sowie drei weitere Schwestern namens Anna, Theodora und Eudokia. Alexios war möglicherweise zweimal verheiratet, mit Eudokia-Dobrodeja (Eupraxia; † 1136), Tochter des Großfürsten Mstislaw I. von Kiew, und nach ihr mit Kata, Tochter des georgischen Königs David IV. Seine Tochter Maria heiratete den Pansebastos Alexios Axuch, Sohn des Megas Domestikos Johannes Axuch.
    Im Jahr 1122 wurde Alexios von Johannes II. in einer prachtvollen Zeremonie im Großen Palast von Konstantinopel zum Mitkaiser (Symbasileus) gekrönt; seine jüngeren Brüder wurden gleichzeitig zu Sebastokratoren erhoben. Über sein Leben ist ansonsten wenig bekannt, doch scheint er seinen Vater auf dessen Feldzügen in Kleinasien gegen die Seldschuken und Danischmenden begleitet und auch eigene Militäroperationen geführt zu haben, insbesondere 1137 bei der Unterwerfung des armenischen Fürstentums von Kilikien.

    Als ältester Sohn des Kaisers galt Alexios zeitlebens als dessen designierter Nachfolger, jedoch erlag der Kronprinz am 2. August 1142, ein Jahr vor dem Tod seines Vaters, bei einem Aufenthalt in Attaleia in Pamphylien einer kurzen und schwereren Fieberkrankheit. Andronikos Komnenos, der damit zum Thronerben avanciert war, sollte den Leichnam seines Bruders nach Konstantinopel überführen, wurde aber offenbar noch vor dem Antritt der Schiffsreise ebenfalls plötzlich krank und starb. Da Isaak sich als charakterlich ungeeignet für das Herrscheramt erwiesen hatte, setzte Johannes II. kurz vor seinem Tod im April 1143 seinen jüngsten Sohn Manuel als Kaiser ein.

    Name:
    Zwilling mit Maria Komnene

    Porphyrogennetos = der Purpurgeborene

    Geburt:
    Älteste Sohn des Kaisers Johannes II. und dessen Frau Piroska-Irene. Seine jüngeren Brüder waren Andronikos, Isaak und der spätere Kaiser Manuel.

    Alexios heiratete Eupraxia (Eudokia-Dobrodeja) von Kiew (Rurikiden) in 1122. Eupraxia (Tochter von Mstislaw I. (Wladimirowitsch) von Kiew (Rurikiden), der Grosse und Christina Ingesdotter von Schweden) gestorben in 1136. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 492. Maria Komnena (Byzanz, Komnenen)  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Familie/Ehepartner: Kata von Georgien. [Familienblatt] [Familientafel]


  97. 299.  Maria Komnena (Byzanz, Komnenen)Maria Komnena (Byzanz, Komnenen) Graphische Anzeige der Nachkommen (177.Piroska10, 116.Adelheid9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in Feb 1106.

    Notizen:

    Name:
    Zwilling mit Alexios Komnenos Porphyrogennetos

    Maria heiratete Kaisar Johannes Roger Dallassenos in Datum unbekannt. Johannes wurde geboren in cir 1100; gestorben in vor 1166 in Konstantinopel. [Familienblatt] [Familientafel]


  98. 300.  Prinz Andronikos Komnenos (Byzanz, Komnenen)Prinz Andronikos Komnenos (Byzanz, Komnenen) Graphische Anzeige der Nachkommen (177.Piroska10, 116.Adelheid9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1108; gestorben in 1142 in Attaleia (?); wurde beigesetzt in Pantokrator-Kirche.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Sebastokrator

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Andronikos_Komnenos_(Sohn_Johannes’_II.) (Okt 2017)

    Andronikos Komnenos hatte einen älteren Bruder, den Kronprinzen Alexios, die beiden jüngeren Brüder Isaak und den späteren Kaiser Manuel sowie vier Schwestern namens Maria, Anna, Theodora und Eudokia.

    Im Jahr 1122 wurden Andronikos und seine beiden jüngeren Brüder Isaak und Manuel von Johannes II. in einer prachtvollen Zeremonie im Großen Palast von Konstantinopel zu Sebastokratoren erhoben; gleichzeitig wurde Alexios zum Mitkaiser (Symbasileeus) gekrönt. Über Andronikos’ Leben ist ansonsten wenig bekannt, doch scheint er seinen Vater auf dessen Feldzügen an der Donau sowie in Kilikien und Syrien begleitet zu haben. 1133 nahm Andronikos zusammen mit seinen Brüdern am Triumphzug teil, den Johannes II. in Konstantinopel anlässlich der Rückeroberung Kastamons von den Danischmenden abhielt.

    Als der Mitkaiser Alexios am 2. August 1142 bei einem Aufenthalt in Attaleia in Pamphylien einer Fieberkrankheit erlag, avancierte Andronikos Komnenos zum Thronfolger. Gemeinsam mit seinem Bruder Isaak sollte er Alexios’ Leichnam nach Konstantinopel überführen. Er erkrankte aber kurz vor dem Antritt (oder während) der Schiffsreise ebenfalls und starb. Andronikos wurde in der Pantokrator-Kirche, der Grablege der Komnenen, beigesetzt. Er hinterließ seine Frau Irene Aineiadissa († 1150/51) mit den Kindern Maria, Johannes, Theodora, Eudokia und Alexios.

    Name:
    Ein byzantinischer Prinz aus der Dynastie der Komnenen.

    Geburt:
    Zweitältester Sohn des Kaisers Johannes II. und der Piroska-Irene.

    Titel (genauer):
    Sebastokrator „ehrwürdiger Regent“ war ein imperialer byzantinischer Hoftitel, der 1081 von Kaiser Alexios I. Komnenos eingeführt wurde. Die weibliche Form war Sebastokratorissa.
    Erster Sebastokrator war Isaak Komnenos, der ältere Bruder von Kaiser Alexios I. Wie Anna Komnene berichtet, schuf Alexios den Titel, um Isaak über seinen Schwager und ehemaligen Thronrivalen Nikephoros Melissenos zu erheben, dem er den bis dahin zweithöchsten Titel Kaisar versprochen hatte. Alexios kombinierte den neuen Titel aus den traditionellen Kaiserattributen Sebastos (lateinisch Augustus) und Autokrator (Imperator). Der Sebastokrator war somit gleichsam ein zweiter Basileus oder Vizekaiser; der Kaisar war ihm untergeordnet und rückte im Hofzeremoniell in der Reihenfolge der Huldigungen an die dritte Stelle. Mit der Einführung des Despotes 1163 durch Manuel I. fiel der Sebastokrator auf den dritten, der Kaisar auf den vierten Rang zurück.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Sebastokrator (Sep 2023)

    Gestorben:
    Als der Mitkaiser Alexios am 2. August 1142 bei einem Aufenthalt in Attaleia in Pamphylien einer Fieberkrankheit erlag, avancierte Andronikos Komnenos zum Thronfolger. Gemeinsam mit seinem Bruder Isaak sollte er Alexios’ Leichnam nach Konstantinopel überführen. Er erkrankte aber kurz vor dem Antritt (oder während) der Schiffsreise ebenfalls und starb.

    Begraben:
    Andronikos wurde in der Pantokrator-Kirche, der Grablege der Komnenen, beigesetzt.

    Die Zeyrek-Moschee (türkisch Molla Zeyrek Camii) ist eine Moschee in Istanbul. Sie besteht aus einem Gebäudekomplex dreier verbundener ehemaliger orthodoxer Kirchen, bei denen es sich um die Kirchen des ehemaligen Pantokratorkloster handelt. Dieses wurde zwischen 1118 und 1143 unter Johannes II. Komnenos als Grablege errichtet. Neben der Grablege des Johannes befinden sich in der mittleren, dem Erzengel Michael geweihten kaiserlichen Grablege auch die Ruhestätten weiterer komnenischer und palaiologischer Herrschaftsmitglieder und Kaiser von Byzanz.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Zeyrek-Moschee (Sep 2023)

    Familie/Ehepartner: Irene (Eirene) Aineiadissa. Irene gestorben am 1150 / 1151. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 493. Theodora Komnena (Byzanz, Komnenen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1134 in Konstantinopel; gestorben am 2 Jan 1184 in Wien.

  99. 301.  Anna Komnena (Byzanz, Komnenen)Anna Komnena (Byzanz, Komnenen) Graphische Anzeige der Nachkommen (177.Piroska10, 116.Adelheid9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1100.

    Anna heiratete Stephanos Kontostephanos in 1125. Stephanos gestorben in 1149 in Korfu. [Familienblatt] [Familientafel]


  100. 302.  Prinz Isaak Komnenos (Byzanz, Komnenen)Prinz Isaak Komnenos (Byzanz, Komnenen) Graphische Anzeige der Nachkommen (177.Piroska10, 116.Adelheid9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1113; gestorben in an einem 10 Okt nach 1153.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Isaak_Komnenos_(Sohn_Johannes’_II.) (Jul 2017)

    Isaak Komnenos (mittelgriechisch Ἰσαάκιος Κομνηνός; * um 1113; † an einem 10. Oktober nach 1153) war ein byzantinischer Prinz und Thronprätendent aus der Dynastie der Komnenen.

    Isaak war der dritte Sohn des Kaisers Johannes II. und der Piroska-Irene. Er hatte zwei ältere Brüder, Alexios und Andronikos, und einen jüngeren Bruder, den späteren Kaiser Manuel, sowie vier Schwestern namens Maria, Anna, Theodora und Eudokia.
    Im Jahr 1122 wurden Isaak und seine Brüder Andronikos und Manuel von Johannes II. in einer prachtvollen Zeremonie im Großen Palast von Konstantinopel zu Sebastokratoren erhoben; gleichzeitig wurde Alexios zum Mitkaiser (Symbasileus) gekrönt. Über Isaaks Leben ist ansonsten wenig bekannt, doch scheint er seinen Vater auf dessen Feldzug gegen den kleinarmenischen Fürsten Leon I. begleitet zu haben, wo er 1137 an der Eroberung der kilikischen Festung Anazarbos beteiligt war.
    Im Spätsommer bzw. Herbst 1142 erlagen Isaaks ältere Brüder Alexios und Andronikos bei den Vorbereitungen zu einem weiteren Feldzug in Attaleia kurz nacheinander einer Fieberkrankheit. Isaak, der die Leichname im Auftrag seines Vaters auf dem Seeweg nach Konstantinopel überführen und im Pantokrator-Kloster bestatten ließ, hätte nun eigentlich die Position des Thronfolgers einnehmen müssen. Johannes II. befand ihn jedoch wegen seines jähzornigen und streitsüchtigen Charakters als ungeeignet für das Herrscheramt, weshalb er im April 1143 auf dem Sterbebett seinen vierten und jüngsten Sohn Manuel I. Komnenos zum künftigen Kaiser designierte.
    Isaak Komnenos wollte sich nicht ohne weiteres damit abfinden, als ältester überlebender Sohn übergangen worden zu sein. Sein Thronanspruch wurde von seinem gleichnamigen Onkel Isaak, aber auch von Teilen des Klerus und des Militärs unterstütztt, die ihn für den besseren Kandidaten hielten. Ein weiterer Rivale erwuchs den beiden Kaisersöhnen in ihrem Schwager Johannes Roger Dalassenos, der die in der Hauptstadt ansässigen Normannen hinter sich wusste. Das Eingreifen des mächtigen Megas Domestikos Johannes Axuch, der zunächst ebenfalls Isaak favorisiert hatte, entschied den Machtkampf zu Gunsten Manuels. Isaak wurde vorübergehend im Pantokrator-Kloster festgesetzt, bis Manuel zum Kaiser gekrönt war.
    In der Folgezeit blieb er seinem jüngeren Bruder gegenüber zumindest nach außen hin loyal und behielt auch die Sebastokrator-Würde. Bei einer Zusammenkunft der Komnenen-Familie 1146 in Metabole in Bithynien geriet Isaak in Streit mit seinem Cousin Andronikos, den er dabei beinahe mit einem Schwertstreich enthauptet hätte. Im selben Jahr kämpfte er mit Manuel gemeinsam in Kleinasien gegen die Rum-Seldschuken.
    Letztmals wird Isaak im Jahr 1153 erwähnt, als eine Gesandtschaft Friedrich Barbarossas um die Hand seiner Tochter Maria anhielt.

    Familie/Ehepartner: Theodora Kamaterina. Theodora gestorben in 1144. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 494. Königin von Ungarn Maria Komnena (Byzanz, Komnenen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 1144; gestorben in 1190.

    Isaak heiratete Irene Diplosynadene in 1146. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 495. Theodora Kalusina Komnena (Byzanz, Komnenen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1145 oder 1146 in Konstantinopel ?; gestorben in nach 1185.
    2. 496. Eudokia Komnena (Byzanz, Komnenen)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  101. 303.  Theodora Komnena (Byzanz, Komnenen)Theodora Komnena (Byzanz, Komnenen) Graphische Anzeige der Nachkommen (177.Piroska10, 116.Adelheid9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1116; gestorben am 12 Mai 1157.

    Notizen:

    Gestorben:
    als Witwe und Nonne..

    Theodora heiratete Manuel Anemas in Datum unbekannt. Manuel gestorben in 1146/1147. [Familienblatt] [Familientafel]


  102. 304.  Eudokia Komnena (Byzanz, Komnenen)Eudokia Komnena (Byzanz, Komnenen) Graphische Anzeige der Nachkommen (177.Piroska10, 116.Adelheid9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1119.

    Eudokia heiratete Theodores Batatzes (Vatatzes) in cir 1130. Theodores gestorben in vor 1166. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 497. Theodora Batatzina  Graphische Anzeige der Nachkommen

  103. 305.  Kaiser Manuel I. Komnenos (Byzanz, Trapezunt)Kaiser Manuel I. Komnenos (Byzanz, Trapezunt) Graphische Anzeige der Nachkommen (177.Piroska10, 116.Adelheid9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 28 Nov 1118; gestorben am 24 Sep 1180.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1143 bis 1180, Byzanz; Kaiser von Byzanz

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Manuel_I._(Byzanz) (Okt 2017)

    Manuel I. wurde 1143 nach dem Tod seines Vaters zum Kaiser ausgerufen, obwohl er der jüngste Sohn war. Dies, da zwei seiner älteren Brüder, der Mitkaiser Alexios Komnenos († 1142) und Andronikos Komnenos († 1142) vor ihm gestorben waren und deder dritte, Isaak, als Jüngling „von schwankender Gemütsart“ galt. Kaiser Johannes II. beschloss daher Manuel, als den begabtesten seiner Söhne, zum Nachfolger zu bestimmen. Kurz vor seinem Tod setzte er Manuel persönlich die Krone aufs Haupt und verpflichtete seine Feldherren, ihn als neuen Kaiser anzuerkennen.[1] Manuels Onkel Isaak Komnenos ergriff Partei für seinen jüngeren Namensvetter, doch entschied das Eingreifen des Generals Johannes Axuch den Machtkampf zu Gunsten Manuels, der danach gegenüber seinen rebellischen Verwandten, zu denen auch der Kaisar Johannes Roger Dalassenos zählte, Milde walten ließ. 1145 scheiterte der ältere Isaak mit einem weiteren Versuch, Manuel I. den Thron zu entreißen.
    Seine Herrschaft bedeutete eine späte Glanzstunde für das Byzantinische Reich, worauf jedoch der endgültige Niedergang als Großmacht folgte, an dem er aufgrund seiner letztlich gescheiterten Politik eine gewisse Mitschuld trägt. Eine wichtige Quelle für seine Regierungszeit stellt das Geschichtswerk des Niketas Choniates dar.

    Balkanpolitik
    Manuel forcierte die byzantinische Expansionspolitik auf dem Balkan, wobei jedoch sein Plan für ein ungarisch-byzantinisches Bündnis von ihm selbst um 1170 aufgegeben wurde. Da Manuel selbst mütterlicherseits aus dem ungarischen Herrscherhaus stammte, konnte er bei seiner Ungarnpolitik auf eine starke pro-byzantinische Partei im ungarischen Adel zählen.
    Manuel gewann durch den Feldzug 1149/50 den dominierenden Einfluss in Raszien (Serbien), welches nach der vom Normannen Roger II. unterstützten Rebellion des Groß-Župans Uroš II. 1150 als Vasall erneut die byzantinische Vorherrschaft anerkennen musste. Insgesamt löste unter Manuel der Balkan Kleinasien als Hauptfeld byzantinischer Außenpolitik ab. Der 1149 begonnene Heerzug auf dem Balkan, den Manuel persönlich leitete, führte vom albanischen Valbona über den Kosovo nach Ras, der Hauptstadt Rasziens, die er einnahm und besetzte. Ein Gegenangriff Uroš II. führte zu keinem entscheidenden Ergebnis und Manuel nahm 1150 einen zweiten Feldzug gegen den raszischen Herrscher auf. Ende 1150 führte er den Feldzug von Niš, dem Lauf der Morava folgend, zur Save, wo er die ungarische Verstärkung von Gesa II. abfangen sollte. Nach einem Schwenk am Lauf der Drina gelangte Manuel zurück nach Raszien. Die Schlacht von 1150 zwischen Manuel und Uroš II. fand in den Novembermonaten aam Fluss Tara statt. Trotz einsetzenden Schneefalls und der ungünstigen Topographie konnte Manuel den Angriff der serbisch-ungarischen Armee am Ufer der Tara standhalten und erreichte nach einem wenig entscheidenden Kampf, dass der Groß-Župan iin seinem Lager auftauchte und vor ihm als Vasall niederkniete. Damit verpflichtete sich der raszische Herrscher gegenüber Manuel, sowohl für seine Kriegszüge in Europa als auch in Kleinasien Truppen zu stellen. Ein prächtiger Triumphzug mit den führenden ungarischen Fürsten und serbischen Gefangenen wurde bei der Ankunft des Heeres in Konstantinopel abgehalten. Der Triumph wurde vom Bischof von Thessaloniki geleitet und in Gedichten von Theodoros Prodromos und dem anonymen sog. Manganeios Prodromos beschrieben.
    Die territorialen Streitigkeiten in Dalmatien und Kroatien um die Vorherrschaft auf dem Balkan zwischen Manuel und Gesa II. gipfelten in der Schlacht bei Sirmium 1167, wo die Ungarn dem Feldherrn Andronikos Kontostephanos, einem Neffen Manuels, und den mit ihm verbündeten Rasziern unterlagen. Damit waren die byzantinisch-ungarischen Kriege von 1151–1153 und 1163–1168 entschieden und die gesamte westliche Balkanhalbinsel in byzantinischem Besitz. Daraufhin befestigte Manuel die Donaugrenze.

    Manuels Politik im Westen
    Auch das westliche Europa beachtete er stärker als seine Vorgänger. Ein Grund für diese Neuausrichtung der Außenpolitik war Manuels Versuch, wohl in Rückgriff auf Justinian I., vor allem die Herrschaft über (Teile) Italien(s) wiederherzustellen. Manuel pflegte gute Beziehungen zu den Staufern, besonders zu Konrad III., den er während des Zweiten Kreuzzugs kennengelernt hatte und mit dem er 1148 in Thessaloniki ein Bündnis eingegangen war (→ Vertrag von Thessaloniki). Der im Dezember 1147 erkrankte Konrad hatte einige Zeit die Gastfreundschaft Manuels in Anspruch genommen, der ihm medizinische Hilfe zukommen ließ, ihn persönlich pflegerisch betreute[2] und für den Kreuzzug Unterstützung leistete. Manuel hatte bereits 1146 Konrads Schwägerin Bertha von Sulzbach geheiratet, mit der er eine Tochter, Maria Komnena, hatte. Die dynastische Verbindung wurde durch die Heirat von Manuels Nichte Theodora mit Konrads Halbbruder Heinrich II. Jasomirgott von Österreich (Herzog von Bayern, ab 1156 Herzog von Österreich) noch gestärkt.
    Beide Herrscher vereinbarten auch ein gemeinsames Vorgehen gegen die Normannen in Unteritalien, mit denen Manuel sich ab 1147 mehrere Gefechte lieferte. Nach dem Tod Konrads kühlte sich das Verhältnis zwischen den beiden Kaiserreichen allerdings merklich ab, besonders aufgrund der Intervention Manuels in Italien. Dort landeten byzantinische Truppen in Ancona, worauf es zu Spannungen mit dem römisch-deutschen Kaiser Friedrich I. kam. 1158 mussten sich die Truppen zurückziehen. Darauf vverbündete er sich mit dem normannischen Sizilien gegen Friedrich und unterstützte auch die oberitalienischen Städte in ihrem Kampf gegen Barbarossa. Verhandlungen mit Papst Alexander III. führten fast zur Anerkennung Manuels als gesamtrömischen Kaiser, während Friedrich von Alexander gebannt worden war. Als der Papst 1168 diesen letzten Schritt verweigerte, um nicht in byzantinische Abhängigkeit zu geraten, kam es 1172 zu einer erneuten Annäherung zwischen Manuel und Barbarossa. Keiner dieser politischen Züge erzielte jedoch einen durchschlagenden Erfolg in Italien.

    Manuels Politik im Osten
    Dafür war Manuels Politik im Osten umso erfolgreicher. Dort gewann er Kilikien und, nach einem Konflikt mit dem Kreuzfahrerstaat Antiochia, das Fürstentum Antiochia, das byzantinisches Lehen wurde. 1161 heiratete er Maria von Antiochia aus dem HHaus Poitou, nachdem seine erste Frau Bertha 1160 gestorben war. Währenddessen kämpfte Manuels fähiger General Johannes Axuch erfolgreich gegen die Türken. Dem stärker werdenden Einfluss Venedigs setzte er ein Bündnis mit Genua und Pisa entgegen. Die byzantinische Präsenz in Anatolien wurde in seiner Regierungszeit verstärkt.
    Die Niederlage gegen die Seldschuken in der Schlacht von Myriokephalon (1176) machte seine Erfolge in diesem Raum jedoch zunichte. Gleichzeitig markierte sie auch das Ende der byzantinischen Rückeroberungspolitik in Kleinasien und war der Beginn des endgültigen Verlustes dieses wichtigen Gebiets an die Türken. Es ist allerdings auch fraglich, ob der Versuch, sich nur auf Kleinasien zu konzentrieren, Erfolg gehabt hätte, besonders aufgrund der Landnahme durch die Türken. Die Ressourcen, die zu einer dauerhaften Befriedung der Region notwendig gewesen wären, hätten die Kraft von Byzanz vielleicht überstiegen.

    Bewertung
    Der Kaiser war vom Rittertum fasziniert, wie er überhaupt dem Westen zugeneigt war wie kaum ein anderer byzantinischer Herrscher und dort durchaus auch Respekt genoss. Unter seiner Regierung kam es zu einer wirtschaftlichen und kulturellen Blüte in Byzanz. Neben den Verhandlungen mit Papst Alexander III. versuchte er auch durch Kontaktaufnahme zu syrischen Monophysiten und zur armenischen Kirche die Einheit des Christentums wiederherzustellen. Seine weit ausgreifende Bündnispolitik, verknüpft mit einer geschickten Heiratspolitik, sorgte dafür, dass Byzanz ein letztes Mal als Großmacht auftreten konnte.

    Ehen
    Manuel war zwei Mal verheiratet. Er vermählte sich in erster Ehe 1146 mit Bertha von Sulzbach, einer Tochter von Graf Berengar I. von Sulzbach aus dessen zweiter Ehe mit Adelheid von Wolfratshausen, die in Konstantinopel den Krönungsnamen Irenene annahm. Ihr politischer Stellenwert lag darin, dass der römisch-deutsche König Konrad III. mit ihrer Schwester verheiratet war und Bertha – um ihren Rang zu erhöhen – auch noch adoptiert hatte. Damit waren die Herrscher des westlichen und des östlichen Imperiums miteinander verschwägert und Manuel gleichsam „Schwiegersohn“ Konrads. Bertha war damit auch ein Pfand für das Bündnis aus dem Jahr 1142 zwischen König Konrad III. und Kaiser Johannes II. gegen Roger II. von Sizilien. Berthha kam daher schon 1142, d. h., vier Jahre vor ihrer Hochzeit, mit der byzantinischen Gesandtschaft nach Konstantinopel, um sie hier auf ihre Aufgabe als künftige Kaiserin vorzubereiten. Aus Anlass dieser Vermählung unternahm Manuel I. 1146 einenen Feldzug gegen Masúd I. (Rukn ad-Dīn Mas’ūd), Sultan der Seldschuken von Rum (1116–1156), um seiner deutschen Gemahlin das byzantinische Rittertum in all seinem Glanz vor Augen zu führen.[3] Der Feldzug endete jedoch erfolglos, mit dem Rückzug der Truppen Manuels und einem Waffenstillstand (1147). Kaiserin Irene starb nach einem vorbildlichen, der Familie gewidmeten Leben Ende des Jahres 1159.
    Manuel verlobte sich 1159/60 auf Empfehlung von König Balduin III. von Jerusalem mit Melisende von Tripolis (* ca. 1143; † nach 1162), einer Tochter von Raimund II. Graf von Tripolis aus dem Haus der Grafen von Toulouse und der Hodierna von Rethel, Prinzessin von Jerusalem. Trotz umfangreicher Vorbereitungen der Brauteltern löste Kaiser Manuel die Verlobung, nachdem er erfahren hatte, dass wegen des bekannten Streites zwischen ihren Eltern Zweifel an der Legitimität ihrer Geburt bestannden. Diese Demütigung war zu viel für ihren Vater Graf Raimund II. von Tripolis: Er ließ die für die Hochzeit vorgesehenen zwölf Galeeren in Kriegsschiffe umrüsten und unternahm mit diesen einen Überfall auf die Küsten von Zypern. Es war auch zu viel für Melisende: Sie welkte und schwand früh dahin, lebte jedoch als die „Princesse lointaine“ in den französischen Ritterromanzen fort.[4] [5]
    Manuel vermählte sich in zweiter Ehe am 25. Dezember 1161 zum Ärger der Bevölkerung mit einer weiteren „Lateinerin“, Maria von Antiochia, die den Krönungsnamen Xene annahm. Sie war eine Tochter von Raimund Fürst von Antiochia aus dem Haus Poitou-Aquitanien (Sohn des ersten Troubadours Wilhelm IX., Herzog von Aquitanien) und der Konstanze, Fürstin von Antiochia (Tochter von Fürst Bohemund II. aus dem Haus der Fürsten von Tarent (Hauteville)).

    Name:
    Manuel I. gilt als einer der letzten bedeutenden Herrscher von Byzanz.

    Geburt:
    Manuel I. entstammte der byzantinischen Kaiserdynastie der Komnenen. Er war der vierte Sohn des Kaisers Johannes II. Komnenos und damit ein Enkel des Kaisers Alexios I. Komnenos. Seine Mutter war Piroska von Ungarn, die bei der Krönung den Namen Irene annahm und als Heilige der Orthodoxen Kirche verehrt wird. Sie war eine Tochter des ungarischen Königs Ladislaus I. aus dem Haus der Arpaden und dessen Gemahlin Adelheid von Schwaben.

    Titel (genauer):
    Das Byzantinische Reich (auch Oströmisches Reich oder kurz Byzanz bzw. Ostrom) war die staatsrechtliche Fortsetzung des Römischen Reiches im östlichen Mittelmeerraum. Das Reich ging aus der Reichsteilung von 395 hervor und existierte bis zur Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen im Jahr 1453, womit es den Untergang Westroms um fast 1000 Jahre überlebte.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Byzantinisches_Reich

    Liste der byzantinischen Kaiser
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_byzantinischen_Kaiser

    Manuel heiratete Bertha (Irene) von Sulzbach in 1146. Bertha (Tochter von Graf Berengar I. (II.) von Sulzbach und Adelheid von Megling-Frontenhausen (von Diessen-Wolfratshausen)) wurde geboren in cir 1110 in Sulzbach; gestorben in 1158/60 in Konstantinopel. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 498. Maria Komnena (Byzanz, Komnenen, Montferrat)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Mrz 1152 in Konstantinopel; gestorben in Aug 1183.

    Familie/Ehepartner: Melisende von Tripolis. [Familienblatt] [Familientafel]

    Manuel heiratete Maria (Xene) von Antiochia (Poitiers) am 25 Dez 1161. Maria (Tochter von Fürst Raimund von Antiochia (Poitiers) und Fürstin Konstanze von Antiochia) wurde geboren in 1145; gestorben am 27 Aug 1182. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 499. Kaiser Alexios II. Komnenos (Byzanz, Komnenen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 10 Sep 1169; gestorben in Okt 1183.

    Familie/Ehepartner: Theodora Batatzina. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 500. Alexios Komnenos (Byzanz, Komnenen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1153; gestorben in nach 1192 in auf dem Berg Papikion.

    Familie/Ehepartner: Maria Taronitissa. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  104. 306.  Konrad von ZähringenKonrad von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (180.Konrad10, 117.Agnes9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben am 4 Jan 1140.

  105. 307.  Herzog Berthold (Berchtold) IV. von ZähringenHerzog Berthold (Berchtold) IV. von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (180.Konrad10, 117.Agnes9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1125; gestorben am 8 Dez 1186.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Berthold IV
    • Französischer Name: Berthold IV de Zähringen
    • Titel (genauer): Herzog von Zähringen, Herzog von Burgund, Vogt von Genf, Lausanne und Sitten (ab 1156), Vogt von Zürich (ab 1173)
    • Titel (genauer): Duke of Zähringen, Rector of Burgundy
    • Titel (genauer): Duc de Zähringen (de 1152 à 1186), Comte de Boulogne (de 1183 à 1186).

    Notizen:



    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Berthold_IV,_Duke_of_Z%C3%A4hringen

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Berthold_IV_de_Z%C3%A4hringen





    Verwandtschaft / Relationship / Parenté
    Ludwig II. der Stammler:

    http://www.stammler-genealogie.ch/relationship.php?altprimarypersonID=&savedpersonID=&secondpersonID=I1&maxrels=1&disallowspouses=0&generations=50&tree=StammlerBaum&primarypersonID=I2107

    Berthold heiratete Gräfin Heilwig von Froburg (Frohburg) in 1183. Heilwig (Tochter von Volmar II. von Froburg (Frohburg)) gestorben in cir 1183. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 501. Herzog Berthold V. von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1160; gestorben am 18 Feb 1218 in Freiburg im Breisgau, Baden, DE; wurde beigesetzt in Freiburger Münster.
    2. 502. Agnes von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1158 in Urach, Baden-Württemberg, DE; gestorben am 10 Mai 1239 in Urach, Baden-Württemberg, DE.
    3. 503. Anna von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1162 in Urach, Baden-Württemberg, DE; gestorben am 10 Mai 1239 in Urach, Baden-Württemberg, DE.

    Berthold heiratete Gräfin Ida von Elsass in 1183. Ida (Tochter von Graf Matthäus von Elsass (von Flandern) und Gräfin Maria von Boulogne (von Blois)) wurde geboren in 1160/61; gestorben am 21 Apr 1216. [Familienblatt] [Familientafel]


  106. 308.  Clementina von ZähringenClementina von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (180.Konrad10, 117.Agnes9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in cir 1167; wurde beigesetzt in Abbaye d'Hautecombe.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Clementia of Zähringen
    • Französischer Name: Clémence de Zähringen
    • Titel (genauer): Duchess of Bavaria and Saxony. Countess of Savoy.

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Clementia_of_Z%C3%A4hringen

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Cl%C3%A9mence_de_Z%C3%A4hringen



    https://de.wikipedia.org/wiki/Clementia_von_Zähringen

    Clementia von Zähringen († um 1167) war von 1147 bis 1162 Ehefrau Heinrichs des Löwen.
    Die Hochzeit der Tochter von Konrad von Zähringen mit dem welfischen Heinrich war ein politisches Bekenntnis der Zähringer gegen die Staufer und diente der Konsolidierung der erreichten Machtbasis der Zähringer.
    1150/51 war sie während des Aufenthaltes ihres Ehemannes in Bayern Regentin und unterstützte den abodritischen Fürsten Niklot bei seinen Feldzug gegen die abtrünnigen Kessiner und Zirzipanen, indem sie den holsteinischen Grafen Adolf II. von Schauenburg veranlasste, an der Seite Niklots mit einem für die damaligen Verhältnisse beachtlichen Aufgebot von 2000 Männern gegen die Aufständischen ins Feld zu ziehen.[1]
    Diese Ehe wurde mit dem Argument zu naher Verwandtschaft 1162 aufgelöst. Der staufische Kaiser Friedrich Barbarossa förderte die Auflösung der Ehe, da er mit den Zähringern in Burgund und am Oberrhein konkurrierte.[2] Heinrich fehlte aus der vieerzehnjährigen Ehe weiterhin ein männlicher Nachkomme. Zu dieser Zeit waren aus der Ehe der früh verstorbene Sohn Heinrich und zwei Töchter hervorgegangen. Nach 1150 wurde Gertrud geboren. Gertrud heiratete 1166 Herzog Friedrich IV. von Schwaben. In zweiter Ehe war sie mit Knut VI. von Dänemark verheiratet. Ihre jüngere Schwester Richenza starb ebenfalls schon im Kindesalter.[3]
    In zweiter Ehe verband sich Clementia mit Graf Humbert III. von Maurienne. Aus dieser Verbindung entsprangen die beiden Töchter Adelheid (1166–1174, seit 1172 Verlobte von Johann Ohneland) und Sophie (1167/72–1202, ∞ mit Azzo IV. d’Este).



    Literatur
    • Hans Prutz: Clementia. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 321.
    Weblinks
    •  Commons: Clemenza of Zähringen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Anmerkungen
    1 Helmold von Bosau, Chronica Slavorum, I, 74 ;Eduard Heyck: Geschichte der Herzöge von Zähringen, 1980 (Nachdr. d. Ausg. Freiburg i.Br. 1891–92), S. 321.
    2 Joachim Ehlers: Heinrich der Löwe. Biographie. München 2008, S. 183.
    3 Joachim Ehlers: Heinrich der Löwe. Biographie. München 2008, S. 74f.; 184.

    Clementina heiratete Herzog Heinrich von Sachsen (von Bayern) (Welfen), der Löwe in 1148, und geschieden in 1162. Heinrich (Sohn von Heinrich Welf (von Bayern), der Stolze und Gertrud (Gertraud) von Sachsen (von Süpplingenburg)) wurde geboren in cir 1129 / 1130; gestorben am 6 Aug 1195 in Braunschweig; wurde beigesetzt in Braunschweiger Dom (Blasius-Kirche), Braunschweig. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 504. Königin Gertrud von Bayern (von Sachsen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1154; gestorben am 1 Jul 1197; wurde beigesetzt in Marienkirche Vä, Schonen.

    Familie/Ehepartner: Graf Humbert III. von Savoyen (von Maurienne). Humbert (Sohn von Graf Amadeus III. von Savoyen (Maurienne) und Mathilde von Albon) wurde geboren am 1 Aug 1136; gestorben am 4 Mai 1188 in Veillane. [Familienblatt] [Familientafel]


  107. 309.  Herzog Adalbert I. (Albrecht) von Zähringen (von Teck)Herzog Adalbert I. (Albrecht) von Zähringen (von Teck) Graphische Anzeige der Nachkommen (180.Konrad10, 117.Agnes9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in nach 1195.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: Burg Teck; Von seinem Vater geerbt. https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Teck

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Adalbert_I._(Teck)

    Adalbert I. (Teck)

    Adalbert I. von Teck, (* um 1135; † um 1195), war ein Sohn Konrads von Zähringen und nannte sich nach dem Tod seines Bruders Berthold IV. Herzog von Teck und begründete damit die bis 1439 bestehende Linie der Herzöge von Teck.

    Leben
    Adalbert I. war Sohn Konrad I. von Zähringen und Clementia von Namur. Sein Vorname lässt sich auf den Bruder der Mutter zurückführen.

    Adalbert erhielt den nach dem Tod seines Bruders Berthold IV. den zähringerischen Besitz im Albvorland um die namengebende Burg Teck und das mit dem Schenkenamt des Klosters St. Gallen verbundene Gebiet am oberen Neckar. Adalbert I. wird erstmals 1146 als Sohn Herzog Konrads I. erwähnt. 1152 wird er als Bruder Herzog Berthold IV. genannt. Ca. 1185 tritt "dux Adilbertus di Deche" als Zeuge für Herzog Friedrich VI. von Schwaben auf [2]. Im Mai 1189 wird Adalbert als Herzog von Teck "dux de Tecke" in einer Urkunde Heinrich VI. erwähnt.

    Nennungen eines Herzogs Adalbert von Teck am 20. Juni 1192 in Schwäbisch Gmünd, am 4./10. Dezember 1193 in Gelnhausen und am 12. Dezember 1193 in Frankfurt am Hofe Heinrich VI.und weitere urkundliche Erwähnungen durch Graf Egino IV. von Urach († 1230) um 1190 für das Kloster Bebenhausen und durch den Konstanzer Bischof Diethelm von Krenkingen 1192 können sich auf Adelbert I., aber auch auf seinen Sohn Adalbert II. beziehen.

    Nach dem Tod seines Bruders Hugo, Herzog von Ullenburg erhielt er dessen Besitzungen in der Ortenau und im Breisgau. Die Stellung des Kämmerers des Fürstbistums Basel dürfte bereits bei Herzog Adalbert I. innegehabt haben.

    Ehe und Nachkommen
    Adalbert I. war verheiratet mit Adelheid. Nachkommen waren:

    Adalbert II. von Teck († 1215/1219)
    (?) Agatha ∞ Diepold, Graf von Lechsgemünd († nach 1192)
    (?) Mechthild

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Name:
    Begründer der Linie der Herzöge von Teck.

    Erwähnt / Mentioned / Mentionné (1146-1195)

    Auch hier haben wir es mit einem blossen Titel Herzog zu tun, ohne Herzogsgewalt und -rang, sie zählten nicht zu den Reichsfürsten; Adelbert ist der erste, der sich (urkundlich seit 1187) Herzog von Teck nennt; Teck, eine Burg, liegt in der schwäbischen Alb, südlich von Esslingen.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 505. Herzog Adalbert II. (Albrecht) von Teck  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1215/19.

  108. 310.  Lebend Graphische Anzeige der Nachkommen (180.Konrad10, 117.Agnes9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

  109. 311.  Herzog Hugo von Zähringen (von Ullenburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (180.Konrad10, 117.Agnes9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben am 5 Feb 1152.

  110. 312.  Uta von Schauenburg (von Calw)Uta von Schauenburg (von Calw) Graphische Anzeige der Nachkommen (184.Liutgard10, 117.Agnes9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1115/1120; gestorben in cir 1197.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: Kloster Allerheiligen im Lierbachtal bei Oppenenau; Stifterin

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Uta_von_Schauenburg

    Uta von Schauenburg (* ca. 1115 oder 1120; † ca. 1197) war Gründerin des Klosters Allerheiligen im Schwarzwald und Ehefrau von Welf VI.
    Sie war eine Tochter des Pfalzgrafen bei Rhein Gottfried von Calw und deshalb auch als Uta von Calw bekannt. Gottfried hatte keine männlichen Nachkommen, aber reiche Besitztümer, was Uta zu einer begehrten Partie machte. Bereits im Alter von etwtwa sechs Jahren wurde sie Welf VI. als Ehefrau versprochen, der von den Welfen bereits als späterer Gegenspieler der Staufer in Schwaben aufgebaut worden war und durch das Calwer Erbe gestärkt werden sollte. Vollzogen wurde die Heirat vielleicht fünf Jahre später. Diese Heirat wurde aus rein politischen und territorialen Motiven geschlossen. Aber dadurch wurde Uta von Schauenburg dynastische Tante des späteren Kaisers Friedrich Barbarossa und Heinrich dem Löwen, den Vertretern der beddeutendsten Adelshäuser der damaligen Zeit. Um 1140 kam Welf VII., ihr einziger (überlebender) Sohn, zur Welt. In den Berichten über die Streitigkeiten um Utas Erbe, die ihr Mann Welf VI. mit ihrem Vetter Graf Adalbert von Calw austrug, wurde Uta selbst nie erwähnt, obwohl um ihre Rechte gestritten wurde. Erst Jahrzehnte später, nach dem Tod des Sohnes 1167, wurde wieder über sie berichtet. Die Historia Welforum schreibt, Welf VI., der von ihr keinen Erben mehr erwarten konnte, habe sich von ihr abgewandt und den Verkehr mit anderen Frauen ihr vorgezogen. Erst 1180 habe er sie reuevoll wieder zu sich gerufen. Ob er sie zuvor verstoßen hatte oder ob sie von selbst ging, und wo sie in diesen Jahren lebte, wird nicht erwähnt. Unter den Besitzungen, die Welf von seinem Schwiegervater erbte, befand sich auch die Burg Schauenburg bei Oberkirch in der Ortenau. Auch um sie wurde im Zuge der Erbstreitigkeiten gekämpft. Welf konnte sich behaupten, behielt die Burg und wies sie seiner Frau zu, die deshalb auch als Herzogin von Schauenburg in die Überlieferung einging, was auf einen längerwährenden Wohnsitz Utas dort hindeutet. Nach dem Tod Welfs VI. 1191 stiftete Uta das Kloster Allerheiligen im Lierbachtal bei Oppenenau. Von dort stammt auch eine Statue aus der Zeit um 1300, die sie als Stifterin des Klosters mit dem Kirchenmodell in der Hand zeigt. Schon bald nach der Gründung Allerheiligens 1196 starb Uta. Die Fertigstellung des Klosters erlebte sie nicht mehr. Ihre Statue ist heute über dem Portal der Fürstenkapelle des Klosters Lichtenthal zu sehen.



    Literatur
    • Hansmartin Schwarzmaier: Uta von Schauenburg, die Gemahlin Welfs VI. In: Rainer Jehl (Hrsg.): Welf VI. Wissenschaftliches Kolloquium zum 800. Todesjahr vom 5. bis 8. Oktober 1991 im Schwäbischen Bildungszentrum Irsee (= Irseer Schriften. Bd.). Thorbecke, Sigmaringen 1995, ISBN 3-7995-4173-X, S. 29–42.
    • Josef Bader: Frau Uta, Herzogin zu Schauenburg. In: Badenia oder das badische Land und Volk. Jg. 1, 1839, ZDB-ID 531249-8, S. 114–118, Digitalisat.
    Weblinks
     Commons: Uta von Schauenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Materialsammlung

    Besitz:
    Gegründet zwischen 1191 und 1196 von Uta von Schauenburg als Prämonstratenserkloster, zeitweilig Wallfahrtsort, 1657 zur Abtei erhoben, 1802 von Markgraf Karl Friedrich von Baden säkularisiert. 1804 wurde die Kirche vom Blitz getroffen und weitgehend zerstört.
    - Zitat aus: http://www.badenpage.de/ausflugsziele/ausflugsziele-in-der-region-schwarzwald/allerheiligen.html -

    Familie/Ehepartner: Markgraf Welf VI. (Welfen). Welf (Sohn von Herzog Heinrich IX. von Bayern (Welfen), der Schwarze und Wulfhild von Sachsen) wurde geboren in 1115; gestorben am 15 Dez 1191 in Memmingen, Schwaben, Bayern, DE; wurde beigesetzt in Kloster Steingaden in der Klosterkirche St. Johannes Baptist. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 506. Elisabeth (Welfen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1130 / 1135; gestorben am 1164 / 1180.
    2. 507. Graf Welf VII. (Welfen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1140; gestorben am 1/12 Sep 1167 in Siena.

  111. 313.  Graf Ulrich III. von Gammertingen (Gammertinger)Graf Ulrich III. von Gammertingen (Gammertinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (185.Judith10, 117.Agnes9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1165.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Gammertingen (Graf von Achalm-Hettingen ?) Vogt des Klosters St. Gallen

    Familie/Ehepartner: Adelheid. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 508. Udihild von Gammertingen  Graphische Anzeige der Nachkommen

  112. 314.  Luithold von Aichelberg (Zollern-Urach)Luithold von Aichelberg (Zollern-Urach) Graphische Anzeige der Nachkommen (185.Judith10, 117.Agnes9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1142; gestorben in 1189.

    Luithold heiratete Ne von Otterswang in Datum unbekannt. Ne (Tochter von Mangold von Otterswang) wurde geboren in 1145 in Otterswang, Oberschwaben, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 509. Wilipirg von Aichelberg  Graphische Anzeige der Nachkommen

  113. 315.  Gräfin Elisabeth von Bregenz und ChurrätienGräfin Elisabeth von Bregenz und Churrätien Graphische Anzeige der Nachkommen (186.Rudolf10, 118.Bertha9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: 1126, Montfort; Geerbt
    • Besitz: 1126, Bregenz, Österreich; Geerbt
    • Besitz: 1126; Geerbt Besitz in Churrätien, Tettnang und Sigmaringen

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_von_Bregenz

    Gräfin Elisabeth von Bregenz (* 1152; † nach 1. April 1216) war die Alleinerbin der Grafen von Bregenz sowie durch Heirat Pfalzgräfin von Tübingen.

    Familie
    Elisabeth von Bregenz war die einzige Tochter und Erbin des Grafen Rudolf von Bregenz aus dessen zweiter Ehe mit Wulfhild von Bayern, einer Tochter des Welfenherzogs Heinrich IX. von Bayern, genannt Heinrich der Schwarze. Dessen Enkel Kaiser Friedrich I. Barbarossa war daher ihr Vetter ersten Grades.

    Sie war die alleinige Erbin von Montfort und Bregenz sowie weiterem Besitz in Churrätien, Tettnang und Sigmaringen.[1]

    Vor dem 1. Mai 1171 heiratete sie den Pfalzgrafen Hugo II. von Tübingen. Sie hatte mit ihm folgende Kinder:

    Heinrich, Graf
    Rudolf I. Pfalzgraf von Tübingen († nach 1. April 1219) ∞ Mathilde von Gleiberg
    Burkard (um 1180)
    Hugo I., Graf von Bregenz und Montfort († 12. März 1230/34) ∞ Mathilde von Eschenbach-Schnabelburg, Begründer des Hauses Montfort

    Name:
    Erwähnt / Mentioned / Mentionné (1158-1216)
    Einzige Tochter und Erbin des Grafen Rudolf von Bregenz.

    Elisabeth heiratete Pfalzgraf Hugo II. von Tübingen in cir 1150. Hugo (Sohn von Pfalzgraf Hugo V. von Nagold (I. von Tübingen) und Hemma (Gemma) von Zollern) wurde geboren in 1115; gestorben in 1182. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 510. Pfalzgraf Rudolf I. von Tübingen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1160; gestorben am 17 Mrz 1219.
    2. 511. Graf Hugo III. von Tübingen (I. von Montfort)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1188; gestorben in 1228.

  114. 316.  Ingeborg von Kiew (Rurikiden)Ingeborg von Kiew (Rurikiden) Graphische Anzeige der Nachkommen (187.Mstislaw10, 121.Wladimir9, 82.Anastasia8, 52.Zoë7, 30.Konstantin6, 14.Bertha5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ingeborg_von_Kiew

    Ingeborg Mstislawna von Kiew (russisch Ингеборга Киевская; bl. 1137) war eine Fürstin der Kiewer Rus, Mitglied des Fürstengeschlechts der Rurikiden und die Ehefrau des dänischen Herzogs Knud Lavard von Jütland.
    Sie war die Tochter des Großfürsten Mstislaw I. von Kiew und von Christina Ingesdotter von Schweden. 1116 wurde sie in einer von ihrer Tante mütterlicherseits, der dänischen Königin Margarethe Fredkulla, arrangierten Hochzeit mit Knud verheiratet. 1130 versuchte sie Knud erfolglos davon abzuhalten, zu einer Versammlung zu reisen, auf der er vermutlich ermordet werden sollte. Im Januar 1131 wurde ihr Sohn, Waldemar I. von Dänemark geboren. 1137 lehnte sie den Vorschlag Christiern Svendsens ab, nach dem Tod von Erik Emune ihren Sohn zum Monarchen zu erklären.

    Kinder
    • Margarethe von Dänemark; heiratete Stig Hvitaledr
    • Christine von Dänemark (* 1118); heiratete 1133 Magnus IV. von Norwegen
    • Katharina von Dänemark; heiratete Prislav, den verstossenen Sohn des Abodritenfürsten Niklot
    • Waldemar I. von Dänemark, (* 1131)



    Literatur
    Ingeborg. Carl Frederik Bricka. Dansk biografisk leksikon. Erstausgabe 1894.

    Ingeborg heiratete Knud Lavard von Dänemark in 1116. Knud (Sohn von Erik I. (Ejegod) von Dänemark und Bodil Thrugotsdatter) wurde geboren am 12 Mrz 1096 in Königreich Dänemark; gestorben am 7 Jan 1131 in Ringsted, Dänemark. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 512. König Waldemar I. von Dänemark, der Grosse  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 14 Jan 1131; gestorben am 12 Mai 1182 in Vordingborg.

  115. 317.  Malfrieda (Malmfried) von Kiew (Rurikiden)Malfrieda (Malmfried) von Kiew (Rurikiden) Graphische Anzeige der Nachkommen (187.Mstislaw10, 121.Wladimir9, 82.Anastasia8, 52.Zoë7, 30.Konstantin6, 14.Bertha5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Malfrieda heiratete König Erik II. (Emune) von Dänemark in 1132. Erik (Sohn von Erik I. (Ejegod) von Dänemark) wurde geboren in cir 1100. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 513. König Sven III. von Dänemark  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Malfrieda heiratete Sigurd I. von Norwegen in cir 1117. [Familienblatt] [Familientafel]


  116. 318.  Eupraxia (Eudokia-Dobrodeja) von Kiew (Rurikiden)Eupraxia (Eudokia-Dobrodeja) von Kiew (Rurikiden) Graphische Anzeige der Nachkommen (187.Mstislaw10, 121.Wladimir9, 82.Anastasia8, 52.Zoë7, 30.Konstantin6, 14.Bertha5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1136.

    Eupraxia heiratete Alexios Komnenos Komnenos (Byzanz, Komnenen) in 1122. Alexios (Sohn von Johannes II. Komnenos (Byzanz, Komnenen) und Piroska (Eirene) von Ungarn) wurde geboren in Feb 1106 in Balabista, Makedonien; gestorben am 2 Aug 1142 in Attaleia. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 492. Maria Komnena (Byzanz, Komnenen)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  117. 319.  Isjaslaw II. Mstislawitsch von Kiew (Rurikiden)Isjaslaw II. Mstislawitsch von Kiew (Rurikiden) Graphische Anzeige der Nachkommen (187.Mstislaw10, 121.Wladimir9, 82.Anastasia8, 52.Zoë7, 30.Konstantin6, 14.Bertha5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1097; gestorben in 1154.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Fürst von Kursk (1125–1129) - Fürst von Polozk (1129–1132) - Fürst von Turow (1132–1134) - Fürst von Wolhynien (1135–1142) - Fürst von Perejaslawl (1142–1146) - Großfürst von Kiew (um 1146–1149, 1150, 1151–1154)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Isjaslaw_II. (Okt 2017)

    Isjaslaw II. Mstislawitsch (russisch Изяслав II Мстиславич; * um 1097; † 1154) war Fürst von Kursk (1125–1129), Polozk (1129–1132), Turow (1132–1134), Wolhynien (1135–1142), Perejaslawl (1142–1146) und Großfürst von Kiew (um 1146–1149, 1150, 1151–1154).

    Isjaslaw Mstislawitsch war der älteste Sohn des Nowgoroder Fürsten Mstislaw I., der 1125 Großfürst von Kiew wurde. 1129 setzte ihn der Vater nach der Eroberung von Polozk dort als Fürst ein. Es folgten drei weitere Fürstentümer.
    Zur Zeit des Niedergangs der Kiewer Rus gelang es ihm 1146 die Großfürstenwürde zu erlangen. Die Stadtbevölkerung hatte ihn als Nachfolger für den von ihr vertriebenen Wsewolod II. berufen. Allerdings gelang es ihm in dieser unsicheren Zeit nicht, lange an der Macht zu bleiben. Vier weitere wolhynische Fürsten folgten ihm nach, konnten die Herrschaft über Kiew aber ebenfalls jeweils nur kurz behaupten.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 514. Mstislaw II. von Kiew  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1170.
    2. 515. Eudoxia von Kiew  Graphische Anzeige der Nachkommen

  118. 320.  Königin Euphrosina Mstislawna von Kiew (Rurikiden)Königin Euphrosina Mstislawna von Kiew (Rurikiden) Graphische Anzeige der Nachkommen (187.Mstislaw10, 121.Wladimir9, 82.Anastasia8, 52.Zoë7, 30.Konstantin6, 14.Bertha5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1130; gestorben in 1186.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Ungarn

    Notizen:

    Euphrosina hatte mit Géza II. von Ungarn sieben Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Euphrosina_von_Kiew

    Euphrosina Mstislawna von Kiew (* 1130; † 1186) war Königin von Ungarn.
    Sie wurde als Tochter von Großfürst Mstislaw I. Wladimirowitsch von Kiew (* 1076, † 1132) geboren. Ihre Mutter war die Tochter des russischen Adeligen Dimitrij Sawiditsch und zweite Ehefrau ihres Vaters.
    Im Jahre 1146 heiratete sie 16-jährig den ungarischen König Géza II. aus dem Haus der Arpaden. Das Paar hatte sieben Kinder, wovon zwei Söhne ihrem Vater als Könige von Ungarn folgten. Euphrosina hatte gute Kontakte zu den deutschen Fürstenhäusern und arrangierte die Eheverbindung ihres ältesten Sohnes Stephan mit der Tochter des Babenberger-Herzogs Heinrich II. Jasomirgott von Österreich.
    Géza II. starb 1162; seine Gemahlin überlebte ihn um 24 Jahre.

    Nachkommen
    • Elisabeth (* 1144/45; † nach 1189), ∞ Herzog Friedrich von Böhmen
    • Stephan III. (* 1147; † 1172), König von Ungarn
    • Béla III. (* 1148; † 1196), König von Ungarn
    • Géza († 1209)
    • Adele ∞ Herzog Svatopluk von Böhmen
    • Ilona (Helene) (* 1158; † 1199), ∞ Herzog Leopold V. von Österreich
    • Margarethe (* 1162; † 1208), ∞ 1. Isaak Makrodukas und 2. Andreas Gespan von Somogy



    Literatur
    • Brigitte Sokop: Stammtafeln europäischer Herrscherhäuser. 3. Auflage. Böhlau, Wien 1993, ISBN 3-205-98096-4.

    Euphrosina heiratete König Géza II von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) in 1146. Géza (Sohn von König Béla II. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) und Königin Helena (Jelena, Ilona) von Serbien) wurde geboren in 1130 in Tolnau; gestorben am 31 Mai 1162. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 516. Elisabeth von Ungarn  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1114 /1145; gestorben in 1185.
    2. 517. König Stephan III. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1147; gestorben am 4 Mrz 1172; wurde beigesetzt in Esztergom.
    3. 518. König Béla III. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1148; gestorben am 24 Apr 1196.
    4. 519. Ilona (Helena) von Ungarn  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1158; gestorben in 1199.

  119. 321.  Richenza von HabsburgRichenza von Habsburg Graphische Anzeige der Nachkommen (189.Werner10, 122.Otto9, 83.Werner8, 54.Ita7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    Verwandtschaft:

    http://www.stammler-genealogie.ch/relationship.php?altprimarypersonID=&savedpersonID=I1&secondpersonID=&maxrels=1&disallowspouses=0&generations=50&tree=StammlerBaum&primarypersonID=I2459

    Familie/Ehepartner: Graf Ludwig I. von Pfirt. Ludwig (Sohn von Graf Friedrich I. von Bar-Mümpelgard (von Pfirt) und Stephanie von Vaudémont) gestorben in cir 1180. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 383. Graf Ludwig II. von Pfirt  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1189.

  120. 322.  Albrecht III. (Albert) von Habsburg, der ReicheAlbrecht III. (Albert) von Habsburg, der Reiche Graphische Anzeige der Nachkommen (189.Werner10, 122.Otto9, 83.Werner8, 54.Ita7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben am 10 Feb 1199.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_III._(Habsburg)

    Albrecht III., genannt der Reiche auch Albert († 10. Februar 1199) war Graf von Habsburg von 1167 bis 1199 und Vogt von Muri sowie Landgraf im Elsass.
    Albrecht folgte 1167 seinem Vater Werner II. von Habsburg als Graf von Habsburg. Er war ein Anhänger des staufischen Kaiserhauses.

    Aufgrund einer zweifach transsumptierten Urkunde vom 21. Februar 902 die im Jahre 1186 durch Albrecht III. ausgestellt wird, bestätigt er die an das Kloster St. Trudpert gemachten Schenkungen seiner Vorfahren, den Grafen Liutfried, Othpert und Lampert.[1] →Etichonen
    Gemäß der Urschrift hat Graf Othpert den hl. Trudpert in seinem Herrschaftsgebiet aufgenommen.

    Er heiratete 1164 Ita von Pfullendorf (* um 1151/52; † vor 1191), die Tochter von Rudolf von Pfullendorf, Nichte von Herzog Welf VII. und Enkelin von Herzog Welf VI. aus dem Hause der Welfen.[2] Ita wird in einer um 1160 im Habsburger Hauskloster in Muri entstandenen Genealogie als filia sororis ducis Welph (Tochter der Schwester des Herzog Welf, gemeint ist Welf VII.) genannt.[3] Durch diese Ehe sind ihr Urenkel König Rudolf I. und alle weiteren Könige und Kaiser aus dem Hause Habsburg cognatisch (in weiblicher Linie) mit den Welfen verwandt. Mit Ita hatte er zwei Kinder:[4]
    • Rudolf II., der Gütige
    • Ita ∞ n.n., Graf von Leiningen


    Siehe auch
    • Stammliste der Habsburger: Althabsburg
    Weblinks
    • Albrecht III. Graf von Habsburg, genealogie-mittelalter.de
    Einzelnachweise
    1 Abdruck bzw. Bearbeitungen der Urkunden bei: Marquard Herrgott, Geneal. Band II. S.197 und Schöpflin Alsatia Bd. 1, S. 100, sowie bei Trudpert Neugart Codex dipl. S. 54, Auszüge
    2 Armin Wolf: Welf VI. - Letzter der schwäbischen Welfen oder Stammvater der Könige? In: Rainer Jehl (Hrsg.): Welf VI. Wissenschaftliches Kolloquium zum 800. Todesjahr Welfs VI. im Schwäbischen Bildungszentrum Irsee vom 5. bis 8. Oktober 1991.igmaringen 1994, S. 43-58, S. 47.
    3 Genealogia norstrorum principum. Abbildung auf e-codices.unifr.ch.
    4 Wappenbuch des Hans Ulrich Fisch. Aarau 1622, Albertus der ander dis Namens, S. 29 (Staatsarchiv Aargau, V/4-1985/0001:29r).

    Albrecht heiratete Ita von Pfullendorf-Bregenz in 1164. Ita (Tochter von Rudolf von Pfullendorf-Bregenz und Elisabeth (Welfen)) wurde geboren in ca 1151/1152; gestorben in vor 1191. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 520. Rudolf II. von Habsburg, der Gütige  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 10 Apr 1232.

  121. 323.  Graf Rudolf ? von ThiersteinGraf Rudolf ? von Thierstein Graphische Anzeige der Nachkommen (190.Rudolf10, 123.Ida9, 83.Werner8, 54.Ita7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Militär / Gefecht: 1147/49; Angeblich gefallen im 2. Kreuzzug

    Notizen:

    Name:
    Graf von Alt-Tierstein.

    Familie/Ehepartner: Berta von Saugern. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 521. Graf Rudolf von Thierstein  Graphische Anzeige der Nachkommen

  122. 324.  Werner von HombergWerner von Homberg Graphische Anzeige der Nachkommen (191.Werner10, 123.Ida9, 83.Werner8, 54.Ita7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 522. Graf Werner von Homberg  Graphische Anzeige der Nachkommen

  123. 325.  Ita von HombergIta von Homberg Graphische Anzeige der Nachkommen (191.Werner10, 123.Ida9, 83.Werner8, 54.Ita7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Familie/Ehepartner: Diethelm von Toggenburg. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 523. Diethelm von Toggenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1205/07; wurde beigesetzt in Bubikon.

    Familie/Ehepartner: Gottfried von Marstetten ?. [Familienblatt] [Familientafel]


  124. 326.  Gräfin Richenza von Lenzburg-BadenGräfin Richenza von Lenzburg-Baden Graphische Anzeige der Nachkommen (192.Arnold10, 124.Arnold9, 84.Richenza8, 54.Ita7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1180.

    Notizen:

    Richenza war die Erbtochter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Lenzburg_(Adelsgeschlecht)

    Die Grafen von Lenzburg waren ein Schweizer Adelsgeschlecht, das dem Hochadel zuzurechnen ist. Der Schwerpunkt ihrer Besitzungen lag in der heutigen Ostschweiz sowie im Aargau. Ihr Stammsitz war die Lenzburg im heutigen Kanton Aargau. Die Herkunft des Geschlechts ist weitgehend ungeklärt. Die Familie und ihr Sitz werden 1077 erstmals urkundlich erwähnt. Sie stammt wohl über die Kastvögte des Klosters Schänis von Graf Hunfrid von Rätien ab. 1173 stirbt das Geschlecht mit Ulrich IV. im Mannesstamm aus.

    Geschichte
    Der Ursprung der Lenzburger liegt in der heutigen Ostschweiz. Die ältesten Besitzungen der Familie lagen in Churrätien, wo sie wohl im Tal des Hinterrheins und im Gasterland über Allod verfügten. Als erster Lenzburger wird ein Vogt Ulrich von Schänis in der Stammtafel geführt († vor 972). Sein Sohn Arnold dehnte seinen Einfluss in den damaligen Zürichgau aus und wird 976 urkundlich als Vogt der Klöster Schänis, Grossmünster und Fraumünster erwähnt. Sein Einfluss erstreckte sich über die Güter dieser Klöster vom Linthgebiet in die heutigen Kantone Aargau, Uri und Zürich. In der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts erwarben die Lenzburger auch noch die Vogtei über das Chorherrenstift Beromünster, das über umfangreiche Güter und Rechte im Aargau und der Innerschweiz verfügte.
    Ulrich I. († 1045–1050) gelangte durch die Heirat seines Sohnes Ulrich II mit Richenza von Habsburg (* um 1020 † am 27. Mai 1080), Tochter von Werner I. von Habsburg, in die Familie der Grafen des Aargaus zum Titel eines Grafen und verlegte seinen Sitz auf die Lenzburg im Aargau, wo der neue Schwerpunkt der Besitzungen der Familie lag. Nach dem Investiturstreit erhielten die Lenzburger für ihre Unterstützung des deutschen Königs Heinrich IV. die Grafschaft im Zürichgau, dazu kamen später noch die Grafschaft über den Frickgau, die Vogtei über die Klöster Säckingen und Rheinau sowie die Reichsvogtei über Zürich. Die Übertragung der Grafschaft über den Zürichgau durch Heinrich IV. auf dem Fürstentag von Ulm 1077 von den papsttreuen Nellenburgern auf die Lenzburger war wohl die Belohnung dafür, dass Ulrich II. den päpstlichen Legaten, Abt Bernhard von Marseille, während sechs Monaten in der Lenzburg gefangen hielt, da dieser die Wahl von Rudolf von Rheinfelden zum Gegenkönig betrieben hatte. Der Machtbereich der Lenzburger erstreckte sich damit über das östliche Mittelland und die Innerschweiz bis nach Graubünden und ins Wallis. Angehörige der Familie wurden als Bischöfe in Lausanne und Genf eingesetzt.
    Nach dem Tod Ulrich II. nach 1077 teilte sich die Familie der Lenzburger in zwei Linien auf. Die Grafen von Lenzburg, die von Rudolf I. abstammten, übernahmen die Besitzungen im südlichen Aargau und in der Innerschweiz, während die Grafen von Baden, die von Arnold II. abstammten, die Besitzungen im Zürichgau übernahmen. Ihr Hauptsitz war die Burg Stein in Baden. Der Badener Zweig der Familie stand in enger Beziehung zu den Staufern. Im Zuge der Italienpolitik von Kaiser Friedrich I. erhielten sie neben der Grafschaft Zürichgau die Grafschaften über die Täler Blenio und Leventina.
    Nachdem die Linie der Grafen von Baden mit Arnold IV. 1172 im Mannesstamm ausgestorben war, gingen die Allodien dieser Seitenlinie an Hartmann III. von Kyburg, den Gatten von Arnolds Tochter Richenza. Die Lehen gingen hingegen an den Lenzburgeer Familienzweig über, der zu diesem Zeitpunkt allerdings mit dem kinderlosen Ulrich IV. ebenfalls kurz vor dem Erlöschen stand. Ulrich IV. vermachte seinen Besitz testamentarisch an Kaiser Friedrich I., der einen Teil der Reichslehen an Albrecht III. von Habsburg weitergab. So gelangten die Landgrafschaften über den Aargau und den Zürichgau westlich der Limmat sowie die Vogtei über das Kloster Säckingen, Luzern und Unterwalden an die Habsburger. Der restliche Besitz, die Vogtei über das Stift Beromünster und das Kloster Engelberg sowie die Lenzburg und der grösste Teil der Allodien ging auf Pfalzgraf Otto von Burgund über, der sich zeitweise auch als Graf von Lenzburg bezeichnete.

    Wappen
    Das Wappen der Grafen von Lenzburg war eine in Silber auf blauem Feld mit zwei zinnengekrönten Ecktürmen besetzte Mauer. Der rechte Eckturm wies drei Bogenfenster auf, der linke eines. Unterhalb des rechten Eckturmes findet sich eine nach links auswärts geöffnete Bogentüre. Ein von Silber und Rot oder Blau gewecktes Kissen war die Helmzierde.[1]

    Wichtige Vertreter
    • Ulrich I. ««««««««der Reiche»»»»»»»» († vor 1050): erster ««««««««Graf von Lenzburg»»»»»»»», Graf im Aargau, Reichsvogt von Zürich, Vogt von Schänis und Beromünster[2]
    • Arnold I. (1036–1064): Graf im Aargau und Frickgau, Vogt von Zürich, Säckingen und Beromünster[3]
    • Heinrich von Lenzburg († 1051 oder 1056): Bischof von Lausanne 1039–1051/1056[2]
    • Ulrich II. († nach 1077) ∞ Richenza von Habsburg: Bruder von Arnold I., Graf im Zürichgau, Vogt von Zürich[3]
    • Wernher († vor 1167): Reichsvogt von Zürich, Landgraf im Zürichgau, Teilnehmer am Zweiten Kreuzzug, Graf des Bleniotales und der Leventina.
    • Ulrich IV. (* vor 1125; † 5. Januar 1173): letzter Lenzburger, Teilnehmer am Italienzug von Kaiser Lothar III. und am Zweiten Kreuzzug, enger Vertrauter von König Konrad III. und Berater von Kaiser Friedrich I., Graf des Bleniotales[4]

    Nicht zu verwechseln
    Die Bürgerfamilie Ribi kam im 14. Jahrhundert zu Ansehen und Reichtum und wurde zum Ritterstand gerechnet. Konrad Ribi war Schultheiß von Lenzburg. Er und seine Nachkommen wurden ihrer Herkunft wegen zuweilen von Lenzburg genannt. Sie waren nicht mit dem im 12. Jahrhundert ausgestorbenen Grafenhaus verwandt.
    • Ulrich Ribi von Lenzburg, Bischof von Chur (erwähnt ab 1325; † 1355)
    • Johann Ribi von Lenzburg, Bischof von Gurk (* 1310–1320; † 1374)



    Literatur
    • Herbert Weis: Die Grafen von Lenzburg in ihren Beziehungen zum Reich und zur adligen Umwelt. Diss. phil. Freiburg im Breisgau 1959.
    • Georg von Wyß: Ulrich II. (Graf von Lenzburg). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 18, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 280–282.
    Weblinks
    • Franziska Hälg-Steffen: Lenzburg, von. In: Historisches Lexikon der Schweiz
    Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Georg von Wyß: Ulrich II. (Graf von Lenzburg). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 18, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 280–282. / Artikel ««««««««Lenzburg (Grafen von)»»»»»»»». In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Bd. 4,euenburg 1927, S. 656
    2 Hans Stadler: Lenzburg, Ulrich I. von (der Reiche). In: Historisches Lexikon der Schweiz
    3 Hans Stadler: Lenzburg, Ulrich II. von. In: Historisches Lexikon der Schweiz
    4 Hans Stadler: Lenzburg, Ulrich IV. von. In: Historisches Lexikon der Schweiz

    Familie/Ehepartner: Graf Hartmann III. von Kyburg. Hartmann (Sohn von Graf Adalbert I. von Kyburg (von Dillingen)) gestorben in 1180. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 524. Gräfin von Kyburg  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 525. Graf Ulrich III. von Kyburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1227.
    3. 526. Adalbert III. von Dillingen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1214.
    4. 527. von Kyburg ?  Graphische Anzeige der Nachkommen

  125. 327.  Graf Gerhard II. von VaudémontGraf Gerhard II. von Vaudémont Graphische Anzeige der Nachkommen (194.Hugo10, 126.Gerhard9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1188.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Vaudémont; Graf von Vaudémont

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Vaudémont (heute im Département Meurthe-et-Moselle) war bereits im 9. Jahrhundert als Grafschaft Saintois bekannt. Sie gehörte zur Grafschaft Toul, von der sie sich im 10. Jahrhundert löste. Zur Grafschaft Vaudémont gehörte das Soulossois.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Vaudémont (Sep 2023)

    Gerhard heiratete Gertrude von Joinville in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 528. Graf Hugo II. von Vaudémont  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1167; gestorben in 1242.

  126. 328.  Herzog Matthäus I. von LothringenHerzog Matthäus I. von Lothringen Graphische Anzeige der Nachkommen (198.Simon10, 127.Dietrich9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1110; gestorben am 13 Mai 1176; wurde beigesetzt in Abtei Clairlieu.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Matthäus_I._(Lothringen)

    Matthäus I. (* um 1110; † 13. Mai 1176) war Herzog von Lothringen von 1139 bis zu seinem Tod. Er war der Sohn Herzog Simons I. (Haus Châtenois) und Adelheid von Löwen.

    Er folgte seinem Vater in der Zeit, als die Dynastie der Staufer in Deutschland die Macht übernahm. Matthäus heiratete Bertha von Schwaben, Nichte des Königs Konrad III. und Schwester des späteren Kaisers Friedrich Barbarossa, und festigte dadurch die Verbindungen zwischen Lothringen und dem Heiligen Römischen Reich.
    Matthäus I. begleitete Barbarossa auf vielen seiner Reisen, vor allem 1155 nach Rom zur Kaiserkrönung durch Papst Hadrian IV., und nahm an den Kämpfen zwischen dem Kaiser und dem Gegenpapst Viktor IV. einerseits und dem Papst Alexander III. und den Königen von Frankreich und Sizilien andererseits teil.
    In seinem Herzogtum gelang es ihm, die herzogliche Domäne durch widerrechtliche Übergriffe auf das Bistum Toul zu erweitern, was ihm auch eine Exkommunikation einbrachte. Gleichzeitig machte er der Kirche umfangreiche Schenkungen und gründete mehrere Klöster, darunter die Abtei Clairlieu, in der er und seine Frau begraben wurden.

    Er heiratete wohl um 1138, auf jeden Fall vor dem 25. März 1139, Bertha von Schwaben, † zwischen 18. Oktober 1194 und 25. März 1195, Tochter des Friedrich II. von Staufen, Herzog von Schwaben, und der Judith von Bayern. Mit ihr hatte er mindestens sieben Kinder:
    • Sophia, * 1163, † 1217; ∞ Heinrich Ostertag von Windstein
    • Alix, † 1200; ∞ Hugo III., Herzog von Burgund
    • Simon II., Herzog von Lothringen
    • Judith, * 1140, † 1173; ∞ 1170 Stephan II. (Étienne II.), Graf von Auxonne
    • Ferry (Friedrich) I. von Bitsch, Herzog von Lothringen
    • Matthäus, † 1208, Graf von Toul
    • Dietrich IV., † 1181, Bischof von Metz 1174–1179
    • Tochter, † jung


    Literatur
    • Ronald Neumann: Matthäus I.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 392 f. (Digitalisat).
    Weblink
    • Materialsammlung

    Matthäus heiratete Bertha von Schwaben in cir 1138. Bertha (Tochter von Herzog Friedrich II. von Schwaben (Staufer) und Herzogin Judith Welf (von Bayern)) wurde geboren in cir 1123; gestorben in 1195. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 529. Alix von Lothringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1165; gestorben in 1200.
    2. 530. Herzog Friedrich I. (Ferri) von Lothringen (von Bitsch)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1143; gestorben in 1207.
    3. 531. Judith von Lothringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1140; gestorben in 1173.

  127. 329.  Dietrich VI. von Holland (Gerulfinger)Dietrich VI. von Holland (Gerulfinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (199.Petronilla10, 127.Dietrich9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1110; gestorben am 6 Aug 1157.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Dietrich_VI._(Holland)

    Dietrich VI. von Holland (auch Theoderich; * um 1110; † 6. August 1157) war der Sohn des Grafen Florenz II. dem Dicken von Holland und Gertrud von Oberlothringen, auch bekannt als Gertrude von Elsass, von Sachsen oder als Petronilla von Holland, Tochter von Herzog Dietrich II. (Stiefneffe des Kaisers Lothars III.).

    Leben
    Nach dem Tod des Vaters übernahm bis 1133 seine Mutter die Regentschaft im Namen des Minderjährigen. Die Grafschaft Holland lehnte sich an Frankreich an. Aufgrund dessen geriet er 1122/23 in die Missgunst von Heinrich V. Jedoch stärkte sich seinine Position wieder, als der Sachsenkaisers Lothar von Süpplinburg, der Halbbruder seiner Mutter, überraschend 1125 als Nachfolger Heinrich V. zum deutschen Kaiser gewählt wurde. Dietrich VI. unterstützte 1127 den kaiserlichen Kandidaten Dietrich von Lothringen im Flandern-Erbkrieg und bekriegte sogar jahrelang seinen jüngeren Bruder Florenz (Florenz der Schwarze, 1115–1133), der als Graf von Friesland Führer des Widerstandes gegen Holland wurde. Er verstärkte die Macht der holländischchen Grafen und brachte nach jahrelangen Kriegen mit Bischof Andreas von Cuyk-Utrecht dieses Bistum unter vollständig holländischen Einfluss. Damit verstärkte er die Gegensätze zu Geldern, wo das Vogteirecht galt. Später gewann er die Hoheit über Cuyk und erhielt durch kaiserliche Schenkungen friesische Gebiete und das Münzrecht. Er starb in der Gegend von Utrecht.
    Er heiratete vor 1137 Sophie, Erbin von Bentheim, Tochter Ottos I. von Salm, Graf von Rheineck (* um 1115; † 20./26. September 1176). Sie starb auf einer Pilgerreise ins Heilige Land.



    Literatur
    • Abraham Jacob van der Aa: Biographisch woordenboek der Nederlanden. Deel 4. J.J. van Brederode, Haarlem 1858, S. 189–190.
    • Pieter Lodewijk Muller: Dietrich VI. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 5, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 178.
    • Poelman: Dirk VI. In: P.C. Molhuysen und P.J. Blok (Hrsg.): Nieuw Nederlandsch Biografisch Woordenboek. Deel 1. A.W. Sijthoff, Leiden 1911, Sp. 720.

    Familie/Ehepartner: Sophie von Salm (von Rheineck). Sophie (Tochter von Graf Otto I. von Salm (von Rheineck) und Gertrud von Northeim) wurde geboren in cir 1115; gestorben am 20/26 Sep 1176. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 532. Florens III. von Holland (Gerulfinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1138; gestorben am 1 Aug 1190 in Antiochia.
    2. 533. Graf Otto I. von Bentheim-Holland  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1145; gestorben in cir 1208.

  128. 330.  Laurette von Elsass (von Flandern) Graphische Anzeige der Nachkommen (200.Dietrich10, 127.Dietrich9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1170.

    Notizen:

    Gestorben:
    als Nonne

    Laurette heiratete Graf Iwain von Aalst in vor 1139. Iwain gestorben in 1145. [Familienblatt] [Familientafel]

    Laurette heiratete Herzog Heinrich II. von Limburg in 1150. Heinrich (Sohn von Walram III. von Limburg und Judith (Jutta) von Wassenberg) wurde geboren in cir 1110; gestorben in Aug 1167 in bei Rom. [Familienblatt] [Familientafel]

    Laurette heiratete Graf Heinrich IV. von Luxemburg (von Namur), der Blinde in 1157, und geschieden in 1163. Heinrich (Sohn von Gottfried von Namur und Ermensinde von Luxemburg) wurde geboren in 1112; gestorben am 14 Aug 1196 in Echternach. [Familienblatt] [Familientafel]

    Laurette heiratete Rudolf I. von Vermandois (von Frankreich), der Tapfere, der Einäugige in 1152. Rudolf (Sohn von Hugo von Vermandois (von Frankreich) und Adelheid (Adélaide) von Valois (von Vermandois) (Karolinger)) wurde geboren in 1085; gestorben am 14 Okt 1152. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 534. Gräfin Eleonore von Vermandois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1152; gestorben in 1213.

  129. 331.  Graf Philipp I. von Flandern (von Elsass)Graf Philipp I. von Flandern (von Elsass) Graphische Anzeige der Nachkommen (200.Dietrich10, 127.Dietrich9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben am 1 Jun 1191 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Flandern

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_I._(Flandern)

    Philipp von Elsass († 1. Juni 1191 bei Akkon) war ein Graf von Flandern aus dem Haus Châtenois. Er war ein Sohn des Grafen Dietrich von Flandern (genannt Dietrich von Elsass) und der Sibylle von Anjou.

    Leben
    Philipp heiratete in erster Ehe 1159 Elisabeth (Mabile), Tochter des Grafen Rudolf I. von Vermandois, die 1167 das Vermandois von ihrem Bruder erbte, was die Gewichte der Grafschaft Flandern nach Süden verschob und das Gleichgewicht der Kräfte in Nordfrankreich bedrohte. Im Jahr 1168 nahm Philipp den Grafen Florens III. von Holland gefangen, den er zur Huldigung für Zeeland zwang. Zusammen mit seinem Bruder Matthäus und König Ludwig VII. von Frankreich unterstützte er ab 1173 den jungeen Heinrich bei dessen Revolte gegen den Vater, den englischen König Heinrich II. Plantagenet. Dabei versprach der junge Heinrich ihm im Erfolgsfall die englische Grafschaft Kent. In der Normandie eroberte Philipp Nauchâtel-en-Bray und Aumale und belagerte vom Juli bis August 1174 Rouen, das er aber nach einem Entsatz Heinrich Plantagenets aufgeben musste. Auch sein Verbündeter in England, Robert de Beaumont, 3. Earl of Leicester, unterlag in der Schlacht bei Fornham.
    Von 1177 bis 1179 unternahm Philipp gemeinsam mit William de Mandeville einen Kreuzzug in das Heilige Land, wo er ein Angebot zur Regentschaft des Königreichs Jerusalem ablehnte und den Fürsten Bohemund III. von Antiochia bei der Belagerung von Harim unterstützte.
    Zurück in seiner Heimat setzte Philipp den Ausbau seines Verwaltungsapparats fort. Zu seiner Zeit erreichte Flandern einen Höhepunkt des wirtschaftlichen Wohlstandes, was Philipp zu einem der reichsten Fürsten machte. Er wurde ein Tutor des Kronnprinzen Philipp II. August, den er 1180 mit seiner Nichte Isabella von Hennegau verheiratete und das Artois als Mitgift übertrug. Seinen Schützling unterstützte er auch bei dessen Herrschaftsantritt im selben Jahr gegen die Grafen von Champagne. 1182 entwickelte sich aber zwischen Philipp und dem König selbst ein Konflikt, nachdem seine Frau Elisabeth (Mabile) kinderlos starb und er in einen Streit mit seiner Schwägerin Eleonore um das Vermandois geriet. Der Konflikt konnte 1185 vertraglich gelöst werden, indem Philipp bis zu seinem Tod im Besitz der Grafschaft Vermandois bleiben konnte.
    Philipp nahm am Dritten Kreuzzug teil, vor allem an der Belagerung von Akkon, bei der er - wie auch viele andere Teilnehmer - starb. Er wurde in der Kathedrale St. Nicolas in Akkon bestattet, später aber von seiner Witwe in die Abtei Clairvaux überführt. Sein Ableben veranlasste den dort ebenfalls anwesenden Philipp August nach der Kapitulation Akkons, seine Teilnahme am Dritten Kreuzzug zu beenden, um in der Heimat Philipps Nachfolge in seinen französischen Besitzungen zu regeln. Dabei überließ er Mabiles Schwester Eleonore den östlichen Teil der Grafschaft, bis er 1213 nach ihrem kinderlosen Ableben ihre Güter einzog, und nahm den westlichen selbst in Besitz.
    Philipp von Elsass hatte in zweiter Ehe im August 1183 Mathilde von Portugal geheiratet, eine Tochter von Alfons I., dem ersten König des Landes. Da auch diese Ehe kinderlos blieb, erbten seine Schwester Margarete und ihr Ehemann Balduin V. Graf von Hennegau seine flandrischen Besitzungen.
    Der Autor Chrétien de Troyes widmete Philipp sein letztes unvollendetes Werk, Li Contes del Graal.

    Wappen
    Philipp von Elsass ist der erste bekannte wappentragende Graf von Flandern. Der im späten 14. Jahrhundert von dem Mönch Johannes dem Langen (auch Johannes von Ypern genannt) niedergeschriebenen Chronik der Abtei Saint-Bertin nach habe Philipp wäährend eines Kreuzzuges im heiligen Land einen „König von Albanien“ im Zweikampf getötet und anschließend dessen Wappen, einen Löwen auf goldenem Schild, an sich genommen. Damit habe er sogleich das Wappen seiner Vorfahren, das „Oude Vlaenderen“, ersetzt.[1]
    Unabhängig von dieser Geschichte ist das flämische Löwenwappen für Graf Philipp zeitgenössisch belegt auf einem Siegel aus dem Jahr 1162, also mehrere Jahre bevor er 1177 zu seinem ersten Kreuzzug aufgebrochen war.[2] Das angeblich von ihm ersetzte ältere Wappen („Oude Vlaenderen“) ist rein legendär, und es ist nicht bekannt, ob es jemals überhaupt von einem Grafen geführt worden war. Es wird heute aber dennoch von der belgischen Provinz Westflandern als Flagge benutzt.

    Literatur
    • Alexander Cartellieri: Philipp, Graf von Flandern. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 53, Duncker & Humblot, Leipzig 1907, S. 50–53.
    Einzelnachweise
    1 Chronica monasterii Sancti Bertini auctore Iohanne Longo. Herausgegeben von Oswald Holder-Egger. In: Gesta saec. XIII (= Monumenta Germaniae Historica. 1: Scriptores. 5: Scriptores (in Folio). Bd. 25, ISSN 0343-2157). Hahn, Hannover 1880, S.36–866.
    2 Roger Harmignies: Notes à propos du lion de Philippe d'Alsace, comte de Flandre. In: Archivum Heraldicum. Bd. 84, 1970, ISSN 0004-0673, S. 24–26.
    Weblinks
    • Philippe de Flandre bei fmg.ac
     Commons: Philipp I. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Philipp heiratete Teresa (Mathilde) von Portugal in Aug 1183. Teresa (Tochter von König Alfons I. Henriques von Portugal und Gräfin Mathilde (Mafalda) von Savoyen und Maurienne) wurde geboren in 1157; gestorben am 16 Okt 1218. [Familienblatt] [Familientafel]

    Philipp heiratete Mabile (Elisabeth) von Vermandois in 1159. [Familienblatt] [Familientafel]


  130. 332.  Graf Matthäus von Elsass (von Flandern)Graf Matthäus von Elsass (von Flandern) Graphische Anzeige der Nachkommen (200.Dietrich10, 127.Dietrich9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1137; gestorben am 25 Jul 1173 in Normandie.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Boulogne (1159 bis 1173)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Matthäus_von_Elsass

    Matthäus von Elsass (* um 1137; † 25. Juli 1173 in der Normandie) war Graf von Boulogne von 1159 bis 1173. Er war der zweite Sohn von Dietrich von Elsass und von Sibylle von Anjou, der jüngere Bruder von Philipp von Elsass, Graf von Flandern. Er ist der Gründer der Stadt Calais.

    Leben
    Nach dem Tod des Grafen Wilhelm von Boulogne 1159 vereinbarte Matthäus mit König Heinrich II. von England eine Ehe mit der Schwester des toten Grafen, Maria. Obwohl diese Äbtissin der Abtei von Romsey war, entführte Matthäus sie von dort um sie zu heiraten, wodurch er selbst zum Grafen von Boulogne wurde. Da diese Ehe nach kanonischem Recht illegitim war, wurde sie von der Geistlichkeit seiner Zeit nicht als rechtmäßig anerkannt, dennoch lebten sie zehn Jahre als Paar zusammen und bekam zwei Töchter:
    • Ida von Elsass (* 1160/61; † 21. April 1216), 1173 Gräfin von Boulogne
    • ∞ 1181 mit Graf Gerhard III. von Geldern († 1181)
    • ∞ 1183 mit Herzog Berthold IV. von Zähringen († 1186)
    • ∞ 1190 mit Graf Rainald von Dammartin († 1217)
    • Mathilda von Elsass (* 1170, † 16. Oktober 1210)
    • ∞ 1179 mit Herzog Heinrich I. von Brabant († 1235)
    Im Dezember 1169 erwirkte Papst Alexander III. die Annullierung der Ehe worauf sich Maria in die Abtei von Montreuil-sur-Mer zurückzog. Matthäus verblieb im Besitz der Grafschaft Boulogne und heiratete um 1170 Eleonore von Vermandois (* 1152, † nach 1221), Tochter des Grafen Rudolf I. von Vermandois und Schwester der Ehefrau seines Bruders, Mabile von Vermandois. Zusammen mit seinem Bruder und König Ludwig VII. verbündete sich Matthäus 1173 mit dem jungen König Heinrich um gegen dessen Vater, Heinrich II. von England, zu kämpfen. Bei der Belagerung von Driencourt in der Normandie wurde er von einem Pfeil ins Knie getroffen und starb an seiner Wunde wenige Tage nach der Einnahme der Burg. Wie Radulfus de Diceto schrieb, starb Matthäus am Tag des heiligen Jakobus. Auf eine Handreliquie dieses Heiligen habe er wenige Jahre zuvor noch seine Loyalität gegenüber Heinrich II. von England geschworen[1].
    Graf Philipp von Flandern, der selbst ohne direkte Erben war, hoffte durch die Ehe seines Bruders mit Eleonore von Vermandois das von ihm zusammengefügte Flandern und Vermandois der Familie zu erhalten. Da aber Mattäus mit Eleonore keine Kinder hatte, zerfielen diese Pläne.



    Einzelnachweis
    1 Hochspringen 
↑ Raoul de Diceto: Ymagines Historiarum. In: William Stubbs (Hrsg.): The Historical Works of Ralph of Diss (Rolls Series; Bd. 68, Teil 2). Longmans, London 1876, S. 373.
lt. KVK: Ralph de Diceto († 1202)
    Weblinks
    • Materialsammlung

    Familie/Ehepartner: Gräfin Maria von Boulogne (von Blois). Maria (Tochter von König Stephan von England (Haus Blois) und Königin Mathilda von Boulogne (von England)) wurde geboren in 1136; gestorben in 1182. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 453. Gräfin Ida von Elsass  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1160/61; gestorben am 21 Apr 1216.
    2. 454. Mathilda von Elsass (von Flandern)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1170; gestorben am 16 Okt 1210.

  131. 333.  Gräfin Margarete I. von Elsass (von Flandern)Gräfin Margarete I. von Elsass (von Flandern) Graphische Anzeige der Nachkommen (200.Dietrich10, 127.Dietrich9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1145; gestorben am 15 Nov 1194 in Schloss Male bei Brügge; wurde beigesetzt in Kirche Sainte-Waudru in Mons.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab 1191, Flandern; Gräfin von Flandern https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Flandern
    • Titel (genauer): 1171-1194, Hennegau; Gräfin von Hennegau (durch Heirat) https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Hennegau

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Margarete_I._(Flandern)

    Margarete I. von Elsass (französisch Marguerite d’Alsace; * um 1145; † 15. November 1194 im Schloss Male bei Brügge) war ab 1171 durch Heirat Gräfin von Hennegau und ab 1191 aus eigenem Recht Gräfin von Flandern.

    Leben
    Margarete war die dritte Tochter des Dietrich von Elsass, der 1128 die Grafschaft Flandern geerbt hatte, und der Sibylle von Anjou.
    Um 1160 heiratete Margarete den Grafen Rudolf II. von Vermandois und Valois († wohl am 17. Juni 1167). Dieser zog sich jedoch um 1163 die Lepra zu und seine noch nicht vollzogene Ehe mit Margarete wurde aufgelöst. In zweiter Ehe vermählte sich Margarete im April 1169 mit Balduin V., der 1171 Graf von Hennegau wurde. Diese Heirat war von ihrem Bruder Philipp von Elsass vereinbart worden, um die Versöhnung zwischen Flandern und dem Hennegau nach den langen Streitigkeiten zwischen den beiden Ländern zu bekräftigen. Als Mitgift erhielt Margarete eine jährliche Rente von 500 Pfund, die aus den in Bapaume erhobenen Steuern bezahlt wurde.

    Als sich Philipp von Elsass, der von seiner Gattin Elisabeth von Vermandois keine Kinder hatte, 1177 auf einen Kreuzzug ins Heilige Land begab, vertraute er die Regierung Flanderns für die Zeit seiner Abwesenheit Margarete und deren zweitem Gatten Balduin V. an. Im August 1183 unternahm Margarete eine bis zum Oktober 1183 dauernde Pilgerfahrt nach Saint-Gilles in der Provence.
    Nach dem Tod ihres kinderlosen Bruders Philipp von Elsass während der Belagerung von Akkon (1. Juni 1191) bemächtigte sich Margarete der Herrschaft über die Grafschaft Flandern, die ihr schon 1177 auf einer großen, in Lille abgehaltenen Versammlmlung gehuldigt hatte. In der Folge regierte sie Flandern gemeinsam mit ihrem zweiten Ehemann (als Balduin VIII. gezählt), doch blieb ihr Anspruch auf das reiche Land nicht unbestritten, denn in der Witwe Philipps, Mathilde von Portugal, sowie in König Philipp II. August erwuchsen ihr Konkurrenten. Der französische König, der anfangs auf das Artois und später auf ganz Flandern als Mitgift seiner Gattin Isabella Anspruch erhob, drohte Balduin mit einer militärischen Intervention. Schließlich einigten sich die Streitparteien im Vertrag von Arras (Oktober 1191) darauf, dass Balduin und Margarete gegen ihre Anerkennung als rechtmäßige Herrscher Flanderns Philipp II. August das Artois sowie weitere Gebiete abtraten und dass auch Mathilde von Portugal einen Teil Flanderns als Wittum erhielt. Im März 1192 wurde Balduin zusammen mit seiner Gemahlin durch den französischen König mit der Grafschaft belehnt, musste sich aber zur Zahlung von 5000 Silbermark an die Krone verpflichten.
    Gegen Lebensende trat Margarete durch Schenkungen an verschiedene religiöse Einrichtungen hervor. Im Mai 1194 litt sie an einer Krankheit und reiste per Schiff nach Mons, wo sie sich vorübergehend wieder erholte. Bei ihrer Rückkehr nach Brügge wurde sie erneut krank und starb im November 1194 im Schloss Male ein Jahr vor ihrem Gemahl. Sie vererbte Flandern ihrem ältesten Sohn, der ihr als Balduin IX. nachfolgte. Ihre letzte Ruhestätte fand sie in der späteren Sint-Donaaskathedraal zu Brügge. Ihr Sarg wurde vor dem Hochaltar der Kathedrale aufgestellt, aber 1352 in einen Seitenchor verlegt, um Platz für ein Grabmonument des verstorbenen Grafen Ludwig I. von Flandern zu schaffen. Ihr Gemahl Balduin wurde nach seinem Tod nicht wie üblich an der Seite seiner Gattin, sondern in der Kirche Sainte-Waudru beigesetzt.



    Quelle
    • Gislebert von Mons: Chronicon Hanoniense. Herausgegeben von Wilhelm Arndt. In: Georg Heinrich Pertz (Hrsg.): Historici Germaniae saec. XII. 1 (= Monumenta Germaniae Historica. 1: Scriptores. 5: Scriptores (in Folio). Bd. 21, ISSN 0343-2157).ahn, Hannover 1869, S. 481–601, passim.
    Literatur
    • P. L.: Marguerite d’Alsace. In: Nouvelle Biographie Générale. Band 33: Maldonado – Martial. Didot, Paris 1860, Sp. 594–595.
    • Alphonse Wauters: Marguerite d'lsace. In: Académie Royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique (Hrsg.): Biographie Nationale. Band 13: Ma – Massenus. Bruylant-Christophe, Bruxelles 1895, Sp. 579–582.
    Weblinks
     Commons: Margaret I of Flanders – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Marguerite de Flandre bei fmg.ac (englisch)

    Familie/Ehepartner: Balduin V. von Hennegau. Balduin (Sohn von Graf Balduin IV. von Hennegau und Alice von Namur) wurde geboren in 1150; gestorben am 17 Dez 1195 in Mons. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 535. Königin Isabella von Hennegau  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in ? 23 Apr 1170 in Lille; gestorben am 15 Mrz 1190 in Paris, France; wurde beigesetzt in Notre Dame de Paris.
    2. 536. Kaiser Balduin I. von Konstantinopel (von Hennegau)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Jul 1171 in Valenciennes, Frankreich; gestorben in nach 20.7.1205 in Tarnowo, Bulgarien.
    3. 537. Gräfin Jolante von Konstantinopel (von Flandern)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1219.
    4. 538. Sibylle von Hennegau  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Margarete heiratete Rudolf II. von Vermandois (von Frankreich), der Aussätzige in cir 1160. Rudolf (Sohn von Rudolf I. von Vermandois (von Frankreich), der Tapfere, der Einäugige und Aélis (Petronilla) von Aquitanien) wurde geboren in 1145/47; gestorben in 1167. [Familienblatt] [Familientafel]


  132. 334.  Kaiserin Beatrix von BurgundKaiserin Beatrix von Burgund Graphische Anzeige der Nachkommen (201.Rainald10, 129.Beatrix9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1140; gestorben am 15 Nov 1184 in Jouhe bei Dole; wurde beigesetzt in Kaiserdom, Speyer.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Römisch-Deutsche Königin (seit 1156), Kaiserin des Römisch-Deutschen Reiches (seit 1167)

    Notizen:

    Beatrix hatte mit Friedrich I. Barbarossa elf Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Beatrix_von_Burgund

    Beatrix von Burgund (* um 1140 oder kurz danach; † 15. November 1184 in Jouhe bei Dole) war römisch-deutsche Königin (seit 1156) und Kaiserin (seit 1167) des römisch-deutschen Reiches.

    Leben
    Beatrix war die einzige Tochter des Grafen Rainald III. von Burgund (* um 1093; † 1148) und Agathe von Lothringen (* 1115; † 1147), der Tochter des Herzogs Simon I. von Lothringen (* um 1076; † 1138/1141).
    Am 17. Juni 1156 heiratete sie noch sehr jung in Würzburg Kaiser Friedrich I. (Barbarossa), nachdem dieser sich drei Jahre zuvor von Adela von Vohburg getrennt hatte. Am 9. Oktober desselben Jahres krönte sie Hillin von Fallemanien, der Erzbischof von Trier, zur Königin. Die von Beatrix in die Ehe mit eingebrachte Freigrafschaft Burgund stärkte die Macht Barbarossas im Königreich Burgund, wo der Einfluss der römisch-deutschen Könige traditionell schwach ausgeprägt war. Einerseits erhielt Barbarossa damit einen wichtigen Zugang nach Italien, der unter seiner militärischen Kontrolle stand, andererseits vergrößerten die Einnahmen dieses Reichsteils Barbarossas Möglichkeiten, Söldner für seine militärischen Unternehmungen anzuwerben.
    Am 1. August 1167 wurde Beatrix von Papst Paschalis III. in Rom zur Kaiserin gekrönt, im August 1178 in Vienne zur Königin von Burgund. Die gebildete und intelligente Beatrix wird in zeitgenössischen Quellen als regelrechte Schönheit beschrieben. Die letzten Jahre ihres Lebens verbrachte Beatrix fast ausschließlich in ihrer burgundischen Heimat. Sie regierte dort völlig eigenständig, unterhielt einen eigenen Hof mit eigener Kanzlei und war darum bemüht, die Rechte eines zukünftigen Grafen von Burgund zu sichern.[1]
    Nach ihrem Tod 1184 wurde sie nach Speyer überführt und wahrscheinlich Ende November 1184 im Königschor des Kaiserdoms begraben. Nach Umbettung Anfang des 20. Jahrhunderts ruht sie in einem Doppelgrab zusammen mit ihrer im selben Jahr verstorbenen Tochter Agnes neben dem Einzelgrab ihres Sohnes Philipp von Schwaben in der damals neugeschaffenen Krypta des Domes.

    Kinder
    • Beatrix (* wohl 1160/1162; † vor Anfang 1174), begraben in Lorch
    • Friedrich (* wohl 16. Juli 1164 in Pavia; † 28. November 1168/1170), 1167 Herzog von Schwaben, begraben in Lorch
    • Heinrich VI. (* 1165; † 28. September 1197 in Messina), deutscher König und Kaiser, König von Sizilien beigesetzt im Dom zu Palermo, ∞ Konstanze von Sizilien (* 1154; † 1198), Tochter des Königs Roger II.
    • Konrad (* wohl 1167; † 20. Januar 1191 bei Akkon), als Friedrich V. Herzog von Schwaben
    • Tochter, möglicherweise „Gisela“ (* wohl Oktober/November 1168; † Ende 1184)
    • Otto I. (* wohl Juni/Juli 1170; † 1200), Pfalzgraf von Burgund, ∞ Margareta von Blois († 1230), Pfalzgräfin von Burgund, Gräfin von Blois
    • Konrad (* wohl Februar/März 1172; † 15. August 1196), Herzog von Schwaben; beigesetzt im Kloster Lorch
    • Rainald (* wohl Oktober/November 1173; † früh verstorben), begraben in Lorch
    • Wilhelm (* wohl Juni/Juli 1176; † früh verstorben), begraben in Lorch
    • Philipp (* August 1177; † 1208), Herzog von Schwaben, deutscher König, ∞ 1197 Irene von Schwaben, beigesetzt im Bamberger Dom, Dezember 1213 überführt nach Speyer und dort im Königschor des Doms bestattet
    • Agnes (* Ende 1178/Anfang 1179; † 8. Oktober 1184), begraben im Speyrer Dom



    Literatur
    • Heinrich Appelt: Kaiserin Beatrix und das Erbe der Grafen von Burgund. In: Hubert Mordek (Hrsg.): Aus Kirche und Reich. Studien zu Theologie, Politik und Recht im Mittelalter. Festschrift für Friedrich Kempf. Sigmaringen 1983, S. 275–283.
    • Knut Görich: Friedrich Barbarossa: Eine Biographie. Beck, München 2011, speziell S. 256–262.
    • Knut Görich: Kaiserin Beatrix. In: Frauen der Staufer (Schriften zur staufischen Geschichte und Kunst 25). Hrsg. von Karl-Heinz Rueß. Göppingen 2006, S. 43–58.
    • Martina Hartmann: Beatrix. In: Amalie Fößel (Hrsg.): Die Kaiserinnen des Mittelalters. Pustet, Regensburg 2011, S. 197–212.
    • Hans-Walter Herrmann: Betraix von Burgund. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 1, Artemis & Winkler, München/Zürich 1980, ISBN 3-7608-8901-8, Sp. 1742 f.
    • Hans Conrad Peyer: Beatrix von Burgund. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 681 (Digitalisat).
    Weblinks
     Commons: Beatrix von Burgund – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Anmerkungen
    1 Heinrich Appelt: Kaiserin Beatrix und das Erbe der Grafen von Burgund. In: Hubert Mordek (Hrsg.): Aus Kirche und Reich. Studien zu Theologie, Politik und Recht im Mittelalter. Festschrift für Friedrich Kempf. Sigmaringen 1983, S. 279–283.

    Beatrix heiratete Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) von Schwaben (von Staufen) am 17 Jun 1156 in Burggrafschaft Würzburg. Friedrich (Sohn von Herzog Friedrich II. von Schwaben (Staufer) und Herzogin Judith Welf (von Bayern)) wurde geboren in cir 1122; gestorben am 10 Jun 1190 in im Fluss Saleph nahe Seleucia, Kleinarmenien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 539. Kaiser Heinrich VI. von Schwaben (von Staufen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Nov 1165 in Nimwegen; gestorben am 28 Sep 1197 in Messina, Sizilien, Italien; wurde beigesetzt in Messina, dann Mai 1198 Kathedrale von Palermo.
    2. 540. Pfalzgraf Otto I. von Burgund (Schwaben, Staufer)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Jun/Jul 1170; gestorben am 13 Jan 1200 in Besançon, FR.
    3. 541. König Philipp von Schwaben (Staufer)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw Feb und Aug 1177 in Pavia, Italien; gestorben am 21 Jun 1208 in Bamberg.

  133. 335.  Graf Gerard I. von Mâcon-Vienne (von Burgund)Graf Gerard I. von Mâcon-Vienne (von Burgund) Graphische Anzeige der Nachkommen (202.Wilhelm10, 129.Beatrix9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1142; gestorben in 1184.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1157-1184, Grafschaft Mâcon; Graf von Mâcon
    • Titel (genauer): 1157-1184, Grafschaft Vienne; Graf von Vienne

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Mâcon lag im Süden der heutigen Region Bourgogne, zwischen der Grafschaft Charolais und der Saône. Sie ist der Kern des Weinbaugebietes Mâconnais. Die Grafschaft bestand wahrscheinlich schon zur Zeit der Merowinger, erste Grafen sind uns aber namentlich erst aus der späten Zeit der Karolinger bekannt. Eigene Grafen sind vom 9. Jahrhundert bis 1239 (Verkauf an die Krone Frankreich) bekannt.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Mâcon (Aug 2023)

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Vienne mit der Hauptstadt Vienne an der Rhone, umfasste im 10. Jahrhundert den größten Teil des Gebiets zwischen Lyon und dem Alpenhauptkamm; sie wurde im Jahr 1030 dem Erzbischof von Vienne gegeben, der davon zwei neue Lehen abspaltete: Albon im Süden (die spätere Dauphiné) und Maurienne im Norden (das spätere Savoyen). Albon erhielt Guigues I. der Alte, Maurienne ging an Humbert I. mit den weißen Händen (Albimanus/Biancamano).
    Es verblieb eine Grafschaft Vienne von geringerer Größe. Diese Grafschaft befand sich von 1085 bis 1240 in der Hand der Grafen von Mâcon, bis die letzte der Familie, die Gräfin Alix, Vienne und Mâcon verkaufte.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Vienne (Aug 2023)

    Familie/Ehepartner: Herrin Maurette von Salins. Maurette gestorben in nach 1218. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 542. Beatrix von Mâcon-Vienne (von Burgund)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1230.
    2. 543. Ida von Vienne  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1224.


Generation: 12

  1. 336.  Herzog Friedrich II. von Schwaben (Staufer)Herzog Friedrich II. von Schwaben (Staufer) Graphische Anzeige der Nachkommen (204.Agnes11, 130.Heinrich10, 86.Heinrich9, 56.Konrad8, 33.Heinrich7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1090; gestorben in zw 04 und 06 Apr 1147; wurde beigesetzt in St. Walpurgis (Elsass).

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_II._(Schwaben)

    Friedrich II., der Einäugige (* 1090; † 4. April (vielleicht auch 6. April) 1147 in Alzey) aus dem Geschlecht der Staufer war von 1105 bis zu seinem Tode 1147 Herzog von Schwaben.
    Sein jüngerer Bruder Konrad wurde 1138 als erster Staufer zum römisch-deutschen König Konrad III. gewählt.
    Friedrichs Söhne waren Kaiser Friedrich I. Barbarossa (1122–1190) und Konrad (1136–1195), Pfalzgraf bei Rhein.

    Leben
    Friedrich war der Sohn von Herzog Friedrich I. von Schwaben und Agnes von Waiblingen, der Tochter Kaiser Heinrichs IV.
    Nach dem Tod des Vaters im Jahre 1105 folgte ihm Friedrich als Herzog von Schwaben nach. Gemeinsam mit Konrad baute Friedrich II. das Territorium der Staufer weiter aus. Damit setzten sie die Politik ihres Vaters fort. Während Konrad vor allem Gebiete im ehemaligen Herzogtum Franken erwarb, konzentrierte Friedrich sich auf den Mittelrhein und das Elsass, wo er zahlreiche Burgen bauen ließ.
    1108 nahm Friedrich am Feldzug gegen Koloman von Ungarn teil. 1110/1111 begleitete er Kaiser Heinrich V. nach Rom zu einer Audienz bei Papst Paschalis II. Da Friedrich dem Kaiser während der oppositionellen Bewegung in Deutschland die Treue gehalten hatte, erklärte dieser ihn und Konrad im Jahre 1116 für die Dauer seiner Italienfahrt zu seinen Stellvertretern (Reichsverwesern). Diese Machtposition nutzten die Brüder, um den staufischen Besitz vor allem in Rheinfranken weiter auszudehnen.
    1120 heiratete Friedrich Judith Welf, die Tochter des Welfen Heinrich des Schwarzen. 1122 wurde ihr Sohn Friedrich geboren.
    Nach dem Tode Heinrichs V. und dem damit verbundenen Aussterben der männlichen Erblinie der Salier versammelten sich am 24. August 1125 die Großen des Reiches in Mainz zur Wahl des Nachfolgers, wobei Friedrich II. einer der Kandidaten war. Die ffrühere Annahme, dass Heinrich Friedrich vor seinem Tod zum Erben der Königskrone bestimmt hatte, wird in der heutigen Forschung meist bestritten. Vielmehr geht man davon aus, dass Friedrich lediglich die Ordnung im Reich aufrechterhalten solltee, bis ein Nachfolger gefunden worden sei. Andererseits waren Friedrich und sein Bruder Konrad über ihre Mutter Agnes die Erben der salischen Territorien. Der Ablauf der Königswahl in Mainz lässt sich heute nicht mehr genau rekonstruieren. Es kam jedenfalls zu Tumulten, in deren Verlauf Herzog Lothar von Sachsen als Lothar III. zum neuen König gewählt wurde. Friedrich II. akzeptierte diese Wahl zunächst und huldigte Lothar, verweigerte aber den Lehnseid. Bald schon kam es zu Auseinandersetzungen um die Unterscheidung zwischen Königsgut und dem salischen Hausgut. Friedrich und Konrad hatten das Hausgut von Heinrich V. geerbt und entlang des Rheins aufgeteilt: linksrheinisch an Friedrich, rechtsrheinisch an Konrad. Die Abgrenzung zum Königsgut, das sie an Lothar hätten zurückgeben müssen, war jedoch umstritten.
    Auf einem Hoftag in Regensburg forderte Lothar im November 1125 die Staufer auf, das Königsgut vom salischen Hausgut zu trennen und an ihn zu übergeben. Als Friedrich und Konrad nicht reagierten, verhängte Lothar im Dezember die Reichsacht über sie. Im Januar 1126 beschlossen mehrere Fürsten in Goslar, die Acht gegen die Staufer militärisch durchzusetzen. Der König und seine Verbündeten besetzten weitgehend ohne Kämpfe Gebiete in Oberlothringen, im Elsass und in Rheinfranken; einen AAngriff auf Schwaben, wohin die Staufer sich zurückgezogen hatten, wagte er aber nicht. Ein Angriff der Welfen auf das staufische Kernland scheiterte. 1127 musste Lothar die Belagerung des staufischen Nürnberg abbrechen. Diese Niederlagen Lotharars und seiner Verbündeten führten dazu, dass ihm mehrere Machthaber Niederlothringens und Frankens ihre Unterstützung entzogen. Während eines Kampfes im Rahmen dieser Feldzüge verlor Friedrich ein Auge und kam damit als Königskandidat nicht mehr in Frage, fehlte ihm doch nun die körperliche Unversehrtheit als eine Grundvoraussetzung. Allerdings ist nicht geklärt, wann genau sich dies ereignete.
    1127 kehrte sein Bruder Konrad von einer Pilgerfahrt ins Heilige Land zurück und wurde damit zur treibenden Kraft auf staufischer Seite. Im Dezember ließ er sich zum König ausrufen und nahm Friedrich damit die Führung ab. Friedrich betätigte sich allerdings weiter als Heerführer und nahm 1128 Speyer ein, während Konrad weitgehend erfolglos in Italien Einfluss zu gewinnen versuchte. 1130 wendete sich das Kriegsglück: Lothar eroberte Speyer zurück, kurz darauf starb Friedrichs Gattin Judith. Im selben Jahr fiel auch Nürnberg mit seinem Umland an Lothar. 1131 verloren die Staufer das gesamte Elsass und waren damit auf Schwaben und Ostfranken zurückgedrängt. Lothar verzichtete darauf, die Staufer weiter anzugreifen, und konzentrierte sich auf den Ausbau der inneren Reichsstruktur und auf die Italienpolitik.
    Um 1132 heiratete Friedrich II. in zweiter Ehe Agnes von Saarbrücken und stellte so eine Verbindung zu einem weiteren in Opposition zu Lothar stehenden Haus her. Nach seiner Rückkehr aus Italien nahm Lothar 1134 die Offensive gegen die Staufer jjedoch wieder auf. Gegen den gleichzeitigen Angriff Lothars von Norden und Heinrichs des Stolzen von Süden konnte sich Friedrich nicht halten. Im Frühjahr 1135 unterwarf er sich Lothar in Bamberg im Büßergewand, Konrad wiederholte diese Geste im Herbst. Gegen ein Treueversprechen und die Zusage der Unterstützung einer Italienfahrt wurden die Staufer wieder in die königliche Huld aufgenommen. Konrad heiratete Gertrud, eine Schwägerin Heinrichs des Schwarzen.
    1147 starb Herzog Friedrich II. in Alzey. Seine letzte Ruhestätte fand er in der Klosterkirche vom Kloster Sankt Walburga im Elsass, wo nach ihm auch seine Ehefrau Agnes bestattet wurde. Die beiden Gräber sind heute nicht mehr vorhanden.
    Sein Sohn Friedrich folgte ihm als Herzog von Schwaben nach und bestieg 1152 als König Friedrich I. Barbarossa den deutschen Thron.

    Nachkommen
    Friedrich II. heiratete 1120 Judith Welf († 22. Februar wohl 1130/31), Tochter Heinrichs des Schwarzen, die ebenfalls im Kloster Walburg beerdigt wurde, und mit der er zwei Kinder hatte:
    • Friedrich I. Barbarossa (1122–1190)
    • Bertha (Judith) († zwischen 18. Oktober 1194 und 25. März 1195), ∞ vor dem 25. März 1139 Herzog Matthäus I. von Lothringen aus dem Haus Châtenois († 13. Mai 1176); beide wurden im Kloster Clairlieu begraben
    Etwa 1132/33 ging er eine neue Ehe ein; seine zweite Ehefrau war Agnes von Saarbrücken, eine Tochter des Grafen Friedrich im Saargau; mit ihr hatte er drei Kinder:
    • Jutta (1133–1191) ∞ Ludwig II., Landgraf von Thüringen
    • Konrad (um 1134/36–1195), Pfalzgraf bei Rhein
    • Luitgard († wohl nach 1155)



    Literatur
    • Hagen Keller: Schwäbische Herzöge als Thronbewerber: Herzog Hermann II. (1002), Rudolf von Rheinfelden (1077), Friedrich von Schwaben (1125). Zur Entwicklung von Reichsidee und Fürstenverantwortung, Wahlverständnis und Wahlverfahren im 11. ud 12. Jahrhundert, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins Bd. 131 (1983), S. 123–162.
    • Hansmartin Schwarzmaier: Pater imperatoris. Herzog Friedrich II. von Schwaben, der gescheiterte König. In: Jürgen Petersohn (Hrsg.), Mediaevalia Augiensia: Forschungen zur Geschichte des Mittelalters (Vorträge und Forschungen 54), Stuttgart 201, S. 247–284.
    • Hansmartin Schwarzmaier: Friedrich II.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 589 f. (Digitalisat).
    • Hansmartin Schwarzmaier: Friedrich II., Herzog von Schwaben (1090–1147). In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 4, Artemis & Winkler, München/Zürich 1989, ISBN 3-7608-8904-2, Sp. 959 f.
    • Christoph Waldecker: Friedrich II. (Schwaben). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 25, Bautz, Nordhausen 2005, ISBN 3-88309-332-7, Sp. 447–458.
    • Paul Friedrich von Stälin: Friedrich II. (Herzog von Schwaben). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 8, Duncker & Humblot, Leipzig 1878, S. 32–34.
    • Christoph Waldecker: Herzog Friedrich II. von Schwaben als Reichsregent 1116–1118. In: Sabine Happ und Christoph Waldecker (Hrsg.): Vergangenheit lebendig machen. Festgabe für Ingrid Heidrich zum 60. Geburtstag von ihren Schülerinnen und Schüern.Bonn 1999, S. 50–61.
    Weblinks
    Commons: Friedrich II. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Friedrich heiratete Herzogin Judith Welf (von Bayern) in cir 1121. Judith (Tochter von Herzog Heinrich IX. von Bayern (Welfen), der Schwarze und Wulfhild von Sachsen) wurde geboren in cir 1100; gestorben am 22.2.1131 od 1132; wurde beigesetzt in Kloster Lorch. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 544. Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) von Schwaben (von Staufen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1122; gestorben am 10 Jun 1190 in im Fluss Saleph nahe Seleucia, Kleinarmenien.
    2. 545. Bertha von Schwaben  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1123; gestorben in 1195.

    Friedrich heiratete Gräfin Agnes von Saarbrücken in cir 1135. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 546. Judith (Jutta Claricia) von Schwaben (von Thüringen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1133/1134; gestorben am 7 Jul 1191; wurde beigesetzt in Kloster Reinhardsbrunn.
    2. 547. Pfalzgraf Konrad von Schwaben (von Staufen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in ca 1134 / 1136; gestorben am 8/9 Nov 1195.
    3. 548. Luitgard von Schwaben (von Staufen)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  2. 337.  König Konrad III. von Hohenstaufen (von Schwaben) (von Büren)König Konrad III. von Hohenstaufen (von Schwaben) (von Büren) Graphische Anzeige der Nachkommen (204.Agnes11, 130.Heinrich10, 86.Heinrich9, 56.Konrad8, 33.Heinrich7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1093/94; gestorben am 15 Feb 1152 in Bamberg.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog in Franken, (1127–1135), König im römisch-deutschen Reich (1138–1152 )

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_III._(HRR)

    Konrad III. (* 1093 oder 1094; † 15. Februar 1152 in Bamberg) aus dem Adelsgeschlecht der Staufer war 1116/20 Herzog in Franken, 1127–1135 Gegenkönig von Lothar III. und 1138–1152 König im römisch-deutschen Reich.
    Im 12. Jahrhundert trat die Idee stärker hervor, dass die Fürsten für das Reich mitverantwortlich seien. Dadurch intensivierte sich die Mitsprache der Fürsten am Reichsregiment und bei den Königswahlen. Anders als in den Monarchien Frankreich, England und Sizilien verloren im römisch-deutschen Reich erbrechtliche Vorstellungen an Bedeutung. Nach dem Tod Heinrichs V., des letzten salischen Herrschers, im Mai 1125 scheiterten die Ambitionen der beiden staufischen Brüder Friedrich und Konrad auf die Königsnachfolge. Friedrichs Königswahl misslang, weil er aus seiner Abstammung von den Saliern einen Erbanspruch ableitete und damit das Wahlrecht der Fürsten missachtete. Statt seiner wurde der sächsische Herzog Lothar gewählt. Konrad ließ sich 1127 zum Gegenkönig erheben, blieb aber ebenfalls erfolglos. Die Wahl Lothars und sein Streit mit den staufischen Brüdern um das salische Erbe lösten einen Krieg im Reich aus. Nach dem Tod Lothars konnte sich Konrad in der Königswahl von 1138 gegen den machtbewussten Bayern- und Sachsenherzog Heinrich den Stolzen durchsetzen. Konrads Neuordnung der Herzogtümer Sachsen und Bayern, die die erbrechtlichen Ansprüche der Welfen ignorierte, scheiterte. Während seiner gesamten Herrschaftszeit setzten in Bayern und Sachsen die Welfen Heinrich der Stolze, Heinrich der Löwe und Welf VI. ihren Widerstand gegen Konrad fort.
    Als König versuchte Konrad die Herrschaftsträger des Reichs durch Heiratspolitik an sich zu binden. Von 1147 bis 1149 unternahm er einen Kreuzzug, der ein vollständiger Misserfolg wurde. Als erster der römisch-deutschen Könige seit 962 errang Konrad nicht die Kaiserwürde. Seine Konflikte mit den Welfen Welf VI. und Heinrich dem Löwen galten lange Zeit als Ausdruck eines staufisch-welfischen Gegensatzes, der die Reichspolitik im 12. Jahrhundert dominiert habe. Erst in jüngster Zeit wurde diese Einschätzung stark relativiert.

    Herkunft
    Konrad entstammte dem adligen Geschlecht, das als „Staufer“ bekannt ist; diese Bezeichnung ist jedoch erst von Historikern des späten 15. Jahrhunderts eingeführt worden. Die Herkunft der Familie ist ungeklärt. Über Konrads Großvater Friedrich von Büren ist lediglich bekannt, dass er um 1050 eine Frau namens Hildegard geheiratet hat. Jüngst wurde die These aufgestellt, dass der Schlettstädter Besitz der Staufer nicht von Hildegard in die Ehe eingebracht worden sei, sondern Friedrich bereits gehört habe. Die Staufer seien kein schwäbisches, sondern ein elsässisches Geschlecht gewesen, das erst um 1100 mit Herzog Friedrich I. ins ostschwäbische Remstal ausgegriffen habe.[1]
    Jedenfalls gelang der Aufstieg der Familie durch eine geschickte Ausnutzung lokaler Konstellationen. Dabei spielten mehrere Faktoren eine wichtige Rolle. Über die Inbesitznahme von Klostervogteien, die oft von Ministerialen verwaltet wurden, konnte die dortige Ministerialität in den staufischen Herrschaftskomplex integriert werden. Somit verschaffte sich die Familie einen starken, materiell abgesicherten Rückhalt im lokalen Adel. Über die Bistumspolitik – betroffen waren die Bistümer Würzburg, Worms und Speyer – konnten Verbindungen zu den Stadtgemeinden, zur Geistlichkeit und zum Adel gepflegt werden.[2] Schließlich war für den Aufstieg der Adelsfamilie eine Reihe von Eheschließungen vorteilhaft, über die Verwandtschaftsbande zu sehr angesehenen und einflussreichen Familien entstanden oder gefestigt wurden.[3]
    Viel wichtiger als die Ahnen väterlicherseits war für das Selbstverständnis und die Ambitionen der Familie ihre prestigeträchtige Verwandtschaft mütterlicherseits mit den Saliern. Konrads Mutter Agnes war eine Tochter Kaiser Heinrichs IV., des vorletzten Saliers. Die zeitgenössischen Autoren nahmen Konrad als Verwandten oder Nachkommen der Salier wahr, seine regionale Herkunft wurde nur selten erwähnt.[4] Auch Konrad selbst berief sich später als König in seinen Urkunden auf die salischen Könige als seine Vorfahren.[5]
    Die Konflikte Heinrichs IV. mit den süddeutschen Herzögen Rudolf von Schwaben, dem Zähringer Berthold von Kärnten und Welf IV. von Bayern begünstigten den Aufstieg der Staufer. Als Reaktion auf die Wahl des Schwabenherzogs Rudolf zum Gegenkönig erhob der Kaiser an Ostern 1079 Graf Friedrich, einen Sohn Friedrichs von Büren, zum neuen Herzog. Ob Friedrich seine Grafschaftsrechte im Elsass, Schwaben oder Franken ausübte, ist unbekannt.[6] Der Kaiser vermählte ihn mit seiner Tochter Agnes. Friedrich starb bereits 1105. Er hinterließ zwei Söhne, den 1093 geborenen Konrad und dessen drei Jahre älteren Bruder Friedrich II. Nach dem Tod ihres Gatten schloss Agnes mit dem österreichischen Markgrafen Leopold III. eine neue Ehe. Friedrich II. übernahm bald nach dem Tod seines Vaters dessen Ämter und Würden. Ab 1106 führte er den Herzogstitel.[7]

    Mehr unter obengenanntem Link..

    Konrad heiratete Gertrud von Sulzbach in 1135/36. Gertrud (Tochter von Graf Berengar I. (II.) von Sulzbach und Adelheid von Megling-Frontenhausen (von Diessen-Wolfratshausen)) wurde geboren in cir 1110; gestorben am 13 Apr 1146 in Kloster Hersfeld; wurde beigesetzt in Zisterzienserkloster Ebrach. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 549. Friedrich IV. von Schwaben  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1144 / 1145; gestorben am 19 Aug 1167 in Rom, Italien.

  3. 338.  Herzog Heinrich II. von Österreich, JasomirgottHerzog Heinrich II. von Österreich, Jasomirgott Graphische Anzeige der Nachkommen (204.Agnes11, 130.Heinrich10, 86.Heinrich9, 56.Konrad8, 33.Heinrich7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1107; gestorben am 13 Jan 1177 in Wien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Pfalzgraf bei Rhein (1140–1141), Markgraf von Österreich (1141–1156), Herzog von Bayern (1143–1156), Herzog von Österreich (1156–1177)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_II._(Österreich) (Okt 2017)

    Heinrich II., genannt Jasomirgott (* 1107; † 13. Jänner 1177 in Wien), aus dem Geschlecht der Babenberger war Pfalzgraf bei Rhein (1140–1141), Markgraf von Österreich (1141–1156), Herzog von Bayern (1143–1156) und Herzog von Österreich (1156–1177). Er war ein Sohn des Markgrafen Leopold III. und der Salierin Agnes von Waiblingen, Tochter Kaiser Heinrichs IV. und Schwester Kaiser Heinrichs V.

    Heinrichs ältere Halbbrüder aus der ersten Ehe seiner Mutter waren die Staufer Friedrich II., der Einäugige, Herzog von Schwaben und Vater des späteren Kaisers Friedrich I. Barbarossa, und der römisch-deutsche König Konrad III. Sein jüngerer Bruder Leopold IV. wurde noch vor ihm Markgraf, seine anderen jüngeren Brüder waren der bedeutende Chronist und Bischof von Freising, Otto von Freising, und der Erzbischof von Salzburg und Bischof von Passau, Konrad II. von Babenberg.
    Der Babenberger Herzog war in erster Ehe vom 1. Mai 1142 bis 18. April 1143 mit Gertrud verheiratet, der einzigen Tochter Kaiser Lothars III.. Seine zweite Ehe schloss er 1148 mit Theodora Komnena, einer Nichte des byzantinischen Kaisers Manuel I. Beide Ehen belegen die damalige Bedeutung des Geschlechts der Babenberger in Mitteleuropa.

    Leben
    Heinrich war der zweite von sechs Söhnen des Markgrafen Leopold III., aber der erste den dieser mit Agnes von Waiblingen, der Schwester des letzten Salierkönigs, Heinrich V. hatte.
    Als sein Vater starb, folgte ihm Heinrichs jüngerer Bruder Leopold IV. als Markgraf von Österreich. Dies ist zunächst erstaunlich, war er doch nur der dritte Sohn Leopolds III.. Adalbert, der älteste Sohn, war allerdings kein Sohn der Kaisertochter Agnes, die ihren Einfluss für einen ihrer eigenen Söhne einsetzte. Warum sie dies nicht für Heinrich, dem zweiten Sohn tat, sondern für Leopold, ist unklar. Man vermutet, dass Heinrich sich zum Zeitpunkt, als sein Vater starb, nicht in der Markgrafschaft aufhielt, sondern am Rhein, wo er das salische Erbgut seiner Mutter verwaltete.[1] Möglicherweise war zuerst Adalbert als Ältester als Nachfolger Leopolds III. bestimmt, wodurch die Betrauung Heinrichs mit der rheinischen Präsenz der Babenberger keine Zurücksetzung war.[2]

    Pfalzgraf am Rhein und Herzog von Bayern
    Im April 1140 wurde Heinrich mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein belehnt. Ein Pfalzgraf hatte umfassende Rechte wie etwa die Ernennung von Grafen und war daher beinahe einem Herzog gleichgestellt.[3] Heinrich konnte dieses Amt aber nur kurz ausübeben, denn schon im Oktober 1141 starb sein kinderlos gebliebener Bruder Leopold IV., woraufhin Heinrich ihm als Herzog von Bayern und Markgraf von Österreich folgte. Leopold IV. war im Frühjahr 1139 das Herzogtum Bayern übertragen worden, nachdem es König Konrad III. Heinrich dem Stolzen aberkannt hatte, weil dieser ihn nicht anerkannt hatte. Heinrich residierte dann in Regensburg, der damaligen Hauptstadt Bayerns.
    Im Mai 1142 heiratete Heinrich die etwa 26-jährige Gertrud von Sachsen, die einzige Tochter von Kaiser Lothar III., außerdem Witwe von Heinrich dem Stolzen. Sie starb am 18. April 1143 bei der Geburt des ersten Kindes mit Heinrich.

    Teilnahme am Zweiten Kreuzzug
    1147 nahm Heinrich als Herzog von Bayern am Zweiten Kreuzzug teil. Er lieh sich von mehreren Klöstern Geld, bestellte seinen jüngeren Bruder Konrad zum "Landesverweser" und schloss sich im Mai 1147 dem Zug von König Konrad III. an, der zunächst von Regensburg aus die Donau entlang Richtung Wien und dann weiter nach Ungarn zog.[4] Heinrich bleibt während des Kreuzzuges immer in der Gesellschaft von Konrad III..
    Am 26. Oktober 1147 endete der Kreuzzug am Fluss Tembris in Kleinasien mit einer Katastrophe. Nur wenige Ritter konnten sich durch schnelle Flucht retten, darunter Heinrich II. und auch der junge Ritter Friedrich von Schwaben, der spätere deutscche König und Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Heinrich heiratete auf der Heimreise nach Regensburg am Ende des Jahres 1148 die byzantinische Prinzessin und Nichte des byzantinischen Kaisers Manuel I., Theodora Komnena. Später wird ihr Heinrich im Privilegium Minus hohe Rechte zubilligen, die ausdrücklich nach ihrem „Einverständnis“ verlangen.[5]

    Das Herzogtum Österreich
    In den 1130er Jahren hatte Heinrich der Stolze einen Konflikt mit König Konrad III. 1138 entzog Konrad ihm das Herzogtum Bayern und gab es an die Babenberger weiter. Der neue Kaiser Friedrich I. versuchte, einen Ausgleich mit den Welfen zu finden, und belehnte 1156 den Sohn Heinrichs des Stolzen, Heinrich der Löwe, mit Bayern. Nun musste für den Babenberger ein Ersatz gefunden werden: Die Entschädigung war das Privilegium Minus, durch das Österreich ein von Bayern unabhängiges selbständiges Herzogtum wurde.
    Anders als sein Vater, der meist in Klosterneuburg regierte, erhob Heinrich 1145 Wien zu seiner Residenz. Erst durch diesen Akt konnte Wien Städte wie Krems, Melk oder Klosterneuburg überflügeln und blieb seither ununterbrochen die Hauptstadt dedes Landes. 1147 wurde der erste Vorgängerbau des heutigen Stephansdoms fertiggestellt und am 8. Juni als sichtbares Zeichen der neuen Bedeutung der Stadt geweiht. Die kleine, romanische Stephanskirche stand damals noch außerhalb der Stadtmauern. 1155 stiftete Heinrich in unmittelbarer Nähe seines Sitzes Am Hof das Schottenkloster in Wien, wo er auch begraben wurde.

    Tod
    Ende November 1176 erlitt Heinrich bei Melk einen Unfall, als eine morsche Holzbrücke unter seinem Pferd durchbrach, wobei er sich einen offenen Schenkelhalsbruch zuzog, an dessen Folgen er am 13. Jänner 1177 in Wien verstarb. Er wurde seinem letzten Wunsch entsprechend in einem Hochgrab in der Schottenkirche beigesetzt, das allerdings den verschiedenen Um- und Neubauten der Kirche zum Opfer fiel. Seit dem 19. Jahrhundert befindet sich sein Grab in der Krypta des Schottenstifts. In einem neoromanischen Sarkophag liegt er dort gemeinsam mit seiner Frau Theodora und seiner Tochter Agnes. An der Außenwand der Schottenkirche befindet sich heute eine Statue von Heinrich.

    Bedeutung des Beinamens
    Der Beiname Jasomirgott kam im 13. Jahrhundert in der Form Jochsamergott auf. Das erste Mal erscheint dieser Beiname in einem kurzen Text, dem „Auctarium vinobonense“, der vermutlich aus den Melker Annalen entstanden ist. Dort verweist man auf Heinrich mit „genannt Ioch so mir got“.[7]
    Die genaue Bedeutung ist ungeklärt. Teilweise wird sie mit der mittelhochdeutschen joch sam mir got (helfe), ja, wie mir Gott helfen soll, erklärt. Das entspricht der Schwurformel „so wahr mir Gott helfe“.[8] Nach einer anderen Theorie entstand der Beiname aus einem verballhornten arabischen Spruch, den Heinrich II. auf dem Zweiten Kreuzzug kennen lernte. Um welchen arabischen Spruch oder Gebetsformel es sich dabei handelt, kann jedoch nicht exakt bestimmt werden.[9] Der arabische Chronist Ibn el Furât spricht von einem „Jâsan elkund Harrî“, einem Graf Heinrich mit dem Beinamen Jâsan.[10]
    Des Weiteren schreibt Helmut Hanko von einer frei erfundenen Anekdote, die sich in Jens Enikels Fürstenbuch findet:
    „Heinrich sendet nach Wien um kostbare Felle für einen prächtigen Pelz, mit dem er vor dem Kaiser auftreten will. Der Bote jedoch missversteht den Auftrag und bringt ein Ochsenfell mit. Da sagt Heinrich zum Kaiser: Herre wer ez nicht ewr spot ich tet ez es ioch sammir got …“[11]
    Nach Heinrich II. ist die dem Haupttor des Stephansdoms gegenüberliegende Jasomirgottstraße benannt. Im Schottenstift gibt es den Heinrich-Jasomirgott-Brunnen. Für den Wiener Rathausplatz schuf Franz Melnitzky eine Statue des Herzogs.

    Rezeption
    Durch die kaiserliche Entschließung von Franz Joseph I. vom 28. Februar 1863 wurde Heinrich II. in die Liste der „berühmtesten, zur immerwährenden Nacheiferung würdiger Kriegsfürsten und Feldherren Österreichs“ aufgenommen. Hierzu wurde auch eine lebensgroße Statue Heinrichs in der Feldherrenhalle des damals neu errichteten k.k. Hofwaffenmuseums (heute: Heeresgeschichtliches Museum Wien) aufgestellt. Die Statue wurde 1872 vom Bildhauer Johann Pertscher (1837–1872) aus Carrara-Marmor geschaffen, gewidmet wurde sie von Kaiser Franz Joseph selbst.

    Heinrich heiratete Gertrud (Gertraud) von Sachsen (von Süpplingenburg) am 1 Mai 1142. Gertrud (Tochter von Kaiser Lothar III. von Sachsen (von Süpplingenburg) und Kaiserin Richenza von Northeim) wurde geboren am 18 Apr 1115; gestorben am 18 Apr 1143; wurde beigesetzt in Grablege der Babenberger im Kapitelsaal des Stiftes Heiligenkreuz. [Familienblatt] [Familientafel]

    Heinrich heiratete Theodora Komnena (Byzanz, Komnenen) in Dez 1149. Theodora (Tochter von Prinz Andronikos Komnenos (Byzanz, Komnenen) und Irene (Eirene) Aineiadissa) wurde geboren in cir 1134 in Konstantinopel; gestorben am 2 Jan 1184 in Wien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 550. Herzogin Agnes von Österreich (Babenberger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1151; gestorben am 13 Jan 1182; wurde beigesetzt in Krypta der Wiener Schottenkirche.
    2. 551. Herzog Leopold V. von Österreich, der Tugendhafte  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1157; gestorben am 31 Dez 1194 in Graz.

  4. 339.  Agnes von Österreich (Babenberger)Agnes von Österreich (Babenberger) Graphische Anzeige der Nachkommen (204.Agnes11, 130.Heinrich10, 86.Heinrich9, 56.Konrad8, 33.Heinrich7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    Agnes hatte mit Władysław eine Tochter und drei Söhne.

    Agnes heiratete Władysław von Polen (von Schlesien) (Piasten), der Vertriebene in cir 1126. Władysław (Sohn von Herzog Boleslaw III. von Polen (Piasten), Schiefmund und Prinzessin Zbysława von Kiew (Rurikiden)) wurde geboren in 1105 in Krakau, Polen; gestorben am 30 Mai 1159 in Altenburg, Thüringen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 552. Richeza von Everstein (von Polen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1135; gestorben am 16 Jun 1185.
    2. 553. Herzog Boleslaw I. von Schlesien (von Polen) (Piasten), der Lange  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1127; gestorben am 18 Dez 1201; wurde beigesetzt in Kloster Leubus.
    3. 554. Herzog Mieszko I. von Oppeln (von Polen) (Piasten), Kreuzbein  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 1132 und 1146; gestorben am 16 Mai 1211.

  5. 340.  Judith von Österreich (Babenberger)Judith von Österreich (Babenberger) Graphische Anzeige der Nachkommen (204.Agnes11, 130.Heinrich10, 86.Heinrich9, 56.Konrad8, 33.Heinrich7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1115; gestorben in nach 1178.

    Notizen:

    Judith hatte mit Wilhelm V. mind. acht Kinder.

    Familie/Ehepartner: Markgraf Wilhelm V. von Montferrat (Aleramiden). Wilhelm (Sohn von Markgraf Rainer von Montferrat (Aleramiden) und Gisela von Burgund) gestorben in 1191. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 555. Graf Wilhelm von Montferrat (Aleramiden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 1135 und 1145; gestorben in 1177.
    2. 556. Markgraf Bonifatius I. von Montferrat (Aleramiden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1150; gestorben am 4 Sep 1207.
    3. 557. Rainer von Montferrat (Aleramiden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1162; gestorben in 1183.

  6. 341.  Gertrud von Österreich (Babenberger)Gertrud von Österreich (Babenberger) Graphische Anzeige der Nachkommen (204.Agnes11, 130.Heinrich10, 86.Heinrich9, 56.Konrad8, 33.Heinrich7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1120; gestorben am 8 Apr 1150.

    Gertrud heiratete Herzog Vladislav II. von Böhmen (Přemysliden) in 1140. Vladislav (Sohn von Fürst Vladislav I. von Böhmen (Přemysliden) und Rixa (Richenza) von Berg (Schelklingen?)) wurde geboren in cir 1110; gestorben am 18 Jan 1174 in Meerane. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 558. Bedřich (Friedrich) von Böhmen (Přemysliden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1142; gestorben am 25 Mrz 1189.

  7. 342.  König Heinrich II. (Henry II.) von England (Plantagenêt)König Heinrich II. (Henry II.) von England (Plantagenêt) Graphische Anzeige der Nachkommen (205.Heinrich11, 130.Heinrich10, 86.Heinrich9, 56.Konrad8, 33.Heinrich7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 5 Mrz 1133 in Le Mans; gestorben am 6 Jul 1189 in Chinon.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Herzog der Normandie - Herzog von Aquitanien - Graf von Anjou
    • Titel (genauer): England; König von England (Angevinische Dynastie - Haus Plantagenet)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_II._(England) (Okt 2017)

    Heinrich II. (englisch Henry II, ursprünglich Henry Plantagenet; * 5. März 1133 in Le Mans; † 6. Juli 1189 in Chinon) war Herzog der Normandie und von Aquitanien, Graf von Anjou sowie König von England (1154–1189). Zeitweise beherrschte er Wales, Schottland, das östliche Irland und das westliche Frankreich. Er war der erste der angevinischen Könige, die auch als das Haus Plantagenet bezeichnet wurden.
    Seine Beinamen waren Curtmantle („Kurzmantel“, wegen der kurz geschnittenen Umhänge, die er trug) und Fitz Empress (Sohn der Kaiserin). Als erster britischer König nannte er sich King of England (König von England), seine Vorgänger trugen den Titel King of the English (König der Engländer).

    Geschichte
    Der Herzog der Normandie
    Heinrich II. wurde am 5. März 1133 als ältester Sohn von Matilda, Tochter Heinrichs I. von England und Witwe des deutschen Kaisers Heinrich V., und ihrem zweiten Gemahl Gottfried dem Schönen, Graf von Anjou geboren. Heinrich wuchs in Anjou auf und besuchte England erstmals 1142, um den Anspruch seiner Mutter auf den englischen Thron zu unterstützen. 1149 wurde er von seinem Großonkel König David von Schottland zum Ritter geschlagen. 1150 übernahm er das Herzogtum Normandie. Heinrich II. sprach Französisch, las Latein, verstand Provençal und Italienisch, war aber des Englischen nicht mächtig und verbrachte nur wenig Zeit in England.[1]
    Schon vor seiner Thronbesteigung in England beherrschte er auf dem europäischen Festland die Normandie und Anjou. Seine Heirat mit Eleonore von Aquitanien am 18. Mai 1152 brachte weitere Ländereien in seinen Besitz, nämlich die Region um Tours (die Touraine), Aquitanien und die Gascogne. Somit war er mächtiger als sein Lehnsherr (für die kontinentalen Gebiete), der König von Frankreich, mit einem Reich oder besser einem Konglomerat verschiedenartiger Ländereien und Herrschaftsansprüche, das sich vom Solway Firth (zwischen Irland und Schottland) fast bis zum Mittelmeer, und von der Somme bis zu den Pyrenäen erstreckte. Nach seiner Thronbesteigung in England bedeutete diese Struktur unter anderem eine erneute Zusammenführung der normannischen und der britischen Reichsteile des englischen Königtums. 1155 konnte er durch Verhandlungen auch die Bretagne unter seine Kontrolle bringen. Man spricht auch vom so genannten Angevinischen Reich. Kein englischer König vor ihm verfügte über ein größeres Territorium. Allerdings war auch kein vorheriger König stärker in Auseinandersetzungen auf dem Kontinent und mit den Adligen im eigenen Herrschaftsgebiet verstrickt. Heinrich kämpfte gegen den französischen König Ludwig VII., den geschiedenen Ehemann seiner Frau, und dessen Verbündete. Heinrich stand in lebhafter Korrespondenz mit dem Kaiser von Byzanz, Manuel I. Komnenos.

    Der König von England
    Heinrich wurde in England erst in der Spätphase des Bürgerkriegs zwischen seiner Mutter Mathilde und König Stephan aktiv. Der Bürgerkrieg, in dem keine von beiden Seiten den Sieg erringen konnte, wurde 1153 mit dem Vertrag von Wallingford beendedet. Stephan adoptierte damit Heinrich II. und setzte ihn zum Nachfolger ein. Stephan regierte noch bis 1154. Anlässlich der Geburt seines ersten Sohnes Wilhelm kehrte Heinrich 1152 zu seiner Frau zurück. Nach dem Tod Stephans wurden Heinrich II. und Eleonore am 19. Dezember 1154 in Westminster gekrönt.
    Sofort versuchte Heinrich die Auseinandersetzungen zu entschärfen, in die er auf dem Kontinent verwickelt war. Er schloss in Rouen Frieden mit Ludwig VII. und erkannte ihn als seinen Lehnsherren an. Heinrichs zweitältester Sohn, Heinrich der Jüngere, wurde mit Margarete, der Tochter Ludwigs, verlobt. An der Loire ging derweil der Krieg zwischen Heinrich und seinem Bruder Gottfried um die Herrschaft über Anjou weiter. Nach dem Sieg Heinrichs wurde Gottfried mit der Grafschaft Nantes abgefunden. Ein wichtiger Abschnitt der Expansion nach Süden in Richtung Toulouse war 1159 die Belagerung von Nantes, die neue Kämpfe mit Ludwig VII. zur Folge hatte. Erst 1173 wurde der Graf von Toulouse Heinrichs Lehnsmann.
    In England betrieb Heinrich zunächst Konsolidierungspolitik. Während der Herrschaft Stephans war die Vormachtstellung der Barone so stark geworden, dass der Monarch das Land kaum noch kontrollierte. Heinrich sah es als vordringlichste Aufgabe an, diese Macht wieder in seine Hände zurückzugewinnen. Festungen, die ohne die Erlaubnis in der Regierungszeit Stephans gebaut worden waren, wurden geschleift.
    Heinrich II. baute mehrere Pfalzen in seinen Ländereien und übertrug seinem Hofmeister die Befugnis, zivile Streitigkeiten im Namen der Krone zu regeln. Er erhöhte die Zahl der königlichen Reisegerichte oder Bancs du Roi, deren Befugnisse er ausweitete.[2] Er selbst führte die Herrschaft in seinem weitläufigen Reich als klassischer Reisekönig, vergleichbar mit den deutschen Herrschern. Unter seiner Herrschaft wurde das erste Rechtsbuch geschrieben, das eine Grundlage für das heute im angelsächsischen Rechtskreis stark verbreitete Common Law darstellt.
    Mit den Assisen von Clarendon (1166) wurde unter anderem das Geschworenengericht zur Regel. Beginnend mit dem Zeitpunkt der Eroberung der Britischen Insel durch die Normannen waren die angelsächsischen Prozesse mit einer Jury durch Gottesurteile und „Recht durch Gefecht“ – der Wette auf den Kampf (dessen Anwendung in England erst 1819 abgeschafft wurde) – ersetzt worden. Diese Entscheidung, die Geschworenengerichte erneut einzuführen, war einer der wichtigsten Beiträge Heinrichs II. zur Rechtsgeschichte Englands. Auf Basis der Assise von Clarendon erließ er eine Polizeiverordnung gegen Räuber.[3]
    Das Rückgrat der englischen Finanzverwaltung, die der Adelsschicht angehörigen Feudalsheriffs, ersetzte Heinrich II. durch „gelehrige und gut überwachte Beamte der Mittelklasse“ und verstärkte die von seinem Schatzmeister Richard Fils-Néel im Dialogue de l'Exchequier am Ende der Regierungszeit beschriebene Steuerkontrolle. Der Heeresdienst der Adeligen wurde durch höhere Abgaben, insbesondere auf die Dienstmannenlehen abgelöst.[4] Bei Heinrichs Ableben 1189 war das ausgedehnte und äußerlich so mächtige Reich durch die Militär- und Verwaltungsausgaben finanziell so erschöpft, dass es sich nur durch Sondersteuern fortsetzen ließ. Verlässlichen Schätzungen zufolge verfügte er über weniger Geld als sein französischer Rivale Ludwig VII., der über ein weitaus bescheideneres Territorium herrschte.[5]
    1181 wurde das Fyrd-Heer, ein ausgehobenes Nationalheer, restrukturiert und damit die feudale Wehrordnung verändert. Mit der Waldordnung von 1184 wurde das exklusive Jagdrecht des Monarchen in ausgedehnten Gebieten, welche Wälder, Wiesen, Heiden, aber auch Äcker und Dörfer umfassten, präzisiert und die Rechte der Barone erheblich eingeschränkt.[6]

    Feldzüge gegen Wales und Irland
    In Wales hatten die walisischen Fürsten durch einen Aufstand nach dem Tod von Heinrich I. und während des Bürgerkriegs zahlreiche von den Normannen eroberte Gebiete zurückerobern können. Heinrich versuchte ab 1157, durch mehrere Feldzüge die verlorenen Gebiete zurückzuerobern sowie die englische Oberherrschaft über die walisischen Fürstentümer wiederherzustellen.
    → Hauptartikel: Feldzüge von König Heinrich II. gegen Wales
    Durch einen zwar verlustreichen, doch erfolgreichen Feldzug nach Nordwales zwang er 1157 Owain Gwynedd, den Fürsten von Gwynedd sowie Rhys ap Gruffydd, den Fürsten von Deheubarth zur Unterwerfung. Im Sommer 1158 zwang er durch einen weiteren Vorstoß Rhys ap Gruffydd erneut zum Frieden, ehe er wieder nach Frankreich zurückkehrte. Dennoch kam es in Wales weiterhin zu Kämpfen zwischen Anglonormannen und Walisern. Nach seiner Rückkehr nach England führte Heinrich deshalb 1163 erneut ein Heeer nach Deheubarth und zwang Rhys ap Gruffydd, Owain Gwynedd und andere walisische Fürsten am 1. Juli 1163 zur Huldigung in Worcester. Nachdem auch dieser Frieden bereits im Folgejahr gebrochen wurde, plante Heinrich für 1165 einen neuen Feldzuug gegen die verbündeten walisischen Fürsten. Trotz sorgfältiger Vorbereitung scheiterte dieser Feldzug im sommerlichen Dauerregen im walisischen Bergland. Heinrichs Heer musste sich unter hohen Verlusten nach England zurückziehen. Der König ließ seine walisischen Geiseln blenden und schicke sie zu den walisischen Fürsten zurück, ehe er wieder nach Frankreich reiste.
    Nach dem Scheitern des letzten Feldzugs Heinrichs eroberten die walisischen Fürsten weite Teile der durch die vorangegangenen Feldzüge verlorenen Gebiete zurück. Dadurch wurde ein Teil der anglonormannischen Adligen von Wales veranlasst, ein Angebot des irischen Königs Dermot MacMurrough, ihn bei seinen Kämpfen gegen seine irischen Gegner zu unterstützen, anzunehmen. In diesem Kämpfen konnte ein Heer unter Führung von Richard Strongbow ab 1169 Teile von Ostirland erobern.
    Zur Demonstration seiner Autorität über Strongbow und seine Unterstützer unternahm Heinrich 1171 selbst einen Feldzug nach Irland. Er führte dazu sein Heer durch Südwales, wo er sich mit Rhys ap Gruffydd, der nach dem Tod von Owain Gwynedd der mächtigste walisische Fürst geworden war, traf. Mit dem walisischen Fürsten schloss er eine Übereinkunft, in dem er dessen Herrschaft über weite Teile von Südwestwales anerkannte und ihn zum königlichen Justiziar für Südwales ernannte. Fortan duldete der König keine weiteren Eroberungen durch die anglonormannischen Marcher Lords, im Gegenzug hielt Rhys ap Gruffydd die Waliser von weiteren Angriffen auf anglonormannische Gebiete ab. Dieser Frieden in Wales hatte trotz einiger Zwischenfälle bis zum Tod von Heinrich Bestand. In Irland angekommen, konnte Heinrich rasch seine Oberherrschaft über die anglonormannischen Adligen wiederherstellen. Er ernannte Hugh de Lacy zum königlichen Justiciar und festigte so den Beginn der englischen Eroberung Irlands. 1177 ernannte er seinen jüngsten Sohn Johann zum Lord of Ireland

    Die Beziehungen zwischen Heinrich II. und dem römisch-deutschen Kaiserreich
    1157 entsandte Kaiser Friedrich Barbarossa Legaten nach England, um Heinrich II. ein Freundschaftsbündnis anzubieten. Als Antwort schickte der englische Monarch Gesandte im Herbst des gleichen Jahres zum Reichstag in Würzburg, die neben einem höchst prunkvollen Zelt als Gastgeschenk ein in devotem Ton verfasstes Antwortschreiben mitbrachten, in dem in diplomatisch geschickter Weise die grundsätzliche Bereitschaft zur Fortsetzung einvernehmlicher Beziehungen bekundet, aber auf das vom Kaiser vorgeschlagene Freundschaftsbündnis nicht näher eingegangen wurde.[7]
    Zu Beginn des Schismas hatte Heinrich in den Jahren 1159/1160 – anders als der englische Klerus – eher halbherzig auf der Seite Papst Alexanders III. gestanden. Heinrich verstand es, seinen Kontakt zum Stauferkaiser nicht abreißen zu lassen. Als sich jedoch sein persönlicher Konflikt mit seinem bisherigen Kanzler und aktuellen Erzbischof von Canterbury, Thomas Beckett entwickelte, wuchs sein Abstand zum Papst. Bei Aufenthalten am englischen Hof in Rouen 1161 und im Frühjahr 1165 gelang es dem deutschen Kanzler Rainald von Dassel, das prinzipielle Einvernehmen durch ein doppeltes Ehebündnis zu besiegeln: Die beiden Töchter des englischen Herrschers, Eleonore und Mathilde sollten mit dem im Juli 1164 geborenen Sohn des deutschen Kaisers, Friedrich, und mit dem nach der Annullierung der Ehe mit Clementia von Zähringen wieder ledigen Heinrich dem Löwen verheiratet werden. Die Ehe des Welfenherzogs wurde am 1. Februar 1168 in Minden geschlossen; wegen des frühen Todes des Staufersohns 1169 kam die andere nicht zustande.[8]
    Im September 1168 traf eine Delegation, bestehend aus Heinrich dem Löwen und seiner Gemahlin Mathilde, dem früheren Reichskanzler und aktuellen Kölner Erzbischof Philipp I. von Heinsberg und dem aktuellen Kanzler und späteren Mainzer Erzbischof Christian von Buch am englischen Hof in Rouen ein, die gegen eine Vereidigung des englischen Episkopats gegen Papst Alexander III. auf dessen Gegenspieler Paschalis III. dem englischen König Waffenhilfe gegen seinen französischen Rivalen anbot. Wegen des hartnäckigen Widerstands des englischen Klerus scheiterten diese Verhandlungen jedoch.[9]
    Nachdem Heinrich der Löwe dem deutschen Kaiser 1174 und 1176 die geforderte militärische Hilfe auf dessen Italienfeldzügen verweigert hatte, wurde Heinrich dreimal vergeblich vor das Hofgericht zitiert, geächtet und zuletzt die Lehen über die HeHerzogtümer Sachsen und Bayern vom Kaiser Heinrich entzogen und neu vergeben. Der lange Zeit so mächtige Welfenherzog Heinrich unterwarf sich zwar im November 1181 dem Kaiser, musste jedoch bis 1185 ins Exil. Der englische König Heinrich gewährte seinem Schwiegersohn Heinrich dem Löwen und seiner Tochter Mathilde Aufenthalt in England.[10]

    Der Konflikt mit Thomas Becket
    Durch die Entwicklungen im Rechtssystem wurde die Macht der Kirchengerichte beschnitten. Die Kirche bekämpfte diesen Vorgang sowie darüber hinausgehende Versuche des Königs, Kontrolle über Geistliche auszuüben. Der wichtigste Vertreter der Kirche war Thomas Becket, der Erzbischof von Canterbury. Becket wurde auf Empfehlung von Theobald von Canterbury hin Berater und Lordkanzler von Heinrich. Heinrich hatte Becket 1162 zum Erzbischof ernannt, um Konflikte zu verhindern. Bereits vorher hatten Becket und Heinrich unterschiedliche Meinungen in Bezug auf die Kirche und deren Rechte gehabt. Heinrich versuchte, Becket und seine Gefolgsleute unter Kontrolle zu bekommen, indem er sie per Eid dazu zwang, sich den „Sitten des Reiches“ zu unterwerfen. Es war und blieb umstritten, was diese Sitten sein sollten, und die Kirche verweigerte eine Unterwerfung unter den König. Nach dem Hoftag von Clarendon im Januar 1164 verließ Becket England, um sich der Unterstützung von Papst Alexander III. und des Königs von Frankreich zu versichern.
    Nach Beilegung der Zwistigkeiten zwischen Heinrich und Becket kehrte Becket nach England zurück. Doch über die Krönung von Heinrichs Sohn kam es erneut zum Zerwürfnis, da die Zeremonie von den Bischöfen von London, York und Salisbury durchgeführt wurde, nicht wie erforderlich vom Erzbischof von Canterbury, also Becket selbst. Becket exkommunizierte daraufhin die drei Bischöfe.
    Der zu dieser Zeit schwer erkrankte König soll auf dem Krankenbett ausgerufen haben: “Will no one rid me of this turbulent priest?” (dt.: „Wird mich niemand von diesem aufrührerischen Priester befreien?“). Dies ist die geläufige, mündlich kolportierte Version. Das Originalzitat, welches sich in den Aufzeichnungen des Chronisten Edward Grim findet, lautet: “What miserable drones and traitors have I nourished and brought up in my household, who let their lord be treated with such shamefuul contempt by a low-born cleric?” (dt.: „Was für elende Drohnen und Verräter habe ich in meinem Haushalt durchgefüttert, die ihren Herren von einem dahergelaufenen Priester mit solch beschämender Verachtung behandeln lassen?“) Vier von Heinrichs Rittern interpretierten die Worte des Königs als eine Aufforderung, Becket zu töten, und zogen nach England, wo sie Becket am 29. Dezember 1170 ermordeten. Der Chronist Edward Grim war Augenzeuge des Mordes und veranlasste in der Folge eine genaue Untersuchung der Umstände.[11] Unabhängig von der tatsächlichen Schuld des Königs war sein Ansehen im gesamten Reich danach massiv beschädigt.
    Auf Betreiben von Papst Alexander III. musste Heinrich die Constitutions of Clarendon wieder aufheben und sich am 12. Juni 1174 in der Kathedrale zu Canterbury einer demütigenden Geißelung unterziehen sowie anschließend eine ganze Nacht am Grab von Thomas Becket auf den Knien liegend beten. Als Sühnegabe gründete und dotierte er in einer vorhandenen Anlage das Augustiner-Chorherren-Stift Waltham Abbey und ließ eine neue, groß angelegte Abteikirche errichten.
    Thomas Becket wurde wenige Jahre nach seinem Tod am 21. Februar 1173 heiliggesprochen (Festtag: 29. Dezember). Dies geschah insbesondere auf die Intervention der Herzogin Mathilde, der Ehefrau Heinrichs des Löwen, Herzog von Sachsen und Bayern, beim Papst. Mathilde war eine Tochter Heinrichs II. und mit Thomas Becket verband sie eine persönliche Freundschaft.

    Das Drama der Plantagenets
    Ein weiterer Konfliktherd ergab sich, als Heinrich in den 1160er Jahren daranging, sein ausgedehntes Reich unter seinen Söhnen aufzuteilen. Der älteste überlebende Sohn, Heinrich der Jüngere, sollte das englisch-normannische Reich sowie Anjou ererhalten, Richard Löwenherz Aquitanien und Gottfried die Bretagne. Für Johann Ohneland, den Jüngsten, blieben Savoyen (durch Heirat), die Grafschaft Mortain und die eroberten irischen Gebiete. Heinrich der Jüngere wurde zum König gekrönt, aber er regierte niemals das englische Festland, da er vor seinem Vater starb.
    Diese Aufteilung umfasste zunächst allerdings nur die Titel. Heinrich II. war darauf bedacht, die Macht in allen Teilgebieten bis zu seinem Tod in der eigenen Hand zu behalten. Dieses Vorgehen führte 1172 zur Rebellion seiner Söhne, die durch ihihre Mutter Eleonore unterstützt wurde. Ihr Ziel war es, die ihnen zugedachten Territorien sofort in Besitz zu nehmen. Hilfe erhofften sie sich beim französischen König, einflussreichen französischen Fürsten sowie bei Wilhelm dem Löwen, König von Schottland. Als letzterer 1174 in Gefangenschaft geriet, brach der Aufstand zusammen. Heinrich II. nahm seine Söhne schnell wieder in seine Gunst auf, ließ aber Eleonore in Haft setzen. Gleichzeitig bemühte er sich um die Scheidung und erkanntte Rosamund Clifford als Mätresse an, mit der er seit 1165 (während eines seiner Feldzüge nach Wales) bis zu ihrem Tod 1176 eine Beziehung hatte. Später wurde ihm eine Beziehung zu Alix, der Tochter König Ludwigs VII., nachgesagt, die bereits mit Heinrichs eigenem Sohn, Richard, verlobt war. Diese Gerüchte wurden von Richard dann nach dem Tod seines Vaters vorgebracht, um die Verlobung zu lösen.
    Der Friede mit den Söhnen währte nicht lange. Bald befanden sie sich wieder in Rebellion. Dem Tod von Heinrich dem Jüngeren, 1183 während eines Feldzugs gegen seinen Vater im Limousin, folgte der Tod des nächsten in der Linie der Thronfolger, Gottfried: Der Herzog der Bretagne wurde 1186 von einem Pferd niedergetrampelt.
    Heinrichs dritter Sohn, Richard, griff schließlich mit der Hilfe von Philipp II. von Frankreich und in Absprache mit seinem Bruder Johann den Vater 1189 an und besiegte ihn. Heinrich, zu diesem Zeitpunkt bereits schwer erkrankt, musste Richard am 4. Juli 1189 im Abkommen von Azay-le-Rideau als alleinigen Erben anerkennen. Zwei Tage später starb er auf der Burg Chinon und wurde später im Kloster Fontevrault, in der Nähe von Chinon und Saumur in der Region Anjou, beigesetzt.
    Richard wurde zum König von England gekrönt. Als er am Dritten Kreuzzug teilnahm, folgte ihm Johann auf den Thron. Die Ansprüche von Gottfrieds Sohn Arthur, Herzog der Bretagne, und dessen Schwester Eleanor wurden nicht berücksichtigt.

    Titel (genauer):
    Begründete durch seine Ehe mit Eleonore von Aquitanien das angevinische Reich. Befand sich im ständigen Kampf gegen seine Söhne und den französischen König. Festigte die englische Königsmacht gegenüber den Baronen.

    Die Liste der Herrscher Englands enthält die souveränen Staatsoberhäupter des Königreichs England von dessen Einigung im 9. Jahrhundert bis zum Jahr 1707, als es durch den Act of Union im Königreich Großbritannien aufging.
    Siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_Englands

    Heinrich heiratete Königin Eleonore von Aquitanien am 8 Mai 1152. Eleonore (Tochter von Herzog Wilhelm X. von Aquitanien (von Poitou) und Eleonore von Châtellerault) wurde geboren in cir 1122 in Poitiers; gestorben am 1 Apr 1204 in Abbaye Fontevrault; wurde beigesetzt in Abbaye Fontevrault. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 559. König Heinrich von England (Plantagenêt), der Jüngere  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 28 Feb 1155; gestorben am 11 Jun 1183.
    2. 560. Mathilde von England (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1156 in Windsor Castle, Berkshire, England; gestorben am 28 Jun 1189 in Braunschweig; wurde beigesetzt in Braunschweiger Dom (Blasius-Kirche), Braunschweig.
    3. 561. König Richard I. von England (Plantagenêt), Löwenherz  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 8 Sep 1157 in Oxford; gestorben am 6 Apr 1199 in Châlus.
    4. 562. Herzog Gottfried II. (Geoffrey) von der Bretagne (von England)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 23 Sep 1158; gestorben am 19 Aug 1186 in Paris, France; wurde beigesetzt in Chor von Notre-Dame.
    5. 563. Königin Eleanore von England (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1162; gestorben in Okt 1214.
    6. 564. Prinzessin Johanna von England (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Okt 1165 in Angers; gestorben am 4 Sep 1199 in Fontevraud-l’Abbaye.
    7. 565. König Johann von England (Plantagenêt), Ohneland  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 24 Dez 1167 in Beaumont Palace, Oxford; gestorben am 19 Okt 1216 in Newark Castle, Newark-on-Trent.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 566. William Longespée, Earl of Salisbury  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1167; gestorben am 7 Mrz 1226 in Salisbury Castle; wurde beigesetzt in Kathedrale, Salisbury.

  8. 343.  Markgraf Diepold IV. von VohburgMarkgraf Diepold IV. von Vohburg Graphische Anzeige der Nachkommen (206.Adelajda11, 131.Judith10, 86.Heinrich9, 56.Konrad8, 33.Heinrich7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in cir 1130.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Vohburg, Bayern, DE; Markgraf von Vohburg

    Notizen:

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Diepoldinger-Rapotonen

    https://de.wikipedia.org/wiki/Vohburg_an_der_Donau

    Familie/Ehepartner: Mathilde von Bayern (Welfen). Mathilde (Tochter von Herzog Heinrich IX. von Bayern (Welfen), der Schwarze und Wulfhild von Sachsen) gestorben am 16 Mrz 1183. [Familienblatt] [Familientafel]


  9. 344.  Luitkart (Sophia?)) von VohburgLuitkart (Sophia?)) von Vohburg Graphische Anzeige der Nachkommen (206.Adelajda11, 131.Judith10, 86.Heinrich9, 56.Konrad8, 33.Heinrich7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1148.

    Familie/Ehepartner: Graf Volkrat (Volkrad) von Lechsgemünd. Volkrat (Sohn von Graf Heinrich II. von Lechsgemünd und Liutkard) gestorben in cir 1160. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 567. Graf Diepold von Lechsgemünd  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1 Jul cir 1193.
    2. 568. Heinrich IV. von Lechsgemünd  Graphische Anzeige der Nachkommen

  10. 345.  Euphemia von VohburgEuphemia von Vohburg Graphische Anzeige der Nachkommen (206.Adelajda11, 131.Judith10, 86.Heinrich9, 56.Konrad8, 33.Heinrich7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in vor 1144.

  11. 346.  Adela von VohburgAdela von Vohburg Graphische Anzeige der Nachkommen (206.Adelajda11, 131.Judith10, 86.Heinrich9, 56.Konrad8, 33.Heinrich7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in vor 1127; gestorben in nach 1187.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Deutsche Königin, Herzogin von Schwaben

    Notizen:

    Erbin des Egerlandes

    https://de.wikipedia.org/wiki/Adela_von_Vohburg

    Adela von Vohburg (* vor 1127; † nach 1187 in Kloster Weißenau) aus dem Hause der Diepoldinger-Rapotonen war Erbin des Egerlandes und als erste Gemahlin des späteren Kaisers Friedrich I. Barbarossa, deutsche Königin sowie Herzogin von Schwaben.

    Leben
    Adela von Vohburg war eine Tochter des Markgrafen Diepold III. von Vohburg und dessen im Jahre 1127 verstorbenen erster Gemahlin Adelajda von Polen.[1]
    Das von ihrem Vater erworbene Egerland wurde nach dessen Tod 1146 durch die Krone wieder eingezogen. König Konrad III. verheiratete um 1147 in Eger die Erbin Adela mit seinem Neffen, Herzog Friedrich III. von Schwaben, dem späteren Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Dieser konnte mit der Mitgift Adelas seine Machtbasis als Herzog von Schwaben bis in den ostfränkischen Raum hinein entscheidend ausweiten.
    Die Ehe verlief unglücklich. Friedrich trat mit Adela so gut wie nie öffentlich auf, sie war auch bei seiner Krönung zum deutschen König 1152 nicht anwesend. Im März 1153 wurde die Ehe nach sieben Jahren ohne Schwierigkeiten durch Bischof Hermann von Konstanz geschieden. Offizieller Grund der Scheidung war der Grad der Verwandtschaft zwischen Friedrich und Adela (Adelas Ururgroßmutter war eine Schwester von Friedrichs Urgroßvater). Vermutlich ist aber eine angenommene Unfruchtbarkeit Adelas der wahre Grund oder auch ein Ehebruch der Königin. Sie heiratete nämlich erneut bereits zur Jahreswende 1153/1154 und dazu noch weit unter ihrem Stand Dietho von Ravensburg (* um 1130, † nach 1187). Da gemeinhin die geschiedene Gemahlin eines Königs einem Kloster beitrat, Adela jedoch so kurz nach der Scheidung sich ohne Einspruch des Herrschers weit unter ihrem Stand wieder verheiratete, spricht vieles für einen Ehebruch Adelas.[2] Sowohl Friedrich als auch Adela hatten in ihrer jeweils zweiten Ehe Kinder, womit die angenommene Unfruchtbarkeit Adelas widerlegt wurde.



    Einzelnachweise
    1 Eduard Hlawitschka: Weshalb war die Auflösung der Ehe Friedrich Barbarossas und Adela von Vohburg möglich? In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 61/2005, S. 506-536, hier: S. 526-528.
Tobias Weller: Die Heiratspolitik des deutchen Hochadels im 12. Jahrhundert. Köln/Weimar/Wien 2004, S. 788 und Tafel 13 (o.S.).
    2 Friedemann Bedürftig: Die Staufer, Darmstadt, 2006, ISBN 3-89678-288-6, S. 8.

    Adela heiratete Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) von Schwaben (von Staufen) in vor 2 Mrz 1147 in Eger, Böhmen, Tschechien, und geschieden in Mrz 1153 in Konstanz, Baden, DE. Friedrich (Sohn von Herzog Friedrich II. von Schwaben (Staufer) und Herzogin Judith Welf (von Bayern)) wurde geboren in cir 1122; gestorben am 10 Jun 1190 in im Fluss Saleph nahe Seleucia, Kleinarmenien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Adela heiratete Dietho von Ravensburg in 1153/1154. Dietho wurde geboren in cir 1130; gestorben in nach 1187. [Familienblatt] [Familientafel]


  12. 347.  Judith (Jutta) von VohburgJudith (Jutta) von Vohburg Graphische Anzeige der Nachkommen (206.Adelajda11, 131.Judith10, 86.Heinrich9, 56.Konrad8, 33.Heinrich7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

  13. 348.  Markgraf Hermann III von Baden, der GrosseMarkgraf Hermann III von Baden, der Grosse Graphische Anzeige der Nachkommen (207.Hermann11, 133.Hermann10, 89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1105; gestorben am 16 Jan 1160; wurde beigesetzt in Augustiner-Chorherrenstift, Backnang.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Markgrafschaft Verona; Markgraf von Verona https://de.wikipedia.org/wiki/Verona
    • Titel (genauer): 1130 - 1160, Baden, DE; Markgraf von Baden https://de.wikipedia.org/wiki/Markgrafschaft_Baden

    Notizen:

    Markgraf Hermann III. von Baden, genannt der Große, (* um 1105; † 16. Januar 1160) war Markgraf von Verona und Baden.
    Hermann III. ist Sohn von Hermann II. von Baden und Judit von Hohenberg. Er war Regent der Markgrafschaft Baden von 1130 bis 1160.

    Hermann III. war den Staufern treu ergeben und kam so in Konflikt mit seiner Verwandtschaft, den Zähringer-Schwaben. 1140 war er an der Belagerung der Burg Weibertreu beteiligt und erhielt die Reichsvogtei Selz im Elsass.
    1151 wurde die Markgrafschaft Verona, die seit 976, der Schaffung des Herzogtums Kärnten, unter der Verwaltung der Kärntner Herzöge war, von König Konrad III. an den Markgrafen Hermann III. verliehen. Aus dem Jahre 1153 existiert eine Schenkungsurkunde, in der der Staufer König Friedrich I. den Hof Besigheim dem Markgrafen Hermann III. von Baden verkauft, dies ist die erste urkundliche Erwähnung von Besigheim.
    Im Jahre 1154 kämpfte er in der Lombardei und begleitete den Kaiser im Krieg gegen Mailand. Hermann III. war Teilnehmer des Zweiten Kreuzzuges und war an den ersten Italienfeldzügen Friedrich I. Barbarossas beteiligt.[1]

    Hermann III. wurde im Augustiner-Chorherrenstift in Backnang beigesetzt.


    Siehe auch:
    • Stammliste von Baden
    Einzelnachweis
    1 Zur Kreuzzugsteilnahme siehe Wilhelm von Tyrus, Historia Rerum in partibus transmarinis gestarum Liber XVII, §1, hrsg. in: Recueil des historiens des croisades (1844), Historiens occidentaux I, S. 758
    Literatur
    • Johann Christian Sachs: Einleitung in die Geschichte der Marggravschaft und des marggrävlichen altfürstlichen Hauses Baden, Frankfurt und Leipzig 1764, Erster Theil, S. 290–310 in der Google-Buchsuche
    • Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg 1050 - 1515, herausgegeben von der Badischen Historischen Commission, bearbeitet von Richard Fester, Erster Band, Innsbruck 1900, S. 7–11 online im internet archive
    Weblink
    • Abbildung im digitalen Porträtindex

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_III._(Baden)

    Hermann heiratete Bertha in vor 1134. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 569. Markgraf Hermann IV von Baden  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1135; gestorben am 13 Sep 1190 in bei Antiochia am Orontes.

  14. 349.  Judith von Baden (von Verona)Judith von Baden (von Verona) Graphische Anzeige der Nachkommen (207.Hermann11, 133.Hermann10, 89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1162.

    Familie/Ehepartner: Herzog Ulrich I. von Kärnten (Spanheimer). Ulrich (Sohn von Engelbert II. von Spanheim (von Kärnten) und Uta von Passau) gestorben am 7 Apr 1144; wurde beigesetzt in Kloster Rosazzo. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 570. Herzog Hermann II. von Kärnten  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 4 Okt 1181.

  15. 350.  Konrad von ZähringenKonrad von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (211.Konrad11, 134.Berthold10, 89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben am 4 Jan 1140.

  16. 351.  Herzog Berthold (Berchtold) IV. von ZähringenHerzog Berthold (Berchtold) IV. von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (211.Konrad11, 134.Berthold10, 89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1125; gestorben am 8 Dez 1186.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Berthold IV
    • Französischer Name: Berthold IV de Zähringen
    • Titel (genauer): Herzog von Zähringen, Herzog von Burgund, Vogt von Genf, Lausanne und Sitten (ab 1156), Vogt von Zürich (ab 1173)
    • Titel (genauer): Duke of Zähringen, Rector of Burgundy
    • Titel (genauer): Duc de Zähringen (de 1152 à 1186), Comte de Boulogne (de 1183 à 1186).

    Notizen:



    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Berthold_IV,_Duke_of_Z%C3%A4hringen

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Berthold_IV_de_Z%C3%A4hringen





    Verwandtschaft / Relationship / Parenté
    Ludwig II. der Stammler:

    http://www.stammler-genealogie.ch/relationship.php?altprimarypersonID=&savedpersonID=&secondpersonID=I1&maxrels=1&disallowspouses=0&generations=50&tree=StammlerBaum&primarypersonID=I2107

    Berthold heiratete Gräfin Heilwig von Froburg (Frohburg) in 1183. Heilwig (Tochter von Volmar II. von Froburg (Frohburg)) gestorben in cir 1183. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 571. Herzog Berthold V. von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1160; gestorben am 18 Feb 1218 in Freiburg im Breisgau, Baden, DE; wurde beigesetzt in Freiburger Münster.
    2. 572. Agnes von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1158 in Urach, Baden-Württemberg, DE; gestorben am 10 Mai 1239 in Urach, Baden-Württemberg, DE.
    3. 573. Anna von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1162 in Urach, Baden-Württemberg, DE; gestorben am 10 Mai 1239 in Urach, Baden-Württemberg, DE.

    Berthold heiratete Gräfin Ida von Elsass in 1183. Ida (Tochter von Graf Matthäus von Elsass (von Flandern) und Gräfin Maria von Boulogne (von Blois)) wurde geboren in 1160/61; gestorben am 21 Apr 1216. [Familienblatt] [Familientafel]


  17. 352.  Clementina von ZähringenClementina von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (211.Konrad11, 134.Berthold10, 89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in cir 1167; wurde beigesetzt in Abbaye d'Hautecombe.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Clementia of Zähringen
    • Französischer Name: Clémence de Zähringen
    • Titel (genauer): Duchess of Bavaria and Saxony. Countess of Savoy.

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Clementia_of_Z%C3%A4hringen

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Cl%C3%A9mence_de_Z%C3%A4hringen



    https://de.wikipedia.org/wiki/Clementia_von_Zähringen

    Clementia von Zähringen († um 1167) war von 1147 bis 1162 Ehefrau Heinrichs des Löwen.
    Die Hochzeit der Tochter von Konrad von Zähringen mit dem welfischen Heinrich war ein politisches Bekenntnis der Zähringer gegen die Staufer und diente der Konsolidierung der erreichten Machtbasis der Zähringer.
    1150/51 war sie während des Aufenthaltes ihres Ehemannes in Bayern Regentin und unterstützte den abodritischen Fürsten Niklot bei seinen Feldzug gegen die abtrünnigen Kessiner und Zirzipanen, indem sie den holsteinischen Grafen Adolf II. von Schauenburg veranlasste, an der Seite Niklots mit einem für die damaligen Verhältnisse beachtlichen Aufgebot von 2000 Männern gegen die Aufständischen ins Feld zu ziehen.[1]
    Diese Ehe wurde mit dem Argument zu naher Verwandtschaft 1162 aufgelöst. Der staufische Kaiser Friedrich Barbarossa förderte die Auflösung der Ehe, da er mit den Zähringern in Burgund und am Oberrhein konkurrierte.[2] Heinrich fehlte aus der vieerzehnjährigen Ehe weiterhin ein männlicher Nachkomme. Zu dieser Zeit waren aus der Ehe der früh verstorbene Sohn Heinrich und zwei Töchter hervorgegangen. Nach 1150 wurde Gertrud geboren. Gertrud heiratete 1166 Herzog Friedrich IV. von Schwaben. In zweiter Ehe war sie mit Knut VI. von Dänemark verheiratet. Ihre jüngere Schwester Richenza starb ebenfalls schon im Kindesalter.[3]
    In zweiter Ehe verband sich Clementia mit Graf Humbert III. von Maurienne. Aus dieser Verbindung entsprangen die beiden Töchter Adelheid (1166–1174, seit 1172 Verlobte von Johann Ohneland) und Sophie (1167/72–1202, ∞ mit Azzo IV. d’Este).



    Literatur
    • Hans Prutz: Clementia. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 321.
    Weblinks
    •  Commons: Clemenza of Zähringen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Anmerkungen
    1 Helmold von Bosau, Chronica Slavorum, I, 74 ;Eduard Heyck: Geschichte der Herzöge von Zähringen, 1980 (Nachdr. d. Ausg. Freiburg i.Br. 1891–92), S. 321.
    2 Joachim Ehlers: Heinrich der Löwe. Biographie. München 2008, S. 183.
    3 Joachim Ehlers: Heinrich der Löwe. Biographie. München 2008, S. 74f.; 184.

    Clementina heiratete Herzog Heinrich von Sachsen (von Bayern) (Welfen), der Löwe in 1148, und geschieden in 1162. Heinrich (Sohn von Heinrich Welf (von Bayern), der Stolze und Gertrud (Gertraud) von Sachsen (von Süpplingenburg)) wurde geboren in cir 1129 / 1130; gestorben am 6 Aug 1195 in Braunschweig; wurde beigesetzt in Braunschweiger Dom (Blasius-Kirche), Braunschweig. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 574. Königin Gertrud von Bayern (von Sachsen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1154; gestorben am 1 Jul 1197; wurde beigesetzt in Marienkirche Vä, Schonen.

    Familie/Ehepartner: Graf Humbert III. von Savoyen (von Maurienne). Humbert (Sohn von Graf Amadeus III. von Savoyen (Maurienne) und Mathilde von Albon) wurde geboren am 1 Aug 1136; gestorben am 4 Mai 1188 in Veillane. [Familienblatt] [Familientafel]


  18. 353.  Herzog Adalbert I. (Albrecht) von Zähringen (von Teck)Herzog Adalbert I. (Albrecht) von Zähringen (von Teck) Graphische Anzeige der Nachkommen (211.Konrad11, 134.Berthold10, 89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in nach 1195.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: Burg Teck; Von seinem Vater geerbt. https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Teck

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Adalbert_I._(Teck)

    Adalbert I. (Teck)

    Adalbert I. von Teck, (* um 1135; † um 1195), war ein Sohn Konrads von Zähringen und nannte sich nach dem Tod seines Bruders Berthold IV. Herzog von Teck und begründete damit die bis 1439 bestehende Linie der Herzöge von Teck.

    Leben
    Adalbert I. war Sohn Konrad I. von Zähringen und Clementia von Namur. Sein Vorname lässt sich auf den Bruder der Mutter zurückführen.

    Adalbert erhielt den nach dem Tod seines Bruders Berthold IV. den zähringerischen Besitz im Albvorland um die namengebende Burg Teck und das mit dem Schenkenamt des Klosters St. Gallen verbundene Gebiet am oberen Neckar. Adalbert I. wird erstmals 1146 als Sohn Herzog Konrads I. erwähnt. 1152 wird er als Bruder Herzog Berthold IV. genannt. Ca. 1185 tritt "dux Adilbertus di Deche" als Zeuge für Herzog Friedrich VI. von Schwaben auf [2]. Im Mai 1189 wird Adalbert als Herzog von Teck "dux de Tecke" in einer Urkunde Heinrich VI. erwähnt.

    Nennungen eines Herzogs Adalbert von Teck am 20. Juni 1192 in Schwäbisch Gmünd, am 4./10. Dezember 1193 in Gelnhausen und am 12. Dezember 1193 in Frankfurt am Hofe Heinrich VI.und weitere urkundliche Erwähnungen durch Graf Egino IV. von Urach († 1230) um 1190 für das Kloster Bebenhausen und durch den Konstanzer Bischof Diethelm von Krenkingen 1192 können sich auf Adelbert I., aber auch auf seinen Sohn Adalbert II. beziehen.

    Nach dem Tod seines Bruders Hugo, Herzog von Ullenburg erhielt er dessen Besitzungen in der Ortenau und im Breisgau. Die Stellung des Kämmerers des Fürstbistums Basel dürfte bereits bei Herzog Adalbert I. innegehabt haben.

    Ehe und Nachkommen
    Adalbert I. war verheiratet mit Adelheid. Nachkommen waren:

    Adalbert II. von Teck († 1215/1219)
    (?) Agatha ∞ Diepold, Graf von Lechsgemünd († nach 1192)
    (?) Mechthild

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Name:
    Begründer der Linie der Herzöge von Teck.

    Erwähnt / Mentioned / Mentionné (1146-1195)

    Auch hier haben wir es mit einem blossen Titel Herzog zu tun, ohne Herzogsgewalt und -rang, sie zählten nicht zu den Reichsfürsten; Adelbert ist der erste, der sich (urkundlich seit 1187) Herzog von Teck nennt; Teck, eine Burg, liegt in der schwäbischen Alb, südlich von Esslingen.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 575. Herzog Adalbert II. (Albrecht) von Teck  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1215/19.

  19. 354.  Lebend Graphische Anzeige der Nachkommen (211.Konrad11, 134.Berthold10, 89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

  20. 355.  Herzog Hugo von Zähringen (von Ullenburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (211.Konrad11, 134.Berthold10, 89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben am 5 Feb 1152.

  21. 356.  Uta von Schauenburg (von Calw)Uta von Schauenburg (von Calw) Graphische Anzeige der Nachkommen (215.Liutgard11, 134.Berthold10, 89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1115/1120; gestorben in cir 1197.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: Kloster Allerheiligen im Lierbachtal bei Oppenenau; Stifterin

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Uta_von_Schauenburg

    Uta von Schauenburg (* ca. 1115 oder 1120; † ca. 1197) war Gründerin des Klosters Allerheiligen im Schwarzwald und Ehefrau von Welf VI.
    Sie war eine Tochter des Pfalzgrafen bei Rhein Gottfried von Calw und deshalb auch als Uta von Calw bekannt. Gottfried hatte keine männlichen Nachkommen, aber reiche Besitztümer, was Uta zu einer begehrten Partie machte. Bereits im Alter von etwtwa sechs Jahren wurde sie Welf VI. als Ehefrau versprochen, der von den Welfen bereits als späterer Gegenspieler der Staufer in Schwaben aufgebaut worden war und durch das Calwer Erbe gestärkt werden sollte. Vollzogen wurde die Heirat vielleicht fünf Jahre später. Diese Heirat wurde aus rein politischen und territorialen Motiven geschlossen. Aber dadurch wurde Uta von Schauenburg dynastische Tante des späteren Kaisers Friedrich Barbarossa und Heinrich dem Löwen, den Vertretern der beddeutendsten Adelshäuser der damaligen Zeit. Um 1140 kam Welf VII., ihr einziger (überlebender) Sohn, zur Welt. In den Berichten über die Streitigkeiten um Utas Erbe, die ihr Mann Welf VI. mit ihrem Vetter Graf Adalbert von Calw austrug, wurde Uta selbst nie erwähnt, obwohl um ihre Rechte gestritten wurde. Erst Jahrzehnte später, nach dem Tod des Sohnes 1167, wurde wieder über sie berichtet. Die Historia Welforum schreibt, Welf VI., der von ihr keinen Erben mehr erwarten konnte, habe sich von ihr abgewandt und den Verkehr mit anderen Frauen ihr vorgezogen. Erst 1180 habe er sie reuevoll wieder zu sich gerufen. Ob er sie zuvor verstoßen hatte oder ob sie von selbst ging, und wo sie in diesen Jahren lebte, wird nicht erwähnt. Unter den Besitzungen, die Welf von seinem Schwiegervater erbte, befand sich auch die Burg Schauenburg bei Oberkirch in der Ortenau. Auch um sie wurde im Zuge der Erbstreitigkeiten gekämpft. Welf konnte sich behaupten, behielt die Burg und wies sie seiner Frau zu, die deshalb auch als Herzogin von Schauenburg in die Überlieferung einging, was auf einen längerwährenden Wohnsitz Utas dort hindeutet. Nach dem Tod Welfs VI. 1191 stiftete Uta das Kloster Allerheiligen im Lierbachtal bei Oppenenau. Von dort stammt auch eine Statue aus der Zeit um 1300, die sie als Stifterin des Klosters mit dem Kirchenmodell in der Hand zeigt. Schon bald nach der Gründung Allerheiligens 1196 starb Uta. Die Fertigstellung des Klosters erlebte sie nicht mehr. Ihre Statue ist heute über dem Portal der Fürstenkapelle des Klosters Lichtenthal zu sehen.



    Literatur
    • Hansmartin Schwarzmaier: Uta von Schauenburg, die Gemahlin Welfs VI. In: Rainer Jehl (Hrsg.): Welf VI. Wissenschaftliches Kolloquium zum 800. Todesjahr vom 5. bis 8. Oktober 1991 im Schwäbischen Bildungszentrum Irsee (= Irseer Schriften. Bd.). Thorbecke, Sigmaringen 1995, ISBN 3-7995-4173-X, S. 29–42.
    • Josef Bader: Frau Uta, Herzogin zu Schauenburg. In: Badenia oder das badische Land und Volk. Jg. 1, 1839, ZDB-ID 531249-8, S. 114–118, Digitalisat.
    Weblinks
     Commons: Uta von Schauenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Materialsammlung

    Besitz:
    Gegründet zwischen 1191 und 1196 von Uta von Schauenburg als Prämonstratenserkloster, zeitweilig Wallfahrtsort, 1657 zur Abtei erhoben, 1802 von Markgraf Karl Friedrich von Baden säkularisiert. 1804 wurde die Kirche vom Blitz getroffen und weitgehend zerstört.
    - Zitat aus: http://www.badenpage.de/ausflugsziele/ausflugsziele-in-der-region-schwarzwald/allerheiligen.html -

    Familie/Ehepartner: Markgraf Welf VI. (Welfen). Welf (Sohn von Herzog Heinrich IX. von Bayern (Welfen), der Schwarze und Wulfhild von Sachsen) wurde geboren in 1115; gestorben am 15 Dez 1191 in Memmingen, Schwaben, Bayern, DE; wurde beigesetzt in Kloster Steingaden in der Klosterkirche St. Johannes Baptist. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 576. Elisabeth (Welfen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1130 / 1135; gestorben am 1164 / 1180.
    2. 577. Graf Welf VII. (Welfen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1140; gestorben am 1/12 Sep 1167 in Siena.

  22. 357.  Graf Ulrich III. von Gammertingen (Gammertinger)Graf Ulrich III. von Gammertingen (Gammertinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (216.Judith11, 134.Berthold10, 89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1165.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Gammertingen (Graf von Achalm-Hettingen ?) Vogt des Klosters St. Gallen

    Familie/Ehepartner: Adelheid. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 578. Udihild von Gammertingen  Graphische Anzeige der Nachkommen

  23. 358.  Luithold von Aichelberg (Zollern-Urach)Luithold von Aichelberg (Zollern-Urach) Graphische Anzeige der Nachkommen (216.Judith11, 134.Berthold10, 89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1142; gestorben in 1189.

    Luithold heiratete Ne von Otterswang in Datum unbekannt. Ne (Tochter von Mangold von Otterswang) wurde geboren in 1145 in Otterswang, Oberschwaben, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 579. Wilipirg von Aichelberg  Graphische Anzeige der Nachkommen

  24. 359.  Graf Ludwig von WürttembergGraf Ludwig von Württemberg Graphische Anzeige der Nachkommen (218.Konrad11, 135.Liutgard10, 89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in spätestens 1166.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Württemberg

    Haus Württemberg

    Das Haus Württemberg ist ein bis heute existierendes Adelsgeschlecht, das über Jahrhunderte, zuletzt bis 1918 als Könige von Württemberg, große Gebiete Südwestdeutschlands beherrschte und prägte. Der Familienname – abgeleitet von der auf dem Wirtemberg liegenden Stammburg – wurde später auf das ganze Land Württemberg und mittelbar auf das heutige Bundesland Baden-Württemberg übertragen.

    Geschichte
    Die Familie hat ihre Ursprünge nach neueren Forschungen wohl im Umkreis des salischen Kaiserhauses. Eine lange vermutete Abstammung aus Luxemburg ist dagegen eher unwahrscheinlich.

    Um 1080 kamen die Vorfahren der heutigen Württemberger, die sich damals, aufgrund der auf dem Wirtemberg liegenden Stammburg, noch als „Wirtemberger“ bezeichneten, in die Stuttgarter Gegend. Durch eine Heirat wurden sie zu Erben des Hauses Beutelsbach und bauten die Burg Wirtemberg. Von dieser befindet sich in der heute an ihrem Platz stehenden Kirche, als Spolie, der Weihestein der Burgkapelle. Er ist eine steinerne Urkunde, die besagt, dass der Wormser Oberhirte Adalbert II. am 7. Februar 1083 die dortige Burgkapelle geweiht hat. Dieser Stein gilt gleichzeitig als das älteste urkundliche Zeugnis für das Herrscherhaus Württemberg.[1]

    Wohl in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erlangten die Württemberger das Grafenamt. Ihr Herrschaftsgebiet, anfangs nur die nähere Umgebung der Burg umfassend, vergrößerte sich stetig, vor allem durch Ankäufe von verarmten Häusern wie denen von Tübingen. Durch die Heirat des Grafen Ulrich I. mit Mechthild von Baden im Jahr 1251 kam die spätere Hauptstadt Stuttgart zu Württemberg. In der für Württemberg siegreichen Schlacht bei Döffingen konnte Graf Eberhard II. 1388 die Macht des Schwäbischen Städtebunds brechen. 1442 wurde das Land geteilt, jedoch 1482–1492 wieder vereinigt.

    Auf dem Reichstag von Worms im Jahr 1495 wurde Graf Eberhard V. vom römisch-deutschen König und späteren Kaiser Maximilian I. zum Herzog erhoben. In den Jahren 1534 bis 1537 führte Herzog Ulrich die Reformation ein und machte damit das Land zu einem wichtigen protestantischen Territorium. Damit war der Herzog von Württemberg Oberhaupt der evangelischen Landeskirche.

    Als im 18. Jahrhundert die protestantische Hauptlinie im Mannesstamm erlosch, gelangte eine Linie des Hauses an die Regierung, die mit Herzog Karl Alexander einen katholischen Herrscher stellte. Die katholischen Herzöge mussten jedoch die Kirchenleitung an einen Kirchenrat abtreten, der sich aus Mitgliedern von Familien der württembergischen Oberschicht zusammensetzte. Erst mit Herzog Friedrich II. trat 1797 wieder ein protestantischer Landesfürst die Regierung an.

    Könige
    Durch die politischen Umwälzungen während der Herrschaft Napoleons wurde Herzog Friedrich II. im Mai 1803 zum Kurfürsten erhoben und erhielt säkularisierte und mediatisierte Herrschaften, womit er sein Land erheblich vergrößerte. Zum 1. Januar 1806 nahm Kurfürst Friedrich die Königswürde an und konnte sein Königreich durch weitere Gebiete vergrößern.

    König Wilhelm I. erließ 1828 ein neues Hausgesetz, in dem die Rechte und Pflichten der Herrscherfamilie festgelegt wurden, unter anderem die ausschließliche Primogenitur in der männlichen Linie sowie die Heiratsbeschränkungen auf ebenbürtiger Ebene.
    Als die Monarchie in Deutschland mit dem Ende des Ersten Weltkriegs abgeschafft wurde, dankte König Wilhelm II. als letzter deutscher Souverän am 30. November 1918 ab und nahm den Titel eines Herzogs zu Württemberg an, wogegen die Nachkommen der herzoglichen Linie bis heute den Namen Herzog von Württemberg tragen. Nach seinem Tod im Oktober 1921 gingen das Hausvermögen und der – theoretisch gewordene – Thronanspruch an diese im 19. Jahrhundert katholisch gewordene Linie des Hauses über. Schon 1919 hatte der ehemalige König dem präsumtiven Thronfolger Herzog Albrecht das Schloss Altshausen bei Ravensburg als Wohnsitz überlassen. Bis heute wohnt dort der Chef des Hauses Württemberg, das als ehemaliges souveränes Haus bis heute der sogenannten Ersten Abteilung des europäischen Hochadels angehört.

    Nebenlinien
    Unebenbürtige Nachkommen sind u. a. die Adelsfamilien

    Cambridge (Marquesses; auch Earls of Eltham und Viscounts Northallerton)
    Franquemont (Grafen)
    Ruknick von Mengen (Freiherren)
    Sontheim (Grafen)
    Sponeck (Grafen)
    Teck (Fürsten und Herzöge)
    Urach (Grafen, Fürsten, Herzöge; auch Grafen von Württemberg)

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    Name:
    Erwähnt / Mentioned / Mentionné (1134-1158)

    Heisst als erster des Geschlechtes Graf, Anhänger der Staufer, so Herzog Friedrichs, dessen Bruders König Konrad und auch Friedrich Barbarossas, in deren Umgebung er erscheint; schenkte dem Kloster Maulbronn Elfingen.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 580. Graf Ludwig II. von Württemberg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1137; gestorben in 1181.

  25. 360.  Gräfin Salome von Berg (Schelklingen?)Gräfin Salome von Berg (Schelklingen?) Graphische Anzeige der Nachkommen (219.Adelheid11, 135.Liutgard10, 89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1093 in Ehingen, Donau; gestorben am 27 Jul 1144.

    Notizen:

    Salome hatte mit Bolesław III. 14 Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Salome_von_Berg

    Salome von Berg-Schelklingen (* um 1099 im Donaukreis, Württemberg; † 27. Juli 1144) war die Tochter von Heinrich Graf zu Berg und Adelheid von Mochental, Tochter von Markgraf Diepold II. von Vohburg.[1] Sie war die zweite Ehefrau von Bolesław III. Schiefmund, Herzog von Polen.
    Im Laufe ihrer 1115 geschlossenen Ehe mit Bolesław III. Schiefmund brachte sie insgesamt 14 Kinder zur Welt, von denen vier Söhne und sechs Töchter die Jugend überlebten:
    • Leszek (* 1115; † 26. August vor 1131);
    • Kasimir, der Ältere (* 1117/1122; † 19. Oktober 1131);
    • Bolesław IV., der Kraushaarige (* 1125; † 3. April 1173);
    • Mieszko III., der Alte (* 1126/27; † 13. März 1202);
    • Heinrich von Sandomir (* 1127/31; † 18. Oktober 1166);
    • Kasimir II., der Gerechte, der Jüngere (* 1138; † 5. Mai 1194);
    • Rycheza (Ryksa; * 1116/17; † nach 1155), verheiratet in erster Ehe mit Magnus, König von Västergötland aus dem Haus Estridsson, in zweiter Ehe mit Wladimir, Fürst von Minsk-Grodno und in dritter Ehe mit Sverker I., König von Schweden;
    • Sofia (* um 1120; † 10. Oktober 1136);
    • Gertruda (* 1126/1135; † 7. Mai 1160), Nonne in Zwiefalten;
    • Dobroniega Ludgarda (Dobronega, Lucardis; * 1128/1135; † 1160/1181), verheiratet ca. 1142 mit Dietrich, Markgraf der Lausitz;
    • Judith (* 1133; † 1175), verheiratet mit Ladislaus II., König von Ungarn und Otto I., Markgraf von Brandenburg;
    • Agnes (* 1137; † nach 1181), verheiratet mit Mstislaw II., Großfürst der Kiewer Rus;
    • Przybysława (Pribislawa; † nach 1156), verheiratet mit Ratibor I., Herzog von Pommern;
    • Tochter N.N., verheiratet mit Konrad, Graf von Plötzkau, Markgraf der Nordmark.
    Nach dem Tod ihres Gatten wurde Polen unter seinen Söhnen aufgeteilt. Salome erhielt von ihrem Stiefsohn Władysław II. dem Vertriebenen Teile seiner Ländereien, die sie bis zu ihrem Tode verwalten durfte. Außerdem erhielt sie das Recht, Heinrich bei seinen Regierungsgeschäften als Regentin in Sandomir und Lublin zu vertreten bzw. zu unterstützen. 1141 versucht Salome ihre dreijährige Tochter dem Sohn des Kiewer Großfürsten Wsewolod II. zu versprechen.



    Belege
    1 Siehe http://www.manfred-hiebl.de/genealogie-mittelalter/piasten_polen/salome_von_berg_herzogin_1144/salome_von_berg_herzogin_von_polen_+_1144.html Dort belegt mit: Lexikon des Mittelalters: Band IX Spalte 284
    Weblinks
    • Website Genealogie Mittelalter

    Salome heiratete Herzog Boleslaw III. von Polen (Piasten), Schiefmund in 1115. Boleslaw (Sohn von Fürst Władysław I. (Hermann) von Polen (Piasten) und Prinzessin Judith von Böhmen) wurde geboren am 20 Aug 1085 in Krakau, Polen; gestorben am 28 Okt 1138 in Sochaczew, Polen ?. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 581. Prinzessin Rikissa von Polen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 12 Apr 1116; gestorben in nach 25 Dez 1156.
    2. 582. Grossherzog Miezislaus III. (Mieszko) von Polen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 1126 und 1127; gestorben am 13 Mrz 1202 in Kalisch.
    3. 583. Judith von Polen (Piasten)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1132; gestorben am 8. Juli 1172/1174.
    4. 584. Agnes von Polen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1137; gestorben in nach 1181.
    5. 585. Herzog Kasimir II. von Polen (von Masowien) (Piasten), der Gerechte  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1138; gestorben am 5 Mai 1194 in Krakau, Polen.
    6. 586. Pribislawa  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1156.

  26. 361.  Rixa (Richenza) von Berg (Schelklingen?)Rixa (Richenza) von Berg (Schelklingen?) Graphische Anzeige der Nachkommen (219.Adelheid11, 135.Liutgard10, 89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    Rixa hatte mit Vladislav I. vier Kinder.

    Familie/Ehepartner: Fürst Vladislav I. von Böhmen (Přemysliden). Vladislav (Sohn von König Vratislaw II. (Wratislaw) von Böhmen (Přemysliden) und Königin Swatawa von Polen) wurde geboren in cir 1070; gestorben am 12 Apr 1125. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 587. Herzog Vladislav II. von Böhmen (Přemysliden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1110; gestorben am 18 Jan 1174 in Meerane.

  27. 362.  Graf Diepold von Berg-SchelklingenGraf Diepold von Berg-Schelklingen Graphische Anzeige der Nachkommen (219.Adelheid11, 135.Liutgard10, 89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in spätestens 1166.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Berg; Graf von Berg https://de.wikipedia.org/wiki/Herrschaft_Berg

    Notizen:

    Name:
    Erwähnt / Mentioned / Mentionné (1127)

    Vogt des Klosters Wettenhausen und Inhaber von Rechten in der Gegend von Burgau, gehörte zum Gefolge Konrads III. und Friedrichs I.

    Titel (genauer):
    Die Burg Berg ist eine abgegangene Burg in Berg, einem Ortsteil der Stadt Ehingen, im baden-württembergischen Alb-Donau-Kreis.
    Von der von den Grafen von Berg erbauten Burg, Sitz der Herrschaft Berg, ist nichts mehr erhalten. Die Burgstelle ist nicht mehr lokalisierbar. Ihre Burg soll auf der Anhöhe hinter der Kirche gestanden haben und sollte den Übergang über die Donau schützen.

    Familie/Ehepartner: Gisela von Andechs (von Diessen). [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 588. Graf Ulrich von Berg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1166; gestorben in 1205.
    2. 589. Bischof Heinrich von Berg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 14 Apr 1197 in Burggrafschaft Würzburg.
    3. 590. Bischof Diepold von Berg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1140; gestorben am 3 Nov 1190 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.
    4. 591. Bischof Manegold von Berg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1140/50; gestorben am 9 Jun 1215 in Wien.
    5. 592. Bischof Otto II. von Berg (Schelklingen?)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 17 Mrz 1220.

  28. 363.  Graf Rudolf von Sigmaringen (von Spitzenberg)Graf Rudolf von Sigmaringen (von Spitzenberg) Graphische Anzeige der Nachkommen (220.Ludwig11, 136.Richinza10, 89.Richwara9, 58.8, 35.Konrad7, 18.Otto6, 10.Konrad5, 4.Hicha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Sigmaringen, Baden-Württemberg, DE; Graf von Sigmaringen
    • Titel (genauer): Spitzenberg; Graf von Spitzenberg

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Sigmaringen#Geschichte

    Schloss Sigmaringen

    Das Schloss Sigmaringen, auch Hohenzollernschloss, ist ein ehemaliges fürstliches Residenzschloss und Verwaltungssitz der Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen in der baden-württembergischen Stadt Sigmaringen.

    Geschichte

    Im 11. Jahrhundert, am Ende des Frühmittelalters, entsteht die erste Burganlage auf dem talabriegelnden Felsen. Sie wurde erstmals 1077 nach der vergeblichen Belagerung der Burg Sigmaringen durch Rudolf von Schwaben im Krieg gegen Kaiser Heinrich IV. erwähnt.[A 1] Im Jahr 1083 wurde erstmals in Heratskirch (bei Saulgau) als Zeugen einer Urkunde für das Kloster Königseggwald das Brüderpaar Ludwig und Manegold von Sigmaringen bezeugt. Ludwig von Sigmaringen war mit Richinza von Spitzenberg, Tochter des Berthold I. von Zähringen, verheiratet.[A 2] Er erbaute Ende des 11. Jahrhunderts auf dem Spitzenberg bei Kuchen eine Burg. Der Spitzenberg und das dazugehörende Gebiet war ein Erbgut dieser Richinza. Aus dieser Ehe entstammen die vier Kinder Mathilde von Spitzenberg, die Gemahlin des Aribo von Wertingen, der Geistliche Ulrich von Sigmaringen, Ludwig II. von Sigmaringen-Spitzenberg und Manegold von Sigmaringen-Spitzenberg.[A 3] Die drei Brüder Ulrich, Ludwig und Mangold von Sigmaringen sind im 11. Jahrhundert als Stifter des Klosters Sankt Georgen im Schwarzwald genannt.

    Von 1133 bis 1170 wird Rudolf von Sigmaringen-Spitzenberg, Sohn des Ludwig II. von Sigmaringen-Spitzenberg, im Jahr 1183 Graf Ludwig von Sigmaringen-Spitzenberg-Helfenstein, Sohn Rudolfs, genannt. Bereits 1147 wurde Ludwig in einer Urkunde Walters von Dillingen, Bischof von Augsburg, zusammen mit seinem Vater Rudolf und seinen Brüdern Ulrich II. von Sigmaringen-Spitzenberg und Gottfried von Spitzenberg, Bischof von Würzburg, als Herr von Spitzenberg-Sigmaringen erwähnt. Unter den Grafen von Helfenstein ließ man um 1200 die Burg Sigmaringen umbauen, bzw. sie völlig neu in Buckelquaderbauweise bauen. Zwischen 1209 und 1258 ist Graf Gottfried von Sigmaringen-Helfenstein und dessen Sohn Graf Gebhard von Sigmaringen-Pietengau bezeugt. 1258 tritt der Vetter Graf Gebhards, nämlich Graf Ulrich II. von Helfenstein als Besitzer der Burg von Sigmaringen auf. Graf Ulrichs II. Tochter Agnes heiratete Graf Ulrich I. von Montfort. Damit ging im Jahr 1272 Sigmaringen an die Grafen von Montfort. Graf Hugo V. von Montfort, Sohn des Grafen Ulrich I. von Montfort, verkaufte im Jahre 1290 die Burg mit der Grafschaft, der Stadt Sigmaringen, an Albrecht und Rudolf von Habsburg.

    Vor 1325 verpfändete Herzog Luipold von Habsburg die Burg und die Grafschaft Sigmaringen an die Grafen von Württemberg, später ging beides in deren Besitz. Im Jahr 1399 schließlich übergibt Graf Eberhard von Württemberg sein Eigenbesitz, die Burg und Grafschaft Sigmaringen und die österreichische Pfandschaft Veringen seinem Onkel und Vertrauten, dem Grafen Eberhard III. von Werdenberg (1387–1416), genannt zu Heiligenberg, zu Lehen. Dessen Sohn Graf Johann IV. von Werdenberg (1416–1465) und seine Gemahlin Gräfin von Württemberg (ohne Zustimmung Württembergs verheiratet), erwerben 1459 die Grafschaft Sigmaringen samt Burg. Als geschickter Schachzug und zur Sicherung seines Besitzes erklärt er dieses bereits im Folgejahr als österreichisches Lehen. Zwischen 1460 und 1500, unter den Grafen von Werdenberg erfuhr die Burg Umbau und Erweiterung zum Schloss Sigmaringen, dessen Ausdehnung sich bis heute erhielt.

    Hugo IX. zu Sigmaringen (1459–1508), Sohn des Johann IV., stirbt ohne männlichen Nachkommen. Seine Schwester Anna von Werdenberg heiratet 1516 Graf Friedrich von Fürstenberg. Im Jahr 1521 wird Christoph (1494–1534) mit seinen Brüdern Johann VI. und Felix I. von Werdenberg vom Kaiser Karl V. zum letzten Mal mit Sigmaringen belehnt. Graf Christoph heiratete, nachdem seine erste Ehe mit Eleonore Gonzaga kinderlos blieb, 1526 Johanna von Bröseln, Witwe des Grafen Eitel Friedrich III. von Hohenzollern. Bis auf Christophs Tochter Anna, Gemahlin Friedrichs II. von Fürstenberg, verstarben alle seine Kinder sehr früh.

    Laut Zimmerischer Chronik[A 4] kam es vor 1530, als Graf Felix I. mit Leonora Werdenberg (der unehelichen Tochter Hugos IX. und Mätresse Felixs und Christophs von Werdenberg[A 5]) im Badhaus dem Feuer zu wenig Beachtung schenkten, zu einem Brand, der sich auf das gesamte „hünderhaus“ ausweitete.

    Im Jahr 1534, nach dem Tod des letzten männlichen Werdenbergers, erhob Graf Friedrich von Fürstenberg Anspruch auf das Erbe. König Ferdinand I. belehnte jedoch 1535 Karl (1516–1576), den Sohn aus Johanna von Bröselns erster Ehe mit Eitel Friedrich III. von Hohenzollern mit den Grafschaften Sigmaringen und Veringen. Karl I. war der erste Hohenzoller, der über Sigmaringen herrschte.

    Im Jahr 1539 kam es zu einem weiteren Schlossbrand.

    1540 gelangen Sigmaringen und Veringen über den sogenannten „Pfullendorfer Vertrag“ endgültig an das Haus Hohenzollern. Graf Karl I. von Hohenzollern bezieht das Schloss. Karl II. von Hohenzollern-Sigmaringen (1547–1606), Sohn von Karl I. von Hohenzollern, war von 1576 bis 1606 Graf von Hohenzollern-Sigmaringen. Karl II. war Stammvater der Sigmaringer-Linie seit 1575. Er ließ das Schloss umbauen. Zwischen 1576 und 1606 ließ er die Überwölbung der Burgeinfahrt errichten und ordnete den Neubau der Kirche neben dem Schloss an. Im Jahr 1576 teilte sich das hohenzollerische Stammhaus in die vier Linien Hohenzollern (erlosch 1602), Hohenzollern-Haigerloch (erlosch 1634), Hohenzollern-Hechingen (erlosch 1869) und Hohenzollern-Sigmaringen. Sigmaringen war von da an bis 1850 Haupt- und Residenzstadt des Fürstentums Hohenzollern-Sigmaringen.

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    Burganlage

    Die aus der Buckelquaderepoche um 1200 entstammende einstige Burg Sigmaringen ging völlig in den Nachfolgebauten auf. Sie entstand auf dem östlichen Teil des Felsrückens. Sie gehört zu einer der am besten befestigten Burgen der Epoche.

    Die damalige Anlage, eine Gipfelburg, maß 80 × 30 Meter wobei die Kernburg 45 × 20 Meter einnahm. Die flach abfallende und somit gefährdete Westseite stand einst hinter einem vorgelagerten Graben ein 25 bis 26 Meter hohen Bergfried. Er hatte einen fast quadratischen Grundriss von 8,23 × 8,34 Meter. Die Grundmauern der Frontseite weisen 3 Meter und ansonsten noch 2,5 Meter Stärke auf. Der einst viergeschossige Bergfried verjüngt sich nur geringfügig auf 2,50 beziehungsweise 2 Meter. Das Mauerwerk besaß eine Buckelquaderverblendung aus Kalkstein und Nagelfluh. Er konnte in rund acht Meter Höhe durch einen burghofseitigen Eingang betreten werden. Auf der linken Seite, in nördlicher Richtung, befand sich neben diesem Frontturm das Burgtor mit anschließendem Torwarthaus. Das 2,28 Meter breite und 3,96 Meter hohe Burgtor wurde als Rundbogen mit glatten Bogensteinen und Kämpferkapitell erbaut. Es befindet sich heute am Ende der steil rampenartig hochführenden Torhalle. Das Felsplateau wurde zudem durch eine innere Umfassungsmauer umschlossen. Vom damaligen Hauptwohngebäude (Palas) mit seinen Bogenfriesen und dem angeschlossenen Küchenbau nördlich davon, an der höchsten Stelle zum Steilabfall, erhielten sich Reste an der Außenwand. Auf der Südseite, sechs Meter tiefer liegend als die Kernburg, lag ein zehn bis zwölf Meter breiter und ebenfalls ummauerter Vorhof. Hier befindet sich die heutige Waffenhalle. Auf der Ostseite zur Mühle hin befindet sich eine rund zwei Meter breite Nischenöffnung, vermutlich ein unterer Burgeingang. Die sechs bis acht Meter hohe und ebenfalls Buckelquaderverblendete äußere Umfassungsmauer bildet heute die Basis der Schlossbauten. Der Bergfried hat im inneren Mauerwerk des Erdgeschosses eine nordwärts gerichtet Öffnung. Diese ist Zugang zu einem schmalen, zur Donau führenden Geheimgang, der wohl liegend oder kriechend genutzt wurde.

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    Name:
    Die Linie Sigmaringen-Spitzenberg entstand durch die Heirat von Ludwig I. dem Älteren von Sigmaringen (erw. 1083; † vor 1092) und Richinza, der Erbin von Spitzenberg, Tochter Bertholds I. von Zähringen, dem Herzog von Kärnten von 1061 bis 1077 und Markgraf von Verona.

    Familie/Ehepartner: Adelheid. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 593. Graf Ludwig III. von Spitzenberg (I. von Helfenstein)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 1200.
    2. 594. Gottfried von Spitzenberg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1132; gestorben am 8 Jul 1190 in Antiochia.

  29. 364.  Mechthild von MörsbergMechthild von Mörsberg Graphische Anzeige der Nachkommen (221.Adalbert11, 137.Eberhard10, 90.Eberhard9, 59.Hedwig8, 37.Brigida7, 20.Gisela6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in Burg Mörsberg; gestorben am 12 Mrz 1152/80.

    Mechthild heiratete Graf Meginhard von Sponheim in Datum unbekannt. Meginhard wurde geboren in cir 1085; gestorben in cir 1135. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 595. Gottfried (I.?) von Sponheim  Graphische Anzeige der Nachkommen

  30. 365.  Graf Heinrich I. von ArnsbergGraf Heinrich I. von Arnsberg Graphische Anzeige der Nachkommen (222.Ida11, 138.Friedrich10, 91.Konrad9, 61.Bernhard8, 39.Hermann7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1128; gestorben am 4 Jun 1200 in Arnsberg.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: 1170, Stift Wedinghausen; Stifter des Prämonstratenser-Chorherrenstift Wedinghausen https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Wedinghausen
    • Titel (genauer): cir 1154-1185, Grafschaft Arnsberg; Graf von Arnsberg

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_I._(Arnsberg)

    Heinrich von Arnsberg (* um 1128; † 4. Juni 1200 in Arnsberg) war etwa von 1154 bis 1185 Regent der Grafschaft Arnsberg.

    Herkunft und Familie
    Heinrich war der Sohn des Grafen Gottfried I. von Cuyk und der Ida von Werl-Arnsberg, der Erbtochter von Graf Friedrich I. Mit seiner Frau Ermengard hatte er vier Kinder. Die Tochter Adelheid war Äbtissin des Damenstifts Meschede. Eine zweite Tochter mit unbekanntem Namen heiratete Thiemo II. Graf von Soest-Hoenrode (anderswo wird ein Otto von Bentheim genannt). Hinzu kam der erstgeborene Sohn, Heinrich II. genannt. Dieser wurde auch verschiedentlich als Graf von Arnsberg bezeichnet. Das eigentliche Erbe als regierender Graf trat allerdings der zweite Sohn, der spätere Gottfried II., an.

    Erste Regentenjahre
    Noch zu Lebzeiten seines Vaters führte Heinrich 1145 eine Fehde mit dem Grafen Volkwin von Schwalenberg-Waldeck. Der Hintergrund war, dass sich die Ansässigen um das Kloster Obermarsberg gegen den dortigen Abt aufgelehnt hatten. Während dieser mit dem Waldecker ein Bündnis abschloss, wurden die Einwohner von Heinrich unterstützt, dem und seinen Truppen sie die Tore öffneten. Ziel Heinrichs war es, die strategisch wichtige Siedlung an der Stelle der alten Eresburg in seinen Besitz zu bringen. Die Pläne zerschlugen sich, nachdem die Gegner die Befestigungen gestürmt hatten und Heinrich zum Abzug zwangen.

    In den nächsten Jahren weilte Heinrich wie schon sein Vater an der Seite der Kaiser. Als im April 1152 Friedrich Barbarossa in Soest war, befand sich in seiner Umgebung Henricus comes de Arnesberg, im selben Jahr war sein Bruder Friedrich im kaiserlichen Hoflager in Köln. Daneben war der Graf auch in der Umgebung von Erzbischof Rainald von Dassel und seines Verwandten Heinrich des Löwen anzutreffen.

    Folgen des Brudermordes
    Bei den Fürsten fiel er jedoch durch den Mord an seinem Bruder in Ungnade. Der Bruder, ebenfalls mit Namen Heinrich, hatte möglicherweise Erbansprüche auf die Grafschaft Rietberg als einer selbstständigen Herrschaft erhoben. Sein Bruder ließ ihn gefangen nehmen und bis zu dessen Tod im Jahr 1165 einkerkern.

    Der Erzbischof von Köln und Heinrich der Löwe (in seiner Eigenschaft als Herzog von Sachsen) traten als Rächer auf. Ihnen schlossen sich weitere Bischöfe Westfalens an. Zusammen belagerten sie 1166 die Burg Arnsberg. Diese wurde erobert und zerstört.

    Der Graf konnte entkommen und schaffte es, seine Herrschaft durch Selbstdemütigung vor dem Kölner Erzbischof zu behaupten. Graf Heinrich musste dem Erzbischof erhebliche Zugeständnisse machen und war, wenn auch nicht de jure, so doch de facto ein Vasall des Kirchenfürsten. Eine für die Region positive Folge des Mordes war um 1170 das zur Sühne gegründete Prämonstratenserstift Wedinghausen.

    Grenzen der Selbstständigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    An der gewalttätigen Politik Heinrichs änderte dies zunächst wenig. Im Jahr 1172 ließ er seinen Schwiegersohn gefangen nehmen, der ebenfalls gewisse Ansprüche stellte. Erst nachdem dieser versprochen hatte, außer der Mitgift nichts mehr zu fordern, wurde er freigelassen. Für den übersteigerten Machtanspruch spricht auch, dass sich Heinrich in einer Urkunde von 1175 als „von Gottes Gnaden Graf zu Arnsberg“ bezeichnete.

    Allerdings fielen in die Zeit Heinrichs für die zukünftige Entwicklung der Grafschaft nachteilige Entwicklungen. Als Folge des Konflikts mit Friedrich I. verlor Heinrich der Löwe das Herzogtum Sachsen. Als Herzogtum Westfalen fielen Teile davon an den Kurfürsten von Köln. Anders als die Sachsenherzöge, die sich in die Herrschaft der Grafen und anderen Adeligen kaum eingemischt hatten, begannen die Erzbischöfe in Westfalen eine eigene Territorialherrschaft zu etablieren. Damit nahm mittelfristig der Druck des Erzbistums auf die Grafschaft Arnsberg weiter zu, zumal die Bischöfe an den Grenzen befestigte Burgen und Städte errichten ließen. Auch wenn die Grafschaft Arnsberg sich behaupten konnte, gab der Herzogstitel den Kölner Bischöfen doch erhebliche Rechte auch innerhalb des Arnsberger Territoriums. So konnten sie zur Wahrung des Landfriedens die Neuanlage von Burgen und Stadtgründungen untersagen. Die Gelnhäuser Urkunde, in dem Heinrich der Löwe seine herzoglichen Rechte verlor, wurde auch von Graf Heinrich besiegelt. Er hat sogar in der Folgezeit den Kölner Erzbischof unterstützt, als sich Heinrich der Löwe weigerte, die Bedingungen anzuerkennen.

    Letzte Jahre
    Im Jahr 1185 schenkte Graf Heinrich dem Stift Wedinghausen beträchtlichen Besitz wie das Eichholz, das unmittelbar an das Kloster angrenzte, den Hof Evenho, den Hof Rumbeck und andere Ländereien. Gleichzeitig übertrug er die Herrschaft an seinen Sohn Gottfried. Im Jahr 1187 war Heinrich bei dem Reichstag in Worms anwesend und diente Kaiser Friedrich I. als Zeuge bei der Ausstellung von Urkunden. Später trat Heinrich als Laienbruder in das von ihm gestiftete Kloster ein und starb dort am 4. Juni 1200.

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    Zitat aus: https://www.wp.de/staedte/arnsberg/wedinghausen-grab-unter-schon-ausgegrabener-gruft-entdeckt-id216214739.html?fbclid=IwAR0vqVrKqXoE-KwSW1lP86UQA2Y67cd1VmIW5dnBJ1tkXb6tL3PMvN1t8cU

    KLOSTER WEDINGHAUSEN
    Grab unter bereits ausgegrabener Gruft in Arnsberg entdeckt

    Achim Gieseke 16.01.2019 - 07:30 Uhr

    Bei Ausgrabungen im Kloster Wedinghausen wurde ein weiteres Grab mit zahlreichen Knochen entdeckt. Archäologen stehen vor einem Rätsel.
    Die Ausgrabungen im Kloster Wedinghausen werden immer spannender und versprechen, dies auch noch lange Zeit zu bleiben. Jetzt gibt es eine neue Überraschung: Unter der erst im vergangenen Jahr im Kapitelsaal entdeckten ausgemalten Gruft haben die Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) ein weiteres Grab mit zahlreichen Knochen gefunden.

    Möglicherweise handelt es sich dabei nun tatsächlich um die sterblichen Überreste des Klostergründers Heinrich I, die man bislang in der zuerst entdeckten Gruft vermutet hatte. Wissenschaftliche Untersuchungen sollen Klarheit bringen.

    Wie in einem guten Krimi

    Es ist fast wie in einem guten Kriminalroman: Die Spannung wird dramaturgisch geschickt gesteigert, immer neue rätselhafte Geheimnisse tauchen aus der Vergangenheit auf. Doch es ist in den Gemäuern des Klosters Wedinghausen keine Regisseurin, kein Regisseur, die bzw. der das Drehbuch schreibt, sondern die Geschichte des Klosters selbst.

    „Wir hatten uns schon bei Entdeckung der ersten Gruft die Frage gestellt,“ sagt die für die Grabungen verantwortliche Dr. Bettina Heine-Hippler (LWL), „ob möglicherweise an dieser Stelle schon ein Vorgängergrab existiert hat.“

    Ein spätere Umbettung ist eher unwahrscheinlich

    Diese Vermutung war aufgekommen, so Heine-Hippler, weil die wunderbaren, nur noch in sehr wenigen anderen vergleichbaren Gräbern erhaltenen Ausmalungen dieser Qualität nach Einschätzung von Kunsthistorikern erst um 1320/1340 entstanden sind.

    „Vermutlich im Auftrag von Beatrix von Rietberg, die damit ihre Vorfahren ehren wollte.“ Klostergründer Graf Heinrich I. von Arnsberg ist jedoch bereits um 1200 verstorben. „Und es ist sehr unwahrscheinlich, dass er später nochmals umgebettet wurde.“

    Mittelalterarchäologe gibt den entscheidenden Hinweis

    Was zunächst eine in langer archäologischer Erfahrung begründete Ahnung ist, bestätigt sich dann: Ein von den Ausgräbern hinzugezogener, bereits im Ruhestand befindlicher Mittelalterarchäologe des LWL bemerkt, dass der Boden der vermeintlichen Grafengruft sehr locker ist und gibt damit den entscheidenden Hinweis.
    Daraufhin, erklärt Dr. Ing. Bettina Heine-Hippler, habe man zunächst die Gruft sofort statisch gesichert und dann in die Tiefe geschaut. „Und dort eine weitere Gruft voller Knochen entdeckt.“

    DNA-Analyse soll nun folgen

    Um endgültige Klarheit zu bekommen, sollen diese Knochen nun wissenschaftlich untersucht werden - per C14-Methode (Radiokohlenstoffdatierung), DNA-Analyse sowie einer anthropologischen Prüfung. Das volle Programm also. „Und wenn wir schließlich alle erforderlichen Kenntnisse haben, sind wir in der Lage, die Knochenfunde exakt zuordnen zu können.“

    Allerdings, so Heine-Hippler, „sind wir uns ganz sicher, dass es sich bei den drei Schädeln in dem Kopfsarkophag um die Schädel von Klostergründer Heinrich I, seinem Sohn Heinrich II. und dessen Ehefrau Ermengardis handelt.“

    Der Kopfsarkophag war 1804 bei Aufräumarbeiten im da schon aufgelösten Kloster in der Tumba entdeckt worden. Die Tumba wird im Frühjahr erneut geöffnet und der knöcherne Inhalt ebenfalls untersucht. „Denn das alles muss durch DNA-Tests wissenschaftlich untermauert werden.“

    Forschungsarbeiten werden weiter spannend bleiben

    Aber das ist noch längst nicht das Ende der rätselhaften Geschichten rund um das ehemalige Prämonstratenserkloster. Denn Dr. Bettina Heine-Hippler verspricht:

    „Hier sind wir noch lange nicht fertig mit den Forschungsarbeiten. Das wird weiter sehr spannend bleiben.“

    Heimatbund: 6000 Euro für DNA-Untersuchung

    Der Heimatbund beteiligt sich mit 6000 Euro an der Finanzierung der DNA-Proben aus dem Grafengrab. Dafür, so Vorsitzender Werner Bühner, habe man eigens Arnsberger Heimatfreunde, heimische Unternehmen und Institutionen um Spenden gebeten. Mit Erfolg.

    Der Wunsch des Heimatbundes im Gegenzug an den LWL: „Wir wollen dafür am dokumentarischen Teil der Ausgrabungsauswertungen beteiligt werden und Fotos und Dokumente bekommen.“ Denn die sind auch für Arnsberg von großer Bedeutung.

    Wichtig wäre Klärung der Verwandtschaftsverhältnisse

    Ein absolutes Highlight für den Heimatbund wäre hier die umfassende Erforschung der Verwandtschaftsverhältnisse der einst mächtigen Arnsberger Grafen in Deutschland und auch im europäischen Raum gemeinsam mit dem LWL. Eben per DNA-Untersuchungen. Denn die Arnsberger Grafen spielten im Mittelalter in der ersten politischen Liga:

    Arnsberger Grafen mischten in europäischer Politik mit

    „Schon Friedrich I. von Arnsberg, genannt der Streitbare, war ein Global Player und ein enger Freund des Kaisers Friedrich I. Barbarossa.“

    Auch des Streitbaren - übrigens wahrscheinlich begraben in der Propsteikirche - Nachkomme Heinrich I., der Klostergründer, habe in der europäischen Politik kräftig mitgemischt.

    Heimatbund will aktiv an der Klärung teilhaben

    Heinrich selbst wird von Barbarossa sogar offiziell als Verwandter bezeichnet. Daher wäre die Klärung der Verwandtschaftsverhältnisse für den Heimatbund und die mittelalterliche Geschichtsschreibung grundsätzlich von großer Bedeutung. „Diese Verbindungen würden wir daher gerne nachweisen oder zumindest daran aktiv teilhaben.“

    Ein Projekt, so Bühner, das an kein Zeitfenster gebunden und damit mit aller Gründlichkeit umsetzbar sei. „Dafür würden wir auch andere Organisationen um Unterstützung bitten, die wiederum von unserer Arbeit profitieren könnten.“

    Mehr (Fotos) unter dem Link oben


    Titel (genauer):
    Nachfolger wurde Heinrich I. Auch dieser weilte in den ersten Jahren seiner Herrschaft oft an der Seite der Kaiser, aber auch in der Umgebung von Erzbischof Rainald von Dassel und seines Verwandten Heinrich des Löwen. Bei den Fürsten fiel er jedoch durch den Mord an seinem Bruder in Ungnade. Erzbischof und Heinrich der Löwe (in seiner Eigenschaft als Herzog von Sachsen) traten als Rächer auf. Ihnen schlossen sich weitere Bischöfe Westfalens an. Zusammen belagerten sie 1166 Arnsberg und eroberten und zerstörten die Burg. Der Graf konnte entkommen. Als er verbannt werden sollte, griff Kaiser Friedrich I. ein und verhinderte die Vollstreckung der Strafe. Allerdings soll Friedrich dem Kölner Erzbischof Rainald von Dassel die Grafschaft zu Lehen aufgetragen haben und Heinrich soll von diesem wieder in seine Herrschaftsrechte eingesetzt worden sein.
    Graf Heinrich I. als Stifter des Klosters Wedinghausen
    Eine für die Region positive Folge des Mordes war die Gründungs des Prämonstratenserstifts Wedinghausen um 1170. Von der Tradition wurde die Gründung als Sühneakt aufgefasst. In den Quellen finden sich dazu allerdings keine Hinweise. Am Ende seines Lebens trat der Graf als Laienbruder in das Kloster ein und starb dort am 4. Juni 1200.
    In die Zeit Heinrichs fallen für die zukünftige Entwicklung der Grafschaft nachteilige Entwicklungen. Als Folge des Konflikts mit Friedrich I. verlor Heinrich der Löwe das Herzogtum Sachsen. Als Herzogtum Westfalen fielen Teile davon an das Erzstift Köln. Damit nahm mittelfristig der Druck des Erzbistums auf die Grafschaft Arnsberg weiter zu.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Arnsberg

    Familie/Ehepartner: Ermengard von Freusburg. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 596. Alverada? von Arnsberg  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 597. Äbtissin Adelheid von Arnsberg  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 598. Graf Heinrich II. von Arnsberg (von Rietberg)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1207; wurde beigesetzt in Kloster Wedinghausen.
    4. 599. Graf Gottfried II. von Arnsberg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1157; gestorben in 1235.

  31. 366.  von Arnsbergvon Arnsberg Graphische Anzeige der Nachkommen (222.Ida11, 138.Friedrich10, 91.Konrad9, 61.Bernhard8, 39.Hermann7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    Name:
    Cuyk auch Cuijk oder Kuik ist der Name eines erloschenen niederländischen Dynastengeschlechts. Sie nannten sich zunächst nach ihrem Allodialbesitz in Geldermalsen van Malsen[1] um sich nach der Übernahme der reichsunmittelbaren Herrschaft, Baronie oder Land Cuyk sich nach diesem Besitz zu nennen. Sie erscheinen in den Quellen meist als Freiherren teilweise auch als Grafen.[2] Das Geschlecht war zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert einflussreich. Mitglieder der Familie waren in der Umgebung einiger Kaiser zu finden und standen in Konflikten mit den Grafen von Holland. Als Familie des Stiftsadels kamen zwei Bischöfe und andere bedeutende Geistliche aus dem Geschlecht. Ihr Einfluss beruhte auf ihrem Allodialbesitz, Lehnsbesitz, der Übernahme bedeutender Ämter und dem Zusammenhalt der Familie.[3] Durch Heirat kam 1132 die Grafschaft Arnsberg im südlichen Westfalen an die Familie. Dort herrschte fortan die Nebenlinie Cuyk-Arnsberg. Insbesondere durch die Stärke der Herzöge von Brabant verlor der niederländische Familienzweig an Bedeutung und musste den Besitz zu Lehen nehmen.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Cuyk

    Familie/Ehepartner: Graf Hermann II von Virneburg. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 600. Graf Gottfried von Virneburg  Graphische Anzeige der Nachkommen

  32. 367.  Äbtissin Adelheid von Sommerschenburg Graphische Anzeige der Nachkommen (224.Liutgard11, 141.Rudolf10, 92.Oda9, 62.Hermann8, 40.Rudolf7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1130; gestorben am 1 Mai 1184 in Stitskirche St. Servatius, Quedlinburg.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: ab 1152, Stift Gandersheim; Äbtissin von Gandersheim
    • Beruf / Beschäftigung: ab 1160, Stitskirche St. Servatius, Quedlinburg; Äbtissin von Quedlinburg

    Notizen:

    Adelheid IV., geboren als Adelheid von Sommerschenburg (* um 1130; † 1. Mai 1184 in Quedlinburg) war von 1152/53 an Äbtissin von Gandersheim und ab 1160/61 zusätzlich als Adelheid III. Äbtissin des Damenstifts in Quedlinburg.

    Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Adelheid wurde als Tochter des sächsischen Pfalzgrafen Friedrich II. von Sommerschenburg und dessen Gemahlin Luitgard, geborene von Stade, geboren. Ihr Bruder war Adalbert († 1179), der letzte Pfalzgraf aus dieser Familie. Nach Annullierung der elterlichen Ehe (wegen zu naher Verwandtschaft) im Jahr 1144[1] wurde sie von ihrer Großmutter der Gräfin Richardis von Stade, geborene von Sponheim-Freckleben, in die Obhut der heiligen Hildegard von Bingen in das Kloster Disibodenberg gegeben. Gemeinsam mit dieser ging sie im Jahr 1151 in das neu gegründete Kloster Rupertsberg auf dem Rupertsberg bei Bingen.[2][1]

    Mit Zustimmung Hildegards von Bingen wurde Adelheid im Jahr 1152 oder 1153 zur Äbtissin von Gandersheim gewählt und durch Bischof Bernhard von Paderborn wurde die Benediktion erteilt.[1] Diese Einsetzung erfolgte, nachdem ihr Vater Friedrich II. durch den König Friedrich I., Barbarossa zum Hochvogt des Reichsstiftes Gandersheim ernannt worden war. Im Jahr 1160/61 wurde ihr zusätzlich das Abbatiat für das Stift in Quedlinburg übertragen. Dort verbrachte sie von nun an den Großteil ihrer Zeit. Das Stift in Gandersheim, das bereits dreimal abgebrannt war, ließ sie 1168 neu errichten und nahm die Weihe für die dortige Stiftskirche vor. Bis zum Jahr 1167 stand sie mit Hildegard von Bingen weiterhin im Briefwechsel. Erhalten sind auch Siegel und Münzen von Adelheid, die 1184 ihre letzte Ruhestätte in Quedlinburg fand.[2]

    Mehr unter folgendem Link..

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Adelheid_IV._von_Sommerschenburg

    Beruf / Beschäftigung:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Stift_Gandersheim

    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Äbtissinnen_von_Gandersheim

    Beruf / Beschäftigung:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Stift_Quedlinburg


  33. 368.  Arnold von AltenaArnold von Altena Graphische Anzeige der Nachkommen (226.Eberhard11, 142.Adolf10, 93.Adelheid9, 63.Ida8, 41.Bernhard7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am vermutlich vor 1150; gestorben in 03 Mai 1206/1207 oder 1209.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Altena; Graf von Altena
    • Wohnort: Burg Altena

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Arnold_von_Altena

    Arnold von Altena (* vermutlich vor 1150; † 3. Mai 1206, 1207 oder 1209) war Graf von Altena und ein Sohn von Eberhard I. von Berg-Altena.

    Er ließ zusammen mit seinem Bruder, dem Kölner Erzbischof Adolf I., die Isenburg bei Hattingen errichten und verfügte über viele Liegenschaften. Er gilt als Begründer der Berg-Altenaer Linie Isenberg.
    Sein Sohn Friedrich von Isenberg ging als einer der Mörder des Erzbischofs Engelbert I. von Köln in die Geschichte ein. Weitere Söhne waren der Bischof von Osnabrück Engelbert I. von Isenberg und der Bischof von Münster Dietrich III. von Isenberg. Auch diese waren in den Mord verwickelt.

    Ehe
    Arnold heiratete Mechthild, Tochter von Florenz III. von Holland.


    Siehe auch
    • Grafen von Hövel
    • Grafschaft Altena
    Weblinks
    • Veröffentlichungen zu Arnold von Altena im Opac der Regesta Imperii

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Altena

    Wohnort:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Altena

    Familie/Ehepartner: Mechthild von Holland. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 601. Friedrich von Isenberg (von Altena)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 1193; gestorben am 14 Nov 1226 in Köln, Nordrhein-Westfalen, DE.
    2. 602. Agnes von Altena  Graphische Anzeige der Nachkommen

  34. 369.  Oda von Berg-AltenaOda von Berg-Altena Graphische Anzeige der Nachkommen (226.Eberhard11, 142.Adolf10, 93.Adelheid9, 63.Ida8, 41.Bernhard7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1145; gestorben in 1224.

    Oda heiratete Graf Simon I. von Tecklenburg in Datum unbekannt. Simon (Sohn von Graf Heinrich I. von Tecklenburg und Eilike (Heilwig) von Oldenburg) wurde geboren in cir 1140; gestorben am 8 Aug 1202. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 603. Oda von Tecklenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1180; gestorben am 5 Apr 1221.
    2. 604. Graf Otto I. von Tecklenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1185; gestorben am 11 Sep 1263.

  35. 370.  Adolf III. von BergAdolf III. von Berg Graphische Anzeige der Nachkommen (227.Engelbert11, 142.Adolf10, 93.Adelheid9, 63.Ida8, 41.Bernhard7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in Spätestens 1175; gestorben am 7 Aug 1218 in Damiette, Ägypten.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_III._(Berg)

    Adolf III. von Berg (* spätestens 1175; urkundlich 1194–1218; † 7. August 1218 vor Damiette in Ägypten) war von 1189 bis 1218 Graf von Berg.

    Leben
    Adolf war ein Sohn von Engelbert I. von Berg und Margarethe, Tochter des Heinrich I. von Geldern. Sein jüngerer Bruder war Erzbischof Engelbert I. von Köln.

    Nachdem Adolfs Vater 1189 auf dem Dritten Kreuzzug gestorben war, wurde Adolf Graf von Berg. Seine Regierungsjahre fielen in die Zeit kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen der staufischen und welfischen Partei. Er wechselte mehrfach die Seiten, stritt einmal für den Welfen Otto IV., den Sohn Heinrichs des Löwen, den Adolfs Vetter, der Kölner Erzbischof Adolf von Altena, zum deutschen König erhoben hatte, ein andermal für den Staufer Philipp von Schwaben, den Sohn Barbarossas, schloss sich endlich dem jungen Staufer Friedrich II. an, der 1212 in Konstanz auf deutschem Boden erschien. Auch diesmal stand er wieder auf der richtigen Seite. Der Staufer zeigte sich mit der Wahl seines Bruders Engelbert I. von Köln zum Kölner Erzbischof erkenntlich.

    Adolf nahm 1212 am Albigenserkreuzzug teil. Drei Jahre später belagerte und eroberte Adolf die Kaiserpfalz Kaiserswerth, in der Otto IV. die staufisch gesinnten, rheinisch-westfälischen Bischöfe, u. a. den Münsteraner Bischof Otto I. von Oldenburg, gefangen hielt. Adolfs Parteinahme entschied den Thronstreit zugunsten Kaiser Friedrichs II.

    1218 brach Adolf zum Fünften Kreuzzug ins Heilige Land auf, wo er wohl aufgrund der drei Jahre zuvor durchgeführten, erfolgreichen Belagerung der Kaiserpfalz Kaiserswerth zum Kommandanten der rheinischen und friesischen Belagerungstruppen vor Damiette im Nildelta wurde. Adolf starb dort in einem Feldlager am 7. August 1218 an einer Seuche. Da er nur seine Tochter Irmgard hinterließ, übernahm sein Bruder, der Kölner Erzbischof Engelbert I., die Grafschaft Berg kraft des Kölner Dukates über Niederlothringen. Nicht aufgrund seiner direkten Verwandtschaft zog er die Grafschaft Berg ein, sondern weil ein sogenannter Heimfall nach Lehnrecht vorlag.[1] Nach Engelberts Ermordung im Jahr 1225, mit der das erste Bergische Grafenhaus im Mannesstamm ausstarb, wurde Heinrich IV. von Limburg, der Ehemann von Adolfs Tochter Irmgard, Graf von Berg.

    Adolf heiratete Bertha von Sayn (?) in Spätestens 1204. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 605. Irmgard von Berg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in spätestens 1204; gestorben in 11 bis 13 Aug 1248 oder 1249.

  36. 371.  Friedrich von Isenberg (von Altena)Friedrich von Isenberg (von Altena) Graphische Anzeige der Nachkommen (228.Arnold11, 143.Eberhard10, 93.Adelheid9, 63.Ida8, 41.Bernhard7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in vor 1193; gestorben am 14 Nov 1226 in Köln, Nordrhein-Westfalen, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Isenberg; Graf von Isenberg
    • Wohnort: Burg Isenburg, Hattingen

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Berg

    Zweig Altena-Isenberg-Limburg

    Entwicklung
    Arnold von Altena, der ältere Sohn Eberhards, ließ die Isenburg bei Hattingen errichten und begründete die Linie Isenberg, zu deren Besitz das Gebiet der späteren Grafschaft Limburg gehörte. Arnolds Sohn aus der Ehe mit Mechtild zu Styrum war Friedrich von Isenberg, der 1225 einen Überfall auf seinen Onkel 2. Grades, den Erzbischof Engelbert I. von Köln, anzettelte, bei dem dieser erschlagen wurde. Dafür wurde Friedrich hingerichtet. Dessen Sohn, Graf Dietrich von Altena-Isenberg (* um 1215; † 1301), setzte mit Hilfe seines Onkels, Herzog Heinrich IV. von Limburg, der durch Engelberts Tod Graf von Berg wurde, seine Erbansprüche in den Isenberger Wirren militärisch durch und erhielt 1242 einen kleinen Teil des väterlichen Territoriums zwischen Ruhr, Lenne und Hönne. Er nannte sein dortiges Schloss Limburg und sich selbst danach auch Graf von Limburg, in Erinnerung an die Familie seiner Mutter Sophie aus dem Hause der Herzöge von Limburg und Niederlothringen, vielleicht auch zur vorsorglichen Begründung von Erbansprüchen. Denn das Herzoghaus erlosch 1283, was den Limburger Erbfolgestreit auslöste, in den Dietrich verwickelt war. Herzog Johann I. von Brabant stürmte dabei 1288 die Hohenlimburg und zwang Dietrich mit seiner Familie zur Flucht nach Styrum, wo dieser gemeinsam mit seinem Sohn Eberhard ein altes königliches Hofgut besaß, auf dem er 1289 ein erstes Burghaus mit Befestigung errichtete, das Schloss Styrum. In der Herrschaft Styrum und auf Schloss Broich bildeten sich im 13. und 14. Jahrhundert die Nebenlinien der Grafen von Limburg-Stirum und der Grafen von Limburg-Broich (letztere 1372 erloschen).

    Titel (genauer):
    Die Grafen von Isenberg waren eine Nebenlinie der Grafen von Altena-Berg.
    Um das Jahr 1175 kam es zu Konflikten zwischen Arnold und Friedrich von Altena um das Erbe des Vaters Everhard von Altena. In der Folge kam es zur Spaltung in die Linien Altena-Isenberg und Altena-Mark.
    Graf Arnold von Altena, der zunächst die Burg Nienbrügge als Hauptsitz besaß, ließ vor dem Jahr 1200 in der Nähe von Hattingen die Burg Isenberg errichten. Diese hatte verschiedene Funktionen. Sie war einerseits Landesburg des Erzstifts Köln wie auch Sitz der Grafen von Isenberg. Nach dieser Burg hat sich Arnold später auch benannt. Die Grafen von Isenberg hatten neben ihrem verstreuten Allodialbesitz die Vogtei über die Güter des Stift Essen inne. Außerdem hatten sie wichtige Ortsvogteien für das Kloster Werden inne.
    Der bekannteste Vertreter der Familie war Graf Friedrich von Isenberg, verheiratet mit Sophie von Limburg. Nach einer von ihm 1221 veranlassten Vogteirolle besaß er 36 Oberhöfe mit 1440 Bauernhöfen in mehr als 900 Orten.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Isenberg_(Adelsgeschlecht)



    Zweig Altena-Isenberg-Limburg

    Entwicklung
    Arnold von Altena, der ältere Sohn Eberhards, ließ die Isenburg bei Hattingen errichten und begründete die Linie Isenberg, zu deren Besitz das Gebiet der späteren Grafschaft Limburg gehörte. Arnolds Sohn aus der Ehe mit Mechtild zu Styrum war Friedrich von Isenberg, der 1225 einen Überfall auf seinen Onkel 2. Grades, den Erzbischof Engelbert I. von Köln, anzettelte, bei dem dieser erschlagen wurde. Dafür wurde Friedrich hingerichtet. Dessen Sohn, Graf Dietrich von Altena-Isenberg (* um 1215; † 1301), setzte mit Hilfe seines Onkels, Herzog Heinrich IV. von Limburg, der durch Engelberts Tod Graf von Berg wurde, seine Erbansprüche in den Isenberger Wirren militärisch durch und erhielt 1242 einen kleinen Teil des väterlichen Territoriums zwischen Ruhr, Lenne und Hönne. Er nannte sein dortiges Schloss Limburg und sich selbst danach auch Graf von Limburg, in Erinnerung an die Familie seiner Mutter Sophie aus dem Hause der Herzöge von Limburg und Niederlothringen, vielleicht auch zur vorsorglichen Begründung von Erbansprüchen. Denn das Herzoghaus erlosch 1283, was den Limburger Erbfolgestreit auslöste, in den Dietrich verwickelt war. Herzog Johann I. von Brabant stürmte dabei 1288 die Hohenlimburg und zwang Dietrich mit seiner Familie zur Flucht nach Styrum, wo dieser gemeinsam mit seinem Sohn Eberhard ein altes königliches Hofgut besaß, auf dem er 1289 ein erstes Burghaus mit Befestigung errichtete, das Schloss Styrum. In der Herrschaft Styrum und auf Schloss Broich bildeten sich im 13. und 14. Jahrhundert die Nebenlinien der Grafen von Limburg-Stirum und der Grafen von Limburg-Broich (letztere 1372 erloschen).
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Berg

    Wohnort:
    Die Isenburg in Hattingen, in alten Urkunden Burg Isenberg genannt, wurde für Arnold von Altena (1173–1209) auf dem Isenberg westlich der Stadt in den Jahren 1193 bis 1199 errichtet. 1225 zerstört, ist die Spornburg heute als Ruine auf einem steilen Felssporn oberhalb der Hattinger Ruhrschleife erhalten. Innerhalb der Ruinen steht das Landhaus Custodis aus dem 19. Jahrhundert.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Isenburg_(Hattingen)

    Gestorben:
    Hingerichtet:
    Wegen des Mordes an seinem Onkel 2. Grades, dem Erzbischof Engelbert, zu Köln gerädert.

    Friedrich heiratete Sophie von Limburg in cir 1214. Sophie (Tochter von Herzog Walram IV. von Limburg und Kunigunde von Monschau) gestorben in 1226. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 606. Dietrich (Diderik) von Isenberg (von Altena)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1215; gestorben am 1299 oder 1301.
    2. 607. Sophie von Isenberg (von Altena)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 1292.
    3. 608. von Isenberg (von Altena)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  37. 372.  Agnes von AltenaAgnes von Altena Graphische Anzeige der Nachkommen (228.Arnold11, 143.Eberhard10, 93.Adelheid9, 63.Ida8, 41.Bernhard7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Familie/Ehepartner: Graf Christian II. von Oldenburg. Christian (Sohn von Graf Moritz I. von Oldenburg und Salome von Hochstaden-Wickrath) wurde geboren in vor 1209; gestorben in 1233. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 609. Graf Johann I. von Oldenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1204; gestorben in cir 1270.

  38. 373.  Oda von TecklenburgOda von Tecklenburg Graphische Anzeige der Nachkommen (229.Oda11, 143.Eberhard10, 93.Adelheid9, 63.Ida8, 41.Bernhard7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1180; gestorben am 5 Apr 1221.

    Notizen:

    Name:
    Oda von Tecklenburg war die zweite Tochter des Grafen Simon I. von Tecklenburg und der Gräfin Oda von Berg-Altena.

    Familie/Ehepartner: Hermann II. von der Lippe. Hermann wurde geboren in 1175 in Lippe (heute Lippstadt); gestorben am 25 Dez 1229 in Schlachtfeld Hasbergen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 610. Bernhard III. von der Lippe  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1194; gestorben in cir 1265.
    2. 611. Heilwig von der Lippe  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1200; gestorben in zw 1248 und 1250.
    3. 612. Oda zur Lippe  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1210; gestorben am 17 Sep 1262; wurde beigesetzt in Klosters Marienfeld.

  39. 374.  Graf Otto I. von TecklenburgGraf Otto I. von Tecklenburg Graphische Anzeige der Nachkommen (229.Oda11, 143.Eberhard10, 93.Adelheid9, 63.Ida8, 41.Bernhard7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1185; gestorben am 11 Sep 1263.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Tecklenburg; Graf von Tecklenburg

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_I._(Tecklenburg)

    Otto I. von Tecklenburg (* um 1185; † 11. September 1263) war von 1202 bis 1263 Graf von Tecklenburg.

    Leben
    Otto I. wurde als Sohn von Simon I. von Tecklenburg und Oda von Altena geboren. Er folgte seinem Vater 1202 als Graf von Tecklenburg unter der Vormundschaft seiner Mutter und verschaffte seinem Bruder Adolf das Bistum Osnabrück. Er machte 1214 die Schlacht bei Bouvines gegen Frankreich mit, wurde gefangen und musste sich König Friedrich II. unterwerfen.

    1217–1219 war er als Begleiter des Bischofs von Münster in Ägypten und beteiligte sich am Kreuzzug von Damiette. Er gab dem Mörder des Erzbischofs Engelbert von Köln, seinem Vetter Friedrich von Isenberg, Asyl, wurde 1225/26 geächtet und gebannt, verlor Iburg und die Vogtei Osnabrück, verhinderte aber geschickt die geplante Zerschlagung seiner Herrschaft durch die Erzbischöfe von Köln und die Bischöfe von Osnabrück. Er provozierte mit wilden Fehden gegen diese, die Bischöfe von Münster und die Grafen von Ravensberg erste westfälische Städtebündnisse, trat andererseits 1225 dem Rheinischen Städtebund bei.

    Otto I. war trotz seiner Fehdelust ein bedeutender Verwalter und Organisator und sicherte das Land mit Burgenbauten. Er arrondierte durch Kauf und Tausch das Kerngebiet Tecklenburg, erwarb Zoll- und Münzrechte und verpfändete die Vogtei von Malgarten an dieses Kloster, ein weiterer wichtiger Verlust. Erstmals 1246 tauchte in den Quellen „Dominium de Tekeneburch“ auf als Ausdruck weitgehend vollzogener Territorialisierung seiner Herrschaft. 1231 musste er die Erwerbungen des Vaters weitgehend zurückgeben und stützte sich besonders auf Oldenburg und Rietberg. Er siegte 1246 erneut über Ravensberg und den Bischof von Münster, die beunruhigt waren über die weitere Machterweiterung durch den Erwerb von Vechta und Vlotho und gewann alles zurück. Er war ab 1248 kaum noch aktiv, wohl innerlich gebrochen durch den Tod seines Sohnes Heinrich, der kinderlos geblieben war.

    Nach Ottos Tod teilten sich seine beiden Schwiegersöhne Otto II. von Bentheim und Heinrich von Oldenburg seine Hinterlassenschaft. Otto erhielt die Nordlande, Heinrich die südlichen Besitzungen. Als Heinrich von Oldenburg 1268 kinderlos verstarb, erbte Otto II. von Bentheim auch dessen Teil der Grafschaft Tecklenburg. Er nannte sich daraufhin Otto II. von Tecklenburg und regierte bis 1284.

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Tecklenburg war ein Territorium des Heiligen Römischen Reichs. Sie lag im westfälischen Reichskreis und war 330 km² groß. Seit 1707 war die Grafschaft ein Teil von Brandenburg-Preußen.
    Um die Burg Tecklenburg im Südwesten von Osnabrück bauten Ekbert I. und die folgenden Grafen von Tecklenburg ein ausgedehntes Herrschaftsgebiet zwischen den Flüssen Hunte und Ems auf. Bis 1173 besaßen die Grafen die Vogtei über das Bistum Münster. Zwischen 1180 und 1236 waren sie auch im Besitz der Vogtei des Bistums Osnabrück. In dieser Zeit war die Grafschaft neben der konkurrierenden Grafschaft Ravensberg die stärkste Macht in diesem Raum. In den Auseinandersetzungen um die Macht auf Reichsebene im 12. und 13. Jahrhundert waren die Tecklenburger Anhänger von Lothar von Süpplingenburg und der Welfen. Simon I. erwarb 1189 die Herrschaft Ibbenbüren.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Tecklenburg

    Otto heiratete Mechthild von Holstein-Schauenburg in Datum unbekannt. Mechthild (Tochter von Adolf III. von Schauenburg (von Holstein) und Adelheid von Querfurt) wurde geboren in cir 1190; gestorben in cir 1264. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 613. Heinrich III. von Tecklenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1247/1248.

  40. 375.  Graf Heinrich II. von SchwarzburgGraf Heinrich II. von Schwarzburg Graphische Anzeige der Nachkommen (232.Günter11, 144.Gisela10, 93.Adelheid9, 63.Ida8, 41.Bernhard7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben am 20 Feb 1236.

    Notizen:

    Name:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Stammliste_des_Hauses_Schwarzburg#a

    Heinrich heiratete Irmgard von Weimar-Orlamünde in 1211. Irmgard (Tochter von Graf Siegfried III. von Weimar-Orlamünde und Prinzessin Sophia von Dänemark) gestorben in nach 1222. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 614. Graf Heinrich III. von Schwarzburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1219; gestorben in zw 11 Jun 1258 und 24 Okt 1259.
    2. 615. Graf Günter IV. (VII.) von Schwarzburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 1217 und 1227; gestorben in zw 19 Sep 1275 und 25 Sep 1278; wurde beigesetzt in Kloster Ilm.
    3. 616. Ermengard von Schwarzburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 22 Mrz 1274.

  41. 376.  Graf Günther III. von SchwarzburgGraf Günther III. von Schwarzburg Graphische Anzeige der Nachkommen (232.Günter11, 144.Gisela10, 93.Adelheid9, 63.Ida8, 41.Bernhard7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1150; gestorben in nach 31 Mrz 1223.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Schwarzburg (1203–1216) Graf von Kevernburg (1208) Pfandherr von Saalfeld (1208)

    Notizen:

    Name:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Stammliste_des_Hauses_Schwarzburg#a

    Familie/Ehepartner: Dietburg von Anhalt. Dietburg wurde geboren in cir 1169; gestorben in 1228. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 617. Günther V. von Schwarzburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in zw 10 Apr 1273 und 18 Apr 1275.

  42. 377.  Luitgard von Schwarzburg-KäfernburgLuitgard von Schwarzburg-Käfernburg Graphische Anzeige der Nachkommen (232.Günter11, 144.Gisela10, 93.Adelheid9, 63.Ida8, 41.Bernhard7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in cir 1195/1200.

    Luitgard heiratete Burggraf Gebhard IV von Querfurt in cir 1185/1190. [Familienblatt] [Familientafel]


  43. 378.  Erzbischof Albrecht von Schwarzburg-KäfernburgErzbischof Albrecht von Schwarzburg-Käfernburg Graphische Anzeige der Nachkommen (232.Günter11, 144.Gisela10, 93.Adelheid9, 63.Ida8, 41.Bernhard7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1170; gestorben am 15 Okt 1232 in Cividale del Friuli.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Domherr zu Magdeburg (1192) Propst von St. Maria ad Gradus (Mainz) Dompropst (1200)
    • Titel (genauer): 1205 bis 1232, Erzbistum Magdeburg; 18. Erzbischof von Magdeburg

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Das Erzbistum Magdeburg (968 bis zur Reformation) ist ein untergegangenes historisches Bistum. Der Territorialbesitz des Bistums, das Erzstift Magdeburg, wurde 1648 in das Herzogtum Magdeburg umgewandelt und 1680 dem Kurfürsten von Brandenburg unterstellt.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Erzbistum_Magdeburg


  44. 379.  Graf Ludolf II. von Hallermund (von Schwarzburg)Graf Ludolf II. von Hallermund (von Schwarzburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (232.Günter11, 144.Gisela10, 93.Adelheid9, 63.Ida8, 41.Bernhard7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1180; gestorben am 15 Nov 1255; wurde beigesetzt in Kloster Loccum.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Hallermund; Graf von Hallermund
    • Wohnort: Burg Hallermund

    Notizen:

    Name:
    Urkundlich 1195

    Titel (genauer):
    Grafschaft Hallermund (auch Hallermünde oder Hallermunt) war zwischen dem 12. Jahrhundert und dem 15. Jahrhundert eine Reichsgrafschaft im hannoverschen Fürstentum Calenberg. Im 18. Jahrhundert wurde die Reichsgrafschaft wieder errichtet.
    Nachdem ein Graf von Hallermund 1191 im Dritten Kreuzzug gestorben war und die zuvor an den Bischof von Hildesheim verpfändete Burg nicht wieder eingelöst wurde,[1] fiel diese an die Grafen von Kevernburg in Schwarzburg. Sie gründeten in Hallermund eine Seitenlinie.
    Die Grafschaft bestand aus Allod und Lehensbesitz des Hochstifts Minden. Sie umfasste ein Herrschaftsgebiet von nur 55 km². Das Kerngebiet lag zwischen Springe (wo die Haller entspringt) und Nordstemmen (wo die Haller in die Leine mündet), mit dem Hauptort Eldagsen. Auch in Heinde besaßen sie einen Hof, der mit der Heirat von Agnes von Hallermund mit Henning von Wallmoden auf diesen überging. Bei Barneberg waren sie ebenfalls begütert. Herrschaftssitz war die Burg Hallermund im Kleinen Deister.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Hallermund

    Wohnort:
    Die Burg Hallermund ist mit ihren spärlichen Resten ein Burgstall etwa 2,5 km südlich von Springe in der Region Hannover in Niedersachsen. Bei der 1189 erstmals erwähnten Höhenburg handelte es sich um das Herrschaftszentrum der Grafschaft Hallermund. Die zur Raubritterburg gewordene Anlage wurde 1435 bei einer Fehde geschleift und nicht mehr aufgebaut. Ihre wenigen Reste liegen innerhalb des ummauerten Sauparks Springe und sind zu den Öffnungszeiten des Parks zugänglich.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Hallermund

    Ludolf heiratete in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Gräfin Kunigunde von Pyrmont. Kunigunde wurde beigesetzt am 6 Jul 1256. [Familienblatt] [Familientafel]


  45. 380.  Erzbischof Wilibrand von Schwarzburg-KäfernburgErzbischof Wilibrand von Schwarzburg-Käfernburg Graphische Anzeige der Nachkommen (232.Günter11, 144.Gisela10, 93.Adelheid9, 63.Ida8, 41.Bernhard7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1180; gestorben am 5 Apr 1252.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Propst zu Bibra (1209–1210) Propst von St. Nicolai zu Magdeburg (1212–1225) Dompropst (1233)
    • Titel (genauer): 1235 bis 1253, Erzbistum Magdeburg; 20. Erzbischof von Magdeburg

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Das Erzbistum Magdeburg (968 bis zur Reformation) ist ein untergegangenes historisches Bistum. Der Territorialbesitz des Bistums, das Erzstift Magdeburg, wurde 1648 in das Herzogtum Magdeburg umgewandelt und 1680 dem Kurfürsten von Brandenburg unterstellt.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Erzbistum_Magdeburg


  46. 381.  Adolf III. von Schauenburg (von Holstein)Adolf III. von Schauenburg (von Holstein) Graphische Anzeige der Nachkommen (233.Mechthild11, 144.Gisela10, 93.Adelheid9, 63.Ida8, 41.Bernhard7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1160; gestorben am 3 Jan 1225.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_III._(Schauenburg_und_Holstein)

    Adolf III., Edler Herr von Schauenburg und Graf von Holstein und Stormarn (* 1160; † 3. Januar 1225) aus dem Geschlecht der Schauenburger war der Gründer einer Handels- und Marktsiedlung am westlichen Alsterufer.

    Leben
    Adolf III. war der einzige Sohn des Grafen Adolf II. (Schauenburg und Holstein) und dessen Ehefrau Mechthild von Schwarzburg-Käfernburg, einer Tochter des Grafen Sizzo III. von Schwarzburg-Käfernburg.[1] Er war ein Cousin von Adolf I. von Dassel.
    Adolf III. folgte seinem Vater 1164 in der Grafschaft – zunächst unter der Vormundschaft seiner Mutter, des holsteiner Overboden Marcrad I. und des Bruno.[2] Er war eine Stütze des Welfen-Herzogs Heinrich des Löwen, begleitete diesen auf dem Feldzug gegen Philipp I. von Heinsberg, den Erzbischof von Köln, machte die Zweite Schlacht auf dem Haler Feld am 1. August 1179 (nordwestlich von Osnabrück) an der Seite von Graf Bernhard I. von Ratzeburg mit, und bekam damals die entscheidenden Rechte im Mittelwesergebiet von Heinrich dem Löwen, die zur Basis der Herrschaft Schauenburg, seit 1295 Grafschaft genannt, wurden.[1]
    1180 fiel Adolf III. von Heinrich dem Löwen ab, woraufhin ihn dieser aus Holstein und aus der Siegesburg vertrieb. Adolf III. schlug sich auf die Seite Kaiser Friedrichs I. Barbarossa, mit dessen Hilfe er nach dem Sturz Heinrichs des Löwen seine Herrschaft 1181 wiederherstellte. Mit dem Barbarossa-Privileg 1188 beschnitt Friedrich I. jedoch den Anspruch Adolfs III. auf die Stadt Lübeck. Adolf III. begleitete 1189 Barbarossa beim Dritten Kreuzzug ins Heilige Land und ließ den Grafen von Dassel als Statthalter zurück. Im August 1190 erreichte er so Tyrus, von wo er das Kreuzzugsheer verließ und auf dem Seeweg nach Holstein zurückkehrte, um seine Lande erneut gegen den aus dem Exil zurückgekehrten Heinrich den Löwen zu verteidigen. 1196 begab er sich erneut ins Heilige Land, diesmal mit dem Kreuzzug Heinrichs VI.; er kehrte 1198 zurück.
    In die Regierungszeit Adolfs III. fällt der Versuch der Expansion Dänemarks unter König Knut VI. und dessen Bruder und Nachfolger Waldemar II. Diese Expansion war, nachdem Adolf III. 1201 die Schlacht bei Stellau verloren hatte und später in Hamburg von Waldemar II. gefangen genommen worden war, für einige Jahrzehnte erfolgreich. Nach seiner Gefangennahme verzichtete Adolf III. 1203 auf die Grafschaft Holstein und Stormarn und zog sich in die Herrschaft Schauenburg zurück, um sich damit die Freilassung aus seiner Gefangenschaft zu erkaufen.[3] Erst seinem Sohn Adolf IV. gelang die Rückeroberung Holsteins und auch die Wiederinbesitznahme der Siegesburg.
    Um das Jahr 1224 verzichtete Graf Adolf III. auf Ansuchen des Bischofs von Minden, Konrad I. von Rüdenberg, auf seine vogteilichen Rechte an den Kirchengütern des Klosters Wennigsen. Diese Urkunde ist gleichzeitig die erste schriftliche Urkunde dieses Klosters[4] sowie eine der ersten schriftlichen Urkunden des Ortes Wennigsen (Deister).

    Ehen
    Graf Adolf III. war seit 1182 mit Adelheid von Assel († 25. Dezember 1185) und danach ab 1189 mit Adelheid von Querfurt († um 1210) verheiratet[1].


    Literatur
    • Karl Jansen: Adolf III., Graf von Holstein. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 107 f.
    • Heinz Maybaum: Adolf III., Graf von Holstein. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 78 (Digitalisat).
    • Detlev von Liliencron: Die Schlacht bei Stellau 1201. http://gutenberg.spiegel.de/liliencr/stellau/stellau.htm am 24. Juli 2006
    Weblinks
     Commons: Adolf III. von Schauenburg und Holstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Anmerkungen
    1 Genealogie Graf von Holstein-Wagrien bei genealogie-mittelalter.de am 14. Januar 2007
    2 Petersen, Georg Peter: Neue Schleswig-Holsteinische Provinzialberichte. Dritter Jahrgang. C. F. Mohr, Kiel, 1813, Seite 132.
    3 Holstein (Geschichte). In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 8, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 663.
    4 750 Jahre Wennigsen 1200–1950. Herausgegeben vom Vorbereitenden Ausschuss für die 750-Jahrfeier der Gemeinde Wennigsen Gedruckt 1950 bei den Buchdruckwerkstätten Hannover, S. 8

    Adolf heiratete Adelheid von Assel in 1182. Adelheid gestorben am 25 Dez 1185. [Familienblatt] [Familientafel]

    Adolf heiratete Adelheid von Querfurt in 1189. Adelheid gestorben in cir 1210. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 618. Graf Adolf IV. von Schauenburg (von Holstein)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1205; gestorben am 8 Jul 1261 in Kiel; wurde beigesetzt in Marienkloster, Kiel.
    2. 619. Mechthild von Holstein-Schauenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1190; gestorben in cir 1264.

  47. 382.  Jutta von Thüringen (Ludowinger)Jutta von Thüringen (Ludowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (236.Sophia11, 145.Friedrich10, 93.Adelheid9, 63.Ida8, 41.Bernhard7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1184; gestorben am 6 Aug 1235 in Schleusingen, Thüringen.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Jutta_von_Thüringen

    Jutta von Thüringen (* 1184; † 6. August 1235 in Schleusingen) war die älteste Tochter des Landgrafen Hermann I. von Thüringen.
    Sie wurde vor 1197 mit dem Markgrafen Dietrich dem Bedrängten von Meißen verheiratet. Nach dem Tod ihres Gemahls 1221 bemühte sie sich gemeinsam mit ihrem Bruder Landgraf Ludwig IV. von Thüringen eifrig um die vormundschaftliche Verwaltung Meißens für ihren erst fünfjährigen Sohn Heinrich den Erlauchten. 1223 heiratete sie den Grafen Poppo VII. von Henneberg.
    Jutta von Thüringen starb am 6. August 1235 in Schleusingen.

    Jutta heiratete Markgraf Dietrich von Meissen (Wettiner) in vor 1197. Dietrich (Sohn von Markgraf Otto von Meissen (Wettiner) und Markgräfin Hedwig von Brandenburg (von Ballenstedt)) wurde geboren in 1162; gestorben am 18 Feb 1221; wurde beigesetzt in Kloster Altzella, Nossen, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 620. Hedwig von Meissen (Weissenfels)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1249.
    2. 621. Sophia von Meissen (Weissenfels)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 17 Mrz 1280.
    3. 622. Markgraf Heinrich III. von Meissen (Wettiner)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1215 in Meissen, Sachsen, DE; gestorben am 15 Feb 1288 in Dresden, DE.

    Jutta heiratete Graf Poppo VII. von Henneberg am 3 Jan 1223 in Leipzig, DE. Poppo (Sohn von Graf Poppo VI. von Henneberg und Sophia (Sophie) von Andechs) wurde geboren in vor 1202; gestorben am 21 Aug 1245; wurde beigesetzt in Kloster Vessra, Thüringen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 623. Graf Hermann I. von Henneberg-Coburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1224; gestorben am 18 Dez 1290.
    2. 624. Kunigunde von Henneberg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1257.
    3. 625. Bischof Berthold IV. von Henneberg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 29 Sep 1312 in Münnerstadt, Bayern, DE.
    4. 626. Margaretha von Henneberg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Grafschaft Henneberg; gestorben in nach 26 Aug 1271.
    5. 627. Otto von Henneberg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1257.
    6. 628. von Henneberg  Graphische Anzeige der Nachkommen

  48. 383.  Graf Ludwig II. von PfirtGraf Ludwig II. von Pfirt Graphische Anzeige der Nachkommen (237.Ludwig11, 146.Friedrich10, 95.Dietrich9, 65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1189.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: auf einem Kreuzzug

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Herren_von_Pfirt



    https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Scarponnois

    Das Haus Scarponnois war die Familie der Grafen von Pfirt (frz. Ferrette), Lützelburg (Lutzelbourg), Mömpelgard (Montbéliard) sowie der Grafen und späteren Herzöge von Bar (Bar-le-Duc). Ihren Namen trägt die Familie nach ihrer Herkunft aus dem Scarponnois im heutigen französischen Département Meurthe-et-Moselle.

    Da Pfirt im Sundgau liegt, wurde die Familie früher auch als Sundgaugrafen bezeichnet, obwohl sie diesen Titel niemals trug.

    Familiengeschichte
    Erstes greifbares Familienmitglied war Richwin, Graf im Scarponnois, der mit Hildegard von Egisheim verheiratet war, einer Schwester des Papstes Leo IX. († 1054). Deren Sohn war Ludwig von Mousson († 1073/76), Kastellan von Mömpelgard, Altkirch und Pfirt, der 1038 Sophia von Bar heiratete, eine Tochter des Herzogs Friedrich II. von Lothringen und der Mathilde von Schwaben. Sophia hatte nach dem kinderlosen Tod ihres einzigen Bruders, Herzog Friedrich III. († 1033) Amance, Bar und Saargemünd geerbt, war von ihrer Tante Gisela von Schwaben aufgezogen worden, der Ehefrau des Kaisers Konrad II., und dürfte somit sowohl aus finanzieller als auch verwandtschaftlicher Sicht eine begehrte Braut gewesen sein. Dass die Wahl des Kaisers auf Ludwig fiel, liegt darin begründet, dass Konrad mit der Ehe seine Position in Lothringen stärken wollte (so wie er mit der Verheiratung von Sophias Schwester Beatrix mit Bonifatius von Canossa seine Macht in Italien ausbauen wollte). Diese politische Ehe machte Ludwig und seine Nachkommen zu einer der wichtigsten Familien Lothringens – und löste den jahrhunderte andauernden Gegensatz zwischen den Grafen und Herzögen von Bar und den Herzögen von Lothringen aus.

    Ludwigs Sohn Dietrich I. war nun nicht mehr Kastellan, sondern Graf von Pfirt und Altkirch; er heiratete Ermentrude von Burgund, Tochter von Graf Wilhelm I. von Burgund und Erbin von Mömpelgard. Sein Bruder Friedrich heiratete Agnes von Maurienne, Tochter von Graf Peter I. von Savoyen, von dem er die Markgrafschaft Susa erhielt. Eine Erbteilung unter Dietrichs Söhnen Friedrich I. (der das großväterliche Erbe Pfirt erhielt), Rainald I. (der das großmütterliche Erbe Bar bekam) und Dietrich II. (dem das mütterliche Erbe Mömpelgard zufiel) zersplitterte dann die Macht der Familie.

    Die Linie Mömpelgard erlosch bereits 1148 mit der nächsten Generation, hier erbte das Haus Montfaucon. Die Nachkommen Friedrichs, die Grafen von Pfirt, starben 1352 mit Johanna von Pfirt aus, die mit Herzog Albrecht II. von Österreich verheiratet war, wodurch die Grafschaft an die Habsburger kam. Den längsten Bestand hatte die mittlere Linie; deren Besitz Pont-à-Mousson, wurde 1354 Markgrafschaft Pont-à-Mousson erhoben, obwohl es der Grafschaft Bar untertan war: die sich daraus ergebende Anomalie wurde noch im gleichen Jahr dadurch gelöst, dass der Graf von Bar zum Herzog von Bar ernannt wurde.

    Das Ende der Familie kam kurz nach dem Tod des ersten Herzog, Robert I. († 1411). Sein ältester Sohn Heinrich starb 1398, also vor seinem Vater. Sein zweiter Sohn geriet in türkische Gefangenschaft, die letzte Nachricht von ihm stammt aus dem Jahr 1404. Im Jahr 1401 gab Herzog Robert seinen Titel daraufhin seinem dritten Sohn Eduard, behielt aber den Nießbrauch des Herzogtums – eine Entscheidung, mit der er seinen Enkel Robert, den Sohn Heinrichs, überging; der Enkel Robert begehrte gegen die Entscheidung auf, strengte 1406 einen Prozess beim Parlement in Paris an, der 1409 erfolglos zu Ende ging – immerhin erhielt er 1413 als Entschädigung den Titel eines Grafen von Marle sowie (als Erbe seiner Mutter) den eines Grafen von Soissons. Den Titel behielt sein Onkel Eduard, der 1411 dann auch den Nießbrauch erhielt. Vier Jahre später fielen dann Robert von Marle, Herzog Eduard und ein weiterer Bruder, Jean de Puisaye, in der Schlacht von Azincourt.

    Einziges legitimes männliches Mitglied des Hauses war nun Ludwig von Bar, ein weiterer Sohn Herzog Roberts, der allerdings dem geistlichen Stand angehörte und seit 1387 sogar Kardinal war. Er übernahm den Herzogstitel, musste sich aber gegen seinen Schwager, Herzog Adolf von Jülich und Berg durchsetzen, welcher der Nachfolge mit Hinweis auf Ludwigs geistliches Amt widersprochen hatte. In Anbetracht seiner eigenen Ehelosigkeit und der Auseinandersetzung mit Herzog Adolf suchte Ludwig eine Lösung, und fand sie in seinem Großneffen René von Anjou (Renés Großmutter Violante von Bar war Ludwigs Schwester), dem er zudem 1419 – um die jahrhundertealten Differenzen zwischen den Herzögen von Bar und Lothringen zu beenden – die Hochzeit mit Isabella von Lothringen, der Erbtochter der Herzogs Karl II., vermittelte, und in diesem Zusammenhang (Vertrag von Saint-Mihiel vom 13. August 1419) das Herzogtum Bar übertrug. Ludwig starb 1430, und mit dem Tod von Robert von Marles einziger Tochter Johanna 1462 erlosch die Familie dann ganz; die Grafschaften Marle und Soissons gingen an Johannas Kinder und damit an das Haus Luxemburg-Ligny.

    Stammliste
    Die ersten Generationen
    Richwin (Ricuin), Graf im Scarponnois; ∞ Hildegard von Egisheim, Tochter von Hugo VI., Graf im Nordgau (Etichonen)
    Ludwig von Mousson, 1042/71 bezeugt, † 1073/76, in Mousson, 1042 „castellanus“ in Mömpelgard, Altkirch und Pfirt, Graf; ∞ 1038 Sophia, † 21. Januar 1093, als Witwe Gräfin von Mousson, in Amance, Bar und Saargemünd, Vögtin von Saint-Mihiel, Tochter von Friedrich II., Herzog von Oberlothringen, Graf von Bar (Wigeriche)
    Bruno, † jung
    Dietrich I., 1057 bezeugt, † 2. Februar 1102/1105, Graf in Altkirch und Pfirt, 1093 Graf in Bar, 1093 Stifter von Walbourg, um 1100 Stifter von Biblisheim, begraben in der Kathedrale von Autun; ∞ um 1065 Ermentrude von Burgund, † nach 3. Juli 1105, Erbin von Mömpelgard, Tochter von Wilhelm I., Graf von Burgund (Haus Burgund-Ivrea)
    Friedrich I., 1105 bezeugt, † 19. August wohl 1160, 1125 Graf von Pfirt, begraben in der Abtei Oelenberg; ∞ I vor 1101 Petrissa von Zähringen, † wohl 1115, Tochter von Berthold II., Herzog von Zähringen (Zähringer); ∞ II Stephanie von Vaudémont, † 4. Dezember 1160/88, Tochter von Gerhard I., Graf von Vaudémont (Haus Châtenois) – Nachkommen siehe unten
    Ludwig, † ermordet 1105/06 in Mömpelgard, nimmt 1095 das Kreuz
    Rainald I., † 10. März 1149, Graf von Bar und Mousson, Vogt von Saint-Pierremont, nimmt 1097 das Kreuz, ∞ I um 1110 NN, † vor 1120; ∞ II um 1120 Gisela von Vaudémont, † 26. Dezember nach 1141, Tochter von Gerhard I., Graf von Vaudémont (Haus Châtenois) – Nachkommen siehe unten
    Dietrich II., † Januar 1163, 1125 Graf von Mömpelgard, Stifter der Klöster Belchamp und Lieucroissant; ∞ NN
    Dietrich III., † vor 1160, Graf von Mömpelgard 1145/55; ∞ Gertrud von Habsburg, † 15. Januar 1132–1134, Tochter von Werner II., Graf im Oberelsass (Habsburger)
    Sophie, † April 1148; ∞ 1124/30 Richard II. de Montfaucon, gründet Kloster Lützel und Kloster La Grâce-Dieu (Franche-Comté), † 1162 (Haus Montfaucon)
    Stephanie, † nach 4. Dezember 1160; ∞ vor 1131 Folmar Graf von Saarwerden 1131/65
    Ermentrude, † vor 1171; Eudes, Comte de La Roche-en-Montagne 1130/80, † 1181
    Stephan, 1106 bezeugt, † 30. Dezember 1162, 1107 primicerius in Toul, 1120 Bischof von Metz und Kardinal, begraben in der Kathedrale von Metz
    Wilhelm, † nach 8. Februar 1105
    Hugo, † nach 8. Februar 1105
    Gunthilde, † 21. Februar 1131, erste Äbtissin von Biblisheim
    Agnes, 1135/47 bezeugt, 1140 Stifterin des Klosters Haute-Seille; ∞ Hermann I, Graf von Salm, 1095/1135 bezeugt, † vor 1138 (Haus Salm)
    Tochter (wohl Mathilde), † vor 1125; ∞ Adalbert Graf von Mörsberg, 1098/1124 bezeugt, † vor 1125 (Haus Nellenburg)
    Ludwig, 1080 bezeugt
    Friedrich, 1065 bezeugt, † 29. Juni 1092, 1073 Graf, Herr von Lützelburg, Markgraf von Susa; ∞ Agnes von Maurienne, † nach 1110, Tochter von Peter I., Graf von Savoyen (Haus Savoyen)
    Peter, † vor 1133, Herr von Lützelburg, Markgraf von Susa 1106/26; ∞ I NN; ∞ II Ita, 1125/43 bezeugt
    (I) Heinrich, 1119 bezeugt, † 1143
    (II) Reinald, Graf von Lützelburg 1117, † 1150
    Bruno, 1116/19 Domdekan in Straßburg
    Sophie; ∞ Volmar, Graf von Froburg, 1050/78 bezeugt
    Beatrice, † 26. Oktober 1092, begraben in Toul; ∞ (Ehevertrag 1056) Berthold I., Herzog von Zähringen, 1061/77 Herzog von Kärnten, Graf im Breisgau, † 5./6. November 1078, begraben in Kloster Hirsau
    Mechtild, † 1092/1105; ∞ Hugo VIII., Graf von Dagsburg 1074, † ermordet 5. September 1089 (Etichonen)
    Die Grafen von Pfirt (Auszug)
    Friedrich I., 1105 bezeugt, † 19. August wohl 1160, 1125 Graf von Pfirt, begraben in der Abtei Oelenberg; ∞ 1 vor 1101 Petrissa von Zähringen, † wohl 1115, Tochter von Berthold II., Herzog von Zähringen (Zähringer); ∞ II Stephanie von Vaudémont, † 4. Dezember 1160/88, Tochter von Gerhard I., Graf von Vaudémont (Haus Châtenois) – Vorfahren siehe oben
    (II) Ludwig I., 1144 bezeugt, † 1180, 1161 Graf von Pfirt, Vogt von Lüders (Lure (Haute-Saône); ∞ Richenza von Habsburg, 1168/80 bezeugt, † Dezember 1180, Tochter von Werner II., Graf im Oberelsass (Habsburger)
    Ulrich I., † ermordet 27. September 1197, 1194 Graf von Pfirt, 1160 Seigneur de Vadans
    Ludwig II., † 1189 auf dem Kreuzzug, Graf von Pfirt, Seigneur de Vadans 1187/88
    Friedrich II., † 25. Januar 1234, 1194 Graf von Pfirt; ∞ I NN von Egisheim, Gründerin von Abtei Valdieu; ∞ II Heilwig von Urach, Tochter von Egino IV., Graf von Urach, 1215/62 bezeugt
    (I) Alix, † vor 1268, Dame de Belfort; ∞ Dietrich III., Graf von Mömpelgard, † 1283 (Haus Montfaucon)
    (I) Agnes, 1227/71 bezeugt, † vor Juli 1272, Frau von Münsterol (Montreux-Château); ∞ vor 1227 Friedrich V. Graf von Toul, 1194/1248 bezeugt, † vor 1250 (Haus Châtenois)
    (I oder II) Ulrich II., † 1. Februar 1275, 1216 Landvogt im Elsass, 1227 Graf von Pfirt, 1256 Herr von Blumenberg (Florimont)
    (I) Friedrich, 1232/67 bezeugt, Herr von Rougemont-le-Château (Rothenberg)
    (I) Agnes, † vor 1249; ∞ Wilhelm, Graf von Vienne, † 1255 (Haus Burgund-Ivrea)
    (II) Theobald, † 1310/11, 1271 Graf von Pfirt, 1292/97 Landvogt im Elsass,
    Ulrich III., † 11. März 1324, 1311 Graf von Pfirt; ∞ I Johanne von Mömpelgard, † 1347/49, Tochter von Reinald von Burgund, Graf von Mömpelgard (Haus Burgund-Ivrea)
    Johanna, † 15. Januar 1352; 1324 Gräfin von Pfirt, ∞ 1324 Albrecht II., Herzog von Österreich, 1324 Graf von Pfirt, † 1358 (Habsburger)
    Ursula, † 5. Mai nach 1367, 1347–1350 Dame de Belfort; ∞ I Hugo I Graf von Hohenberg, † 26. Mai 1354 (Stammliste der Grafen von Hohenberg); ∞ II Wilhelm II. Graf von Montfort in Bregenz, † 1373/74 (Montfort (Adelsgeschlecht))
    (I) Fine (Sophie), † 25. März 1344; ∞ Ulrich III., Graf von Württemberg, † 11. Juli 1344 (Haus Württemberg)
    (II) Stephanie, † 23. September 1276; ∞ Konrad Werner III. von Hattstatt, 1274/80 Landvogt im Elsass, † wohl 1324
    (II) Ludwig, 1259/62 bezeugt, Herr von Florimont; ∞ Gertrud, 1262/81 bezeugt, Tochter von Ulrich II. von Rappoltstein
    Ludwig III. der Grimmel, † 1236, Graf von Pfirt,
    Berthold, † 10. Dezember 1262, 1243/49 Propst von Moutier-Grandval, 1248 Koadjutor und 1248 Bischof von Basel
    Adalbert, 1235/51 bezeugt, 1241 Vogt von Masmünster; ∞ NN de Chalon, Tochter von Johann der Weise, Graf von Burgund, Herr von Salins (Haus Chalon)
    Die Grafen von Bar (Auszug)
    Rainald I., † 10. März 1149, Graf von Bar und Mousson, Vogt von Saint-Pierremont, nimmt 1097 das Kreuz, ∞ I um 1110 NN, † vor 1120; ∞ II um 1120 Gisela von Vaudémont, † 26. Dezember nach 1141, Tochter von Gerhard I., Graf von Vaudémont (Haus Châtenois) – Vorfahren siehe oben
    (II) Rainald II., 1135/70 bezeugt, † 25. November 1170, 1149 Graf von Bar und Mousson; ∞ 1155 Agnès de Blois, Dame de Ligny-en-Barrois, † 7. August 1207, Tochter von Theobald II., Graf von Blois und Troyes (Haus Blois)
    Jakob, genannt Heinrich I., † 14. oder 19. Oktober 1190 bei der Belagerung von Akkon, Graf von Bar und Mousson 1174
    Johann, genannt Theobald I., † 12/13. Februar 1214, in Briey, Stenay und Longwy, 1190 Graf von Bar und Mousson, 1198 Graf von Luxemburg (uxor nomine); ∞ I um 1170 Laurette von Loon, Erbin von Longwy, † vor 1184, Tochter von Ludwig I, Graf von Loon und Rieneck, Stadtgraf von Mainz; ∞ II um 1189, um 1195 geschieden, Ermesinde de Bar-sur-Seine, Tochter von Guy, Graf von Bar-sur-Seine (Haus Brienne); ∞ III 1197 Ermesinde, Gräfin von Luxemburg, † 17. Februar 1247, Tochter von Heinrich dem Blinden, Graf von Luxemburg und Namur (Haus Namur)
    (I) Agnes (Tomasia), † 1226; ∞ Friedrich II., Herzog von Lothringen, † 1213 (Haus Châtenois)
    (II) Heinrich II., † 1239, 1210 Graf von Bar; ∞ Philippa von Dreux, † 1242, Tochter von Robert II., Graf von Dreux (Haus Frankreich-Dreux)
    Theobald II., † 1291, 1240 Graf von Bar; ∞ I Jeanne de Dampierre, Tochter von Guillaume II., Seigneur de Dampierre-sur-Aube; ∞ II Jeanne de Toucy, Erbtochter von Jean, Sire de Toucy, de Saint-Fargeau et de Puisaye
    Heinrich III., † 1302, 1291 Graf von Bar; ∞ Eleonore von England, † 1297, Tochter von Eduard I., König von England (Anjou-Plantagenet)
    Eduard I., † 1336, 1302 Graf von Bar; ∞ Marie von Burgund, † nach 1323, Tochter von Robert II., Herzog von Burgund (Älteres Haus Burgund)
    Heinrich IV., † 1344, 1337 Graf von Bar; ∞ Yolande von Flandern, † 1395, Tochter von Robert, Comte de Marle – Nachkommen siehe unten
    Aliénor, † 1333; ∞ Rudolf, Herzog von Lothringen, X 1346 (Haus Châtenois)
    Johanna, † 1361; ∞ John de Warenne, 8. Earl of Surrey, † 1347 (Anjou-Plantagenet)
    Jean, † 1311/14, Seigneur de Puisaye; ∞ Jeanne de Dreux, 1323 Comtesse de Braine, † 1325, Tochter von Robert IV., Graf von Dreux (Haus Frankreich-Dreux)
    Rainald, † 1316, 1302 Bischof von Metz
    Theobald, † 1312, 1302 Bischof von Lüttich
    Érard, † 1335, 1302 Seigneur de Pierrepont et d‘Ancerville; ∞ Isabella von Lothringen, † 1353, Tochter von Theobald II., Herzog von Lothringen (Haus Châtenois) – Nachkommen † nach 1411
    Pierre I., † 1348/49, 1302 Seigneur de Pierrefort – Nachkommen † 1380
    Philippa, 1272/83 bezeugt; ∞ Otto IV., Graf von Burgund, † 1302 (Stammliste des Hauses Burgund-Ivrea)
    Reinald, † 1271
    Johanna, † vor 1299; ∞ I Friedrich von Salm, Herr von Blamont, † vor 1257; ∞ II Ludwig V. von Loon, Graf von Chiny, † 1299 (Haus Loon)
    Margarete, Dame de Ligny-en-Barrois, † 1273; ∞ Heinrich der Blonde, Graf von Luxemburg, † 1281 (Haus Limburg-Arlon)
    (II) Agnes, † vor 1225; ∞ Hugo I. von Châtillon, Graf von Saint-Pol, † 1248 (Haus Châtillon)
    (III) Elisabeth, † 1262; ∞ Walram V. der Lange von Limburg, Herr zu Monschau, † 1242
    (III) Margareta, † vor 1270; ∞ I Hugo III.] Graf von Vaudémont, † 1243 (Haus Châtenois); ∞ II Henri de Dampierre-en-Astenois, † 1259
    Rainald, † 1217, Thesaurarius von Saint-Martin de Tours, 1183 Bischof von Chartres
    Dietrich, † 1171, 1163 Bischof von Metz
    Agnes, † nach 1185; ∞ Albert Graf von Chiny, † 1162 (Haus Chiny)
    Clementia, † nach 1183; ∞ I Rainald II., Graf von Clermont-en-Beauvaisis, † vor 1162 (Haus Clermont); ∞ II Thibaut II. de Crépy, † vor 1183
    Mathilde; ∞ Konrad I. Wildgraf und Graf von Kyrburg in Schmidtburg, 1128/70 bezeugt
    Die Herzöge von Bar (Auszug)
    Heinrich IV., † 1344, 1337 Graf von Bar; ∞ Yolande von Flandern, † 1395, Tochter von Robert, Comte de Marle – Vorfahren siehe oben
    Eduard II., † 1352, 1349 Graf von Bar
    Robert I., † 1411, 1352 Graf von Bar, 1354 Markgraf von Pont-à-Mousson, 1354 Herzog von Bar; ∞ Marie von Frankreich, † 1404, Tochter von Johann II., König von Frankreich (Stammliste der Valois)
    Jolande, † 1431; ∞ 1384 Johann I. König von Aragón, † 1395 (Haus Barcelona)
    Heinrich, † 1397, Herr von Oisy; ∞ Marie de Coucy, Comtesse de Soissons, † nach 1405, Tochter von Enguerrand VII. de Coucy, 1. Earl of Bedford, Comte de Soissons (Haus Gent)
    Robert, X 1415 in der Schlacht von Azincourt, 1413 Comte de Marle, Comte de Soissons, Großmundschenk von Frankreich; ∞ Jeanne de Béthune, 1406 Vicomtesse de Meaux, † 1459, Erbtochter von Robert VIII. (Haus Béthune)
    Jeanne, † 1462, Comtesse de Marle et de Soissons; ∞ Louis I. de Luxembourg, Graf von Saint-Pol etc., Connétable von Frankreich, † hingerichtet 1475 (Haus Luxemburg-Ligny)
    Philipp, † nach 1404 in türkischer Gefangenschaft nach der Schlacht von Nikopolis 1396; ∞ Yolande d’Enghien, Comtesse de Brienne, Tochter von Louis, Graf von Conversano und Brienne (Haus Enghien)
    Charles, † 1392, Herr von Nogent-le-Rotrou
    Marie; ∞ 1384 Wilhelm II., Markgraf von Namur, † 1418 (Haus Dampierre)
    Eduard III., X 1415 in der Schlacht von Azincourt, 1398 Markgraf von Pont-à-Mousson, 1401 Herzog von Bar
    Ludwig, † 1430, Bischof von Poitiers, Bischof von Langres, Bischof von Porto-Santa Rufina, Bischof von Châlons, Administrator von Verdun, Kardinal, 1415–1419 Herzog von Bar
    Jolande die Jüngere, † 1421; ∞ Adolf, Graf von Berg, Graf von Ravensberg, 1423 Herzog von Jülich, † 1437
    Johann, † 1415 in der Schlacht von Azincourt, Herr von Puisaye
    Bona, † 1400; ∞ Walram III. von Luxemburg, † 1415, Graf von Ligny und Saint-Pol (Haus Luxemburg-Ligny)
    Johanna, † 1402; ∞ 1393 Theodor II. Paläologus, Markgraf von Montferrat, † 1418 (Palaiologen)
    Literatur
    Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der europäischen Staaten. Neue Folge, Band 1, 2: Přemysliden, Askanier, Herzoge von Lothringen, die Häuser Hessen, Württemberg und Zähringen. Klostermann, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-465-03020-6, Tafel 226–228.



    Verwandtschaft:

    http://www.stammler-genealogie.ch/relationship.php?altprimarypersonID=&savedpersonID=I1&secondpersonID=&maxrels=1&disallowspouses=0&generations=50&tree=StammlerBaum&primarypersonID=I2459

    Familie/Ehepartner: Agnes von Saugern. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 629. Friedrich II. von Pfirt  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in zw 1231 und 1233.

  49. 384.  Graf Theobald I. von Bar-ScarponnoisGraf Theobald I. von Bar-Scarponnois Graphische Anzeige der Nachkommen (238.Rainald11, 147.Rainald10, 95.Dietrich9, 65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1158; gestorben am 13 Feb 1214.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab 1190, Herzogtum Bar; Graf von Bar (Erbe seines älteren Bruders Heinrich I. der kinderlos starb) https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Bar
    • Titel (genauer): ab 1197, Grafschaft Luxemburg; Graf von Luxemburg durch Heirat
    • Titel (genauer): Grafschaft Ligny; Herr von Ligny https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Ligny

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Theobald_I._(Bar) (Dez 2018)

    Theobald I. (* um 1158; † 13. Februar 1214) war ab 1190 Graf von Bar und aus dem Recht seiner dritten Frau ab 1197 Graf von Luxemburg. Er war der Sohn von Graf Rainald II. von Bar und Agnes von Champagne.

    Als jüngerer Sohn des Grafen von Bar erhielt er zunächst die Herrschaften Briey und Stenay. In Frankreich gehörte er durch seine Mutter zur Familie der Grafen von Champagne, dem Haus Blois, die auf regionaler Ebene dem Herzogtum Lothringen feindlich gegenüberstand, und auf überregionaler Ebene mit dem König Philipp August von Frankreich, dessen Vetter er war, um die Regentschaft in Frankreich kämpfte.
    Mit seinem Bruder Heinrich I. nahm er am Dritten Kreuzzug teil, und wurde dessen Nachfolger, als Heinrich bei der Belagerung von Akkon (1189–1191) starb. Nach seiner Rückkehr nach Europa widmete er sich der Stärkung seiner territorialen Macht. Durch seine dritte Ehe, mit Ermesinde II., bekam er 1197 Luxemburg in seine Hand und befand sich damit im Besitz enormer Ländereien im Grenzbereich des Heiligen Römischen Reiches zu Frankreich. 1202 wurde er von Herzog Simon II. von Lothringen ausgewählt, um seinen letzten Willen bezüglich der Nachfolge durchzusetzen. Im Gegenzug erhielt Theobald von Lothringen die Oberhoheit über die Grafschaft Vaudémont.

    Spätestens beim Tod seiner Mutter Agnes 1207 erbte er auch deren Herrschaft Ligny.

    Er starb 1214 kurz vor der Schlacht von Bouvines. Sein Besitz wurde geteilt, das elterliche Erbe erhielt sein Sohn, das Erbe seiner Frau ging an Herzog Walram IV. von Limburg, der seine Witwe heiratete.

    Gestorben:
    Kurz vor der Schlacht von Bouvines

    Theobald heiratete Lauretta von Loon und Rieneck in 1176. Lauretta (Tochter von Graf Ludwig I. von Loon und Rieneck und Agnes von Metz) gestorben in 1190. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 630. Gräfin Agnes von Bar  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1177; gestorben am 19 Jun 1226; wurde beigesetzt in Kloster Beaupré.

    Theobald heiratete Ermesinde von Brienne in 1189. Ermesinde (Tochter von Graf Guido von Brienne und Elisabeth de Chacenay) gestorben in 1211. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 631. Graf Heinrich II. von Bar-Scarponnois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1190; gestorben am 13 Nov 1239 in Gaza; wurde beigesetzt in Askalon.
    2. 632. Agnes von Bar-Scarponnois  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 1225.

    Theobald heiratete Gräfin Ermesinde II. von Luxemburg in 1197. Ermesinde (Tochter von Graf Heinrich IV. von Luxemburg (von Namur), der Blinde und Agnes von Geldern) wurde geboren in Jul 1186; gestorben am 12 Feb 1247; wurde beigesetzt in Abtei Clairefontaine bei Arlon. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 633. Elisabeth von Bar  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1262.
    2. 634. Margarete von Bar  Graphische Anzeige der Nachkommen

  50. 385.  Graf Heinrich I. von Bar (von Mousson) (Scarponnois)Graf Heinrich I. von Bar (von Mousson) (Scarponnois) Graphische Anzeige der Nachkommen (238.Rainald11, 147.Rainald10, 95.Dietrich9, 65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1158; gestorben am 17/19 Okt 1190 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzogtum Bar; Graf von Bar (Da er unverheiratet und kinderlos war, erbte sein Bruder Theobald seine Titel und Ländereien.) https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Bar

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_I._(Bar) (Dez 2018)

    Heinrich I. (Bar)

    Heinrich I. (* 1158; † 17./19. Oktober 1190 bei Akkon) war ab 1170 Graf von Bar und Mousson sowie Herr von Amance.

    Er war der Sohn von Graf Rainald II. von Bar und Mousson und Agnes von Champagne.

    Da Heinrich noch minderjährig war als sein Vater 1170 starb, übernahm seine Mutter bis 1173 für ihn die Regentschaft. Da einige ihrer Vorfahren einst Grafen von Verdun waren, bemühte sich Agnes von Champagne 1172 beim Bischof von Verdun um Wiederbelehnung Heinrichs mit dieser Grafschaft, was dieser jedoch ablehnte. Agnes reagierte darauf, indem sie die Grafschaft Verdun von ihren Truppen verwüsten ließ. Agnes und Heinrich wurden daraufhin exkommuniziert, bis sie 1177 nachgaben.

    Mütterlicherseits war Heinrich ein Cousin von Philipp II. August von Frankreich. So war er auch bei dessen Königskrönung am 1. November 1179 in Reims durch ihren gemeinsamen Onkel den Erzbischof und Kardinal von Reims, Wilhelm mit den weißen Händen, anwesend.

    Nachdem 1187 weite Teile des Kreuzfahrer-Königreichs Jerusalem einschließlich der Stadt Jerusalem von Sultan Saladin erobert worden war, gelobte auch Heinrich die Teilnahme am Dritten Kreuzzug. Noch vor dem Hauptheer des Kreuzzugs unter Philipp II. August und Richard Löwenherz von England, schiffte er sich zusammen mit seinem jüngeren Bruder Theobald bereits 1189 mit seinem Kontingent nach Outremer ein, wo er sich im Spätsommer der gerade begonnenen Belagerung von Akkon (1189–1191) anschloss. Im Sommer 1190 trafen ebenso seine Onkel Theobald V. von Blois und Stephan I. von Sancerre sowie sein Cousin Heinrich II. von Champagne vor Akkon ein. Kurz nachdem er Mitte Oktober 1190 eine Schenkung an den Templerorden unter ihrem Großpräzeptor Gilbert Hérail hatte beurkunden lassen,[1] starb er, entweder an einer Krankheit oder einer im Kampf erlittenen Verwundung. Sein Jahrgedächtnis nach seinem Todestag wurde in der Kathedrale von Toul traditionell am 17. Oktober begangen, im Kloster Saint-Vanne in Verdun am 19. Oktober.[1] Da er unverheiratet und kinderlos war, erbte sein Bruder Theobald seine Titel und Ländereien.


  51. 386.  Graf Rudolf I. (Raoul) von Clermont-en-Beauvaisis, der RoteGraf Rudolf I. (Raoul) von Clermont-en-Beauvaisis, der Rote Graphische Anzeige der Nachkommen (239.Clementia11, 147.Rainald10, 95.Dietrich9, 65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben am 15 Okt 1191 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1153, Creil; Herr von Creil https://de.wikipedia.org/wiki/Creil
    • Titel (genauer): 1162, Clermont-en-Beauvaisis; Graf von Clermont-en-Beauvaisis
    • Militär / Gefecht: 1191, Schlachtfeld vor Akkon, Israel; Teilnehmer an der Belagerung von Akkon

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_I._(Clermont) (Jul 2023)

    Rudolf I. von Clermont genannt der Rote (frz: Raoul Ier de Clermont dit le Roux, † 15. Oktober 1191 vor Akkon) war seit 1153 Herr von Creil, seit spätestens 1162 Graf von Clermont(-en-Beauvaisis) und seit 1163 durch Ehe Herr von Breteuil. Er war der Sohn des Grafen Rainald II. von Clermont und der Clementia von Bar.

    König Ludwig VII. machte Rudolf 1164 zum Connétable von Frankreich. Im Sommer 1190 begab er sich in einer Vorausabteilung des Dritten Kreuzzugs unter Führung von Heinrich II. von Champagne ins Heilige Land, wo er an der Belagerung von Akkon teilnahm. Die Stadt fiel im 12. Juli 1191, nachdem auch König Philipp II. August mit seinem Hauptheer eingetroffen war. Er blieb im Heer, das den Dritten Kreuzzug weiterführte, als der König bereits am 31. Juli 1191 nach Europa zurückgekehrt war. Er fiel am 15. Oktober 1191 bei einem Gefecht vor Akkon.

    Name:
    Die Grafschaft Clermont ging nach Rudolfs Tod an seine Tochter Katharina über; deren Sohn, Graf Theobald VI. von Blois, verkaufte den Besitz 1218 an König Philipp II. August.

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Clermont-en-Beauvaisis war eine nordfranzösische Grafschaft im Raum Beauvais. Hauptort war Clermont-en-Beauvaisis. Die Grafen von Clermont-en-Beauvaisis sollten nicht mit den Grafen von Clermont in der Auvergne verwechselt werden (hier ist das spätere Clermont-Ferrand gemeint), ein Titel, den die Dauphins von Auvergne zeitweise trugen.
    Nachdem zu Beginn des 11. Jahrhunderts die Grafschaft Beauvais an die Grafen von Blois gelangt war, trat Graf Odo II. von Blois 1015 dem Bischof von Beauvais den Titel und die Stadt Beauvais ab, und bildete 1023 aus dem Rest die Grafschaft Clermont-en-Beauvaisis für seinen Schwiegersohn Balduin (Baudouin), den Ehemann der Adelheid von Champagne.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Clermont-en-Beauvaisis

    Militär / Gefecht:
    Die Belagerung von Akkon (28. August 1189 bis 12. Juli 1191) war das wichtigste Ereignis des Dritten Kreuzzuges im Heiligen Land. Nach zweijähriger, verlustreicher Belagerung gelang den Kreuzfahrern schließlich die Rückeroberung der strategisch wichtigen Stadt Akkon, die für die folgenden 100 Jahre die Hauptstadt des Königreichs Jerusalem wurde.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Belagerung_von_Akkon_(1189–1191)

    Gestorben:
    Gefallen bei der Belagerung von Akkon.

    Rudolf heiratete Alice (Adele) Le Puiset (von Breteul) in 1153. Alice (Tochter von Graf Valeran III. (Waleran) Le Puiset (von Breteul) und Adèle (Adelheid, Alix) von Dreux) gestorben in nach 1195/97; wurde beigesetzt in Varilille. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 635. Philippe von Clermont-en-Beauvaisis  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in nach 1178.
    2. 636. Gräfin Katharina von Clermont-en-Beauvaisis  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 1178; gestorben am 19/20 Sep 1212/1213.

  52. 387.  Mathilde (Mathildis, Mahaut, Mabile) von ClermontMathilde (Mathildis, Mahaut, Mabile) von Clermont Graphische Anzeige der Nachkommen (239.Clementia11, 147.Rainald10, 95.Dietrich9, 65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Familie/Ehepartner: Graf Aubry II. (Alberich) von Dammartin (Haus Mello). [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 637. Graf Rainald I. von Dammartin (Haus Mello)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1165; gestorben in 1227.
    2. 638. Graf Simon von Dammartin (von Ponthieu)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1239.

  53. 388.  Agnes de NeufchâteauAgnes de Neufchâteau Graphische Anzeige der Nachkommen (240.Stéphanie11, 147.Rainald10, 95.Dietrich9, 65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1160 in Commercy, Frankreich; gestorben in 1221 in Fouvent, Frankreich.

    Familie/Ehepartner: Henri I. de Fouvent. Henri (Sohn von Humbert III. de Fouvent und Clementine de Monigny) wurde geboren in cir 1165; gestorben in 1228 in Fouvent, Frankreich. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 639. Dame Clémentine de Fouvent  Graphische Anzeige der Nachkommen

  54. 389.  Graf Amadeus II. von Montfaucon-Mömpelgard (Montbéliard)Graf Amadeus II. von Montfaucon-Mömpelgard (Montbéliard) Graphische Anzeige der Nachkommen (241.Sophia11, 148.Dietrich10, 95.Dietrich9, 65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1130; gestorben in 1195.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Montfaucon; Herr von Montfaucon
    • Titel (genauer): 1163-1195, Grafschaft Mömpelgard (Montbéliard); Graf von Mömpelgard (Haus Montfaucon) als Amadeus I.

    Notizen:

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Am%C3%A9d%C3%A9e_Ier_de_Montfaucon



    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Amadeus_II._(Montfaucon) (Mai 2018)

    Von seinem Vater erbte er die Herrschaft Montfaucon. Beim Tod seines Großvaters mütterlicherseits, Dietrich II. von Mömpelgard, erbte er 1163 von diesem die Grafschaft Montbéliard.

    Er heiratete (möglicherweise in zweiter Ehe) Beatrix von Grandson-Joinville.
    Er hatte mehrere Töchter und zwei Söhne. Von letzteren folgte ihm der Ältere, Richard III., als Graf von Mömpelgard, der Jüngere, Walter († 1212) begab sich als Kreuzfahrer ins Heilige Land und machte dort Karriere als Konstabler von Jerusalem und Regent von Zypern.

    Amadeus widersetzte sich dem Bruder des Kaisers, Pfalzgraf Otto I. von Burgund, der seinen Machtbereich zu Amadeus′ Lasten auf das Elsass ausbreiten wollte. Bei einer Verhandlung mit Otto im Frühling 1195 wurde er von diesem eigenhändig getötet.

    Geburt:
    Sohn von Richard II., Herr von Montfaucon, und Sophia von Montbéliard.

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Montfaucon_(Doubs)

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Mömpelgard

    Gestorben:
    Getötet von Otto I. von Burgund.

    Familie/Ehepartner: Beatrix Joinville. Beatrix (Tochter von Herr Roger von Joinville und Adélaïde von Vignory) wurde geboren in cir 1115; gestorben in cir 1181. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 640. Graf Richard III. von Montfaucon-Mömpelgard (Montbéliard)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in zw 1148 und 1150.
    2. 641. Agnes von Montfaucon (Mömpelgard)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 642. Walter von Montbéliard (Mömpelgard)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1212.

    Familie/Ehepartner: Osilie von Faucogney. [Familienblatt] [Familientafel]


  55. 390.  Erzbischof Dietrich II. von MontfauconErzbischof Dietrich II. von Montfaucon Graphische Anzeige der Nachkommen (241.Sophia11, 148.Dietrich10, 95.Dietrich9, 65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1130; gestorben am 15 Nov 1190 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Bistum Besançon; Erzbischof von Besançon https://de.wikipedia.org/wiki/Erzbistum_Besançon

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Dietrich_II._von_Montfaucon

    Dietrich II. von Montfaucon, auch von Montbéliard (frz. Thierry, lat. Theodericus, * um 1130; † 15. November 1190 vor Akkon), war von 1181 bis 1190 Erzbischof von Besançon.

    Er war ein jüngerer Sohn von Richard II., Herr von Montfaucon, und Sophia von Montbéliard († 1148). Sein älterer Bruder Amadeus erbte vom Vater die Herrschaft Montfaucon und über die Mutter die Grafschaft Mömpelgard (Montbéliard). Dietrich schlug eine geistliche Laufbahn ein. Schon sein Urgroßonkel, Hugo II. von Montfaucon, war 1067–1085 Erzbischof von Besançon gewesen. Dietrich war zunächst Domherr, dann Archidiakon in St. Stephan zu Besançon, bevor er 1181 zum Erzbischof von Besançon gewählt wurde.

    Er beteiligte sich 1189 gemeinsam mit Graf Ludwig II. von Pfirt im Heer des Kaisers Friedrich Barbarossa am Dritten Kreuzzug. Anders als der Graf und der Kaiser erreichte Dietrich das Heilige Land. Dort starb er am 15. November 1190 während der Belagerung von Akkon an einer Krankheit.

    Weblinks
    Dietrich von Montbeliard bei mittelalter-genealogie.de
    Thierry de Montfaucon bei fmg.ac (englisch)

    Gestorben:
    während der Belagerung von Akkon an einer Krankheit


  56. 391.  Clémentine de MontfauconClémentine de Montfaucon Graphische Anzeige der Nachkommen (241.Sophia11, 148.Dietrich10, 95.Dietrich9, 65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1130; gestorben in 1163 in Fouvent, Frankreich.

    Familie/Ehepartner: Girard de Fouvent. Girard (Sohn von Herr Humbert II.) wurde geboren in cir 1125; gestorben in 1171 in Palästina. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 643. Humbert III. de Fouvent  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1148; gestorben in 1196 in Fouvent, Frankreich.

  57. 392.  Elisabeth von SalmElisabeth von Salm Graphische Anzeige der Nachkommen (242.Heinrich11, 149.Agnes10, 95.Dietrich9, 65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Salm_(Adelsgeschlecht)

    Salm (Adelsgeschlecht)

    Salm ist der Name eines ursprünglich moselländischen Grafengeschlechtes, einer Nebenlinie der Wigeriche, benannt nach der Burg Vielsalm in den Ardennen (heute Belgien) und der Ende des 12. Jahrhunderts neu gegründeten Burg Salm[1] in den Vogesen im Elsass (heute Frankreich).

    Das Geschlecht teilte sich schon im Mittelalter in die zwei Hauptlinien Ober- und Niedersalm auf, die beide später im Mannesstamm erloschen und ihre Besitzungen an andere Adelsgeschlechter vermachten, die sich daraufhin ebenfalls Grafen zu Salm nannten. Diese Familien teilten sich wiederum in Unterlinien, die später in den Fürstenstand erhoben wurden, zum Teil bis heute bestehen und zum Hohen Adel zählen.

    Geschichte
    Herkunft („Wigeriche“ zu Lothringen und Luxemburg)
    Stammvater war Wigerich, Pfalzgraf von Lothringen († vor 919). Sein vermutlicher Sohn Siegfried († 998) steht an der Spitze der Stammliste der Grafen von Luxemburg. Dessen Enkel Giselbert († 1056/59) trug 1036 den Titel eines Grafen von Salm und 1047 den eines Grafen von Luxemburg. Er teilte den Besitz auf seine Söhne Konrad I. von Luxemburg und Hermann von Salm († 1088) auf, wobei letzterer nicht nur der Stammvater des Hauses Salm, sondern auch der Gegenkönig von Heinrich IV. war.

    Teilung in Ober- und Niedersalm
    Hermanns Enkel Heinrich I. wiederum teilte die Grafschaft 1163 erneut: sein Sohn Heinrich II. bekam die Gebiete in den Vogesen (die sog. Grafschaft Obersalm), die Tochter Elisabeth bzw. der Schwiegersohn Graf Friedrich II. von Vianden die Gebiete in den Ardennen (von da an Niedersalm). Ab diesem Zeitpunkt gab es im Reich zwei Grafschaften Salm mit unterschiedlichen Entwicklungslinien.

    Linie Niedersalm (1163–1794)
    Niedersalm des Stammes Vianden (ab 1163)

    Friedrich II. von Vianden und Elisabeth von Salm begründeten die Linie Niedersalm (des Stammes der Grafen von Vianden). Von ihnen stammen ab die Grafen von Salm in den Ardennen, welche mit Graf Heinrich VII. von Niedersalm († 1416) aussterben.

    Niedersalm des Stammes Reifferscheidt (ab 1416)

    → Hauptartikel: Salm-Reifferscheidt
    Graf Heinrich VII. von Niedersalm († 1416) vermachte, nachdem seine Kinder alle ohne Nachkommen und vor ihm gestorben waren, den Besitz der Linie Niedersalm 1416 an seinen Neffen Johann V. von Reifferscheid († 1418). Die Herren von Reifferscheidt und Dyck waren wohl seine nächsten Blutsverwandten.[2] Sie sind erstmals Ende des 12. Jahrhunderts nachweisbar und besaßen ursprünglich eine Kleinherrschaft in der Eifel im Gebiet um Reifferscheid und Wildenburg. Johann VI. von Reifferscheid († 1475), der Sohn des Johann V., bekam den Besitz der Linie Niedersalm schließlich 1456 durch ein Urteil des Rates des Herzogtums Luxemburg zugesprochen. Ab 1460 nannte sich Johann VI. auch Graf zu Salm. Er ist der Stammvater der später in den Fürstenstand erhobenen Linien der Salm-Reifferscheidt:

    Salm-Reifferscheidt-Bedburg (nannten sich ab 1804 Salm-Reifferscheidt-Krautheim, ab 1888 Salm-Reifferscheidt-Krautheim und Dyck, 1958 erloschen)
    Salm-Reifferscheidt-Dyck (1888 erloschen)
    Salm-Reifferscheidt-Raitz (blühend)
    Ihre reichsunmittelbaren Territorien in der Eifel verlor die Familie Salm-Reifferscheidt erst 1794 im Zuge der französischen Revolutionskriege.

    Linie Obersalm (1163–1794)
    Die Herrschaft Obersalm lag in den Vogesen um die Burg Salm bei Schirmeck, etwa 45 km südwestlich von Straßburg. Die großen Nachbarn waren das Hochstift Straßburg im Norden und Herzogtum Lothringen im Süden. Die Linie Obersalm starb nach einer weiteren Teilung im 15. bzw. 17. Jahrhundert aus. Die eine Hälfte des Nachlasses ging 1475 an die Wild- und Rheingrafen zu Dhaun und Kyrburg, die andere 1600 an den Herzog von Lothringen.

    Obersalm des Stammes der Wild- und Rheingrafen (ab 1475)

    Die Nachkommen der Wild- und Rheingrafen zu Dhaun und Kyrburg nannten sich nun ebenfalls Grafen zu Salm, deren Linien ab 1623 mehrfach in den Fürstenstand erhoben wurden:

    Salm (1623 Reichsfürsten, 1738 erloschen)
    Salm-Salm (auch:Salm-Hoogstraten) (Stammsitz Badonviller und ab 1751 Senones in den Vogesen, 1647 Erbe der Grafschaft Anholt, 1739 Reichsfürsten, ab 1766 (Übergang Lothringens an Frankreich) Exklave in Frankreich, 1793 Annexion durch Frankreich. Bis heute ansässig auf Burg Anholt, Schloss Rhede, seit 1912 auf Haus Loburg und seit 1940 auf Schloss und Weingut Wallhausen (bei Bad Kreuznach).)
    Salm-Dhaun-Neufville (1628 an Friedrich I. Magnus von Salm (1606–1673), Karl Florentin zu Salm (1638–1676), Friedrich II. Carl Magnus (1658–1696), Wilhelm Florentin zu Salm (1670–1707), Nikolaus Leopold zu Salm-Salm (1701–1770); verkaufte es 1749 an den polnischen König Stanislaus, damit erloschen)
    Salm-Kyrburg (1742 Reichsfürsten, residieren im 18. Jahrhundert hauptsächlich in Paris, 1794 Annexion durch Frankreich. 1905 erloschen.)
    Salm-Grumbach (ab 1806 Fürstentum, später Salm-Horstmar)
    Salm-Horstmar in Varlar, Westfalen (1816 preußische Fürsten). Bis heute ansässig auf Schloss Varlar; einzige evangelische Linie der Fürstenhäuser zu Salm.
    Salm-Leizen (erloschen)
    Den Fürsten zu Salm-Salm und Salm-Kyrburg wurden 1803 im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses die südwestlichen Teile des vormaligen Hochstifts Münster als Entschädigung zugeteilt. Diese regierten sie gemeinsam als Kondominium. Residenz war die Burg Anholt.

    Mehr unter dem Link oben..

    Name:
    Elisabeth, 1200 bezeugt; ∞ Friedrich II., Graf von Salm und Graf von Vianden, 1163/87 bezeugt. Von ihnen stammen ab die Grafen von Salm in den Ardennen, welche mit Graf Heinrich VII. von Niedersalm († 1416) aussterben. Dieser vermachte, nachdem seine Kinder alle ohne Nachkommen und vor ihm gestorben waren, seinen Besitz testamentarisch an seinen Neffen Johann V. von Reifferscheid († 1418). Die Herren von Reifferscheidt und Dyck waren wohl die nächsten Blutsverwandten des Erblassers.Johann VI. von Reifferscheid († 1475), der Sohn des Johann V., bekommt die Niedersalm’schen Güter 1456 durch ein Urteil des Rates des Herzogtums Luxemburg zugesprochen. Ab 1460 nennt sich Johann VI. auch „Graf zu Salm“. – Nachkommen: das Haus Salm-Reifferscheidt mit mehreren fürstlichen Linien.

    Familie/Ehepartner: Graf Friedrich II. von Vianden (von Salm). [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 644. Graf Friedrich III. von Vianden  Graphische Anzeige der Nachkommen

  58. 393.  Gottfried (I.?) von SponheimGottfried (I.?) von Sponheim Graphische Anzeige der Nachkommen (245.Mechthild11, 150.Mathilde10, 95.Dietrich9, 65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    Name:
    Diese Gottfried wird im Bericht über seinen Vater mit "einiger Sicherheit" belegt..?
    Muss weiter erkundet werden..

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 645. Gottfried (II.?) von Sponheim  Graphische Anzeige der Nachkommen

  59. 394.  Graf Hermann II. von Froburg (Frohburg)Graf Hermann II. von Froburg (Frohburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (246.Volmar11, 151.Adalbero10, 96.Sophie9, 65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Familie/Ehepartner: von Kyburg ?. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 646. Graf Ludwig III. von Froburg (Frohburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1256/59.
    2. 647. Graf Hermann III. von Froburg (Frohburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1236/1237.
    3. 648. Richenza von Froburg (Frohburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 649. Sophie von Froburg (Frohburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  60. 395.  Arnold von Froburg (Frohburg)Arnold von Froburg (Frohburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (246.Volmar11, 151.Adalbero10, 96.Sophie9, 65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben am 31 Mrz 1216.

  61. 396.  Gepa von Froburg (Frohburg)Gepa von Froburg (Frohburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (246.Volmar11, 151.Adalbero10, 96.Sophie9, 65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

  62. 397.  Gräfin Heilwig von Froburg (Frohburg)Gräfin Heilwig von Froburg (Frohburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (246.Volmar11, 151.Adalbero10, 96.Sophie9, 65.Sophie8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in cir 1183.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Frohburg_(Adelsgeschlecht)

    Die Grafen von Frohburg (früher manchmal auch Froburg geschrieben) waren im Mittelalter ein bedeutendes Hochadelsgeschlecht in der Nordwestschweiz. Ursprünglich stammten sie aus dem Wiggertal aus der Gegend um Zofingen. Im 10. Jahrhundert liessen sie auf einem Höhenzug oberhalb von Trimbach, nahe der Strasse über den unteren Hauenstein, die Frohburg errichten.

    Geschichte
    Seit dem späten 11. Jahrhundert erscheint die Familie als Grafen von Frohburg in den Urkunden. Das Geschlecht leitete seinen Namen von der Burg ab. Die Frohburger herrschten über den Buchsgau (die Gegend zwischen Olten und Solothurn) sowie über einen Teil des Aargaus und des Sisgaus, ein Lehen des Fürstbistums Basel.

    Ende des 12. und zu Beginn des 13. Jahrhunderts liessen sie zur Sicherung ihres Machtbereichs zahlreiche weitere Burgen errichten, unter anderen die Birseckburgen. Ausserdem gründeten sie die Städte Aarburg, Liestal, Olten, Waldenburg, Wiedlisbach und Zofingen. Die Stadt Fridau auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Fulenbach wurde 1375 durch die Gugler zerstört, die Stadt Falkenstein ging im Dorf Balsthal auf. In der Nähe von Waldenburg errichteten die Frohburger das Kloster Schönthal.

    Um 1250 spaltete sich die Familie in die Linien Neu-Homberg, Waldenburg und Zofingen. In ihrem Gefolge, nach der Teilung im Gefolge der Grafen von Neu-Homberg, befand sich das Ministerialengeschlecht der Marschalk von Frohburg, die ihren Sitz zuerst auf der Stammburg der Grafen hatten. Später wechselten sie auf den Wartenberg bei Muttenz (vermutlich die hintere Burg) und nannten sich Marschalk von Wartenberg.[1]

    Der Schweizer Historiker Aegidius Tschudi († 1572) stellte die These auf, dass Gertrud von Hohenberg, die Ehefrau Königs Rudolf von Habsburg, nicht aus dem Hause Hohenberg wie allgemein angenommen wird, sondern aus dem Hause Homberg-Frohburg stammt.[2] Gemäss Tschudi war Gertrud die Tochter des Grafen Ludwig und die Schwester von Graf Hartmann und Graf Herman IV. Wie es jedoch kam, dass sich Gertrud (angeblich) auch von Hohenberg nannte, bleibt zu klären. Die Grafschaft Homberg kam nämlich erst durch Heirat ihres (von Tschudi vermuteten) Bruders Herman IV. mit der Erbtochter des Grafen Werner III. von Homberg an die Frohburger. Zweifelsfrei widerlegt wird die Theorie Tschudis durch eine Urkunde vom 27. Februar 1271. Darin verkauft ihr Ehemann Rudolf, Graf von Kyburg und Habsburg dem Kloster St. Märgen einen Hof in Tiengen (Freiburg im Breisgau), der ihm als Heiratsgut seiner Gemahlin Gertrud - Nobilis mulieris Gertrudis uxoris - von Hohenberg verpfändet war. Dieser Transaktion stimmten die Brüder Gertruds … Nobilium virorum fratrum suorum Alberti, Burchardi et Vlrici Comitum de Hohinberg (Grafen von Hohenberg) ausdrücklich zu.[3]

    Die Zofinger Linie starb 1307 aus, die Neu-Homberger Linie 1325. Die Waldenburger Linie büsste wenig später ihre Machtposition ein und sah sich gezwungen, ihre Besitzungen Stück für Stück zu verkaufen, den grössten Teil davon an ihre aufstrebenden Verwandten, die Habsburger. Die einzelnen Gebäude der Stammburg wurden mit der Zeit aufgegeben und zerfielen. Hermann VI., der letzte Graf von Frohburg, starb 1367 als Abt des Klosters St. Urban ohne männliche Nachkommen.

    Stammliste
    Stammliste der Grafen von Frohburg und ihrer Seitenlinien Frohburg-Zofingen, Frohburg-Waldenburg und Neu-Homberg.[4]

    Siehe unter obenstehendem Link..

    Heilwig heiratete Herzog Berthold (Berchtold) IV. von Zähringen in 1183. Berthold (Sohn von Herzog Konrad I. von Zähringen und Clementia von Namur) wurde geboren in cir 1125; gestorben am 8 Dez 1186. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 571. Herzog Berthold V. von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1160; gestorben am 18 Feb 1218 in Freiburg im Breisgau, Baden, DE; wurde beigesetzt in Freiburger Münster.
    2. 572. Agnes von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1158 in Urach, Baden-Württemberg, DE; gestorben am 10 Mai 1239 in Urach, Baden-Württemberg, DE.
    3. 573. Anna von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1162 in Urach, Baden-Württemberg, DE; gestorben am 10 Mai 1239 in Urach, Baden-Württemberg, DE.

  63. 398.  Markgraf Otto II. von Brandenburg (Askanier), der FreigiebigeMarkgraf Otto II. von Brandenburg (Askanier), der Freigiebige Graphische Anzeige der Nachkommen (247.Otto11, 153.Albrecht10, 98.Otto9, 66.Adalbert8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in nach 1148; gestorben am 4 Jul 1205.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1184 bis 1205; 3. Markgraf von Brandenburg

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_II._(Brandenburg)

    Otto II., Markgraf von Brandenburg (* nach 1148; † 4. Juli 1205), genannt „der Freigiebige“, entstammte dem Geschlecht der Askanier. Er war von 1184 bis zu seinem Tode dritter Markgraf von Brandenburg.

    Leben
    Otto II. war der älteste Sohn Markgraf Ottos I. und der polnischen Herzogstochter Judith. 1184 wurde er nach dem Tod des Vaters neuer Markgraf. Seinen Bruder Heinrich unterstützte er 1189 bei der Gründung eines Kollegiatstifts in Stendal. 1192 übernahm er nach dessen Tod dessen Allodialbesitz in der Altmark. In diesem Jahr und zwei Jahre darauf unterstützte Otto Herzog Adolf von Holstein im Kampf gegen die Dänen.

    1194 nahm er seinen jüngeren Halbbruder Albrecht gefangen, der einen Aufstand zur Durchsetzung seiner Ansprüche begann, ließ ihn jedoch bald wieder frei und akzeptierte ihn als Mitregent in der Mark. 1195 und 1196 übertrugen beide ihren gesamten Allodialbesitz (Altmark, Schollene, Zauche) an das Erzstift Magdeburg und nahmen es von diesem als Lehen.[1]

    Um 1198 machte Otto sich slawische Gebiete im westlichen Pommern um Tribsees lehnsabhängig und ließ sich dieses vom neuen König Philipp von Schwaben bestätigen. 1200 und 1203 unterstützte er Philipp in der Auseinandersetzung um die Herrschaft im Reich gegen den Gegenkönig Otto IV.

    Otto II. wurde nur viermal in der Mark Brandenburg erwähnt, bei Schenkungen für das Domstift zwischen 1192 und 1204. Er machte Klöstern und Stiften zahlreiche Schenkungen, weswegen er später der Freigiebige genannt wurde.

    Otto war mit Ada von Holland verheiratet. Da die beiden keine Nachkommen hatten, wurde sein Halbbruder Albrecht nach seinem Tod neuer Markgraf von Brandenburg.

    Denkmal Otto II. in der Berliner Siegesallee
    Das abgebildete Denkmal Ottos stand in der ehemaligen Siegesallee im Tiergarten in Berlin, dem 1895 von Kaiser Wilhelm II. in Auftrag gegebenen „Prachtboulevard“ mit Denkmälern aus der Geschichte Brandenburgs und Preußens. Zwischen 1895 und 1901 schufen unter der Leitung von Reinhold Begas 27 Bildhauer 32 Standbilder der Brandenburger und Preußischen Herrscher von jeweils 2,75 m Höhe. Jedes Standbild wurde flankiert von zwei kleineren Büsten mit der Darstellung von Personen, die im Leben des jeweiligen Herrschers oder für die Geschichte Brandenburgs beziehungsweise Preußens eine wichtige Rolle gespielt hatten.

    Bei der Denkmalgruppe 3 waren das die Büsten von Johann Gans Edler zu Putlitz aus der Prignitz, der Otto oft auf Kriegszügen begleitet und sein politisches Schicksal zum Ende des 12. Jahrhunderts eng an den Askanier gebunden hatte. Johann Gans war zudem Stifter des Zisterzienserinnen Klosters Marienfließ. In der rechten Hand hält die Figur des Ritters ein Modell des Klosters, in der linken die Stiftungsurkunde. Die zweite Büste zeigte den Chronisten Heinrich von Antwerpen (auch: Heinrici de Antwerpe), der zu Ottos Zeit Domherr des Brandenburger Domkapitels war. Von diesem ersten Chronisten der Mark Brandenburg stammen nahezu sämtliche Überlieferungen aus dieser Zeit des deutschen Landesausbaus und auch von den Vorgängen bei der Gründung der Mark durch Albrecht den Bären. (Tractatus de captione urbis Brandenburg). Bildhauer der Denkmalgruppe war Joseph Uphues.

    Gustav Albrecht beschrieb 1900 das Denkmal Ottos: „Der Fürst ist in Kettenpanzer und Sturmhaube dargestellt. Das Kinn des gedankenvoll und ernst blickenden Antlitzes stützt der Markgraf in die rechte Hand, der Ellbogen ruht auf der linken Hand, welche das Schwert hält. Ein mit dem brandenburgischen Adler geschmückter Mantel umhüllt die kräftige Gestalt.“[2]

    Familie/Ehepartner: Adelheid (Ada?) von Holland?. [Familienblatt] [Familientafel]


  64. 399.  Graf Heinrich von Brandenburg (Askanier) Graphische Anzeige der Nachkommen (247.Otto11, 153.Albrecht10, 98.Otto9, 66.Adalbert8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1150; gestorben in 1192.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Gardelegen, DE; Graf von Gardelegen

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_von_Gardelegen

    Heinrich (* um 1150; † 1192) war Graf von Gardelegen aus dem Geschlecht der Askanier. Er gründete das Kollegiatstift Stendal mit der zugehörigen Sankt-Nikolaus-Kirche.

    Leben
    Heinrich war der zweite Sohn von Markgraf Otto I. von Brandenburg und dessen Ehefrau Judith von Polen. Sein älterer Bruder war Markgraf Otto II. von Brandenburg. Ein jüngerer Halbbruder aus der zweiten Ehe des Vaters, war Albrecht II. von Brandenburg.

    Heinrich wurde erstmals 1186 als Graf von Gardelegen bezeichnet. Zu seinem Besitz, den er mit dem Tod des Vaters im Jahr 1184 als Erbteil erhalten hatte, gehörten große Teile der Altmark mit Tangermünde und Stendal aus dem Allodialbesitz der Familie. 1188 stiftete Heinrich ein Kollegiatstift, das als späteres Domstift vorgesehen war, an der vorher von ihm gegründeten Kirche St. Nikolai in Stendal und ließ es mit einem Propst und zwölf Stiftsherren besetzen. Es sollte die Grundlage für ein eigenes Bistum in der Altmark werden, das jedoch nicht zustande kam.[1] Heinrich ließ die Stephanskirche in Tangermünde neu bauen (oder gründete sie) und begründete möglicherweise auch die Nikolai- und die Marienkirche in Gardelegen. Von Heinrich sind Brakteaten und Pfennige erhalten.[2][3]

    1192 verlieh er dem Stiftskapitel das Recht, den Dekan und neue Stiftsherren selbst zu bestimmen.[4] Bald darauf starb er. Da er keine männlichen Nachkommen hatte, ging die Altmark an seinen Bruder Otto und seinen Halbbruder Albrecht.

    Titel (genauer):
    Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1121 als Gardeleve, als der Halberstädter Bischof Reinhard Satzung und Besitz des Klosters Schöningen bestätigte.
    Eine Erwähnung Gardelegens als Sitz des Heinricus comes de Gardelege ist auf das Jahr 1186 datiert. Graf Heinrich von Gardelegen, ein Bruder Markgraf Ottos II. von Brandenburg, erscheint in diesem Jahr als Zeuge einer Urkunde des Bischofs von Brandenburg, die im Brandenburger Domstiftsarchiv liegt. In der Lehensauftragung brandenburgischer Güter an das Erzbistum Magdeburg wird auch Gardelegen 1196 als Burg (castrum) und Flecken (oppidum) (siehe auch Burg Gardelegen) erwähnt. Die Verleihung des Braurechtes erfolgte 1314. Seit damals wurde in Gardelegen das Garleybier gebraut. 1316 erwarb die Stadt das Schulzenamt und damit die „Hohe Gerichtsbarkeit“. Gardelegen trat 1353 dem Altmärkischen Städtebund und 1358 der Hanse bei. Im Jahr 1488 kam es zu einem Bierziesestreit mit dem Kurfürsten. 1553 war der Bau der Stadtbefestigung mit Magdeburger, Stendaler und Salzwedeler Tor abgeschlossen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Gardelegen


  65. 400.  Albrecht II. von Brandenburg (Askanier)Albrecht II. von Brandenburg (Askanier) Graphische Anzeige der Nachkommen (247.Otto11, 153.Albrecht10, 98.Otto9, 66.Adalbert8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in vor 1177; gestorben am 25 Feb 1220.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_II._(Brandenburg)

    Albrecht II. (* vor 1177; † 25. Februar 1220) war Markgraf von Brandenburg (1205–1220).

    Leben
    Der Askanier Albrecht II. war der jüngste Sohn von Otto I. und der polnischen Herzogstochter Judith von Polen (oder Ada von Holland, siehe Diskussion) sowie Enkel von Albrecht dem Bären, dem Gründer der Mark Brandenburg im Jahr 1157.
    Albrecht II. übernahm 1205 die Markgrafschaft nach dem Tod seines ältesten Bruders Otto II.
    Seit 1184 war Albrecht II. Graf von Arneburg in der von Otto II. beanspruchten und zu Brandenburg gehörenden Altmark. Als solcher wurde er 1194 von Otto aus ungeklärten Gründen zeitweilig inhaftiert, nahm dann am Dritten Kreuzzug (1189–1192) teil und war bei der Gründungsversammlung des Deutschen Ordens 1198 in Akkon anwesend. In den Thronstreitigkeiten zwischen Staufern und Welfen Anfang des 13. Jahrhunderts unterstützte Albrecht – zunächst wie sein Bruder Otto vor ihm – den Staufer König Philipp von Schwaben; nach dessen Ermordung 1208 ging er zu den Welfen über, da Kaiser Otto IV. ihm Unterstützung in der Sicherung der Markgrafschaft Brandenburg gegen die Dänen zusagte, die er 1212 urkundlich bestätigte.
    In dieser Zeit war Albrecht immer wieder in Streitigkeiten mit Erzbischof Albrecht I. von Magdeburg verwickelt. Zudem spielte er eine wichtige Rolle im Brandenburger Zehntstreit.
    Albrecht II. sicherte die Regionen von Teltow, Prignitz und Teile der Uckermark endgültig für die Mark Brandenburg, verlor allerdings Pommern.
    Gilt der Großvater Albrecht der Bär als Gründer der Mark Brandenburg und der Vater Otto I. als Förderer und Lenker der Siedlungsbewegung, resümiert Stephan Warnatsch zu den Söhnen:
    „[Sie] trieben den eingeleiteten Territorialisierungsprozeß fort und begannen ab dem Ende des 12. Jahrhunderts, als im Zuge der Ostbewegung der Zuzug von Siedlern immer stärker anwuchs und damit viel mehr ««««««««Personal»»»»»»»» für den Landesausbau zur Verfügung stand, in die Lande Ruppin und vor allem Barnim und Teltow auszugreifen. Darüber hinaus waren die Oder und die südliche Uckermark Ziele des askanischen Expansionsbestrebens. Überall aber geriet man dabei mit den Ansprüchen konkurrierender Fürsten in Konflikt.“[1]
    Bei seinem Tod waren seine beiden Söhne noch unmündig. Die Lehnsvormundschaft übernahm zunächst Erzbischof Albrecht von Magdeburg, ab 1221 die Mutter, Gräfin Mathilde. Seit ihrem Tod im Jahre 1225 führten die Brüder die Markgrafschaft gemeinsam.

    Ehe und Nachkommen
    Verheiratet war Albrecht seit 1205 mit Mathilde von Groitzsch (1185–1225), Tochter des Grafen Konrad II. (Lausitz) aus dem Geschlecht der Wettiner, und der polnischen Herzogstochter Elisabeth aus dem Geschlecht der Piasten. Mit ihr hatte er vier Kinder:
    • Johann I. (* ca. 1213; † 4. April 1266)
    • Otto III. der Fromme (* 1215; † 9. Oktober 1267)
    • Mechthild (*?; † 10. Juni 1261), ∞ 1228 Welfenherzog Otto I. von Lüneburg (* 1204; † 1252), auch Otto das Kind genannt
    • Elisabeth (* 1207; † 19. November 1231),[2] ∞ 1228 Landgraf Heinrich Raspe von Thüringen (* 1201; † 1247)

    Denkmal Albrecht II. in der Berliner Siegesallee
    Das Denkmal Albrechts stand in der ehemaligen Siegesallee im Tiergarten in Berlin, dem 1895 von Kaiser Wilhelm II. in Auftrag gegebenen „Prachtboulevard“ mit Denkmälern aus der Geschichte Brandenburgs und Preußens. Unter der Leitung von Reinholold Begas schufen zwischen 1895 und 1901 insgesamt 27 Bildhauer 32 Standbilder der Brandenburger und Preußischen Herrscher von jeweils 2,75 m Höhe. Jedes Standbild wurde flankiert von zwei kleineren Büsten mit der Darstellung von Personen, die im Leben des jeweiligen Herrschers oder für die Geschichte Brandenburgs/Preußens eine wichtige Rolle gespielt hatten.
    Bei der Denkmalgruppe 4 waren das die Büsten von Eike von Repgow, dem Verfasser des Sachsenspiegels, und von Hermann von Salza, Hochmeister des Deutschen Ordens. Wie die Teilnahme Albrechts an dessen Gründungsversammlung zeigt (siehe oben), hatte er zum Deutschritterorden eine enge Beziehung gewonnen, die in der gleichen politischen Zielsetzung hinsichtlich der Ostgebiete begründet lag. Hermann von Salza hatte er bereits auf dem Palästinakreuzzug kennengelernt und die Beziehung zeitlebens vertieft – die Wahl der Nebenfigur soll diese Beziehung ausdrücken.
    Zu Eike von Repgow standen laut Mitteilung von Gustav Albrecht weder Albrecht II. noch die Mark Brandenburg in Verbindung. Die Wahl der Nebenfigur ist wahrscheinlich der Tatsache geschuldet, dass der Sachsenspiegel als das bedeutendste Rechtsbuch des deutschen Mittelalters großen Einfluss auch auf Brandenburg und Norddeutschland hatte. Allerdings hatte Eike eine enge Verbindung zum Haus der Askanier, denn er stand im Dienst von Heinrich I., Fürst von Anhalt.
    Bildhauer der Denkmalgruppe war Johannes Boese (1856–1917). Die Enthüllung fand am 22. März 1898 statt.
    Das Denkmal Albrechts beschrieb Gustav Albrecht 1900, wie folgt:
    „Der Markgraf, im Kettenpanzer mit hochgeschlagener Kapuze, ist in kampfbereiter Stellung aufgefaßt, wie er mit gezogenem Schwerte eine Burg, vermutlich die im Jahre 1215 errichtete Grenzfeste Oderberg schützt. Das Haupt des energisch blickenden Fürsten schmückt ein schmaler Kronreif; um das mit dem märkischen Adler geschmückte Waffenhemd schlingt sich ein breiter Ziergürtel, ein langer Mantel fällt, von der Linken zusammengehalten, malerisch nach hinten herunter.“[3]



    Literatur
    • Gustav Albrecht: Markgraf Albrecht II. In: Richard George (Hrsg.): Hie gut Brandenburg alleweg! Geschichts- und Kulturbilder aus der Vergangenheit der Mark und aus Alt-Berlin bis zum Tode des Großen Kurfürsten. Verlag von W. Pauli’s Nachf., Brlin 1900
    • Helmut Assing: Brandenburg, Anhalt und Thüringen im Mittelalter. Askanier und Ludowinger beim Aufbau fürstlicher Territorialherrschaften. Böhlau Verlag, Köln 1997. ISBN 3-412-02497-X
    • Helmut Assing: Die frühen Askanier und ihre Frauen. Bernburg 2002
    • Lutz Partenheimer: Albrecht der Bär – Gründer der Mark Brandenburg und des Fürstentums Anhalt. Böhlau Verlag, Köln 2001, ISBN 3-412-16302-3.
    • Jörg Rogge: Die Wettiner. Thorbecke Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-7995-0151-7.
    • Hans Spichalski: Heinrich Raspe IV. von Thüringen – Landgraf und Gegenkönig. Books on Demand, Norderstedt 2009, ISBN 978-3-8370-5288-6, S. 96 ff.
    • Stephan Warnatsch: Geschichte des Klosters Lehnin 1180–1542, Studien zur Geschichte, Kunst und Kultur der Zisterzienser, Band 12.1. Lukas Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-931836-45-2 (zugleich: Berlin, Freie Universität, Dissertation, 1999).
    • Otto von Heinemann: Albrecht II. (Markgraf von Brandenburg). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 243.
    • Willy Hoppe: Albrecht II.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 161 (Digitalisat).
    Einzelnachweise
    1 Warnatsch, S. 26.
    2 Genaue Daten aus: Ziegler, Anton (Hrsg.), Historische Memorabilien des In- und Auslandes, 1. Bd., Lechner’s Universitätsbuchhandlung, Wien 1846, Kapitel 82, rechte Spalte.
    3 Gustav Albrecht, S. 88 f.

    Albrecht heiratete Mathilde von Groitzsch in 1205. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 650. Markgraf Johann I. von Brandenburg (Askanier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1213; gestorben am 4 Apt 1266.
    2. 651. Markgraf Otto III. von Brandenburg (Askanier), der Fromme  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1215; gestorben am 9 Okt 1267 in Brandenburg an der Havel, DE; wurde beigesetzt in Kirche des Strausberger Dominikanerkloster.
    3. 652. Herzogin Mechthild von Brandenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1210; gestorben am 10 Jun 1261 in Lüneburg, Niedersachsen, DE.
    4. 653. Elisabeth von Brandenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1207; gestorben am 19 Nov 1231.

  66. 401.  Adelheid von Brandenburg? Graphische Anzeige der Nachkommen (247.Otto11, 153.Albrecht10, 98.Otto9, 66.Adalbert8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    Zitat aus: https://mvdok.lbmv.de/mjbrenderer?id=mvdok_document_00002930 (Seite 142, 143)

    2) Adelheid als Heinrich Burwys I. Gemahlin: ego Heinricus Burwinus dei gra. princeps Slavorum cum filiis meis Heinrico et Nicolao et voluntate vxoris mee Adeleidis eligentes patrocinivm beate dei genitricis Marie - [U.=B. I, 254]. Desgl. heißt es im Stiftungsbriefe für das Antonius=Hospital Tempzin vom 7. Juni 1222 [U.=B. I, 282]: Ego Borewinus diuino favore Magnipolensis dominus -, quod ego vna cum vxore mea Adelheyde filiisque meis Hinrico et Nicolao -. Der Fürst sagt an beiden Stellen nicht (wie man im 15. Jahrh. [s. Anm. zu der Urk. im U.=B.] Verstand) filiis nostris, sondern filiis meis, weil die beiden Söhne nicht Adelheids, sondern Mechthildens Söhne waren, was auch die Ann. Stad. z. J. 1164 ausdrücklich berichten. Aus der ersten Ehe stammte (nach den Altersverhältnissen) gewiß auch noch die 1222 erwähnte Tochter (s. u. Generation IV, c). - Was Adelheids Herkunft betrifft, so möchte ich annehmen, daß sie eine Tochter des Markgrafen Otto I. von Brandenburg († 1184) und seiner zweiten Gemahlin Ada (Adelheid, Tochter des Grafen Florenz III. von Holland) gewesen ist, die noch 1205 lebte (Riedel, Cod. Brand. II, 1, S. 3). Unter dieser Voraussetzung allein kann ich mir nämlich erklären, warum die Aebtissin Elisabeth zu Wienhausen (U.=B. 1, 521 [vor 1248]): Agnes dei gra. ducissa, fundatrix ecclesie in Winhusen, Elizabeth abbatissa =), die noch am 3. Jan. 1265 lebte [U.=B. II, 1031) und ins Nekrologium von Wienhausen zum 10. Febr. als religiosa domina Elyzabeth de Wenden, quarta abbatissa hujus monasterii Wynhusen, eingetragen ist, von der Herzogin Mechthild von Braunschweig als ihre Blutsverwandte bezeichnet werden konnte. [U.=B. 11, 712: Dei gra. M. ducissa de Brunswich ac domina in Luneburg consanguinee sue abbatisse totique conuentui in Winhusen salutem.]

    Name:
    genannt 1219, 1223

    Geburt:
    Filiation der Adelheid laut Wigger, im Bericht über Otto I. wird sie nicht erwähnt..?

    Familie/Ehepartner: Herr Heinrich Borwin I. (Buruwe) von Mecklenburg. Heinrich (Sohn von Fürst Pribislaw (Mecklenburg) und Woizlawa (Woislava)) wurde geboren in vor 1150; gestorben am 28 Jan 1227. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 654. Äbtissin Elisabeth von Mecklenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1261.

  67. 402.  Graf Siegfried III. von Weimar-OrlamündeGraf Siegfried III. von Weimar-Orlamünde Graphische Anzeige der Nachkommen (248.Hermann11, 153.Albrecht10, 98.Otto9, 66.Adalbert8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1155; gestorben in 1206.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Weimar-Orlamünde; Graf von Weimar-Orlamünde

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Siegfried_III._(Weimar-Orlamünde)

    Siegfried III. von Weimar-Orlamünde (* um 1155; † 1206) war von 1172 bis 1206 ein Graf aus dem Geschlecht Weimar-Orlamünde (siehe Münzstätte Weimar, Brakteat Siegfrieds.[1])
    Siegfried III. war ein Sohn des Grafen Hermann I. Er war verheiratet mit Sophia von Dänemark (* 1159; † um 1208), einer Tochter des dänischen Königs Waldemar I. – aus der Ehe sind hervorgegangen:
    • Albrecht II.
    • Hermann II.
    Er gilt als Anhänger der Staufer. Siegfried III. hielt sich längere Zeit in Dänemark auf.



    Einzelnachweise
    1 mcsearch: Brakteat Siegfried III.

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Weimar-Orlamünde war eine eigenständige politische Einheit auf dem Territorium des heutigen Thüringen. Sie bestand aus den nicht miteinander verbundenen Territorien der Grafschaft Weimar und der Grafschaft Orlamünde. Die Regenten wurden entweder Grafen von Orlamünde oder auch Grafen von Weimar-Orlamünde genannt.
    Graf Otto I. aus der älteren Linie der Grafen von Weimar gelangte um 1060 in den Besitz der Grafschaft Orlamünde. Als 1062 Ottos älterer Bruder, der in Weimar regierende Graf Wilhelm IV., kinderlos verstarb, erhielt Otto auch die Grafschaft Weimar. Seitdem waren die beiden Gebiete als Grafschaft Weimar-Orlamünde verbunden. Mit dem Tode des Grafen Ulrich II. starb die ältere Linie der Grafen von Weimar-Orlamünde 1112 aus.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Weimar-Orlamünde

    Familie/Ehepartner: Prinzessin Sophia von Dänemark. Sophia (Tochter von König Waldemar I. von Dänemark, der Grosse und Königin Sophia von Dänemark (von Minsk)) wurde geboren in cir 1159; gestorben in 1208. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 655. Graf Albrecht II. von Weimar-Orlamünde  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in nach 1182; gestorben in vor 22 Okt 1245.
    2. 656. Graf Hermann II. von Weimar-Orlamünde  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1184; gestorben am 27 Dez 1247.
    3. 657. Irmgard von Weimar-Orlamünde  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1222.
    4. 658. Sophie von Weimar-Orlamünde  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 3 Sep 1244.

  68. 403.  Fürst Heinrich I. von Anhalt (Askanier)Fürst Heinrich I. von Anhalt (Askanier) Graphische Anzeige der Nachkommen (249.Bernhard11, 153.Albrecht10, 98.Otto9, 66.Adalbert8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1170; gestorben in 1252.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_I._(Anhalt) (Okt 2017)

    Heinrich I., Fürst von Anhalt (* um 1170; † 1252) war ein regierender anhaltischer Landesfürst aus dem Geschlecht der Askanier.

    Leben
    Nach dem Tode seines Vaters, Herzog Bernhard III. im Jahre 1212 wurde das Land, wie bei den Askaniern üblich, unter den beiden Söhnen des Verstorbenen aufgeteilt: Heinrich übernahm die Grafschaft im späteren Anhalt und Albrecht übernahm das sächsische Gebiet. Ab 1218 war Heinrich wohl in den Fürstenstand erhoben, denn er nahm an den stattfindenden Hoftagen des Staufers Friedrich II. teil und prägte Münzen. Bereits 1215 nannte er sich in einer auf Burg Lopene bei Raguhn ausgestellten Urkunde „Fürst in Anhalt“.

    Heinrichs berühmtester Ministerialer war Eike von Repgow (um 1180 bis nach 1233) aus Reppichau, der auf Bitten des Grafen Hoyer von Falkenstein den Sachsenspiegel verfasste und mit Hoyer in o.g. Urkunde von 1215 als Zeuge auftrat.

    Als Minnesänger wurde Heinrich I. Anfang des 14. Jahrhunderts (irrtümlich als „Herzog“) in die Heidelberger Manessische Liederhandschrift aufgenommen, die zwei seiner Minnelieder mit insgesamt fünf Strophen enthält, darunter die folgende, übersetzt ins Neuhochdeutsche:
    Ich will den Winter grüßen mit Gesange,
    ob stille schweigen die Vögelein.
    Nicht soll doch unter seinem Zwange
    der Minne Freude mir verbittert sein.

    Heinrich heiratete Irmgard von Thüringen (Ludowinger) in 1211. Irmgard (Tochter von Pfalzgraf Hermann I. von Thüringen (Ludowinger) und Sophia von Bayern (Wittelsbacher)) wurde geboren in 1196; gestorben in 1244. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 659. Jutta von Anhalt  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 14 Mai 1277.
    2. 660. Fürst Siegfried I von Anhalt (von Köthen) (Askanier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1230; gestorben in nach 25 Mrz 1298 in Köthen.
    3. 661. Hedwig von Anhalt  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 21 Dez 1259.

  69. 404.  Herzog Albrecht I. von Sachsen (Askanier)Herzog Albrecht I. von Sachsen (Askanier) Graphische Anzeige der Nachkommen (249.Bernhard11, 153.Albrecht10, 98.Otto9, 66.Adalbert8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1175; gestorben am 7 Okt 1260; wurde beigesetzt in Kloster Lehnin.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Sachsen-Wittenberg, Engern, Westfalen Herr von Nordalbingien Kurfürst und Erzmarschall des Heiligen Römischen Reiches Graf von Askanien

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_I._(Sachsen) (Jun 2021)

    Albrecht I., Herzog von Sachsen, auch Albert I. (* um 1175; † 7. Oktober 1260 oder 8. November 1261 begraben im Kloster Lehnin) aus dem Geschlecht der Askanier war Herzog von Sachsen-Wittenberg, Engern, Westfalen und Herr von Nordalbingien, Kurfürst und Erzmarschall des Heiligen Römischen Reiches und Graf von Askanien.

    Albrecht wurde als Sohn des Herzogs Bernhard und der Judith von Polen, Tochter des Herzogs Mieszko III., nach seinem Bruder Heinrich I. geboren.
    Nach dem Tod seines Vaters erbte Albrecht die sächsische Herzogswürde und gründete im Jahre 1212 die herzoglich-sächsische Linie der Askanier, die sich 1260 in die Zweige Sachsen-Lauenburg und Sachsen-Wittenberg spaltete. Nach dem Tod seines Vaters Bernhard III. erhielt sein älterer Bruder Heinrich I. die askanischen Erblande und wurde so Graf von Anhalt.
    Albrecht I. unterstützte Kaiser Otto IV. in seinem Kampf gegen die Staufer und bekämpfte besonders deren Patron und Stütze Erzbischof Albrecht von Magdeburg, gegen den er unter anderem Staßfurt verlor. Im Jahr 1217 ging er ein letztes Mal, zusammen mit Kaiser Otto IV. und Markgraf Albrecht II. von Brandenburg († 1220), über die Elbe gegen Erzbischof Albrecht von Magdeburg vor, ohne nennenswerte Erfolge zu erzielen.
    Kaiser Friedrich II. hatte sich anlässlich seiner Krönung in Aachen am 25. Juli 1215 verpflichtet, einen Kreuzzug durchzuführen. Jedoch wurde seine Teilnahme von inneren Zwistigkeiten in Deutschland verhindert. Er rüstete jedoch ein Heer aus und unterstellte es 1217 Albrechts I. Führung. Dieser eroberte daraufhin die Festung Damiette am Mittelmeer (siehe Kreuzzug von Damiette). Hiermit wollte man eine Basis für die Wiedereroberung Palästinas haben, wozu es jedoch nicht kam.

    1218 bestätigte Kaiser Friedrich II. seine Lehen, Rechte und Vogteien. 1219 zog er anlässlich eines Kreuzzuges nach Livland. Dabei sollte verhindert werden, dass die Letten sich mit den Russen verbündeten. Dabei erwies sich Albrecht als tüchtiger Kriegsmann mit strategischem Geschick.

    Als Albrecht von Magdeburg 1221 nach Italien reiste, nutzte Albrecht I. die für ihn günstige Lage zum Nachteil seiner Kontrahenten Otto III. und Johann I. aus. Dies führte zu einem tiefen Zerwürfnis zwischen ihm und seinem Bruder Heinrich von Anhalt. Zusammen mit Friedrich II. war er mehrmals in Italien und wurde 1226 zum Herzog von Albingen gewählt. Durch diesen neuen Titel wurde er in die Kriege der Schauenburger gegen Dänemark hineingezogen und mischte sich in der Schlacht bei Bornhhöved am 22. Juli 1227 auf der Seite von Adolf IV. von Schauenburg, zusammen mit Lübeck, Hamburg und dem Erzbischof Gebhard von Bremen, aktiv in das Kriegsgeschehen ein. Dadurch brach die dänische Großmachtstellung zusammen und Albrecht I. konnte Lauenburg einschließlich der Stadt Mölln gewinnen. Bis dahin hatte er an der Unterelbe nur die Hoheit über das weitgehend autonome Land Hadeln besessen. Zusätzlich sicherte er die sächsischen Hoheitsansprüche über Wagrien (Ostholstein), Lübeck, Schwerin, und Dannenberg. Des Weiteren gewann er von den Welfen die Vogteien Hitzacker, Bergedorf und den Sachsenwald. Jedoch erst auf dem Hoftag zu Worms von 1231 wurden ihm diese Besitzungen durch Kaiser Friedrich II. bestätigt.
    Von 1217 bis 1230 war er Regent der Markgrafschaft Meißen und reiste in den Jahren 1228/29 zusammen mit Friedrich II. nach Jerusalem.
    In den Jahren 1231/32 vermittelte er den Frieden zwischen dem Kaiser und dessen Sohn Heinrich VII. und erreichte zusammen mit anderen Reichsfürsten das bedeutsame Statutum in favorem principum als neue Basis der Territorialherrschaften.

    1240/41 war er nochmals in Italien. Durch den Tod von Graf Bederich II. (1250) erhielt Albrecht zum Herzogtum die Grafschaft Belzig hinzu. Auch kümmerte er sich um die wirtschaftlichen Belange seines Landes. So erließ er am 2. Januar 1248 eine Zollrolle für den Handelsverkehr der Städte Hamburg und Lübeck mit Salzwedel und sagte Geleitssicherheit zu, was ihm große Einnahmen bescherte. Auch gründete er um 1250 das Franziskanerkloster (graue Kloster) und die dazugehörige Franziskanerkirche (Zeughauskaserne am Arsenalsplatz), welche später die Begräbnisstätte seiner verstorbenen Angehörigen wurde und als Hofkirche bis 1306 diente.

    Da Albrecht I. im Besitz der Kurrechte als Erzmarschall des Heiligen Römischen Reiches war, wohnte er 1252 der Fürstenversammlung zu Braunschweig bei, um den Gegenkönig Wilhelm von Holland anzuerkennen. In dieser Stellung griff er 1231 in die Reichsbelange ein, als der nach weltlicher Macht strebende Papst durch seinen Prälaten versuchte, die Fürsten gegen Kaiser Friedrich II. aufzuhetzen. Auf dem darauf folgenden Reichstag in Frankfurt 1234 erreichte Albrecht I., dass die Ketzergerichte den Fanatikern entzogen und der ordentlichen Gerichtsbarkeit übertragen wurden. 1257 wählte er Alfons X. von Kastilien mit. Albrecht gewann auch Grafenrechte und Besitzungen in Engern.

    Nach seinem Tod im Jahre 1260 teilten seine Söhne Johann I. und Albrecht II. sein Land, entsprechend den Grundsätzen des askanischen Geschlechts, das erst 1727 die Primogenitur einführte. Daraufhin wurde das Herzogtum Sachsen, in die Herzogtümer Sachsen-Wittenberg und Sachsen-Lauenburg aufgeteilt.

    Albrecht heiratete Agnes von Österreich in 1222. Agnes (Tochter von Herzog Leopold VI. von Österreich (Babenberger, der Glorreiche und Theodora Angela von Byzanz) wurde geboren in 1206; gestorben am 29 Aug 1226. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 662. Judith von Sachsen (Askanier)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 663. Jutta (Brigitte) von Sachsen (Askanier)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 4 Apr 1266.

    Albrecht heiratete Agnes von Thüringen (Ludowinger) in 1238. Agnes (Tochter von Pfalzgraf Hermann I. von Thüringen (Ludowinger) und Sophia von Bayern (Wittelsbacher)) wurde geboren in 1205; gestorben in vor 1247. [Familienblatt] [Familientafel]

    Albrecht heiratete Helene von Braunschweig in 1247. Helene (Tochter von Herzog Otto I. von Lüneburg (von Braunschweig) (Welfen), das Kind und Herzogin Mechthild von Brandenburg) wurde geboren am 18 Mrz 1223; gestorben am 6 Sep 1273; wurde beigesetzt in Franziskanerkloster, Wittenberg, Sachsen-Anhalt, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 664. Helena von Sachsen (Askanier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1247; gestorben am 12 Jun 1309.
    2. 665. Johann I. von Sachsen-Lauenburg (Askanier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1249; gestorben am 30 Jul 1285 in Wittenberg, Sachsen-Anhalt, DE.
    3. 666. Herzog Albrecht II. von Sachsen-Wittenberg (Askanier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1250; gestorben am 25 Aug 1298 in Schlachtfeld bei Aken an der Elbe; wurde beigesetzt in Franziskanerkloster, Wittenberg, Sachsen-Anhalt, DE.

  70. 405.  Albrecht I. von Meissen, der StolzeAlbrecht I. von Meissen, der Stolze Graphische Anzeige der Nachkommen (250.Hedwig11, 153.Albrecht10, 98.Otto9, 66.Adalbert8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1158; gestorben am 24 Jun 1195 in Krummenhennersdorf; wurde beigesetzt in Klosterkirche Altzella.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Es wird vermutet, dass er vergiftet wurde.
    • Titel (genauer): Markgraf von Meißen (1190 bis 1195)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_I._(Meißen)

    Albrecht I., genannt der Stolze (* 1158; † 24. Juni 1195 in Krummenhennersdorf) stammte aus dem Hause Wettin und war von 1190 bis 1195 Markgraf von Meißen.

    Leben
    Albrecht der Stolze war Sohn und Nachfolger Ottos des Reichen. Seine Mutter war Markgräfin Hedwig von Meißen († 1203), welche als Fundatorin/Stifterin des Hausklosters der Wettiner gilt. Er heiratete 1186 in Aussig Sophie, Tochter des Premysliden Friedrich von Böhmen.
    Da Albrechts Vater nicht ihn, sondern seinen Bruder Dietrich als Erben des Landes einzusetzen gedachte, ergriff Albrecht die Waffen und nahm 1188 den Vater gefangen. Er musste ihn zwar auf Befehl Kaiser Friedrichs I. freigeben, setzte aber die Anerkennung seines Erbrechts durch und folgte seinem Vater 1190 in der Markgrafschaft.
    Er begleitete Kaiser Heinrich VI. nach Italien, eilte aber bald heim, um sein Land gegen seinen aus Palästina zurückgekehrten Bruder Dietrich zu sichern, der, unterstützt von seinem Schwiegervater, dem Landgrafen Hermann von Thüringen, Ansprüche auf die Mark machte. Bei Reveningen (wahrscheinlich Röblingen am See) geschlagen, entkam Albrecht, als Mönch verkleidet, mit Mühe nach Leipzig und eilte nun, den durch die Erneuerung der Bruderfehde abermals erweckten Zorn des Kaisers zu beschwichtigen, zu diesem nach Italien, ohne jedoch seine Absicht zu erreichen.
    Der Fortsetzung des Bruderkampfes machte sein Tod ein Ende. Dieser ereilte ihn am 24. Juni 1195 auf dem Weg von Freiberg nach Meißen in Krummenhennersdorf. Es wird vermutet, dass er vergiftet wurde.

    Grablege
    Sein Leichnam wurde in der Klosterkirche Altzella, dem Hauskloster der Wettiner, beigesetzt. Seine Grabplatte hat sich erhalten und findet sich heute neben jenen seiner Eltern, der Klosterstifterin Hedwig und Otto dem Reichen im Mausoleum im Klosterpark.



    Literatur
    • Zur Grablege der Wettiner in Altzella und zum Monument des Markgrafen, siehe: Helga Wäß: Form und Wahrnehmung mitteldeutscher Gedächtnisskulptur im 14. Jahrhundert. Band 1: Ein Beitrag zu mittelalterlichen Grabmonumenten, Epitaphen und Kurioriosa in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Nord-Hessen, Ost-Westfalen und Südniedersachsen in zwei Bänden. Band 2: Katalog ausgewählter Objekte vom Hohen Mittelalter bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts. Bristol u.a. 2006, S. 27 ff. und Kat. Nr. 7 mit Abb. ISBN 3-86504-159-0
    • Heinrich Theodor Flathe: Albrecht I. der Stolze. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 276.
    • Herbert Helbig: Albrecht I. der Stolze. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 168 (Digitalisat).
    • Albrecht. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 1, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 298.
    Weblinks
     Commons: Albrecht I. (Meißen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Albrecht heiratete Sophie von Böhmen in 1186 in Aussig. Sophie (Tochter von Bedřich (Friedrich) von Böhmen (Přemysliden) und Elisabeth von Ungarn) gestorben in 1195; wurde beigesetzt in Klosterkirche Altzella. [Familienblatt] [Familientafel]


  71. 406.  Markgraf Dietrich von Meissen (Wettiner)Markgraf Dietrich von Meissen (Wettiner) Graphische Anzeige der Nachkommen (250.Hedwig11, 153.Albrecht10, 98.Otto9, 66.Adalbert8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1162; gestorben am 18 Feb 1221; wurde beigesetzt in Kloster Altzella, Nossen, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab 1198, Markgrafschaft Meissen; Markgraf von Meißen (ab 1198)
    • Titel (genauer): ab 1210, Markgrafschaft Lausitz; Markgraf der Lausitz als Dietrich III.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Dietrich_der_Bedrängte (Sep 2023)

    Seine Mutter hatte seinen Vater zu einer Änderung der Erbfolge entgegen den üblichen Gepflogenheiten überredet, wonach Dietrich Meißen und die Markgrafenwürde, sein älterer Bruder Albrecht der Stolze hingegen nur Ländereien um Weißenfels erhalten sollte. Albrecht rebellierte ab 1188 dagegen und zwang den Vater mit Waffengewalt, ihn als vorrangigen Erben anzuerkennen. Beim Tod des Vaters 1190 folgte ihm somit Albrecht als Markgraf von Meißen.

    Dietrich fand Unterstützung beim Landgrafen Hermann I. von Thüringen, mit dessen minderjähriger Tochter Jutta er sich verlobte und mit dessen Hilfe er 1194 Weißenfels von seinem Bruder erkämpfte. Als sein Bruder Albrecht 1195 starb, belehnte Kaiser Heinrich VI. nicht Dietrich mit der Markgrafschaft Meißen, sondern zog die Mark mit ihren reichen Bergwerken als heimgefallenes Lehen ein. Dietrich schloss sich daraufhin, zusammen mit seinem Schwiegervater, dem Kreuzzug des Kaisers nach Palästina an, der beim überraschenden Tod des Kaisers 1197 abgebrochen wurde.

    Nach seiner Rückkehr unterstützte Dietrich den neuen König Philipp von Schwaben im Thronstreit gegen den Gegenkönig Otto von Braunschweig und wurde zum Dank von diesem 1198 erneut mit der Mark Meißen belehnt. Seitdem stand Dietrich auf Philipps Seite und blieb auch nach dessen Ermordung, 1208, auf der Seite der Staufer.

    1206 schlichtete er einen Streit zwischen dem Burggrafen von Dohna, der auf einem Gebiet, das der Bischof von Meißen beanspruchte, eine Burg namens Thorun erbaut hatte, und dem Bischof. Die dabei erstellte Urkunde erwähnt zum ersten Mal den Namen Dresden. Außerdem wird er mit den bis heute rätselhaften Anlagen von Schloss Osterland bei Oschatz und dem romanischen Vorgängerbau von Schloss Grillenburg im Tharandter Wald in Verbindung gebracht. Im Jahre 1210 wurde er nach dem Aussterben der dedonidischen Linie der Wettiner und nach Zahlung von 10.000 Mark Silber auf der Burg Landsberg im Auftrag Kaiser Ottos IV. mit der Ostmark/Lausitz belehnt.

    Er förderte in seinen Territorien die Gründung und den Ausbau von Städten und verbesserte die Landesverwaltung durch Gliederung in Vogteien. Er führte Fehden gegen den meißnischen Adel und die Stadt Leipzig, die er in seinen Besitz einzugliedern versuchte. Nach fruchtloser Belagerung von Leipzig erkannte er 1216 deren Rechte an, konnte die Stadt aber im Folgejahr durch List dennoch einnehmen, ließ die Stadtmauern schleifen und zur Festigung seiner Herrschaft innerhalb derselben drei Burgen anlegen und mit Garnisonen versehen.

    Name:
    Weißenfels ist eine Mittelstadt und mit etwa 40.000 Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt. Zur Stadt Weißenfels gehören seit 2010 weitere elf Ortsteile, die bis dahin eigenständige Gemeinden waren.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Weißenfels

    Geburt:
    Er war der zweite Sohn des Markgrafen Ottos „des Reichen“ von Meißen und der Hedwig von Ballenstedt, Tochter des Markgrafen Albrecht I. von Brandenburg. Er gehörte somit dem Adelsgeschlecht der Wettiner an.

    Titel (genauer):
    Die Markgrafschaft Meißen war ein mittelalterliches Fürstentum im Gebiet des heutigen Bundeslandes Sachsen, des eigentlichen Obersachsens bzw. des Meißnischen Kreises, das im Zuge der Deutschen Ostsiedlung entstand.
    Die Mark wurde 965 gegründet und ging 1423 (durch kaiserliche Belehnung Friedrichs des Streitbaren) im Kurfürstentum Sachsen auf.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Markgrafschaft_Meißen

    Titel (genauer):
    Die Mark Lausitz, auch Markgrafschaft Lausitz (im 12. Jahrhundert gelegentlich auch Ostmark) wurde im Jahr 965 als östliche Grenzmark im römisch-deutschen Kaiserreich nach der Teilung der bisherigen Sächsischen Ostmark gebildet. Sie reichte vom späteren Anhalt im Westen bis zur Spree im Norden, dem Bober im Osten und zur Grenze der Mark Bautzen im Süden. Erster Markgraf wurde Hodo, der sie bis 993 verwaltete. Die Mark Lausitz war von slawischen Bewohnern besiedelt, blieb aber auch nach dem Slawenaufstand von 983 unter sächsischer Herrschaft. Kirchenrechtlich gehörte das Gebiet zum Bistum Meißen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Niederlausitz#Mittelalter

    Begraben:
    Heute findet sich seine Grabplatte wieder im Chor, neben jenen für Otto den Reichen und seine Gemahlin, die Klosterstifterin Hedwig. Im Jahr 1288 wurde auch Dietrichs Sohn Heinrich der Erlauchte hier beigesetzt. Heinrich der Erlauchte kann als Auftraggeber des Grabplattenzyklus in Altzella vermutet werden, da die Monumente der Stifter und Vorfahren in seine Zeit datiert werden können.



    Das Kloster Altzella (ursprünglich Cella bzw. genauer Cella Sanctae Mariae, Altenzelle, heute Altzella) ist eine ehemalige Zisterzienserabtei.
    Kaiser Friedrich I. übereignete 1162 einer von Markgraf Otto von Meißen gestifteten Abtei 800 Hufen gerodetes Land westlich und südlich der Freiberger Mulde. Der ursprünglich für die Anlage der Abtei vorgesehene Ort Böhrigen wurde von den Zisterziensern abgelehnt.
    Nach einem Silberfund im Jahre 1168 auf dem Territorium des jetzigen Freiberg wurde ein Teil des Landes um Freiberg gegen ein Bischofslehen westlich von Nossen ausgetauscht, auf dem vorher kurzzeitig ein Benediktinerkloster existierte. In den folgenden Jahren begann, etwas nördlich der ehemaligen Benediktinerabtei, westlich von Nossen und südlich der Freiberger Mulde der Bau der Zisterzienserabtei. Zum Aufbau der Klosteranlagen wurden Lehmgruben, Brennöfen für Ziegelsteine und Kalk errichtet sowie Steinbrüche eröffnet, teilweise in unmittelbarer Nähe der Abtei.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Altzella

    Dietrich heiratete Jutta von Thüringen (Ludowinger) in vor 1197. Jutta (Tochter von Pfalzgraf Hermann I. von Thüringen (Ludowinger) und Sophia von Sommerschenburg) wurde geboren in 1184; gestorben am 6 Aug 1235 in Schleusingen, Thüringen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 620. Hedwig von Meissen (Weissenfels)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1249.
    2. 621. Sophia von Meissen (Weissenfels)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 17 Mrz 1280.
    3. 622. Markgraf Heinrich III. von Meissen (Wettiner)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1215 in Meissen, Sachsen, DE; gestorben am 15 Feb 1288 in Dresden, DE.

  72. 407.  Adelheid von MeissenAdelheid von Meissen Graphische Anzeige der Nachkommen (250.Hedwig11, 153.Albrecht10, 98.Otto9, 66.Adalbert8, 42.Mathilde7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in nach 1160; gestorben am 2 Feb 1211 in Meissen, Sachsen, DE.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Adelheid_von_Meißen

    Adelheid von Meißen (tschechisch Adléta Míšeňská) (* nach 1160; † 2. Februar 1211 in Meißen) war die erste Ehefrau des böhmischen Fürsten und Königs Ottokar I. Přemysl. Als Ottokar die Ehe 1199 auflöste, legte sie Widerspruch ein und führte mehr als zehn Jahre lang einen Prozess um die Anerkennung als rechtmäßige Ehefrau und Königin, an dem sich die höchsten kirchlichen und weltlichen Würdenträger ihrer Zeit beteiligten.

    Leben
    Adelheid stammte aus dem Geschlecht der Wettiner und wurde nach 1160 als Tochter Ottos des Reichen geboren. Ihren Ehemann lernte sie Mitte der 1170er Jahre kennen. Zu dieser Zeit war Ottokar in Meißen im Exil. Die Eheschließung fand ohne Teilnahme und ohne Zustimmung beider Familien statt. Um 1179 durften die jungen Eheleute nach Böhmen zurück, als Ottokars Bruder Friedrich die Macht übernahm.
    Ottokar bekam die Markgrafschaft Mähren zu Lehen, wo ihm einige militärische Erfolge gelangen. 1192 konnte er erstmals den Prager Thron besteigen, wurde jedoch 1194 wieder abgesetzt und musste mit seiner Familie, die inzwischen um den Sohn Vratislav sowie die Töchter Markéta, Božislava und Hedwig angewachsen war, wieder ins Exil. Adelheid ging mit den Kindern zu ihrem Bruder Dietrich nach Meißen und Ottokar diente in dieser Zeit deutschen Herzögen.
    Ende 1197 gelang es Ottokar erneut, sich die böhmische Herzogswürde zu sichern, und er kehrte mit Frau und Kindern nach Böhmen zurück. 1198 erlangte er den Königstitel. Einige Monate später ließ er die Ehe mit der Wettiner Markgrafentochter vom Prager Bischof Daniel Milík für ungültig erklären und heiratete Konstanze, Tochter des Königs von Ungarn. Als offiziellen Scheidungsgrund gab Ottokar die zu enge Verwandtschaft an. Ob der wahre Grund im politisch-dynastischen oder möglicherweise auch im persönlichen Bereich lag, ist nicht bekannt. Adelheid suchte mit ihren Kindern wieder einmal Zuflucht in Meißen. Sie wollte jedoch nicht auf ihre Rechte verzichten; vor allem musste sie befürchten, dass ihre Kinder als unehelich gelten und damit alle Ansprüche auf Erbe und Thron verlieren würden. Der Prozess gegen die Eheauflösung, den sie 1199 eröffnete, sollte sich über mehr als zehn Jahre hinziehen. Die vertriebene Königin baute auf die Hilfe ihres Bruders, und sie rief darüber hinaus nicht nur den Papst Innozenz III., sondern auch die Staufer zur Hilfe. Das Verfahren beeinflusste auch den gleichzeitigen deutschen Thronfolgestreit, denn die Gegenkönige Philipp von Schwaben und Otto von Braunschweig ergriffen abwechselnd Partei für oder gegen die Wettinerin, je nachdem, ob ihnen die Unterstützung des böhmischen Königs oder des Meißner Markgrafen lohnender erschien.
    1205 gelang es Adelheid, Ottokar zu einer vorübergehenden Kapitulation zu zwingen. Er hatte gerade Frieden mit Philipp von Schwaben geschlossen und die Anerkennung seiner ersten Ehe war eine der Friedensbedingungen. Zudem war Konstanzes erstgeboorener Sohn kurz zuvor gestorben, womit es Ottokar an einem legitimen Thronfolger mangelte. Als Folge wurde Konstanze vertrieben und Adelheid kam als Königin nach Prag zurück. Das Ergebnis dieses Erfolgs war jedoch nur die Hochzeit ihrer ältesten Tochter mit dem dänischen König Waldemar II. Noch im gleichen Jahr bekam Konstanze mit Wenzel einen zweiten Sohn, und Adelheid wurde gezwungen, mit ihren Kindern erneut zu gehen. Die päpstliche Kurie schob die endgültige Entscheidung immer noch auf, weil sie das schwebende Verfahren als Druckmittel gegen den König verwenden wollte.
    1207 versuchte Adelheid den Prozess weiterzuführen, der aber 1210 endgültig zugunsten Ottokars entschieden wurde. Sie starb am 2. Februar 1211 im Kloster des Heiligen Kreuzes in Meißen.


    Literatur
    • Jiřina Votočková-Joachimová: Královna Dagmar. In: Zdena Karešová, Jiří Pražák: Královny a kněžny české. Praha X-Egem, Nova Kniž. klub 1996, ISBN 80-7199-010-8, S. 59–68.
    • Ondřej Šretr: Vliv rozvodové pře s Adlétou Míšeňskou na politiku Přemysla Otakara I. Magisterarbeit an der Karlsuniversität Prag, 2010. (online; MS Word; 208 kB)
    • Eduard Winkelmann: Adela, Königin von Böhmen. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 48 f.

    Familie/Ehepartner: König Ottokar I. Přemysl von Böhmen (Přemysliden). Ottokar (Sohn von Herzog Vladislav II. von Böhmen (Přemysliden) und Judith von Thüringen) wurde geboren in cir 1155 in Königstädtel ?; gestorben am 15 Dez 1230. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 667. Prinzessin Dagmar (Markéta) von Böhmen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1186; gestorben am 24 Mai 1212 in Ribe, Dänemark; wurde beigesetzt in St.-Bendts-Kirche, Ringsted.
    2. 668. Bogislawa (Božislava) von Böhmen (Přemysliden)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 1223.

  73. 408.  Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) von Schwaben (von Staufen)Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) von Schwaben (von Staufen) Graphische Anzeige der Nachkommen (251.Friedrich11, 155.Agnes10, 99.Heinrich9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1122; gestorben am 10 Jun 1190 in im Fluss Saleph nahe Seleucia, Kleinarmenien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Schwaben als Friedrich III. (1147 bis 1152), Kaiser des römisch-deutschen Reiches (1155 bis 1190)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_I._(HRR)

    Friedrich I., genannt Barbarossa (italienisch für roter Bart) (* um 1122; † 10. Juni 1190 im Fluss Saleph nahe Seleucia, Kleinarmenien), aus dem Adelsgeschlecht der Staufer war von 1147 bis 1152 als Friedrich III. Herzog von Schwaben, von 1152 bis 1190 römisch-deutscher König und von 1155 bis 1190 Kaiser des römisch-deutschen Reiches.
    Barbarossas Wahl war die Folge eines Interessenausgleichs mehrerer Fürsten. Die wohl bedeutendste Rolle spielte dabei sein Vetter Heinrich der Löwe, der als Folge der Absprachen eine königgleiche Stellung in Norddeutschland aufbauen konnte. Seine langjährige Förderung durch den König missachtete jedoch das Gleichgewicht hocharistokratischer Familienverbände und ließ den Löwen schließlich zum Störfaktor für die übrigen Reichsfürsten werden.
    Barbarossas Herrschaft war zudem vom Doppelkonflikt mit dem lombardischen Städtebund und dem Papsttum geprägt. In einer Gesellschaft, in der Ehre (honor) den sozialen Rang bestimmte, führten Ehrverletzungen und der daraus resultierende Zwang zur Rache zu jahrzehntelangen Konflikten. In den Auseinandersetzungen zwischen den oberitalienischen Städten versuchte Barbarossa eine Vermittlerrolle einzunehmen. Er scheiterte jedoch, zog sich den Vorwurf der Parteilichkeit zu und konnte die traditionellen Herrscheraufgaben der Friedens- und Rechtswahrung nicht ausüben. Die Weigerung einiger Städte, sich dem kaiserlichen Gericht zu stellen, musste angesichts des Konzepts der „Ehre des Reiches“ (honor imperii) gesühnt werden. Nachdem Tortona und Mailand zerstört worden waren, beabsichtigte Barbarossa die Königsherrschaft im Regnum Italicum grundsätzlich neu zu ordnen. Alte Hoheitsrechte des Reiches wurden wieder beansprucht oder neu definiert und schriftlich fixiert. Alle Gerichtshoheit und Amtsgewalt sollte vom Reich ausgehen. Die Einsetzung kaiserlicher Verwalter und die umfassende finanzielle Nutzung der dem Kaiser zugesprochenen Regalien trafen jedoch auf den Widerstand der Städte. Sie hatten Regalien und Jurisdiktionsrechte längst schon gewohnheitsrechtlich wahrgenommen.
    Anders als noch in salischer Zeit führten der Konflikt mit dem Papst und die Exkommunikation des Kaisers nicht zur Entstehung einer größeren Oppositionsbewegung im nördlichen Reichsteil. Erst nach der Niederlage des kaiserlichen Heeres in der Schlacht von Legnano 1176 wurde das jahrzehntelange Schisma im Frieden von Venedig und der Konflikt mit den Kommunen im Konstanzer Frieden 1183 beendet. Heinrich der Löwe hatte sich geweigert, dem Kaiser 1176 im Kampf gegen die lombardischen Städte beizustehen; auf Bestreben der Fürsten wurde er gestürzt und musste ins Exil gehen.
    Schon vor seiner Königsherrschaft hatte Barbarossa von 1147 bis 1149 am Kreuzzug seines königlichen Onkels Konrad III. teilgenommen. In seinen letzten Jahren bereitete er nach der Niederlage des Königs von Jerusalem gegen Saladin 1187 einen weiteren Kreuzzug vor. Am 11. Mai 1189 brach der Kaiser auf, doch er ertrank dreizehn Monate später kurz vor seinem Ziel.
    Der Beiname „Barbarossa“ („Rotbart“) wurde erst im 13. Jahrhundert fester Namensbestandteil. Im Rahmen der deutschen Nationalbewegung des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Friedrich Barbarossa zum nationalen Mythos. Mit der Sage vom Kaiser, der im Kyffhäuser schläft und auf bessere Zeiten wartet, wurde die Hoffnung auf die nationale Einheit verbunden.

    Herkunft und Aufstieg der Staufer
    Friedrich entstammte dem adligen Geschlecht der Staufer. Der Name ist jedoch eine Begriffsfindung der Historiker aus dem 15. Jahrhundert. Die Ahnen väterlicherseits waren unbedeutend und wurden nicht überliefert. Abstammung und Herkunft der Familie sind bis heute ungeklärt. Der Familie gelang es durch konsequente Nutzung von Klostervogteien, kluge Inanspruchnahme der Ministerialität und enge Zusammenarbeit mit Klerus und Volk der Bistümer Würzburg, Worms und Speyer ihre Herrschaftsposition vor Antritt des Königtums auszubauen.[2] Für das Anwachsen der staufischen Macht waren auch zahlreiche Eheschließungen vorteilhaft.[3] Über Barbarossas Urgroßvater Friedrich von Büren ist lediglich bekannt, dass er eine Frau namens Hildegard geheiratet hat. Jüngst wurde vermutet, dass der Schlettstädter Besitz nicht Hildegard, sondern Friedrich selbst gehört habe und die Staufer damit ein elsässisches Geschlecht gewesen seien. Erst um 1100 habe sich mit Herzog Friedrich I. der Ausgriff ins ostschwäbische Remstal vollzogen.[4]
    Weit wichtiger war für die Staufer ihre prestigeträchtige Verwandtschaft mütterlicherseits mit den Saliern. Die Großmutter Friedrich Barbarossas war Agnes, eine Tochter des salischen Herrschers Heinrich IV. Barbarossa verstand sich als Nachkomme des ersten Salierkaisers Konrad II., auf den er sich in Urkunden mehrfach als seinen Vorfahren bezog.[5] Der Aufstieg der Staufer vollzog sich in den Konflikten Heinrichs IV. mit den Fürsten aus Sachsen und Schwaben. Als Reaktion auf die Erhebung des Schwabenherzogs Rudolf von Rheinfelden zum Gegenkönig Heinrichs IV. erhielt Friedrich I. vom Kaiser 1079 das Herzogtum Schwaben und wurde mit dessen Tochter Agnes vermählt. Als Schwiegersohn war Friedrich eine wichtige Stütze für den salischen Kaiser gegen die geistlichen und weltlichen Vertreter der gregorianischen Reform. 1105 bekam sein fünfzehnjähriger Sohn Friedrich II., der Vater von Barbarossa, das Herzogtum. Nach dem Sturz des Kaisers durch seinen Sohn Heinrich V. übernnahmen 1116 die beiden Brüder Konrad und Friedrich II. die Stellvertreterschaft im nördlichen Reichsteil. Konrad wurde Herzog von Ostfranken. Barbarossas Vater Friedrich II. war in der Verteidigung der salischen Interessen und dem weiteren Ausbau seiner staufischen Hausmacht so erfolgreich, dass über ihn laut Otto von Freising erzählte wurde, er habe am Schwanz seines Pferdes stets eine Burg hinter sich hergezogen.[6]
    Um 1122 wurde Barbarossa als Sohn Friedrichs II. und der Welfin Judith geboren. Er erlernte Reiten, Jagen und den Umgang mit Waffen. Barbarossa konnte weder lesen noch schreiben und war auch der lateinischen Sprache nicht mächtig.[7] Die Kandidatur seines Vaters Friedrichs II. als Nachfolger des kinderlos verstorbenen salischen Herrschers Heinrich V. blieb 1125 erfolglos, da er die libera electio (freie Wahl) der Fürsten nicht akzeptierte. Gewählt wurde stattdessen der Sachsenherzog Lothar III. Nach dem Tod Lothars wurde am 7. März 1138 Konrad in Koblenz von einer kleinen Fürstengruppe unter der Leitung des Erzbischofs Albero von Trier zum König gewählt. Friedrich Barbarossa nahm 1141 in Straßburg, 1142 in Konstanz, 1143 in UUlm, 1144 in Würzburg und 1145 in Worms an Hoftagen seines königlichen Onkels Konrad teil. Auch in den Folgejahren hielt er sich regelmäßig am Königshof auf. Um 1147 heiratete er Adela, die Tochter des nordbayerischen Markgrafen Diepold III. von Vohburg. Wenige Wochen vor dem Tod seines Vaters wurde Barbarossa zu Weihnachten 1146 in einer königlichen Urkunde als „der jüngere Herzog“ bezeichnet.[8] Von 1147 bis 1149 nahm er am Kreuzzug seines königlichen Onkels Konrad teil. Das Unternehmen schlug fehl, der König erkrankte an der Malaria. Zur Jahreswende 1151/52 traf Konrad Vorbereitungen für die Königswahl seines Sohnes Friedrich von Rothenburg, starb jedoch schon am 15. Februar 1152.

    Königswahl (1152)
    Bereits zwei Wochen nach dem Tod Konrads wählten die Fürsten seinen Neffen Herzog Friedrich III. von Schwaben, den Sohn des Thronkandidaten von 1125, zum neuen König. Otto von Freising zeichnet das Bild einer einmütigen Königserhebung und zwangsläufigen Nachfolge Friedrichs. Friedrich sei gewählt worden, da er den beiden verfeindeten Familien der Heinrici de Gueibelinga (Heinriche von Waiblingen) und der Guelfi de Aldorfio (Welfen von Altdorf) angehöre; er sei damit der „Eckstein“ (angularis lapis) der Versöhnung geworden. Tatsächlich dürfte es jedoch intensive Verhandlungen, Zugeständnisse und Absprachen zwischen Friedrich und den Großen vor der Frankfurter Wahl vom 4. März 1152 gegeben haben.[9] Als Herzog von Schwaben mussste Barbarossa seine Erhöhung zum König seinen Standesgenossen hinnehmbar machen. Die Unterstützung Heinrichs des Löwen gewann er wohl durch die Zusage, ihm das Herzogtum Bayern zurückzugeben. Auf Konrads letztem Hoftag gelang es Barbarossa, sicch die Unterstützung des Bamberger Bischofs Eberhard II. zu sichern. Eberhard hoffte dadurch Bambergs kirchenrechtliche Stellung gegenüber Mainzer Ansprüchen zu wahren.[10] Welf VI. versprach sich vom künftigen König, seinem Neffen, die Sicherung seiner herzoglichen Stellung. Sie wurde durch die Einsetzung als Herzog von Spoleto, Markgraf der Toskana und Fürst von Sardinien noch im selben Jahr gefestigt. Durch die Wahl wurde Konrads minderjähriger Königssohn Friedrich bei der Königswahl übergangen – der erste Fall dieser Art bei Königswahlen.[11] Vor diesem Hintergrund bemerkte Otto von Freising in seinem Bericht über die Frankfurter Königswahl von 1152 ausdrücklich, dass die Wahl des Königs ein besonderer Vorzug des römisch-deutschen Reichs sei.[12]
    Friedrich wurde am 9. März 1152 von Erzbischof Arnold von Köln in der Aachener Münsterkirche Karls des Großen gekrönt. Während der Zeremonie warf sich ein Ministeriale, dem Barbarossa aufgrund schwerer Vergehen die Gunst entzogen hatte, dem frisch gesalbten König in aller Öffentlichkeit vor die Füße. Der Ministeriale wollte dadurch die Wiederaufnahme in die Huld des Herrschers erreichen. Er wurde jedoch von Friedrich mit der Begründung abgewiesen, dass er ihn nicht aus Hass, sondern aus Gerechtigkeitsgründen von seiner Huld ausgeschlossen habe (non ex odio, sed iustitie intuitu illum a gratia sua exclusum fuisse).[13] Die Entscheidung überraschte die meisten der Anwesenden und erhielt ihren Respekt. Die Reaktion Barbarossas wird von der modernen Forschung als Ausdruck des Wandels bei der Einschätzung der Frage gewertet, welche Tugenden von einem Herrscher erwartet wurden. Waren in ottonisch-salischer Zeit Milde und Barmherzigkeit mit ihren demonstrativen Ausdrucksformen wie Tränen und Friedenskuss Werte, an denen königliches Handeln gemessen wurde, so war nun der rigor iustitiae (Strenge der Gerechtigkeit) zum Maßstab für die Bewertung des Herrschers geworden. Verzeihung und Wiedereinsetzung wurden unter Barbarossa nicht mehr in dem bis dahin üblichen Maß gewährt.[14] Nach der Frankfurter Königswahl wurde Barbarossa auf seinem traditionellen Königsumritt durchs Reich von Heinrich dem Löwen, Albrecht dem Bären, Welf VI. und Bischof Anselm von Havelberg begleitet.

    Personelle Veränderungen und Kontinuitäten
    Mit der Königsherrschaft Barbarossas setzte eine Verschiebung der Machtstruktur besonders bei den weltlichen Fürsten am Hof ein: Die beiden Welfen Heinrich der Löwe und Welf VI. wurden als ehemalige Gegner des alten Königs Konrad zuverlässige Vertraute des neuen Königs und besuchten von allen Fürsten am regelmäßigsten den Königshof. Welf VI. wurde im Juni 1152 erstmals als „Herzog von Spoletto und Markgraf von Tuszien und Fürst von Sardinien“ bezeichnet.[15] Neben den Welfen tauchten auch die Wittelsbacher als ehemalige Gegner des alten Königs Konrads nun am Königshof auf. Otto von Wittelsbach wurde eine zuverlässige Stütze der Königsherrschaft Barbarossas. Dafür verloren die Grafen von Sulzbach und die Babenberger, auf die ssich Konrad gestützt hatte, an Einfluss. Bei den geistlichen Fürsten waren Erzbischof Arnold II. von Köln, Bischof Anselm von Havelberg und Abt Wibald von Stablo und Corvey bereits enge Vertraute Konrads gewesen und behielten diese Position auch unter Barbarossa. Auf dem Merseburger Hoftag 1152 wurde Wichmann, der bisherige Bischof von Naumburg, zum neuen Erzbischof von Magdeburg erhoben. Mit der Erhebung entsprach Barbarossa den Bedürfnissen der Personengruppe um den Meißener Markgrafen Konrad von Wettin. Dieser war bereits ein zuverlässiger Parteigänger König Konrads gewesen und konnte seine Stellung auch unter Barbarossa behaupten. Durch die Durchsetzung der Erhebung von Konrads Neffen Wichmann zum Erzbischof von Magdeburg gelang es ihm, ein Gegengewicht zu Heinrich dem Löwen in Sachsen zu schaffen. Barbarossa sicherte sich dafür die Gunst der Fürstengruppe, die der königlichen Förderung Heinrichs des Löwen skeptisch gegenüberstand, und konnte so den künftigen MMagdeburger Erzbischof auf seine Person verpflichten.[16] Seine Ehe mit Adela von Vohburg ließ Barbarossa 1153 in Konstanz wegen angeblich zu naher Verwandtschaft auflösen. Entscheidend gewesen sein dürften in Wirklichkeit aber die kinderlose Ehe oder Adelas nicht mehr standesgemäße Herkunft sowie ihre Beziehung zu Personenkreisen, die unter König Konrad einflussreich gewesen waren, nun aber zurückgedrängt wurden.[17] Barbarossas Verhandlungen mit dem byzantinischen Kaiser Manuel I. über eine Ehe mit einer Angehörigen aus dem byzantinischen Kaiserhaus blieben jedoch ohne Ergebnis.

    Förderung und Zusammenarbeit mit Heinrich dem Löwen
    Die größten Zuwendungen erhielt Heinrich der Löwe. Nach der Königswahl setzte eine enge Zusammenarbeit mit dem Herzog ein. Am 8. oder 9. Mai 1152 belehnte ihn Barbarossa mit der Reichsvogtei Goslar, die wegen ihres Silberabbaus am Rammelsberg hohohe und kontinuierliche Einnahmen sicherte. Am 18. Mai 1152 fand ein Hoftag in Merseburg statt. Dort entschied der König mit den Fürsten die dänischen Thronstreitigkeiten zwischen Sven Grathe und dessen Kontrahenten Knut zu Gunsten des ersteren. In Merseburg war außerdem ein Streit über die Plötzkauer und Winzenburger Grafschaften zwischen Heinrich dem Löwen und Albrecht dem Bären zu klären. Albrecht berief sich wohl auf Verwandtenerbrecht; Heinrich vertrat die Auffassung, dass nach dem Tod eines erbenlosen Grafen dessen Güter und Rechte an den Herzog übergehen. Ziel der Argumentation des Löwen war wohl, die Herzogsgewalt als verfassungsrechtliche Größe zwischen König und Grafen zu positionieren. Der sächsische Dukat wäre auf diese Art, wie in der spätkarolingischen Zeit, zu einem Vizekönigtum geworden. Der Konflikt wurde am 13. Oktober 1152 in Würzburg beigelegt. Heinrich der Löwe erhielt das Erbe des ermordeten Grafen Hermann II. von Winzenburg, Albrecht die Plötzkauer Grafschaften. Barbarossa verlieh dem Löwen zudem 1154 das königliche Recht der Investitur für die Bistümer Oldenburg, Mecklenburg und Ratzeburg sowie für alle anderen Bischofssitze, die der Löwe noch errichten werde. Die Forderung Heinrichs nach Rückgabe des bayerischen Herzogtums blieb vorerst jedoch offen. Der Herzog kompensierte die Förderung durch seinen intensiven Einsatz für den König in Italien. Seine von Barbarossa geschaffene Machtfülle störte jedoch das hocharistokratische Gleichgewicht unterhalb des Königtums und rief Unmut im Kreis der Fürsten hervor.
    Vorbereitung auf die Kaiserkrönung und schwelender Konflikt mit Mailand
    Im März 1153 fand in Konstanz ein Hoftag statt. Dort wurde Barbarossa mit den Problemen zwischen den italienischen Städten konfrontiert. Kaufleute aus Lodi klagten gegen die Angriffe auf ihre Freiheit und die Behinderung des Handels durch Mailand. Der Konflikt zwischen Mailand und Lodi war Folge des politischen und demografischen Wandels in Italien, der zur Entstehung der Kommune im späten 11. Jahrhundert führte. Unter Führung gewählter Konsuln setzte sich die Selbstverwaltung der Bürgger gegen den bischöflichen Stadtherrn durch. Der Investiturstreit im 11. Jahrhundert führte zum Zusammenbruch der Reichsherrschaft in Italien und zum bewaffneten Kampf zwischen den Kommunen. In der oberitalienischen Städtelandschaft grenzten die Kommunen ihr Einflussgebiet von der nächstmächtigeren Kommune ab. Die größeren Kommunen begannen ein Territorium aufzubauen und brachten schwächere Kommunen in ihre Abhängigkeit. Dies führte zu kriegerischen Konflikten mit benachbarten Städten. Im ersten innerlombardischen Krieg hatte Mailand 1111 Lodi und nach zehnjährigem Krieg 1127 Como in weitgehende Abhängigkeit gebracht. Nach der Klage der Lodeser Kaufleute schickte Barbarossa einen Boten nach Mailand mit dem Befehl, die Verlegung des Marktes rückgängig zu machen. Nach dem Lodeser Notar Otto Morena wurde der Brief des Boten Barbarossas „öffentlich und in allgemeiner Versammlung“ von den Mailänder Konsuln vor den Bürgern ihrer Stadt verlesen. Anschließend wurde der Brief zerknüllt und das Siegelbild des thronenden Königs auf den Boden geworfen und demonstrativ zertrampelt.[18] Die Zerstörung des Siegels war eine schwere Beleidigung und Ablehnung des Herrschaftsanspruchs Barbarossas, da die Bildgegenwart des HHerrschers seine Präsenz auch während der Abwesenheit verdeutlichte.[19] Barbarossas Gesandter Sicher musste ohne die übliche Ehrerweisung in der Nacht die Stadt verlassen. Das Verhältnis zwischen Mailand und Barbarossa war somit bereits vor dem ersten Italienzug durch eine Beleidigung angespannt.
    In Konstanz waren auch zwei päpstliche Legaten anwesend. Dadurch rückten die Verhältnisse in Süditalien in den Blickpunkt. Während des Papstschismas von 1130 hatte sich Roger II. zum König krönen lassen, und er konnte diese Würde auch nach dem Ende des Schismas behaupten. Aus kaiserlicher Sicht waren die Normannen Usurpatoren (invasor imperii), da Süditalien zum Imperium gezählt wurde. Der künftige Kaiser und der Papst stimmten darin überein, dass die Herrschaft der Normannen in Süditalien beseitigt werden müsse. Den päpstlichen Legaten versprach Barbarossa, dass er weder mit der römischen Bürgerschaft noch mit König Roger II. ohne Zustimmung des Papstes einen Frieden oder Waffenstillstand schließen werde. Er wolle vielmehr die Römer wieder unter die Herrschaft des Papstes und der römischen Kirche zwingen (subiugare). Als Schutzvogt der Kirche sollte er die Ehre (honor) des Papsttums und die Regalien des heiligen Petrus in allen Gefahren verteidigen. Papst Eugen III. versprach neben der Kaiserkrönung die Exkommunikation eines jeden, „der das Recht und die Ehre des Reiches“ verletzen würde. Der Papst und der künftige Kaiser versprachen einander, dem byzantinischen Reich keine Zugeständnisse in Italien zu machen. Über diese Vereinbarungen stellte Eugen III. am 23. März 1153 eine Urkunde aus, den sogenannten Konstanzer Vertrag.

    Erster Italienzug (1154–1155): Krönungszug und Konflikt mit Mailand und Tortona
    Im Spätherbst 1154 erreichte Barbarossa Italien. Auf einem Hoftag bei Roncaglia in der Nähe von Piacenza erschienen Gesandte aus Lodi und Como und beschwerten sich über Mailand. Die ebenfalls anwesenden Mailänder Konsuln wollten ihm eine goldene Schale voller Münzen überbringen. In der Annahme und Ablehnung von Geschenken wurde das Verhältnis der gegenseitigen politischen Beziehungen deutlich.[20] Eine Annahme der Geschenke Mailands hätte bedeutet, dass der Herrscher zu der gebenden Stadt ein positives Verhältnis pflegte. Die Geschenke lehnte Barbarossa jedoch ab, solange sich Mailand nicht durch Gehorsam seinen Befehlen unterwerfe sowie Recht und Frieden achte. Dennoch wurde Barbarossa von Mailand in einem Vertrag (fedus) ddie große Summe von 4000 Mark Silber zugesichert. Barbarossa wollte anschließend nach Monza ziehen, um sich zum König des italienischen regnums (Reich) krönen zu lassen. Die Bevorzugung des kleinen Monza als Krönungsort wurde von Mailänder Seite als Provokation empfunden. Auf dem Weg zur italienischen Königskrönung wurde Barbarossa durch zwei Mailänder Konsuln drei Tage bei schlechtem Wetter durch ödes Land zwischen Landriano und Rosate fehlgeleitet. Im Heer Barbarossas entstanden dadadurch erhebliche Versorgungsprobleme. Von seinen Großen wurde Barbarossa unter Druck gesetzt, sich solch eine Demütigung nicht gefallen zu lassen und die Versorgung mit Lebensmitteln durch Plünderungen im Mailänder Umland zu gewährleisten. Diese Plünderungen machten die Konfliktbereitschaft deutlich. Mailand versuchte nun die verlorene Huld durch eine symbolische Genugtuungsleistung wiederherzustellen, indem es das Haus des Konsuls, der das Heer missgeleitet hatte, zerstören ließ. Docch war das Ansehen Barbarossas dadurch nicht wiederhergestellt, da die Hauszerstörung als Genugtuungsleistung nicht in einem demonstrativen Akt vor dem beleidigten Herrscher und seinem Heer in aller Öffentlichkeit stattfand und der in seiner Ehre verletzte Barbarossa keinen Einfluss auf die satisfactio (Genugtuung) nehmen konnte.[21]
    Die zugesagten 4000 Mark Silber lehnte Barbarossa ab und verlangte, dass sich Mailand hinsichtlich der Konflikte mit Como und Lodi seinem Gericht unterwerfe. Er erwartete eine öffentliche Demonstration des Gehorsams und der Unterwerfung unter seine Herrschaft. Erst wenn die Mailänder bereit wären, sich seinem Gericht zu unterwerfen, würden auch ihre Geschenke akzeptiert. Die Ablehnung des Geldes machte für Mailand den Verlust der kaiserlichen Huld deutlich.[22] Die Zurückweisung des Geldes wurde von der Stadt als unmissverständliches Zeichen mangelnder Friedensbereitschaft gedeutet.[23] Mailand befürchtete, Barbarossa könnte als parteiischer Richter auftreten. Außerdem war seine über Jahre gewachsene und von Barbarossas Vorgängern nicht beanstandete Machtposition bedroht. Auf der anderen Seite war mit der Verweigerung der Ladung vor das Königsgericht die zentrale Herrscheraufgabe der Rechts- und Friedenswahrung betroffen. Vor den Fürsten des Reiches beklagte sich Barbarossa, dass Mailand den honor imperii, die Ehre des Reiches, verletzt habe. Eine Verletzung des kaiserlichen honor verletzte zugleich den honor der Großen. Dadurch konnte Barbarossa bestimmte Erwartungen an das Handeln dieser Großen knüpfen uund mit weitgehender Erfüllung rechnen. Dies verpflichtete ihn jedoch wiederum zu Gegenleistungen für erhaltene Hilfe und erwiesene Treue.[24] Damit war der offene Konflikt unumgänglich. Doch mit 1800 Rittern hatte Barbarossa kein schlagkräftiges Heer für eine Offensive gegen das mächtige Mailand.[25]
    Barbarossas Konflikt mit Mailand hatte Auswirkungen auf andere kommunale Stadtrivalitäten. Tortona war mit Mailand gegen Pavia verbündet. Ende 1154 wollte das königsfreundliche Pavia einen Konflikt mit Tortona vor dem Königsgericht klären lassenen. Tortona verweigerte jedoch trotz mehrfacher Ladung das Verfahren mit der Begründung, Barbarossa sei ein Freund (amicus) der Pavesen und demnach parteiisch (suspectus).[26] Mit dem Ladungsungehorsam war jedoch erneut die Herrschaftsaufgabe der Friedens- und Rechtswahrung betroffen. Von Februar bis April 1155 belagerte Barbarossa demzufolge Tortona. Gefangene Tortonesen wurden zur Abschreckung von Barbarossa öffentlich hingerichtet und das Trinkwasser mit Leichen und Schwefel vergifttet. Die zunehmend kritisch gewordene Versorgung zwang die Stadt, um Frieden zu ersuchen. In den mit Friedrich ausgehandelten Friedensbedingungen war die demütigende Unterwerfung „um des Königs und des heiligen Reiches Ruhm und Ehre“ (ob regis et sacri imperii gloriam et honorem) notwendig.[27] Die Stadt ergab sich daraufhin in der Form der deditio (Unterwerfungsritual) im April 1155. Die Bürger unterwarfen sich vor allen Anwesenden zu Füßen Barbarossas. Die öffentliche Übergabe der Stadt in die königliche Gewalt und die Anerkennung der Herrschaft waren Voraussetzung, um Genugtuung für die erlittene Ehrverletzung zu leisten. Der Kaiser versprach daraufhin, dass die Stadt keinen Schaden nehmen würde.
    Entgegen der Zusage wurde Tortona jedoch am nächsten Tag vom königsfreundlichen Pavia zerstört. Pavia nutzte bei der Durchsetzung des königlichen Herrschaftsanspruchs also die Gelegenheit, einen alten Rivalen auszuschalten. Die Vorgänge bei der Zerstörung Tortonas offenbaren ein strukturelles Problem der kaiserlichen Herrschaft in Italien. Die Zeitgenossen vermuteten eine List Barbarossas. Doch war der König gezwungen, auf die Interessen seiner Verbündeten Rücksicht zu nehmen, um weiterhin ihre Unterstützung zu erhalten. Als Verbündeter einer Stadt war Barbarossa aber in den interkommunalen Rivalitäten, die „in der Art eines Schachbrettmusters“[28] miteinander verfeindet oder verbündet waren, immer parteiisch. Jede Intervention wurde als einseitige Parteinahme angesehen. Barbarossa war zur Durchsetzung seines Herrschaftsanspruches im italienischen regnum auf die Treue und die materiellen Ressourcen seiner Verbündeten angewiesen. Sein Handlungsspielraum und seine Entscheidungen wurden durch Rücksichtnahme auf seine städtischen Verbündeten stark eingeschränkt. Frieden und Gerechtigkeit als zentrale Herrschaftsaufgabe zu wahren, war durch die konsequente Begünstigung seiner Verbündeten kaum noch möglich.[29]

    Kaiserkrönung (1155)
    Am 8. Juni 1155 begegneten sich Barbarossa und der Papst erstmals persönlich. Der König sollte gemäß dem Marschall- und Stratordienst bei der Begrüßung das Pferd des Papstes führen. Dabei kam es zu einem Eklat, da unklar war, wie und in welcher Weise der Marschalldienst geleistet werden solle.[30] Die Details über den Ablauf der Begegnung konnten wohl zwischen den Gesandten nicht vorab geklärt werden. Der Eklat erscheint somit als ein Missverständnis, verursacht durch unzureichende Planung.[31] Es wurde am nächsten Tag behoben, indem die Begegnung in genau abgesprochener Form wiederholt wurde.
    Kurz vor der Kaiserkrönung durch Papst Hadrian IV. erschien eine Gesandtschaft der Römer bei Barbarossa. Die kommunale Bewegung hatte den altrömischen Senat erneuert und wollte die Rechte von Kaiser und Papst völlig neu definieren. Unter Berufung auf antike Traditionen bot die Kommune Friedrich gegen eine Zahlung von 5000 Pfund Silber die Kaiserkrone aus der Hand des römischen Volkes an. Ein Bruch mit der durch Karl den Großen begründeten jahrhundertealten Tradition für eine Geldzahlung musste von Barbarossa abgelehnt werden. Damit waren weitere Unruhen mit den Römern vorhersehbar. Am 18. Juni 1155 wurde Barbarossa in St. Peter von Hadrian IV. zum Kaiser gekrönt. Die Angriffe der Römer an der Engelsbrücke und im nördlichen TrTrastevere am gleichen Tag konnten abgewehrt werden. Hierbei tat sich besonders Heinrich der Löwe hervor. Sommerhitze und Versorgungsprobleme zwangen jedoch bald zum Rückzug. Der Feldzug gegen die Normannen wurde aufgrund fürstlichen Widerspruchs unverrichteter Dinge abgebrochen. Dadurch konnte Barbarossa aber auch seine Zusagen aus dem Konstanzer Vertrag nicht einhalten. Es war ihm weder gelungen, für den Papst Rom zurückzugewinnen, noch hatte er einen Feldzug gegen die Normannen geführt.
    In dieser Situation waren weitere Konflikte mit Mailand und nun auch dem Papsttum absehbar. Bereits auf der Rückkehr in den nördlichen Reichsteil verhängte Barbarossa in Verona, wegen der Weigerung sich dem kaiserlichen Gericht zu unterwerfen, dden Bann über Mailand. Über Regensburg ging der Weg zum Weihnachtsfest nach Worms. Unter den Staufern entwickelte sich Worms zu einem der wichtigsten Herrschaftszentren. Mehrmals feierte Barbarossa die hohen Kirchenfeste Weihnachten und Pfingsten dort.

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    Friedrich heiratete Adela von Vohburg in vor 2 Mrz 1147 in Eger, Böhmen, Tschechien, und geschieden in Mrz 1153 in Konstanz, Baden, DE. Adela (Tochter von Diepold III. von Vohburg und Adelajda (Adelheid) von Polen) wurde geboren in vor 1127; gestorben in nach 1187. [Familienblatt] [Familientafel]

    Friedrich heiratete Kaiserin Beatrix von Burgund am 17 Jun 1156 in Burggrafschaft Würzburg. Beatrix (Tochter von Graf Rainald III. von Burgund und Agathe von Lothringen) wurde geboren in cir 1140; gestorben am 15 Nov 1184 in Jouhe bei Dole; wurde beigesetzt in Kaiserdom, Speyer. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 669. Kaiser Heinrich VI. von Schwaben (von Staufen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Nov 1165 in Nimwegen; gestorben am 28 Sep 1197 in Messina, Sizilien, Italien; wurde beigesetzt in Messina, dann Mai 1198 Kathedrale von Palermo.
    2. 670. Pfalzgraf Otto I. von Burgund (Schwaben, Staufer)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Jun/Jul 1170; gestorben am 13 Jan 1200 in Besançon, FR.
    3. 671. König Philipp von Schwaben (Staufer)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw Feb und Aug 1177 in Pavia, Italien; gestorben am 21 Jun 1208 in Bamberg.

  74. 409.  Bertha von Schwaben Graphische Anzeige der Nachkommen (251.Friedrich11, 155.Agnes10, 99.Heinrich9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1123; gestorben in 1195.

    Bertha heiratete Herzog Matthäus I. von Lothringen in cir 1138. Matthäus (Sohn von Herzog Simon I. von Oberlothringen und Gräfin Adelheid von Hennegau?) wurde geboren in cir 1110; gestorben am 13 Mai 1176; wurde beigesetzt in Abtei Clairlieu. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 672. Alix von Lothringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1165; gestorben in 1200.
    2. 673. Herzog Friedrich I. (Ferri) von Lothringen (von Bitsch)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1143; gestorben in 1207.
    3. 674. Judith von Lothringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1140; gestorben in 1173.

  75. 410.  Judith (Jutta Claricia) von Schwaben (von Thüringen)Judith (Jutta Claricia) von Schwaben (von Thüringen) Graphische Anzeige der Nachkommen (251.Friedrich11, 155.Agnes10, 99.Heinrich9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1133/1134; gestorben am 7 Jul 1191; wurde beigesetzt in Kloster Reinhardsbrunn.

    Notizen:

    Judith hatte mit Ludwig II. drei Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Jutta_Claricia_von_Thüringen

    Landgräfin Jutta Claricia von Thüringen, auch Judith von Schwaben, (* um 1133/1134; † 7. Juli 1191) war eine Tochter von Friedrich II., Herzog von Schwaben, und Halbschwester von Kaiser Friedrich Barbarossa. Der Taufname Judith wurde später zu Jutta, teilweise auch zu Guta oder der lateinischen Form Clementia. Von manchen wurde sie auch Claritia oder Claricia genannt.
    Jutta wurde 1150 mit Ludwig II., dem Eisernen, Landgraf von Thüringen vermählt. Dadurch wurden die Ludowinger politisch enger an die Staufer gebunden, was diesen unter Kaiser Barbarossa eine Stärkung in der Auseinandersetzung mit den Welfen unter Herzog Heinrich dem Löwen eintrug.
    Jutta begann 1168 mit dem Bau der Runneburg zu Weißensee. Die Beschwerde des benachbarten Grafen von Beichlingen darüber wurde von Barbarossa zu Gunsten seiner Schwester abgewiesen. Auf halbem Weg zwischen den Grenzfesten Wartburg und Neuenburg gelegen, wurde die Runneburg zur Residenz der Thüringer Landgrafen und später wegen ihrer strategisch günstigen Lage zeitweise zu einer der bedeutendsten Burgen Deutschlands bei den kriegerischen Auseinandersetzungen mächtiger Herrscherhäuser.
    Landgräfin Jutta überlebte ihren Gatten und auch ihren ältesten Sohn Ludwig III. Sie starb am 7. Juli 1191 und ist neben ihrem Mann im Kloster Reinhardsbrunn beigesetzt.
    Ihr Name ist noch heute allgegenwärtig in Weißensee, was das hohe Ansehen dokumentiert, das sie zu Lebzeiten genoss.

    Nachkommen
    Jutta heiratete 1150 Ludwig II. von Thüringen.
    • Ludwig III. (1151–1190)
    • Hermann I. († 1217)
    • Heinrich Raspe III.

    Die Grabplatte der Landgräfin Jutta
    Die Grabplatte[1] aus Reinhardsbrunn, der ehemaligen Grablege des Landgrafenhauses, welche sich heute in Eisenach befindet, ist in das 14. Jh. zu datieren, was sie als nachträgliche Schöpfung ausweist. Sie muss posthum und zwar nach dem Brand von 1292 entstanden sein.
    Heute findet sich die Figurengrabplatte der Landgräfin im Chor der Georgenkirche aufgestellt.
    Die Gräfin hält in ihrem linken angewinkelten Arm plattenparallel einen Schoßhund, während die Rechte ein Zepter hält. Ihr Haupt überfängt ein weit vorkragender Turmstumpf-Baldachin. Zwei Engel halten von der Seite her ein Kissen hinter ihrem Kopf, dem der Baldachin in gedrängt erscheinender Manier aufzusitzen scheint. Die Gemahlin Ludwigs II. war die Schwester Kaiser Friedrichs, worauf auch die Inschrift besonders verweist: S. SOROR FRIDERICI INPERATORIS. Durch den Baldachin ragte diese liegend zu denkende, lebensgroße Stein-Platte vermutlich weit in den Raum und war anders als die anderen Landgrafenplatten (welche sich in der Georgenkirche zu Eisenach ebenfalls aufgestellt finden) weithin sichtbar. Durch die Person der kaiserlichen Schwester wurde in den Familienstammbaum zusätzliche Ehre eingebracht, daher wurde ihre familiäre Herkunft in der Inschrift nochmals betont.



    Literatur
    • Helga Wäß: Grabplatte der Landgräfin Jutta. In: Form und Wahrnehmung mitteldeutscher Gedächtnisskulptur im 14. Jahrhundert. Ein Beitrag zu mittelalterlichen Grabmonumenten, Epitaphen und Kuriosa in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Nord-Hesen, Ost-Westfalen und Südniedersachsen. (In zwei Bänden), Band 2: Katalog ausgewählter Objekte vom Hohen Mittelalter bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts, Tenea Verlag, Berlin 2006, Bd. 2: Kat. Nr. 794 (alle Grabplatten des Hauses, S. 531–542). ISBN 3-86504-159-0
    Weblinks
     Commons: Jutta Claricia von Thüringen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Stadt Weißensee
    • Runneburg
    • Runneburg, Geschichte
    Einzelnachweise und Anmerkungen
    1 Zeichnung der Grabplatte (Olesch-Mendel Ancestry Research)

    Familie/Ehepartner: Landgraf Ludwig II. von Thüringen, der Eiserne. Ludwig (Sohn von Landgraf Ludwig I. von Thüringen (von Schauenburg) und Hedwig von Gudensberg) wurde geboren in 1128; gestorben am 14 Okt 1172 in Neuenburg am Rhein, Baden, DE; wurde beigesetzt in Kloster Reinhardsbrunn. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 675. Landgraf Ludwig III. von Thüringen (Ludowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1151/1152; gestorben am 16 Okt 1190 in Überfahrt nach Zypern; wurde beigesetzt in Georgenkirche, Eisenach.
    2. 676. Pfalzgraf Hermann I. von Thüringen (Ludowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1155; gestorben am 25 Apr 1217 in Gotha.
    3. 677. Jutta von Thüringen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 2 Apr (12..).

  76. 411.  Pfalzgraf Konrad von Schwaben (von Staufen)Pfalzgraf Konrad von Schwaben (von Staufen) Graphische Anzeige der Nachkommen (251.Friedrich11, 155.Agnes10, 99.Heinrich9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in ca 1134 / 1136; gestorben am 8/9 Nov 1195.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1156 bis 1195, Pfalzgrafschaft bei Rhein (Kurpfalz); Pfalzgraf bei Rhein

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_der_Staufer

    Konrad der Staufer aus dem Geschlecht der Staufer (* um 1134–1136; † 8. oder 9. November 1195) war von 1156 bis 1195 Pfalzgraf bei Rhein.

    Die Herkunft Konrads, Eltern und Halbbruder
    Konrad der Staufer ist der Sohn von Friedrich II., Herzog von Schwaben und der Agnes von Saarbrücken. Aufgewachsen ist Konrad der Staufer in Alzey. Er ist ein Halbbruder von Kaiser Barbarossa, der ihm 1156 anlässlich des Reichstags in Regensburg die Pfalzgrafenwürde verlieh. Damit gingen die Rechte an der Vogtei des Zisterzienserklosters Schönau bei Heidelberg, des Wormser Hochstiftvogtei und der Familienbesitz der Staufer im Speyergau und Wormsgau an ihn über.

    Eheschließungen
    Konrad war in erster Ehe mit einer Tochter des Grafen Gottfried I. von Sponheim vermählt. Um das Jahr 1160 vermählte er sich in zweiter Ehe mit Irmingard von Henneberg († 1197)[1], einer Tochter des Grafen Bertold I. von Henneberg, Burggraf von Würzburg. Durch diese Eheverbindung kam zu seinen Besitztümern noch die Reichsvogtei des Klosters Lorsch.

    Die Rheinecker Fehde
    Darauf bedacht, seinen Machtbereich auszudehnen, geriet Konrad der Staufer in Streit mit den Erzbischöfen von Trier und Köln. Der bekannteste Konflikt ist die Rheinecker Fehde. 1164 versuchte Konrad, die ursprünglich pfalzgräfliche Burg Rheineck unter seine Kontrolle zu bekommen. Die Burg war zwischenzeitlich in die Hände des Kölner Erzbischofs gelangt. Beide Widersacher trafen sich bei Andernach zur Schlacht, die jedoch nie zu Stande kam, da Konrad wegen zahlenmäßiger Überlegenheit der Kölner keinen Angriff wagte.
    Konrad gilt als der Gründer der Stadt Heidelberg.
    Konrad und seine beiden Ehefrauen wurden im Kloster Schönau begraben. Konrads Erbe fiel an seine Tochter Agnes und ihren Mann, Heinrich den Älteren von Braunschweig.

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    Titel (genauer):
    Die Kurpfalz lag an Ober- und Mittelrhein, zwischen Mosel und Kraichgau, mit dem Kerngebiet am unteren Neckar und den Hauptstädten Heidelberg und Mannheim. Das kurpfälzische Staatsgebiet war nicht zusammenhängend, sondern ein für die damalige Zeit typischer „Flickenteppich“ mit Exklaven und Enklaven; einzelne Territorien teilte man sich sogar mit anderen Staaten.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Kurpfalz

    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_der_Kurpfalz

    Familie/Ehepartner: von Sponheim. gestorben am 1159 / 1160. [Familienblatt] [Familientafel]

    Konrad heiratete Irmingard von Henneberg in cir 1160. Irmingard (Tochter von Burggraf Bertold I. von Henneberg und Bertha von Putelendorf (von Goseck)) gestorben in 1197. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 678. Pfalzgräfin Agnes von Staufen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1176; gestorben in 07 / 08 Mai 1204 in Grafschaft Stade.

  77. 412.  Luitgard von Schwaben (von Staufen) Graphische Anzeige der Nachkommen (251.Friedrich11, 155.Agnes10, 99.Heinrich9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

  78. 413.  Friedrich IV. von SchwabenFriedrich IV. von Schwaben Graphische Anzeige der Nachkommen (252.Konrad11, 155.Agnes10, 99.Heinrich9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 1144 / 1145; gestorben am 19 Aug 1167 in Rom, Italien.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_IV._(Schwaben)

    Friedrich IV., genannt Friedrich von Rothenburg, (* Ende 1144/1145; † 19. August 1167 in Rom), war von 1152 bis 1167 Herzog von Schwaben.
    Friedrich war der Sohn des römischen Königs Konrad III. und der Gertrud von Sulzbach und nannte sich nach seinem Besitz um die Rothenburg in Mittelfranken „Dux de Rothenburg“ (der Vater der ersten Frau seines Vaters, Gertrud von Komburg, war Graf von Rothenburg gewesen). Da er zum Zeitpunkt des Todes seines Vaters (1152) noch minderjährig war und sich sein gleichnamiger Vetter Friedrich I. („Barbarossa“) im Vorfeld der Königswahl durch gründliche Verhandlungen mit seinen Wählern die Herrschaft gesichert hatte, wurde nach dem Tod seines Vaters nicht Friedrich, sondern Barbarossa zum römischen König gewählt. Dieser setzte ihn 1152 als Herzog von Schwaben ein und verwaltete dieses Herzogtum vormundschaftlich. Friedrich von Rothenburg wird als Herzog von Schwaben als „Friedrich IV.“ geführt. Darüber hinaus wurde ihm das Egerland übergeben.
    1157 erhielt er den Ritterschlag. Danach beteiligte er sich an den Kämpfen Barbarossas in Italien. 1165 verschärfte er den staufisch-welfischen Gegensatz aufgrund seiner Unterstützung des Pfalzgrafen von Tübingen bei dessen Fehde gegen die Welfeen. 1166 konnte Barbarossa diesen Konflikt auf dem Hoftag zu Ulm schlichten - unter anderem auch dadurch, dass er Friedrich IV. mit Gertrud (* wohl 1154; † 1. Juni 1197) verheiratete, der zwölfjährigen Tochter des Welfen Heinrich der Löwe, Herzog von Bayern und Sachsen.
    1167 zog Friedrich IV. mit dem kaiserlichen Heer unter Führung Barbarossas nach Italien. Dort erkrankte ein Großteil des Heeres im August 1167 an Malaria. Am 19. August 1167 verstarb Friedrich IV. infolge seiner Erkrankung. Er wurde nicht in dem von ihm in Schäftersheim gegründeten Prämonstratenserinnenkloster, sondern im Zisterzienserkloster Ebrach bestattet, wo sein Grab seit 1650 in der südlichen Nische hinter dem Choraltar der Abteikirche stehend eingemauert ist. Links davon befindet sich das Grab seiner Mutter Gertrud von Sulzbach. Sein Gisant stammt aus dem 17. Jahrhundert, der seiner Mutter aus dem frühen 16. Jahrhundert.[1]
    Friedrichs kurze Ehe mit der minderjährigen Gertrud blieb kinderlos, Barbarossa gab Schwaben nach seinem Tod an einen seiner jüngeren Söhne weiter. Gertrud heiratete 1177, jetzt erwachsen, ein zweites Mal, den späteren (1182) Dänenkönig Knut VI. († 12. April 1202). Gertrud starb am 1. Juli 1197 und wurde in der St.-Gertruds-Kirche von Vä begraben.[2] Dieser Ort liegt in Schonen, einer historischen Provinz im Süden Schwedens, die bis ins 17. Jahrhundert zu Dänemark gehörte.



    Literatur
    • Gerd Althoff: Friedrich von Rothenburg. Überlegungen zu einem übergangenen Königssohn. In: Karl Rudolf Schnith, Roland Pauler (Hrsg.): Festschrift für Eduard Hlawitschka zum 65. Geburtstag (= Münchener historische Studien; Abteilung mittelaltrliche Geschichte. Band 5). Lassleben, Kallmünz 1993, ISBN 3-7847-4205-X, S. 307–316.
    • Odilo Engels: Beiträge zur Geschichte der Staufer im 12. Jahrhundert I. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters. 27, 1971, S. 373–456.
    • Knut Görich: Die Staufer. Herrscher und Reich (= Beck’sche Reihe. Band 2393). 3., aktualisierte Auflage. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-53593-2.
    • Carlheinz Gräter: Das Kind von Rothenburg. Ein vergessenes Staufergrab im Steigerwald. (PDF; 1 MB) In: Frankenland 51, 1999 S. 25–30.
    • Jan Paul Niederkorn: Friedrich von Rothenburg und die Königswahl von 1152. In: Sönke Lorenz, Ulrich Schmidt (Hrsg.): Von Schwaben bis Jerusalem. Facetten staufischer Geschichte (= Veröffentlichung des Alemannischen Instituts. Band 61). Thorbeke, Sigmaringen 1995, ISBN 3-7995-4247-7, S. 51–59.
    • Hansmartin Schwarzmaier: Friedrich IV. von Rothenburg, Herzog von Schwaben (um 1144–1167). In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 4, Artemis & Winkler, München/Zürich 1989, ISBN 3-7608-8904-2, Sp. 960.
    • Hansmartin Schwarzmaier: Friedrich IV. von Rothenburg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 590 (Digitalisat).
    • Paul Friedrich von Stälin: Friedrich IV. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 8, Duncker & Humblot, Leipzig 1878, S. 34 f.
    Anmerkungen
    1 Markus Hörsch: Die mittelalterlichen Bildwerke in der Abtei Ebrach und ihre Bedeutungen. Interessen und Hierarchien in einer Grabeskirche, in: Achim Hubel (Hrsg.): Neue Forschungen zur mittelalterlichen Bau- und Kunstgeschichte in Franken, Baberg 2011, S. 77–112, hier: S. 89–97. – Siehe auch: Peter Koblank: Staufergräber. Nur wenige der prominentesten Staufer sind in Deutschland bestattet auf stauferstelen.net. Abgerufen am 18. Oktober 2014.
    2 Johannes C. H. R. Steenstrup: Gertrud In: Dansk biografisk Lexikon. Band 6. Erste Auflage. Kopenhagen 1887–1905, S. 10.

    Friedrich heiratete Königin Gertrud von Bayern (von Sachsen) in 1166. Gertrud (Tochter von Herzog Heinrich von Sachsen (von Bayern) (Welfen), der Löwe und Clementina von Zähringen) wurde geboren in cir 1154; gestorben am 1 Jul 1197; wurde beigesetzt in Marienkirche Vä, Schonen. [Familienblatt] [Familientafel]


  79. 414.  Herzogin Agnes von Österreich (Babenberger)Herzogin Agnes von Österreich (Babenberger) Graphische Anzeige der Nachkommen (253.Heinrich11, 155.Agnes10, 99.Heinrich9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1151; gestorben am 13 Jan 1182; wurde beigesetzt in Krypta der Wiener Schottenkirche.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königreich Ungarn; Königin von Ungarn durch Heirat
    • Titel (genauer): Herzogtum Kärnten; Herzogin von Kärnten

    Notizen:

    Geburt:
    Älteste Tochter von Herzog Heinrich II. Jasomirgott von Österreich und Bayern und dessen zweiter Gemahlin Theodora Komnena.

    Name:
    Zitate aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_von_Österreich_(1151–1182) (Okt 2017)

    Begraben:
    Herzogin Agnes wurde in der Krypta der Wiener Schottenkirche an der Seite ihres Vaters und dessen zweiter Gemahlin beigesetzt.

    Agnes heiratete König Stephan III. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) in zw 1166 und 1168. Stephan (Sohn von König Géza II von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) und Königin Euphrosina Mstislawna von Kiew (Rurikiden)) wurde geboren in 1147; gestorben am 4 Mrz 1172; wurde beigesetzt in Esztergom. [Familienblatt] [Familientafel]

    Agnes heiratete Herzog Hermann II. von Kärnten in 1173. Hermann (Sohn von Herzog Ulrich I. von Kärnten (Spanheimer) und Judith von Baden (von Verona)) gestorben am 4 Okt 1181. [Familienblatt] [Familientafel]


  80. 415.  Herzog Leopold V. von Österreich, der TugendhafteHerzog Leopold V. von Österreich, der Tugendhafte Graphische Anzeige der Nachkommen (253.Heinrich11, 155.Agnes10, 99.Heinrich9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1157; gestorben am 31 Dez 1194 in Graz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Österreich (1177–1194), Herzog von der Steiermark (1192–1194)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_V._(Österreich)

    Leopold V., der Tugendhafte/Tugendreiche (* 1157; † 31. Dezember 1194 in Graz), war Herzog von Österreich (1177–1194) und der Steiermark (1192–1194) aus einer Familie, die heute als die Babenberger bekannt ist.
    Leopold war der Sohn von Heinrich II. Jasomirgott und Theodora Komnena, einer Nichte des byzantinischen Kaisers Manuel I. Er war der ältere Bruder von Herzog Heinrich von Mödling.

    Leben
    1174 hatte Leopold die Schwester des ungarischen Königs Bela geheiratet. Im ungarischen Thronstreit Schon im Sommer 1174 wurde Leopold auf Wunsch seines Vaters mit dem Herzogtum Österreich belehnt. Als sein Vater 1177 starb, führte Leopold dessen Kampf gegen den Herzog von Böhmen weiter, mit dem im Sommer 1179 Frieden geschlossen und der Grenzverlauf zwischen Böhmen und Österreich geregelt wurde.
    1182 unternahm Leopold eine Pilgerreise nach Jerusalem und besuchte unterwegs den byzantinischen Kaiser Alexios II. Komnenos in Konstantinopel.
    Leopold pflegte engen Kontakt zu Kaiser Friedrich I. Barbarossa und beteiligte sich beispielsweise 1185 an dessen sechstem Italienzug.
    Am 17. August 1186 wurde die Georgenberger Handfeste ausgehandelt, durch die nach dem Erbfall 1192 die Steiermark und zentrale Teile Oberösterreichs mit Österreich verbunden wurden. Dies war der erste Schritt zur Schaffung des Länderkomplexes Österreich.

    Gefangennahme von Richard Löwenherz
    In die Geschichte ging er ein, indem er den englischen König Richard Löwenherz auf dessen Rückweg vom Dritten Kreuzzug gefangen nehmen ließ.
    Leopold selbst war im August 1190 als Kreuzfahrer mit einem kleinen Kontingent auf dem Seeweg von Venedig ins Heilige Land aufgebrochen und hatte sich im Januar 1191 der Belagerung von Akkon angeschlossen. Dort übernahm er das Kommando über die dortigen deutschen Kreuzfahrer. Zwischen April und Juli 1191 wurden die christlichen Belagerer um die Heere des Dritten Kreuzzugs unter dem französischen König Philipp II. August und dem englischen König Richard Löwenherz verstärkt. Diese übernahmen das Kommando und eroberten Akkon am 12. Juli 1191. Bei der folgenden Besetzung der Stadt zerstritt Leopold sich mit dem englischen König Richard Löwenherz. Leopold und sein deutsches Kontingent hatte bei der schließlichen Eroberung der Sttadt nur eine geringe Rolle gespielt. Dennoch war Leopold so selbstbewusst, ebenso wie die beiden Könige, seine Babenberger Fahne an einem Burgturm anzubringen – eine Geste mit der er sich, obwohl nur im Range eines Herzogs, auf die gleiche Stufe wie die beiden Könige stellte und den gleichen Beuteanteil wie diese beanspruchte. Richard Löwenherz reagierte darauf wenig diplomatisch, wies die Ansprüche Leopolds rüde zurück und ließ die Fahne Leopolds vom Burgturm hinabwerfen. Dieser reiste nach diesem Affront heim,[1] wo er im November oder Dezember 1191 eintraf.[2] Es bestehen allerdings Zweifel, ob der Vorfall bei Akkon überhaupt stattgefunden hat oder von zeitgenössischen Chronisten erfunden bzw. hochgespielt wurde, um die von der Kirche streng untersagte Festnahme eines Kreuzritters bei dessen Heimkehr zu rechtfertigen. Dafür spricht, dass Richard sich kaum wissentlich in die Nähe der Residenz seines angeblichen Widersachers begeben hätte.[3]
    Auf der Heimreise nach England 1192 musste Richard Löwenherz aufgrund widriger Umstände mit kleinem Gefolge, als Pilger getarnt, den Landweg über Österreich einschlagen. Als er in Wien Station machte, wurde er im Vorort Erdberg (heute zu Wien-Landstraße) verhaftet. Die Gefangennahme hatte Kaiser Heinrich VI. zuvor in Mailand mit dem französischen König Philipp August verabredet.[4] Leopold hielt Richard in der Burg Dürnstein gefangen, dann lieferte er ihn an Kaiser Heinrich VI. aus. Seinen Anteil am immensen Lösegeld von sechstausend Eimern Silber, das entspricht 100.000 Mark oder 23,3 Tonnen Silber, verwendete Leopold zur Gründung der Münze in Wien, für den Bau einer neuen und stark erweiterten Wiener Stadtmauer und der Gründung der Städte Wiener Neustadt und Friedberg.
    Die Gefangennahme des Königs brachte Leopold aber auch unter enormen politischen Druck, denn dieser stand als Kreuzfahrer unter dem besonderen Schutz der Kirche. So sprach Papst Coelestin III. ihm die Exkommunikation und das Interdikt seiner Länder aus. Diese wurden anscheinend aber nicht veröffentlicht. Der Papst ließ durch den Bischof von Verona Bedingungen stellen, unter denen die Exkommunikation wieder aufgehoben werden sollte. Zu diesen gehörte die Freilassung von englischen Geiseln und die Rückgabe des Lösegeldes. Außerdem sollte der Herzog mit seinen Leuten alsbald in das Heilige Land ziehen und dort so lange im Dienst der Kirche kämpfen, wie König Richard in Gefangenschaft war.
    Die Bedingungen zur Aufhebung der Exkommunikation waren noch nicht erfüllt, weder Geiseln noch das Lösegeld waren übergeben, mit den Vorbereitungen zur Kreuzfahrt war aber schon begonnen worden, als Herzog Leopold während eines Turniers vom Pferd stürzte und einen offenen Beinbruch erlitt. Gleich darauf versprach er dem Pfarrer von Hartberg, dass er im Falle seiner Genesung die vorgegebenen Bedingungen zur Aufhebung der Exkommunikation erfüllen wolle. Kurz darauf erklärte er auch Erzbischof Adalbert III. von Salzburg seine Unterwerfung unter die Bedingungen des Papstes. So wurde die Exkommunikation durch Erzbischof Adalbert III. wieder aufgehoben. Bald darauf, am 31. Dezember 1194, starb Herzog Leopold in Graz an den Folgen seines offenen Beinbruchs. Er wurde im Kapitelhaus des Stifts Heiligenkreuz kirchlich beigesetzt.
    Leopold und Österreichs rot-weiß-rote Flagge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Sein weißer Waffenrock soll in den Kämpfen bei der Belagerung von Akkon 1191 rot von Blut gewesen sein. Als er seinen breiten Gürtel abnahm, war ein weißer Streifen zu erkennen. Da sein Banner (vermutlich schwarzer Panther auf silbernem Grund) während der Schlacht verloren ging, soll ihm Kaiser Heinrich VI. das Recht erteilt haben, die rot-weiß-roten Farben als neues Banner zu tragen. So soll die Flagge Österreichs entstanden sein.

    Ehe und Nachkommen
    Leopold V. war seit 12. Mai 1177 mit Ilona (Helene) (* 1158, † 25. Mai 1199), einer Schwester des ungarischen Königs Béla III. verheiratet[5].
    Kinder aus dieser Ehe:
    • Friedrich I., 1195-1198 Herzog von Österreich.
    • Leopold VI., 1195-1230 Herzog von Steiermark, 1198-1230 Herzog von Österreich.
    • Agnes[6].

    Rezeption
    Durch die kaiserliche Entschließung von Franz Joseph I. vom 28. Februar 1863 wurde Leopold V. in die Liste der „berühmtesten, zur immerwährenden Nacheiferung würdiger Kriegsfürsten und Feldherren Österreichs“ aufgenommen, zu deren Ehren und Andenken auch eine lebensgroße Statue in der Feldherrenhalle des damals neu errichteten k.k. Hofwaffenmuseums (heute: Heeresgeschichtliches Museum Wien) errichtet wurde. Die Statue wurde 1872 vom Bildhauer Viktor Tilgner aus Carrara-Marmor geschaffen, gewidmet wurde sie von Kaiser Franz Joseph selbst.[7]



    Literatur
    • Walter Koch: Leopold V.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 281–283 (Digitalisat).
    • Heinrich von Zeißberg: Leopold V. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 18, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 385–388.
    Weblinks
     Commons: Leopold V. (Österreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Eintrag zu Leopold V. (Österreich) im Austria-Forum (in AEIOU Österreich-Lexikon)
    • Eintrag zu Leopold der Tugendhafte in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
    Einzelnachweise
    1 Michael Fembek und Beate Hammond: Keine Angst vor Österreichern. Ueberreuter. ISBN 3-8000-3655-X, 1997, S. 34
    2 Robert Lee Wolff und Harry W. Hazard (Hrsg.): The later Crusades, 1189–1311 (A History of the Crusades 2). University of Wisconsin Press, Madison 1969, S. 116; hier online.
    3 Robert-Tarek Fischer: Richard I. Löwenherz 1157–1199. Mythos und Realität. Böhlau, Wien 2006, ISBN 3-20577-544-9, S. 192f.
    4 Odilo Engels: Die Staufer, S. 132.
    5 Walter Kleindel: ‚Österreich Chronik. Daten zur Geschichte und Kultur. Wien / Heidelberg: Ueberreuter 1978, S. 47.
    6 Walter Kleindel: ‚Österreich Chronik. Daten zur Geschichte und Kultur. Wien / Heidelberg: Ueberreuter 1978, Stammtafel der Babenberger (im Anhang).
    7 Johann Christoph Allmayer-Beck: Das Heeresgeschichtliche Museum Wien. Das Museum und seine Repräsentationsräume. Kiesel Verlag, Salzburg 1981, ISBN 3-7023-0113-5, S. 29

    Leopold heiratete Ilona (Helena) von Ungarn am 12 Mai 1177. Ilona (Tochter von König Géza II von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) und Königin Euphrosina Mstislawna von Kiew (Rurikiden)) wurde geboren in 1158; gestorben in 1199. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 679. Herzog Leopold VI. von Österreich (Babenberger, der Glorreiche  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1176; gestorben am 28 Jul 1230 in San Germano.

  81. 416.  Richeza von Everstein (von Polen) Graphische Anzeige der Nachkommen (254.Agnes11, 155.Agnes10, 99.Heinrich9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1135; gestorben am 16 Jun 1185.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Richeza_von_Everstein

    Richeza von Everstein (auch: Ryksa, Ricca, Riche, Richildis, Richza, Rikinsa) (* um 1135; † 16. Juni 1185) war eine Tochter von Wladyslaw II. von Polen und dessen Frau Agnes, einer Tochter des Markgrafen Leopold III. von Österreich. Sie war somit eine Cousine des Kaisers Friedrich Barbarossa.

    Leben
    Richeza heiratete mehrfach:
    • 1152 Alfons VII. von León und Kastilien († 21. August 1157). Ihr Sohn Ferdinand starb vor 1157, ihre Tochter Sancha von Kastilien heiratete Alfons II. von Aragonien. Nach dem Tod ihres Mannes verließ sie um 1159 Kastilien und ging an den Hofon Raimund Berengar IV., dem Vater von Alfons II. von Aragonien.
    • 1161 Raimund Berengar III., Graf der Provence († 1166). Sie hatten eine Tochter Dulcia II. (* 1165; † 1172).
    • _??_ Raimund V., Graf von Toulouse (* 1134; † 1194)?
    • 1167 Albrecht II. von Everstein (1135–1197/1202). Albrecht war ein Parteigänger Barbarossas in dessen Streit mit Heinrich dem Löwen. Er war der Sohn von Albrecht I. von Everstein und Judith von Schwalenberg sowie ein Enkel von Konrad Everstei. Sie hatten einen Sohn Albert (oder Albrecht) III. (* 1170).



    Literatur
    • Hans Dobbertin, Die Piastin Richeza von Everstein und ihre Verwandtschaft, Schriftenreihe der Genealogischen Gesellschaft Hameln 14, 1957

    Richeza heiratete König Alfons VII. von León (von Kastilien) in 1152. Alfons (Sohn von Graf Raimund von Burgund und Königin Urraca Alfónsez von León) wurde geboren am 1 Mrz 1105 in Caldas de Reyes; gestorben am 21 Aug 1157 in La Fresneda; wurde beigesetzt in Kathedrale von Toledo. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 680. Sancha von Kastilien  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 21 Sep 1154 oder 1155; gestorben am 9 Nov 1208 in Villanueva de Sigena.

  82. 417.  Herzog Boleslaw I. von Schlesien (von Polen) (Piasten), der LangeHerzog Boleslaw I. von Schlesien (von Polen) (Piasten), der Lange Graphische Anzeige der Nachkommen (254.Agnes11, 155.Agnes10, 99.Heinrich9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1127; gestorben am 18 Dez 1201; wurde beigesetzt in Kloster Leubus.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Schlesien

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Boleslaw_I._(Schlesien)

    Boleslaw I. (auch: Boleslaus der Lange; Boleslaus I. von Schlesien; polnisch: Bolesław I. Wysoki; * 1127; † 18. Dezember 1201) war Herzog von Schlesien mit Sitz in Breslau.

    Herkunft und Familie
    Boleslaw entstammte der polnischen Herrscherdynastie der Piasten. Sein Vater Władysław II. „der Vertriebene“ († 1159) war Begründer der Linie der schlesischen Piasten. Boleslaws Mutter war Agnes von Babenberg (ca. 1111–1163), Tochter des österreichischen Markgrafen Leopold III. Boleslaws Brüder waren:
    • Mieszko I. († 1211), Herzog von Schlesien, ab 1202 Herzog von Oppeln
    • Konrad I. († nach 1178), Herzog von Schlesien
    • Boleslaws Schwester Richeza war seit 1152 mit König Alfons VII. von Kastilien verheiratet.
    1163 heiratete Boleslaw Wenzlawa (Zvinislava/Anastasia) von Kiew. Dieser Ehe entstammte:
    • Jaroslaw († 1201), Herzog von Oppeln, ab 1198 Bischof von Breslau.
    Nach Wenzlawas Tod vermählte sich Boleslaw mit Adelheid, Tochter des Pfalzgrafen Berengar von Sulzbach. Dieser Ehe entstammten vier Söhne und zwei Töchter, darunter:
    • Heinrich I. († 1238), Herzog von Schlesien und Herzog von Polen
    • Adelheid, verheiratet mit Markgraf Diepold III. von Mähren

    Leben
    Boleslaw wurde 1146 zusammen mit seinen Eltern und seinem Bruder Mieszko von seinem Onkel Bolesław Kraushaar († 1173) vertrieben. Nachdem die Familie am Hof des römisch-deutschen Königs Konrad III. Aufnahme fand, verbrachte Boleslaw seine Jugend auf der kaiserlichen Pfalz Altenburg in Thüringen. Zusammen mit König Konrad III. nahm Boleslaw 1147 am Zweiten Kreuzzug teil. 1154/1155 und 1158/1162 begleitete er den Kaiser Friedrich I. Barbarossa auf dessen Italienzügen.
    Erst vier Jahre nach dem Tode ihres Vaters durften Boleslaw und Mieszko mit Hilfe Kaiser Friedrichs I. 1163 nach Schlesien zurückkehren, das ihnen ihr Onkel Herzog Bolesław IV. „Kraushaar“ herausgeben musste. Sie erhielten ihr Gebiet innerhalb der polnischen Senioratsverfassung als selbständiges Herzogtum und waren gegenüber dem Kaiser tributpflichtig. Ihr Herrschaftsgebiet, das Mittel- und Niederschlesien sowie das Oppelner Land umfasste, regierten sie zunächst gemeinsam. 1172 wurde Boleslaw von seinem Onkel Boleslaw Kraushaar erneut verbannt, kehrte jedoch 1173 wiederum mit Hilfe des Kaisers Barbarossa zurück.
    Nachdem es zwischen den Brüdern zu Streitigkeiten kam, wurde das Land geteilt. Boleslaw erhielt Mittel- und Niederschlesien mit den Gebieten von Liegnitz, Breslau und Oppeln. Das Glogauer Land regierte er vermutlich als Vormund seines minderjährigen Bruders Konrad. Mieszko erhielt die oberschlesischen Gebiete von Ratibor und Teschen. Da Boleslaw als Oberhaupt der älteren Piastenlinie den Krakauer Thron wiedergewinnen wollte, beteiligte er sich 1177 an der Verschwörung gegen den damaligen Senior Mieszko III. „den Alten“, weshalb er von diesem vertrieben wurde. Erst mit Hilfe des neuen Seniorherzogs, Kasimir des Gerechten, konnte Boleslaw zurückkehren. Mieszko erhielt von Kasimir die Gebiete von Beuthen, Auschwitz, Zator, Sewerien und Pleß.
    Nachdem Boleslaw seinen Sohn Heinrich zum alleinigen Erben bestimmt hatte, empörte sich Jaroslaw, der Sohn aus Boleslaws erster Ehe, gegen seinen Vater. Zusammen mit seinem Onkel Mieszko kämpfte Jaroslaw gegen seinen Vater, der ihm schließlich 11180 auf Lebenszeit das Oppelner Gebiet als Herzogtum zuwies. Als Gegenleistung musste sich Jaroslaw verpflichten, in den geistlichen Stand zu treten. Nach Jaroslaws Tod am 22. März 1201 fiel das Herzogtum Oppeln vertragsgemäß an Boleslaw zurück. Da Boleslaw seinem Sohn Jaroslaw schon am 18. Dezember desselben Jahres im Tode folgte, eroberte sein Bruder Mieszko wenige Monate später das Oppelner Land und verband es auf Dauer mit seinem Herrschaftsgebiet.
    Während seiner Regierungszeit setzte sich Boleslaw für den Landesausbau ein und förderte die Kolonisation des Landes mit deutschen Siedlern. Dabei mag sein 17-jähriger Aufenthalt in der Verbannung auf der kaiserlichen Pfalz in Altenburg eine Rolle gespielt haben. 1175 stellte er die Stiftungsurkunde für das Kloster Leubus aus, das bereits ab 1163 mit Zisterziensern aus Pforta in Sachsen besiedelt worden war. Er soll dazu vorher mit päpstlicher Genehmigung polnische Benediktiner aus Leubus vertrieben haben.[1] Mit Boleslaws Einwilligung wurde das Breslauer Vinzenzstift an der Elbing an die Prämonstratenser übergeben. Er wurde im Kloster Leubus bestattet.



    Literatur
    • Colmar Grünhagen: Boleslaw, der Lange. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 98–100.
    • Hans Jürgen Rieckenberg: Boleslaw I., der Lange, Herzog von Schlesien. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 430 (Digitalisat).
    • Historische Kommission für Schlesien (Hrsg.): Geschichte Schlesiens, Bd. 1, Sigmaringen 1988, ISBN 3-7995-6341-5, S. 86–91
    • Hugo Weczerka: Handbuch der historischen Stätten: Schlesien. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart, 2. verbesserte Auflage 2003.
    Einzelnachweise
    1 Hugo Weczerka: Handbuch der historischen Stätten: Schlesien. S. 277

    Boleslaw heiratete Wenzlawa (Zvinislava Anastasia), von Kiew in 1163. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Adelheid von Sulzbach. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 681. Herzog Heinrich I. von Polen (von Schlesien) (Piasten), der Bärtige  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1165 in Glogau; gestorben am 19 Mrz 1238 in Crossen an der Oder; wurde beigesetzt in vor dem Hauptaltar der Klosterkirche von Trebnitz.

  83. 418.  Herzog Mieszko I. von Oppeln (von Polen) (Piasten), KreuzbeinHerzog Mieszko I. von Oppeln (von Polen) (Piasten), Kreuzbein Graphische Anzeige der Nachkommen (254.Agnes11, 155.Agnes10, 99.Heinrich9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in zw 1132 und 1146; gestorben am 16 Mai 1211.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Schlesien (1163–1173), Herzog von Ratibor (ab 1173), Herzog von Oppeln (ab 1202), Seniorherzog (Princeps) von Polen als Mieszko IV. (ab 1210)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Mieszko_I._(Oppeln) (Apr 2018)

    Mieszko I. (auch: Mieszko I. Kreuzbein; Mieszko I. Schlenkerbein; polnisch: Mieszko I Plątonogi; tschechisch: Měšek I. Opolsko-Ratibořský Křivonohý; * zwischen 1132 und 1146; † 16. Mai 1211) war 1163–1173 Herzog von Schlesien, nach der Teilung Schlesiens ab 1173 Herzog von Ratibor, ab 1202 Herzog von Oppeln; ab 1210 als Mieszko IV. Seniorherzog (Princeps) von Polen. Er entstammte der Linie der Schlesischen Piasten.
    Herkunft und Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Sein Vater Wladyslaw II. der „Vertriebene“ († 1159) war Begründer der Linie der Schlesischen Piasten. Mieszkos Mutter war Agnes, Tochter des österreichischen Markgrafen Leopold III. Mieszkos Brüder waren:
    • Boleslaw I. († 1201), Herzog von Schlesien
    • Konrad I. († nach 1178), Herzog von Schlesien
    • Mieszkos Schwester Richildis war seit 1152 mit König Alfons VII. von Kastilien verheiratet.

    Leben
    Mieszko wurde 1146 zusammen mit seinen Eltern und seinem älteren Bruder Boleslaw von seinem Onkel Bolesław IV. „Kraushaar“ vertrieben. Nachdem die Familie am Hof des römisch-deutschen Königs Konrad III. Aufnahme fand, verbrachte Mieszko zunächst einige Zeit auf der kaiserlichen Pfalz Altenburg in Thüringen, wo sein jüngerer Bruder Konrad geboren wurde. In der Verbannung erhielt Mieszko seine Erziehung im Benediktinerkloster Michaelsberg in Bamberg.
    Erst vier Jahre nach dem Tode ihres Vaters durften Mieszko und Boleslaw mit Hilfe Kaiser Friedrich I. „Barbarossa“ 1163 nach Schlesien zurückkehren, während ihr jüngerer Bruder Konrad zunächst noch im Reich zurückblieb. Den zurückgekehrten Brüdeern Mieszko und Boleslaw musste ihr Onkel Herzog Bolesław IV. „Kraushaar“ Schlesien herausgeben. Sie erhielten ihr Gebiet innerhalb der polnischen Senioratsverfassung als selbständiges Herzogtum und waren gegenüber dem Kaiser tributpflichtig. Ihr Herrschaftsgebiet, das die später als Mittel- und Niederschlesien sowie das Oppelner Land bezeichneten Regionen umfasste, regierten sie zunächst gemeinsam.
    Nachdem es zwischen den Brüdern zu Streitigkeiten kam, wurde das Land 1173 geteilt. Boleslaw als der ältere erhielt Mittel- und Niederschlesien mit den Gebieten von Liegnitz, Breslau und Oppeln. Mieszko erhielt die Gebiete von Ratibor und Teschen. Da Mieszko bei der Teilung Schlesiens benachteiligt worden war, erhielt er 1177 vom neuen Seniorherzog Kasimir „dem Gerechten“ Beuthen, Auschwitz, Zator, Sewerien und Pleß zugewiesen. Nach dem Tode Kasimirs 1194 unterstützte Mieszko die Kandidatur seines Onkels Mieszko „des Alten“ als Princeps von Krakau gegen dessen Vetter Leszek I. „den Weißen“.
    1202 eroberte Mieszko, nur wenige Monate nach dem Tod seines Bruders Boleslaw, das Oppelner Land, dessen Erbe Boleslaws Sohn Heinrich I. war. Boleslaw hatte Oppeln 1180 seinem Sohn Jaroslaw auf dessen Lebenszeit übertragen müssen, und nach dessen Tod 1201 fiel es vertragsgemäß an Boleslaw zurück. Am 25. November 1202 musste Heinrich – neben der Zahlung von 1000 Mark Silber – für die Zukunft auf jedes Erbrecht zwischen den beiden schlesischen Herzogslinien verzichten. Mieszko verband Oppeln auf Dauer mit seinem bisherigen Herrschaftsgebiet und wurde damit zum Begründer der Oppelner Linie der schlesischen Piasten sowie des Herzogtums Oppeln.
    Nach dem Tod Mieszkos III. „des Alten“ 1202 erhoben die schlesischen Fürsten Anspruch auf das Krakauer Seniorat, das als dem ältesten lebenden Piasten Mieszko I. zustand. Er wurde jedoch von der Krakauer Adelspartei zu Gunsten Leszek „des Weißenen“ übergangen. Mit päpstlicher Bestätigung wurde eine neue Thronfolgeordnung erlassen, wonach das Krakauer Land mit Sandomir als erbliches Eigentum bei den Söhnen Leszeks verbleiben sollte. Die neue Regelung wurde von Mieszko I. nicht anerkanntt, und er führte um das Seniorat einen jahrelangen Kampf. Erst am 9. Juni 1210 befahl Papst Innozenz III. dem Gnesener Bischof die Einhaltung der Senioratsverfassung von 1138, auf die Mieszko seinen Anspruch gründete. Mieszko konnte daraufhin den Krakauer Thron besteigen, starb jedoch schon ein Jahr später.
    Als Herzog von Oppeln folgte ihm sein damals etwa 32-jähriger Sohn Kasimir I. Mieszkos Witwe Ludmilla starb am 20. Oktober 1211.

    Mieszko heiratete Ludmilla (Přemysliden) ? in zw 1170 und 1178. Ludmilla gestorben in 1211. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 682. Herzog Kasimir I. von Oppeln (von Ratibor) (Piasten)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1178/1179; gestorben am 13 Mai 1230.

  84. 419.  Graf Wilhelm von Montferrat (Aleramiden)Graf Wilhelm von Montferrat (Aleramiden) Graphische Anzeige der Nachkommen (255.Judith11, 155.Agnes10, 99.Heinrich9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in zw 1135 und 1145; gestorben in 1177.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Jaffa und Askalon im Königreich Jerusalem

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_von_Montferrat_(Jaffa_und_Askalon) (Apr 2018)

    Wilhelm Langschwert von Montferrat (ital: Guglielmo Lungaspada, lat: Willelmus Longaspatha; * zwischen 1135 und 1145; † 1177), war ein Graf von Jaffa und Askalon im Königreich Jerusalem.

    Er war der älteste Sohn von Wilhelm V. († 1191), Markgraf von Montferrat aus dem Hause der Aleramiden und der Judith von Österreich aus dem Hause der Babenberger somit Urenkel des Kaisers Heinrich IV. Er war der ältere Bruder von Konrad und Bonifatius und Rainer.
    Die Ordnungszahl „VII.“ wurde ihm nicht zugeordnet, weil er der siebte Markgraf von Montferrat namens Wilhelm gewesen wäre, sondern weil er der siebte Träger des Namens Wilhelm im Haus der Aleramiden ist. Wilhelm Longaspatha starb bereits vor seinem Vater. Er wird als Sohn von Wilhelm V. vereinzelt auch als Wilhelm VI. gezählt. Sein Vater Wilhelm V. wird als sechster Wilhelm vom Haus der Aleramiden auch als Wilhelm VI. gezählt.

    1176 wurde er, vermutlich auf Vorschlag König Ludwigs VII. von Frankreich, von König Balduin IV. von Jerusalem und dessen Regenten Graf Raimund III. von Tripolis als Ehemann für Balduins älteste Schwester Sibylle ausgewählt. Balduin IV. war kinderlos und litt an Lepra, weshalb absehbar war, dass Sibylle und aus ihrem Recht auch ihr Ehemann den Thron des Königreichs Jerusalem erben würden. Im Oktober 1176 erreichte er Sidon und heiratete Sibylle.[1] Aufgrund seiner Hochzeit wurde Wilhellm mit der traditionell dem Kronprinzen zustehenden Grafschaft Jaffa und Askalon belehnt.[1] Zur Thronbesteigung durch Wilhelm kam es nicht, da er bereits kurz nach der Hochzeit, spätestens 1177, an Malaria starb. Allerdings war Sibylle zu diesem Zeitpunkt mit Wilhelms Sohn, dem späteren König Balduin V. schwanger.
    Seine Witwe heiratete 1180 den westfranzösischen Adligen Guido von Lusignan, der wie er mit Jaffa und Askalon belehnt wurde und schließlich 1186, zum König von Jerusalem aufstieg.

    Wilhelm heiratete Sibylle von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) in 1176. Sibylle (Tochter von Amalrich I. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) und Agnes von Edessa (von Courtenay)) wurde geboren in cir 1160; gestorben am 25 Jul 1190 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel. [Familienblatt] [Familientafel]


  85. 420.  Markgraf Bonifatius I. von Montferrat (Aleramiden)Markgraf Bonifatius I. von Montferrat (Aleramiden) Graphische Anzeige der Nachkommen (255.Judith11, 155.Agnes10, 99.Heinrich9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1150; gestorben am 4 Sep 1207.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Markgraf von Montferrat (1191–1207, König von Thessaloniki (1204–1207)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bonifatius_I._(Montferrat)

    Bonifatius I. von Montferrat (* um 1150; † 4. September 1207) war ein Markgraf von Montferrat (1191–1207) sowie ein König von Thessaloniki (1204–1207) aus dem Adelsgeschlecht der Aleramiden. Er war der Anführer des Vierten Kreuzzugs.

    Leben
    Bonifatius war der dritte Sohn des Markgrafen Wilhelm V. von Montferrat und der Judith, einer Tochter Herzog Leopolds III. von Österreich (Babenberger) und der Salierin Agnes von Waiblingen. Er war somit mütterlicherseits Urenkel des römisch-deutschen Kaisers Heinrich IV. Seine Brüder waren Wilhelm Langschwert, Konrad und Rainer, die ebenfalls zu historischer Bedeutung gelangten.
    Erste militärische Erfahrungen sammelte Bonifatius Ende der 1170er Jahre, als er sich mit seinem Vater auf Seiten seines Vetters, des römisch-deutschen Kaisers Friedrich I. Barbarossa, an dessen Krieg gegen den Lombardenbund beteiligte. Sein Trobador Raimbaut de Vaqueiras berühmt ihn einiger seiner Heldentaten. Mit seinem Bruder Konrad übernahm er 1183 die Regentschaft in Montferrat nachdem der Vater in das heilige Land gezogen war. Seine guten Beziehungen zum Kaiser festigte Bonifatius durch die Verlobung seines ältesten Sohnes mit einer Tochter des Kaisers. Nach dem Tod des Grafen Humbert III. von Savoyen 1189 war er ein Mitglied im Regentschaftsrat für dessen minderjährigen Sohn Thomas I., bis dieser 1191 volljährig wurde.
    1191 belehnte ihn der neue römisch-deutsche König Heinrich VI. mit der Grafschaft Incisa, womit er die Feindschaft der lombardischen Nachbarstädte Asti und Alessandria weckte, gegen die er von 1191 bis 1193 und 1197 bis 1199 mit wechselndem Erfofolg Krieg führte und denen er letztlich unterlag. Nach dem Tod seines Bruders Konrad 1192 übernahm er die Markgrafschaft Montferrat. 1194 beteiligte sich Bonifatius als Flottenkommandant bei der erfolgreichen Invasion Siziliens durch den Kaiser, bei dessen Königskrönung in Palermo er auch teilnahm. Nach dem Tod des Kaisers 1197 unterstützte Bonifatius im ausbrechenden deutschen Thronstreit seinen staufischen Vetter Philipp von Schwaben gegen die Welfen. 1202 war er gezwungen dem Lombardenbund beizutreten.
    Die vielen Kriege hinderten Bonifatius nicht daran, an seinem Hof die ritterliche Kultur und den Minnesang in piemontesischer Sprache zu fördern. Neben Raimbaut de Vaqueiras verkehrten an seinem Hof auch die provenzalischen Trobadore Peire Vidal, Gaucelm Faidit und Arnaut de Mareuil, die ob der Unruhen um die Albigenser nach Montferrat exiliert waren.

    Vierter Kreuzzug
    → Hauptartikel: Vierter Kreuzzug
    Wahl zum Anführer
    Historisierendes Gemälde von Henri Decaisne, um 1840.
    Im Sommer 1200 beherbergte Bonifatius in Montferrat mehrere Wochen lang eine Gesandtschaft französischer Barone unter der Führung des Marschalls der Champagne Gottfried von Villehardouin, die sich auf ihrer Reise von Venedig zurück in ihre französische Heimat befand. Villehardouin und seine Begleiter hatten bei dem Dogen Enrico Dandolo den Schiffstransport des Heeres für den vierten Kreuzzug ausgehandelt, der bereits im Jahr 1198 von Papst Innozenz III. ausgerufen worden war. Bonifatius hatte sich mit seinem Gast angefreundet und diesem vermutlich auch eine Bereitschaft zur Teilnahme an dem Kreuzzug signalisiert. Im Mai 1201 starb in Frankreich der Graf Theobald III. von Champagne, welcher der Anführer des Kreuzzugsunternehmens gewesen war. Das darauf in Soissons einberufene Konzil der Kreuzfahrer bot die Führung dem Herzog von Burgund und anschließend dem Grafen von Bar an, die allerdings beide ablehnten. Nun schlug Villehardouin den Markgrafen von Montferrat als neuen Anführer vor, der dann auch im Juni 1201 an die Spitze des Kreuzzuges gewählt wurde.
    Die Gründe, warum sich die französischen Barone ausgerechnet für einen italienischen Markgrafen als ihren Anführer entschieden, sind nicht eindeutig überliefert. Vermutlich spielte Bonifatius' persönlicher Hintergrund eine Rolle, da seine Familie in bereits vielfältiger Weise in Outremer engagiert war. Sein Bruder Konrad spielte eine wichtige Rolle während des dritten Kreuzzuges und war kurzzeitig der nominelle König von Jerusalem. Auch dürfte Bonifatius als Italiener für die Franzosen, die untereinander nicht selten rivalisiert waren, als neutrale Autorität akzeptiert worden sein. Weiterhin war der ihm anhängende Ruf eines erfahrenen militärischen Führers auch in Frankreich bekannt. Sehr wahrscheinlich dürfte aber auch der Einfluss des französischen Königs Philipp II. August ausschlaggebend für seine Ernennung gewesen sein, denn nach dem Tod des Grafen von Champagne war der Graf Balduin IX. von Flandern der mächtigste und wohl auch aussichtsreichste Anwärter für den Oberbefehl gewesen. Der aber hatte sich zuvor schon mit dem französischen König verfeindet und sich somit für das Kommando über ein großes Ritterheer, das auf französischem Boden zusammengezogen werden sollte, inakzeptabel gemacht. Der Gesta Innocentii Papae III folgend war letztlich König Philipp II. August der eigentliche Initiator hinter der Wahl zugunsten des Markgrafen von Montferrat.
    Noch im Sommer 1201 reiste Bonifatius persönlich nach Frankreich, nachdem er von einer Gesandtschaft in Castagnole delle Lanze von seiner Wahl unterrichtet worden war. Sein erster Besuch galt zunächst König Philipp II. August in Paris, von dem eer ein an den Papst gerichtetes Schreiben erhielt, in dem der französische König seine Unterstützung für den Staufer Philipp von Schwaben im deutschen Thronstreit gegen die Welfen kundtat. Erst danach reiste Bonifatius nach Soissons weiter, wo er mit den französischen Kreuzfahrern zusammentraf und von ihnen noch einmal in der Benediktinerabtei Notre-Dame förmlich gewählt wurde. Danach trennte er sich einstweilen wieder vom Kreuzzug, um eine Pilgerreise in die Zisterzienserabtei von Cîteaux zu unternehmen. Seit dieser Zeit gehörte der Kreuzzugsprediger Fulko von Neuilly seinem ständigen Gefolge an. Anschließend reiste er von Cîteaux weiter in die Kaiserpfalz Hagenau, wo er von Oktober 1201 an den Jahreswechsel über am Hof König Philipps von Schwaben verweilte. Hier traf Bonifatius auch erstmals auf den exilierten byzantinischen Prinzen Alexios Angelos, der mit dem deutschen König verschwägert war. Der Vater des Prinzen, Kaiser Isaak II., war einige Jahre zuvor von seinem eigenen Bruder Alexios III. gestürzt worden, Prinz Alexios aber konnte zu seinem Schwager fliehen, von dem er sich Unterstützung zur Rückgewinnung des Thrones von Konstantinopel erhoffte.
    Offenbar wurde bei dem Treffen in Hagenau erstmals der Plan erwogen, den Kreuzzug gegen Konstantinopel zu wenden, um Prinz Alexios dort zur Macht zu verhelfen. Das byzantinische Reich mit einem den Kreuzfahrern verpflichteter Kaiser an seiner SpSpitze wäre ein unschätzbarer Gewinn für den Kampf zur Rückeroberung Jerusalems gewesen. Inwiefern bei Bonifatius auch persönliche Motive eine Rolle gespielt haben, ist unklar. Sein jüngerer Bruder Rainer hatte einst eine byzantinische Prinzessin geheiratet und war in den intrigenreichen Machtkämpfen am Hof von Konstantinopel getötet worden. Sein älterer Bruder Konrad hatte einst verdienstvoll dem gestürzten Vater des Prinzen gedient. Prinz Alexios reiste noch im Frühjahr 1202 nach Rom, um die Unterstützung des Papstes zu suchen. Auch Bonifatius traf sich im März 1202 in Lerici mit Papst Innozenz III., dem er den Konstantinopel-Plan vorlegte, der vom Papst aber umgehend zurückgewiesen wurde. Dem Papst gegenüber musste Bonifatius schwören, jeden Gedanken an eine Umleitung des Kreuzzuges gegen eine christliche Macht fallen zu lassen, womit dieses Thema einstweilen geschlossen wurde.

    Auf dem Kreuzzug
    Nachdem Bonifatius die Herrschaft in Montferrat an seinen Sohn Wilhelm VI. übertragen hatte, erreichte er am 19. August 1202 Venedig, von wo im Oktober des Jahres die Kreuzzugsflotte in See stach. Schnell offenbarte sich sein tatsächlicher Einfluss auf das Unternehmen, nachdem die Kreuzfahrer auf Druck Venedigs der Eroberung der zu Ungarn gehörenden Städte Triest, Moglie und Zara (Belagerung von Zara (1202)) zustimmten, was eindeutig dem Willen des Papstes zuwiderlief. Da Venedig die Flotte für den Kreuzzug stellte, die Kreuzritter aber nicht in der Lage waren, die dafür geforderte finanzielle Gegenleistung zu erbringen, war das Unternehmen faktisch dem teilnehmenden Dogen Enrico Dandolo verpflichtet. Dem Markgrafen von Montferrat blieben allenfalls militärisch-operative Kompetenzen erhalten, sein Einfluss auf den weiteren Verlauf des Unternehmens aber blieb gering.
    Im Dezember 1202 traf schließlich eine Gesandtschaft des Königs Philipp von Schwaben mit dem Prinzen Alexios Angelos in Zara ein, welcher den Plan zur Umleitung des Kreuzzuges nach Konstantinopel direkt den Kreuzfahrern vorlegte. Mit dem Versprerechen, ihnen die Schulden gegenüber Venedig sowie militärische Unterstützung für den Kampf gegen die Ungläubigen als Gegenleistung zu erbringen, gewann er die maßgebenden Führer des Unternehmens für sich. Auch Bonifatius scheint nichts gegen die Entwicklung jener Ereignisse unternommen zu haben. Einem Brief des Grafen Hugo IV. von Saint-Pol nach gehörte er zu jenen die für eine Umleitung des Kreuzzuges gestimmt hatten.[1] Das Versprechen des Prinzen mit der Insel Kreta als eigenes Lehehen ausgestattet zu werden, im Falle eines erfolgreichen Umsturzes in Konstantinopel, dürfte für Bonifatius die Entscheidung einfach gestaltet haben. Die Folge dieser Verletzung des ursprünglichen Kreuzzugsgedankens war allerdings die Abspaltung eines größeren Truppenteils unter der Führung des Simon de Montfort, das auf eigene Faust in die Levante ziehen wollte.
    Die Flotte erreichte im Juni 1203 Konstantinopel, das bereits im folgenden Monat erfolgreich eingenommen werden konnte. Kaiser Alexios III. wurde vertrieben und der alte geblendete Kaiser Isaak II. erneut inthronisiert, Prinz Alexios wurde im August des Jahres als Alexios IV. zum Mitkaiser seines Vaters erhoben. Weil die beiden Kaiser nicht in der Lage waren die von Alexios IV. gemachten Versprechungen zu erfüllen, lud sich die Lage zwischen „Lateinern“ und Griechen bedrohlich auf. Nach Übergriffen beider Seiten kam es im Januar 1204 zu einem erneuten Umsturz in Konstantinopel, indem eine byzantinische Reaktion unter der Führung des Alexios „Murtzouphlos“ Dukas, der ein Schwiegersohn des Alexios III. war, die beiden Kaiser sttürzte und tötete. Alexios „Murtzouphlos“ wurde darauf selbst zum Kaiser (Alexios V.) erhoben, der die Stadt umgehend in Verteidigungsbereitschaft gegen die Kreuzfahrer versetzte. Diese entschieden nun ihrerseits Konstantinopel ein zweites Mal zu erobern um sich ihres versprochenen Geldes mit Gewalt anzueignen. Dazu wurde im März 1204 auch die Aufteilung des byzantinischen Reichs für den Fall des Sieges beschlossen, womit zugleich auch das faktische Ende des Kreuzzuges nach Outremer beschlossen wurde. Nach einer Woche der Belagerung ergriff Alexios V. „Murtzouphlos“ am 13. April die Flucht, worauf der Widerstand der Verteidiger zusammenbrach und die Lateiner in das „zweite Rom“ einfielen. Während der Kämpfe und Plünderungen okkupierte Bonifatius den Bukoleon-Palast und rettete somit unter anderem das Leben der Kaiserinwitwen Margarete (Maria) und Agnes (Anna), die eine Schwester des Königs von Frankreich war.

    König von Thessaloniki
    Nach der erfolgreichen Eroberung Konstantinopels gingen die Lateiner daran einen neuen Staat zu begründen, der sich an den feudalen Strukturen ihrer westeuropäischen Heimat orientieren sollte. Dazu wurde die Wahl eines neuen Kaisers aus ihren Reihen beschlossen, der an der Spitze des neuen „lateinischen Reichs von Konstantinopel“ stehen sollte. Als Anführer des Kreuzzuges stellte sich Bonifatius gleich zur Wahl, allerdings unterlag er im Wahlgang gegen den Grafen Balduin IX. von Flandern, der als Balduin I. neuer Kaiser wurde. In der Wahl waren besonders die Stimmen der Venezianer ausschlaggebend, die sich für den im griechischen Osten wenig gefestigten Balduin entschieden, während Bonifatius bereits vor dem Kreuzzug über durchaus auch gute Kontakte in Byzanz verfügte und deshalb unabhängiger von den Interessen der „Serenissima“ hätte agieren können. Auch hatte er bald nach der Eroberung die Kaiserinwitwe Margarete (Maria) geheiratet und somit seine Position gegenüber den Griechen gefestigt und außerdem mit ihrem Bruder, König Emmerich, einen potentiellen Verbündeten gewonnen. Bei der Wahl hatten dann aber auch nur zwei Lombarden aus dem zwölfköpfigen Wahlkollegium für Bonifatius gestimmt.
    Kaiser Balduin I. versuchte eine sich anbahnende Spaltung der Lateiner sogleich zu verhindern indem er Bonifatius den größten Teil des noch zu erobernden Westkleinasiens und Altgriechenlands als Lehen anbot, womit er zum reichsten Vasallen des KKaiserreichs geworden wäre. Bonifatius lehnte dieses Angebot allerdings ab und beanspruchte stattdessen als König von Thessaloniki anerkannt zu werden, gleichwohl als Vasall des Kaiserreichs. Er fühlte sich zu diesem Schritt legitimiert, da sein jüngerer Bruder Rainer vom einstigen byzantinischen Kaiser bereits mit dem „Königreich Thessaloniki“ beliehen worden sei. Viel wahrscheinlicher aber dürfte der Bruder vom Kaiser lediglich die pronoia, also seine finanzielle Grundversorgung durch die zu leistenden Steuern der Stadt, erhalten haben. Im Herbst 1204 wurde Thessaloniki von Kaiser Balduin eingenommen während Bonifatius Didymotika eroberte, seinen Stiefsohn Manuel Angelos zum Gegenkaiser ausrief und anschließend die Belagerung von Adrianopel aufnahm. Auf Anordnung des Kaisers musste er die Belagerung abbrechen, was zu einem zeitweiligen Bruch zwischen beiden führte, der nach der Übergabe von Thessaloniki an Bonifatius durch den Kaiser beendet wurde. Auch mit den Venezianern unter Enrico Dandolo gelangte er zu einem Ausgleich indem er ihnen seine Anrechte an Kreta verkaufte, die er noch von Alexios IV. erhalten hatte.
    Anschließend wandte sich Bonifatius mit einigen Getreuen wie Othon de la Roche, Guillaume de Champlitte, Jacques d'Avesnes, Oberto von Biandrate, Guido Pallavicini, Berthold von Katzenelnbogen und Geoffroi de Villehardouin (ein Neffe des gleichnamigen Marschalls) nach Altgriechenland, das von dem Griechen Leon Sgouros gehalten wurde. Während Korinth von Jacques d'Avesnes angegriffen wurde, belagerte Bonifatius die starke Burg von Nauplia. In dieser Zeit begründete er die Herrschaften von Theben-Athen und Negroponte, sowie das Fürstentum Achaia und die Markgrafschaft Boudonitza als Lehen seines Königreichs. Zeitgleich zu diesen Ereignissen gingen in Thrakien die Bulgaren unter Kalojan (Johannitzes) gegen die Lateiner in die Offensive und eroberten unter anderem Adrianopel. Bei dem Versuch diese Stadt zurückzuerobern geriet Kaiser Balduin in der desaströsen Schlacht von Adrianopel am 14. April 1205 in die Gefangenschaft der Bulgaren.
    Während der Bruder des Kaisers, Heinrich, den Kampf gegen die Bulgaren weiterführte richtete sich Bonifatius in Thessaloniki ein. Er baute die Burg von Serres wieder auf, nachdem sie im September 1205 von den Bulgaren zerstört worden war. Anschließend brachte der die Region um Philippi unter seine Kontrolle. Der Regent Heinrich wurde im August 1206 zum neuen Kaiser gekrönt nachdem der Tod Balduins bekannt wurde. Bonifatius regelte sein Verhältnis zum neuen Kaiser indem er im Frühjahr 1207 seine Tochter Agnes an ihn verheiratete. Im Herbst des Jahres traf er sich mit dem Kaiser in Cypsela bei Adrianopel und huldigte diesem als seinen Lehnsherren.

    Tod
    Auf der Rückreise nach Mosynopolis plünderte Bonifatius das Kloster Sweti Joan Prodrom, kurz darauf geriet er in einen Hinterhalt der Bulgaren. Nachdem er im Kampf von einem Pfeil am Arm verwundet wurde, nahmen die Bulgaren ihn gefangen und enthaupteten ihn, sein Kopf wurde als Siegestrophäe zu Kalojan (Johannitzes) gesandt. Der Tod des Bonifatius von Montferrat wurde von seinem Freund Gottfried von Villehardouin als einer der schwerwiegendste Verluste empfunden, den die Lateiner im griechischen Osten erleiden mussten. Offenbar ist auch der treue Ritter und Trobador des Markgrafen, Raimbaut de Vaqueiras, bei dem Gefecht gegen die Bulgaren gefallen, da von ihm kein Klagegedicht (planh) über den Tod seines Gönners überliefert ist. Dafür betrauerte ein anderer Trobador, Elias Cairel, den Markgrafen in der sirventes „Pois chai la fuoilla del garric“ (Nun, nachdem die Eiche gefallen).[2]
    Das lateinische Königreich Thessaloniki erwies sich als kurzlebig. Es wurde bereits 1224 von dem byzantinischen Despoten von Epirus, Theodoros I. Angelos, erobert.

    Familiäres
    Bonifatius von Montferrat war mit mindestens zwei, vielleicht auch drei, Frauen verheiratet. Seine erste Frau war Elena di Bosco, mit der er drei Kinder hatte:
    • Wilhelm VI. († 17. September 1225), Markgraf von Montferrat
    • Agnes († 1208), ∞ Kaiser Heinrich von Konstantinopel († 1216)
    • Beatrix, ∞ Enrico di Caretto
    Seine zweite Frau war vermutlich Jeanne de Châtillon, eine Tochter des Rainald von Châtillon, mit der er keine Kinder hatte. Die dritte Ehefrau war seit 1204 die Witwe Kaiser Isaaks II., Margarete (Maria) von Ungarn, eine Tochter König Bélas III. von Ungarn. Mit ihr hatte er einen Sohn, Demetrius († 1230), der ihm als König von Thessaloniki unter der Regentschaft der Mutter nachgefolgte.



    Literatur
    • David Brader: Bonifaz von Montferrat bis zum Antritt der Kreuzfahrt (1202) (= Historische Studien. Bd. 55, ZDB-ID 514152-7). Ebering, Berlin 1907.
    • A. Goria: Bonifacio I. In: Alberto M. Ghisalberti (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 12 (Bonfadini–Borrello), Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1970, S. 118–124.
    • Otto Kresten: Bonifaz von Montferrat. In: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Band 1. München 1974, S. 232 f.
    • Donald E. Queller, Thomas F. Madden: The Fourth Crusade. The conquest of Constantinople, 1201–1204. 2nd edition. University of Pennsylvania Press, Philadelphia PA 1997, ISBN 0-8122-3387-5.
    • Steven Runciman: Thessalonica and the Montferrat inheritance. In: Γρηγόριος ο Παλαμάς. Bd. 42, 1959, ISSN 1011-3010, S. 27–34.
    • Alexios G. Savvides, Benjamin Hendrickx (Hrsg.): Encyclopaedic Prosopographical Lexicon of Byzantine History and Civilization. Vol. 2: Baanes–Eznik of Kolb. Brepols Publishers, Turnhout 2008, ISBN 978-2-503-52377-4, S. 134–135.
    Einzelnachweise
    1 Annales Colonienses maximi, hrsg. von Georg Heinrich Pertz in MGH SS 17 (1861), S. 812.
    2 Vincenzo de Bartholomaeis: Un Sirventés historique d'Élias Cairel, in: Annales du Midi 16 (1904), S. 468–494

    Familie/Ehepartner: Elena di Bosco. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 683. Markgraf Wilhelm VI. von Montferrat (Aleramiden)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 17 Sep 1225.

    Bonifatius heiratete Jeanne von Châtillon in 1204. Jeanne (Tochter von Renaud von Châtillon und Fürstin Konstanze von Antiochia) gestorben in 1204. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Margarete von Ungarn. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 684. Demetrius von Montferrat  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1205 in Thessaloniki; gestorben in 1230 in Melfi.

  86. 421.  Rainer von Montferrat (Aleramiden) Graphische Anzeige der Nachkommen (255.Judith11, 155.Agnes10, 99.Heinrich9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1162; gestorben in 1183.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Rainer_von_Montferrat

    Rainer von Montferrat (ital: Ranieri di Monferrato; * um 1162; † 1183) war ein Angehöriger der Markgrafenfamilie von Montferrat (Aleramiden) im 12. Jahrhundert.
    Er war der jüngste Sohn des piemontesischen Markgrafen Wilhelm V. von Montferrat († 1191) und der Judith, einer Tochter des Markgrafen Leopold III. von Österreich. Seine älteren Brüder waren Wilhelm Langschwert, Konrad und Bonifatius, die ebenfalls zu historischer Bedeutung gelangten.

    Leben
    Rainer zog es an den Hof des byzantinischen Kaisers Manuel I. Komnenos in Konstantinopel und wurde im Frühjahr 1180 mit der Kaisertochter Maria „Porphyrogenita“ Komnena verheiratet. Zugleich nahm er die griechisch-orthodoxe Konfession und den Namen Johannes an, von seinem Schwiegervater erhielt er außerdem den Titel Caesar verliehen. Diese Naturalisierung Rainers von Montferrat in den byzantinischen Adel fand im Rahmen einer generellen Durchdringung des byzantinischen Hofs durch lateinisch-westliche Einflüsse statt. Die zweite Ehefrau des Kaisers Maria (Xene) entstammte dem lateinischen Kreuzfahrerstaat Antiochia, beider Sohn Alexios II. war mit einer Tochter des Königs von Frankreich verheiratet.
    Noch im Herbst 1180 starb Kaiser Manuel I., worauf ihm der noch unmündige Alexios II. nachfolgte, für den die Kaiserinwitwe und deren Liebhaber Alexios Komnenos die Regentschaft übernahmen. Rainer und seine Frau unternahmen im Frühjahr 1181 einen Umsturzversuch, indem sie mit einigen Getreuen, darunter Manuels illegitimer Sohn Alexios Komnenos und der General Andronikos Lampardas, die Ermordung des Regenten und die Entmachtung der Kaiserinwitwe planten, um selbst die Regierung zu übernehmen. Die Verschwörung wurde allerdings vorzeitig aufgedeckt und Rainer und Maria „Porphyrogenita“ zogen sich mit dem Patriarchen Theodosios I. in die Hagia Sophia zurück, wo sie sich mit georgischen und italienischen Söldnern verschanzten. Nach zwei Monaten der Belagerung gaben sie den Kampf auf und ihnen wurde Amnestie gewährt. Dennoch führten Rainer und seine Ehefrau ihre Intrigen gegen das Regentenpaar weiter.
    Die Situation änderte sich schlagartig 1182, als sich die Bevölkerung von Konstantinopel und der hohe byzantinische Adel gegen den Einfluss der Lateiner am Hof erhoben. Diese byzantinische Reaktion sammelte sich um Andronikos Komnenos, einem weiteren Angehörigen des Kaiserhauses, der im Frühjahr 1182 in Konstantinopel einzog, in einem Massaker fast alle Lateiner umbringen ließ und sich anschließend zum Regenten des Kaisers ernannte. Im Lauf des Jahres 1183 vollendete Andronikos seine Machtergreifung, indem er Kaiser Alexios II., dessen Mutter Maria (Xene), deren Liebhaber Alexios Komnenos, wie auch Rainer von Montferrat und Maria „Porphyrogenita“ ermorden ließ.

    Nachwirkung
    Nachdem Konstantinopel 1204 von den Kreuzfahrern des vierten Kreuzzuges erobert und ein lateinisches Kaisertum begründet worden war, erhob sich der Kreuzzugsführer Bonifatius von Montferrat zum Herrn des Königreichs Thessaloniki. Er fühlte sich zu diesem Schritt legitimiert, da sein jüngerer Bruder Rainer vom einstigen byzantinischen Kaiser bereits mit diesem „Königreich“ beliehen worden sei. Viel wahrscheinlicher aber dürfte Rainer vom Kaiser lediglich die pronoia, also seine finanzielle Grundversorgung durch die zu leistenden Steuern der Stadt, erhalten haben.



    Literatur
    • Steven Runciman: Thessalonica and the Montferrat inheritance, in: Gregorios ho Palamas 42 (1959), S. 27-34
    Weblinks
    • Ranieri di Monferrato bei fmg.ac (englisch)

    Familie/Ehepartner: Maria Komnena (Byzanz, Komnenen, Montferrat). Maria (Tochter von Kaiser Manuel I. Komnenos (Byzanz, Trapezunt) und Bertha (Irene) von Sulzbach) wurde geboren in Mrz 1152 in Konstantinopel; gestorben in Aug 1183. [Familienblatt] [Familientafel]


  87. 422.  Bedřich (Friedrich) von Böhmen (Přemysliden)Bedřich (Friedrich) von Böhmen (Přemysliden) Graphische Anzeige der Nachkommen (256.Gertrud11, 155.Agnes10, 99.Heinrich9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1142; gestorben am 25 Mrz 1189.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_(Böhmen) (Okt 2017)

    Friedrich (Bedřich) (* um 1142; † 25. März 1189) war Herzog von Böhmen aus dem Geschlecht der Přemysliden.
    Die Regierungszeit Bedřichs war gekennzeichnet durch die innenpolitische Schwäche des Herrschers, der sich jedoch in Kämpfen gegenüber dem mährischen Zweig der Přemysliden durchsetzen konnte.

    Leben
    Bedřich war der älteste Sohn des Königs Vladislav II. von Böhmen aus seiner ersten Ehe mit Gertrud von Österreich, Tochter des Markgrafen Leopold III. Er wurde von seinem Vater Vladislav II. 1173 als Herzog eingesetzt. Der König hatte jedoch weder die Zustimmung des böhmischen Adels noch die des Kaisers Friedrich I. eingeholt. Gerade der Kaiser war der Ansicht, dass es ihm obliege, über die Nachfolge der böhmischen Krone zu bestimmen. Beide Seiten setzten daraufhin Bedřich in einem Prozess in Nürnberg ab und bestimmten Udalrich (Oldřich), einen Sohn Soběslavs I., zum Herzog. Dieser gab das Amt aber an den bereits früher als Herzog vorgesehenen Soběslav II. ab, der es von 1174 bis 1180 ausübte.
    Bedřich musste am Hof des Kaisers dienen. So oblag es ihm, ein Heer für den Zug nach Italien aufzustellen, das sein Bruder Oldřich führte. Das Heer mit 60.000 Mann überfiel zweimal Österreich und war durch seine Plünderungen auch von Klöstern und Kirchen berüchtigt. Der Kaiser wurde vom Papst bei Verhandlungen in Venedig 1177 angewiesen, den als Herrscher für die Plünderungen verantwortlichen Soběslav II. abzusetzen und an seiner Stelle Bedřich einzusetzen. Darüber hinaus wird angenommen, dass der Kaiser durch diesen Schritt die weitere Festigung der böhmischen Herrschaft in Mähren zu verhindern versuchte, die von Soběslav vorangetrieben worden war.

    Mit Hilfe von Markgraf Konrad III. Otto von Znaim (Konrád Znojemský) und Herzog Leopold V. und deren deutsche Söldner marschierte Bedřich in Mähren und in Böhmen ein und eroberte 1178 Prag. Mit Unterstützung des Kaisers wählte der böhmische Adedel 1178 wieder Bedřich zum Herzog. Soběslav versuchte, erneut die Macht zu erlangen. Als Bedřich vom Kaiser zum Reichstag nach Worms berufen wurde, rief Soběslav seine Getreuen und versuchte, die Prager Burg zu erobern. Zunächst siegte er in der Schlacht von Loděnice, wurde dann aber vom zurückgekehrten Bedřich mit Hilfe von Konrads Kavallerie am 27. Januar 1179 bei Nové Město (heute Stadtteil von Prag) vernichtend geschlagen.

    Diese zweite Amtszeit war geprägt von Machtkämpfen mit den mährischen Familienmitgliedern wie Konrad Otto, dem Fürsten von Znojmo. 1182 wurde Friedrich von Konrad aus dem Land gejagt. Erst auf Befehl des Kaisers durfte er seinen Thron wieder besteigen[1]. Der Kaiser selbst versuchte nun alles, um die Macht der böhmischen Krone zu schwächen. Er erhob Mähren zur Markgrafschaft, unterstellte sie dem Reich und stärkte damit die Fürsten. Auch die Erhebung der Bischöfe von Prag zu Reichsfürsten sollte die Stellung der Přemysliden weiter untergraben. Bedřich versuchte, dem entgegenzuwirken, indem er 1179 seinen jüngeren Bruder Ottokar I. Přemysl zum Markgrafen Mährens ernannte.

    Bedřich heiratete Elisabeth von Ungarn in nach 1157. Elisabeth (Tochter von König Géza II von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) und Königin Euphrosina Mstislawna von Kiew (Rurikiden)) wurde geboren in 1114 /1145; gestorben in 1185. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 685. Sophie von Böhmen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1195; wurde beigesetzt in Klosterkirche Altzella.
    2. 686. Herzogin Ludmilla von Böhmen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1170; gestorben am 4 Aug 1240 in Landshut, Bayern, DE.

  88. 423.  König Heinrich von England (Plantagenêt), der JüngereKönig Heinrich von England (Plantagenêt), der Jüngere Graphische Anzeige der Nachkommen (257.Heinrich11, 156.Heinrich10, 99.Heinrich9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 28 Feb 1155; gestorben am 11 Jun 1183.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1170 bis 1183, England; Mitkönig von England (Angevinische Dynastie - Haus Plantagenet)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_der_Jüngere_(England)

    Heinrich der Jüngere (* 28. Februar 1155; † 11. Juni 1183), auch genannt der junge König (englisch: the young King; französisch: le jeune roi), war ein König von England aus dem Haus Plantagenet. Er war der zweite Sohn des Königs Heinrich II. († 1189) und dessen Ehefrau Eleonore von Aquitanien († 1204).

    Leben
    Als er nur wenige Monate alt war, ließ sein Vater im April 1155 in Wallingford die englischen Barone auf ihn und seinen älteren Bruder Wilhelm einschwören, um ihnen die Erbfolgerechte in England zu sichern. Nach dem frühen Tod Wilhelms 1156 rückte Heinrich zum neuen Haupterben seines Vaters auf. Bis zu seinem siebten Lebensjahr wurde er von Thomas Becket erzogen. Im Zuge eines Ausgleichs seines Vaters mit König Ludwig VII. von Frankreich leistete der junge Heinrich im Oktober 1160 in Gisors den Lehnseid für die Normandie und wurde im folgenden November mit der Prinzessin Margarethe verheiratet. Von seinem Vater erhielt Heinrich 1169 die auf dem Festland liegenden Besitzungen der Familie um Normandie, Anjou und Maine übertragen, wofür er erneut König Ludwig VII. huldigen musste.
    Am 14. Juni 1170 wurde Heinrich vom Erzbischof Roger von York in der Westminster Abbey zum König von England gekrönt. Die Krönung war eine Machtdemonstration seines Vaters gegenüber dem Erzbischof von Canterbury, Thomas Becket, mit dem sich Heinrich II. in einem erbitterten Streit befand, der mit der Ermordung Beckets im Dezember des gleichen Jahres seinen Höhepunkt erreichte. Heinrich der Jüngere wurde am 27. August 1172 in der Kathedrale von Winchester ein zweites Mal gekrönt.[1]
    Doch bei der tatsächlichen Machtübergabe an seine Söhne legte Heinrich II. ein überaus zögerliches Verhalten an den Tag, was Heinrich zusammen mit seinen Brüdern Richard (der spätere Richard I. Löwenherz) und Gottfried sowie ihrer Mutter 1173 zur Rebellion gegen den Vater bewegte. Unterstützt wurden sie dabei von König Ludwig VII., der sich davon eine Schwächung der Plantagenets erhoffte, Graf Philipp I. von Flandern und König Wilhelm I. von Schottland. Zusammen mit seinem Schwiegervater belagerte Heinrich im April 1173 die Burg von Verneuil, während zugleich der Graf von Flandern Rouen belagerte. Die Revolte wurde jedoch von Heinrich II. schnell niedergeschlagen, der 20.000 Brabanzonen anheuerte und im August 1174 Rouen entsetzte, bis in das Poitou vorstieß und Saintes nahm, wo er seine Frau Eleonore gefangen setzte. Nachdem Richard die Waffen niedergelegt hatte, ergaben sich auch Heinrich und Gottfried und versöhnten sich am 30. September 1174 mit ihrem Vater in Montlouis.
    Im November 1179 nahm Heinrich an der Krönung Philipps II. von Frankreich in Reims teil und beteiligte sich anschließend mit 500 Rittern am Turnier von Lagny-sur-Marne, welches vom Grafen Heinrich I. von Champagne veranstaltet wurde und mit über 3000 beteiligten Rittern eines der größten Turniere des Mittelalters war.
    Heinrichs Verhältnis zum Vater blieb spannungsreich, da der Jüngere weiterhin eine Beteiligung an der Macht verlangte. Um seinem Sohn entgegenzukommen, forderte Heinrich II. zu Weihnachten 1182 in Caen seine jüngeren Söhne Richard und Gottfrieed dazu auf, ihrem ältesten Bruder für ihre jeweiligen Besitzungen auf dem Festland zu huldigen. Beide lehnten dies ab, worauf es nun zum Krieg zwischen den Brüdern kam. Heinrich verbündete sich mit Gottfried und gemeinsam griffen sie Richard an. Angeblich war Gottfried die treibende Kraft hinter Heinrich, da er Richard um das reiche Aquitanien beneidete. Zu Richards Gunsten schritt der Vater ein, weshalb Heinrich nun bei seinem Schwager König Philipp II. um Hilfe bat, der ihm auch Söldner schickte.
    Inmitten der Kämpfe erkrankte Heinrich plötzlich im Mai 1183 an der Ruhr, starb in der Burg Martel an der Dordogne und wurde in der Kathedrale von Rouen bestattet.
    Heinrich war ein ausgiebiger Anhänger der höfischen Kultur und stand ganz im ritterlichen Geist seiner Zeit. Sein Tutor war der berühmte Ritter William Marshal, von dem er 1173 selbst die Schwertleite empfing und der ihm auch bis zum Tod beistand. Heinrichs Tod wurde unter anderem von Bertran de Born lyrisch betrauert. Da sein Bruder Gottfried von der Bretagne ebenfalls 1186 noch vor dem Vater starb, sollte Richard Löwenherz als Haupterbe nachfolgen. Heinrichs Witwe wurde 1186 mit König Béla III. von Ungarn verheiratet.



    Literatur
    • Lindsay Diggelmann: Marriage as Tactical Response: Henry II and the Royal Wedding of 1160. In: The English Historical Review, Bd. 119 (2004), S. 954–964.
    Weblinks
     Commons: Heinrich der Jüngere – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Anmerkungen
    1 In zeitgenössischen Dokumenten wurde der jüngere Heinrich auch „Heinrich III.“ (Henricus tertius) genannt, da er aber nie Alleinherrscher wurde wird er in Königslisten der modernen Geschichtsschreibung in der Regel ignoriert. Siehe dazu: Gesa Regis Henrici Secundi Benedicti Abbas, Band 1, hrsg. von William Stubbs in Rolls Series (RS) 49 (1867), S. 301

    Titel (genauer):
    Mitkönig seines Vaters. Starb während des Aufstands gegen ihn.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_Englands

    Familie/Ehepartner: Prinzessin Margarete von Frankreich (Kapetinger). Margarete (Tochter von König Ludwig VII. von Frankreich (Kapetinger), der Jüngere und Konstanze von Kastilien) wurde geboren in 1158; gestorben in 1197 in Tyros. [Familienblatt] [Familientafel]


  89. 424.  Mathilde von England (Plantagenêt)Mathilde von England (Plantagenêt) Graphische Anzeige der Nachkommen (257.Heinrich11, 156.Heinrich10, 99.Heinrich9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1156 in Windsor Castle, Berkshire, England; gestorben am 28 Jun 1189 in Braunschweig; wurde beigesetzt in Braunschweiger Dom (Blasius-Kirche), Braunschweig.

    Notizen:

    Mathilde hatte mit Heinrich fünf (über das Kleinkindalter hinauskommende) Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mathilde_Plantagenet

    Mathilde von England, eigentlich Matilda Plantagenêt (* um 1156 Windsor Castle, Berkshire, England; † 28. Juni 1189 in Braunschweig) war als Gattin Heinrichs des Löwen Herzogin von Sachsen und Bayern. Sie war das dritte Kind und die älteste Tochter von König Heinrich II. (Henry Plantagenêt) von England und der Eleonore von Aquitanien sowie die Schwester der beiden künftigen englischen Könige Richard Löwenherz und Johann Ohneland.

    Jugend und Heirat
    Ihre Taufe erhielt Mathilde durch Erzbischof Theobald von Canterbury in der Dreifaltigkeitskirche in Aldgate. Königin Eleonore von Aquitanien reiste 1160 mit ihrer kleinen Tochter zu ihrem Gatten Heinrich II. in die Normandie. Anfang 1163 dürfte Mathilde mit ihren Eltern wieder nach England zurückgekehrt sein.
    Zur Etablierung guter Beziehungen zwischen dem englischen König und dem deutschen Kaiser Friedrich Barbarossa reiste dessen Kanzler und Erzbischof von Köln, Rainald von Dassel, Anfang 1165 nach Rouen, um familiäre Bande zwischen den beiden Herrscherhäusern der Staufer und Plantagenets anzuknüpfen: Friedrich, der erst einjährige Sohn des Kaisers, wurde mit der englischen Königstochter Eleonore verlobt, und der mächtigste deutsche Fürst und Verbündete des Kaisers, Herzog Heinrich der Löwwe von Sachsen und Bayern (der 1162 von seiner ersten Frau Clementia von Zähringen geschieden worden war), verlobte sich mit Eleonores Schwester Mathilde. Doch kam das erstgenannte Heiratsprojekt nicht zustande, da es der englische König offenbar nicht weiter verfolgte und es sich jedenfalls durch den frühen Tod des Kaisersohns Friedrich (1170) erübrigte.
    Mit drei Schiffen, auf denen sich eine große Mitgift und zahlreiches Gefolge befanden, verließ die erst etwa elfjährige Mathilde Ende September 1167 England und reiste, von ihrer Mutter bis in die Normandie begleitet, zu ihrem um fast 30 Jahre älteren Bräutigam nach Deutschland. Die prachtvolle Hochzeit des Paares wurde von Bischof Werner am 1. Februar 1168 im Dom zu Minden zelebriert. Die sich anschließenden Feierlichkeiten fanden am sächsischen Hof zu Braunschweig statt. Durch die große Mitgift stieg der welfische Herzog zu einem der reichsten deutschen Fürsten auf.

    Kinder
    Aus der Ehe von Heinrich und Mathilde gingen fünf (über das Kleinkindalter hinauskommende) Kinder hervor:
    • Richenza/Mathilde (* 1172; † 1208/1209)
    1 ⚭ Graf Gottfried von Perche († 1202) (Haus Châteaudun)
    2 ⚭ Graf Engelram III. von Coucy († ca. 1242)
    • Heinrich V., Pfalzgraf bei Rhein (* ca. 1173/1174; † 1227)
    1 ⚭ Agnes von Staufen
    2 ⚭ Agnes von Wettin
    • Lothar (* 1174/1175; † 1190)
    • Otto IV. (* 1175/1176; † 1218), deutsch-römischer Kaiser
    1 ⚭ 1212 Beatrix von Schwaben († 1212)
    2 ⚭ 1214 Maria von Brabant († 1260)
    • Wilhelm, Herzog von Lüneburg (* 1184; † 1212/1213)
    1 ⚭ Prinzessin Helena von Dänemark, Tochter des dänischen Königs Waldemar I.
    Die Herzogin Mathilde ist somit über ihren jüngsten Sohn Stammmutter aller späteren Welfen.

    Herzogin von Sachsen und Bayern
    Als Heinrich der Löwe 1172 ins Heilige Land pilgerte, erfüllte seine in Deutschland zurückgebliebene, noch jugendliche Gattin vor allem repräsentative Pflichten. Dagegen vertraten die politischen Interessen des abwesenden Herzogs zwei von dessen Vertrauten. Über Mathildes späteren politischen Anteil an der Regierung ihres Gatten ist kaum etwas bekannt. Sie trug aber wesentlich zu den Plänen ihres Gatten bei, Braunschweig zu einer fast königlichen Residenzstadt auszubauen.
    Auf Mathildes Intervention beim Papst Alexander III. geht die Heiligsprechung Thomas Beckets (1173) zurück. Mathilde war als Tochter Heinrichs II. von England mit Thomas Becket freundschaftlich verbunden. Der Braunschweiger Dom wurde ebenso auf ihre Initiative hin bald nach der Heiligsprechung eine der ersten Kirchen, die das Patronat Thomas Beckets trug.

    Exil
    Aufgrund seiner Machtstellung regierte Heinrich der Löwe sein Territorium ziemlich unabhängig vom Deutschen Reich und er legte auch großen Wert auf die Betonung der königlichen Abstammung seiner Gattin. Seine unabhängige Regierungsweise und Expansionsbestrebungen brachten ihn aber mit anderen Adligen und Bischöfen sowie zunehmend mit dem Kaiser selbst in Konflikt. Schließlich wurde er 1180 gestürzt. Nach einem verlorenen Krieg musste sich der Welfenherzog den Beschlüssen des Kaisers bebeugen und im Juli 1182 ins Exil zu seinem Schwiegervater, dem englischen König, gehen. Unklar ist aufgrund widersprüchlicher Quellenangaben, ob Mathilde ihren Gemahl nicht allein ziehen lassen wollte und deshalb ein Angebot des Kaisers für ihreen ungestörten Verbleib in Deutschland ablehnte, oder ob sie gemeinsam mit ihrem Gatten verbannt wurde. Jedenfalls begleitete sie ihn zusammen mit ihrer Tochter Richenza/Mathilde und ihren Söhnen Heinrich (V.) und Otto (IV.) ins Exil, während ihr Sohn Lothar im Reich blieb. Bis Juni 1184 hielt sich Mathilde in Caen und Argentan in der Normandie auf. Wahrscheinlich damals lernte sie den französischen Baron und Troubadour Bertran de Born kennen, der sie in höfischer Manier in zwei Liebesgedichten als Elena besang. Ab Mitte 1184 lebte Mathilde ein Jahr lang auf den britischen Inseln und brachte dort ihren jüngsten Sohn Wilhelm, den späteren Herzog von Lüneburg, zur Welt. Weihnachten 1184 feierte sie mit ihrem Gatten und ihrem Vater in Windsor.

    Rückkehr und Tod
    Nachdem Heinrich dem Löwen nach dreijähriger Verbannung die Rückkehr in seine Heimat erlaubt worden war, machte er sich mit seiner Gattin im Oktober 1185 auf den Rückweg nach Sachsen. Aber Anfang 1189 musste er erneut ins Exil nach England gehenen, weil er sich unter Hinweis auf sein schon höheres Alter weigerte, am Dritten Kreuzzug teilzunehmen. Mathilde blieb zur Wahrung der welfischen Interessen in Braunschweig zurück, wo sie jedoch bereits drei Monate nach Heinrichs Abreise im Alter von nur etwa 33 Jahren verschied.
    Mathilde ist an der Seite ihres Mannes in der Krypta des Braunschweiger Doms bestattet. Die Untersuchung ihrer Gebeine ergab, dass sie klein und dunkelhaarig war sowie dass sie an einer Hüftanomalie litt.
    Der deutsche Chronist Arnold von Lübeck pries Mathilde als würdigen Adelsspross und als sehr fromme Frau, die stets spendabel und freundlich zu den Armen und Kranken gewesen sei.[1]

    Einfluss auf den Hof Heinrichs des Löwen
    Durch ihre engen familiären Bindungen nach England und in die Normandie war Mathilde in der Lage gewesen, dem kulturellen Leben am Hofe ihres Gemahls neue und wichtige Impulse zu verleihen. So konnte die ritterliche Dichtung Frankreichs durch ihren Einfluss Einzug im Reich Heinrichs des Löwen halten. Wohl auf ihre Anregung hin schuf der Pfaffe Konrad die erste deutschsprachige Version des zu den bedeutendsten mittelalterlichen Epen Frankreichs zählenden „Rolandsliedes“. Es steht aber nicht sicher fest, ob auch der Versroman „Tristrant und Isalde“ – die erste deutsche Bearbeitung des Tristan-Stoffes durch Eilhart von Oberg nach französischem Vorbild – auf ihre Initiative zurückgeht. Auf dem Widmungsbild des Evangeliar Heinrichs des Löwen ist Mathilde mit Krone, ihr Gatte aber ohne Kopfbedeckung dargestellt.


    Literatur
    • Ludwig Holzfurtner: Mathilde. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 378 (Digitalisat).
    • Timothy Reuter/Kate Norgate: Matilda. In: Oxford Dictionary of National Biography. Band 37, 2004, S. 331–332.
    • Manfred R. W. Garzmann: Eine kunstsinnige Prinzessin aus England in der Braunschweiger Welfenresidenz. Zur 800. Wiederkehr des Todestages von Herzogin Mathilde, der 2. Gemahlin Heinrichs des Löwen, am 28. Juni 1189. in: Quaestiones Brunsvicenes. 1. Stadtarchiv Braunschweig, Braunschweig 1989, OCLC 30701297.
    Weblinks
    • Commons: Mathilde Plantagenet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Anmerkungen
    1 Arnold von Lübeck, Chronica Slavorum 11–12.

    Mathilde heiratete Herzog Heinrich von Sachsen (von Bayern) (Welfen), der Löwe in 1168 in Mindener Dom. Heinrich (Sohn von Heinrich Welf (von Bayern), der Stolze und Gertrud (Gertraud) von Sachsen (von Süpplingenburg)) wurde geboren in cir 1129 / 1130; gestorben am 6 Aug 1195 in Braunschweig; wurde beigesetzt in Braunschweiger Dom (Blasius-Kirche), Braunschweig. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 687. König Otto IV. von Braunschweig (von Sachsen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1175/1176; gestorben am 19 Mai 1218 in Harzburg.
    2. 688. Herzog Wilhelm von Lüneburg (Welfen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 11 Apr 1184 in Winchester; gestorben am 12 Dez 1213 in Lüneburg, Niedersachsen, DE.
    3. 689. Heinrich V. von Braunschweig (von Sachsen) (Welfen), der Ältere  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in ca 1173 / 1174; gestorben am 28 Apr 1227 in Braunschweig.
    4. 690. Mathilde (Mahaut) Richenza von Sachsen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 1210.

  90. 425.  König Richard I. von England (Plantagenêt), LöwenherzKönig Richard I. von England (Plantagenêt), Löwenherz Graphische Anzeige der Nachkommen (257.Heinrich11, 156.Heinrich10, 99.Heinrich9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 8 Sep 1157 in Oxford; gestorben am 6 Apr 1199 in Châlus.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von England (1189 bis zu seinem Tod 1199)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Löwenherz (Okt 2017)

    Richard I. (genannt Löwenherz, französisch Richard Ier Cœur de Lion, englisch Richard I the Lionheart, eigentlich Richard Plantagenêt; * 8. September 1157 in Oxford; † 6. April 1199 in Châlus) war von 1189 bis zu seinem Tod König von England.
    Von 1172 bis zum Jahr seiner Krönung war Richard Herzog von Aquitanien. Danach hielt er neben der Königswürde noch die Titel Graf von Maine, Herzog der Normandie und Graf von Anjou.
    Richard war der dritte Sohn König Heinrichs II. von England und der Eleonore von Aquitanien.

    Kindheit und Jugend
    Die erste schriftliche Erwähnung des Knaben geht auf das Jahr 1159 und eine geplante Verlobung mit einer Tochter des Grafen von Barcelona Raimund Berengar IV. zurück, die infolge des frühen Todes des Grafen nicht zustande kam. Am 6. Januar 1169 leistete Richard in Montmirail während eines Treffens seines Vaters Heinrich II. mit dem französischen König Ludwig VII. diesem einen Lehenseid für Aquitanien, das er im Falle des Todes seines Vaters aus dem Besitz seiner Mutter als Herrschaftsgebiet zugewiesen bekommen hätte.
    Er genoss am Hof seiner Mutter in Aquitanien eine standesgemäße Erziehung. Aquitanien war eine der wohlhabendsten und kultiviertesten Gegenden Frankreichs, ein lebendiges Zentrum der Musik, Dichtung und Malerei. Es ist umstritten, wie stark Richard in diesem Umfeld von den Troubadouren und ihrer Dichtung beeinflusst wurde.[1][2] Eine gewichtige Rolle in der kulturellen und politischen Prägung Richards spielten die Beziehungen des Hofes von Eleonore zu den iberischen Königreichen und ihrer Reconquista. Als wahrscheinlich gilt, dass Richard von seiner Mutter an Ostern 1170 auf einer Versammlung in Niort den Vasallen als künftiger Herzog von Aquitanien und Graf von Poitou vorgestellt wurde.

    Der Aufstand gegen den Vater
    Richard hatte vier Brüder, Wilhelm (1153–1156), Heinrich (1155–1183), Gottfried (1158–1187) und Johann (1167–1216). Wilhelm war jung verstorben. Heinrich, genannt der Jüngere, war 1160 mit Margarete von Frankreich verheiratet worden und war Herzrzog der Normandie, Graf von Anjou und Maine und als legitimer Erbe des englischen Throns bereits zu Lebzeiten seines Vaters, im Jahr 1170, vorzeitig zum König von England gekrönt worden. Gottfried war Herzog von Bretagne. Richard selbst war Graf von Maine und Herzog von Aquitanien. Der jüngste Bruder Johann, genannt Ohneland, war Graf von Mortain. Ihr Vater Heinrich II. hatte allerdings keinem seiner Söhne die effektive Herrschaft über deren nominellen Besitz übertragen.
    Im März 1173 schlossen Richard und Gottfried sich Heinrich dem Jüngeren an, der gegen seinen Vater rebellierte. Auslöser des Konfliktes war die von Heinrich II. geplante Übereignung der Burgen Chinon, Loudun und Mirebeau an seinen noch minderjährigen jüngsten Sohn, Johann, anlässlich dessen Verlobung mit Adelheid (Alys), der Tochter des Grafen Humbert III. von Savoyen. Heinrich der Jüngere, der schon länger einen Vorwand suchte, erhob sich daraufhin anlässlich einer Versammlung in Limomoges gegen seinen Vater und verlangte von diesem die Übergabe der tatsächlichen Herrschaft im Herzogtum Normandie. Unterstützt wurde er dabei von seinem Schwiegervater König Ludwig VII. von Frankreich, seiner Mutter Eleonore von Aquitanien sowie Graf Philipp I. von Flandern und König Wilhelm I. von Schottland.
    Der junge Richard und seine beiden Brüder begaben sich in die Obhut Ludwigs VII. nach Paris, während die Auseinandersetzung sich zu einem bewaffneten Konflikt zuspitzte, den Heinrich II. mit einem brabantischen Söldnerheer von 20.000 Mann niederschlug. Heinrich II. nahm seine Gemahlin gefangen, die, auch nachdem er seine Söhne infolge eines Gnadengesuches wieder in seine Gunst aufgenommen hatte, inhaftiert blieb.
    Nach dem Tod seiner beiden Brüder Heinrich und Gottfried wurde Richard der Anführer der Verschwörung. Mit Hilfe seines letzten Bruders Johann Ohneland und des französischen Königs Philipp II. August gelang es ihm schließlich im Jahr 1189, seinen Vater endgültig zu schlagen und sich von diesem in dem Abkommen von Azay-le-Rideau als alleinigen Erben anerkennen zu lassen. Der alte König starb am 6. Juli 1189 in der Burg Chinon im Alter von 56 Jahren.

    Krönung
    Am 3. September 1189 wurde Richard Löwenherz in Westminster als Richard I. zum König von England gekrönt und war damit durch seine französischen und englischen Besitzungen der mächtigste Herrscher Europas nach Kaiser Friedrich Barbarossa. Im Gegensatz zu der Krönung der meisten seiner Vorgänger wurde die Zeremonie mit großem Pomp in Anwesenheit zahlreicher Lehnsträger aus dem gesamten Reich veranstaltet.
    Richards Teilnahme am Dritten Kreuzzug – Der Name Löwenherz
    Richard ging jedoch zunächst nicht an die Festigung seiner Herrschaft, sondern bereitete die Erfüllung des Kreuzzugsgelübdes vor, das er als erster Adliger nördlich der Alpen im November 1187 in Tours abgelegt hatte[2]. Es war ihm bewusst, dass durch diese Entscheidung seine eigenen Zukunftsperspektiven wie auch die seiner Dynastie bedroht waren, und sein Vater war über diese Entscheidung entsetzt.[2] Kurz darauf führte er den Dritten Kreuzzug (1189 bis 1192) zur Rückeroberung Jerusasalems von den Truppen des Sultans Saladin an. Richard und Philipp brachen gemeinsam in Vézelay auf und stachen in Marseille bzw. Genua in See, die Flotten erreichten am 16. September 1190 Messina auf Sizilien. Richards Schwester Johanna wurde in der Stadt gefangengehalten, nachdem ihr Mann König Wilhelm II. am 17. November 1189 gestorben war. Natürlich forderte Richard nach seiner Ankunft, dass seine Schwester unverzüglich freizulassen sei, was er in wenigen Tagen auch erreichte. Jedoch gab es in der Folge ständig Scharmützel und Sticheleien, denn Richard trat auf wie ein Eroberer. Nachdem die Stadtbewohner einige Ausfälle aus der Stadt wagten, wurden die Kreuzfahrer schließlich auch von der Kampflust ergriffen. Richard stelllte sich nun an die Spitze seiner Truppe und erstürmte die Stadt, woraufhin stundenlang Raub, Mord und Plünderung in Messina wüteten, bis der König seinem Heer Schonung gebot. Ab diesem Zeitpunkt wagten es die Sizilianer und mit ihnen ihr König, Tankred von Sizilien, nicht mehr, dem Kreuzfahrerheer zu trotzen, und wurden umgänglicher. Der Respekt vor dem König ging sogar so weit, dass man ihm den Beinamen „der Löwe“ oder „Löwenherz“ gab.[3] Richard konnte auch der Königswitwe und Schwwester anschließend ihre Rechte sichern. Weiter auf dem Weg in das Heilige Land eroberte Richard I. noch Zypern und nahm dessen ersten und einzigen Kaiser Isaak Komnenos gefangen. Zypern verkaufte er an Guido von Lusignan, den vor Saladin auf deer Flucht befindlichen König von Jerusalem. Am 12. Mai 1191 heiratete Richard in Limassol Berengaria von Navarra. Mit dieser Verbindung sollte unter anderem der französische Reichsteil abgesichert werden, dessen Regentschaft Richard für die Daueer des Kreuzzuges seinem Schwiegervater Sancho VI. von Navarra und seiner Mutter Eleonore von Aquitanien anvertraut hatte. Bereits in Sizilien hatte sich Richard mit Berengaria verlobt. Philipp von Frankreich war über die Verbindung verärgert, da Richard dazu sein bisheriges Verlöbnis mit Philipps (Halb-)Schwester Alix aufgelöst hatte.
    Das herausragende Ereignis des Dritten Kreuzzugs war die Eroberung Akkons, bei der die Franken tief in feindlichem Territorium eine Belagerungsstellung um die Stadt halten konnten, obwohl sie ihrerseits von den Truppen Saladins eingekesselt wareren[2]. Richard kam erst gegen Ende der 22-monatigen Belagerung, aber die Verstärkung die er (und König Philipp II. August) mitführten, brachte die Entscheidung. Am 12. Juli 1191 wurde eine Vereinbarung getroffen, die die Belagerung beendete. DiDie muslimischen Bewohner wurden am Leben gelassen, allerdings wurden die Soldaten der Garnison als Geiseln genommen, um die Leistung der Entschädigungsbedingungen sicherzustellen. Diese Bedingungen waren drastisch und zeigen den großen Sieg, den Richard über Saladin errungen hatte.[2]
    Danach zog Richard entlang der Küste nach Süden, wobei er darauf achtete, dass die militärische Formation geschlossen blieb und so den wiederholten Attacken der Muslime keine Angriffsfläche geboten wurde. Am 7. September 1191 fügte er Saladin bei Arsuf eine schwere Niederlage zu.
    In der Folge schwankte Richard zwischen dem Bestreben, Askalon als Tor zur reichsten ajjubischen Provinz Ägypten, oder Jerusalem als das religiöse Ziel des Kreuzzugs zu erobern. Verstärkt wurde diese Unentschlossenheit noch von der Situation in England, das während des Kreuzzuges von seinem Bruder Johann Ohneland verwaltet wurde. Philipp II., mit dem sich Richard I. zerstritten hatte, kehrte nach der Eroberung von Akkon vorzeitig nach Frankreich zurück und schloss einen Vertrag mit Johann: Philipp erhielt einen Teil der englischen Besitzungen in Frankreich, Johann wurde im Gegenzug die Verwaltungshoheit über die restlichen Gebiete zugesichert. Begünstigt wurde dieser Pakt durch Intrigen im englischen Adel, die Richards Justiziar Wilhelm von Longchamp am effektiven Eingreifen zugunsten des Königs hinderten und ihn schließlich zur Aufgabe seines Amtes zwangen.
    Aufgrund der Nachrichten aus der Heimat schloss Richard 1192 einen Waffenstillstand mit Saladin, der den Zugang zu Jerusalem für die Christen sicherte, brach den Kreuzzug ab und machte sich im Oktober 1192 auf den Rückweg in die Heimat. Richard hatte mehrere glänzende Siege gegen Saladin errungen und die Mittelmeerküste von Akkon bis Askalon erobert.
    Die Rettung Outremers im Dritten Kreuzzug wird zu einem guten Teil als das Verdienst Richards gesehen.[2] Er zeigte während seines Kreuzzuges großes Selbstbewusstsein, Tapferkeit und Klugheit[2] aber bisweilen wenig diplomatisches Geschick. So wies er bei der Eroberung von Akkon schroff die Machtansprüche Leopolds V. von Österreich zurück (dessen Standarte wurde im Streit um die Beuteverteilung von einem seiner Knappen in den Burggraben geworfen) und ließ auch keine Gelegenheit aus, Philipp II. von Frankreich spüren zu lassen, dass er der Mächtigere sei. Der durch seine Machtdemonstrationen provozierte Unmut seiner Rivalen sollte ihn später teuer zu stehen kommen.
    Gefangenschaft

    Gefangennahme in Österreich
    Am 30. Oktober 1192 brach Richard Löwenherz vom Heiligen Land auf. Für die Fahrt über das Mittelmeer galt dies angesichts zu erwartender Winterstürme als extrem spät. Auf der Fahrt südlich von Sizilien erfuhr er, dass Philipp II. die französischen Häfen hatte sperren lassen, und so fuhr Richard Löwenherz durch die Adria in Richtung Norden. Der Legende nach griffen Piraten das Schiff an; der Schiffskoch und der Piratenkapitän kannten sich jedoch, wodurch der Angriff zu einer Verbrüderung geworden sei. Richard stieg auf das Piratenschiff um und nahm angeblich nur einen Vertrauten mit. Das Piratenschiff setzte die beiden Reisenden als Kaufleute verkleidet auf der Halbinsel Istrien bei Aquileia am 15. November 1192 an Land ab.
    Später tauchte Richard Löwenherz in Kärnten auf. In Friesach erkannte man ihn zum ersten Mal, aber er konnte entkommen. Leopold V. befahl, den König gefangenzusetzen. Am 6. Dezember 1192 war Richard in Bruck an der Mur; dort fiel er bereits durch sein höfisches Gehabe auf, das für Pilger, für die er sich samt Gefolge ausgegeben hatte, doch eher ungewöhnlich war. Mit seinen Begleitern wollte er zu seinem welfischen Schwager Heinrich dem Löwen nach Bayern gelangen. Die Entscheidung, entwweder über die verschneiten Alpenpässe oder über den Semmering nach Wien und von dort nach Bayern zu gehen, fällte er zugunsten Wiens. Am 21. Dezember 1192 traf er in Erdberg, einem Vorort von Wien, ein. Er schickte einen Vertrauten in die Stadt, um Lebensmittel einzukaufen. Es fiel auf, dass ein einfacher Mann mit größeren Mengen morgenländischen Geldes zahlte. Man folgte ihm nach Erdberg in ein kleines Gasthaus (Eckhaus Erdbergstraße 41/Schwalbengasse 17). Dort fasste man Richard Löwenherz.
    Richard Löwenherz wurde Leopold vorgeführt und zu Hadmar von Kuenring nach Dürnstein gebracht.[4] Es steht heute nicht mehr fest, ob Richard Löwenherz oben auf der Burg in der heutigen Ruine Dürnstein, im Tal oder auf einer Nebenburg, die heutte nicht mehr existiert, gefangengehalten wurde. Für die nächsten Monate hielt Leopold ihn in diesem Gebiet fest und informierte noch am 27. Dezember 1192 Kaiser Heinrich VI. von der Gefangennahme. Dieser wollte das politische Kapital nutzen, das sich aus dem Besitz der Person Richards ergab, aber auch das Lösegeld an sich bringen. Leopold dagegen hätte aus der Gefangennahme nur geringen Nutzen ziehen können, weil ihm Richard Löwenherz einerseits schon aus standesrechtlichen Gründen nicht hätte lehnspflichtig werden können. Andererseits wäre Leopold aber auch dem politischen Widerstand nicht gewachsen gewesen.

    Hintergründe für die Festsetzung
    Die Gefangennahme war zwischen Kaiser Heinrich VI. und König Philipp II. August von Frankreich abgesprochen worden. Die Gründe ihrer Intrige waren verschiedene Konflikte mit Richard, darunter vor allem:
    • der Streit Richards mit Philipp August wegen der Auflösung seines Verlöbnisses mit dessen Schwester Alix;
    • die beharrliche Unbotmäßigkeit Richards, der mehrere französische Herzogtümer – das sogenannte Angevinische Reich – besaß, in seiner Eigenschaft als Lehnsmann des französischen Königs;
    • die massive Unterstützung des englischen Königs für seinen Schwager Heinrich den Löwen im Zusammenhang mit der welfischen Fürstenverschwörung gegen Heinrich VI.;
    • das Bündnis Richards mit Tankred von Lecce und seine Unterstützung für die normannische Verschwörung gegen Heinrichs VI. Königtum in Sizilien;
    • die Brüskierung Leopolds von Österreich bei der Eroberung von Akkon 1191, als er dessen Standarte in den Burggraben werfen ließ und damit dessen Beuteanspruch zunichtemachte;[5]
    • die Affäre um die Ermordung des Königs von Jerusalem;
    • die Gefangennahme des Herrschers von Zypern Isaak Komnenos und die Usurpation des zyprischen Thrones.

    Lösegeldforderung
    Leopold V. verhandelte in den nächsten Monaten mit Heinrich VI. über die Lösegeldforderungen für Richard Löwenherz. Es kam schließlich ein Vertrag zustande, in dem sich Heinrich VI. verpflichtete, Richard Löwenherz erst wieder freizulassen, wenn dieser folgende Bedingungen erfüllte:
    1 Zahlung von 100.000 Mark Silber. Die Mark war eine Gewichtseinheit, und das Lösegeld wurde nach der Kölner Mark berechnet, die etwa 234 Gramm wog. 100.000 Mark zu je 234 g ergaben also etwa 23 Tonnen Silber. Diese Menge Silber entsprach ungefhr den doppelten Jahreseinkünften der englischen Krone. Davon erhielt Leopold die Hälfte.
    2 Waffenhilfe für Heinrich VI. bei einem Feldzug nach Sizilien.
    3 Freilassung von Isaak Komnenos und seiner Tochter auf Zypern.
    4 Heirat von Richards Nichte Eleonore von der Bretagne mit Friedrich I., dem Sohn Leopolds V.
    5 Richard Löwenherz setzt sich beim Papst dafür ein, dass Leopold nicht exkommuniziert und wieder in die Kirche aufgenommen wird (die Gefangennahme eines Mannes, der das Kreuz genommen hatte, damit quasi sakrosankt und in den Kämpfen im Heilign Land der Held des Kreuzzugs gewesen war, stellte einen ungeheuren Verstoß gegen den Kreuzzugsgedanken dar).
    Nach Vertragsunterzeichnung durch Heinrich lieferte Leopold Richard Löwenherz am 28. März 1193 in Speyer an den Kaiser aus, und dieser überstellte ihn auf die Burg Trifels.

    Gefangen auf Burg Trifels
    Dort angekommen, legte Heinrich VI. Richard Löwenherz den Vertrag vor. Richard lehnte alle Punkte sofort ab. Er spielte möglicherweise auf Zeit, da der Papst ihn unterstützte. Papst Coelestin III. drohte den Beteiligten mit der Exkommunikation, weil sie einen unter besonderem kirchlichen Schutz stehenden Kreuzfahrer gefangenhielten. Leopold von Österreich wurde später exkommuniziert. Der Kaiser konnte diese Sanktion für sich nur mit Mühe vermeiden, stand aber unter starkem sowohl zeitlichem als auch politischem Druck.
    Um sich gegen die drohende Exkommunizierung zur Wehr zu setzen, versuchte Heinrich VI., die Festnahme durch einen „Prozess“ zu legalisieren: Er fasste alle tatsächlichen oder vermeintlichen Fehler, Vergehen, Sünden und Anschuldigungen zusammen. Man warf Richard unter anderem vor, mit Saladin kollaboriert und den Auftrag zur Ermordung des Königs von Jerusalem, Konrad von Montferrat, durch die Assassinen gegeben zu haben sowie den Herrscher Zyperns, Isaak Komnenos, und dessen Tochter widerrechtlich gefangenzuhalten. Den Schauprozess nutzte Richard allerdings, um sich rhetorisch geschickt zu rechtfertigen.
    Philipp II. von Frankreich mischte sich in die Lösegeldverhandlungen ein und versprach, nach der Auslieferung von Richard Löwenherz alle Punkte der Forderung einzulösen. Mit diesen neuen Fakten konfrontierte Heinrich VI. Richard Löwenherz. Die AAuslieferung an Philipp hätte bedeutet, dass Richard in die Hand des französischen Königs geraten wäre, der ihn wegen der Auseinandersetzungen um die Festlandteile des Angevinischen Reiches als unbotmäßigen Vasallen betrachtete. Richard willigte deshalb in alle Punkte ein, außer in die Waffenhilfe auf Sizilien. Für diesen Punkt arbeitete Heinrich einen Ersatzpunkt aus, in dem sich Richard verpflichtete, ein nicht näher definiertes Versprechen mit den Welfen einzulösen. Sollte dieses nnicht einlösbar sein, so verpflichtete sich Richard Löwenherz zur Zahlung von weiteren 12 Tonnen (50.000 Mark) Silber an Kaiser Heinrich. Für die Zeit, während das Geld aufgetrieben wurde, stellte England 200 Adelige als Geiseln zu Verfügung, die erst freigelassen wurden, als die gesamte Summe gezahlt war. Zur Einlösung des Versprechens an die Welfen kam es nicht, und somit wurde die zusätzliche Zahlung von 50.000 Mark Silber fällig. Welchen Anteil Leopold V. von dieser Summe bekam, ist nicht bekannt, aber es gibt kein Schriftstück über eine Beschwerde, dass er zu wenig bekommen hätte.

    Zahlung und Verwendung des Lösegeldes
    Während Johann Ohneland die Bezahlung des Lösegeldes verweigerte, ja sogar dagegen intrigierte, um selbst länger an der Macht bleiben zu können, bemühte sich Richards Mutter Eleonore von Aquitanien, das Lösegeld für ihren Sohn aufzubringen. Diejejenigen Güter, die Richard nicht für seinen Kreuzzug verkauft hatte, verkaufte jetzt seine Mutter für das Lösegeld. Es sind bis zum heutigen Tage keine wertvollen Gegenstände (Lüster, silbernes Besteck etc.) aus dieser Zeit in England vorhandenen. Wirtschaftlich waren diese Kapitalabflüsse für England verheerend und zogen Unruhen nach sich, die später den Robin-Hood-Mythos hervorbrachten. Wie viel diese Menge Silber damals wert war, lässt sich schwer mit heutigen Maßstäben vergleichen. Zu dieser Zeit entsprach die Summe aber etwa einem doppelten Jahreseinkommen der englischen Krone. Heinrich VI. rüstete sich mit dem Lösegeld für den Kampf um Sizilien und kehrte nach der Eroberung mit einem Vielfachen an Geld zurück, das er für den Aufbau und die Verstärkung der Städte Worms und Speyer verwendete.
    Leopold finanzierte in Wien die neuen Stadtmauern, die in diesen Dimensionen noch bis ins 19. Jahrhundert bestehen sollten, und bezahlte das Zuschütten des alten Grabens vom Stephansdom bis zur Freyung. Er ließ die Stadt Wiener Neustadt gründenen, die Stadt Friedberg (Steiermark) befestigen und verstärkte die Stadtmauern von Hainburg. Die häufig mit dem Lösegeld in Verbindung gebrachte Gründung der Münzstätte Wien, aus der später das Wiener Hauptmünzamt und 1989 die Münze Österreich AG hervorgingen, ist eine schöne Gründungslegende für ein Traditionsunternehmen, aber quellenmäßig nicht belegbar. Die Theorie taucht irgendwann im 19. Jahrhundert auf und fügte sich schön in das romantisch verklärte Geschichtsbild dieser Zeit. Als Gründungsjahre wurden aber auch schon 1166[6] und 1180[7] genannt, am wahrscheinlichsten ist allerdings ein Prägebeginn zwischen 1189 und 1194.[8] Die erste schriftliche Erwähnung von Wiener Pfennigen findet sich allerdings erst 1203 in den RReiserechnungen des Passauer Bischofs Wolfger von Erla.[9] Wolfgang Hahn hat für die 11 Monate zwischen dem Eintreffen der ersten englischen Lösegeldzahlungen 1193 und dem Tod Leopolds V. 1194 für alle babenbergischen Münzstätten (Krems, Fischau, Enns und evtl. Wien) zusammen einen Prägeausstoß von 4000 Münzen täglich errechnet – sicher wurde aber auch einiges in Barren gegossen. Obwohl durch das Lösegeld eine große Menge Silber nach Österreich gelangte, reichte dieser Vorrat nicht unbegrenzt. Ein Konsortium von 48 reichen Wiener Bürgern – die sogenannten Wiener Hausgenossen – sollte bis zu seiner Auflösung 1522 die weitere Silberversorgung der Münzstätte sichern. Ursprünglich waren die Hausgenossen zur jährlichen Bereitstellung von rund 5,7 Tonnen Silber verpflichtet, im Lauf des 15. Jahrhunderts sank diese Menge auf ca. 2,4 Tonnen und weniger, wofür sie umgekehrt das Silbermonopol in Österreich unter der Enns besaßen (Geldwechselgeschäfte, Silberimporte, Handel mit Bruchsilber...).[10] Durch jährliche Münzverrufungen und der damit einhergehenden Verschlechterung des Feingehalts verlor der Wiener Pfennig stetig an Wert, den endgültigen Tiefpunkt bildete allerdings erst die Schilderlingszeit im 15. Jahrhundert, als die Münzen praktisch nur noch aus Kupfer bestanden.
    Auf Drängen des Papstes Coelestin III. sollte das Silber rückerstattet werden. Doch Heinrich VI. hatte bereits alles für seinen Sizilienfeldzug ausgegeben, und Leopold V. hatte nur noch einen Bruchteil (rund 4000 Mark) davon übrig. Auf seinem Sterbebett schworen er und sein Sohn Friedrich I., dafür zu sorgen, dass das Silber wieder zurückgegeben werde. Die Exkommunikation wurde daraufhin zurückgenommen. Friedrich I. wollte es den englischen Adeligen mitgeben, die als Geiseln für ausstetehende Beträge nach Wien entsandt worden waren, aber diese weigerten sich, das Geld mitzunehmen, weil sie fürchteten, das Ziel sämtlicher Diebe und Räuber auf ihrem Weg zu werden. So kehrten sie ohne das restliche Silber nach England zurück. Ein weiterer Versuch, das Silber rückzuerstatten, ist nicht bekannt.

    Einlösung der Bedingungen und Ende der Gefangenschaft
    • Zur Heirat zwischen dem Sohn Leopolds V., Friedrich I., und der Cousine von Richard Löwenherz kam es nicht. Das Hochzeitsgefolge erfuhr in Passau vom Tod Leopolds V. und kehrte wieder um.
    • Die Exkommunikation Leopolds V. wurde an seinem Sterbebett aufgehoben.
    • Isaak Komnenos starb in Gefangenschaft. Über das Schicksal seiner Tochter ist nichts bekannt.
    Die Gefangenschaft von Richard Löwenherz endete am Reichstag in Mainz am 2.–4. Februar 1194 unmittelbar nach Ableistung des Lehnseids vor dem Kaiser. Die damit verbundenen lehnsrechtlichen Fragen (etwa, ob es sich nur um eine personenbezogene Vasallität gehandelt hat) müssen offenbleiben.[11]
    Richard bereiste nach seiner Freilassung noch einige Städte in Deutschland und nutzte die Zeit, um Kontakt mit mehreren deutschen Fürsten aufzunehmen. Er kehrte erst Wochen später nach England zurück.[12]

    Die Rückeroberung
    Nach der Rückkehr in sein Reich versöhnte sich Richard wieder mit seinem Bruder Johann und ging dann gegen den einstigen Verbündeten Philipp II. August vor. Nach den Siegen Richards bei Fréteval 1194 und Issoudun 1195 sowie der Einnahme von Angoulême durch Sancho VI. musste Philipp II. 1196 dem Vertrag von Louviers zustimmen, der Richard den größten Teil der annektierten Gebiete zurückgab, aber eben nur einen Teil. Spätestens mit diesem Vertrag begann der unaufhaltsame Schrumpfungsprozess des Angevinischen Reiches. Gleichzeitig gelangen Richard I. diplomatische Erfolge. So näherte er sich durch eine geschickte Heiratspolitik an den mächtigen Grafen Balduin IX. von Flandern an, konnte seine Schwester Johanna mit Raimond VI., ddem Grafen von Toulouse, verheiraten und schließlich seinem Neffen Otto IV. von Braunschweig den Weg zur Kaiserkrönung ebnen. In den folgenden Jahren konzentrierte sich Richard auf die Auseinandersetzung mit dem aufständischen Adel in Aquitanien unter der Führung von Adémar V. von Limoges. Bei der Belagerung der Burg Châlus wurde er am frühen Abend des 25. März von einem Armbrustbolzen oder Pfeil getroffen. Am 6. April 1199 starb Richard Löwenherz in den Armen seiner Mutter im Alter vvon 41 Jahren in Châlus, sein Leichnam wurde in der Abtei Fontevrault beigesetzt, sein Herz in der Kathedrale von Rouen. Nachfolger wurde sein Bruder Johann, unter dem sich die Auflösung des Angevinischen Reiches beschleunigte (siehe auch Château Gaillard).
    Das späte 12. Jahrhundert gilt als eine Hoch-Zeit der englischen Geschichtsschreibung. Aus den Händen klösterlicher Chronisten liegen so viele Schriften vor wie über keine vorherige Epoche der englischen Geschichte. Richard erscheint meist als Idealfigur des zugleich ritterlichen, weisen sowie gutmütigen Königs. In der älteren französischen Geschichtsschreibung wird Richard vor allem deshalb kritisiert, weil er durch seine Ansprüche auf die Normandie der Staatskonsolidierung unter Philipp II. entgegenstand.

    Königsmythos
    Um Richard Löwenherz, der in Literatur und Sagen als der Inbegriff des weisen, guten Königs größter Ritterlichkeit gehandelt wird, ranken sich trotz seiner nur kurzen Herrschafts- und Lebenszeit zahlreiche Legenden.
    Ein Teil dieser Idealisierung beruht auf gezielter Propaganda schon zu Lebzeiten. So inszenierten sich König und Hof als ritterliche Idealbilder. Die Artus-Sage spielte dabei eine große Rolle. Richard besaß unter anderem ein Schwert, das man als Excalibur, die mythische Klinge Artus', ansah. Richards unbestreitbare militärische Fähigkeiten wurden maßlos übertrieben. Beispielsweise wurde behauptet, er habe 1192 in der Schlacht von Jaffa gemeinsam mit nur sechs Rittern (und deren Gefolgschaft) dreitausend Sarazenen in die Flucht geschlagen.
    Sicherlich ist Richard I. Plantagenêt eine der schillerndsten Personen des Hochmittelalters. Richard hatte ebenso wie seine Eltern ein ungeheures Charisma und war in jeder Hinsicht ein entschlossener Entscheider. Meist handelte er sofort und konnsequent. Obgleich selbst Normanne, erkannte Richard dennoch, wie wichtig es war, den Konflikt zwischen den einstigen Eroberern aus der Normandie und den alteingesessenen Angelsachsen beizulegen. Wollte er die Angelsachsen für seine militärischeen Pläne zuverlässig nutzen können, so musste er nicht nur deren Treue, sondern auch deren Akzeptanz bei den Normannen gewinnen. Gegen die Widerstände des normannischen Adels erließ Richard das Edikt, dass es fortan keine Unterscheidung mehr nach Normannen und Angelsachsen gebe, sondern nur noch ein Volk: das der Engländer. Da es den widerständlerischen normannischen Adligen an einer einigenden Gegenfigur fehlte, die ein Richard ebenbürtiges Format gehabt hätte, setzte Richard dieses Vorhaben durch und tat damit den ersten Schritt zu seiner Legendenbildung.
    Richard war für seine Zeit sehr groß (1,86 m), ihm fehlte es tatsächlich in Gefechten nicht an Mut, und es ist bekannt, dass er auch für Gegner zeitweilig große Achtung und Bewunderung empfand. Erfunden ist jedoch, dass er sich persönlich jemals mit Saladin, dem Sultan von Ägypten und islamischen Führer im Kampf gegen die christlichen Kreuzritter, getroffen habe oder gar mit ihm befreundet gewesen sei. Belegt ist hingegen, dass sie jeweils große Achtung voreinander empfanden. Doch Ricchard I. Plantagenet war nicht nur der strahlende, charismatische König, sondern er konnte für heutiges Empfinden mitunter auch impulsiv und grausam sein. So ließ er nach der Eroberung von Akkon in einem nahe gelegenen Tal im August 1191 ca. 270700 muslimische Gefangene töten, die zur Sicherstellung der Entschädigungsbedingungen (u.a. Zahlung von 200.000 Golddinaren, Rückgabe der Reliquie des "Wahren Kreuzes", Freilassung fränkischer Gefangener) als Geiseln genommen worden waren[2], als Saladin die versprochene Umsetzung der Bedingungen verzögerte.[13] Den Quellen nach zu urteilen war Richard  – wie die übrigen frühen normannischen Könige  – sehr belesen und unter anderem des Lateinischen mächtig.
    Ebenfalls ins Reich der Legenden gehört Richards angebliche Liebe zu England. Es ist unter Historikern umstritten, ob er überhaupt Englisch sprach. Jedenfalls bevorzugte er Französisch und fühlte sich vermutlich vor allem als Aquitanier und alals Herrscher eines vom Königreich Frankreich unabhängigen Angevinischen Reichs. Er soll das kalte regnerische England gehasst und jeden Vorwand genutzt haben, nicht dort sein zu müssen. So kam es, dass er sich während seiner Gesamtregierungszeit von zehn Jahren insgesamt nicht länger als zehn Monate tatsächlich in England aufhielt. Zeitgenossen berichten:
    „Zur Finanzierung des Kreuzzuges hätte er sogar London verkauft, wenn er einen Käufer dafür gefunden hätte.“
    Die Legende seiner Ritterlichkeit begründet sich nicht zuletzt in der ebenfalls teilweise erfundenen Geschichte um seinen Tod. Wahr ist, dass Richard während eines Gefechtes in Frankreich, Châlus, Haute-Vienne, von einem Armbrustbolzen getroffen wurde und nach einigen Tagen an den Folgen des Wundbrands starb. Der Legende nach ließ er Pierre Basile, den feindlichen Schützen des tödlichen Bolzens, nach der gewonnenen Schlacht suchen und zu sich bringen und schlug diesen mit den Worten zum Ritter:
    „Wer fähig ist, mich, den König, zu töten, der ist es wert, ein Ritter zu sein.“
    Inwieweit dies der Wahrheit entspricht, ist nicht mehr zu klären. Die Tatsachen sprechen dagegen, denn der Schütze wurde nach dem Tod Richards von dessen Angehörigen gehäutet und zu Tode gefoltert. Richards Tod wurde von dem anglo-normannischen Chronisten Roger von Hoveden wie folgt kommentiert:
    „In seinem Tod vernichtete die Ameise den Löwen. O Schmerz, in einem solchen Untergang geht die Welt zugrunde![14]“
    Das Herz von Richard Löwenherz ist in einem Grabmal in der Kathedrale von Rouen, in der Normandie, zu finden. Der Leichnam selbst ist im Kloster Fontevrault, zusammen mit den Gräbern seiner Eltern Heinrich II. und Eleonore von Aquitanien, beigesetzt.

    Richard heiratete Königin Berengaria von England (von Navarra) in 1191. Berengaria (Tochter von König Sancho VI. von Navarra, der Weise und Sancha von Kastilien) wurde geboren in zw 1165 und 117i0 in Königreich Navarra; gestorben am 23 Dez 1230. [Familienblatt] [Familientafel]


  91. 426.  Herzog Gottfried II. (Geoffrey) von der Bretagne (von England)Herzog Gottfried II. (Geoffrey) von der Bretagne (von England) Graphische Anzeige der Nachkommen (257.Heinrich11, 156.Heinrich10, 99.Heinrich9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 23 Sep 1158; gestorben am 19 Aug 1186 in Paris, France; wurde beigesetzt in Chor von Notre-Dame.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Prinz von England
    • Titel (genauer): 1169-1186, Bretagne; Herzog von Bretagne https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_der_Bretagne

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_II._(Bretagne)

    Gottfried II. (franz.: Geoffroy, eng.: Geoffrey; * 23. September 1158; † 19. August 1186 in Paris), war von 1181 bis zu seinem Tode Herzog von Bretagne aus dem Haus Plantagenet. Er war das fünfte Kind von König Heinrich II. von England († 1189) und dessen Ehefrau Eleonore von Aquitanien († 1204).

    Gottfrieds Vater erreichte 1166 von Herzog Conan IV. von Bretagne die Abdankung zugunsten Gottfrieds, der aber erst bei Erreichen der Mündigkeit die Regentschaft in der Bretagne übernehmen sollte. Zusätzlich wurde er mit der Erbin Conans verlobt, die Heirat zog sich jedoch hinaus, weil der Papst den nötigen Dispens – das Paar war zu nah verwandt – zunächst verweigerte. Im Jahr 1181 konnte schließlich die Ehe mit Konstanze vollzogen werden und Gottfried wurde Herzog der Bretagne im Namen seiner Frau.

    Aus dieser Ehe gingen drei Kinder hervor:
    • Eleonore „Fair Maid of Brittany“ (* 1184; † 12. August 1241 als Gefangene auf Corfe Castle)
    • Mathilde (* 1186; † starb jung)
    • Arthur I. (* 13. April 1187; † 3. April 1203 in Rouen)

    Gottfried nahm 1172 an der erfolglosen Revolte seiner Brüder und seiner Mutter gegen den König (seinen Vater) teil, unterstützt durch König Ludwig VII. von Frankreich und Graf Philipp I. von Flandern. Der Aufstand wurde vom König Heinrich II. bis 1174 niedergeschlagen und mit einer Versöhnung der Plantagenets in Gisors beendet. Am 6. August 1178 wurde Gottfried von seinem Vater in Woodstock zum Ritter geschlagen. 1183 verbündete er sich mit seinem ältesten Bruder Heinrich dem jungen König gegen ihren Bruder Richard Löwenherz, nachdem dieser sich geweigert hatte, dem jungen Heinrich wie verlangt zu huldigen. Angeblich war Gottfried die treibende Kraft des Kampfes, da er Richard um das reiche Aquitanien beneidete. Die beiden Brüder erhielten die Unterstützung König Philipps II. von Frankreich, der ihnen Söldner schickte. Der Kampf endete jedoch mit dem Tod des jungen Heinrich im Juni 1183, woraufhin sich Gottfried im November 1184 unter dem Druck seines Vaters mit Richard versöhnen musste. Gottfried begab sich danach an den Hof des französischen Königs, mit dem er freundschaftlich verbunden war und von dem er das Amt eines Seneschalls von Frankreich erhielt.

    Im August 1186 wurde Gottfried bei einem Turnier in Paris von einem Pferd zu Tode getrampelt; er wurde im Chor von Notre-Dame bestattet. Nach Gerald von Wales soll König Philipp II. so untröstlich gewesen sein, dass er sich mit in das Grab stürzen wollte.

    Gottfrieds Witwe geriet über die Vormundschaft ihrer Kinder mit Richard Löwenherz in Konflikt, in dessen Verlauf sie die Kinder an den Hof König Philipps II. überantwortete, der seitdem als Garant für die Unabhängigkeit der Bretagne gegenüber den Plantagenets auftrat.


    Weblinks
    • Geoffrey bei fmg.ac

    Gestorben:
    Bei einem Turnier in Paris von einem Pferd zu Tode getrampelt.

    Gottfried heiratete Herzogin Konstanze von der Bretagne in 1181. Konstanze (Tochter von Herzog Conan IV. von der Bretagne, der Kleine und Margaret of Huntingdon (von Schottland)) wurde geboren in 1161; gestorben am 5 Sep 1201 in Nantes. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 691. Herzog Arthur I. von der Bretagne  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 13 Apr 1187; gestorben am 3 Apr 1203.

  92. 427.  Königin Eleanore von England (Plantagenêt) Graphische Anzeige der Nachkommen (257.Heinrich11, 156.Heinrich10, 99.Heinrich9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1162; gestorben in Okt 1214.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Gascogne 1170,

    Notizen:

    Eleonore hatte mit Alfons VIII. 12 Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Eleonore_Plantagenet

    Eleonore Plantagenet, eigentlich Eleanor of England (spanisch Leonor de Castilla, französisch Aliénor d’Angleterre, katalanisch Elionor d’Anglaterra), Gräfin von Gascogne 1170 (* 1162; † im Oktober 1214), Tochter von König Heinrich II. von England (Haus Plantagenet) und Herzogin Eleonore von Aquitanien.
    1165 wurde zwischen Heinrich II. und Rainald von Dassel ihre Verlobung mit Herzog Friedrich von Rothenburg, dem Neffen Kaiser Friedrich Barbarossas, besprochen.[1] Nach dessen Tod 1167 vor Rom heiratete sie 1176 König Alfons VIII. von Kastilien. Aus der Ehe stammen folgende Kinder:
    • Berenguela von Kastilien (1180–1246), Königin von Kastilien
    1 ∞ Konrad II., Herzog von Schwaben
    2 ∞ Alfons IX. von Kastilien und Léon
    • Sancho, Prinz von Kastilien (1181)
    • Sancha, Prinzessin von Kastilien (1182–1184)
    • Urraca von Kastilien (1186–1220) ∞ Alfons II., König von Portugal.
    • Blanca von Kastilien, (1188–1252) ∞ Ludwig VIII., König von Frankreich
    • Ferdinand, Prinz von Kastilien (1189–1211)
    • Mafalda, Prinzessin von Kastilien (1191–1204)
    • Heinrich, Prinz von Kastilien (* 1192)
    • Konstanze von Kastilien (* 1196)
    • Eleonore von Kastilien, († 1244) ∞ Jakob I., König von Aragón
    • Heinrich I., König von Kastilien (1204–1217)
    • Konstanze von Kastilien († 1243), Äbtissin von Las Huelgas
    Alfons VIII. und Eleonore starben im gleichen Jahr. Sie wurden in einem Doppelsarkophag in der Kirche der Abtei Las Huelgas bestattet.



    Quellen
    1 Tobias Weller: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert, 2004, S. 101, 263

    Eleanore heiratete König Alfons VIII. von Kastilien in 1176. Alfons (Sohn von König Sancho III. von Kastilien, der Ersehnte und Prinzessin Blanka von Navarra) wurde geboren am 11 Nov 1155 in Soria; gestorben am 05/06 Okt 1214 in Gutierre-Muñoz, Provinz Ávila. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 692. Königin Berenguela von Kastilien  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1 Jun 1180 in Sergovia; gestorben am 8 Nov 1246 in Las Huelgas.
    2. 693. Prinzessin Urraca von Kastilien (von Portugal)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1186 od 1187 in Coimbra; gestorben am 3 Nov 1220 in Lissabon.
    3. 694. Königin Blanka von Kastilien  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor dem 4 Mär 1188 in Palencia; gestorben am 27 Nov 1252 in Paris, France; wurde beigesetzt in Zisterzienserkloster Maubuisson.
    4. 695. Königin Eleonore von Kastilien  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1244 in Burgos; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei Santa María la Real, Las Huelgas.

  93. 428.  Prinzessin Johanna von England (Plantagenêt)Prinzessin Johanna von England (Plantagenêt) Graphische Anzeige der Nachkommen (257.Heinrich11, 156.Heinrich10, 99.Heinrich9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in Okt 1165 in Angers; gestorben am 4 Sep 1199 in Fontevraud-l’Abbaye.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): England; Prinzessin von England
    • Titel (genauer): 1177, Königreich Sizilien; Königin von Sizilien (durch Heirat)
    • Militär / Gefecht: 1191, Akkon, Israel; Nimmt am Kreuzzug ihres Bruders Richard Löwenherz teil..
    • Titel (genauer): 1196, Grafschaft Toulouse; Gräfin von Toulouse

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Johanna_von_England_(1165–1199) (Aug 2023)

    Johanna von England, auch Johanna Plantagenet (engl.: Joan of England, franz.: Jeanne d'Angleterre; * Oktober 1165 in Angers; † 4. September 1199 in Fontevraud-l’Abbaye), war eine englische Prinzessin aus dem Haus Plantagenet und durch ihre Ehen Königin von Sizilien und Gräfin von Toulouse.

    Sie war eine Tochter des englischen Königs Heinrich II. Plantagenet und der Herzogin Eleonore von Aquitanien. Zu ihren Voll- und Halbgeschwistern gehörten unter anderem die englischen Könige Richard I. Löwenherz und Johann Ohneland sowie die französische Prinzessin Maria von Champagne.

    Königin von Sizilien
    Johanna wurde in der Burg von Angers im Anjou geboren, dem Stammland ihrer Familie, und verbrachte ihre Kinderjahre an den Höfen ihrer Mutter in Winchester und Poitiers. Im Jahr 1176 richtete der sizilianische König Wilhelm II. über eine Gesandtschaft eine Bitte an ihren Vater für eine Ehe mit einer seiner Töchter. Die Verlobung wurde am 20. Mai des Jahres verkündet und am 27. August verließ Johanna, eskortiert vom Bischof von Norwich und ihrem Onkel Hamelin de Warenne, ihre Heimat. Im südfranzösischen Saint-Gilles wurde sie von einer Abordnung ihres Verlobten in Empfang genommen und in das Königreich Sizilien geleitet. Am 13. Februar 1177 fand die Heirat und Krönung der elfjährigen Johanna in der Kathedrale von Monreale bei Palermo statt.

    Die Ehe blieb bis zum Tod ihres Mannes 1189 kinderlos, weshalb die Nachfolgefrage in Sizilien mehrere Probleme aufwarf. Den Thron bestieg mit der Unterstützung der normannischen Barone der Graf Tankred von Lecce, welcher ein illegitimer Enkel König Rogers II. war. Allerdings erhob auch der römisch-deutsche Kaiser Heinrich VI. im Namen seiner Ehefrau Konstanze von Sizilien, die eine Tochter König Rogers II. war, Anspruch auf den Thron. Dies führte Sizilien in eine langandauernde kriegerische Auseinandersetzung mit dem Kaiser. Von König Tankred wurde Johanna wie eine Gefangene behandelt und im Palast von Palermo eingesperrt.

    Dritter Kreuzzug

    Im September 1190 erreichten König Philipp II. von Frankreich und Richard Löwenherz auf ihrem Weg nach Palästina das Königreich Sizilien. Richard geriet wegen der Behandlung seiner Schwester sofort mit König Tankred in Konflikt und nötigte diesen, Johanna frei zulassen. Als Tankred aber die Auszahlung ihres Wittums verweigerte, erstürmte Richard mit seinen Kreuzrittern am 4. Oktober die Hafenstadt Messina, was Tankred zum Einlenken zwang. Während der Überwinterung des Kreuzfahrerheeres in Unteritalien gelangte Richard mit Tankred zu einem friedlichen Einvernehmen und sogar zu einem gemeinsamen Bündnis gegen den Kaiser. Johanna sah ihre Mutter wieder, als diese mit der von ihr nach Süditalien eskortierten Verlobten Richards, Berengaria von Navarra, am 30. März 1191 in Messina eintraf.

    Johanna entschied sich zur Teilnahme am Kreuzzug ihres Bruders und reiste zusammen mit Berengaria auf einem Schiff über das Mittelmeer. Dabei wurden sie allerdings in einem Sturm von der Hauptflotte abgedrängt und erreichten als erste im April 1191 die zypriotische Hafenstadt Limassol. Der byzantinische Herrscher Zyperns, der selbsternannte Kaiser Isaak Komnenos, beabsichtigte die zwei Frauen gefangen zu nehmen, aber Richard Löwenherz erreichte rechtzeitig die Insel und eroberte Limassol, wo Richard und Berengaria am 12. Mai 1191 heirateten. Kurz darauf konnte der englische König ganz Zypern erobern; Isaak Komnenos musste sich ergeben. Nach der Eroberung von Akkon zogen Johanna und ihre Schwägerin in diese Stadt um, wo sie sich im weiteren Verlauf des Kreuzzuges aufhielten. Einem später verfassten Bericht des Bar Hebræus zufolge habe Saladin im Oktober 1191 bei Richard zum Zweck eines gemeinsamen Friedens um eine Ehe zwischen Johanna und seinem Bruder al-Adil Abu Bakr (von den Christen „Saphadin“ genannt) ersucht, dem Paar sollte dabei die Herrschaft über Jerusalem zugesprochen werden. Dieses Vorhaben sei aber letztlich an der Weigerung al-Adils gescheitert, den geforderten Übertritt zum christlichen Glauben zu begehen. Um die Jahreswende 1191/92 reisten Johanna und Berengaria nach Frankreich zurück.

    Gräfin von Toulouse
    Von ihrem Bruder Richard wurde Johanna 1196 mit dem Grafen Raimund VI. von Toulouse verlobt, die Ehe wurde im Oktober des Jahres in Rouen geschlossen. Sie sollte vor allem dem Frieden zwischen Richard und dem Grafen dienen, der ihn zuvor noch bekämpft hatte. Als Mitgift wurden Johanna dabei die Provinzen Agenois und Quercy beigegeben; im Juli 1197 gebar sie ihr einziges überlebendes Kind, den zukünftigen Grafen Raimund VII. von Toulouse.

    Johannas Ehe verlief alles andere als harmonisch, am Hof von Toulouse begegnete man ihr mit Ablehnung aufgrund der generationenlangen Rivalität zwischen dem Adel des Toulousain und ihren aquitanisch-angevinischen Vorfahren. Als sie 1199 erneut schwanger war, wurde sie angesichts einer Revolte mehrerer Burgherren von ihrem Mann im Stich gelassen. Während sie eine Belagerung der Burg Les Cassès leitete, wurde sie von ihren Anhängern verraten und floh darauf nach Aquitanien, um bei ihrem Bruder um Hilfe zu ersuchen. Richard Löwenherz aber befand sich zu diesem Zeitpunkt selber im Kampf gegen rebellische Vasallen und wurde bei der Belagerung von Châlus verwundet. Zusammen zogen sie zu ihrer Mutter nach Chinon, wo Richard an den Folgen seiner Verwundung starb.

    Johanna bat darauf um Aufnahme in die Abtei Fontevrault, was eher ungewöhnlich für eine verheiratete und schwangere Frau war, ihr aber dennoch gestattet wurde. Dort starb sie wenig später als Nonne im Kindbett. Sie gebar ein Kind, das noch lang genug lebte, um getauft zu werden, es starb aber nur wenige Tage später und wurde in der Kathedrale von Rouen bestattet. Johanna selbst wurde, wie schon kurz zuvor ihr Bruder, in Fontevrault bestattet.

    Militär / Gefecht:
    Die Teilnahme von Frauen an Kreuzzügen ist ein von der Forschung erst in jüngster Zeit untersuchtes Thema.
    Frauen gehörten zur Gruppe der Nonkombattanten, die ein Kreuzfahrerheer als Tross begleiteten (andere Nonkombattanten waren: Kleriker, Alte und Arme). Die Organisatoren von Kreuzzügen versuchten, die Zahl der Nonkombattanten möglichst gering zu halten; in diesen Zusammenhang gehörte auch, Frauen die Teilnahme am Kreuzzug zu verbieten.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Teilnahme_von_Frauen_an_Kreuzzügen

    Johanna heiratete Graf Raimund VI. von Toulouse (Raimundiner) in 1196. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 696. Graf Raimund VII. von Toulouse (Raimundiner)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Jul 1197 in Beaucaire; gestorben am 27 Sep 1249 in Millau.

  94. 429.  König Johann von England (Plantagenêt), OhnelandKönig Johann von England (Plantagenêt), Ohneland Graphische Anzeige der Nachkommen (257.Heinrich11, 156.Heinrich10, 99.Heinrich9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 24 Dez 1167 in Beaumont Palace, Oxford; gestorben am 19 Okt 1216 in Newark Castle, Newark-on-Trent.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Lord von Irland - Herzog der Normandie - Herzog von Aquitanien - Graf von Anjou
    • Titel (genauer): 1199 bis 1216, England; König von England (Angevinische Dynastie - Haus Plantagenet)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Ohneland

    Johann Ohneland (* 24. Dezember 1167 im Beaumont Palace, Oxford; † 19. Oktober 1216 auf Newark Castle, Newark-on-Trent), engl. John Lackland, eigentlich franz. Jean Plantagenêt, genannt Jean Sans-Terre, war von 1199 bis 1216 König von England, Lord von Irland, Herzog der Normandie und von Aquitanien sowie Graf von Anjou.
    Er war der jüngste Sohn des englischen Königs Heinrich II. und von Eleonore von Aquitanien. Nach dem Tod seines Bruders Richard Löwenherz wurde er 1199 englischer König. Im Krieg mit Frankreich verlor er bis 1204 die Normandie und weite Teile seiner Festlandsbesitzungen, des sogenannten Angevinischen Reichs. Seine Rückeroberungsversuche scheiterten. Während seiner Herrschaft kam es zu einer Rebellion der englischen Barone, die ihn 1215 zur Anerkennung der Magna Carta zwang.

    Erziehung und Jugend
    Über die Jugend und die Erziehung von Johann ist sehr wenig bekannt, und als vierter Sohn des Königs wurde er nur wenig beachtet. Als Kleinkind wurde er in der Abtei Fontevrault im Anjou erzogen, später im Haushalt seines ältesten Bruders Heinriich. Sein Lehrer war Ranulf de Glanville, und John lernte auch Lesen und Schreiben. Als Erwachsener besaß er eine Bibliothek mit lateinischen und französischen Schriften. Seinen Beinamen Ohneland erhielt Johann bereits als Kleinkind, weil er 1169 von seinem Vater bei der mit dem französischen König in Montmirail vereinbarten Erbteilung unter den Söhnen keinerlei Berücksichtigung fand, während seine drei älteren Brüder mit eigenen Erbteilen bedacht wurden.[1]
    Johann war von kleiner Figur und soll nach unterschiedlichen Angaben zwischen 1,65 m und 1,68 m groß gewesen sein. Anfangs gut gebaut, soll er durch übermäßiges Essen in seinen späteren Jahren dick geworden sein.[2]

    Johann als jüngster Sohn Heinrichs II.
    Um auch seinen jüngsten Sohn mit Landbesitz zu versorgen, arrangierte Heinrich 1172 Johanns Verlobung mit Adelheid, der älteren Tochter des Grafen Humbert von Maurienne. Adelheid hätte ein erhebliches Erbe mit in die beabsichtigte Ehe gebracht, und als Gegenleistung wollte Heinrich seinem Sohn die Burgen Chinon, Loudon und Mirebeau im Poitou übergeben. Das Poitou hatte er jedoch bereits seinem ältesten Sohn Heinrich dem Jüngeren versprochen. Die Übertragung der Burgen aus seinem Besitz, ohne ihn zu fragen, war der Anlass für die Rebellion des jüngeren Heinrich gegen seinen Vater, der sich Johanns ältere Brüder Richard und Gottfried anschlossen. Zwar gelang es Heinrich II., die Rebellion seiner Söhne 1174 niederzuschlagen, doch da Adelheid im selben Jahr starb, konnte die geplante Hochzeit Johanns mit ihr nicht mehr vollzogen werden.
    Nachdem sich Heinrich II. wieder mit seinen Söhnen versöhnt hatte, wurde Johann am 30. September 1174 eine Jahresrente von 1000 Pfund aus England sowie je 1000 Livres aus der Normandie und dem Anjou zugesagt. Nach dem Tod von Reginald de Dunstanville, 1. Earl of Cornwall, der 1175 ohne überlebende legitime männliche Nachkommen gestorben war, vergab Heinrich II. die Einkünfte aus dieser Grafschaft an Johann, womit er Reginalds Töchter quasi enterbte. Dies führte zur Rebellion ihrer Ehemänner, zu denen Adémar, Vicomte de Limoges, gehörte. 1176 verlobte der König Johann mit Isabel von Gloucester, der Tochter und Miterbin von William FitzRobert, 2. Earl of Gloucester. William FitzRobert erhob Johann jedoch zu seinem Haupterben, wwomit er Isabels Schwestern und deren Ehemänner Amalrich von Montfort und Richard de Clare, 3. Earl of Hertford enterbte. Als William FitzRobert Ende 1183 starb, kam es zu einer Rebellion im Südosten von Wales. Nach deren Niederschlagung übernahm Heinrich II. vorerst selbst die Verwaltung von Gloucester und Glamorgan. Johann wurde weiterhin in Urkunden nur als „Königssohn“ tituliert und blieb seinem Vater unterstellt.

    Vergeblicher Griff nach Aquitanien
    Im August 1184 wollte Heinrich II. das Herzogtum Aquitanien an Johann anstatt an seinen Sohn Richard übertragen. Diesem Plan widersetzte sich Richard natürlich, weshalb Johann mit Billigung seines Vaters und Unterstützung seines Bruders Gottfried Richards Herzogtum angriff. Der Angriff scheiterte jedoch, und bei einem Treffen der drei Brüder mit ihrem Vater im Dezember 1184 erreichte Richard, dass sein Vater ihm Aquitanien beließ.

    Gescheiterter Feldzug nach Irland
    Bereits im Mai 1177 hatte Heinrich II. versucht, Johann zum König von Irland zu erheben. Er bat Papst Alexander III. um dessen Zustimmung und um Übersendung einer Krone. Zu Beginn der 1180er Jahre war Heinrich II. über die zunehmende Unabhängigkeit seines Gouverneurs Hugh de Lacy in Irland beunruhigt. Er schlug Johann im März 1185 zum Ritter und sandte ihn als Lord of Ireland mit einer stattlichen Streitmacht nach Irland. Johann landete am 25. April in Waterford. Einige der irischen Könige unterwarfen sich ihm sofort, doch als Johann entgegen dem traditionellen irischen Recht große irische Lehen an seine eigenen Freunde und Gefolgsleute vergab, erhoben sich die irischen Könige von Thomond, Desmond und Connacht, anscheinend ermuntert von Hugh de Lacy, gegen Johann. Nach mehreren Niederlagen und weil Johann ihnen den ausstehenden Sold verweigerte, desertierte ein Teil seiner Truppen. Johann musste sich im September wieder nach England zurückziehen, wo er die Anhängerschaft Hugh de Lacys für sein Scheitern verantwortlich machte.
    Die beiden zeitgenössischen Chronisten Gerald of Wales und Roger von Hoveden hingegen berichten von Johanns Überheblichkeit und Habgier in Irland. Während sein Bruder Richard in Johanns Alter die rebellischen Barone von Aquitanien unterworfen haatte, galt Johann nach dem Fiasko von Irland als verschwenderischer Taugenichts.[3] Nachdem Hugh de Lacy 1186 ermordet worden war und Papst Urban III. dem König eine Krone für das zukünftige Königreich Irland gesandt hatte, bereitete Heinrich II. erneut einen Feldzug für seinen Sohn nach Irland vor. Im August 1186 verunglückte jedoch Johanns Bruder Gottfried bei einem Turnier tödlich. Um die Nachfolge in der Bretagne zu regeln, sagte der König den irischen Feldzug ab. Die päpstliche Krone wurde nie verwendet und Johann blieb nur nomineller Lord of Ireland. Diesen Titel trugen bis zu Heinrich VIII. alle zukünftigen englischen Könige.

    Unterstützung der Rebellion Richards
    Nachdem Heinrich II. sich im November 1188 öffentlich geweigert hatte, seinen ältesten überlebenden Sohn Richard als seinen Erben zu bestätigen, revoltierte dieser gegen seinen Vater und verbündete sich mit dem französischen König Philipp II. Ein Großteil des Adels unterstützte Richard und die Macht des alten Heinrich II. wurde rasch geringer. Nach dem Fall von Le Mans am 12. Juni 1189 wechselte auch Johann auf die Seite seines siegreichen Bruders. Heinrich II. starb kurz darauf, und nach Ansicht vieler Zeitgenossen führte der Verrat seines geliebten jüngsten Sohns mit zum Tod des alten Königs.

    Johann unter Richard Löwenherz
    Nach dem Tod ihres Vaters bestätigte Richard Johann rasch in seinen Besitzungen von Mortain in der südwestlichen Normandie sowie der Burgen von Peveril, Lancaster, Marlborough und Ludgershall in England. Dazu erhielt Johann die Gebiete von Tickhill, Wallingford sowie Derbyshire und Nottinghamshire, deren Burgen jedoch in königlichem Besitz blieben. Am 29. August 1189 heiratete Johann seine Verlobte Isabel von Gloucester. Johann und Isabel waren Cousin und Cousine zweiten Grades, weshalb Erzbischof Balduin von Canterbury die Ehe wegen Blutsverwandtschaft untersagt hatte. Johann wandte sich daraufhin an den Papst, und der päpstliche Legat gestattete die Ehe, solange sie nicht vom Papst untersagt würde. Durch die Heirat mit Isababel wurde Johann nun Earl of Gloucester und Lord von Glamorgan und Wentloog in den Welsh Marches. Nach dem Tod von Heinrich II. war es in Südwales wieder zu Kriegen mit Lord Rhys, dem Fürsten von Deheubarth gekommen. Lord Rhys hatte Heinrich II. als seinen Oberherrn anerkannt, betrachtete diese Bindung durch den Tod des Königs jedoch als erloschen. Richard unterstellte Johann eine Armee, mit der er das von Lord Rhys belagerte Carmarthen Castle entsetzte. Johann verhandelte mit Lord RhRhys und eskortierte ihn nach Oxford, wo er direkt mit dem König verhandeln wollte. Richard weigerte sich jedoch, den walisischen Fürsten zu empfangen. Lord Rhys kehrte nach Südwales zurück und setzte seine Angriffe auf englische Gebiete fort. Im Dezember 1189 übergab Richard Johann auch Cornwall, Devon, Somerset und Dorset in Südwestengland. Johann war nun Herr über erheblichen Grundbesitz und verwaltete seine Besitzungen von Marlborough aus.
    Verrat an Richard in England[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Vor seinem Aufbruch zum Dritten Kreuzzug nahm Richard im März 1190 in Nonancourt Johann einen Eid ab, dass er sich in den nächsten drei Jahren nicht in England aufhalten würde. Später erlaubte er jedoch seinem Justiciar und Lordkanzler William Longchamp, Johann bei Bedarf von diesem Eid zu entbinden. Im Oktober 1190 setzte Richard in Messina im Falle seines Todes seinen Neffen Arthur, den postum geborenen Sohn seines Bruders Gottfried, als Erben ein. Bereits 1191 war Johann wieder in EEngland. Als Gerard de Canville, der Sheriff von Lincolnshire, im Juni 1191 Johann als Richards Erben huldigte, belagerte Longchamp sofort Camvilles Burg Lincoln Castle, während Camville Nottingham und Tickhill Castle an Johann übergab. Longchamp hob die Belagerung von Lincoln auf und traf sich im Juli mit Johann in Winchester. Sowohl Longchamp wie auch Johann erschienen beide mit einem starken Aufgebot an walisischen Söldnern. Durch den von Richard von Sizilien aus zurückgesandten Erzbischof von Rouen, Walter de Coutances, wurde eine Vereinbarung ausgehandelt, nach der Johann die Burgen zurückgab, während Longchamp Johann als potentiellen Erben anerkannte. Am 18. September 1191 ließ Longchamp Johanns Halbbruder Erzbischof Geoffrey von York, der ebenfalls geschworen hatte, England innerhalb von drei Jahren nach Richards Aufbruch nicht zu betreten, in Dover verhaften. Johann nutzte den daraus entstehenden Aufruhr über den ausländischen, aus der Normandie stammenden Justiciar. Er erklärte sich zum Bewahrer von englischem Recht und englischen Freiheiten und brach die Vereinbarung mit Longchamp. Angesichts des Aufruhrs sah sich Longchamp gezwungen, Geoffrey von York wieder freizulassen.
    Johann lud den Justiciar sowie weitere führende Adlige für den 5. Oktober zu einem Treffen an der Loddon Bridge zwischen Reading und Windsor ein, doch Longchamp schlug die Einladung aus, da er befürchtete, dass Johann sich des Throns bemächtigen wollte. Erzbischof Walter de Coutances verdächtigte Johann, dass er den Justiciar absetzen wollte. Am 7. Oktober brach Johann mit seinen Anhängern Richtung Windsor auf. Longchamp zog sich daraufhin von Windsor nach London zurück, und auf dem WWeg dorthin kam es zu einem Geplänkel zwischen Johanns und Longchamps Gefolge. Longchamp flüchtete in den Tower of London, während Johann sich in der City behaupten konnte. Am 10. Oktober legte Longchamp seine Ämter als Justiciar und Lordkanzler nieder. Johann hoffte, nach Longchamps Scheitern die uneingeschränkte Herrschaft in England zu erhalten, doch musste er schließlich Erzbischof Walter de Coutances als neuen Justiciar einsetzen.

    Verrat an Richard in Frankreich
    Philipp II. von Frankreich war bereits Ende 1191 vorzeitig vom Kreuzzug nach Frankreich zurückgekehrt. Er bot Johann die Herrschaft über Aquitanien an, wenn er seine Halbschwester Alix heiraten würde. Alix war ursprünglich mit Richard verlobt gewesen, doch hatte dieser 1189 die Verlobung gelöst. Johann wollte im Februar 1192 nach Frankreich aufbrechen, als seine Mutter ihn nach langen Unterredungen davon überzeugen konnte, dass er mit diesem Verrat alles verlieren würde. Als Anfang 1193 die Nachricht, dass Richard in Österreich von Herzog Leopold gefangen genommen worden war, erneuerte Philipp II. sein Angebot an Johann. Johann schlug alle Warnungen in den Wind und schloss im Januar 1193 in Paris ein Abkommen mit dem französischen König. Demnach sollte er Alix heiraten und das Vexin an Philipp II. übergeben. Philipp II. eroberte umgehend die strategisch wichtige Burg Gisors und sammelte eine Invasionsflotte in Wissant. Johann versuchte, den schottischen König Wilhellm auf seine Seite zu ziehen, doch dieser lehnte seine Angebote ab. Johann besetzte daraufhin mit walisischen Söldnern Windsor und Wallingford Castle, doch seine Rebellion gegen seinen Bruder, den Kreuzfahrer-König fand nur geringe Unterstützungg. Johann ließ verkünden, dass Richard tot sei, doch die englischen Adligen glaubten ihm nicht. Sie belagerten Johanns Burgen und bereiteten sich auf eine Abwehr der befürchteten französischen Invasion vor. Am 20. April 1193 kehrte Hubert Walterr, der Bischof von Salisbury, aus Deutschland zurück und überbrachte die Lösegeldforderung von Kaiser Heinrich VI. Auf seinen Ratschlag hin wurde Johann ein Waffenstillstand angeboten, nach dem Johann Windsor und Wallingford übergeben solle, doch durfte er Nottingham und Tickhill Castle behalten. Aus Furcht, nach der Freilassung Richards als Verräter angeklagt zu werden, floh Johann nach Frankreich. Richards Unterhändler sicherten ihm den Besitz seiner Ländereien zu, wenn er 50.000 Marrk, die Hälfte des ungeheuren Lösegelds, aufbringen würde. Johann akzeptierte dies, stellte jedoch fest, dass er von den Verwaltern seiner eigenen Burgen in England als Verräter betrachtet wurde, so dass sie ihn nicht mehr als Herrn akzeptierten. Erneut kehrte er nach Frankreich zurück. Philipp übergab ihm Arques, Drincourt und Évreux. Im Gegenzug versprach er Philipp mit Ausnahme von Rouen die Normandie östlich der Seine. Gemeinsam bereiteten sie eine neue Invasion der Normandie vor und versuchten, Kaiser Heinrich VI. zu bestechen, damit er Richard länger in Gefangenschaft hielt. Hubert Walter, der inzwischen Erzbischof von Canterbury geworden war, exkommunizierte daraufhin Johann, und der königliche Rat enteignete ihn förmlich. Richards Anhänger belagerten Johanns Burgen, die sich bis auf Tickhill und Nottingham Castle rasch ergaben.

    Versöhnung mit Richard
    Auf der Ratsversammlung in Nottingham im Mai 1194 wurden alle Lehen Johanns einschließlich Irland für verwirkt erklärt. Als Richard in die Normandie übersetzte, unterwarf sich ihm Johann in Lisieux. Sein Bruder vergab ihm und sandte ihn nach Évreux, wo er die Burg in seinen Besitz brachte, bevor die französische Besatzung von seinem Seitenwechsel erfuhr. In den nächsten fünf Jahren lebte Johann unauffällig und gewann nach und nach das Vertrauen seines Bruders zurück, der ihm Irland sowie Mortain und Gloucester zurückgab. Richard betraute ihn zudem mit kleineren militärischen Kommandos, die Johann wie die Eroberung von Gamaches teils erfolgreich durchführen konnte. Johann war in dieser Zeit ein loyaler Unterstützer seines Bruders, während sein Neffe Arthur sich 1196 mit dem französischen König verbündet hatte. Deshalb erklärte Richard Johann 1197 zu seinem Erben und kurz vor seinem Tod im April 1199 zu seinem Nachfolger.

    Nachfolge seines Bruders und Kampf um die Besitzungen in Frankreich
    Nach seiner Thronbesteigung versuchte Johann vorrangig, seine Besitzungen auf dem Festland zu sichern. König Philipp II. besetzte unverzüglich, nachdem er die Nachricht vom Tod Richards gehört hatte, Évreux und fiel in die Normandie ein. Unter FFührung von Guillaume des Roches erklärten die Barone von Anjou, Maine und Tours den jungen Arthur zum Herzog und überzeugten die Stadt Angers, ihre Tore für Arthur und dessen Mutter Konstance zu öffnen. In Aquitanien wurde Philipp II. von seineen alten Verbündeten, dem Graf von Angoulême und dem Vicomte von Limoges, unterstützt. Johann vertraute Aquitanien seiner alten Mutter an, der die Söldner Richards unter Führung von dessen Vertrauten Mercadier zur Verfügung standen, und versuchte vorrangig Anjou zu halten. Am 14. April besetzte er Burg Chinon mit dem Kronschatz. Die Witwe seines Bruders Gottfried, Konstanze, versuchte inzwischen, das Anjou, Maine und Tours für ihren Sohn Arthur zu besetzen, und Johann geriet bei Le Mans fast in Gefangenschaft, als sich Philipp II., Arthur und des Roches dort am 20. April trafen. Johann zog nach Rouen, wo er am 25. April als Herzog der Normandie eingesetzt wurde. Anschließend zog er wieder nach Le Mans, das er als Vergeltung für die Unterstützung Arthurs und Philipps II. plünderte. In England hatte sich inzwischen William Marshal für die Thronfolge Johanns eingesetzt und Erzbischof Hubert Walter auf seine Seite gebracht. Johann überließ Vizegraf Aimery de Thouars, den er gegen Guillaume des Roches zum Seneschall von Anjou ernannte, die Verwaltung des Anjou und reiste nach England. Am 25. Mai landete er in Shoreham und wurde bereits zwei Tage später, am 27. Mai 1199, in Westminster Abbey zum König gekrönt. Bereits einen Monat später erschien er mit seiner Armee in der Normandie und zwang Philipp II. zur Aufgabe der Belagerung der Burg Lavardin. Angesichts seiner angespannten Finanzen konnte Johann jedoch keinen großangelegten Feldzug unternehmen.
    Im September 1199 wechselte Guillaume des Roches, der mächtigste Baron im Anjou, die Seiten und verbündete sich mit Johann. Er kam mit Konstance und Arthur nach Le Mans, doch diese wurden gewarnt, dass sie an Johann ausgeliefert werden sollten, und konnten mit Hilfe von Aimery de Thouars und dessen Bruder Guido von Thouars an den französischen Hof flüchten. Auch in Frankreich gab es Widerstand gegen die hohen Steuern für die Kriegskosten, so dass auch Philipp II. verhandlungsbereit wwar. Im Januar 1200 begannen Friedensverhandlungen und am 22. Mai wurde der Vertrag von Le Goulet geschlossen. In diesem erkannte Philipp II. Johann als Herr der Normandie, des Anjou, Maine, Tours und Aquitanien an. Johann musste auf Évreux, daas Vexin mit Ausnahme von Les Andelys sowie die Herrschaften Issoudun, Graçay und Bas-Berry in Berry verzichten, für die anderen Besitzungen auf dem Festland leistete Johann dem französischen König Hommage. Zusätzlich musste Arthur Johann für die Bretagne huldigen.

    Erneuter Krieg mit Frankreich
    → Hauptartikel: Französisch-Englischer Krieg von 1202 bis 1214
    Schon bald nach seiner Thronbesteigung hatte Johann Bischöfe gefunden, die seine anfechtbare Ehe mit Isabel von Gloucester auflösten. Er hatte zunächst eine Gesandtschaft nach Portugal geschickt, um Verhandlungen über eine Heirat mit einer portugiesischen Prinzessin zu führen. Johanns Heirat mit Isabella von Angoulême, der Tochter von Graf Aymar, am 24. August 1200 kam deshalb für viele Zeitgenossen überraschend, selbst für Isabellas Verlobten Hugo IX. von Lusignan. Durch die Heirat mit der Erbin der strategisch wichtigen Grafschaft hatte Johann nun eine Anwartschaft auf Angoulême, doch gleichzeitig hatte er sich nun die mächtige Familie Lusignan, der er bislang viel zu verdanken hatte, zum Feind gemacht. Johann machte auch kkeine Versuche, die Familie für die Demütigung und für den Verlust der Anwartschaft auf Angoulême zu entschädigen. Im Gegenteil, im Frühjahr 1201 entzog er Hugo de Lusignan die erst Anfang 1200 verliehene Herrschaft La Marche, die er seinem neuen Schwiegervater übergab, während er die Grafschaft Eu in der Normandie Hugos Bruder Raoul entzog. Da Johann auf die Beschwerden der Lusignans nicht einging, wandten sich diese an ihren obersten Lehnsherrn, den französischen König. Philipp II. versuchte erst, den Konflikt diplomatisch zu lösen. Bei einem Besuch Johanns in Paris erinnerte er diesen an seine Pflichten als Lehnsherr und trug ihm auf, den Konflikt mit den Lusignans vor seinem eigenen Gericht zu lösen. Johann kam dieser Aufforderung jedoch nicht nach, weshalb die Lusignans ihre Beschwerden erneut beim französischen König vorbrachten. Johann sollte nun vor dem Hofgericht in Paris erscheinen. Als er dieser Aufforderung nicht nachkam, erklärte ihn Philipp II. im April 1202 zum untreuen Vasallen und entzog ihm alle französischen Lehen. Gleichzeitig akzeptierte er Arthurs Huldigung für das Anjou, Maine und Touraine, während er die Normandie zum Kronland erklärte. Durch seine Überheblichkeit gegenüber den Lusignans und der Ausschlagung des Vermittlungsversuchs von Philipp II. hatte Johann somit keine zwei Jahre nach dem Vertrag von Le Goulet einen Krieg mit dem französischen König herbeigeführt.[4]

    Verlust der Normandie und weiterer Besitzungen in Frankreich
    Während der französische König die Normandie von Osten angriff, überfiel Arthur mit Unterstützung von rebellischen Adligen von der Bretagne aus Johanns Besitzungen an der Loire. Johann vertraute den mächtigen Burgen, die die Ostgrenze der Normanandie schützten, und wandte sich zunächst nach Süden. Durch einen Überraschungsangriff konnte er Ende Juli 1202 die Rebellen in Mirebeau vernichtend schlagen, wobei neben Arthur zahlreiche weitere rebellische Adlige in Gefangenschaft gerieten. Er nutzte diesen Erfolg jedoch nicht aus. Über die Aufteilung der Gefangenen kam es zum endgültigen Bruch mit Guillaume des Roches und Aimery de Thouars. Bis Ende 1202 musste Johann sich aus dem nördlichen Poitou, dem Anjou, Maine und der Grafschaft Tours zurückziehen.
    Im Frühjahr 1203 erlitt Johanns Ansehen durch Gerüchte über das Schicksal seines Neffen Arthur schweren Schaden. Angeblich soll er selbst den in seiner Gefangenschaft befindlichen Arthur in Rouen erschlagen haben. Im Frühsommer griff Philipp II. erneut die Normandie an. Johann verlor zunehmend die Unterstützung der normannischen Adligen, die auf die Seite Philipps II. wechselten. Im Dezember 1203 verließ Johann die Normandie und segelte nach England. Nach über sechsmonatiger Belagerung ergab sich im März 1204 das mächtige Château Gaillard, dem zahlreiche weitere Burgen und Städte folgten. Am 24. Juni 1204 kapitulierte die isolierte Hauptstadt Rouen, womit die Normandie für Johann verloren war. Im Poitou gingen nach dem Tod von Johanns Mutter Eleonore am 1. April 1204 fast alle Barone und Städte zu Philipp II. über, der im August im Triumph in Poitiers einzog. Auf die Nachricht von Eleonores Tod überfiel Alfons VIII. von Kastilien die Gascogne, da Heinrich II. sie angeblich seiner Tochter Eleonore, Alfons Ehefrau, als Wittum nach dem Tod ihrer Mutter versprochen hatte. Ende 1204 besaß Johann nur noch wenig mehr als die Häfen von Bayonne bis La Rochelle sowie die isolierten Burgen von Chinon und Loches.

    Versuch der Rückeroberung der französischen Besitzungen
    Im Mai 1205 versuchte Johann, ein großes Heer und eine Flotte in Portsmouth zu sammeln. Die englischen Barone weigerten sich jedoch, ihm nach Frankreich zu folgen, so dass Johann seinen geplanten Feldzug unter demütigenden Umständen absagen musste. Als Folge davon ergaben sich die Besatzungen von Chinon und Loches. Dennoch widerstanden die großen Städte der Gascogne den französischen Angriffen, die Kanalinseln konnten zurückerobert werden und im Poitou gelang Savary de Mauléon die Rückckeroberung von Niort. Im Juni 1206 landete Johann mit einem Söldnerheer und mit der Unterstützung eines Teils seiner englischen Barone schließlich in La Rochelle. Auf die Nachricht von Johanns Aufbruch hatte Philipp II. sich auf die Verteidigung der Normandie konzentriert, so dass Johann ungehindert in Südwestfrankreich vorrücken, die Saintonge zurückerobern und die Herrschaft über die Grafschaft Angoulême, die er 1202 von seinem verstorbenen Schwiegervater geerbt hatte, festigen konnte. Dazu konnte er die letzten kastillischen Besatzungen in der Gascogne vertreiben. Im September zog er nach Norden in das Anjou, zog sich aber auf die Nachricht, dass Philipp II. mit einem starken Heer gegen ihn zog, zurück. Im Oktober 1206 vereinbarte er mit Philipp II. einen zweijährigen Waffenstillstand. Philipps mangelndes Interesse an der Gascogne und dem südwestlichen Poitou mit Angoulême, Aunis und der Saintonge rettete Johanns Herrschaft über diesen Rest des angevinischen Reiches.

    Regierung von England
    Nach dem Feldzug ins Poitou 1206 widmete Johann sich stärker der Regierung von England, die bis dahin so ausgeübt wurde wie unter seinem Bruder Richard. Zwar waren die Chancery Rolls als neue Nachweise der Tagesgeschäfte eingeführt worden, doch das Ausheben von Truppen und das Eintreiben von Geldern verlief unter Johann wie bisher unter Richard. Hubert Walter hatte bis zu seinem Tod 1205 als Lordkanzler gedient. Geoffrey fitz Peter, 1. Earl of Essex, blieb bis zu seinem Tod 1213 Justiciar. William von Ely blieb Lord High Treasurer und Hugh de Neville blieb Chief Forester, bis sie beide 1215 rebellierten.
    Erst nach Dezember 1203, als Johann die meiste Zeit über in England blieb, gab es Neuerungen, angeregt durch die Franzosen wie Peter des Roches, Engelard de Cigogné, Falkes de Bréauté und Gerard d’Athée, die Johann die Treue hielten, auch nachdem sie ihre eigenen Besitzungen in Frankreich an Philipp II. verloren hatten. Nachdem die Südküste Englands nach der Eroberung der Normandie stärker durch französische Angriffe bedroht wurde, verließ sich Johann nicht mehr allein auf die Seestreitkräfte der Cinque Ports. William of Wrotham und andere Beamte stellten im Auftrag des Königs eine königliche Flotte aus Galeeren und anderen Schiffen auf, für die der Hafen der jungen Stadt Portsmouth ausgebaut wurde. In weiteren Häfen in Südengland und Irland wurden Flottenstützpunkte angelegt, während Johanns Halbbruder William Longespée Kommandant der Flotte wurde. Der Historiker Winfried Warren bezeichnete Johann deshalb als Gründer der Royal Navy.[5]
    Nachdem Johann 1205 eine französische Invasion befürchtet hatte, musste jeder männliche Bewohner Englands, der älter als zwölf Jahre war, einen Treueeid schwören, und in jeder Grafschaft wurden Constables ernannt, die die Verteidigung organisierren sollten. Bis Herbst 1206 blieb jedoch die Rückeroberung seiner festländischen Besitzungen Johanns vorrangiges Ziel. Durch die fortwährenden Kriege, aber auch durch Inflation und sozialen Wandel waren die königlichen Finanzen jedoch erschöpft. Bereits 1203 hatte Johann den Dreizehnten, eine allgemeine Sondersteuer in England erhoben. Ab 1206 reorganisierte er das königliche Finanzwesen und führte die Gegenzeichnung bei Abrechnungen ein. Da seine Barone nach dem Lehensrecht nur 40 TaTage im Jahr Kriegsdienst leisten mussten, erhob er stattdessen von ihnen fast jährlich ein Schildgeld. 1207 erhob er erneut eine allgemeine Sondersteuer, die allein 57.425 Pfund einbrachte, was dem doppelten normalen Steueraufkommen eines Jahres entsprach. Er versuchte, durch seine Beamten die Steuern in den Grafschaften direkt einziehen zu lassen, anstatt die Grafschaften mit ihren Einkünften jährlich an einen Sheriff zu verpachten, doch aufgrund der begrenzten mittelalterlichen Verwaltungsressourcen scheiterte die praktische Umsetzung dieses Experiments.[6] Dazu trieb er stärker säumige Zahlungen von seinen Baronen ein, die durch das Schildgeld, durch Gebühren für den Erbfall und weitere Gebühren teilweise bei der Krone hoch verschuldet waren. Dies erfolgte jedoch willkürlich. 1208 befahl Johann Gerard d’Athée, die Besitzungen seines bisherigen Günstlings William de Braose in Wales wegen ausstehender Zahlungen zu besetzen. Braose rebellierte und flüchtete dann mit seiner Familie nach Irland, wo seine Familie in Gefangenschaft geriet. Braose selbst konnte nach Frankreich entkommen, wo er im Exil starb. Braoses Frau Maud und seinen ältesten Sohn William ließ Johann im Kerker verhungern.
    Auch von den jüdischen Gemeinden erhob Johann hohe Steuern, die ihm 1210 66.000 Mark einbrachten. Die Brutalität, mit der diese Steuern eingetrieben wurden, wirkte sich auch auf die Schuldner der jüdischen Geldverleiher aus. Weitere Steuern wurden den Städten aufgelastet, weitere Einnahmequellen waren die Waldrechte sowie Geldstrafen. Während die jährlichen Einnahmen der Krone vor 1207 bei etwa 30.000 Pfund lagen, betrugen sie 1210 – ohne die Einnahmen aus den Judensteuern – 51.913 Pfund und 1211 sogar 83.291 Pfund. Schätzungen zufolge hortete Johann 1212 über 200.000 Mark in Münzen in seinen Burgen Corfe, Bristol und Gloucester Castle, was zu einer Geldknappheit in England führte. Johanns Barone begannen nicht nur seine Willkür zu fürchten, sondern fürchteten aufgrund seiner regelmäßigen Geldforderungen auch ihren finanziellen Ruin.[7]
    Neben den Finanzen lag Johanns Hauptinteresse an der Rechtsprechung, während seiner Herrschaft entwickelte sich das Common Law weiter. Er besaß in England keine feste Residenz, sondern zog ruhelos und zügig durch weite Teile seines Reiches. Häufig nutzte er den Palast von Westminster, den Tower of London, die Burgen von Windsor, Winchester, Nottingham, Ludgershall oder Marlborough, dazu andere Burgen und Jagdhäuser wie Bere Regis und Gillingham in Dorset oder Freemantle in Hampshire, Geddington in Northamptonshire und zahlreiche weitere.[8] Daneben war er 17-mal im nordenglischen York und besuchte auch regelmäßig die Welsh Marches.

    Interdikt über England und Exkommunikation durch Papst Innozenz III.
    Wie viele andere Herrscher wollte Johann auch die Kirche beherrschen. Bereits 1198 hatte er, damals noch als Lord of Ireland, John Comyn, den Erzbischof von Dublin ins Exil getrieben und damit den Papst verärgert. Als Herzog von Aquitanien brachte Johanns Behandlung der Bischöfe von Limoges und Poitiers den Papst gegen Johann auf, und 1203 drohte Papst Innozenz III. Johann mit dem Interdikt über der Normandie, falls Johann die Bestätigung des Bischofs von Sées verweigerte. Angesichts der militärischen Lage hatte sich Johann dem Papst gefügt.
    In England dagegen war die königliche Gewalt über die Bischöfe traditionell stärker, und Johann wollte dies beibehalten. 1205 gelang es Johann, seinen Kandidaten Peter des Roches als Bischof von Winchester einzusetzen. Im selben Jahr starb Huberert Walter, der Erzbischof von Canterbury und damit Primas der englischen Kirche. Johann wollte die Mönche dazu bewegen, seinen Sekretär John de Gray, Bischof von Norwich, zum Nachfolger zu wählen. In einer geheimen Wahl wählten die Mönche jedoch ihren Prior Reginald zum Nachfolger Walters, der daraufhin nach Rom reiste, um seine Bestätigung durch Innozenz III. zu erhalten. Als Johann davon erfuhr, reiste er nach Canterbury, wo ihm die Mönche aus Furcht vor Repressionen versicherten, dass Reginald nicht gewählt worden sei und in Gegenwart des Königs John de Gray wählten. Als jetzt beide Parteien in Rom ihre Ansprüche vor den Papst brachten, entschloss sich dieser, beide Wahlen zu annullieren. Stattdessen schlug der Papst Kardinal Stephen Langton als neuen Kandidaten vor, von dem er hoffte, dass dieser seine Kirchenreform auch in England vorantreiben würde. Der Papst drängte die in Rom weilende Abordnung der Mönche dazu, Langton zum Erzbischof zu wählen, und bestätigte anschließend die Wahl.
    Johann wollte diesen Kompromiss jedoch nicht anerkennen, da er Langton wegen seiner langjährigen Tätigkeit als Lehrer an der Sorbonne in Paris als Parteigänger von Philipp II. für nicht akzeptabel hielt. Er vertrieb die Mönche aus Canterbury und besetzte die Ländereien des Erzbistums. Bereits Anfang des Jahres hatte Johann die Temporalien des Erzbischofs von York besetzt, nachdem dieser, sein Halbbruder Geoffrey, gegen eine hohe Sondersteuer protestiert hatte und ins Exil gegangen warr. Der Papst versuchte, den König zum Einlenken zu gewinnen, doch nach einem Jahr Wartezeit weihte er Langton im Juni 1207 zum Erzbischof und begann mit Vorbereitungen, um das Interdikt über England zu verhängen. Da fast alle Barone, die Mehrheit der Priester und auch viele Mönche den vollständigen Verlauf des Konflikts nicht kannten, herrschte in England die Auffassung, dass der Papst sich das Recht anmaße, den Erzbischof von Canterbury zu bestimmen und ihnen den recht unbekannten Langton als Primas aufzwingen wolle, so dass die Barone im Konflikt mit dem Papst hinter ihrem König standen.[9]
    Als der Papst im März 1208 das Interdikt über England verhängte, beschlagnahmte Johann im Gegenzug weitere Kirchengüter in England. Unter dem Vorwand, die Einhaltung des Zölibats zu überwachen, ließ er Priester und deren Geliebte verhaften, um sie erst nach Zahlung von Lösegeld freizulassen. Andere Kirchenmänner, die sich dem König unterwarfen, erhielten ihren Besitz zurück, während die Bischöfe William de Ste Mère-Église von London, Eustace von Ely und Mauger von Worcester ins Exil gingen. Verhandlungen zwischen Papst und König blieben ergebnislos, weil Johann in der Einsetzung Langtons keinen Präzedenzfall schaffen wollte; außerdem wollte er sich nicht für schuldig bekennen, um die Zahlung eines Bußgeldes zu vermeiden. Daraaufhin wurde er im November 1209 vom Papst exkommuniziert, weshalb auch die Bischöfe Herbert Poor von Salisbury, Hugh of Wells von Lincoln, Jocelin of Wells von Bath und Gilbert de Glanville von Rochester ins Exil gingen. Da weitere Bistümer nach dem Tod ihrer Bischöfe vakant waren und Giles de Braose, der Bischof von Hereford, wegen der Verfolgung seiner Familie durch den König bereits geflüchtet war, gab es mit Ausnahme von Peter des Roches von Winchester und John de Gray, der Justiciar von Irland geworden war, keinen Bischof mehr in England. Dennoch standen die Barone, der Großteil der Bevölkerung und ein Teil des Klerus im Konflikt mit dem Papst weiter hinter dem König. Nachdem der römisch-deutsche Kaiser Otto IV. und Graf Raimund VI. von Toulouse, die mit Johann verbündet waren, ebenfalls exkommuniziert worden waren, sah Johann wenig Anlass, gegenüber dem Papst einzulenken. Die weiteren Verhandlungen zwischen Papst und König wurden nur halbherzig geführt, bis ssie 1211 abgebrochen wurden, als Gerüchte aufkamen, dass der Papst den König absetzen wollte. Zu diesem Zeitpunkt flossen die Einkünfte aus sieben vakanten Bistümern und 17 Abteien an die Krone, die somit aus dem Interdikt erheblichen Gewinn zog. Nachdem das Interdikt und die Exkommunikation weitgehend ohne Wirkung geblieben waren, blieb dem Papst nur noch die Möglichkeit, Johann als König abzusetzen und seine Untertanen von ihrer Treuepflicht zu entbinden.

    Johann als Lord of Ireland
    Johann hatte ab 1185 als Lord of Ireland die Eroberung und Besiedlung von Irland durch englische Barone und Siedler zulasten der irischen Bevölkerung gefördert. Johanns Bruder Richard Löwenherz hatte sich als englischer König fast gar nicht um Irland gekümmert. Nach dem Tod von Domnall Mór Ó Briain 1194 und der Eroberung von Limerick teilte William de Burgh das Königreich Thomond auf. Johann ermunterte ihn, die Gebiete jenseits des Shannon anzugreifen, indem er ihm die Herrschaft von gganz Connacht versprach. Als Johann englischer König wurde, ernannte er Meiler FitzHenry zum königlichen Justiciar. 1204 wies er den Justiciar an, Städte zu gründen und Steuern einzutreiben. Dies führte zur Gründung der Counties von Waterford mit Waterford und Cork sowie von Munster, dazu wurden die königlichen Ländereien in Meath, Limerick und Ulster vergrößert und englische Bischöfe eingesetzt.
    1201 vergab Johann jedoch Limerick an seinen Günstling William de Braose und brach damit William de Burghs wachsende Macht. Zu den mächtigsten anglonormannischen Baronen gehörten nun die Brüder Hugh und Walter de Lacy. 1203 war Johann sogar bereit, Cathal Croibhdhearg Conchobair, den neuen irischen König von Connacht, zu unterstützen. Ähnlich verfuhr er in Ulster, wo er die Angriffe von Hugh de Lacy gegen John de Courcy duldete. Courcy musste schließlich im Mai 1205 zu Aodh Ó Néill nach Tyrone flüchten, und Hugh de Lacy wurde Earl of Ulster. Die Ankunft von William Marshal in Irland 1207 beendete jedoch Johanns Politik des gegenseitigen Ausspielens seiner Barone. Marshal hatte bereits 1189 die Besitzungen seines Schwiegervaters Strongbow in Irland geerbt, sich jedoch bislang nicht selbst um diese Besitzungen gekümmert. Marshal war nun bei Johann in Ungnade gefallen und verbündete sich nun mit den Lacys, wodurch sie den königlichen Justiciar Meiler FitzHenry im Winteer von 1207 bis 1208 schlagen konnten, und anschließend missachteten sie den neuen Justiciar John de Gray, indem sie den rebellierenden William de Braose von 1208 bis 1209 in Irland Zuflucht gewährten. Angesichts dieser Herausforderung entschloss sich Johann, einen zweiten Feldzug nach Irland zu unternehmen.
    Angesichts der enormen Vorbereitungen von Johann, der eine Flotte von 700 Schiffen zusammenzog, unterwarf sich William Marshal dem König in Pembroke. Johann landete am 20. Juni 1210 in Crook bei Waterford. In einem stürmischen, nur neun Wochen dauernden Feldzug vertrieb er Walter und Hugh de Lacy aus Meath und Ulster, dazu konnte er Maud de St Valery, die Frau von William de Braose, und ihren ältesten Sohn William gefangen nehmen. Sein erfolgreicher Feldzug machte großen Eindruck auf ddie anglonormannischen Barone in Irland. Mehr als 20 irische Häuptlinge unterwarfen sich in Dublin dem König, und Johann konnte das englische Rechtssystem sowie die die englische Währung in Irland einführen. Im Gegensatz zu den Engländern machte Johanns Feldzug keinen großen Eindruck auf die Iren. Johanns Beziehungen zu den Königen Cathal Croibhdhearg and Aodh Ó Néill blieben angespannt, und letztlich erreichte er gegenüber ihnen wenig. Sein Feldzug war zwar eine eindrückliche Erinnerung, dass die englischen Könige weiterhin große Macht besaßen. Nach seiner Abreise errichtete John de Gray eine strategisch wichtige Brücke über den Shannon zwischen Meath und Connacht bei Athlone, so dass eine irisch-englische Armee mit Unterstützung von Ó Briain in Connacht einfallen konnte und Cathal zur Stellung seines Sohns als Geisel zwingen konnte. Im Norden dagegen konnte sich Gray nicht gegen Ó Néill durchsetzen. Johanns Unterstützung der englischen Barone in Irland führte jedenfalls dazu, dass sie sich während des Bürgerkriegs von 1215 bis 1216 loyal zu ihm verhielten.

    Kampf um Wales
    Johann engagierte sich stärker als alle bisherigen normannischen oder angevinischen Könige in Wales.[10] Durch die Hochzeit mit Isabel of Gloucester war er seit 1189 Earl of Gloucester und Lord of Glamorgan in Südostwales. Auch nach seiner Scheidung von Isabella 1199 blieb er im Besitz von Glamorgan. Als englischer König und damit Oberherr der anglonormannischen Marcher Lords und der walisischen Fürsten versuchte er zunächst, die Erbstreitigkeiten nach dem Tod von Lord Rhys in Deheubarth und die Ambitionen von Gwenwynwyn von Powys für sich auszunutzen. 1199 konnte er so Cardigan Castle von Maelgwn ap Rhys erwerben, und im Juni 1200 ermunterte er seinen Vertrauten William de Braose zur Eroberung von walisischen Gebieten. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern schloss Johann mit den walisischen Fürsten schriftliche Verträge, sein Vertrag, in dem Llywelyn ab Iorwerth von Gwynedd 1201 seine Oberherrschaft anerkannte, ist der älteste erhaltene schriftliche Vertrag zwischen einem englischen König und einem walisischen Fürsten.[11] Johann erkannte im Gegenzug Llywelyn in dem Vertrag als Fürsten von Nordwales an.
    Besonders nach dem Verlust der Normandie engagierte sich Johann häufig selbst in Wales und überließ die Eroberung von Wales nicht mehr allein den Marcher Lords. Er verheiratete im selben Jahr seine uneheliche Tochter Johanna mit Llywelyn ab Iorwrwerth. Von 1204 bis 1214 war er mindestens einmal im Jahr in Wales oder an der walisischen Grenze. Am 8. Oktober 1208 ließ er Gwenwynwyn von Powys in Shrewsbury verhaften und ließ ihn nur unter demütigenden Umständen wieder frei. Als Folge davoon besetzte Llywelyn ab Iorwerth Gwenwynwyns Fürstentum. Da sein Schwiegersohn Llywelyn ab Iorwerth den rebellischen Baron Braose unterstützt hatte, führte Johann 1211 erstmals nach Heinrichs II. gescheiterten Feldzug von 1165 einen Feldzug gegen Gwynedd. Der erste Vorstoß im Mai scheiterte, nachdem die Waliser sich ins Bergland von Snowdonia zurückgezogen hatte. Johanns Vorstoß führte ins Leere und seine Armee litt unter Nahrungsmangel. Nur zwei Monate später unternahm Johann mit seinem Feudalheer einen weiteren, besser vorbereiteten Vorstoß. Es war Johann gelungen, Llywelyns Verbündete zum Abfall zu bewegen und er stieß weiter nach Gwynedd vor, als es bislang je ein englisches Heer geschafft hatte. Ein Stoßtrupp brannte Banngor nieder. Gwynedd und die durch innere Kriege zerstrittenen anderen Fürsten wurden durch das militärisch überlegene englische Heer rasch bezwungen, so dass Llywelyns Frau Johanna bei ihrem Vater um Frieden bitten musste. In dem Friedensvertrarag musste Llywelyn Johanns Oberherrschaft anerkennen und Perfeddwlad in Nordostwales an England abtreten. Sollte er mit Johanna keine männlichen Nachkommen haben, so würde nach seinem Tod Gwynedd an die englische Krone fallen. Damit hatte Johann den Höhepunkt seiner Macht in Wales erreicht, er beherrschte Glamorgan und Wentloog, Abergavenny, Gower, Brecon, Builth und weitere Gebiete, so dass er Ende 1211 in Wales mächtiger als jeder englische König vor ihm war.
    Als Johann seine Macht über Gwynedd durch den Bau von Burgen wie Aberystwyth Castle ausbauen wollte, konnte der geschwächte Llywelyn ab Iorwerth angesichts dieses neuen englischen Drucks die zerstrittenen anderen Fürsten einen. Die vereinten Fürsten begannen einen Aufstand gegen die englische Herrschaft, der für die Engländer unerwartet kam. Johann plante daraufhin, 1212 mit einer starken Armee Wales zu unterwerfen und berief sein Feudalheer nach Chester. Am 14. August 1212 ließ er unbarmherzig 28 jugendliche Geiseln, die ihm die Waliser 1211 stellen mussten, in Nottingham hängen. Kurz bevor er mit seinem Heer nach Wales aufbrechen konnte, erfuhr er durch seine Tochter Johanna von Wales und durch den schottischen König Wilhelm I. von einer Verschwörung seiner Barone, die ihn während des Feldzugs in Wales ermorden oder den Walisern ausliefern wollten. Daraufhin brach er den geplanten Feldzug ab.
    Bis 1213 hatten die aufständischen Waliser die 1211 verlorenen Gebiete zurückerobert. Llywelyn ab Iorwerth verbündeten sich mit den rebellischen Baronen in England und eroberten sogar Shrewsbury. In der Magna Carta erreichte er, dass nach Absatz 56 und 57 zu Unrecht erobertes Land in Wales zurückgegeben wurde und nach Absatz 58 Geiseln wie sein Sohn Gruffydd wieder frei kamen. Als es trotzdem zum Krieg der Barone kam, eroberte er Ende 1215 in einem erfolgreichen Feldzug weite Teile von Südwales, so dass Johanns Bemühungen in Wales letztlich vergebens waren.[12]

    Verhältnis zu Schottland
    Im November 1200 huldigte der schottische König Wilhelm I. Johann in Lincoln für seine englischen Besitzungen. Wilhelm I. hoffte, dass er Northumberland zurückerhalten würde, verzichtete aber auf weitere Aktivitäten. Nachdem sich die Könige noch im April 1209 bei Bolton bei Alnwick getroffen hatten, unternahm Johann im Sommer 1209 plötzlich einen Feldzug von Newcastle aus nach Schottland. Die Gründe für diesen Feldzug sind unklar, vielleicht wollte er mit dem Feldzug einem französischch-schottischen Bündnis zuvorkommen, das durch eine geplante Hochzeit einer Tochter Wilhelms I. mit dem französischen König angebahnt wurde.[13] Der kranke Wilhelm musste im August 1209 den demütigenden Vertrag von Norham unterzeichnen, in dem eer akzeptierte, 15.000 Mark an Johann zu zahlen, ihm 13 Geiseln zu stellen und ihm seine beiden Töchter auszuhändigen, die Johann nach seiner Wahl verheiraten konnte. Der weiterhin kränkliche König wurde noch stärker von Johann abhängig, als 1211 Guthred Macwilliam einen Anspruch auf den schottischen Thron erhob. Daraufhin akzeptierte Johann Wilhelms zwölfjährigen Sohn Alexander als zukünftigen schottischen König. Johann schlug Alexander 1212 in London zum Ritter und übergab ihm die Führung einer Armee von Brabanzonen, mit denen er Macwilliam schlagen und töten konnte.

    Fortsetzung des Kriegs mit Frankreich
    Erst 1212 beabsichtigte Johann einen neuen Feldzug nach Frankreich. Angesichts seiner Erfolge in Irland, Wales und gegen Schottland glaubte er an eine baldige Rückeroberung seiner Besitzungen in Frankreich. Unterstützt von Graf Rainald von Boulogne und verstärkt durch die Rückkehr Kaiser Ottos IV. im März 1212 wollte er das Bündnis erneuern, das er 1200 im Vertrag von Le Goulet aufgegeben hatte. Um weitere Verbündete im Kampf gegen König Philipp II. zu gewinnen, sandte Johann im Frühjajahr oder Sommer 1212 sogar eine Gesandtschaft an den Almohadenkalif Muhammad an-Nasir, den er als Admiral Murmelius titulierte. Da dieser das nördliche Spanien beherrschte, versuchte er ihn zum Kampf gegen Frankreich zu bewegen. Der König konntnte dem Kalifen jedoch nur wenige Gegenleistungen für das Bündnis anbieten, und dass er die angeblich angebotene Konversion von seinem Reich zum Islam ernst meinte, muss bezweifelt werden.[14] Der Sultan wies das Angebot zurück, und nachdem er am 16. Juli 1212 in der Schlacht bei Las Navas de Tolosa von den spanischen Christen vernichtend geschlagen worden war, wurde das Angebot vollends gegenstandslos.
    Johann hatte im Sommer 1212 bereits seine Land- und Seestreitkräfte für einen Feldzug nach Frankreich in Portsmouth gesammelt, als er seine Truppen wegen des walisischen Aufstands nach Chester berief. Nachdem er im August von der Verschwörung eiiniger Barone erfahren hatte, flüchteten die Barone Robert FitzWalter und Eustace de Vesci ins Ausland, während der Schatzbeamte Geoffrey of Norwich gefangen genommen wurde und im Kerker starb. Johann blieb von nun an stets misstrauisch und umgab sich mit einer bewaffneten Leibwache. Er sagte den Feldzug nach Wales ab und verlangte stattdessen von verdächtigen Baronen, vor allem aus Nordengland, Loyalitätseide und die Stellung von Geiseln. Der Prediger Peter of Wakefield prophezeite öffentlich das drohende Ende von Johanns Herrschaft. Johann versprach, gegen den Machtmissbrauch seiner Beamten und der Sheriffs vorzugehen. Philipp II. von Frankreich plante für April 1213 eine Invasion in England. Johann verhandelte darauf mit Aragón und Toulouse, um Frankreich von Süden her zu bedrohen. Dazu sammelte er im April eine große Armee in Kent, um die befürchtete Invasion abzuwehren.

    Aussöhnung mit dem Papst
    Um der drohenden Absetzung durch den Papst und der Entbindung seiner Vasallen von ihrer Treuepflicht zuvorzukommen, nahm Johann Ende 1212 wieder Verhandlungen mit dem Papst auf. Er war nun bereit, sowohl Langton als Erzbischof von Canterbury anznzuerkennen als auch die Kirche für ihre Verluste finanziell zu entschädigen. Neben den exilierten Geistlichen musste er auch die Barone Eustace de Vesci und Robert FitzWalter wieder in seinem Reich aufzunehmen. Papst Innozenz III. blieb zunächshst gegenüber dem König sehr misstrauisch und ermächtigte Erzbischof Langton, erneut das Interdikt über England zu verhängen und den König zu exkommunizieren, wenn Johann den Frieden zwischen ihm und der Kirche von England verletzen würde. Johann ging jedoch weiter. Vor fast allen seinen Baronen, die er zur Abwehr der befürchteten französischen Invasion versammelt hatte, unterwarf er sich am 15. Mai in Ewell bei Dover dem päpstlichen Gesandten Pandulf. Er erkannte die Lehnshoheit des Papstes über England an und versprach ihm einen jährlichen Tribut von 1000 Mark. Den Prediger Peter of Wakefield ließ er jedoch hängen.
    Der Papst hatte große Hoffnungen, dass Johann nun ein Führer eines neuen Kreuzzugs würde und hob im Juli 1213 das Interdikt gegen England auf. Am 20. Juli löste Erzbischof Langton die Exkommunikation des Königs in der Kathedrale von Winchester aauf. Der Papst beschränkte jedoch Langtons Zuständigkeiten durch die Entsendung von Kardinalbischof Nikolaus von Tusculum als persönlichen Repräsentanten nach England. Dieser vereinbarte mit Johann als Ausgleich für die finanziellen Verluste der Kirche während des Interdikts eine in jährlichen Raten zu zahlende Entschädigung in Höhe von 100.000 Mark. Weiter besetzte der Kardinalbischof ohne Zustimmung Langtons oder der Domkapitel die vakanten Bischofssitze neu. Dabei ernannte er mit William of Cornhill als Bischof von Coventry, Walter de Gray als Bischof von Worcester und später als Erzbischof von York und John de Gray als Bischof von Durham Vertraute des Königs, die diesen während des Interdikts unterstützt hatten. Der Papst wurde so zum Verbündeten des Königs und unterstützte ihn auch gegen die oppositionellen englischen Barone.

    Erfolglose Feldzüge nach Frankreich
    Johanns Halbbruder William Longespée konnte in der Seeschlacht bei Damme am 30. Mai 1213 einen Teil der französischen Flotte zerstören, so dass die Gefahr einer französischen Invasion zunächst gebannt war. Im Juni gab Johann den Befehl, ins Poitou aufzubrechen, doch zahlreiche Barone weigerten sich, ihm zu folgen. Besonders einige Barone aus Nordengland, angeführt von Eustace de Vesci, erklärten, dass ihre Vasallenpflichten sich nicht auf Dienste im Poitou beziehen würde, weshalb sie sich weigerten, Johann nach Frankreich zu folgen. Weitere Angehörige der Adelsopposition waren Robert FitzWalter, William de Mowbray und Geoffrey de Mandeville. Die Lage in Nordengland spitzte sich zu, als Johann nach dem Tod von Geoffrey Fitzpeter im Oktober 1213 den aus dem Poitou stammenden Peter des Roches als neuen Justiciar einsetzte.
    Dennoch unternahm Johann ohne die aufrührerischen Barone seinen Feldzug nach Frankreich und landete im Februar 1214 in La Rochelle. William Longespée führte eine zweite Armee nach Flandern, wo er sich mit Kaiser Otto IV., Graf Ferdinand von Flanandern und Rainald von Boulogne zusammenschloss. Johann konnte zunächst die Unterstützung zahlreicher Adliger aus dem Poitou, selbst der Lusignans gewinnen und stieß im Juni bis Angers vor. Anschließend belagerte er die Burg von Roche-aux-Moines. Als Prinz Ludwig von Frankreich jedoch zum Entsatz anrückte, versagten ihm seine französischen Verbündeten die Unterstützung und Johann musste in der Schlacht bei Roche-aux-Moines kampflos das Schlachtfeld räumen und sich nach Süden zurückziehen. Nachdem seine Verbündeten am 27. Juli 1214 in der Schlacht bei Bouvines eine vernichtende Niederlage gegen Philipp II. erlitten hatten, war Johanns Feldzug vollständig gescheitert. Philipp II. stieß nun in das Poitou vor, und am 18. September vermittelte der englischstämmige Kardinal Robert Curzon einen fünfjährigen Waffenstillstand zwischen den beiden Königen. Am 13. Oktober landete Johann wieder in Dartmouth. Da wegen des fehlgeschlagenen Feldzugs seine Finanzmittel erschöpft waren, forderte er von seinen Baronen ein erneutes Schildgeld in Höhe von drei Mark pro knight’s fee.

    Bürgerkrieg in England
    Anerkennung der Magna Carta
    → Hauptartikel: Magna Carta
    Johanns Forderung stieß bei seinen Vasallen auf einhellige Ablehnung. Eine Gruppe der unzufriedenen Barone unter Führung von Eustace de Vesci und Robert Fitzwalter forderte von Johann eine königliche Charter, die ihnen ihre traditionellen Rechthte und Freiheiten bestätigen sollte. Tatsächlich drängten sie auf einen offenen Bürgerkrieg, der Johann auch die Sympathien des restlichen Adels kosten sollte. Johann zögerte die Behandlung ihrer Forderungen zunächst hinaus, doch als sich im Mai 1215 die City of London den Rebellen anschloss, willigte er auf Drängen von Erzbischof Stephen Langton Verhandlungen zu. Am 15. Juni akzeptierte er in der Magna Carta die Forderungen der Rebellen, womit der Bürgerkrieg vorerst beendet war.

    Krieg der Barone
    → Hauptartikel: Erster Krieg der Barone
    Insgeheim wandte sich Johann jedoch an seinen Oberlehnsherrn Papst Innozenz III., der in seiner Antwort im September die Magna Carta für nichtig erklärte und die Rebellen exkommunizierte. Daraufhin verwandelte sich der schwelende Konflikt in eininen offenen Bürgerkrieg. Die Rebellen wandten sich an den französischen König und boten dessen Sohn Ludwig die englische Krone an. Nachdem Johann Ende 1215 in einem Feldzug zunächst noch erfolgreich bis Schottland vorgestoßen war, landete im Mai 1216 Prinz Ludwig mit französischen Truppen in London. Durch einen Feldzug quer durch England konnte das Bündnis der Rebellen und der Franzosen weite Teile Englands erobern. Zahlreiche Adlige, selbst Johanns Halbbruder William Longespée, schlossen sich Prinz Ludwig an.

    Verlust des Kronschatzes und Tod
    Johann unternahm im September eine Gegenoffensive, um Lincoln zu entsetzen. In der Nacht vom 9. auf den 10. Oktober erkrankte er wahrscheinlich an der Ruhr. Am 10. Oktober machte er noch eine Stiftung an Margaret de Braose zugunsten ihrer Eltern und ihres Bruders William, der in seinem Kerker gestorben war. In den nächsten Tagen verschlechterte sich Johanns Gesundheit. Vermutlich ging ein Teil seines Trosses mit den Kronjuwelen bei einer Durchquerung des The Wash verloren. Johann erreichte noch Newark, wo er in der Nacht zum 19. Oktober 1216 starb. Da die traditionelle Grabstätte seiner Familie, die Abtei Fontevrault im Anjou, nicht mehr in seinem Reich lag, wurde er seinem Wunsch gemäß in der Kathedrale von Worcester begraben. Sein Grab befindet sich zwischen den Gräbern der angelsächsischen Heiligen Oswald und Wulfstan und wurde vermutlich bewusst als Symbol für die Verschiebung des politischen Zentrums seines Reiches von den Besitzungen in Frankreich nach England gewählt.[15]

    Familie und Nachkommen
    Johann war zweimal verheiratet. Seine erste Ehe mit Isabel von Gloucester blieb kinderlos. Mit seiner zweiten Frau Isabella von Angoulême hatte er fünf Kinder:
    • Heinrich III. (1207–1272)
    • Richard (1209–1272)
    • Johanna (1210–1238) ∞ Alexander II. von Schottland
    • Isabella (1214–1241) ∞ Kaiser Friedrich II.
    • Eleanor (1215–13. April 1275),
    1 ∞ 1224 William Marshal,
    2 ∞ 1238 Simon V. de Montfort
    Daneben hatte der König zahlreiche Geliebte, dazu soll er den Frauen mancher seiner Barone nachgestellt haben. Die Barone Robert FitzWalter und Eustace de Vesci nannten als Grund ihrer Rebellion, dass der König ihre Frauen begehrt hatte. Johann hatte mindestens fünf uneheliche Kinder, die er vermutlich noch während seiner ersten Ehe zeugte:
    • Johanna von Wales († 1237) ∞ 1204 Llywelyn ab Iorwerth, Fürst von Gwynedd
    • Richard FitzRoy († 1246), Lord of Chilham
    • Oliver FitzRoy († 1219)
    • Geoffrey, 1205 als Söldnerführer in Dartmouth genannt[16]
    • Osbert
    Auch während seiner zweiten Ehe hielt er sich mehrere Geliebte, darunter die Witwe Hawise, 2. Countess of Albemarle, sowie die vermutlich nicht dem Adel angehörenden Suzanne und Clementia.[17]
    Nach seinem Tod sicherte William Marshal Johanns minderjährigem Sohn Heinrich die Krone, in dem er ihn zum König krönen ließ, als Regent die Magna Carta erneut anerkannte und die Barone im Kampf gegen Prinz Ludwig einte. 1217 musste Ludwig im Frieden von Lambeth auf seinen Anspruch auf den englischen Thron verzichten und England verlassen.

    Bewertung
    Johann war bereits zu Lebzeiten äußerst unbeliebt und wurde auch von zeitgenössischen Chronisten durchweg negativ, als grausam, böse und wollüstig, beurteilt. Dieses Urteil war jedoch durch den geistlichen Stand der Chronisten bedingt, die schon deshalb den unreligiösen[18] und zeitweise exkommunizierten Johann, der nur 1203 oder 1204 die Zisterzienserabtei Beaulieu Abbey gestiftet hatte, schlecht beurteilten. Durch die Legenden von Robin Hood, das Drama König Johann von Shakespeare und Walter Scotts Roman Ivanhoe festigte sich Johanns schlechter Ruf in der Nachwelt. Bis ins 20. Jahrhundert wurde die Herrschaft Johanns von Historikern als unglücklich bewertet. Er gilt bis heute als König, dessen Beiname Ohneland durch den VeVerlust weiter Teile seiner Besitzungen in Frankreich bestätigt wurde. Das Schicksal seines Neffen Arthur, die Rebellion seiner englischen Barone und der vermutliche Verlust seiner Krone kurz vor seinem Tod bestätigten das Bild eines tyrannischen und erfolglosen Herrschers.[19] Erst ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Regierung von Johann differenzierter betrachtet. W. L. Warren bewertete die Jugend Johanns als Katastrophe. Als er sich 1194 seinem Bruder Richard unterwerfen musste, war er 27 Jahre alt und galt als Verräter und Versager. Doch später als König agierte er realistisch wie der junge Heinrich II., entschlossener als sein Bruder Gottfried und strategischer als Richard. Er besaß ein hohes Maß an Regierungserfahrung, Organisationstalent und die Bereitschaft, sich auch in Verwaltungsdetails einzuarbeiten.[20] Er übernahm ein durch lange Kriege finanziell ausgeblutetes und unzusammenhängendes Reich. Seine anfänglichen Fehler beschleunigten, waren jedoch nicht die Ursache für die Abspaltung der Normandie und der anderen Besitzungen in Frankreich. Nach dem Verlust der Normandie musste er, anders als seine Vorgänger, seine Herrschaft auf England konzentrieren, dies und seine Finanzpolittik führten zu zunehmender Unzufriedenheit vieler auf Autonomie bedachten Barone. Nach anfänglichen Misserfolgen war er in späteren Jahren ein durchweg erfolgreicher Feldherr, der seine Herrschaft durch Feldzüge gegen Schottland, Irland und Wales festigte und auch in Frankreich persönlich ungeschlagen blieb.



    Literatur
    Sachbuch
    • John T. Appleby: Johann „Ohneland“ – König von England. Riederer, Stuttgart 1965 (Originaltitel: John – King of England. Übersetzt von Barbara Orthbandt).
    • Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5.
    • S. D. Church (Hrsg.): King John. New interpretations. Boydell, Woodbridge 1999, ISBN 0-85115-947-8.
    Belletristik
    • Mac P. Lorne: Das Blut des Löwen. Dorfmeister, Tittling 2012, ISBN 978-3-927454-21-7. (schildert die Ereignisse um die Magna Carta sowie den Verlust von Johns Kronschatz und seinen Tod in Newark)
    • Sylvie von Frankenberg, Katrin von Glasow: Der vierte König. Roman. Knaur, München 2005, ISBN 3-426-62979-8.
    Weblinks
     Commons: Johann Ohneland – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Johann Ohneland im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • John Gillingham: John (1167–1216). In: H. C. G. Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-861411-X, oxforddnb.cm (Lizenz erforderlich), Stand: 2004 (englisch)
    Anmerkungen
    1 Roger of Hoveden: Chronica. In: William Stubbs (Hrsg.): Rolls Series. 51 (1869), Vol. 2, S. 5–6.
    2 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 31
    3 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 37.
    4 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 76.
    5 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 125.
    6 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 153.
    7 BBC History: Mike Ibeji, King John, the Lusignan Affair and the Early Years. Abgerufen am 24. Januar 2015.
    8 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 136.
    9 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 165.
    10 S. D. Church: King John. New interpretations. Boydell, Woodbridge 1999, ISBN 0-85115-947-8, S. 273.
    11 Rees R. Davies: The Age of Conquest. Wales 1063–1415. Oxford Univ. Press, Oxford 1991, ISBN 0-19-820198-2, S. 294.
    12 Rees R. Davies: The Age of Conquest. Wales 1063–1415. Oxford Univ. Press, Oxford 1991, ISBN 0-19-820198-2, S. 292.
    13 S. D. Church: King John. New interpretations. Boydell, Woodbridge 1999, ISBN 0-85115-947-8, S. 259.
    14 John T. Appleby: Johann "Ohneland". König von England. Riederer, Stuttgart 1965, S. 161
    15 Hanna Vollrath; Natalie Fryde: Die englischen Könige im Mittelalter. Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-58982-9, S. 133.
    16 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 112.
    17 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 189.
    18 John T. Appleby: Johann "Ohneland". König von England. Riederer, Stuttgart 1965, S. 231
    19 John T. Appleby: Johann "Ohneland". König von England. Riederer, Stuttgart 1965, S. 5
    20 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 47.

    Titel (genauer):
    Unter ihm brach das angevinische Reich zusammen. Normandie, Anjou, Maine und Touraine gingen an den französischen König verloren. Führte erfolgreiche Feldzüge nach Irland und Wales, unterlag gegen Frankreich 1214 bei Roche-aux-Moines und Bouvines. Nach der Revolte seiner Barone musste er 1215 die Magna Charta unterzeichnen. Sein Versuch, diese zu revidieren, führte zum „First Baron’s War“ und der Invasion des französischen Prinzen Ludwig. Starb weitgehend entmachtet.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_Englands

    Johann heiratete Isabel of Gloucester, Countess of Gloucester am 29 Aug 1189 in Marlborough Castle, und geschieden in 1199. Isabel (Tochter von Earl William FitzRobert von Gloucester und Hawise von Beaumont) wurde geboren in cir 1160; gestorben am 14 Okt 1217 in Keynsham Abbey in Somerset; wurde beigesetzt in Kathedrale von Canterbury. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Gräfin Isabella von Angoulême. Isabella (Tochter von Graf Aymar (Adémar) von Angoulême und Gräfin Adelheid (Alix) von Courtenay) wurde geboren in cir 1188; gestorben am 4 Jun 1246 in Abbaye Fontevrault. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 697. König Heinrich III. von England (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1 Okt 1207 in Winchester; gestorben am 16 Nov 1272 in Palace of Westminster, Westminster, England.
    2. 698. König Richard von Cornwall (von England) (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 5 Jan 1209 in Winchester; gestorben am 2 Apr 1272 in Berkhamsted Castle, England; wurde beigesetzt in Hailes Abbey, Gloucester.
    3. 699. Prinzessin Johanna von England (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 22 Jul 1210; gestorben am 4 Mrz 1238 in Havering-atte-Bower.
    4. 700. Prinzessin Isabella von England (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1214 in Gloucester; gestorben am 1 Dez 1241 in Foggia, Apulien, Italien.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 701. Johanna (Joan) von Wales (von England)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 702. Baron Richard FitzRoy (von Chilham)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 24 Jun 1246.

  95. 430.  William Longespée, Earl of SalisburyWilliam Longespée, Earl of Salisbury Graphische Anzeige der Nachkommen (257.Heinrich11, 156.Heinrich10, 99.Heinrich9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1167; gestorben am 7 Mrz 1226 in Salisbury Castle; wurde beigesetzt in Kathedrale, Salisbury.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Salisbury; Earl of Salisbury (durch Heirat)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/William_Longespée,_3._Earl_of_Salisbury (Jul 2023)

    William Longespée, 3. Earl of Salisbury (auch William I Longespée oder Lungespée) (* um 1167; † 7. März 1226 in Salisbury Castle) war ein englischer Magnat. Obwohl er nur ein unehelicher Sohn von König Heinrich II. war, stieg Longespée zu einem der führenden Politiker und mächtigsten Magnaten des Angevinischen Reiches auf. Dabei erwies er sich als fähiger Verwalter, Diplomat und Militär.

    Herkunft, Kindheit und Jugend
    William Longespée war ein unehelicher Sohn von König Heinrich II. In der älteren Geschichtsforschung gilt Rosamund Clifford, die wohl berühmteste Mätresse des Vaters, als seine Mutter. Wahrscheinlicher aber war Ida de Tosny seine Mutter, die vermutlich eine Tochter des mächtigen Barons Roger III. de Tosny und dessen Frau Ida war. Ida de Tosny heiratete um Weihnachten 1181 Roger Bigod, 2. Earl of Norfolk. Die uneheliche Abstammung von Longespée war weit bekannt, er selbst verheimlichte sie nie, sondern verwies in seinen Schriftstücken offen auf „die Gräfin Ida, meine Mutter“.[1] Wohl bei seiner Schwertleite erhielt er ein nach dem Wappen seines Großvaters Geoffrey Plantagenet, des Vaters von Heinrich II., gestaltetes Wappen. Warum er den Beinamen Longespée erhielt, ist nicht gesichert, möglicherweise war sie eine bewusste Anlehnung an Wilhelm Langschwert, Herzog der Normandie († 942) oder an den englischen König Wilhelm II., der auch gelegentlich Longespée genannt wurde.

    Über seine Kindheit und Jugend ist wenig bekannt, nach eigenen Angaben wuchs er zeitweise mit dem späteren Justiciar Hubert de Burgh auf. 1188, als er vermutlich volljährig geworden war, übergab ihm sein Vater Appleby in Lincolnshire. 1196 verheiratete ihn sein Halbbruder König Richard Löwenherz mit Ela (Isabel), Countess of Salisbury, der kleinen Tochter und Erbin des im selben Jahr verstorbenen William of Salisbury, 2. Earl of Salisbury. Durch Iure uxoris wurde Longespée damit Earl of Salisbury. Das Earldom Salisbury war dabei nicht sonderlich groß und umfasste Besitzungen mit 56 Knight’s fees, dazu war er Verwalter des königlichen Salisbury Castle, das von den Königen erheblich ausgebaut wurde.

    Aufstieg unter Richard Löwenherz und Johann Ohneland
    Salisbury gehörte von 1196 bis 1198 zum engen Gefolge von Richard Löwenherz in der Normandie, wo er zweifellos militärische Erfahrungen in den Feldzügen gegen den französischen König Philipp II. gewann. Kurz vor dem klaren Sieg bei Gisors am 28. September 1198 war er im Gefolge Richards, doch ob er selbst an der Schlacht teilnahm, ist ungewiss. Daneben bezeugte er in Château Gaillard mehrfach Urkunden des Königs. Nach dem Tod von Richard nahm er am 27. Mai 1199 an der Krönung seines Halbbruders Johann Ohneland teil, zu dem er eine herzliche Beziehung hatte.

    Salisbury gehörte von nun an zum Gefolge von Johann, der ihn mit Wein, einer jährlichen Pension und anderen Geschenken belohnte. Im Gegenzug lieh sich der König Geld bei ihm. Von 1199 bis 1202, von 1203 bis 1207 und von 1213 bis 1226 war Salisbury Sheriff von Wiltshire, doch der König verweigerte ihm die Bestätigung der Erblichkeit dieses Amtes, was Salisbury beanspruchte. Als Sheriff ließ er den geächteten Ritter Fulk Fitzwarin 1202 in Stanley Abbey belagern, doch anschließend setzte sich Salisbury bei seinem Bruder für eine Begnadigung des Geächteten ein. Daneben hatte Salisbury noch mehrere andere Ämter inne, darunter von 1212 bis 1213 Verwalter von Dover Castle sowie von Mai 1212 bis 1216 das des Sheriffs von Cambridgeshire und Huntingdonshire. Als der König 1208 befürchtete, dass der Papst über England das Interdikt verhängen würde, besetzte Salisbury die Besitzungen der Diözese Ely, dazu wurde er im August 1212 Überwacher des Verwalters des Erzbistums Canterbury. 1212 unterstützte der König seinen Anspruch auf die Baronie Trowbridge, die er 1213 erhielt, nachdem der König sie von ihren Vorbesitzer Henry de Bohun, 1. Earl of Hereford beschlagnahmt hatte.

    Diplomat im Dienst von Johann Ohneland
    König Johann schätzt die diplomatischen Fähigkeiten seines Halbbruders und betraute ihn mit einer Reihe von wichtigen Missionen. Anfang 1202 handelte er einen Vertrag zwischen Johann und König Sancho VII. von Navarra aus. Zusammen mit William Marshal, 1. Earl of Pembroke eskortierte Salisbury den walisischen Fürsten Llywelyn ab Iorwerth zum König nach Worcester. Im November 1205 gehörte er der Delegation an, die mit König Wilhelm I. von Schottland verhandelte und im November 1206 den schottischen König nach York geleitete, wo dieser König Johann traf. Im März 1209 war er der Führer einer englischen Delegation nach Deutschland, wo Johanns Neffe Otto schließlich zum Kaiser gekrönt wurde. Im Mai 1212 war er Gesandter in Flandern, wo er mit Graf Ferrand verhandelte.

    Militär im Dienst von Johann Ohneland
    Militärkommandant im Krieg gegen Frankreich
    Noch wichtiger als seine diplomatischen Aufgaben waren jedoch seine Rolle als Militärkommandant. Während des Französisch-Englischen Kriegs beschattete er im August 1202 zusammen mit William Marshal und dem Earl of Surrey die französische Armee unter Philipp II., als sie nach Johanns Sieg bei Mirebeau die Belagerung von Arques abbrach. Dabei entkamen sie nur knapp einem französischen Gegenangriff unter Guillaume II. des Barres. 1203 erhielt Salisbury die wichtige Burg von Pontorson an der Grenze zur Bretagne zurück, die er zuvor gegen Besitzungen in England eingetauscht hatte. Da er zudem Verwalter der Burg von Avranches war, sollte er so Angriffe von der Bretagne auf die Normandie abwehren. Nachdem die Normandie 1204 von Frankreich erobert worden war, erhielt Salisbury im Mai 1204 das Kommando in der Gascogne. Im September 1204 wurde er Constable von Dover Castle und Warden of the Cinque Ports, was er bis Mai 1206 blieb. Im 1205 segelte er mit Verstärkungen nach La Rochelle. 1208 ernannte ihn der König zum Hüter der Welsh Marches, und 1210 nahm er am Feldzug des Königs nach Irland teil.

    Seesieg bei Damme
    Mitte Mai 1213 hatte Salisbury zusammen mit anderen Magnaten geschworen, dass König Johann die Bedingungen des Papstes einhielt, um die durch das Interdikt über England geschädigten Bischöfe zu entschädigen, und er bezeugte mit die Huldigung von Johann vor dem päpstlichen Gesandten. Im Krieg gegen Frankreich soll er dann zusammen mit William Marshal zu einem Präventivschlag gegen den französischen König gedrängt haben, der eine Landung in England plante. Noch im Mai 1213 führte Salisbury dann zusammen mit Graf Wilhelm von Holland und Rainald von Boulogne eine Hilfstruppe, um Graf Ferrand von Flandern gegen den französischen König zu unterstützen. Dabei besiegten sie am 30. Mai in der Seeschlacht bei Damme eine französische Flotte. Angesichts der französischen Übermacht scheiterte zwar ein Vorstoß von Salisbury an Land, doch der entscheidende Seesieg verhinderte eine französische Invasion von England.

    Englischer Kommandant in der Schlacht bei Bouvines
    1214 war Salisbury als Marshal Kommandant der verbündeten Truppen, die für Graf Ferrand weite Teile von Flandern zurückeroberten. Am 27. Juli 1214 kommandierte er zusammen mit Graf Rainald von Boulogne den rechten Flügel der verbündeten Truppen in der Schlacht bei Bouvines. Die Schlacht endete in einem klaren Sieg der gegnerischen französischen Truppen, und Salisbury wurde von dem kriegerischen Bischof Philipp von Beauvais vom Pferd geschlagen und gefangen genommen. An der Niederlage gaben ihm die Chronisten jedoch keine Schuld, stattdessen loben sie seinen tapferen Kampf, mit dem er die Gefangennahme von Kaiser Otto verhindert hätte. Die Verhandlungen über Salisburys Freilassung dauerten bis Februar 1215, bis er schließlich gegen Robert, den ältesten Sohn des Grafen von Dreux ausgetauscht wurde.

    Rolle im Krieg der Barone
    Verhandlungen zum Abschluss der Magna Carta
    Im Mai 1215 war Salisbury wieder in England. König Johann beauftragte ihn mit anderen, den Zustand der königlichen Burgen zu kontrollieren. Dies war ein Vorwand, um zu verhindern, das sich die City of London der Adelsopposition gegen den König anschloss. Die City of London öffnete dennoch den Rebellen ihre Tore, und Salisbury ging nun mit einer Truppe flämischer Söldner gegen Rebellen in Devon vor. Dabei gelang es ihm, die Aufständischen zur Aufgabe von Exeter zu zwingen. Ob Salisbury bereits am 15. Juni zu Beginn der Verhandlungen zwischen dem König und der Adelsopposition in Runnymede zugegen war, ist ungewiss. Er wird jedoch als einer der Ratgeber des Königs genannt, die ihn zur Anerkennung der Magna Carta geraten haben. Nach der Anerkennung musste Salisbury auf die Honour of Trowbridge verzichten, die der König an Henry de Bohun zurückgeben musste, da sie unrechtmäßig eingezogen worden sei. Johann entschädigte Salisbury mit umfangreichen anderen Ländereien aus königlichem Besitz.

    Militärkommandant des Königs
    Als es im Herbst zum offenen Krieg der Barone gegen den König kam, befahl Johann im Oktober 1215, dass Salisbury mit den Besatzungen aus zehn königlichen Burgen die belagerten Burgen von Oxford und Northampton entsetzen sollte. Vermutlich wurde die Expedition jedoch nicht von Salisbury, sondern von dem Söldnerführer Falkes de Bréauté durchgeführt. Nach der Eroberung von Rochester Castle wurde Salisbury im Dezember einer der königlichen Kommandanten, die die in London versammelten Rebellen in Schach halten sollten, während der König einen Feldzug nach Nordengland unternahm. Zusammen mit Falkes de Bréauté und Savary de Mauléon führte er eine Chevauchée durch Essex, Hertfordshire, Middlesex, Cambridgeshire und Huntingdonshire, deren Barone mehrheitlich zu den Rebellen gehörten. Bei der Plünderung der Isle of Ely Anfang 1216 soll Salisbury dabei jedoch die weibliche Bevölkerung vor den schlimmsten Ausschreitungen der Brabanzonen unter Walter Buc geschützt haben. Anschließend schloss er sich wieder dem König an, als dieser aus Nordengland nach Südengland zurückkehrte, und unterstützte ihn bei der Belagerung von Colchester Castle. Vergeblich versuchte er den König zur Einhaltung der Kapitulationsbedingungen der Garnison zu bewegen, was dieser jedoch ignorierte.

    Wechsel auf die Seite von Prinz Ludwig
    Nachdem der französische Prinz Ludwig am 21. Mai 1216 mit einem Heer zur Unterstützung der Rebellen in England gelandet war, blieb Salisbury zunächst weiter auf der Seite von Johann. Als die Franzosen jedoch in einem raschen Vorstoß weite Teile von Südengland erobert hatten, ergab sich Salisbury Ende Juni 1216 in Winchester dem französischen Prinzen, da er glaubte, dass der Krieg für Johann verloren war. Johann gab sich jedoch noch nicht geschlagen und befahl am 30. August die Besetzung von Salisburys Ländereien. Auch als Johann am 19. Oktober überraschend starb, blieb Salisbury auf der Seite von Prinz Ludwig. Nach der Chronik von Roger von Wendover soll er sogar versucht haben, den in Dover Castle belagerten Hubert de Burgh zur Aufgabe zu bewegen.

    Erneuter Seitenwechsel und Unterstützung von König Heinrich III.
    Als Prinz Ludwig jedoch im März 1217 in Frankreich war, um weitere Unterstützung für die Eroberung von England zu rekrutieren, wechselte Salisbury am 5. März 1217 die Seiten und schloss sich der königstreuen Partei an, die seinen Neffen, den minderjährigen Heinrich III. unterstützte. Damit erhielt er auch die kirchliche Absolution und wurde von der Exkommunikation befreit. Mit ihm wechselten auch der eng mit ihm befreundete William Marshal der Jüngere sowie über hundert weitere Ritter und Barone aus Wiltshire und Südwestengland die Seiten. Neben der sich verschlechternden militärischen Position der Franzosen war Salisburys alter Rivale Henry de Bohun, 1. Earl of Hereford ein Grund für seinen Seitenwechsel, da Bohun sein direkter Rivale um den Besitz von Burg und Honour of Trowbridge und ein führender Unterstützer des französischen Prinzen war. Der königliche Regentschaftsrat hatte ihm dazu Sherborne Castle und weitere Besitzungen in Somerset und Devon für seinen Seitenwechsel versprochen.

    Teilnahme an den Schlachten von Lincoln und Sandwich
    Zusammen mit dem jüngeren Marshal war Salisbury bei der Kapitulation der Besatzung von Knepp Castle bei Shoreham zugegen. Anschließend belagerten sie zusammen Winchester und eroberten dabei Wolvesey Castle, den befestigen bischöflichen Palast. Als der Regent William Marshal, 1. Earl of Pembroke Winchester erreichte, sandte er Salisbury und seinen Sohn nach Southampton, das sie eroberten. In Southampton ließen sie einen Constable zurück, um sich bei der Kapitulation der Stadt Winchester, die kurz vor dem 14. März stattfand, ihren Anteil an der reichen Beute nicht entgehen zu lassen. Am 20. Mai 1217 nahm Salisbury an der Schlacht von Lincoln teil und befehligte dabei die dritte Abteilung der königlichen Truppen. Zusammen mit dem jüngeren Marshal führte er den erfolgreichen Angriff durch das westliche Stadttor auf die Armee der Rebellen und Franzosen, die Lincoln Castle belagerten. Nach dem Sieg wurde Salisbury mit der Verwaltung der Stadt Lincoln sowie von Lincolnshire belohnt, obwohl Earl Ranulf of Chester das Earldom Lincolnshire hielt. 1218 teilte Salisbury mit William Marshal dem Älteren die englischen Besitzungen des französischen Grafen von Perche, der in der Schlacht gefallen war. Salisbury erhielt dabei Aldbourne und Wanborough in Wiltshire, das letztere Gut wurde später Salisburys Hauptsitz. Zusammen mit Hubert de Burgh kämpfte Salisbury am 24. August 1217 in der Seeschlacht von Sandwich, die den Krieg zugunsten der königlichen Partei entschied. Anschließend war Salisbury an den Friedensverhandlungen beteiligt, die am 12. September zum Frieden von Lambeth und zum Rückzug der Franzosen aus England führten.

    Magnat während der Minderjährigkeit von Heinrich III.
    Während der Minderjährigkeit von Heinrich III. gehörte Salisbury nun zu den mächtigsten Magnaten. In seinen Ländereien herrschte er autonom, ohne sich von der Zentralregierung Vorschriften machen zu lassen. Zwischen März 1217 und 1219 versuchte er, seine Ansprüche auf Somerset und Dorset gegen den Regentschaftsrat durchzusetzen, scheiterte aber an der Macht der lokalen Sheriffs. Auch Alnwick Castle in Northumberland versuchte er unter seine Verwaltung zu bringen, da er der Vormund des minderjährigen William de Vesci war. Wiederholt versuchte er auch die Kontrolle über Lincoln Castle zu erlangen, das Nicola de la Haye als Erbkastellanin beanspruchte. Salisbury berief sich dabei auf seine Vormundschaftsverwaltung der reichen Baronie Haye in Lincolnshire, seit sein ältester, noch minderjähriger Sohn William mit Idonea, der Tochter und Erbin von Richard de Camville († 1217) verlobt war. Als im Mai 1220 Robert of Berkeley starb, besetzte Salisbury Berkeley Castle und die Ländereien von Robert in einem vorgezogenen Griff auf die Vormundschaft über den Erben. Dies führte im Regentschaftsrat zum Protest von William Marshal dem Jüngeren, da Salisburys Vorgehen den Gewohnheiten und dem Recht des Landes widersprach.

    Im Gegensatz zu seinem Versuch, seine Besitzungen autonom zu beherrschen, erklärte Salisbury, dass er gegenüber der königlichen Regierung verpflichtet sei. Dabei befand er allerdings 1220, dass nur die englischen Magnaten und andere führende Personen legitime Ratgeber des Königs seien.[2] In kritischen Momenten unterstützte er den jungen König und den Justiciar Hubert de Burgh, die versuchten, gegenüber anderen Magnaten die königliche Autorität wiederherzustellen. Dies geschah beispielsweise 1221 gegen William de Forz und Peter de Maulay. Als Weihnachten 1221 und im Dezember 1223 in Northampton das Land am Rand eines neuen Bürgerkriegs stand, unterstützte er de Burgh gegen die Adelsopposition, die vor allem aus dem Earl Ranulf of Chester, Falkes de Bréauté, Engelard de Cigogné, Brian de Lisle und anderen Kastellanen bestand, die ihre während des Kriegs der Barone erhaltenen Ämter, Burgen und Besitzungen nicht wieder dem König übergeben wollten. Ein besonderes Ärgernis für Salisbury waren dabei die nicht aus England stammenden ehemaligen Gefolgsleute König Johanns, denen er vorwarf, in England wieder einen Bürgerkrieg anzetteln zu wollen. Als im Juni 1222 die Regierung zahlreiche Krongüter zurückforderte, übergab er selbst eine Reihe von Gütern, dazu im Februar 1223 Salisbury Castle. Dieses wurde ihm jedoch sofort wieder zusammen mit Shrewsbury und Bridgnorth Castle zur Verwaltung übergeben, dazu wurde er Sheriff von Shropshire und Staffordshire.

    Feldzug in die Gascogne und Tod
    Salisbury war weiterhin einer der führenden Militärs des Königs. Während eines Englisch-Walisischen Kriegs führte er im Sommer 1223 zusammen mit William Marshal dem Jüngeren eine Streitmacht von 140 Rittern, die im Auftrag des Justiciars Hubert de Burgh gegen Fürst Llywelyn ab Iorwerth in Südwales vorgingen. Dabei konnten sie die englische Herrschaft über Kidwelly und Ceredigion wiederherstellen. Im Februar 1225 gehörte er zu den Magnaten, die die erneute Anerkennung der Magna Carta durch den König bezeugten. Im erneuten Französisch-Englischen Krieg führte er 1225 zusammen mit dem damals 16-jährigen Richard von Cornwall, dem jüngeren Bruder des Königs, einen erfolgreichen Feldzug in der Gascogne, wo sie die englische Herrschaft wiederherstellten und einen Einfall der Franzosen unter Ludwig VIII. abwehrten. Dabei erkrankte Salisbury am 13. November 1225 vor La Réole, worauf er per Schiff nach England zurückreisen wollte. Sein Schiff strandete an der Île de Ré, die im Besitz seines ehemaligen Waffenbruders Savary de Mauléon war, der inzwischen jedoch auf französischer Seite stand. Salisbury suchte im Kloster Notre-Dame-de-Ré Zuflucht, und mit Hilfe von zwei Gefolgsleuten Savarys, die er mit £ 20 belohnte, konnte er seine Reise nach England fortsetzen. Weihnachten erreichte er Cornwall, ehe er im Januar endlich in Salisbury ankam, wo er wenige Wochen später starb.

    Nach der Chronik von Matthew Paris wurde er von Hubert de Burgh vergiftet. Da de Burgh und Salisbury zuvor eng zusammengearbeitet haben, ist dies jedoch sehr unwahrscheinlich. Wesentlich wahrscheinlicher ist, dass Salisbury an der Krankheit starb, wegen der er aus der Gascogne nach England zurückgekehrt war. Er wurde in der Lady Chapel der Kathedrale von Salisbury begraben, für die er zusammen mit seiner Frau und dem päpstlichen Legaten Pandulf am 28. April 1220 einen der Grundsteine gelegt hatte. Später wurde sein Leichnam in ein um 1240 geschaffenes Grabdenkmal im Mittelschiff der Kathedrale umgebettet. Sein Grabdenkmal, das ihn als Ritter in voller Rüstung zeigt, gilt als einer der schönsten Rittergrabsteine seiner Zeit.

    Persönlichkeit, Religiosität und Nachwirkung
    Der Charakter von Salisbury gilt als rätselhaft. Seinem Halbbruder Johann war er ein loyaler und fähiger Unterstützer, und als einer der wichtigsten Unterstützer des exkommunizierten Königs zählte ihn Roger von Wendover zu den schlechten Ratgebern des Königs. Nach anderen Berichten soll Salisbury Geoffrey of Norwich, einen Beamten des Schatzamtes, zu Tode gefoltert haben.[3] Dennoch wechselte Salisbury während des Kriegs der Barone 1216 die Seiten, als er die Sache seines Halbbruders für verloren hielt, nur um im März 1217 wieder auf die Seite des Königs zurückzukehren.

    Andererseits lobte Roger von Wendover Salisburys Verehrung der Gottesmutter Maria. Vor seinem Tod soll er noch gebeichtet und von Bischof Richard Poore die Absolution erhalten haben, worauf die Kerzen, die während seines Leichenzugs mitgeführt wurden, trotz eines Sturms nicht erloschen. Ihren umfangreichen Stiftungen zufolge, die Salisbury und seine Frau zugunsten der Kirche tätigten, waren sie frommer als zahlreiche ihrer Zeitgenossen. In seinem Testament bedachte Salisbury das Augustinerpriorat von Bradenstoke in Wiltshire, das vom Urgroßvater seiner Frau gegründet wurde, sowie das Hospital von St Nicholas in Salisbury. Dazu bedachte er eine Karthäuserniederlassung, was diese jedoch ablehnte, worauf seine Witwe die Ländereien der 1232 gegründeten Locus Dei Abbey in Hinton in Somerset stiftete.

    Titel (genauer):
    Earl of Salisbury ist ein erblicher britischer Adelstitel, der fünfmal in der Peerage of England verliehen wurde und nach der Stadt Salisbury in Wiltshire benannt ist.
    Der Titel wurde erstmals um 1145 an Patrick de Salisbury verliehen, der aus einer normannischen Familie stammte. Seine Enkelin Ela of Salisbury, die 3. Countess, war mit William Longespée, einem unehelichen Sohn König Heinrichs II. verheiratet, der das Earldom aus ihrem Recht führte. Ela überlebte ihren Sohn William Longespée († 1250) und ihren Enkel William Longespée († 1256/57) und hinterließ den Titel 1260 ihrer Urenkelin Margaret Longespée, 4. Countess of Salisbury, die mit Henry de Lacy, 3. Earl of Lincoln verheiratet war. Da deren Söhne jung starben fielen beim Tod Margarets und Henrys um 1310 und 1311 die Titel an deren Tochter Alice de Lacy als 5. Countess of Salisbury und 4. Countess of Lincoln. Alice war in erster Ehe mit Thomas Plantagenet, 2. Earl of Lancaster, einem Cousin König Eduards II., verheiratet. Dieser führte 1321 eine Adelsrevolte gegen Eduard II. an und als er 1322 wegen Hochverrats hingerichtet wurde, wurden auch der Countess ihre sämtlichen Titel aberkannt.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Earl_of_Salisbury

    Begraben:
    Er wurde in der Lady Chapel der Kathedrale von Salisbury begraben, für die er zusammen mit seiner Frau und dem päpstlichen Legaten Pandulf am 28. April 1220 einen der Grundsteine gelegt hatte. Später wurde sein Leichnam in ein um 1240 geschaffenes Grabdenkmal im Mittelschiff der Kathedrale umgebettet. Sein Grabdenkmal, das ihn als Ritter in voller Rüstung zeigt, gilt als einer der schönsten Rittergrabsteine seiner Zeit.



    Aufgrund des hohen Grundwasserspiegels am neuen Bauort wurde die Kathedrale auf einem nur vier Fuß (ca. 1,30 Meter) dicken Fundament errichtet. Bereits um 1225 waren die drei Altäre in der Dreifaltigkeitskapelle fertiggestellt und geweiht. An der Zeremonie nahmen auch Stephen Langton und Henry of London, die Erzbischöfe von Canterbury bzw. Dublin, teil.
    Kurz darauf besuchte König Heinrich III. die Baustelle und erhob New Sarum zur Marktstadt. 1226 wurde William Longespée, 3. Earl of Salisbury, ein unehelicher Sohn des englischen Königs Heinrich II. Plantagenet in der Kapelle beigesetzt. Die Liegefigur seines Grabes war überhaupt die erste, die in der Kathedrale beigesetzt wurde und die erste, die einen Ritter in vollständiger Rüstung darstellte. Kurz danach erfolgte auch die Überführung der drei Vorgängerbischöfe, darunter Osmund von Sées. 1228 wechselte Richard Poore nach Durham, jedoch ging der Bau auch unter dem neuen Bischof Robert of Bingham weiter. Unter seiner Leitung entstand 1236 das Chorgestühl. Er ließ das Dach der Choranlage und eventuell des Westquerhauses mit Blei bedecken und Glasfenster einsetzen. In den 1240er Jahren entstand das Langhaus.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kathedrale_von_Salisbury

    William heiratete Ela (Isabel) of Salisbury, 3. Countess of Salisbury in 1196. Ela (Tochter von William of Salisbury (FitzPatrick), 2. Earl of Salisbury und Aliénor (Eleonore) de Vitré) wurde geboren in cir 1190; gestorben am 24 Aug 1261 in Lacock Abbey. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 703. Ela of Salisbury (Longespée)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1298.

  96. 431.  Graf Diepold von LechsgemündGraf Diepold von Lechsgemünd Graphische Anzeige der Nachkommen (259.Luitkart11, 157.Adelajda10, 100.Judith9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1 Jul cir 1193.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_von_Lechsgemünd-Graisbach

    Grafschaft von Lechsgemünd-Graisbach

    Die Grafen von Lechsgemünd waren ein mächtiges fränkisch-bayerisches Adelsgeschlecht im Mittelalter, das seinen Sitz ursprünglich in Marxheim hatte. Sie regierten von ihrer in der Nähe der Lechmündung gelegenen Burg Lechsend (Lechsgemünd) aus den Sualafeldgau, dessen Kerngebiet die heutige Gemeinde Marxheim war.

    Geschichte der Grafenfamilie
    Begründet wurde das Geschlecht im 11. Jahrhundert durch Kuno I. († 1092), der selbst Sohn von Heinrich II., des Grafen an der Pegnitz, war.[1] Kuno hatte jedoch noch nicht die Gaugrafenwürde inne.

    Die Grafen von Lechsgemünd waren die ganze Familiengeschichte über treue Anhänger der Stauferkaiser. Spätestens seit 1035, als ein gewisser Liutger (Leodegar) von Lechsgemünd erstmals urkundlich als Gaugraf erwähnt wurde, verwalteten sie den Sualafeldgau. Dieser stiftete 1035 das Kloster St. Walburg in Eichstätt.[2]

    Auf dem Höhepunkt ihrer Macht waren die Grafen im 11. und 12. Jahrhundert, als sie nicht nur über den Sualafeldgau, sondern auch über Besitzungen im Alpenraum verfügten. Diese Besitzungen brachte vermutlich Gräfin Willibirg von Treffen (aus dem Geschlecht der Grafen von Veringen) in die Ehe mit Heinrich von Lechsgemünd ein.[3] Im 12. Jahrhundert verwalteten die Grafen von Lechsgemünd außerdem den Oberpinzgau als Lehen vom Herzogtum Bayern und gründeten in dieser Zeit auch das Schloss Mittersill. Zeitweise hatten die Grafen auch das Bischofsamt in Eichstätt inne. 1133 wurde das Kloster Kaisheim von Graf Heinrich I. von Lechsgemünd gegründet.

    1240/41 gründete Berchtold von Lechsgemünd in Niederschönenfeld das Zisterzienserinnenkloster, in dem sich heute eine Justizvollzugsanstalt befindet. 1248 ließ er an der Marxheimer Donaubrücke eine Zollstation errichten. Die Regensburger Kaufleute waren jedoch nicht mit den Zollgebühren einverstanden und ließen die Burg zerstören, worauf die Grafenfamilie ins benachbarte Graisbach umzog. Die Marxheimer Burganlage wurde nicht wieder aufgebaut. Seit dieser Zeit nannten sie sich Grafen von Lechsgemünd-Graisbach. 1327 starb der letzte männliche Nachkomme des Hauses Lechsgemünd mit Gebhard III. von Graisbach als Bischof von Eichstätt. 1342 fiel der gesamte Besitz der Grafen von Lechsgemünd an die Wittelsbacher.

    Erbschenken von Graisbach waren aufgrund der Verlehnung des Amtes durch die Pfalzgrafen bei Rhein seit 1753 die Freiherren von Hacke. Ihr Amtsgut war das in der Grafschaft gelegene Schweinspoint, das 1629 zur Herrschaft erhoben worden war.

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Familie/Ehepartner: Agathe von Teck (von Öttingen ?). [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 704. Graf Berthold I von Graisbach (von Lechsgemünd)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in spätestens 1253.

  97. 432.  Heinrich IV. von Lechsgemünd Graphische Anzeige der Nachkommen (259.Luitkart11, 157.Adelajda10, 100.Judith9, 67.Heinrich8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Familie/Ehepartner: Willibirg von Treffen. [Familienblatt] [Familientafel]


  98. 433.  Gertrud (Gertraud) von Sachsen (von Süpplingenburg)Gertrud (Gertraud) von Sachsen (von Süpplingenburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (264.Richenza11, 159.Gertrud10, 101.Ekbert9, 69.Liudolf8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 18 Apr 1115; gestorben am 18 Apr 1143; wurde beigesetzt in Grablege der Babenberger im Kapitelsaal des Stiftes Heiligenkreuz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Starb bei der Geburt des ersten Kindes mit Heinrich II.

    Notizen:

    Gertrud und Heinrich der Stolze hatten einen Sohn.

    Gertrud und Heinrich II. hatten eine Tochter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gertrud_von_Sachsen

    Gertrud (auch Gertraud von Süpplingenburg oder von Supplinburg genannt;* 18. April 1115; † 18. April 1143) war das einzige Kind des Kaisers Lothar III. (Lothar von Süpplingenburg), Herzog von Sachsen, und der Richenza von Northeim.

    Sie heiratete am 29. Mai 1127 auf dem Gunzenle den Welfen Heinrich den Stolzen, der seit 1126 Herzog von Bayern war und nach dem Tod seines Schwiegervaters auch Herzog von Sachsen wurde. Heinrich und Gertrud sind die Eltern des Sachsen- und Bayernherzogs Heinrich der Löwe.
    Nach Heinrichs Tod 1139 heiratete Gertrud am 1. Mai 1142 in zweiter Ehe Heinrich II. Jasomirgott, den Markgrafen von Österreich († 1177). Sie starb am 18. April 1143 bei der Geburt des ersten Kindes.
    Begraben wurde sie in der Grablege der Babenberger im Kapitelsaal des Stiftes Heiligenkreuz.


    Literatur
    • Heinrich von Zeißberg: Gertrud. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 9, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 70.
    Weblinks
     Commons: Gertrud of Supplinburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Gertrud heiratete Herzog Heinrich II. von Österreich, Jasomirgott am 1 Mai 1142. Heinrich (Sohn von Leopold III. von Österreich (Babenberger), der Heilige und Prinzessin Agnes von Deutschland (von Waiblingen)) wurde geboren in 1107; gestorben am 13 Jan 1177 in Wien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Gertrud heiratete Heinrich Welf (von Bayern), der Stolze am 29 Mai 1127 in Gunzelnle. Heinrich (Sohn von Herzog Heinrich IX. von Bayern (Welfen), der Schwarze und Wulfhild von Sachsen) wurde geboren am 1102 oder 1108; gestorben am 20 Okt 1139 in Stitskirche St. Servatius, Quedlinburg. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 705. Herzog Heinrich von Sachsen (von Bayern) (Welfen), der Löwe  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1129 / 1130; gestorben am 6 Aug 1195 in Braunschweig; wurde beigesetzt in Braunschweiger Dom (Blasius-Kirche), Braunschweig.

  99. 434.  Sophie von Salm (von Rheineck)Sophie von Salm (von Rheineck) Graphische Anzeige der Nachkommen (265.Gertrud11, 159.Gertrud10, 101.Ekbert9, 69.Liudolf8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1115; gestorben am 20/26 Sep 1176.

    Notizen:

    Name:
    Erbin von Bentheim

    Gestorben:
    Sie starb auf einer Pilgerreise ins Heilige Land.

    Familie/Ehepartner: Dietrich VI. von Holland (Gerulfinger). Dietrich (Sohn von Graf Florens II. von Holland (Gerulfinger), der Dicke und Petronilla (Gertrud) von Oberlothringen (Billunger)) wurde geboren in cir 1110; gestorben am 6 Aug 1157. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 706. Florens III. von Holland (Gerulfinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1138; gestorben am 1 Aug 1190 in Antiochia.
    2. 707. Graf Otto I. von Bentheim-Holland  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1145; gestorben in cir 1208.

  100. 435.  Beatrix von RheineckBeatrix von Rheineck Graphische Anzeige der Nachkommen (265.Gertrud11, 159.Gertrud10, 101.Ekbert9, 69.Liudolf8, 43.Gisela7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Familie/Ehepartner: Graf Wilbrand I. (Wulbrand) von Loccum-Hallermund. Wilbrand (Sohn von Graf Burchard I. von Loccum) wurde geboren in cir 1120; gestorben in 1167. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 708. Adelheid von Loccum-Hallermund  Graphische Anzeige der Nachkommen

  101. 436.  Mathilde von Andechs (von Diessen) Graphische Anzeige der Nachkommen (266.Kunigunde11, 161.Wilibirg10, 106.Ottokar9, 71.Willibirg8, 44.Beatrix7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

  102. 437.  Euphemia von Andechs (von Diessen) Graphische Anzeige der Nachkommen (266.Kunigunde11, 161.Wilibirg10, 106.Ottokar9, 71.Willibirg8, 44.Beatrix7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

  103. 438.  Kunigunde von Andechs (von Diessen) Graphische Anzeige der Nachkommen (266.Kunigunde11, 161.Wilibirg10, 106.Ottokar9, 71.Willibirg8, 44.Beatrix7, 22.Gerberga6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

  104. 439.  Johann I. (Jean) von Eu (Rolloniden)Johann I. (Jean) von Eu (Rolloniden) Graphische Anzeige der Nachkommen (267.Marguerite11, 163.Wilhelm10, 107.Stephan9, 73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1140; gestorben am 26 Jun 1170 in Foucarmont; wurde beigesetzt in Foucarmont.

    Familie/Ehepartner: Alice (Adelise) d'Aubigny. Alice (Tochter von Earl William d’Aubigny, 1. Earl of Arundel und Adelheid von Löwen) wurde geboren in 1141; gestorben am 11 Sep 1188; wurde beigesetzt in Foucarmont. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 709. Graf Heinrich II. (Henri) von Eu (Rolloniden)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 16/17 Jul 1190/91; wurde beigesetzt in Foucarmont.

  105. 440.  Herr Gilon III. von Sully (von Blois)Herr Gilon III. von Sully (von Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (268.Archambaud11, 163.Wilhelm10, 107.Stephan9, 73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1133; gestorben in 1193.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1164 bis 1193, Herrschaft, Herzogtum Sully; Herr von Sully -Haus Blois-

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Die Herrschaft Sully (ab 1606 Herzogtum Sully) war ein Gebiet in der französischen Provinz Orléanais um die Gemeinde Sully-sur-Loire. Sie bestand aus den Kastellaneien Sully, Saint-Gondon und Sennely.
    Die Herren von Sully sind seit dem 10. Jahrhundert bezeugt. Die erste Dynastie erlosch Anfang des 12. Jahrhunderts, das Erbe trat eine Linie des Hauses Blois an. Anfang des 15. Jahrhunderts erlosch auch diese Familie, das Erbe ging jetzt das Haus La Trémoille an. Wiederum zwei Jahrhunderte später wurde Sully an Maximilien de Béthune, Marquis de Rosny verkauft, der 1606 zum Herzog von Sully ernannt wurde. Der letzte Herzog starb 1807.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Sully

    Gilon heiratete Luce de Charenton-du-Cher in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 710. Archambaud IV. von Sully (von Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 23 Aug 1240 in Sully.

  106. 441.  Graf Heinrich II. von Champagne (Blois)Graf Heinrich II. von Champagne (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (269.Heinrich11, 164.Theobald10, 107.Stephan9, 73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 29 Jul 1166; gestorben am 10 Sep 1197 in Akkon; wurde beigesetzt in Akkon.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab 1181, Grafschaft Champagne; Graf der Champagne
    • Titel (genauer): ab 1192, Königreich Jerusalem; König von Jerusalem durch Heirat (Haus Blois)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_II._(Champagne) (Sep 2023)

    Heinrich war etwa 15 Jahre alt, als sein Vater starb. Seine Mutter übernahm bis 1187 die Regentschaft. Den Vorschlag seiner Mutter, eine Tochter des Grafen Balduin V. von Hennegau zu heiraten schlug er aus, um sich 1189 mit der zwei Jahre alten Ermesinde von Luxemburg zu verloben. Ein Erbgang in Luxemburg scheiterte jedoch, trotz anfänglicher Erfolge, an der Ablehnung Kaiser Friedrich I. Barbarossas und der Inkonsequenz Heinrichs. Das Verlöbnis mit Ermesinde löste er bald wieder auf.

    1190 nahm Heinrich das Kreuz, um mit seinem Onkel und König Philipp II. auf den dritten Kreuzzug zu gehen. Seine Vasallen schwor er im Mai 1190 in Sezanne auf seinen jüngeren Bruder Theobald III. als Nachfolger ein, falls er nicht aus dem heiligen Land zurückkehren sollte. Er führte eine Vorausabteilung der Kreuzritter und erreichte schon im Sommer 1190 das Heilige Land. Dort übernahm er bis zum Eintreffen der Könige von Frankreich und England den Oberbefehl bei der Belagerung von Akkon.

    Er war ein Neffe des englischen Königs Richard Löwenherz und trug während des gesamten Kreuzzugs zur Verständigung zwischen den französischen und englischen Kreuzfahrern bei.

    Nachdem der König von Jerusalem, Konrad von Montferrat am 28. April 1192 in Tyros von Assassinen ermordet worden war, wurde Heinrich von seinem Onkel Richard Löwenherz in aller Eile zur Ehe mit der Witwe des Königs, Isabella, gedrängt, womit er zum neuen König Jerusalems aus dem Recht seiner Frau wurde. Isabella war zu dem Zeitpunkt hochschwanger. Imad ad-Din al-Isfahani, ein islamischer Chronist, der die Hochzeit besuchte, schrieb deshalb:

    Heinrich von Champagne heiratete des Markgrafen Frau in der gleichen Nacht, mit der Behauptung, er habe das erste Recht auf die Frau des toten Mannes. Sie war schwanger, was ihn nicht davon abhielt, sich mit ihr zu vereinigen, etwas, was sogar noch ekelhafter war als die Verbindung des Fleisches. Ich fragte einen ihrer Höflinge, wem die Vaterschaft zugesprochen würde und er sagte: 'Es wird das Kind der Königin.' Ihr seht die Zügellosigkeit dieser verdorbenen Ungläubigen.
    Die Hochzeit fand acht Tage nach dem Mord statt, allerdings sollte Heinrich auf den Königstitel verzichten, er nannte sich lediglich „Herr von Jerusalem“. Er arrangierte sich mit Amalrich von Lusignan, dem Bruder des ehemaligen Königs Guido von Lusignan, dem er 1194 das Amt eines Konstablers von Jerusalem nahm und es an Johann von Ibelin, den Halbbruder seiner Frau, vergab. Weiterhin verdrängte er die Pisaner vom Festland und stand mit dem Klerus wegen der Investitur des Patriarchenamts von Jerusalem in Konflikt, wobei er 1194 nachgeben musste.

    Geburt:
    Ältester Sohn des Grafen Heinrich I. von Champagne und der Prinzessin Marie, einer Tochter König Ludwigs VII. von Frankreich und der Eleonore von Aquitanien.

    Titel (genauer):
    Das Jerusalemer Königtum wurde nach Heinrichs Tod von seiner Witwe und deren vierten Ehemann, Amalrich von Lusignan weitergeführt, nach deren Tod durch seine Stieftochter Maria von Montferrat.

    Gestorben:
    Heinrich starb unter mysteriösen Umständen, nachdem er aus dem Fenster eines Turms in Akkon gestürzt war.

    Begraben:
    Er wurde in der Heiligen Kreuzkirche in Akkon beigesetzt.

    Heinrich heiratete Königin Isabella I. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) am 6 Mai 1192. Isabella (Tochter von Amalrich I. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) und Königin Maria von Jerusalem (Komnenen)) wurde geboren in 1170; gestorben in 1205/1208. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 711. Alice (Alix) von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1196; gestorben in 1246.

  107. 442.  Graf Theobald III. von Champagne (Blois)Graf Theobald III. von Champagne (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (269.Heinrich11, 164.Theobald10, 107.Stephan9, 73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 13 Mai 1179 in Troyes; gestorben am 24 Mai 1201 in Troyes; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Étienne in Troyes.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Typhus
    • Titel (genauer): Graf von Champagne (seit 1197)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Theobald_III._(Champagne) (Okt 2017)

    Theobald III. (franz.: Thibaut; * 13. Mai 1179 in Troyes; † 24. Mai 1201 ebenda) war seit 1197 ein Graf von Champagne aus dem Haus Blois. Er war der jüngere Sohn des Grafen Heinrich I. von Champagne und Marie, der Tochter König Ludwigs VII. von Frankreich.

    Theobald folgte seinem älteren Bruder Heinrich II. als Graf von Champagne, als dieser 1197 im Königreich Jerusalem gestorben war. Dabei wurden eventuelle Erbrechte der in Palästina geborenen Töchter Heinrichs ignoriert. Zunächst führte Theobalds Mutter für ihn die Regentschaft, die er nach ihrem Tod 1198 selber übernahm. Im April dieses Jahres leistete er seinem Onkel König Philipp II. den Lehnseid und wurde damit auch als rechtmäßiger Graf anerkannt.[1]
    Ebenfalls im gleichen Jahr rief Papst Innozenz III. zu einem vierten Kreuzzug auf, der in den Orient gegen die Muslime gerichtet werden sollte. Anfangs gab es unter dem französischen Adel wenig Begeisterung für einen weiteren Zug nach Jerusalem, aber als im November 1199 auf einem Turnier an Theobalds Hof zu Écry der Prediger Fulko von Neuilly auftrat, nahmen viele von ihnen das Kreuz und wählten Theobald zu ihrem Anführer. Ihm schlossen sich weiterhin sein Vetter, Graf Ludwig von Blois, und Graf Balduin IX. von Flandern an. Die drei Grafen beschlossen, je zwei Abgesandte (u. a. Gottfried von Villehardouin und Conon de Béthune) nach Italien zu entsenden, die dort einen geeigneten Hafen suchen sollten, der bereit war, für eine Überfahrt des Kreuzfahrerheeres in das Heilige Land zu sorgen.
    Bevor der Zug begann starb Theobald in seiner Residenz zu Troyes an Typhus. Gemäß seinem letzten Willen wurde er im Gewand eines Kreuzfahrers in der Kirche Saint-Étienne in Troyes bestattet. Die Führung des Kreuzzuges wurde an den Markgrafen Bonifatius von Montferrat übertragen, nicht ohne Zutun von Theobalds Marschall Gottfried von Villehardouin.

    Begraben:
    im Gewand eines Kreuzfahrers

    Theobald heiratete Gräfin Blanka von Navarra in 1195 in Chartres. Blanka (Tochter von König Sancho VI. von Navarra, der Weise und Sancha von Kastilien) gestorben in 1229. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 712. Graf Theobald I. von Champagne (von Navarra), der Sänger  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 30 Mai 1201; gestorben am 8 Jul 1253 in Pamplona.

  108. 443.  Kaiserin Marie von Champagne (Blois)Kaiserin Marie von Champagne (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (269.Heinrich11, 164.Theobald10, 107.Stephan9, 73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1174; gestorben am 29 Aug 1204 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Flandern; Gräfin von Flandern
    • Titel (genauer): Lateinisches Kaiserreich; Lateinische Kaiserin von Konstantinopel (Haus Blois)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Marie_von_Champagne_(Kaiserin)

    Marie von Champagne (* um 1174; † 29. August 1204 in Akkon) war eine Gräfin von Flandern und lateinische Kaiserin von Konstantinopel aus dem Haus Blois.
    Sie war eine Tochter des Grafen Heinrich I. von Champagne und der Marie de France, einer Tochter des Königs Ludwigs VII. von Frankreich und der Eleonore von Aquitanien.
    Sie heiratete am 6. Januar 1186 den Grafen Balduin IX. von Flandern und Hennegau.

    Vierter Kreuzzug
    Ebenso wie ihr Mann nahm Maria am Vierten Kreuzzug teil. Sie reiste aber nicht im Gefolge ihres Mannes, sondern begab sich nach Marseille, wo bereits eine flämische Flotte unter Johann von Nesle vor Anker lag. Mit ihr reiste sie direkt in das Heilige Land, das sie im Frühjahr 1203 erreichte.
    Dort huldigte ihr 1204 in Akkon überraschend der Fürst Bohemund IV. von Antiochia als seiner neuen Lehnsherrin. Maria und ihre Begleiter waren noch nicht darüber in Kenntnis gesetzt worden, dass ihr Ehemann nach der Eroberung Konstantinopels im Mai 1204 zum neuen Lateinischen Kaiser des Ostreiches gewählt worden war. Der Fürst von Antiochia erkannte ihn als seinen neuen Oberherrn an, weshalb er der frischgebackenen Kaiserin Maria, stellvertretend für ihren Mann, gehuldigt hatte. Diese Handlung Bohemunds hatte allerdings für das lateinische Kaiserreich keine größere Bedeutung. Es war vor allem eine Demonstration der Unabhängigkeit des Fürsten gegenüber dem Papst, der in den vorhergegangenen Jahren versuchte hatte, seinen Oberhoheitsanspruch auf Antiochia geltend zu machen.
    Maria selbst starb nach dieser Episode nach kurzer Krankheit, ohne je ihr Kaiserreich betreten zu haben.



    Quelle
    • Gottfried von Villehardouin: Histoire de la conquête de Constantinople
    Literatur
    • Steven Runciman: A History of the Crusades (Geschichte der Kreuzzüge), Band 3 (1954)

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft ging aus dem alten römischen pagus Flandrensis hervor, welches seit der fränkischen Reichsteilung von Verdun 843 dem westfränkischen Reich angehörte. Wohl im Jahr 864 belieh der westfränkische König Karl der Kahle seinen Schwiegersohn Balduin I. Eisenarm mit dem pagus aus dem sich im Verlauf des Mittelalters die Grafschaft Flandern herausbildete. Über das Mittelalter hinweg gehörte die Grafschaft Frankreich an, bis sie 1525 an das Heilige Römische Reich abgetreten wurde. 1801 wurde die historische Provinz Flandern erneut Frankreich zugesprochen, 1815 dem Vereinigten Königreich der Niederlande. Seit 1830 gehört die dem Königreich Belgien an.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Flandern

    Titel (genauer):
    Das Lateinische Kaiserreich (offiziell Imperium Romaniae, deutsch Kaiserreich Romanien) ist das 1204 von Kreuzfahrern („Franken“) und Venezianern infolge des Vierten Kreuzzugs installierte Reich, das im Wesentlichen das Gebiet um Konstantinopel sowie Teile Thrakiens, Bithyniens und Nordwest-Kleinasiens umfasste. Das als Lehnsverband konstituierte Reich bestand bis 1261.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Lateinisches_Kaiserreich

    Gestorben:
    Maria starb nach kurzer Krankheit, ohne je ihr Kaiserreich betreten zu haben.

    Marie heiratete Kaiser Balduin I. von Konstantinopel (von Hennegau) am 6 Jan 1186. Balduin (Sohn von Balduin V. von Hennegau und Gräfin Margarete I. von Elsass (von Flandern)) wurde geboren in Jul 1171 in Valenciennes, Frankreich; gestorben in nach 20.7.1205 in Tarnowo, Bulgarien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 713. Gräfin Johanna von Flandern (von Konstantinopel)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1200; gestorben am 5 Dez 1244 in Marquette-lez-Lille; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei von Marquette.
    2. 714. Gräfin Margarethe I. von Hennegau (II. von Flandern), die Schwarze  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1202; gestorben in 1280; wurde beigesetzt in Abtei Flines.

  109. 444.  Alix (Adelheid) von BurgundAlix (Adelheid) von Burgund Graphische Anzeige der Nachkommen (270.Marie11, 164.Theobald10, 107.Stephan9, 73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Familie/Ehepartner: Archambault (VIII.) von Bourbon. Archambault (Sohn von Herr Archambault VII. von Bourbon und Agnes von Savoyen) wurde geboren am 29 Jun 1140; gestorben am 26 Jul 1169. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 715. Mathilde I. von Bourbon  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 1165 und 1169; gestorben am 18 Jun 1228.

  110. 445.  Herzog Hugo III. von BurgundHerzog Hugo III. von Burgund Graphische Anzeige der Nachkommen (270.Marie11, 164.Theobald10, 107.Stephan9, 73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1148; gestorben am 25 Aug 1192 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Burgund, Dauphin von Viennois durch Heirat

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_III._(Burgund)

    Hugo III. (frz. Hugues III, * wohl 1148; † 25. August 1192 in Akkon) war ein Herzog von Burgund und durch Ehe ein Dauphin von Viennois aus der Dynastie der Kapetinger (Haus Burgund).
    Er war der älteste Sohn des Herzogs Odo II. von Burgund und der Marie, einer Tochter des Grafen Theobald IV./II. von Blois-Champagne. Da Hugo beim Tod des Vaters im Jahr 1162 noch unmündig war, übernahm seine Mutter zunächst die Vormundschaftsregierung.

    Leben
    Hugo übernahm um 1165 persönlich die Regentschaft in Burgund und verfolgte eine Politik zur Stärkung seiner herzoglichen Gewalt. So unterstützte er 1166 König Ludwig VII. von Frankreich im Kampf gegen den rebellischen Grafen von Chalon und erhieielt dafür eine Hälfte der Grafschaft Chalon übertragen.[1] Seinen Onkel Graf Stephan I. von Sancerre begleitete er 1171 auf eine Pilgerreise ins Heilige Land.[2] Nach seiner Rückkehr nach Frankreich kämpfte er gegen den Grafen von Nevers, den er am 30. April 1174 in einer Schlacht bei Beaune besiegte und gefangen nahm. Als Bedingung für seine Freiheit musste der Graf gegenüber Hugo den Lehnseid ablegen.[3] Im Jahr 1177 übernahm Hugo die Vormundschaft über den mit ihm verwandten aber uunmündigen Herrn von Issoudun und dehnte seinen Einfluss damit bis in das Berry aus.[4] Im Frühjahr 1183 unterstützte er die Revolte des „jungen Königs“ Heinrich gegen dessen Vater, König Heinrich II. von England, zog sich aber nach dem schnellen Tod des jungen Heinrich nach Burgund zurück.
    Weil er die Lehnsherrschaft auf die Burg von Vergy beanspruchte, die in der Nähe des heutigen Reulle-Vergy gelegen war, nahm Hugo gegen Jahresbeginn 1184 deren Belagerung auf und riegelte sie mit vier Belagerungsringen ab. Der Herr von Vergy steellte sich umgehend unter den Schutz der Krone und konnte noch rechtzeitig eine Nachricht an König Philipp II. August absenden, der nun seinerseits mit einem Heer vor Vergy zog. Nachdem die königlichen Truppen die vier Belagerungsringe überwundeen hatten, sah sich Hugo zum Abbruch der Belagerung und zum Rückzug genötigt. Beschwerden des burgundischen Klerus ob der drückenden Herrschaft Hugos veranlassten den König auch für die folgenden Jahre zu kriegerischen Aktionen gegen ihn.[5] Weil er sich weigerte, 30.000 Pariser Pfund als Schadensersatz an den burgundischen Klerus zu zahlen, marschierte König Philipp II. noch 1184 ein zweites Mal in Burgund ein und belagerte die Burg von Châtillon-sur-Seine, die von Hugos Sohn verteidigt wurde. Nach einem dreiwöchigen und verlustreichen Kampf mussten die Verteidiger sich ergeben, worauf Hugo mit dem König einen Frieden schloss, indem ihm die Schadensersatzzahlung erlassen wurde.[6]

    Dritter Kreuzzug
    Gemeinsam mit König Philipp II. August, König Heinrich II. von England, dessen Sohn Richard Löwenherz und mehreren Rittern Frankreichs nahm Hugo am 13. Januar 1188 bei Gisors das Kreuz zum dritten Kreuzzug.[7] Der Aufbruch zu diesem Unternehmen verzögerte sich allerdings aufgrund der gegenseitigen Rivalitäten dieser drei Herrscher, bei deren Beilegung Hugo und der Erzbischof Wilhelm von Reims im Juli 1189 in Saumur beim englischen König erfolgreich vermittelten.[8] Kurz nach dem Friedensschluss starb König Heinrich II. von England, worauf nun dessen Sohn Richard Löwenherz die Führung der englischen Kreuzritter übernahm. Auf Sizilien wirkte Hugo 1190 erneut vermittelnd zwischen Löwenherz und König Tankred betreffs der Auszahlung des Wittum der Johanna, wovon er sogleich mehrere Unzen Gold als Weihnachtsgeschenk von Löwenherz erhielt.[9]
    Als König Philipp II. August nach der Belagerung von Akkon im Juli 1191 zurück nach Frankreich abreiste, übertrug er Hugo die Führung der im heiligen Land zurückgebliebenen französischen Kreuzritter.[10] Im Konflikt um das Königtum in Jerusalem unterstützte er den in Tyros regierenden Konrad von Montferrat, erkannte aber die Führerschaft von Richard Löwenherz über den weiteren Kreuzzug an.[11] In Reaktion auf die Enthauptung christlicher Gefangener durch Saladin beschlossen die beiden ihrerseits die Exekution ihrer Gefangenen am 20. August 1191.[12] Als Anführer der dritten Schlachtreihe zeichnete sich Hugo in der Schlacht von Arsuf besonders aus, auch wenn er dabei in schwere Bedrängnis geraten war.[13]
    Im Dezember 1191 überwarf sich Hugo mit Richard Löwenherz, nachdem dieser den Vormarsch auf Jerusalem abgebrochen und sich geweigert hatte, die französischen Ritter an den Lösegeldern zu beteiligen, die ihnen die Gefangenen der Belagerung von Akkon eingebracht hatten. In Askalon setzte sich Hugo vom Kreuzzugsheer ab und zog nach Akkon.[14] Von dort befahl er anschließend die etwa 700 französischen Ritter zu sich, die sich noch im Heer aufhielten, womit er Richards Kampfkraft gegen Saladin erheblich schwächte.[15] Der im April 1192 nach der Ermordung des Markgrafen von Montferrat zum neuen König Jerusalems aufgestiegene Heinrich von Champagne konnte ihn aber wieder mit Löwenherz versöhnen und gemeinsam unternahm man einen zweiten Anlauf auf die heilige Stadt, der bis zur Eroberung von Beit Nabu (Betenoble) führte.[16] Hier entschloss sich Richard Löwenherz erneut zum Abbruch der Offensive, da ihm eine Belagerung Jerusalems nicht erfolgversprechend erschien. Darauf brach Hugo im Juni 1192 erneut mit dem englischen König und setzte sich mit seinen französischen Rittern wieder Richtung Akkon ab. Nicht ohne dabei noch einen Spottvers auf Löwenherz zu dichten, der so abstoßend gewesen sein soll, dass sich der Autor des Itinerarium Regis Ricardi weigerte, ihn wortwörtlich wiederzugeben.[17] Der englische Chronist Roger von Hoveden wiederum machte Hugo für die Unterlassung eines Angriffs auf Jerusalem verantwortlich, weil er mit seinem Abzug den von Richard Löwenherz gefassten Plan dazu sabotiert habe.[18] Roger von Wendover behauptete gar, Hugo habe sich von Saladin für seinen Abzug bestechen lassen.[19] Jedenfalls handelte Löwenherz im Gegenzug bei seinem später mit Saladin ausgehandelten Frieden ein Pilgerverbot nach Jerusalem für alle Franzosen aus, während seine Ritter das heilige Grab besuchen durften.[20]
    Hugo III. von Burgund starb im August 1192 in Akkon an einer Krankheit, sein Leichnam wurde zur Beerdigung in die Abtei von Cîteaux überführt.[21]

    Ehen
    In erster Ehe heiratete Hugo III. 1165 Alix (* 1145; † 1200), Tochter des Herzogs Matthäus I. von Lothringen und der Bertha von Schwaben.

    Hugo verstieß Alix 1183 und schloss im gleichen Jahr noch seine zweite Ehe mit Beatrix von Albon (* 1161; † 1228), Dauphine von Viennois, Erbtochter des Dauphins Guigues V. und der Beatrix von Montferrat.



    Quellen
    • Itinerarium peregrinorum et gesta regis Ricardi, hrsg. von William Stubbs: Chronicles and Memorials of the Reign of Richard I, in: Rolls Series 38 (1864), Vol. 1 („Itinerarium“)
    • Gesta Regis Henrici Secundis et Gesta Regis Ricardi Benedicti abbatis, hrsg. von William Stubbs in: Rolls Series 49 (1867), Vol. 2 („Gesta“)
    • Roger von Hoveden, Chronica magistri Rogeri de Houedene, hrsg. von William Stubbs in: Rolls Series 51 (1870), Vol. 3 („Chronica“)
    • L’Estoire de Eracles empereur, in: Recueil des historiens des croisades (RHC) (1859), Historiens Occidentaux II („Eracles“)
    • Rigord, Gesta Philippi Augusti, hrsg. von Léopold Delisle in: Recueil des Historiens des Gaules et de la France (RHGF) 17 (1878), S. 4–62 („Gesta Philippi“)
    • Roger von Wendover, Flores Historiarum, hrsg. von J. A. Giles: Roger of Wendower’s Flowers of History (1849), Vol. 2 („Flores Historiarum“)
    Einzelnachweise
    1 Suger von Saint-Denis, Historia gloriosi regis Ludovici VII filii Ludovici Grossi, in: RHGF 12 (1877), S. 131
    2 Wilhelm von Tyrus, Historia Rerum in partibus transmarinis gestarum. XX, §25, In: RHC (1844), Historiens occidentaux II, S. 988.
    3 Zum Friedensvertrag zwischen Burgund und Nevers siehe Jean Dumont: Corps universel diplomatique du droit des gens, contenant un recueil des traitez d'alliance, de paix, de trève, de neutralité, de commerce, etc., qui ont été faits en Europe,epuis le règne de l'empereur Charlemagne jusques à présent I (1726), Nr. CLVII, S. 90.
    4 Robert von Torigni, Chronicorum, hrsg. von Léopold Delisle (1873), Vol. 2, S. 69
    5 Gesta Philippi, S. 15; Die Chronologia Roberti Altissiodorensis (RHGF 18, S. 252) datiert die Befreiung von Vergy durch König Philipp II. in das Jahr 1186.
    6 Gesta Philippi, S. 16
    7 Gesta Philippi, S. 25
    8 Gesta, S. 69
    9 Itinerarium Lib. II, Cap. XVIII, S. 166; Gesta Philippi, S. 31
    10 Gesta, S. 185; Chronica, S. 123; Eracles Liv. 26, Cap. V, S. 180–181; Gesta Philippi, S. 36
    11 Gesta, S. 186–187; Itinerarium Lib. III, Cap. XXIII, S. 239
    12 Gesta, S. 189; Chronica, S. 127
    13 Gesta, S. 192; Chronica, S. 129; Itinerarium Lib. IV, Cap. XVII, S. 261
    14 Chronica, S. 175; Itinerarium Lib. V, Cap. III und IX, S. 311 und 320–321
    15 Itinerarium Lib. V, Cap. XIII–XIV, S. 325–327
    16 Chronica, S. 181–182
    17 Itinerarium Lib. VI, Cap. VIII, S. 394–396; Eracles Liv. 26, Cap. VIII, S. 185–186
    18 Chronica, S. 182–183
    19 Flores Historiarum, S. 116–117
    20 Itinerarium Lib. VI, Cap. XXX, S. 431–432
    21 Zum Sterbeort Akkon siehe Gesta, S. 150; Chronica, S. 184, Flores Historiarum, S. 118 und Eracles Liv. 26, Cap. IX, S. 187
    Weblinks
    • Hugues de Bourgogne bei fmg.ac (englisch)

    Hugo heiratete Alix von Lothringen in 1165. Alix (Tochter von Herzog Matthäus I. von Lothringen und Bertha von Schwaben) wurde geboren in 1165; gestorben in 1200. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 716. Herzog Odo III. von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1166; gestorben am 6 Jul 1218 in Lyon.
    2. 717. Herr Alexander (Alexandre) von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1170; gestorben am 6 Sep 1205.

    Hugo heiratete Gräfin Béatrice (Beatrix) von Albon in 1184. Béatrice (Tochter von Graf Guigues V. von Albon und Beatrice von Montferrat) wurde geboren in 1161; gestorben am 16 Dez 1228 in Château féodal de Vizille. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 718. Mathilde (Mahaut) von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1190; gestorben am 26 Mrz 1242.
    2. 719. Anne (Marguerite) von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1192; gestorben in 1243.

  111. 446.  Gräfin Margarete von BloisGräfin Margarete von Blois Graphische Anzeige der Nachkommen (271.Theobald11, 164.Theobald10, 107.Stephan9, 73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1170; gestorben am 12 Jul 1230 in Besançon, FR; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Etienne, Besançon dann Kirche Saint-Jean.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Burgund; Pfalzgräfin von Burgund durch Heirat
    • Titel (genauer): Grafschaft Dunois; Titulierte noch als Gräfin von Châteaudun. Ihr Enkel Jean I., Graf von Blois, führte bereits den Titel Graf von Dunois.
    • Titel (genauer): 1218 bis 1230, Grafschaft Blois; Gräfin von Blois (Haus Blois)

    Notizen:

    Margarete hatte mit Otto I. zwei Kinder.
    Margarete hatte mit Walter II. drei Kinder

    https://de.wikipedia.org/wiki/Margarete_von_Blois

    Margarete von Blois (französisch Marguerite de Blois; * um 1170;[1] † 12. Juli 1230 in Besançon) war durch Heirat Pfalzgräfin von Burgund und ab 1218 Gräfin von Blois und Châteaudun.

    Leben
    Margarete kam als zweites Kind und erste Tochter des Grafen Theobald V. von Blois und seiner zweiten Frau Alix von Frankreich zur Welt. Durch Ihre Mutter, einer Tochter Ludwigs VII., war sie die Nichte des französischen Königs Philipp II.
    Sie heiratete in erster Ehe um 1183 Hugues III. d’Oisy, Kastellan von Cambrai und wurde seine dritte Frau.[2] Nach seinem Tod im August 1189 ging sie um 1190 eine zweite Ehe mit Otto von Hohenstaufen, dem vierten Sohn des Kaisers Friedrich Barbarossa, ein, der seit 1189 Pfalzgraf von Burgund war. Aus dieser Verbindung gingen zwei gemeinsame Kinder hervor:[3]
    • Johanna (* um 1191; † 1205/08), in Besançon (Kirche Saint-Etienne) begraben
    • Beatrix (* um 1193 † 7. Mai 1231), Erbin der Pfalzgrafschaft Burgund, begraben im Kloster Langheim; ∞ 21. Mai 1208 in Bamberg Otto I. von Andechs, ab 1205 Herzog von Meranien, ab 1211 als Otto II. Pfalzgraf von Burgund, ab 1228/1230 Markgrafon Istrien
    Der Tod Ottos von Hohenstaufen im Jahr 1200 ließ Margarete ein zweites Mal zur Witwe werden. Margarete übernahm 1202 die Regentschaft in der Pfalzgrafschaft, bis sie ihre jüngere Tochter – die ältere war verstorben – mit Otto von Andechs verheiratet hatte. Ihr Schwiegersohn übernahm 1211 die Regierungsgeschäfte von ihr.
    Um 1202/1203[2] heiratete Margarete noch ein drittes Mal. Der Bräutigam war diesmal Walter II. von Avesnes, Herr von Avesnes, Leuze, Condé und Guise. Mit ihm hatte sie drei weitere Kinder:[4]
    • Theobald, † jung
    • Maria von Avesnes († nach April 1241), ab 1231 Gräfin von Blois, ∞ 1225 Hugo I. von Châtillon, Graf von Saint-Pol
    • Isabelle, ∞ Johann, Seigneur von Oisy und Montreuil
    Als ihr Neffe Theobald VI., Graf von Blois, 1218 ohne männliche Erben starb, fielen ihr die Grafschaften Blois und Châteaudun zu, die sie an Maria, ihre Tochter aus dritter Ehe, weitervererbte. Margarete starb im Juli 1230 in Besançon und wurde in der dortigen Kirche Saint-Etienne bestattet. Ihr Grab wurde 1674 in die Kirche Saint-Jean verlegt.[5]



    Weblink
    • Informationen zu Margarete von Blois auf der Website der Foundation of Medieval Genealogy
    Einzelnachweise
    1 Informationen zu Margarete von Blois auf der Website der Foundation of Medieval Genealogy, Zugriff am 10. März 2012.
    2 Reiner Haussherr (Hrsg.): Die Zeit der Staufer. Geschichte – Kunst – Kultur. Band 3: Aufsätze. Württembergisches Landesmuseum, Stuttgart 1977, S. 355.
    3 Informationen zu Otto von Hohenstaufen auf der Website der Foundation of Medieval Genealogy, Zugriff am 10. März 2012.
    4 Informationen zu Walter von Avesnes auf der Website der Foundation of Medieval Genealogy, Zugriff am 10. März 2012.
    5 Margarete von Blois in der Datenbank von Find a Grave. Abgerufen am 3. Dezember 2015. (englisch)

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Dunois war nach der Landschaft Dunois nördlich von Blois benannt. Ihr Hauptort war Châteaudun in der Beauce, nach welchem dieses Gebiet zuvor als Grafschaft Châteaudun und (für den Vertreter des Grafen) Vizegrafschaft Châteaudun genannt wurde. Sie gehörte seit dem 10. Jahrhundert zum Herrschaftsgebiet der Grafen von Blois.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Dunois

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Blois war im frühen Mittelalter eines der wichtigsten Territorien Frankreichs.
    Robert der Tapfere setzte in Blois – wie in den anderen wichtigen Städten an der Loire – einen Vizegrafen ein, vererbte das Land dann aber (als Grafschaft) an seinen Schwiegersohn, den Vizegrafen von Tours, der zum Gründer des Hauses Blois wurde.
    Dessen Sohn Theobald I. bemächtigte sich 956/960 der Grafschaft Chartres und der Grafschaft Châteaudun. In der nächsten Generation kamen kurzzeitig die Grafschaft Beauvais und die Grafschaft Dreux dazu, 1019/25 die Grafschaft Troyes und die Grafschaft Meaux, die später dann zur Champagne zusammengefasst wurden, sowie die Grafschaft Sancerre.
    1152 fiel bei einer Erbteilung die Champagne an die ältere Linie. Die jüngere Linie mit der Grafschaft Blois starb 1231 aus, die Grafschaft ging indirekt 1241 an das Haus Châtillon, das sie 1391 an den Herzog von Orléans verkaufte.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Blois

    Margarete heiratete Hugues III. d’Oisy in cir 1183. Hugues gestorben in Aug 1189. [Familienblatt] [Familientafel]

    Margarete heiratete Pfalzgraf Otto I. von Burgund (Schwaben, Staufer) in cir 1190. Otto (Sohn von Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) von Schwaben (von Staufen) und Kaiserin Beatrix von Burgund) wurde geboren in Jun/Jul 1170; gestorben am 13 Jan 1200 in Besançon, FR. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 720. Beatrix II. von Burgund (Staufern)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1193; gestorben am 7 Mai 1231; wurde beigesetzt in Kloster Langheim.

    Margarete heiratete Walter II. von Avesnes in ca 1202/1203. Walter (Sohn von Herr Jakob von Avesnes und Adela von Guise) wurde geboren in cir 1170; gestorben in 1245/1246. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 721. Gräfin Maria von Avesnes  Graphische Anzeige der Nachkommen

  112. 447.  Graf Ludwig von BloisGraf Ludwig von Blois Graphische Anzeige der Nachkommen (271.Theobald11, 164.Theobald10, 107.Stephan9, 73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1171/1172; gestorben am 14 Apr 1205 in Adrianopel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Blois; Graf von Blois (Haus Blois)

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Blois war im frühen Mittelalter eines der wichtigsten Territorien Frankreichs.
    Robert der Tapfere setzte in Blois – wie in den anderen wichtigen Städten an der Loire – einen Vizegrafen ein, vererbte das Land dann aber (als Grafschaft) an seinen Schwiegersohn, den Vizegrafen von Tours, der zum Gründer des Hauses Blois wurde.
    Dessen Sohn Theobald I. bemächtigte sich 956/960 der Grafschaft Chartres und der Grafschaft Châteaudun. In der nächsten Generation kamen kurzzeitig die Grafschaft Beauvais und die Grafschaft Dreux dazu, 1019/25 die Grafschaft Troyes und die Grafschaft Meaux, die später dann zur Champagne zusammengefasst wurden, sowie die Grafschaft Sancerre.
    1152 fiel bei einer Erbteilung die Champagne an die ältere Linie. Die jüngere Linie mit der Grafschaft Blois starb 1231 aus, die Grafschaft ging indirekt 1241 an das Haus Châtillon, das sie 1391 an den Herzog von Orléans verkaufte.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Blois

    Ludwig heiratete Gräfin Katharina von Clermont-en-Beauvaisis in 1184. Katharina (Tochter von Graf Rudolf I. (Raoul) von Clermont-en-Beauvaisis, der Rote und Alice (Adele) Le Puiset (von Breteul)) wurde geboren in vor 1178; gestorben am 19/20 Sep 1212/1213. [Familienblatt] [Familientafel]


  113. 448.  Herrin Mathilde GouëtHerrin Mathilde Gouët Graphische Anzeige der Nachkommen (272.Isabelle11, 164.Theobald10, 107.Stephan9, 73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1153.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Herrin von Authon - Herrin von La Bazoche - Herrin von Brou
    • Titel (genauer): Alluyes; Herrin von Alluyes
    • Titel (genauer): Montmirail; Herrin von Montmirail

    Notizen:

    Geburt:
    Tochter von Guillaume Gouët, Seigneur d‘Alluyes (Gouët (Familie)) und Elisabeth de Champagne

    Name:
    Die Familie Gouët beherrschte die Cinq Baronnies der späteren – und nach ihr benannten – Provinz Perche-Gouët (Montmirail, Authon, La Bazoche, Brou und Alluyes) seit dem 11. Jahrhundert. Der Titel eines Barons oder Grafen von Perche-Gouët wurde jedoch nur selten geführt. Mit der Tochter von Guillaume Gouët IV. starb die Familie im Mannesstamm wohl Ende des 12. Jahrhunderts aus. In weiblicher Linie ging der Besitz im 16. Jahrhundert an Heinrich von Bourbon, den späteren König Heinrich IV. von Frankreich, so dass die Familie Gouët zu den Vorfahren der u. a. in Frankreich und Spanien regierenden Bourbonen gehören.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gouët_(Adelsgeschlecht) (Sep 2023)

    Titel (genauer):
    Alluyes ist eine französische Gemeinde im Département Eure-et-Loir in der Region Centre-Val de Loire. Sie gehört zum Kanton Châteaudun und zum Arrondissement Châteaudun.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alluyes (Sep 2023)

    Titel (genauer):
    Montmirail hatte bereits zu römischer Zeit – als Mons Mirabilis – einen befestigten Platz. Der älteste Teil der heutigen Burg jedoch stammt aus dem 12. Jahrhundert, von der allerdings das meiste im Hundertjährigen Krieg zerstört wurde.
    1169 trafen sich auf dieser Burg der König von Frankreich (Ludwig VII.) und der König von England (Heinrich II.), um über die Verständigung zwischen Heinrich und Thomas Becket, dem Erzbischof von Canterbury, zu beraten.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Montmirail_(Sarthe) (Sep 2023)

    Mathilde heiratete Hervé III. von Donzy (Semur) in Datum unbekannt. Hervé (Sohn von Herr Geoffroy III. von Donzy (Semur)) gestorben in 1187. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 722. Graf Hervé IV. von Donzy (Semur)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 21 Jan 1222 oder 23 Jan 1223 in Burg Saint-Aignan; wurde beigesetzt in Kloster Pontigny.

  114. 449.  Graf Gottfried (Geoffrey) III. von Le PercheGraf Gottfried (Geoffrey) III. von Le Perche Graphische Anzeige der Nachkommen (273.Mathilde11, 164.Theobald10, 107.Stephan9, 73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1202 in Soissons, Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Le Perche; Graf von Le Perche (Haus Châteaudun)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_III._(Perche)

    Gottfried III. († 1202 in Soissons) war ein Graf von Le Perche. Er war ein Sohn des Grafen Rotrou IV. († 1191) und der Mathilde von Blois.

    Gottfried war seit 1189 verheiratet mit Mathilde (Richenza) von Sachsen, eine Tochter des Herzogs Heinrich des Löwen.[1] Die Braut war eine Nichte von Richard Löwenherz, wodurch Gottfried näher an die Plantagenets geführt werden sollte. Mathilde wurde dafür mit englischen Gütern als Mitgift ausgestattet.

    Gottfried nahm am Dritten Kreuzzug teil, in dessen Verlauf sein Vater starb. Nach seiner Rückkehr unterstützte er Prinz Johann Ohneland bei dessen Revolte gegen den in Deutschland gefangenen Richard Löwenherz, wodurch er 1194 die seinem Vater verloren gegangenen Burgen von Moulins-la-Marche und Bonsmoulins zurückgewann. Nachdem Richard aus der Gefangenschaft freikam, verlor Gottfried alle englischen Besitzungen und wurde von Richard gefangen genommen. Aber schon im Herbst 1195 erhielt er Besitz und Freiheit zurück. Durch den Vertrag von Le Goulet (1200) bekam Gottfried von Johann Ohneland seinen Besitzstand bestätigt.

    Gottfried nahm zusammen mit seinem jüngeren Bruder, Stephan, das Kreuz zum Vierten Kreuzzug. Er starb aber bevor der Zug begann.

    Titel (genauer):
    Le Perche ist eine historische Grafschaft im Norden Frankreichs, deren Name aber auch heute noch als Landschaftsbezeichnung in Gebrauch ist.
    Bereits in karolingischer Zeit war im Perche eine Grafschaft (comté) eingerichtet worden. In der Mitte des 10. Jahrhunderts war das Land allerdings zwischen dem Grafen Theobald dem Betrüger von Blois und dem Normannenherzog Richard Ohnefurcht (reg. 942–996) hart umkämpft. In der Folge wurde es politisch zweigeteilt. Der westliche Teil, wo sich die Herren von Bellême etablierten, blieb unter normannischem Einfluss; der östliche Teil um Nogent-le-Rotrou aber blieb unter der Kontrolle des Grafen Theobald dem Betrüger.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Le_Perche

    Gottfried heiratete Mathilde (Mahaut) Richenza von Sachsen in Datum unbekannt. Mathilde (Tochter von Herzog Heinrich von Sachsen (von Bayern) (Welfen), der Löwe und Mathilde von England (Plantagenêt)) gestorben in vor 1210. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 723. Graf Thomas von Le Perche  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1193; gestorben am 20 Mai 1217 in Schlachtfeld bei Lincoln.

  115. 450.  König Philipp II. August von Frankreich (Kapetinger)König Philipp II. August von Frankreich (Kapetinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (275.Adela11, 164.Theobald10, 107.Stephan9, 73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 21 Aug 1165 in Gonesse; gestorben am 14 Jul 1223 in Mantes-la-Jolie.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1180 bis 1223; König von Frankreich

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_II._(Frankreich) (Feb 2022)

    Philipp II. August (französisch Philippe Auguste; * 21. August 1165 in Gonesse; † 14. Juli 1223 in Mantes-la-Jolie) war von 1180 bis 1223 König von Frankreich aus der Dynastie der Kapetinger. Er war der einzige Sohn König Ludwigs VII. des Jüngeren und dessen dritter Gemahlin Adele von Champagne.
    Philipp gilt als einer der bedeutendsten Könige in der mittelalterlichen Geschichte Frankreichs. Seine Herrschaft war bestimmt von dem Kampf gegen das Haus Plantagenet und das „angevinische Reich“. Nach wechselvollen Auseinandersetzungen mit Heinrich II., Richard Löwenherz und Johann Ohneland konnte er letztlich über die Plantagenets siegen und ihnen den größten Teil ihrer französischen Territorien entreißen. Dies ermöglichte den Durchbruch des kapetingischen Königtums insoweit, dass dder König nun mächtiger war als jeder einzelne Vasall in Frankreich. Zugleich verhalf sein Sieg über Otto IV. in der Schlacht bei Bouvines 1214 dem Staufer Friedrich II. zum römisch-deutschen Königtum. Philipps Beiname ist zeitgenössisch. Er ist dem kaiserlichen Titel Augustus (französisch Auguste, „der Erhabene“) entliehen und wurde ihm von seinem Biographen Rigord gegeben.

    Anfang und Herrschaftskonsolidierung
    Philipp wurde als Kind häufig Dieudonné („Gottesgabe“) genannt, da seine Geburt eine dynastische Krise beendete und die Kontinuität der kapetingischen Dynastie wahrte. Er wurde erst im achtundzwanzigsten Regierungsjahr seines Vaters geboren und stammte, als erster und einziger Sohn, aus dessen dritter Ehe. Trotz dieses Hintergrundes zögerte Ludwig VII., seinen Sohn zum Mitkönig krönen zu lassen, um die Nachfolge Philipps zu sichern. Vermutlich lag diesem Zögern das abschreckende Beispiel des Hauses Plantagenet zugrunde, in dem sich die Söhne mit dem Vater um die Macht stritten. Erst nachdem die Gesundheit des Königs nachließ, berief er 1179 eine Adelsversammlung ein, um sich Rat einzuholen. Als sich die Mehrheit der Versammlung durch Akklamation für die Krönung Philipps aussprach, wurde dieser am 1. November 1179 in Reims zum König gekrönt und gesalbt.
    Nach dem Tod Ludwigs VII. am 18. September 1180 konnte Philipp so unbestritten die Nachfolge als König antreten. Allerdings galt er zu diesem Zeitpunkt mit fünfzehn Jahren noch als unmündig, weshalb sich für die nächste Zeit eine Regentschaft für das Land abzeichnete, die sich aus Philipps Mutter, Adela von Champagne, und deren Brüdern Erzbischof Wilhelm von Reims, Graf Theobald von Blois und Graf Stephan von Sancerre, zusammensetzte. Diese Gruppierung hatte schon in den letzten Lebensjahren Ludwigs VII. den königlichen Hof dominiert und für den zeitweise regierungsunfähigen König die Macht ausgeübt.
    Philipp aber gedachte trotz seiner Jugend, die Macht sofort zu übernehmen und stellte sich damit gegen seine Mutter und seine Onkel. Gegen diese gewann er mit dem Grafen Philipp von Flandern einen mächtigen Verbündeten. Gegen den Willen seiner Mutter heiratete er am 28. April 1180 die Nichte des Grafen, Isabella von Hennegau, und vollzog damit einen Bruch mit seiner Verwandtschaft. Die Situation artete in einen regelrechten Krieg aus; Adele von Champagne floh in die Normandie in der Hoffnung, Heinrich II. Plantagenet, den wohl mächtigsten Mann Frankreichs zu jener Zeit, als Verbündeten gegen ihren Sohn zu gewinnen. Aber Heinrich Plantagenet hatte andere Pläne als sich gegen seinen Lehnsherren zu wenden, da er zu dieser Zeit mit der Durchsetzung der Ansprüche seines Schwiegersohnes, Heinrich des Löwen, in Deutschland beschäftigt war. Auch galt es nach den Konventionen des mittelalterlichen Lehnsrechts als unehrenhaft, die Minderjährigkeit eines Lehnsherrn auszunutzen, um ihn anzugreifen. Stattdessen trafen sich Philipp und Heinrich Plantagenet am 28. Juni 1180 in Gisors, um ein gemeinsames Verteidigungsbündnis zu schließen.
    Diese Entwicklung führte im Gegenzug zu einem Bruch des französischen Königs mit Philipp von Flandern, der ein Rivale der Plantagenets war. Am 14. Mai 1181 schloss sich in Provins der Graf von Flandern mit den Grafen von Blois-Champagne zusammen, denen sich auch die Grafen von Nevers und Hennegau sowie der Herzog von Burgund anschlossen. Die Krondomäne war so von der feindlichen Allianz fast eingeschlossen. Auf Druck Heinrichs II. aber beendeten 1182 der Erzbischof von Reims und die Grrafen von Blois-Champagne ihre Opposition zu Philipp und erkannten dessen Herrschaft an. Der jungen Königin Isabella gelang es, auch ihren Vater aus dem Bündnis zu lösen. Nur das Verhältnis zum Grafen von Flandern blieb feindselig. Es verschärfte sich zusätzlich durch den Tod von dessen erster Frau 1182, deren Erbe, die Grafschaft Vermandois, Philipp zurückforderte. Der Graf von Flandern wurde durch ein gescheitertes Bündnisangebot an Kaiser Friedrich Barbarossa zunehmend isoliert. Nachdem sich der Krieg nach einigen Siegen zugunsten König Philipps wendete, war auch der Graf von Flandern zur Unterwerfung bereit. Im Vertrag von Boves 1185 gewann der König die Stadt Amiens und 65 Burgen im Vermandois und sicherte sich die Anwartschaft auf die Grafschaft Artois als Mitgift seiner Frau. Der Graf von Flandern konnte den nördlichen Teil des Vermandois behalten.
    Somit hatte sich Philipp bis zum Jahr 1185, mittlerweile mündig geworden, gegenüber seinen Konkurrenten behauptet und die Alleinherrschaft übernommen.

    Die angevinische Bedrohung
    Philipps Königtum
    Philipp trat ein schwieriges Erbe an. Sein Vater hinterließ ihm einen geordneten und effizienten Verwaltungsapparat. Der voranschreitende wirtschaftliche Aufschwung von Städten wie Paris und Orléans sicherte der Krone ständige Einnahmequellen. Die Macht des Königs aber beschränkte sich auf die Krondomäne, ein Gebiet, das die Städte Orléans, Sens, Senlis und Mantes umfasste, während der große Rest des Königreiches von mächtigen Feudalfürsten beherrscht wurde. Philipps Vater und Großvater hatten bereits versucht, die Macht solcher nahezu unabhängigen Fürsten zu brechen, jedoch ohne Erfolg. Während der Regierung König Ludwigs VII. entstand ein weiteres Machtgefüge, das sogenannte angevinische Reich, das sich über den gesamten Westen des Landes, von den Pyrenäen bis zum Ärmelkanal, erstreckte. Es war in den Händen des Hauses Plantagenet und in Personalunion vereint mit dem englischen Königreich.
    Wie schon sein Vater verfolgte Philipp seit dem Beginn seiner Herrschaft eine Politik, die zur Zerschlagung des angevinischen Reichs führen sollte. Zwei wichtige Faktoren kamen ihm dabei zugute. Zum einen war er der Lehnsherr für die französischen Territorien und zum anderen waren die Söhne von Heinrich II. Plantagenet untereinander zerstritten und führten Krieg gegen den eigenen Vater.

    Gegen Heinrich II. Plantagenet
    Obwohl Heinrich II. Plantagenet in den ersten Jahren von Philipps Herrschaft als dessen Schutzherr aufgetreten war, förderte Philipp in dieser Zeit den Konflikt bei den Plantagenets, um diese zu schwächen. Ein Vorwand war das seit Jahren anhaltende Verlöbnis seiner älteren Schwester Alix mit Richard Löwenherz, einem jüngeren Sohn Heinrichs II. und Herzog von Aquitanien. Die Ehe des Paares sollte den Besitzstatus des normannischen Vexin bei den Plantagenets legitimieren, doch die Weigerung Richards, die Prinzessin zu heiraten, gab Philipp eine rechtliche Handhabe, gegen die Plantagenets vorzugehen.
    Bereits 1183 unterstützte Philipp den ältesten Sohn Heinrichs II., Heinrich den Jüngeren, indem er ihm im Kampf gegen dessen Vater Geld und Söldner zukommen ließ. Doch der jüngere Heinrich verstarb plötzlich noch im selben Jahr, und König Heinririch II. blieb Sieger in dieser Auseinandersetzung. In einem erneuten Treffen in Gisors am 6. Dezember 1183 musste Philipp den alten Heinrich in dessen Besitzungen anerkennen. Aber schon im folgenden Jahr konnte er erfolgreich einen weiteren Sohn Heinrichs, den Herzog Gottfried von Bretagne, dazu bewegen, an den Hof nach Paris zu kommen und ihm für die Bretagne zu huldigen. Auch wenn Gottfried im Jahre 1186 nach einem Turnierunfall verstarb, konnte die Bretagne dauerhaft von den Plantagenets gelöst werden, da sich dessen Witwe gegen die Familie ihres Mannes stellte.
    Philipp ging nun unverzüglich dazu über, den nächsten Sohn Heinrichs, Richard Löwenherz, für seine Zwecke zu gewinnen. Dabei spielte ihm die anstehende Nachfolgefrage im Gesamtbesitz der Plantagenets in die Hände. Heinrich bevorzugte seinen jüngsten Sohn Johann Ohneland als Erben, den er mit Adelheid, der älteren Tochter von Humbert III., verheiraten und mit der Normandie belehnen wollte. Dies wiederum trieb Richard in die Arme Philipps, der Heinrichs Erbpläne ablehnte; im Jahr 1187 schlossen sie in Paris ein Zweckbündnis gegen Heinrich. Aus der so entstandenen Abhängigkeit Richards zu Philipp konnte dieser profitieren, nachdem er Richard 1187 zwang, sein Vorgehen gegen den Grafen Raimund V. von Toulouse zu beenden. Dies brachte Philipp die Eroberung von Issoudun im Berry ein. Anschließend richteten beide ihren Kampf gegen Heinrich, indem Philipp den Gewinn des Berry durch die Einnahme von Châteauroux 1188 abrunden konnte.
    Im November 1188 kam es daraufhin zu einem Treffen Heinrichs II., Richards und Philipps in Bonsmoulins. Ein Friedensschluss scheiterte, vor allem nachdem Richard an Philipp für den gesamten französischen Besitz der Plantagenets gehuldigt hatte. Für Heinrich war dies nicht hinnehmbar, da dies seine Enteignung in Frankreich und auch eine Trennung des Festlandes von England bedeutete. Weiterhin demonstrierten Richard und Philipp die Unerschütterlichkeit ihrer Allianz mittels öffentlicheher Vertrauensgesten, wie einem Bruderkuss oder das Übernachten in einem Bett. Heinrich zog sich darauf nach England zurück, um 1189 mit einem Heer nach Frankreich zurückzukehren und den Entscheidungskampf mit Richard und Philipp zu führen. Diese aber waren ihm militärisch überlegen, verdrängten ihn aus der Touraine, drangen in das Maine vor und zwangen Heinrich am 12. Juni 1189 zur Flucht aus Le Mans nach Chinon. Am 4. Juli 1189 war Heinrich gezwungen den Friedensvertrag von Azay-le-Rideau zu schließen, worin er alle Eroberungen Philipps bestätigen, ihm für den restlichen Besitz huldigen und Richard als Erben anerkennen musste. Zwei Tage später starb Heinrich in Chinon.
    Der Dritte Kreuzzug
    → Hauptartikel: Dritter Kreuzzug
    Mit Heinrichs Tod zerfiel das Bündnis zwischen Philipp und Richard, da dieser nun die Position seines Vaters als König von England und Oberhaupt des „angevinischen Reichs“ einnahm und somit der neue Hauptgegner Philipps wurde. Obwohl Richard am 22. Juli 1189 in Chaumont-en-Vexin dem französischen König für alle Festlandsbesitzungen huldigte, verweigerte er weiterhin die dringlich geforderte Ehe mit Alice (Alix), womit der Konflikt um das Vexin weiterhin aktuell blieb. Eine direkte Konfrontation beider Könige blieb zunächst aus, da das christliche Abendland seit dem Verlust von Jerusalem an die Muslime im Jahr 1187 einen Kreuzzug zur Rückeroberung der Stadt verlangte. Philipp, Richard und Heinrich hatten schon in Azay über eeinen Kreuzzug verhandelt, den die ersten beiden nun gemeinsam ausführen wollten. Das lag in erster Linie daran, dass keiner dem anderen wirklich traute und die Abwesenheit des einen Königs einen unvorstellbaren Vorteil für den Daheimgebliebenen bedeutet hätte. Die Abreise verzögerte sich zunächst, da Richard mit der Unterwerfung einiger Vasallen in der Gascogne beschäftigt war und Philipps Frau, Isabella von Hennegau, am 15. März gestorben war. Als beide Könige am 4. Juli 1190 in Vézelay ihren Kreuzzug offiziell begannen, war in Kleinasien bereits Kaiser Friedrich I. Barbarossa gestorben. Die Regentschaft Frankreichs übergab Philipp dem königlichen Rat unter Vorsitz seiner Mutter Adele und Erzbischof Wilhelm von Reims. Philipp sorgte dafür, dass ihnen der Zugriff auf den Staatsschatz verwehrt blieb, der den Templern zum Schutz anvertraut wurde, wobei sechs angesehene Bürger aus Paris die Schlüssel der Geldtruhen erhielten.
    Nach einigen Verzögerungen erreichte Philipp am 20. April 1191 das Lager der Kreuzfahrer vor Akkon. Richard hingegen war zunächst mit der Eroberung von Zypern beschäftigt. Dort heiratete er die Prinzessin Berengaria von Navarra, mit der er sich bereits in Sizilien verlobt hatte. Damit war eine Verbindung mit Prinzessin Alice (Alix) unmöglich geworden. Für Philipp stellte diese Zurückweisung seines Vasallen einen erheblichen Ansehensverlust dar, zumal Richard auch die Forderung auf die Restitution des Vexins ignorierte. Am 21. Juli 1191 fiel Akkon in die Hände der Kreuzfahrer, wenige Tage danach erklärte Philipp seine Rückkehr in die Heimat. Als Vorwand diente ihm der Tod des Grafen Philipp von Flandern während der Belagerung, dessen Erbe geregelt werden musste, wobei es auch um die Durchsetzung eines Anrechtes der Krone auf das Artois ging. Richard ließ ihn auf das Evangelium schwören, keinen Angriff auf seinen französischen Besitz zu wagen, wies aber dennoch seine Bankiers in Pisa an, den Sold für seine Grenztruppen zu erhöhen. Er selbst blieb noch in Palästina, um weiter gegen Saladin zu kämpfen.
    Auf der Heimreise traf sich Philipp in Rom mit Papst Coelestin III., der ihn vom Kreuzzugsgelübde entband. Gegenüber dem Papst bekräftigte er, wenn auch erfolglos, dass Richard Löwenherz die Hauptverantwortung für die gescheiterte Rückeroberung Jerusalems trage. Anschließend traf er sich in Mailand mit Kaiser Heinrich VI., dem Nachfolger Barbarossas, um die staufisch-kapetingische Allianz zu erneuern. Eine Vermittlerrolle übernahm dabei Herzog Leopold V. von Österreich, der den englischen König hasste, weil dieser ihn vor Akkon gedemütigt hatte, indem er das herzogliche Banner vom Stadtwall hatte herunterreißen lassen. Zusätzliche Interessen verbanden Philipp mit dem Kaiser, nachdem Richard 1191 mit dem König Tankred von Sizilien ein Beistandsabkommen gegen den Kaiser geschlossen hatte. Zu Weihnachten 1191 weilte Philipp bereits wieder in Fontainebleau und begann mit der Forcierung seines Kampfes gegen Richard. Dazu ließ er Gerüchte verbreiten, in denen er den englischen König beschuldigte, dass er in Akkon einen Mordanschlag gegen ihn durchführen wollte, was einige der Vasallen Richards tatsächlich auf die Seite Philipps führte.
    Nachdem Richard nach den Verhandlungen mit Saladin im Oktober 1192 die Rückreise angetreten hatte, geriet er bei der Passierung von Österreich in die Hände Herzog Leopolds, von dem er unverzüglich an Kaiser Heinrich ausgeliefert wurde.

    Der angevinische Krieg
    Gegen Richard Löwenherz
    Die Gefangennahme seines Rivalen nutzte Philipp II. im Frühjahr 1193 zum Angriff auf dessen Territorien. Zuerst rückte er in die Normandie vor, wo er Burgen wie Pacy, Ivry und vor allem das lang geforderte Gisors einnehmen konnte. Richard ermächhtigte aus seiner Haft heraus ein Friedensabkommen (Mantes, 9. Juli 1193), indem er Philipp die Eroberungen bestätigte. Anschließend versuchte Philipp erneut, eine Spaltung in der Plantagenetfamilie herbeizuführen, indem er die Ambitionen Johanns Ohneland gegen dessen Bruder unterstützte. Johann erklärte sich für diese Unterstützung in einem Geheimvertrag bereit, die gesamte Normandie rechts der Seine, einschließlich Rouen, sowie die Touraine an Philipp zu übergeben. Auch war er bereit, für den Fall einer erfolgreichen Übernahme des englischen Thrones den Lehnseid für England an Philipp zu leisten.
    Diesen Plänen widersetzte sich die Mutter der beiden angevinischen Brüder, Königin Eleonore. Sie strengte eine schnelle Auslösung Richards aus der Gefangenschaft an, die wiederum Philipp und Johann durch eigene Lösegeldangebote an den Kaiser hinauszuzögern versuchten. Eleonore aber veranlasste ihren gefangenen Sohn, dem Kaiser den Lehnseid zu leisten und nachdem sie das immense Lösegeld aufgebracht hatte, ließ der Kaiser Richard im Frühjahr 1194 frei. Der brachte zunächst die Verhältnisse in England wieder unter seine Kontrolle und setzte im Mai 1194 mit einem Heer auf das Festland über. Nach und nach eroberte Richard seine Burgen in der Normandie zurück, marschierte anschließend in den Süden und vertrieb Philipp nach dem Gefecht von Fréteval aus der Touraine. Am 15. Januar 1196 war Philipp zur Unterzeichnung des Friedens von Louviers genötigt, indem er aber von Richard auch einige Zugeständnisse, wie zum Beispiel die direkte Lehnshoheit über die Auvergne, erhielt.
    Der Frieden hielt nicht mal ein halbes Jahr. Nachdem Richard bei der Unterwerfung der Bretagne scheiterte und die regierende Herzogin ihren Sohn Arthur, der Richards Neffe und designierte Erbe war, an den Hof von Paris entsandte, begannen die Kämpfe von neuem. Philipp eroberte im Juni 1196 die normannische Burg Aumale. Richard reagierte darauf mit einem Bündnis mit dem Grafen Balduin IX. von Flandern und unterstützte 1198 die Thronkandidatur seines Neffen Otto von Braunschweig in Deutschland. Philipp versuchte, der sich anbahnenden Umklammerung Frankreichs durch das angevinisch-welfische Bündnis mit einer Offensive zu begegnen, aber im September 1198 musste er in der Schlacht bei Gisors eine schwere Niederlage gegen Richard hinnehmen.
    In den Friedensverhandlungen von 1199, die unter der Vermittlung des Klerus eingeleitet wurden, musste Philipp herbe Rückschläge hinnehmen. Der französische Kronprinz sollte eine Tochter des mit Richard verbündeten Königs von Kastilien heiraten, Richards Besitzstand auf dem Festland sollte bestätigt werden. Weiterhin sollte Philipp die Wahl Ottos von Braunschweig zum römisch-deutschen König anerkennen, lediglich mit der Überlassung der Burg Gisors wurde ihm entgegengekommen. Seine mililitärische Unterlegenheit gegenüber Richard brachte die gegen die Plantagenets gerichtete Politik Philipps an den Rand des Scheiterns. Doch im April 1199 wendete sich die Lage überraschend, als Richard Löwenherz im Kampf gegen den Vizegrafen von Limoges sein Leben verlor. Dem französischen König eröffnete dies eine neue Möglichkeit, den Kampf gegen die Plantagenets weiter zu führen.

    Gegen Johann Ohneland
    Die Nachfolge Richards trat sein jüngerer Bruder Johann Ohneland an, obwohl es unter den angevinischen Vasallen zu Unsicherheiten in Bezug auf die Erbrechte Arthurs von Bretagne kam. Zwar wurde Johann in England und der Normandie allgemein anerkannt, aber besonders die Grafschaft Anjou war von der Nachfolge Johanns nicht überzeugt und hielt zu Arthur. Da das ausgehandelte Friedensabkommen noch nicht unterschrieben war, nahm Philipp die Chance wahr, machte sich zum Verteidiger der Rechte Arthurs und griff Johann an. Da Johann einem direkten Kampf aus dem Weg ging, erlangte Philipp so bis zum Jahr 1200 eine weitaus bessere Verhandlungsbasis, als er noch gegenüber Richard gehabt hatte. Seine Aktionen waren durchaus vielversprechend, doch die eigene familiäre Situation zwang den König von Frankreich zum Einlenken.
    Im Jahr 1193 hatte Philipp die dänische Prinzessin Ingeborg, die Schwester des Dänenkönigs Knut VI. geheiratet, um diesen zu einem Bündnis gegen Richard zu bewegen. Aber schon am Tag nach der Hochzeit verlangte Philipp die Trennung von der Brautt, da er sie als zu abstoßend empfand. Ingeborg verwehrte allerdings ihre Zustimmung zu einer Scheidung, worauf Philipp sie verstieß und die deutsche Adlige Agnes-Maria von Andechs-Meranien heiratete. Die sich daraus ergebende Bigamie veranlasste Papst Innozenz III. zu drastischen Schritten und er verhängte 1198 das Interdikt über Frankreich. Der Handlungsspielraum Philipps in seinem Königreich wurde dadurch zunehmend bedroht, vor allem weil seine treuesten Unterstützer in den Reihen ddes Klerus standen. Aber auch international wurde seine Position gefährdet, da seine wichtigsten außenpolitischen Verbündeten der Papst selbst und auch die Staufer im Reich waren. Deshalb war Philipp 1200 zu einem Frieden mit Johann genötigt, der im Vertrag von Le Goulet besiegelt wurde. Darin trat Johann einige Gebiete in der Normandie an Philipp ab und erkannte ihn als Oberlehnsherren der restlichen Festlandsbesitzungen an. Philipp ließ im Gegenzug seine Unterstützung für Arthur fallen.
    Das anschließende Fehlverhalten Johanns spielte Philipp aber erneut einen Vorwand in die Hände, gegen ihn vorzugehen. Johann hatte im Sommer 1200 Isabella von Angoulême geheiratet, die aber schon dem Grafen Hugo X. von Lusignan versprochen warar. Lusignan war als aquitanischer Graf ein Vasall Johanns, der somit als Instanz zur Beschwerde für ihn nicht in Frage kam. Stattdessen wandte sich Lusignan an König Philipp, der wiederum der Lehnsherr Johanns für Aquitanien war. Philipp ergrififf die Gelegenheit, Johann rechtlich zu belangen, und eröffnete einen Lehnsprozess gegen ihn. Um gleichzeitig eine Versöhnung mit dem Papst zu erreichen, berief er im Mai 1201 ein Konzil in Soissons ein, auf dem er Ingeborg wieder an seine Seite holte. Und nachdem Agnes-Maria von Andechs-Meranien im Juli 1201 gestorben war, hob der Papst das Interdikt auf und legitimierte deren Kinder. Nachdem Johann bis zum Jahr 1202 vier Vorladungen vor das Hofgericht in Paris ignoriert hatte, sprach Philipp ein Versäumnisurteil über ihn und erklärte ihn all seiner Länder in Frankreich für verlustig. Der erneut entbrannte Krieg konnte somit als Vollstreckung eines ordentlichen Urteils und nicht als Eroberungsfeldzug gelten. Der französischhe König griff erneut auf Arthur von Bretagne zurück und dieser huldigte ihm für alle angevinischen Ländereien. Arthur griff im Juli 1202 seinen Onkel mit einem Heer im Anjou an und belagerte seine Großmutter Eleonore in Mirebeau, dort aber wurde er am 1. August 1202 von Johann überrascht und gefangen genommen.
    Als sich im Jahr 1203 die Nachricht von der Ermordung Arthurs in Rouen durch Johann verbreitete, kam es zu einem allgemeinen Abfall dessen Vasallen, die sich nun direkt König Philipp anschlossen. Der nutzte die Situation und marschierte in die NNormandie ein. Im April 1204 konnte er die angeblich uneinnehmbare Burg Château Gaillard durch Verrat an sich bringen, womit ihm der Weg nach Rouen frei gelegt wurde. Dort marschierte er am 24. Juni 1204 ein, nachdem die Stadt bereits am 1. Juni kampflos kapituliert hatte. Anschließend wandte er sich nach Aquitanien, wo bereits im April 1204 die Herzogin Eleonore gestorben war, und zog am 11. August in Poitiers ein. Johann konnte dem nichts entgegensetzen und war am 13. Oktober 1206 zur Unterzeichnung des Waffenstillstandes von Thouars bereit. Er verzichtete darin auf den ganzen Besitz der Plantagenetfamilie nördlich der Loire. Die betreffenden Territorien wie Normandie, Maine, Anjou und Touraine konnte Philipp nun der Krondomäne hinzufügen, die er der königlichen Verwaltung unterstellte. Damit endete auch die von Wilhelm dem Eroberer 1066 geschaffene Verbindung zwischen der Normandie und England. Johann behielt Aquitanien und die Gascogne, wenngleich er diesen Gebieten fortan kaum noch Beachtung schenkte.

    Der „deutsche“ Thronstreit
    Auf das engste verbunden mit dem Krieg zwischen Kapetingern und Plantagenet war der „deutsche“ Thronstreit im römisch-deutschen Reich zwischen den Staufern und Welfen, der 1197 nach dem Tod Kaiser Heinrich VI. ausgebrochen war. Das strategischche Interesse beider Seiten gebot ihre Einflussnahme in die politischen Verhältnisse Deutschlands. Die Plantagenets unterstützten naturgemäß ihre welfischen Verwandten, um somit gegen den König von Frankreich eine zweite Front eröffnen zu können. Dagegen war Philipp daran gelegen, eine solche angevinisch-welfische Umklammerung zu verhindern, weswegen er die Staufer als Gegengewicht zu den Welfen förderte. Beide Parteien wählten im Sommer 1198 mit Philipp von Schwaben beziehungsweise Otto IV. von Braunschweig ihren jeweiligen Kandidaten zum König, worauf sich in den folgenden Jahren ein Machtgleichgewicht im Reich einstellte, bis im Jahre 1208 der Staufer Philipp von Schwaben in Bamberg einem Mordanschlag zum Opfer fiel, so dass Otto IV. einziger deutscher Herrscher war und die alte staufisch-kapetingische Allianz gegenstandslos zu werden drohte. Zwar versuchte Philipp, den Herzog Heinrich von Brabant, der Geldlehen von ihm empfing, als Kandidaten für die Nachfolge des ermordeten Philipp von Schwaben zu gewinnen, doch wurde Otto mittlerweile sogar von den führenden Anhängern der staufischen Partei als König anerkannt. Selbst Papst Innozenz III. lieh seine Unterstützung dem Welfen, da er hoffte, durch ihn die staufische Politik zur Vereinigung Siziliens mit dem Reich beenden zu können. Nachdem Otto IV. im Oktober 1209 in Rom zum Kaiser gekrönt worden war, drohte Frankreich außenpolitisch isoliert zu werden.
    Die Wende brachte die Fortführung der staufischen Italienpolitik durch Otto IV., die den Papst dazu zwang seine Position zu überdenken. Im November 1210 verhängte der Papst den Kirchenbann über den Kaiser, wodurch die staufische Sache eine Wiedeerbelebung erfuhr. Philipp nahm Kontakt zu den alten Stauferanhängern im Reich auf, wo es ihm gelang, den Landgrafen Hermann I. von Thüringen vom Kaiser zu lösen. Im September 1211 erreichte der junge Staufer Friedrich II., die Alpen überquerend, Deutschland und wurde dort von seinen Anhängern zum König gewählt und gekrönt. Im November desselben Jahres wurde die kapetingisch-staufische Allianz bei einem Treffen zwischen Friedrich und Prinz Ludwig in Vaucouleurs erneuert.

    Die Schlacht bei Bouvines
    → Hauptartikel: Schlacht bei Bouvines
    Während dieser Vorgänge im Reich war Philipp nach der Zerschlagung des angevinischen Reichs 1204 damit beschäftigt, die Herrschaft der Krone im Norden des Landes zu konsolidieren und sie auf die umliegenden Vasallen auszudehnen, was nicht ohne Widerstand geschah. Problematisch gestaltete sich die Situation in Flandern, wo Philipp seit dem Beginn seiner Regierung um das Erbe seiner ersten Ehefrau, Isabella von Hennegau, streiten musste. Um den Grafen Balduin IX. von Flandern aus der Allianz mit den Plantagenets zu lösen, hatte er ihm im Vertrag von Péronne 1200 große Teile des Artois überlassen müssen. Graf Balduin starb 1204 als Kreuzfahrer in Griechenland und hinterließ nur Töchter. Die älteste Tochter und Erbin Johanna wurdrde von Philipp im Jahr 1212 mit dem portugiesischen Prinzen Ferdinand (Ferrand) verheiratet. Philipps Sohn, Prinz Ludwig, drängte darauf, das Erbe seiner Mutter Isabella antreten zu können, und zwang das flandrische Grafenpaar zur Herausgabe des Artois. In der Bretagne stärkte Philipp seinen Einfluss, indem er seinen Vetter Peter Mauclerc mit der Erbherzogin Alix verheiratete. Während des Erbfolgekrieges in der Champagne unterstützte er die Position der Gräfin Blanka und deren unmündigen Sohn Theobald IV. gegen ihre Gegner, auch hier zum Vorteil der königlichen Interessen.
    Im April 1213 wurde auf einem Hoftag in Soissons eine Invasion in England beschlossen. Die Chance, damit Johann Ohneland endgültig zu vernichten und gleichzeitig eine Vereinigung Englands mit Frankreich zu begründen, erschien günstig, da sich Johann durch eine aggressive Kirchenpolitik mit seinem Klerus überworfen hatte, was den Erzbischof von Canterbury zur Flucht nach Frankreich veranlasste. Dies hatte zur Folge, dass der Papst den englischen König seines Amtes enthob und ihn exkommunizierte. Philipp sah sich nun als Vollstrecker des päpstlichen Willens und sammelte sein Heer in Boulogne. Doch Johann war sich seiner Gefahr bewusst, unterwarf sich am 15. Mai 1213 in aller Form dem Papst, der ihm vergab, woraufhin die Invasion abgebrochen werden musste. Graf Ferrand von Flandern hatte während dieser Ereignisse nur halbherzig seine Unterstützung dem König geliehen und forderte danach eine finanzielle Entschädigung für den Verlust des Artois. Philipp und Ludwig wendeteten daher das in Boulogne zusammengestellte Heer nach Flandern, um Ferrand zu unterwerfen. Der Feldzug war zwar militärisch erfolgreich, bis Juni 1213 konnte Ferrand aus Flandern vertrieben und das Land unter Kontrolle gebracht werden. Lediglich der Verlust der Flotte im Hafen von Damme musste hingenommen werden. Der Graf von Flandern und mit ihm einige andere französische Vasallen wie die Grafen Rainald I. von Dammartin und Rudolf I. von Eu flohen nach England, wo sie zu Johann Ohnelland als ihrem neuen Lehnsherrn huldigten. Johann erkannte darin eine allgemeine Abfallbewegung der französischen Vasallen von ihrem König und rüstete zum entscheidenden Feldzug nach Frankreich, um die verloren gegangenen Festlandsbesitzungen der Plantagenets zurückzuerobern. Sein Verbündeter, Kaiser Otto IV., versammelte seinerseits sein Heer, um durch einen Sieg über Frankreich seine Lage gegenüber den Staufern in Deutschland zu wenden und den Thronstreit für sich zu entscheiden.
    Im Frühjahr 1214 landete Graf Ferrand mit einem englischen Kontingent unter dem Grafen William Longesée von Salisbury an der Küste Flanderns, eroberte einige Städte zurück und wartete auf das Heer des Kaisers, um sich mit diesem zu vereinen. Gleichzeitig war Johann Ohneland mit starken Truppen bei La Rochelle an der Küste des Poitou gelandet, eroberte das bretonische Nantes und marschierte in das Anjou vor. Prinz Ludwig beendete einstweilen den Kampf in Flandern und zog Johann entgegen. Am 2. Juli 1214 überraschte er ihn bei der Belagerung von Roche-aux-Moines, überfiel sein Heer und trieb es in das Poitou zurück. Johann musste dabei sein gesamtes Belagerungsgerät zurücklassen, womit ihm die weitere Fortführung des Eroberungsgszuges verwehrt wurde. Während Prinz Ludwig weiter gegen Johann vorging, versammelte Philipp seinen Heerbann, der sich hauptsächlich aus Rittern und Kommunalmilitzen der Île-de-France zusammensetzte, in Erwartung auf den Angriff des Kaisers. Mit den Bannern der Oriflamme und der königlichen Lilien an der Spitze marschierte er im Juli 1214 nach Flandern. Dort traf er an einem Sonntag dem 27. Juli bei der Ortschaft Bouvines auf das kaiserliche Heer. An dem wechselreichen Kampf nahm Philipp mit persönlichem Einsatz teil und wurde dabei von gegnerischen Rittern vom Pferd gezogen. Nur das rechtzeitige Eingreifen der königlichen Ritter verhinderte seine Gefangennahme. Die Entscheidung im Kampf wurde durch die Flucht des Kaisers und seiner Ritter herbeigeführt, die Grafen von Flandern, Dammartin und Salisbury wurden gefangen genommen.
    Der Sieg bei Bouvines war einer der entscheidendsten des Mittelalters. Philipp konnte darin seine Erfolge gegen die Plantagenets aus den Vorjahren verteidigen, Johann Ohneland erkannte am 18. September 1214 in Chinon in einem neuerlichen Waffensnstillstand die 1204 geschaffenen Verhältnisse an. Wenn auch der angevinische Krieg formell erst mit dem Vertrag von Paris 1259 beendet wurde, stellten die Plantagenets keine Gefahr mehr für das kapetingische Königtum dar. Im weiteren Verlauf dedes 13. Jahrhunderts waren Englands Könige hauptsächlich in Auseinandersetzungen mit ihren eigenen Baronen verwickelt, schon Johann musste ihnen 1215 die Magna Carta gewähren. Zugleich legte Philipp mit diesem Sieg den Grundstein zum Aufstieg der französischen Krone zur vorherrschenden Macht in Westeuropa beim gleichzeitig einsetzenden Verfall der kaiserlichen Macht. Den damit begründeten Wandel im Verhältnis zwischen Frankreich und dem Reich machte Philipp symbolisch deutlich, indem er den erbeuteten goldenen Trosswagen Ottos in die Kaiserpfalz nach Haguenau zu seinem Verbündeten Friedrich II. schickte und diesem dort die Reichsstandarte mit den gebrochenen Schwingen des Reichsadlers vor die Füße legen ließ.

    Letzte Jahre
    In den letzten zehn Jahren seines Lebens beschäftigte sich Philipp vorrangig mit dem Ausbau des Erreichten und der Reformierung der Verwaltungs- und Lehnsstrukturen seines Königreiches. Im Jahr 1216 eröffnete sich ihm sogar die Möglichkeit zu eiiner Vereinigung Englands mit Frankreich, als die dortigen Barone seinen Sohn Ludwig einluden, ihr König zu werden. Ludwig konnte fast das gesamte englische Königreich erobern, bis König Johann Ohneland starb. Dessen unmündiger Sohn Heinrich III. wurde aber umgehend von dem loyal gebliebenen William Marshal gekrönt und unter dem Schutz des Papstes gestellt. Philipp entzog darauf seinem Sohn die Unterstützung, der sich bis 1217 aus England zurückziehen musste.
    Ein weiteres für Frankreich bedeutendes Ereignis zu Philipps Lebzeiten spielte sich im Süden (Okzitanien) seines Königreiches ab. Dort herrschten vorwiegend kleine Allodialbesitzer, was einen gefestigten Vasallenverband, wie es ihn im Norden Frankreichs gab, nahezu ausschloss. Das kapetingische Königtum war hier allenfalls formal anerkannt, einige Gebiete standen bereits unter der Lehnshoheit der Krone von Aragón. War der nördliche Teil Frankreichs seit dem 11. Jahrhundert von der Kircrchenreform erfasst worden, so konnte der Klerus in Okzitanien die Forderungen nach apostolischer Lebensführung und der damit verbundenen Vorbildfunktion nicht erfüllen, weil die Kirchenreform nahezu spurlos an diesem Landstrich vorüberging. Seit dem 11. Jahrhundert füllte diese Lücke die neue Glaubensgemeinschaft der Katharer. Etwa ein Viertel der Bevölkerung der Grafschaft Toulouse war Mitglied dieser Bewegung. In der Führungsschicht war diese neue Religion recht verbreitet, was nicht zuletzt an der Ablehnung der den Zehnten fordernden Amtskirche Frankreichs lag.
    Die römische Amtskirche erklärte den Katharimus zur Häresie und rief 1208 zu einem Kreuzzug gegen die Katharer und ihre Unterstützer auf (Albigenserkreuzzug). König Philipp konnte trotz des Wunsches des Papstes sich nicht an diesem Krieg beteiligen, weil ihn seine Feldzüge gegen Johann von England vollkommen in Anspruch nahmen. Dennoch konnte er indirekt Einfluss auf den Verlauf des Kreuzzuges nehmen, indem er dessen Anführer Simon de Montfort Anweisungen erteilte. Montfort schlug am 113. September 1213 die Gegner des Kreuzzuges in der Schlacht bei Muret und konnte im Anschluss eine Herrschaft im Süden errichten, die er nach nordfranzösischem Vorbild einrichtete. Aber der Krieg zog sich in die Länge und Montfort wurde 1218 bei der Belagerung von Toulouse getötet. Sein Sohn war jedoch nicht fähig, den Kreuzzug erfolgreich fortzuführen. Im Jahr 1219 schickte Philipp daher seinen Sohn mit einem Kreuzritterheer in den Süden, ohne dabei bedeutende Fortschritte zu erzielen. Im Jahr 1222 schickte Philipp noch ein Heer unter der Führung des Erzbischofs von Bourges gegen den Grafen von Toulouse.
    Bevor er selbst einen Zug in den Süden beginnen konnte, starb Philipp am 14. Juli 1223 in Mantes, nach einem Umritt in der Normandie, und wurde in der Abtei Saint-Denis bestattet.

    Reformtätigkeit
    Neues Lehnsrecht
    Durch den Zusammenbruch des angevinisches Reichs und dem einhergegangenen Gewinn großer Territorien für die Krondomäne wurde die Krone Frankreichs zum größten Land besitzenden Herren des Landes. Ihr dadurch begründetes Übergewicht auf militärischem und wirtschaftlichem Gebiet erlaubte es Philipp nun, die herrschaftliche Autorität der Krone gegenüber dem Lehnsadel des Königreiches zu stärken. Damit begann eine Entwicklung des kapetingischen Königtums hin zu einer französischen Monarchiee, die alle Regionen des alten westfränkischen Reichs administrativ und jurisdiktionell erfasste. Zu diesem Zweck fand unter seiner Herrschaft ein grundlegender Wandel der seit fast dreihundert Jahren bestehenden feudalen Ordnung statt, indem der König nicht mehr als erster unter gleichen gegenüber den Lehnsfürsten auftrat, sondern nun eine gesetzgebende und richterliche Oberherrschaft forderte. Der Sanktionsbereich des königlichen Rechts (us et coutumes de France), das bis dahin nur auf die Krondomäne beschränkt war, wurde über das gesamte Königreich ausgedehnt. Mit dem Hofgericht stand eine zentrale juristische Instanz zur Verfügung, vor der zukünftig alle lehnsrechtlichen Fragen erörtert werden sollten. Die schrittweise Beschneidung der rechtlichen Stellung des Adels lag diesen Maßnahmen zu Grunde. Der wohl spektakulärste Lehnsprozess wurde gleich gegen den englischen König Johann Ohneland von 1200 bis 1202 geführt (s. o.). Um dem mächtigsten Lehnsadel entgegenzukommen, der sich nicht der Autorität des Hofgerichtes unterwerfen wollte, bildete Philipp mit dem Pairshof eine gesonderte juristische Instanz, in der die Pairs Rechtsstreitigkeiten untereinander entscheiden konnten.
    Die Krone behielt sich bei der Neugestaltung der Lehnsordnung wichtige Rechte vor. Zum Beispiel mussten sich fortan alle Erbinnen im Lande gegenüber der Krone eidlich dazu verpflichten, nur noch mit der ausdrücklichen Zustimmung des Königs zu heiraten, was der Krone eine wirksame Einflussmöglichkeit in der Territorialpolitik des Landes sicherte. Ein spektakuläres Beispiel dieser Art war das der Gräfin Blanka von Champagne, die 1201 einen solchen Schwur leistete und ihre unmündige Tochtter damit faktisch unter die Vormundschaft des Königs stellte. Als Garantiemächte dieses Eides wurden die eigenen Vasallen der Gräfin verpflichtet, die versprachen, zugunsten der Krone gegen die Gräfin vorzugehen, wenn sie den Eid brechen solltete. Weiterhin wurde das Prinzip der ligischen Treue (homagium ligium) als rechtsverbindlich erklärt, wonach ein Vasall, der Lehen von mehreren Herren empfangen hat, nur einem von diesen zur Heerfolge verpflichtet war. Sollte einer der Lehnsherren die Krone selbst sein, so gebührte ihr der Vorrang in der ligischen Treue. Solche Maßnahmen fanden im ganzen Land ihre Anwendung, was eine weitestgehende Auflösung althergebrachter Lehnsbande zugunsten der Position der Krone zur Folge hatte. Der Begriff des Lehens selbst erfuhr dadurch einen allmählichen Definitionswandel. Zunehmend empfing die Krone das Homagium, ohne dass sie im Gegenzug ein Dienstgut mit Befugnissen zur Rechtsausübung verlieh. Stattdessen vergab sie bloße Geldlehen, was für den Lehnsnehmer eine Einnahmequelle eröffnete, für die er sich im Gegenzug der Krone verpflichtete.
    Um zusätzlich die wirtschaftliche Basis des Adels zu verringern, wurden Maßnahmen erlassen, die zu Teilungen von Besitzrechten führten. Im Jahr 1209 erließ das Hofgericht dazu eine neue Regelung des Erbteilungsrechts. War es vorher üblich, dass ein jüngerer Sohn einer Familie sein geerbtes Gut vom älteren Bruder als Lehen empfing, mussten nun beide für ihr Erbe gegenüber der Krone huldigen. 1214 wurde die Bestimmung erlassen, wonach das Wittum einer Witwe mindestens die Hälfte der Güter des Mannes ausmachen musste, was für dessen Erbe zusätzliche wirtschaftliche Einbußen bedeutete.
    Die daraus resultierenden sozialen Veränderungen für den Adel banden diesen seit der Zeit Philipps in immer stärker werdenden Maße an die Krone. Gefördert wurde diese Entwicklung durch die zunehmende Verwendung von Söldnern durch die Krone. Dies war zwar kostenintensiver, machte aber den König in militärischen Belangen unabhängiger vom Vertrauen auf die Heerfolgepflicht seiner Vasallen. Der gepanzerte Adelsreiter spielte weiterhin in der Kriegführung Frankreichs bis in das Spätmittelalter eine zentrale Rolle, wurde nun aber durch seine zunehmende wirtschaftliche Abhängigkeit zum König stärker an ihn und seine Hofhaltung gebunden.

    Verwaltungsgeschichte
    Zur Konsolidierung dieser neuen Rechtsordnung trieb Philipp die Etablierung einer einheitlichen königlichen Verwaltung im ganzen Land voran. Die drei wichtigsten Hilfsmittel dazu waren die Schriftlichkeit der Verwaltung, ein Korps verlässlicher Amtsträger und ein geordnetes Finanzwesen.
    Philipp ordnete als erster französischer König eine umfangreiche Kodifizierung und Archivierung aller Urteile und Erlasse des Hofgerichtes an. War es bisher üblich, den Standort des königlichen Archivs an den des Königs zu binden, richtete Philipp es an einem festen Platz in Paris ein (Trésor des chartes). Diese Maßnahme war dem Verlust des Archivs in der Schlacht von Fréteval 1194 geschuldet und legte damit den Grundstein für die Entstehung des französischen Nationalarchivs. Darüber hinaus wichen die umständlich formulierten Urkunden früherer Jahrhunderte knapp gehaltenen königlichen Mandaten, die in Kopien im Archiv aufbewahrt wurden.
    Philipp II. bemühte sich auch dort Präsenz zu zeigen, wo er nicht anwesend war. Bereits sein Vater hatte die Krondomäne in kleinere Verwaltungseinheiten, den sogenannten Prévoté (Vogteien), eingerichtet. Ihren Ausbau betrieb Philipp fort und ergänzte sie durch zusätzliche Instanzen, indem mehrere Prévoté einem Amtsbezirk untergeordnet wurden. Nördlich der Loire war dies die Bailliage und südlich die Sénéchaussée (siehe Bailliage und Sénéchaussée). Die Baillis beziehungsweise die Seneschalle vertraten fortan in den jeweils so entstandenen Amtsbezirken die Autorität der Krone und vertraten diese in Rechtsangelegenheiten. Die ihnen nun untergeordneten Prévoté standen ihnen dabei als polizeiliche Vollzugsorgane zur Seite. Der wesentliche Unterschied zwischen Bailli und Seneschall bestand darin, das Ersterer direkt vom König ernannt wurde, während das Amt des Seneschalls weitgehend in der Hand adliger Familien erblich blieb.
    Der dafür benötigte Verwaltungsapparat trieb einerseits das dafür benötigte Geld ein, verschlang es aber auf der anderen Seite wieder, sodass Strafgelder, Sondersteuern, Wegnahme jüdischer Vermögen (Ausweisung der Juden aus Frankreich 1182) und Wegezoll (Pèage) diese dadurch entstandenen Haushaltslöcher stopfen mussten. Eine reine Agrarwirtschaft konnte das nicht mehr leisten, vielmehr mussten Handel, Gewerbe und Geldumlauf zusammenwirken.

    Paris
    Unter Philipps Herrschaft avancierte Paris endgültig zur zentralen Hauptresidenz des französischen Königtums und damit zur Hauptstadt des Landes. Er erweiterte die Königspfalz auf der Île de la Cité zu einem repräsentativen Palast (Palais de lla Cité), dem er das Gebäude des königlichen Archivs angliederte, womit der Stadt nun auch die Rolle des administrativen Zentrums des Königreiches zukam. Zur Förderung der wirtschaftlichen Prosperität gewährte er der Stadt 1181 das Messeprivileeg und nur zwei Jahre später wurden die ersten beiden Markthallen gebaut, aus denen das Quartier des Halles hervorging. Im Jahr 1185 gab Philipp den Befehl zur Pflasterung der wichtigsten Straßen, errichtete bis 1214 einen neuen Turm für die Burg des Louvre und begann mit dem Bau einer neuen Stadtmauer, die mit mehreren Türmen (u. a. Tour de Nesle) gesichert wurde.
    Mit dem Erlass des Scholarenprivilegs im Jahr 1200 stellte Philipp die Schüler und Magister des Quartier Latin unter königlichen Schutz. Damit begründete er deren juristische Autonomie, was in den kommenden Jahren zur Bildung der Universität von Paris führte. Die daraus mit dem Bischof von Paris resultierenden Unklarheiten bezüglich der Rechtskompetenzen in der Stadt wurden mit der 1222 ausgearbeiteten Forma pacis zugunsten der Krone neu definiert.

    Philipp heiratete Königin Isabella von Hennegau am 28 Apr 1180 in Abtei Sainte Trinité zu Bapaume. Isabella (Tochter von Balduin V. von Hennegau und Gräfin Margarete I. von Elsass (von Flandern)) wurde geboren in ? 23 Apr 1170 in Lille; gestorben am 15 Mrz 1190 in Paris, France; wurde beigesetzt in Notre Dame de Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 724. König Ludwig VIII. von Frankreich, der Löwe  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 5 Sep 1187 in Paris, France; gestorben am 8 Nov 1226 in Montpensier.

    Philipp heiratete Prinzessin Ingeborg von Dänemark am 15 Aug 1193 in Kathedrale, Amiens, Frankreich. Ingeborg (Tochter von König Waldemar I. von Dänemark, der Grosse und Königin Sophia von Dänemark (von Minsk)) wurde geboren in cir 1175; gestorben am 29 Jul 1236 in Corbeil; wurde beigesetzt in Saint-Jean-sur-l’Isle bei Corbeil. [Familienblatt] [Familientafel]

    Philipp heiratete Agnes-Maria von Andechs (von Meranien) in 1196. Agnes-Maria (Tochter von Graf Berthold III. (IV.) von Andechs (von Diessen) und Agnes von Rochlitz) wurde geboren in cir 1172; gestorben in 18 oder 19 Jul 1201 in Poissy, FR; wurde beigesetzt in Benediktinerkloster St. Corentin-lès-Mantes. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 725. Prinz Philipp Hurepel von Frankreich (Kapetinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1200; gestorben in Jan 1234.

  116. 451.  Prinzessin Alix von FrankreichPrinzessin Alix von Frankreich Graphische Anzeige der Nachkommen (275.Adela11, 164.Theobald10, 107.Stephan9, 73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1170; gestorben in nach 1218.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Vexin; Gräfin von Vexin

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alix_von_Frankreich,_Gräfin_von_Vexin

    Alix von Frankreich (* 1160 oder wohl 1170; † nach 1218) war eine französische Königstochter aus dem Haus der Kapetinger; sie war als Ehefrau von Richard Löwenherz vorgesehen, Gerüchten zufolge aber die Mätresse von Richards Vater, des englischen Königs Heinrich II.

    Herkunft
    Alix war, der Darstellung von Père Anselme, Runciman und Schwennicke (siehe unten) folgend, die wohl 1170 geborene Tochter von König Ludwig VII. von Frankreich (* 1120, † 1180) aus seiner dritten Ehe mit Adela von Champagne (* wohl 1140, † 1206), Tochter des Grafen Theobald II., und damit die jüngere Schwester des späteren Königs Philipp II.

    Nach Ansicht von Lappenberg/Pauli und Obermeier hingegen war sie eine deutlich früher geborene Tochter von Ludwig VII. Nach Père Anselme und Schwennicke käme dafür nur eine 1160 geborene Alix oder Adelheid aus Ludwigs zweiter Ehe, der mit Konstanze von Kastilien (* wohl 1140, † 1160), Tochter des Königs Alfons VII., in Frage, von der allerdings beide berichten, dass sie jung und kurz nach ihrer Mutter starb[1] bzw. im Jahr 1160 geboren wurde und das Jahresende nicht erlebte[2].

    Die Jahre in England (nach Père Anselme u. a.)
    Am 30. September 1174 vereinbarten ihr Vater und König Heinrich II. von England (* 1133, † 1189) eine Heirat mit Richard (* 1157, † 1199), dem dritten (und zweiten lebenden) Sohn des Engländers, nachdem ihre ältere Halbschwester Margarete (* 1158, † 1197) seit 1172 bereits mit Richards älterem Bruder, dem Kronprinzen Heinrich (* 1155, † 1183) verheiratet war. Nach dem Tod ihres Vaters (1180) und des Kronprinzen Heinrich (1183) kam Alix wohl 1185 und damit 15-jährig an den englischen Hof[3] (ihre Halbschwester Margarete, Heinrichs Witwe, heiratet Ende 1186 den ungarischen König Béla III.). Richard, der sich ohnehin im Widerstand zu seinem Vater befand, weigerte sich jedoch, Alix zu heiraten, so dass die Ehe entgegen den Abmachungen nicht geschlossen werden konnte. Und da der König die abgelehnte Braut auch nicht in ihre Heimat zurückkehren ließ, „liefen allerlei hässliche Gerüchte um, dass [König] Heinrich selbst mit ihr allzu vertrauten Umgang pflege.“[4]

    1189 bekräftigen Heinrich II. und Philipp II., seit 1180 der Nachfolger Ludwigs VII., im Vertrag vom Colomiers (heute im Département Haute-Garonne) ihre Absicht, Richard und Alix zu verheiraten. Doch Richards militärischer Sieg über seinen Vater und dessen Tod im gleichen Jahr, sein Regierungsantritt und die Befreiung von Eleonore von Aquitanien (* um 1122, † 1204), der lange Jahre festgesetzten Mutter des neuen Königs, wandte das Blatt endgültig zu Ungunsten der jungen Französin. Eleonore wünschte „jetzt, da Heinrichs Tod sie aller Zurückhaltung entledigte, ihren Lieblingssohn nicht mit einem Mitglied einer Familie verbunden zu sehen, die sie hasste, und noch dazu mit einer Frau, von der sie glaubte, dass sie die Geliebte ihres Mannes gewesen war. Ihr lagen die Interessen ihrer heimatlichen Guyenne am Herzen; sie hatte deshalb beschlossen, ihn mit einer Prinzessin von Navarra zu verheiraten…“. Und Richard fügte sich.

    Mitte 1190 brachen Richard und Philipp II. von Frankreich gemeinsam zum Dritten Kreuzzug auf. Sie trafen sich in Messina, wo sie am 8. Oktober das weitere Vorgehen besprachen. Als Philipp bei dieser Gelegenheit „abermals die Frage von Alices Heirat zur Sprache brachte, lehnte Richard es ab, sie überhaupt in Betracht zu ziehen, und gab als Grund Alices schlechten Ruf an“. Im Frühjahr 1191, nach der Überwinterung in Messina, war Philipp bereit, „alle seine Zwistigkeiten mit Richard beiseite zu schieben, und erklärte ihn in aller Form für frei, zu heiraten, wen immer er wolle. So ging Philipp in einer Stimmung allgemeinen Wohlwollens am 30. März 1191 mit allen seinen Truppen von Messina in See. Sobald er den Hafen verlassen hatte, trafen Königin Eleonore und Prinzessin Berengaria [von Navarra] dort ein.“ Die Ehe zwischen Richard und Berengaria wurde am 12. Mai 1191 in Limassol auf Zypern geschlossen.

    Alix saß weiterhin im fernen England fest. Erst als Richard nach dem Kreuzzug und seiner Gefangenschaft auf Trifels 1194 wieder nach England zurückgekehrt war, durfte sie Anfang 1195 nach Frankreich zurückkehren.

    Eine andere Jugend
    Nach Lappenburg (S. 152) wurden Alice und Richard bereits im Jahr 1167 miteinander verlobt, allerdings verzichtet er darauf, das Geburtsjahr der Prinzessin zu erwähnen. Mit Rückgriff auf Père Anselme wäre nun anzunehmen, dass die Verlobte mit jener Alix (oder Adelheid) identisch ist, die 1160 als jüngere Tochter aus Ludwigs Ehe mit Konstanze von Kastilien geboren wurde – sofern man außer Acht lässt, dass Père Anselme für diese Tochter angibt, dass sie kurz nach ihrer Mutter († 1160) starb.

    Zum Jahr 1177, also zehn Jahre später, schreibt Lappenburg, dass Alice „sich schon seit längerer Zeit in Heinrichs Hut“ befand, „ohne dass dieser Ernst machte, sie dem Sohne zu vermählen“, sowie: „Schon seit einiger Zeit nämlich hatte er [Heinrich II.] durch Gesandte über die Mitgift verhandeln lassen, welche seine Söhne Heinrich und Richard durch Verheiratung mit den Töchtern Ludwigs erhalten sollten. Für die einen nahm er das Vexin in Anspruch und für Richard … die Stadt Bourges mir der Grafschaft Berry“.[5] Um der Umsetzung der Vereinbarung Nachdruck zu verleihen, versicherte sich Ludwig des Beistands des päpstlichen Legaten Peter von St. Chrysogonus, ehemaliger Bischof von Meaux (1172–1174) und Kardinal, „der unvermutet die Länder des Königs von England mit dem Interdikt bedrohte, wenn er nicht sogleich seine Einwilligung zur Heirat geben würde.“

    „Am 11. September traf Heinrich mit dem Kardinal zu Rouen zusammen, der die Ausführung seiner Drohung so lange hinausschob, bis eine Verhandlung mit dem König von Frankreich stattgehabt haben würde. Dazu kam es denn auch schon am 21. September zwischen Ivry und Nonancourt. Heinrich versprach nochmals, dem Verlangen seines Lehnherrn nachkommen zu wollen, und schloss mit ihm einen Freundschaftsvertrag …“[6]

    Über die Bekräftigung der Verlobung durch Heinrich II. kurz vor seinem Tod (1189), das heißt insbesondere die Nichterfüllung der Abmachung weitere 12 Jahre lang sowie die schlussendliche Aufkündigung der Vereinbarung durch Richard im Jahr darauf herrscht in der Literatur Einigkeit.

    Die Jahre in Frankreich
    Nach der Rückkehr seiner (Halb-)Schwester fand Philipp II. für sie recht schnell einen Ehemann. Am 20. August 1195 heiratete sie den Grafen Wilhelm von Ponthieu, den Sohn und Erben des Grafen Jean I. († 1191) aus dem Haus Montgommery und der Beatrice de Saint-Pol. 1197 wird sie zur Gräfin von Vexin ernannt und am 17. April 1199 als Mutter eines Mädchens erwähnt: Ihre und Wilhelms Tochter ist Marie de Ponthieu, die als einziges Kind auch Erbin des Ponthieu (aber nicht des Vexin) werden wird.

    Alix in den zeitgenössischen Quellen
    Robert von Torigni († 1186): 1160 stirbt "Constantia regina Franciæ" im Kindbett[7].
    Alberich von Trois-Fontaines († nach 1252) nennt "reginam Margaretam Anglie et comitissam Aaliz" als Kinder Ludwigs VII. und seiner zweiten Ehefrau, und fügt hinzu, das Alix mit "Guilelmus comes de Pontivo" verheiratet gewesen sei[8]
    Rodericus Ximenes († 1247) nennt "Adelodis" als Tochter von "Ludovico Regi Francorum" und seiner Ehefrau "Elisabeth" (fälschlich für Constantia), mit dem Hinweis, dass sie den "Comitis de Pontivo" heiratete[9]
    Roger von Hoveden († wohl 1201) berichtet, dass die Verlobung von Richard und der Tochter Ludwigs erstmals 1161 vorgeschlagen wurde, als Richards älterer Bruder Heinrich mit ihrer Schwester Margarete verlobt wurde[10]
    Gervasius erwähnt die Verlobung von "Ricardus…filius regis Anglæ" und "filiam regis Franciæ quam habuit de filia regis Hispanorum" für das Jahr 1169[11]
    Benedikt von Peterborough († 1194) erwähnt für den "XI Kal Oct 1177" die Verlobung von "rex Anglie…Ricardus comes Pictaviæ filius eius" und "regi Franciæ…filiam" als Teil des gleichzeitig geschlossenen Friedensvertrages (I 1177, p. 191); darüber hinaus berichtet er, dass die Verlobung von "Alesia soror eius [Philippi regis Franciæ]" und Richard 1189 erneuert wurde[12]
    Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Alix ist Nebenfigur in James Goldmans Theaterstück Der Löwe im Winter. In der gleichnamigen, Oscarprämierten Verfilmung aus dem Jahr 1968 wird sie von Jane Merrow verkörpert.

    Name:
    Die Kapetinger (französisch Capétiens), in moderner Umschreibung auch einfach Haus Capet genannt, sind ein dem Ursprung nach fränkisches Adelsgeschlecht, das als Nachfolger der Merowinger und der Karolinger besonders von der Historiographie Frankreichs als das dritte französische Herrschergeschlecht betrachtet wird. Als Könige der Franken (reges Francorum) und ab dem 13. Jahrhundert als Könige von Frankreich (reges Franciae) spielten die Kapetinger eine herausragende Rolle bei der Herausbildung der aus dem westfränkischen Teilreich (Francia occidentalis) hervorgegangenen französischen Nation und bei der Begründung des französischen Zentralstaates.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kapetinger

    Geburt:
    Es gibt Quellen die sagen 1160, aber es ist wohl 1170 ?

    Titel (genauer):
    Der Vexin ist eine Landschaft im Nordwesten Frankreichs. Sie besteht aus dem Vexin normand westlich der Epte und dem Vexin français östlich des Flusses. Vexin ist mehr ein geografischer als politischer oder historischer Begriff. Der Vexin erstreckt sich in West-Ost-Richtung zwischen Pontoise und Rouen, in Nord-Süd-Richtung zwischen Beauvais und der Seine. Fünf Départements teilen sich den Vexin: Val-d’Oise, Yvelines, Oise, Eure und Seine-Maritime. Der Name rührt vom gallischen Stamm der Veliocasses her (Pagus Veliocassinus), die in etwa diese Region besiedelten.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Vexin

    Alix heiratete Graf Wilhelm IV. von Ponthieu (Talvas) (von Montgommery) am 20 Aug 1195. Wilhelm (Sohn von Graf Johann I. von Ponthieu und Beatrix von Saint-Pol (Haus Candavène)) wurde geboren in 1179; gestorben am 4 Okt 1221. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 726. Gräfin Marie von Ponthieu (von Montgommery)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 17 Apr 1199; gestorben am 21 Sep 1250 in Abbeville, Frankreich.

  117. 452.  Prinzessin Agnes (Anna) von Frankreich (Kapetinger)Prinzessin Agnes (Anna) von Frankreich (Kapetinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (275.Adela11, 164.Theobald10, 107.Stephan9, 73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1171; gestorben in cir 1240.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_von_Frankreich_(1171–1240) (Okt 2017)

    Anfang 1178 besuchte Graf Philipp I. von Flandern auf seiner Rückreise aus dem Heiligen Land Konstantinopel. Kaiser Manuel I. Komnenos, der bereits 1147 Ludwig VII. während des Zweiten Kreuzzugs empfangen hatte, wurde vermutlich bei diesem Besuch davon überzeugt, dass es wünschenswert sei, Frankreich zum Verbündeten zu haben. Im Winter 1178/79 reisten Philipp und eine kaiserliche Gesandtschaft unter Führung des Genuesen Baldovino Guercio,[1] an den französischen Hof ab, um die Ehe zwischen Agnes und Alexios II. Komnenos, Manuels Sohn und Erben, zu vermitteln. Bereits 1171 hatte Papst Alexander III. diese oder eine ähnliche Verbindung favorisiert.[2]

    Ein Flottille von fünf Schiffen brach Ostern 1179 in Montpellier mit Agnes an Bord auf, in Genua stießen 14 weitere Schiffe dazu, die erneut von Baldovino Guercio kommandiert wurden[3]. Bei ihrer Ankunft in Konstantinopel im Spätsommer 1179 wurde Agnes mit aufwendigen Festivitäten empfangen, darunter einer Rede von Erzbischof Eustathios von Thessalonike[4] und vermutlich auch kunstvollen Versen eines anonymen Autors, die manchmal als Eisiterion bezeichnet werden..
    Wilhelm von Tyrus schreibt, Agnes sei bei ihrer Ankunft in Konstantinopel 8 Jahre alt gewesen, Alexios 13 (tatsächlich wurde Alexios am 10. September 1167 geboren, er war also 12 Jahre alt, zu Agnes’ Geburtsdatum gibt es keine andere Quelle). Falls sie wirklich 8 Jahre alt war, so war sie nach der Auffassung des 12. Jahrhunderts drei Jahre zu jung für die Ehe[5]. Wilhelm scheint die Zeremonie, bei der er anwesend war, jedoch als vollumfängliche Hochzeit zu beschreiben (matrimonii legibus ... copulare), worin ihm einige nichtbyzantinische Quellen und auch viele moderne Autoren folgen[6]. Die Feierlichkeiten fanden am 2. März 1180 in der Trullos-Halle im Großen Palast statt. Agnes wurde dabei offiziell in Anna umgetauft. Eustathios schrieb anlässlich der Feier eine Rede mit dem Titel Rede auf die öffentlichen Feiern zur Verlobung der zwei königlichen Kinder.[7] Die Zeremonie fand ungefähr einen Monat nach der Hochzeit von Alexios‘ Halbschwester Maria Komnene mit Rainer von Montferrat statt.
    Am 24. September 1180 starb Manuel und Alexios folgte ihm als Kaiser. Aufgrund seiner Jugend übte seine Mutter Maria von Antiochia in dieser Zeit wesentlich mehr Einfluss auf die Staatsgeschäfte aus als Alexios oder gar Anna. 1183 wurde Maria vovon Andronikos I. Komnenos abgelöst, einem Vetter Manuels, dessen Ambitionen auf den Thron bekannt waren. Ihm werden die Schuld am Tod Maria Komnenes (Juli 1182), Rainer von Montferrats (August 1182) und Maria von Antiochias (1183) zugeschrieben. Andronikos wurde zum Mitkaiser ernannt, im Oktober ließ er Alexios erdrosseln.

    Ehe mit Andronikos I.
    Anna war nun eine 12-jährige Witwe, allerdings nicht lange, da der etwa 65-jährige Andronikos Ende des Jahres ihr zweiter Ehemann wurde.
    Andronikos war bereits einmal verheiratet gewesen, der Name dieser Ehefrau ist unbekannt. Zudem hatte er sexuelle Beziehungen zu zwei Nichten, Eudokia Komnene und Theodora Komnene, sowie Philippa von Antiochia, der Tochter von Konstanze von Antiochia und Raimund von Poitiers, die als Schwester Maria von Antiochas eine Tante Alexios II. war. Andronikos hatte von seiner ersten Ehefrau zwei Söhne, sowie eine Tochter und einen Sohn von Theodora.
    Anna war nun zwei Jahre lang Kaiserin, bis Andronikos im September 1185 abgesetzt wurde. Er floh mit Anna und einer weiteren Geliebten, die als Maraptike bekannt ist, vor dem Volksaufstand aus Konstantinopel, wurden aber in Chele in Bithynien am Schwarzen Meer, wo sie per Schiff auf die Krim fliehen wollten, aber wegen ungünstiger Winde festgehalten wurden, gestellt. Andronikos wurde gefangen genommen und in die Hauptstadt gebracht,[8] wo er am 12. September 1185 öffentlich getötet wurde.

    Theodoros Branas
    Anna überlebte Andronikos’ Sturz und Tod und verschwand danach acht Jahre aus den Annalen. Erst 1193 berichtete ein westeuropäischer Chronist, sie sei nun (23 Jahre alt) die Geliebte von Theodoros Branas[9], einem Feldherrn, der an der Nordgrenze des Reiches kämpfte. Sie waren nicht verheiratet, vielleicht weil sie ihr durch die Ehe mit einem Bürgerlichen ihre Mitgift verloren hätte.
    Im Sommer 1204 schließlich heirateten sie auf Druck des Lateinischen Kaisers Balduin I.[10] Theodoros Branas kämpfte weiter für das Lateinische Kaiserreich, zuletzt wird im Jahr 1219 von ihm berichtet, von Agnes war zu dieser Zeit und danach nicht mehr die Rede.
    Agnes und Theodoros hatten mindestens eine Tochter, die Narjot de Toucy († 1241) heiratete.[11]
    Von König Philipp II., Annas Bruder und König von Frankreich von 1180 bis 1223, wird nicht berichtet, dass er sich um das Schicksal seiner Schwester nach ihrer Abreise nach Konstantinopel noch einmal gekümmert habe.

    Name:
    Die Kapetinger (französisch Capétiens), in moderner Umschreibung auch einfach Haus Capet genannt, sind ein dem Ursprung nach fränkisches Adelsgeschlecht, das als Nachfolger der Merowinger und der Karolinger besonders von der Historiographie Frankreichs als das dritte französische Herrschergeschlecht betrachtet wird. Als Könige der Franken (reges Francorum) und ab dem 13. Jahrhundert als Könige von Frankreich (reges Franciae) spielten die Kapetinger eine herausragende Rolle bei der Herausbildung der aus dem westfränkischen Teilreich (Francia occidentalis) hervorgegangenen französischen Nation und bei der Begründung des französischen Zentralstaates.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kapetinger

    Geburt:
    Agnes war die jüngste Tochter von Ludwig VII., König von Frankreich, und Adela von Champagne. Sie war die Schwester von König Philipp II. von Frankreich und unter dem Namen Anna Ehefrau der byzantinischen Kaiser Alexios II. Komnenos und Andronikos I. Komnenos.

    Agnes heiratete Kaiser Alexios II. Komnenos (Byzanz, Komnenen) am 2 Mrz 1180. Alexios (Sohn von Kaiser Manuel I. Komnenos (Byzanz, Trapezunt) und Maria (Xene) von Antiochia (Poitiers)) wurde geboren am 10 Sep 1169; gestorben in Okt 1183. [Familienblatt] [Familientafel]

    Agnes heiratete Andronikos I. Komnenos (Byzanz, Komnenen) in 1183. Andronikos (Sohn von Isaak Komnenos (Byzanz, Komnenen)) wurde geboren in cir 1122; gestorben am 12 Sep 1185 in Konstantinopel. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Theodoros Branas. [Familienblatt] [Familientafel]


  118. 453.  Gräfin Ida von Elsass Graphische Anzeige der Nachkommen (278.Maria11, 166.Stephan10, 107.Stephan9, 73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1160/61; gestorben am 21 Apr 1216.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Boulogne (1173)

    Ida heiratete Gerhard III. von Geldern in 1181. Gerhard (Sohn von Heinrich I. von Geldern und Agnes von Arnstein) gestorben in 1181. [Familienblatt] [Familientafel]

    Ida heiratete Herzog Berthold (Berchtold) IV. von Zähringen in 1183. Berthold (Sohn von Herzog Konrad I. von Zähringen und Clementia von Namur) wurde geboren in cir 1125; gestorben am 8 Dez 1186. [Familienblatt] [Familientafel]

    Ida heiratete Graf Rainald I. von Dammartin (Haus Mello) in 1191. Rainald (Sohn von Graf Aubry II. (Alberich) von Dammartin (Haus Mello) und Mathilde (Mathildis, Mahaut, Mabile) von Clermont) wurde geboren in cir 1165; gestorben in 1227. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 727. Gräfin Mathilde von Dammartin (Haus Mello)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1259.

  119. 454.  Mathilda von Elsass (von Flandern)Mathilda von Elsass (von Flandern) Graphische Anzeige der Nachkommen (278.Maria11, 166.Stephan10, 107.Stephan9, 73.Theobald8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1170; gestorben am 16 Okt 1210.

    Mathilda heiratete Herzog Heinrich I. von Brabant (Löwen) in 1179. Heinrich (Sohn von Gottfried III. von Löwen und Margarete von Limburg) wurde geboren in cir 1165; gestorben am 5 Sep 1235 in Köln, Nordrhein-Westfalen, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 728. Margareta von Brabant  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1192; gestorben in 1231.
    2. 729. Mathilde von Brabant  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1195; gestorben am 21 Dez 1267.
    3. 730. Herzog Heinrich II. von Brabant (von Löwen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1207; gestorben am 1 Feb 1248 in Löwen, Brabant; wurde beigesetzt in Villers-la-Ville.
    4. 731. Elisabeth von Brabant  Graphische Anzeige der Nachkommen

  120. 455.  Graf Hoël von der BretagneGraf Hoël von der Bretagne Graphische Anzeige der Nachkommen (280.Conan11, 167.Alain10, 110.Havise9, 75.Bertha8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1156.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Nantes; Graf von Nantes https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Nantes

    Notizen:

    Name:
    Als Conan III., Sohn Alains IV., seinen Sohn Hoel III. wegen Unehelichkeit enterbte, konnte sich Hoel in Nantes festsetzen, bis er 1156 von den Einwohnern der Stadt verjagt wurde. Sie wählten den Ehemann der Konstanze von der Bretagne, der Tochter Conans III., Gottfried von Anjou, Bruder des englischen Königs Heinrich II. zum Grafen; nach dessen Tod wurde die Grafschaft direkt dem englischen König unterstellt, 1203 fand die Grafschaft Nantes dadurch ihr Ende.


  121. 456.  Bertha von Cornouaille (von Bretagne)Bertha von Cornouaille (von Bretagne) Graphische Anzeige der Nachkommen (280.Conan11, 167.Alain10, 110.Havise9, 75.Bertha8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1148-1158, Bretagne; Herzogin von Bretagne https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_der_Bretagne

    Notizen:

    Name:
    Erbtochter von Conan III.

    Familie/Ehepartner: Alain von Penthièvre. Alain (Sohn von Graf Stephan I. (Étienne) von Penthièvre und Havoise von Guingamp) wurde geboren in vor 1100; gestorben am 15 Sep 1146. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 732. Herzog Conan IV. von der Bretagne, der Kleine  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1171.
    2. 733. Constance von Penthièvre (de Bretagne)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1195.

    Familie/Ehepartner: Vizegraf Odo II. (Eudon) von Porhoët (Haus Rohan). Odo (Sohn von Vizegraf Gottfried (Geoffroy) von Porhoët (Haus Rohan) und Havise (Hedwig) von der Bretagne) gestorben in 1170. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 734. Graf Odo III. (Eudon) von Porhoët (Haus Rohan)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1234.

  122. 457.  Konstanze (Constance) von BretagneKonstanze (Constance) von Bretagne Graphische Anzeige der Nachkommen (280.Conan11, 167.Alain10, 110.Havise9, 75.Bertha8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1148.

    Konstanze heiratete Geoffroy III. de Mayenne in Datum unbekannt. Geoffroy (Sohn von Juhel I. de Mayenne und Clémence von Ponthieu (von Montgommery)) gestorben in 18 Feb oder 25 Jul 1169. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 735. Mahaut (Mathilde) de Mayenne  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 1155; gestorben am 9 Jun 1210.

  123. 458.  Vizegraf Odo II. (Eudon) von Porhoët (Haus Rohan)Vizegraf Odo II. (Eudon) von Porhoët (Haus Rohan) Graphische Anzeige der Nachkommen (281.Havise11, 167.Alain10, 110.Havise9, 75.Bertha8, 45.Odo7, 23.Bertha6, 11.Konrad5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1170.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Vizegrafschaft, Grafschaft Porhoët; Vizegraf von Porhoët https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Porhët
    • Besitz: Schloss Josselin; Da Eudon de Porhoët als Regent für den jungen bretonischen Herzog Conan IV. die bretonischen Barone um sich geschart hatte, die dem englischen König Heinrich II. Plantagenet und neuen Grafen von Anjou feindlich gegenüberstanden, ließ dieser unter seiner persönlichen Aufsicht die Burg Josselin schleifen. https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Josselin
    • Titel (genauer): 1148-1158, Bretagne; Regent von Bretagne https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_der_Bretagne

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Odo_von_Porhoet (Jul 2023)

    Odo II. von Porhoët (Eudon II. de Porhoët, auch Éon und Eudes genannt, † nach 1173) war Graf von Porhoët und Regent des Herzogtums Bretagne. Er war der Sohn von Geoffroy, Vicomte de Porhoët und Hadvise, und damit ein Angehöriger des (erst später so genannten) Hauses Rohan.

    Biografie
    Nach dem Tod seines älteren Bruders Josselin beerbte er diesen in Porhoët.
    Als zweiter Ehemann von Bertha, Tochter und Erbin des Herzogs Conan III. von Bretagne († 1148), der seinen Sohn Hoel wegen Unehelichkeit enterbt hatte, erhielt Odo von diesem die Vormundschaft über seinen Stiefsohn Conan IV., den Sohn aus Berthas Ehe mit Alain le Noir († 1146).

    Ab 1148 übte Odo somit die Regentschaft in der Bretagne aus, dachte aber nicht daran, sie seinem Stiefsohn auch zurückzugeben. 1154 verbündete sich Conan IV. daher mit seinem Onkel Hoel gegen Odo, doch gelang es diesem, die beiden Prätendenten zu schlagen. Hoel konnte sich den Besitz der Grafschaft Nantes sichern, Conan hingegen musste nach England zu König Heinrich II. fliehen, der ihm den Besitz der Honour of Richmond als väterlichem Erbe bestätigte. Darüber hinaus erhielt Conan militärische Unterstützung, die es ihm erlaubte, in die Bretagne zurückzukehren; er fand mehrere Verbündete, aber die Tatsache, dass er als Vasall des englischen Königs auftrat, provozierte auch einen Aufstand anderer Großer unter Führung Odo von Poorhoëts, der aber geschlagen wurde und nun seinerseits die Bretagne verlassen musste. Conan wurde 1156 zum Herzog proklamiert. Im gleichen Jahr verjagten die Nantaiser seinen Onkel Hoël und vertrauten sich dem Grafen Gottfried von Anjou an, einem Bruder des Königs Heinrichs II. Nach dem Tod Gottfrieds 1158 glaubte Conan, Nantes zurückzuerhalten, musste es jedoch Heinrich II. übergeben.

    Odo von Porhoët führte nun eine erneute Revolte an, die auch erfolgreich war, aber Heinrich II. nun den Vorwand lieferte, selbst in der Bretagne zu intervenieren, die 1168 Josselin eroberte. Odo wurde aus der Grafschaft Porhoët vertrieben sowie, als er 1173 einen letzten Aufstand wagte, aus der Grafschaft Penthièvre. Danach verliert sich seine Spur.

    In Porhoët beerbte ihn sein Sohn Odo III.

    Familie/Ehepartner: Bertha von Cornouaille (von Bretagne). [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 734. Graf Odo III. (Eudon) von Porhoët (Haus Rohan)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1234.

  124. 459.  Heinrich I. von GeldernHeinrich I. von Geldern Graphische Anzeige der Nachkommen (283.Ermengarde11, 169.Otto10, 111.Adelheid9, 76.Liudolf8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1117; gestorben in 27 Mai oder 10 Sep 1182; wurde beigesetzt in Kloster Kamp.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_I._(Geldern)

    Heinrich I. von Geldern (* um 1117; † 27. Mai oder 10. September 1182) war Graf von Geldern und Zutphen.
    Er war der Sohn des Grafen Gerhard II. von Geldern († 1131) und Ermgard von Zutphen († 1138). Von seinem Vater erbte er die Grafschaft Geldern, von seiner Mutter die Grafschaft Zutphen.
    Er schob durch Rodungen einen großen Keil in das Utrechter Bistumsgebiet, musste aber auf holländischen Druck hin ein Bündnis mit der Stadt Utrecht gegen den Bischof aufgeben.
    Um 1135 heiratete er Agnes von Arnstein, ihr gemeinsamer Sohn und Erbe war Graf Otto I. von Geldern.
    Heinrich liegt im Kloster Kamp begraben.

    Nachkommen
    • Gerhard III ∞ Ida von Elsass, Tochter von Matthäus von Elsass, Gräfin von Boulogne
    • Otto
    • Agnes ∞ Heinrich IV von Namur-Luxemburg
    • Adelheid ∞ Gerhard II. von Loon
    • Margaretha ∞ Engelbert I. von Berg



    Literatur
    • Pieter Lodewijk Muller: Heinrich, Graf von Gelder. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 516.
    • Ralf G. Jahn: Die Genealogie, der Vögte, Grafen und Herzöge von Geldern. In: Johannes Stinner, Karl-Heinz Tekath (Hrsg.): Gelre – Geldern – Gelderland. Geschichte und Kultur des Herzogtums Geldern (= Herzogtum Geldern. Bd. 1 = Veröffentlichunen der Staatlichen Archive des Landes Nordrhein–Westfalen. Reihe D: Ausstellungskataloge staatlicher Archive. Bd. 30). Verlag des Historischen Vereins für Geldern und Umgegend, Geldern 2001, ISBN 3-9805419-4-0, S. 29–50.

    Familie/Ehepartner: Agnes von Arnstein. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 736. Graf Otto I. von Geldern  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1150; gestorben in nach 30.4.1207; wurde beigesetzt in Kloster Kamp, Kamp-Lintfort, Nordrhein-Westfalen, DE.
    2. 737. Agnes von Geldern  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 738. Gerhard III. von Geldern  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1181.
    4. 739. Adelheid von Geldern  Graphische Anzeige der Nachkommen
    5. 740. Margaretha von Geldern  Graphische Anzeige der Nachkommen

  125. 460.  Władysław von Polen (von Schlesien) (Piasten), der Vertriebene Graphische Anzeige der Nachkommen (284.Boleslaw11, 170.Władysław10, 112.Kasimir9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1105 in Krakau, Polen; gestorben am 30 Mai 1159 in Altenburg, Thüringen.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Władysław_II._(Polen)

    Władysław der Vertriebene (auch: Wladislaw II. von Schlesien, Władysław II. von Polen, Władysław II. der Verbannte, polnisch Władysław II Wygnaniec; * 1105 in Krakau; † 30. Mai 1159 in Altenburg in Thüringen) war 1138–1146 Herzog von Schlesien sowie, als Władysław II., Seniorherzog von Polen. Er war der Begründer der schlesischen Linie der Piasten.

    Familie
    Władysław entstammte der polnischen Dynastie der Piasten. Seine Eltern waren Bolesław III. Schiefmund und die ruthenische Prinzessin Sbysława Swjatopolkowna, Tochter des Großfürsten Swjatopolk von Kiew. Nach deren Tod vermählte sich Bolesław mit Salome, Tochter des Grafen Heinrich von Berg-Schelklingen. Aus dieser Ehe entstammten vier Töchter sowie die Söhne:
    • Bolesław IV. „Kraushaar“
    • Mieszko III. „der Alte“
    • Heinrich von Sandomir (starb im Kindesalter)
    • Kasimir II. „der Gerechte“
    Um 1126 vermählte sich Władysław mit Agnes von Babenberg (~1110–1157). Sie war eine Tochter von Markgraf Leopold von Österreich, sowie Enkeltochter Kaiser Heinrich IV. Der Ehe entstammten die Tochter
    • Richeza, seit 1152 in erster Ehe verheiratet mit König Alfons von Spanien
    sowie die Söhne:
    • Bolesław I. von Schlesien „der Lange“, ab 1163 Herzog von Schlesien
    • Mieszko I. von Oppeln „Kreuzbein“, ab 1163 Herzog von Schlesien, ab 1173 Herzog von Ratibor-Teschen, ab 1202 Herzog von Oppeln, 1210–1211 Seniorherzog von Polen
    • Konrad, ab 1178 Herzog von Schlesien in Glogau

    Leben
    Nach dem Tod von Władysławs Vater Bolesław, 1138, wurde Polen an dessen vier Söhne verteilt. Um die Einheit zu wahren, bestimmte Bolesław im Testament außerdem, dass dem jeweils Ältesten seiner Nachkommen das Krakauer Gebiet mit dem Seniorat zuffallen soll. Władysław erhielt Schlesien und, da er der Älteste war, auch das Krakauer Seniorat, damit das Supremat über das übrige Polen sowie die Oberherrschaft über die anderen Herzöge, seine jüngeren Brüder. Obwohl sich Władysław bemühte, diie Einheit Polens zu wahren, kämpften bald die anderen Herzöge sowie Teile des Adels gegen ihn. Auf dem Hoftag zu Kaina in Sachsen hatte Władysław im April 1146 ganz Polen vom Reich als Lehen angenommen. Daraufhin wurde er vom Gnesener Erzbischof exkommuniziert und bald danach, zusammen mit seiner Familie, von seinen Halbbrüdern vertrieben. Władysław fand Aufnahme beim römisch-deutschen König Konrad III., einem Halbbruder von Władysławs Ehefrau. Dieser wies ihm die Burg Altenburg als Wohnsitz zu. Sein Nachfolger als Herzog von Schlesien und das Krakauer Seniorat wurde sein nächstälterer Bruder Bolesław IV. Kraushaar.
    Nachdem sich die Kurie ohne Erfolg für Władysław eingesetzt hatte, gelang es durch die Vermittlung des brandenburgischen Herzogs Albrecht I. „der Bär“ und Konrad von Wettin, die Kämpfe beizulegen. Bolesław verpflichtete sich, auf dem Merseburger Hoftag 1152 zu erscheinen und das Lehensverhältnis anzuerkennen, hielt das Versprechen jedoch nicht ein. Nachdem er auch nicht bereit war, sich am bevorstehenden Feldzug Kaiser Friedrichs I. Barbarossa zu beteiligen, unternahm dieser 1157 einen Feldzug gegen Polen. Er drang bis vor Posen, in dessen Nähe sich Bolesław im Lager Krzyszkowo aufhielt. Dort verpflichtete er sich gegenüber dem Kaiser zu einer Beteiligung am Italienzug und leistete den Lehnseid. Gleichzeitig versprach er, zum nächsten Hoftag zu kommen und seinen Bruder Kasimir als Geisel zu stellen.
    Nachdem Władysław 1159 in Altenburger Exil verstarb, hielt sich Bolesław nicht an das gegebene Versprechen. Nach einer abermaligen Aufforderung am Hoftag zu erscheinen, gab er 1163 Władysławs Söhnen dessen Land zurück, so dass diese nach Schlesien zurückkehren konnten.


    Literatur
    • Historische Kommission für Schlesien (Hrsg.): Geschichte Schlesiens. Bd. 1, Sigmaringen 1988, ISBN 3-7995-6341-5, S. 83–86.

    Familie/Ehepartner: Salome von Berg-Schelklingen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Władysław heiratete Agnes von Österreich (Babenberger) in cir 1126. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 552. Richeza von Everstein (von Polen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1135; gestorben am 16 Jun 1185.
    2. 553. Herzog Boleslaw I. von Schlesien (von Polen) (Piasten), der Lange  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1127; gestorben am 18 Dez 1201; wurde beigesetzt in Kloster Leubus.
    3. 554. Herzog Mieszko I. von Oppeln (von Polen) (Piasten), Kreuzbein  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 1132 und 1146; gestorben am 16 Mai 1211.

  126. 461.  Prinzessin Rikissa von Polen Graphische Anzeige der Nachkommen (284.Boleslaw11, 170.Władysław10, 112.Kasimir9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 12 Apr 1116; gestorben in nach 25 Dez 1156.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Prinzessin von Polen, Königin von Schweden

    Notizen:

    Rikissa hatte mit Magnus von Dänemark (Schweden) wohl keine Kinder.
    Rikissa hatte mit Volodar zwei Söhne und eine Tochter.
    Rikissa hatte mit Sverker I. einen Sohn und ev. eine Tochter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Rikissa_von_Polen

    Rikissa von Polen (auch Richeza oder Ryksa Bolesławówna) (* 12. April 1116;[1] † nach dem 25. Dezember 1156) war eine polnische Prinzessin aus der Familie des Piasten. Sie war dreimal verheiratet, während der ersten und dritten Ehe Königin von Schweden, Mutter des dänischen Königs Knut V. und Schwiegermutter von dessen Nachfolger Waldemar I.

    Erste Ehe mit Prinz Magnus von Dänemark
    Rikissa war die älteste Tochter von Bolesław III. Schiefmund mit seiner zweiten Frau Salome von Berg. Ihr Vater suchte eine Allianz mit dem dänischen König Niels und verheiratete sie bereits 1127/28 mit dem zum König von Schweden gewählten dänischen Prinzen Magnus. Um 1130 gebar sie den Sohn Knut. Magnus konnte sich jedoch nicht gegen Sverker I. behaupten und musste Schweden 1130 verlassen. 1131 ermordete er Knud Lavard, einen Konkurrenten um den dänischen Thron. Er fiel 1134 in der Schlacht bei Fodevig gegen Knud Lavards Halbbruder Erik Emune, der nach der Ermordung König Niels in Schleswig König von Dänemark wurde.

    Zweite Ehe mit Volodar Gļebovič
    Rikissa kehrte als Witwe nach Polen zurück, wo ihr Vater sie 1135/36 mit Volodar Gļebovič (um 1090–nach 1167), dem Fürsten von Minsk und Grodno aus dem Geschlecht der Rurikiden verheiratete, der aufgrund von Thronstreitigkeiten in seiner Heimat im Exil in Polen weilte. Diese Ehe diente der Festigung einer Allianz zwischen Polen und Minsk gegen Dänemark und die Kiewer Rus. Ihr entsprossen die Söhne Wladimir (der seinem Vater als Fürst nachfolgte) und Wasilko sowie die Tochter Sophia von Minsk. 1145 wurde diese Ehe geschieden und Rikissa kehrte mit ihrer Tochter nach Polen zurück, wo inzwischen ihr Bruder Władysław II. herrschte. Diese Scheidung hing möglicherweise damit zusammen, dass die Allianz mit der Kiewer Rus, deren Macht bereits mit dem Tod von Wladimir Wsewolodowitsch Monomach 1125 am Schwinden war, nicht länger notwendig erschien.

    Dritte Ehe mit Sverker I. von Schweden
    1148 starb Ulvhild Håkonsdatter, die Ehefrau von Sverker I., der Rikissas ersten Mann aus Schweden vertrieben hatte. Wenig später heiratete Sverker Rikissa, möglicherweise um damit seine Ansprüche auf den schwedischen Thron zu legitimieren. Füür Rikissa ermöglichte diese Ehe, dass sie als schwedische Königin ihren Sohn aus erster Ehe, der 1146 als Knut V. König von Dänemark geworden war, unterstützen konnte. Denn Knut war nach der Abdankung von Erik III. nicht der einzige Anwärter auf die Nachfolge, sondern regierte zunächst zusammen mit seinem Vetter Sven III. Doch nach dem gemeinsamen Wendenkreuzzug waren 1148 Streitigkeiten ausgebrochen. Knut floh 1150 nach Schweden und heiratete seine Stiefschwester Helena Sverkersdotter.
    1154 wurde Rikissas Tochter Sophia mit Waldemar, dem Sohn von Knud Lavard, verlobt. Dieser hatte sich im Jahr mit Sven III. überworfen und unterstützte nun Knut. Gemeinsam wurden Knut und Waldemar zu Königen gewählt. Sven wurde ins Exil geschickt. 1157 wurde Knut von seinem aus dem Exil zurückgekehrten Konkurrenten Sven ermordet, der jedoch im selben Jahr von Waldemar vernichtend geschlagen wurde. Waldemar I., der nun Alleinherrscher war, heiratete seine Braut. Unter Rikissas Enkeln aus dieser Ehe waren zwei dänische Könige, eine schwedische und eine französische Königin.
    In Sverkers letzten Jahren war seine Stellung als König geschwächt. Zum Weihnachten 1156 wurde er ermordet. Rikissa überlebte seinen Tod, wird aber in den Quellen nicht mehr erwähnt. Aus der Ehe mit Sverker hatte sie einen Sohn Burislev Sverkersson. Möglicherweise war sie auch die Mutter von Sune Sik, dem Vater vom Ingrid Ylva.[2]



    Literatur
    • Hans Gillingstam: Rikissa. In: Svenskt biografiskt lexikon, Bd. 30 (2000).
    • Hans Olrik: Richiza. In: Dansk Biografisk Lexikon XIV (1900), S. 92-93.
    Einzelnachweise
    1 Nach Olrik:Richiza, S. 92 wurde sie bereits 1106 geboren. Sie müsste dann die Tochter der ersten Frau von Bolesław III. Schiefmund sein.
    2 Detlev Schwennike: Europäische Stammtafeln, Verlag J. A. Stargardt, Marburg, 1980 Neue Folge, Band II, Tafe115

    Rikissa heiratete König Magnus von Dänemark, der Starke in 1127. Magnus wurde geboren in 1107; gestorben am 4 Jun 1134 in Fodevig im Südwesten von Skåne. [Familienblatt] [Familientafel]

    Rikissa heiratete Volodar Gļebovič am 1135 / 1136, und geschieden in 1145. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 741. Königin Sophia von Dänemark (von Minsk)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1140; gestorben am 5 Mai 1198; wurde beigesetzt in Marienkirche (heute St. Bendt), Ringsted.

    Familie/Ehepartner: König Sverker I. von Schweden, der Ältere. Sverker gestorben in cir 1156. [Familienblatt] [Familientafel]


  127. 462.  Grossherzog Miezislaus III. (Mieszko) von PolenGrossherzog Miezislaus III. (Mieszko) von Polen Graphische Anzeige der Nachkommen (284.Boleslaw11, 170.Władysław10, 112.Kasimir9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in zw 1126 und 1127; gestorben am 13 Mrz 1202 in Kalisch.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1138–1177/79, 1181/82–1202, Herzogtum, Königreich Polen; Herzog in Großpolen

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Mieszko_III. (Jun 2018)

    Mieszko der Alte (polnisch Mieszko III. Stary; * 1126; † 13. März 1202 in Kalisz) war ab 1138–1177/79, 1181/82–1202 Herzog in Großpolen, sowie 1173–1177, 1198–1202, als Mieszko III., Seniorherzog von Polen, aus der Dynastie der Piasten.

    Leben
    Mieszko wurde um 1126 als dritter Sohn des Herzogs Bolesław III. Schiefmund von Polen und seiner zweiten Gemahlin Salome von Berg geboren und erhielt im Testament des Vaters Großpolen als Herzogtum. 1146 nahm er am Aufruhr der Brüder gegen Władysław II. den Vertriebenen teil und knüpfte nach dessen Verbannung aus Polen enge Kontakte zu den sächsischen Fürsten: U. a. nahm er 1147 am Wendenkreuzzug teil, wobei er in der südlichen Abteilung unter Albrecht dem Bären mitzog. Es herrschte nämlich zwischen ihm und Heinrich dem Löwen ein Konflikt wegen des Polabenlandes, da beide Ansprüche darauf hegten.[1] Nach dem Tode seines Bruders Bolesławs IV. des Kraushaarigen 1173, bestieg er den Krakauer Thron. Er verwendete unter anderem die Titel dux maximus und dux totius Poloniae. In der Innenpolitik griff er zu sehr strengen Steuermaßnahmen, welches die Feindschaft der kleinpolnischen Magnaten hervorrief, die ihn 1177 aus Krakau verjagten und seinen jüngsten Bruder, Kasimir II. den Gerechten, auf den Seniorthron beriefen. Gleichzeitiger Aufruhr des eigenen Sohnes Odon (Otto) in Großpolen zwang Mieszko, Asyl und Hilfe bei den Herzögen von Pommern zu suchen. 1181 gelang es Mieszko, mit Hilfe pommerscher Truppen einen Teil von Großpolen mit Gnesen und Kalisz, das zu seiner Hauptstadt wurde, zurückzugewinnen.

    1191 wurde Kasimir der Gerechte in interne Kämpfe in der Rus eingeschaltet; Mieszko eroberte währenddessen Krakau zurück und wurde für kurze Zeit wieder Seniorherzog. Im Jahre 1194, nach dem Tode des Bruders Kasimir, griff er erneut nach dem Krakauer Thron und wurde wieder durch die kleinpolnischen Magnaten verjagt, die mehrheitlich Anhänger des minderjährigen Leszek waren.
    1198 gelang es Mieszko, als Vormund für den Neffen Leszek, abermals an die Macht zu kommen. Er starb am 13. März 1202 in Kalisz und wurde dort bestattet.

    Name:
    Mieszko begründete die großpolnische Nebenlinie der Piasten, die 1296 mit König Przemysł II. im Mannesstamm erlosch.

    Miezislaus heiratete Herzogin Elisabeth von Ungarn in cir 1140. Elisabeth (Tochter von König Béla II. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) und Königin Helena (Jelena, Ilona) von Serbien) wurde geboren in 1128; gestorben in zw 1152 und 1153. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 742. Prinzessin Ludomilla von Polen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1150; gestorben in 1223.
    2. 743. Elisabeth (Elżbieta) von Polen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1152; gestorben am 2 Apr 1209.
    3. 744. Judith von Polen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1154; gestorben am 1201 / 1202.

    Miezislaus heiratete Eudoxia von Kiew in cir 1154. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 745. Anastasia von Polen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1240.

  128. 463.  Judith von Polen (Piasten) Graphische Anzeige der Nachkommen (284.Boleslaw11, 170.Władysław10, 112.Kasimir9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1132; gestorben am 8. Juli 1172/1174.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Kronprinzessin von Ungarn, Markgräfin von Brandenburg

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Judith_von_Polen

    Leben
    Judith wurde als Tochter des polnischen Herzogs Bolesław III. Schiefmund und dessen zweiter Gemahlin Salome von Berg-Schelklingen geboren. In erster Ehe wurde sie mit dem späteren ungarischen König Ladislaus II. vermählt, aus der früh geschiedenen Ehe ging nur eine Tochter hervor.[1] Daraufhin heiratete sie Markgraf Otto I. von Brandenburg und gebar ihm drei Söhne.
    Über ihr Leben ist wenig überliefert, auch ihr genaues Sterbedatum und der Ort der Bestattung sind nicht bekannt.[2]

    Nachkommen
    Aus der Ehe mit Prinz Ladislaus:
    • Maria von Ungarn, ∞ um 1167 Niccolo Michieli, einen venezianischen Patrizier, Gouverneur von Arbe
    Aus der Ehe mit Markgraf Otto I.:
    • Otto II., Markgraf von Brandenburg
    • Heinrich, Graf von Gardelegen
    • Albrecht II., Markgraf von Brandenburg



    Literatur
    • Gustav Albrecht: „Markgraf Albrecht II.“, in: Hie gut Brandenburg alleweg! Geschichts- und Kulturbilder aus der Vergangenheit der Mark und aus Alt-Berlin bis zum Tode des Großen Kurfürsten. Hrsg. von Richard George, Verlag von W. Pauli's Nach., Berlin 1900
    • Otto von Heinemann: Albrecht II. (Markgraf von Brandenburg). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 243.
    • Ignaz Lenk von Treuenfeld: Erklärung des Stammbaumes sämmtlicher 53 Könige von Ungarn von dem ersten Könige Stephan dem Heiligen bis zu dem gegenwärtig regierenden Könige Ferdinand V. Gedruckt bei J. P. Sollinger, Wien 1840

    Weblinks
    • Markgraf Albrecht II. von Brandenburg (Askanier) bei genealogie-mittelalter.de
    Einzelnachweise
    1 Vgl. Geschichte der Magyaren von Johann Grafen Mailáth, Erster Band, Geschichte der europäischen Staaten, hrsg. von Arnold Heeren und Friedrich August Ukert, Ergänzung, Regensburg 1852, S. 319.
    2 Vgl. Lenk von Treuenfeld, S. 100: „Boris wurde 1127 sogleich zum Fürsten von Halitsch gekrönt, bei welcher Feierlichkeit der König von Ungarn, Stephan II. bewirkte, dass (sic!) mit des Polen-Königs Einwilligung seine Tochter Judith und ihr Geahl Boris gegen Verleihung des Przemysler Gebietes, auf den Besitz des Zipserlandes für immer Verzicht leisteten. Nach des Boris Tode † 1154 oder 1156, vermählte sich diese Judith mit Mstislaw Isaeslawitsch † 1170 Fürsten in Wladimir, Sohn des IIsaeslaw Mstislawitsch † 1154, Grossfürsten (sic!) in Kiew und Fürsten in Wladimir, hiemit Urenkel des Grossfürsten Wladimir II. Monomach † 1125. Nach Einigen soll diese Judith mit Stephan II. verlobt, und mit Ladislaus II. vermählt gewesen seyn. Sie steht bei ihrem Gemahl im neunten Ahnengrade.“

    Familie/Ehepartner: Ladislaus (Laszlo) II. von Ungarn (von Kroatien). Ladislaus (Sohn von König Béla II. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) und Königin Helena (Jelena, Ilona) von Serbien) wurde geboren in 1131; gestorben am 14 Jan 1163. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 746. Maria von Ungarn  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Judith heiratete Markgraf Otto I. von Brandenburg (Askanier) in cir 1148. Otto (Sohn von Markgraf Albrecht I. von Brandenburg (von Ballenstedt) (Askanier), der Bär und Markgräfin Sophie von Winzenburg) wurde geboren in 1128; gestorben am 8 Jul 1184. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 747. Markgraf Otto II. von Brandenburg (Askanier), der Freigiebige  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in nach 1148; gestorben am 4 Jul 1205.
    2. 748. Graf Heinrich von Brandenburg (Askanier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1150; gestorben in 1192.

  129. 464.  Agnes von Polen Graphische Anzeige der Nachkommen (284.Boleslaw11, 170.Władysław10, 112.Kasimir9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1137; gestorben in nach 1181.

    Familie/Ehepartner: Mstislaw II. von Kiew. Mstislaw (Sohn von Isjaslaw II. Mstislawitsch von Kiew (Rurikiden)) gestorben in 1170. [Familienblatt] [Familientafel]


  130. 465.  Herzog Kasimir II. von Polen (von Masowien) (Piasten), der Gerechte Graphische Anzeige der Nachkommen (284.Boleslaw11, 170.Władysław10, 112.Kasimir9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1138; gestorben am 5 Mai 1194 in Krakau, Polen.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Kleinpolen in Wiślica (1166 bis 1173), Herzog von Kleinpolen in Sandomir (ab 1173), Herzog von Kleinpolen in Krakau (ab 1177) und dadurch Seniorherzog von Polen, Herzog in Masowien und Kujawien (ab 1186)

    Familie/Ehepartner: Helena von Ruthenia. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 749. Herzog Konrad I. von Polen (von Masowien) (Piasten)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1187/1188; gestorben am 31 Aug 1247.
    2. 750. Anastasia von Polen (von Masowien) (Piasten)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  131. 466.  PribislawaPribislawa Graphische Anzeige der Nachkommen (284.Boleslaw11, 170.Władysław10, 112.Kasimir9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in nach 1156.

    Pribislawa heiratete Herzog Ratibor I. von Pommern (Greifen) in Datum unbekannt. Ratibor (Sohn von N N) gestorben am 7 Mai 1156; wurde beigesetzt in Kloster Grobe, Usedom. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 751. Margaretha von Schlawe  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1156.

  132. 467.  Herzog Vladislav II. von Böhmen (Přemysliden)Herzog Vladislav II. von Böhmen (Přemysliden) Graphische Anzeige der Nachkommen (285.Vladislav11, 171.Swatawa10, 112.Kasimir9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1110; gestorben am 18 Jan 1174 in Meerane.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Fürstentum, Herzogtum, Königreich Böhmen; Herzog von Böhmen

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Vladislav_II. (Okt 2017)

    Vladislav II. (* um 1110; † 18. Januar 1174 in predium Mer (Meerane)) war ein böhmischer Herzog, der den Königstitel für sich und sein Reich sicherte.

    Wahl zum Herzog
    Der älteste Sohn von Vladislav I. und Richinza von Berg erlebte eine abenteuerliche Jugend. Unter der Herrschaft seines Onkels Soběslav I. verließ er 1133 Böhmen und ging nach Bayern zu Verwandten. 1133 sollte er ein kleines Heer aufbauen, welches der böhmische Herzog dem Kaiser zur Verfügung stellen wollte. Er nahm das Geld und verschwand nach Ungarn. Nach dem Tod seines Onkels wurde er 1140 von den Ständen zum Herzog berufen, obwohl sie selbst zwei Jahre zuvor Soběslavs Sohn zum Herzog gewählt hatten. Der Kaiser bestätigte die Wahl und Vladislav ging nach Prag zurück.

    1142 versuchte eine Gruppe mährischer Adliger Vladislav zu stürzen. Konrad II. von Znaim stellte ein Heer auf, mit dem er in Böhmen einmarschierte. Bei der Schlacht am Hügel Vysoká bei Kuttenberg siegte zunächst Vladislav, aber durch einen Verrat in seinem Heer musste er sich schließlich zurückziehen. In Prag angekommen, überließ er die Verteidigung der Stadt seinem Vertreter Děpold und ritt zu König Konrad III. nach Würzburg, um dort um Hilfe zu ersuchen. Fürst Theobald (Děpold, Dippoold) verteidigte erfolgreich Prag und nach Ankunft der königlichen Armee mussten sich die Mährer geschlagen geben. Vladislav nutzte diesen Sieg, um Mähren, das in den Jahrzehnten zuvor immer wieder eine Quelle des Widerstands gegen die böhmischehen Fürsten gewesen war, bis 1144 endgültig unter die Prager Herrschaft zu zwingen. Ein wichtiges Werkzeug dazu war die Zusammenarbeit mit dem Bischof von Olmütz, Heinrich Zdik. Kirchliche Güter und Untertanen wurden vollkommen der Herrschaft der weltlichen Fürsten entzogen. Dies schwächte den mährischen Adel, in geringerem Umfang aber auch den Prager Fürsten.
    Unter Vladislav band sich Böhmen enger an das Reich. So schloss sich der böhmische Fürst beim Zweiten Kreuzzug nach Palästina 1147 dem Heer des Königs an. In dieser Zeit herrschte der päpstliche Legat Guido in Böhmen. Vladislav absolvierte allerdings nur einen Teil des Weges. Er kam bis Agram, wo er den byzantinischen Kaiser Manuel I. traf und setzte seinen Kreuzzug gegen heidnische Slawen über Kiew und Krakau fort.

    Vladislav wird König
    Nach der Thronbesteigung Friedrich Barbarossas kühlten sich die Beziehungen zunächst ab, da der neue Kaiser die Nachkommen des Soběslav favorisierte. Bald stellte Vladislav jedoch seine Treue zum neuen Kaiser unter Beweis und wurde daraufhin in die Gnade Barbarossas aufgenommen. Seine Beteiligung an Feldzügen nach Italien und Polen brachten ihm 1158 als zweitem aus dem Geschlecht der Přemysliden nach dem 1092 gestorbenen Vratislav II. die Königskrone für Böhmen ein. Am 11. Januar 1158 wurde er zum Herrscher gewählt. Darüber hinaus sprach Barbarossa ihm Bautzen zu, wodurch die böhmischen Herrscher nördlich des Erzgebirges wieder eine wichtige Rolle spielen konnten. Darüber hinaus bestätigte der Kaiser die Tributpflicht Polens für Schlesien und unterstützte Vladislav bei der Expansion in das Stammesgebiet der Wilzen. Selbst in den Auseinandersetzungen um die Thronfolge der Kiewer Rus wurde Vladislav aktiv, ohne letztendlich großen Einfluss ausüben zu können.

    In den Sechziger-Jahren tat Vladislav II. sich bei Auseinandersetzungen mit Ungarn hervor. In Zeiten seiner Abwesenheit war es immer Theobald, der die Staatsgeschäfte führte. Nachdem dieser 1167 an der Pest starb, trübten sich die Beziehungen zum Kaiser wieder, vor allem als der Sohn Vladislavs, Adalbert III. zum Erzbischof von Salzburg ernannt wurde.

    In der langen Herrschaft blühte das böhmische Land auf. Seine Beziehungen zum Ausland brachten viele neue Einflüsse, vor allem im kulturellen Bereich. Bereits unter seinen Vorgängern, aber verstärkt unter seiner Herrschaft, kamen Reformorden nach Böhmen, wie etwa die Prämonstratenser, Zisterzienser und später auch die Johanniter. Es wurde eine Reihe von Klöstern gegründet, unter anderem Kloster Strahov, Kloster Plasy, Kloster Želiv und Kloster Doksany. Um 1160 ließ er in Prag eine steinerne Brücke bauen.

    Spätphase der Herrschaft
    Die Herrschaft Vladislavs stellt das endgültige Ende einer mehr als hundert Jahre andauernden Krisenphase Böhmens dar. Das Land stabilisierte sich als geschlossener Herrschaftsverbund. Zwar blieb Mähren ein eigenständiges Markgrafentum, doch waar der Markgraf ab dieser Zeit im Regelfall ein Prager Přemyslide. Zudem war in den unruhigen Jahrzehnten zuvor der Einfluss des Adels und des Reiches gewachsen, so dass Böhmen unter Vladislav II. und seinen Nachfolgern ein stabiler und mächtiger Bestandteil des Reiches mit starker Adelsschicht wurde. Seinen Ausdruck fand diese Entwicklung nicht zuletzt in der Verleihung der Königswürde an Vladislav II.

    In der Zeit seiner Herrschaft änderte sich auch der soziale Status der Landesfürsten, was man später als territorialen Adelsstand bezeichnete.[1] Das ehemalige Benefit, in diesem Fall die zeitliche Überlassung eines Landesteiles zur Erfüllung seeiner Aufgaben und Dienste, wurde nun derart verwandelt, dass es den Adeligen gänzlich und größtenteils vererbbar überlassen wurde. In den Dörfern entstanden die ersten eigenen romanischen Kirchen, deren Bau meist von den Landesfürsten in Auftrarag gegeben wurde. Um diese Kirchen befanden sich Siedlungen mit kleinen Festen. Nach den Ortsnamen bezeichneten sich dann meist auch die Herrscher (älteste nachgewiesene Familien waren Marquart de Dubraua [1146] und Bleh de Trebusen [1169]). Vor allem in bisher nicht erschlossenen, bewaldeten Gebieten wurde das Land von der Krone den jeweiligen Führern zur Kolonisierung überlassen. So entstanden die ersten kleinen, aber oft schnell wachsenden alten böhmischen Adelsfamilien wie z. B. die Hrabischitzer, Rosenberger, Bavor von Strakonitz und andere.[2]

    Zum Ende seines Lebens versuchte Vladislav seinem Sohn Friedrich (Bedřich) ohne Wahl und Zustimmung des Kaisers den Thron zu vererben. 1172 verzichtete er auf seine Ämter und bestimmte Bedřich zum Herzog. Damit waren die guten Beziehungen zum Kaaiser endgültig gestört, zumal im Rahmen der Auseinandersetzung um die Herrschaftsfolge auch die mährische Adelsopposition wieder erstarkte. Barbarossa erkannte das Vorgehen nicht an und Bedřich musste zurücktreten. Als Soběslavs Sohn Oldřich das vom Kaiser angebotene Lehen ablehnte, weil er keine Unterstützung im böhmischen Adel besaß, blieb nur noch Soběslav II., der Herzog wurde.

    Der alte König musste Böhmen verlassen. Er ging nach Thüringen auf die Güter seiner zweiten Frau. Er starb 1174 in Meerane.[3] Seine sterblichen Überreste wurden im Kloster Strahov bestattet.

    Titel (genauer):
    Bořivoj I. († um 888) gilt als erster christlicher Herzog, der noch unter mährischer Oberhoheit die Landeseinigung vorantrieb. Seine Söhne Spytihněv I. und Vratislav I. befreiten sich vom mährischen Einfluss. 895 unterwarf sich Spytihněv I. zusammen mit Vitislav und weiteren böhmischen Großen in Regensburg dem König des Ostfrankenreichs, Arnulf von Kärnten.[16] Die landbesitzenden Großen hatten in Böhmen einen weiterreichenden Einfluss auf die Landesherrschaft als in vielen anderen europäischen Territorien. So wurde die Inthronisierung auf dem Fürstenstuhl in der Prager Burg, die durch die Großen vorgenommen wurde, der entscheidende Akt für die Erlangung der böhmischen Fürstenwürde.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Böhmens (Aug 2023)

    Vladislav heiratete Gertrud von Österreich (Babenberger) in 1140. Gertrud (Tochter von Leopold III. von Österreich (Babenberger), der Heilige und Prinzessin Agnes von Deutschland (von Waiblingen)) wurde geboren in cir 1120; gestorben am 8 Apr 1150. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 558. Bedřich (Friedrich) von Böhmen (Přemysliden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1142; gestorben am 25 Mrz 1189.

    Vladislav heiratete Judith von Thüringen in 1153. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 752. König Ottokar I. Přemysl von Böhmen (Přemysliden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1155 in Königstädtel ?; gestorben am 15 Dez 1230.

  133. 468.  Bertha von Groitzsch (von Morungen)Bertha von Groitzsch (von Morungen) Graphische Anzeige der Nachkommen (286.Judith11, 171.Swatawa10, 112.Kasimir9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben am 16 Mai 1144.

    Notizen:

    Erbin der Wiprechtsburg Groitzsch

    Berta und Dedo IV. hatten eine Tochter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bertha_von_Groitzsch

    Bertha von Groitzsch oder von Morungen (* 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts; † 16. Mai 1144) war eine deutsche Klosterstifterin.

    Leben
    Sie war eine Tochter des Grafen Wiprecht von Groitzsch und dessen Frau Judith, die bei der Geburt einer weiteren Tochter starb.
    Als Bertha von Groitzsch 1092 den Landstrich um Zwickau als Heiratsgut erhielt,[1] versuchte sie als eine eifrige Verfechterin des Christentums, das in dieser Gegend noch weit verbreitete Heidentum auszurotten. Sie bat deshalb um 1112 den Wettiner Dietrich I., Bischof von Naumburg, die Stiftung und Erbauung einer Kirche für den Gau Zwickau zu gestatten. Diese Kirche wurde als Marienkirche am 1. Mai 1118 von Bischof Dietrich geweiht, wie aus einer Urkunde im Stadtarchiv Zwickau hervorgeht.[2] Darin wird die Stifterin Bertha von Groitzsch genannt. Die Marienkirche wurde dem Kloster Posa (bei Zeitz) zugeordnet. Sechs Mönche von dort begannen 1118 ihre Arbeit in der Parochie, was im Wesentlichen Missionsdienst war. Bertha wurde nach kurzer Ehe mit Sizzo von Käfernburg geschieden und später die Gemahlin des Grafen Dedo IV. von Wettin, mit dem sie die Tochter Mathilde hatte und somit zur Stammmutter des sächsischen Königshauses wurde. Ab 1124 war Bertha verwitwet.
    1135 erbte sie die Besitzungen ihres Bruders Heinrich, u.a. Leisnig und Colditz, die nach ihrem Tod an die Tochter Mathilde übergingen, welche sie ihrem Mann, dem Bamberger Hochstiftsvogt Rapoto von Abenberg zubrachte.[3]


    Weblinks
    • Bertha von Groitzsch – Gräfin von Wettin-Groitzsch auf www.genealogie-mittelalter.de (Memento vom 16. Dezember 2007 im Internet Archive)
    Fußnoten
    1 Die Stadt Zwickau, in: Saxonia: Museum für sächsische Vaterlandskunde, Bd. 4
    2 Stadtrundgang – Thema Mittelalter auf www.zwickautourist.de
    3 Manfred Kobuch: Die staufischen Tafelgüter im meißnischen Markengebiet, in: Lutz Fenske (Hrsg.): Deutsche Königspfalzen, Bd. 4, Göttingen, 1996

    Familie/Ehepartner: Graf Dedo IV. von Wettin. Dedo (Sohn von Thimo von Wettin und Ida von Northeim) gestorben am 16 Dez 1124. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 753. Mathilde von Wettin  Graphische Anzeige der Nachkommen

  134. 469.  Wiprecht III. von Groitzsch, der Jüngere Graphische Anzeige der Nachkommen (286.Judith11, 171.Swatawa10, 112.Kasimir9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1050; gestorben am 22 Mai 1124 in Pegau.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wiprecht_III._von_Groitzsch

    Wiprecht III. von Groitzsch, der Jüngere (um 1088; † 27. Januar 1116) war der älteste Sohn des Grafen Wiprecht II. von Groitzsch.

    Als Wiprecht III. 1110 versuchte, seinen Onkel Bořivoj II. wieder als böhmischen Herzog einzusetzen, fiel er selbst bei Heinrich V. in Ungnade und wurde zusammen mit Bořivoj auf Burg Hammerstein am Rhein festgesetzt. Gegen Rückgabe der Gaue Nisani und Budissin sowie der Herrschaften Leisnig und Morungen kaufte sein Vater ihn wieder frei.

    1116, auf der Flucht vor Heinrich V., wurde er von seinem Onkel, dem Magdeburger Erzbischof Adalgot, abgewiesen und fand Unterschlupf bei Dedo von Krosigk.

    Familie/Ehepartner: Kunigunde von Northeim (von Beichlingen). [Familienblatt] [Familientafel]


  135. 470.  von Ungarn Graphische Anzeige der Nachkommen (288.Koloman11, 172.Géza10, 113.Richenza9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Familie/Ehepartner: Fürst Wladimirko Wolodarewitsch von Halisch. Wladimirko gestorben in 1153. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 754. Jaroslaw Osmomysl von Halytsch (von Halisch)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 26 Mai 1119; gestorben am 1 Okt 1187.

  136. 471.  König Béla II. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden)König Béla II. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) Graphische Anzeige der Nachkommen (289.Álmos11, 172.Géza10, 113.Richenza9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1110; gestorben am 13 Feb 1141; wurde beigesetzt in Basilika St. Stephan, Stuhlweißenburg (Székesfehérvár).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 28. April 1131 bis 13 Feb 1141, Königreich Ungarn; König von Ungarn

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Béla_II._(Ungarn) (Okt 2017)

    Béla II. der Blinde, Béla I. in Kroatien, (* um 1110; † 13. Februar 1141) aus dem Geschlecht der Árpáden war ab 28. April 1131 bis zu seinem Tod König von Ungarn. Er war der Sohn des Prinzen Álmos und von Predslava, Tochter des Kiewer Großfürsten Swjatopolk II.

    Kindheit
    1113 ließ König Koloman seinen Bruder Álmos und dessen Sohn, den späteren Béla II., blenden. Grund war die fortgesetzte Opposition Álmos gegen den König. Die Geblendeten flohen darauf nach Konstantinopel. Von dort holte Kolomans Sohn und Nachfolger Stephan II. seinen Vetter Béla zurück und setzte ihn zum Nachfolger ein, weil er selbst ohne Erben geblieben war.

    Regierung
    Bélas Herrschaft begann 1131 mit der Versammlung bei Arad, bei der er alle Adligen umbringen ließ, die vermutlich bei seiner Blendung mitgewirkt hatten. Nach den Quellen sind dabei 68 Adelige ums Leben gekommen. Bei dem Racheakt spielte vermutlich Königin Ilona eine wichtige Rolle.

    Außenpolitik
    In Bélas Regierungszeit fiel eine außenpolitische Offensive, in deren Rahmen Béla seine Schwester Hedwig mit einem Sohn Leopolds III. von Österreich und seine Schwester Adelheid mit Soběslav I. von Böhmen verheiratete. Ungarn wurde so in ein festes Bündnissystem mit dem zuvor verfeindeten Österreich und mit Böhmen eingebunden.
    Bélas gesamte Regierungszeit war vom Konflikt mit Boris, einem Sohn Kolomans von zweifelhafter Legitimität, überschattet. Boris wurde von Polen und Russland unterstützt. Bolesław III. Schiefmund führte 1132 sogar einen Feldzug mit russischen und polnischen Truppen zu Boris' Unterstützung nach Ungarn.

    Innenpolitik
    Während seiner Regierungszeit begann sich die königliche Kanzlei zu forcieren, die sich zentral mit den schriftlichen Angelegenheiten des Hofes beschäftigt.
    Béla pflegte gute Kontakte zur Kirche. 1137 wurde die Klosterkirche in Pannonhalma mit seiner Unterstützung neu gebaut.
    Béla regierte in enger Zusammenarbeit mit dem königlichen Rat, zum Teil auch wegen seiner Blindheit, da er völlig auf seine Umgebung angewiesen war. Auch Königin Ilona spielte eine wichtige Rolle, um Béla die Herrschaftsausübung zu ermöglichen.

    Béla heiratete Königin Helena (Jelena, Ilona) von Serbien in 1127. Helena (Tochter von Uroš I. von Serbien und Anna von Byzanz) wurde geboren in 1109; gestorben in 1146; wurde beigesetzt in Basilika St. Stephan, Stuhlweißenburg (Székesfehérvár). [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 755. König Géza II von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1130 in Tolnau; gestorben am 31 Mai 1162.
    2. 756. Ladislaus (Laszlo) II. von Ungarn (von Kroatien)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1131; gestorben am 14 Jan 1163.
    3. 757. Stephan IV. von Ungarn  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1133; gestorben am 11 Apr 1165.
    4. 758. Herzogin Elisabeth von Ungarn  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1128; gestorben in zw 1152 und 1153.

  137. 472.  Hedvig (Sophia) von Ungarn (von Kroatien) Graphische Anzeige der Nachkommen (289.Álmos11, 172.Géza10, 113.Richenza9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Familie/Ehepartner: Adalbert von Österreich (Babenberger), der Andächtige. Adalbert (Sohn von Leopold III. von Österreich (Babenberger), der Heilige und Adelheid von Perg, Machland) wurde geboren in cir 1098; gestorben in 1138. [Familienblatt] [Familientafel]


  138. 473.  Markgräfin Sophie von Istrien (von Weimar)Markgräfin Sophie von Istrien (von Weimar) Graphische Anzeige der Nachkommen (290.Poppo11, 173.Sophia10, 113.Richenza9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1132.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Istrien

    Istrien

    Istrien (kroatisch/slowenisch Istra, istriotisch Eîstria, italienisch Istria, lat. Histria) ist mit einer Fläche von etwa 3.500 km² die größte Halbinsel an der nördlichen Adria zwischen dem Golf von Triest und der Kvarner-Bucht vor Rijeka.

    Die Bezeichnung Istrien geht auf den Namen der Histrier zurück, die in dieser Region in der Antike lebten. Es ist strittig und ungeklärt, ob dieser Stamm zu den Venetern oder zu den Illyrern gehört.

    Hochmittelalter

    Otto I. vergab die Mark Aquileia (zusammen mit der Mark Verona) ab 952 an Bayern; ab 976 kam die Mark Aquileia an Kärnten. 1040 wurde Istrien von Heinrich III. in eine eigene, von Friaul abgesonderte Markgrafschaft des Heiligen Römischen Reiches umgewandelt.

    Mit dieser Markgrafschaft, die auch unter dem Namen Meranien lief, wurden von 1040 bis 1208 nacheinander verschiedene Adelsgeschlechter belehnt, so ab 1090 die Spanheimer und zuletzt ab 1170 die Grafen von Andechs, genannt Andechs-Meranien. Der erste von ihnen war Graf Berthold V., der auch Titularherzog von Dalmatien (Merania, Meran) war. Ihm folgte 1188 sein Sohn Berthold VI. und diesem 1204 sein vierter Sohn, Markgraf Heinrich von Istrien. Letzterem wurde 1208/09 die Teilnahme an der Ermordung König Philipps in die Schuhe geschoben, er verlor u. a. die Markgrafschaft und musste temporär ins Exil gehen.

    Kaiser Otto IV. übergab die Mark 1208 dem Herzog Ludwig von Bayern. Dieser trat sie dem Patriarchen von Aquileia, Wolfger von Erla, ab, der darauf Anspruch erhob.

    Da die Andechs-Meranier praktisch nie in Istrien residierten, bildeten sich dort relativ selbständige Besitzkomplexe des Patriarchats Aquileia, der örtlichen Bischöfe, venezianischer Klöster, der ravennatischen Bischofskirche Sant'Apollinare, der Dynastie von Duino (bei Triest) und der Grafen von Görz (Gorizia) heraus. Zusätzlich versuchte Venedig, zunächst erfolgreich, die Herrschaft über die Küstenstädte zu erringen. Sein Einfluss wurde jedoch in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts durch die Patriarchen von Aquileia wieder zurückgedrängt.

    In der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts jedoch, als das Reich nach Ende der Staufer-Dynastie geschwächt war, konnte Venedig zu Lasten des Patriarchats von Aquileia wieder an Einfluss gewinnen. Parallel dazu bauten die Grafen von Görz ihren Einfluss im Inneren der Halbinsel – ebenfalls auf Kosten Aquileias – aus. Im Frieden von Treviso 1291 erhielten dann endgültig die Republik Venedig die Hoheit über die Küste von Koper (Capodistra) bis Rovinj (Rovigno) und die Grafen von Görz über die Karstgebiete im Inneren. Pola, das sich unabhängig gemacht hatte, kam erst 1331 unter venezianische Herrschaft. Triest konnte sich noch länger unabhängig halten; es unterstellte sich 1382 der Schutzherrschaft der Habsburger. An diese neuen Herren waren 1374 durch Erbvertrag auch die von den Grafen von Görz ab ca. 1200 erlangten Gebiete im Landesinneren (Grafschaft Mitterburg) gefallen.

    Mehr unter dem Link oben..



    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Weimar

    Die Grafschaft Weimar war eine eigenständige politische Einheit, die auf dem Gebiet des heutigen Thüringen lag. Als erster Graf von Weimar ist ein Wilhelm bekannt, der im Jahr 949 zum ersten Mal erwähnt wird. Die Ursprünge des Weimarer Grafengeschlechts sind unbekannt, jedoch wird eine Verwandtschaft zu den Babenbergern vermutet. Unter Wilhelms Sohn Wilhelm II., dem Großen (regierte 963–1003), werden die Grafen von Weimar zu einem der mächtigsten Adelsgeschlechter im thüringischen Raum. Wilhelm IV. (regierte 1039–1062) gelang es, die Pfalzgrafschaft Sachsen und die Markgrafschaft Meißen zu erwerben. Auf Wilhelm IV., der kinderlos verstarb, folgte sein jüngerer Bruder Otto I. (regierte 1062–1067). Diesem war es, schon vor seinem Regierungsantritt in Weimar, gelungen die Grafschaft Orlamünde zu erwerben. Er vereinigte die beiden Territorien, seitdem sprach man von der Grafschaft Weimar-Orlamünde, die, zumindest in ihrem Weimarer Landesteil, bis 1365 existierte.

    Grafen von Weimar
    • Wilhelm I., bis 963
    • Wilhelm II. („der Große“), 963–1003
    • Wilhelm III., 1003–1039
    • Wilhelm IV., 1039–1062
    nach Wilhelm IV.: siehe Grafschaft Weimar-Orlamünde

    Weimar-Istrien-Krain
    Ein Zweig der Grafen von Weimar war auch im Südosten des Reiches sehr engagiert: Von Poppo I. bis zum Aussterben der älteren Weimarer Linie mit Ulrich II. 1112 hatten die Weimarer zeitweise die Markgrafenämter in Istrien und Krain inne. Graf Berthold II. von Andechs und Plassenburg legte mit diesem Besitz, in den er durch Heirat mit der Weimar-Orlamündaer Erbtochter Sophie von Istrien gekommen war, den Grundstein für das reichspolitisch bedeutsame Herzogtum Meranien, mit dem sein Enkel, Berthold IV. schließlich belehnt wurde.

    Stammliste, Übersicht
    Wilhelm I. († 16. April 963)
    • Wilhelm II. der Große (* um 930/35; † 24. Dezember 1003) ab 963 Graf von Weimar, ab 1002 Herzog in Thüringen
    • Wilhelm III. († 1039), oo Oda, vermutlich Tochter des Markgrafen Thietmar II. von der Lausitz
    • Wilhelm IV. (Weimar) († 1062), verlobt mit Sophia von Ungarn, Tochter von König Béla I. (Ungarn)
    • Otto I. († 1067)
    • Adelheid von Weimar-Orlamünde, Erbtochter
    • Aribo, Diakon, 1070 ermordet
    • Poppo I. († um 1044), Graf von Weimar, Markgraf von Istrien (1012–1044), oo Hadamut († nach 1040), Erbtochter des Grafen Werigant von Istrien-Friaul († 1051) und der Willibirg, Tochter von Graf Ulrich von Ebersberg (Sieghardinger)
    • Ulrich I. († 1070), Markgraf von Krain (1058–1070), Markgraf von Istrien (1060–1070), oo nach 1062 Sophia von Ungarn († 1095)
    • Ulrich II. († 1112, Erlöschen der älteren Linie Weimar im Mannesstamm), Graf von Weimar, oo vor 1102 Adelheid von Thüringen († 1146), Tochter von Graf Ludwig dem Springer, verstoßen
    • Poppo II. († 1098/1101/1103), bis 1093 Markgraf von Istrien, oo Richgard/Richardis († um 1130), Tochter von Engelbert I. (Spanheim) († 1096)
    • Sophie von Istrien († 1132) oo Berthold II. († 1151) Graf von Dießen-Andechs-Plassenburg-Kulmbach
    • Poppo († 1148)
    • Berthold III. († 1188), 1173 Markgraf von Istrien
    • Otto († 1196), Bischof von Brixen, Bischof von Bamberg
    • Hedwig (Hadwig) († 1162) "von Windberg", oo Graf Albert II. von Bogen († 1146)
    • Poppo III. († 1141, kinderlos), nicht gesichert
    • Richardis oo Graf Otto II. von Scheyern († um 1110)
    • Pfalzgraf Otto I. von Wittelsbach
    • Adelheid, oo I. Domvogt Friedrich II. von Regensburg, oo II. Graf Udalschalk im Lurngau († 1115) a. d. H. Grögling-Hirschberg
    • Walburga
    • Agnes ∞ wahrscheinlich Friedrich I., Pfalzgraf von Sachsen
    • Poppo
    • Sigbert

    Mehr unter dem Link oben..

    Familie/Ehepartner: Graf Bertold I. (II.) von Andechs (von Diessen). Bertold (Sohn von Arnold von Reichenbeuren (von Diessen) und Gisela von Schwaben) wurde geboren in zw 1096 und 1114; gestorben am 27 Jun 1151. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 759. Markgraf Bertold II. (III.) von Andechs (von Diessen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1110/1115; gestorben am 14 Dez 1188; wurde beigesetzt in Kloster Diessen.
    2. 760. Otto VI. von Andechs (von Diessen)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 761. Gisela von Andechs (von Diessen)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  139. 474.  Otto V. von Scheyern (Wittelsbacher)Otto V. von Scheyern (Wittelsbacher) Graphische Anzeige der Nachkommen (291.Richgard11, 173.Sophia10, 113.Richenza9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1083; gestorben am 4 Aug 1156; wurde beigesetzt in Kloster Ensdorf.

    Notizen:

    Otto V. von Scheyern, nach anderer Zählart Otto IV. von Scheyern, (* 1083/1084; † 4. August 1156) stammt aus dem Geschlecht der Grafen von Scheyern, deren Name sich durch die Umsiedlung auf die Burg Wittelsbach in Grafen von Wittelsbach änderte. Er war Sohn von Ekkehardt I. von Scheyern und Richgard von Krain-Orlamünde. Er ist in dem Kloster Ensdorf, das von ihm gegründet wurde, begraben.[1]

    Leben
    Durch die Umsiedlung des Stammsitzes der Familie von Scheyern nach der Burg Wittelsbach bei Aichach nannte sich Otto seit 1116 nach diesem Ort. Er war somit der Namensgeber für das Herrscherhaus der Wittelsbacher, die bis 1918 in Bayern regierten.
    1116 wurde Otto Pfalzgraf in Bayern. Er bevogtete Scheyern, Geisenfeld, Kühnbach, St. Ulrich, Weihenstephan und das Hochstift Freising. 1121 wurde er Vogt von Ensdorf und Indersdorf.
    Am 23. Mai 1123 gründete er das Kloster in Ensdorf. Er fühlte sich dazu verpflichtet, da er 1111 unter Kaiser Heinrich V. an der Gefangennahme von Papst Paschalis teilgenommen hatte. Dadurch war er mit einem Kirchenbann belegt worden. Aufgrund dieser Klostergründung erließ Papst Paschalis eine Bulle, mit der der Bann aufgehoben wurde.
    1119 erhielt er über seine Frau Heilika von Lengenfeld, eine Tochter des Friedrich III. von Pettendorf-Lengenfeld-Hopfenohe, deren große Erbschaft auf dem Nordgau. In der Folge lebten er und seine Familie zeitweise in Lengenfeld. Hier beschloss er nach einem zehnjährigen Lebensabend sein Leben und wurde in dem Kapitelsaal von Kloster Ensdorf neben seinem Schwiegervater Friedrich III. von Pettendorf, seiner Schwägerin Heilwig von Lengenfeld und deren Gatten, Gebhard I. von Leuchtenberg, begraben.

    Familie
    Vor dem 13. Juli 1116 heiratete er Heilika von Lengenfeld, eine Tochter des Grafen Friedrich von Lengenfeld-Hopfenlohe. Aus der Ehe gingen acht Kinder hervor:
    • Hermann, verstorben als Kind
    • Otto I., Herzog von Bayern
    • Konrad († 1200), Kardinal
    • Friedrich II. († 1198/99) ∞ 1184 Tochter des Grafen Mangold von (Donau)wörth
    • Udalrich († 29. Mai nach 1179)
    • Otto VII. († 1189) ∞ Benedicta von Donauwörth, Tochter des Grafen Mangold von (Donau)wörth
    • Hedwig († 16. Juli 1174) ∞ (vor 1153) Graf Berthold III. von Andechs (* um 1123; † 14. Dezember 1188)
    • Adelheid ∞ Otto II. von Stefling

    Literatur
    • Grafiken Stammbaum der Grafen von Scheyern-Wittelsbach-Dachau-Valley aus Vorlesung Prof. Schmid: Bayern im Spätmittelalter WS 1996/97 [1]
    Einzelnachweise
    1 Ludwig Brandl (1968): Heimat Burglengenfeld. Geschichte einer Stadt. Burglengenfeld: Stadt Burglengenfeld, S. 39f.

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_V._von_Scheyern

    Name:
    Das Haus Wittelsbach ist eines der ältesten deutschen Hochadelsgeschlechter. Aus ihm gingen jahrhundertelang die Pfalzgrafen, die späteren Herzöge, Kurfürsten und Könige von Bayern (1180–1918) hervor, ebenso wie die Pfalzgrafen bei Rhein (1214–1803 und 1816–1918), die als Herrscher der Kurpfalz bereits Kurfürsten des Heiligen Römischen Reichs waren.
    Zwei Wittelsbacher wurden zu Römisch-deutschen Kaisern (1328 und 1742) und einer zum Römisch-deutschen König (1400) gewählt. Weitere Territorien des Heiligen Römischen Reichs, die zeitweilig von Mitgliedern des Hauses regiert wurden, waren das Kurfürstentum Köln (1583–1761), das Herzogtum Jülich-Berg (1614–1794/1806), das Fürstbistum Lüttich, die Mark Brandenburg (1323–1373), die Grafschaften Tirol (1342–1363/1369) sowie Holland, Hennegau und Seeland (1345–1432) sowie das Herzogtum Bremen-Verden (1654–1719). Zweimal, 1619 und 1742, waren Wittelsbacher Gegenkönige in Böhmen.
    Als eine der bedeutendsten Dynastien Europas stellten sie zeitweilig auch die Könige von Ungarn (1305), Schweden (1441–1448 und 1654–1720), Dänemark und Norwegen (1440) sowie von Griechenland (1832–1862).
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wittelsbach

    Familie/Ehepartner: Heilika von Pettendorf-Lengenfeld-Hopfenohe. Heilika (Tochter von Graf Friedrich III. von Pettendorf-Lengenfeld-Hopfenohe und Helwic von Schwaben ?) wurde geboren in cir 1103; gestorben am 14 Sep 1170 in Lengenfeld; wurde beigesetzt in Kloster Engsdorf. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 762. Herzog Otto I. von Bayern (von Scheyren) (Wittelsbacher), der Rotkopf  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1117 in Kelheim; gestorben am 11 Jul 1183 in Pfullendorf; wurde beigesetzt in Kloster Scheyren.
    2. 763. Hedwig von Dachau-Wittelsbach (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 16 Jul 1174.

  140. 475.  Herzogin Judith Welf (von Bayern)Herzogin Judith Welf (von Bayern) Graphische Anzeige der Nachkommen (292.Wulfhild11, 173.Sophia10, 113.Richenza9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1100; gestorben am 22.2.1131 od 1132; wurde beigesetzt in Kloster Lorch.

    Notizen:

    1130 urkundlich bezeugt

    https://de.wikipedia.org/wiki/Judith_Welf

    Judith Welf (* um 1100; † 22. Februar 1130 oder 1131), auch Judith von Bayern genannt, war Herzogin von Schwaben.[1]
    Sie war Tochter des Welfen Heinrich des Schwarzen. Um 1119/1120 heiratete sie den Staufer Herzog Friedrich II. von Schwaben. 1122 wurde ihr erster Sohn geboren, der spätere Kaiser Friedrich I. Barbarossa.[1]
    Um 1123/24 kam eine Tochter namens Berta zur Welt, die später Herzog Matthäus I. von Lothringen heiratete. Über die weiteren Kinder fehlen genaue Angaben.[1]
    Eine besondere Rolle spielte ihr Vater Heinrich der Schwarze bei der Königswahl 1125. Zunächst schien er die Kandidatur seines Schwiegersohnes Friedrich II. von Schwaben gefördert zu haben. Im Verlauf der Diskussionen über den geeigneten Kandidaten änderte er jedoch seine Meinung und trat schließlich für Herzog Lothar von Sachsen ein, der dadurch als Lothar III. zum römisch-deutschen König gewählt wurde.[2]
    Bestattet wurde Judith Welf in der von ihrem Schwiegervater Herzog Friedrich I. gestifteten Staufergrablege im Kloster Lorch.[3] Dort ließ Abt Nikolas Schenk von Arberg 1475 sämtliche Staufergräber im Mittelschiff, vor den Stufen des Chores und im Chor öffnen und die Überreste in einer Tumba zusammentragen, die im Mittelschiff der Klosterkirche steht.[3] Ihr Herz ist möglicherweise in der Benediktinerabtei in Walbourg beigesetzt worden, wo auch ihr Ehemann und dessen zweite Frau Agnes liegen.[4] In der Kirche Sankt Walburga sind diese Grabstätten heute nicht mehr zu sehen.[3]



    Anmerkungen
    1 Hansmartin Decker-Hauff: Das Staufische Haus. In: Württembergisches Landesmuseum (Hrsg.): Die Zeit der Staufer. Geschichte - Kunst - Kultur. Stuttgart 1977, Band III, S. 349 u. S. 352
    2 Knut Görich: Friedrich Barbarossa. Eine Biographie. München 2011, S. 52
    3 Peter Koblank: Staufergräber. Nur wenige der prominentesten Staufer sind in Deutschland bestattet. auf stauferstelen.net. Abgerufen am 10. September 2014.
    4 So z.B. Karl Rudolf Schnith: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Graz 1990, S. 263

    Judith heiratete Herzog Friedrich II. von Schwaben (Staufer) in cir 1121. Friedrich (Sohn von Herzog Friedrich I. von Hohenstaufen (von Schwaben) (von Büren) und Prinzessin Agnes von Deutschland (von Waiblingen)) wurde geboren in 1090; gestorben in zw 04 und 06 Apr 1147; wurde beigesetzt in St. Walpurgis (Elsass). [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 544. Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) von Schwaben (von Staufen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1122; gestorben am 10 Jun 1190 in im Fluss Saleph nahe Seleucia, Kleinarmenien.
    2. 545. Bertha von Schwaben  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1123; gestorben in 1195.

  141. 476.  Heinrich Welf (von Bayern), der StolzeHeinrich Welf (von Bayern), der Stolze Graphische Anzeige der Nachkommen (292.Wulfhild11, 173.Sophia10, 113.Richenza9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 1102 oder 1108; gestorben am 20 Okt 1139 in Stitskirche St. Servatius, Quedlinburg.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Bayern, Herzog von Sachsen

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_der_Stolze

    Heinrich der Stolze (* 1102 oder 1108; † 20. Oktober 1139 in Quedlinburg) war von 1126 bis 1138 als Heinrich X. Herzog von Bayern und von 1137 bis zu seinem Tode 1139 als Heinrich II. Herzog von Sachsen. Außerdem war er Markgraf von Tuszien. Er kam aus dem Hause der Welfen und war 1138 Kandidat (Thronprätendent) für die Wahl zum römisch-deutschen König.

    Leben
    Heinrich war der Sohn von Herzog Heinrich IX. dem Schwarzen von Bayern und Wulfhild von Sachsen und älterer Bruder von Welf VI. Aus seiner Ehe mit Gertrud von Sachsen, Tochter König Lothars III. von Supplinburg vom 29. Mai 1127, ging Heinrich der Löwe hervor.
    Durch die Ehe mit Gertrud von Sachsen, Kaiser Lothar III. von Supplinburgs einziger Tochter, erhielt Heinrich nach dessen Tod die supplinburgischen, braunschweigischen und northeimischen Allodialgüter in Sachsen. Hier zeigen sich die Anfänge wellfischer Machtausdehnung im Norden des Reiches, wovon memorialgeschichtlich auch die zwischen 1132 und 1137 in Lüneburg entstandene sächsische Welfenquelle Zeugnis ablegt. Heinrich unterstützte Lothar im Kampf gegen die Staufer und begleitete ihn 1136/37 auf dessen zweiten Italienzug. Hierbei wurde Heinrich mit der Markgrafschaft Tuszien belehnt und erhielt vom Papst die Mathildischen Güter. 1137 verlieh ihm Lothar kurz vor seinem Tod auch das Herzogtum Sachsen und designierte ihn zu seinem Nachfolger. Nach Otto von Freising rühmte er sich nach der Einsetzung zum Herzog von Sachsen, dass seine Besitzungen von Dänemark bis Sizilien reichten: „A mari usque ad mare, id est a Dania usque in Siciliam.“[1]
    Dennoch wurde – wohl aufgrund Heinrichs hochfahrenden Wesens und seiner bisherigen Machtfülle – nicht er, sondern der Staufer Konrad III. gewählt. Heinrich lieferte Konrad zwar die von Lothar empfangenen Reichskleinodien aus, weigerte sich jedoch – wie von Konrad gefordert – auf eines seiner Herzogtümer zu verzichten. Als Heinrich auch noch die Huldigung des neuen Königs verweigerte, ächtete Konrad ihn, gab Bayern an Leopold IV. von Österreich, Sachsen an Albrecht den Bären. Heinrich konnte sich in Sachsen jedoch gegen alle Angreifer und selbst gegen König Konrad behaupten, starb aber am 20. Oktober 1139 plötzlich in Quedlinburg. Er wurde neben seinen Schwiegereltern Lothar III. und Richenza von Northeim im Kaiserdom Königslutter bestattet.


    Literatur
    • Sigmund Ritter von Riezler: Heinrich X., der Stolze. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 462–466.
    • Kurt Reindel: Heinrich X., der Stolze. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 343 f. (Digitalisat).
    • Bernd Schneidmüller: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung (819–1252). Stuttgart 2000, S. 162–182.
    Weblinks
    Commons: Heinrich X. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Anmerkungen
    1 Otto von Freising, Chronica, lib. VII, cap. 23.

    Heinrich heiratete Gertrud (Gertraud) von Sachsen (von Süpplingenburg) am 29 Mai 1127 in Gunzelnle. Gertrud (Tochter von Kaiser Lothar III. von Sachsen (von Süpplingenburg) und Kaiserin Richenza von Northeim) wurde geboren am 18 Apr 1115; gestorben am 18 Apr 1143; wurde beigesetzt in Grablege der Babenberger im Kapitelsaal des Stiftes Heiligenkreuz. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 705. Herzog Heinrich von Sachsen (von Bayern) (Welfen), der Löwe  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1129 / 1130; gestorben am 6 Aug 1195 in Braunschweig; wurde beigesetzt in Braunschweiger Dom (Blasius-Kirche), Braunschweig.

  142. 477.  Sofie von Bayern (Welfen) Graphische Anzeige der Nachkommen (292.Wulfhild11, 173.Sophia10, 113.Richenza9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Familie/Ehepartner: Herzog Berthold (Berchtold) III. von Zähringen. Berthold (Sohn von Herzog Berthold (Berchtold) II. von Zähringen und Herzogin Agnes von Rheinfelden) wurde geboren in zw 1085 und 1095; gestorben am 3 Dez 1122 in Molsheim; wurde beigesetzt in Kloster St. Peter, Freiburg. [Familienblatt] [Familientafel]


  143. 478.  Mathilde von Bayern (Welfen) Graphische Anzeige der Nachkommen (292.Wulfhild11, 173.Sophia10, 113.Richenza9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben am 16 Mrz 1183.

    Familie/Ehepartner: Markgraf Diepold IV. von Vohburg. Diepold (Sohn von Diepold III. von Vohburg und Adelajda (Adelheid) von Polen) gestorben in cir 1130. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Graf Gebhard II. (III.) von Sulzbach. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 764. Graf Berengar II. von Sulzbach  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 21 Aug 1167.
    2. 765. Nicht klar ?  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 766. Sophie von Sulzbach  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1228.
    4. 767. Elisabeth von Sulzbach  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 23 Jan 1206; wurde beigesetzt in Baumburg.
    5. 768. Bertha von Sulzbach  Graphische Anzeige der Nachkommen

  144. 479.  Markgraf Welf VI. (Welfen)Markgraf Welf VI. (Welfen) Graphische Anzeige der Nachkommen (292.Wulfhild11, 173.Sophia10, 113.Richenza9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1115; gestorben am 15 Dez 1191 in Memmingen, Schwaben, Bayern, DE; wurde beigesetzt in Kloster Steingaden in der Klosterkirche St. Johannes Baptist.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Tuszien; Markgraf von Tuszien (Toskana)
    • Besitz: cir 1140, Kloster Steingaden; Gegründet https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Steingaden

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Welf_VI.

    Welf VI. (* 1115; † 15. Dezember 1191 in Memmingen) aus dem Geschlecht der Welfen, auch der Milde Welf genannt, war Markgraf von Tuszien (Toskana) und Widersacher des staufischen Königs Konrad III.

    Leben
    Welf wurde 1115 als dritter Sohn Heinrichs des Schwarzen, Herzog Heinrich IX. von Bayern, geboren. Nach dem Tod des Vaters 1126 wurde sein Bruder, Heinrich der Stolze, Oberhaupt des welfischen Adelsgeschlechts. Heinrich der Stolze verheiratete Welf VI. mit Uta, der Tochter des söhnelosen Pfalzgrafen bei Rhein Gottfried von Calw. Dadurch erwarb er nach dem Tod seines Schwiegervaters 1131 oder 1133 Ansprüche auf dessen Besitztümer – darunter auch die Burg Weinsberg –, die er allerdings in der sogenannten Calwer Erbfehde gegen Adalbert IV. von Calw, den Neffen Gottfrieds, durchsetzen musste. Innerhalb der welfischen Familie verwaltete Welf darüber hinaus die Besitzungen in Oberschwaben.
    Nach der Wahl des Stauferkönigs Konrad III. 1138 kam es zum offenen Konflikt zwischen Staufern und Welfen. Konrad entzog seinem Gegner Heinrich dem Stolzen die Herzogtümer Bayern und Sachsen sowie Welf VI. die Markgrafschaft Tuszien. 1139 starb Heinrich der Stolze; sein Sohn Heinrich der Löwe war noch nicht volljährig. Welf VI. vertrat, neben der Mutter und Großmutter Heinrichs des Löwen, die welfischen Ansprüche und verteidigte sie vor allem in Bayern gegen die von Konrad neu als Herzöge eingesetzten Babenberger. 1140 schlug Welf die Babenberger bei Valley an der Mangfall, verlor aber kurz darauf in der Schlacht bei Weinsberg nahe Heilbronn die Burg Weinsberg an Konrad III.
    1142 erzielte die welfische Seite einen ersten politischen Sieg: Angesichts des zähen Widerstands der Welfen und ihrer Verbündeten wurde Sachsen an Heinrich zurückerstattet. Auf dem Hoftag in Frankfurt kam es zu einer ersten Annäherung über ein Ehebündnis, bei der Welf VI. allerdings nicht berücksichtigt wurde. Sein wichtigster Aktionsraum Bayern wurde erneut den Babenbergern zugesprochen. Bei dieser Regelung blieb es allerdings nicht lange. Im März 1147 erhob Heinrich der Löwe auf einem weiteren Hoftag in Frankfurt offiziell einen Rechtsanspruch auf das Herzogtum Bayern. Im gleichen Jahr begab sich Welf unter Konrad III. auf den Zweiten Kreuzzug nach Palästina und ordnete vorher seine Verhältnisse. In diesem Zusammenhang wurde erstmals sein um 1140 geborener Sohn Welf VII. erwähnt. Ebenfalls in dieser Zeit stiftete Welf das Kloster Steingaden (oberhalb des Lechtals bei Peiting), das seine Grabstätte werden sollte. Der Kreuzzug verlief wenig ruhmreich. Nach verlusstreichen Kämpfen in Kleinasien erreichten die Kreuzfahrer im Sommer 1148 Akkon, wo Konrad entschied, Damaskus zu belagern. Welf lehnte eine Teilnahme an der Belagerung ab und kehrte in die Heimat zurück.[1] Kurz nach seiner Rückkehr scheint Wellf erneut militärisch gegen Konrad vorgegangen zu sein. Nach einer Niederlage bei Flochberg brach der Aufstand 1150 allerdings zusammen. Ab diesem Zeitpunkt übernahm Heinrich der Löwe endgültig die Führung der welfischen Partei und setzte sich in den Folgejahren schließlich auch in Bayern durch.

    Welf VI. und Friedrich I. Barbarossa
    1151 kam es durch Vermittlung seines und des Königs Neffen, Friedrich III. von Schwaben, den zukünftigen Kaiser Barbarossa, zu einer Einigung zwischen Konrad und Welf. Im Zuge dieser Einigung bekam Welf von Konrad III. das bedeutende Reichslehen Mertingen verliehen.
    Nach dem Tode Konrads, im Februar 1152, unterstützte Welf VI. die Kandidatur seines Neffen Friedrich von Schwaben, der am 4. März 1152 in Frankfurt zum neuen König gewählt wurde, gegen den noch minderjährigen Sohn Konrads, der später Herzog Friedrich IV. von Schwaben werden sollte. In dieser Zeit war das Verhältnis Welfs zum Reichsoberhaupt ausgesprochen gut und so wurde er vom König, spätestens auf dem Würzburger Hoftag im Oktober 1152, mit dem Herzogtum Spoleto in Italien, der Markgrafschaft Tuscien (die heutige Toskana) und anderen italienischen Gütern belehnt.
    Welf VI. war damit Herr des größten Teils Mittelitaliens; neben Spoleto und Tuscien besaß er unter anderem auch Sardinien. Gut zwanzig Jahre dauerte diese welfische Herrschaft. Dass Welf jedoch auch Wert auf seine Besitzungen in Schwaben legtee, zeigte die Tübinger Fehde (1164–1166), in der er durch zahlreiche Beziehungen nahezu den gesamten schwäbischen Adel gegen den Pfalzgrafen Hugo von Tübingen und seinen wichtigsten Unterstützer, Herzog Friedrich IV. von Schwaben aufbrachte. Auch in diesem Konflikt der Welfen mit der konradinischen Stauferlinie musste Kaiser Barbarossa vermittelnd eingreifen. Und auch hier bevorzugte er Welf VI.
    1167 starb Welfs einziger Sohn, Welf VII., der am Feldzug Kaiser Friedrichs gegen den Papst teilgenommen hatte, in Italien an der Malaria. Sein Tod traf den Vater zutiefst. Gegen die ab diesem Zeitpunkt massiv betriebene Ausdehnung des staufischhen Besitzes in Oberschwaben unternahm er nichts. Er verlor beinahe jegliches politisches Interesse; seine italienischen Besitzungen verkaufte er für eine beträchtliche Summe an Kaiser Friedrich. Allerdings scheinen sie nicht sofort in den Besitz Barbarossas übergegangen zu sein, denn wenige Jahre später erhob Welf noch einmal formellen Protest, als der Kaiser seine Besitzungen im Rahmen seiner italienischen Städtepolitik neu verteilte. Den tuscischen Markgrafentitel führte Welf noch bis 1173. Mit dem Erlös aus den italienischen Verkäufen scheint er seine neuen Leidenschaften finanziert zu haben: Dichtkunst, Geschichtsschreibung und Kirchenbau förderte er als Mäzen; er feierte aufwendige, vielbesuchte Feste, auf denen auch wichtige politische Entscheidungen fielen. In dieser Zeit entstand auch die Historia Welforum, die erste mittelalterliche Chronik, die ausschließlich der Geschichte eines Adelsgeschlechtes gewidmet ist und vielleicht im Auftrag Welfs geschrieben wurde.

    Erbvertrag und Tod
    Nach der Übernahme von Welfs italienischen Besitzungen nahm Barbarossa 1171 Verhandlungen über das Gesamterbe auf. Welf VI. war zu diesem Zeitpunkt fast 60 Jahre alt. Zwar war sein Sohn tot, doch hatte er zwei Neffen: Heinrich den Löwen und Kaiser Friedrich Barbarossa. Der Erbfolge gemäß hätte der Löwe den Anspruch auf das Erbe gehabt. Allerdings war zu diesem Zeitpunkt der Kontakt zwischen dem neuen welfischen Machtzentrum in Braunschweig und dem schwäbischen Stamm des Geschlechts weitgehend eingeschlafen. Dennoch kam es zwischen Pfingsten 1175 und Herbst 1176 zu einem Erbvertrag zwischen Welf VI. und Heinrich dem Löwen. Heinrich sollte eine erhebliche Summe an seinen Onkel leisten und dafür das Erbrecht erhalten. Heinrich blieb die Zahlung jedoch schuldig, und Friedrich bemühte sich wieder verstärkt um Welf. Kurz vor Weihnachten 1178 kaufte er Welf seine Besitzungen nördlich der Alpen ab. Die offizielle Übergabe fand im Januar 1179 auf dem Wormser Hoftag statt, auf dem auch das endgültige Absetzungsverfahren gegen Heinrich den Löwen eingeleitet wurde. Einen Großteil der Territorien empfing Welf sofort wieder als Lehen vom Kaiser. 1191 starb Welf, „versöhnt mit den Menschen und reuevoll“, wie es in der Historia Welforum (Steingadener Fortsetzung) heißt, in „seiner Stadt“ Memmingen. Er wurde in dem von ihm gestifteten Kloster Steingaden in der Klosterkirche St. Johannes Baptist beigesetzt.

    Nachkommen
    • Elisabeth (* um 1130/35; † 1164/80), die um 1150 Rudolf von Pfullendorf heiratete. Ihre Tochter Ita war mit Graf Albrecht III. von Habsburg verheiratet und Stammmutter der Habsburger Könige und Kaiser.[2]
    • Welf VII. (* um 1140; † 11./12. September 1167 in Siena), mit dessen Tod dieser süddeutsche Zweig der Welfen in männlicher Linie ausstarb.

    Denkmal
    Im Fuggergarten unterhalb des Schweizerbergs in Memmingen steht seit 2010 ein Reiterstandbild Welfs VI., das 2003 von Helmut Ackermann geschaffen wurde.


    Quellen
    • Quellen zur Geschichte der Welfen und die Chronik Burchards von Ursberg. Hrsg. und übersetzt von Matthias Becher unter Mitarbeit von Florian Hartmann und Alheydis Plassmann. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1997, ISBN 978-3-534-0564-5.
    Literatur
    • Karin Feldmann: Herzog Welf VI. und sein Sohn. Das Ende des süddeutschen Welfenhauses (mit Regesten). Diss. Phil. Tübingen 1971
    • Rainer Jehl (Hrsg.): Welf VI. Wissenschaftliches Kolloquium zum 800. Todesjahr vom 5. bis 8. Oktober 1991 im Schwäbischen Bildungszentrum Irsee Thorbecke, Sigmaringen 1995, ISBN 3-7995-4173-X.
    • Paul Zimmermann: Welf VI. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 41, Duncker & Humblot, Leipzig 1896, S. 671–676.
    Weblinks
     Commons: Welf VI. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Welf VI. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Biographie Welfs VI. auf der Welfen-Website
    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 K. M. Setton/M. W. Baldwin (Hrsg.): A History of the Crusades. The first hundred years. University of Wisconsin Press, Madison 1969, S. 507.
    2 Armin Wolf: Welf VI. - Letzter der schwäbischen Welfen oder Stammvater der Könige? In: Rainer Jehl (Hrsg.): Welf VI. Wissenschaftliches Kolloquium zum 800. Todesjahr Welfs VI. im Schwäbischen Bildungszentrum Irsee vom 5. bis 8. Oktober 1991.igmaringen 1994, S. 43-58, passim.

    Familie/Ehepartner: Uta von Schauenburg (von Calw). Uta (Tochter von Gottfried II. von Calw und Liutgard von Zähringen) wurde geboren in 1115/1120; gestorben in cir 1197. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 576. Elisabeth (Welfen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1130 / 1135; gestorben am 1164 / 1180.
    2. 577. Graf Welf VII. (Welfen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1140; gestorben am 1/12 Sep 1167 in Siena.

  145. 480.  Wulfhild von BayernWulfhild von Bayern Graphische Anzeige der Nachkommen (292.Wulfhild11, 173.Sophia10, 113.Richenza9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in nach 1160.

    Wulfhild heiratete Graf Rudolf von Bregenz und Churrätien in cir 1128. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 769. Gräfin Elisabeth von Bregenz und Churrätien  Graphische Anzeige der Nachkommen

  146. 481.  Markgraf Albrecht I. von Brandenburg (von Ballenstedt) (Askanier), der BärMarkgraf Albrecht I. von Brandenburg (von Ballenstedt) (Askanier), der Bär Graphische Anzeige der Nachkommen (293.Eilika11, 173.Sophia10, 113.Richenza9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1100; gestorben am 18 Nov 1170 in Stendal.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): • Graf von Ballenstedt (1123–1170) • Fürst und Markgraf der Lausitz (1123–1131) • Herzog von Sachsen (1138–1142) • Graf von Weimar-Orlamünde (um 1134–1170) • Markgraf der Nordmark (1134–1157) • 1. Markgraf von Brandenburg (1157–1170)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_I._(Brandenburg)

    Albrecht I. von Brandenburg, genannt auch Albrecht der Bär oder Albrecht von Ballenstedt (* um 1100; † 18. November 1170 in Stendal ?), aus dem Geschlecht der Askanier gründete im Jahre 1157 die Mark Brandenburg und war deren erster Markgraf. Albrecht trieb die deutsche Ostsiedlung entscheidend voran; durch ihn kam die im Großen Slawenaufstand 983 verloren gegangene Nordmark als Mark Brandenburg faktisch wieder zum römisch-deutschen Reich.

    Albrecht, eigentlich Adelbert, war der einzige Sohn des askanischen Grafen Otto des Reichen und der Eilika Billung von Sachsen. Albrechts Geburtsort ist nicht überliefert. Auch eine schlüssige Deutung des Namenszusatzes „der Bär“ liegt nicht vor; er ist jedoch schon für das 12. Jahrhundert belegt.
    Mit siebzig Jahren erreichte Albrecht ein für seine Zeit hohes Alter. Der oft angegebene Sterbeort Stendal ist nicht sicher belegt. Albrechts Grablege befindet sich mit einiger Sicherheit im damaligen askanischen Hauskloster in Ballenstedt am Harz, dem heutigen Schloss. Angeregt durch die vorangegangenen Arbeiten an der Grablege Heinrichs I. im nahegelegenen Quedlinburg wurde in den Jahren 1937/1938 durch den Architekten Paul Schultze-Naumburg im Schloss Ballenstedt eine Gruft für Albrecht den Bären in einem mittelalterlich-romanisierenden Stil gestaltet. Eine Gedenkplatte in der Wand wies Albrecht ganz im nationalsozialistischen Sinne als „Wegbereiter ins deutsche Ostland“ aus. Mit der nationalsozialistischen Umgestaltung der Grablege wurde die Tradition ins Leben gerufen, dass die jährliche Ostseefahrt der deutschen Hitlerjugend stets in der Albrechtsgruft mit einer Gedenkfeier zu beginnen habe.[1]

    Albrecht war ein Mann, der im steten Wandel des 12. Jahrhunderts mit Diplomatie und Gewalt jede Chance zum regionalen Machtzuwachs zu nutzen suchte und dabei mit der Nordmark sein Interesse schon früh auf die Ostgebiete richtete. Neben der erfolgreichen Gründung der Mark Brandenburg war er zeitlebens, in späteren Jahren unterstützt durch einige seiner Söhne, in letztlich vergebliche innerdeutsche Kämpfe um Sachsen verwickelt. Obschon beide Themenkomplexe chronologisch ineinander greifen, werden sie zur besseren Verständlichkeit getrennt dargestellt.
    Albrecht nahm an zahlreichen Kriegszügen im Reichsdienst teil; der folgenreichste unter ihnen war der Wendenkreuzzug 1147, der wichtige Voraussetzungen für die Herrschaftsübernahme in der späteren Mark Brandenburg schuf. Dem Biografen Lutz Partenheimer gilt Albrecht ferner als Gründer des Fürstentums Anhalt. Um 1160 leitete Albrecht der Bär die städtische Entwicklung Stendals mit der Verleihung eines Marktes ein.

    Ehen und Nachkommen
    Albrecht war seit 1125/1126 mit Sophie von Winzenburg, einer Schwester der Äbtissin Beatrix II. von Quedlinburg verheiratet. Sophie starb zehn Jahre vor ihm. Seit dem 19. Jahrhundert sieht man in ihr eine Angehörige der Familie der Grafen von Winzenburg.

    Albrechts Wirken bis 1133, Markgraf der Nordmark
    Als Graf von Ballenstedt herrschte Albrecht nach dem Tod des Vaters im Jahr 1123 über die bis dahin slawischen Gebiete unter askanischer Oberhoheit, die sich vom Ostharz in der Gegend um Aschersleben verstreut bis zum Fluss Mulde erstreckten, also etwa das Gebiet des späteren Fürstentums Anhalt. Aschersleben wurde unter Albrecht dem Bären der Mittelpunkt des von den Askaniern regierten Verwaltungs- und Gerichtssprengels. In den ersten Jahren seines selbständigen politischen Wirkens, zwischen 1123 und 1131, wurde er – in Usurpation des Willens von Kaiser Heinrich V. – von Herzog Lothar von Sachsen, den späteren Kaiser, unrechtmäßig mit der Mark Lausitz belehnt. Die Aberkennung dieser Markgrafschaft stufte ihn 1131 in die relative Bedeutungslosigkeit eines Grafen zurück. In den Jahren 1132/1133 nahm er am Italienfeldzug Kaiser Lothars teil, der sich für Albrechts Verdienste erkenntlich zeigte, indem er ihm die Mark im Nordosten seines Reiches als Lehen gab, nachdem der bisherige Markgraf Konrad von Plötzkau in Italien durch einen Pfeilschuss gefallen war. Mit Albrechts Ernennung zum Markgrafen der Nordmark im Jahr 1134 nahm die spätere Mark Brandenburg ihren ersten Anfang. Um 1134 überließ der Kaiser dem Askanier zudem das thüringische Erbe über die Grafschaft Weimar-Orlamünde. Mit den Brakteaten seiner Grafschaft ist wahrscheinlich der erste Nachweis der Münzstätte Weimar erbracht worden.

    Gründer der Mark Brandenburg

    Die Slawen zwischen Havel und Oder
    Im Zuge der Völkerwanderungen verließen die Semnonen, ein Teilstamm der elbgermanischen Sueben, ab dem 3. und 4. Jahrhundert bis auf wenige Restgruppen ihre Heimat an Havel und Spree in Richtung Oberrhein und gingen in den späteren Schwaben auf. Im späten 6. und 7. Jahrhundert zogen in den vermutlich weitgehend siedlungsleeren Raum Slawen ein.
    Östlich einer Linie der Flüsse Havel-Nuthe, im heutigen Barnim und in Ostteltow, siedelten die Sprewanen, die ihre Hauptburg am Zusammenfluss von Spree und Dahme in Berlin-Köpenick bildeten. Westlich der Flüsse, im heutigen Havelland und in der südlich angrenzenden Zauche, lebten die Heveller, die sich selbst Stodoranen nannten und ihre Hauptburg in Brandenburg, der heutigen Stadt Brandenburg, errichteten und, neben kleineren Burganlagen, mit dem Spandauer Burgwall eine weitere größere Burg als strategisch wichtigen Außenposten unterhielten. Diese beiden Stämme im Gebiet der späteren Mark Brandenburg mussten sich nicht nur gegen die übermächtigen Feudalstaaten aus dem Westen wehren, sondern lagen gelegentlich auch untereinander und mit weiteren angrenzenden Slawenstämmen in oft kriegerischem Streit.

    Beginn der Ostexpansion, erste Marken
    Nach den erfolgreichen Feldzügen gegen die Sachsen überließ Karl der Große den mit ihm verbündeten Abodriten 804 mit Nordalbingien vorübergehend einen Teil des sächsischen Siedlungsgebietes. Eine verhältnismäßig ruhige Zeit währte bis zum Jahr 9928. In der folgenden so genannten ersten Phase der deutschen Ostsiedlung eroberte König Heinrich I. in den Jahren 928/929 Brandenburg; die Stämme bis zur Oder wurden tributpflichtig. Unter Otto I. folgte 936 die Errichtung von Marken, deutschen Grenzregionen im Slawenland. Im Lutizenaufstand von 983 verbündeten sich viele slawische Stämme und warfen die Deutschen erneut zurück; für rund 150 Jahre, bis zum Zerfall des Lutizenbundes Mitte des 11. Jahrhunderts, kam die deutsche Expansion von Bistümern und Marken zum Stillstand.

    Einbindung des Hevellerfürsten Pribislaw-Heinrich ins Reich
    Im Jahr 1127 kam in der Burg Brandenburg der Hevellerfürst Pribislaw an die Macht. Er trug den deutschsprachigen Taufnamen Heinrich und wird in der Literatur zumeist mit dem Doppelnamen Pribislaw-Heinrich genannt. Da bereits sein Vorgänger Meinfnfried Christ gewesen war, lässt sich folgern, dass Pribislaw-Heinrich selbst schon als Kind die Taufe empfangen haben wird und nicht erst – wie es die späteren Chronisten in mittelalterlicher Idealisierung glaubend machen – als Fürst. Da er engge Verbindungen zum deutschen Adel pflegte und vom Kaiser offenbar die Krone eines Unterkönigs erlangt hatte, war es den Deutschen gelungen, das Heveller-Gebiet, Brandenburg bis Spandau, in das Reich einzubinden. Die umstrittene Ostgrenze verlief damit zwischen den beiden slawischen Stämmen, den Hevellern und den Sprewanen, geografisch sehr grob gekennzeichnet auf einer Linie der Flüsse Havel-Nuthe. Auf der östlichen Seite in Köpenick (heute Berlin-Köpenick) residierte der Sprewanenfürst Jaxa von Köpenick (Jaxa de Copnic).

    Gründung der Mark Brandenburg und Markgraf

    Nachfolger von Pribislaw-Heinrich
    Mit der zweiten Phase der Ostsiedlung trieb Albrecht der Bär die expansionistische Ostpolitik der Askanier entscheidend voran. Dabei erwies er sich als geschickter Diplomat. Schon in den Jahren 1123–1125 knüpfte er Kontakte zu Pribislaw-Heinrich, einem Abkömmling der Hevellerfürsten. Pribislaw wollte Fürst der Heveller werden, und knüpfte zu diesem Zweck ein Bündnis mit Albrecht. So wurde er Taufpate von Albrechts erstem Sohn, Otto I., und übergab Otto als Patengeschenk die an den askanischen Streubesitz angrenzende Zauche. Zugleich gab er Albrecht die Zusage, dass er nach Pribislaws Tod dessen Erbe und Nachfolger würde. Dafür versprach ihm Albrecht, das Fürstentum in Besitz zu nehmen, was wohl gegen 1127 gelang. 1134 ernannte Kaiser Lothar Albrecht zum Markgrafen der Nordmark und erhob den Heveller Pribislaw-Heinrich in den Königstand (später wieder aberkannt). Mit dieser Maßnahme wollte Lothar vermutlich weiteren Machtausdehnungen des Askaniers von vornherein einen Riegel vorschieben. Aus ähnlichen Absichten soll die königliche Kanzlei ihn ab ca. 1140 Markgraf von Brandenburg genannt haben, um zu dokumentieren, dass sein Machtbereich der königlichen Herrschaft untersteht.[2] Nach dem Tod Pribislaw-Heinriichs im Jahre 1150 konnte Albrecht die Residenz der Heveller, die Burg Brandenburg, aufgrund der Abmachungen ohne Kampf übernehmen. Damals soll er noch beabsichtigt haben, eine vom König unabhängige Herrschaft über die brandenburgischen Slawen zu errichten. Die Burg Spandau ließ er als askanische Burg neu errichten. Mit diesen Ereignissen wird das Jahr 1150 (statt 1157) von verschiedenen Historikern als der eigentliche Beginn der Geschichte der Mark Brandenburg betrachtet.

    Verlust und Rückeroberung
    Die Bevölkerung der Heveller, die im Gegensatz zu ihrem Fürsten zum Teil noch den alten slawischen Gottheiten nachhing, stand Albrechts Machtübernahme eher ablehnend gegenüber. So konnte der Sprewanenfürst Jaxa von Köpenick, der mit Pribislaw-Heinrich möglicherweise verwandt war und nach dessen Tod ebenfalls Anspruch auf Brandenburg erhob, mit einer Mischung aus Verrat, Bestechung, List und Gewalt und mit polnischer Hilfe die Burg Brandenburg besetzen und die Macht im Hevellerland an sich reißen. Die ältere Geschichtsforschung setzt diese Eroberung für das Jahr 1153 an, gesicherte Quellen zum Datum gibt es nicht. Die jüngere Forschung geht eher vom Frühjahr 1157 aus, da es laut Partenheimer nur schwer vorstellbar sei, dass Albrecht es sich angesichts seiner ungesicherten Position im Reich hätte erlauben können, der Besetzung vier Jahre lang tatenlos zuzusehen.
    Am 11. Juni 1157 konnte Albrecht der Bär in blutigen Kämpfen die Macht in der Burg Brandenburg endgültig zurückerobern[3], Jaxa von Köpenick vertreiben und eine neue Landesherrschaft auf slawischem Boden begründen. Nachdem ihm der Titel schon zuvor mehrfach zugewiesen wurde, nannte er sich mit einer Urkunde vom 3. Oktober 1157 erstmals auch selbst Markgraf von Brandenburg (Adelbertus Die gratia marchio in Brandenborch). Daher gilt das Jahr 1157 als das tatsächliche Gründungsjahr der Mark Brandenburg. Dieses Datum bekam einen offiziellen Anstrich nicht zuletzt mit dem 2007 gefeierten 850. Geburtstag der Mark.[4]

    Territorium der Mark und Siedlungspolitik
    Die territoriale Ausdehnung dieser ersten Mark Brandenburg entsprach nicht der Ausdehnung des heutigen Flächenstaates. Lediglich das Havelland und die Zauche zählten dazu. Erst in den folgenden 150 Jahren gelang es den Askaniern, Gebiete östlich von Havel-Nuthe, die Uckermark und Regionen bis zum Barnim zu gewinnen und die Mark Brandenburg bis zur Oder auszudehnen.
    Wahrscheinlich noch 1157 rief Albrecht der Bär Siedler in die neue Mark, die insbesondere aus der Altmark, dem Harz, Flandern (daher der Begriff Fläming) und den Rheingebieten in das Land kamen. Eine wichtige Rolle spielten dabei Holländer, diie nach verheerenden Sturmfluten im eigenen Land gerne neue Siedlungsgebiete annahmen und mit ihrer Erfahrung im Deichbau zu den Eindeichungen von Elbe und Havel beitrugen, die in den 1160er Jahren in Angriff genommen wurden. Die Siedlungspolitik und Stabilisierung der jungen Mark Brandenburg wurde von Albrechts Sohn, Otto I., mit Geschick fortgesetzt; siehe dazu ausführlich und zum Landesausbau Kloster Lehnin.

    Albrechts vergeblicher Kampf um Sachsen

    Herzog von Sachsen, 1138–1142
    Nach dem Tod Kaiser Lothars III. im Jahre 1137 rief Kaiserin Richenza für Pfingsten 1138 einen Fürstenkonvent nach Quedlinburg ein, um mit einer Königswahl die Machtverhältnisse in Sachsen und im Reich neu zu regeln. Unter Sachsen ist lediglich das heutige Niedersachsen zu verstehen. Richenza favorisierte ihren Schwiegersohn, den Welfen Heinrich den Stolzen. Albrecht der Bär, selbst an Sachsen interessiert und mit, wenn auch schwacher, Erblinie ausgestattet, verhinderte die Wahl, indem er die für den Konvent angelegten Vorräte vernichten sowie in der Stadt plündern und brennen ließ. Verabredungen mit den Staufern gingen dieser Tat voraus. Damit wurde Albrecht Steigbügelhalter für die Wahl von Konrad von Hohenstaufen am 7. März 1138 in Koblenz zum König, der sich – vermutlich wie zuvor ausgehandelt – mit der Belehnung von Sachsen und mit der Ernennung Albrechts zum Herzog von Sachsen noch im selben Jahr revanchierte.
    Mehrere sächsische Fürsten und Markgrafen aus der Anhängerschaft Heinrich des Stolzen schlossen sich noch 1138 in einem Waffengang gegen Albrecht zusammen. Erste Kämpfe konnte Albrecht mit Unterstützung der Staufer gewinnen, doch schon Ende 1138 gelang es seinen Gegnern, die Bernburg im askanischen Land, auf der Albrechts Mutter Eilika residierte, niederzubrennen. Nach weiteren Niederlagen endete bereits 1139 seine tatsächliche Macht in Sachsen, selbst wenn Albrecht noch bis 1142 formal Herzog von Sachsen blieb; die Unterstützung der Staufer war nur mehr halbherzig und einige ehemalige Parteigänger Albrechts wechselten in das Lager von Heinrich dem Stolzen. Auf dem Frankfurter Reichstag wurde der Sohn Heinrich des Stolzen, Heinrich der Löwe, im Mai 1142 mit dem Herzogtum Sachsen belehnt. Nach des Königs Tod wurde 1152 Friedrich Barbarossa Herrscher im Reich; Barbarossa unterstützte in der Folgezeit den Welfen Heinrich.

    Koalition gegen Heinrich den Löwen
    Bis zu Albrechts Tod im Jahr 1170 kam es immer wieder zu Streitigkeiten mit Heinrich dem Löwen. Anfang der 1150er Jahre begannen kleinere Waffengänge, Gefechte und wechselseitige Verwüstungen. Auf dem Goslarer Reichstag 1154 wurde die Macht Heinrich des Löwen weiter gestärkt: unter Fürsprache Barbarossas wurde Heinrich Bayern zugesprochen. Der anwesende Albrecht war gezwungen, diese Verfügung zugunsten seines Widersachers urkundlich mit zu bestätigen – wie auch einen weiteren Fürstenspruch von 1158 zugunsten des Löwen, der dessen territorialen Einflussbereich weiter festigte.
    Um 1163 bildete sich aufgrund seiner harten Politik ein Bündnis gegen Heinrich den Löwen heraus, das zu Beginn von Albrecht dem Bären angeführt wurde. Selbst sächsische Fürsten schlossen sich der Opposition an. Im Winter 1166 brachen offene Kämpmpfe aus, die mit der Belagerung der welfischen Burg Haldensleben bei Magdeburg durch Albrecht, den Magdeburger Erzbischof Wichmann und durch Landgraf Ludwig den Eisernen von Thüringen begannen. Trotz des Einsatzes von Belagerungsmaschinen konntnte die Burg nicht eingenommen werden. Nach einem vorübergehenden Waffenstillstand im März 1167 gingen die Koalitionskräfte, denen sich weitere Fürsten und kirchliche Würdenträger angeschlossen hatten, im Sommer 1167 erneut mit Waffengewalt gegen Heinrich vor. Goslar, Althaldensleben und die Burg Niendorf wurden erobert; weitere sächsische Burgen und Häuser wurden zerstört, Städte wurden eingeäschert.
    Auf Fürstenversammlungen im Juni 1168 konnte Kaiser Barbarossa die Gegner zum erst unbeständigen und am 24. Juni 1170 zum dauerhafteren Frieden zwingen. Der Kaiser bewahrte Heinrich damit vor dem Verlust der Macht – Albrecht der Bär und die mit ihm verbündeten Kräfte konnten die Stellung des Welfen letztlich nicht erschüttern.
    Die Teilnahme des nunmehr 70-jährigen Albrecht am Reichstag am 24. Juni 1170 ist belegt. Das letzte bekannte Dokument bezeugt Albrechts Teilnahme an der Weihe des Havelberger Doms am 16. August 1170, drei Monate vor seinem Tod am 18. November 1170. Möglicherweise ist er in dem von ihm mit Marktrecht ausgestatteten Stendal gestorben.
    10 Jahre später, im Jahr 1180, waren die Askanier in Sachsen am Ziel: Albrechts Sohn Bernhard löste Heinrich den Löwen als Herzog von Sachsen ab.

    Zeitgenössische Urkunden und Berichte, Biografien
    Neben der aktuellen Biografie von 2001 von Partenheimer gibt es zwei historische Biografien über Albrecht den Bären: die Arbeiten von Jacob Paul von Gundling aus dem Jahr 1731 und von Otto von Heinemann von 1864.
    Die bedeutendsten zeitgenössischen Aufzeichnungen stammen vom Brandenburger Domherrn Heinrich von Antwerpen, der Ende des 12. Jahrhunderts die Entstehung der Mark Brandenburg bis zum Jahre 1165 schriftlich festhielt.
    Im Jahr 2004 sind über 300 handschriftliche Urkunden, Annalen und Notizen in lateinischer Sprache bekannt, in denen Albrecht der Bär erwähnt oder als Zeuge benannt wird. Zwanzig Urkunden sind überliefert, die Albrecht selbst ausfertigen ließ, davon sind fünf im Original erhalten.

    Itinerar
    Aus den über 300 Urkunden oder chronikalischen Notizen lässt sich das Itinerar Albrechts des Bären erstellen, also eine Zusammenstellung, aus der ersichtlich wird, wann er sich wo wie oft aufgehalten hat. Dabei zeichnen sich drei Themenkomplexe ab:
    In den 21 Jahren zwischen dem Erbanfall der Brandenburg 1150 und seinem Tode 1170 ist er nur dreimal im ostelbischen Gebiet der entstehenden Mark Brandenburg nachzuweisen, und zwar lediglich durch chronikalische Aufzeichnungen.[5] Es ist daher noch nicht einmal zweifelsfrei nachgewiesen, dass er tatsächlich am 11. Juni 1157 bei der Übergabe der Brandenburg persönlich anwesend war.
    Die bei weitem meisten Aufenthalte Albrechts lassen sich im östlichen Harzvorland nachweisen, etwa im Raum Aschersleben – Halberstadt – Magdeburg – Halle – Erfurt, also etwa dem ostfälischen Teil des Herzogtums Sachsen. Vor allem, wenn der Köninig im Rahmen seiner Reiseherrschaft diese wichtige Region des Altreichs besucht, findet sich Albrecht selbstverständlich am Hof ein. Aber auch sonst vernachlässigt er den Reichsdienst nicht, wie zahlreiche Aufenthalte in Köln, Frankfurt am Main, Straßburg, Bamberg und Würzburg zeigen; seine Erfolge dürften nicht zuletzt mit dieser intensiven Kontaktpflege zusammenhängen.
    In erstaunlichem Gegensatz zu seiner nur spärlich nachweisbaren Anwesenheit in der Mark Brandenburg (deren Verwaltung und Entwicklung er eher seinen Söhnen überlassen haben dürfte) stehen weitgedehnte Reisen nach Flandern, Dithmarschen, Polen, Böhmen, Italien und schließlich auch ins Heilige Land. Dies besucht er 1158, fast sechzigjährig, gemeinsam mit seiner Frau, die zwei Jahre später stirbt, möglicherweise mitbedingt durch die Strapazen einer solchen „Weltreise“. Ebenfalls Spekulation muss bleiben, dass, da die Pilgerfahrt bald nach der endgültigen Besitznahme der Mark Brandenburg stattfindet, der Besuch am heiligen Grab eine Art Dankabstattung darstellt.



    Quellen
    • Heinrici de Antwerpe: Can. Brandenburg., Tractatus de urbe Brandenburg (Memento vom 21. Februar 2013 im Internet Archive). Neu hrsg. und erläutert von Georg Sello. In: 22. Jahresbericht des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichtend Industrie zu Salzwedel. Magdeburg 1888, Heft 1, S. 3–35. (Internetveröffentlichung von Tilo Köhn mit Transkriptionen und Übersetzungen).
    Literatur
    • Helmut Assing: Albrecht der Bär. Markgraf von Brandenburg (1150/57–1170). In: Eberhard Holtz und Wolfgang Huschner (Hrsg.): Deutsche Fürsten des Mittelalters. Fünfundzwanzig Lebensbilder. Edition Leipzig, Leipzig 1995, S. 221–233, ISBN 3-361-0437-3.
    • Eberhard Bohm: Heveller. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 4, Artemis & Winkler, München/Zürich 1989, ISBN 3-7608-8904-2, Sp. 2918–2199.
    • Erich Freiherr von Guttenberg: Albrecht. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 160 f. (Digitalisat).
    • Otto von Heinemann: Albrecht der Bär. Eine quellenmäßige Darstellung seines Lebens. Nebst einer Stammtafel. Reprint Bernburg 2001, Hrsg.: Kulturstiftung Bernburg in Verbindung mit dem Landesheimatbund Sachsen-Anhalt, nach dem Original aus Darstadt von 1864, ISBN 3-9805532-9-9 (DNB 96411089X).
    • Otto von Heinemann: Albrecht der Bär. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 237–243.
    • Hans-Dietrich Kahl: Das Ende des Triglaw von Brandenburg. Ein Beitrag zur Religionspolitik Albrechts des Bären. In: Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung. Band 3, Marburg, 1954, S. 68–76. ISSN 0044-3239
    • Hans-Dietrich Kahl: Slawen und Deutsche in der brandenburgischen Geschichte des zwölften Jahrhunderts. Die letzten Jahrzehnte des Landes Stodor. 2 Bände, Mitteldeutsche Forschungen. Bd 30/I+II. Böhlau, Köln/Graz 1964.
    • Herbert Ludat: Legenden um Jaxa von Köpenick, Deutsche und slawische Fürsten im Kampf um Brandenburg in der Mitte des 12. Jahrhunderts. Deutschland und der Osten. Band 2. Berlin 1936 (auch in: Herbert Ludat: Slaven und Deutsche im Mittelalte. Mitteldeutsche Forschungen. Band 86. Böhlau, Köln – Wien 1982, S. 27–84.).
    • Herbert Ludat: Albrecht der Bär. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 1, Artemis & Winkler, München/Zürich 1980, ISBN 3-7608-8901-8, Sp. 316 f.
    • Uwe Michas: Slawen und Germanen im Berliner Raum. In: Berlinische Monatsschrift. Edition Luisenstadt. Berlin 1999, H. 1, S. 4–10. ISSN 0944-5560
    • Lutz Partenheimer: Albrecht der Bär. 2. Auflage, Böhlau Verlag, Köln 2003. ISBN 3-412-16302-3
    • Lutz Partenheimer: Die Kriege Albrechts des Bären. In: Die frühen Askanier. Beiträge zur Regional- und Landeskultur Sachsen-Anhalts. Bd 28. Halle 2003, ISBN 3-928466-58-5, S. 35–71.
    • Lutz Partenheimer: Die Entstehung der Mark Brandenburg. Mit einem lateinisch-deutschen Quellenanhang. 1. und 2. Auflage, Köln – Weimar – Wien 2007, ISBN 978-3-412-17106-3 (Rezension).
    Weblinks
     Commons: Albert the Bear – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Albrecht I. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    Einzelnachweise
    1 Die Gruft Albrechts des Bären. In: Die Kunst im Dritten Reich, 2. Jg., Folge 9, September 1938, S. 282–283.
    2 Eine andere Deutung: Die erstmalige Bezeichnung als Markgraf war eine Verheißung, als Kompensation für die entgangene Herzogswürde. Veranlasst durch den Leiter der königlichen Kanzlei Wibald von Stablo, mit dem Albrecht gute Beziehungen zum Knigshof unterhielt; möglicherweise war dies auch ein Schachzug Wibalds gegen den übermächtigen Heinrich den Löwen.
    3 Heinrich von Antwerpen, der einzige Chronist zu diesem Punkt, schreibt: „Als aber nun (viel) Blut [post hinc inde sanguinis effusionem] vergossen war und die in der Burg wahrnahmen, dass sie zu fest eingeschlossen den Händen der Feinde nichtntgehen könnten, ließen sie sich ihr Geschick durch Handschlag sichern und ergaben sich aus Not dem Markgrafen.“ (zitiert nach Schich, Winfried/Strzelczyk, Jerzy: Slawen und Deutsche an Havel und Spree. Zu den Anfängen der Mark Brandenburg (= Studien zur internationalen Schulbuchforschung. Schriftenreihe des Georg-Eckert-Instituts 82/B IV), Hannover 1997, S. 39. ISBN 3-88304-124-6. Eine unbedingt empfehlenswerte, unverzichtbare Zusammenstellung aller wichtigen Quellen „zu den Anfängen“, bis hin zu den Markgrafenbrüdern=„Städtegründern“, in lat./deutsch.)
    4 850 Jahre Mark Brandenburg. 850-jahre-mark-brandenburg.de. Abgerufen am 15. September 2010.
    5 Lutz Partenheimer: Albrecht der Bär, Köln 2003, S. 12.

    Albrecht heiratete Markgräfin Sophie von Winzenburg in 1125. Sophie (Tochter von Graf Hermann I. von Winzenburg (von Formbach) und Hedwig von Krain-Istrien) wurde geboren in 1105 in Winzenburg, Hannover; gestorben in 06 / 07 Jul 1160 in Mark (Kurfürstentum) Brandenburg. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 770. Markgraf Otto I. von Brandenburg (Askanier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1128; gestorben am 8 Jul 1184.
    2. 771. Graf Hermann I. von Weimar-Orlamünde  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1130; gestorben am 19 Okt 1176.
    3. 772. Herzog Bernhard III. von Sachsen (von Ballenstedt) (Askanier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1140; gestorben am 9 Feb 1212 in Bernburg.
    4. 773. Markgräfin Hedwig von Brandenburg (von Ballenstedt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1140; gestorben in Mrz 1208; wurde beigesetzt am 1 Apr 1203 in Kloster Altzella, Nossen, DE.

  147. 482.  Alexios Komnenos Komnenos (Byzanz, Komnenen)Alexios Komnenos Komnenos (Byzanz, Komnenen) Graphische Anzeige der Nachkommen (294.Piroska11, 174.Ladislaus10, 113.Richenza9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in Feb 1106 in Balabista, Makedonien; gestorben am 2 Aug 1142 in Attaleia.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1122 bis 1142; Mitkaiser von Byzanz

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alexios_Komnenos_Porphyrogennetos (Okt 2017)

    Alexios Komnenos hatte eine Zwillingsschwester Maria sowie drei weitere Schwestern namens Anna, Theodora und Eudokia. Alexios war möglicherweise zweimal verheiratet, mit Eudokia-Dobrodeja (Eupraxia; † 1136), Tochter des Großfürsten Mstislaw I. von Kiew, und nach ihr mit Kata, Tochter des georgischen Königs David IV. Seine Tochter Maria heiratete den Pansebastos Alexios Axuch, Sohn des Megas Domestikos Johannes Axuch.
    Im Jahr 1122 wurde Alexios von Johannes II. in einer prachtvollen Zeremonie im Großen Palast von Konstantinopel zum Mitkaiser (Symbasileus) gekrönt; seine jüngeren Brüder wurden gleichzeitig zu Sebastokratoren erhoben. Über sein Leben ist ansonsten wenig bekannt, doch scheint er seinen Vater auf dessen Feldzügen in Kleinasien gegen die Seldschuken und Danischmenden begleitet und auch eigene Militäroperationen geführt zu haben, insbesondere 1137 bei der Unterwerfung des armenischen Fürstentums von Kilikien.

    Als ältester Sohn des Kaisers galt Alexios zeitlebens als dessen designierter Nachfolger, jedoch erlag der Kronprinz am 2. August 1142, ein Jahr vor dem Tod seines Vaters, bei einem Aufenthalt in Attaleia in Pamphylien einer kurzen und schwereren Fieberkrankheit. Andronikos Komnenos, der damit zum Thronerben avanciert war, sollte den Leichnam seines Bruders nach Konstantinopel überführen, wurde aber offenbar noch vor dem Antritt der Schiffsreise ebenfalls plötzlich krank und starb. Da Isaak sich als charakterlich ungeeignet für das Herrscheramt erwiesen hatte, setzte Johannes II. kurz vor seinem Tod im April 1143 seinen jüngsten Sohn Manuel als Kaiser ein.

    Name:
    Zwilling mit Maria Komnene

    Porphyrogennetos = der Purpurgeborene

    Geburt:
    Älteste Sohn des Kaisers Johannes II. und dessen Frau Piroska-Irene. Seine jüngeren Brüder waren Andronikos, Isaak und der spätere Kaiser Manuel.

    Alexios heiratete Eupraxia (Eudokia-Dobrodeja) von Kiew (Rurikiden) in 1122. Eupraxia (Tochter von Mstislaw I. (Wladimirowitsch) von Kiew (Rurikiden), der Grosse und Christina Ingesdotter von Schweden) gestorben in 1136. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 774. Maria Komnena (Byzanz, Komnenen)  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Familie/Ehepartner: Kata von Georgien. [Familienblatt] [Familientafel]


  148. 483.  Maria Komnena (Byzanz, Komnenen)Maria Komnena (Byzanz, Komnenen) Graphische Anzeige der Nachkommen (294.Piroska11, 174.Ladislaus10, 113.Richenza9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in Feb 1106.

    Notizen:

    Name:
    Zwilling mit Alexios Komnenos Porphyrogennetos

    Maria heiratete Kaisar Johannes Roger Dallassenos in Datum unbekannt. Johannes wurde geboren in cir 1100; gestorben in vor 1166 in Konstantinopel. [Familienblatt] [Familientafel]


  149. 484.  Prinz Andronikos Komnenos (Byzanz, Komnenen)Prinz Andronikos Komnenos (Byzanz, Komnenen) Graphische Anzeige der Nachkommen (294.Piroska11, 174.Ladislaus10, 113.Richenza9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1108; gestorben in 1142 in Attaleia (?); wurde beigesetzt in Pantokrator-Kirche.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Sebastokrator

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Andronikos_Komnenos_(Sohn_Johannes’_II.) (Okt 2017)

    Andronikos Komnenos hatte einen älteren Bruder, den Kronprinzen Alexios, die beiden jüngeren Brüder Isaak und den späteren Kaiser Manuel sowie vier Schwestern namens Maria, Anna, Theodora und Eudokia.

    Im Jahr 1122 wurden Andronikos und seine beiden jüngeren Brüder Isaak und Manuel von Johannes II. in einer prachtvollen Zeremonie im Großen Palast von Konstantinopel zu Sebastokratoren erhoben; gleichzeitig wurde Alexios zum Mitkaiser (Symbasileeus) gekrönt. Über Andronikos’ Leben ist ansonsten wenig bekannt, doch scheint er seinen Vater auf dessen Feldzügen an der Donau sowie in Kilikien und Syrien begleitet zu haben. 1133 nahm Andronikos zusammen mit seinen Brüdern am Triumphzug teil, den Johannes II. in Konstantinopel anlässlich der Rückeroberung Kastamons von den Danischmenden abhielt.

    Als der Mitkaiser Alexios am 2. August 1142 bei einem Aufenthalt in Attaleia in Pamphylien einer Fieberkrankheit erlag, avancierte Andronikos Komnenos zum Thronfolger. Gemeinsam mit seinem Bruder Isaak sollte er Alexios’ Leichnam nach Konstantinopel überführen. Er erkrankte aber kurz vor dem Antritt (oder während) der Schiffsreise ebenfalls und starb. Andronikos wurde in der Pantokrator-Kirche, der Grablege der Komnenen, beigesetzt. Er hinterließ seine Frau Irene Aineiadissa († 1150/51) mit den Kindern Maria, Johannes, Theodora, Eudokia und Alexios.

    Name:
    Ein byzantinischer Prinz aus der Dynastie der Komnenen.

    Geburt:
    Zweitältester Sohn des Kaisers Johannes II. und der Piroska-Irene.

    Titel (genauer):
    Sebastokrator „ehrwürdiger Regent“ war ein imperialer byzantinischer Hoftitel, der 1081 von Kaiser Alexios I. Komnenos eingeführt wurde. Die weibliche Form war Sebastokratorissa.
    Erster Sebastokrator war Isaak Komnenos, der ältere Bruder von Kaiser Alexios I. Wie Anna Komnene berichtet, schuf Alexios den Titel, um Isaak über seinen Schwager und ehemaligen Thronrivalen Nikephoros Melissenos zu erheben, dem er den bis dahin zweithöchsten Titel Kaisar versprochen hatte. Alexios kombinierte den neuen Titel aus den traditionellen Kaiserattributen Sebastos (lateinisch Augustus) und Autokrator (Imperator). Der Sebastokrator war somit gleichsam ein zweiter Basileus oder Vizekaiser; der Kaisar war ihm untergeordnet und rückte im Hofzeremoniell in der Reihenfolge der Huldigungen an die dritte Stelle. Mit der Einführung des Despotes 1163 durch Manuel I. fiel der Sebastokrator auf den dritten, der Kaisar auf den vierten Rang zurück.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Sebastokrator (Sep 2023)

    Gestorben:
    Als der Mitkaiser Alexios am 2. August 1142 bei einem Aufenthalt in Attaleia in Pamphylien einer Fieberkrankheit erlag, avancierte Andronikos Komnenos zum Thronfolger. Gemeinsam mit seinem Bruder Isaak sollte er Alexios’ Leichnam nach Konstantinopel überführen. Er erkrankte aber kurz vor dem Antritt (oder während) der Schiffsreise ebenfalls und starb.

    Begraben:
    Andronikos wurde in der Pantokrator-Kirche, der Grablege der Komnenen, beigesetzt.

    Die Zeyrek-Moschee (türkisch Molla Zeyrek Camii) ist eine Moschee in Istanbul. Sie besteht aus einem Gebäudekomplex dreier verbundener ehemaliger orthodoxer Kirchen, bei denen es sich um die Kirchen des ehemaligen Pantokratorkloster handelt. Dieses wurde zwischen 1118 und 1143 unter Johannes II. Komnenos als Grablege errichtet. Neben der Grablege des Johannes befinden sich in der mittleren, dem Erzengel Michael geweihten kaiserlichen Grablege auch die Ruhestätten weiterer komnenischer und palaiologischer Herrschaftsmitglieder und Kaiser von Byzanz.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Zeyrek-Moschee (Sep 2023)

    Familie/Ehepartner: Irene (Eirene) Aineiadissa. Irene gestorben am 1150 / 1151. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 775. Theodora Komnena (Byzanz, Komnenen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1134 in Konstantinopel; gestorben am 2 Jan 1184 in Wien.

  150. 485.  Anna Komnena (Byzanz, Komnenen)Anna Komnena (Byzanz, Komnenen) Graphische Anzeige der Nachkommen (294.Piroska11, 174.Ladislaus10, 113.Richenza9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1100.

    Anna heiratete Stephanos Kontostephanos in 1125. Stephanos gestorben in 1149 in Korfu. [Familienblatt] [Familientafel]


  151. 486.  Prinz Isaak Komnenos (Byzanz, Komnenen)Prinz Isaak Komnenos (Byzanz, Komnenen) Graphische Anzeige der Nachkommen (294.Piroska11, 174.Ladislaus10, 113.Richenza9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1113; gestorben in an einem 10 Okt nach 1153.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Isaak_Komnenos_(Sohn_Johannes’_II.) (Jul 2017)

    Isaak Komnenos (mittelgriechisch Ἰσαάκιος Κομνηνός; * um 1113; † an einem 10. Oktober nach 1153) war ein byzantinischer Prinz und Thronprätendent aus der Dynastie der Komnenen.

    Isaak war der dritte Sohn des Kaisers Johannes II. und der Piroska-Irene. Er hatte zwei ältere Brüder, Alexios und Andronikos, und einen jüngeren Bruder, den späteren Kaiser Manuel, sowie vier Schwestern namens Maria, Anna, Theodora und Eudokia.
    Im Jahr 1122 wurden Isaak und seine Brüder Andronikos und Manuel von Johannes II. in einer prachtvollen Zeremonie im Großen Palast von Konstantinopel zu Sebastokratoren erhoben; gleichzeitig wurde Alexios zum Mitkaiser (Symbasileus) gekrönt. Über Isaaks Leben ist ansonsten wenig bekannt, doch scheint er seinen Vater auf dessen Feldzug gegen den kleinarmenischen Fürsten Leon I. begleitet zu haben, wo er 1137 an der Eroberung der kilikischen Festung Anazarbos beteiligt war.
    Im Spätsommer bzw. Herbst 1142 erlagen Isaaks ältere Brüder Alexios und Andronikos bei den Vorbereitungen zu einem weiteren Feldzug in Attaleia kurz nacheinander einer Fieberkrankheit. Isaak, der die Leichname im Auftrag seines Vaters auf dem Seeweg nach Konstantinopel überführen und im Pantokrator-Kloster bestatten ließ, hätte nun eigentlich die Position des Thronfolgers einnehmen müssen. Johannes II. befand ihn jedoch wegen seines jähzornigen und streitsüchtigen Charakters als ungeeignet für das Herrscheramt, weshalb er im April 1143 auf dem Sterbebett seinen vierten und jüngsten Sohn Manuel I. Komnenos zum künftigen Kaiser designierte.
    Isaak Komnenos wollte sich nicht ohne weiteres damit abfinden, als ältester überlebender Sohn übergangen worden zu sein. Sein Thronanspruch wurde von seinem gleichnamigen Onkel Isaak, aber auch von Teilen des Klerus und des Militärs unterstütztt, die ihn für den besseren Kandidaten hielten. Ein weiterer Rivale erwuchs den beiden Kaisersöhnen in ihrem Schwager Johannes Roger Dalassenos, der die in der Hauptstadt ansässigen Normannen hinter sich wusste. Das Eingreifen des mächtigen Megas Domestikos Johannes Axuch, der zunächst ebenfalls Isaak favorisiert hatte, entschied den Machtkampf zu Gunsten Manuels. Isaak wurde vorübergehend im Pantokrator-Kloster festgesetzt, bis Manuel zum Kaiser gekrönt war.
    In der Folgezeit blieb er seinem jüngeren Bruder gegenüber zumindest nach außen hin loyal und behielt auch die Sebastokrator-Würde. Bei einer Zusammenkunft der Komnenen-Familie 1146 in Metabole in Bithynien geriet Isaak in Streit mit seinem Cousin Andronikos, den er dabei beinahe mit einem Schwertstreich enthauptet hätte. Im selben Jahr kämpfte er mit Manuel gemeinsam in Kleinasien gegen die Rum-Seldschuken.
    Letztmals wird Isaak im Jahr 1153 erwähnt, als eine Gesandtschaft Friedrich Barbarossas um die Hand seiner Tochter Maria anhielt.

    Familie/Ehepartner: Theodora Kamaterina. Theodora gestorben in 1144. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 776. Königin von Ungarn Maria Komnena (Byzanz, Komnenen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 1144; gestorben in 1190.

    Isaak heiratete Irene Diplosynadene in 1146. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 777. Theodora Kalusina Komnena (Byzanz, Komnenen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1145 oder 1146 in Konstantinopel ?; gestorben in nach 1185.
    2. 778. Eudokia Komnena (Byzanz, Komnenen)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  152. 487.  Theodora Komnena (Byzanz, Komnenen)Theodora Komnena (Byzanz, Komnenen) Graphische Anzeige der Nachkommen (294.Piroska11, 174.Ladislaus10, 113.Richenza9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1116; gestorben am 12 Mai 1157.

    Notizen:

    Gestorben:
    als Witwe und Nonne..

    Theodora heiratete Manuel Anemas in Datum unbekannt. Manuel gestorben in 1146/1147. [Familienblatt] [Familientafel]


  153. 488.  Eudokia Komnena (Byzanz, Komnenen)Eudokia Komnena (Byzanz, Komnenen) Graphische Anzeige der Nachkommen (294.Piroska11, 174.Ladislaus10, 113.Richenza9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1119.

    Eudokia heiratete Theodores Batatzes (Vatatzes) in cir 1130. Theodores gestorben in vor 1166. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 779. Theodora Batatzina  Graphische Anzeige der Nachkommen

  154. 489.  Kaiser Manuel I. Komnenos (Byzanz, Trapezunt)Kaiser Manuel I. Komnenos (Byzanz, Trapezunt) Graphische Anzeige der Nachkommen (294.Piroska11, 174.Ladislaus10, 113.Richenza9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 28 Nov 1118; gestorben am 24 Sep 1180.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1143 bis 1180, Byzanz; Kaiser von Byzanz

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Manuel_I._(Byzanz) (Okt 2017)

    Manuel I. wurde 1143 nach dem Tod seines Vaters zum Kaiser ausgerufen, obwohl er der jüngste Sohn war. Dies, da zwei seiner älteren Brüder, der Mitkaiser Alexios Komnenos († 1142) und Andronikos Komnenos († 1142) vor ihm gestorben waren und deder dritte, Isaak, als Jüngling „von schwankender Gemütsart“ galt. Kaiser Johannes II. beschloss daher Manuel, als den begabtesten seiner Söhne, zum Nachfolger zu bestimmen. Kurz vor seinem Tod setzte er Manuel persönlich die Krone aufs Haupt und verpflichtete seine Feldherren, ihn als neuen Kaiser anzuerkennen.[1] Manuels Onkel Isaak Komnenos ergriff Partei für seinen jüngeren Namensvetter, doch entschied das Eingreifen des Generals Johannes Axuch den Machtkampf zu Gunsten Manuels, der danach gegenüber seinen rebellischen Verwandten, zu denen auch der Kaisar Johannes Roger Dalassenos zählte, Milde walten ließ. 1145 scheiterte der ältere Isaak mit einem weiteren Versuch, Manuel I. den Thron zu entreißen.
    Seine Herrschaft bedeutete eine späte Glanzstunde für das Byzantinische Reich, worauf jedoch der endgültige Niedergang als Großmacht folgte, an dem er aufgrund seiner letztlich gescheiterten Politik eine gewisse Mitschuld trägt. Eine wichtige Quelle für seine Regierungszeit stellt das Geschichtswerk des Niketas Choniates dar.

    Balkanpolitik
    Manuel forcierte die byzantinische Expansionspolitik auf dem Balkan, wobei jedoch sein Plan für ein ungarisch-byzantinisches Bündnis von ihm selbst um 1170 aufgegeben wurde. Da Manuel selbst mütterlicherseits aus dem ungarischen Herrscherhaus stammte, konnte er bei seiner Ungarnpolitik auf eine starke pro-byzantinische Partei im ungarischen Adel zählen.
    Manuel gewann durch den Feldzug 1149/50 den dominierenden Einfluss in Raszien (Serbien), welches nach der vom Normannen Roger II. unterstützten Rebellion des Groß-Župans Uroš II. 1150 als Vasall erneut die byzantinische Vorherrschaft anerkennen musste. Insgesamt löste unter Manuel der Balkan Kleinasien als Hauptfeld byzantinischer Außenpolitik ab. Der 1149 begonnene Heerzug auf dem Balkan, den Manuel persönlich leitete, führte vom albanischen Valbona über den Kosovo nach Ras, der Hauptstadt Rasziens, die er einnahm und besetzte. Ein Gegenangriff Uroš II. führte zu keinem entscheidenden Ergebnis und Manuel nahm 1150 einen zweiten Feldzug gegen den raszischen Herrscher auf. Ende 1150 führte er den Feldzug von Niš, dem Lauf der Morava folgend, zur Save, wo er die ungarische Verstärkung von Gesa II. abfangen sollte. Nach einem Schwenk am Lauf der Drina gelangte Manuel zurück nach Raszien. Die Schlacht von 1150 zwischen Manuel und Uroš II. fand in den Novembermonaten aam Fluss Tara statt. Trotz einsetzenden Schneefalls und der ungünstigen Topographie konnte Manuel den Angriff der serbisch-ungarischen Armee am Ufer der Tara standhalten und erreichte nach einem wenig entscheidenden Kampf, dass der Groß-Župan iin seinem Lager auftauchte und vor ihm als Vasall niederkniete. Damit verpflichtete sich der raszische Herrscher gegenüber Manuel, sowohl für seine Kriegszüge in Europa als auch in Kleinasien Truppen zu stellen. Ein prächtiger Triumphzug mit den führenden ungarischen Fürsten und serbischen Gefangenen wurde bei der Ankunft des Heeres in Konstantinopel abgehalten. Der Triumph wurde vom Bischof von Thessaloniki geleitet und in Gedichten von Theodoros Prodromos und dem anonymen sog. Manganeios Prodromos beschrieben.
    Die territorialen Streitigkeiten in Dalmatien und Kroatien um die Vorherrschaft auf dem Balkan zwischen Manuel und Gesa II. gipfelten in der Schlacht bei Sirmium 1167, wo die Ungarn dem Feldherrn Andronikos Kontostephanos, einem Neffen Manuels, und den mit ihm verbündeten Rasziern unterlagen. Damit waren die byzantinisch-ungarischen Kriege von 1151–1153 und 1163–1168 entschieden und die gesamte westliche Balkanhalbinsel in byzantinischem Besitz. Daraufhin befestigte Manuel die Donaugrenze.

    Manuels Politik im Westen
    Auch das westliche Europa beachtete er stärker als seine Vorgänger. Ein Grund für diese Neuausrichtung der Außenpolitik war Manuels Versuch, wohl in Rückgriff auf Justinian I., vor allem die Herrschaft über (Teile) Italien(s) wiederherzustellen. Manuel pflegte gute Beziehungen zu den Staufern, besonders zu Konrad III., den er während des Zweiten Kreuzzugs kennengelernt hatte und mit dem er 1148 in Thessaloniki ein Bündnis eingegangen war (→ Vertrag von Thessaloniki). Der im Dezember 1147 erkrankte Konrad hatte einige Zeit die Gastfreundschaft Manuels in Anspruch genommen, der ihm medizinische Hilfe zukommen ließ, ihn persönlich pflegerisch betreute[2] und für den Kreuzzug Unterstützung leistete. Manuel hatte bereits 1146 Konrads Schwägerin Bertha von Sulzbach geheiratet, mit der er eine Tochter, Maria Komnena, hatte. Die dynastische Verbindung wurde durch die Heirat von Manuels Nichte Theodora mit Konrads Halbbruder Heinrich II. Jasomirgott von Österreich (Herzog von Bayern, ab 1156 Herzog von Österreich) noch gestärkt.
    Beide Herrscher vereinbarten auch ein gemeinsames Vorgehen gegen die Normannen in Unteritalien, mit denen Manuel sich ab 1147 mehrere Gefechte lieferte. Nach dem Tod Konrads kühlte sich das Verhältnis zwischen den beiden Kaiserreichen allerdings merklich ab, besonders aufgrund der Intervention Manuels in Italien. Dort landeten byzantinische Truppen in Ancona, worauf es zu Spannungen mit dem römisch-deutschen Kaiser Friedrich I. kam. 1158 mussten sich die Truppen zurückziehen. Darauf vverbündete er sich mit dem normannischen Sizilien gegen Friedrich und unterstützte auch die oberitalienischen Städte in ihrem Kampf gegen Barbarossa. Verhandlungen mit Papst Alexander III. führten fast zur Anerkennung Manuels als gesamtrömischen Kaiser, während Friedrich von Alexander gebannt worden war. Als der Papst 1168 diesen letzten Schritt verweigerte, um nicht in byzantinische Abhängigkeit zu geraten, kam es 1172 zu einer erneuten Annäherung zwischen Manuel und Barbarossa. Keiner dieser politischen Züge erzielte jedoch einen durchschlagenden Erfolg in Italien.

    Manuels Politik im Osten
    Dafür war Manuels Politik im Osten umso erfolgreicher. Dort gewann er Kilikien und, nach einem Konflikt mit dem Kreuzfahrerstaat Antiochia, das Fürstentum Antiochia, das byzantinisches Lehen wurde. 1161 heiratete er Maria von Antiochia aus dem HHaus Poitou, nachdem seine erste Frau Bertha 1160 gestorben war. Währenddessen kämpfte Manuels fähiger General Johannes Axuch erfolgreich gegen die Türken. Dem stärker werdenden Einfluss Venedigs setzte er ein Bündnis mit Genua und Pisa entgegen. Die byzantinische Präsenz in Anatolien wurde in seiner Regierungszeit verstärkt.
    Die Niederlage gegen die Seldschuken in der Schlacht von Myriokephalon (1176) machte seine Erfolge in diesem Raum jedoch zunichte. Gleichzeitig markierte sie auch das Ende der byzantinischen Rückeroberungspolitik in Kleinasien und war der Beginn des endgültigen Verlustes dieses wichtigen Gebiets an die Türken. Es ist allerdings auch fraglich, ob der Versuch, sich nur auf Kleinasien zu konzentrieren, Erfolg gehabt hätte, besonders aufgrund der Landnahme durch die Türken. Die Ressourcen, die zu einer dauerhaften Befriedung der Region notwendig gewesen wären, hätten die Kraft von Byzanz vielleicht überstiegen.

    Bewertung
    Der Kaiser war vom Rittertum fasziniert, wie er überhaupt dem Westen zugeneigt war wie kaum ein anderer byzantinischer Herrscher und dort durchaus auch Respekt genoss. Unter seiner Regierung kam es zu einer wirtschaftlichen und kulturellen Blüte in Byzanz. Neben den Verhandlungen mit Papst Alexander III. versuchte er auch durch Kontaktaufnahme zu syrischen Monophysiten und zur armenischen Kirche die Einheit des Christentums wiederherzustellen. Seine weit ausgreifende Bündnispolitik, verknüpft mit einer geschickten Heiratspolitik, sorgte dafür, dass Byzanz ein letztes Mal als Großmacht auftreten konnte.

    Ehen
    Manuel war zwei Mal verheiratet. Er vermählte sich in erster Ehe 1146 mit Bertha von Sulzbach, einer Tochter von Graf Berengar I. von Sulzbach aus dessen zweiter Ehe mit Adelheid von Wolfratshausen, die in Konstantinopel den Krönungsnamen Irenene annahm. Ihr politischer Stellenwert lag darin, dass der römisch-deutsche König Konrad III. mit ihrer Schwester verheiratet war und Bertha – um ihren Rang zu erhöhen – auch noch adoptiert hatte. Damit waren die Herrscher des westlichen und des östlichen Imperiums miteinander verschwägert und Manuel gleichsam „Schwiegersohn“ Konrads. Bertha war damit auch ein Pfand für das Bündnis aus dem Jahr 1142 zwischen König Konrad III. und Kaiser Johannes II. gegen Roger II. von Sizilien. Berthha kam daher schon 1142, d. h., vier Jahre vor ihrer Hochzeit, mit der byzantinischen Gesandtschaft nach Konstantinopel, um sie hier auf ihre Aufgabe als künftige Kaiserin vorzubereiten. Aus Anlass dieser Vermählung unternahm Manuel I. 1146 einenen Feldzug gegen Masúd I. (Rukn ad-Dīn Mas’ūd), Sultan der Seldschuken von Rum (1116–1156), um seiner deutschen Gemahlin das byzantinische Rittertum in all seinem Glanz vor Augen zu führen.[3] Der Feldzug endete jedoch erfolglos, mit dem Rückzug der Truppen Manuels und einem Waffenstillstand (1147). Kaiserin Irene starb nach einem vorbildlichen, der Familie gewidmeten Leben Ende des Jahres 1159.
    Manuel verlobte sich 1159/60 auf Empfehlung von König Balduin III. von Jerusalem mit Melisende von Tripolis (* ca. 1143; † nach 1162), einer Tochter von Raimund II. Graf von Tripolis aus dem Haus der Grafen von Toulouse und der Hodierna von Rethel, Prinzessin von Jerusalem. Trotz umfangreicher Vorbereitungen der Brauteltern löste Kaiser Manuel die Verlobung, nachdem er erfahren hatte, dass wegen des bekannten Streites zwischen ihren Eltern Zweifel an der Legitimität ihrer Geburt bestannden. Diese Demütigung war zu viel für ihren Vater Graf Raimund II. von Tripolis: Er ließ die für die Hochzeit vorgesehenen zwölf Galeeren in Kriegsschiffe umrüsten und unternahm mit diesen einen Überfall auf die Küsten von Zypern. Es war auch zu viel für Melisende: Sie welkte und schwand früh dahin, lebte jedoch als die „Princesse lointaine“ in den französischen Ritterromanzen fort.[4] [5]
    Manuel vermählte sich in zweiter Ehe am 25. Dezember 1161 zum Ärger der Bevölkerung mit einer weiteren „Lateinerin“, Maria von Antiochia, die den Krönungsnamen Xene annahm. Sie war eine Tochter von Raimund Fürst von Antiochia aus dem Haus Poitou-Aquitanien (Sohn des ersten Troubadours Wilhelm IX., Herzog von Aquitanien) und der Konstanze, Fürstin von Antiochia (Tochter von Fürst Bohemund II. aus dem Haus der Fürsten von Tarent (Hauteville)).

    Name:
    Manuel I. gilt als einer der letzten bedeutenden Herrscher von Byzanz.

    Geburt:
    Manuel I. entstammte der byzantinischen Kaiserdynastie der Komnenen. Er war der vierte Sohn des Kaisers Johannes II. Komnenos und damit ein Enkel des Kaisers Alexios I. Komnenos. Seine Mutter war Piroska von Ungarn, die bei der Krönung den Namen Irene annahm und als Heilige der Orthodoxen Kirche verehrt wird. Sie war eine Tochter des ungarischen Königs Ladislaus I. aus dem Haus der Arpaden und dessen Gemahlin Adelheid von Schwaben.

    Titel (genauer):
    Das Byzantinische Reich (auch Oströmisches Reich oder kurz Byzanz bzw. Ostrom) war die staatsrechtliche Fortsetzung des Römischen Reiches im östlichen Mittelmeerraum. Das Reich ging aus der Reichsteilung von 395 hervor und existierte bis zur Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen im Jahr 1453, womit es den Untergang Westroms um fast 1000 Jahre überlebte.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Byzantinisches_Reich

    Liste der byzantinischen Kaiser
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_byzantinischen_Kaiser

    Manuel heiratete Bertha (Irene) von Sulzbach in 1146. Bertha (Tochter von Graf Berengar I. (II.) von Sulzbach und Adelheid von Megling-Frontenhausen (von Diessen-Wolfratshausen)) wurde geboren in cir 1110 in Sulzbach; gestorben in 1158/60 in Konstantinopel. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 780. Maria Komnena (Byzanz, Komnenen, Montferrat)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Mrz 1152 in Konstantinopel; gestorben in Aug 1183.

    Familie/Ehepartner: Melisende von Tripolis. [Familienblatt] [Familientafel]

    Manuel heiratete Maria (Xene) von Antiochia (Poitiers) am 25 Dez 1161. Maria (Tochter von Fürst Raimund von Antiochia (Poitiers) und Fürstin Konstanze von Antiochia) wurde geboren in 1145; gestorben am 27 Aug 1182. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 781. Kaiser Alexios II. Komnenos (Byzanz, Komnenen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 10 Sep 1169; gestorben in Okt 1183.

    Familie/Ehepartner: Theodora Batatzina. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 782. Alexios Komnenos (Byzanz, Komnenen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1153; gestorben in nach 1192 in auf dem Berg Papikion.

    Familie/Ehepartner: Maria Taronitissa. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  155. 490.  Graf Sizzo III. (Syzzo) von Schwarzburg-KäfernburgGraf Sizzo III. (Syzzo) von Schwarzburg-Käfernburg Graphische Anzeige der Nachkommen (297.Mechthild11, 176.Jaropolk10, 114.Gertrud9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1093; gestorben am 19 Jun 1160.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Schwarzburg; Graf von Schwarzburg
    • Titel (genauer): Herrschaft (Grafschaft) Kevernburg; Graf von Kevernburg (Käfernburg)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Sizzo_III._(Schwarzburg-Käfernburg)

    Sizzo III. von Schwarzburg-Kevernburg (auch Syzzo, * ca. 1093; † 19. Juni 1160) war Graf von Schwarzburg und ab 1141 auch Graf von Kevernburg. Er ist der Stammvater des Hauses Kevernburg-Schwarzburg.

    Leben
    Über seine Abstammung herrscht Unklarheit. Er ist entweder einziger Sohn des Grafen Günther I. von Schwarzburg und der Mechthild von Kiew, Tochter von Fürst Jaropolk (Erbin von Beichlingen), oder – nach Hans Patze – Sohn des Grafen Sizzo II.

    Der Graf nannte sich nachweisbar erstmals Graf von Schwarzburg. Dies belegt ein Dokument aus dem Jahr 1123 des Mainzer Erzbischofs Adalbert I. von Saarbrücken.[1]

    Sizzo war Eigentümer der Kevernburg (heute Käfernburg) südöstlich von Arnstadt und der Schwarzburg. Er erwarb auch Blankenburg (Greifenstein).

    1143 stiftete er bei Altenbergen ein Zisterzienserkloster, das er seinem Neffen Eberhard aus Morimond unterstellte. Gegen die Gründung protestierte Bischof von Naumburg Udo I. und verlangte die Verlegung, woraus dann Kloster Georgenthal entstand.
    1157 zog er mit den Staufern gegen Polen.


    Siehe auch
    • Sizzonen, die Herkunft der Kevernburger Grafen
    Weblinks
    • Graf Sizzo III. von Schwarzburg-Kevernburg
    Einzelnachweise
    1 Thuringia, Nobility, Chapter 7: Grafen von Schwarzburg

    Name:
    Die Schwarzburger gehörten zum alten Thüringer Hochadel. Der Stammsitz „Swartzinburg“ liegt im Tal an der Schwarza westlich von Saalfeld im Thüringer Landkreis Saalfeld-Rudolstadt und wurde 1071 erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1599 entstanden die beiden Grafschaften und späteren Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen. Günther Victor von Schwarzburg-Rudolstadt legte 1918 für beide zuletzt in Personalunion regierten Fürstentümer infolge der Novemberrevolution die Regierungsgeschäfte nieder und erklärte seinen Thronverzicht. Gemäß dem historischen Adelsrecht erlosch das Geschlecht der Schwarzburger mit dem Tod von Fürst Friedrich Günther 1971 im Mannesstamm. Fürst Friedrich Günther selbst sorgte durch Adoption für den Fortbestand der fürstlichen Familie und den Erhalt des Namens bis heute.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzburg_(Adelsgeschlecht)

    Titel (genauer):
    (in gefälschter Urkunde vom 24. Februar 1123 Graf von Schwarzburg)
    Sicher 1137 Graf von Schwarzburg, Graf von Kevernburg



    Die Grafen von Schwarzburg
    Sizzo III. von Kevernburg wurde 1103 erstmals erwähnt und nannte sich ab 1123 Graf von Schwarzburg. Er war der gemeinsame Stammvater des Hauses Kevernburg-Schwarzburg. Nach der Erstnennung des Stammsitzes Schwarzburg 1071 dauerte es noch über hundert Jahre, bis die Familienmitglieder dauerhaft den Namen Schwarzburg führten. In der Mitte des 12. Jahrhunderts bestand der Besitz der Schwarzburger aus der Käfernburg mit dem Gebiet um Arnstadt, der Schwarzburg mit dem Thüringer Wald und aus der Burg Rabenswalde bei Wiehe mit dem Gebiet der unteren Unstrut und der Finne.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzburg_(Adelsgeschlecht)

    Titel (genauer):
    Die Kevernburg entstand vermutlich um die Jahrtausendwende und diente in ihrer Anfangszeit dem Schutz der alten Handels- und Heeresstraße, die durch den Ohragrund über den Oberhofer Pass führte. Die erste urkundliche Erwähnung der Burg findet sich am 8. November 1141 mit Sizzo III. von Kevernburg als Zeuge. Durch Verpfändungen, Belehnungen und Erbteilungen wechselte die Burg mehrfach ihren Besitzer. Die Burg war in ihrer Blütezeit Stammsitz der Grafen von Kevernburg und Regierungssitz der Grafschaft Kevernburg.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Käfernburg_(Burg)

    Sizzo heiratete Gisela von Berg in cir 1120. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 783. Gisela von Schwarzburg-Käfernburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1118; gestorben in 1147.
    2. 784. Graf Heinrich I. von Schwarzburg-Käfernburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1130; gestorben am 26 Jul 1184 in Peterskirche, Erfurt.
    3. 785. Graf Günter II. (III.) von Schwarzburg-Käfernburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 1129 und 1135; gestorben in 1197.
    4. 786. Mechthild von Schwarzburg-Käfernburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1192; wurde beigesetzt in Dom Minden.
    5. 787. Juliane von Schwarzburg-Käfernburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1127; wurde beigesetzt in Pfarrkirche St. Veit, Wünschendorf.

  156. 491.  Adda von Kevernburg (Käfernburg)Adda von Kevernburg (Käfernburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (297.Mechthild11, 176.Jaropolk10, 114.Gertrud9, 79.Richenza8, 50.Mathilde7, 28.Otto6, 12.Adelheid5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    Name:
    Die Grafen von Kevernburg, zeitgenössisch auch Keverburc, Keverenberc, Keverenberg und heute auch Käfernburg geschrieben, stammen von den Sizzonen ab. Das Geschlecht erlosch 1385.
    Die Grafen von Kevernburg, die Grafen von Schwarzburg und die Grafen von Rabenswalde-Wiehe haben die Sizzonen als gemeinsame Vorfahren. Ihr namensgebender Stammsitz war die Kevernburg, die heutige Käfernburg bei Arnstadt. Die Grafen gehörten im frühen Mittelalter zum Thüringer Hochadel.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Kevernburg_(Adelsgeschlecht) (Sep 2023)

    Familie/Ehepartner: Graf Reginboto von Giech. Reginboto gestorben in vor 1142. [Familienblatt] [Familientafel]


  157. 492.  Maria Komnena (Byzanz, Komnenen)Maria Komnena (Byzanz, Komnenen) Graphische Anzeige der Nachkommen (298.Alexios11, 177.Piroska10, 116.Adelheid9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Familie/Ehepartner: Alexios Axuch. Alexios gestorben in nach 1167 in auf dem Berg Papikion. [Familienblatt] [Familientafel]


  158. 493.  Theodora Komnena (Byzanz, Komnenen)Theodora Komnena (Byzanz, Komnenen) Graphische Anzeige der Nachkommen (300.Andronikos11, 177.Piroska10, 116.Adelheid9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1134 in Konstantinopel; gestorben am 2 Jan 1184 in Wien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Markgräfin von Österreich (1149–1156), Herzogin von Bayern (1149–1156) und erste Herzogin von Österreich (1156–1177)

    Notizen:

    Theodora und Heinrich II. hatten drei Kinder, eine Tochter und zwei Söhne.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Theodora_Komnena_(Österreich)

    Theodora Komnena, Prinzessin von Byzanz, Herzogin von Österreich (* um 1134 in Konstantinopel; † 2. Jänner 1184 in Wien), wurde durch ihre Ehe mit Heinrich II. Jasomirgott von Österreich aus dem Haus der so genannten Babenberger, Markgräfin von Österreich (1149–1156), Herzogin von Bayern (1149–1156) und erste Herzogin von Österreich (1156–1177).

    Herkunft
    Theodora stammte aus dem Haus der Komnenen, der am längsten regierenden byzantinischen Herrscherfamilie, die zwischen 1057 und 1185 sechs Kaiser von Byzanz und von 1204 bis 1461 23 Herrscher und Herrscherinnen des Kaiserreiches Trapezunt stellte.
    Sie war eine Tochter des Sebastokrators Andronikos Komnenos (* 1108; † im Herbst 1142) und damit Nichte des Kaisers Manuel I. Komnenos von Byzanz (1143–1180), Enkelin des Kaisers Johannes II. von Byzanz (1118–1143) und Urenkelin des Kaisers Alexios I. Komnenos von Byzanz (1081–1118).
    Ihre Mutter Eirene Aineiadissa entstammte einer alten byzantinischen Patrizierfamilie, trat 1144 als Witwe in das Pantokratorkloster (heute Zeyrek-Moschee) in Konstantinopel ein, wo sie 1150/1151 verstarb.[1]
    Theodora war auch mit ihrem österreichischen Ehemann Heinrich II. Jasomirgott, Herzog von Österreich (1156–1177), verwandt, da beide in weiblicher Linie von Kaiser Heinrich III. (1046–1056) aus dem Haus der Salier abstammen.

    Jugend in Konstantinopel
    Theodora wuchs in Konstantinopel als Mitglied der kaiserlichen Familie im luxuriösen und kultivierten Umfeld des byzantinischen Hofes auf, der bis 1143 ihrem Großvater Johannes II. Komnenos, Kaiser des Byzantinischen Reiches, unterstand. Dieseser war eine bedeutende Persönlichkeit, der seinen Beinamen „Kaloioannes“ (Johann der Schöne) keineswegs wegen seiner physischen Erscheinung, sondern wegen seines Charakters trug, denn nach Wilhelm von Tyrus war er klein, außergewöhnlich hässlich und von so dunkler Hautfarbe, dass man ihn den Mohren nannte. Er war jedoch für Byzanz ein seltenes Beispiel eines Herrschers, der Frömmigkeit, Anspruchslosigkeit, Integrität und Gerechtigkeit mit persönlichem Mut, Organisationstalent und strategischer Begabung verband, so dass er als der byzantinische „Mark Aurel“ bezeichnet wurde. Diese Eigenschaften übertrugen sich auf seine Politik und seine Hofhaltung, und ermöglichten es dem Kaiserreich politisch und militärisch wieder zu erstarken und verlorene Territorien wieder zurückzuerobern. Sie prägten zweifellos auch die Jugendjahre Theodoras.
    Theodoras Vater Andronikos Komnenos war 1142 nach dem Ableben seines älteren Bruders Alexios Komnenos († Sommer 1142) für wenige Tage Kronprinz von Byzanz, starb aber gleichfalls noch vor seinem Vater Kaiser Johannes II. im Herbst desselben Jahrres. Damit stieg Theodoras Bruder Johannes Dukas Komnenos zum Kronprinzen auf. Dieser wurde jedoch wegen seiner Jugend von seinem Großvater Kaiser Johannes II. zugunsten von dessen hochbegabten jüngsten Sohn Manuel I. Komnenos übergangen, der als Kaiser von Byzanz (1143–1180) folgte. Theodora stand jedenfalls sehr nahe am byzantinischen Thron.

    Zweiter Kreuzzug
    Entscheidend für ihr weiteres Leben sollte der Zweite Kreuzzug (1147–1148) werden, zu dem – nach der Eroberung der Grafschaft Edessa 1144 durch Zengi, den Herrn von Mosul, und Aleppo – der berühmteste Prediger seiner Zeit, Bernhard von Clairvaux, am 31. März 1146 in Vézelay (Burgund) aufgerufen hatte. Im Heer, das mit dem römisch-deutschen König Konrad III. von Hohenstaufen Ende Mai 1147 von Regensburg aufbrach, befand sich auch der Halbbruder des Königs Heinrich II. Jasomirgott, Markgraf von Österreich, der seit 1143 als Heinrich XI. auch Herzog von Bayern war. In Konstantinopel kam es zu Begegnungen mit der kaiserlichen Familie, da König Konrad III. und Kaiser Manuel I. verschwägert waren (ihre Ehefrauen aus dem Haus der Grafen von Sulzbach waren Schwestern). Dabei verliebte sich Herzog Heinrich, der seit 1143 verwitwet war, in eine Nichte des Kaisers, in die erst fünfzehnjährige Prinzessin Theodora.
    Die Romanze wurde jedoch von der Fortsetzung des Kreuzzuges – mit der vernichtenden Niederlage der Armee Konrads am 25. Oktober 1147 bei Doryläum (in Kleinasien, nahe dem heutigen Eskişehir (Türkei)) – unterbrochen. König Konrad und Herzog Heinrich überlebten mit etwa 2000 Mann und schlossen sich der nachfolgenden Armee von König Ludwig VII. von Frankreich an. König Konrad erkrankte jedoch im Winter 1147 beim Marsch nach Jerusalem in Ephesos und kehrte auf Einladung von Kaiser Manuel nach Konstantinopel zurück, wo dieser darauf bestand, ihn persönlich medizinisch zu behandeln. Während dieses Besuches wurde das Ehebündnis zwischen der Nichte des Kaisers – Theodora – und dem Halbbruder von König Konrad III – Herzog Heinrich – vereinbart.[2]
    Neuerlich sollte die Fortsetzung des Kreuzzuges die Beziehung der beiden Verlobten unterbrechen. Statt Nur ad-Din, den Sohn Zengis und Herren von Aleppo, anzugreifen und die Grafschaft Edessa zurückzuerobern, folgte unter König Ludwig VII. von Frankreich und König Konrad III. ein wenig überlegter Versuch der Kreuzfahrer, Damaskus zu erobern, der am 28. Juli 1148 erfolglos abgebrochen werden musste. König Konrad beschloss daher die Heimkehr nach Deutschland, reiste mit seinem Hofstaat am 8. September 1148 von Akkon ab, machte jedoch auf Einladung von Kaiser Manuel I. in Konstantinopel Station, um dort Weihnachten zu feiern. Dort wurde mit großem Gepränge – wohl in der Hagia Sophia – die Vermählung von Theodora mit Herzog Heinrich Jasomirgott gefeiert. Bestürzte Byzantiner brachen jedoch in Tränen darüber aus, dass die liebreizende junge Prinzessin einem so barbarischen Schicksal ausgeliefert wurde – „dem Ungeheuer aus dem Westen als Opfer dargebracht“, wie ein Hofdichter voller Mitgefühl an ihre Mutter schrieb.[3] Die Hochzeit diente jedoch insbesondere auch der vollständigen Aussöhnung zwischen dem deutschen und dem byzantinischen Hof.

    Herzogin von Bayern, dann von Österreich
    Theodora und Heinrich II. reisten im Gefolge von König Konrad III. im Frühjahr 1149 von Konstantinopel ab.
    Als Herzog von Bayern residierte Heinrich II. mit seiner Frau Theodora vorwiegend in seiner bayrischen Residenzstadt Regensburg, wohl aber auch gelegentlich in Wien. In beiden Städten mag Theodora Heimweh nach der Weltstadt Konstantinopel empfunden haben, da es im Westen Europas keine Stadt gab, die sich auch nur entfernt an Größe, Architektur, Reichtum und Kultur mit ihrer Heimatstadt messen konnte.
    Im Leben des Herzogspaares ergab sich aus Gründen der Reichspolitik im Jahr 1156 eine entscheidende Wende: Friedrich I. Barbarossa, der 1155 zum Kaiser gekrönt worden war, beschloss, sich mit den Welfen durch die Rückgabe des Herzogtums Bayern wieder auszusöhnen. Es musste daher – möglichst schmerzfrei – seinem Onkel Herzog Heinrich II. Jasomirgott weggenommen werden. Das Konzept dieser Transaktion – die Herzog Heinrich mehrfach zu verhindern suchte – wurde in einer Urkunde des Kaiserss, dem so genannten „Priviliegium Minus“ vom 17. September 1156, niedergelegt, das die Grundlage der österreichischen Eigenstaatlichkeit im Mittelalter darstellt. Demnach musste Herzog Heinrich II. Jasomirgott auf das Herzogtum Bayern verzichtenen, das sein jüngerer Bruder Leopold IV. von Österreich 1139 bis 1141 und er selbst 1143 bis 1156 regiert hatte, und es an Heinrich den Löwen übergeben. Dieser übergab seinerseits die Markgrafschaft Österreich an Heinrich, wobei diese zugleich in ein selbständiges Herzogtum Österreich erhoben und Heinrich durch besondere Privilegien entschädigt wurde. Dank dieser Sonderrechte wurde das Privilegium Minus gelegentlich als „Magna Charta“ des deutschen Territorialstaates bezeichnet.[4]
    Die rangmäßige Sonderstellung Theodoras als kaiserliche Prinzessin von Byzanz könnte bei folgenden Punkten eine Rolle gespielt haben:
    • Die Belehnung mit dem Herzogtum Österreich erfolgt gemeinsam – nicht nur an Heinrich, sondern zugleich auch an Theodora.
    • Die Erbfolge der Kinder ist nicht nur in männlicher, sondern auch in weiblicher Linie vorgesehen.
    • Bei Kinderlosigkeit haben Heinrich und Theodora das Recht, das Herzogtum, wem immer sie wollen, zuzuwenden.
    Diese Rechte gingen weit über das im Reich Übliche hinaus, insbesondere die „libertas affectandi“, d. h. die freie Wahl eines Nachfolgers bei kinderlosem Tod, die in der damaligen Reichsverfassung einmalig war.[5]
    Theodora und Heinrich verließen daher 1156 ihre bisherige Residenz zu Regensburg und machten Wien zur Hauptstadt des neugeschaffenen Herzogtums Österreich. Da schon Regensburg für Theodora enttäuschend war, sah sich Herzog Heinrich II. veranlasst, Wien, den wohl nicht weniger enttäuschenden neuen Lebensmittelpunkt Theodoras, energisch aufzuwerten, was zweifellos unter ihrer Mitwirkung geschah. Dies war dringend erforderlich, da diese Stadt erst vor knapp zwei Jahrzehnten unter seinem Vater, Leopold III., dem Heiligen, an sein Haus gekommen war.[6]
    In Anlehnung an die hochentwickelte theologische und intellektuelle Tradition byzantinischer Klöster stiftete Heinrich 1155 in Wien das Schottenstift, d. h. die „Benediktinerabtei unserer Lieben Frau zu den Schotten“, als geistiges und wissenschaftliches Zentrum sowie als neue Grablege seiner Familie. Dieses Kloster hatte auch einen Bezug zur alten Residenzstadt in Bayern, da es mit irischen Mönchen aus dem Schottenkloster St. Jakob in Regensburg besiedelt wurde. Es wurde damals auf einem Hügel außerhalb der westlichen Stadtmauern Wiens an der alten Römerstraße, der heutigen Herrengasse, erbaut. Ihm wurden auch die ältesten Wiener Pfarrkirchen, die Ruprechtskirche und die Peterskirche sowie die Kirche Maria am Gestade, übertragen.[7]
    Um die römische Vergangenheit Wiens hervorzuheben, ging man, wie der Historiker Karl Lechner vermutet, noch einen Schritt weiter, indem die in der Stiftungsurkunde aus 1161 enthaltene lateinische Bezeichnung Wiens als „Favie“ mit Rücksicht auf Theodora ausgewählt wurde, um Wien mit dem Favianis der Vita Severini des Eugippius gleichzusetzen.[8] Dies sollte wohl auf die gemeinsamen österreichisch-byzantinischen Wurzeln im antiken Römischen Reich hinweisen. Tatsächlich lag jedoch Favianis nicht in Wien, sondern in der heutigen Stadt Mautern an der Donau.
    Die Übersiedlung nach Wien erforderte auch den Neubau einer dem Prestige einer byzantinischen Prinzessin entsprechenden Residenz, die am heutigen Platz „Am Hof“, nahe den alten westlichen – zum Teil noch römischen – Stadtmauern, errichtet wurdee. Dank nachfolgender wechselnder Überbauungen ließ sich leider bisher kein archäologischer Nachweis dieses Gebäudes[7] – und damit auch kein Nachweis über allfällige auf Theodora zurückgehende Stilelemente byzantinischer Architektur – erbringen. Dass die Hofkapelle den Heiligen Pantaleon und Pancratius geweiht war, die beide aus Ostrom stammen, könnte als Geste an Theodora verstanden werden.
    Um die gleiche Zeit kam es auch zu einer Stadterweiterung, indem ein Straßendorf östlich vom Stephansplatz, zwischen Wollzeile und Singerstraße bis zur Riemergasse, in die Stadt eingegliedert wurde.[7]
    Eine nicht zu vernachlässigende Rolle dürfte Theodora auf kulturellem Gebiet gespielt haben. Wien war dank der Kreuzzüge, die am Landweg erfolgten und sich – in beiden Richtungen – entlang der Donau und an Wien vorbeibewegten, so etwa 1096, 1147 und 1189, neuen Einflüssen ausgesetzt, wodurch auch viele Kulturelemente aus dem Orient Eingang in das Reich und damit in Österreich fanden. Neue Patrozinien für Kirchen kamen in Gebrauch, griechische Literatur und byzantinische Kunstauffassung, besonders in Malerei, Buchkunst, Kunstgewerbe, fanden so Eingang in das Abendland, ebenso wie naturwissenschaftliche, technische mathematische und musikalische Kenntnisse.[9] Dieser byzantinische Einfluss hat sich zweifellos durch die Anwesenheit Theodoras in Wien verstärkt.
    Der Umstand, dass eine griechische Prinzessin in Wien residierte, trug wohl auch dazu bei, dass auch der Einfluss griechischer Kultur in Wien spürbar wurde. Es ist wohl auf byzantinischen Einfluss zurückzuführen, wenn man am Hof zu Wien sich nun stärker mit der antiken Vergangenheit Österreichs beschäftigte. Otto I. von Österreich, Bischof von Freising (1138–1158) (jüngerer Bruder von Herzog Heinrich II.), der gleichfalls am Zweiten Kreuzzug teilnahm und Konstantinopel erlebte, hat zweifellos auch von der byzantinischen Geschichtsschreibung Anregungen für sein Werk erhalten,[9] so etwa für die berühmte Chronica sive Historia de duabus civitatibus (Chronik oder Geschichte der zwei Staaten), eine Weltgeschichte in sieben Büchern, die ihn zu einem der bedeutendsten Geschichtsschreiber des Mittelalters machte. Dadurch blühte noch zu Lebzeiten Theodoras die österreichische Geschichtsschreibung auf, da im Stift Melk das Breve chronicon Austriacum Mellicense (über die Geschichte der Familie) und im Stift Klosterneuburg das Chronicon pii marchionis (über das Leben des Markgrafen Leopolds III. von Österreich) verfasst wurden.[10]
    Das Leben am Wiener Hof war jedoch für Theodora keineswegs nur dem Ausbau der Stadt und des kulturellen Lebens gewidmet, da die innen- und außenpolitischen Konflikte des Reiches sich auch hier auswirkten, so etwa die 1159 erfolgte zwiespältige Papstwahl, die die Familie spaltete: Ihr Schwager Konrad II. von Österreich unterstützte als Erzbischof von Salzburg (1164–1168) Papst Alexander III., während ihr Mann Herzog Heinrich den Gegenpapst Viktor IV. unterstützte.
    Da Herzog Heinrich vielfach in der Umgebung von Kaiser Friedrich I. weilte und ihn, entgegen dem Privilegium Minus, freiwillig auf dessen Kriegszügen begleitete – etwa 1158 und 1162 gegen Mailand und die lombardischen Städte –, übte Theodora während dieser Zeit immer wieder die Regentschaft über das Herzogtum Österreich aus.
    Ein wichtiges Ereignis in Theodoras Leben war sicher auch der 1165 erfolgte Besuch von Kaiser Friedrich I. Barbarossa (1155–1190), der sich anlässlich eines Kreuzzugsprojektes zwei Wochen in Wien aufhielt[11] und zugleich Herzog Heinrich einen Eid auf den Gegenpapst Victor IV. schwören ließ.[12] Damals hat Kaiser Friedrich I. zweifellos in der neuen Burg „am Hof“ seinen Aufenthalt genommen.[7] [13]
    Ein weiterer wichtiger Besuch in der Residenz Theodoras und Heinrichs in Wien war der von Herzog Heinrich dem Löwen, der im Jahr 1172 eine Pilgerreise in das Heilige Land unternahm und dabei seinen Stiefvater Herzog Heinrich Jasomirgott und Theodora besuchte. Er zog dabei in die „civitas metropolitana Wene“ (Hauptstadt Wien) ein, die damals bereits eine der bedeutendsten deutschen Städte war.[7]
    Auch von Problemen mit den Nachbarn blieb das Herzogspaar nicht verschont, obwohl Heinrich und Theodora versuchten, durch eine gezielte Heiratspolitik die unsicheren Grenzen im Osten und Norden ruhigzustellen. So kam es zum Konflikt mit Böhmen, als Herzog Soběslav II. in den Jahren 1175/76 in Österreich einfiel und das Waldviertel verwüstete. Auch mit dem Königreich Ungarn kam es zum Konflikt, als Herzog Heinrich für einen Bruder seiner Schwiegertochter (Prinz Géza) gegen deren andereren Bruder (König Béla III. von Ungarn) Partei ergriff. (Letzterer war in erster Ehe mit Maria Komnene, einer Cousine Theodoras und Tochter von Kaiser Manuel I., verheiratet und dadurch vorübergehend Kronprinz von Byzanz.) Im Jahr 1176 schlossen sich die Gegner von Herzog Heinrich zusammen, so dass Soldaten aus Böhmen, Ungarn, Polen und Sachsen in das Herzogtum einfielen.[14] Auch mit den Markgrafen der Steiermark aus dem Haus der Traungauer gab es wegen Grenzfragen zahlreiche Konflikte, wobei sich Markgraf Ottokar IV. schließlich 1176 der feindlichen Koalition gegen Österreich anschloss.
    Eine entscheidende Wende im Leben Theodoras war der Tod ihres Gemahls, Herzog Heinrichs II., der als Folge eines Sturzes vom Pferd bei Melk schwere Verletzungen erlitt, denen er am 13. Jänner 1177 in Wien erlag. Seinem letzten Willen entsprechend, wurde er in einem Hochgrab in der Schottenkirche in Wien beigesetzt. Seit dem 19. Jahrhundert befindet sich sein Grab in der Krypta des Schottenstifts. An der Außenwand der Schottenkirche erinnert eine Statue an ihn.
    Die Ehe ihres jüngeren Sohnes, Heinrich von Österreich, mit Richza von Böhmen, die den Friedensvertrag von Eger zwischen Österreich und Böhmen 1179 besiegelte, dürfte das letzte große Ereignis im Leben Theodoras gewesen sein. Theodora starb sechs Jahre nach ihrem Gemahl, am 2. Jänner 1184, und wurde an der Seite ihres Gemahls bei den Schotten beigesetzt.[15]
    Theodora war die erste, nicht aber die letzte griechische Herrscherin von Österreich, da ihr Enkel Herzog Leopold VI. mit Theodora Angela und ihr Urenkel Herzog Friedrich II. der Streitbare mit Eudokia Laskarina weitere byzantinische Prinzessinnen heirateten. Dies unterstreicht den hohen Rang dieses ersten „Hauses Österreich“ und ist ein früher Hinweis auf die historische Brückenfunktion dieses Landes.

    Ehe und Nachkommen
    Theodora Komnene vermählte sich um Weihnachten 1149 mit Heinrich II., damals Herzog von Bayern (* c. 1112, † 13. Januar 1177), der 1140 Pfalzgraf am Rhein, von 1141 bis 1156 Markgraf von Österreich, von 1143 bis 1156 Herzog von Bayern und schließlich von 1156 bis 1177 erster Herzog von Österreich war. Der nominelle Standesunterschied zwischen einer byzantinischen Prinzessin und einem Herzog von Bayern war insofern weitgehend kompensiert, da Heinrich II. ein Halbbruder des römisch-deutschen Königs Konrad III. von Hohenstaufen und über ihn mit dem Onkel Theodoras, Kaiser Manuel I., verschwägert war. Darüber hinaus war Heinrich bereits in erster Ehe mit einer kaiserlichen Prinzessin, Gertrud von Sachsen, einer Tochter des Kaisers Lothar III. von Supplinburg, verheiratet gewesen. Er war daher einer der wenigen Fürsten, die sowohl mit den Herrschern des westlichen als auch mit denen des byzantinischen Kaiserreiches verschwägert waren.
    Kinder:
    Aus der Ehe Theodoras mit Heinrich II. Herzog von Österreich stammen folgende Kinder:
    • Agnes von Österreich, (* 1154, † 1185)
    oo 1.) 1168 Stephan III. König von Ungarn (1161–1172), aus dem Haus der Árpáden.
    oo 2.) Hermann II. von Spanheim Herzog von Kärnten, († 1181)
    • Leopold V. Herzog von Österreich (1177–1194), Herzog von Steiermark (1192–1194)
    oo 1172 Ilona /Helene Prinzessin von Ungarn, († 25. Mai 1199), T. v. König Géza II. von Ungarn
    • Heinrich von Österreich, Herzog von Mödling (* 1156, † 11. September 1223), Vogt des Stiftes Sankt Emmeram in Regensburg,
    oo 1179 Richza Prinzessin von Böhmen, († 19. April 1182), T. v. König Vladislav II. von Böhmen



    Literatur
    • Karl Lechner: Die Babenberger – Markgrafen und Herzoge von Österreich 976 – 1246, Böhlau-Verlag, Wien, Köln, Graz, 3. Auflage 1985, ISBN 3-205-00018-8.
    • Georg Scheibelreiter: Die Babenberger, Reichsfürsten und Landesherren. Böhlau Verlag, Wien/Köln/Weimar 2010, ISBN 978-3-205-78573-6.
    • Steven Runciman: Geschichte der Kreuzzüge, Übersetzung aus dem Englischen, DTV-Verlag, 2. Auflage 1997
    • Georg Ostrogorsky: Byzantinische Geschichte 324 – 1453, Verlag C.H.Beck, München, 2. Auflage 2006, ISBN 3-406-39759-X
    • John Julius Norwich: Bisanzio – Splendore e Decadenza di un Impero 330 – 1453, Mondatdori Editore, Milano 2000, ISBN 88-04-49922-2 (Originaltitel: A short History of Byzantium)
    • Johannes Preiser-Kapeller, Von Ostarrichi an den Bosporus. Ein Überblick zu den Beziehungen im Mittelalter, in: Pro Oriente Jahrbuch 2010. Wien 2011, S. 66–77 (Online)
    Weblinks
    • Komenen
    • Eintrag zu Theodora Komnena im Austria-Forum (in AEIOU Österreich-Lexikon)
    Einzelnachweise
    1 Detlev Schwennike: Europäische Stammtafeln Neue Folge, Verlag J. A. Stargardt, Band II, Tafel 177
    2 Steven Runciman: Geschichte der Kreuzzüge, (Übersetzung), DTV-Verlag München, 2. Auflage 1997, S. 574.
    3 Steven Runciman: Geschichte der Kreuzzüge, (Übersetzung), DTV-Verlag München, 2. Auflage 1997, S. 589.
    4 Karl Lechner: Die Babenberger – Markgrafen und Herzoge von Österreich 976 – 1246, S. 155.
    5 Karl Lechner: Die Babenberger – Markgrafen und Herzoge von Österreich 976 – 1246, S. 157.
    6 Karl Lechner: Die Babenberger – Markgrafen und Herzoge von Österreich 976 – 1246, S. 244.
    7 Karl Lechner: Die Babenberger – Markgrafen und Herzoge von Österreich 976 – 1246, S. 245.
    8 Karl Lechner: Die Babenberger – Markgrafen und Herzoge von Österreich 976 – 1246, S. 152.
    9 Karl Lechner: Die Babenberger – Markgrafen und Herzoge von Österreich 976 – 1246, S. 255.
    10 Karl Lechner: Die Babenberger – Markgrafen und Herzoge von Österreich 976 – 1246, S. 169/171.
    11 Richard Groner: „Wien wie es war“, neu bearbeitet von Felix Czeike; Verlag Fritz Molden - Wien – München, 5. Auflage 1965, S. 22.
    12 Karl Lechner: Die Babenberger – Markgrafen und Herzoge von Österreich 976 – 1246, S. 166.
    13 Ref BUB IV/1, Nr 826, |Urkundenbuch zur Geschichte der Babenberger, Band IV/1 Ergänzende Quellen 976 – 1194, Nr. 826 (1968).
    14 Karl Lechner: Die Babenberger – Markgrafen und Herzoge von Österreich 976 – 1246, S. 167.
    15 BUB IV/ 1 Nr 848

    Theodora heiratete Herzog Heinrich II. von Österreich, Jasomirgott in Dez 1149. Heinrich (Sohn von Leopold III. von Österreich (Babenberger), der Heilige und Prinzessin Agnes von Deutschland (von Waiblingen)) wurde geboren in 1107; gestorben am 13 Jan 1177 in Wien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 550. Herzogin Agnes von Österreich (Babenberger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1151; gestorben am 13 Jan 1182; wurde beigesetzt in Krypta der Wiener Schottenkirche.
    2. 551. Herzog Leopold V. von Österreich, der Tugendhafte  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1157; gestorben am 31 Dez 1194 in Graz.

  159. 494.  Königin von Ungarn Maria Komnena (Byzanz, Komnenen)Königin von Ungarn Maria Komnena (Byzanz, Komnenen) Graphische Anzeige der Nachkommen (302.Isaak11, 177.Piroska10, 116.Adelheid9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in vor 1144; gestorben in 1190.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königreich Ungarn; Königin von Ungarn

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Komnene_von_Byzanz (Okt 2017)

    Maria Komnene von Byzanz (* vor 1144; † 1190) war Königin von Ungarn.
    Maria Komnene wurde als Tochter von Isaak Komnenos (* 1115, † 1154/74), dem Sohn des byzantinischen Kaisers Johannes II. und Bruder von Kaiser Manuel I., und dessen Gemahlin Theodora Kamaterina († 1144) geboren. Marias Neffe Isaak (Sohn ihrer Schwester Irene) wurde Kaiser in Zypern und ihre Halbschwester Theodora war mit Balduin III., König von Jerusalem, vermählt. Im Jahre 1156 wurde sie mit dem späteren ungarischen König Stephan IV. verheiratet, nachdem dieser im ungarischen Thronfolgestreit mit seinem Bruder Géza II. und einer missglückten Verschwörung nach Konstantinopel flüchten musste, wo er vom Kaiser mit Freude empfangen wurde.

    Nach dem Tod von Géza II. beschloss Kaiser Manuel, Ungarn zum byzantinischen Vasallen zu machen. Das ungarische Königreich musste sich in den kommenden Perioden bemühen, seine Selbstständigkeit zu bewahren. 1163 wurde Stephan König, er war jedoch sehr unbeliebt - vor allem der große Einfluss von Byzanz war vielen ein Dorn im Auge. Stephan wurde 1165 ermordet. Er wurde noch lange für die Instabilität des königlichen Thrones beschuldigt und man wollte ihn lange nicht begraben. Maria überlebte ihren Mann um 25 Jahre. Das Paar hatte keine Kinder und Maria heiratete kein weiteres Mal.

    Maria heiratete Stephan IV. von Ungarn in 1156. Stephan (Sohn von König Béla II. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) und Königin Helena (Jelena, Ilona) von Serbien) wurde geboren in cir 1133; gestorben am 11 Apr 1165. [Familienblatt] [Familientafel]


  160. 495.  Theodora Kalusina Komnena (Byzanz, Komnenen)Theodora Kalusina Komnena (Byzanz, Komnenen) Graphische Anzeige der Nachkommen (302.Isaak11, 177.Piroska10, 116.Adelheid9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 1145 oder 1146 in Konstantinopel ?; gestorben in nach 1185.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Jerusalem (1158 bis 1162)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Theodora_Komnena_(Jerusalem)

    Theodora Kalusine Komnena (griechisch Θεοδώρα Κομνηνή, * 1145 oder 1146 wohl in Konstantinopel; † nach 1185) war von 1158 bis 1162 Königin von Jerusalem.

    Leben
    Theodora war die Tochter des Sebastokrators Isaak Komnenos und dessen zweiten Frau Irene Diplosynadena und damit Nichte seines jüngeren Bruders, des byzantinischen Kaisers Manuel I. Sie war im kaiserlichen Palast erzogen worden. Sie galt als sehr schön und wohlgeformt.
    Im Herbst 1157 hatte König Balduin III. von Jerusalem Attard, den Erzbischof von Nazaret, Joscellin Pisellus, Wilhelm von Barres und den Konstabler Humfried als Gesandte nach Konstantinopel geschickt, um eine Braut für ihn zu erbitten. Nach langen Verhandlungen wurde die dreizehnjährige Theodora ausgewählt. Ihre Mitgift betrug 100.000 Solidi, dazu kamen 10.000 Solidi für die Kosten der Hochzeit. Wilhelm von Tyros schätzt, dass ihre Ausrüstung und Kleidung, „Gold und Edelsteine, Gewänder und Perlen, Teppiche und Seide sowie kostbare Gefäße“ noch einmal 14.000 Solidi wert waren. Im Ehevertrag wurde ihr Akkon und das Gebiet der Stadt als Morgengabe zugesichert, „in vollem Frieden und unbestritten“. In Begleitung der restlichen Gesandten (Attard war in Konstantinopel verstorben) und byzantinischer Adeliger segelte die Braut nach Tyros, wo sie im September 1158 landete. Im selben Monat wurde sie in Jerusalem zur Königin gesalbt und gekrönt und mit Balduin verheiratet. Die Hochzeit wurde durch den lateinischen Patriarchen Amalrich von Antiochia vollzogen, da der Patriarch von Jerusalem wegen der fehlenden Zustimmung des Papstes noch nicht geweiht worden war. Nach der Heirat gab der König seinen ausschweifenden Lebenswandel auf, und soll seiner Braut, wie Wilhelm von Tyros ausdrücklich betont, treu gewesen sein.
    Nachdem Rainald von Antiochia nach einem missglückten Plünderungszug auf das Gebiet von Maraş 1160 oder 1161 gefangen genommen war und sich in Aleppo in der Gewalt Nur ad-Dins befand, reiste Balduin nach Antiochia, um die Verhältnisse dort zu regeln. Während seiner Abwesenheit verstarb 1161 Königin Melisende in Jerusalem. Als Balduin in Antiochia vor Beginn des Winters, wie er es gewöhnlich tat, eine Medizin zu sich genommen hatte, bekam er hohes Fieber und Durchfall und entwickelte eieine Auszehrung, von der er sich nicht mehr erholte. Sein einheimischer Hofarzt Barrac wurde daraufhin verdächtigt, ihn vergiftet zu haben, angeblich verstarb ein Hund, dem man den Rest der Pillen verfütterte. Balduin ließ sich erst nach Tripolis bringen, wo er mehrere Monate darnieder lag, und schließlich nach Beirut. Dort legte er die Beichte ab, empfing die letzte Ölung und verstarb am 2. Februar 1162 (oder 1163) im Alter von 32 Jahren. Sein Leichnam wurde nach Jerusalem gebracht und auf dem Kalvarienberg begraben. Da die Ehe mit Theodora kinderlos geblieben war, wurde sein Bruder Amaury, Graf von Jaffa und Askalon 1163 zum König gekrönt. Er scheint aktiv eine Wiederverheiratung Theodoras verhindert zu haben, da Akko so unter seiner Kontrolle verblieb.
    Als ihr Vetter Andronikos Komnenos nach Jerusalem kam, nahm Theodora ihn in ihrem Haus auf. Als Amalrich I. ihm 1167 Beirut zum Lehen gab, reiste sie mit ihm nach Beirut und scheint dort auch mit ihm zusammengelebt zu haben. Manuel wurde über daas Verhältnis informiert, vermutlich von Theodoras Nichte zweiten Grades Maria Komnena, der zweiten Frau Amalrichs. Da Theodora und Andronikos zu nahe verwandt waren, um heiraten zu dürfen (Cousins zweiten Grades), flohen sie vor dem Zorn Manuels zu Nur ad-Din, dem Sultan von Damaskus. Amalrich übernahm die Herrschaft über Akko.
    In Harran brachte Theodora ihren Sohn Alexios zur Welt, danach zogen sie weiter nach Bagdad, Mardin und Erzurum. Schließlich ließen sie sich in Kolonea in Paphlagonien an der Grenze zur byzantinischen Provinz Trapezunt (Trabzon) nieder. Als sicch Andronikos auf einem Überfall gegen die Romäer befand, nahm der Statthalter von Trapezunt die Burg von Kolonea ein. Theodora und ihre beiden Kinder Alexios und Irene wurden gefangen genommen und nach Konstantinopel gesandt. Um ihre Freilassung zu erreichen, unterwarf sich Andronikos Kaiser Manuel und wurde begnadigt. Es wurde ihm gestattet, sich mit Theodora und ihren Kindern in der Festung Oinaion am Schwarzen Meer niederzulassen.
    Als Manuel 1180 starb, folgte ihm sein Sohn Alexios II. unter der Regentschaft der Kaiserin Maria von Antiochia als Herrscher. 1183 musste Maria jedoch Andronikos als Mitherrscher anerkennen.
    Theodoras Tochter Irene Komnena wurde von ihrem Vater mit Alexios verheiratet, dem unehelichen Sohn Manuels I. und der Theodora Batatzina. Da sie zu nahe verwandt waren, musste ein kirchlicher Dispens erlassen werden. Bischof Theodosius, der sich der Hochzeit widersetzte, wurde auf die Insel Terebinthos verbannt, an seiner Stelle Basilios Kamateros ernannt, der Andronikos treu ergeben war. Die Hochzeit wurde durch den Erzbischof von Bulgarien durchgeführt.
    Maria von Antiochia und ihr Sohn starben bald darauf, und die Herrschaft fiel an Andronikos. Andronikos heiratete daraufhin Alexios' Witwe Agnes von Frankreich (Anna), eine Tochter Ludwigs VII. Zu Theodora scheint er jedoch weiterhin gute Beziehungen unterhalten zu haben, immerhin war seine Braut erst elf Jahre alt. So gelang es Theodora, Andronikos 1184/85 dazu zu bewegen, das Lösegeld für ihren Neffen Isaak Komnenos zu stellen, der sich schon seit längerem in armenischer Gefangenschaft befand.
    Über die Schicksale von Theodora nach dem gewaltsamen Tod von Andronikos 1185 ist nichts bekannt.



    Literatur[
    • Mary Noyes Colvin (Hrsg.): Godeffroy of Boloyne, or, The siege and conqueste of Jerusalem, by William, Archbishop of Tyre. Translated from the French by William Caxton, and printed by him in 1481; edited from the copy in the British Museum (Lndon 1893).
    • Steven Runciman: Geschichte der Kreuzzüge. S. 654ff.
    • Andreas Thiele: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte. Band III, Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband (Frankfurt 1994), Taf. 202 ff.
    • J.-L. Van Dieten (Hrsg.), Nicetas Choniates: Historia. Corpus Fontium Historiae Byzantinae 11 (Berlin/New York 1975).

    Familie/Ehepartner: Andronikos I. Komnenos (Byzanz, Komnenen). Andronikos (Sohn von Isaak Komnenos (Byzanz, Komnenen)) wurde geboren in cir 1122; gestorben am 12 Sep 1185 in Konstantinopel. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 788. Irene Komnena (Byzanz, Komnenen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1168.

    Theodora heiratete König Balduin III. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) in 1158. Balduin (Sohn von Graf Fulko V. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) und Melisende von Jerusalem) wurde geboren in 1130; gestorben am 10 Feb 1162. [Familienblatt] [Familientafel]


  161. 496.  Eudokia Komnena (Byzanz, Komnenen)Eudokia Komnena (Byzanz, Komnenen) Graphische Anzeige der Nachkommen (302.Isaak11, 177.Piroska10, 116.Adelheid9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

  162. 497.  Theodora Batatzina Graphische Anzeige der Nachkommen (304.Eudokia11, 177.Piroska10, 116.Adelheid9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Familie/Ehepartner: Kaiser Manuel I. Komnenos (Byzanz, Trapezunt). Manuel (Sohn von Johannes II. Komnenos (Byzanz, Komnenen) und Piroska (Eirene) von Ungarn) wurde geboren am 28 Nov 1118; gestorben am 24 Sep 1180. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 782. Alexios Komnenos (Byzanz, Komnenen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1153; gestorben in nach 1192 in auf dem Berg Papikion.

  163. 498.  Maria Komnena (Byzanz, Komnenen, Montferrat)Maria Komnena (Byzanz, Komnenen, Montferrat) Graphische Anzeige der Nachkommen (305.Manuel11, 177.Piroska10, 116.Adelheid9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in Mrz 1152 in Konstantinopel; gestorben in Aug 1183.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Komnene_(Montferrat) (Okt 2017)

    Maria Komnene (Μαρία Κομνηνή, * März 1152 in Konstantinopel; † August 1183) war die Tochter von Kaiser Manuel I. und Berta/Irene und bis zur Geburt ihres Bruders Alexios im Jahre 1171 Thronfolgerin von Byzanz.
    Sie wurde 1164 12-jährig mit dem späteren ungarischen König Béla III. verlobt, der Vertrag wurde jedoch nach fünf Jahren annulliert. Sie wurde dann mit Wilhelm II. von Sizilien verlobt, wurde dann aber 1180 mit dem gerade einmal achtzehnjährigen Rainer von Montferrat verheiratet, wohl, um die Markgrafen von Montferrat (Mons Ferrati) in eine Allianz gegen Friedrich Barbarossa einzubinden. Wilhelm von Tyros verdanken wir eine Beschreibung der Hochzeitsfeierlichkeiten. Der junge Bräutigam erhielt den griechischen Namen Johannes und wurde zum Caesar ernannt, wahrscheinlich vor allem, um Maria diese nicht ebenbürtige Ehe schmackhafter zu machen.
    Thessaloniki gehörte wahrscheinlich zu Marias Mitgift oder war Rainer als pronoia zugewiesen worden. Spätere Autoren, die sich mit der byzantinischen Verwaltung wenig auskannten, wollten ihn deswegen als König von Salonika sehen. Rainer von Montferrat starb 1183, noch keine 25 Jahre alt. Angeblich wurde er von Andronikos I. vergiftet.

    Familie/Ehepartner: Rainer von Montferrat (Aleramiden). Rainer (Sohn von Markgraf Wilhelm V. von Montferrat (Aleramiden) und Judith von Österreich (Babenberger)) wurde geboren in cir 1162; gestorben in 1183. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: König Béla III. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden). Béla (Sohn von König Géza II von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) und Königin Euphrosina Mstislawna von Kiew (Rurikiden)) wurde geboren in cir 1148; gestorben am 24 Apr 1196. [Familienblatt] [Familientafel]


  164. 499.  Kaiser Alexios II. Komnenos (Byzanz, Komnenen)Kaiser Alexios II. Komnenos (Byzanz, Komnenen) Graphische Anzeige der Nachkommen (305.Manuel11, 177.Piroska10, 116.Adelheid9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 10 Sep 1169; gestorben in Okt 1183.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1180 bis 1183, Byzanz; Byzanticher Kaiser

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alexios_Komnenos_(Sebastokrator) (Okt 2017)

    Alexios Komnenos war ein illegitimer Sohn von Kaiser Manuel I. aus einer inzestuösen Beziehung mit seiner Nichte Theodora Batatzina Komnena, Tochter von Theodoros Batatzes und Manuels Schwester Eudokia Komnena. Er war seit Sommer 1183 verheiratetet mit Irene Komnena (* 1168), der unehelichen Tochter von Andronikos I. und Theodora Komnena. Vermutlich anlässlich dieser skandalträchtigen Hochzeit wurde Alexios von seinem Schwiegervater zum Sebastokrator erhoben, kurz bevor sein Halbbruder, der legitime Kaiser Alexios II., umgebracht wurde. Obwohl Andronikos I. zwei erwachsene Söhne hatte, galt Alexios als dessen präsumtiver Thronfolger.

    Im Jahr 1184 zettelte Alexios Komnenos in Konstantinopel mit Unterstützung der beiden Sebastianos-Brüder eine Verschwörung gegen Andronikos I. an, der sich als brutaler Willkürherrscher verhasst gemacht hatte. Das Komplott wurde jedoch vorzeitig aufgedeckt; Alexios wurde geblendet und in der Burg Chele eingekerkert. Seine Komplizen wurden gehängt, einer seiner Bediensteten namens Mamalos starb im Hippodrom den Flammentod. Die Ehe mit Irene wurde aufgelöst, sie selbst ging in die Verbannung.

    Unter Andronikos’ I. Nachfolger Isaak II. Angelos wurde Alexios Komnenos 1185 rehabilitiert und, möglicherweise zusammen mit dem gleichfalls geblendeten Johannes Kantakuzenos, zum Kaisar ernannt. Zu einem nicht genau datierbaren Zeitpunkt zwischen 1186 und 1192 geriet er erneut unter Verdacht, diesmal gemeinsam mit dem Dux von Thessalonike, Andronikos Komnenos (ein Enkel von Nikephoros Bryennios und Anna Komnena), einen Putsch gegen den Kaiser zu planen. Alexios wurde in Drama festgenommen und – auf eigenen Wunsch – in ein Kloster auf dem Berg Papikion (bei Mosynopolis, heute zu Komotini) in den Rhodopen verbannt, wo er als Mönch Athanasios zu einem unbekannten Zeitpunkt nach 1192 starb.

    Gestorben:
    Ermordet; der Auftrag wurde von Stephanos Hagiochristophorites, dem Hetaireiarchen Konstantinus Tripsychos und Theodorus Dadibrenos ausgeführt, Alexios mit einer Bogensehne erdrosselt.

    Alexios heiratete Prinzessin Agnes (Anna) von Frankreich (Kapetinger) am 2 Mrz 1180. Agnes (Tochter von König Ludwig VII. von Frankreich (Kapetinger), der Jüngere und Königin von Frankreich Adela (Alix) von Champagne (Blois)) wurde geboren in 1171; gestorben in cir 1240. [Familienblatt] [Familientafel]


  165. 500.  Alexios Komnenos (Byzanz, Komnenen)Alexios Komnenos (Byzanz, Komnenen) Graphische Anzeige der Nachkommen (305.Manuel11, 177.Piroska10, 116.Adelheid9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1153; gestorben in nach 1192 in auf dem Berg Papikion.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Byzanz; Sebastokrator von Byzanz

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alexios_Komnenos_(Sebastokrator) (Okt 2017)

    Obwohl Andronikos I. zwei erwachsene Söhne hatte, galt Alexios als dessen präsumtiver Thronfolger.

    Im Jahr 1184 zettelte Alexios Komnenos in Konstantinopel mit Unterstützung der beiden Sebastianos-Brüder eine Verschwörung gegen Andronikos I. an, der sich als brutaler Willkürherrscher verhasst gemacht hatte. Das Komplott wurde jedoch vorzeitig aufgedeckt; Alexios wurde geblendet und in der Burg Chele eingekerkert. Seine Komplizen wurden gehängt, einer seiner Bediensteten namens Mamalos starb im Hippodrom den Flammentod. Die Ehe mit Irene wurde aufgelöst, sie selbst ging in die Verbannung.

    Unter Andronikos’ I. Nachfolger Isaak II. Angelos wurde Alexios Komnenos 1185 rehabilitiert und, möglicherweise zusammen mit dem gleichfalls geblendeten Johannes Kantakuzenos, zum Kaisar ernannt. Zu einem nicht genau datierbaren Zeitpunkt zwischen 1186 und 1192 geriet er erneut unter Verdacht, diesmal gemeinsam mit dem Dux von Thessalonike, Andronikos Komnenos (ein Enkel von Nikephoros Bryennios und Anna Komnena), einen Putsch gegen den Kaiser zu planen. Alexios wurde in Drama festgenommen und – auf eigenen Wunsch – in ein Kloster auf dem Berg Papikion (bei Mosynopolis, heute zu Komotini) in den Rhodopen verbannt, wo er als Mönch Athanasios zu einem unbekannten Zeitpunkt nach 1192 starb.

    Geburt:
    Alexios Komnenos war ein illegitimer Sohn von Kaiser Manuel I. aus einer inzestuösen Beziehung mit seiner Nichte Theodora Batatzina Komnena, Tochter von Theodoros Batatzes und Manuels Schwester Eudokia Komnena.

    Name:
    Byzantinischer Prinz aus der Dynastie der Komnenen.

    Titel (genauer):
    Sebastokrator = „Ehrwürdiger Regent“

    Alexios heiratete Irene Komnena (Byzanz, Komnenen) in 1183. Irene (Tochter von Andronikos I. Komnenos (Byzanz, Komnenen) und Theodora Kalusina Komnena (Byzanz, Komnenen)) wurde geboren in 1168. [Familienblatt] [Familientafel]


  166. 501.  Herzog Berthold V. von ZähringenHerzog Berthold V. von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (307.Berthold11, 180.Konrad10, 117.Agnes9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1160; gestorben am 18 Feb 1218 in Freiburg im Breisgau, Baden, DE; wurde beigesetzt in Freiburger Münster.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Berthold_V._(Zähringen)

    Herzog Berthold V. von Zähringen, auch Berchthold V. (* um 1160; † 18. Februar 1218 in Freiburg im Breisgau) war der letzte Herzog aus der ursprünglichen Linie der Zähringer.

    Geschichte
    Berthold V. folgte seinem Vater Berthold IV. 1186 nach. Er besiegte zu Beginn seiner Herrschaft den burgundischen Adel und betrieb Siedlungspolitik im heutigen Berner Oberland und im Gebiet des Vierwaldstättersees. So erweiterte er Thun und gründete 1191 die Stadt Bern, die er zum Mittelpunkt seiner Herrschaft ausbaute. In der Schlacht bei Ulrichen 1211 scheiterte sein Zugriff auf das Wallis.
    1198 wurde er bei der Königswahl in Köln von einer Minderheit als Nachfolger von Heinrich VI. gewählt, verzichtete aber gegen Zugeständnisse zugunsten von Philipp von Schwaben. Diese Zugeständnisse konsolidierten den Besitz der Zähringer in der Ortenau, dem Breisgau und der heutigen Schweiz durch Erwerb von Rechten über das Kloster Allerheiligen, Schaffhausen und Breisach. 1200 begann Berthold V. den ersten Erweiterungsbau der Freiburger Stadtpfarrkirche; sie heißt wohl ab da (oder erst ab dem Beginn der zweiten Erweiterung 1250) Freiburger Münster. Dort wird er auch begraben.[1]
    Sein vermeintliches Grabmal im Freiburger Münster befand sich jedoch auf einem Hochgrab eines Grafen von Freiburg und wurde ihm fälschlicherweise zugeschrieben. Es stammt aus der Münsterbauhütte des Johann Parler [2] und wird auf 1350 datiert. [3]
    Nach dem Tod Bertholds V. wurden die Zähringer Besitzungen zwischen den Grafen von Kyburg und den Grafen von Urach aufgeteilt, die Stadt Bern wurde freie Reichsstadt.
    An Berthold erinnern in Bern der Zähringerbrunnen von 1535, das Zähringerdenkmal von 1601 im Berner Münster sowie das Zähringerdenkmal von 1847 auf der Nydegg.

    Ehe und Nachkommen
    Berthold heiratete Clementia von Auxonne eine Tochter von Stephan III. von Auxonne. Klar nachgewiesen sind keine Nachkommen. Es gibt jedoch diverse Nachrichten über ermordete Söhne,[4] sowie die nachfolgende:
    • Agnes von Zähringen, verheiratet mit dem Grafen von Urach Eugino IV. war nach dem Nekrolog des Klosters Tennenbach nicht die Tochter Berhold IV., sondern die Tochter Berthold V. "filia Bertoldi V. et ultimi ducis Brisgoiae soror, Egonis de Urch et Furstenberg coniunx, mater Bertoldi abbatis." Demnach starb sie an einem 1. Mai.[5]



    Literatur
    • Georg von Wyß: Berthold V. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 541–545.
    • Gerd Tellenbach: Berthold V.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 161 f. (Digitalisat).
    • Eduard Heyck: Geschichte der Herzoge von Zähringen. Herausgegeben von der Badischen historischen Kommission, Mohr (Siebeck), Freiburg i. B. 1891 (Digitalisat).
    Weblinks
     Commons: Berthold V. von Zähringen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Name:
    1191, Gründer der Stadt Bern.

    Berthold heiratete Clementia von Auxonne in 1212. Clementia (Tochter von Graf Stephan III. von Auxonne (von Chalon) und Beatrix von Chalon (Thiern)) wurde geboren in cir 1189; gestorben in nach 1235. [Familienblatt] [Familientafel]


  167. 502.  Agnes von ZähringenAgnes von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (307.Berthold11, 180.Konrad10, 117.Agnes9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1158 in Urach, Baden-Württemberg, DE; gestorben am 10 Mai 1239 in Urach, Baden-Württemberg, DE.

    Notizen:

    Verwandtschaft / Relationship / Parenté
    Ludwig II. der Stammler:

    http://www.stammler-genealogie.ch/relationship.php?altprimarypersonID=&savedpersonID=&secondpersonID=I1&maxrels=1&disallowspouses=0&generations=50&tree=StammlerBaum&primarypersonID=I2107



    Geburt:
    Agnes von Zähringen war eine Tochter Bertholds IV. und Heilwigs von Frohburg.
    Zitate aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_von_Zähringen

    Gestorben:
    Agnes von Zähringen, verheiratet mit dem Grafen von Urach Eugino IV. war nach dem Nekrolog des Klosters Tennenbach nicht die Tochter Berhold IV., sondern die Tochter Berthold V. "filia Bertoldi V. etultimi ducis Brisgoiae soror, Egonis de Urach et Furstenberg coniunx,mater Bertoldi abbatis." Demnach starb sie an einem 1. Mai. ??

    Agnes heiratete Graf Egino IV. von Urach, der Bärtige in cir 1177. Egino (Sohn von Egino III. von Urach und Kunigunde von Wasserburg (Andechs)) wurde geboren in cir 1160 in Urach, Baden-Württemberg, DE; gestorben am 12 Jan 1230 in Tennenbach. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 789. Kardinalbischof Konrad von Urach  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1180; gestorben in 1227.
    2. 790. Marguerite von Urach  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1181; gestorben in 1243 in Gundelfingen, Münsingen, DE.
    3. 791. Graf Egino V. von Urach (von Freiburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1185; gestorben in zw 1236 und 1237.
    4. 792. Jolanthe von Urach  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1188; gestorben in 1218.
    5. 793. Graf Rudolf von Urach  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1205; gestorben in 1260.
    6. 794. Abt Berthold von Urach  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1207; gestorben in 1242.
    7. 795. Agnes von Urach  Graphische Anzeige der Nachkommen
    8. 796. Heilwig von Urach  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1262.

  168. 503.  Anna von ZähringenAnna von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (307.Berthold11, 180.Konrad10, 117.Agnes9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1162 in Urach, Baden-Württemberg, DE; gestorben am 10 Mai 1239 in Urach, Baden-Württemberg, DE.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Anna_von_Zähringen

    Anna von Zähringen (* 1162 in Urach; † 1226) war eine Tochter Bertholds IV. und Heilwigs von Frohburg und die jüngere Schwester von Agnes von Zähringen.[1]

    Anna heiratete vor 1181 Ulrich III., den Grafen von Kyburg († 1227). Aus dieser Ehe gingen drei namentlich bekannte Söhne und drei Töchter hervor:[2]
    • Werner (etwa 1180-1228), Graf von Thun ∞ Alix (Bertha) von Lothringen (um 1200-1242)
    • Hartmann IV., Graf von Kyburg ∞ Margherita von Savoyen
    • Ulrich von Kyburg, Bischof von Chur
    • Heilwig von Kyburg (um 1192-1260) ∞ 1217 Albrecht IV. von Habsburg (um 1188-1239), Landgraf im Elsass
    • Mechtild von Kyburg ∞ Rudolf VII. von Rapperswil
    • Adelheid, Gräfin von Kyburg-Dillingen ∞ Gerhard IV., Graf von Tollenstein und Hirschberg



    Einzelnachweise[
    1 http://familypedia.wikia.com/wiki/Anna_von_Z%C3%A4hringen_(c1162-aft1226)
    2 http://geneall.net/de/name/67050/anna-von-zaehringen/

    Anna heiratete Graf Ulrich III. von Kyburg in zw 1180 und 1181. Ulrich (Sohn von Graf Hartmann III. von Kyburg und Gräfin Richenza von Lenzburg-Baden) gestorben in 1227. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 797. Graf Werner von Kyburg (Kiburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1180; gestorben in 1228 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel; wurde beigesetzt in Jerusalem.
    2. 798. Gräfin Heilwig von Kyburg (Kiburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 799. von Kyburg (Kiburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  169. 504.  Königin Gertrud von Bayern (von Sachsen)Königin Gertrud von Bayern (von Sachsen) Graphische Anzeige der Nachkommen (308.Clementina11, 180.Konrad10, 117.Agnes9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1154; gestorben am 1 Jul 1197; wurde beigesetzt in Marienkirche Vä, Schonen.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzogin von Schwaben, Königin von Dänemark

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gertrud_(Bayern_und_Sachsen)

    Gertrud von Bayern und Sachsen (* wohl 1154; † 1. Juli 1197) war eine Tochter Heinrichs des Löwen, Herzog von Sachsen und Herzog von Bayern, und dessen erster Ehefrau Clementia von Zähringen. Als Ehefrau war Gertrud kurze Zeit Herzogin von Schwaben, später dann Königin von Dänemark.

    Im Jahr 1166 war Gertrud Teil einer Schlichtung in den Auseinandersetzungen zwischen den Staufern und den Welfen, die Kaiser Friedrich Barbarossa auf dem Hoftag zu Ulm gelang: die zwölfjährige Tochter Heinrichs des Löwen wurde mit dem etwa zehn Jahre älteren Friedrich IV., seit 1152 Herzog von Schwaben, verheiratet. 1167 zog Friedrich IV. mit dem kaiserlichen Heer unter Führung Barbarossas nach Italien, wo ein Großteil des Heeres im August 1167 an Malaria erkrankte. Am 19. August 1167 verstarb Friedrich IV. infolge seiner Erkrankung. Die kurze Ehe zwischen Friedrich und der minderjährigen Gertrud blieb kinderlos.
    1171 vereinbarte Heinrich der Löwe im Rahmen seiner Friedensvereinbarung mit König Waldemar I. von Dänemark die Verlobung seiner verwitweten Tochter mit dem damals noch acht oder neun Jahre alten dänischen Thronfolger Knut.[1] Die Hochzeit fand 1176 oder 1177 statt.[1] Gertruds zweiter Ehemann war 1170 zum König von Dänemark gekrönt worden, zur Zeit der Heirat Statthalter in Schonen und folgte 1182 seinem Vater als Knut VI. im Amt. Auch diese Ehe blieb kinderlos, da – wie der Chronist Arnold von Lübeck berichtet – das Paar in Keuschheit lebte.[2]
    Gertrud starb am 1. Juli 1197 und wurde in Vä begraben.[2] Dieser Ort liegt in Schonen, einer historischen Provinz im Süden Schwedens, die bis ins 17. Jahrhundert zu Dänemark gehörte. Ihr Grab existiert nicht mehr. Wahrscheinlich wurde sie in der romanischen Marienkirche,[3][4] die aus dem frühen 12. Jahrhundert stammt, bestattet.[5] Bei dieser Kirche wurde von Erzbischof Eskil von Lund, der 1170 Gertruds Ehemann Knut VI. in Ringsted zum König krönte, um 1170 ein Prämonstratenserkloster gegründet. Dieses Kloster wurde 1213 durch einen Brand zerstört, woraufhin die Chorherren in das nahegelegene Bäckaskog wegzogen.[5] Knut VI. starb 1202 und wurde in der St.-Bendts-Kirche in Ringsted, der damaligen Grablege der Könige von Dänemark bestattet.



    Einzelnachweise
    1 Tobias Weller: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert. Köln/Weimar/Wien 2004, S. 270-272 u. S. 801.
    2 Johannes C. H. R. Steenstrup: Gertrud, in: Dansk biografisk Lexikon. Band 6. Erste Auflage. Kopenhagen 1887–1905, S. 10.
    3 Vä kyrka auf schwed. Wikipedia. Abgerufen am 16. Juli 2014.
    4 Vä kyrka auf stopogse.dk. Abgerufen am 16. Juli 2014.
    5 Peter Koblank: Staufergräber. Nur wenige der prominentesten Staufer sind in Deutschland bestattet auf stauferstelen.net. Abgerufen am 16. Juli 2014.

    Gertrud heiratete Friedrich IV. von Schwaben in 1166. Friedrich (Sohn von König Konrad III. von Hohenstaufen (von Schwaben) (von Büren) und Gertrud von Sulzbach) wurde geboren am 1144 / 1145; gestorben am 19 Aug 1167 in Rom, Italien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Gertrud heiratete Knut VI. von Dänemark in 1177. Knut (Sohn von König Waldemar I. von Dänemark, der Grosse und Königin Sophia von Dänemark (von Minsk)) wurde geboren in cir 1162; gestorben in 1202; wurde beigesetzt in St.-Bendts-Kirche, Ringsted. [Familienblatt] [Familientafel]


  170. 505.  Herzog Adalbert II. (Albrecht) von TeckHerzog Adalbert II. (Albrecht) von Teck Graphische Anzeige der Nachkommen (309.Adalbert11, 180.Konrad10, 117.Agnes9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1215/19.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Adalbert_II._(Teck)

    Adalbert II. (Teck)
    Zur Navigation springenZur Suche springen
    Adalbert II. von Teck, († zwischen 1215 und 1219), war Sohn Adalberts I. von Teck und dessen Gattin Adelheid (unbekannter Herkunft). Er gehörte zu der Zähringer Seitenlinie der Herzöge von Teck.

    Leben
    Nennungen eines Herzogs Adalbert von Teck am 20. Juni 1192 in Schwäbisch Gmünd, am 4./10. Dezember 1193 in Gelnhausen und am 12. Dezember 1193 in Frankfurt am Hofe Heinrich VI. und weitere urkundliche Erwähnungen durch Graf Egino IV. von Urach († 1230) um 1190 für das Kloster Bebenhausen und durch den Konstanzer Bischof Diethelm von Krenkingen 1192 könnten sich auf Adalbert II., aber auch auf seinen Vater Adalbert I. beziehen.

    Um 1215 verkaufte Adalbert II. die Besitzungen im Breisgau und in der Ortenau an den Stauferkönig Friedrich II. (1194–1250). Weitere Nennungen durch den Reichenauer Abt Heinrich beziehen sich auf Lehensgüter Adalbert II. von Teck in Dornsberg im Hegau und in Schienen (heute Gemeinde Öhningen) und auf die Vogtei der Reichenauer Klostergüter in Rickelshausen (heute Gemeinde Böhringen bei Radolfzell am Bodensee).

    Ehe
    Der Name seiner Ehefrau ist nicht urkundlich belegt.

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Name:
    Erwähnt / Mentioned / Mentionné (1215)

    Von ihm kam 1215 die Vogtei über Radolfszell an Friedrich von Friedlingen, auch verkaufte er mit seinen Söhnen Erbgüter im Breisgau und der Ortenau an Friedrich II.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 800. Herzog Konrad I. von Teck  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1195; gestorben in cir 1244; wurde beigesetzt in Kirchheim, Teck, DE.

  171. 506.  Elisabeth (Welfen)Elisabeth (Welfen) Graphische Anzeige der Nachkommen (312.Uta11, 184.Liutgard10, 117.Agnes9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 1130 / 1135; gestorben am 1164 / 1180.

    Elisabeth heiratete Rudolf von Pfullendorf-Bregenz in cir 1150. Rudolf (Sohn von Ulrich von Ramsberg und Adelheid von Bregenz) wurde geboren in ca 1100/1110; gestorben am 9 Jan 1181 in Jerusalem. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 801. Ita von Pfullendorf-Bregenz  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in ca 1151/1152; gestorben in vor 1191.

  172. 507.  Graf Welf VII. (Welfen)Graf Welf VII. (Welfen) Graphische Anzeige der Nachkommen (312.Uta11, 184.Liutgard10, 117.Agnes9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1140; gestorben am 1/12 Sep 1167 in Siena.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Welf_VII.

    Welf VII.

    Welf VII. (* um 1140; † 11./12. September 1167 in Siena), aus dem Geschlecht der Welfen, Graf von Altdorf, war der einzige überlebende Sohn von Welf VI. und Uta von Schauenburg.

    Ab 1154 nahm er an den Italienfeldzügen Friedrichs I. Barbarossa gegen den Papst in Rom teil. In Vertretung seines Vaters beaufsichtigte er dessen italienische Besitzungen. Mit dem Pfalzgrafen Hugo I. von Tübingen stritt er sich in der Tübinger Fehde, triumphierte jedoch erst nach der Intervention durch seinen Vater Welf VI. und Kaiser Friedrich I. 1167 war er Teilnehmer der Schlacht bei Tusculum und starb wie viele andere, vermutlich an Malaria. Er starb noch vor seinem Vater.

    Welf VII. liegt wie sein Vater im Kloster Steingaden in der Klosterkirche St. Johannes Baptist begraben.

    Mehr unter dem Link oben..


  173. 508.  Udihild von GammertingenUdihild von Gammertingen Graphische Anzeige der Nachkommen (313.Ulrich11, 185.Judith10, 117.Agnes9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    Name:
    Bei Rübel-Blass ist sie die Tochter des Ulrich II.

    Familie/Ehepartner: Markgraf Heinrich von Ronsberg. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 802. von Ronsberg  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 803. Adelheid (Udelhild) von Ronsberg  Graphische Anzeige der Nachkommen

  174. 509.  Wilipirg von AichelbergWilipirg von Aichelberg Graphische Anzeige der Nachkommen (314.Luithold11, 185.Judith10, 117.Agnes9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Wilipirg heiratete Graf Burkhard IV. von Hohenberg in cir 1200. Burkhard (Sohn von Graf Burkhard III. von Hohenberg und Kunigunde von Grünberg) gestorben in 1217/25. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 804. Graf Burkhard V. von Hohenberg  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Wilipirg heiratete Graf Diepold von Kersch (von Berg) in Datum unbekannt. Diepold (Sohn von Graf Ulrich von Berg und Adelheid (Udelhild) von Ronsberg) wurde geboren in cir 1160; gestorben in cir 1220. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 805. Engino von Aichelberg  Graphische Anzeige der Nachkommen

  175. 510.  Pfalzgraf Rudolf I. von TübingenPfalzgraf Rudolf I. von Tübingen Graphische Anzeige der Nachkommen (315.Elisabeth11, 186.Rudolf10, 118.Bertha9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1160; gestorben am 17 Mrz 1219.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_I._(Tübingen)

    Pfalzgraf Rudolf I. von Tübingen (* ca. 1160; † 17. März 1219) war der erste Sohn des Pfalzgrafen Hugo II.. Um 1183 gründete er das Prämonstratenserkloster Bebenhausen als Familiengrablege.

    Familie
    Er heiratete im Jahre 1181 Mechthild, Gräfin von Gleiberg und Erbin von Gießen († 1206).[2] Sie hatten sechs Kinder.[3][4]
    • Gottfried
    • Rudolf II., Pfalzgraf von Tübingen (ca. 1185 - 1. November 1247) erhielt nach des Vaters Tod die Herrschaft über Horb, Herrenberg und Tübingen.
    • Hugo III. (V.) (ca. 1185 - 26. Juli 1216)
    • Wilhelm, Graf von Asperg-Gießen (ca. 1190 - ca. 1252/1256)
    • Elisabeth, Nonne im Kloster St. Margarethen zu Waldkirch
    • N.N., ∞ Gottfried II., Markgraf von Ronsberg († 1208)

    Grablege
    Rudolf ließ in Bebenhausen zunächst den Prämonstratenserorden ansiedeln, vermutlich weil dieser Orden die Grabstätten von Laien in ihren Klöstern gestatteten und Rudolph sich auch eine Grablege verschaffen wollte. 1190 ging das Kloster an den ZiZisterzienserorden über. Rudolph und seine Gemahlin Mechthild liegen im Kapitelsaal des Klosters Bebenhausen begraben, obwohl die Zisterzienser eigentlich eine solche Grablege laut ihren Ordensregeln nicht erlaubten. Vielleicht ziert das Grab aus diesem Grund eine schmucklose Grabplatte ohne Inschrift, was für einen Mann seines Standes und seiner Bedeutung ungewöhnlich ist.[5]



    Einzelnachweise
    1 Friedrich Karl Fürst zu Hohenlohe-Waldenburg, Über die Siegel der Pfalzgrafen von Tübingen, Stuttgart, 1862
    2 Ludwig Schmid: Geschichte der Pfalzgrafen von Tübingen: nach meist ungedr. Quellen, nebst Urkundenbuch; e. Beitrag zur schwäb. u. dt. Geschichte.
    3 Martin Hiebl: Mechthild von Gießen.
    4 Schmid erwähnt nur drei Kinder.
    5 Bebenhausen: Pfalzgraf Rudolph I. von Tübingen (gest. 1219)

    Rudolf heiratete Gräfin Mechthild von Gießen in 1181. Mechthild (Tochter von Graf Wilhelm von Gleiberg und Salomone (Salome) von Isenburg (von Giessen)) wurde geboren in cir 1155; gestorben in 12 Nov nach 1203. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 806. Pfalzgraf Rudolf II. von Tübingen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 1 Nov 1247.

  176. 511.  Graf Hugo III. von Tübingen (I. von Montfort)Graf Hugo III. von Tübingen (I. von Montfort) Graphische Anzeige der Nachkommen (315.Elisabeth11, 186.Rudolf10, 118.Bertha9, 81.Rudolf8, 51.Kuno7, 29.Quidam6, 13.Rudolf5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1188; gestorben in 1228.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: Bregenz, Österreich; Graf
    • Beruf / Beschäftigung: Montfort; Graf
    • Titel (genauer): Graf von Bregenz, Graf von Montfort
    • Besitz: cir 1200, Schattenburg, Feldkirch, Österreich; Erbaut

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Schattenburg

    Schattenburg

    Die Schattenburg ist eine Höhenburg oberhalb der Stadt Feldkirch in Vorarlberg in Österreich und ist mit dieser durch die ehemalige Stadtmauer verbunden. Die hochmittelalterliche Burg stellt eine der besterhaltenen Burganlagen Mitteleuropas dar.

    Wie vielfach angenommen wird, geht der Name Schattenburg auf die Wehrvorrichtungen der Burg (schaten = Schutz) zurück. Die Burg verfügt über eine der bedeutendsten historischen Waffensammlungen Österreichs.

    Geschichte
    Erbaut wurde die Burg um 1200 von Graf Hugo (III. von Tübingen, I. von Montfort, † 1228), dem Gründer der Stadt Feldkirch. Die Burg wurde im 14. Jahrhundert zunehmend Mittelpunkt der Herrschaft aus der Grafschaft (Montfort-)Feldkirch und damit zur Nachfolgerburg zu Alt-Montfort. Sie war bis 1390 Stammsitz der Grafen von Montfort. Bis zum Appenzeller Krieg blieb die Burg, nach zweimaliger Belagerung, unbezwungen. Eine der erfolglosen Belagerungen unternahm 1345 Kaiser Ludwig der Bayer.

    1375 verkaufte Burggraf Rudolf IV. von Montfort die von der Schattenburg aus verwaltete Herrschaft Feldkirch an Herzog Leopold III. aus dem Hause Habsburg. Nach dem Tod Rudolf IV. von Montfort setzten die Habsburger Vögte als Verwalter der Grafschaft ein.

    Unter Vogt Graf Friedrich VII. von Toggenburg belagerten im Appenzeller Krieg nach der Schlacht am Stoss im Herbst 1405 die verbündeten Schweizer und Feldkircher die Burg. Es gelang ihnen, auf dem Stadtschrofen oberhalb der Anlage schwere Katapulte (Bliden) aufzustellen. Nach 18 Wochen Belagerung und Dauerbeschuss musste Heinrich Walter von Ramschwag, der die Schattenburg mit 38 Mann verteidigte, am 29. Januar 1406 kapitulieren. Anschließend wurde die Burg niedergebrannt. Der Wiederaufbau erfolgte zwei Jahre später. Während der kriegerischen Auseinandersetzungen von König Sigismunds mit Herzog Friedrich von Österreich wurde die Burg 1415 und 1417 jedoch erneut teilweise zerstört.

    1417 erhielt Graf Friedrich VII. von Toggenburg die Schattenburg als Pfand von König Sigismund übertragen. Friedrich VII. von Toggenburg ließ für seine feudale Hofhaltung umfangreiche Ausbauten an der Burg vornehmen. Unter seiner Verwaltung entstanden die drei Flügelbauten, welche die bauliche Gestalt der Burg bis heute prägen.

    Mit dem Tod von Friedrich VII. von Toggenburg ging die Schattenburg 1436 wieder in die Verwaltung des Hauses Habsburg über. Weitere Ausbauten und Umgestaltungen wurden unter dem Vogt Hans von Königsegg im 15. Jahrhundert durchgeführt. Weitere Zubauten entstanden im 17. Jahrhundert.

    1647 besetzten schwedische Truppen zum Ende des Dreißigjährigen Krieges die Stadt Feldkirch und die Schattenburg kampflos. Die vorgesehene Schleifung der Burg sowie die Brandschatzung der Stadt konnte nur durch Zahlung einer hohen Kriegskontribution verhindert werden. Zugleich verpflichtete sich die Stadt Feldkirch, die Schattenburg für die schwedische Krone zu erhalten. Mit dem Ende des Dreißigjährigen Krieges verlor die Schattenburg ihre militärische Bedeutung.

    1773 kam es zur Verlegung des Vogteiamtes aus der Burg in die Stadt Feldkirch. Damit setzte der bauliche Niedergang der Anlage ein, obwohl der Vogteiverwalter Franz Philipp Gugger von Staudach noch bis 1794 auf der Burg wohnte. Von 1778 bis 1825 wurde die Burg als Gefängnis benutzt – mit 6 Arresten und einem Verhörzimmer. Der Kerkermeister wohnte damals in der Burg. In der gleichen Zeit fanden 1799, 1806 und 1812 mehrere erfolglose Abbruchversteigerungen statt.

    1825 konnte die Burg von der Stadt Feldkirch erworben werden. Der Stadt diente sie von 1831 bis 1850 als Kaserne (eine frühere Kasernennutzung fand bereits 1803 und 1816 statt). In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nahm die Burg das Armenhaus auf, welches hier bis 1914 bestand.[1]

    Durch den 1912 gegründeten Museums- und Heimatschutz-Verein für Feldkirch und Umgebung konnte die Burg gerettet und wiederbelebt werden. Seit 1916/17 beherbergt die Schattenburg das Feldkircher Heimatmuseum, welches heute das größte Heimatmuseum des Landes Vorarlberg ist.

    Unter den Nationalsozialisten kamen 1938 Pläne zum Umbau der Schattenburg zu einer NS-Wehrburg auf, die aber nicht umgesetzt wurden. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges diente die Burg als Sitz des Kampfkommandanten der Wehrmacht.

    Am 17. November 1953 wurde die Burg von den französischen Besatzungstruppen wieder der Stadt übergeben, und am 7. Juni 1965 entging die Anlage nur knapp einer Brandkatastrophe.

    In der Burg befindet sich heute neben dem Museum auch ein Restaurant. Von dessen Fenstern aus hat man einen sehr interessanten Blick über die Feldkircher Altstadt.

    Anlage
    Die erste Bauphase begann um 1200 unter Hugo I. von Montfort und umfasste den 16 x 12 m großen und 21 Meter hohen Bergfried sowie den Palas, das Wohngebäude, Gräben und Zugbrücke, sowie die Burgmauern.

    Erwähnenswert sind auch aus dem 16. Jahrhundert stammende Fresken im inneren der Burgkapelle.

    Seit ein paar Jahren wird unter der Schattenburg wieder Wein angebaut.

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Name:
    Gründete die Stadt Feldkirch und erbaute die Schattenburg.

    Familie/Ehepartner: Mechthild von Eschenbach-Schnabelburg. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 807. Graf Rudolf I. von Montfort-Werdenberg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1243/48.
    2. 808. Graf Hugo II. von Montfort  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 11 Aug 1260.
    3. 809. Elisabeth von Montfort  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1205.

    Familie/Ehepartner: Mechthild von Wangen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 810. Bischof Heinrich I. von Montfort  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 14 Nov 1272.

  177. 512.  König Waldemar I. von Dänemark, der GrosseKönig Waldemar I. von Dänemark, der Grosse Graphische Anzeige der Nachkommen (316.Ingeborg11, 187.Mstislaw10, 121.Wladimir9, 82.Anastasia8, 52.Zoë7, 30.Konstantin6, 14.Bertha5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren am 14 Jan 1131; gestorben am 12 Mai 1182 in Vordingborg.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Waldemar_I._(Dänemark)

    Waldemar I. der Große (Valdemar I. den Store; * 14. Januar 1131; † 12. Mai 1182 in Vordingborg) aus dem Haus Estridsson war König von Dänemark von 1157 bis 1182.

    Jugend und Nachfolge Eriks III.
    Waldemar war der Sohn von Knud Lavard, Herzog von Südjütland (Dux Danicae) und Samtherrscher der Abodriten, und Enkel von König Erik Ejegod. Er wurde eine Woche, nachdem sein Vater von König Magnus von Schweden getötet worden war, geboren. Seinine Mutter Ingeborg von Kiew, Tochter von Mstislaw I., Großfürst von Kiew, gab ihm den Namen ihres Großvaters, des Großfürsten Wladimir II. Er wuchs in Fjenneslev auf, am Hof von Asser Rig, einem seeländischen Häuptling aus der Familie der Hvide, zusammen mit dessen Söhnen Esbern und Absalon, dem späteren Bischof von Roskilde (1158) und Erzbischof von Lund (1177), die beide zu seinen Freunden und Beratern wurden.
    Als es 1146 nach dem Rücktritt des Königs Erik III. zu Nachfolgestreitigkeiten kam, bei denen die beiden Prätendenten Sven III. Grate, Sohn von Waldemars Onkel Erik II. Emune, und Knut V., der Sohn von Magnus, dem Mörder seines Vaters, waren, stellte sich der 15-jährige Waldemar auf die Seite Svens, der ihm dafür das Amt eines praefectus in Schleswig gab.
    1153 überwarf sich Sven mit der Familie Hvide, woraufhin sich Waldemar von ihm trennte und Knut Magnusson anschloss, mit dessen Halbschwester über die Mutter Sophia von Minsk er sich 1154 verlobte und die er 1157 heiratete. Im gleichen Jahr 11554 wurden Knut und Waldemar auf dem Viborger Landesthing zu Königen von Dänemark gewählt. Als Sven, der 1153 ins Exil hatte ausweichen müssen, 1157 zurückkehrte, einigten sich die nunmehr drei Prätendenten auf eine Landesteilung, bei der Waldemar Jütland erhielt. Allerdings versuchte Sven auf einem Bankett, das er für Knut und Waldemar abhielt, sich der Konkurrenz zu entledigen (Blutfest von Roskilde (dän. Blodgildet i Roskilde) am 9. August 1157). Knut wurde bei diesem Anschlag enthauptet, Waldemar konnte verwundet entkommen und rüstete sich zur Entscheidungsschlacht, die am 23. Oktober 1157 bei Grathe Hede stattfand. Sven unterlag und wurde auf der Flucht getötet, so dass Waldemar nun alleiniger König von Dänemark war.

    König Waldemar
    Waldemars Regierung ist gekennzeichnet durch eine Politik der Versöhnung im Inneren und durch seine Beziehungen zu Kaiser Barbarossa, dem er 1158 und 1162 huldigte, und dem Sachsenherzog Heinrich dem Löwen, mit dem er 1159 einen Freundschaftsvertrag schloss. Unklar ist dabei allerdings, inwieweit Waldemars Politik auf letzteren zurückging oder durch seine Freunde Absalon von Lund und Esbern Snare bestimmt wurde.
    1160 zogen Waldemar und Heinrich gemeinsam gegen die Abodriten in Mecklenburg. Im Jahr zuvor hatte der Dänenkönig seine nun fast jährlich wiederholten Flottenangriffe gegen die Ranen auf Rügen begonnen, die ihrerseits regelmäßig die Küsten Dänemmarks verwüstet hatten, und die am 15. Juni 1168 in der Eroberung und Zerstörung ihres Heiligtums der Jaromarsburg und Inbesitznahme deren Schätze am Kap Arkona gipfelte – die Christianisierung Rügens ging somit vor allem auf Waldemars Herrschaft zurück.
    Parallel zu seinen Aktivitäten jenseits der Landesgrenzen sicherte er die Zugänge zu seinem Reich durch den Ausbau des Danewerks (Waldemarsmauer) und den Bau von militärischen Anlagen, mit denen die Meerengen zwischen Ostsee und Kattegat beherrscht werden konnten (Kalundborg, Korsör (Tårnburg), Nyborg, Sprogö und Vordingborg am Großen Belt, Kopenhagen und Helsingborg am Öresund).
    Zu seinen innenpolitischen Erfolgen gehört auch, dass es ihm gelang, die Monarchie in Dänemark erblich zu machen und das Wahlkönigtum abzulösen. Waldemar hatte einen langjährigen Streit mit Bischof Eskil von Lund beendet und war 1165/66 im Gegenzug von Papst Alexander III. als erblicher König anerkannt worden. Waldemar bekräftigte dies, indem er 1166 seinen Sohn Knut VI. zum König ausrufen ließ. Am 25. Juni 1170 wurde Knud VI. in Ringsted gekrönt. Gleichzeitig wurde Waldemars Vater Knud Lavard heiliggesprochen und die dänische Monarchie damit um ein religiöses Fundament erweitert.

    Familie
    Waldemar heiratete 1157 Sophia von Minsk (* wohl 1141; † 1198), eine Tochter des Fürsten Wolodar von Minsk und der polnischen Prinzessin Richeza. Da Sophias Mutter zuvor mit Magnus I. verheiratet gewesen war, war Sophia die Halbschwester von Knut V. Ihre Kinder waren:
    • Sophia (* wohl 1159; † 1208), ∞ 1181 Siegfried III., Graf von Orlamünde († 1206)
    • Knut VI. (wohl 1162; † 1202), 1182 König von Dänemark; ∞ 1177 Gertrud von Sachsen, Tochter von Heinrich dem Löwen (Welfen)
    • Margareta und Maria, um 1188 Nonnen in Roskilde
    • Waldemar II. der Sieger (* 1170; † 1241), 1202 König von Dänemark; ∞ I 1205 Dagmar (Margareta), Tochter von Ottokar I. Přemysl, König von Böhmen (Przemysliden); ∞ II 1214 Berengaria von Portugal; † 1221, Tochter von Sancho I., König von Portual
    • Ingeborg († 1237/38); ∞ 1193 Philipp Augustus, König von Frankreich; † 1223 (Stammliste der Kapetinger)
    • Helena († 1233), ∞ 1202 Wilhelm, Herzog von Lüneburg († 1213) (Welfen)
    • Rikissa von Dänemark († 1220), ∞ 1210 Erik X., 1208 König von Schweden († 1216)
    Waldemar hatte mit Tove zudem einen unehelichen Sohn, Christoph (* wohl 1150; † 1173), Herzog von Südjütland (dux Iuciae[1]). Die unglückliche Liebe von Waldemar und Tove wurde als Legende ausgestaltet und diente dem Komponisten Arnold Schönberg als Grundlage für die Gurre-Lieder.
    Waldemar wurde in der Marienkirche (heute St. Bendt) in Ringsted bestattet. Sophia heiratete um 1184 in zweiter Ehe Ludwig III., Landgraf von Thüringen.


    Siehe auch
    • Stammtafel der dänischen Könige
    Literatur
    • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln, Band II (), Tafel 100
    • Thomas Riis: Waldemar I. der Große, in: Lexikon des Mittelalters, Band VIII, Spalte 1946/47
    • Oskar Eggert: Die Wendenzüge Waldemars I. und Knuts VI. von Dänemark nach Mecklenburg und Pommern
    Weblinks
     Commons: Waldemar I. (Dänemark) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Fußnoten
    1 Esben Albrectsen, „Das Abel-Geschlecht und die Schauenburger als Herzöge von Schleswig“, Marion Hartwig and Frauke Witte (Übers.), in: Die Fürsten des Landes: Herzöge und Grafen von Schleswig, Holstein und Lauenburg [De slevigske hertuger], Crsten Porskrog Rasmussen (Hg.), Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte (2008), S. 52–71, hier S. 52. ISBN 978-3-529-02606-5

    Familie/Ehepartner: Königin Sophia von Dänemark (von Minsk). Sophia (Tochter von Volodar Gļebovič und Prinzessin Rikissa von Polen) wurde geboren in cir 1140; gestorben am 5 Mai 1198; wurde beigesetzt in Marienkirche (heute St. Bendt), Ringsted. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 811. Prinzessin Sophia von Dänemark  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1159; gestorben in 1208.
    2. 812. Knut VI. von Dänemark  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1162; gestorben in 1202; wurde beigesetzt in St.-Bendts-Kirche, Ringsted.
    3. 813. Rikissa (Rikiza) von Dänemark  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1174; gestorben am 8 Mai 1220 in Ringsted, Dänemark; wurde beigesetzt in St.-Bendts-Kirche, Ringsted.
    4. 814. Prinzessin Ingeborg von Dänemark  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1175; gestorben am 29 Jul 1236 in Corbeil; wurde beigesetzt in Saint-Jean-sur-l’Isle bei Corbeil.
    5. 815. Herzogin Helena von Dänemark  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1180; gestorben am 22 Nov 1233 in Lüneburg, Niedersachsen, DE; wurde beigesetzt in Kloster St. Michaelis, Lüneburg, Niedersachsen, DE.
    6. 816. König Waldemar II. von Dänemark  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 28 Jun 1170; gestorben am 28 Mrz 1241.

  178. 513.  König Sven III. von Dänemark Graphische Anzeige der Nachkommen (317.Malfrieda11, 187.Mstislaw10, 121.Wladimir9, 82.Anastasia8, 52.Zoë7, 30.Konstantin6, 14.Bertha5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Sven_III._(Dänemark)

    Sven III. Grate (dän.: Svend Grathe) (* vor 1120; † 23. Oktober 1157 bei Viborg) wurde 1146/47 zum König von Dänemark erhoben. Anerkannt wurde er jedoch nur in Seeland und Schonen, in Jütland dagegen sein Vetter Knut V..
    Sven war der Sohn von Erik II. Emune, entweder von dessen Ehefrau Malmfried von Kiew, Tochter von Großfürst Mstislaw I., oder aber aus der außerehelichen Beziehung zu Thunna.
    Nach dem Tode König Erik III. Lam im Jahre 1146 ohne Leibeserben verstorben war, kam es zu Thronstreitigkeiten zwischen Sven und seinem Vetter, dem Prinzen Knut. Angesichts des bevorstehenden Kreuzzugs gegen die Wenden schlossen sie zunächst Frieden und stellten ein gemeinsames Heer gegen die Slawen auf. Zwei Jahre später flammten die Thronstreitigkeiten wieder auf. Sven gelang es mit Hilfe von Adolf II. von Schauenburg und Holstein, die Angriffe von Knut in den Jahren 1146/1147 und 1150 auf Seeland abzuwehren.
    Auf dem Merseburger Reichstag 1152 konnte durch einen Schiedsspruch von Kaiser Friedrich Barbarossa ein Ausgleich zwischen den Widersachern erreicht werden. Sven, der in Begleitung des Bremer Erzbischofs Hartwig, dem Schwager von Erik Lam, gekomommen war, wurde alleiniger König von Dänemark. Knut, unter Geleitschutz Heinrichs des Löwen, wurde zum Thronverzicht bewogen und als Svens Vasall zum Herzog von Seeland erhoben. Waldemar, als Knud Lavards Sohn, Verwandter beider Konkurrenten und ebenfalls mit Thronansprüchen, erhielt das Herzogtum Schleswig.
    Durch seine umstrittene Regierungspolitik (Steuererhöhungen und Streitigkeiten mit dem Schoner Bischof Eskil von Lund) konnte Sven seine Macht allerdings nicht festigen. Der Parteiwechsel von Waldemar 1153 führte zur Vertreibung Svens, während ssich Knut 1154 gemeinsam mit Waldemar vom Viborger Landesthing als König huldigen ließ. Sven III. betrieb aus dem Exil am Hofe seines Schwiegervaters, des Meißner Markgrafen Konrad I., mit Hilfe Heinrichs des Löwen seine Rückkehr. Dies gelang ihm schließlich 1156 mit Unterstützung der wendischen Flotte des abodritischen Fürsten Niklot. Keiner der drei Widersacher konnte danach jedoch eine Vormachtstellung etablieren, und Dänemark zerfiel in drei Teile. Im August des Jahres 1157 wurde auf Druck des Adels ein Friedensvertrag der drei Thronanwärter in Roskilde erreicht, in dem Waldemar Jütland, Knud Fünen, Seeland und die umliegenden Inseln und Sven Schonen zugesprochen wurde. Auf dem Fest am 9. August 1157, mit dem dieser Vertragsabschluss gefeiert werden sollte, fiel Knut einem Mordanschlag Svens zum Opfer.[1] Waldemar entkam dem Anschlag und konnte im Oktober in der Schlacht auf der Grathe Hede südlich von Viborg Sven vernichtend schlagen.[2] Auf der Flucht wurde Sven von Bauern erschlagen.

    Ehe und Nachkommen
    Sven heiratete um 1152 Adela, Tochter von Konrad, Markgraf von Meißen
    • Luccardis, ∞ Berthold V. von Andechs, Herzog von Meranien
    • Gunhild (oder Helena)[3]
    • Sohn, Näheres unbekannt, früh gestorben



    Siehe auch
    • Stammtafel der dänischen Könige
    Weblinks
    • Sven Grathe auf danmarkshistorien.dk (dänisch)
    • Svend 3. Grathe auf denstoredanske.dk (dänisch)
    Einzelnachweise
    1 Blutfest von Roskilde auf danmarkshistorien.dk (dänisch), abgerufen am 6. August 2015.
    2 Slaget på Grathe Hede 1157 auf danmarkshistorien.dk (dänisch)
    3 Gunhildkreuz auf denstoredanske.dk (dän.)

    Sven heiratete Adela von Wettin (von Meissen) in 1152. Adela (Tochter von Markgraf Konrad I. von Wettin (Meissen) und Luitgard von Ravenstein) gestorben am 23 Okt 1181. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 817. Luccardis (Liutgarde) von Dänemark  Graphische Anzeige der Nachkommen

  179. 514.  Mstislaw II. von Kiew Graphische Anzeige der Nachkommen (319.Isjaslaw11, 187.Mstislaw10, 121.Wladimir9, 82.Anastasia8, 52.Zoë7, 30.Konstantin6, 14.Bertha5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1170.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Fürst von Perejaslaw und Wolhynien, Großfürst von Kiew (1167–1169)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mstislaw_II.

    Mstislaw II. von Kiew (russisch Мстислав Изяславич; † 1170) war Fürst von Perejaslaw und Wolhynien sowie Großfürst von Kiew (1167–1169).
    Er war der Sohn von Isjaslaw II. (russisch: Изяслав II Мстиславич).
    Siehe auch: Kiewer Rus, Geschichte Russlands, Geschichte der Ukraine, Geschichte Weißrusslands, Zar



    Weblinks
    Wikisource: Mstislaw II – Quellen und Volltexte (russisch)

    Familie/Ehepartner: Agnes von Polen. Agnes (Tochter von Herzog Boleslaw III. von Polen (Piasten), Schiefmund und Gräfin Salome von Berg (Schelklingen?)) wurde geboren in 1137; gestorben in nach 1181. [Familienblatt] [Familientafel]


  180. 515.  Eudoxia von KiewEudoxia von Kiew Graphische Anzeige der Nachkommen (319.Isjaslaw11, 187.Mstislaw10, 121.Wladimir9, 82.Anastasia8, 52.Zoë7, 30.Konstantin6, 14.Bertha5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Eudoxia heiratete Grossherzog Miezislaus III. (Mieszko) von Polen in cir 1154. Miezislaus (Sohn von Herzog Boleslaw III. von Polen (Piasten), Schiefmund und Gräfin Salome von Berg (Schelklingen?)) wurde geboren in zw 1126 und 1127; gestorben am 13 Mrz 1202 in Kalisch. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 745. Anastasia von Polen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1240.

  181. 516.  Elisabeth von Ungarn Graphische Anzeige der Nachkommen (320.Euphrosina11, 187.Mstislaw10, 121.Wladimir9, 82.Anastasia8, 52.Zoë7, 30.Konstantin6, 14.Bertha5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1114 /1145; gestorben in 1185.

    Notizen:

    Elisabeth hatte mit Bedřich sechs Kinder.

    Elisabeth heiratete Bedřich (Friedrich) von Böhmen (Přemysliden) in nach 1157. Bedřich (Sohn von Herzog Vladislav II. von Böhmen (Přemysliden) und Gertrud von Österreich (Babenberger)) wurde geboren in cir 1142; gestorben am 25 Mrz 1189. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 685. Sophie von Böhmen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1195; wurde beigesetzt in Klosterkirche Altzella.
    2. 686. Herzogin Ludmilla von Böhmen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1170; gestorben am 4 Aug 1240 in Landshut, Bayern, DE.

  182. 517.  König Stephan III. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden)König Stephan III. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) Graphische Anzeige der Nachkommen (320.Euphrosina11, 187.Mstislaw10, 121.Wladimir9, 82.Anastasia8, 52.Zoë7, 30.Konstantin6, 14.Bertha5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1147; gestorben am 4 Mrz 1172; wurde beigesetzt in Esztergom.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Ungarn, Kroatien und Dalmatien (1162 bis 1172)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Stephan_III._(Ungarn)

    Stephan III., ungarisch III. István, kroatisch Stjepan III. (kralj Hrvatske i Ugarske), (* 1147; † 4. März 1172) aus dem Hause der Árpáden, war König von Ungarn, Kroatien und Dalmatien von 1162 bis 1172. Er war der Sohn von Géza II. und Eufrozina, einer Kiewer Prinzessin.

    Sein Weg zum Thron
    Stephan III. wurde 1147 geboren. Der französische König Ludwig VII., der mit einem Kreuzzugsheer gerade durch Ungarn marschierte, wurde sein Taufpate. 1152 wurde Stephan zum offiziellen Thronfolger ernannt. Gézas Brüder, Ladislaus und Stephan lebten in Konstantinopel am Hof von Manuel I. und verfolgten ihre eigenen Ziele.
    Géza starb am 31. Mai 1162. Stephan III. wurde einige Tage später gekrönt. Als König hatte er die Unterstützung seiner Mutter und des Esztergomer Erzbischofs Lukács. Prinzessin Eufrozina pflegte gute Kontakte zu den deutschen Gebieten. Hauptsächlich ihr war zu verdanken, dass Stephan 1166 die österreichische Prinzessin Agnes, Tochter von Herzog Heinrich II. zur Frau nehmen konnte.

    Gegenkönige
    Der byzantinische Kaiser Manuel I. war bestrebt, Ungarn zu einem Vasallenstaat zu machen. Deswegen unterstützte er den Prinzen Stephan (König Stephans III. gleichnamigen Onkel) militärisch. Nach einem erfolgreichen Feldzug im Jahre 1162 wurde jedoch dessen Bruder Ladislaus gekrönt, denn Stephan war unter den Ungarn sehr unbeliebt. Diese Wende führte zur Exkommunikation des neuen Königs Ladislaus durch den Erzbischof von Esztergom. Im Gegenzug ließ Ladislaus den Erzbischof Lukács gefangennehmen.
    Stephan III. floh mit seinen Anhängern vor dem populären Ladislaus II. nach Pozsony, heute Bratislava.
    Am 14. Januar 1163 starb Ladislaus. Neuer König wurde dessen Bruder Stephan unter dem Namen Stephan IV. Dieser nahm sowohl den Kampf gegen Byzanz als auch seinen Neffen Stephan III. auf. Letzterer siegte bei Székesfehérvár (Stuhlweißenburg) am 19. Juni 1163. Die Kämpfe wurden jedoch fortgeführt, bis Friedrich Barbarossa auf Seiten von Stephan III. eingriff.
    Stephan IV. wurde am 11. April 1165 von seinen eigenen Leuten vergiftet.

    Seine Regierung
    Nach dem Tod seines Onkels kam noch keine Ruhe in Stephans Leben. Sein Bruder Béla wurde am Byzanzer Hof erzogen, was Kaiser Manuel Gelegenheit gab, sich neuerlich in die ungarischen Angelegenheiten einzumischen. Umstritten waren Gebiete in Kroatien und Dalmatien.
    Nach der Schlacht von Zimony (heute Zemun bei Belgrad) am 8. Juli 1167, die mit einem byzantinischen Sieg endete, schlossen König Stephan und Kaiser Manuel Frieden. Sie teilten die Südgebiete Ungarns untereinander auf. Spannungen mit der Republik Venedig, die sich in der Adria auszubreiten begann, endeten, als die Árpáden mit venezianischen Patrizierfamilien dynastische Kontakte schlossen.
    Auch während der zahlreichen Kriege bemühte sich Stephan III., das Staatswesen neu zu ordnen. Er war der erste König, der den Bürgern, in diesem Fall den Einwohnern der Stadt Székesfehérvár, Privilegien einräumte. Er garantierte auch der Kirche ihren Besitz, außer in Notfällen.
    Stephan III. starb im Alter von 25 Jahren am 4. März 1172, vielleicht ebenfalls infolge einer Vergiftung. Erzbischof Lukács ließ den König in Esztergom beisetzen. Als König folgte Stephans Bruder Béla III., denn Stephans Sohn, ebenfalls mit Namen Béla, erlebte die Volljährigkeit nicht.



    Literatur
    • György Györffy: István III., in: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Bd. 4. München 1981, S. 185 f.
    • Királyok könyve. Magyarország és Erdély királyai, királynői, fejedelmei és kormányzói. Hrsg. von Jenő Horváth. Helikon, Budapest 2004, ISBN 963-208-894-8
    Weblinks
    • Enciklopédia Humana

    Stephan heiratete Herzogin Agnes von Österreich (Babenberger) in zw 1166 und 1168. Agnes (Tochter von Herzog Heinrich II. von Österreich, Jasomirgott und Theodora Komnena (Byzanz, Komnenen)) wurde geboren in 1151; gestorben am 13 Jan 1182; wurde beigesetzt in Krypta der Wiener Schottenkirche. [Familienblatt] [Familientafel]


  183. 518.  König Béla III. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden)König Béla III. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) Graphische Anzeige der Nachkommen (320.Euphrosina11, 187.Mstislaw10, 121.Wladimir9, 82.Anastasia8, 52.Zoë7, 30.Konstantin6, 14.Bertha5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1148; gestorben am 24 Apr 1196.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1172 bis zu seinem Tod 1196, Königreich Ungarn; König von Ungarn

    Notizen:



    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Béla_III._(Ungarn) (Aug 2023)

    Béla III. (slowakisch Belo III., kroatisch Bela II., * um 1148; † 24. April 1196 in Esztergom) war ungarischer König aus dem Geschlecht der Arpaden und regierte von 1172 bis zu seinem Tod.

    Béla III. war der Sohn von Géza II. und Euphrosyne, der Tochter Mstislaw I. von Kiew. Er folgte seinem Bruder Stephan III. auf den ungarischen Thron.

    Der Weg zum Thron
    Da der offizielle Thronfolger zuerst Stefan III. war, hatte Béla anfangs die Rolle, den Kontakt zu dem Byzantinischen Reich zu pflegen. Dafür zog Béla nach Byzanz, wo er mit Maria, der Tochter des Kaisers Manuel I., verlobt wurde und den Namen Alexios annahm. 1165 wurde er offiziell zum byzantinischen Thronfolger ernannt. Manuel I. hatte später aber einen Sohn, deshalb wurde Béla 1169 sein byzantinischer Thronfolgetitel aberkannt und seine Verlobung aufgelöst.

    Am 4. März 1172 wurde Stefan vermutlich vergiftet, wonach man Béla bat, den ungarischen Thron zu besteigen. Wegen seiner Kontakte zu Byzanz standen aber nicht alle Ungarn hinter ihm. Viele Adelige, unter ihnen Bélas Mutter selbst, wollten lieber Bélas Bruder Géza auf dem Thron sehen. Béla nahm seinen Bruder gefangen und schaltete ihn so aus. Er wurde erst 1189 freigelassen, als Kaiser Friedrich I. nach Ungarn kam. Géza schloss sich dem Kreuzzug unter des Kaisers Führung an.

    Innenpolitik
    1181 befahl Béla, alle Angelegenheiten, mit denen er sich beschäftigte, schriftlich einzureichen. Das war der Anfang der ungarischen Bürokratie. In der Zeit Bélas begann man das Doppelkreuz zu verwenden, das auch in dem heutigen ungarischen Staatswappen zu sehen ist.

    Außenpolitik
    In seine Regierungszeit fällt das intensive Ausgreifen Ungarns auf die russische Region Halitsch, das sich bereits unter Bélas Vorgängern angekündigt hatte. 1188 besetzte Béla Halitsch schließlich vollkommen, vertrieb den Fürsten Wladimir Jaroslawitsch und ernannte seinen Sohn Andreas zum König von Galizien. Kurz darauf gelang Wladimir allerdings mit polnischer und deutscher Unterstützung die Rückeroberung des Fürstentums. Darüber hinaus ging Béla mit bayerischer Unterstützung mehrfach gegen den böhmischen Herzog Wenzel II. vor.

    Nach seinem Tod folgte ihm sein erstgeborener Sohn Emmerich auf den Thron Ungarns.

    Begräbnisstätten
    Nach seinem Tod wurde Bela in der St. Stephans-Basilika (auch als St. Marien-Basilika bezeichnet) zu Stuhlweissenburg, neben seiner ersten Gemahlin Agnes von Châtillon beigesetzt. 1543 wurde die Stadt von den Türken erobert und die Basilika – in der seit Stephan dem Heiligen die ungarischen Herrscher beigesetzt wurden – ist bereits damals geplündert worden. 1601 sprengten die Türken die Basilika, da sie die Stadt gegen ein anrückendes christliches Heer nicht halten konnten. Die Königsgräber gerieten in Vergessenheit.
    Als man jedoch Ende der 1830er Jahre in den Resten der Basilika mit Ausgrabungsarbeiten begann, machte man 1848 einen sensationellen Fund. Neben dem (ehemaligen) siebenten Pfeiler der Basilika, in der sog. „Anjou“-Kapelle fand der Archäologe und Anthropologe Imre (Emerich) Henszlmann ein prunkvolles unversehrtes Doppelgrab in dem in zwei prächtigen Särgen zwei Skelette gefunden wurden. Anhand der ebenfalls vorhandenen unversehrten Grabbeigaben konnten die Skelette eindeutig als die von Bela III. und seiner ersten Gemahlin Agnes von Châtillon identifiziert werden. Die Skelette lagen dann bis 1862 im Ungarischen Nationalmuseum. Auf Anweisung des Palatins wurden sie in die Matthias-Kirche in Ofen gebracht und dort vorerst auf verschiedenen Stellen der Kirche bestattet. Letztlich wurden sie auf Anweisung von Kaiser Franz Joseph (in seiner Eigenschaft als König von Ungarn) in der Dreifaltigkeits-Kapelle der Kirche untergebracht; die gegenwärtige Ausschmückung der Kapelle ließ Franz Joseph aus Geldern seiner Privatschatulle erstellen. Die feierliche Neubestattung erfolgte am 21. Oktober 1898 in Gegenwart des Kaisers.


    Titel (genauer):
    Das Königreich Ungarn (ungarisch Magyar Királyság) bestand in wechselnden Grenzen von 1000 bis 1918 und 1920 bis 1946. Es entstand im heutigen Westungarn und vergrößerte seinen Herrschaftsbereich in der Folgezeit auf das Gebiet des gesamten heutigen Ungarns sowie das Gebiet von Siebenbürgen, das Kreischgebiet und Maramuresch (beides im rumänischen Teil des Partiums), die Slowakei, die Vojvodina, den rumänischen Teil des Banats, die Karpatenukraine, das Burgenland, Prekmurje, Kroatien (außer Dalmatien und Istrien) und einige kleinere Gebiete.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Ungarn

    Familie/Ehepartner: Maria Komnena (Byzanz, Komnenen, Montferrat). Maria (Tochter von Kaiser Manuel I. Komnenos (Byzanz, Trapezunt) und Bertha (Irene) von Sulzbach) wurde geboren in Mrz 1152 in Konstantinopel; gestorben in Aug 1183. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Königin Agnès von Châtillon. Agnès (Tochter von Renaud von Châtillon und Fürstin Konstanze von Antiochia) wurde geboren in 1153; gestorben in 1184. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 818. König Emmerich von Ungarn (Árpáden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1174; gestorben am 30 Nov 1204.
    2. 819. Margarete von Ungarn  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 820. König Andreas II. von Ungarn (Árpáden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1177; gestorben in 1235 in Ofen.
    4. 821. Konstanze von Ungarn  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 1177 und 1181; gestorben am 04/05 Dez 1240 in Předklášteří.

    Familie/Ehepartner: Prinzessin Margarete von Frankreich (Kapetinger). Margarete (Tochter von König Ludwig VII. von Frankreich (Kapetinger), der Jüngere und Konstanze von Kastilien) wurde geboren in 1158; gestorben in 1197 in Tyros. [Familienblatt] [Familientafel]


  184. 519.  Ilona (Helena) von UngarnIlona (Helena) von Ungarn Graphische Anzeige der Nachkommen (320.Euphrosina11, 187.Mstislaw10, 121.Wladimir9, 82.Anastasia8, 52.Zoë7, 30.Konstantin6, 14.Bertha5, 6.Bertha4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1158; gestorben in 1199.

    Ilona heiratete Herzog Leopold V. von Österreich, der Tugendhafte am 12 Mai 1177. Leopold (Sohn von Herzog Heinrich II. von Österreich, Jasomirgott und Theodora Komnena (Byzanz, Komnenen)) wurde geboren in 1157; gestorben am 31 Dez 1194 in Graz. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 679. Herzog Leopold VI. von Österreich (Babenberger, der Glorreiche  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1176; gestorben am 28 Jul 1230 in San Germano.

  185. 520.  Rudolf II. von Habsburg, der GütigeRudolf II. von Habsburg, der Gütige Graphische Anzeige der Nachkommen (322.Albrecht11, 189.Werner10, 122.Otto9, 83.Werner8, 54.Ita7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben am 10 Apr 1232.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Habsburg, Herzog zu Laufenburg, Zürichgau und Aargau und Landgraf im Elsass

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_II._(Habsburg)

    Rudolf II., Graf von Habsburg, genannt der Gütige († 10. April 1232) war Graf von Habsburg, Herzog zu Laufenburg, Zürichgau und Aargau und Landgraf im Elsass. Seine Gattin war Agnes von Staufen (* um etwa 1165/1170, † vor 1232) nicht aus dem Geschlecht der Hohenstaufer sondern der Stoufen.
    Rudolf war der einzige Sohn von Albrecht III. und Ita von Pfullendorf-Bregenz, der Tochter von Rudolf von Pfullendorf. Nach dem Tod seines Vaters 1199 wurde er Graf von Habsburg. Er war der Großvater Rudolfs I., des ersten habsburgischen König des Heiligen Römischen Reiches.

    Nachkommen
    ∞ Agnes von Staufen[1], Tochter des Gottfried von Staufen
    • Werner (IV., kinderlos verstorben)
    • Albrecht IV. der Weise, Graf von Habsburg
    • Rudolf III., Graf von Laufenburg, Stammvater der Laufenburger Linie
    • Gertrude (auch Gertrudis, erw. 1223–1241) ∞ Graf Ludwig III. (erw. 1196; † 1256/1259, beigesetzt in Zofingen) von Frohburg
    • Heilwig (auch Helwiga), († 30. April 1260) ∞ Graf Hermann III. von Frohburg († 1236/1237); ihre Tochter war Sophie von Frohburg († nach 1263), Gattin von Walther von Klingen.



    Siehe auch
    • Stammliste der Habsburger: Althabsburg
    Einzelnachweise
    1 Wappenbuch des Hans Ulrich Fisch. Aarau 1622, Růdolph der ander dis namens, S. 31 (Staatsarchiv Aargau, V/4-1985/0001:31r).

    Familie/Ehepartner: Agnes von Staufen. Agnes (Tochter von Gottfried von Staufen) wurde geboren in zw 1165 und 1170; gestorben in vor 1232. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 822. Graf Albrecht IV. von Habsburg, der Weise  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1188; gestorben am 25 Nov 1239 in Askalon.
    2. 823. Rudolf III. von Habsburg (von Laufenburg), der Schweigsame  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1249.
    3. 824. Gertrud von Habsburg  Graphische Anzeige der Nachkommen

  186. 521.  Graf Rudolf von ThiersteinGraf Rudolf von Thierstein Graphische Anzeige der Nachkommen (323.Rudolf11, 190.Rudolf10, 123.Ida9, 83.Werner8, 54.Ita7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Familie/Ehepartner: Gepa von Geroldseck am Wasichen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 825. Graf Rudolf von Thierstein  Graphische Anzeige der Nachkommen

  187. 522.  Graf Werner von HombergGraf Werner von Homberg Graphische Anzeige der Nachkommen (324.Werner11, 191.Werner10, 123.Ida9, 83.Werner8, 54.Ita7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    Name:
    Erwähnt / Mentioned / Mentionné (1212-1223)
    Auf Alt-Homberg ob Frick, Letzter des Geschlechts.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 826. Lebend  Graphische Anzeige der Nachkommen

  188. 523.  Diethelm von ToggenburgDiethelm von Toggenburg Graphische Anzeige der Nachkommen (325.Ita11, 191.Werner10, 123.Ida9, 83.Werner8, 54.Ita7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1205/07; wurde beigesetzt in Bubikon.

    Notizen:

    Name:
    Erwähnt / Mentioned / Mentionné (1176)
    Gründet das Johanniterhaus Bubikon, vielleicht als Gegengewicht gegen die Regensberger, die sich in der Gegend von Grüningen festsetzten.

    Bericht über die Grafen von Toggenburg im Appenzeller Kalender: https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=apk-002:1968:247::184

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 827. Graf Diethelm von Toggenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 1229/30.

  189. 524.  Gräfin von KyburgGräfin von Kyburg Graphische Anzeige der Nachkommen (326.Richenza11, 192.Arnold10, 124.Arnold9, 84.Richenza8, 54.Ita7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    Verwandtschaft / Relationship / Parenté
    Landenberg-Greifensee, von Regensberg, von Kyburg, von Dillingen..

    http://www.stammler-genealogie.ch/relationship.php?altprimarypersonID=&savedpersonID=I1&secondpersonID=&maxrels=1&disallowspouses=0&generations=50&tree=StammlerBaum&primarypersonID=I4831

    Name:
    Die Grafen von Kyburg (veraltet auch Kiburg) waren ein Adelsgeschlecht, das dem reichsunmittelbaren Hochadel zuzurechnen ist und dessen Herrschaftsschwerpunkte in der heutigen Nord- und Ostschweiz lagen. Die Kyburger waren eine ältere Seitenlinie der Grafen von Dillingen, die sich nach der Kyburg im heutigen Kanton Zürich benannten. Nach dem Aussterben der Kyburger im Mannesstamm 1263 entstand durch weibliche Erbfolge der habsburgische Familienzweig Kyburg-Burgdorf oder Neu-Kyburg. Als Ahnherr der Kyburger gilt Gotfrid.
    Die Enkel Hartmanns von Dillingen teilten ihren Besitz auf. Hartmann III. von Dillingen übernahm dabei als Hartmann I. von Kyburg den Besitz in der Schweiz. Die Kyburger waren Verbündete der Herzöge von Schwaben aus dem Geschlecht der Staufer. Die Verbindung wurde wahrscheinlich durch die Ehe Hartmanns mit Richenza von Baden-Lenzburg in der Mitte des 12. Jahrhunderts bekräftigt. So erbten die Kyburger nach dem Aussterben der Grafen von Lenzburg 1172/1173 zusammen mit den Staufern und den Zähringern Teile der umfangreichen lenzburgischen Besitzungen in der heutigen Schweiz und Süddeutschland. Wie umfangreich der Erbteil war, ist unsicher und war wohl auch damals umstritten. Gesichert ist jedenfalls, dass die Kyburger damals in den Besitz der lenzburgischen Eigengüter im Gaster, am Walensee und um Baden kamen. Später befinden sich auch die lenzburgischen Vogteien über die Klöster Schänis und Beromünster in der Hand der Kyburger.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Kyburg_(Adelsgeschlecht)

    Familie/Ehepartner: Lütold IV. von Regensberg. Lütold (Sohn von Lütold III. von Regensberg und Freiin Judenta von (Krenkingen ?)) wurde geboren in cir 1140; gestorben am 16 Nov 1218 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 828. Lütold V. von Regensberg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 1218; gestorben in cir 1250.
    2. 829. Bischof Eberhard von Regensberg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1170; gestorben am 1 Dez 1246 in Friesach; wurde beigesetzt in Dom Salzburg.

  190. 525.  Graf Ulrich III. von KyburgGraf Ulrich III. von Kyburg Graphische Anzeige der Nachkommen (326.Richenza11, 192.Arnold10, 124.Arnold9, 84.Richenza8, 54.Ita7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1227.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Kyburg_(Adelsgeschlecht)

    Geschichte
    Die Grafen von Dillingen in Bayern erwarben im 11. Jahrhundert Besitzungen in der heutigen Ostschweiz. Durch die Ehe Hartmanns von Dillingen († 1121) mit der Erbtochter Adelheid von Winterthur-Kyburg kamen sie zu weitläufigen Besitzungen und Gebietsansprüchen im Thurgau, unter anderem auch zur Kyburg. Die Herkunft Adelheids ist in der Geschichtsforschung umstritten. Sie könnte eine Erbin der Grafen von Grüningen-Winterthur oder einer Winterthurer Seitenlinie der Grafen von Nellenburg gewesen sein. Wahrscheinlich war sie die Tochter Adalberts, des letzten Grafen von Winterthur, der im Jahre 1053 mit seinem Bruder, dem kaiserlichen Bannerträger Werner II. von Winterthur, in der Schlacht von Civitate gegen die Normannen fiel.
    Die Enkel Hartmanns von Dillingen teilten ihren Besitz auf. Hartmann III. von Dillingen übernahm dabei als Hartmann I. von Kyburg den Besitz in der Schweiz. Die Kyburger waren Verbündete der Herzöge von Schwaben aus dem Geschlecht der Staufer. Die Verbindung wurde wahrscheinlich durch die Ehe Hartmanns mit Richenza von Baden-Lenzburg in der Mitte des 12. Jahrhunderts bekräftigt. So erbten die Kyburger nach dem Aussterben der Grafen von Lenzburg 1172/1173 zusammen mit den Staufern und dden Zähringern Teile der umfangreichen lenzburgischen Besitzungen in der heutigen Schweiz und Süddeutschland. Wie umfangreich der Erbteil war, ist unsicher und war wohl auch damals umstritten. Gesichert ist jedenfalls, dass die Kyburger damals in den Besitz der lenzburgischen Eigengüter im Gaster, am Walensee und um Baden kamen. Später befinden sich auch die lenzburgischen Vogteien über die Klöster Schänis und Beromünster in der Hand der Kyburger.
    Durch das Aussterben der Herzöge von Zähringen 1218 ergab sich eine weitere Gelegenheit für die Kyburger, ihren Besitz zu erweitern, da Anna von Zähringen, die Schwester des letzten Zähringers, Berchtold V., die Ehefrau Ulrichs III. von Kyburg († 1227) war. In den Erbstreitigkeiten mit anderen Adelsgeschlechtern, die mit den Zähringern verwandt waren, konnte Ulrich III. für sich die linksrheinischen Besitzungen der Zähringer in der heutigen Schweiz behaupten. Darunter befanden sich sowohl Güter im damaligen Zürichgau im Herzogtum Schwaben wie auch im Aargau im Königreich Burgund, darunter die Städte Freiburg im Üechtland, Thun und Burgdorf. Die Herrschaftsansprüche der Kyburger aus dieser Erbschaft liessen sich aber nicht überall durchsetzen, sie verloren beispielsweise die Stadt Zürich und die Vogtei über das Kloster St. Gallen. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts wandten sich die Kyburger gegen die Staufer und wurden zur Hauptstütze der päpstlich-antistaufischen Koaoalition auf dem Gebiet der heutigen Schweiz. Im Streit zwischen Papst und Krone wandte sich Hartmann der Ältere von Kaiser Friedrich II. ab und wechselte in das päpstliche Lager. Ihnen schlossen sich auch die Freiherren von Wart an, die sich nun eng an die Kyburger anlehnten.[2]
    Die Grafen von Kyburg gründeten in ihrem Machtbereich im 12. und 13. Jahrhundert die Städte Winterthur, Frauenfeld, Diessenhofen, Zug, Baden (1230), Aarau, Lenzburg, Mellingen, Sursee (1250), Weesen (1250), Laupen, Kyburg, Richensee und Huttwil. Im Raum Winterthur gründeten sie 1225 das Chorherrenstift Heiligenberg, das ihre Grablege wurde und 1233 begründeten sie das Kloster Töss. Die Kyburger wurden dadurch zu einem der mächtigsten Adelsgeschlechter im Gebiet der heutigen Schweiz unund standen dementsprechend in harter Konkurrenz mit den Rapperswilern, den Habsburgern und den Savoyern, die ebenfalls zur gleichen Zeit versuchten, ihre Herrschaftsgebiete auszubauen und zu konsolidieren. Im Kyburger Urbar (um 1260) hielten die Grafen von Kyburg ihre Rechte und Ansprüche schriftlich fest; dieses Dokument zählt – obwohl nur in Fragmenten erhalten – zu den frühesten Verwaltungsdokumenten in der Deutschschweiz.[3]
    Der kinderlose Graf Hartmann IV. übertrug 1250/1251 den westlichen Teil seines Besitzes mit der Reuss als Grenze seinem Neffen Hartmann V. von Kyburg Dieser versuchte mit der Unterstützung der Habsburger von seinem Herrschaftszentrum Burgdorf aus sich gegen die Stadt Bern und die Savoyer durchzusetzen. Nach dem Tod Hartmanns V. 1263 und Hartmanns IV. 1264 war die einzige Erbtochter, Anna von Kyburg, noch minderjährig. Rudolf I. von Habsburg, dessen Mutter Heilwig von Kyburg eine Tochteter Ulrichs III. war, übernahm die Vormundschaft und damit auch die Verwaltung des Herrschaftsgebiets. Bis 1273 konnte Rudolf I. sich sogar gegen die Ansprüche der Savoyer durchsetzen, die über die Witwe Hartmanns V., Margarethe von Sayoyen, über gut begründete Ansprüche verfügten.
    Durch die Ehe Annas mit Eberhard I. von Habsburg-Laufenburg entstand 1273 aus einem Teil des Besitzes Hartmanns IV. die neue Dynastie der Grafen von Kyburg-Burgdorf bzw. Neu-Kyburg.

    Wappen
    Aus dem 13. Jh. (vor dem Aussterben der Alt-Kyburger 1264) sind Darstellungen des Wappens auf Siegeln erhalten.[4] Eine Beschreibung des alten Wappens findet sich im Clipearius Teutonicorum des Konrad von Mure (um 1264) als "in Schwarz, ein schräg gestellter gelber Balken trennt zwei gelbe Löwen".[5]
    In der Zürcher Wappenrolle (um 1340) sowie bei Gerold Edlibach (um 1490) sind die goldenen Löwen auf rotem Grund dargestellt. Dies ist das Wappen der Neu-Kyburger (nach 1273). Die Blasonierung des Wappens der Kyburger lautet: In Rot ein goldener Schrägbalken, begleitet von zwei schreitenden goldenen Löwen.[6]
    Die Bedeutung der Löwen geht wahrscheinlich auf die beiden Familien zurück, aus denen die Grafschaft entstanden ist, nämlich aus dem Zusammenschluss der beiden gleichberechtigten Adelsfamilien der Herren zu Winterthur (Adelheid, die Tochter Adalberts) sowie von derer von Dillingen (Hartmann I. von Dillingen).
    Das kyburgische Wappen diente als Grundlage zahlreicher moderner schweizerischer Wappen, so der Wappen des Kantons Thurgau, der Vogtei Gaster sowie der Städte Winterthur, Diessenhofen, Andelfingen und Kyburg.

    Familienmitglieder
    • Werner von Kyburg oder Wezelo (* um 980; † 1030), Graf
    • Uto von Kyburg Abt im Kloster St. Blasien
    • Ulrich I. von Kyburg-Dillingen († 1127), von 1111 bis 1127 Bischof von Konstanz
    • Ulrich von Kyburg († 1237), von 1233/1234 bis zu seinem Tod Bischof von Chur



    Einzelnachweise
    1 Roman W. Brüschweiler, Stammtafel der Häuser Lenzburg, Kiburg und Dillingen S. 108–109; in: Geschichte von Wettingen
    2 Kaspar Hauser: Die Freiherren von Wart. S. 11.
    3 Peter Niederhäuser. Zwischen Schwaben und Burgund: Ein neuer Blick auf die Grafen von Kyburg. Heimatspiegel, Dezember 2014. (Beilage zum Zürcher Oberländer / Anzeiger von Uster)
    4 "Herrgott (Genealogia diplomatica) liefert die Abbildungen einiger Kyburgischen Siegel, die sich an Urkunden von 1240–1262 vorfanden. [...] An einer Urkunde vom Jahre 1220 ist das Siegel Hartmanns von Dillingen erhalten, ein Schild mit Quersteifen und vier Löwen." Franz Ernst Pipitz, Die Grafen von Kyburg (1839), 27–30.
    5 Kiburg in nigro gilvan tabulam fore ponis, obliquansque duos gilvos secet illa leones Vers 34, ed. Paul Ganz (1899); siehe: Peter Ziegler, Die Gemeindewappen des Kantons Zürich, Antiquarische Gesellschaft in Zürich, Wappenzeichnungen von Waltr Käch und Fritz Brunner, Zürich 1977, S. 67. Die Form mit dem schwarzen Wappenschild wurde 1926 von der Gemeinde Kyburg als Wappen übernommen.
    6 "So beschreibt es auch der Copist des Kyburgischen Stammbaumes und das Tschudische Wappenbuch. Herrgott: Est autem Kyburgensis clypeus coccineus, quem balteus permeat aureus, utrinque comite leone metalli eiusdem." ["Der kyburgische Schild it Scharlach, durchquert von einem goldenen Balken, beidseitig begleitet von Löwen in demselben Metall"] Franz Ernst Pipitz, Die Grafen von Kyburg (1839), S. 28, fn. 1.
    Literatur
    • Heinz Bühler et al.: Die Grafen von Kyburg. Kyburger-Tagung 1980 in Winterthur. (= Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters 8). Basel 1981, ISBN 3-530-49951-X.
    • Alfred Häberle: Die Grafen von Kyburg in Dokumenten. Ihre Städte und kirchlichen Stiftungen. Winterthur 1980.
    • Karl Keller: Die Städte der Grafen von Kyburg. Materialien zur Stadt des Hochmittelalters. Jubiläumsausstellung 800 Jahre Stadt Winterthur. Winterthur 1980.
    • Martin Leonhard, Franziska Hälg-Steffen: Kyburg [Kiburg], von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
    • Jürg Leuzinger: Die Kiburger und der Oberaargau. Aufstieg, Herrschaft und Niedergang eines Grafenhauses. In: Jahrbuch des Oberaargaus 52 (2009), S. 83–118.
    • Martin Lory: Die Münzprägungen der Kyburger. In: Helvetische Münzenzeitung 18 (1983), S. 151–155.
    • Werner Meyer: Burgen der Schweiz. (Band 5), Silva Verlag. Zürich 1983.
    • Peter Niederhäuser (Hrsg.): Die Grafen von Kyburg: Eine Adelsgeschichte mit Brüchen. (= Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Bd. 82). Chronos, Zürich 2015. ISBN 978-3-0340-1271-3
    • Ernst Rieger: Das Urkundenwesen der Grafen von Kiburg und Habsburg. Mit besonderer Betonung der innerschweizerischen, Züricher und thurgauischen Landschaften. Aus dem Nachlass hrsg. von Reinhard Härtel. 2 Bände. (Archiv für Diplomatik 5), Kön 1986, ISBN 3-412-04082-7.
    Weblinks
     Commons: Kyburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Georg von Wyß: Kiburg, Ulrich II. Graf v. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 15, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 709–711.
    • Medieval Lands: Swabia, Nobility: Grafen von Kiburg (englisch)

    Name:
    Die Grafen von Kyburg (veraltet auch Kiburg) waren ein Adelsgeschlecht, das dem reichsunmittelbaren Hochadel zuzurechnen ist und dessen Herrschaftsschwerpunkte in der heutigen Nord- und Ostschweiz lagen. Die Kyburger waren eine ältere Seitenlinie der Grafen von Dillingen, die sich nach der Kyburg im heutigen Kanton Zürich benannten. Nach dem Aussterben der Kyburger im Mannesstamm 1263 entstand durch weibliche Erbfolge der habsburgische Familienzweig Kyburg-Burgdorf oder Neu-Kyburg. Als Ahnherr der Kyburger gilt Gotfrid.
    Die Enkel Hartmanns von Dillingen teilten ihren Besitz auf. Hartmann III. von Dillingen übernahm dabei als Hartmann I. von Kyburg den Besitz in der Schweiz. Die Kyburger waren Verbündete der Herzöge von Schwaben aus dem Geschlecht der Staufer. Die Verbindung wurde wahrscheinlich durch die Ehe Hartmanns mit Richenza von Baden-Lenzburg in der Mitte des 12. Jahrhunderts bekräftigt. So erbten die Kyburger nach dem Aussterben der Grafen von Lenzburg 1172/1173 zusammen mit den Staufern und den Zähringern Teile der umfangreichen lenzburgischen Besitzungen in der heutigen Schweiz und Süddeutschland. Wie umfangreich der Erbteil war, ist unsicher und war wohl auch damals umstritten. Gesichert ist jedenfalls, dass die Kyburger damals in den Besitz der lenzburgischen Eigengüter im Gaster, am Walensee und um Baden kamen. Später befinden sich auch die lenzburgischen Vogteien über die Klöster Schänis und Beromünster in der Hand der Kyburger.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Kyburg_(Adelsgeschlecht)

    Ulrich heiratete Anna von Zähringen in zw 1180 und 1181. Anna (Tochter von Herzog Berthold (Berchtold) IV. von Zähringen und Gräfin Heilwig von Froburg (Frohburg)) wurde geboren in cir 1162 in Urach, Baden-Württemberg, DE; gestorben am 10 Mai 1239 in Urach, Baden-Württemberg, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 797. Graf Werner von Kyburg (Kiburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1180; gestorben in 1228 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel; wurde beigesetzt in Jerusalem.
    2. 798. Gräfin Heilwig von Kyburg (Kiburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 799. von Kyburg (Kiburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  191. 526.  Adalbert III. von DillingenAdalbert III. von Dillingen Graphische Anzeige der Nachkommen (326.Richenza11, 192.Arnold10, 124.Arnold9, 84.Richenza8, 54.Ita7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1214.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafen_von_Dillingen

    Adalbert III.
    Adalbert III. war mit einer Tochter von Otto I., des ersten Herzogs aus dem Haus Wittelsbach, verheiratet, die vermutlich Heilica hieß. 1189/90 nahm Adalbert in Begleitung seines Bruders Ulrich von Kyburg mit Kaiser Friedrich Barbarossa am Dritten Kreuzzug teil. Nach dem Tod des Kaisers Heinrich VI. war er auf der Seite des Herzogs Philipp von Schwaben, der 1208 von Pfalzgraf Otto VIII. von Wittelsbach, einem Cousin seiner Gemahlin, ermordet wurde. 1211 gründete Adalbert das Kloster Oberschönenfeld bei Augsburg und unterstellte es dem Zisterzienserkloster Kaisheim. Er starb 1214. Aus seiner Ehe mit Heilica sind ein Sohn und vier Töchter bezeugt. Seine Tochter Sophia wurde Priorin des Dominikanerinnenklosters Maria Medingen, das von Hartmann IV., ihrem Bruder, gegründet worden war.

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Name:
    Führt die Linie Dillinger fort, sein Bruder Ulrich die der Kyburger.

    Familie/Ehepartner: Heilica ? von Wittelsbach. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 830. Graf Hartmann IV. von Dillingen  Graphische Anzeige der Nachkommen

  192. 527.  von Kyburg ?von Kyburg ? Graphische Anzeige der Nachkommen (326.Richenza11, 192.Arnold10, 124.Arnold9, 84.Richenza8, 54.Ita7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Notizen:

    Name:
    Filiation nicht sicher?

    Familie/Ehepartner: Graf Hermann II. von Froburg (Frohburg). [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 646. Graf Ludwig III. von Froburg (Frohburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1256/59.
    2. 647. Graf Hermann III. von Froburg (Frohburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1236/1237.
    3. 648. Richenza von Froburg (Frohburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 649. Sophie von Froburg (Frohburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  193. 528.  Graf Hugo II. von VaudémontGraf Hugo II. von Vaudémont Graphische Anzeige der Nachkommen (327.Gerhard11, 194.Hugo10, 126.Gerhard9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1167; gestorben in 1242.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Militär / Gefecht: 1180er, Heiliges Land; Hugo zog in den 1180er Jahren als Kreuzritter in das heilige Land. Dort kämpfte er 1187 in der berühmten Schlacht bei Hattin, nach der er in die Gefangenschaft Saladins geriet. Um das Jahr 1189 kehrte er in seine lothringische Heimat zurück und übernahm sein väterliches Erbe. An dem zur gleichen Zeit beginnenden dritten Kreuzzug nahm er nicht teil.
    • Titel (genauer): Grafschaft Vaudémont; Graf von Vaudémont

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_II._(Vaudémont) (Sep 2023)

    Hugo befand sich in einem langjährigen Konflikt mit den Herzögen von Lothringen, gegen die er sein Territorium zu erweitern versuchte. Dafür erkannte er sogar 1202 die Lehnshoheit der Grafen von Bar über Vaudémont an, um diese als Verbündete gegen den Herzog zu gewinnen. Das hinderte ihn aber nicht daran weiter eine eigenständige Politik zu verfolgen. Im Erbfolgekrieg um die Champagne (1215–1221) ergriff er Partei für den Prätendenten Érard von Brienne, während der Graf von Bar die Seite der Gräfin Blanka und deren Sohn Theobald IV. unterstützte.

    Geburt:
    Sohn des Grafen Gerhard II. († 1188) und dessen Ehefrau, Gertrude von Joinville.

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Vaudémont (heute im Département Meurthe-et-Moselle) war bereits im 9. Jahrhundert als Grafschaft Saintois bekannt. Sie gehörte zur Grafschaft Toul, von der sie sich im 10. Jahrhundert löste. Zur Grafschaft Vaudémont gehörte das Soulossois.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Vaudémont (Sep 2023)

    Hugo heiratete Hedwiga von Reynel in cir 1189. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 831. Graf Hugo III. von Vaudémont  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 1231; gestorben in cir 1244.

  194. 529.  Alix von LothringenAlix von Lothringen Graphische Anzeige der Nachkommen (328.Matthäus11, 198.Simon10, 127.Dietrich9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1165; gestorben in 1200.

    Alix heiratete Herzog Hugo III. von Burgund in 1165. Hugo (Sohn von Herzog Odo II. von Burgund und Marie von Champagne (Blois)) wurde geboren in cir 1148; gestorben am 25 Aug 1192 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 716. Herzog Odo III. von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1166; gestorben am 6 Jul 1218 in Lyon.
    2. 717. Herr Alexander (Alexandre) von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1170; gestorben am 6 Sep 1205.

  195. 530.  Herzog Friedrich I. (Ferri) von Lothringen (von Bitsch)Herzog Friedrich I. (Ferri) von Lothringen (von Bitsch) Graphische Anzeige der Nachkommen (328.Matthäus11, 198.Simon10, 127.Dietrich9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1143; gestorben in 1207.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_I._(Lothringen)

    Friedrich von Bitsch (* um 1143; † 7. April 1207) war Herr von Bitsch, Gerbéviller und Ormes, proklamierte sich nach dem Tod seines Bruders Simon II. 1206 zum Herzog von Lothringen und wird in den Regentenlisten (fälschlich) als Friedrich I. geführt. Er war der zweite Sohn von Matthäus I., Herzog von Lothringen (Haus Châtenois), und Judith von Staufen (1123–1195), der Schwester Kaiser Friedrich Barbarossas, die auch Bertha von Schwaben hieß. In frankophonen Ländern wurde er Ferry genannt.
    Bereits 1155 ist er Herr von Bitsch. Beim Tod seines Vaters 1176 beanspruchte er mit Unterstützung seiner Mutter die Nachfolge im Herzogtum gegen seinen älteren Bruder Simon II. Simon musste daher eine Adelsversammlung einberufen, die ihn in seieinen Rechten bestätigte, die ihn aber auch zwang, auf einige Privilegien zu verzichten. Insbesondere wurden die États de Lorraine geschaffen, die die Rolle eines Parlaments des Herzogtums übernahmen. Friedrich revoltierte gegen die Entscheidung, der Krieg dauerte drei Jahre und endete mit einem im Mai 1179 in Ribemont geschlossenen Friedensvertrag, mit dem faktisch Lothringen geteilt wurde: Simon erhielt den frankophonen Süden, Friedrich den deutschsprachigen Norden und zudem die Herrschaften Gerbéviller und Ormes bei Nancy.
    Friedrichs gute Beziehungen zu seinen staufischen Verwandten Heinrich VI. und Philipp von Schwaben verschafften ihm deren Erlaubnis, den Titel eines Herzogs zu führen, so dass er 1196 als Herzog von Bitsch auftritt.
    Als Simon II. 1206 ohne Nachkommen starb, nachdem er seinen Neffen Friedrich II., Friedrichs Sohn, als Nachfolger eingesetzt hatte, akzeptierte er auch dies nicht und proklamierte sich zum Herzog von Lothringen. Er selbst starb etwa zwölf Monate später. Friedrich von Bitsch wurde in der Abtei Stürzelbronn bestattet.

    Er heiratete um 1160 Ludmilla von Polen († 1223), Tochter von Mieszko III., Herzog von Großpolen und Seniorherzog von Polen aus dem Haus der Piasten und Sohn der Salome von Berg, einer Verwandten der Staufer.

    Literatur
    • Henry Bogdan: La Lorraine des ducs. Sept siècles d'histoire. Perrin, Paris 2005, ISBN 2-262-02113-9.
    • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln. Neue Folge Band 1, 2: Přemysliden, Askanier, Herzoge von Lothringen, die Häuser Hessen, Württemberg und Zähringen. Klostermann, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-465-03020-6, Tafel 204.

    Friedrich heiratete Prinzessin Ludomilla von Polen in vor 1167. Ludomilla (Tochter von Grossherzog Miezislaus III. (Mieszko) von Polen und Herzogin Elisabeth von Ungarn) wurde geboren in cir 1150; gestorben in 1223. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 832. Herzog Friedrich II. von Lothringen (von Bitsch)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 08 od 09 Okt 1213.
    2. 833. Hedwig von Lothringen  Graphische Anzeige der Nachkommen

  196. 531.  Judith von Lothringen Graphische Anzeige der Nachkommen (328.Matthäus11, 198.Simon10, 127.Dietrich9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1140; gestorben in 1173.

    Judith heiratete Graf Stephan II. von Auxonne (von Chalon) in 1170. Stephan gestorben in 1173. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 834. Graf Stephan III. von Auxonne (von Chalon)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1172; gestorben am 16 Mrz 1241 in Marnay.

  197. 532.  Florens III. von Holland (Gerulfinger)Florens III. von Holland (Gerulfinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (329.Dietrich11, 199.Petronilla10, 127.Dietrich9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1138; gestorben am 1 Aug 1190 in Antiochia.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Florens_III._(Holland)

    Florens III. von Holland (auch Floris, * um 1138; † 1. August 1190 in Antiochia) war der Sohn des Grafen Dietrich VI. von Holland und Sophie von Salm-Rheineck, Tochter von Pfalzgraf Otto I.

    Leben
    Florens III. war ein getreuer Anhänger des Kaisers Friedrich I. Barbarossa. Dieser gewährte ihm die wichtigen Zölle zu Geervliet an der Rhein- und Maasmündung (1179) und verlieh ihm den Titel eines Reichsfürsten (1177). Florens folgte seinem Vater 1157 in der Regierung. Von nun an trug er den Titel „Graaf van Holland“. Da er Anhänger der Staufer war, erreichte er am Niederrhein eine mächtige Position und galt zeitweise als angesehener Fürst dieses Gebietes. Während seiner Regierungszeit begann der Krieg mit Flandern um das Gebiet Zeeland. Er musste 1167 im Vertrag von Brügge die flämischen Lehnshoheit für dieses Gebiet anerkennen. 1168 geriet er in die Gefangenschaft von Flandern und musste für Zeeland Vasall werden. Daraus begründeten sich die jahrhundertelangen Streitigkeiten beider Länder. Er behauptete in Friesland und im Bistum Utrecht den holländischen Einfluss, besonders durch das Wohlwollen seines bischöflichen Bruders.
    Zusammen mit seinem Sohn Wilhelm begleitete er 1189 den Kaiser auf den Dritten Kreuzzug und starb in dessen Verlauf in Antiochia an einer Seuche, womöglich an Malaria.
    Er heiratete 1161/62 Adelheid von Huntingdon († 11. Januar, nach 1204), Tochter des Prinzen Heinrich von Schottland.


    Literatur
    • Abraham Jacob van der Aa: Biographisch woordenboek der Nederlanden. Deel 6. J.J. van Brederode, Haarlem 1859, S. 118–119.
    • P. L. Müller: Florens III. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 7, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 126.
    • Poelman: Floris III. In: P.C. Molhuysen und P.J. Blok (Hrsg.): Nieuw Nederlandsch Biografisch Woordenboek. Deel 2. A.W. Sijthoff, Leiden 1912, Sp. 445–446.

    Florens heiratete Adelheid (Ada) von Huntingdon (von Schottland) in 1161/62. Adelheid (Tochter von Heinrich von Schottland und Ada de Warenne) gestorben in an einem 11 Jan nach 1204. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 835. Graf Wilhelm I. von Holland (Gerulfinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1170; gestorben am 4 Feb 1222.
    2. 836. Adelheid (Ada?) von Holland?  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1163; gestorben in nach 1205.
    3. 837. Margarethe von Holland  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1203.
    4. 838. Mechthild von Holland  Graphische Anzeige der Nachkommen

  198. 533.  Graf Otto I. von Bentheim-HollandGraf Otto I. von Bentheim-Holland Graphische Anzeige der Nachkommen (329.Dietrich11, 199.Petronilla10, 127.Dietrich9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in cir 1145; gestorben in cir 1208.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: Burg Bentheim
    • Titel (genauer): 1166 bis 1208, Grafschaft Bentheim, DE; Graf von Bentheim

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_I._(Bentheim)

    Otto I. von Bentheim-Holland (auch die Zählungen Otto III. und Otto IV. sind vorhanden) (* um 1145; † um 1208) war von 1166 bis 1208 Graf von Bentheim.

    Familie
    Er stammte aus der Familie der Gerulfinger, der Grafen von Holland. Er war ein Sohn des Grafen Dietrich VI. von Holland und dessen Frau Sophie von Salm-Rheineck. Diese war die Tochter des Pfalzgrafen Otto I. von Salm und war über ihre Mutter Gertrud von Northeim die Erbin der Grafschaft Bentheim.

    Er selbst war in erster Ehe verheiratet mit Alverada von Cuyk-Arnsberg. Diese war Tochter von Graf Heinrich I. von Arnsberg und war Erbin von Malsen. In zweiter Ehe war er mit Alveradis von Cappenberg verheiratet. Er hatte mehrere Nachkommen. Otto wird fälschlich als Bischof von Münster bezeichnet, Ekbert war Graf in Friesland, außerdem Balduin der Tapfere, Graf von Bentheim, und Gertrud, Äbtissin von Metelen.

    Leben
    Nach dem Tod Otto II. von Salm (auch als Otto III. von Bentheim bezeichnet) im Streit mit Hermann von Stahleck (1148) wurde er von seinem Großvater zum Grafen von Bentheim vorgesehen. Er herrschte seit 1166 auch über Nordhorn, Neuenhaus, Emlichheim und weitere Gebiete und hatte auch Grafenrechte in Friesland. Als Graf von Bentheim wurde er 1171 erstmals bezeichnet. Er war auch Burggraf von Utrecht und bis zum Verkauf Herr von Gorkum.

    Sein Bruder Florenz von Holland machte ihm 1165 im Bündnis mit dem Bischof von Utrecht das Erbe streitig, ehe er selbst in Streit mit dem Bischof geriet. Kaiser Friedrich I. versuchte 1166 zu vermitteln. Nach dem Tod des Bischofs wurde Balduin von Holland dessen Nachfolger. In der Folge lebten die Brüder in Frieden miteinander.

    Otto soll zeitweise um 1172 von seinem Schwiegervater gefangen genommen worden sein, um ihn zu zwingen auf Erbansprüche zu verzichten. Daraufhin soll er zusammen mit seiner Mutter Sophie auf eine Pilgerreise nach Palästina gegangen sein.

    Später kam es zu Übergriffen des dem Bischof von Utrecht unterstellten Burggrafen von Coevorden gegen Bentheimer Kaufleute. Der Bischof versuchte vergeblich dem Einhalt zu gebieten und hat schließlich den Burggrafen seines Amtes enthoben. Dieser reagierte darauf, indem er die Groninger und die Bewohner der Drenthe um 1196 gegen den Bischof und Otto von Bentheim zum Aufstand ermunterte. Otto wurde in der Schlacht bei Roccloh besiegt. Der Streit weitete sich aus, nachdem der Graf von Geldern sich ebenfalls einschaltete. Erst die Erzbischöfe Konrad von Mainz und Philipp von Köln konnten durch eine Reise nach Deventer den Konflikt schlichten.

    Otto war eng mit Heinrich dem Löwen verbunden und hielt sich aus dem Kampf Friedrichs I. gegen diesen heraus. Er zog zusammen mit seinem Bruder Florenz und anderen auf dem Kreuzzug Friedrichs I. ins Heilige Land, kehrte aber nach dem Tod des Kaisers in die Heimat zurück.

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Bentheim ist eine historische Grafschaft, deren Hauptsitz auf der Burg Bentheim im heutigen Bad Bentheim in Niedersachsen lag. Das regierende gräfliche, später fürstliche Haus Bentheim gehörte dem Hochadel an.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Bentheim

    Otto heiratete Alverada von Cuyk (von Malsen) in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Otto heiratete Alveradis von Cappenberg in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  199. 534.  Gräfin Eleonore von VermandoisGräfin Eleonore von Vermandois Graphische Anzeige der Nachkommen (330.Laurette11, 200.Dietrich10, 127.Dietrich9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in 1152; gestorben in 1213.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Vermandois, Valois und Saint-Quentin


  200. 535.  Königin Isabella von HennegauKönigin Isabella von Hennegau Graphische Anzeige der Nachkommen (333.Margarete11, 200.Dietrich10, 127.Dietrich9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in ? 23 Apr 1170 in Lille; gestorben am 15 Mrz 1190 in Paris, France; wurde beigesetzt in Notre Dame de Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Frankreich

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Isabella_von_Hennegau

    Isabella von Hennegau (franz: Isabelle de Hainaut; lat: Elizabeth) (* wohl am 23. April 1170 in Lille; † 15. März 1190 in Paris) war eine Königin von Frankreich aus dem Haus Flandern als erste Ehefrau König Philipps II. August. Sie war das älteste Kind Graf Balduins V. von Hennegau († 1195) und der Gräfin Margarete I. von Flandern († 1194).

    Leben
    Isabella ist zunächst 1171 mit dem zukünftigen Graf Heinrich II. von der Champagne verlobt worden.[1] Auf Vermittlung ihres Onkels, Graf Philipp von Flandern, ist sie dann aber 1179 mit dem gerade erst gekrönten König Philipp II. von Frankreicch verlobt worden. Durch diese Verbindung mit dem Hause Flandern hatte der Onkel die Bindung des jungen Königs an die bisher am königlichen Hof dominierende Fraktion um die Königinmutter Adela von Champagne lösen und damit seinen eigenen Einfluss stärken wollen. Isabellas Vater aber hatte sich zunächst gegen diese Ehe gesträubt, hatte die französische Krone doch die Stellung des gesamten Artois als Mitgift der Braut zur Bedingung gemacht, auf welches der Vater als designierter Erbe Graf Philipps nicht verzichten wollte. Erst auf das drängende Zureden Graf Philipps hat Balduin V. seine Zustimmung zur Ehe erteilt, so dass am 28. April 1180 in der Abtei Sainte Trinité zu Bapaume die Hochzeit der zehnjährigen Isabella mit dem fünfzehnjährigen König Philipp II. stattfinden konnte. Am 29. Mai 1180 ist ihre Krönung zur Königin in Saint-Denis erfolgt.
    Zurück in Paris ließ Philipp (II.) seine neugeschlossene Ehe verlautbaren. Königin Adela widersetzte sich mit ihrer Champagne-Partei und rief sogar den englischen König Heinrich II., allerdings vergeblich, um Unterstützung an, musste aber schließlich die Entscheidung ihres Sohnes akzeptieren. Balduin V. betonte, um die Standesmäßigkeit seiner Tochter Isabella zu unterstreichen, dass er ein Nachfahre Karl des Großen war; somit sahen die Geschichtsschreiber seiner Zeit in dieser Heirat eine Vereinigung der Karolinger und der Kapetinger. Für Frankreich war außerdem wichtig, dass der flandrische Graf kinderlos und damit ohne Erben war.
    Zu Christi Himmelfahrt (29. Mai) 1180 krönte der Erzbischof von Sens Isabella in der Basilika Saint-Denis. Sie wurde, als Ludwig VII. am 19. September 1180 starb, Königin von Frankreich. Ihr Haar war blond und sie hatte feine Gesichtszüge. Angebeblich bewunderte sie ihren Gatten, konnte jedoch nicht seine Zuneigung gewinnen. Sein Ehrgeiz galt vor allem der Politik. Troubadoure aus der Champagne und Provence, etwa Helimont, sangen der jungen Königin zu Ehren Lieder und veranstalteten für sie „Liebeshöfe“. In Paris stattete sie oft den Kirchen Besuche ab und spendete viel für die Armen.
    Da Philipp August immer selbstbewusster eigenständig regieren wollte, verbündeten sich gegen ihn noch 1180 die Champagne-Partei und der flandrische Graf; es kam zu kriegerischen Handlungen. Doch konnte der französische König nach und nach die gegnerische Koalition sprengen. 1183 war im Wesentlichen nur noch Philipp von Flandern als Feind übriggeblieben, allerdings weiterhin von Balduin V. von Hennegau unterstützt. Seinem Schwiegervater drohte nun Philipp August an, seine Gattin zu verstoßen. Isabella musste den Königspalast verlassen und einige Zeit in Senlis zubringen. Eine dort einberufene Synode sollte die Ehe annullieren (März 1184). Als Vorwand diente, dass der König die Ehe mit Isabella noch nicht vollzogen habe. Die Köönigin besuchte häufig die Kirchen von Senlis und zog als Büßerin, Gottes Gnade anrufend, durch die Straßen. Dadurch konnte sie ihre Beliebtheit bei den Untertanen so steigern, dass ihr Gatte, auch auf Druck seines Onkels väterlicherseits, Roberrt von Dreux, von einer Scheidung absah. Isabella bearbeitete ihren Vater, den sie in Pontoise traf, im Sinne ihres Gatten. Bald darauf besuchte Balduin auch seinen Schwiegersohn im Schloss Berthily. Der flandrische Graf, der mehrmals militärisch geschlagen worden war, akzeptierte im Vertrag von Boves (Juli 1185), dass der französische König weiterhin die Anwartschaft auf das Artois behielt und Amiens sowie Gebiete im Vermandois in Besitz nahm.
    Das erste Kind Isabellas wurde am 5. September 1187 geboren und später als Ludwig VIII. König von Frankreich. Die erst 20-jährige Isabella starb am 15. März 1190 einen Tag nach der Geburt von Zwillingssöhnen (die ebenfalls nur vier Tage überlebten). Sie wurde, mit einem goldbestickten Messgewand bekleidet, in einer von Maurice de Sully, der den abwesenden französischen König vertrat, geleiteten Zeremonie mit viel Pomp in Notre Dame de Paris begraben.



    Literatur
    • A. d’Esneval: Isabelle de Hainaut. In: Dictionnaire de Biographie française. Band 18. 1994, Sp. 197–198.
    • E. Lalou: Elisabeth 8). In: Lexikon des Mittelalters. Band 3. Sp. 1834–1835.
    • Gerd Treffer: Die französischen Königinnen. Von Bertrada bis Marie Antoinette (8.–18. Jahrhundert). Pustet, Regensburg 1996, ISBN 3-7917-1530-5, S. 109–112.
    Anmerkungen
    1 Vgl. Gislebert von Mons, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 21, S. 519.
    Weblinks
     Commons: Isabella von Hennegau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Isabella heiratete König Philipp II. August von Frankreich (Kapetinger) am 28 Apr 1180 in Abtei Sainte Trinité zu Bapaume. Philipp (Sohn von König Ludwig VII. von Frankreich (Kapetinger), der Jüngere und Königin von Frankreich Adela (Alix) von Champagne (Blois)) wurde geboren am 21 Aug 1165 in Gonesse; gestorben am 14 Jul 1223 in Mantes-la-Jolie. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 724. König Ludwig VIII. von Frankreich, der Löwe  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 5 Sep 1187 in Paris, France; gestorben am 8 Nov 1226 in Montpensier.

  201. 536.  Kaiser Balduin I. von Konstantinopel (von Hennegau)Kaiser Balduin I. von Konstantinopel (von Hennegau) Graphische Anzeige der Nachkommen (333.Margarete11, 200.Dietrich10, 127.Dietrich9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in Jul 1171 in Valenciennes, Frankreich; gestorben in nach 20.7.1205 in Tarnowo, Bulgarien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Flandern als Balduin IX., Graf von Hennegau als Balduin VI. (seit 1195), Kaiser des lateinischen Reiches (1.) (ab 1204)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_I._(Lateinisches_Kaiserreich)

    Balduin der Konstantinopolitaner (lat: Balduinus Constantinopolitanus * Juli 1171 in Valenciennes; † nach 20. Juli 1205 in Tarnowo, Bulgarien)[1] war seit 1194 ein Graf von Flandern (Balduin IX.) und seit 1195 ein Graf von Hennegau (Balduin VI.). Ab 1202 war er einer der wichtigsten militärischen Führer des vierten Kreuzzuges und ist nach der Eroberung von Konstantinopel 1204 zum ersten Kaiser des lateinischen Reiches (Balduin I.) gewählt worden.

    Frühe Jahre
    Balduin war der älteste Sohn Graf Balduins V. von Hennegau und der Gräfin Margarete I. von Flandern. Schon unmittelbar nach seiner Geburt, noch im Jahr 1171, ist er auf Vermittlung seines Onkels, Graf Philipp von Flandern, mit Maria von der Champagne verlobt worden.[2] Dieses Verlöbnis ist am 14. Mai 1181 in Provins erneuert und am 6. Januar 1186 durch eine Hochzeit formalisiert worden.[3] Nach dem Tod des Onkels 1191 hat er noch im selben Jahr in Lille erstmals als zukünftiger Graf von Flandern geurkundet.[4] Am 1. August 1194 kämpfte er an der Seite seines Vaters in der siegreichen Schlacht von Noville gegen den Herzog von Limburg.[5]
    Am 15. November 1194 ist Balduins Mutter gestorben, worauf er als deren Erbe in der Grafschaft Flandern nachfolgen konnte. Am 5. Januar 1195 urkundete er erstmals auf dem Feld zwischen Aalst und Erpe mit der entsprechenden gräflichen Titulatur (Balduinus, Flandrensium comes).[6] Nachdem am 17. Dezember 1195 auch der Vater gestorben war, hat er diesen als Graf des Hennegaus beerbt.

    Graf von Flandern und Hennegau
    Balduin nahm Besitz von einem stark verkleinerten Flandern, da sein Onkel einen großen Teil, darunter auch das Artois im Norden Frankreichs, an Balduins Schwester Elisabeth (auch Isabella genannt) bei ihrer Heirat mit König Philipp II. von Frankreich als Mitgift vergeben hatte; weitere bedeutende Stücke gingen an seine eigene Frau. Als Elisabeth 1190 starb, behielt König Philipp II. die Mitgift, die später Elisabeths Sohn erhalten sollte. Balduin erkannte dies nicht an.
    Zunächst aber verbündete er sich 1185 mit König Philipp II. gegen Richard Löwenherz und nahm an den Kämpfen um Issoudun und Aumale teil. Obwohl er noch 1196 gegenüber Philipp II. in Compiègne die Huldigung leistete, vollzog Balduin im Jahr 1197 einen Seitenwechsel und verband sich in Les Andelys mit Richard Löwenherz. Ursächlich hierfür war sein Anspruch auf die Provinz Artois, die nach dem Tod seiner Schwester Elisabeth an die Krone überging, was Balduin nicht anerkannte. Im Juli 11197 begann er eine Invasion im Artois; da Philipp II. August seine Anstrengungen auf den Kampf gegen Richard Löwenherz konzentrierte, konnte Balduin bis 1199 Lillers, Aire und Saint-Omer erobern. Mit dem römisch-deutschen König Otto IV. gewann er 1198 einen weiteren Verbündeten. Seine Eroberungen bekam Balduin 1200 im Frieden von Péronne bestätigt.
    Einen Monat nach dem Friedensschluss mit Philipp, am 23. Februar 1200, nahm Balduin das Kreuz. Er verbrachte die nächsten beiden Jahre mit den Vorbereitungen und brach am 14. April 1202 zum Vierten Kreuzzug auf.
    Um den Hennegau in geordnetem Zustand zu hinterlassen, gab er zwei bemerkenswerte Chartas heraus. Die eine enthielt ein detailliertes Strafgesetzbuch und scheint auf einer heute verlorenen Charta seines Vaters zu basieren. Die andere legte eine genaue Nachfolgeregelung fest. Beide Chartas sind wesentlicher Teil der gesetzgebenden Tradition in diesem Teil Europas geworden.
    Balduin ließ eine zweijährige Tochter und seine schwangere Ehefrau Marie zurück, die von 1202 bis 1203 Regentin in Flandern und Hennegau war und ihrem Mann, nach der Geburt der zweiten Tochter, Anfang 1203 mit einer flämischen Flotte hinterherreiste. Beide erwarteten eine Rückkehr in wenigen Jahren, tatsächlich aber sahen sie ihre Heimat und ihre Töchter nicht wieder.
    Nachfolger Maries als Regenten wurden ab 1203 Balduins jüngerer Bruder Philipp von Namur in Flandern und Balduins Onkel Wilhelm von Thy (ein unehelicher Sohn des Grafen Balduin IV. von Hennegau) im Hennegau.
    In der Zwischenzeit waren die Kreuzfahrer bis Konstantinopel gelangt, hatten die Stadt eingenommen und geplündert sowie die Entscheidung getroffen, ein Lateinisches Kaiserreich zu errichten.

    Lateinischer Kaiser
    Die Kaiserkrone wurde Enrico Dandolo angeboten, dem Dogen von Venedig, der sie jedoch ablehnte. Zur Wahl standen nun Balduin und Bonifatius von Montferrat. Am 9. Mai 1204 wurde Balduin gewählt, am 16. Mai gekrönt. Er war jung, galant, fromm und tugendhaft, einer der wenigen, die ihre Gelübde streng beachteten und der populärste unter den Anführern des Kreuzzuges.
    Balduins Ehefrau Marie war, in Unkenntnis der Ereignisse, ins Heilige Land nach Akkon gesegelt. Dort erfuhr sie von seiner Wahl zum Kaiser; sie starb im August 1204 an einer Krankheit.
    Das Lateinische Kaiserreich wurde nach feudalen Prinzipien organisiert: Der Kaiser stand über den Fürsten, die Teile des eroberten Landes als Lehen erhielten. Sein eigenes Territorium sollte aus der Stadt Konstantinopel, den benachbarten Gebieten in Europa und Asien sowie einigen entlegenen Distrikten und Inseln wie Lemnos, Lesbos, Chios und Tenos bestehen, die noch erobert werden sollten. Auch war der Widerstand der Griechen in Thrakien zu brechen und Thessaloniki zu sichern. Bei dieser Unternehmung im Sommer 1204 stieß Balduin mit Bonifatius zusammen, dem unterlegenen Kandidaten bei der Kaiserwahl, dem mit dem Lateinischen Königreich Thessalonike ein großes Territorium in Makedonien versprochen worden war. Bonifatius hoffte, sich vom Kaiser unabhängig machen zu können und keine Huldigungen für sein Reich abgeben zu müssen; deshalb opponierte er gegen Balduins Plan, gegen Thessaloniki zu marschieren. Der Gegensatz zwischen Flamen und Lombarden vergrößerte den Streiit. Balduin bestand darauf, nach Thessaloniki zu gehen, Bonifatius hingegen belagerte Adrianopel, wo Balduin einen Statthalter eingesetzt hatte – ein Bürgerkrieg schien unvermeidlich. Enrico Dandolo und Ludwig von Blois, brachten schließlich eine Übereinkunft zustande, nach der Bonifatius Thessaloniki als Lehen vom Kaiser nahm und gleichzeitig Befehlshaber der Truppen wurde, welche die noch nicht unterworfenen Teile Griechenlands erobern sollten.
    Im folgenden Winter 1204/1205 führten die Kreuzfahrer Krieg in Bithynien, an dem auch Balduins Bruder Heinrich teilnahm. Im Februar 1205 rebellierten die Griechen in Thrakien, wobei sie Unterstützung von Kalojan Asen, dem Zaren der Bulgaren, erhofften, dessen Bündnisangebote Balduin zurückgewiesen hatte. Sie verjagten die Garnison von Adrianopel, worauf Balduin, Enrico Dandolo, Ludwig von Blois und der spätere Chronist Gottfried von Villehardouin die Stadt belagerten. Kalojan sandte zum Entsatz eine Armee, die derjenigen der Kreuzfahrer zahlenmäßig weit überlegen war. Die fränkischen Ritter wurden am 14. April 1205 in der Schlacht von Adrianopel geschlagen; Ludwig von Blois fiel, Kaiser Balduin wurde gefangengenommen und in die bulgarische Hauptstadt Tarnowo verbracht, wo er in dem heute nach ihm benannten Balduin-Turm der Festung Zarewez interniert wurde.
    Balduins Schicksal war einige Zeit unklar, und so übernahm sein Bruder Heinrich die Regentschaft. Mitte Juli schrieb Zar Kalojan an Papst Innozenz III., dass Balduin in der Gefangenschaft gestorben sei.
    Kinder und Nachfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Zum zweiten Lateinischen Kaiser wurde am 20. August 1206 Balduins Bruder Heinrich gekrönt.
    In Flandern war umstritten, ob Balduin tatsächlich gestorben sei; deshalb blieb Balduins Bruder Philipp I. von Namur Regent. Schließlich wurden Balduins Töchter Johanna und Margarete Gräfinnen von Flandern.

    Der falsche Balduin
    Zwanzig Jahre später, 1225, trat in Flandern ein Mann auf, der vorgab, Balduin zu sein. Sein Anspruch wurde in Flandern von verschiedenen gegen die Gräfin Johanna opponierenden Rebellen aufgegriffen. Eine Anzahl von Menschen, die Balduin persönlich gekannt hatten, trafen den angeblichen Grafen und Kaiser und wiesen seinen Anspruch zurück; er wurde 1226 hingerichtet.



    Literatur
    • Walther Kienast: Balduin VI. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 552 f. (Digitalisat).
    • John C. Moore: Baldwin IX of Flanders, Philip Augustus and the Papal Power, in: Speculum 37,1 (1962) 79–89.
    • Wolfgang von Rintelen: Balduin I., in: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Bd. 1. München 1974, S. 129 f.
    • Alexios G. Savvides, Benjamin Hendrickx (Hrsg.): Encyclopaedic Prosopographical Lexicon of Byzantine History and Civilization. Vol. 2: Baanes–Eznik of Kolb. Brepols Publishers, Turnhout 2008, ISBN 978-2-503-52377-4, S. 14–16.
    • Franz Xaver von Wegele: Balduin. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 9–11.
    • Robert Lee Wolff: Baldwin of Flanders and Hainault, First Latin Emperor of Constantinople: His Life, Death, and Resurrection, 1172–1255. Speculum, Band 27, Ausgabe 3 (Juli 1952), S. 281–322.
    Anmerkungen
    1 Der Beiname hat erst in der neuzeitlichen Geschichtsschreibung Eingang gefunden. So zum Beispiel bei Jacques de Meyer, Commentarii sive annales rerum Flandricarum. Antwerpen 1561, S. 60. Zum Geburtsdatum und Geburtsort vgl. Gislebert von Mon, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 21, S. 519.
    2 Vgl. Gislebert von Mons, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 21, S. 519f.
    3 Vgl. Gislebert von Mons, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 21, S. 530, 550.
    4 Vgl. Foppens, J. F.: Auberti Miræi opera diplomatica et Historica, Bd. 2 (1723), S. 836.
    5 Vgl. Gislebert von Mons, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 21, S. 587.
    6 Vgl. De Smet, J.-J.: Corpus chronicorum Flandriae, Bd. 2 (1841), S. 806f.

    Balduin heiratete Kaiserin Marie von Champagne (Blois) am 6 Jan 1186. Marie (Tochter von Graf Heinrich I. von Champagne (Blois) und Prinzessin Marie von Frankreich (Kapetinger)) wurde geboren in cir 1174; gestorben am 29 Aug 1204 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 713. Gräfin Johanna von Flandern (von Konstantinopel)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1200; gestorben am 5 Dez 1244 in Marquette-lez-Lille; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei von Marquette.
    2. 714. Gräfin Margarethe I. von Hennegau (II. von Flandern), die Schwarze  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1202; gestorben in 1280; wurde beigesetzt in Abtei Flines.

  202. 537.  Gräfin Jolante von Konstantinopel (von Flandern)Gräfin Jolante von Konstantinopel (von Flandern) Graphische Anzeige der Nachkommen (333.Margarete11, 200.Dietrich10, 127.Dietrich9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1219.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Namur, Regentin des lateinischen Reichs von Konstantinopel

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Jolante_von_Flandern

    Jolante von Flandern, manchmal auch Jolante von Hennegau genannt († 1219) war eine Gräfin von Namur, sowie Kaisergemahlin und Regentin des lateinischen Reichs von Konstantinopel aus dem Haus Flandern. Sie war eine Tochter Graf Balduins V. von Hennegau und der Gräfin Margarete I. von Flandern.

    Leben
    Erstmals ist Jolante 1181 mit Graf Heinrich II. von Champagne verlobt worden, der zuvor mit ihrer Schwester Isabella verlobt war, wobei beide Ehen letztlich nicht geschlossen wurden.[1] Im Juli 1193 wurde sie schließlich in Soissons mit Peter von Courtenay, Graf von Auxerre, als dessen zweite Ehefrau verheiratet.[2] 1212 beerbte sie den letzten ihrer vier Brüder, Philipp, als Gräfin von Namur.
    Die zwei ältesten Brüder Jolantes, Balduin und Heinrich, gehörten zu den Anführern des vierten Kreuzzuges und haben nach der Eroberung Konstantinopels nacheinander als erste Kaiser des neu errichteten lateinischen Kaisertums amtiert. Beide sind 1205 bzw. 1216 erbenlos gestorben, worauf die lateinischen Barone Peter von Courtenay als den Ehemann deren ältesten Schwester zu ihrem neuen Kaiser proklamiert hatten. Unter Zurücklassung ihrer zwei älteren Söhne sind Peter und Jolante nach IItalien aufgebrochen, wo Peter am 9. April 1217 in Sankt Laurentius vor den Mauern zu Rom von Papst Honorius III. zum Kaiser gesalbt und gekrönt wurde.[3] Peter urkundete zwei Tage darauf erstmals mit kaiserlicher Titulatur und auch Jolante wurde zu diesem Anlass erstmals als Kaiserin (Yolens, eius vxor, eadem gratia Imperatrix) tituliert.[4] Von da an getrennt weiterreisend, hat die erneut schwangere Jolante mit ihren Töchtern den direkten Seeweg von Italien nach Konstantinopel genommmmen. Bei einem Zwischenstopp auf Morea hat sie ihre Tochter Agnes mit dem Fürst von Achaia, Gottfried II. von Villehardouin, verheiratet, der zu diesem Anlass die Oberhoheit des Kaisers über sein Fürstentum anerkannt hat. Zur selben Zeit ist ihr Ehemann im Kampf gegen den griechischen Despoten von Epirus in dessen Gefangenschaft gefallen, in der er zu einem unbekannten Zeitpunkt gestorben ist. Nach ihrer Ankunft in Konstantinopel hat Jolante deshalb als Kaisergemahlin die stellvertretende Regentschaft über das Kaiserreich übernommen. Ebenfalls hat sie hier ihr letztes Kind geboren, den späteren Kaiser Balduin II.[5]
    Als Regentin des lateinischen Konstantinopels hat Jolante einen friedlichen Ausgleich mit dem verfeindeten griechischen Gegenkaiser von Nicäa, Theodor I. Laskaris, gesucht und 1219 dafür ihre Tochter Maria an diesen verheiratet. Kurz darauf ist sie gestorben.



    Literatur
    • Klaus-Peter Todt: Violante (Yolande). In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 8, LexMA-Verlag, München 1997, ISBN 3-89659-908-9, Sp. 1710.
    • Kenneth M. Setton: The Papacy and the Levant (1204–1571). Bd. 1, Philadelphia 1976.
    • Filip Van Tricht: Robert of Courtenay (1221–1227): An Idiot on the Throne of Constantinople?, in: Speculum 88 (2013) 996–1034.
    Anmerkungen
    1 Vgl. Gislebert von Mons, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 21, S. 530.
    2 Vgl. Gislebert von Mons, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 21, S. 583f.
    3 Vgl. August Potthast: Regesta Pontificium Romanorum. Bd. 1, Nr. 5513, 1874, S. 485; Setton, S. 44.
    4 Vgl. G. L. Fr. Tafel & G. M. Thomas: Urkunden zur älteren Handels- und Staatsgeschichte der Republik Venedig. Bd. 2 (1856), Nr. CCIL, S. 193ff.
    5 Vgl. Setton, S. 45.

    Jolante heiratete Kaiser Peter II. von Courtenay (Kapetinger) am 1 Jul 1193. Peter (Sohn von Peter I. von Frankreich (Courtenay, Kapetinger) und Dame Elisabeth von Courtenay) wurde geboren in cir 1155; gestorben in 1217/19. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 839. Jolante von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1200 in Courtenay, Loiret; gestorben in 1233.
    2. 840. Maria von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1228.
    3. 841. Eleonore von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 842. Kaiser Balduin II. von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1217 in Konstantinopel; gestorben in 1274 in Königreich Neapel.

  203. 538.  Sibylle von HennegauSibylle von Hennegau Graphische Anzeige der Nachkommen (333.Margarete11, 200.Dietrich10, 127.Dietrich9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1)

    Familie/Ehepartner: Guichard IV. von Beaujeu. Guichard (Sohn von Humbert IV. von Beaujeu und Herrin Agnès von Chalon (Thiern)) gestorben in 1216 in Dover. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 843. Herr Guichard II. von Montpensier (Beaujeu)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 1256.
    2. 844. Agnes von Beaujeu  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1231; wurde beigesetzt in Abtei von Clairvaux.

  204. 539.  Kaiser Heinrich VI. von Schwaben (von Staufen)Kaiser Heinrich VI. von Schwaben (von Staufen) Graphische Anzeige der Nachkommen (334.Beatrix11, 201.Rainald10, 129.Beatrix9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in Nov 1165 in Nimwegen; gestorben am 28 Sep 1197 in Messina, Sizilien, Italien; wurde beigesetzt in Messina, dann Mai 1198 Kathedrale von Palermo.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Henry VI, Holy Roman Emperor
    • Französischer Name: Henri VI, dit le Sévère ou le Cruel, Henri VI du Saint-Empire
    • Titel (genauer): Römisch-Deutscher König (ab 1169), Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (ab 1191) und zugleich König von Sizilien (1194 bis zu seinem Tod)
    • Titel (genauer): King of Germany (King of the Romans, from 1190), Holy Roman Emperor (from 1191 until his death), King of Sicily (from 1194).
    • Titel (genauer): Roi de Germanie (dès 1169), Empereur (en 1191), Roi de Sicile (de 1194 à sa mort 1197).

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Henry_VI,_Holy_Roman_Emperor

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Henri_VI_du_Saint-Empire



    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_VI._(HRR)

    Heinrich VI. aus dem Geschlecht der Staufer (* November 1165 in Nimwegen; † 28. September 1197 in Messina) war ab 1169 römisch-deutscher König und ab 1191 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Von 1194 bis zu seinem Tod war er zugleich König von Sizilien.
    Heinrich war der zweite Sohn von insgesamt elf Kindern aus der Verbindung Friedrich Barbarossas mit Beatrix von Burgund. Er heiratete 1186 Konstanze, die als Tochter des Normannenkönigs Roger II. von Sizilien Tante und Erbin des Normannenkönigigs Wilhelm II. war. In den letzten Lebensjahren seines Vaters wirkte Heinrich zunehmend eigenständig. Nach dem Tod seines Vaters war er in Konflikte mit dem Welfen Heinrich dem Löwen verwickelt. Erst 1194 gelang ein endgültiger Ausgleich mit den Welfen. In Sizilien wurde nach dem Tod Wilhelms II. unter Missachtung von Heinrichs Thronansprüchen Tankred von Lecce zum König erhoben. Der Versuch der Eroberung Siziliens auf einem Italienzug im Jahr 1191 scheiterte vor Neapel.
    Einer Fürstenverschwörung, deren Anlass die Streitigkeiten um die Besetzung des Lütticher Bischofsstuhls war, konnte Heinrich erfolgreich mit der Gefangennahme des englischen Königs Richard Löwenherz begegnen. Gestützt auf eine immense Lösegeldzahlung und den Lehnseid Richards glückte Heinrich im Jahr 1194 die Eroberung Siziliens. In den Jahren 1195 und 1196 versuchte Heinrich, das Reich in eine Erbmonarchie umzuwandeln. Er scheiterte jedoch am Widerstand der Reichsfürsten. Auch die enndgültige Vereinigung Siziliens mit dem Reich konnte Heinrich wegen der ablehnenden Haltung der Kurie nicht durchsetzen. Heinrich starb während der Vorbereitungen zu einem Kreuzzug, dessen Ziel in Verbindung mit der Eroberung Jerusalems womöglich auch die Eroberung des Byzantinischen Reichs war.[1]
    Betonte die ältere Forschung noch Heinrichs machtpolitischen Erfolge und stellte seine Herrschaft als den Höhepunkt der staufischen Herrschaftsgewalt dar, so gab es in jüngerer Zeit Zweifel, ob diese Sicht gerechtfertigt sei. Neben der Überforderung der machtpolitischen Möglichkeiten eines auf persönliche Präsenz des Herrschers angewiesenen Reisekönigtums, das mit dem Zugewinn Süditaliens und der Sicherung der Reichsrechte in Oberitalien den deutschen Raum nicht mehr vollständig kontrollieren konnte, wird auch auf den Rückzug der Reichsfürsten aus dem direkten Umfeld des Herrschers und ihre Ersetzung durch die Reichsministerialität verwiesen.[2]

    Der Kaisersohn (1165–1185)
    Heinrich wurde im Herbst (vermutlich Oktober oder November) des Jahres 1165 in der Pfalz Nimwegen geboren. Seine Eltern waren Kaiser Friedrich I. und Beatrix von Burgund. Zu Pfingsten 1169 ließ Friedrich I. seinen Sohn Heinrich auf dem Hoftag in Bamberg durch einen Wahlakt zum römischen König bestimmen. Friedrichs Grund für das Betreiben der Wahl war wohl die Absicherung der Nachfolge. Darüber hinaus scheinen von fürstlicher Seite keine Bedingungen für die Wahl gestellt worden zu sein. Allenfalls riefen die Verhandlungen mit der Kurie Hoffnungen auf die Beendigung des seit der doppelten Papstwahl 1160 bestehenden Schismas hervor. Friedrich erkannte Papst Alexander III. nicht an, während Heinrich dies später tat, um als Thronerbe wieder in Frieden mit dem Papst regieren zu können. Zudem scheint sich Friedrich die Erhebung Heinrichs zum Mitkaiser durch papsttreue Bischöfe gewünscht zu haben. Dieses Vorhaben scheiterte aber an den weitreichenden Forderungen des Kaisers.[3] Heinrich wurde einige Zeit nach der Wahl am 15. August 1169 in Aachen zum König gekrönt.
    Als erste politische Handlung Heinrichs taucht sein Name im Jahr 1173 als Zeuge in einer Urkunde auf. In den folgenden vier Jahren begleitete er seinen Vater auf dessen Italienzug. Zu dieser Zeit erhielt Heinrich wohl Unterricht vom Hofkapellan Gottfried von Viterbo.[4] Chronisten berichten, dass Heinrich lesen und schreiben konnte und auch die lateinische Sprache beherrscht haben soll. Gottfried berichtet von einer Bibliothek Heinrichs in der Pfalz Hagenau und seinem Interesse für philosophische Studien.
    Der König wird auch mit dem Minnesänger Kaiser Heinrich identifiziert, unter dessen Namen die Manessische Liederhandschrift sowie die Weingartner Liederhandschrift jeweils acht Minnesangstrophen überliefern. Eine endgültige Zuordnung dieser Strophen ist aber nicht möglich.[5] In der Umgebung Heinrichs befanden sich auch Dichter wie Friedrich von Hausen, Bligger von Steinach und Bernger von Horheim.
    Im Jahr 1178 kehrte Heinrich mit seinem Vater über Burgund nach Deutschland zurück. Ab dieser Zeit trug er zunehmend eigene politische Verantwortung. Während sein Vater den Bayern- und Sachsenherzog Heinrich den Löwen niederwarf, war Heinrich vornehmlich im Westen des Reichs tätig. So wirkte er im Jahr 1182 als Vermittler in einem Konflikt zwischen dem französischen König und dem Grafen von Flandern.
    Auf dem Hoftag in Mainz empfingen Heinrich und sein Bruder am 21. Mai 1184 die Schwertleite. Am 26. Juli desselben Jahres entging Heinrich knapp einem unrühmlichen Ende, als er beim Erfurter Latrinensturz nicht auf dem hölzernen Boden des Versammlungssaales, sondern in einer steinernen Fensternische saß und dadurch nicht mit in die Abtrittgrube stürzte. Heinrich befand sich damals auf einem Kriegszug nach Polen, um Großherzog Mieszko Hilfe gegen seinen Bruder Kasimir II. zuteilwerden zu lassen. Der Feldzug, auf dem es zu keinen großen militärischen Auseinandersetzungen kam, endete kurz darauf mit der Huldigung Kasimirs.
    Spätestens 1184 begann Kaiser Friedrich mit Wilhelm II. von Sizilien, einem vormaligen Parteigänger des Papstes, über eine Verheiratung Heinrichs mit Wilhelms Tante Konstanze (* 1154) zu verhandeln. Wilhelm war bis dahin kinderlos und hatte möglicherweise keine Erben mehr zu erwarten.[6] Im Heiratsvertrag wurde daher das Erbrecht Konstanzes auf Sizilien betont. Die sizilianischen Adeligen verpflichteten sich zur Anerkennung von Konstanzes und Heinrichs Thronansprüchen. Im Oktober desselben Jahres versuchte Friedrich erneut erfolglos, die Kaiserkrönung seines Sohnes zu erreichen.

    Heinrich während der letzten Jahre Barbarossas (1185–1190)
    Im Jahr 1185 bereitete Heinrich im Westen des Reichs einen Feldzug gegen Frankreich vor, um den Bündnispartner England zu unterstützen. Die Grafen von Hennegau und Flandern nahmen jedoch aus verschiedenen Gründen nicht am Feldzug teil, sodass mit Frankreich Frieden geschlossen wurde.
    Bald darauf begab sich Heinrich nach Italien, wo er am 27. Januar 1186 in Mailand mit Konstanze vermählt wurde. Sie wurden anschließend zum König und zur Königin von Italien gekrönt. Zudem trug Heinrich ab diesem Zeitpunkt den Titel Caesar, womöglich in Anlehnung an die antike Herrschaftspraxis und die auch aus dem römischen Recht gespeiste Kaiseridee der Staufer. Die Vergabe des Titels an Heinrich ist wohl auch als Reaktion auf die abgelehnte Kaiserkrönung zu sehen.[7]
    Der kaiserliche Angriff auf Cremona führte zu einer Konfrontation mit Papst Urban III. Heinrich zog in die Toskana, wo sein von Markward von Annweiler befehligtes Heer bis zum Friedensschluss im August 1186 den Kirchenstaat verwüstete. Bis Ende 1187 war Heinrich mit den Reichsangelegenheiten in Italien befasst, bevor er nach Deutschland zurückkehrte.
    Im März 1188 wohnte er dem Hoftag Jesu Christi in Mainz bei, auf dem der Kaiser seinen Willen zur Durchführung eines Kreuzzugs bekundete. Als Friedrich I. 1189 zum Dritten Kreuzzug aufbrach, übertrug er Heinrich die Regierung des Reiches. Gegen Ende des Jahres belehnte der König den Grafen Balduin von Hennegau mit der neu geschaffenen Markgrafschaft Namur. In der Fortsetzung der Politik seines Vaters versuchte Heinrich mit Balduin am Niederrhein ein Gegengewicht zu den Kölner Erzbischöfen und den Großen Flanderns zu schaffen.[8] Heinrich vermittelte einen Ausgleich zwischen Balduin und Heinrich von Brabant. Der König trat ebenso in Verhandlungen mit der Kurie über seine Kaiserkrönung. Er sicherte dem Papst die Rückgabe aller von den Staufern okkupierten kirchlichen Besitzungen zu. Im Juni des folgenden Jahres starb Kaiser Friedrich während des Kreuzzuges im Fluss Saleph.
    Bereits im Jahr 1189 kehrte Heinrich der Löwe, entgegen einer früheren Vereinbarung mit dem Kaiser, aus der Verbannung nach Deutschland zurück. Gestützt durch Erzbischof Hartwig von Bremen bekriegte er seine sächsischen Gegner. Im November 1189 zog König Heinrich gegen Heinrich den Löwen nach Sachsen. Die späte Jahreszeit zwang jedoch zum Abbruch des Feldzugs. Heinrich erfuhr zudem, dass in Sizilien Wilhelm II. verstorben war. Aufgrund von Unruhen und der Fürsprache des sizilianischen Vizekanzlers Matheus von Salerno wurde Tankred von Lecce von einer Mehrheit der Barone zum König erhoben. Hierdurch wurde Heinrichs und Konstanzes Erbrecht außer Acht gelassen. Nach seiner Krönung nahm Tankred Verbindung zur Kurie auf. Tankreds Krönung soll mit dem Wohlwollen des Papstes stattgefunden haben.[9] In den nun ausbrechenden Feindseligkeiten zwischen den Anhängern Tankreds und den stauferfreundlichen Kräften in Apulien unter Führung des Grafen Roger von Andria sandte Heinrich seinen Marschall Heinrich Testa zur Unterstützung Rogers nach Italien.
    Im folgenden Jahr erlitt Heinrich der Löwe militärische Rückschläge, als seine Anhänger von Adolf I. von Dassel geschlagen wurden. Mitte Juli kam in Fulda ein Friedensschluss zustande: Der Löwe erhielt die Hälfte der Reichseinkünfte in Lübeck, dafür musste er die Befestigungen Lüneburgs und Braunschweigs schleifen sowie seinen Sohn Heinrich von Braunschweig mit dem Heer des Königs nach Italien ziehen lassen.

    Kaiserkrönung und Feldzug gegen das Königreich Sizilien (1190–1191
    In Augsburg ließ Heinrich seinen Italienzug vorbereiten. Dort erfuhr er wohl auch vom Tod seines Vaters und seines Bruders auf dem Kreuzzug. Während das Heer des Königs nach Italien marschierte, reiste Heinrich nach Thüringen. Landgraf Ludwig III. war im Oktober auf dem Kreuzzug verstorben und sein Bruder Hermann verlangte die Belehnung mit der Landgrafschaft. Heinrich dachte jedoch zunächst daran, Thüringen einzubehalten, gab sein Vorhaben aber nach Zugeständnissen Hermanns auf. Der König erhielt als Gegenleistung für die Belehnung mit der Landgrafschaft Thüringen zwei nicht näher bekannte Städte und eine provincia, wohl eine Herrschaft.[10] Zu Beginn des folgenden Jahres folgte er seinem Heer nach Italien. Dort war Heinrichs Ziel, neben der Krönung zum Kaiser auch die Eroberung des Königreichs Sizilien zu erreichen.[11]
    Im Januar 1191 verhandelte Heinrich VI. in Lodi mit Eleonore von Aquitanien, der Witwe Heinrichs II. von England. Eleonore versuchte die seit 1169 bestehende Verlobung zwischen ihrem Sohn Richard Löwenherz und einer Halbschwester Philipp Auguststs von Frankreich aufzulösen. Heinrich VI. war ebenfalls am Ende des Verlöbnisses interessiert, weil Richard sich als Unterstützer Tankreds in Messina aufhielt. Er rechnete damit, dass sich das Verhältnis zwischen England und Frankreich nach dem Lösen der Verlobung verschlechtern und Richard zum Rückzug aus Messina gezwungen wird. Damit hätte er Tankred isoliert. Im Gegenzug sicherte er Eleonore zu, dass er sich nicht in die Auseinandersetzungen des mit ihm verbündeten französischen Königs mit England einschalten würde. Kurz darauf reiste sie nach Rom weiter und erreichte dort die Auflösung der Ehe von Heinrichs VI. Bruder Konrad von Rothenburg mit Berenguela von Kastilien. Mit diesem Zug Eleonores hatten die Staufer ihre Verbindung zur iberischen Halbinsel verloren und waren so weit isoliert, dass ihnen Frankreich als einziger Verbündeter blieb, dessen Ausgleichsversuche mit England Eleonore ebenfalls vereitelt hatte.[12]
    In der Lombardei bemühte sich Heinrich um Bündnispartner unter den Städten Oberitaliens, wobei er eine Bevorzugung Mailands zu vermeiden suchte. Heinrich verhandelte außerdem mit Pisa und Genua über Flottenhilfe gegen Sizilien. Im April begannen Verhandlungen mit Papst Coelestin III. über die Kaiserkrönung. Heinrich musste die verbündete Stadt Tusculum an die Römer abgeben, welche die Rivalin vollständig niederrissen. Die Übergabe des verbündeten Tusculums wurde von den Zeitgenossen als ehrloses Verhalten angesehen.[13] Am Ostermontag, dem 15. April, wurde Heinrich von Coelestin III. zum Kaiser gekrönt. Hierbei soll der Kaiser vom Papst die Investitur mit dem Imperium verlangt haben. Der spätere Papst Innozenz III., möglicherweise bei der Krönung anwesend, berichtete, Heinrich habe von Coelestin nach der Krönung gefordert, durch den Reichsapfel mit dem Imperium (de imperio per pallam auream) investiert zu werden (petiit investiri). Innozenz schloss daraus auf Vorrechte des Papstes gegenüber dem Kaiser.[14]
    Nach der Kaiserkrönung zog das Heer Heinrichs nach Apulien, wo im Jahr zuvor der staufertreue Graf von Andria besiegt worden war. Im Mai begann die Belagerung Neapels. Im Hochsommer brach unter den Belagerern eine Seuche aus, an der ein Großteil des Heeres sowie viele hohe Persönlichkeiten starben. Auch der Kaiser erkrankte. Da zudem der sizilianische Admiral Margaritus die pisanische und bald auch die Genueser Flotte vertrieb, brach man die Belagerung Ende August ab. Einen weiteren Schicksalsschlag erfuhr Heinrich, als Konstanze, die sich während der Kämpfe vor Neapel in Salerno aufgehalten hatte, gefangen gesetzt und nach Palermo gebracht wurde. In Oberitalien nahm der Kaiser noch bis Ende des Jahres die Reichsangelegenheiten wahr und schloss ein Bündnis mit Philipp II. von Frankreich gegen Richard Löwenherz. Tankred nutzte den Rückzug Heinrichs, um sich auch in den Festlandsgebieten des Normannenreiches durchzusetzen.

    Die Fürstenopposition gegen Heinrich (1192)
    In Deutschland hatte sich Heinrich der Löwe keineswegs bemüht, die im Frieden von Fulda getroffenen Vereinbarungen in die Tat umzusetzen. Vielmehr begannen erneut kriegerische Auseinandersetzungen zwischen ihm und seinen sächsischen Gegnern, deden Askaniern und den Schauenburgern. Heinrichs Sohn Heinrich von Braunschweig hatte vor Neapel das Heer des Kaisers verlassen. Während die übrigen Quellen (z. B. die Steterburger Annalen) das Entweichen Heinrichs von Braunschweig aus dem Gefolglge des Kaisers für die Zeit der Belagerung von Neapel ansetzen, gibt Arnold von Lübeck an, Heinrich von Braunschweig habe den Kaiser zu Anfang des Feldzugs gegen Sizilien in Unteritalien verlassen. Heinrich von Braunschweig reiste daraufhin nacch Rom, wo er und sein Vater vom Papst das Privileg erhielten, nur von ihm oder einem seiner Legaten exkommuniziert zu werden.[15] Kaiser Heinrich ächtete ihn infolgedessen an Pfingsten 1192 auf dem Hoftag zu Worms. Der Kaiser scheint jedoch eher an einer friedlichen Lösung des Konflikts interessiert gewesen zu sein, da er die antiwelfischen Kräfte in Sachsen nicht unterstützte.[16] Da auch Erzbischof Wichmann von Magdeburg, der führende Anhänger der Staufer in Norddeutschland, verstarb, schlossen diese einen Waffenstillstand mit Heinrich dem Löwen, der auf Bitte des Kaisers verlängert wurde.
    Kaiser Heinrich erbte durch den Tod Welfs VI. dessen Besitzungen in Schwaben, womit er die staufische Hausmacht in diesem Gebiet stärken konnte. Im September 1192 begab sich Heinrich nach Lüttich, um die Stellung des dort von ihm als Bischof eingesetzten Lothar von Hochstaden zu sichern. Der Kaiser hatte Lothar im Frühjahr auf dem Hoftag zu Worms gegen den Kandidaten Heinrichs I. von Brabant, dessen Bruder Albert von Löwen, durchgesetzt. Albert empfing daraufhin mit päpstlicher Bestätigung die Bischofsweihe in Reims und schickte sich an, den Lütticher Bischofsstuhl mit Unterstützung seines Bruders für sich zu gewinnen. Der Kaiser ging militärisch gegen Lothars Opponenten vor und konnte Heinrich von Brabant schnell zu einem Friedensschluss zwingen.
    Im Oktober widmete sich Heinrich der Absetzung des Bremer Bischofs Hartwig, eines Parteigängers Heinrich des Löwen. Im Osten des Reichs vermittelte er einen Frieden zwischen dem Landgrafen Hermann von Thüringen und dem Markgrafen Albrecht von Meißen. Zu dieser Zeit wurde Albert von Löwen von deutschen Rittern erschlagen. Heinrich von Brabant lastete den Mord an seinem Bruder dem Kaiser an. Diese Vorkommnisse schufen ein neues Konfliktpotenzial mit dem Adel im Westen Deutschlands. Mit der von ihm propagierten Nachfolge hatte Heinrich VI. versucht, den kaiserskeptischen Adel in dieser Region unter seine Kontrolle zu bringen.[17] Gerade dieser Versuch führte aber zu neuem Widerstand unter der Führung des Kölner Erzbischofs Bruno. Der Opposition schlossen sich die Herzöge von Brabant und Limburg an. Es soll sogar die Erhebung des Brabanters zum Gegenkönig in Betracht gezogen worden sein.[18] Außerdem bestanden Kontakte zum Mainzer Erzbischof Konrad, den Thüringer Landgrafen, dem Meißner Markgrafen, dem Herzog von Böhmen, den Königshäusern von Dänemark und England sowie dem Welfen Heinrich dem Löwen. Die Kurie war wegen der Besetzung des Lütticher Bischofsstuhls mit Lothar von Hochstaden verärgert und die Zähringer stellten am Oberrhein eine Gefahr für den staufischen Herrschaftsbereich dar.

    Die Gefangennahme Richard Löwenherz’ (1192–1194)
    In die Zeit der Bedrohung von Heinrichs Herrschaft durch die Fürstenopposition fällt die Gefangennahme Richards I. „Löwenherz“ auf der Rückreise vom Kreuzzug. Richard war in Aquileja schiffbrüchig geworden und ging in der Grafschaft Görz an Landnd. Im Dezember 1192 ließ ihn der Babenberger Leopold V. von Österreich gefangennehmen und zunächst auf der Burg Dürnstein festhalten. Die Gefangennahme hatte Heinrich zuvor in Mailand mit dem französischen König Philipp August verabredet und war seine Reaktion auf das militärische Bündnis, das Richard mit Tankred von Lecce im Herbst 1190 geschlossen hatte.[17] Kreuzzugsheimkehrer standen unter besonderem Schutz der Kirche. Deshalb ging sie auch mit der Exkommunikation gegen Leopold vor. Der Gefangene wurde im März 1193 in Speyer zunächst an Heinrich selbst übergeben, der ihn unter anderem auch auf der Burg Trifels in der Pfalz inhaftieren ließ.
    Im Frühjahr 1193 stellte der Kaiser eine Lösegeldforderung an Richard. Dieser sollte 100.000 Mark, die zur Hälfte an Leopold gehen sollten, bezahlen. Offiziell wurde das Geld als Mitgift für Richards Nichte, die einen der Söhne Leopolds heiraten sollte, deklariert. Weiterhin sollte Richard mit einem von ihm gestellten Heer an einem Feldzug gegen seinen einstigen Verbündeten Tankred teilnehmen. Für seine Freilassung hatte Richard Geiseln zu stellen.
    Die Inhaftierung ihres Verbündeten Richard bedeutete eine schwere Niederlage für die Fürstenopposition. Da Heinrich sogar drohte, Richard an den französischen König auszuliefern, musste dieser den Fürsten im Juni 1193 die Aufnahme von Verhandlungen mit dem Kaiser nahelegen. Heinrich VI. distanzierte sich vom Mord an Albert von Löwen und ließ die Mörder verbannen. Die Herzöge von Brabant und Limburg sollten fortan in den Bischofswahlen in Lüttich ihre Kandidaten unterstützen dürfen. Bruno von Köln wurde mit einer Garantie seiner Herrschaftsrechte ausgestattet. Der ebenfalls zur Fürstenopposition gehörende Herzog von Böhmen wurde durch einen Angriff des Bischofs von Prag ausgeschaltet.
    Obwohl sowohl Philipp August als auch Richards Bruder Johann Ohneland, der in England regierte, die Zahlung eines Lösegeldes anboten, wenn der König noch ein Jahr länger in Gefangenschaft bleiben würde, einigte sich Heinrich im Juni 1193 mit Ricichard. Richard, dessen Mutter Eleonore die Freilassung ihres Sohnes unterstützte, verpflichtete sich, England vom Kaiser als Lehen zu nehmen und über die vereinbarte Summe von 100.000 Mark hinaus einen Jahreszins von 5.000 Pfund zu zahlen. Damit erkannte Richard für das Königreich England die Oberhoheit des Kaisers an. Von Philipp und Johann forderte Heinrich daraufhin unter Androhung militärischer Gewalt die Rückgabe aller Besitzungen, die Richard während seiner Gefangenschaft abgenommen worden waren. Diese Lösung hatte für Heinrich den Vorteil, dass er Richard als Vasallen gewonnen hatte, also nicht mehr allein auf Frankreich angewiesen war. Gleichzeitig kämpfte Richard aber als unabhängiger englischer König weiter gegen Frankreich, wodurch auch Philipp II. August auf Heinrich als Verbündeten angewiesen war. Der Kaiser manövrierte sich damit geschickt in eine Vermittlerposition zwischen England und Frankreich.[19] In der Karwoche 1194 kam es schließlich zur rituellen Aussöhnung zwischen dem Kaiser und dem englischen König. Bei einem Hoftag in Speyer beschuldigte Heinrich Richard, seine Ermordung betrieben zu haben, und legte ihm noch weitere Verbrechen zur Last. Richard erklärte sich nun bereit, alle ihhm zur Last gelegten Vorwürfe zu entkräften, beugte dann aber doch die Knie vor dem Kaiser. Dieser stieg zur Antwort vom Thron herab und gab ihm den Friedenskuss. Daraufhin schlossen beide Seiten einen Vertrag über die Bedingungen zur Freilassung Richards.
    Im Februar 1194 wurde der Konflikt mit den Welfen durch die Eheschließung von Heinrichs des Löwen gleichnamigem Sohn mit Agnes von Staufen, der Erbin des rheinischen Pfalzgrafen Konrad von Staufen, endgültig beigelegt. Dieses Ereignis bedeutetete einen großen Erfolg der Welfen im westdeutschen Raum, da sie den territorialen Gewinn dadurch festschrieben, dass sie die Pfalzgrafenwürde von einem kaiserlichen Amt in eine Territorialherrschaft umwandelten. Im März schloss Heinrich VI. dann auch mit Heinrich dem Löwen offiziell Frieden.

    Die Eroberung des Königreichs Sizilien (1194–1195)
    Während Heinrich in Deutschland die Fürstenopposition bekämpfen musste, setzten sich die Auseinandersetzungen in Italien fort. Nach Heinrichs Niederlage vor Neapel eroberte Tankreds Schwager, Graf Richard von Acerra, den Großteil Apuliens zurück. Im Frühjahr 1192 führten Verhandlungen mit dem Papst zur Freilassung von Konstanze. Eine Anerkennung von Tankreds Königtum lehnte Heinrich aber weiterhin ab. Tankred gelang es allerdings, unter der Bedingung, dass er die Lehnsherrschaft des Papstes über Sizilien anerkannte, von Coelestin III. eine Bestätigung seines Königtums zu erhalten.[20] Im Sommer 1192 schloss Heinrich ein Bündnis mit wichtigen oberitalienischen Städten und dem Markgrafen von Montferrat, um den Frieden in der Lombardei für den geplanten Feldzug gegen Sizilien aufrechtzuerhalten. In Tuszien wurde Konrad von Lützelhardt die Reichsverwaltung übertragen.
    Im Februar 1194 starb König Tankred. Sein minderjähriger Sohn Wilhelm III. wurde als Nachfolger eingesetzt. Die Regentschaft führte seine Mutter Sibylle. Der Kaiser begann im Mai 1194, finanziert mit dem Lösegeld für Richard Löwenherz, einen neuen Feldzug gegen Sizilien. In der Lombardei feierte er das Pfingstfest in Mailand und versicherte sich in den nächsten Monaten der Flottenhilfe Genuas und Pisas. Im August öffnete Neapel dem Kaiser kampflos die Tore. Salerno, das im Jahr 1191 die Kaiserin an Tankred ausgeliefert hatte, wurde im September 1194 vollständig niedergebrannt. Am 20. November 1194 zog Heinrich in Palermo ein und wurde im dortigen Dom zu Weihnachten (25. Dezember 1194) zum König von Sizilien gekrönt. Am Tag nach der Krönung zum König von Sizilien brachte Konstanze in Jesi bei Ancona das einzige Kind Heinrichs VI. zur Welt, den späteren Kaiser Friedrich II.
    Wenige Zeit darauf ließ der Kaiser führende normannische Adelige unter dem Vorwand einer Verschwörung gegen ihn inhaftieren. Der normannische Königsschatz wurde nach Deutschland gebracht, ebenso die Königsfamilie, die beschuldigt wurde, Mitwisser der Verschwörung gewesen zu sein.
    Auf einem Reichstag in Bari im März 1195 versuchte Heinrich VI. die Erfolge des Vorjahres politisch umzusetzen: Heinrichs Frau Konstanze sollte zur Regentin Siziliens werden, allerdings neben dem kaisertreuen Statthalter Konrad von Urslingen, einem Edelfreien. Kanzler von Sizilien wurde Walter von Pagliara. Auch in andere normannische Verwaltungsämter wurden Ministeriale eingesetzt. Markward von Annweiler wurde für seine Verdienste zum Herzog von Ravenna, Grafen von Romagna und Markgrafen von Ancona erhoben. Heinrichs Bruder Philipp wurden das Herzogtum Toskana und die Mathildischen Güter übertragen. Dieses Vorgehen sollte Sizilien mit Oberitalien verbinden und das Normannenreich unlösbar in den Reichsverbund einschließen. Darüber hinaus scheint es Heinrichs Absicht gewesen zu sein, das reiche und mit modernen Verwaltungsstrukturen versehene Sizilien als ein Zentrum des Reiches und der staufischen Hausmacht aufzubauen.

    Der Kreuzzugsplan (1195)
    Auf dem Hoftag von Bari gelobte Heinrich der Kurie, einen Kreuzzug durchzuführen.[21] Damit verfolgte er mehrere Ziele. So sollte der Kreuzzug Papst Coelestin III. dazu bewegen, der Vereinigung Siziliens mit dem Reich (unio regni ad imperium) zuzuzustimmen und die von ihm über Sizilien beanspruchte Lehnshoheit aufzugeben. Heinrich versprach der Kurie 1.500 Ritter und dieselbe Anzahl an Fußsoldaten für ein Jahr dem Kreuzzugsunternehmen zukommen zu lassen. Weitere Gespräche mit Kardinälen in Ascoli brachten jedoch keinen Fortschritt für die kaiserliche Seite.
    Die zentrale ideengeschichtliche Rolle haben wohl eschatologische Vorstellungen gespielt. Dieser Auffassung zufolge verstand Heinrich sich oder zumindest einen zu erwartenden Nachfolger aus seinem Haus als den Friedenskaiser, den letzten Kaiseer vor dem Jüngsten Gericht. Vorstellungen seiner Zeit zufolge sollte dieser Endkaiser den Osten und Westen vereinigen, die Juden zum Christentum bekehren und die Heiden im Heiligen Land besiegen. Mit der Eroberung Jerusalems und der Niederlegunung von Krone und Zepter auf dem Hügel Golgota würde der Endkaiser danach das Jüngste Gericht einleiten. Als Ziel Heinrichs wird dementsprechend nicht der Erwerb möglichst vieler Territorien angesehen, sondern die mit der Inbesitznahme Jerusalems verbundene Erhöhung der Würde des Kaisergeschlechts der Staufer.[22] Die christlichen Kaiser des Mittelalters verstanden sich in der Nachfolge der antiken römischen Kaiser als rechtmäßige Oberherrn der gesamten Christenheit, ohne hierfür freilich eine reelle Machtgrundlage zu besitzen. Jedoch bot die Kaiserkrone den nötigen ideellen Hintergrund, um gegebenenfalls die formale Lehnshoheit über ein anderes Reich auszuüben.[23]
    In der Forschung ist umstritten, ob sich Heinrichs Expansionsabsichten auch gegen das Byzantinische Reich richteten. 1194 hatten Gesandte des byzantinischen Vasallen Leo II. von Kleinarmenien vom Kaiser die Königskrone für Leo und die Belehnung mit einem Teil Syriens erlangt. 1196 empfing auch Amalrich von Zypern sein Reich als Lehen vom Kaiser.
    Im Frühjahr 1195 forderten Gesandte des Kaisers in Byzanz einen Streifen von Durazzo bis Thessaloniki, der früher Wilhelm II. gehört hatte. Dies wird von Claudia Naumann als Wiederaufnahme der normannischen Politik gegenüber Byzanz gewertet.[24] Bald darauf wurde der byzantinische Herrscher Isaak durch seinen Bruder Alexios III. gestürzt. Ende 1195 forderte eine zweite Gesandtschaft Heinrichs vom neuen byzantinischen Kaiser die Unterstützung des Kreuzzuges durch Flottenhilfe und die jährliche Zahlung von 5.000 Pfund Gold. Bei Nichterfüllung drohte Heinrich mit dem Angriff auf Byzanz. In weiteren Verhandlungen wurde die Summe auf 1.600 Pfund herabgehandelt. Dies wird durch den Bericht des byzantinischen Geschichtsschreibers Niketas Choniates bestätigt[25] Naumann sieht somit die Angriffsdrohung des Kaisers als Mittel zur Erreichung von byzantinischer Hilfe zur Durchführung des Kreuzzugs.[26]
    Demgegenüber wird der Sturz Isaaks II. durch seinen Bruder Alexios III. als Möglichkeit für Heinrich gewertet, Anspruch auf ganz Byzanz zu erheben. Angeführt wird, dass Heinrichs Bruder Philipp die verwitwete Schwiegertochter Tankreds, eine Tochter Isaaks, heiratete. Dadurch habe Heinrich VI. sich zum Verteidiger der Rechte des gestürzten Kaisers machen können. Mit der Unterstützung der Reiche Zypern und Kleinarmenien hätte Heinrich so das östliche Mittelmeer unter seine Herrschaft bringen können, was womöglich in einer Eroberung des byzantinischen Reichs gegipfelt hätte.[27]
    Eine weitere Stütze in der Beherrschung des Mittelmeerraums bildete die Gewinnung der alten normannischen Besitzungen in Nordafrika. Der Kalif von Tripolis und Tunis willigte angesichts der Forderungen Heinrichs und der innermuslimischen Bedrohung durch die Almohaden in Tributzahlungen ein.
    Allerdings lief der Waffenstillstand zwischen Pisa, Heinrichs wichtigstem Verbündetem auf See, und Venedig im November 1195 aus. Die Pisaner drangen in die Adria ein, bemächtigten sich Polas und bedrohten damit Venedigs Machtstellung in der Adria, doch mussten sie im März 1196 eine schwere Niederlage hinnehmen. In Venedig sah man in Heinrich zudem einen Fortsetzer der normannischen Politik, auf beiden Seiten der Adria Stützpunkte zu gewinnen, was die Stadt im Interesse ihres freien Hanndels mit dem östlichen Mittelmeerraum stets zu verhindern suchte. Heinrich privilegierte am 23. August 1196 das bedeutende venezianische Kloster S. Ilario e Benedetto und konnte erreichen, dass die beiden Seemächte am 1. September 1196 einen für Pisa glimpflichen Frieden abschlossen. Der Kaiser bestätigte Venedig am 6. Juni 1197 alle von seinen Vorgängern zugestandenen Vorrechte im Reich, insbesondere die seines Vaters.[28]

    Der Erbreichsplan (1195–1196)
    → Hauptartikel: Erbreichsplan Heinrichs VI.
    Im Sommer des Jahres 1195 kehrte Heinrich nach Deutschland zurück, um Unterstützung für den Kreuzzug zu erhalten und die Nachfolge für den Fall seines Todes auf dem Kreuzzug nach seinen Wünschen zu regeln. Vorerst musste er sich aber mit den Verhältnissen in der Markgrafschaft Meißen befassen. Dort schwelte seit der Zeit seiner Thronbesteigung die Fehde zwischen den Brüdern Albrecht und Dietrich. Albrecht bedrohte das der Mark benachbarte Pleißenland, das im Besitz der Staufer war. Durch den Tod Albrechts im Juli 1195 bot sich für Heinrich die Möglichkeit, die Stellung der Wettiner zu schwächen. Er verweigerte Dietrich die Belehnung mit der Markgrafschaft Meißen und behielt sie ein.[29]
    Im Oktober 1195 kam es auf dem Hoftag zu Gelnhausen zur Einigung zwischen dem in sein Erzbistum zurückgekehrten Hartwig von Bremen und dem Kaiser. Gegen Zugeständnisse in territorialer und materieller Hinsicht erhielt Hartwig die Erlaubnis, den Bischofsstuhl von Bremen wieder einzunehmen. In Gelnhausen schlossen sich dem Kaiser zahlreiche sächsische und thüringische Adelige als Begleitung auf dem Kreuzzug an. Im Dezember fand der Kreuzzugsaufruf des Kaisers auf dem Hoftag in Worms große Resonanz. Den Aufbruch zum Kreuzzug legte er auf das nächste Weihnachtsfest. Gleichzeitig designierte Heinrich seinen Sohn Friedrich zu seinem Nachfolger als deutscher König. Mit dem Versprechen der öffentlichen Kreuznahme gegenüber den Fürsten wollte er die Wahl Friedrichs sichern; dies scheiterte aber am Widerstand des Kölner Erzbischofs Adolf.[30]
    Der Wunsch der Fürsten war die Möglichkeit einer Vererbung ihrer Lehen auch an illegitime Kinder und in weiblicher Linie.[31] Daraufhin scheint um die Jahreswende 1195/96 in Heinrichs Umgebung, möglicherweise in der Pfalz Hagenau, der sogenannte Erbreichsplan entwickelt worden zu sein. Es wird vermutet, dass der päpstliche Legat während der Gespräche anwesend war.[32] Im März 1196 schlug Heinrich den Fürsten in Mainz vor, das Reich zu einem Erbreich zu machen. Die Fürsten mussten diesem Vorhaben naturgemäß reserviert gegenüberstehen, da hierdurch ihr Recht zur Königswahl verloren gegangen wäre. Nach Drohungen Heinrichs stimmten die Fürsten dem Erbreichsplan zu.[33] Ende März sollten die Verhandlungen auf einem Hoftag in Würzzburg zu Ende geführt werden. Dort soll Heinrich seinen Wunsch erklärt haben, Sizilien mit dem Reich zu verbinden und die Herrscher des Reichs einzig auf dem Erbweg zu bestimmen. Als Gegenleistung sollten die Fürsten ihre Lehen auch in weiblicheer Linie vererben dürfen. Die Zustimmung der geistlichen Fürsten sollte durch den Verzicht auf das Regalienrecht (den Erhalt der Einkünfte einer geistlichen Besitzung während einer Sedisvakanz) gesichert werden. Die Fürsten scheinen dem Vorschlaag des Kaisers wie auch der Wahl seines Sohnes zum König ihre Zustimmung gegeben zu haben.[34] Bei Teilen der Fürsten, insbesondere denen aus dem sächsischen Raum, regte sich aber Unzufriedenheit über den Plan des Kaisers. Adolf von Köln erschien gar nicht erst auf dem Hoftag.
    Im Juli 1196 zog Heinrich über Burgund nach Italien. Dort verhandelte er mit Coelestin III. über die Taufe und Königssalbung seines Sohnes durch den Papst, wofür der Kaiser öffentlich das Kreuz nehmen wollte. Um einen dauerhaften Ausgleich mit der Kurie zu erzielen, machte er dem Papst ein aus seiner Sicht höchstes Angebot. Da die Quellen über die Einzelheiten dieses Angebots schweigen, wurden vielfach Vermutungen über seinen Inhalt angestellt. Der Historiker Johannes Haller verband das Angebot mit den Geschehnissen während der Kaiserkrönung Heinrichs. Er folgerte, der Kaiser habe dem Papst die Lehnsherrschaft über das Reich angeboten. Die neuere Forschung nimmt an, Heinrich habe der Kurie die wertvollste Pfründe an jeder größeren Bischofskirche im Reich als Besitz zuweisen wollen.[35] Der Papst lehnte Heinrichs Vorschläge jedoch ab, da eine Salbung Friedrichs durch den Papst auch als Akzeptanz der Herrschaft der Staufer über Sizilien hätte gewertet werden können. Dadurch wäre der Kirchenstaat von den Staufern endgültig eingekreist worden.[36] In Deutschland sammelte sich währenddessen in Thüringen und Sachsen Widerstand gegen den Erbreichsplan. Wahrscheinlich wollten die Fürsten den Kaiser durch die Verzögerung der Vorbereitungen zum Kreuzzug zur Wiederaufnahme der Verhandlungen zwingen. Nachdem Heinrich verschiedene Mahnungen an die Fürsten gesandt hatte, nahmen einige auch die Zustimmung zur Wahl Friedrichs zurück. Da der Papst unter diesen Bedingungen weitere Gespräche verweigerte, entließ der Kaiser die Fürsten aus ihren Versprechungen. Daraufhin wählten die Fürsten Friedrich um die Weihnachtszeit 1196 in Frankfurt zum römischen König.

    Früher Tod und Schwächung der staufischen Macht (1197)
    Von Mittelitalien aus begab sich Heinrich Ende 1196 nach Capua, wo er den vom Ministerialen Diepold von Schweinspeunt gefangenen Grafen Richard von Acerra grausam hinrichten ließ. Im März 1197 betrat er sizilianischen Boden. In Palermo nahm er eine Überprüfung der Privilegien vor, die dem sizilianischen Adel zugestanden worden waren. Im Mai begab er sich zur Vorbereitung seines Kreuzzugs nach Messina. Dort erfuhr er von einer großangelegten Verschwörung sizilianischer Adeliger, die seine Ermordung und die Machtübernahme in Sizilien planten. Die bei Catania versammelten Aufständischen wurden von Markward von Annweiler und Heinrich von Kalden niedergeworfen. Ihrem Anführer, der sich in Castrogiovanni verschanzt hatte, ließ Heinrich eine glühende Krone auf den Kopf nageln. Coelestin III. und auch Heinrichs Frau Konstanze wurden der Beteiligung an dem Aufruhr verdächtigt. Letzteres wird von der Forschung eher kritisch gesehen.[37]
    Ende August soll den Kaiser auf der Jagd bei Fiumedinisi ein heftiger Schüttelfrost befallen haben. Erst gegen Ende September schien sich sein Zustand zu verbessern, doch dann verstarb er am 28. September im Alter von 32 Jahren in Messina. Es wird vermutet, dass der Kaiser letzten Endes an Malaria starb, an der er möglicherweise während der Belagerung Neapels 1191 erkrankt war. Es ging allerdings auch das Gerücht um, dass ihn seine Gattin Konstanze habe vergiften lassen.
    Konstanze ließ Heinrich vorerst in Messina zu Grabe legen. Seit der Gefangennahme des englischen Königs galt Heinrich als exkommuniziert. Daher versuchte Konstanze, vom Papst eine Freisprechung des Toten vom Bann zu erreichen. Allerdings gewährte dies erst Innozenz III. im Jahr 1198. Wahrscheinlich Anfang Mai 1198 wurde Heinrich in einem Sarkophag aus Porphyr unter einem von sechs Porphyrsäulen getragenen Baldachin in der Kathedrale von Palermo beigesetzt.
    In seinem Testament, dessen Inhalt freilich nur durch Innozenz III. überliefert wurde, verfügte er, dass dem Papst Gebiete in Mittelitalien zugestanden werden sollten, damit dieser seinen Sohn zum Kaiser kröne. Im Fall, dass Friedrich und Konstanze ohne Nachkommen sterben sollten, sollte das Königreich Sizilien an den Papst fallen.
    Nach Heinrichs Tod erfuhr das staufische Reich mehrere Krisen. In Deutschland wählten die staufischen Parteigänger Heinrichs jüngsten Bruder Philipp von Schwaben, die Welfen Otto IV. von Braunschweig, den Sohn Heinrichs des Löwen, zum König. In Rom bestieg 1198 Innozenz III. den Papstthron, der die Weltherrschaft der Staufer durch die Weltherrschaft des Papsttums ersetzen wollte. Im selben Jahr starb Konstanze, die in Sizilien die Regierung für den erst zweijährigen Friedrich übernommen hatte. In ihrem Testament setzte sie Innozenz als Vormund des jungen Friedrich ein. Der Kreuzzug erreichte ohne die Führung Heinrichs nur begrenzte Erfolge.
    Herrschaftspraxis Heinrichs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Reisekönigtum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Heinrichs Herrschaft war in beständige Reiseaktivitäten eingebunden (Reisekönigtum). Als Aufenthaltsorte wählte Heinrich, entsprechend dem Herkommen, hierbei vor allem die Reichsbistümer und die Königsgüter. Hierbei überwiegt die Zahl und Dauer der Aufenthalte auf den Königsgütern im Vergleich zu denen auf Gebiet der Reichskirche. Somit wird bereits für Heinrichs Regierungszeit ein Rückgang der reichskirchlichen Servitien (Beherbergung des Königs und seines Gefolges) angenommen. Es lassen sich hier bereits für das 13. Jahrhundert typische Gegebenheiten feststellen, nämlich der Rückgang der Bedeutung der Reichskirche als Stütze der Königsherrschaft und die Verlagerung der Aufenthalte des Herrschers auf die eigenen Besitzungen.[38]
    Heinrich hielt sich vor allem in den Kernlandschaften des Reiches im Mittel- und Oberrheingebiet und im Maingebiet auf. Hingegen hat er sich im Vergleich zu der Regierungszeit seines Vaters nur selten in den sächsischen, bayrischen und niederrheinischen Raum bewegt. Dies geschah stets nur aus besonderen Gründen. Die geringe Anzahl von Aufenthalten im schwäbischen Raum wird dadurch erklärt, dass in diesem als staufischem Stammland keine dauerhafte Präsenz des Königs zur Herrschaftssicherung nötig war.
    Allgemein wird für Heinrichs Regentschaft eine Schwächung der Königsmacht in den Randgebieten des Reiches festgestellt. Die Gebiete im Norden und Nordwesten des Reiches wurden von Heinrich kaum mehr direkt beherrscht. Legt man den Itinerarbefund Heinrichs zugrunde, lässt sich gegenüber der Herrschaftszeit seines Vaters eine stärkere Beschränkung auf die staufischen Kernräume und somit ein Rückgang der Zentralgewalt auch im sächsischen und bayerischen Raum konstatieren.[39]
    Theo Kölzer sieht in der Italienpolitik Heinrichs in Kontinuität zu der seines Vaters denn auch eine Überforderung der Möglichkeiten zur Machtausübung des Reisekönigtums der fränkisch-deutschen Herrscher. Es wäre aber ein Anachronismus, moderne Nützlichkeitserwägungen im Sinne der Sybel-Ficker-Kontroverse an die Italienpolitik anzulegen. Kölzer betrachtet das mit der Beherrschung Reichsitaliens verbundene Ziel der Erlangung der Kaiserkrone als Teil des religiös motivierten „herrscherlichen Selbstverständnisses in spätantik-karolingischer und christlicher Tradition“.[40]

    Urkundenvergabe
    Während der Reisen Heinrichs stellte seine Kanzlei Urkunden aus. Die Urkunden empfingen zumeist nur die Herrschaftsträger am jeweiligen Aufenthaltsort des Kaisers. Einzig im Rhein-Main-Gebiet wurden die Urkunden des Herrschers in größerem Maße überregional ausgestellt.
    Von den ausgestellten Urkunden sind heute etwas mehr als 500 erhalten. 40 Prozent davon sind Originale. Zwei Drittel der Urkunden wurden an Empfänger italienischer Herkunft ausgestellt, was einen deutlichen Anstieg im Vergleich zur Herrschaft seines Vaters darstellt. Der Grund hierfür wird vor allem in dem erweiterten Empfängerkreis durch die Eroberung Siziliens gesehen. Eine Bevorzugung bei der Privilegienvergabe fand im Fall von staufischen Verbündeten am Niederrhein und in Sachsen statt, wo die Gegnerschaft zu Heinrichs Herrschaft besonders groß war. Im staufischen Kernland gab es kaum wichtige Privilegienvergaben, da der Kaiser hier darauf bedacht sein musste, seine Herrschaft möglichst nicht zu schwächen. Außerdem bevorzugte Heinrich die Städte des Reichs und den Zisterzienserorden bei der Urkundenausstellung.[41]

    Personelle Stützen
    Die Politik Heinrichs wurde maßgeblich im Bereich der kaiserlichen Kanzlei und Kapelle verwaltet. Die Namen der Angehörigen von Kapelle und Kanzlei sind allerdings nur in manchen Fällen bekannt, da die deutschen Notare in ihren Urkunden keinen Schreibvermerk (die Angabe des Verfassers einer Urkunde) verwendeten. So lässt sich ihre Zahl nur durch unterschiedliche Schriftbilder bestimmen.
    Das Amt des Kanzlers bekleidete unter Heinrich VI. zunächst Diether von Katzenelnbogen. Nach dessen Tod während der Belagerung von Neapel 1191 blieb das Kanzleramt vorerst unbesetzt. Vermutlich wurde dessen Funktion vom Vertrauten des Kaisers dem Protonotar Heinrich von Utrecht, dem Bischof von Worms, ausgefüllt.[42] Dass Heinrich 1192 Lothar von Hochstaden mit dem Kanzleramt betraute, wird eher als Maßnahme zu dessen zusätzlicher Legitimierung für die Lütticher Bischofswürde verstandeen. 1194 besetzte der Kaiser das Amt des sizilianischen Kanzlers mit dem Protonotar Sigelo, der bereits kurz darauf verstarb. Im folgenden Jahr erhob Heinrich Konrad von Querfurt zum Kanzler, der gleichzeitig auf Betreiben des Kaisers zum Bischof von Hildesheim gewählt wurde.
    Im Gegensatz zu der Zeit seines Vaters, lässt sich für Heinrichs Regierung ein Absinken der Bedeutung des Kanzleramts feststellen. Erst durch Konrad von Querfurt erlangte das Amt wieder politische Bedeutung.[43]
    Gesandtschaften Heinrichs wurden zumeist von hochrangigen Geistlichen geleitet. Geistliche Reichsfürsten wie die Erzbischöfe Philipp von Köln oder Konrad von Mainz wirkten in ihrer Politik eher im Sinne des Kaisers. Mit kriegerischen Aufgaben betraute Heinrich Ministeriale wie Markward von Annweiler.
    Stützen von Heinrichs Herrschaft unter den Reichsfürsten waren neben den Babenbergern in Österreich in erster Linie seine Familienangehörigen. Insbesondere sein Onkel Konrad und seine Brüder Otto, Konrad und Philipp (die beiden Letzteren hatten nacheinander die Herzogswürde in Schwaben inne) waren wichtige Vertreter der kaiserlichen Machtstellung, wenn sich Heinrich in Italien aufhielt.
    In Italien hatte der Kaiser vergleichsweise wenige einheimische engere Gefolgsleute.
    Wirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Zeitgenössische Quellen und Urteile
    Das Leben Heinrichs VI. erschließt sich vor allem aus zeitgenössischen Urkunden und Chroniken.[44] Heinrich ließ durch seine Kanzlei zahlreiche Urkunden ausstellen. Aus diesen Urkunden werden vor allem die Reisewege des Kaisers und die Personen, die sich in seiner Umgebung aufhielten, erkennbar. Hierdurch erhellen sie die Vorgänge bei Verhandlungen des Kaisers. Als Gegenstücke sind die Urkunden der Kurie zu betrachten, die die Vorgänge aus Sicht der anderen Vertragspartei zeigen.
    Die Quellen aus dem Umfeld des staufischen Hofes werden aufgrund ihrer politischen Nähe zum Herrscherhaus teils auch als staufische Hofhistoriographie bezeichnet. An erster Stelle ist hier Gottfried von Viterbo zu nennen, der die enge Kontinuität der römischen Kaiser der Antike zu den staufischen Kaisern heraushob. Er verfasste das Speculum regum, das sich mit der Übergabe der Herrschaft von der Sintflut bis zu Heinrich befasst. Der Dichter und Theologe Petrus von Eboli widmete Heinricch seine Bilderchronik Liber ad honorem Augusti sive de rebus Siculis. Das möglicherweise um 1196 verfasste Werk beschreibt die Aktivitäten Heinrichs in Süditalien. Die Geschehnisse werden aus der Perspektive des kaiserlichen Herrschaftsanspruchs auf das Königreich Sizilien geschildert. Petrus war wohl bei vielen der von ihm berichteten Ereignisse selbst anwesend. Andere mag er durch seine Verbindung zum Hof, namentlich zum Kanzler Konrad von Querfurt erfahren haben. Mehrere weitere mit Heinrich befasste Werke des Petrus von Eboli sind verloren gegangen.
    Weitere wichtige Überlieferungen stammen aus den Klöstern des süddeutschen Raumes. Ausgesprochen stauferfreundlich sind hier die Schriften Burchard von Ursbergs. Der Annalist des Klosters Marbach hat eventuell zeitweise selbst Aufträge im Dienste des Herrscherhauses ausgeführt. Distanzierter ist die Kaiserchronik des Otto von St. Blasien.
    Andere Quellen haben nicht so sehr das Reichsganze im Blick, sondern berichten aus der regionalen Perspektive, wobei der Blickpunkt eher die Sichtweise der lokalen Fürsten widerspiegelt. Norddeutschland, so auch die Auseinandersetzungen mit den Welfen, werden aus der Geschichtsschreibung des Benediktiners und Welfenanhängers Arnold von Lübeck und des Chronists des Stiftes Steterburg ersichtlich. Aus Thüringen stammt die Chronik des Klosters Reinhardsbrunn, des Hausklosters der Landgrafen von Thüringen. Für die staufische Politik in Flandern ist der Bericht des Giselbert von Mons, Kanzler Balduins von Hennegau, von Bedeutung.
    Ebenfalls Quellen für Heinrichs Herrschaft in Italien sind die Chroniken der ober- und mittelitalienischen Städte sowie die Werke des Bischofs Romuald von Salerno und des Notars Friedrichs II. Richard von San Germano.
    Den befürwortenden Berichten aus dem deutschen Raum stehen eher negative Aussagen der englischen Chronisten gegenüber. Aus dem Bereich des englischen Hofs stammen die Schriften des Roger von Howden und des Gervasius von Tilbury. Besonders Roger von Howden nahm den Standpunkt des angevinischen Hofes ein und bewertete Heinrichs Handeln bedingt durch den Konflikt mit Richard Löwenherz eher negativ.
    Zu erwähnen ist auch Joachim von Fiore, der Heinrich die Weltherrschaft prophezeite, und von diesem hierfür mit Stiftungen bedacht wurde.

    Weitere Rezeption
    Dante erwähnt Heinrich in seiner Göttlichen Komödie nur indirekt in Zusammenhang mit seinem Sohn Friedrich: „Es ist das Licht der mächtigen Constanza,/ Die aus dem zweiten Sturm vom Schwabenlande [Heinrich VI.]/ Den dritten schuf und letzten Herrscherglanz.“[45] Eine weitere Erwähnung Heinrichs bleibt aus, sodass unklar bleibt, ob Dante ihn in Himmel oder Hölle angesiedelt hätte.

    Heinrich VI. in der Forschung
    Die historische Forschung des 19. Jahrhunderts stellte Heinrichs VI. Herrschaft in vielen Punkten als den Höhepunkt der Stauferherrschaft dar und sah in ihr auch einen Höhepunkt nicht nur der deutschen mittelalterlichen Geschichte. Diese Sichtweeise ist im Kontext auf die Herausbildung eines deutschen Nationalstaats zielender Wünsche zu sehen. Das Handeln der mittelalterlichen Herrscher wurde als Mehrung der „Ehre und Hoheit der deutschen Nation“ verstanden.[46] Obgleich Heinrich VI. iin Hinblick auf seine Popularität in der Nationalgeschichtsschreibung stets im Schatten seines Vaters stand, sah die frühere Forschung in seinem frühen Tod und der auf ihn folgenden Doppelwahl den entscheidenden Auslöser für den Machtverlust der Zentralgewalt im Reich und die Verlagerung der Herrschaftsgewalt hin zu den Fürsten. Die folgende territoriale Zersplitterung ließ Heinrichs Tod für die frühere Forschung dadurch umso mehr zur furchtbarsten Katastrophe der mittelalterlichen GeGeschichte Deutschlands werden.[47] Bereits Theodor Toeche beurteilt Heinrichs Herrschaft in seinem in romantisierendem Ton 1867 verfassten Werk als Vollendung dessen, „was sein großer Vater in Jahrzehnten vergebens erstrebt hatte. […] Mit seinem frühen Tode hat die Weltgeschichte eines der großartigsten Ereignisse, die Verwirklichung und Erprobung jener mittelalterlichen Ideale, und unser Volk eine seiner ruhmreichsten Erinnerungen eingebüßt.“[48] Beispielhaft hierfür steht auch das Urteil Herbert Grundmanns: Er sieht in Heinrichs Tod einen „epochalen Einschnitt nicht nur für die Geschichte Deutschlands“, einen „entscheidenden Wendepunkt“, mit dem „in vieler Beziehung“ bereits das Spätmittelalter eingesetzt habe.[49]
    Das Urteil der neueren Forschung ist in dieser Hinsicht weit differenzierter. Ingeborg Seltmann verweist auf die Beschränkung des persönlichen Aktionsraums Heinrichs im Reichsgebiet nördlich der Alpen auf die staufischen Machtzentren und wirft angesichts des Rückgangs kaiserlicher Macht im Norden und Nordwesten des Reiches die Frage auf „ob man die Regierungszeit Heinrichs VI. tatsächlich mit Recht immer wieder als den Zenit der Stauferherrschaft darstellen darf.“[50]
    Die aktuelle Forschung stellt die Befähigung Heinrichs zur Herrschaft aber keineswegs in Frage. Odilo Engels sieht ihn als „politisch überragende Persönlichkeit, die mit eiserner Willenskraft die zentrifugalen Kräfte (des staufischen Herrschaftsbereichs) zusammengehalten haben muß“.[51] Allerdings wirft Theo Kölzer Heinrich vor, die Königsmacht nach außen hin zwar stark vertreten, im Innern jedoch die Stärkung der staufischen Hausmacht vernachlässigt zu haben.[52] Kölzer betont vor allem den strukturellen Aspekt der Überdehnung der römisch-deutschen Königsherrschaft, die auf Dauer den Staufern zum Verhängnis geworden sei.[53]

    Heinrichs „Grausamkeit“
    Ein Schwerpunkt des Heinrichbildes im Laufe der Zeit lag in der Betonung seiner angeblichen Grausamkeit, wie sie vor allem im Kontext der Bestrafung von Gegnern im Königreich Sizilien gesehen wurde. Schon Papst Innozenz III. verglich Heinrichs Herrschaft in Sizilien mit dem „Wüten des Nordwindes“.[54] Ebenso sah der Aufklärer Voltaire in Heinrichs Handeln eine Unterdrückung der mediterranen Zivilisation durch „nordische Barbarei.“[55] Heinrichs angebliche Grausamkeit, wie sie sich in einigen seiner Taten in Sizilien bei der Bekämpfung von Aufständischen widerspiegelte, wurde mit der Herkunft aus dem „barbarischen“, nördlichen Kulturkreis erklärt.
    Das Urteil der Historiker des 19. und 20. Jahrhunderts war hier ebenfalls tendenziell zu Heinrichs Ungunsten aufgelegt. Milderte Theodor Toeche sein Urteil noch durch einen Hinweis auf die politische Notwendigkeit von abschreckenden Bestrafungen zum Erhalt der Königswürde in Sizilien ab, so konstatierte Dietrich Schäfer in seiner Deutschen Geschichte: „Vom Vater hatte er doch kaum etwas anderes als, krankhaft gesteigert, das Gefühl für Macht. Er entbehrte aller Eigenschaften, die Herzen gewinnen und Treue fesseln.“[56]
    Karl Hampe manifestierte dieses Urteil später, indem er Heinrich als grausamen, einzig der Staatskunst zugewendeten Herrscher beschrieb, der für „Gefühlswerte unzugänglich“ gewesen sei.[57] Die jüngere Forschung, wie z.B. Theo Kölzer oder Peter Csendes, neigte diesem Urteil teils auch noch zu.
    So betrachtet Peter Csendes Heinrich als einen fähigen und pragmatischen Machtpolitiker. Sein teilweise rücksichtsloses Vorgehen, wie im Fall der Preisgabe des Verbündeten Tusculum, hat ihm Eigenschaften wie Kälte und Grausamkeit angeheftet.[58] Diese Eigenschaften stehen für Csendes durchaus im Gegensatz zu den virtutes regales, die in der typologischen Stilisierung eines mittelalterlichen Herrschers tonangebend waren.[59]
    Die Ergebnisse der Konfliktforschung sehen in den Hinrichtungen gegen Ende von Heinrichs Herrschaft hingegen lediglich normannische Traditionen der Konfliktführung am Werk, die in den normannischen Reichen und insbesondere im Königreich Sizilien aufgrund der geringen Herausbildung einer festen Führungsschicht existierten. Heinrich hat demnach die örtlichen Sanktionsmechanismen übernommen. Diese setzten im Gegensatz zu dem, auch von Heinrich, im Reich nördlich der Alpen praktizierten Verfahren von Vergebung durch Erneuerung der Freundschaft oder Unterwerfung, eher auf die abschreckende Wirkung, die durch die grausame Hinrichtung eines Gegners erzielt werden sollte.[60] Gerd Althoff stellte hierzu fest: „Heinrich hat sich so wwenig wie Friedrich Barbarossa oder Otto III. über alle Schranken hinweggesetzt. Er war vielmehr im Norden wie im Süden den Ritualen verpflichtet, die seine Zeit für die Führung und Beilegung von Konflikten praktizierte. […] Wenn man also bei ihm abartige Grausamkeit konstatiert, dann sollte man wissen, dass sich dieser Vorwurf gegen eine ganze Epoche richtet, nicht gegen eine einzelne Person.“[61]



    Quellen
    • Petrus de Ebulo: Liber ad honorem Augusti (sc. Henrici VI.) sive de rebus Siculis. Codex 120 II der Burgerbibliothek Bern. Eine Bilderchronik der Stauferzeit. (Hrsg.): Theo Kölzer und Marlis Stähli. Textrevision und Übersetzung von Gereon Bect-Jördens. Jan Thorbecke, Sigmaringen 1994, ISBN 3-7995-4245-0 l
    • Richard von San Germano: Ryccardi de Sancto Germano notarii Chronica, hg. v. Carlo Alberto Garufi, 1936–38
    • Gottfried von Viterbo: Gotifredi Viterbiensis speculum regum. ed. Georg Waitz, in SS 22 (Hannover 1872), S. 21ff.
    Literatur
    • Gerd Althoff: Kaiser Heinrich VI. In: Werner Hechberger, Florian Schuller (Hrsg.): Staufer & Welfen. Zwei rivalisierende Dynastien im Hochmittelalter. Pustet, Regensburg 2009, S. 142–155, ISBN 978-3-7917-2168-2.
    • Peter Csendes: Heinrich VI. (Gestalten des Mittelalters und der Renaissance). Darmstadt 1993.
    • Joachim Ehlers: Heinrich VI.. In: Bernd Schneidmüller und Stefan Weinfurter (Hrsg.): Die deutschen Herrscher des Mittelalters. München 2003, S. 258–271 und S. 582f. (Bibliografie).
    • Odilo Engels: Die Staufer. 8. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2005, S. 126–140, ISBN 3-17-017997-7.
    • Thomas Ertl: Studien zum Kanzlei- und Urkundenwesen Kaiser Heinrichs VI., Wien 2002, ISBN 978-3-7001-3071-0.
    • Gesellschaft für staufische Geschichte (Hrsg.): Kaiser Heinrich VI. Ein mittelalterlicher Herrscher und seine Zeit. Göppingen 1998. ISBN 3-929776-09-X.
    • Johannes Haller: Heinrich VI. und die römische Kirche. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1962 (zuerst erschienen in: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 35 (1914), S. 385–454, 545–669).
    • Sigrid Hauser: Staufische Lehnspolitik am Ende des 12. Jahrhunderts 1180–1197. Lang, Frankfurt am Main 1998. ISBN 3-631-32449-9
    • Hartmut Jericke: Kaiser Heinrich VI. – Der unbekannte Staufer. Gleichen 2008 (nicht fachwissenschaftliche Darstellung).
    • Hartmut Jericke: Imperator Romanorum et Rex Siciliae – Kaiser Heinrich VI. und sein Ringen um das normannisch-sizilische Königreich (Europäische Hochschulschriften III/765). Frankfurt am Main 1997.
    • Hartmut Jericke: Begraben und Vergessen?. DRW, Leinfelden-Echterdingen 2005, ISBN 3-87181-020-7.
    • Claudia Naumann: Der Kreuzzug Kaiser Heinrichs VI. Lang, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-631-47001-0.
    • Ingeborg Seltmann: Heinrich VI.: Herrschaftspraxis und Umgebung. Palm & Enke, Erlangen 1983, ISBN 3-7896-0143-8.
    • Theodor Toeche: Kaiser Heinrich VI. Jahrbücher der Deutschen Geschichte. Leipzig 1867, ND Darmstadt 1965.
    • Walter Zöllner: Heinrich VI.. In: Evamaria Engel, Eberhard Holtz (Hrsg.): Deutsche Könige und Kaiser des Mittelalters. Böhlau, Köln u.a. 1989, S. 188–196, ISBN 3-412-03688-9.
    Lexikonartikel
    • Hans Martin Schaller: Heinrich VI.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 323–326 (Digitalisat).
    • Christoph Waldecker: Heinrich VI.. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 25, Bautz, Nordhausen 2005, ISBN 3-88309-332-7, Sp. 558–585.
    • Eduard Winkelmann: Heinrich VI. (Kaiser). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 419–433.
    Weblinks
     Commons: Heinrich VI. – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Heinrich VI. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Edition der Urkunden Heinrichs VI.
    Anmerkungen
    1 Joachim Ehlers in Bernd Schneidmüller/Stefan Weinfurter: Die deutschen Herrscher des Mittelalters Historische Porträts von Heinrich I. bis Maximilian I., S. 267
    2 Ingeborg Seltmann: Heinrich VI. Herrschaftspraxis und Umgebung, S. 274, 275
    3 Peter Csendes: Heinrich VI., S. 38.
    4 Peter Csendes: Heinrich VI., Anmerkungen S. 222
    5 Peter Csendes: Heinrich VI., S. 204–205
    6 Peter Csendes: Heinrich VI. S. 53.
    7 Joachim Ehlers in Bernd Schneidmüller/Stefan Weinfurter: Die deutschen Herrscher des Mittelalters Historische Porträts von Heinrich I. bis Maximilian I., S. 256
    8 Peter Csendes: Heinrich VI., S. 45
    9 Annales Casinenses, 314
    10 Chronica Reinhardsbrunnensis, 551
    11 Peter Csendes: Heinrich VI., S. 87–88
    12 Odilo Engels: Die Staufer, S. 130
    13 Otto von St. Blasien, Chronicon Uspergense, 71
    14 Deliberatio super facto imperii de tribus electis Regestum Innocentii III papae super negotio Romani imperii, ed. Kempf, Nr. 29, 75 f.
    15 Karl Jordan: Heinrich der Löwe. Eine Biographie, S. 226
    16 Peter Csendes: Heinrich VI., S.107
    17 Odilo Engels: Die Staufer, S. 132
    18 Gislebert: Chronicon Hanoniense, 282 (MGH Scriptores 21, 582)
    19 Peter Csendes: Heinrich VI., S. 128; Odilo Engels: Die Staufer, S. 133
    20 Annales Casinenses, 314; Richard von San Germano, 6; Arnold von Lübeck, 151 f.
    21 Annales Marbacenses, 479 f.
    22 Odilo Engels: Die Staufer, S. 138–140
    23 Zu den praktischen Auswirkungen der kaiserlichen Weltherrschaftsidee siehe auch: Othmar Hageneder: Weltherrschaft im Mittelalter, in: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 93, 1985, S. 257–278
    24 Claudia Naumann: Der Kreuzzug Kaiser Heinrichs VI., S. 99.
    25 Niketas Choniates, 630 f.
    26 Claudia Naumann: Der Kreuzzug Kaiser Heinrichs VI., S. 104
    27 Joachim Ehlers in Bernd Schneidmüller/Stefan Weinfurter: Die deutschen Herrscher des Mittelalters Historische Porträts von Heinrich I. bis Maximilian I., S. 267.
    28 MGH Const. I, S. 526–530, Nr. 378.
    29 Heinrichs Bruder Philipp von Schwaben gab Meißen während seiner Herrschaft wieder als Lehen aus, da er auf die Unterstützung der Wettiner angewiesen war. siehe Peter Csendes: Heinrich VI., S. 169
    30 Es wird berichtet, dass Erzbischof Adolf als einziger der Fürsten das Versprechen zur Wahl Friedrichs verweigerte. Annales Marbacenses, 67
    31 Chronica Reinhardsbrunnensis (MGH Scriptores 30, 556)
    32 Peter Csendes: Heinrich VI., S. 175.
    33 Thüringische Chronik (MGH Scriptores 30, 557)
    34 Über Einzelheiten der Vorgänge auf dem Würzburger Hoftag berichtet die Geschichte des Bistums Lüttich (MGH Scriptores 25, 132); Peter Csendes: Heinrich VI., S. 175–176
    35 Joachim Ehlers in Bernd Schneidmüller/Stefan Weinfurter: Die deutschen Herrscher des Mittelalters Historische Porträts von Heinrich I. bis Maximilian I., S. 268; Peter Csendes: Heinrich VI., S. 185
    36 Joachim Ehlers in Bernd Schneidmüller/Stefan Weinfurter: Die deutschen Herrscher des Mittelalters Historische Porträts von Heinrich I. bis Maximilian I., S. 268
    37 Peter Csendes: Heinrich VI., S. 192
    38 Ingeborg Seltmann: Heinrich VI. Herrschaftspraxis und Umgebung, S. 52
    39 Ingeborg Seltmann: Heinrich VI. Herrschaftspraxis und Umgebung, S. 69
    40 Theo Kölzer in Gesellschaft für staufische Geschichte (Hrsg.): Kaiser Heinrich VI., 28
    41 Ingeborg Seltmann: Heinrich VI. Herrschaftspraxis und Umgebung, S. 110–111
    42 Peter Csendes: Heinrich VI., S. 207
    43 Peter Csendes: Heinrich VI., S. 206–207
    44 Zu den Quellen für Heinrichs Herrschaft siehe: Peter Csendes: Heinrich VI., S. 18–23
    45 Dante: Göttliche Komödie, Paradies 3.118-120, übersetzt von Konrad Falke
    46 So Wilhelm von Giesebrecht über Friedrich Barbarossa, zitiert nach Knut Görich: Die Staufer Herrscher und Reich, S. 13
    47 Karl Hampe: Deutsche Kaisergeschichte in der Zeit der Salier und Staufer, 12, Aufl., Darmstadt 1969, S. 233
    48 Theodor Toeche: Kaiser Heinrich VI., S. 508, 509
    49 Herbert Grundmann: Gebhardt Handbuch der deutschen Geschichte Band 1, S. 427
    50 Ingeborg Seltmann: Heinrich VI. Herrschaftspraxis und Umgebung, S. 274
    51 Odilo Engels: Die Staufer, S. 140
    52 Walter Zöllner: Heinrich VI.. In: Evamaria Engel, Eberhard Holtz (Hrsg.): Deutsche Könige und Kaiser des Mittelalters, S. 196
    53 Theo Kölzer in Gesellschaft für staufische Geschichte (Hrsg.): Kaiser Heinrich VI., S. 30
    54 Innocentii III Romani pontificis regestorum sive epistolarum I, hg. von Jacques P. Migne (Patrologie Latina 214), Paris 1980, Nr. 413, S. 390
    55 Siehe hierzu: Arno Borst: Reden über die Staufer, Frankfurt a.M./Berlin 1978, S. 82
    56 Dietrich Schäfer: Deutsche Geschichte, Bd. 1: Mittelalter, Jena 1913, S. 304
    57 Karl Hampe: Deutsche Kaisergeschichte in der Zeit der Salier und Staufer, Leipzig 1929, S. 184
    58 Peter Csendes: Heinrich VI., S. 215 und 222
    59 Peter Csendes in Gesellschaft für staufische Geschichte(Hrsg.): Kaiser Heinrich VI., S. 44
    60 Siehe hierzu Gerd Althoff: Die Macht der Rituale, S. 157 ff.
    61 Gerd Althoff in: Staufer und Welfen Zwei rivalisierende Dynastien im Hochmittelalter. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2009, S.155

    Gestorben:
    Ende August soll den Kaiser auf der Jagd bei Fiumedinisi ein heftiger Schüttelfrost befallen haben. Erst gegen Ende September schien sich sein Zustand zu verbessern, doch dann verstarb er am 28. September im Alter von 32 Jahren in Messina. Es wird vermutet, dass der Kaiser letzten Endes an Malaria starb, an der er möglicherweise während der Belagerung Neapels 1191 erkrankt war. Es ging allerdings auch das Gerücht um, dass ihn seine Gattin Konstanze habe vergiften lassen.

    Heinrich heiratete Kaiserin Konstanze von Sizilien am 27 Jan 1186 in Mailand, Italien. Konstanze (Tochter von König Roger II. von Sizilien (Hauteville) und Königin Beatrix von Rethel) wurde geboren in 1154; gestorben am 27 Nov 1198 in Palermo, Sizilien, Italien; wurde beigesetzt in Dom (Kathedrale) zu Palermo. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 845. König Friedrich II. von Staufen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 26 Dez 1194 in Jesi, Ancona, Italien; gestorben am 13 Dez 1250 in Castel, Fiorentino, Lucerna, Italien; wurde beigesetzt am 25 Feb 1251 in Dom (Kathedrale) zu Palermo.

  205. 540.  Pfalzgraf Otto I. von Burgund (Schwaben, Staufer)Pfalzgraf Otto I. von Burgund (Schwaben, Staufer) Graphische Anzeige der Nachkommen (334.Beatrix11, 201.Rainald10, 129.Beatrix9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in Jun/Jul 1170; gestorben am 13 Jan 1200 in Besançon, FR.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_I._(Burgund)

    Otto I., Pfalzgraf von Burgund (* wohl Juni/Juli 1170; † 13. Januar 1200 in Besançon), auch Otto von Hohenstaufen, war der vierte Sohn Kaiser Friedrich I. Barbarossas und seiner zweiten Ehefrau Beatrix von Burgund.
    1189 bekam Otto von seinem Vater die Güter seiner Mutter, das Gebiet der Freigrafschaft Burgund (Franche-Comté) als Pfalzgrafschaft übertragen. Er war jedoch nicht in der Lage, die geschickte und ausgleichende Politik seines Vaters in Burgund weeiter zu führen. Seine Politik provozierte Konflikte mit den Zähringern, mit dem Herzog von Burgund und den Grafen von Savoyen. Die Abspaltung Burgunds vom Reich verstärkte sich, die Grafen von Savoyen und die Grafen von Provence traten in offene Gegnerschaft zu den Staufern. Des Weiteren verstrickte sich Otto in Kämpfe mit dem Bischof von Straßburg (Konrad II. von Hünenburg) und den Grafen von Mömpelgard, da er seinen Machtbereich auf das Elsass ausbreiten wollte. Otto gelang es einige Gegner zu besiegen, einen davon, Amadeus von Mömpelgard, tötete er sogar eigenhändig beim Verhandeln.[1] Trotzdem konnte er sich in den komplizierten Machtverhältnissen Burgunds nicht behaupten.
    Pfalzgraf Otto I. von Burgund starb im Jahr 1200 im Alter von 29 Jahren in Besançon und wurde daselbst in der Kirche St. Etienne beigesetzt.

    Nachkommen
    Otto war seit etwa 1190 verheiratet mit Margarete von Blois (* um 1170; † 1230), Tochter des Grafen Theobald V. von Blois, Witwe des Hugues III. d’Oisy, Kastellan von Cambrai. Diese führte nach Ottos Tod von 1202 bis 1208 selbst die Regierung in der Pfalzgrafschaft. Sie konnte ihre jüngere Tochter – nach dem Tod der älteren – an den Herzog von Meranien verheiraten, an den die Pfalzgrafschaft 1211 überging. Ihre beiden Erbtöchter aus der Ehe mit Otto I. waren:
    • Johanna († 1205/1206)
    • Beatrix († 7. Mai 1231) ∞ 21. Juni 1208 in Bamberg Otto VII. von Andechs († 7. Mai 1234 in Besançon), seit 1205 Herzog von Meranien



    Literatur
    • Reinhard Barth: Taschenlexikon Kreuzzüge. Piper, München 1999, ISBN 3-492-22794-5
    • Friedemann Bedürftig: Taschenlexikon Staufer. Piper, München 2000, ISBN 3-492-23032-6
    • Laetitia Boehm: Geschichte Burgunds. VMA Verlag Wiesbaden, 1998, ISBN 3-928127-62-4
    • Stephanie Haarländer: Otto I.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 682 f. (Digitalisat).
    • Eduard Winkelmann: Otto, Pfalzgraf von Burgund. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 24, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 687 f.
    Anmerkungen
    1 Vgl. Annales Marbacenses, MGH SS XVII, S. 157

    Otto heiratete Gräfin Margarete von Blois in cir 1190. Margarete (Tochter von Graf Theobald V. von Champagne (Blois) und Prinzessin Alix von Frankreich (Kapetinger)) wurde geboren in cir 1170; gestorben am 12 Jul 1230 in Besançon, FR; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Etienne, Besançon dann Kirche Saint-Jean. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 720. Beatrix II. von Burgund (Staufern)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1193; gestorben am 7 Mai 1231; wurde beigesetzt in Kloster Langheim.

  206. 541.  König Philipp von Schwaben (Staufer)König Philipp von Schwaben (Staufer) Graphische Anzeige der Nachkommen (334.Beatrix11, 201.Rainald10, 129.Beatrix9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) wurde geboren in zw Feb und Aug 1177 in Pavia, Italien; gestorben am 21 Jun 1208 in Bamberg.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_von_Schwaben (Okt 2017)

    Philipp von Schwaben (* Februar oder März 1177 in oder bei Pavia; † 21. Juni 1208 in Bamberg) aus dem Adelsgeschlecht der Staufer war von 1198 bis zu seiner Ermordung 1208 römisch-deutscher König.

    Der Tod Kaiser Heinrichs VI. im Jahr 1197 ließ die bis Sizilien reichende staufische Herrschaft in Reichsitalien zusammenbrechen und schuf im Reich nördlich der Alpen ein Machtvakuum. Vorbehalte gegen ein Königtum des minderjährigen Sohnes Friedrich führten in einem Reich ohne geschriebene Verfassung zu zwei Königswahlen 1198, die im „deutschen“ Thronstreit mündeten: Die beiden gewählten Könige Philipp von Schwaben und der Welfe Otto von Braunschweig, der spätere Kaiser Otto IV., beanspruchten das Königsamt jeweils für sich. Beide Kontrahenten versuchten in den Folgejahren durch europäische und päpstliche Unterstützung, mit Hilfe von Geld und Geschenken, durch demonstrative öffentliche Auftritte und Rituale (Symbolische Kommunikation), durch Rangerhöhungen oder mit kriegerischen und diplomatischen Maßnahmen den Konflikt für sich zu entscheiden. Philipp konnte sein Königtum dabei zunehmend im Reich nördlich der Alpen gegen Otto durchsetzen. Auf dem Höhepunkt seiner Macht wurde er jedoch 1208 ermordet. Damit endete auch der Thronstreit. Sein Gegenspieler Otto fand rasch Anerkennung für sein Königtum. Philipp war der erste römisch-deutsche König, der während seiner Regierungszeit ermordet wurde. In der Nachwelt zählt Philipp zu den wenig beachteten staufischen Herrschern.

    Herkunft und Jugend
    Philipp wurde als jüngster Sohn Kaiser Friedrichs I. („Barbarossa“) und seiner Gemahlin Beatrix in oder bei Pavia geboren. Er entstammte dem adligen Geschlecht der Staufer, die diesen Namen jedoch erst nachträglich von Historikern des 15. Jahrhuunderts erhielten.[1] Abstammung und Herkunft der Familie sind bis heute ungeklärt; die Ahnen väterlicherseits waren unbedeutend und ihre Namen wurden nicht überliefert. Über Barbarossas Urgroßvater Friedrich von Büren ist lediglich bekannt, dasass er eine Frau namens Hildegard geheiratet hat. Vor einigen Jahren wurde vermutet, dass der Schlettstädter Besitz nicht Hildegard, sondern Friedrich selbst gehört habe und die Staufer damit kein schwäbisches, sondern ein elsässisches Geschlecht gewesen seien. Erst um 1100 habe demnach die Familie unter Herzog Friedrich I. in das ostschwäbische Remstal ausgegriffen.[2]
    Viel bedeutsamer für die Staufer war ihre prestigeträchtige Verwandtschaft mütterlicherseits mit den Saliern. Die Großmutter Friedrich Barbarossas war Agnes, eine Tochter des salischen Herrschers Heinrich IV. Philipps Vater verstand sich als Nachkomme des ersten Salierkaisers Konrad II., auf den er sich in Urkunden mehrfach als seinen Vorfahren bezog.[3] Nach dem Aussterben der Salier im Mannesstamm 1125 erhoben die Staufer zuerst durch Friedrich II. und dann durch Konrad III. vergeblich Anspruch auf die Königswürde. 1138 gelang dann die Königswahl Konrads III., wodurch die Staufer zu einer Königsfamilie aufstiegen. 1152 ging die Königswürde reibungslos auf Konrads Neffen, Friedrich „Barbarossa“, über, der 1155 auch Kaiser des römisch-deutschen Reiches wurde. „Barbarossa“ führte über Jahrzehnte einen Konflikt mit Papst Alexander III. In einer archaischen Kriegergesellschaft bestimmte die Ehre (honor) den sozialen Rang. Ehrverletzungen des Reichsoberhauptes waren zugleich eine Verletzung der Würde des Reiches. Die Wahrung der „Ehre des Reiches“ (Honor Imperii), die der Kaiser durch Auftreten und Person des Kardinals Roland und späteren Papstes Alexander III. angegriffen sah, und der daraus resultierende Zwang zur Rache führten zu langwierigen Konflikten mit dem Papsttum.[4] Erst 1177 konnte der Konflikt im Frieden von Venedig beigelegt werden.
    Philipp wurde als fünfter Sohn „Barbarossas“ geboren. Den Namen Philipp hatten die Staufer bislang nie verwendet.[5] Namensgeber war wohl der Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg, der in dieser Zeit ein wichtiger Helfer und Vertrauter Friedriich „Barbarossas“ war. Der Name des Kölner Erzbischofs erhielt dadurch Aufnahme in ein Königsgeschlecht. Für Gerd Althoff werden in dieser demonstrativen Ehrung „Vorbereitungen Barbarossas zur Auseinandersetzung mit Heinrich dem Löwen faßbar“.[6] Der Kölner Erzbischof war wenig später wesentlich am Sturz dieses mächtigen Herzogs von Bayern und Sachsen beteiligt.
    Als Kind wurde Philipp für eine geistliche Laufbahn bestimmt. Er lernte Lesen und auch Latein. Zeitweise wurde Philipp wohl im Prämonstratenserstift Adelberg unterrichtet.[7] Von April 1189 bis Juli 1193 war Philipp Propst des Aachener Marienstiifts. Philipps Vater war währenddessen 1189 zum Kreuzzug aufgebrochen, doch er ertrank 1190 im Fluss Saleph im Südosten Anatoliens. Die Nachfolge trat Philipps Bruder Heinrich VI. an. Ab 1190/91 war Philipp Bischofselekt von Würzburg, doch konnte Heinrich die Weihe seines Bruders wohl nicht durchsetzen. Heinrich hatte 1186 Konstanze von Sizilien, die Tante des regierenden Königs Wilhelm II. von Sizilien, geheiratet. Dies gab den Staufern die Möglichkeit einer Vereinigung des Normannenreiches mit dem Kaiserreich (unio regni ad imperium). Dadurch verschlechterte sich aber auch das Verhältnis zum Papst, denn das Papsttum wollte den Lehnsanspruch über das Königreich Sizilien behaupten. Im Frühjahr 1193 verließ Philipp seinen geistlichen Stand, vielleicht wegen der Kinderlosigkeit des Kaiserpaares. Auch Philipps weitere Brüder hatten keine Kinder. Herzog Friedrich V. von Schwaben war bereits verstorben und sein Bruder Konrad von Rothenburg, der die Nachfolge als schwäbisischer Herzog antrat, war unverheiratet. Dazu hatte Philipps Bruder Otto, der Pfalzgraf von Burgund, noch keine männlichen Nachkommen. Die Bedenken des Kaiserpaares erwiesen sich allerdings als unbegründet. Heinrichs Frau Konstanze brachte am 26. Dezember 1194 in Jesi einen Sohn zur Welt, den späteren römisch-deutschen Herrscher Friedrich II. 1194/95 befand sich Philipp in Italien im Umfeld seines kaiserlichen Bruders. Während der Abwesenheit des Kaisers wählten die Fürsten Ende 1196 in Frankfurt seinen zweijährigen Sohn Friedrich zum römisch-deutschen König. Heinrich wollte damit seine Nachfolge vor dem Aufbruch zum Kreuzzug geregelt wissen.
    Um die Beziehungen zu Byzanz zu verbessern, bestimmte der Kaiser die Vermählung Philipps mit der byzantinischen Prinzessin Irene von Byzanz. Philipp begleitete seinen kaiserlichen Bruder auf dessen Sizilienzug. Dabei wurde er zu Ostern 1195 in Bari zum Herzog von Tuszien erhoben. Unklar ist, welche Maßnahmen Philipp zur Festigung seiner Herrschaft unternahm. Wegen seiner Tätigkeit als Herzog von Tuszien in Italien verhängte jedenfalls Papst Coelestin III. den Kirchenbann über ihn. Am 33. Mai 1196 urkundete Philipp das letzte Mal nachweislich als Herzog von Tuszien.[8] Nach dem Tod seines Bruders Konrad wurde Philipp im August/September 1196 mit dem Herzogtum Schwaben belehnt. Die Hochzeit mit Irene fand wohl zu Pfingsten 1197 am oder auf einem Hügel namens Gunzenle bei Augsburg statt.[9] Aus der Ehe mit der byzantinischen Prinzessin gingen vier Töchter (Beatrix die Ältere, Kunigunde, Maria und Beatrix die Jüngere) und wohl keine Söhne hervor.[10]

    Thronstreit
    Ausbruch des Konflikts
    Im September 1197 reiste Philipp in Richtung Apulien zu seinem Neffen Friedrich II., um ihn zur Krönung nach Aachen zu geleiten. In Montefiascone nördlich von Viterbo scheint Philipp vom Tod seines Bruders Heinrichs VI. erfahren zu haben.[11] Der Kaiser war am 28. September 1197 in Messina verstorben. Angesichts der Todesnachricht versuchte Philipp das Königtum für seinen Neffen Friedrich zu sichern. Noch am 21. Januar 1198 stellte Philipp eine Urkunde für die Bürger Speyers aus, in der er zu erkennen gab, im Namen König Friedrichs zu handeln.[12]
    Doch begann der Kölner Erzbischof Adolf bereits die Gegner der Staufer um einen eigenen Königskandidaten zu versammeln. Die Wahl fiel schließlich auf Otto von Poitou, den Sohn Heinrichs des Löwen und Neffen des englischen Königs Richard Löwenherz. Er war keinesfalls Adolfs Wunschkandidat, denn das Kölner Erzbistum hatte vom Sturz des mächtigen Herzogs Heinrich des Löwen erheblich profitiert. Vielmehr betrieb eine Gruppe finanzkräftiger Bürger Ottos Wahl.[13] Der Erzbischof konnte dadurch aber die hohe Schuldenlast seiner Kirche verringern. Daraufhin gab Philipp auf Drängen der sächsischen Fürsten in Nordhausen seine Einwilligung in eine eigene Kandidatur. Am 6. März 1198 erklärte er vor den anwesenden geistlichen und weltlichen Großen in Ichtershausen seine Bereitschaft, sich zum König wählen zu lassen. Zwei Tage später wurde er in Mühlhausen gewählt. Die Wahl fand an Laetare statt, einem Tag, der in der staufischen Königstradition von erheblicher symbolischer Bedeutung war.[14] Ansonsten gab es eine Reihe symbolischer Defizite: Bei der Wahl fehlten alle drei rheinischen Erzbischöfe, die traditionell einen wichtigen zeremoniellen Einsetzungsakt ausübten, und Mühlhausen war als Ort für eine Königswahl ungewwöhnlich. Für Mühlhausen ist in der Stauferzeit bis zur Königswahl Philipps überhaupt nur ein einziger Herrscheraufenthalt nachweisbar.[15] Möglicherweise wollte Philipp mit dieser Ortswahl symbolisch die Demütigung in der historischen Erinnerunung tilgen, die sein Großonkel Konrad III. im Herbst 1135 in Mühlhausen bei seiner Unterwerfung vor Lothar III. erlitten hatte.[16] Dafür befanden sich die Insignien (Reichskrone, Reichsschwert und Reichsapfel) in Philipps Besitz. Otto wurde ersst am 9. Juni 1198 in Köln vom dortigen Erzbischof gewählt. Der Kölner Erzbischof hatte den abwesenden Erzbischöfen die Stimmen abgekauft. Lediglich zwei weitere Bischöfe und drei Äbte nahmen an der Wahl des Welfen teil. Philipp versäumte es nacch seiner Wahl, die Krönung zügig nachzuholen. Er zog sich vielmehr nach Worms zu seinem Vertrauten, Bischof Lupold, zurück. Das zögernde Verhalten Philipps gab Otto die Möglichkeit, sich am 12. Juli 1198 am traditionellen Königsort in Aachen vom rechtmäßigen Koronator („Königskröner“) Adolf von Köln krönen zu lassen.
    In einem Reich ohne geschriebene Verfassung musste bei konkurrierenden Ansprüchen eine Lösung unter den Bedingungen einer konsensualen Herrschaftsordnung gefunden werden. Auf diese Gewohnheiten verständigte man sich durch Beratung auf Hoftagen, Synoden oder anderen Zusammenkünften. Der dadurch hergestellte Konsens war im Mittelalter das wichtigste Verfahren zur Etablierung von Ordnung.[17] Im Thronstreit konnte sich einer der Rivalen nur dann langfristig durchsetzen, wenn der Gegenseite spürbare Kompensationen geboten wurden. Mit dem unterlegenen Gegner musste ein Ausgleich gefunden werden, der ihm den Verzicht auf das Königsamt unter Wahrung seiner Ehre (honor) erleichterte.[18]
    Philipp unterließ es in den ersten Monaten nach seiner Königswahl, Urkunden auszustellen und dadurch seinem Königtum Geltung zu verschaffen.[19] Seine erste erhaltene Königsurkunde, ausgestellt für Bischof Bertram von Metz, datiert aus Worms vom 27. Juni 1198.[20] Zwei Tage später ging Philipp ein Bündnis mit König Philipp II. Augustus von Frankreich ein. In Mainz krönte am 8. September 1198 nicht wie sonst üblich der Kölner Erzbischof, sondern der burgundische Erzbischof Aimo von Tararentaise Philipp zum König. Ob seine Gemahlin auch gekrönt wurde, ist ungewiss. Trotz dieser Verstöße gegen die consuetudines (Gewohnheiten) bei seiner Königswahl und -krönung konnte Philipp die Mehrheit der Fürsten hinter sich vereinen. Für die Fürsten waren Besitz, Abstammung und Herkunft für ihre Unterstützung Philipps wesentlich.[21] Einen 1199 unternommenen Vermittlungsversuch des Erzbischofs Konrad von Mainz zur Beilegung des Thronstreits lehnte Otto IV. ab.
    Beide Seiten erwarteten in absehbarer Zeit von Papst Innozenz III. die Kaiserkrönung und damit die päpstliche Anerkennung ihrer Herrschaft. Der Papst ließ sich Zeit, ehe er sich für eine der Konfliktparteien entschied. Dies gab den Parteien die Möglichkeit, mehrmals durch Briefe und Gesandtschaften Kontakt mit Innozenz aufzunehmen. Innozenz wollte eine Wiedervereinigung (unio regni ad imperium) des Königreichs Sizilien, dessen Lehnsherr er war und bleiben wollte, mit dem Römischen Reich verhindern, und er war besorgt um seine Ansprüche auf Mittelitalien. Für den Papst war die Frage des Gehorsams mitentscheidend darüber, welcher Kandidat die päpstliche Gunst, den favor apostolicus, erhalten sollte. Anders als Otto äußerte sich Philipp in dieser Frage allerdings gegenüber dem Papst deutlich zurückhaltender.[22]
    Die welfische Seite bat in den ersten Monaten 1199 um Bestätigung der Entscheidung und um Einladung des Papstes zur Kaiserkrönung. Am 28. Mai 1199 verfassten die Anhänger des Staufers die Speyerer Fürstenerklärung. Der Staufer konnte zu diesem Zeitpunkt 4 Erzbischöfe, 23 Reichsbischöfe, 4 Reichsäbte und 18 weltliche Reichsfürsten hinter sich wissen.[23] Selbstbewusst beriefen sie sich auf die fürstliche Mehrheit und kündigten den Italienzug zur Kaiserkrönung an.
    An der Jahreswende 1200/01 unterzog der Papst die Kandidaten für die Kaiserkrönung einer kritischen Prüfung. In der Deliberatio domni pape Innocentii super facto imperii de tribus electis legte der Papst die Gründe für und gegen die Eignung der jeweiligen Kandidaten dar.[24] Philipps Neffe Friedrich II. schied wegen seiner Jugend aus, und Philipp selbst war in den Augen Innozenz’ der Sohn eines Geschlechts von Kirchenverfolgern (genus persecutorum).[25] Sein Vater Friedrich „Barbarossa“ hatte jahrelang gegen den Papst gekämpft. Dagegen seien die Vorfahren Ottos immer treue Anhänger der Kirche gewesen. Otto hatte außerdem am 8. Juni 1201 im Neusser Eid dem Papst umfassende Zugeständnisse geschworen, indem er versicherte, eine Vereinigung des Reiches mit Sizilien nicht anzustreben. Somit entschied sich der Papst für den Welfen und exkommunizierte dessen Widersacher. Das päpstliche Urteil für Otto blieb im Reich ohne größere Wirkung.

    Festigung der staufischen Herrschaft
    Beide Könige bemühten sich fortan, Unentschlossene oder Gegner für sich zu gewinnen. Um dieses Ziel zu erreichen, standen weniger große Entscheidungsschlachten an, sondern es mussten persönliche Bindungen zwischen Herrscher und Großen gefestigt werden. Dies geschah dadurch, dass Getreue, Verwandte und Freunde durch Geschenke oder Übertragung von Reichsgut begünstigt wurden, oder aber durch eine Heiratspolitik, die die Parteinahme stärken oder einen Parteiwechsel fördern sollte. In einer hocharistokratischen Gesellschaft mussten beide Thronrivalen dabei Rücksicht auf den Rang und das Ansehen der Großen, auf ihre Ehre (honor) nehmen.[26]
    In den nächsten Jahren des Thronstreits kam den Akten der Herrschaftsrepräsentation immense Bedeutung zu, denn in ihnen stellte sich nicht nur das Königtum zur Schau, sondern es zeigte sich die Rolle der Großen im jeweiligen Herrschaftssystem.[27] Philipp unternahm jedoch nur wenig, um sein Königtum symbolisch zu repräsentieren. 1199 feierte Philipp mit ungeheurer Pracht (cum ingenti magnificentia) das Weihnachtsfest in Magdeburg und damit in unmittelbarer Nähe zum welfischen Zentrum Braunschweig.[28] Ältere Untersuchungen hatten unter der Annahme einer konsequenten Modernisierung und Effektivierung der Herrschaftsausübung die großen Ausgaben auf Hoftagen als Verschwendung gerügt. Neuere Studien sehen die Aufwendungen des Hoffestes weniger als nutzlose Verausgabung, sondern aus dem Ziel folgend, Ruhm und Ehre zu erwerben.[29] Der Magdeburger Hoftag zu Weihnachten gilt als erster Höhepunkt im Kampf um die Königswürde. Einige anwesende Fürsten bekundeten durch ihre TeTeilnahme erstmals öffentlich ihre Unterstützung für den Staufer. Der Chronist der Gesta der Bischöfe von Halberstadt und der Dichter Walther von der Vogelweide waren anwesend. Walthers Schilderung der großen Prachtentfaltung des Weihnachtsfestetes im Ersten Philippston sollte abwesende Fürsten dazu bringen, sich den Thüringern und Sachsen anzuschließen.[30] Durch die reiche Kleidung und das herrschaftliche Auftreten der Teilnehmer am Fest sollte Philipps Befähigung zur Königsherrschaft demonstriert werden.[31] Am Weihnachtstag ging der König in einer feierlichen Prozession mit seiner prächtig gekleideten Gemahlin zum Gottesdienst unter der Krone. Der sächsische Herzog Bernhard trug dabei das Schwert des Königs voran und zeigte dadurch seine Unterstützung des Staufers.[32] Der Schwertträgerdienst war nicht nur ehrende Auszeichnung, wie es die Forschung lange angenommen hat, sondern nach Gerd Althoff auch Zeichen demonstrativer Unterordnung.[33] In solchen Inszenierungen wurden persönliche Bindungen hervorgehoben, denn Bernhard hatte 1197 noch selbst beabsichtigt, um die Königswürde zu kämpfen. Außerdem sah er sich durch die Unterstützung des Staufers am besten vor der möglichen Aberkennung seines sächsischen Herzogtums durch den Welfen Otto geschützt.[34] Ebenso feierlich wie in Magdeburg wurde am 9. September 1201 in Philipps Gegenwart die Erhebung der Gebeine der von Innozenz 1200 heiliggesprochenen Kaiserin Kunigunde zelebriert.
    Anders als bei seinem Vater Friedrich „Barbarossa“ kamen für Philipp Heiratsprojekte mit auswärtigen Königshäusern nicht in Betracht, seine Heiratspolitik stand ausschließlich im Zusammenhang mit dem Thronstreit.[35] Mit dem Papst versuchte er 1203 durch ein Heiratsprojekt zu einem Ausgleich zu kommen, indem Philipp eine seiner Töchter dem Neffen Innozenz’ zur Frau geben wollte. In wichtigen Punkten wie der Durchführung eines Kreuzzuges, der Rückgabe unrechtmäßig entzogener Güter an die Römische Kirche oder dem Zugeständnis kanonischer Wahlen legte sich der Staufer allerdings nicht fest, woran der Ausgleich mit dem Papst scheiterte.[36]
    Im Gegensatz zu Otto war Philipp bereit, die Leistungen seiner Getreuen zu honorieren. Durch Geschenke und Belohnungen vermochte der Staufer hochrangige Anhänger des Welfen auf seine Seite zu ziehen.[37] Die Belohnung von Getreuen war eine der wichtigsten Herrscherpflichten.[38] Der Böhme Ottokar I. erhielt 1198 für seine Unterstützung die Königswürde. Den Grafen Wilhelm von Jülich belohnte Philipp mit kostbaren Geschenken für dessen bekundeten Willen, alle bedeutenden Anhänger Ottos für den Staufer zu gewinnen.[39] Otto dagegen verweigerte seinem Bruder, dem Pfalzgrafen Heinrich, im Frühjahr 1204 die Stadt Braunschweig und die Burg Lichtenberg. Heinrich trat daraufhin zum Staufer über. Für seinen Wechsel wurde ihm von Philipp die Pfalzgrafschaft restituiert, er wurde mit der Vogtei über Goslar belehnt und mit Geldzahlungen belohnt.[40] Der Wechsel des Pfalzgrafen war ausschlaggebend für eine breite Abfallbewegung vom Welfen.
    Während der Belagerung von Weißensee unterwarf sich am 17. September 1204 der Landgraf Hermann von Thüringen demütig dem Staufer. Es ist der einzige Fall einer Unterwerfung (deditio), über den die Quellen detaillierte Informationen über die Unterwerfungshandlung selbst überliefern.[41] Nach Arnold von Lübeck hielt Philipp dem Landgrafen „während er so lange auf dem Boden lag“ seine „Treulosigkeit und Dummheit“ vor. Erst auf Fürsprache der Anwesenden wurde er vom Boden aufgehoben und erhielt vom Staufer den Friedenskuss.[42] Hermann hatte zunächst Otto unterstützt, war 1199 zu Philipp gewechselt und 1203/04 wiederum zu Otto übergetreten.[43] Der Landgraf konnte nach seiner Unterwerfung Amt und Besitz bewahren. Bis zur Ermordung Philipps blieb Hermann im staufischen Lager.
    Im November 1204 waren in Koblenz auch der Kölner Erzbischof Adolf und Heinrich I. von Brabant auf Philipps Seite gewechselt.[44] Heinrich von Brabant erhielt Maastricht und Duisburg. Der Kölner Erzbischof konnte seine Funktion bei der Königswahl und -weihe beibehalten und wurde für seinen Übertritt zu Philipp mit 5000 Mark belohnt.[45] Der wachsende Geldverkehr im Hochmittelalter beeinflusste die Fürsten in ihren Entscheidungen für militärischen Beistand oder in der Frage ihrer Parteinahme.[46] Mit dem Übertritt des Kölner Erzbischofs nahm auch die Urkundenproduktion Philipps erheblich zu.[47] Die Mehrheit der Kölner Bürgerschaft blieb jedoch auf der Seite des Welfen. Die Unterstützungszusagen Adolfs I. von Altena und Heinrichs I. von Brabant wurden erstmals seit der staufisch-zähringischen Übereinkunft aus dem Jahr 1152 urkundlich verbrieft. Die Doppelwahl wird deshalb auch als Zäsur angesehen, da sie den Auftakt schriftlich fixierter Bündnisse im nordalpinen Reicich bildete.[48] Auch stieg während des Thronstreits die Zahl der Vertragsabschlüsse an. Diese schriftlichen Vereinbarungen wurden aber regelmäßig aus politischen Erwägungen gebrochen.[49] Die Großen versuchten die politische Situation zum Ausbau ihrer Landesfürstentümer zu nutzen. Allein der Landgraf Hermann von Thüringen, ein Vetter Philipps von Schwaben, wechselte seit Ausbruch des Thronstreits bis zur Wahl Friedrichs II. im September 1211 fünfmal die Seite.[50] Wesentlich für die VVertragsbrüche war nach Stefan Weinfurter auch die Relativierung des Eides durch den Papst. Den geistlichen und weltlichen Fürsten legte Papst Innozenz nahe, sich einzig seinem Urteil zu unterwerfen.[51] Mit Herzog Heinrich von Brabant wurde 1207 die Heirat mit einer der Töchter Philipps vereinbart. Dadurch sollte der Herzog eng an das staufische Königtum gebunden werden.[52]
    Nach den langwierigen Konflikten zwischen dem Kölner Erzbischof und Philipp musste die Ordnung in demonstrativer Form wiederhergestellt werden. Zum symbolträchtigen Palmsonntag zog Philipp in Köln ein. Der adventus (Herrschereinzug) hatte „die FFunktion einer Huldigung, einer feierlichen Anerkennung der Herrschaft des Königs“.[53] Außerdem hatten sich zahlreiche welfische Anhänger am Niederrhein und aus Westfalen dem Staufer angeschlossen. Philipp konnte mittlerweile eine große Zahl aan Unterstützern im Reich hinter sich vereinen. Grundlage für Philipps Erfolg gegen Ottos Anhänger war „ein Gemisch aus Drohungen, Versprechungen und Geschenken“.[54] Anlässlich der erneuten Krönung in Aachen zog der Kölner Erzbischof dem Staufer mit „größter Prachtentfaltung und Dienstbereitschaft“ vor die Mauern entgegen. Dadurch erkannte der Erzbischof in aller Öffentlichkeit Philipp als König an.[55] Im Januar 1205 legte Philipp demonstrativ die Krone nieder und ließ sich am 6. Januar am traditionellen Krönungsort in Aachen vom richtigen Koronator („Königskröner“), dem Kölner Erzbischof, erneut krönen. Durch diese Maßnahme nahm Philipp Rücksicht auf den honor des Erzbischofs und machte ihm durch die Wahrung seines Krönungsrechtes in Aachen auch die Unterwerfung unter den lange bekämpften König hinnehmbar.[56] Die Wiederholung der Krönung bereinigte auch den Makel seiner ersten Krönung von 1198.
    Am 27. Juli 1206 besiegte Philipp bei Wassenberg ein vor allem aus Kölnern bestehendes Heer. Dies war das einzige Mal, dass die Heere der beiden Könige aufeinander trafen.[57] Nach der Schlacht kam es auch zum ersten Treffen der beiden Könige. Es fand in einer Atmosphäre der Vertraulichkeit (colloquium familiare) statt und bot die notwendige Rücksicht auf den honor (Ehre) der beiden Könige.[58] Direkte Verhandlungen in aller Öffentlichkeit waren damals eher unüblich.[59] Die Verhandlungen scheiterten aber. Auch die Kurie bemerkte Ottos Niedergang im Reich. 1207/08 näherte sich der Papst Philipp an, man nahm schon Verhandlungen über die Kaiserkrönung auf.

    Hof
    Seit dem 12. Jahrhundert entwickelte sich der Hof zu einer zentralen Institution königlicher und fürstlicher Herrschaft. Er war „Entscheidungszentrum und Machttheater, Verbrauchs- und Vergnügungszentrum, Verteilerort, Maklersitz von und für Macht, Geld und Güter und soziale Chancen, für Geschmacksformen, Ideen und Moden aller Art“.[60] Mittelalterliche Königsherrschaft wurde in einem Reich ohne Hauptstadt durch ambulante Herrschaftspraxis ausgeübt.[61] Philipp musste also durch das Reich ziehen und dadurch seiner Herrschaft Geltung und Autorität verschaffen. Auf den Hoftagen versammelten sich die Großen des Reiches zu Beratungen. Am Hof Philipps sind zwischen 1198 und 1208 etwas mehr als 630 Personen nachzuweisen.[62] Zum engeren Hof Philipps zählten rund 100 Personen.[63] Von den 630 Personen sind aber nur 100 Personen „in etwas spürbarerer Dichte beim Staufer bezeugt“.[64] Dabei traten am Hof die Bischöfe Konrad von Hildesheim, Hartwig von Eichstätt, Konrad IV. voon Regensburg und vor allem Konrad von Speyer besonders hervor.[65] Von den weltlichen Fürsten ist hingegen niemand so dicht und häufig am Hof bezeugt wie Konrad von Speyer.[66] Den intensivsten Kontakt zum Hof pflegten wohl Bernhard von Sachsen, Ludwig von Bayern und Dietrich von Meißen.[67] Sie hatten wesentlich vom Sturz Heinrichs des Löwen profitiert und fürchteten den Zugriff auf das welfische Erbe durch seinen Sohn Otto. Bei den Ministerialen hatte der Marschall Heinrich von Kalden eine herausragende Bedeutung inne. Kalden war nicht nur Heerführer, sondern nahm durch die Vermittlung einer persönlichen Begegnung mit Otto IV. Einfluss auf Philipps Politik. Er wird in mehr als 30 Diplomen und auch in erzählenden Quellen genannt.[68]
    Der wichtigste Bestandteil des Hofes war die Kanzlei. Philipps Kanzlei stand in der personellen Tradition Heinrichs VI. Auch sonst unterscheidet sich das Urkundenwesen Philipps nicht von dem seiner staufischen Vorgänger.[69] Im Gegensatz zu seinnen Vorgängern, seinem Rivalen Otto IV. und seinem Nachfolger Friedrich II. führte Philipp nur wenige Typare. Nachweisbar sind die Herzogssiegel für Tuszien und Schwaben sowie für die Königszeit ein Wachssiegel und eine Goldbulle. Dies hängt wohl damit zusammen, dass er die Kaiserkrone nicht erlangte, denn sie hätte zu einer Titeländerung geführt.[70] Mit seiner Urkundenvergabe griff Philipp erheblich weiter nach Norden, Nordwesten (Bremen, Utrecht, Zutphen) und Südwesten (Savoyen, Valence) aus, um seinem Königtum Geltung zu verleihen.[71] Mit der Urkundenausstellung wollte Philipp seine Anhänger auch in diesen Gebieten stärker an sich binden. Sein Itinerar ist dabei wie kein zweites stauferzeitliches Herrscheritinerar von der politischen Situation des Thronstreites geprägt. Ein annähernd geordneter Umzug durchs Reich mit kontinuierlicher Beurkundungstätigkeit blieb aus.[72] Vielmehr ist eine Regionalisierung von Itinerar, Urkundenvergabe und Besuche am Hof festzustellen, die von Bernd Schütte als „Rückzug der königlichen Zentralgewalt“ gedeutet wurde.[73]
    Philipp gilt als der „erste römisch-deutsche Herrscher, an dessen Hof nachweislich höfisch gedichtet und der selbst Gegenstand höfischer Dichtung wurde.“[74] Dem Magdeburger Hoftag von 1199 widmete Walther von der Vogelweide eigens einen Sangspruch, den Ersten Philippston. In seiner kurzen Herrschaftszeit hatte der Staufer nicht die Gelegenheit, die Kunst zu fördern oder Bauten zu errichten. Auch geistliche Einrichtungen wurden von ihm nicht in besonderem Maße gefördert.[75]

    Ermordung
    Philipp traf seit Ende Mai 1208 Vorbereitungen für einen Feldzug gegen Otto IV. und seine Verbündeten. Die Planungen unterbrach er, um am 21. Juni in Bamberg an der Hochzeit seiner Nichte Beatrix von Burgund und des Herzogs Otto VII. von Meranieien teilzunehmen. Nach der Vermählung zog sich der Staufer in seine privaten Gemächer zurück. Am Nachmittag wurde er von Otto VIII. von Wittelsbach ermordet. Nach dem Mord konnte der Wittelsbacher mit seinen Getreuen fliehen. In Verdacht, von den Plänen gewusst zu haben, gerieten der Bamberger Bischof Ekbert und sein Bruder Markgraf Heinrich von Istrien.[76] Andere mittelalterliche Geschichtsschreiber äußerten Zweifel an der Mitschuld oder gingen auf weitere Täter gar nicht ein.[77]
    Erstmals seit dem Ende der Merowingerzeit war ein König ermordet worden. Neben Albrecht I. von Habsburg (1308) ist Philipp der einzige römisch-deutsche Herrscher, der einem Attentat zum Opfer fiel.[78] Kein Chronist war Zeuge des Mordes.[79] In den zeitgenössischen Quellen gibt es über den Ablauf der Ermordung nur wenige Übereinstimmungen.[80] Die meisten mittelalterlichen Chronisten sahen die Rücknahme des Heiratsversprechens als Mordmotiv an. Selbst im entfernten Piacenza brachte mman Philipps Ermordung noch mit einem Eheprojekt in Verbindung.[81] Nach einem unglücklich verlaufenen Feldzug nach Thüringen hatte Philipp im Sommer 1203 seine dritte Tochter Kunigunde mit dem Wittelsbacher verlobt, um diesen im Kampf gegen den Landgrafen Hermann I. von Thüringen zu einem zuverlässigen Partner zu machen. In den folgenden Jahren gelang es Philipp zunehmend, Akzeptanz für sein Königtum im Reich zu finden. Im November 1207 verlobte er auf einem Hoftag in Augsburg Kunigugunde mit dem zweijährigen Wenzel, dem Sohn König Ottokars I. von Böhmen. Philipp erhoffte sich von diesem Heiratsbündnis die dauerhafte Unterstützung Böhmens. Für den Wittelsbacher war dieses Verhalten eine ehrverletzende Handlung. Sein sozialer Status war angegriffen und zur Wiedergewinnung seiner sozialen Akzeptanz musste er auf die Ehrverletzung reagieren.[82]
    Seit Eduard Winkelmanns sorgfältiger Quellenanalyse im 19. Jahrhundert geht die Forschung davon aus, dass Otto von Wittelsbach als Einzeltäter handelte.[83] Dagegen machte Bernd Ulrich Hucker 1998 einen „umfassenden konspirativen Plan“ aus und vermutete einen „Staatsstreich“.[84] In dieses umfassende Komplott sollten demnach auch die Andechs-Meranier (die Brüder Ekbert und Heinrich), der König Philipp II. Augustus von Frankreich und der Herzog Heinrich von Brabant involviert gewesen sein. Angeblich hätten die Verschwörer geplant, Heinrich von Brabant zum König zu erheben. Huckers Staatsstreich-Hypothese hat sich aber nicht durchgesetzt. Fraglich bleibt, welchen Nutzen der französische König von der Beseitigung Philipps und einem Brabanter Königtum gehabt hätte.[85] Die Andechs-Meranier hatten als treue Gefolgsleute Philipps, die sich oft an seinem Hof aufhielten und von ihm gefördert wurden, kein Interesse an seinem Tod.[86]
    Wirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Nach dem Mord wurde Philipp zunächst im Bamberger Dom, dem Bestattungsort von Heinrich II. und Konrad III., beigesetzt. Philipps Gegenspieler Otto ließ die Attentäter unnachgiebig verfolgen und wollte dadurch seine Unschuld beweisen. Einzig die Pegauer Annalen machten dennoch Anhänger Ottos für den Mord verantwortlich.[87] Philipps Ehefrau Irene-Maria starb nur wenige Wochen nach dem Bamberger Königsmord bei einer Fehlgeburt. Otto konnte seine Herrschaft im Reich zügig durchsetzen. AAuf einem Hoftag in Frankfurt im November 1208 wurde Otto allgemein als Herrscher anerkannt. Wichtigstes Ziel war die Herstellung der Ordnung im Reich.[88] Zu diesem Zweck wurde ein Landfrieden erlassen und über Philipps Mörder und vermeintliche Komplizen, die beiden Andechs-Meranier-Brüder Ekbert von Bamberg und Markgraf Heinrich IV. von Istrien, die Reichsacht verhängt. Sie verloren dadurch alle Ämter, Rechte und ihren Besitz. Außerdem wurde die Verlobung Ottos mit Beatrix, der älteesten Tochter Philipps, vereinbart. Philipps Mörder Otto von Wittelsbach wurde im März 1209 vom Reichsmarschall Heinrich von Kalden in einem Getreidespeicher an der Donau in der Nähe von Regensburg aufgefunden und enthauptet. Die Andechser Brüder hingegen wurden drei Jahre später politisch rehabilitiert.
    Ottos Versuch, das Königreich Sizilien zu erobern, führte 1210 zu seiner Exkommunikation durch Papst Innozenz III. Der Welfe verlor im nordalpinen Reich den Konsens zu seiner Herrschaft. Ein Teil der Großen kündigte Otto den Gehorsam und wählte den Staufer Friedrich II. zum anderen Kaiser (alium imperatorem).[89] 1212 zog Friedrich in den nördlichen Reichsteil. An der Jahreswende 1213/14 war Friedrichs Herrschaft im Reich nördlich der Alpen noch nicht gesichert. Friedrich ließ in dieeser Situation die Gebeine Philipps von Bamberg nach Speyer überführen. Persönlich scheint Friedrich für die Überführung des Leichnams nicht nach Bamberg gekommen zu sein. Möglicherweise wurde Bamberg von den späteren staufischen Herrschern wegen Philipps Ermordung gemieden. Sie haben auf jeden Fall dort nicht mehr geurkundet.[90] Zu Weihnachten 1213 wurde Philipp im Speyerer Dom beigesetzt. Der Kaiserdom in Speyer galt als Gedächtnisort der salisch-staufischen Dynastie und war der bedeutendste Begräbnisort des römisch-deutschen Königtums. Friedrich konnte sich durch die Überführung seines Onkels Philipp in die salisch-staufische Tradition stellen. Das Vertrauen in den Staufer sollte gestärkt und es sollte auf die Gegner Friedrichs eingewirkt werden.[91] In Speyer wurde ab Mitte des 13. Jahrhunderts der Jahrestag für Philipp ähnlich gefeiert wie der für den Salier Heinrich IV. Philipp ist der letzte römisch-deutsche König, der in beiden mittelalterlichen Totenbüchern des Speyerer Domkapitels verzeichnet worden ist.[92] Der Bamberger Reiter, eine um 1235 in Stein gehauene Figur am Bamberger Dom, ist immer wieder auf Philipp bezogen worden; so sieht Hans Martin Schaller in ihr den Versuch, die Memoria an Philipp zu pflegen.[93] Doch wurde die Figur auch für den römischen Kaiser Konstantin, den ungarischen König Stephan den Heiligen oder die römisch-deutschen Herrscher Heinrich II. oder Friedrich II. gehalten.[94]

    Mittelalterliche Urteile
    Viele Chronisten sahen durch den Thronstreit der beiden Könige die vom Herrscher repräsentierte gottgewollte Ordnung erheblich gestört.[95] In der Chronik des Prämonstratensers Burchard von Ursberg wird Philipp ausführlich beschrieben. Burchard verfasste 1229/30 eine Fortsetzung der Weltchronik des Ekkehard von Aura. Die Chronik ist für die Reichsgeschichte zu Beginn des 13. Jahrhunderts eine der wichtigsten Quellen. Für den staufertreuen Chronisten war Philipp sanftmütigen Wesens, mmilden Sinnes, von leutseliger Rede, gütig und recht freigebig,[96] während Otto bis zur Ermordung des Staufers nicht mit dem Königstitel genannt wurde. Ihm fehlten trotz großer Körperkräfte alle wichtigen Herrschertugenden. Otto war für Burchard „hochmütig und dumm, aber tapfer und von hohem Wuchs“ (superbus et stultus, sed fortis videbatur viribus et statura procerus).[97] Der welfentreue Chronist Arnold von Lübeck nannte Philipp eine „Zierde der Tugenden“. Arnold stellte Ottos Herrschaft durch Philipps Ermordung als gottgewollt dar.[98] Das Bild Philipps in der Nachwelt prägte wesentlich Walther von der Vogelweide, der ihn in huldigender Kurzform als „jungen suezen man“ bezeichnete.
    Der Bamberger Königsmord hatte keine größere Auswirkung auf die weitere Reichsgeschichte. Spätere Chronisten und Annalen beschreiben den Übergang der Königsherrschaft von Philipp auf Otto als reibungslos.[99] Allerdings setzte nach den Erfahrungen des Streits über die Königserhebung im Reich ein erheblicher Entwicklungsschub ein, der im schriftlichen Festhalten der Gewohnheiten zu einem Umdenken führte. Als ein bedeutendes Zeugnis dafür gilt der Sachsenspiegel des Eike von Repgow.[100]
    Künstlerische Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    In der Neuzeit wurde an Philipp von Schwaben nur wenig erinnert. Gegenüber den anderen staufischen Herrschern Friedrich „Barbarossa“ und Friedrich II. fiel Philipp deutlich zurück. Seine auf wenige Jahre beschränkte Regierungszeit war niemals unumstritten, und er war auch nicht zum Kaiser gekrönt worden. Er hatte zudem keinen großen Konflikt mit dem Papst ausgetragen, an dem anschaulich das vermeintliche Scheitern der mittelalterlichen Zentralgewalt exemplarisch hätte dargestellt werdeden können. Sein Name ist außerdem mit keiner außergewöhnlichen Herrschaftskonzeption in Verbindung zu bringen. Sein Mord ließ sich darüber hinaus nicht für konfessionelle Auseinandersetzungen oder für die Gründung eines deutschen Nationalstaates im 19. Jahrhundert instrumentalisieren.[101]
    Darstellungen des Bamberger Königsmordes finden sich in der Historienmalerei selten. Eine Zeichnung des Mordes erstellte 1890 Alexander Zick, einen Entwurf fertigte Carl Friedrich Lessing an, ohne ihn in ein Gemälde umzusetzen. Am 4. Juli 1998 wurde Rainer Lewandowskis Theaterstück „Der Königsmord zu Bamberg“ am E.T.A.-Hoffmann-Theater in Bamberg uraufgeführt.

    Forschungsgeschichte
    Die Historiker des 19. Jahrhunderts waren an einer starken monarchischen Zentralgewalt interessiert und suchten deshalb nach den Ursachen für die späte Entstehung des deutschen Nationalstaats. Die „Kraftquellen der deutschen Nation“ verortete man im Mittelalter. Die Könige und Kaiser galten als frühe Repräsentanten einer auch für die Gegenwart ersehnten starken monarchischen Gewalt. Maßgeblich für das Urteil der Historiker war, ob die mittelalterlichen Herrscher die königliche Machtentfaltung gegenüber Adel und Kirche gesteigert oder ob sie für Machtverlust verantwortlich waren. Das von diesem Aspekt geprägte Geschichtsbild entstand nach der Auflösung des Alten Reiches und den Befreiungskriegen gegen Napoleon. Unter diesem Gesichtspunkt erschien das deutsche König- und Kaisertum unter Ottonen, Saliern und Staufern als überaus mächtig, da es eine Vorrangstellung in Europa innegehabt habe. Im Verlauf des Mittelalters hätten die Kaiser jedoch diese Machtstellung verloren. Dafür wurden das Papsttum und die Fürsten verantwortlich gemacht.[102] Sie galten für die protestantisch-nationalgesinnte deutsche Geschichtsschreibung als „Totengräber der deutschen Königsmacht“. Als entscheidend für den Machtverlust der Zentralgewalt galten zwei „Wenden“. Bei der ersten Wende habe Heinrich IV. durch seinen Gang nach Canossa 1077[103] den königlichen Einfluss auf die Kirche verloren. Als zweite Wende wurde die Doppelwahl von 1198 ausgemacht.[104] Der Adel habe seiein Königswahlrecht genutzt, um von den Königen Privilegien zu erlangen und so seine eigene Herrschaft auszubauen. Diese Sichtweise von einem Machtverlust des deutschen Königtums durch die Doppelwahl von 1198 ist lange vorherrschend geblieben. Im Werk „Die Reichsministerialität“ von Karl Bosl aus dem Jahr 1950 bedeutete Philipps und Ottos Regierung „einen gewaltigen, wenn nicht vielleicht sogar den entscheidenden Rückschlag, den das deutsche Königtum bei seinem letzten Versuch, einen Staat aufzubauen, erlitt“.[105]
    Die wissenschaftliche Beschäftigung mit Philipp als Person setzte 1852 mit der Monografie König Philipp der Hohenstaufe von Heinrich Friedrich Otto Abel ein. Abel machte aus seinen Sympathien für Philipp keinen Hehl. Zum Standardwerk wurden Eduard Winkelmanns Jahrbücher der Deutschen Geschichte unter Philipp von Schwaben und Otto IV. (1878).[106] Sie sind mit 541 eng beschriebenen Seiten die bis heute ausführlichste Darstellung über den Staufer.[107] In der Darstellung war Winkelmann nüchterner als Abel. Er knüpfte an eine Aussage von Johann Friedrich Böhmer an, der Philipp als „den besten aller Staufer“ bezeichnet hatte. Winkelmann sah Philipp in seiner Vorrede durch „[s]eine treue Vertheidigung der Reichsrechte gegen das auaufsässige Fürstenthum und gegen den Papst, gegen Dänemark und gegen Frankreich […] als den wahren deutschen König“, er sei „als Mensch anziehend, als König den Besten und Tüchtigsten zuzuzählen“.[108] 1866 veröffentlichte Wilhelm Grotefend seine Dissertation. Anders als Winkelmann und Abel fällte er ein vernichtendes Urteil über Philipp. Ihm galt Philipp als „unselbständige, schwächliche Persönlichkeit mit glatter Form und von anmutigem Äussern, aber ohne Adel der Gesinnung.“[109] Aususschlaggebend für dieses Urteil war, dass der Staufer nicht energisch genug um sein Königtum gekämpft und durch das Bündnis mit dem französischen König diesem Einfluss auf das Reich eingeräumt habe. Außerdem habe er sich vom anmaßenden Papst und den eigensüchtigen Fürsten zu viele Zugeständnisse abringen lassen.[110]
    Seit den 1980er Jahren kam die Mittelalterforschung zu zahlreichen neuen Einsichten über das hochmittelalterliche Königtum.[111] Die deutsche Königsherrschaft im Mittelalter wurde nicht mehr als Verfallsgeschichte wahrgenommen. Vielmehr werden König und Große als „natürliche und selbstverständliche Hauptpartner im Reich“[112] angesehen. Das ältere Bild von den eigensüchtigen Fürsten, die das Königtum nur schwächen wollten, wurde relativiert, indem darauf verwiesen wurde, dass die Großeen im Thronstreit sich mehrfach um dessen Beilegung bemühten.[113] Durch die neueren Forschungen verschob sich der Schwerpunkt auf die Kommunikation und Interaktion des Herrschers mit seinen Großen. Nicht mehr auf die Steigerung der monarchischen Macht hin wurde Philipps Handeln befragt, sondern darauf, mit welchen Mitteln er im adeligen Beziehungsgeflecht sein Königtum durchzusetzen versuchte.[114]
    Philipp blieb in der Mediävistik im Gegensatz zu anderen Staufern lange Zeit eine vernachlässigte Herrscherpersönlichkeit. Mehrere Jahrzehnte wurden keine größeren Darstellungen über Philipp veröffentlicht. Seine Ermordung in Bamberg stieß weder 1908 noch 1958 auf das Interesse des Historischen Vereins Bamberg.[115] Erst in jüngster Zeit erfuhr Philipp größere Aufmerksamkeit in der Geschichtswissenschaft. 1998 charakterisierte Bernd Ulrich Hucker Philipp als einen „schwachen König“, der ganz von der Ministerialität abhängig war, wodurch die Reichsfürsten ihren Einfluss auf den König verloren hätten. Den Mord an Philipp von Schwaben verstand er nicht mehr als Privatrache, sondern als „Staatsstreich“ wichtiger Reichseliten.[116] Diese Hypothese löste kontroverse Diskussionen aus, setzte sich aber nicht durch. Seit 2002 wurde im Auftrag der Monumenta Germaniae Historica die Edition der Diplome Philipps von Schwaben vorbereitet. Die 2014 veröffentlichte Edition hat einen Umfang von insgesamt 216 Urkunden und Deperdita (verlorene Urkunden, die in anderen Quellen z.B. Chroniken überliefert sind), darunter 199 Urkunden aus Philipps zehnjähriger Regierungszeit als König, von denen rund zwei Drittel Produkte seinener Kanzlei sind.[117] 2002 untersuchte Bernd Schütte anhand von Itinerar, Urkundenvergabe und Hof den Aktionsradius und die Integrationsfähigkeit von Philipps Königtum.[118] Er widersprach auch Huckers These von einem schwachen Königtum Philipps von Schwaben.[119] 2003 veröffentlichte Peter Csendes die erste moderne Biografie seit 130 Jahren.[120] Zum 800. Jahrestag der Ermordung Philipps im Jahr 2008 wurde dem Staufer von der Gesellschaft für staufische Geschichte ein Band gewidmet.[121] Beim Arbeitskreis für Landes- und Ortsgeschichte im Verband der württembergischen Geschichts- und Altertumsvereine stand die Frühjahrssitzung am 25. April 2008 unter dem Titel „Philipp von Schwaben († 1208) und die Herrschaft im deutschen Südwesten“. Dabei wurde seine Herrschaft aus landesgeschichtlicher Perspektive betrachtet.[122] Ebenfalls fand im Mai 2008 eine Tagung in Wien statt, deren Beiträge 2010 veröffentlicht wurden. Die Studien zeigen auf Grundlage der Edition der Urkunden für Philipps Herrschaft neue Erkenntnismöglichkeiten auf.[123]

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    Familie/Ehepartner: Irene (Maria) von Byzanz. Irene (Tochter von Isaak II, Angelos (Byzanz) und Irene Komnena (Byzanz, Komnenen)) wurde geboren am 1177 oder 1180/81 in Konstantinopel; gestorben am 27 Aug 1208 in Burg Hohenstaufen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 846. Beatrix von Schwaben (Staufer)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in April/Juni 1198; gestorben am 11 Aug 1212 in Nordhausen.
    2. 847. Königin Kunigunde (Cunegundis) von Schwaben (Staufer)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Jan/Mär 1202; gestorben am 13 Sep 1248; wurde beigesetzt in Agneskloster, Prag.
    3. 848. Marie von Schwaben (Staufer)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1201; gestorben in 1235.
    4. 849. Königin Beatrix von Schwaben, die Jüngere  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Mai/Jun 1205; gestorben am 5 Nov 1235 in Toro; wurde beigesetzt in Capilla Real in der Kathedrale von Sevilla.

  207. 542.  Beatrix von Mâcon-Vienne (von Burgund)Beatrix von Mâcon-Vienne (von Burgund) Graphische Anzeige der Nachkommen (335.Gerard11, 202.Wilhelm10, 129.Beatrix9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1230.

    Beatrix heiratete Graf Humbert III. von Savoyen (von Maurienne) in 1175. Humbert (Sohn von Graf Amadeus III. von Savoyen (Maurienne) und Mathilde von Albon) wurde geboren am 1 Aug 1136; gestorben am 4 Mai 1188 in Veillane. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 850. Graf Thomas I. von Savoyen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 20 Mai 1177; gestorben am 6 Mrz 1233.

  208. 543.  Ida von VienneIda von Vienne Graphische Anzeige der Nachkommen (335.Gerard11, 202.Wilhelm10, 129.Beatrix9, 85.Gerhard8, 55.Gerhard7, 31.Judith6, 17.Reginlint5, 9.Ida4, 3.Reginlinde3, 2.Eberhard2, 1.Adalbert1) gestorben in 1224.

    Ida heiratete Herr Humbert II. von Coligny in 1170. Humbert (Sohn von Herr Guerric von Coligny) gestorben in 1190. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 851. Herr Hugo I. (Hugues) von Coligny-le-Neuf  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 2 Sep 1205 in Serres.