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Rudolf I. von Vermandois (von Frankreich), der Tapfere, der Einäugige

Rudolf I. von Vermandois (von Frankreich), der Tapfere, der Einäugige

männlich 1085 - 1152  (67 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Rudolf I. von Vermandois (von Frankreich), der Tapfere, der Einäugige Rudolf I. von Vermandois (von Frankreich), der Tapfere, der Einäugige wurde geboren in 1085; gestorben am 14 Okt 1152.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Valois, Amiens und Vermandois (seit 1102 )

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_I._(Vermandois)

    Rudolf I., genannt der Tapfere oder der Einäugige (Raoul I. le vaillant oder le borgne) (* 1085; † 14. Oktober 1152), war seit 1102 Graf von Valois, Amiens und Vermandois. Er war der Sohn des französischen Prinzen und Kreuzfahrers Hugo I., Graf von Vermandois und Valois, und der Adelheid, der Erbin der Grafschaften Vermandois und Valois. Väterlicherseits war er ein Enkel König Heinrichs I. von Frankreich.

    Leben
    Um 1120 heiratete er Eleonore von Blois, Tochter des Grafen Stephan II. und der Adele von England. Ihr gemeinsamer Sohn war Hugo II., Graf von Vermandois und Valois, der später als Felix von Valois heiliggesprochen wurde.
    Er unterstützte die Könige Ludwig VI. den Dicken und Ludwig VII. den Jungen gegen die aufständischen Adligen. Bei der Einnahme von Livry (1129) verlor er ein Auge. Im darauf folgenden Jahr, bei der Belagerung von Coucy, tötete er Thomas de Marle, den Herrn von Coucy. 1131 ernannte ihn der König zum Seneschall von Frankreich, nachdem dieses Amt nach dem Sturz der Familie Garlande vier Jahre lang vakant gewesen war.
    Im Haushalt der französischen Königin Eleonore von Aquitanien lebte unter anderem ihre jüngere Schwester Petronilla. Die 16-Jährige begann im Sommer 1141 eine Affäre mit dem 35 Jahre älteren Rudolf, der mit einer nahen Verwandten von Graf Theobaald IV. von Blois verheiratet war.[1] Im Winter 1141/1142 fand Ludwig drei wohlgesinnte Bischöfe, die Rudolfs bestehende Ehe wegen zu enger Blutsverwandtschaft aufhoben und ihn anschließend mit Petronilla verheirateten.[2] Theobald von Blois nahm nicht nur seine Verwandte und ihre Kinder in seinem Haushalt auf, sondern protestierte bei Papst Innozenz auch gegen Ludwigs Einmischung in eine Angelegenheit, die allein von der Kirche zu entscheiden sei.[3] Unterstützung fand Theobald bei Bernhard von Clairvaux, der sich gegenüber Papst Innozenz schockiert über das Verbrechen gegen die Familie Champagne und gegen das Sakrament der Ehe äußerte.[4]
    Bei einem von Papst Innozenz angeordneten Konzil im Juni 1142 exkommunizierte der päpstliche Legat Kardinal Yves einen der drei an der Eheannullierung beteiligten Bischöfe, suspendierte die beiden anderen von ihrem Amt und ordnete an, dass Rudolf zu seiner Ehefrau zurückkehre. Als Rudolf sich diesem verweigerte, wurden sowohl er als auch Petronilla exkommuniziert und ihr Herrschaftsgebiet unter Interdikt gestellt. Ludwig weigerte sich, die Entscheidung des päpstlichen Legats anzuerkennen, die er als Angriff auf seine königliche Autorität interpretierte, und begann einen Kriegszug gegen Theobald, den er beschuldigte, an dieser Entwicklung schuld zu sein.[5] Der Konflikt um die Ehe wurde erst 1148 beigelegt, als das französische Königspaar sich auf einem Kreuzzug befand. Mit Hilfe zweier Kardinäle wurde in Rom eine Absolution für Rudolf erwirkt, womit alle Hindernisse für seine Heirat mit Petronilla beseitigt waren.[6]
    Die Auseinandersetzungen um die Heirat von Eleonores jüngerer Schwester Petronilla und der anschließende Feldzug in der Champagne führten erstmals auch dazu, dass die Rechtmäßigkeit der Ehe zwischen Eleonore und Ludwig hinterfragt wurde. Der Bisischof von Lyon war der erste, der auf den engen Verwandtschaftsgrad zwischen den beiden Ehepartnern hinwies und Clairvaux griff in seinen Auseinandersetzungen mit Ludwig zwei Mal die Frage auf, warum Ludwig wegen zu enger Blutsverwandtschaft die Auflösung der ersten Ehe seines Seneschalls betreibe, während er selber nicht weniger eng mit Eleonore verwandt sei.[7]
    Mit Petronilla hatte er zwei Kinder:
    • Mabile, (* wohl 1143; † 26. März 1182[8] in Arras) 1167 Gräfin von Vermandois etc., begraben in der Kathedrale von Amiens; ∞ 1159 Philipp I. († 1191), 1168 Graf von Flandern, 1167 Graf von Vermandois etc., Regent von Frankreich;
    • Rudolf II. der Aussätzige († 1167), Graf von Vermandois und Valois etc., ∞ um 1160 Margarete von Flandern (* um 1145; † 1194), 1191 Gräfin von Flandern, Tochter des Dietrich von Elsass, Graf von Flandern.
    Als Ludwig VII. 1147 zum Zweiten Kreuzzug aufbrach, blieb Rudolf als Regent (gemeinsam mit Abt Suger von Saint-Denis) in Frankreich. Nach der Rückkehr des Königs verstieß dieser seine Ehefrau Eleonore und Rudolf deren Schwester Petronilla, um sich 1152 ein drittes Mal zu verheiraten, jetzt mit Laurette von Flandern, der Tochter des Dietrich von Elsass, Graf von Flandern, der Schwester seiner späteren Schwiegertochter. Mit ihr hatte er eine Tochter, die fünfmal verheiratet war:
    • Eleonore (* 1152; † 1213), 1183 Gräfin von Vermandois, Valois und Saint-Quentin,
    • ∞ I) Gottfried von Hennegau († 7. April 1163), Graf von Ostrevant;
    • ∞ II) vor 1167 Wilhelm IV. († 1168), 1161 Graf von Nevers;
    • ∞ III) um 1170 Matthäus von Elsass († 1173), 1160 Graf von Boulogne;
    • ∞ IV) um 1175 Matthieu III. Graf von Beaumont-sur-Oise († 27. November 1208/09) (Haus Beaumont-sur-Oise);
    • ∞ V) um 1210 Stefan II. von Blois († 1252), Herr von Châtillon-sur-Loing.


    Literatur
    • Marion Meade: Eleanor of Aquitaine – a biographie. Penguin books, London 1991, ISBN 0-14-015338-1.
    • Daniela Laube: Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. Lang, Bern u.a. 1984, ISBN 3-261-03476-9.
    • Ralph V. Turner: Eleonore von Aquitanien – Königin des Mittelalters. C. H. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-63199-3.
    • Alison Weir: Eleanor of Aquitaine. By the wrath of God, Queen of England. Pimlico, London 2000, ISBN 0-7126-7317-2.
    Anmerkungen
    1 Alison Weir: Eleanor of Aquitaine. By the wrath of God, Queen of England. London 2000, S. 39.
    2 Meade, S. 56.
    3 Alison Weir: Eleanor of Aquitaine. By the wrath of God, Queen of England. London 2000, S. 40.
    4 Alison Weir: Eleanor of Aquitaine. By the wrath of God, Queen of England. London 2000, S. 40.
    5 Alison Weir: Eleanor of Aquitaine. By the wrath of God, Queen of England. London 2000, S. 41.
    6 Ralph V. Turner: Eleonore von Aquitanien – Königin des Mittelalters. München S. 92.
    7 Alison Weir: Eleanor of Aquitaine. By the wrath of God, Queen of England. London 2000, S. 43–44.
    8 Todesdatum nach E. Lalou: Eleonore 7). In: Lexikon des Mittelalters. Band 3 (1986), Sp. 1809.

    Rudolf heiratete Eleonore von Blois in cir 1120. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Graf Hugo II. von Vermandois (von Frankreich)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 9 Apr 1127 in Amiens, Frankreich; gestorben am 4 Nov 1212 in Kloster Cerfroid in Brumetz.

    Rudolf heiratete Aélis (Petronilla) von Aquitanien in cir 1142, und geschieden in ? 1151. Aélis (Tochter von Herzog Wilhelm X. von Aquitanien (von Poitou) und Eleonore von Châtellerault) gestorben in nach 24 Okt 1153. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 3. Mabile (Elisabeth) von Vermandois  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 4. Rudolf II. von Vermandois (von Frankreich), der Aussätzige  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1145/47; gestorben in 1167.

    Rudolf heiratete Laurette von Elsass (von Flandern) in 1152. Laurette (Tochter von Graf Dietrich von Elsass (von Flandern) und Swanhild) gestorben in 1170. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 5. Gräfin Eleonore von Vermandois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1152; gestorben in 1213.


Generation: 2

  1. 2.  Graf Hugo II. von Vermandois (von Frankreich)Graf Hugo II. von Vermandois (von Frankreich) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Rudolf1) wurde geboren am 9 Apr 1127 in Amiens, Frankreich; gestorben am 4 Nov 1212 in Kloster Cerfroid in Brumetz.

    Notizen:

    Wurde später als Felix von Valois heiliggesprochen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Felix_von_Valois

    Felix von Valois (* 9. April 1127 in Amiens; † 4. November 1212 im Kloster Cerfroid in Brumetz) ist einer der Gründer des Trinitarierordens und wird in der römisch-katholischen Kirche als Heiliger verehrt.

    Leben
    Hugo von Valois getaufte war der einzige Sohn des Grafen Rudolf I. von Vermandois, Valois, Amiens und Crépy, Seneschall und Regent von Frankreich, und der Eleonore von Blois. Hugo wurde im Jahr 1152 als Graf von Vermandois Nachfolger seines Vaters, legte aber bereits 1160 von alle seinen Ämtern und Titeln ab. Sein Nachfolger wurde sein Halbbruder Rudolf II. Hugo zog sich in eine Einsiedelei zurück, wo sich ihm nach einiger Zeit Johannes von Matha anschloss. Beide gründeten 1198 den Orden von der allerheiligsten Dreifaltigkeit und vom Loskauf der Gefangenen, der sich in der Zeit der Kreuzzüge die Aufgabe stellte, Christen aus der Gefangenschaft der Sarazenen zu befreien. Mit der Gründung des Ordens nahm Hugo den Ordensnamen Felix an und wurde zum Priester geweiht.
    Am 1. Mai 1262 wurde Felix von Valois von Papst Urban IV. heiliggesprochen. Als Gedenktag wurde 1679 von Papst Innozenz XI. der 20. November festgelegt.



    Literatur
    • Marcus Wüst: Felix von Valois. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL), Bd. 32, hg. v. Traugott Bautz, Nordhausen 2011, Sp. 432-433, ISBN 978-3-88309-615-5
    Weblinks
     Commons: Félix de Valois – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Maison de la Sainte Trinité de Cerfroid, Website des Klosters


  2. 3.  Mabile (Elisabeth) von Vermandois Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Rudolf1)

    Mabile heiratete Graf Philipp I. von Flandern (von Elsass) in 1159. Philipp (Sohn von Graf Dietrich von Elsass (von Flandern) und Sibylle von Anjou-Château-Landon) gestorben am 1 Jun 1191 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 4.  Rudolf II. von Vermandois (von Frankreich), der Aussätzige Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Rudolf1) wurde geboren in 1145/47; gestorben in 1167.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Vermandois und Valois (ab 1160)

    Notizen:

    Rudiolf II. zog sich um 1163 die Lepra zu und seine noch nicht vollzogene Ehe mit Margarete wurde aufgelöst.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_II._(Vermandois)

    Rudolf II. (französisch Raoul II. „le Jeune“ oder „le Lépreux“), genannt der Jüngere oder der Aussätzige (* wohl 1145 oder 1147[1]; † 1167 oder im Januar 1164[2]) aus dem Haus Frankreich-Vermandois war Graf von Vermandois und Valois ab 1160. Er war der jüngere Sohn Graf Rudolfs I. des Tapferen und der Petronilla von Aquitanien, die eine Schwester der Eleonore von Aquitanien war.[1]

    Leben
    Als sein Halbbruder Hugo II. 1160 von allen Ämtern und Titeln zurücktrat und ins Kloster ging (er wurde im 17. Jahrhundert als Felix von Valois heiliggesprochen), wurde Rudolf II. dessen Nachfolger. Zu dieser Zeit heiratete er Margarete von Flandern (* wohl 1145; † 15. November 1194), eine Tochter Dietrichs von Elsass, der seit 1128 Graf von Flandern war.[1]
    1163 wurde er von Lepra befallen. Er war zu dieser Zeit noch kinderlos, die Ehe wurde auch aufgelöst, so dass mit ihm, als er vier Jahre später starb, die Familie in männlicher Linie faktisch erlosch (von seinem Bruder Hugo/Felix abgesehen, der im Kloster blieb und noch bis 1212 lebte).
    Nachfolgerin wurde seine Schwester Elisabeth genannt „Mabile“, die mit dem Bruder Margaretes Philipp von Flandern verheiratet war, und der die Regierung im Vermandois (im Namen seiner Frau) und im Jahr darauf in Flandern (im eigenen Namen) antrat.[1]
    Raoul II. wurde in Longpont bestattet.[3]



    Literatur
    • Louis Duval-Arnould: Les dernières années du comte lépreux Raoul de Vermandois (v. 1147–1167…) et la dévolution de ses provinces à Philippe d’Alsace. In: Bibliothèque de l’école des chartes. Band 142, Nr. 1. S. 81–92. doi:10.3406/bec.1984.45029, ISSN 0373-6237.
    Einzelnachweise
    1 Louis Duval-Arnould: Les dernières années du comte lépreux Raoul de Vermandois (v. 1147–1167…) et la dévolution de ses provinces à Philippe d’Alsace. S. 82.
    2 Louis Duval-Arnould: Les dernières années du comte lépreux Raoul de Vermandois (v. 1147–1167…) et la dévolution de ses provinces à Philippe d’Alsace. S. 83.
    3 Louis Duval-Arnould: Les dernières années du comte lépreux Raoul de Vermandois (v. 1147–1167…) et la dévolution de ses provinces à Philippe d’Alsace. S. 89.

    Rudolf heiratete Gräfin Margarete I. von Elsass (von Flandern) in cir 1160. Margarete (Tochter von Graf Dietrich von Elsass (von Flandern) und Sibylle von Anjou-Château-Landon) wurde geboren in cir 1145; gestorben am 15 Nov 1194 in Schloss Male bei Brügge; wurde beigesetzt in Kirche Sainte-Waudru in Mons. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 5.  Gräfin Eleonore von VermandoisGräfin Eleonore von Vermandois Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Rudolf1) wurde geboren in 1152; gestorben in 1213.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Vermandois, Valois und Saint-Quentin