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Graf Guy I. (Guido) von Châtillon (Blois)

Graf Guy I. (Guido) von Châtillon (Blois)

männlich - 1342

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Generation: 1

  1. 1.  Graf Guy I. (Guido) von Châtillon (Blois)Graf Guy I. (Guido) von Châtillon (Blois) gestorben in Aug 1342.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Dunois; Graf von Dunois -Haus Châtillon-
    • Titel (genauer): Herr von Avesnes, Trélon, Guise etc.
    • Titel (genauer): Grafschaft Blois; Graf von Blois

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Guido_I._(Blois)

    Guido I. (Guy I. de Châtillon, 1298 bezeugt, † August 1342) war Graf von Blois und Dunois, Herr von Avesnes, Trélon, Guise etc. Er war der Sohn von Hugo II. von Châtillon, Graf von Blois und Dunois (Haus Châtillon), und Beatrix von Flandern (Haus Dampierre). Er ist nicht zu verwechseln mit Guy I. de Châtillon, Herr von Châtillon (1076 bezeugt) oder Guy I. de Châtillon, Graf von Saint-Pol (X 1226).

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Dunois war nach der Landschaft Dunois nördlich von Blois benannt. Ihr Hauptort war Châteaudun in der Beauce, nach welchem dieses Gebiet zuvor als Grafschaft Châteaudun und (für den Vertreter des Grafen) Vizegrafschaft Châteaudun genannt wurde. Sie gehörte seit dem 10. Jahrhundert zum Herrschaftsgebiet der Grafen von Blois.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Dunois (Sep 2023)

    Herzog Louis de Valois kaufte den Erben Guys II. die Grafschaften Blois und Dunois für 200.000 französische Kronen ab. Sein Sohn Charles de Valois, duc d’Orléans gab Dunois im Tausch gegen die Grafschaften Mortain und Gien an seinen Halbbruder, den „Bastard von Orléans“ ab.

    Guy heiratete Marguerite (Margarete) von Valois (Kapetinger) am 6 Okt 1310. Marguerite (Tochter von Karl I. von Valois (Kapetinger) und Marguerite von Anjou (von Neapel)) wurde geboren in cir 1295; gestorben in Jul 1342. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Graf Louis I. von Châtillon (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 26 Aug 1346 in Schlachtfeld bei Crécy-en-Ponthieu.
    2. 3. Karl (Charles) von Châtillon (Blois), der Selige  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1319; gestorben am 29 Sep 1364 in bei Auray.
    3. 4. Marie von Châtillon (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1363.


Generation: 2

  1. 2.  Graf Louis I. von Châtillon (Blois)Graf Louis I. von Châtillon (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Guy1) gestorben am 26 Aug 1346 in Schlachtfeld bei Crécy-en-Ponthieu.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Dunois; Graf von Dunois -Haus Châtillon-
    • Titel (genauer): Grafschaft Blois; Graf von Blois
    • Militär / Gefecht: 26 Aug 1346, Schlachtfeld bei Crécy-en-Ponthieu; Teilnehmer in der Schlacht von Crécy

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Dunois war nach der Landschaft Dunois nördlich von Blois benannt. Ihr Hauptort war Châteaudun in der Beauce, nach welchem dieses Gebiet zuvor als Grafschaft Châteaudun und (für den Vertreter des Grafen) Vizegrafschaft Châteaudun genannt wurde. Sie gehörte seit dem 10. Jahrhundert zum Herrschaftsgebiet der Grafen von Blois.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Dunois (Sep 2023)

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Blois war im frühen Mittelalter eines der wichtigsten Territorien Frankreichs.
    1152 fiel bei einer Erbteilung die Champagne an die ältere Linie. Die jüngere Linie mit der Grafschaft Blois starb 1231 aus, die Grafschaft ging indirekt 1241 an das Haus Châtillon, das sie 1391 an den Herzog von Orléans verkaufte.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Blois (Sep 2023)

    Militär / Gefecht:
    Die Schlacht bei Crécy markierte am 26. August 1346 den Anfangspunkt des Hundertjährigen Krieges auf dem europäischen Festland. In diesem Gefecht beim heutigen Ort Crécy-en-Ponthieu im Département Somme standen sich die Heere von Eduard III. von England und Philipp VI. von Frankreich gegenüber. Eduard III. errang dabei einen entscheidenden Sieg.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Crécy (Sep 2023)


  2. 3.  Karl (Charles) von Châtillon (Blois), der Selige Karl (Charles) von Châtillon (Blois), der Selige Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Guy1) wurde geboren in cir 1319; gestorben am 29 Sep 1364 in bei Auray.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Penthièvre und Goëllo, Vizegraf von Limoges, Herr von Guise, Herzog von Bretagne durch Ehe

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_(Bretagne)

    Karl von Blois, genannt der Selige (* ca. 1319; † 29. September 1364 bei Auray) war durch Ehe Herzog von Bretagne, Graf von Penthièvre und Goëllo sowie Vizegraf von Limoges und Herr von Guise.

    Er war ein jüngerer Sohn des Grafen Guido I. von Blois und der Margarethe von Valois. Väterlicherseits gehörte er der alten Adelsfamilie Châtillon an, mütterlicherseits war er ein Neffe König Philipps VI. von Frankreich. Von seinem Vater erbte er bei dessen Tod 1342 die Herrschaft Guise.

    Er heiratete 1337 Johanna von Dreux. Diese war seit dem Tod ihres Vaters Guido von Penthièvre 1331 als dessen Alleinerbin Gräfin von Penthièvre und Goëllo. Karl regierte die Grafschaften fortan aus ihrem Recht. Johanna war außerdem die Nichte und potenzielle Erbin des Herzogs Johann III. von Bretagne. Als Letzterer 1341 ohne direkte Nachkommen starb, erbte Johanna von ihm die Vizegrafschaft Limoges und das Herzogtum Bretagne. Bevor Karl und Johanna das Herzogtum in Besitz nehmen konnten, erhob jedoch auch ein Halbbruder des verstorbenen Herzogs, Johann von Montfort, Ansprüche auf das Herzogtum.
    Während Karl und Johanna die französische Krone auf ihrer Seite hatten, genoss Johann die Unterstützung Englands, woraus sich ein über mehr als 20 Jahre hinziehender Krieg entwickelte, der Bretonische Erbfolgekrieg (1341–1364). Trotz seiner Frömmigkeit zögerte Karl nicht, nach der Belagerung von Quimper die Ermordung von 2000 Einwohnern zu befehlen. Nach anfänglichen Erfolgen konnte er seine Herrschaft vor allem in der östlichen Bretagne behaupten, während jedoch der Westen um Brest und Hennebont von der Montfort-Partei und den Engländern gehalten werden konnte. 1347 geriet Karl in der Schlacht von La Roche-Derrien in englische Gefangenschaft die er im Tower von London verbrachte. Als er neun Jahre später gegen ein Lösegeld von einer halben Million Écus freikam, nahm er den Krieg gegen die Montforts, d.h. inzwischen Johann V., wieder auf, fiel aber 1364 in der Schlacht von Auray, was das Ende des Krieges und den Sieg der Montforts bedeutete.
    Er galt als strenggläubiger Mann, der die Frömmigkeit bis zur Selbstgeißelung trieb. Ihm wurde nachgesagt, er habe Kieselsteine in den Schuhen, trage geknotete Seile direkt auf der Haut und beichte jeden Abend aus Angst in Sünde schlafen zu gehen. Er war ein kriegserfahrener Heerführer, der seine Soldaten durch seinen religiösen Eifer antrieb. Wegen seiner Frömmigkeit wurde er heiliggesprochen, was aber auf Einspruch Herzog Johanns V. durch Papst Gregor XI. zurückgenommen wurde.

    Nachkommen
    Aus seiner Ehe mit Johanna von Dreux hatte Karl mehrere Kinder, darunter:
    • Margarete († 1353), ∞ mit Charles de la Cerda († 1354), Graf von Angoulême und Connétable von Frankreich
    • Marie († 1404), Erbin von Guise, ∞ 1360 mit Herzog Ludwig I. von Anjou († 1384)
    • Johann († 1403), Graf von Penthièvre und Goëllo, Vizegraf von Limoges
    Literatur
    • Jean-Pierre Leguay: Karl von Blois. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 5, Artemis & Winkler, München/Zürich 1991, ISBN 3-7608-8905-0, Sp. 988 f.
    Weblinks
     Commons: Charles de Blois – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Karl heiratete Gräfin von Penthièvre Johanna von der Bretagne (Dreux) in 1337. Johanna (Tochter von Graf von Penthièvre Guy (Guido) von der Bretagne und Herrin von Goëllo Jeanne (Johanna) von Avaugour) wurde geboren in 1319; gestorben am 10 Sep 1384. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 5. Graf Jean I. (Johann) von Châtillon (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 16 Jan 1403.
    2. 6. Marie von Châtillon (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1343 od 1345; gestorben am 12 Nov 1404.

  3. 4.  Marie von Châtillon (Blois)Marie von Châtillon (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Guy1) gestorben in 1363.

    Notizen:

    Marie und Rudolf hatten mehrere Kinder, darunter zwei (Zwillings)-Töchter und einen Sohn.

    Marie heiratete Herzog Rudolf von Lothringen in 1334. Rudolf (Sohn von Herzog Friedrich IV. (Ferry IV.) von Lothringen, le Lutteur und Herzogin Elisabeth von Österreich (von Habsburg)) wurde geboren in 1320; gestorben am 26 Aug 1346. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 7. Herzog Johann I. von Lothringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1346; gestorben am 23 Sep 1390 in Paris, France.


Generation: 3

  1. 5.  Graf Jean I. (Johann) von Châtillon (Blois)Graf Jean I. (Johann) von Châtillon (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Karl2, 1.Guy1) gestorben am 16 Jan 1403.

    Jean heiratete Marguerite (Margot) de Clisson am 20 Jan 1387. Marguerite (Tochter von Olivier V. de Clisson) gestorben in 1441. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 8. Graf von Penthièvre Jean II. von Châtillon (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1454.
    2. 9. Vizegraf Guillaume von Châtillon (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1455.

  2. 6.  Marie von Châtillon (Blois)Marie von Châtillon (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 1343 od 1345; gestorben am 12 Nov 1404.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herrin von Guise, Herzogin von Anjou und Gräfin von Provence durch Ehe

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Marie_von_Châtillon-Blois (Okt 2017)

    Marie von Châtillon-Blois (* 1343 oder 1345?; † 12. November 1404) war Herrin von Guise und durch Ehe Herzogin von Anjou und Gräfin von Provence.

    Sie war jüngere Tochter von Herzog Karl von Bretagne-Penthievre (Haus Châtillon-Blois) und der Johanna von Dreux, Enkelin des Herzogs Arthur II. von Bretagne (Haus Frankreich-Dreux).

    Marie heiratete 1360 Herzog Ludwig I. von Anjou, Graf von Provence (Haus Valois-Anjou). Von ihrem Vater erhielt sie die Herrschaft Guise als Mitgift. Mit Ludwig I. hatte sie einen Sohn, Ludwig II. von Anjou, über den sie nach dem Tod ihres Gatten 1384 die Vormundschaft führte. Sie kämpfte ein Leben lang für die Rechte ihres Sohnes, wie schon ihre Eltern um das Herzogtum Bretagne gekämpft hatten. Sie begleitete ihren Sohn nach Avignon, wo dieser zum König von Neapel und Sizilien (und Titular-König von Jerusalem) gekrönt wurde.

    Marie heiratete Ludwig I. von Anjou in 1360. Ludwig (Sohn von König Johann II. von Frankreich (von Valois) (Kapetinger), der Gute und Jutta (Bonne) von Luxemburg) wurde geboren am 23 Jul 1339; gestorben am 22 Sep 1384 in Bisceglie bei Bari. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 10. Herzog Ludwig II. von Anjou  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 5 Okt 1377 in Toulouse; gestorben am 25 Mai 1417 in Angers, FR.

  3. 7.  Herzog Johann I. von LothringenHerzog Johann I. von Lothringen Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren in 1346; gestorben am 23 Sep 1390 in Paris, France.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Lothringen (1346 bis 1390)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_I._(Lothringen)

    Johann I. (* 1346; † 23. September 1390 in Paris) war Herzog von Lothringen von 1346 bis 1390. Er war der Sohn von Herzog Rudolf und Marie de Châtillon.

    Biografie
    Er wurde Herzog von Lothringen, als sein Vater sechs Monate nach seiner Geburt in der Schlacht von Crécy fiel. Bis 1353 stand er unter der Regentschaft seiner Mutter Marie de Châtillon sowie des Grafen Eberhard II. von Württemberg. Im Dezember ddes gleichen Jahres leistete er Kaiser Karl IV. den Lehnseid, wofür er im Gegenzug zum Generalleutnant des Kaiserreichs im Moselland, also Stellvertreter des Kaisers an der Mosel, ernannt wurde. 1356 und erneut 1365 nahm Johann I. auf Seiten des Deutschen Ordens an dessen Kreuzzug gegen die Litauer teil.
    Andererseits kämpfte er am 19. September 1356 auf der französischen Seite in der Schlacht von Maupertuis, unterstützte den Dauphin Karl beim Aufstand der Pariser, nahm am 19. Mai 1364 an dessen Krönung in Reims teil, sowie auf Seiten seines Onkels Karl von Blois am Bretonischen Erbfolgekrieg, der mit der Schlacht von Auray am 29. September 1364, dem Tod Karls sowie der Gefangennahme Johanns und Bertrand du Guesclins endete. In den folgenden Jahren half er Karl V. und später Karl VI. bei der Rückeroberung der durch den Vertrag von Brétigny (1360) verlorenen Gebiete
    Das Ende seiner Herrschaft war hingegen durch eine Distanzierung vom französischen Hof gekennzeichnet, zum einen, weil er die Grandes Compagnies bekämpfen musste, die unter anderem in seinem Herzogtum hausten, zum anderen, weil die königlichen Beamten versuchten, die Beziehungen zwischen dem lothringischen Adel und dessen Herzog zu regeln und dabei ihren Einfluss in Lothringen zu festigen. Als Ergebnis seiner Distanzierung näherte sich Johann I. Philipp dem Kühnen, Herzog von Burgund an. Er starb am 23. September 1390 in Paris, wo er sich befand, um sich vor dem Parlement zu verteidigen, nachdem er von den Einwohnern von Neufchâteau wegen Machtmissbrauchs angeklagt worden war.

    Nachkommen
    Johann I. heiratete am 16. Dezember 1361 in Stuttgart Sophie von Württemberg, (* 1343, † 1369), die Tochter seines ehemaligen Vormunds Eberhard II.; ihre Kinder waren:
    • Karl II., Herzog von Lothringen, † 1431; ∞ Margarete von der Pfalz, † 1434, Tochter von König Ruprecht (Wittelsbacher)
    • Friedrich, X 1415, Graf von Vaudémont, ∞ Marguerite de Joinville, Gräfin von Vaudémont, Tochter von Henri, Sire de Joinville
    • Isabelle, † nach 1423; ∞ Enguerrand VII. de Coucy, Earl of Bedford, Graf von Soissons, † 1397 (Haus Gent)



    Literatur
    • Henry Bogdan: La Lorraine des ducs. Sept siècles d'histoire. Perrin, Paris 2005, ISBN 2-262-02113-9.
    • Walter Mohr: Johann I. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-00191-5, S. 494 (Digitalisat).
    • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln. Neue Folge Band 1, 2: Přemysliden, Askanier, Herzoge von Lothringen, die Häuser Hessen, Württemberg und Zähringen. Klostermann, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-465-03020-6, Tafel 205.
    Siehe auch
    • Haus Châtenois
    Weblinks
     Commons: Johann I. von Lothringen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Johann heiratete Sophie von Württemberg am 16 Dez 1361 in Stuttgart, Baden-Württemberg, DE. Sophie wurde geboren in 1343; gestorben in 1369. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 11. Herzog Karl II. von Lothringen, der Kühne  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1364; gestorben am 25 Jan 1431 in Nancy, FR; wurde beigesetzt in Kirche Saint Georges, Nancy.
    2. 12. Graf Friedrich I. (Ferry I.) von Lothringen-Vaudémont  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1368; gestorben am 25 Okt 1415 in Schlachtfeld Azincourt.


Generation: 4

  1. 8.  Graf von Penthièvre Jean II. von Châtillon (Blois)Graf von Penthièvre Jean II. von Châtillon (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Jean3, 3.Karl2, 1.Guy1) gestorben in 1454.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Vizegraf von Limoges - Herr von Avesnes, Landrecies etc.
    • Titel (genauer): Penthièvre; Graf von Penthièvre

    Familie/Ehepartner: Marguerite de Chauvigny. Marguerite gestorben am 23 Jul 1473. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Vizegraf Guillaume von Châtillon (Blois)Vizegraf Guillaume von Châtillon (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Jean3, 3.Karl2, 1.Guy1) gestorben in 1455.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herr von Avesnes und Nouvion
    • Titel (genauer): Limoges; Vizegraf von Limoges

    Guillaume heiratete Isabelle de La Tour in 1455. Isabelle (Tochter von Graf Bertrand V. de La Tour und Herrin von Banassat Jacquette du Peschin) gestorben am 8 Sep 1488. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 13. Vizegräfin Françoise von Châtillon (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1488.

  3. 10.  Herzog Ludwig II. von AnjouHerzog Ludwig II. von Anjou Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 5 Okt 1377 in Toulouse; gestorben am 25 Mai 1417 in Angers, FR.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Graf von Maine - Graf von Guise - Graf von Blois - Graf von Provence - Titularkönig von Neapel und Jerusalem
    • Titel (genauer): 1384 bis 1417, Grafschaft Anjou; Herzog von Anjou

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_II._(Anjou) (Mai 2020)

    Ludwig II. war der Sohn Herzogs Ludwigs I. von Anjou und der Marie von Châtillon-Blois. Nach dem Tod des Vaters 1384 erbte Ludwig nicht nur die familiären Besitzungen in Frankreich, sondern auch den Anspruch auf den Königsthron in Neapel, den die Familie durch Adoption von Königin Johanna I. erhalten hatte. Ludwig wurde von seinem Vater deshalb bereits 1383 mit dem Titel eines Herzogs von Kalabrien ausgestattet, die offizielle Würde der Erbprinzen von Neapel-Sizilien.
    Ludwig stand die ersten Jahre unter der Vormundschaft seiner Mutter bis er 1389 in Saint Denis von seinem Vetter, König Karl VI. von Frankreich, zum Ritter geschlagen wurde. Im selben Jahr wurde Ludwig am 1. November vom Gegenpapst Clemens VII. in Avignon zum König von Sizilien (der offizielle Titel der Könige von Neapel) und Jerusalem gekrönt. Den Anspruch auf den neapolitanischen Thron musste sich Ludwig allerdings gegen den Konkurrenten Ladislaus erkämpfen der tatsächlich in Unteritalien herrschte. Dabei gelang es ihm kurzzeitig Neapel einzunehmen, verlor es aber 1399 wieder an Ladislaus.

    1400 heiratete Ludwig Jolanthe von Aragón, unter deren Obhut in Angers der spätere Dauphin und König Karl VII. erzogen wurde. In den Machtkämpfen um die Regentschaft für den regierungsunfähig gewordenen König Karl VI. nahm Ludwig Partei für seinen Vetter, Herzog Ludwig von Orléans, und unterstützte nach dessen Ermordung 1407 die Armagnacs gegen die Machtansprüche eines weiteren Vetters, Herzog Johann von Burgund. 1409 gründete er die Universität Aix. Nachdem 1410 König Martin I. von Aragón gestorben war, galt Ludwig als einer der Kandidaten für die Nachfolge in Aragón, jedoch setzte sich in dem Kompromiss von Caspe Fernando de Trastámara durch.

    1412 versuchte Ludwig erneut einen Angriff gegen Ladislaus von Neapel und zog mit mehr als 12.000 Mann nach Italien. Zuvor hatte dieser im Jahr 1409 Dalmatien für 100.000 Dukaten an Venedig verkauft. Unterstützt von Gegenpapst Johannes XXIII., drang er über den Liris vor, schlug Ladislaus bei Rocca Secca, nutzte aber seinen Sieg nicht und kehrte, entzweit mit seinen Bundesgenossen, nach Frankreich zurück. Dort sorgte er im Kronrat für einen Ausschluss des Dauphin Johann, welcher der burgundischen Partei nahestand. Im April 1417 starb der Dauphin womit in der Nachfolge der Favorit der Anjous, Karl VII., als Nachfolger aufrückte. Ludwig selbst starb wenig später und wurde in der Kathedrale von Angers beigesetzt

    Name:
    Entstammte dem jüngeren Haus Anjou, einem Seitenzweig des französischen Königshauses der Valois.

    Titel (genauer):
    In der Liste der Grafen und Herzöge von Anjou sind die Inhaber der Herrschaft über das mittelalterliche Feudalterritorium Anjou aufgeführt.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_und_Herzöge_von_Anjou

    Ludwig heiratete Herzogin Jolanthe von Aragón in cir 1400. Jolanthe (Tochter von König Johann I. von Aragón und Violante (Jolande) von Bar-Scarponnois) wurde geboren in 1379 in Saragossa; gestorben am 14 Nov 1442 in Château de Tucé in Saumur. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 14. Ludwig III von Anjou  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 25 Sep 1403; gestorben am 12 Nov 1434 in Cosenza, Kalabrien, Italien.
    2. 15. König René (Renatus) von Anjou, der Gute  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 16 Jan 1409 in Schloss von Angers; gestorben am 10 Jul 1480 in Aix-en-Provence, Frankreich; wurde beigesetzt in Kathedrale von Angers.
    3. 16. Graf Karl IV. (Charles) von Maine (Anjou)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1414 in Château de Montils-lez-Tours; gestorben in 1472 in Neuvy-en-Touraine.
    4. 17. Marie von Anjou  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 14 Okt 1404 in Angers, FR; gestorben am 29 Nov 1463 in Abtei Les Châtelliers (Département Deux-Sèvres, Frankreich; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

  4. 11.  Herzog Karl II. von Lothringen, der Kühne Herzog Karl II. von Lothringen, der Kühne Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren in 1364; gestorben am 25 Jan 1431 in Nancy, FR; wurde beigesetzt in Kirche Saint Georges, Nancy.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Lothringen (1390 bis 1431)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_II._(Lothringen)

    Karl II. der Kühne (frz. Charles II. le Hardi, * 1364; † 25. Januar 1431 in Nancy) war Herzog von Lothringen von 1390 bis 1431. Er war der Sohn von Herzog Johann I. und Sophie von Württemberg.

    Karl II. ist der erste Herzog von Lothringen dieses Namens. Seit im 16. Jahrhundert jedoch die lothringischen Geschichtsschreiber die Legitimität der Herzöge durch eine direkte Verbindung mit den Karolingern erhöhen wollten, indem sie den Herzog Karl von Niederlothringen, († 991), Karl I. nannten, wird er auch heute noch Karl II. genannt.

    Biografie
    In den ersten Jahren seiner Herrschaft nahm Karl an mehreren Kreuzzügen teil: 1391 kämpfte er vor Tunis, 1396 mit Johann von Nevers, dem Sohn Philipps des Kühnen (mit dem er seit Jugendtagen eng verbunden war), in der Schlacht von Nikopolis, sowie 1399 mit dem Deutschen Orden im Baltikum.
    Seine Freundschaft mit den Burgundern entsprach sein Misstrauen dem französischen Hof gegenüber, insbesondere dem Herzog Ludwig von Orléans, der die Einwohner von Neufchâteau bereits gegen seinen Vater unterstützt hatte. Die Abneigung wurde verstärkt, als Ludwig von Orléans dem im Jahr 1400 abgesetzten deutschen König Wenzel zur Seite stand, gegen den neuen König Ruprecht, der Karls Schwiegervater war.
    Eine Reihe Vorfällen in den Jahren 1405/06 in den von lothringischem Gebiet umschlossenen französischen Enklaven führten dann zum Krieg mit Orléans. Ludwig hatte das Herzogtum Luxemburg in seine Hand bekommen, und griff nun gemeinsam mit dem Herzog von Bar und dem Markgrafen von Namur Lothringen mit dem Ziel an, sich in der Region ein eigenes Fürstentum zu schaffen. Karl gelang es jedoch, die Koalition im Frühjahr 1407 bei Corny-sur-Moselle, sowie im Juli 1407 bei Champigneulles zu schlagen. Die Ermordung des Herzogs von Orléans am 23. November 1407 machte dem Krieg dann ein Ende. Im nun ausbrechenden Bürgerkrieg der Armagnacs und Bourguignons stand Karl an der Seite Johann Ohnefurchts, der den Mord befohlen hatte, schaffte ees aber auch, sich aus dem französisch-englischen Konflikt herauszuhalten. Insbesondere nahm er im Jahr 1415 nicht an der Schlacht von Azincourt teil, obwohl er vom französischen König dazu aufgefordert worden war – im Gegensatz zu seinem Bruder Friedrich I. von Vaudémont, der dort zu Tode kam. Im gleichen Jahr wurde von Königin Isabeau neben Bernard VII. von Armagnac, dem Anführer der Armagnacs, zum (burgundischen) Connétable von Frankreich ernannt.

    Johann Ohnefurcht wurde 1419 ermordet, woraufhin Karl eine neutraleren Weg zwischen Frankreich und Burgund einschlug, die auch dadurch begründet war, dass lediglich die Champagne und Lothringen dem neuen Herzog Philipp dem Guten noch fehlten, um ein geschlossenes Territorium zu erhalten. Die Wiederannäherung an Frankreich ermöglichte es ihm, der burgundischen Bedrohung zu begegnen, wobei das Bündnis am 24. Oktober 1420 durch die Ehe seiner Erbtochter Isabella mit René von Anjou, dem Bruder der zukünftigen Königin Maria von Anjou und somit Schwager des damaligen Dauphin und zukünftigen (ab 1422) Königs Karl VII. besiegelt wurde. Nebenwirkung dieser Ehe war, dass Karls Neffe Antoine de Vaudémont damit faktisch von der Nachfolge ausgeschlossen wurde, was 1425 zu einem internen Krieg führte, in dem Karl kein großer Erfolg beschieden war.
    Zu Beginn des Jahres 1429 schickte der bereits kranke Herzog seine Untertanin Jeanne d’Arc auf eine Pilgerreise nach Saint-Nicolas-de-Port, handelte sich aber nur ihre Vorwürfe wegen seines ausschweifenden Lebenswandels ein (sie riet ihm, seine Mätresse Alison du May zu verlassen). Zwar befolgte Karl ihre Ratschläge nicht, stellte ihr aber eine Mannschaft zusammen, die sie sicher nach Chinon zu Karl VII. führte.

    Nachkommen
    Karl heiratete 1394 die Wittelsbacherin Margarete von der Pfalz (* 1376; † 1434), Tochter des späteren Kurfürsten und Königs Ruprecht und der Elisabeth von Hohenzollern. Ihre Kinder waren:
    • Isabella, † 1453; ∞ René d’Anjou, † 1480, Graf von Guise, Graf von Bar, Herzog von Lothringen etc. (Jüngeres Haus Anjou)
    • Katharina, † 1439; ∞ Jakob I. Markgraf von Baden, † 1453 (Zähringer)
    Darüber hinaus hatte er von Alison du May (die am 25. Januar 1431, Karls Todestag, in Nancy ermordet wurde) eine Reihe von unehelichen Kindern.
    • Ferry de Lorraine, † 1453/56, Herr von Villacourt, Vaxoncourt, Pallegney und Zincourt – Nachkommen † nach 1717
    • Jean, bâtard de Lorraine, seigneur de Darnieulles
    • Ferry de Lunéville, bâtard de Lorraine, 1425 bezeugt
    • Catherine, bâtarde de Lorraine, 1425 bezeugt
    • Isabelle, bâtarde de Lorraine, ∞ 1425 Henri de Liocourt



    Literatur
    • Henry Bogdan: La Lorraine des ducs. Sept siècles d'histoire. Perrin, Paris 2005, ISBN 2-262-02113-9.
    • Walter Mohr: Karl II. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 230 (Digitalisat).
    • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln. Neue Folge Band 1, 2: Přemysliden, Askanier, Herzoge von Lothringen, die Häuser Hessen, Württemberg und Zähringen. Klostermann, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-465-03020-6, Tafel 205.
    Siehe auch
    • Haus Châtenois

    Karl heiratete Margarete von der Pfalz (Wittelsbacher) am 6 Feb 1393 in Kaiserslautern. Margarete (Tochter von König Ruprecht III. von der Pfalz (Wittelsbacher) und Elisabeth von Hohenzollern (von Nürnberg)) wurde geboren in 1376; gestorben am 26 Aug 1434 in Einville-au-Jard (Département Meurthe-et-Moselle, Nordost-Frankreich; wurde beigesetzt in Kirche Saint Georges, Nancy, dann 1743 in der angebaute Kapelle der Kirche St-François-des-Cordeliers. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 18. Isabella von Lothringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1400; gestorben am 28 Feb 1453 in Angers, FR; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Maurice.
    2. 19. Katharina von Lothringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1407; gestorben am 1 Mrz 1439.

    Familie/Ehepartner: Alison du May. Alison gestorben am 25 Jan 1431 in Nancy, FR. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 12.  Graf Friedrich I. (Ferry I.) von Lothringen-VaudémontGraf Friedrich I. (Ferry I.) von Lothringen-Vaudémont Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren in 1368; gestorben am 25 Okt 1415 in Schlachtfeld Azincourt.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Militär / Gefecht: 25 Okt 1415, Schlachtfeld Azincourt; Teilnehmer in der Schlacht von Azincourt

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_I._von_Vaudémont

    Friedrich I. von Vaudémont (* 1368; † 25. Oktober 1415 in der Schlacht von Azincourt), auch bekannt als Ferry I. von Lothringen, war Herr von Rumigny (deutsch Rümmingen, daher auch Friedrich I. von Rümmingen), von Martigny, von Aubenton und von Boves, durch Heirat von 1392 bis 1415 auch Graf von Vaudémont und Herr von Joinville.

    Leben
    Friedrichs Eltern waren Herzog Johann I. von Lothringen und Sophie von Württemberg. Gelegentlich erscheint Friedrich als Ferry V. in der Liste der Herzöge von Lothringen. Friedrich heiratete 1393 Margarete von Joinville (1354–1418), Tochter von Heinrich V., Herr von Joinville und Graf von Vaudémont, und von Marie von Luxemburg. Aus dieser Ehe gingen u. a. die Tochter Elisabeth von Lothringen und der Sohn Antoine de Vaudémont hervor.

    Im Jahr 1400 kämpfte Friedrich zusammen mit seinem älteren Bruder Herzog Karl II. von Lothringen gegen den Bischof von Toul. Er schloss sich den Bourguignons gegen die Herzöge von Orléans an.

    Im Jahr 1409 unternahm Friedrich eine Pilgerreise ins Heilige Land. Danach wurde er Berater des französischen Königs Karl VI.
    Friedrich starb am 25. Oktober 1415 in der Schlacht von Azincourt. 1473 wurde sein Urenkel René II. Herzog von Lothringen.

    Militär / Gefecht:
    Die Schlacht von Azincourt (französisch Bataille d’Azincourt, englisch Battle of Agincourt) fand am 25. Oktober 1415, am Tag des Heiligen Crispinian, bei Arras im heutigen nordfranzösischen Département Pas-de-Calais statt. Die Truppen von König Heinrich V. von England kämpften gegen das Heer von König Karl VI. von Frankreich, verschiedener französischer Edelherren und der Armagnacs. Es war einer der größten militärischen Siege der Engländer über die Franzosen während des Hundertjährigen Kriegs.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Azincourt

    Gestorben:
    Gefallen in der Schlacht von Azincourt

    Friedrich heiratete Gräfin Margarete von Joinville (von Widmont) in 1393. Margarete (Tochter von Heinrich von Joinville und Maria von Luxemburg) wurde geboren in 1354; gestorben in 1418. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 20. Gräfin Elisabeth von Lothringen (Nassau-Saarbrücken)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1395 in Lothringen; gestorben am 17 Jan 1456 in Saarbrücken.
    2. 21. Graf Antoine von Lothringen-Vaudémont  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1400; gestorben am 22 Mrz 1458.


Generation: 5

  1. 13.  Vizegräfin Françoise von Châtillon (Blois)Vizegräfin Françoise von Châtillon (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Guillaume4, 5.Jean3, 3.Karl2, 1.Guy1) gestorben in nach 1488.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Vizegräfin von Avesnes - Vizegräfin von Nouvion
    • Titel (genauer): Limoges; Vizegräfin von Limoges

    Françoise heiratete Alain von Albret, der Grosse in 1456. Alain (Sohn von Vizegraf Jean von Albret und Catherine de Rohan) wurde geboren in 1440; gestorben in 1522. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 22. König Johann III. (Jean) von Navarra (von Albret)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1469; gestorben am 17 Jun 1516 in Monains.

  2. 14.  Ludwig III von AnjouLudwig III von Anjou Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 25 Sep 1403; gestorben am 12 Nov 1434 in Cosenza, Kalabrien, Italien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Maine, FR; Graf von Maine
    • Titel (genauer): Provence, FR; Graf von Provence
    • Titel (genauer): Grafschaft Anjou; Herzog von Anjou
    • Titel (genauer): Touraine, FR; Herzog von Touraine
    • Titel (genauer): Königreich Neapel; Titularkönig von Neapel

    Notizen:

    Ludwig III. von Anjou (* 25. September 1403; † 12. November 1434 in Cosenza) war Titularkönig von Neapel, Herzog von Anjou und Touraine, Graf von Provence und Maine.

    Seine Eltern waren Ludwig II. von Anjou und Jolanthe von Aragón, Tochter von König Johann I. von Aragón. Nach dem Tod König Martins I. von Aragón galt Ludwig bis zum Kompromiss von Caspe als ein Anwärter auf die Nachfolge in Aragón. Nach dem Tod seines Vaters 1417 krönte Papst Martin V. ihn am 4. Dezember 1419 zum Titularkönig von Sizilien und 1420 von Neapel. 1423 wurde er von Königin Johanna II. von Neapel adoptiert. Bereits kurz nach der Heirat am 31. August 1432 mit Margarethe von Savoyen (1420–1479) erkrankte Ludwig an Malaria und verstarb in Cosenza. Sein Bruder Rene I. von Anjou trat sein Erbe an.

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_III._(Anjou)

    Gestorben:
    Bereits kurz nach der Heirat am 31. August 1432 mit Margarethe von Savoyen erkrankte Ludwig an Malaria und verstarb in Cosenza.

    Ludwig heiratete Margarethe von Savoyen in 1431. Margarethe (Tochter von GegenPapst Felix V. Amadeus VIII. von Savoyen und Maria von Burgund) wurde geboren in 1420 in Morges, VD, Schweiz; gestorben am 30 Sep 1479. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 15.  König René (Renatus) von Anjou, der Gute König René (Renatus) von Anjou, der Gute Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 16 Jan 1409 in Schloss von Angers; gestorben am 10 Jul 1480 in Aix-en-Provence, Frankreich; wurde beigesetzt in Kathedrale von Angers.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Guise (1417–1425), Herzog von Lothringen (1431–1453, uxoris nomine), Herzog von Anjou, Graf von Provence, Forcalquier etc. (1434–1480), König von Neapel etc. (1435–1442 tatsächlich, en titre bis 1480), Titularkönig von Jerusalem (1435–1480)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/René_I._(Anjou)

    René I. d’Anjou oder Renatus von Anjou (* 16. Januar 1409 im Schloss von Angers; † 10. Juli 1480 in Aix-en-Provence), auch René von Sizilien, René von Neapel, René der Gute oder Le bon Roi René genannt, war unter anderem:
    • Graf von Guise (1417–1425)
    • Herzog von Bar und Markgraf von Pont-à-Mousson (1419 bzw. 1430–1476)
    • Herzog von Lothringen (1431–1453, uxoris nomine)
    • Herzog von Anjou, Graf von Provence, Forcalquier etc. (1434–1480)
    • König von Neapel etc. (1435–1442 tatsächlich, en titre bis 1480) sowie
    • Titularkönig von Jerusalem (1435–1480) und
    • Gegenkönig von Aragón (1466–1480).

    Leben
    René von Anjou war der zweite Sohn von Herzog Ludwig II. von Anjou und Jolanthe von Aragón. Seine Großeltern mütterlicherseits waren König Johann I. von Aragón und Violante von Bar. Seine Schwester war Maria von Anjou, die 1422 den französischen König Karl VII. heiratete. Der Historiker Desmond Seward bezeichnet ihn als „einen der spektakulärsten königlichen Verlierer des 15. Jahrhunderts außerhalb Englands“[1]

    Guise
    Nach dem Tod seines Vaters am 29. April 1417 erhielt er die Herrschaft Guise, die durch seinen zukünftigen Schwager, den Dauphin und späteren König Karl VII. im gleichen Jahr zur Grafschaft erhoben wurde. Da die Herzöge von Anjou im Bürgerkrieg der Armagnacs und Bourguignons Parteigänger des Dauphins waren, wurde sein Besitz vom Herzog von Bedford, dem englischen Regenten Frankreichs, bei der Eroberung Nordfrankreichs durch die Engländer beschlagnahmt. Bedford sprach die Grafschaft Guise Johann II. von Luxemburg, Graf von Ligny, zu, der 1425 die Burg Guise eroberte.

    Bar
    Kardinal Ludwig von Bar, der Bruder von Renés Großmutter Violante von Bar, ging Ende der 1410er Jahre daran, die Erbfolge im Herzogtum Bar aktiv zu steuern, als klar war, dass – nachdem sein Vater, Herzog Robert I, die Nachkommen seines ältesten Sohnes von der Erbfolge ausgeschlossen hatte – nach dem Tod seines Bruders Herzog Eduard III. in der Schlacht von Azincourt und seiner eigenen Nachfolge als Kleriker im Herzogtum Bar keine unproblematische Nachfolge eintreten würde. Im Jahr 1419 vermittelte er einen Ehevertrag zwischen René von Anjou, seinem Großneffen als Enkel seiner Schwester Jolande von Bar, und Isabella (* wohl 1400), der Erbtochter des Herzogs Karl II. von Lothringen, der den Nebeneffekt hatte, dass Bar und Lothringen vereinigt und die jahrhundertealten Differenzen zwischen den Herzogtümern beendet würden. Am 13. August 1419 verzichtete Ludwig im Vertrag von Saint-Mihiel auf sein Herzogtum zugunsten Renés. Am 24. Oktober 1420 heirateten dann René, jetzt Herzog von Bar, und Isabella in der Kathedrale von Nancy.

    Nachkommen
    Renés und Isabellas Kinder waren:
    • Isabella († jung)
    • Johann II. (* 1425; † 1470), Herzog von Lothringen, Herzog von Kalabrien, Fürst von Girona, 1458 Statthalter von Genua und für seinen Vater im Königreich Neapel
    • René, (* wohl 1426)
    • Ludwig, (* 1427; † bald nach 1444) Markgraf von Pont-à-Mousson
    • Nikolaus (* 1428; † klein), Herzog von Bar
    • Jolande (* 1428; † 1483), Herzogin von Lothringen etc.; ∞ Friedrich, Graf von Vaudémont
    • Margarete (* 1430; † 1482), ∞ Heinrich VI., König von England
    • Karl (* wohl 1431; † 1432) Graf von Guise
    • Louise (* wohl 1436; † klein)
    • Anne (* wohl 1437; † klein)
    Seine zweite, 1454 mit Jeanne de Laval geschlossene Ehe blieb kinderlos.

    Lothringen (I)
    Mit dem Tod Karls II. von Lothringen am 25. Januar 1431 wurde Isabella Herzogin von Lothringen, René Herzog von Lothringen aus dem Recht seiner Frau. Diese Nachfolgeregelung war von Graf Anton von Vaudémont, dem Neffen Karls II. und nächsten männlichen Verwandten, bereits zu Karls Lebzeiten angefochten worden, weswegen Karl ihn 1425 enterbt hatte. Karls Angriffe auf Antoines Besitz liefen jedoch in Leere, da Antoine sich mit Philipp dem Guten, Herzog von Burgund, einen mächtigen Verbündeten gesucht hatte. Nach dem Eintreten des Erbfalls nahm Antoine den Kampf um das Herzogtum wieder auf, und am 2. Juli 1431 gelang es ihm in der Schlacht von Bulgnéville, René gefangen zu nehmen.
    René und Antoine einigten sich am 10. Oktober 1432 darauf, Philipp den Guten als Schiedsrichter anzurufen, doch brachte dessen Vermittlung lediglich eine Übereinkunft zustande (Brüssel 13. Februar 1433), die unter anderem einen Ehevertrag zwischen Kindern der Kontrahenten, Jolande von Lothringen (* 1429) und Friedrich II. von Vaudémont (* 1417), vorsah. René bekam vorläufige Haftverschonung bis zum 27. Februar 1434, und der Ehevertrag wurde am 1. Juli 1433 geschlossen. Die Hochzeit fand dann statt, als Jolande 16 Jahre alt wurde, also etwa im Februar 1445. Im Jahr zuvor heiratete Renés Erbe Johann Marie de Bourbon, Tochter von Herzog Karl I. und Nichte Philipps, was ebenfalls zum Waffenstillstand zwischen Burgund und Lothringen beitrug.
    Kaiser Sigismund lud nun René und Antoine vor ein Schiedsgericht in Basel (1434), auf dem er zugunsten Renés entschied und ihn mit Lothringen belehnte. Antoine wandte sich daraufhin erneut an Philipp den Guten, der wiederum René befahl, sich in Gefangenschaft zu begeben, was dieser dann auch tat. Allerdings waren die Haftbedingungen so erträglich, dass René in dieser Zeit an den Verhandlungen zum Vertrag von Arras (1435) zwischen Philipp III. und Karl VII. teilnehmen konnte. Die burgundische Haft wurde erst 1437 aufgrund einer Lösegeldzahlung aufgehoben, die René schon alleine deswegen aufbringen wollte, weil in der Zwischenzeit seine Anwesenheit in Südeuropa erforderlich geworden war.

    Anjou, Provence, Forqualquier
    Am 12. November 1434 starb sein Bruder Ludwig III. und hinterließ ihm das Herzogtum Anjou sowie die Grafschaften Provence und Forcalquier – neben Bar das einzige Erbe, das ihm zufiel, ohne Probleme zu bereiten.

    Neapel (I)
    Königin Johanna II. von Neapel hatte im Jahr 1423 Ludwig III. von Anjou adoptiert und damit als Nachfolger designiert. Nach Ludwigs Tod übertrug sie dessen Ansprüche (zu denen auch die Titel eines Königs von Jerusalem, Sizilien etc. gehörten) auuf den gefangenen René, und starb selbst kurz darauf, am 2. Februar 1435. An Renés Stelle machte sich Isabella auf den Weg, unterstützt von Filippo Maria Visconti, Herzog von Mailand, und einer genuesischen Flotte, das Erbe anzutreten, wobei klar war, dass sie sich dabei gegen Alfons V. von Aragón durchsetzen musste, der aufgrund einer früheren (von Johanna wieder gelösten) Adoption ebenfalls Ansprüche auf die Krone Neapels erhob. Alfons unterlag am 5. August 1435 in der Seeschlacht von Ponza den Genuesern, so dass Isabella am 18. Oktober in Neapel einziehen konnte. René selbst konnte nach seiner Lösegeldzahlung erst am 19. Mai 1438 nach Neapel kommen. Viscontis Seitenwechsel sowie wachsender militärischer und politischer Druck seitens Aragons führten dann dazu, dass René Ende 1442 Alfons V. das Königreich überlassen musste. Weitere Gründe waren die Tatsache, dass Alfons bereits mit Sizilien über eine hervorragende Machtbasis verfügte, und René nach der Lösegeldzahlung nicht mehr über die finanziellen Mittel verfügte, um sich durchzusetzen. René kehrte nach seiner Niederlage nach Frankreich zurück, ließ sich in der Provence nieder und übergab die Verwaltung Lothringens seinem ältesten Sohn Johann, den er als zukünftigen Erben Neapels zum Titularherzog von Kalabrien gemacht hatte.

    Aragon (I)
    Am 14. Dezember 1443 war seine Mutter, Yolande von Aragon gestorben, Tochter des Königs Johann I., die ihm ihre Ansprüche auf Aragón hinterließ. Nach Johanns Tod 1396 war die Krone auf dessen jüngeren Bruder Martin I. übergegangen, danach durch den Kompromiss von Caspe 1412 auf dessen Neffen, Ferdinand von Kastilien. Yolande hatte bereits damals ohne Erfolg den Thron für sich reklamiert. Auch hier war Alfons V. Renés aktueller Widersacher.

    England und Frankreich
    René und sein Bruder Karl von Maine waren in der Endphase des Hundertjährigen Kriegs die Oberhäupter der „Angevinischen Partei“. 1444 schlossen sie einen Waffenstillstand mit England, durch den die Familie das Herzogtum Maine zurückerhielt, und der durch die Hochzeit zwischen Renés Tochter Margarete und dem englischen König Heinrich VI. am 23. April 1445 in Nancy konsolidiert wurde – der René aber nicht daran hinderte, nach dem Wiederaufflammen der Kämpfe an der Seite Karls VII. zu stehen, und ihn bei der Eroberung der Normandie (Einzug in Rouen im November 1449) und in der Schlacht bei Formigny (15. April 1450) zu unterstützen.

    Lothringen (II)
    Am 28. Februar 1453 starb Isabella und Renés Sohn Johann wurde Herzog von Lothringen. Im Jahr darauf, am 10. November 1454 heiratete René in zweiter Ehe Jeanne de Laval, Tochter von Guy XIV., Graf von Laval, und Isabelle de Bretagne. Diese Ehe blieb kinderlos.

    Neapel (II)
    Am 26. Juni 1458 starb Alfons V. von Aragón, woraufhin René seine Ansprüche auf Neapel wieder aufnahm – zumal der Erbe, Ferdinand oder Ferrante den Makel der Unehelichkeit mit sich führte. Er schickte seinen Sohn Johann nach Süditalien, wo dieser aber ebenfalls erfolglos blieb. Nach der Niederlage bei Troia in Apulien im Jahr 1462 musste dieses Kapitel dann endgültig geschlossen werden.

    Aragon (II)
    Als sich die Städte Kataloniens in den 1460er Jahren gegen Alfons V. indirekten Nachfolger Johann II. erhoben und René die Krone Aragóns anboten, schickte er 1466 seinen Sohn Johann nach Barcelona, wo er seine bzw. Renés Ansprüche ohne großen Erfolg geltend zu machen versuchte und vier Jahre später starb, woraufhin René seine Ansprüche zwar nicht fallen ließ, aber Katalonien 1472 vor Johann II. kapitulieren musste.

    Kultur
    Neben seinen militärischen Aktivitäten widmete er sich der Entwicklung seines Besitzes Anjou, Lothringen und Provence, vor allem der Städte Angers, Aix-en-Provence, Avignon und Tarascon. Auf ihn gehen das Schloss Ponts-de-Cé und das Landhaus Chanzé im Anjou zurück.
    In Aix und Angers unterhielt er jeweils literarische und wissenschaftliche Zirkel; er widmete sich der Wiederbelebung der altprovençalischen Poesie, indem er die Dichterwerke der Troubadoure sammelte und selbst zu dichten versuchte: z. B. Traité de la forme et devis comme on fait les tournois (1451–1452) oder Le Livre du cœur d’amour épris (1457, herausgegeben 1825). Er war der Mäzen des Malers Nicolas Froment, bestellte das Werk Le Mystère des Actes des Apôtres bei Simon Gréban, einem Kanoniker aus Le Mans, und dessen Bruder Arnoul Gréban, einen französischen Schriftsteller. Auch versuchte er sich selbst als Maler, wobei viele Gemälde im Stil der altniederländischen Malerei ihm alleine deswegen zugeschrieben werden, weil sie sein Wappen tragen, tatsächlich aber wohl nur in seinem Auftrag entstanden sind. Er beschäftigte Barthélemy d’Eyck sowohl als Maler wie auch als Kammerdiener. Die beiden berühmtesten René zugeschriebenen Werke sind der „Brennende Busch“, ein Triptychon in der Kathedrale von Aix-en-Provence, welches ihn mit seiner zweiten Ehefrau zeigt (tatsächlich eine Arbeit von Nicolas Froment), und ein illuminiertes Stundenbuch (heute in der Bibliothèque nationale de France).

    Erbe
    René I. starb in Aix am 10. Juli 1480. Seine sterblichen Überreste wurden heimlich und des Nachts von den Angevinern aus der Provence entwendet und schließlich in der Kathedrale von Angers bestattet.
    Die Provence, Forcalquier und Anjou fielen als väterliches Erbe an seinen Neffen Karl von Maine, nach dessen Tod 1481 Anjou als erledigte Apanage in die Domaine royal zurückkehrte, Provence und Forcalquier durch Testament an König Ludwig XI. voon Frankreich – der schon zu René Lebzeiten Druck ausgeübt hatte, um diese Gebiete in seinen Besitz zu bringen. Lothringen befand sich seit 1473 im Besitz seiner Tochter Yolande und deren Sohn René II., der auch Enkel seines früheren Widersachers Anton von Vaudémont war. Bar kam nun hinzu, ebenso die Ansprüche auf Neapel, Sizilien und Jerusalem – letzteres ging über diese Linie auf das Haus Habsburg-Lothringen über, das den Titel bis 1918 führte.

    Siehe auch
    • Jüngeres Haus Anjou
    Literatur
    • Wilhelm Wiegand: René d’Anjou. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 28, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 207–209.
    • Jules de Glouvet (d. i.: Jules Quesnay de Beaurepaire): Histoires du Vieux Temps. Calmann Lévy, Paris 1889.
    • Henry Bogdan: La Lorraine des Ducs. Sept siècles d'histoire. Perrin, Paris 2005, ISBN 2-262-02113-9.
    • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln. Neue Folge Band 2: Die außerdeutschen Staaten, die regierenden Häuser der übrigen Staaten Europas. Stargardt, Marburg 1984, Tafel 26.
    • Michael T. Reynolds: René of Anjou, King of Sicily, and the Order of the Croissant. In: Journal of Medieval History. Bd. 19, Nr. 1/2, 1993, S. 125–161, doi:10.1016/0304-4181(93)90011-Z.
    Weblinks
     Commons: René I. (Anjou) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Fußnoten
    1 „one of the most spectacular royal losers in fifteenth century Europe – outside of England.“ In: Desmond Seward: The Wars of the Roses. Through the Lives of five Men and Women of the Fifteenth Century. Penguin Books, New York NY 1995, ISBN 0670-84258-3, S. 51.

    René heiratete Isabella von Lothringen am 24 Okt 1420 in Kathedrale von Nancy. Isabella (Tochter von Herzog Karl II. von Lothringen, der Kühne und Margarete von der Pfalz (Wittelsbacher)) wurde geboren in cir 1400; gestorben am 28 Feb 1453 in Angers, FR; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Maurice. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 23. Margarete von Anjou  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 23/24.3.1430 in Pont-à-Mousson; gestorben am 25 Aug 1482 in Schloss La Vignolle; wurde beigesetzt in Kathedrale von Angers.

    René heiratete Jeanne de Laval am 10 Sep 1454 in Kloster Saint-Nicolas. Jeanne wurde geboren in 1433 in Auray; gestorben in 1498 in Schloss in Beaufort-en-Vallée; wurde beigesetzt in Minoritenkirche in Angers. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 16.  Graf Karl IV. (Charles) von Maine (Anjou)Graf Karl IV. (Charles) von Maine (Anjou) Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren in 1414 in Château de Montils-lez-Tours; gestorben in 1472 in Neuvy-en-Touraine.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Guise; Graf von Guise (Jüngeres Haus Anjou)
    • Titel (genauer): Maine; Graf von Maine
    • Titel (genauer): 1425 bis 1465 und 1467 bis 1472, Grafschaft Mortain; Graf von Mortain

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_IV._(Maine) (Sep 2023)

    Ab 1437 nahm Karl an den Feldzügen seines Schwagers, König Karl VII. von Frankreich, gegen die Engländer teil, an der Einnahme von Montereau (1437), der Einnahme von Pontoise (1441), den Feldzügen in der Normandie (1449–1450) und im Guyenne (1453).

    Er trachtete danach, die Grafschaft Guise zurückzuerhalten, die seinem Vater und danach seinem Bruder René I., Herzog von Anjou, gehört hatte, bevor sie von Johann von Luxemburg 1425 erobert wurde. Er begann damit, Guise beim König zu reklamieren, der es Ludwig von Luxemburg, dem Neffen Jeans, wegnahm, und heiratete 1443 in zweiter Ehe Isabella von Luxemburg, Ludwigs Schwester, bevor er im Jahr darauf die Grafschaft zurückbekam. Aus dieser zweiten Ehe stammt eine Tochter, Louise von Anjou (1445–1477), die Jacques d’Armagnac, Herzog von Nemours heiratete.

    Nach dem Tod Karls VII. schloss er sich seinem Vetter Ludwig XI. an, der ihn mit der Beilegung des Konflikts mit dem Herzog der Bretagne beauftragte; doch vertieften seine Bemühungen nur die Gräben zwischen den beiden Parteien. Seine Haltung während der Ligue du Bien public (1465) war nicht eindeutig – seine verwandtschaftlichen und freundschaftlichen Beziehungen zu den meisten Fürsten der Liga führten zu einem nachlässigen Abwehrkampf. Als er 1465 an der Schlacht bei Montlhéry teilnahm, in der er den König im Stich ließ und die Flucht ergriff, wurde er jedoch lediglich durch den Entzug der Gunst des Königs bestraft, da dieser daran interessiert war Karls älteren Bruder, den „guten König“ René, nicht gegen sich aufzubringen.

    Geburt:
    Karl war ein Sohn von Herzog Ludwig II. von Anjou und der Jolanthe von Aragón.

    Titel (genauer):
    Maine ist eine ehemalige französische Provinz in der heutigen Region Pays de la Loire. Sie entspricht ungefähr den Départements Sarthe und Mayenne. Sie war von der Bretagne, Normandie, von Anjou und Vendômois begrenzt und hatte Le Mans als Hauptstadt. Sie führte von den alten Cenomanen auch den Namen Cenomania.
    "Später gehörte Maine zum Paragium von Ludwig I. von Anjou und dessen Nachkommen bis zu deren Aussterben 1481, unter denen Maine 1331 zur Pairie erhoben wurde. Zwischendurch, von 1424 bis 1448 war Maine von den Engländern besetzt, die John of Lancaster, 1. Duke of Bedford, († 1435) zum Grafen machten.
    1484 wurde die Herrschaft Mondoubleau aus der Grafschaft Vendôme herausgelöst und der Grafschaft Maine zugeschlagen."
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Maine_(Provinz) (Sep 2023)

    Titel (genauer):
    Das Herzogtum Guise oder die Grafschaft Guise waren Herrschaften im Norden Frankreichs. Ursprünglich eine Seigneurie, wurde Guise 1417 für René von Anjou, den jüngeren Sohn von Ludwig II., Titularkönig von Neapel, zur Grafschaft erhoben. Um den Besitz gab es Auseinandersetzungen mit dem Haus Luxemburg (1425–1444), die zugunsten Anjous entschieden wurden.
    1520 ging Guise an eine jüngere Linie des Hauses Lothringen, beginnend mit Claude de Lorraine, für den die Grafschaft 1528 zum Herzogtum erhoben wurde.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Guise (Sep 2023)

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Mortain war eine mittelalterliche französische Grafschaft im äußersten Südwesten der Normandie mit der Stadt Mortain als Zentrum.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafen_von_Mortain (Sep 2023)

    Familie/Ehepartner: Covella Ruffo di Montalto. Covella (Tochter von Graf Carlo Ruffo di Montalto und Ceccarella Sanseverino) gestorben in 1442. [Familienblatt] [Familientafel]

    Karl heiratete Isabella von Luxemburg in 1443. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 24. Louise von Maine (Anjou)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1445; gestorben in 1477.

  5. 17.  Marie von AnjouMarie von Anjou Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 14 Okt 1404 in Angers, FR; gestorben am 29 Nov 1463 in Abtei Les Châtelliers (Département Deux-Sèvres, Frankreich; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Frankreich durch Heirat (ab 1422)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Marie_d’Anjou

    Marie d’Anjou (* 14. Oktober 1404 in Angers; † 29. November 1463 in der Abtei Les Châtelliers (Département Deux-Sèvres, Frankreich)) war als Ehefrau Karls VII. ab 1422 Königin von Frankreich.

    Herkunft
    Marie d’Anjou war die älteste Tochter Ludwigs II., Herzog von Anjou und Titularkönig von Sizilien, und seiner Gemahlin Jolanthe von Aragón. Väterlicherseits war sie die Urenkelin des französischen Königs Johann II. des Guten. Sie hatte fünf Geschwister, darunter Ludwig III. von Anjou und René I. von Anjou.

    Jugend
    Nach Vorgesprächen folgte um den 8. Dezember 1413 ein Besuch Jolanthes von Aragón bei der französischen Königin Isabeau im Hôtel Barbette in Paris. Dabei wurde die Verlobung des damals drittältesten Sohnes der Königin, des späteren Karl (VII.)), mit der neunjährigen Tochter Jolanthes, Marie, vereinbart. Die Verlobungszeremonie des jugendlichen Paares wurde am 18. Dezember 1413 gefeiert; daran nahmen u. a. die Eltern der Braut und die französische Königin teil. Deren Gatte Karl VI. war aufgrund seines geistigen Zustandes nicht in der Lage, dem Fest ebenfalls beizuwohnen. In der Folge nahm Jolanthe ihren künftigen Schwiegersohn für einige Zeit mit an ihren Hof in Angers und sollte künftig ständig großen Einfluss auf ihn ausüben. Dagegen war die Leidenschaft Karls (VII.) für Marie offenbar nie sonderlich groß und auch politisch spielte sie nie eine Rolle. Im Jahr 1417, nach dem Tod seiner beiden älteren Brüder, wurde Karl (VII.) Dauphin und Marie damit Thronfolgerin.

    Frühe Ehejahre im Schatten des Hundertjährigen Krieges
    Die Lage in Frankreich war in dieser Zeit durch den Hundertjährigen Krieg und innerfranzösische Machtkämpfe äußerst unübersichtlich und gefährlich. Als die Truppen der Burgunder in der Nacht des 28. Mai 1418 in Paris eindrangen, versteckte sich Marie d’Anjou mehrere Monate lang im Hotel de Bourbon. 1420 wurde Karl (VII.) von seinen Eltern das Thronfolgerecht aberkannt, das nun auf den englischen König Heinrich V. überging. Dieser war damals mit dem Burgunderherzog Philipp dem Guten und dem französischen Königspaar verbündet und kontrollierte mit ihnen zusammen ganz Nordfrankreich. Karl VII. blieb auf seine Besitzungen, v. a. Berry, Touraine und Poitou, beschränkt. Im April 1422 heiratete er zu Bourges seine um ein Jahr jüngere Verlobte, die damals 18-jährige Marie.
    Nach dem Tod Karls VI. und Heinrichs V. (1422) vertrat der Herzog Johann von Bedford energisch den Kampf um die französische Krone für den erst einjährigen englischen König Heinrich VI. Während dieser unsicheren Zeit brachte Marie im Juli 1423 aals erstes ihrer zahlreichen Kinder den Thronfolger Ludwig (XI.) zur Welt. Erst das Auftreten der von Marie und ihrer Mutter Jolanthe unterstützten Jeanne d’Arc († 1431) brachte eine Wende zugunsten Karls VII., der sich am 17. Juli 1429 in Reims krönen lassen konnte. Wegen der gefährlichen Lage nahm seine Gemahlin an dieser Zeremonie nicht teil, doch war ihre Anwesenheit wegen der generell geringen politischen Bedeutung der französischen Königin nicht nötig. Sie wurde einige Zeit später in kleinerem Rahmen gekrönt. 1435 kündigte der Burgunderherzog sein Bündnis mit England auf, wodurch die Lage Karls VII. deutlich gestärkt wurde. In den Folgejahren konnte er nach und nach den Großteil seines Reichs zurückerobern.

    Königin ohne politischen Einfluss
    An der Seite des Königs hielt Marie am 12. November 1437 ihren feierlichen Einzug in Paris. Politisch spielte sie weiterhin keine Rolle. Sie verbrachte ihre Zeit vor allem mit der Erziehung ihrer vielen Kinder. Daneben fand sie anfangs an der Lektüre von Ritterromanen Gefallen; später las sie auch erbauliche Literatur. In diesem Sinn widmete ihr der Hofgeistliche Robert Blondel seinen allegorischen Traktat Les douze Périls d’Enfer („Die zwölf Gefahren der Hölle“). Seit ihrer Jugend nahm die Königin, die wie ihr Gatte sehr fromm war, an vielen Wallfahrten teil, übte karitative Werke und unterstützte die Kirche. In Bourges gründete sie ein öffentliches Hospital.
    Als seine Schwiegermutter Jolanthe 1442 starb, begann Karl VII. eine Affäre mit einer Hofdame der Königin, Agnès Sorel, die zur ersten offiziellen Mätresse (Maîtresse en titre) eines französischen Königs aufstieg. Durch ihre Stellung und ihren EEinfluss stellte sie die Königin in den Schatten. Nach der mutmaßlichen Vergiftung der Dame de Beauté (1450) folgten weitere, weniger einflussreiche Favoritinnen. Die Königin ertrug die Mätressenwirtschaft ihres Gatten mit Resignation. Sie lebte oft von ihm getrennt und hielt ihre eigenen Höfe. Ihre Lieblingsresidenzen waren Chinon und Tours. Für die letzten Regierungsjahre Karls VII. lässt sich belegen, dass ihre – nach dem Vorbild des Königs gestaltete – Hofhaltung ziemlich aufwendig war.

    Witwenzeit und Tod
    Beim Tod ihres Gatten (22. Juli 1461) war Marie nicht an seiner Seite. Nun wurde ihr ältester Sohn als Ludwig XI. neuer König und die Königinwitwe zog sich auf ihre Güter in Amboise zurück. Sie sollte ihren Gemahl nur um zwei Jahre überleben.
    Im Jahr 1463 ersuchte Marie den Burgunderherzog Philipp den Guten brieflich, an dessen geplantem Kreuzzug in den Orient teilnehmen zu dürfen. Ein sehr frommer Mann habe vor einigen Jahren den Hof ihres Gatten aufgesucht und dem König empfohlen, sich an einem Kreuzzug zu beteiligen. Doch sei Karl VII. der Aufforderung nicht gefolgt und nun wolle sie selbst diese Aufgabe übernehmen. Philipp der Gute entsprach höflich ihrer Bitte. Bevor aber die Königswitwe ihren Schwur verwirklichen konnte, erkrankte sie. Auf dem Rückweg von einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela in Galicien kam sie als Schwerkranke in der Abtei Les Châtelliers im Poitou an, wo sie am 29. November 1463 im Alter von 59 Jahren starb. Sie wurde an der Seite ihres Gatten in der Kathedrale von Saint-Denis bestattet.
    Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde ihr Grab am 17. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, ihre sterblichen Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.


    Literatur
    • Philippe Contamine: Maria 6). In: Lexikon des Mittelalters. Band 6 (1993), Sp. 277.
    • Gerd Treffer: Maria von Anjou. In: Die Französischen Königinnen. Regensburg 1996, S. 208-211.
    Weblinks
     Commons: Marie d’Anjou – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • www.mittelalter-genealogie.de

    Begraben:
    Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde ihr Grab am 17. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, ihre sterblichen Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.

    Familie/Ehepartner: Fürst Giovanni Antonio Orsini del Balzo. Giovanni (Sohn von Raimondo Orsini del Balzo und Gräfin von Lecce Maria von Enghien) wurde geboren am 9 Sep 1401 in Lecce; gestorben am 15 Nov 1463 in Altamura. [Familienblatt] [Familientafel]

    Marie heiratete König Karl VII. von Frankreich (von Valois) (Kapetinger), der Siegreiche in Apr 1422. Karl (Sohn von König Karl VI. von Frankreich (von Valois) (Kapetinger) und Prinzessin Elisabeth (Isabel, Isabeau) von Bayern (Wittelsbacher)) wurde geboren am 22 Feb 1403 in Paris, France; gestorben am 22 Jul 1461 in Mehun-sur-Yèvre; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 25. König Ludwig XI. von Frankreich (von Valois) (Kapetinger), der Kluge, der Vorsichtige, der Listige, die Spinne  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 3 Jul 1423 in Bourges; gestorben am 30 Aug 1483 in Schloss Plessis-lès-Tours; wurde beigesetzt in Kirche Notre-Dame de Cléry.
    2. 26. Prinzessin Catherine von Valois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1428; gestorben in Jul 1446 in Brüssel; wurde beigesetzt in Aug 1446 in Kathedrale St. Michel et Gudule.
    3. 27. Jolande von Frankreich  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 23 Sep 1434 in Grafschaft Tours; gestorben am 28 Aug 1478 in Chambéry, FR.
    4. 28. Johanna von Frankreich  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1435; gestorben in 1482.
    5. 29. Magdalena (Madeleine) von Frankreich (von Valois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1 Dez 1443; gestorben am 21 Jan 1495.

  6. 18.  Isabella von LothringenIsabella von Lothringen Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Karl4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren in cir 1400; gestorben am 28 Feb 1453 in Angers, FR; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Maurice.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Starb nach langer Krankheit
    • Titel (genauer): Herzogin von Lothringen (1431 bis 1453), Königin von Neapel durch Heirat (1435 bis 1442)

    Notizen:

    Isabella und René hatten zehn Kinder, fünf Töchter und fünf Söhne.

    Isabella heiratete König René (Renatus) von Anjou, der Gute am 24 Okt 1420 in Kathedrale von Nancy. René (Sohn von Herzog Ludwig II. von Anjou und Herzogin Jolanthe von Aragón) wurde geboren am 16 Jan 1409 in Schloss von Angers; gestorben am 10 Jul 1480 in Aix-en-Provence, Frankreich; wurde beigesetzt in Kathedrale von Angers. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 23. Margarete von Anjou  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 23/24.3.1430 in Pont-à-Mousson; gestorben am 25 Aug 1482 in Schloss La Vignolle; wurde beigesetzt in Kathedrale von Angers.

  7. 19.  Katharina von LothringenKatharina von Lothringen Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Karl4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren in 1407; gestorben am 1 Mrz 1439.

    Notizen:

    Katharina von Lothringen (* 1407; † 1. März 1439) war die Ehefrau des Markgrafen Jakob I. von Baden.

    Sie war die Tochter von Herzog Karl II. von Lothringen und der Pfalzgräfin Margarete von der Pfalz und wurde am 1. März getauft.

    Sie heiratete am 25. Juli 1422 Jakob I. von Baden.

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Katharina_von_Lothringen

    Name:
    Das Herzogtum Lothringen entstand aus dem 843 gebildeten Lotharii Regnum (lateinisch für Reich des Lothar, auch Lotharingien). 959 wurde Lotharingien in die Herzogtümer Oberlothringen und Niederlothringen geteilt. Während Niederlothringen zwischen 1210 und 1360 in verschiedene Territorien zerfiel, spaltete sich von Oberlothringen nur das Herzogtum Bar ab. Ein großer Teil Oberlothringens blieb – als Herzogtum Lothringen – ein Territorium innerhalb des Heiligen Römischen Reichs.
    Das Gebiet des Herzogtums Lothringen im Nordosten des heutigen Frankreich entspricht teilweise der ehemaligen Region Lothringen. Die meistverwendete Sprache (und auch die Sprache des Herzogs) war Französisch, wobei der nordöstliche Teil Deutsch sprach. Im 16. Jahrhundert hat Herzog Anton der Gute die Reformation weitgehend verhindert und die damals lothringischen Gebiete blieben römisch-katholisch. Die Geschichte des Herzogtums endete 1766 mit der Annexion durch Frankreich.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Lothringen

    Katharina heiratete Jakob I von Baden am 25 Jul 1422. Jakob (Sohn von Markgraf Bernhard I von Baden und Anna von Oettingen) wurde geboren am 15 Mrz 1407 in Hachberg, Emmendingen, DE; gestorben am 13 Okt 1453 in Mühlburg, Karlsruhe, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 30. Markgraf & Ritter Christoph I von Baden  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 13 Nov 1453 in Baden-Baden, Baden, DE; gestorben am 19 Mrz 1527 in Burg Hohenbaden, Baden-Baden, Baden, DE.
    2. 31. Margarete von Baden  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1431; gestorben am 24 Okt 1457 in Ansbach, Bayern, DE.

  8. 20.  Gräfin Elisabeth von Lothringen (Nassau-Saarbrücken)Gräfin Elisabeth von Lothringen (Nassau-Saarbrücken) Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Friedrich4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren in cir 1395 in Lothringen; gestorben am 17 Jan 1456 in Saarbrücken.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Nassau-Saarbrücken; Gräfin von Nassau-Saarbrücken

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_von_Lothringen

    Elisabeth von Lothringen, Gräfin von Nassau-Saarbrücken (* um 1395 in Lothringen[1] ; † 17. Januar 1456 in Saarbrücken) war eine Wegbereiterin des Prosaromans in frühneuhochdeutscher Sprache. Sie übersetzte und bearbeitete um 1437 vier französische höfische Romane (Chanson de geste): „Herpin“, „Sibille“, „Loher und Maller“ und „Huge Scheppel“.

    Biografie
    Elisabeth war eine Tochter des Grafen von Vaudémont, Friedrich von Lothringen (1368–1415), und seiner Gattin Margarete von Vaudémont-Joinville (Margarete von Widmont, ca. 1354–1418). Ihr genaues Geburtsjahr ist unbekannt, doch muss sie nach 1393, dem Jahr der Heirat ihrer Eltern,[2] geboren worden sein. Am 11. August 1412 wurde sie die zweite Gemahlin von Graf Philipp I. von Nassau-Saarbrücken (1368–1429). Nach dessen Tod im Jahr 1429 übernahm sie bis 1438 bzw. bis 1442 die Regentschaft für ihre unmündigen Söhne Philipp II. (1418–1492) und Johann III. (1423–1472). Zu den Kindern Elisabeths gehörte auch Margarethe von Rodemachern (1426–1490).

    Das Nassau-Saarbrücker Territorium umfasste Gebiete an der mittleren Saar, an der Blies, im östlichen Lothringen, im heutigen Donnersbergkreis um die Stadt Kirchheimbolanden, im Taunus, an der Lahn sowie im lothringischen Commercy an der Maas. Elisabeth gelang es, in teilweise turbulenten Zeiten ihr Reich zusammenzuhalten und Streitigkeiten mit den umliegenden Herrschaftsgebieten zu vermeiden. Unter ihrer Ägide entwickelte sich Saarbrücken zu einer Residenzstadt mit der Grafenburg auf dem steil zur Saar abfallenden Burgfelsen als Kernpunkt. Bis dahin existierte noch keine ortsgebundene zentrale Verwaltung, die Landesherren bereisten vielmehr unentwegt ihre oft verstreut liegenden Besitztümer, um den Herrschaftsanspruch durch ihre Präsenz zu untermauern (Reiseherrschaft).

    Elisabeth starb am 17. Januar 1456. Entgegen den Gepflogenheiten der alten Grafen von Saarbrücken, die sich in Wadgassen bestatten ließen, wählte Elisabeth St. Arnual (Saarbrücken) als ihre letzte Ruhestätte. Ihr Grabmal befindet sich in der dortigen Stiftskirche, die in der Folge 200 Jahre lang zur Erbgrablege des Hauses Nassau-Saarbrücken wurde.

    Literarisches Schaffen
    Obwohl es in der mittelalterlichen deutschen Literatur viele Frauen wie z. B. Mechthild von Magdeburg gibt, die geistliche Texte verfassten, fehlen Autorinnen säkularer Werke. Erst im 15. Jahrhundert lassen sich einige adlige Frauen mit weltlicher deutscher Literaturproduktion in Verbindung bringen, so Elisabeth von Lothringen und Eleonore von Schottland. Elisabeth, die im französischen Kulturraum großgeworden war, besaß verwandtschaftliche Beziehungen zu französischen und südwestdeutschen literaturfördernden Höfen, so etwa zu jenem in Nancy, an dem ihr Onkel Karl von Lothringen Künstler und humanistische Gelehrte um sich scharte. Karls Gattin Margarete stellte persönliche Kontakte zwischen Elisabeth und dem „Musenhof“ in Heidelberg und Mechthild von der Pfalz her. Ferner gehörte Elisabeths Bruder Antoine zum Dichterkreis um Charles d’Orleans. Der kulturelle Austausch zwischen den Höfen stellte eine bedeutende Voraussetzung für Elisabeths literarische Vermittlungstätigkeit dar.[3]

    Im Umfeld Elisabeths wurden in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts vier jüngere französische Chansons de geste aus dem Romanzyklus um Karl den Großen und dessen Nachkommen, nämlich Herpin, Sibille, Loher und Maller und Huge Scheppel, in frühneuhochdeutsche Prosa übertragen. In der Subskription der Manuskripte des Loher und Maller sowie in der zweiten Vorrede des ältesten Drucks von Huge Scheppel, den Hans Grüninger 1500 in Straßburg herausgab, wird Elisabeth explizit als Verfasserin genannt. Wolfgang Liepe (Elisabeth von Nassau-Saarbrücken, 1920) suchte zu zeigen, dass Elisabeth auch den Herpin und die Sibille übersetzt habe.[4] Im Gegensatz zur älteren Forschung halten es aber einige neuere Forscher wie Ute von Bloh[5] für unwahrscheinlich, dass Elisabeth selbst die Chansons de geste übersetzte. Zumindest dürfte die Gräfin die Initiatorin der Übertragungen gewesen sein, mit denen – trotz vereinzelter Vorläufer wie der Prosa-Lancelot (Mitte des 13. Jahrhunderts) – der Prosaroman in deutscher Sprache erst begann und sich bald darauf etablierte.

    Der Subskription des Loher und Maller zufolge beauftragte Elisabeths Mutter 1405 die Erstellung einer Abschrift der vier genannten französischen Chansons. In den 1430er Jahren erfolgte die Übertragung dieser Abschrift ins Frühneuhochdeutsche, die auf Basis eines neuen, von Johann seiner Mutter Elisabeth in den 1450er Jahren zugesandten Exemplars der Chansons de geste überarbeitet wurde. Diese unmittelbaren französischen Vorlagen blieben nicht erhalten, nur in einem Wiesbadener Fragment finden sich einige Verse des Loher und Maller.

    Die ältesten erhaltenen Manuskripte der übersetzten deutschen Prosaromane stammen aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, entstanden also erst nach Elisabeths Ableben. Sechs von ihnen gehörten immerhin Verwandten Elisabeths. Johann III., der jüngere Sohn Elisabeths, besaß drei in Hamburg und Wolfenbüttel befindliche, alle vier Prosaepen enthaltende, großformatige und illustrierte Handschriften, Elisabeths Tochter Margarethe von Rodemachern einen in Heidelberg aufbewahrten Codex des Loher und Maller, die mit Elisabeth entfernt verwandten Grafen von Manderscheid-Blankenheim ein Kölner Manuskript desselben Epos sowie die ebenfalls mit Elisabeth verwandte Margarethe von Savoyen eine in Heidelberg verwahrte Handschrift des Herpin. Es existieren fünf im späten 15. Jahrhundert entstandene Manuskripte des Loher und Maller sowie drei des Herpin; dagegen gibt es nur eine, auf 1455/72 datierte Handschrift in Hamburg, die den Text des Huge Scheppel und anschließend jenen der Sibille enthält.[6]

    Herpin
    Die Bezeichnung dieses Prosaromans als Herpin stammt von Karl Goedeke[7], während die drei in Berlin, Wolfenbüttel und Heidelberg erhaltenen Handschriften des späten 15. Jahrhunderts das Werk als Lewen buch von Burges in Berrye titulieren. Inhaltlich ist der Herpin aus dem altfranzösischen Lion de Bourges (14. Jahrhundert) abgeleitet, doch bildete keine von dessen beiden überlieferten Versionen die direkte Vorlage für die deutsche Übersetzung.[8]

    Am Beginn des Romans steht die Schilderung von falschen Anschuldigungen gegen Herzog Herpin von Bourges, († um 1109) der hier als Vasall Karls des Großen erscheint. Karl wird als schwacher Charakter gezeichnet, der auf die Einflüsterungen böser Berater und Feinde Herpins hört. Gemeinsam mit seiner schwangeren Gattin flieht Herpin in die Wälder und kann verschiedenen Nachstellungen entgehen. Die Familie wird jedoch getrennt, nachdem Herpins Gemahlin einen Knaben geboren hat. Eine Löwin säugt das verlassene Baby, weshalb dieses später den Namen Löw erhält. Ein Ritter, der Löw findet, sorgt für dessen standesgemäße Erziehung. Inzwischen wird Herpins Gattin nach Toledo verschlagen, tötet den Anführer der diese Stadt belagernden Armee und entscheidet so den Krieg. Erwachsen geworden heiratet Löw eine Königstochter, hat mit ihr die Söhne Ölbaum und Wilhelm und wird letztlich von Karl dem Großen als Herr seines wiedererlangten ererbten Besitzes von Bourges anerkannt. Seine zurückgekehrten Eltern sterben eines gewaltsamen Todes. Löws Söhne ziehen in die Welt hinaus, verheiraten sich und bekommen Kinder, finden aber nach ihrer Heimkehr ebenfalls ein gewaltsames Ende. Schließlich rächt die nächste Generation den Tod ihrer Eltern.[9]

    Der Herpin, in dem die erotischen Passagen seiner Vorlage gekürzt sind, der aber ansonsten eine recht getreue Übersetzung darstellt, wurde erstmals 1514 in Straßburg gedruckt und 1865 in bearbeiteter Form von Karl Simrock in den Deutschen Volksbüchern (Bd. 11, S. 213–445) herausgegeben.

    Sibille
    Die Chanson de geste von der Reine Sebile, die um 1250 entstand, ist nur bruchstückhaft überliefert; insgesamt sind 507 Verse aus drei unterschiedlichen Versionen bekannt. Nicht nur die deutsche Übertragung, sondern auch eine französische und eine spanische Prosafassung hatten diese Chanson zur Ausgangsbasis. Von der deutschen Version, der Königin Sibille, existiert nur ein auf 1455/72 datiertes, in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg aufbewahrtes Manuskript; auch wurde der Prosaroman nie gedruckt.[10]

    Die Titelheldin Sibille ist die Tochter des Kaisers von Konstantinopel, die von Karl dem Großen umworben wird, ihm schließlich nach Frankreich folgt und ihn heiratet. Im weiteren Handlungsverlauf wird das Motiv der zu Unrecht verstoßenen Gemahlin aufgegriffen: Ein unansehnlicher Zwerg versucht mit der Königin zu schlafen, wird aber von ihr abgewehrt. Daraufhin kriecht der Zwerg während Karls Abwesenheit in der Kirche unter Sibilles Bettdecke, so dass Karl nach seiner Rückkehr an einen Ehebruch seiner schwangeren Gattin glaubt und sie zuerst verbrennen lassen will, schließlich aber verbannt. In Begleitung eines treuen Bauern besteht Sibille im Exil viele Abenteuer, gebiert ihren Sohn Ludwig und kehrt zuletzt nach Konstantinopel zurück. Ihr Vater führt seine Streitkräfte gegen Frankreich, um Karl zur Wiederaufnahme seiner Gattin zu zwingen. Nach vielen Verwicklungen lässt sich Karl endlich von Sibilles Freunden überzeugen, dass er ungerecht gehandelt hat und dass die Feinde der Königin den Tod verdienen.[11]

    Loher und Maller
    Die Vorlage des 1437 entstandenen Loher und Maller war eine auf mehreren Quellen beruhende, aus dem 14. Jahrhundert stammende Chanson de geste, von der nur eine Ende des 14. Jahrhunderts niedergeschriebene mittelniederländische Version fragmentarisch überliefert ist. Insgesamt sind fünf Handschriften des Loher und Maller bekannt, die im späteren 15. Jahrhundert verfasst wurden und heute in Hamburg, Heidelberg, Köln, Křivoklát und Wien deponiert sind. Der Roman hält sich wenig an geschichtliche Fakten; der Thronfolgestreit Lothars I., Sohn Ludwigs des Frommen, wird hier auf Loher übertragen, der als jüngerer Sohn Karls des Großen dargestellt ist und hinter dem wohl die Figur des Merowingerkönigs Chlothar I. steht.[12]

    Im Roman wird zunächst erzählt, dass Karl der Große seinen jungen Sohn Loher, den er mit Sibille gezeugt hat, für sieben Jahre verbannt, da dieser zu ausschweifend lebt. Karl gibt ihm aber ein Gefolge und reichlich finanzielle Mittel mit auf den Weg. In der Begleitung Lohers, der nun auf Abenteuer auszieht, befindet sich sein treuer Gefährte Maller, Sohn des Königs Galien und der Königin Rosemunde. Öfters gerät Loher in große Not, wird auch gefangen, vermag sich aber aufgrund seines Muts und der List Mallers jedes Mal zu befreien. Er gewinnt die Gunst des byzantinischen Kaisers Orscher, ehelicht dessen Tochter und folgt ihm auf den Thron. Vom Papst wird er auch zum römischen Kaiser erhoben, dann aber von bösen Räten seines Bruders Ludwig bei Paris entmannt. Loher führt daraufhin u. a. mit Unterstützung Mallers harte Kämpfe gegen seine Widersacher, besiegt seinen Bruder, rächt sich an den Verrätern und söhnt sich mit Ludwig aus. Später tötet er seinen Freund Maller unwillentlich durch einen Messerwurf, wird deshalb von dessen Familie bekriegt, schließt mit dieser aber letztlich einen Vergleich und lebt dann als Eremit.[13]

    Lose angehängt an die Hauptgeschichte ist eine Erzählung, in der Lohers Bruders Ludwig in den Vordergrund tritt. Ludwig bekämpft seinen Neffen Isembart, der sich mit einer heidnischen Adligen vermählt hat und daraufhin Christen bekriegt. Es handelt sich bei diesem Schlussteil um eine Bearbeitung des nur in Bruchstücken überlieferten Gormont-Isembart-Epos aus dem 11./12. Jahrhundert.[14]

    Loher und Maller wurde erstmals 1514 in Straßburg gedruckt, 1805 von Dorothea Schlegel in verkürzter Form in zeitgemäßes Deutsch übersetzt und 1868 von Karl Simrock sprachlich modernisiert herausgegeben.

    Huge Scheppel
    Von dem Prosaroman Huge Scheppel blieb nur ein um 1455/72 hergestelltes Manuskript in Hamburg erhalten. Bei diesem Werk handelt es sich um eine Übertragung der wenig bekannten, aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts stammenden Chanson de geste Hugues Capet, einem Spätwerk der Karolinger-Geste. Allerdings weicht die deutsche Übersetzung von der erhaltenen Version des Hugues Capet ab. Im Mittelpunkt steht als Titelheld Hugo Capet, der 987 dem letzten Karolinger Ludwig V. als französischer König folgte und eine neue Herrscherdynastie, die Kapetinger, stiftete. Entgegen der historischen Fakten erzählt das Epos die bereits im 13. Jahrhundert volkstümliche Fabel nach, die Huge zum Sohn eines begüterten Adligen und einer Metzgerstochter macht. Darüber hinaus wird Huge, um ihn näher mit Karl dem Großen zu verbinden, als Nachfolger von dessen in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts regierenden Sohn Ludwig dem Frommen dargestellt.[14]

    Dem Prolog des Huge Scheppel zufolge hinterließ Ludwig der Fromme nur eine Tochter, Marie, die zur Thronfolge berechtigt war. Da aber unter den Freiern um ihre Hand Krieg ausbrach, wurden in späteren Zeiten nur Königssöhne als Erbfolgeberechtigte zugelassen. Die eigentliche Handlung setzt mit der Erzählung vom jungen Huge ein, der nach dem Tod seines Vaters dessen Vermögen bei Liebesabenteuern verschwendet und zehn uneheliche Söhne zeugt. Er besteht dann Abenteuer in Brabant und Friesland und bekämpft in der Folge als Beschützer der Thronerbin Marie in mehreren sehr brutal geführten Schlachten erfolgreich deren viele nach der Krone Frankreichs strebenden Freier, wobei er Unterstützung von Seiten der Pariser Bürger und seiner zehn illegitimen Söhne erhält. Schließlich darf er als Dank für seine Bemühungen die Kronprinzessin heiraten und wird französischer König.

    In seiner neuen Herrscherstellung muss Huge sich gegen Graf Friedrich von der Champagne und dessen Freund Herzog Asselin behaupten, die gegen Orléans ziehen, wo sich die Königin aufhält, und die Stadt erobern. Die schwangere Marie vermag sich aber zuvor in einen von den Angreifern nicht zu nehmenden Turm zu flüchten. Um ihre Mutter zu retten, die in Friedrichs Gewalt geraten ist, liefert sich die Königin dann doch ihrem Widersacher aus. Unterdessen gerät Huge in einen Hinterhalt und entrinnt nur knapp dem Tod. Als Einsiedler verkleidet gelangt er nach Orléans zurück und kann schließlich seine Feinde niederringen und seine Gemahlin zurückgewinnen. Friedrich und Asselin werden gefangen genommen und später enthauptet. Im letzten Kapitel werden kurz Huges erfolgreicher Feldzug gegen die Muslime und andere Ereignisse seiner Regierung als französischer König beschrieben. Sein ältester Sohn Ruprecht folgte ihm auf den Thron nach.[15]

    Zwar gibt die deutsche Übertragung ebenso wie die drei zuvor beschriebenen Prosaromane die französische Vorlage recht genau wieder, doch ist sie stilistisch etwas freier und glättet die beim Herpin sowie beim Loher und Maller noch deutlich durchschimmernden Laissen-Absätze. Auch werden Ungereimtheiten beseitigt, die politische Lage ausführlicher dargestellt und Huges häufige Liebesaffären dezent gekürzt, die Brutalität der Kampfhandlungen hingegen nur wenig gedämpft.

    Huge Scheppel erfreute sich größerer Beliebtheit als die anderen drei oben erwähnten Romane, wurde vor ihnen als erster 1500 (in der kürzenden Bearbeitung von Conrat Heyndörffer nach der handschriftlich nicht überlieferten älteren Fassung) von Hans Grüninger in Straßburg gedruckt, 1556 von Hans Sachs dramatisiert und erlebte als anonymes und zumeist Hug Schapler tituliertes Volksbuch zahlreiche Neuauflagen. Die weitere Verbreitung des Romans ab dem 16. Jahrhundert erklärt sich wohl durch die ungewöhnliche und für Elisabeths Zeitgenossen aktuelle Thematik des Aufstiegs zum Herrscher aus eigener Kraft trotz unstandesgemäßer Abstammung. Allerdings ist der Huge Scheppel kaum als Beleg für bürgerlichen Aufstiegswillen anzusehen, da der Titelheld keine bürgerlichen Werte verkörpert, sondern von Anfang an einen jungen, machtbewussten Ritter repräsentiert. Seine mindere Herkunft entspricht der anfänglichen Lage der verbannten Helden der anderen drei Romane, sein Aufstiegswille deren Drang nach Erringung der Macht. 1810 integrierte Achim von Arnim die Geschichte des Hug Schapler nach der Version des Druckes von 1537 in den Roman Armut, Reichtum, Schuld und Buße der Gräfin Dolores.[16]

    Nachleben
    Noch zu ihren Lebzeiten sorgte Elisabeth für ihre Erbfolge. 1439 teilte sie ihre Besitztümer unter ihren beiden Söhnen auf: ein rechtsrheinisches Gebiet sprach sie ihrem älteren Sohn Philipp, dem Grafen von Nassau-Weilburg, zu, den linksrheinischen Bereich vergab sie an ihren jüngeren Sohn Johann Graf von Nassau-Saarbrücken. Letztgenannter hatte wohl auch, im Gegensatz zu seinem Bruder, einen persönlichen Bezug zur literarischen Tätigkeit seiner Mutter. Unter anderem ließ er prächtig ausgestattete Handschriften von Ritterromanen, die Elisabeth übersetzt hatte, anfertigen. Handschriften-Exemplare und frühe Drucke befinden sich in der Herzog August Bibliothek (Wolfenbüttel) und der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg.

    Im April 2007 fand in Saarbrücken anlässlich der Beteiligung Saarbrückens an den Aktivitäten der Europäischen Kulturhauptstadt Luxemburg eine umfangreiche Plakatausstellung zu den Romanen Elisabeths statt. Der Europäische Schriftstellerkongress in Saarbrücken am 16. Oktober 2007 stand unter dem Motto „Ir herren machent fryden“, mit dem Elisabeth ihre Übersetzungen begann. Ihr Leben wurde im 2007 veröffentlichten Roman Die Grenzgängerin von Ulrike und Manfred Jacobs (erschienen bei Gollenstein) aufgegriffen.

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Saarbrücken war ein reichsunmittelbares Territorium des Heiligen Römischen Reiches im deutschen Südwesten mit der Residenzstadt Saarbrücken, das seit dem Hochmittelalter bestand. Im Jahr 1381 wurde die Grafschaft mit Gebieten des Hauses Nassau vereinigt. Unter nassauischer Herrschaft wurde Nassau-Saarbrücken mehrfach neu abgeteilt, erstmals 1442. Nach dem Ersten Koalitionskrieg fiel Nassau-Saarbrücken 1798 de facto und 1801 de jure an Frankreich.
    Spätere Gebietserwerbe durch das Haus Nassau, etwa 1393 die Herrschaft Kirchheim und Stauf und das Amt Jugenheim als Erben der Grafen von Sponheim-Bolanden, 1449 das Amt Homburg in der Nachfolge der Grafen von Homburg, 1514 die halbe und 1527 die ganze Grafschaft Saarwerden und 1522 die halbe Herrschaft Lahr-Mahlberg als Erben der Grafen von Moers-Saarwerden gehörten nicht zur Grafschaft Saarbrücken, sondern zu Nassau-Saarbrücken.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Saarbrücken

    Elisabeth heiratete Philipp von Nassau-Saarbrücken-Weilburg in 1412. Philipp wurde geboren in cir 1368 in Weilburg; gestorben am 2 Jul 1429 in Wiesbaden, Hessen, DE. [Familienblatt] [Familientafel]


  9. 21.  Graf Antoine von Lothringen-VaudémontGraf Antoine von Lothringen-Vaudémont Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Friedrich4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren in cir 1400; gestorben am 22 Mrz 1458.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Vaudémont und Herr von Joinville (1418 bis 1458)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Antoine_de_Vaudémont (Apr 2018)

    Antoine de Vaudémont (* um 1400; † 22. März 1458) war Graf von Vaudémont und Herr von Joinville von 1418 bis 1458. Durch seine Ehe war er von 1452 bis 1458 auch Graf von Aumale und Baron von Elbeuf. Er war der Sohn von Friedrich I. von Vaudémont und Marguerite de Joinville.

    Antoine de Vaudémont war der Neffe des Herzogs Karl II. von Lothringen, dessen Nachfolger er werden wollte, da dieser keine Söhne hatte. Karl II. bestimmte jedoch, dass seine Tochter Isabella (* um 1400; † 1453), die 1420 mit René I. von Anjou, Herzog von Bar verheiratet wurde, das Herzogtum erben solle, was von Antoine angefochten wurde, weswegen Karl ihn 1425 formell enterbte. Karls Angriffe auf Antoines Besitz liefen jedoch in Leere, da Antoine sich mit Philipp dem Guten, Herzog von Burgund, einen mächtigen Verbündeten gesucht hatte. Nach dem Eintreten des Erbfalls 1431 nahm Antoine den Kampf um das Herzogtum wieder auf, und am 2. Juli 1431 gelang es ihm in der Schlacht von Bulgnéville, René gefangen zu nehmen.
    René und Antoine einigten sich am 10. Oktober 1432 darauf, Philipp den Guten als Schiedsrichter anzurufen, doch brachte dessen Vermittlung lediglich eine Übereinkunft zustande (Brüssel 13. Februar 1433), die unter anderem eine spätere Ehe zwischen Kindern der Kontrahenten, Jolande von Lothringen (* 1428) und Friedrich II. von Vaudémont (* um 1428), vorsah. Kaiser Sigismund belehnte aber 1434 René mit Lothringen, woraufhin Antoine sich erneut an den Burgunder wandte, ohne dass er letztlich an der Entscheidung noch etwas ändern konnte. Am 27. März 1441 verzichtete Antoine schließlich im Vertrag von Reims auf seinen Anspruch auf Lothringen; dafür wurde die Unabhängigkeit seiner Grafschaft Vaudémont anerkannt und sein Sohn Friedrich II. mit Jolande verlobt. Deren Hochzeit fand 1445 in Nancy statt. Antoines Enkel René II. konnte so 1473 Herzog von Lothringen werden.

    Antoine heiratete Gräfin Marie von Harcourt am 12 Aug 1416. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 32. Graf Friedrich II. (Ferry II.) von Lothringen-Vaudémont  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1428; gestorben am 31 Aug 1470 in Joinville.
    2. 33. Marie von Lothringen-Vaudémont  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1455.


Generation: 6

  1. 22.  König Johann III. (Jean) von Navarra (von Albret)König Johann III. (Jean) von Navarra (von Albret) Graphische Anzeige der Nachkommen (13.Françoise5, 9.Guillaume4, 5.Jean3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren in 1469; gestorben am 17 Jun 1516 in Monains.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1484-1516, Königreich Navarra; König von Navarra jure uxoris https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Navarra

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_III._(Navarra)

    Johann III. (* 1469; † 17. Juni 1516 in Monains) war von 1484 bis 1512 König von Navarra; er ist auch unter dem Namen Jean d’Albret bekannt.

    Er war der vierte Sohn von Alain d’Albret, Graf von Gavre und Castres, und Françoise de Châtillon († 1481), Gräfin von Périgord und Vizegräfin von Limoges.

    Am 14. Juli 1484 heiratete er in Orthez Katharina von Navarra (* 1470, † 1517) die im Jahr zuvor Königin von Navarra, Gräfin von Foix und Bigorre und Vizegräfin von Béarn geworden war, die Tochter von Gaston de Foix, dem früh verstorbenen Erbprinzen von Navarra. An ihrer Seite wurde Jean d’Albret König von Navarra, bis das Paar im Jahr 1512 von Ferdinand II., König von Aragón, der eigene Erbansprüche vertrat, vertrieben wurde.

    Jean d'Albret starb vor seinem Vater, so dass er keinen Titel aus dessen Erbe antreten konnte. Das Erbe seiner Mutter ging an seine älteren Geschwister, wohl auch, weil er mit der Krone Navarras bereits über Besitz verfügte.

    Johann heiratete Königin Katharina von Navarra (von Foix) am 14 Jul 1484 in Orthez. Katharina (Tochter von Vizegraf Gaston von Foix (von Viana) und Magdalena (Madeleine) von Frankreich (von Valois)) wurde geboren in 1470; gestorben am 12 Feb 1517 in Mont-de-Marsan. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 34. König Heinrich II. (Henri) von Navarra (von Albret)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 18 Apr 1503 in Sangüesa; gestorben am 29 Mai 1555 in Hagetmau.
    2. 35. Isabeau (Isabelle) von Albret  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1512; gestorben in nach 1560.

  2. 23.  Margarete von AnjouMargarete von Anjou Graphische Anzeige der Nachkommen (15.René5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren in 23/24.3.1430 in Pont-à-Mousson; gestorben am 25 Aug 1482 in Schloss La Vignolle; wurde beigesetzt in Kathedrale von Angers.

    Notizen:

    Mit Heinrich VI. hatte Margarete einen Sohn.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Margarete_von_Anjou

    Margarete von Anjou (* 23. März oder 24. März 1430[1] in Pont-à-Mousson; † 25. August 1482 auf Schloss La Vignolle) war die Tochter von Renatus von Anjou, dem späteren König von Neapel und Titularkönig von Jerusalem, und von Isabella von Lothringen. Sie war verheiratet mit Heinrich VI., König von England.

    Leben
    Am 23. April 1445[2][3] wurde sie, dem Vertrag von Tours (1444)[4] zwischen Karl VII., König von Frankreich, und Heinrich VI. gemäß, mit letzterem vermählt. 1453 gebar sie diesem einen Sohn, der Edward genannt wurde. Schön, geistvoll und unternehmend, wusste sie sich bald einen großen Einfluss zu verschaffen. Sie entmachtete Humphrey, Duke of Gloucester, den Onkel ihres Mannes. Da Heinrich oft geistig umnachtet war, übernahm sie die Regierung zusammen mit dem Duke of Suffolk, nach dessen Tod mit Edmund Beaufort, 1. Duke of Somerset. 1448 gründete sie außerdem das Queens’ College in Cambridge.

    Ab 1455 in die Rosenkriege zwischen dem Haus Lancaster, dem ihr Gemahl angehörte, und dem Haus York verwickelt, welches ihr vorwarf, dass ihr Sohn Edward untergeschoben sei, entwickelte Margarete eine außergewöhnliche Geisteskraft und beherrschte auf gleiche Weise die Politik wie das Heer. Richard Plantagenet, 3. Duke of York und Führer des Hauses York, verlor am 30. Dezember 1460 gegen ihre Truppen in der Schlacht von Wakefield das Leben. Desgleichen überwand sie am 22. Februar 1461 RRichard Neville, 16. Earl of Warwick in der Zweiten Schlacht von St. Albans. Ihre Versuche, den von Warwick auf den Thron erhobenen Sohn Richard Plantagenets, Eduard IV. zu verdrängen und den rechtmäßigen Thronanspruch ihres Sohnes durchzusetzen, blieben jedoch erfolglos. Nach der furchtbaren Niederlage der Lancaster-Partei bei Towton (29. März 1461) floh sie über Schottland nach Frankreich zu Ludwig XI., der ihr unter der Bedingung der Auslieferung von Calais 2.000 Soldaten bewilligtee. Mit dieser durch englische Flüchtlinge verstärkten Armee drang sie mit ihrem Sohn Edward von Schottland aus in Northumberland ein, musste nach dem Misserfolg dieses Vorstoßes jedoch 1463 wieder auf das Festland flüchten. Hier söhnte Ludwig XI. sie 1470 mit ihrem Todfeind Warwick aus, der die Seiten gewechselt hatte. Warwick, genannt der Königsmacher, vertrieb daraufhin Eduard IV. und setzte Heinrich VI. wieder auf den Thron

    Am Tag der Schlacht von Barnet (14. April 1471), in der Warwick fiel, landete Margarete bei Weymouth in England, wurde aber in der Schlacht von Tewkesbury (4. Mai) mit ihrem Anhang von Eduard IV. geschlagen und fiel durch Sir William Stanley iin die Hände ihres Gegners. Ihr Sohn war auf der Flucht getötet worden, ihr in Gefangenschaft geratener Gemahl Heinrich VI. wurde am 21. Mai im Tower of London ermordet. Später wurde sie in Wallingford Castle eingesperrt. Erst 1474 wurde sie auf Fürsprache Ludwigs XI. aus der Haft befreit, kehrte nach Frankreich zurück und starb dort. Sie liegt in der Kathedrale von Angers begraben.

    Nachkommen
    Mit Heinrich VI. hatte Margarete ein Kind:
    • Eduard, Prince of Wales, (* 13. Oktober 1453, † 4. Mai 1471 in der Schlacht von Tewkesbury). Er führte von Geburt an den Titel Duke of Cornwall.
    Edward wurde im Dezember 1470 Anne Neville verheiratet, Tochter von Richard Neville, 16. Earl of Warwick, und Anne Beauchamp. Ob diese Ehe vollzogen wurde, ist nicht eindeutig zu klären.


    Rezeption
    Giacomo Meyerbeer schuf die Oper Margherita d’Anjou, die am Teatro alla Scala in Mailand 1820 uraufgeführt wurde.
    Literatur
    • Dockray, Keith: Henry VI, Margaret o Anjou and the Wars of the Roses : a source book, Stroud : Sutton, 2000, ISBN 0-7509-2163-3
    Weblinks
     Commons: Margarete von Anjou – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Margaret d'Anjou auf thepeerage.com, abgerufen am 26. Juli 2015 (englisch)
    Einzelnachweise
    1 Diana E. S. Dunn: Margaret of Anjou. In: Oxford Dictionary of National Biography (ODNB). Bd. 36 (2004), S. 638–646, hier: S. 638.
    2 H. Vollrath & N. Fryde (Hrsg.): Die englischen Könige im Mittelalter; Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III. Beck, 2004, ISBN 3-406-49463-3, S. 187
    3 Powicke & Fryde: Handbook of British Chronology. Second Edition, London, 1961, S. 37
    4 H. Vollrath & N. Fryde (Hrsg.): Die englischen Könige im Mittelalter; Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III. Beck, 2004, ISBN 3-406-49463-3, S. 192

    Margarete heiratete König Heinrich VI. von England (Lancaster) am 23 Apr 1445. Heinrich (Sohn von Heinrich V. von England (Lancaster) und Catherine von Frankreich (von Valois) (Kapetinger)) wurde geboren am 6 Dez 1421 in bei Windsor; gestorben am 21 Mai 1471 in London, England; wurde beigesetzt in Chertsey Abtei, dann Westminster Abbey. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 36. Edward von Westminster  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 13 Okt 1453 in Palace of Westminster, Westminster, England; gestorben am 4 Mai 1471; wurde beigesetzt in Abtei von Tewkesbury.

  3. 24.  Louise von Maine (Anjou)Louise von Maine (Anjou) Graphische Anzeige der Nachkommen (16.Karl5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren in 1445; gestorben in 1477.

    Louise heiratete Graf Jacques von Armagnac in 1462 in Poitiers. Jacques (Sohn von Graf Bernard VIII. von Armagnac und Gräfin Éléonore von Bourbon-La-Marche) wurde geboren in 1433; gestorben am 4 Aug 1477 in Paris, France. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 37. Marguerite von Armagnac  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1503.
    2. 38. Catherine von Armagnac  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1487.

  4. 25.  König Ludwig XI. von Frankreich (von Valois) (Kapetinger), der Kluge, der Vorsichtige, der Listige, die Spinne König Ludwig XI. von Frankreich (von Valois) (Kapetinger), der Kluge, der Vorsichtige, der Listige, die Spinne Graphische Anzeige der Nachkommen (17.Marie5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 3 Jul 1423 in Bourges; gestorben am 30 Aug 1483 in Schloss Plessis-lès-Tours; wurde beigesetzt in Kirche Notre-Dame de Cléry.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Fünf Tage nach seinem vierten Schlaganfall
    • Titel (genauer): König von Frankreich von 1461 bis 1483

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_XI.

    Ludwig XI. der Kluge (frz. Louis XI, le prudent („der Vorsichtige“), le rusé („der Listige“) oder l’araignée („die Spinne“); * 3. Juli 1423 in Bourges; † 30. August 1483 auf Schloss Plessis-lès-Tours), König von Frankreich von 1461 bis 1483.

    Leben
    Ludwig XI. war der älteste Sohn König Karls VII. des Siegreichen von Frankreich und dessen Gemahlin Marie d’Anjou. Er wurde in der Kathedrale Saint-Etienne in Bourges von Wilhelm von Champeaux, Bischof von Laon getauft, sein Pate war Herzog Johann II. von Alençon[1]
    Ludwig zeigte von Jugend an einen herrschsüchtigen, dabei tückischen Charakter, trat als erklärter Feind seines Vaters und dessen Geliebter, Agnès Sorel, auf und stellte sich 1440 sogar an die Spitze der Praguerie, einer Verbindung des hohen Adeels gegen die Günstlinge seines Vaters. Die Empörer wurden von Karl bald unterworfen, Ludwig aber begnadigt und 1442–1443 mit dem Kommando gegen die Engländer und Schweizer betraut. In den folgenden Kämpfen bewies er Tapferkeit und Klugheit. Auch die Teilnahme an einer neuen Verschwörung gegen den König wurde ihm von diesem verziehen; gleichwohl kam es 1456 wiederum zum Bruch zwischen Vater und Sohn, und Ludwig lebte fortan am Hof des Herzogs von Burgund. Als ihm nach dem Tod seines Vaters 1461 die Krone zufiel, traf die alten Räte schwere Verfolgung und die Großen rücksichtslose Demütigung, namentlich die Häuser Burgund und Bretagne, was 1465 zu einer Koalition des Adels (die Ligue du Bien public) führte, an deren Spitze seiin Bruder Karl von Berry (Charles de Berry) und Karl der Kühne (Charles le Téméraire), der spätere Herzog von Burgund, standen. Nach der unentschiedenen Schlacht bei Montlhéry (südlich von Paris) musste Ludwig den Großen erhebliche Zugeständnisse machen.
    1468 kam Ludwig bei Péronne in die Gefangenschaft Karls des Kühnen und musste sich durch den demütigenden Vertrag von Péronne befreien und der blutigen Unterdrückung des Aufstandes von Lüttich, den er selbst angestiftet hatte, beiwohnen. Kaum wieder frei, erneuerte er mit dem Herzog von Burgund die Händel, die nun bis 1472 dauerten. In diesem Jahr trat Philippe de Commynes (Philippe Chevalier de Commynes (Commines), Seigneur d’Argenton, 1447–1511) in die Dienste des Königs und wurde fofortan das Hauptwerkzeug dessen Politik. Während Karl der Kühne mit Eduard IV. von England ein Bündnis zur Eroberung Frankreichs schloss, verband sich Ludwig mit den Schweizern und Renatus von Anjou, dem Herzog von Lothringen, Grafen von Provence und Titularkönig von Neapel. Nach dem Tod Karls des Kühnen (1477 in der Schlacht bei Nancy) nahm Ludwig die burgundischen Städte in der Picardie, Artois, Flandern, Hennegau und das Herzogtum Burgund als eröffnetes Mannslehen; die übrige Erbschaft entging ihm durch die Vermählung Marias von Burgund mit Maximilian. Einige andere wichtige Erwerbungen machte Ludwig, indem er Renatus von Anjou dazu brachte, den kinderlosen Grafen Karl II. von Maine zum Erben einzusetzen. Letzterer starb 1481, und nun nahm Ludwig die Grafschaft Provence und Forcalquier sowie Anjou und Maine als heimgefallene Lehen in Beschlag. In den letzten Jahren von schreckenden Phantasiegebilden und etlichen Schlaganfällen (1473, 1479 und 1481) gequält, schloss er sich in die Feste Plessis-lès-Tours ein und starb hier fünf Tage nach seinem vierten Schlaganfall am 30. August 1483. Beigesetzt wurde der König in Notre-Dame de Cléry bei Orléans.
    Ludwig war einer der bestunterrichteten Männer seines Jahrhunderts, klug und fest, unermüdlich tätig und gerecht, wo nicht die Interessen seiner Macht im Spiel waren, dann aber grausam. So sperrte er seinen des Verrats beschuldigten Minister, deen Kardinal Jean de La Balue, elf Jahre in einem Schloss ein. Dabei war er jedoch im höchsten Grad misstrauisch und zynisch, was ihm den Beinamen l’araignée oder l’universelle araignée – „die Spinne“ oder die „universelle Spinne“ einbrachte. „Wer nicht heucheln kann, kann nicht herrschen“, pflegte er zu sagen. Thomas Basin, 1447 bis 1474 Bischof von Lisieuse und französischer Chronist der lateinischen Sprache, äußert sich über Ludwig XI: hässlicher Tyrann, hinterlistig und grausam, seine Feinde sperrte er in Eisenkäfige ein. Der Chronist bezeichnet Ludwig XI. „als einen besonderen Schurken, hier auf Erden bis in der Hölle bekannt. Ein abscheulicher (grauenvoller) Tyrann – vom Volk bewundert, ein dämonisches (teuflisches) Genie“, Gründer(Vater) des französischen Zentralstaats. Ludwig umgab sich, um sich von den Großen unabhängig zu machen, mit Vorliebe mit Dienern niederen Standes, wie unter anderem Olivier le Daim (genannt Oliver le mauvais, „der Schlechte“, oder Olliver le Diable, „der Teufel“), seinem Barbier oder seinem „Gevatter“ Tristan. Seine Verdienste um Frankreich sind aber sehr bedeutend. Er vernichtete die großen Vasallenstaaten innerhalb des Reichs und dehnte die königliche Herrschaft bis zu den Pyrenäen, Alpen und dem Jura aus. Er förderte Handel und Industrie, insbesondere den Acker- und Bergbau, richtete regelmäßige Posten ein, berief zu den Sitzungen des Staatsrats einsichtsvolle Männer, ließ die Stände des Reichs in einer einzigeen Versammlung, den dritten mit den beiden privilegierten vermischt, sich beraten, gab den Gemeinden die freie Wahl ihrer Vorsteher, war äußerst sparsam in der Verwendung der Staatsgelder und lebte sehr einfach. Unter seiner Regierung stiegen die Steuereinnahmen auf beinahe 5 Millionen Livres.
    1461 setzte er die Aufhebung der von seinem Vater (zusammen mit Kardinal Jean de La Balue) 1438 verabschiedeten „Pragmatischen Sanktion von Bourges“ ohne die Zustimmung des Parlements durch. Dafür zeichnete ihn Papst Sixtus IV. (1471–1484) mit dem zu Weihnachten 1462 geweihten Schwert und Hut aus.[2] Ludwig schloss mit Sixtus IV. ein Konkordat zur Bestimmung der Bischöfe durch den König von Frankreich. Er legte sich, mit päpstlichem Einverständnis, erstmals den Titel rex christianissimus (allerchristlichster König) zu und gründete 1469 den Ordre de Saint-Michel, den ersten französischen Ritterorden. Als Freund der Wissenschaften bekundete er sich durch Errichtung von Buchdruckereien, Reformation der Pariser Universität, Gründung anderer und Berufung griechischer Gelehrter. Außerdem gilt er als hauptverantwortlich für die Zerschlagung der Coquillards.
    Ludwig XI. – ausgestattet mit klarem Blick für seine politischen Vorteile und dabei oft vom Glück begünstigt – wurde zum Wegbereiter des königlichen Absolutismus und Zentralismus in Frankreich.

    Nachfahren
    Er war in erster Ehe mit Margarethe von Schottland vermählt, in zweiter Ehe heiratete er am 9. März 1451[3] Charlotte von Savoyen, mit der er folgende Kinder hatte:[4]
    • Joachim (* 15. Juli 1459;[3] † 29. November 1459)
    • ein Kind (* Juli 1460; † 1460)[5]
    • Anne (* April 1461; † 14. November 1522), ∞ 1474 Pierre de Beaujeu
    • Jeanne (* 22. oder 23. April 1464; † 4. Februar 1505), ∞ 1476 Louis dʼOrléans, König von Frankreich
    • François (*/† 4. Dezember 1466)
    • Charles VIII. (* 30. Juni 1470; † 7. April 1498), König von Frankreich
    • François (* 3. September 1472;[3] † Juli 1473)
    In der Nouvelle histoire généalogique wird dem Königspaar zudem ein erster Sohn namens Ludwig zugeschrieben, der im Oktober 1458 in Genappe geboren worden sein soll.[6] Da aber keine Archivale bekannt ist, welche die Existenz dieses Kindes bestätigt, geht die neuere Forschung von einem Fehler der Autoren aus.

    Aus seinen Beziehungen zu Phélise Regnard und Marguerite de Sassenage war Ludwig XI. außerdem noch der Vater von vier unehelichen Töchtern:
    • Guyette (1445–1502)
    • Jeanne (1447–1519)
    • Marie (1449–1469)
    • Isabeau



    Literatur
    • Christian Lucius: Pius II. und Ludwig XI. von Frankreich 1461–1462. Winter, Heidelberg 1913.
    • Auguste Bailly: Ludwig XI. Roher, Innsbruck 1948.
    • Paul Murray Kendall: Ludwig XI. König von Frankreich 1423–1483 (Originaltitel: Louis the Eleventh, übersetzt von Christian Zinsser). Callwey, München 1979, ISBN 3-7667-0474-5.
    • Ernst Pulsfort: Ludwig XI.. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 5, Bautz, Herzberg 1993, ISBN 3-88309-043-3, Sp. 366–367.
    Weblinks
     Commons: Ludwig XI. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Das Königliche Haus Valois (engl./frz.)
    • Ludwig XI. - wichtige Daten (Memento vom 29. Februar 2008 im Internet Archive) (französisch)
    • Ludwig XI. - Biographie (Memento vom 29. Februar 2008 im Internet Archive) (französisch)
    • Werke von und über Ludwig XI. in der Deutschen Digitalen Bibliothek
    Anmerkungen
    1 Christian Bouyer: Dictionnaire des Reines de France. Perrin, Paris 1992, ISBN 2-262-00789-6, S. 228.
    2 Flynn Warmington: The Ceremony of the Armed Man. In: Paula Marie Higgins (Hrsg.): Antoine Busnoys. Method, Meaning, and Context in Late Medieval Music. Oxford 1999, S. 111–112.
    3 Angaben zu Ludwig XI. und seinen Kindern auf der Website der Foundation for Medieval Genealogy, Zugriff am 29. Januar 2016.
    4 Angaben, sofern nicht anders angegeben, nach Christine Juliane Henzler: Die Frauen Karls VII. und Ludwigs XI. Rolle und Position der Königinnen und Mätressen am französischen Hof (1422–1483). Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2012, ISBN 978-3-412-2087-0, S. 69–73.
    5 Ludwig XI. hatte eine Tochter namens Louise, die aber schon kurz nach der Geburt verstarb. Es ist unklar, ob es sich bei ihr um das im Juli 1460 geborene Kind handelt oder ob Louise ein achtes Kind des Königs war. Vgl. Christine Juliane Henzlr: Die Frauen Karls VII. und Ludwigs XI. Rolle und Position der Königinnen und Mätressen am französischen Hof (1422–1483). Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2012, ISBN 978-3-412-20879-0, S. 70–71.
    6 Christine Juliane Henzler: Die Frauen Karls VII. und Ludwigs XI. Rolle und Position der Königinnen und Mätressen am französischen Hof (1422–1483). Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2012, ISBN 978-3-412-20879-0, S. 70, Anm. 163.

    Ludwig heiratete Margarethe von Schottland (Stuart) am 25 Jun 1436 in Kapelle der Burg von Tours. Margarethe (Tochter von König Jakob I. (James) von Schottland (Stuart) und Joan Beaufort) wurde geboren am 25 Dez 1424 in Perth, Schottland; gestorben am 16 Aug 1445 in Châlons-sur-Marne, Frankreich; wurde beigesetzt in Kathedrale St. Étienne in Châlons-sur-Marne, dann 1479 Kirche Saint-Laon in Thouars. [Familienblatt] [Familientafel]

    Ludwig heiratete Charlotte von Savoyen am 9 Mrz 1451 in Kapelle des Schlosses Chambéry. Charlotte (Tochter von Herzog Ludwig I. von Savoyen und Anne von Lusignan (Ramnulfiden)) wurde geboren am 11 Nov 1441; gestorben am 1 Dez 1483 in Schloss Amboise; wurde beigesetzt am 14 Dez 1483 in Kirche Notre-Dame de Cléry. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 39. König Karl VIII. von Frankreich (von Valois) (Kapetinger), der Freundliche  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 30 Jun 1470 in Amboise; gestorben am 7 Apr 1498 in Amboise; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

  5. 26.  Prinzessin Catherine von ValoisPrinzessin Catherine von Valois Graphische Anzeige der Nachkommen (17.Marie5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren in 1428; gestorben in Jul 1446 in Brüssel; wurde beigesetzt in Aug 1446 in Kathedrale St. Michel et Gudule.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Prinzessin von Frankreich

    Notizen:

    Aus der Ehe von Katharina mit Karl gingen keine Nachkommen hervor. Catherine starb 17-jährig bevor sie von Karl ein Kind bekommen hatte.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Catherine_de_Valois_(1428–1446)

    Catherine de Valois (* 1428; † Juli 1446 in Brüssel), auch Catherine de France, war eine französische Prinzessin und durch Heirat Gräfin von Charolais.

    Leben
    Catherine kam als zweite Tochter und damit viertes Kind des französischen Königs Karl VII. und seiner Ehefrau Marie d’Anjou zur Welt. Als sie zwölf Jahre alt war, wurde sie am 19. Mai 1440 im flandrischen Saint-Omer mit dem einzigen legitimen Sohn des Herzogs Philipp des Guten von Burgund, Karl dem Kühnen, Graf von Charolais, verheiratet. Catherine war mit ihm entfernt verwandt, denn beide hatten mit König Johann II. von Frankreich den gleichen Ur-Urgroßvater. Der Heiratsvertrag war bebereits am 30. September 1438 in Blois unterzeichnet worden[1] und Bestandteil der Vereinbarungen, die 1435 zwischen dem französischen Königreich und dem Herzogtum Burgund im Vertrag von Arras festgelegt worden waren[2]. Durch die Ehe sollten die beiden Familien der Häuser Valois und Burgund wieder näher zusammengebracht werden. Karl war zum Zeitpunkt des Eheschlusses erst sieben Jahre alt.
    Catherine starb 17-jährig im Juli 1446[3] in Brüssel, bevor sie von Karl ein Kind bekommen hatte, und wurde im August des Jahres[4] in der Kathedrale St. Michel et Gudule beerdigt.


    Literatur
    • Prosper Brugière, baron de Barante: Histoire des ducs de Bourgogne de la maison de Valois, 1364–1477. Band 7. Ladvocat, Paris 1826, S. 10, 17ff., 260f.
    • Jiří Louda, Michael MacLagan: Lines of Succession. Heraldry of the Royal Families of Europe. 2. Auflage. Little, Brown and Company, London 1999, ISBN 0-316-84820-4, Tafel 65.
    Weblinks
    • Katharina von Valois auf mittelalter-genealogie.de
    Einzelnachweise
    1 Jean Dumont: Corps universel diplomatique du droit des gens. Band 3. Janssons à Waesberge, Amsterdam [u. a.] 1739, S. 58.
    2 John Foster Kirk: History of Charles the Bold, Duke of Burgundy. Band 1. Murray, London 1863, S. 111–112 (PDF; 19,5 MB).
    3 Prosper Brugière, baron de Barante: Histoire des ducs de Bourgogne de la maison de Valois, 1364–1477, S. 260–261.
    4 Website der Kathedrale St. Michel et Gudule. Stand: 22. Juni 2008.

    Catherine heiratete Herzog Karl von Burgund (Valois), der Kühne am 19 Mai 1440 in Blois. Karl (Sohn von Herzog Philipp III. von Burgund (Valois), der Gute und Isabel von Portugal (Avis)) wurde geboren am 10 Nov 1433 in Dijon, Frankreich; gestorben am 5 Jan 1477 in Nancy, FR. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 27.  Jolande von FrankreichJolande von Frankreich Graphische Anzeige der Nachkommen (17.Marie5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 23 Sep 1434 in Grafschaft Tours; gestorben am 28 Aug 1478 in Chambéry, FR.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Jolande_von_Frankreich

    Jolande von Frankreich (auch Jolante, Jolanta, Violanta, Jolanda, französisch Yolande de France oder de Valois) (* 23. September 1434 in Tours; † 28. August 1478 in Chambéry[1]) war die Tochter von König Karl VII. von Frankreich aus dem Haus Valois und Maria von Anjou. Sie war die Ehefrau von Herzog Amadeus IX. von Savoyen und leitete schon zu Lebzeiten ihres Gatten und über seinen Tod hinaus als Vormund ihres Sohnes Philibert I. die Geschicke des Herzogtums Savoyen.

    Leben
    Jolande war das sechste Kind aus der Ehe zwischen Karl VII. und Maria von Anjou, benannt nach ihrer Großmutter mütterlicherseits, Jolanthe von Aragón. Nach dem Tod ihrer ältesten Schwester Radegunde und der Ehe der zweitältesten Schwester Katharina mit dem zukünftigen Herzog Karl „dem Kühnen“ von Burgund, dem mächtigsten Vasallen Frankreichs, war die Ehe Jolandes mit Amadeus IX., dem künftigen Herzog von Savoyen 1452 aus politischer und dynastischer Sicht geschickt eingefädelt, da damit Familienbande mit zwei wichtigen aufstrebenden Reichen an der französischen Ostgrenze geschlossen wurden, die auf spätere Erbschaften oder Bündnisse hoffen ließen. Tatsächlich leiteten spätere französische Könige aus den beiden Ehen Ansprüche Frankreichs auf Savoyen und Burgund ab.

    Amadeus IX. folgte seinem Vater 1465 als Herzog von Savoyen. Er litt jedoch unter einer schwachen Konstitution und schwerer Epilepsie, sodass er 1469 abdankte und seine Frau zur Regentin von Savoyen ernannte. Dies löste in Savoyen einen Bürgerkrieg zwischen der französischen und der burgundischen Partei aus. Sowohl der französische König Ludwig XI. als auch der burgundische Herzog Karl versuchten Savoyen als Bündnispartner zu gewinnen. Jolandes energischer Regierungsstil setzte sie auch in Opposition zu den savoyischen Baronen. Trotzdem konnte sie sich über den Tod ihres Mannes 1472 hinaus bis zu ihrem Tod 1478 als Regentin behaupten. Dabei stand Peter, Bruder ihres Mannes und Fürstbischof von Genf, als Berater an ihrer Seite.

    Jolande konnte jedoch nicht verhindern, dass Savoyen durch Karl den Kühnen von Burgund in dessen Konflikt mit der Eidgenossenschaft hineingerissen wurde. Obwohl die Herzöge von Savoyen seit längerem mit den Eidgenossen verbündet waren, schien in den 1470er Jahren ein Zusammengehen mit dem mächtigen, expandierenden Burgund vielen savoyischen Baronen ratsam, um das Ausgreifen der mächtigen eidgenössischen Reichsstadt Bern ins savoyische Waadtland zu beenden. Daneben sollten in einem Bündnis mit Burgund lange anstehende territoriale Fragen gelöst werden, z. B. die Annexion der Stadt Genf und die endgültige Unterwerfung des Wallis. Weiter drohte Savoyen zwischen die Fronten zu geraten, da Karl auch mit dem Herzogtum Mailand verhandelte, das für die Besitzungen Savoyens im Piemont eine Bedrohung darstellte. Der Hof Jolandes war beherrscht von den Intrigen und den Parteikämpfen zwischen den burgundischen und französischen Anhängern. Drei Brüder des verstorbenen Herzogs Ludwig kämpften um Einfluss und repräsentierten in unterschiedlichen Konstellationen die Interessen Frankreichs und Burgunds: Peter, Fürstbischof von Genf, Jakob, Graf von Romont, Herr über die Waadt sowie Philipp von Savoyen «Ohneland».

    Schließlich ging Jolande 1475 ein Bündnis mit Karl dem Kühnen ein, nicht zuletzt weil bernische Truppen im Waadtland die savoyischen Lehen burgundischer Adliger geplündert und besetzt hatten. König Ludwig XI. von Frankreich versuchte vergeblich, Jolande zu stürzen und durch Philipp als Regent zu ersetzen. Das Bündnis mit Burgund veranlasste Bern, mit seinen Verbündeten Freiburg und Wallis neben den burgundischen Besitzungen auch die savoyische Waadt sowie das Unterwallis zu plündern und zu besetzen. Jakob von Savoyen kämpfte in den sog. Burgunderkriegen aktiv an der Seite Karls, der aber trotzdem 1476 bei Grandson und Murten zwei Mal deutlich von den Eidgenossen geschlagen wurde. Auch ein savoyischer Vorstoß ins Wallis misslang und nach der verlorenen Schlacht auf der Planta besetzte Walter Supersaxo, Bischof von Sitten, das Unterwallis. Im Frieden von Freiburg i. Ü. 1476 musste Jolande Teile der Waadt an Bern abtreten sowie ihre Rechte über das Wallis und Freiburg aufgeben. Damit begann der Niedergang der savoyischen Macht in der heutigen Westschweiz, die 1536 von Bern endgültig erobert wurde. Den Friedensschluss zwischen Jolande und der Eidgenossenschaft empfand Karl als Verrat und er ließ deshalb Yolande 1476 durch Olivier de la Marche bei Genf entführen und in der Burg von Rouvres inhaftieren. Sie entkam nach wenigen Monaten starb aber kurze Zeit später 1478. Neuer Vormund ihres Sohnes Philibert wurde nun der Genfer Bischof Peter von Savoyen.

    Mehr unter dem Link oben..

    Name:
    (auch Jolante, Jolanta, Violanta, Jolanda, französisch Yolande de France oder de Valois)

    Jolande heiratete Herzog Amadeus IX. von Savoyen in 1452. Amadeus (Sohn von Herzog Ludwig I. von Savoyen und Anne von Lusignan (Ramnulfiden)) wurde geboren am 1 Feb 1435 in Thonon-les-Bains; gestorben am 30 Mrz 1472 in Vercelli, Piemont. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 40. Maria von Savoyen  Graphische Anzeige der Nachkommen

  7. 28.  Johanna von FrankreichJohanna von Frankreich Graphische Anzeige der Nachkommen (17.Marie5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren in 1435; gestorben in 1482.

    Johanna heiratete Herzog Jean II. (Johann) von Bourbon in 1447 in Moulins. Jean (Sohn von Herzog Charles I. (Karl) von Bourbon und Agnes von Burgund) wurde geboren in 1426; gestorben am 1 Apr 1488 in Moulins. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 29.  Magdalena (Madeleine) von Frankreich (von Valois)Magdalena (Madeleine) von Frankreich (von Valois) Graphische Anzeige der Nachkommen (17.Marie5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 1 Dez 1443; gestorben am 21 Jan 1495.

    Magdalena heiratete Vizegraf Gaston von Foix (von Viana) am 7 Mrz 1461 in Lescar. Gaston (Sohn von Graf Gaston IV. von Foix und Königin Eleonora (Leonor) von Aragón) wurde geboren in 1444; gestorben am 23 Nov 1470 in Libourne; wurde beigesetzt in Kathedrale von Pamolona. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 41. König Franz Phoebus (François Febus) von Foix (von Viana)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Nov/Dez 1466; gestorben am 30 Jan 1483 in Pamplona.
    2. 42. Königin Katharina von Navarra (von Foix)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1470; gestorben am 12 Feb 1517 in Mont-de-Marsan.

  9. 30.  Markgraf & Ritter Christoph I von BadenMarkgraf & Ritter Christoph I von Baden Graphische Anzeige der Nachkommen (19.Katharina5, 11.Karl4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 13 Nov 1453 in Baden-Baden, Baden, DE; gestorben am 19 Mrz 1527 in Burg Hohenbaden, Baden-Baden, Baden, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ereignis: Mai bis Nov 1469, Grabeskirche, Jerusalem; Von Mai bis November 1468 unternahm er zusammen mit Eberhard von Württemberg-Urach eine Pilgerfahrt nach Jerusalem, wo er und seine 24 adligen Begleiter am 12. Juli 1468 in der Grabeskirche zum Ritter vom Heiligen Grab geschlagen wurde.
    • Titel (genauer): 1475 bis 1515, Baden, DE; Markgraf von Baden

    Notizen:

    Markgraf Christoph I. von Baden (* 13. November 1453 in Baden-Baden; † 19. März 1527[1] im Schloss Hohenbaden/Baden-Baden) regierte von 1475 bis 1515. 1503 vereinigte er die Herrschaft der ausgestorbenen badischen Nebenlinie Hachberg-Sausenberg wieder mit den badischen Stammlanden.

    Leben
    Christoph I. von Baden war der Sohn des Markgrafen Karl I. von Baden und Katharinas von Österreich, der Schwester Kaiser Friedrichs III.

    Christoph erhielt in Speyer und Freiburg eine umfassende Schulbildung. Von Mai bis November 1468 unternahm er zusammen mit Eberhard von Württemberg-Urach eine Pilgerfahrt nach Jerusalem, wo er und seine 24 adligen Begleiter am 12. Juli 1468 in der Grabeskirche zum Ritter vom Heiligen Grab geschlagen wurde.[2]

    1476 trat er zunächst gemeinsam mit seinem Bruder Albrecht seine Herrschaft als Markgraf an. Dieser erhielt 1476 die Grafschaft Hochberg als Erbteil, so dass Christoph ab diesem Zeitpunkt die Markgrafenwürde alleine innehatte.

    Diese Erbteilung mit seinem Bruder Albrecht war zunächst auf sechs Jahre begrenzt, wurde aber 1482 mit einer endgültigen Regelung verstetigt. Allerdings gab Albrecht seinen Anteil sofort gegen eine Rentenzahlung an Christoph zurück, so dass das Herrschaftsgebiet de facto ungeteilt blieb. Als Albrecht 1488 kinderlos starb, fielen Burg und Herrschaft Hochberg endgültig an Christoph zurück.

    Die durch seine Mutter angelegte enge Beziehung zum Haus Habsburg bestimmte Christophs Regierungszeit. Bereits ein Jahr vor seinem Regierungsantritt half er Friedrich III. mit Truppen gegen Karl den Kühnen. Unter Maximilian I. erwarb er sich einen Ruf als tapferer und erfolgreicher Feldherr, vor allem in den Niederlanden. Der Kaiser revanchierte sich mit der Übertragung von Herrschaften im Westen des Reichs (unter anderem der Statthalterschaft zu Luxemburg) und der in Mechelen 1491 erfolgten Aufnahme in den exklusiven Orden vom Goldenen Vlies.

    1489 wurde Christoph Mitglied des Schwäbischen Bundes. Dies fügte sich in seine Bemühungen um eine friedliche Koexistenz mit seinen Nachbarn (insbesondere mit Württemberg sowie den Städten Weil und Straßburg) ein. Im Schutz dieses südwestdeutschen Landfriedens brachte Christoph den inneren Ausbau seines Herrschaftsgebietes voran.

    Christoph baute das Neue Schloss von Baden-Baden aus und nahm 1479 in ihm seinen Wohnsitz.

    Das Röttelsche Gemächt und der Erbfolgestreit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Am 31. August 1490 schlossen die Markgrafen Philipp von Hachberg-Sausenberg und Christoph einen Erbvertrag, das sogenannte „Röttelsche Gemächt“. Bereits 1490–1493 übertrug Philipp von Hachberg-Sausenberg die Verwaltung seiner badischen Herrschaften an Christoph.[3] Als am 9. September 1503 Philipp, der letzte Abkömmling der Markgrafen von Hachberg-Sausenberg, ohne männlichen Erben verstarb, fielen dessen Herrschaften Rötteln, Sausenberg und Badenweiler[4] an Christoph.

    Christoph besetzte die geerbten Gebiete rasch und ließ sich huldigen. So machte er die Zersplitterung der Besitzungen des badischen Hauses rückgängig und arrondierte sein Gebiet.

    Philipps Tochter Johanna wurde nach dem Tode ihres Vaters Gräfin von Neuenburg und heiratete 1504 Ludwig von Orléans, der sich auch marquis de Rothelin nannte. Sie machte mit Hilfe einiger eidgenössischer Stände und des Königreichs Frankreich Ansprüche auf die badischen Herrschaften geltend. Nach dem Tode Johannas (1543) nannte sich auch ihr Sohn François weiterhin marquis de Rothelin und begründete die Nebenlinie Orléans-Rothelin. Der Streit mit dieser Linie wurde erst 1581 mit der Zahlung von 225 000 Gulden beigelegt.

    Auch das Haus Österreich machte Ansprüche als Landgrafen des Breisgau geltend. Dieser Streit wurde erst 1741 definitiv beigelegt und kostete das Haus Baden-Durlach nochmals 230 000.

    Übergabe der Regierung an seine weltlichen Söhne[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Körperlich und geistig geschwächt, musste er 1515 die Regentschaft seinen Söhnen Bernhard, Philipp und Ernst abtreten. Die 1503 von ihm vorgesehene und auf der Markgrafentafel Hans Baldungs ins Bild gesetzte Nachfolgeregelung (Philipp als Alleinerbe) konnte er nicht durchsetzen. 1516 wurde er unter die Vormundschaft seiner Söhne gestellt; er starb 1527 in geistiger Umnachtung.

    Als Philipp 1533 ohne Erben starb, teilten seine beiden Brüder das Erbe unter sich auf. Damit entstanden ab 1533 die Markgrafschaften Baden-Durlach und Baden-Baden. Erst 1771 wurde das Land (nach dem Aussterben der Baden-Badener Linie) unter Markgraf Karl Friedrich per Erbschaftsvertrag wieder vereinigt.

    Porträts
    Vor allem Hans Baldung schuf mehrere Darstellungen des Fürsten.[5] 2006 machte Baldungs sogenannte Markgrafentafel, ein Votivbild, das Christoph im Kreis seiner Familie vor Anna Selbdritt zeigt, Furore, als sich herausstellte, dass dieses zeitweise von der Familie der Markgrafen von Baden beanspruchte Werk seit 1930 dem Land gehört.

    Um 1490 wurde in einer Pariser Werkstatt das in der Badischen Landesbibliothek als Handschrift „Durlach 1“ verwahrte Stundenbuch Christophs geschaffen, eine Prachthandschrift.

    Münzen zeigten sein Konterfei, aber auch eine 1519 für das Augustinerkloster in Zürich gestiftete Glasscheibe. Eine weitere Glasscheibe gehört zur Sammlung des Herzogs von Württemberg in Altshausen.

    Die Devise des Herrschers war: TRIW VND STET EWIG (auf einem 1/8 Güldener von 1501) bzw. T.S.O.E., was mit TRIW STET ON END aufzulösen sein wird (so im Stundenbuch).

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Christoph_I._(Baden)

    Gestorben:
    Starb 1527 in geistiger Umnachtung.

    Christoph heiratete Ottilie von Katzenelnbogen am 30 Jan 1469. Ottilie (Tochter von Philipp von Katzenelnbogen, der Jüngere und Ottilie von Nassau-Dillenburg) wurde geboren in verm. 1453 in Burg Starkenburg, Darmstadt; gestorben am 15 Aug 1517 in Baden-Baden, Baden, DE; wurde beigesetzt in Stiftskirche Baden-Baden, Baden, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 43. Markgraf Philipp I von Baden  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 6 Nov 1479; gestorben am 17 Sep 1533.

  10. 31.  Margarete von BadenMargarete von Baden Graphische Anzeige der Nachkommen (19.Katharina5, 11.Karl4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren in 1431; gestorben am 24 Okt 1457 in Ansbach, Bayern, DE.

    Margarete heiratete Markgraf Albrecht Achilles von Brandenburg (Hohenzollern) in 1446 in Heilsbronn, Bayern, DE. Albrecht (Sohn von Kurfürst Friedrich I. (VI.) von Brandenburg (von Nürnberg) (Hohenzollern) und Elisabeth von Bayern-Landshut (Wittelsbacher), die Schöne Else ) wurde geboren am 9 Nov 1414 in Tangermünde, Sachsen-Anhalt, DE; gestorben am 11 Mrz 1486 in Frankfurt am Main, Hessen, DE; wurde beigesetzt am 19 Jun 1486 in Klosterkirche, Heilsbronn, Bayern, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 44. Prinzessin Ursula von Brandenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1450; gestorben in 1508.

  11. 32.  Graf Friedrich II. (Ferry II.) von Lothringen-VaudémontGraf Friedrich II. (Ferry II.) von Lothringen-Vaudémont Graphische Anzeige der Nachkommen (21.Antoine5, 12.Friedrich4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren in cir 1428; gestorben am 31 Aug 1470 in Joinville.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Vaudémont; Graf von Vaudémont
    • Titel (genauer): Herrschaft Joinville; Herr von Joinville

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_II._von_Vaudémont (Jun 2021)

    Friedrich II., in Frankreich Ferry II. genannt (* um 1428; † 31. August 1470 in Joinville) war Graf von Vaudémont und Herr von Joinville. Er war der Sohn von Antoine de Vaudémont und Marie d’Harcourt, Gräfin von Aumale und Baronin von Elbeuf. Um seine Ansprüche auf das Herzogtum Lothringen zu unterstreichen, wird er auch Friedrich VI. von Lothringen bzw. Ferry VI. de Lorraine genannt.

    1456 übertrug René I. ihm die Verwaltung des Herzogtums Bar und gab ihm 1459, während er seinen zweiten Versuch unternahm, das Königreich für sich zu gewinnen, den Titel eines Generalleutnants von Sizilien. Er starb 1470 in Joinville, drei Jahre bevor seiner Ehefrau das Herzogtum Lothringen zufiel.
    Sein Bruder, Bischof Heinrich von Metz ließ ihm und seiner Gemahlin Jolande nach 1495 von Jacques Bachot, einem der bedeutendsten Bildhauer der Spätgotik der Champagne und Lothringens, ein prächtiges Grabmal für die Familiengrablege in der Stiftskirche von Joinville anfertigen, das während der Revolution zerstört wurde.

    Friedrich heiratete Jolande von Anjou in 1445 in Nancy, FR. Jolande wurde geboren am 2 Nov 1428 in Nancy, FR; gestorben am 23 Mrz 1483 in Nancy, FR. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 45. Herzog René II. von Lothringen-Vaudémont  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 2 Mai 1451 in Angers, FR; gestorben am 10 Dez 1508 in Fains.
    2. 46. Herzogin Marguerite (Margarete) von Lothringen-Vaudémont  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1463 in Schloss Vaudémont, Lothringen; gestorben am 2 Nov 1521 in Kloster Argentan; wurde beigesetzt in Kloster Argentan.
    3. 47. Jolanthe von Lothringen-Vaudémont  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1500.

  12. 33.  Marie von Lothringen-VaudémontMarie von Lothringen-Vaudémont Graphische Anzeige der Nachkommen (21.Antoine5, 12.Friedrich4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) gestorben in 1455.

    Marie heiratete Alain IX. de Rohan, 14. Vicomte de Rohan in Datum unbekannt. Alain (Sohn von Alain VIII. de Rohan, 12. Vicomte de Rohan und Béatrix de Clisson, Vicomtesse de Porhoët ) wurde geboren in vor 1408; gestorben in 1462. [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 7

  1. 34.  König Heinrich II. (Henri) von Navarra (von Albret)König Heinrich II. (Henri) von Navarra (von Albret) Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Johann6, 13.Françoise5, 9.Guillaume4, 5.Jean3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 18 Apr 1503 in Sangüesa; gestorben am 29 Mai 1555 in Hagetmau.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1517-1555, Grafschaft Bigorre; Graf von Bigorre https://de.wikipedia.org/wiki/Bigorre#Grafen_von_Bigorre
    • Titel (genauer): 1517-1555, Grafschaft Foix; Graf von Foix als Heinrich I. https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Foix
    • Titel (genauer): 1517-1555, Andorra; Kofürst von Andorra https://de.wikipedia.org/wiki/Kofürst_von_Andorra
    • Titel (genauer): 1517-1555, Königreich Navarra; Titularkönig von Navarra https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Navarra
    • Titel (genauer): 1517-1555, Vizegrafschaft Béarn; Vizegraf von Béarn https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Vizegrafen_von_Béarn

    Heinrich heiratete Königin Margarete (Marguerite) von Navarra (von Angoulême) in 1526. Margarete (Tochter von Graf Karl (Charles) von Valois (von Angoulême) (Kapetinger) und Luise von Savoyen) wurde geboren am 11 Apr 1492 in Angoulême; gestorben am 21 Dez 1549 in Odos. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 48. Königin Johanna III. (Jeanne) von Navarra (von Albret)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 7 Jan 1528 in Pau, Aquitanien, Frankreich; gestorben am 9 Jun 1572 in Paris, France.

  2. 35.  Isabeau (Isabelle) von AlbretIsabeau (Isabelle) von Albret Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Johann6, 13.Françoise5, 9.Guillaume4, 5.Jean3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren in 1512; gestorben in nach 1560.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Isabeau_d’Albret (Sep 2023)

    Isabeau d’Albret ist eine Tochter von Johann III. (Jean d’Albret, 1469–1516), (durch seine Ehe) König von Navarra, und Katharina von Navarra (Catherine de Foix, 1470–1517), Königin von Navarra. Sie ist die Schwester von Heinrich II. von Navarra (1503–1555), die Schwägerin (ab 1527) von Margarete von Navarra (Marguerite d‘Angoulême), der Schwester des französischen Königs Franz I., und die Großtante und Patin von König Heinrich IV. von Frankreich.

    Im Jahr ihrer Geburt wurde der Teil des Königreichs Navarra südlich der Pyrenäen vom Königreich Aragón erobert. Vier Jahre später verlor sie ihren Vater, im Jahr darauf ihre Mutter. Sie wurde daraufhin in Frankreich beim ihrem Bruder Heinrich II. und dessen Ehefrau Margarete erzogen.

    Im Jahr 1528, Isabeau war nun im heiratsfähigen Alter, gab es erfolglose Verhandlungen zu einer Ehe zwischen ihr und dem ungarischen König Johann Zápolya, der ein Verbündeter Franz‘ I. war. Margarete von Navarra wiederum sprach im Juni 1533 mit dem Herzog von Norfolk, einem Diplomaten Heinrichs VIII. von England, über die geplante Heirat von Jakob V., König von Schottland, und Marie de Bourbon-Vendôme, und betonte dabei, dass deren Vater, der Herzog von Vendôme, eng mit Kaiser Karl V. verbündet war, und behauptete, dass Marie de Bourbon und ihre Schwester Marguerite deswegen keine gute Wahl seien. Die Königin von Navarra fragte sich zudem, ob Jakob V. am Ende nicht Christina von Dänemark, die Nichte des Kaisers (die im gleichen Jahr den schwerkranken Francesco II. Sforza heiratete) ehelichen würde, und schlug stattdessen ihre Schwägerin Isabeau d'Albret vor.[2] Dieser Vorstoß wurde nicht weiter verfolgt. Stattdessen wurde Isabeau am 16. August 1534 auf Schloss Fontainebleau mit René I., Vicomte de Rohan (1516–1552), verheiratet.

    René I. de Rohan fiel am 20. Oktober 1552 bei der Verteidigung von Metz[5]. Im Mai 1554 wurde Isabeau eine der Taufpaten ihres Großneffen, des zukünftigen Königs Heinrich IV. Die anderen Taufpaten sind ihr Bruder, Heinrich II. von Navarra, der französische König Heinrich II. und dessen Frau, Königin Katharina von Medici. 1555 schloss sie eine zweite Ehe mit einem nicht näher bekannten Mann niederer Herkunft.

    1556 lernte Isabeau Admiral Coligny kennen; sie befand sich im Béarn, als Johanna III. (Jeanne d'Albret, 1528–1572), Königin von Navarra und ihre Nichte, 1557 den Protestantismus in der Region einführte. Obwohl auch sie sich sehr von der Reformation angezogen fühlte, konvertierte sie erst 1558, sechs Jahre nach dem Tod ihres Mannes; sie führte den Protestantismus in ihrer Burg Blain ein, wo die erste protestantische Kirche in der Bretagne entstand. Sie empfing dort François de Coligny-d’Andelot (1521–1569), der – zusammen mit den Pastoren Fleurer und Loiseleur die erste calvinistische Predigt hielt. 1560 erhielt sie für sich und ihren Haushalt vom König das Privileg der Religionsfreiheit auf ihren eigenen Gütern – dies ist die letzte Erwähnung Isabeaus in zeitgenössischen Dokumenten.

    Name:
    Gascognisch-Navarresische Königstochter..

    Geburt:
    Isabeau d’Albret ist eine Tochter von Johann III. (Jean) d’Albret, (durch seine Ehe) König von Navarra, und Katharina von Navarra (Catherine de Foix), Königin von Navarra.

    Isabeau heiratete Vizegraf René de Rohan am 16 Aug 1534. René (Sohn von Pierre II. de Rohan-Gié) wurde geboren in 1516; gestorben am 20 Okt 1552 in Schlachtfeld Metz. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 49. Françoise von Rohan  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1540; gestorben am 1 Dez 1591 in Beauvoir-sur-Mer.

  3. 36.  Edward von WestminsterEdward von Westminster Graphische Anzeige der Nachkommen (23.Margarete6, 15.René5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 13 Okt 1453 in Palace of Westminster, Westminster, England; gestorben am 4 Mai 1471; wurde beigesetzt in Abtei von Tewkesbury.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Gefallen in der Schlacht von Tewkesbury
    • Titel (genauer): Prince of Wales

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Edward_of_Westminster

    Edward of Westminster, Prince of Wales (* 13. Oktober 1453 im Palast von Westminster; † 4. Mai 1471 in der Schlacht von Tewkesbury) war das einzige Kind des englischen Königs Heinrich VI. und dessen Frau Margarete von Anjou und führte von Geburt an den Titel Duke of Cornwall.

    Seine Eltern heirateten 1445, als die geistige Umnachtung Heinrichs VI. als Erbe seines Großvaters Karl VI. von Frankreich bereits phasenweise zum Ausbruch gekommen war. Edwards Mutter Margarete arrangierte sich sehr schnell mit der führenden HoHofpartei unter Edmund Beaufort, deren größter Gegenspieler nach Ausschalten einiger innerfamiliärer Verwandten der Lancaster-Linie Richard Plantagenet, 3. Duke of York, war. Als die Königin 1453 unerwartet schwanger wurde, waren alsbald Gerüchte im Umlauf, dass das Kind einer Liebschaft mit einem Unbekannten entspringe. Heinrich VI. erkannte jedoch Edward als seinen Sohn an, so dass dieser 1454 zum fünften Prince of Wales ernannt werden konnte. Wenig später begannen die Rosenkriege mit der ersten Schlacht von St Albans im Jahre 1455.

    1460 erlangte York nach der Schlacht von Northampton und seinem triumphalen Einzug in London die Position des offiziellen Thronfolgers unter Umgehung der legitimen Rechte Edwards. Margarete reagierte mit Hilfe von Lancaster-Getreuen mit der erneuten Aufstellung eines Heeres, das in der Schlacht von Wakefield York schlagen konnte, der zudem in dieser Schlacht fiel. 1461 eroberte Yorks ältester Sohn Edward, Earl of March den Thron und nahm den Titel Eduard IV. an. Margarete floh mit ihrem Sohn nach Schottland, nach Wales und schließlich nach Frankreich, wo sie auf ihre Stunde wartete, Edward zu seinem Recht zu verhelfen.
    1470 wechselte Richard Neville, 16. Earl of Warwick, genannt der „Königsmacher“, der maßgeblich zu Eduards Thronbesteigung beigetragen hatte, die Seiten und verhalf Heinrich VI. erneut auf den Thron. Zudem wurde Edward im Dezember 1470 mit Warwicks Tochter Anne Neville verheiratet.[1] Ob diese Ehe vollzogen wurde, ist nicht eindeutig zu klären.

    Am 14. April 1471 schlug der aus seinem Exil zurückgekehrte Eduard IV. in der Schlacht von Barnet die Truppen Nevilles vernichtend, und der Königsmacher starb im Kampf. Margarete, begleitet von ihrem mittlerweile erwachsenen Sohn, hatte inzwischhen eine weitere Armee aufgestellt. Die Nachricht von der Niederlage Warwicks bei Barnet demoralisierte Margaretes und Edwards Truppen so sehr, dass nur ein Rückzug nach Wales in Frage kam, von wo man Truppenunterstützung erhoffte. Bei Tewkesbury holte Eduard IV. die Lancasterarmee ein, die Anhänger Heinrichs VI. mussten sich dem Kampf stellen. Die Schlacht von Tewkesbury am 4. Mai 1471 endete in einem Desaster; Margarete wurde gefangengenommen, praktisch alle Heerführer Lancasters fielen im Kampf oder wurden anschließend exekutiert.
    Über Edwards Tod gibt es verschiedene Versionen. Zum einen ist es möglich, dass er direkt in der Schlacht starb. Andere Erzählungen führen aus, dass er auf der Flucht von Yorkisten gefangen wurde. Eine Untervariante hierbei ist gemäß der Warkworth-Chronik die Gefangennahme durch Soldaten im Beisein von George Plantagenet, dem jüngeren Bruder Eduards IV., den Edward um Gnade anflehte, doch wurde der Prinz durch die Soldaten erschlagen. Eine zweite und erheblich jüngere Untervariante gemäß der Hall-Chronik spricht von einer Gefangennahme und einem Treffen mit Eduard IV. Während des Treffens habe Edward den König gereizt, der ihn daraufhin geschlagen habe. Clarence sowie der jüngste Bruder des Königs, Richard, Duke of Gloucester, und William Hastings hätten daraufhin den Prinzen getötet[2]. Die zweite Variante wirkt aufgrund ihres zeitlichen Abstandes und aufgrund des Mangels zeitgenössischer Quellen eher fiktiv, hat aber durchaus das in der Tudor-Zeit geprägte Bild Gloucesters als skrupelloser Mörder mitgeprägt. Allerdings wird diese Darstellung, wenn auch nicht bezüglich der Person, teilweise durch eine kürzlich aufgefundene französische Abschrift des Arrival gestützt, die zeitgenössisch sein könnte und nach der Edward dem König mit einer Krone entgegengetreten und sofort niedergeschlagen worden sei[3]. Auf jeden Fall ist Edward der einzige Prince of Wales, der in einer Schlacht fallen sollte. Er wurde in der Abtei von Tewkesbury begraben.
    Heinrich VI. wurde wenig später im Tower ermordet, womit das Haus Lancaster endgültig erlosch, auch wenn sich die Tudors später dynastisch darauf berufen sollten.
    Edwards Witwe Anne war ebenfalls gefangengenommen worden und heiratete später Gloucester, womit sie durch dessen Krönung 1483 noch Königin von England wurde.



    Einzelnachweise
    1 Trevor Royle: The Wars of the Roses; England´s first civil war. Abacus, London, 2009, ISBN 978-0-349-11790-4, S. 447
    2 English Historical Documents, IV, 1327-1485, Herausgeber A. R. Myers, 1969, S. 314f
    3 Richard III's Books, A. F. Sutton und L. Visser-Fuchs, Stroud, 1997, Tafel IX, von Besançon MS 1168
    Weblinks
     Commons: Edward of Westminster – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Edward Plantagenet, Prince of Wales auf thepeerage.com, abgerufen am 26. Juli 2015 (englisch)

    Edward heiratete Anna Neville am 13 Dez 1470 in Bayeux. Anna (Tochter von Graf Richard Neville, 16. Earl von Warwick und Anne de Beauchamp) wurde geboren am 11 Jun 1456 in Warwick Castle, England; gestorben am 16 Mrz 1485 in Westminster, London. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 37.  Marguerite von ArmagnacMarguerite von Armagnac Graphische Anzeige der Nachkommen (24.Louise6, 16.Karl5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) gestorben in 1503.

    Notizen:

    Geburt:
    Tochter von Jacques d’Armagnac, 2. Duc de Nemours, Comte de La Marche, (Haus Lomagne)

    Marguerite heiratete Herr Pierre I. (Peter) de Rohan-Gié in Datum unbekannt. Pierre wurde geboren in 1451; gestorben in 1513 in Schloss Le Verger, Seiches-sur-le-Loir. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 50. Pierre II. de Rohan-Gié  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1525.

  5. 38.  Catherine von ArmagnacCatherine von Armagnac Graphische Anzeige der Nachkommen (24.Louise6, 16.Karl5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) gestorben in 1487.

    Catherine heiratete Herzog Jean II. (Johann) von Bourbon in 1484 in Saint-Cloud. Jean (Sohn von Herzog Charles I. (Karl) von Bourbon und Agnes von Burgund) wurde geboren in 1426; gestorben am 1 Apr 1488 in Moulins. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 39.  König Karl VIII. von Frankreich (von Valois) (Kapetinger), der Freundliche König Karl VIII. von Frankreich (von Valois) (Kapetinger), der Freundliche Graphische Anzeige der Nachkommen (25.Ludwig6, 17.Marie5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 30 Jun 1470 in Amboise; gestorben am 7 Apr 1498 in Amboise; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Als er sich auf den Weg machte, um einer Partie Jeu de Paume beizuwohnen, stieß er mit seiner Stirn so unglücklich und heftig gegen einen steinernen Türsturz, dass er ins Koma fiel und wenige Stunden später an einer einsetzenden Hirnblutung starb.
    • Titel (genauer): König von Frankreich (1483 bis 1498)

    Notizen:

    Da alle seine Nachkommen im frühen Kindesalter starben, erlosch mit ihm der ältere Stamm des Hauses Valois. Nachfolger wurde sein Cousin Ludwig XII., ein Urenkel Karls V.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_VIII._(Frankreich)

    Karl VIII. der Freundliche oder der Höfische (frz. Charles VIII l'Affable oder le Courtois; * 30. Juni 1470 in Amboise; † 7. April 1498 ebenda) war von 1483 bis 1498 König von Frankreich. Er wurde als dritter und einzig überlebender Sohn von Ludwig XI. von Frankreich und dessen Gemahlin Charlotte von Savoyen geboren. Er war der siebte König aus dem Hause Valois und mit seinem Tod endete die Valois-Hauptlinie.

    Kindheit
    Karl VIII. war von kleiner Gestalt und wurde deswegen oft belächelt.[1] Er galt als schwächliches Kind und sein Vater sorgte sich im Sinne des Fortbestehens der Dynastie mehr um seine Gesundheit als um seine Ausbildung.[2] Der Dauphin sollte als ein Instrument seiner Heiratspolitik die Stellung des Hauses Valois festigen. Bereits 1475 fanden im Vorfeld des Vertrags von Picquigny in Amiens Gespräche zwischen dem englischen König Eduard IV. und Ludwig XI. statt, bei denen eine Heirat Kaarls mit der englischen Königstochter Elizabeth von York vereinbart wurde.[3] 1477, nach dem Tod Karls des Kühnen von Burgund, wollte Ludwig seinen Sohn mit der Erbin des Herzogtums Burgund, Maria verheiraten, doch lehnte Letztere, dreizehn Jahre älter als der Dauphin Karl und somit mündig und souverän, diese Ehe zu Gunsten des Habsburgers Maximilian ab.
    Ludwig XI., der sein Ende kommen sah, versuchte seinen Sohn ab 1482 in die Regierungsgeschäfte einzuführen und riet ihm seinen Hofstaat zusammenzuhalten, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.[4]
    Der Dauphin Karl bestieg nach seines Vaters Tod 1483 mit erst dreizehn Jahren als Karl der VIII. den Thron, worauf sogleich ein heftiger Streit zwischen seiner Schwester Anna von Beaujeu und Louis d'Orléans um Vormundschaft und Regentschaft entbrannte. Nach dem Entscheid der Generalständeversammlung von 1484 stand Karls Conseil schließlich bis etwa 1491 unter dem bestimmenden Einfluss seiner zehn Jahre älteren Schwester Anne und deren Gatten Pierre II. de Bourbon. Die Staatsgeschäfte wurden in dieser Zeit im Wesentlichen vom nachmaligen Kardinal Guillaume Briçonnet abgewickelt.

    Ehen
    Einen Monat vor der Thronbesteigung, am 22. Juli 1483, wurde der Dauphin Karl mit der dreijährigen Margarete, Tochter aus der Ehe Maximilians I. von Habsburg (dem späteren Kaiser des Heiligen Römischen Reiches) mit Maria von Burgund, verheiratett. Diese Ehe war – in Verletzung des Vertrages von Picquigny – Teil des Friedens von Arras und wurde 1482 zwischen Frankreich, Österreich und den Burgundischen Niederlanden ausgehandelt. Ziel war die Aussöhnung in der seit 1477 von Krieg umtobten so genannten burgundischen Frage, da das Haus Österreich aus dem Erbe Karls des Kühnen Hoch- bzw. Altburgund beanspruchte, die Krone Frankreichs das Kronlehen und einige flamländische Besitzungen hingegen eingezogen hatte.
    Gegen Louis d'Orléans war 1488 der so genannte „verrückte Krieg“ (→ Guerre folle) gegen die Bretonen auszufechten, nachdem sich der zurückgesetzte Prinz von Geblüt auf die Seite der Fürstenopposition im Umfeld von Franz II. von der Bretagne und auf die Seite der bretonischen Unabhängigkeit gestellt hatte. Der Versuch, nach dem Tod des Herzogs von Bretagne seine elfjährige Tochter Anne zu gewinnen und die Bretagne im Beilager an die Krone zu binden, schlug jedoch vorerst fehl: Anne suchte ihre Rettung in einer Ehe mit Maximilian von Österreich, ob die so genannte Handschuhehe auch nicht vollzogen wurde. Karl VIII. durchkreuzte diese Heiratspolitik erst militärisch in der Belagerung von Nantes und zwang die inzwischen vierzehnjährige Herzogin zu einer neuen Ehe, deren Ort mit dem 6. Dezember 1491 das Schloss Langeais war.[5] Maximilian hatte nicht die Mittel, dem Herzogtum Bretagne zu Hilfe zu eilen, und musste schließlich hinnehmen, dass sein Ehevertrag mit Anne wiiderrufen und von Innozenz VIII. annulliert wurde. Die Bretagne kam nach diesem so genannten „bretonischen Brautraub“ faktisch definitiv an die französische Krone und war durch den Ehevertrag zusätzlich gebunden, indem Anne für den Fall, dass sie keinen überlebenden Dauphin gebar, den Thronfolger Karls VIII. zu heiraten hatte.
    Erzherzogin Margarete, die nach dem Frieden von Arras, seit 1483, als Verlobte des Königs am Hof Frankreichs gelebt hatte, durfte nicht augenblicklich nach Deutschland zurückkehren. Erst 1493, als der Vertrag von Senlis einen Zwischenfrieden in der burgundischen Frage erbrachte, wurde sie – inzwischen dreizehnjährig und gänzlich französisiert – samt ihrer Aussteuer in die Niederlande zurückgeschickt.

    Italienkrieg
    1489 wurde Karl VIII. von Papst Innozenz VIII., der sich mit Ferdinand I. von Neapel überworfen hatte, aufgefordert, Neapel einzunehmen. Rechtsansprüche ließen sich konstruieren, in dem auf Karl von Anjou, den Eroberer Neapels von 1265/1266 zurüückgegriffen wurde. Ferner hatte Ludwig XI. 1483 das Erbe der jüngeren französischen Anjou beansprucht, noch ehe in René II. von Lothringen ein letzter eigenständiger Prätendent Neapel abseits der Krone Frankreichs Neapel bedroht hatte. Ferdinanand seinerseits war angesichts der Spaltung Neapels in eine angevinische und in eine aragonesische Adelspartei bedroht, nachdem Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte der Thronfolgekriege, zuletzt aber ein Krieg gegen die Adelsopposition von 1485/86 (→ Krieg der Barone) sein Reich geprägt hatten.
    Der junge und ambitionierte König rüstete seine Armee und verstärkte seine Artillerie mit den modernsten Belagerungsgeräten jener Zeit. Um sich den Rücken für seine Eroberungspläne frei zu halten, schloss er mit seinen Nachbarn Kontrakte, die teuer erkauft wurden. So kam 1492 mit Heinrich VII. von England der Vertrag von Étaples zustande, 1493 mit Maximilian I. der Vertrag von Senlis und im selben Jahr mit Ferdinand II. von Aragón der Vertrag von Barcelona.[6] Aus den Reihen der Italiener eilte ihm der Mailänder Usurpator Ludovico Sforza entgegen, der von Ferdinands Nachfolger Alfonso bedroht war. Weil die Italiener sich nach der Wahl des Papstes Alexanders VI. im Konklave von 1492 völlig zerstritten hatten, fürchtete Lodovicco Sforza die Forderung nach Beendigung seiner Regentschaft, wie sie von Ferdinand von Neapel und Don Alfonso erhoben worden war. Ein weiteres Ziel war die Usurpation der Herrschaft seines Neffen Gian Galeazzo Sforza, der seinerseits mit Isabella von Aragón verbunden war, der Tochter von Alfonso. Entsprechend verbündete er sich mit Karl VIII. im Frühjahr 1493 und lud ihn zu einem Zug gegen Neapel ein.
    1494 fiel Karl mit 25.000 Mann (darunter 8.000 Schweizer Söldner) in Italien ein, marschierte quer durch die Halbinsel und unterwarf die Republik Florenz gewissermaßen im Vorbeigehen. Am 31. Dezember 1494 zogen Schweizer Söldner durch die Porta Santa Maria del Popolo in Rom ein. Am 22. Februar 1495 nahm er Neapel ein, ohne dass er sich einer offenen Schlacht hätte stellen müssen.[7] Alfonso wurde vertrieben und Karl als König von Neapel eingesetzt.
    Der Neapelzug im Herbst 1494 leitete die Italienischen Kriege der frühen Neuzeit ein. Gewisse Kreise in Florenz begrüßten die Präsenz der Franzosen, insbesondere der Dominikaner Girolamo Savonarola, der in Karl ein Werkzeug Gottes sah, um die Sttadt von der grassierenden Korruption zu reinigen. Viele Fürsten Italiens wurden jedoch ob der Leichtigkeit der Eroberungen des französischen Königs aufgeschreckt, im Kirchenstaat war inzwischen Alexander VI. auf Papst Innozenz VIII. gefolgt, und sogar Karls Verbündeter Ludovico Sforza begann nun zu wanken. So arrangierte der Papst 1495 die sogenannte Heilige Liga von Venedig, welche in der Schlacht bei Fornovo gegen Karl obsiegte; dies, obwohl die Liga mehr tote Soldaten zu beklagen hatte als das französische Heer Verluste hatte hinnehmen müssen. Darüber hinaus verloren die Franzosen ihre gesamte auf dem Italienfeldzug gemachte Kriegsbeute. Militärisch angeschlagen und politisch zusehends isoliert, zog sich Karl – weitere Schlachten meidend – in die Heimat zurück. Seine in Neapel zurückgelassene Garnison wurde von den Truppen des mit Alfonso II. verbündeten Ferdinand II. von Aragón rasch befriedet.
    Im Laufe der nächsten Jahre versuchte Karl, seine Armee erneut aufzubauen, um den Italienfeldzug wieder aufzunehmen, doch lasteten die in den Jahren 1494/95 angehäuften Schulden zu schwer. Somit blieb sein Engagement in Italien ohne nachhaltigen Erfolg.
    Tod[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Karl VIII. starb 27-jährig am 7. April 1498 an einem Unfall auf Schloss Amboise. Als er sich auf den Weg machte, um einer Partie Jeu de Paume beizuwohnen, stieß er mit seiner Stirn so unglücklich und heftig gegen einen steinernen Türsturz, dasss er ins Koma fiel und wenige Stunden später an einer einsetzenden Hirnblutung starb. Wie die meisten französischen Könige wurde er in der Kathedrale von Saint-Denis beerdigt. Sein Herz wurde in die Notre-Dame de Cléry überführt, wo seine Eltern begraben sind.[8] Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde sein Grab am 17. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, seine Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.
    Da alle seine Nachkommen im frühen Kindesalter starben, erlosch mit ihm der ältere Stamm des Hauses Valois. Nachfolger wurde sein Cousin Ludwig XII., ein Urenkel Karls V.

    Nachkommen
    Kinder[9] aus der am 6. Dezember 1491 geschlossenen Ehe mit Anne de Bretagne (1477–1514):
    • Karl-Roland (Charles Orland) (* 10. Oktober 1492 auf Schloss Plessis-lès-Tours (La Riche); † 6. Dezember 1495 in Amboise), Dauphin von Viennois. Grabmal in der Kathedrale Saint-Gatien von Tours.[10]
    • Franz (François) (†; * 1493), totgeboren.
    • eine Tochter (1494 ?), totgeboren.
    • Karl (Charles) (* 8. September 1496 auf Schloss Plessis-lès-Tours (La Riche); † 2. Oktober 1496 ebenda), Dauphin von Viennois. Grabmal in der Kathedrale Saint-Gatien von Tours
    • Franz (François) (* 1497 ? auf Schloss Plessis-lès-Tours (La Riche); † Anfang 1498), Dauphin von Viennois.
    • Anne (* 20. März 1498; † 7. April 1498)
    Karl-Roland war der einzige Nachkomme, der älter als ein paar Wochen wurde. Der Verlust des Erstgeborenen infolge einer Maserninfektion im Jahre 1495 traf die Eltern hart, sodass man um die Gesundheit der Königin lange Zeit besorgt war.

    Wappen
    Beschreibung: Im Blau und Silber gevierten Wappen drei goldene Lilien und ein goldenes mit gemeinem Kreuz bewinkeltes Krückenkreuz oder Jerusalemkreuz. Auf dem Schild eine goldene Lilienkrone; Schildhalter sind zwei goldgeflügelte weißgekleidete Engel. Um das Wappen ist die Kette des Ordre de Saint-Michel mit dem Erzengel Michael im Medaillon gelegt.



    Literatur
    • John S. C. Bridge: A History of France from the Death of Louis XI. Bd. 1 und 2. Oxford 1921/24.
    • Neithard Bulst: Karl VIII. In: Joachim Ehlers, Heribert Müller, Bernd Schneidmüller (Hrsg.): Die französischen Könige des Mittelalters. Beck, München 2006 (Erstausgabe 1996), S. 331ff., ISBN 978-3-406-54739-3.
    • Yvonne Labande-Mailfert: Charles VIII. Paris 1986.
    • Robert Knecht: The Valois Kings of France 1328–1589. London 2004.
    • Robert Knecht: The Rise and Fall of Renaissance France. Oxford/Malden 2001, S. 22ff.
    Weblinks
     Commons: Karl VIII. (Frankreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Das Königliche Haus Valois auf valois.org (französisch/englisch)
    • Sterben, bevor der Morgen graut. In: Der Spiegel. Nr. 40, 1985 (online – 30. September 1985).
    Anmerkungen
    1 Anne Denis: Charles VIII et les Italiens – Histoire et Mythe / Démystification de Charles VIII. Librairie Droz, Genf 1979, S. 119.
    2 Ivan Gobry: Louis XI – La force et la ruse. Librairie Jules Tallandier, Paris 2001, S. 42.
    3 Christopher Wordsworth: Ecclesiastical Biography – Or, Lives of Eminent Men, Connected with the History of Religion in England – From the Commencement of the Reformation, Bd. 1. BiblioBazaar, Charleston (South Carolina) 2009, S. 528.
    4 Ivan Gobry: Louis XI – La force et la ruse. Librairie Jules Tallandier, Paris 2001, S. 133.
    5 Dominique Le Page und Michel Nassiet: L’Union de la Bretagne à la France, Skol Vreizh, Morlaix 2003, S. 102.
    6 André Bourde: Frankreich vom Ende des hundertjährigen Krieges bis zum Beginn der Selbstherrschaft Ludwigs XIV.. In: Handbuch der europäischen Geschichte, Bd. 3, S. 139. Ernst Klett Verlag, Stuttgart 1971.
    7 Robert Ritchie: Historical Atlas of the Renaissance. Checkmark Books, New York 2004, S. 64.
    8 Un pèlerinage à Notre-Dame de Cléry. Blanchard, Orléans 1858, S. 35.
    9 Sylvia Jurewitz-Freischmidt: Die Herrinnen der Loire-Schlösser, Königinnen und Maitressen um den Lilienthron. Piper Verlag, München 2003, S. 485. Ergänzt aus Stammliste der Valois.
    10 Cynthia J. Brown: The cultural and political legacy of Anne de Bretagne. D.S. Brewer, Cambridge 2010, S. 83.

    Begraben:
    Sein Herz wurde in die Notre-Dame de Cléry überführt, wo seine Eltern begraben sind.

    Karl heiratete Herzogin Anne von der Bretagne am 6 Dez 1491 in Schloss Langeais. Anne (Tochter von Herzog Franz II. von der Bretagne und Margarete von Foix) wurde geboren am 25 Jan 1477 in Nantes; gestorben am 9 Jan 1514 in Blois. [Familienblatt] [Familientafel]


  7. 40.  Maria von SavoyenMaria von Savoyen Graphische Anzeige der Nachkommen (27.Jolande6, 17.Marie5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1)

    Maria heiratete Markgraf Philipp von Hachberg-Sausenberg in 1476. Philipp (Sohn von Rudolf IV. von Hachberg-Sausenberg) und Margaretha von Vienne) wurde geboren in 1454 in Neuchâtel; gestorben am 9 Sep 1503 in Seurre; wurde beigesetzt in Kollegiatkirche Neuenburg. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 51. Gräfin Johanna von Hachberg-Sausenberg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 1485 und 1487; gestorben am 23 Sep 1543 in Époisses.

  8. 41.  König Franz Phoebus (François Febus) von Foix (von Viana)König Franz Phoebus (François Febus) von Foix (von Viana) Graphische Anzeige der Nachkommen (29.Magdalena6, 17.Marie5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren in Nov/Dez 1466; gestorben am 30 Jan 1483 in Pamplona.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1472-1483, Grafschaft Bigorre; Graf von Bigorre https://de.wikipedia.org/wiki/Bigorre
    • Titel (genauer): 1472-1483, Grafschaft Foix; Graf von Foix https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Foix
    • Titel (genauer): 1472-1483, Andorra; Kofürst von Andorra https://de.wikipedia.org/wiki/Kofürst_von_Andorra
    • Titel (genauer): 1479-1483, Königreich Navarra; König von Navarra https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Navarra
    • Titel (genauer): 1472-1483, Vizegrafschaft Béarn; Vizegraf von Béarn https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Vizegrafen_von_Béarn

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Phoebus

    Franz Phoebus (frz. François Phébus oder François-Febus, span. Francisco Febo, * November/Dezember 1466; † 30. Januar 1483 in Pamplona) war König von Navarra von 1479 bis 1483.

    Er war der einzige Sohn von Gaston von Foix (* 1444; † 1470), Prinz von Viana (1462–1470), und Madeleine von Frankreich (* 1443; † 1495), der Schwester des französischen Königs Ludwig XI.

    1472, beim Tod seines Großvaters väterlicherseits, Gaston IV. von Foix, erbte er im Alter von fünf Jahren dessen Titel, nämlich Graf von Foix, Co-Fürst von Andorra, Vizegraf von Béarn, Graf von Bigorre und Pair von Frankreich. 1479, beim Tod seiner Großmutter väterlicherseits, Eleonore von Navarra, erbte er im Alter von zwölf Jahren von ihr die Krone des Königreiches Navarra. Da er noch minderjährig war, stand er in allen Ämtern unter der Regentschaft seiner Mutter.

    Seine kurze und umkämpfte Herrschaft endete, als er beim Flötenspiel vergiftet wurde. Er starb unverheiratet und kinderlos. Die Nachfolge trat seine Schwester Katharina an.


  9. 42.  Königin Katharina von Navarra (von Foix)Königin Katharina von Navarra (von Foix) Graphische Anzeige der Nachkommen (29.Magdalena6, 17.Marie5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren in 1470; gestorben am 12 Feb 1517 in Mont-de-Marsan.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1483-1517, Grafschaft Bigorre; Gräfin von Bigorre https://de.wikipedia.org/wiki/Bigorre
    • Titel (genauer): 1483-1517, Grafschaft Foix; Gräfin von Foix https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Foix
    • Titel (genauer): 1483-1517, Andorra; Kofürstin von Andorra https://de.wikipedia.org/wiki/Kofürst_von_Andorra
    • Titel (genauer): 1483-1517, Königreich Navarra; Königin von Navarra https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Navarra
    • Titel (genauer): 1483-1517, Vizegrafschaft Béarn; Vizegräfin von Béarn https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Vizegrafen_von_Béarn

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Katharina_von_Navarra

    Katharina von Navarra (französisch Catherine de Navarre, spanisch Catalina de Navarra; * 1470[1]; † 12. Februar 1517 in Mont-de-Marsan) war von 1483 bis 1517 Königin von Navarra, zudem Gräfin von Foix und Bigorre, Vizegräfin von Béarn und Kofürstin von Andorra.

    Sie war die Tochter Gastons de Foix, Fürst von Viana, und Madeleine de France, der Schwester des französischen Königs Ludwig XI., sowie die Schwester von Franz Phoebus, König von Navarra 1479 bis 1483. Nach dem Tod ihres Bruders bestieg sie den Thron, stand allerdings bis 1494 unter der Regentschaft ihrer Mutter.

    Am 14. Juli 1484[2] heiratete sie in Orthez Jean d’Albret, und beide wurden im selben Monat in Pamplona, der Hauptstadt Navarras, gekrönt. Ihre Herrschaft wurde jedoch von ihrem Onkel Johann von Foix, Vizegraf von Narbonne, angefochten. Als Begründung gab Johann das Salische Recht an, das jedoch in Navarra nie angewandt worden war.

    Johann von Foix konnte sich nicht durchsetzen, der von ihm ausgelöste Krieg dauerte bis 1497 und endete zugunsten Katharinas mit einem Friedensschluss in Tarbes, bei dem Johann seine Ansprüche aufgeben musste. Er starb 1500. 1505 heiratete Ferdinand II., König von Aragón, Johanns Tochter Germaine de Foix, eine Nichte des französischen Königs Ludwig XII., aus politischen Gründen, die die Beziehungen zu Frankreich, aber kaum zu Navarra betrafen. Nachdem Johanns einziger Sohn, Gaston de Foix, Herzog von Nemours, am 11. April 1512 in der Schlacht bei Ravenna gefallen war, ließ Ferdinand II. durch Fadrique Álvarez de Toledo, 2. Herzog von Alba, erst Pamplona (am 25. Juli) und dann ganz Obernavarra besetzen. Da Papst Julius II. die Usurpation sanktionierte und die navarresischen Cortes 1513 zustimmten, war Navarra südlich der Pyrenäen verloren. Seitdem ist Obernavarra Bestandteil Spaniens.

    Mehr unter dem Link oben..

    Katharina heiratete König Johann III. (Jean) von Navarra (von Albret) am 14 Jul 1484 in Orthez. Johann (Sohn von Alain von Albret, der Grosse und Vizegräfin Françoise von Châtillon (Blois)) wurde geboren in 1469; gestorben am 17 Jun 1516 in Monains. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 52. König Heinrich II. (Henri) von Navarra (von Albret)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 18 Apr 1503 in Sangüesa; gestorben am 29 Mai 1555 in Hagetmau.
    2. 53. Isabeau (Isabelle) von Albret  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1512; gestorben in nach 1560.

  10. 43.  Markgraf Philipp I von BadenMarkgraf Philipp I von Baden Graphische Anzeige der Nachkommen (30.Christoph6, 19.Katharina5, 11.Karl4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 6 Nov 1479; gestorben am 17 Sep 1533.

    Notizen:

    Markgraf Philipp I. (* 6. November 1479; † 17. September 1533) hatte von seinem Vater Christoph I. 1515 die markgräflichen Besitzungen Baden (Baden-Baden), Durlach, Pforzheim und Altensteig sowie Teile von Eberstein, Lahr und Mahlberg übernommen und als dessen Statthalter verwaltet und 1527 geerbt. 1524–1527 versah er das Amt eines kaiserlichen Statthalters im Reichsregiment.

    Leben
    Philipp war der fünfte Sohn des Markgrafen Christoph I. von Baden und der Ottilie von Katzenelnbogen. Sein Vater beabsichtigte eigentlich eine Erbteilung zu vermeiden und betrachtete Philipp als seinen für die Landesherrschaft am besten befähigten Sohn, dem er die Herrschaft über alle seine Lande übertragen wollte. Zudem war eine Heirat Philipps mit der Erbtochter, Johanna, des Markgrafen Philipp von Hachberg-Sausenberg[1] – einer badischen Nebenlinie – geplant; damit wäre Philipp Herr eines beachtlichen Territoriums geworden. Die Hochzeit mit der Sausenburger Erbtochter scheiterte jedoch am Widerstand des französischen Königs.

    Aufgrund des Widerstandes seiner weltlichen Brüder[2] änderte Christoph später zweimal sein Testament. Philipps Bruder Bernhard III. erhielt die linksrheinischen Besitzungen, sein Bruder Ernst die südbadischen Herrschaften Hachberg, Üsenberg, Sausenberg/Rötteln und Badenweiler.

    Philipp nahm auf französischer Seite an den italienischen Kriegen teil. 1501 kommandierte er ein Schiff der französischen Hilfsflotte, die Venedig im Kampf gegen die Türken unterstützte.

    Philipp war während seiner Regentschaft insbesondere mit zeitüblichen Aufständen konfrontiert. In Fortsetzung der Bundschuh-Bewegung und immer wieder unter Führung von Joß Fritz erhoben sich insbesondere die Bauern und kämpften um ihre Rechte. Es kam vermehrt zu Übergriffen und Gewalt. Durch Durlach ziehend marschierten die Aufständischen zum Kloster Gottesau, das geplündert und völlig zerstört wurde – vor der Nase des Markgrafen. Dieser ging gegen die Heimatorte von Beteiligten vor und ließ z. B. in Berghausen drei Häuser in Brand stecken. Eigentliches Ziel war aber das Gebiet des Bischofs Georg von der Pfalz von Speyer, der sich schließlich zum Pfalzgrafen von Heidelberg flüchtete. Erst Kurfürst Ludwig V. gelang es 1525, die Aufständischen mit seinem Heer zu unterwerfen.

    Philipp I. schloss mit seinen Bauern am 25. Mai 1525 den Vertrag von Renchen.

    Er starb 1533 ohne männlichen Erben. Von seinen sechs Kindern überlebte ihn nur seine Tochter Maria Jakobäa (1507–1580), die seit 1522 mit dem Herzog Wilhelm IV. von Bayern verheiratet war. Seine beiden Brüder Ernst und Bernhard III. teilten seine Besitzungen unter sich auf – die dabei entstehenden Markgrafschaften Baden-Durlach und Baden-Baden bestanden bis zur Wiedervereinigung 1771 nebeneinander.

    Grab
    Das Grab des Markgrafen Philipp I. von Baden befindet sich in der Stiftskirche Baden-Baden.
    Sein Grabmal ziert seine Skulptur in voller Lebensgröße und Rüstung, jedoch ohne Helm. Auf dem Grabmal ist folgende lateinische Inschrift zu lesen:

    DEM GLAUBEN AN GOTT GEHEILIGT
    DEM ERLAUCHTEN FÜRSTEN PHILIPP, MARKGRAFEN VON BADEN,
    EINEM FÜRSTEN AUSGEZEICHNET DURCH KRAFT DES KÖRPERS UND SCHÖNHEIT DER GESTALT,
    WELCHER DIE RITTERLAUFBAHN UNTER KARL VIII., KÖNIG VON FRANKREICH;
    BEI DER BELAGERUNG VON MAILAND BEGANN,
    WELCHER EINEN TEIL DER FLOTTE BEI DER BELAGERUNG VON MITHYLENE BEFEHLIGTE,
    WELCHER SPANIEN UND FRANKREICH DURCHZOG,
    WELCHER VERWESER DES REICHES IN DEUTSCHLAND UNTER KAISER KARL V. WAR,
    WELCHER ZU WASSER UND ZU LANDE GROSSE DINGE VOLLBRACHTE,
    WELCHER ZU HAUSE DURCH KLUGHEIT UND MÄSSIGUNG GEGEN DIE BÜRGER SICH UM
    DAS VATERLAND VERDIENT GEMACHT HAT
    – IHM –
    DEM LEIBLICHEN BRUDER,
    HAT NACH DESSEN LETZTEN WILLEN FÜRST ERNST DIES DENKMAL ERRICHTET,
    ER LEBTE 54 JAHRE 10 MONATE 7 TAG,
    UND STARB IM JAHRE 1533 AM 17. SEPTEMBER.
    Der Grabstein stammt aus dem Jahre 1537 von Christoph von Urach, der noch weitere Werke in der Region erstellte.

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_I._(Baden)

    Philipp heiratete Markgräfin Elisabeth von der Pfalz (Wittelsbacher) am 3 Jan 1503 in Heilig Geist Kirche, Heidelberg, Baden-Württemberg, DE. Elisabeth (Tochter von Philipp von der Pfalz (Wittelsbacher), der Aufrichtige und Prinzessin Margarethe von Bayern-Landshut) wurde geboren am 16 Nov 1483 in Heilig Geist Kirche, Heidelberg, Baden-Württemberg, DE; gestorben am 24 Jun 1522 in Baden-Baden, Baden, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 54. Maria Jakobäa von Baden  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 25 Jun 1507; gestorben am 16 Nov 1580 in München, Bayern, DE.

  11. 44.  Prinzessin Ursula von BrandenburgPrinzessin Ursula von Brandenburg Graphische Anzeige der Nachkommen (31.Margarete6, 19.Katharina5, 11.Karl4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren in 1450; gestorben in 1508.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Durch Heirat Herzogin von Münsterberg, Herzogin von Oels und Gräfin von Glatz.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ursula_von_Brandenburg

    Ursula von Brandenburg (* 25. September 1450; † 25. November 1508 in Breslau) war eine Prinzessin von Brandenburg und durch Heirat Herzogin von Münsterberg und Oels sowie Gräfin von Glatz.

    Ursula war das älteste Kind des brandenburgischen Kurfürsten Albrecht Achilles (1414–1486) aus dessen erster Ehe mit Margarete von Baden (1431–1457). Die Prinzessin galt als Lieblingskind des Vaters und als eines der prominentesten Opfer der Konvenienzehe im 15. Jahrhundert. Zuerst dem sächsischen Herzog Albrecht versprochen, wurde sie nach Auflösung der Verlobung an dessen älteren Bruder Ernst weitergereicht, doch zerschlug sich auch dieses Verlöbnis. Nächster Ehekandidat war Herzog Heinrich d. Ä. von Münsterberg (1448–1498), Sohn des böhmischen Königs Georg von Podiebrad. Im Jahr 1466 missbilligte Papst Paul II. diese Verlobung als „gotteslästerliche Verbindung mit einem Ketzer“ und Ursula wurde gemeinsam mit ihrem Vater mit dem Kirchenbann belegt. Auch die Beziehungen Brandenburgs zu Kaiser Friedrich III. wurden wegen der Eheschließung schlechter.[1] Georg von Podiebrad und Albrecht Achilles schlossen hierauf ein Schutz- und Trutzbündnis wider allen Gegnern der Ehe.

    Ursula verlobte sich danach heimlich selbst, ohne Wissen ihres Vaters, mit dem Grafen Rudolf III. von Sulz, Landgraf im Klettgau. Nach päpstlicher Lösung dieses Eheversprechens heiratete sie schließlich am 9. Februar 1467 in Eger doch Herzog Heinrich d. Ä. von Münsterberg. 1471 wurde der verhängte Bann über Ursula und ihren Vater wieder gelöst.[2]

    Ursula heiratete Herzog Heinrich I. von Münsterberg (von Oels), der Ältere in 1497 in Eger, Böhmen, Tschechien. Heinrich (Sohn von König Georg von Böhmen (von Podiebrad) und Kunigunde von Sternberg) wurde geboren in 1448; gestorben in 1498 in Glatz, Niederschlesien, Polen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 55. Herzog Albrecht I. von Münsterberg (von Oels)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 3 Aug 1468 in Burg Kunětická Hora, Tschechien; gestorben am 12 Jul 1511 in Proßnitz, Mähren, Tschechien.
    2. 56. Herzog Georg I. von Münsterberg (von Oels)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 2 Okt 1470 in Burg Litice, Záchlumí, Tschechien; gestorben am 10 Nov 1502 in Oels, Niederschlesien, Polen.
    3. 57. Herzog Karl I. von Münsterberg (von Oels)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 2/4 Mai 1476 in Glatz, Niederschlesien, Polen; gestorben am 31 Mai 1536 in Frankenstein, Niederschlesien, Polen; wurde beigesetzt in St. Anna-Kirche, Frankenstein, Niederschlesien, Polen.

  12. 45.  Herzog René II. von Lothringen-VaudémontHerzog René II. von Lothringen-Vaudémont Graphische Anzeige der Nachkommen (32.Friedrich6, 21.Antoine5, 12.Friedrich4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 2 Mai 1451 in Angers, FR; gestorben am 10 Dez 1508 in Fains.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Lothringen; Herzog von Lothringen
    • Titel (genauer): Herrschaft, Grafschaft, Herzogtum Elbeuf; Baron von Elbeuf
    • Titel (genauer): Grafschaft Vaudémont; Graf von Vaudémont
    • Titel (genauer): 1480, Grafschaft, Herzogtum Bar; Herzog von Bar

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/René_II._(Lothringen) (Okt 2017)

    René II. (* 2. Mai 1451 in Angers; † 10. Dezember 1508 in Fains) war seit 1473 Herzog von Lothringen.

    Bereits im Jahr 1470 war er Graf von Vaudémont geworden, 1472 Baron von Elbeuf und 1480 erhielt er auch den Titel des Herzogs von Bar. Er beanspruchte darüber hinaus die Krone Neapels und die Grafschaft Provence als Herzog von Kalabrien und Titularkönig von Jerusalem. Am 5. Januar 1477 besiegte er zusammen mit eidgenössischen Truppen in der Schlacht bei Nancy den burgundischen Herzog Karl den Kühnen. Seit 1504 war er schließlich auch Graf von Guise. Sein Sohn Anton II. trat 1509 seine Nachfolge an.

    Kartographische Interessen
    Man geht davon aus, dass der Herzog ein starkes Interesse an Kartografie hatte. Anstatt Gelder für diverse Dinge entgegenzunehmen, wurden ihm Leistungen in Form von Karten der diversen Seefahrer seiner Zeit zuteil. Es wird angenommen, dass er die Informationen lieferte, auf deren Basis Martin Waldseemüller zusammen mit Matthias Ringmann um 1507 eine sehr frühe und dennoch schon sehr genaue Weltkarte erstellte.

    Geburt:
    René war der Sohn von Ferry II. de Vaudémont und Yolande d’Anjou und ein Enkel von René d’Anjou.

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Vaudémont (heute im Département Meurthe-et-Moselle) war bereits im 9. Jahrhundert als Grafschaft Saintois bekannt. Sie gehörte zur Grafschaft Toul, von der sie sich im 10. Jahrhundert löste. Zur Grafschaft Vaudémont gehörte das Soulossois.
    Anseaus Enkelin Margarete heiratete Ferry (Friedrich) von Lothringen, den jüngeren Bruder des Herzogs Johann I. Deren Urenkel René folgte 1473 als René II. im Herzogtum.
    Der Titel eines Grafen von Vaudémont wurde in der Folgezeit von verschiedenen jüngeren Söhnen des lothringischen Herzogshauses getragen. Die imponierende Festung von Vaudémont wurde auf Befehl der französischen Besatzungsmacht 1639 abgerissen.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Vaudémont (Sep 2023)

    Titel (genauer):
    Das Herzogtum Lothringen entstand aus dem 843 gebildeten Lotharii Regnum (lateinisch für Reich des Lothar, auch Lotharingien). 959 wurde Lotharingien in die Herzogtümer Oberlothringen und Niederlothringen geteilt. Während Niederlothringen zwischen 1210 und 1360 in verschiedene Territorien zerfiel, spaltete sich von Oberlothringen nur das Herzogtum Bar ab. Ein großer Teil Oberlothringens blieb – als Herzogtum Lothringen – Teil des Heiligen Römischen Reichs.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Lothringen (Sep 2023)

    Titel (genauer):
    Das Herzogtum Elbeuf mit dem Hauptort Elbeuf in der Normandie wurde 1582 errichtet. Zuvor war Elbeuf eine Herrschaft (Seigneurie), ab 1338 eine Grafschaft (Comté) und im 16. Jahrhundert eine Markgrafschaft (Marquisat).
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Elbeuf (Sep 2023)

    Titel (genauer):
    Das Herzogtum Bar (französisch: Duché de Bar) war ein historisches Territorium am Oberlauf der Maas in Lothringen im heutigen Frankreich mit dem Zentrum Bar-le-Duc.
    Bar-le-Duc war bereits um 955 Mittelpunkt einer Grafschaft, als Friedrich I., der spätere Herzog von Oberlothringen, diese Ländereien durch einen Gebietstausch mit dem Bischof von Toul erwarb.
    Im Jahr 1430 starb der letzte Herzog aus der männlichen Linie des Herrscherhauses, Ludwig von Bar.[4] Bar hatte er bereits 1419 seinem Großneffen René I. überlassen, der mit Herzogin Isabella von Lothringen verheiratet war. Im Jahr 1431 erbte das Paar Lothringen. Nach Renés Tod im Jahr 1480 ging Bar an seine Tochter Jolande und deren Sohn René II. aus dem Haus Châtenois über, der bereits Herzog von Lothringen war.[5] In seinem 1506 veröffentlichten letzten Testament verfügte René II., dass die beiden Herzogtümer Bar und Lothringen niemals getrennt werden sollten. Die beiden Herzogtümer blieben dauerhaft in Personalunion verbunden.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Bar (Sep 2023)

    Gestorben:
    Er erkrankte bei einer Jagd und starb im Alter von 57 Jahren. Sein Sohn Anton II. trat 1509 seine Nachfolge an.

    René heiratete Gräfin Jeanne von Harcourt in 1471, und geschieden. Jeanne (Tochter von Baron Guillaume von Harcourt) gestorben in 1488. [Familienblatt] [Familientafel]

    René heiratete Philippa von Egmond (von Geldern) in 1485. Philippa (Tochter von Herzog Adolf von Egmond (von Geldern) und Catharine von Bourbon) wurde geboren am 9 Nov 1467 in Grave; gestorben am 28 Feb 1547 in Pont-à-Mousson. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 58. Herzog Anton II. von Lothringen (von Vaudémont)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 4 Jun 1489 in Bar-le-Duc; gestorben am 14 Jun 1544 in Bar-le-Duc.
    2. 59. Herzog Claude von Guise (Lothringen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 20 Okt 1496 in Château de Condé-sur-Moselle; gestorben am 12 Apr 1550 in Schloss Le Grand Jardin, Joinville; wurde beigesetzt in Schloss Le Grand Jardin, Joinville.

  13. 46.  Herzogin Marguerite (Margarete) von Lothringen-VaudémontHerzogin Marguerite (Margarete) von Lothringen-Vaudémont Graphische Anzeige der Nachkommen (32.Friedrich6, 21.Antoine5, 12.Friedrich4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren in 1463 in Schloss Vaudémont, Lothringen; gestorben am 2 Nov 1521 in Kloster Argentan; wurde beigesetzt in Kloster Argentan.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft, Herzogtum Alençon; Herzogin von Alençon

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Margarete_von_Lothringen (Sep 2023)

    Wie ihre Geschwister wurde sie sehr religiös erzogen. Nach dem Tod ihres Großvaters kam sie 1480 wieder nach Lothringen an den Hof ihres Bruders René II. Dort wurde sie von ihrer Schwägerin Philippa von Geldern günstig beeinflusst.

    René von Alençon zeigte für die religiösen Übungen seiner Gattin Margarete großes Verständnis und stiftete für sie zu Alençon ein Klarissenkloster, das sie öfters zur Andacht aufsuchte. Bereits nach vierjähriger Ehe verstarb René von Alençon (1. November 1492). Seine Witwe übte knapp 20 Jahre lang umsichtig, besonnen und gerecht die Regentschaft im Land aus. Sie widmete sich insbesondere auch der rechtschaffenen Erziehung und standesgemäßen Verheiratung ihrer Kinder. Damals begann sie unter dem Einfluss des mit ihr befreundeten, heiligen Franz von Paula ein asketisches Leben zu führen. Sie gründete zahlreiche Kirchen sowie Klarissenklöster und ließ außerdem Spitäler für Arme und Kranke erbauen.

    Nach der Eheschließung ihres ältesten Sohnes Karl IV. (1509) zog sich Margarete vom Hofleben zurück und verfolgte seither eine rein geistliche Laufbahn. In ihrem Schloss Essai nahe Sées kasteite sie sich dabei aber so sehr, dass sie der Bischof von Sées zur Mäßigung ermahnte. 1513 schloss sie sich in Mortagne dem dritten Orden des Heiligen Franziskus an. Sie trat 1519 in das von ihr gestiftete Klarissenkloster zu Argentan ein, wollte aber nicht dessen Äbtissin werden, sondern führte ein einfaches und enthaltsames Leben. Am 11. Oktober 1520 legte sie ihr Ordensgelübde ab. Am 2. November 1521 starb sie im Alter von 58 Jahren in ihrem Kloster in Argentan und wurde dort bestattet.

    Seligsprechung
    König Ludwig XIII. von Frankreich regte an, dass Papst Urban VIII. einen Seligsprechungsprozess für Margarete in Gang setzte und dabei das tugendhafte Leben der Herzogin von Alençon sowie angeblich durch sie bewirkte Wunder untersuchen ließ. Ihr Grab wurde am 19. Oktober 1624 geöffnet; dabei soll ihr Leichnam unversehrt angetroffen worden sein. Doch kam das Verfahren zu ihrer Beatifikation nicht zum Abschluss. Bei der Auflösung ihres Gotteshauses wurden Margaretes Überreste in die Kirche von St. Germain d’Argentan überführt, aber 1793, nach dem Ausbruch der Französischen Revolution, von den Jakobinern entweiht und auf einem öffentlichen Friedhof begraben. Papst Benedikt XV. bestätigte am 10. März 1921 offiziell den Kult Margaretes als Selige der Katholischen Kirche. Als ihr Festtag wurde ihr Todestag, der 2. November, festgelegt.

    Geburt:
    Margarete war die Tochter des Grafen Friedrich II. von Vaudémont und seiner Gemahlin Jolande von Anjou. Da ihr Vater schon 1470 starb, verbrachte sie die nächsten zehn Jahre ihrer Kindheit und Jugend am Hof ihres Großvaters mütterlicherseits, René I. von Anjou, in Avignon.

    Name:
    Über ihre Tochter Françoise wurde Margarete die Urgroßmutter des französischen Königs Heinrich IV.

    Gestorben:
    Sie starb im Alter von 58 Jahren in ihrem Kloster in Argentan und wurde dort bestattet.

    Marguerite heiratete Herzog René d'Alençon am 14 Mai 1488 in Toul. René (Sohn von Herzog Johann II. von Alençon und Maria von Armagnac) wurde geboren in 1454; gestorben am 1 Nov 1492 in Alençon. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 60. Anne (Anna) d’Alençon  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 30 Okt 1492; gestorben am 18 Okt 1562.
    2. 61. Herzogin Françoise von Alençon  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1490/91; gestorben am 14 Sep 1550 in Burg La Flèche; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Guy, Vendôme.

  14. 47.  Jolanthe von Lothringen-VaudémontJolanthe von Lothringen-Vaudémont Graphische Anzeige der Nachkommen (32.Friedrich6, 21.Antoine5, 12.Friedrich4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) gestorben in 1500.

    Jolanthe heiratete Landgraf Ludwig II. von Hessen in 1497. Ludwig (Sohn von Ludwig I von Hessen und Prinzessin Anna von Sachsen) wurde geboren am 7 Sep 1438; gestorben am 8 Nov 1471 in Burg Reichenbach, Nordhessen, DE. [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 8

  1. 48.  Königin Johanna III. (Jeanne) von Navarra (von Albret)Königin Johanna III. (Jeanne) von Navarra (von Albret) Graphische Anzeige der Nachkommen (34.Heinrich7, 22.Johann6, 13.Françoise5, 9.Guillaume4, 5.Jean3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 7 Jan 1528 in Pau, Aquitanien, Frankreich; gestorben am 9 Jun 1572 in Paris, France.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Titel durch Eheschließung • Herzogin von Bourbon (1548–1562) • Herzogin von Vendôme (1550–1562) • Herzogin von Beaumont (1550–1562) • Gräfin von Marle (1548–1562) • Gräfin von La Fère (1548–1562) • Gräfin von Soissons (1550–1562)
    • Titel (genauer): Titel durch Geburt • Königin von Navarra (1555–1572) • Herzogin von Albret (1555–1572) • Gräfin von Limoges (1555–1572) • Gräfin von Foix (1555–1572) • Gräfin von Armagnac (1555–1572) • Gräfin von Bigorre (1555–1572) • Gräfin von Périgord (1555–1572) • Gräfin von Rodez (1555–1572)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Johanna_III._(Navarra)

    Jeanne III. von Navarra, besser bekannt als Jeanne d'Albret (* 7. Januar 1528 in Pau, Aquitanien, Frankreich; † 9. Juni 1572 in Paris), war von 1555 bis 1572 Gräfin von Rodez und Königin von Navarra.

    Leben
    Sie war Tochter Heinrichs II. (1503–1555), genannt Henri d'Albret, König von Navarra (1517–1555) und von Margarete von Navarra, der Schwester des französischen Königs Franz I.
    Sie heiratete 1541 Wilhelm V., Herzog von Jülich-Kleve-Berg. Die Ehe wurde nicht vollzogen und fünf Jahre später annulliert. Auf Betreiben ihrer Mutter und ihres Onkels heiratete sie dann im Jahr 1548 Anton von Bourbon (1518–1562), Sohn von Charles de Bourbon (1489–1537), Herzog von Vendôme, und seiner Frau Françoise d'Alençon. Als Königin von Navarra betrieb sie die Ausrottung der katholischen Lehre, wodurch sie Spannungen mit dem französischen Hof erzeugte. Ihr Sohn Heinrich sollte als erster Prinz von Geblüt an den Hof in Paris geholt werden, doch sie widersetzte sich und so erlebte ihr Sohn seine frühe Kindheit in Navarra. Allerdings konnte sie sich dem Ruf bald nicht mehr widersetzen und er verbrachte die nächste Zeit auf Wunsch der Königinmutter Katharina von Medici in Frankreich. In der Folgezeit unterstützte sie die Hugenotten zumindest moralisch und starb wenige Tage vor der Bluthochzeit ihres Sohnes in Paris. Ihr Privatarzt war der Franzose Jean Bauhin, beraten wurde sie von Théodore de Bèze.


    Literatur
    • Michael Tilly: Jeanne d'Albret. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Bautz, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 1593–1595.
    • Ernst Wurm: Die Adlerin. Roman der Johanna von Navarra Speidelsche, Wien 1936, Neuausgabe 1956 (belletristische Darstellung).
    Weblinks
     Commons: Jeanne d'Albret – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

    Johanna heiratete Herzog Wilhelm V. von Jülich-Kleve-Berg, der Reiche in 1541, und geschieden am 22 Okt 1545. Wilhelm (Sohn von Herzog Johann III. von Kleve-Mark und Maria von Jülich-Berg) wurde geboren am 28 Jul 1516 in Düsseldorf, DE; gestorben am 5 Jan 1592 in Düsseldorf, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Johanna heiratete Titularkönig von Navarra Anton (Antoine) von Bourbon (Vendôme) in 1548. Anton (Sohn von Herzog Karl IV. (Charles) von Bourbon (Vendôme) und Herzogin Françoise von Alençon) wurde geboren am 22 Apr 1518; gestorben am 17 Nov 1562 in Les Andelys, Herzogtum Normandie. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 62. König Heinrich IV. von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 13 Dez 1553 in Schloss Pau, Navarra; gestorben am 14 Mai 1610 in Paris, France; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

  2. 49.  Françoise von RohanFrançoise von Rohan Graphische Anzeige der Nachkommen (35.Isabeau7, 22.Johann6, 13.Françoise5, 9.Guillaume4, 5.Jean3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren in cir 1540; gestorben am 1 Dez 1591 in Beauvoir-sur-Mer.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Françoise_de_Rohan (Sep 2023)

    Margarete von Navarra ließ Françoise de Rohan gemeinsam mit ihrer Tochter Jeanne im Schloss Plessis-lès-Tours erziehen, obwohl Jeanne zwölf Jahre älter war. Margarete von Navarra starb 1549, René I. de Rohan starb 1552, sie erhielt die Nutznießung der Herrschaften La Garnache und Beauvoir-sur-Mer im späteren Département Vendée. In dieser Zeit wurde Françoise de Rohan an den französischen Hof geschickt, wo sie Fille d'honneur Caterina de’ Medicis wurde.

    Das Eheversprechen
    Am Königshof lernte sie Jacques de Savoie-Nemours kennen, den die Historikerin Jacqueline Boucher beschreibt als „großen, gebildeten, sportlichen, kultivierten und weltgewandten Seigneur, der für sein Talent als Verführer bekannt ist.“[1]. Es entwickelte sich eine allgemein bekannte Beziehung zwischen dem Herzog und Françoise de Rohan, zu der König Heinrich II. anlässlich eines Paille-Maille-Spiels sagte: „Da Mlle de Rohan hier ist, wird Nemours keinen guten Schlag mehr ausführen.“[2]

    Am 22. April 1556 sagte Jacques de Savoie-Nemours (laut Hector de La Ferrière) vor ihren Bediensteten zu Françoise de Rohan: „Ich nehme Dich zur Frau, sag, dass Du mich zum Ehemann nimmst ...“[3], was zu dieser Zeit eine rechtliche Bindung hatte.[4] Das Konzil von Trient (1545–1563) lehnte derartige Versprechen jedoch ab, wenn sie ohne Zustimmung der Eltern oder nicht in einer religiösen Zeremonie gemacht wurden, folglich konnten sie rechtlich gebrochen werden.[5] Die Könige von Frankreich selbst versuchten, den Umfang einzuschränken. Etwa zur gleichen Zeit neigten auch die protestantischen Synoden dazu, diesen Austausch von Erklärungen abzulehnen.[6]

    Gegen Ende des Sommers 1556 wurde Jacques de Savoie-Nemours gemeinsam mit dem Herzog von Guise nach Italien geschickt. Françoise de Rohan war schwanger, am 6. Januar 1557 wurde ihr Zustand offenbar. Sie musste vor dem Conseil royal erscheinen und wurde nach Vendôme verbannt. Jacques de Savoie-Nemours erklärte aus Italien, dass er die Angelegenheit bei seiner Rückkehr klären werde.[7] Antoine de Bourbon ließ sie nach Pau bringen, wo am 24. März 1557 ihr Kind, Henri de Genevois bzw. Henri de Nemours, genannt le Prince de Genève, geboren wurde. Von einer formellen Heirat ist seitens Nemours‘ nun keine Rede mehr. Françoise de Rohan wurde in der Folge von ihren Anhängern „Duchesse de Nemours“ genannt, von der katholischen Seite „Dame da La Garnache“.

    Der Prozess
    Nachdem Françoise de Rohan knapp zwei Jahre gezögert hatte, gegen Jacques de Savoie-Nemours gerichtlich vorzugehen, wurde der erste Prozess Anfang 1559 eröffnet, zog sich dann aber bis Mai hin; im Juni wurde Heinrich II. in einem Turnier verwundet, zehn Tage später starb er. Dem Aufstieg der „lothringischen Partei“ der Guises, deren Schützling Jacques de Savoie-Nemours war, stand mit dem jungen König Franz II. trotz des Widerstands Caterina de‘ Medicis nichts mehr im Weg. Ab jetzt hing das Schicksal Françoise de Rohans von den Unwägbarkeiten der Politik ab, litt der Prozess unter den Auswirkungen der Religionskriege. Jacques de Savoie-Nemours verfolgte zudem in dieser Zeit den Plan, die englische Königin Elisabeth I. zu heiraten.

    1560 war das Jahr der Verschwörung von Amboise und des Todes von Franz II., der neunjährige Karl IX. bestieg den Thron, die Guise verloren ihre Machtposition, Caterina de’ Medici und Antoine de Bourbon übernahmen die Regentschaft. 1561 trafen sich die drei Brüder von Françoise de Rohan in Paris: Henri, René und Jean waren entschlossen, gegen Jacques de Savoie-Nemours zu kämpfen – die Regenten Caterina de’ Medici und Antoine de Bourbon nahmen den Brüdern jedoch das Versprechen ab, auf Waffengewalt zu verzichten. Im April 1562 erreichte Françoise de Rohan, dass Jacques de Savoie-Nemours innerhalb eines Monats in Paris erscheinen sollte, was dieser ignorierte, da mittlerweile die Guise wieder an der Macht waren und der Erste Hugenottenkrieg das Geschehen bestimmte. Jacques de Savoie-Nemours belagerte erfolglos das von den Protestanten unter Jean V. de Parthenay, Seigneur de Soubise, besetzte Lyon, was ihn noch 1563 beschäftigte. Am 4. Februar 1563 erging gegen ihn ein Versäumnisurteil,[8] am 18. Februar starb der Herzog von Guise, einer seiner wichtigsten Unterstützer – machte aber Anna d’Este, Herzogin von Guise, zur Witwe, die bereit war, Jacques de Savoie-Nemours zu heiraten, falls der Prozess ein Ende in ihrem Sinne finde.[9]

    Jacques de Savoie-Nemours, der Ende 1562 zum Gouverneur von Lyon ernannt worden war, bat Mitte 1564 die Königinmutter, seinen Prozess von Paris nach Lyon zu verlegen und mit Papst Pius IV. zu verhandeln, damit dieser den Prozess dem Erzbischof von Lyon (zu dieser Zeit Antoine I. d’Albon) übergebe. Pius IV. gab diesem Antrag statt, während sich Françoise de Rohan am 20. Mai 1564 weigerte, in Lyon zu erscheinen und dabei auch Unterstützung durch das Parlement von Paris als Oberstem Gerichtshof fand, da in Lyon derzeit die Pest grassierte. Am 6. November 1565 lehnte der Erzbischof von Lyon die Klage von Françoise de Rohan ab.[10] Das Parlement wiederum entschied am 4. Dezember 1565 zugunsten von Françoise de Rohan – und am 20. Januar 1566 untersagte Karl IX. dem Parlement, in der Sache noch etwas zu unternehmen.[11]

    Am 28. April 1566 wurde Françoise de Rohan aufgefordert, vor dem Conseil privé zu erscheinen. Das Urteil des Erzbischofs von Lyon wurde ihr bestätigt,[12] der Rat ließ ihr jedoch die Möglichkeit, beim Papst Berufung einzulegen – ein zweischneidiges Schwert, da die Rohan protestantisch waren und eine Berufung beim Papst bedeutete, seine Autorität anzuerkennen. Am nächsten Tag wurde der Ehevertrag zwischen Jacques de Savoie-Nemours und Anna d’Este unterzeichnet, wodurch Jacques der Stiefvater der Anführer der „lothringischen Partei“ wurde.

    Am 5. Mai 1566 sandte Françoise de Rohan einen Gerichtsvollzieher namens Vincent Petit, um die Hochzeitszeremonie von Jacques de Savoie und Anne d‘Este in der Abtei Saint-Maur neben dem Schloss Saint-Maur-des-Fossés der Königinmutter zu unterbrechen. Der Gerichtsvollzieher wurde verhaftet und die Zeremonie unter der Leitung des Kardinals von Lothringen zu Ende geführt. Am 17. Mai 1566 schrieb Caterina de’ Medici in der Sache an den Papst, ihr Sohn Karl IX. seinerseits am nächsten Tag, damit der Papst den Vorgang nicht aus den Augen verliere. Beide Briefe enthalten offenbar keine Feindseligkeiten gegen Françoise de Rohan, plädieren aber dafür, dass Anna d‘Este so schnell wie möglich in ihren Rechten bestätigt werde.

    Beim Tod von Pius IV. († 9. April 1565) keimte noch einmal Hoffnung für Françoise de Rohan auf. Sein Nachfolger Pius V. schien verständnisvoller zu sein, aber entgegen den Hoffnungen, die Jeanne d'Albret in ihn setzte, vertraute der neue Papst die Angelegenheit Giulio Oradini an, dem Dekan der Römischen Rota, der ihre Hoffnungen schnell zunichtemachte. 1567 brach der Zweite Hugenottenkrieg aus, dem fast unmittelbar der Dritte Hugenottenkrieg (1568–1570) folgte.[13]

    Die Jahre der Religionskriege
    Obwohl Françoise de Rohan von Jeanne d’Albret unterstützt wurde,[14] wurden ihre Lehen La Garnache und Beauvoir, die unter dem Schutz von Luigi Gonzaga, Herzog von Nevers, standen, geplündert. Um diese Zeit freundete sie sich mit Antoinette Bouchard d’Aubeterre an, der Witwe von Jean V. de Parthenay, und deren Tochter Catherine de Parthenay, die 1575 ihre Schwägerin wurde. In den Jahren 1570/71 lebte sie – wie viele protestantische Anführer und der Hof der Königin von Navarra – in La Rochelle, wo sie auf den Juristen und Mathematiker François Viète und den Dichter André de Rivaudeau traf. Am 5. März 1571 wurde das Lyoner Urteil bestätigt, das Pariser Parlement, das Françoise de Rohan daraufhin anrief, erklärte sich danach für nicht zuständig.[15] Am 19. Juni 1571 wurde sie bei einer Realteilung offiziell Herrin von La Garnache und Beauvoir-sur-Mer, verzichtete dabei aber auch auf Erbansprüche aus dem übrigen Familienbesitz.

    Nach der Bartholomäusnacht und dem Vierten Hugenottenkrieg (1572/73) nach der Thronbesteigung Heinrichs III. wurde Françoise de Rohans Einspruch am 17. Oktober 1573 erneut abgewiesen, woraufhin sie sich direkt an Rom wandte.[16] Am 2. Dezember 1575 – während des Fünften Hugenottenkriegs (1574–1576)– untersagte König Heinrich III. ihr, den Namen „Nemours“ zu führen,[17] nachdem ihr Bruder René II. de Rohan nach der Unterwerfung Condés und Navarras zu einem der wichtigsten Anführer der Protestanten geworden war. Kurz nach dem Ende des Fünften Hugenottenkriegs wurde François Viète zum Maître des requêtes Heinrichs III. ernannt.

    Die Lösung
    Ein unerwartetes Ereignis beschleunigte dann endlich das Ende des Prozesses: Am 1. Juni 1577, während des Sechsten Hugenottenkriegs (Mai bis September 1577), war Henri, genannt „Duc de Genevois“, der Sohn von Françoise, gemeinsam mit seinem Vater, dem Herzog von Nemours, aus Deutschland zurückgekehrt. Er wurde fast sofort vom Herzog von Montpensier gefangen genommen und entkam dem Galgen nur durch das Eingreifen des Königs und wohl auch François Viètes; Montpensier weigerte sich, ihn freizulassen, auch gegen Lösegeld. Nach einem Jahr Gefangenschaft schrieb Henri de Genevois an seinen Vater, damit der ihn aus der Gefangenschaft, jetzt bei Herzog von Mayenne, befreie. Am 12. Juni 1579 erklärte der Herzog von Nemours jedoch, dass sein Sohn (mit Anna d’Este), Henri I. de Savoie-Nemours , ebenfalls „Duc de Genevois“ genannt, bei ihm sei.[18]

    Zudem schritt nun Anna d’Este ein und bat König Heinrich III., die Affäre zu beenden.[19] Das Ehepaar Nemours versuchte mehrmals, den Zorn von Françoise de Rohan zu besänftigen, stieß jedoch mindestens einmal auf die Opposition von Annas Kindern mit dem 1563 durch einen Hugenotten getöteten Herzog von Guise (Henri I., Herzog von Guise, Catherine, Ehefrau des Herzogs von Montpensier, Charles, Herzog von Mayenne, und des Kardinals von Guise).

    Während des Siebten Hugenottenkriegs (1579/80), der im Wesentlichen aus Friedensverhandlungen bestand, gelang es dem Herzog von Alençon, Anna d’Este und François Viète, eine Einigung im Eheprozess zu finden. Königliche Briefe vom 16. November 1579 ermöglichten es allen Parteien, das Gesicht zu wahren; sie wurden am 20. Januar und am 9. Februar 1580 bestätigt.[20] Heinrich III. schrieb: „Wir hören und befehlen, dass sie [Françoise de Rohan] nicht für das, was passiert ist, verantwortlich gemacht werden kann, und wir erklären sie für frei zu heiraten.“[21] Ihre (eventuelle) Ehe mit dem Herzog von Nemours war dadurch faktisch annulliert, Françoise de Rohan wurde von jedem Verdacht, leichtsinnig gehandelt zu haben, befreit, der König erreichte die Freilassung ihres Sohnes, dem untersagt wurde, den Titel „Duc de Genevois“ zu führen, Françoise de Rohan hingegen wurde in den Rang einer (nicht erblichen) Herzogin von Loudun erhoben, das Ganze wurde mit finanziellen Regelungen abgerundet.

    Kurz darauf François Viète als Maître des requêtes entlassen, er ließ sich für die nächsten Jahre im Herrenhaus in Beauvoir nieder. Dort beherbergte Françoise de Rohan auch Antonio von Crato, den erfolglosen portugiesischen Thronprätendenten. Im Juni 1585 starb Jacques de Savoie-Nemours, im Jahr darauf ihr Bruder René II. de Rohan. Die Schlösser des Poitou, darunter auch La Garnache und Mouchamps, wurden vom Duc de Mercœur bei seinem Versuch, sich als unabhängiger Herzog der Bretagne zu etablieren, verwüstet. 1586, ein Jahr nach dem Tod von Jacques de Savoie-Nemours heiratete sie François Le Felle, Seigneur de Guébriant, der im Dienst Mercœurs stand und ihre Burg belagerte – wohl mit dem Ziel, die Plünderung zu verhindern. Die neue Ehe wurde bald von Heinrich III. annulliert, da sie in seinen Augen eine Mesalliance war.

    Name:
    Französische Adlige und Klägerin in einem Eheprozess gegen Jacques de Savoie-Nemours, Herzog von Nemours, der über zwanzig Jahre vor dem Hintergrund der französischen Religionskriege ausgefochten wurde: sie und ihre Familie gehörten der protestantischen Seite an, Jacques de Savoie-Nemours und seine Familie der katholischen, was den Prozessverlauf entscheidend prägte.

    Geburt:
    Françoise de Rohan war die Tochter von René I. de Rohan und Isabeau d’Albret, Enkelin von Jean d’Albret und Königin Katharina von Navarra, Nichte von König Heinrich II. von Navarra (Henri d’Albret) und Margarete von Navarra, der Schwester des französischen Königs Franz I. Ihre Kusine war Jeanne d’Albret, die Mutter von König Heinrich von Navarra bzw. Heinrich IV. von Frankreich, der Françoise de Rohan als seine Tante bezeichnete.

    Gestorben:
    Françoise de Rohan starb in ihrem Herrenhaus in Beauvoir.

    Familie/Ehepartner: Herzog Jacques vom Nemours (Savoyen). Jacques wurde geboren am 12 Okt 1531 in Kloster Vauluisant; gestorben in 15 od 18 Jun 1585 in La Cassine-Chastelier, Moncalieri, Piemont. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 50.  Pierre II. de Rohan-GiéPierre II. de Rohan-Gié Graphische Anzeige der Nachkommen (37.Marguerite7, 24.Louise6, 16.Karl5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) gestorben in 1525.

    Notizen:

    Gestorben:
    Gefallen..

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 63. Vizegraf René de Rohan  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1516; gestorben am 20 Okt 1552 in Schlachtfeld Metz.

  4. 51.  Gräfin Johanna von Hachberg-SausenbergGräfin Johanna von Hachberg-Sausenberg Graphische Anzeige der Nachkommen (40.Maria7, 27.Jolande6, 17.Marie5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren in zw 1485 und 1487; gestorben am 23 Sep 1543 in Époisses.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1503-1512 und 1529-1543, Herrschaft Neuenburg; Gräfin von Neuenburg (regierend) https://de.wikipedia.org/wiki/Kanton_Neuenburg

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Johanna_von_Hachberg-Sausenberg

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Jeanne_de_Hochberg



    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Johanna_(Hachberg-Sausenberg)

    Johanna von Hachberg-Sausenberg (auch Johanna von Hochberg; französisch Jeanne de Hochberg oder Jehanne de Hochberg) (* zwischen 1485 und 1487; † 23. September 1543 in Époisses) war von 1503 bis 1512 und von 1529 bis 1543 regierende Gräfin von Neuchâtel.

    Familie
    Johanna war die Tochter des Markgrafen Philipp von Hachberg-Sausenberg und der Maria von Savoyen.[1] Amadeus IX. von Savoyen war ihr Großvater und Olivier de Hochberg (ein illegitimer Sohn des Markgrafen Rudolf IV. von Hachberg-Sausenberg) war ihr Onkel.

    1504 heiratete sie Louis I. von Orléans-Longueville († 1516) aus einer Nebenlinie des französischen Königshauses.

    Der Röttler Erbstreit
    Aufgrund eines 1490 zwischen den Markgrafen Philipp von Hachberg-Sausenberg und Christoph I. von Baden abgeschlossenen Vertrages über eine Erbvereinigung die beiderseitigen Besitzungen im Breisgau betreffend, besetzte Christoph die Herrschaften Rötteln und Badenweiler, sowie die Landgrafschaft Sausenberg unmittelbar nach Bekanntwerden des Todes von Philipp. Johanna und ihre Mutter riefen die eidgenössischen Stände Bern, Fribourg, Solothurn und Luzern an, mit denen sie im Burgrecht standen. Sie erhoben Anspruch auf das Erbe Philipps im Breisgau, da er gemäß den Bestimmungen in seinem Heiratsvertrag den Vertrag über die Erbvereinigung gar nicht hätte eingehen dürfen. Nachdem die Eidgenossen sich zunächst vehement für die Gräfinnen eingesetzt und dem Markgrafen teilweise mit Krieg gedroht hatten, entspannte sich die Situation Ende 1503. Maria und Johanna schickten auf einen angesetzten Verhandlungstag keine Vertreter mehr, verzichteten aber auch nicht auf ihren Anspruch. Da Christoph Tatsachen geschaffen hatte und das einflussreiche Bern keinen Krieg wollte, blieb es beim Status quo.

    Bern wollte vermitteln und griff den 1490 von Philipp verfolgten Plan einer Heiratsverbindung zwischen Johanna und dem Haus Baden wieder auf. Ursprünglich war an eine Heirat mit Christophs Sohn, Philipp gedacht. Nachdem dieser Plan vom französischen König hintertrieben worden war, hatte Philipp jedoch im Januar 1503 Elisabeth von der Pfalz geheiratet. Nun brachte Bern einen der jüngeren Söhne Christophs, Ernst ins Spiel[3], was aber von Johanna und ihrer Mutter abgelehnt wurde.

    Der 1503 begonnene Rechtsstreit vor dem Reichskammergericht wurde erst am 28. August 1581 auf Vermittlung von Bern beigelegt. Die vormundschaftliche Regierung der Markgrafschaft Baden-Durlach, vertreten durch die Mutter des Markgrafen Ernst Friedrich von Baden-Durlach, Anna von Pfalz-Veldenz, erklärte sich bereit, eine Abstandszahlung von 225 000 Gulden an das Haus Orléans-Longueville zu leisten. Für das Haus Orléans-Longueville verzichtete Marie de Bourbon, die Witwe von Herzog Leonor und Mutter von Henri und François von Orléans-Longueville, auf alle Ansprüche auf die Herrschaften im Breisgau.[4] Das Haus Orléans-Rothelin führte allerdings weiterhin den Titel marquis de Rothelin.

    Die Ansprüche des Hauses Châlon auf die Grafschaft Neuenburg

    Die Ländereien der Grafschaft Neuenburg waren seit 1288 ein Reichslehen an die Grafen von Châlon, das diese als Afterlehen den Grafen von Neuenburg gegeben hatten. Als 1395 die Grafen von Neuenburg mit Gräfin Isabelle ausstarben, erbte deren Neffe, Graf Konrad III. von Freiburg, die Grafschaft, was durch die Lehensherren akzeptiert wurde, obwohl kein Rechtsanspruch auf das Erbe bestand. Konrad stützte sich auf das Testament der Isabella. Nebenlinien des Hauses Neuenburg hatten aufgrund einer früheren Realteilung keine Ansprüche. Hingegen hatten die Grafen von Châlon als Lehensherren aufgrund des Reichslehensrechts das Recht, die Grafschaft Neuenburg als erledigtes Lehen einzuziehen und neu zu vergeben. Graf Johann IV. von Châlon erkannte das Testament der Gräfin Isabelle nicht an, belehnte aber 1397 doch Konrad von Freiburg in einem Gnadenakt, ohne dessen Ansprüche anzuerkennen. 1424 folgte Johann von Freiburg seinem Vater unbestritten als Graf von Neuenburg. Nachdem Johann 1457 ohne Nachkommen verstorben war, ging entsprechend seiner Verfügung die Grafschaft an Rudolf IV. von Hachberg-Sausenberg über. Der Graf von Châlon, Louis II. de Chalon genannt le Bon, betrachtete das Lehen als erledigt, aber Rudolf schaffte vollendete Tatsachen und nahm die Grafschaft einfach in Besitz. Er wurde dabei von den Eidgenossen – insbesondere Bern – unterstützt, da man in den Fürsten von Châlons einen unbequemen Nachbarn sah. Bern erkannte am 7. April 1458 den Markgrafen als rechtmäßigen Herrn von Neuenburg an und erneuerte das Burgrecht mit ihm, worauf die Neuenburger Rudolf huldigten. Der Graf von Châlon versuchte sein Recht mit Hilfe von Papst und Kaiser zu erhalten, wurde aber überall bis zu seinem Tod im Jahre 1463 nur hingehalten, so dass sich Rudolf als Herrscher von Neuenburg etablieren konnte.[5]

    Nachdem das Haus Hachberg-Sausenberg mit Markgraf Philipp 1503 ausgestorben war und sich die Erbtochter Jeanne 1504 mit Louis I. d’Orléans-Longueville verheiratet hatte, machte Claude I. von Neuchâtel-Vaumarcus 1507 in Bern einen Vorstoß um Anerkennung als Herr von Neuchâtel als Lehen des Hauses Chalon. Dies scheiterte jedoch am Widerstand von Bern.[6]

    Die Besetzung der Grafschaft Neuenburg durch die Eidgenossen (1511–1529)

    1509 lief das zu Beginn des Schwabenkrieges geschlossene Bündnis zwischen Frankreich und der Alten Eidgenossenschaft aus und beide Seiten zeigten wenig Interesse an einer Erneuerung. Der französische König Ludwig XII. hatte sich Kaiser Maximilian I. angenähert (Liga von Cambrai). Die Eidgenossen beteiligten sich 1511 an der Heiligen Liga gegen die Expansionspolitik Ludwigs XII. in Norditalien.

    Im November 1511 zogen die Eidgenossen über den Gotthard bis vor Mailand. Bereits während dieses Winterfeldzugs besetzten Truppen von Bern und Solothurn die Grafschaft Neuenburg[7], um ihre Grenze im Nordwesten gegen Frankreich zu sichern. Da der Ehemann von Jeanne de Hochberg, Ludwig I. von Orléans-Longueville, bei der französischen Armee diente und Neuenburger Söldner dem französischen Heer zuführte, wurde die von ihm mitregierte Grafschaft zum Sicherheitsrisiko erklärt. Aufgrund des Protestes der anderen Kantone verständigten sich Bern und Solothurn zunächst mit Luzern und Fribourg im Juli 1512 auf eine gemeinsame Besetzung, da diese vier Kantone durch Burgrecht mit Neuenburg verbunden waren.[8] Der Berner Ludwig von Diesbach wurde als erster Landvogt von Neuenburg eingesetzt. Die anderen Kantone hatten Bern und Solothurn unterstellt, dass sie unter dem Vorwand des Krieges gegen Frankreich eine eigennützige Expansionspolitik betrieben. Durch den Einbezug von Luzern und Fribourg änderte sich an der Haltung der anderen Kantone wenig und man drängte auf eine gemeinsame Verwaltung von Neuenburg durch die Eidgenossenschaft. Im Frühjahr 1513 wurden auch die übrigen Kantone an der Verwaltung von Neuenburg beteiligt. Jeanne de Hochburg bemühte sich beständig bei den Eidgenossen, eine Rückgabe der Grafschaft zu erreichen. Nach dem Tod ihres Gatten im Jahre 1516 war ja der Anlass zur Besetzung entfallen.

    Am 12. Mai 1529[9] beschloss die Eidgenossenschaft gegen die Stimme von Uri, die Grafschaft Neuenburg an Jeanne de Hochberg zurückzugeben, und am 10. August fand die Übergabezeremonie statt.[10] Bern behielt allerdings eine Schiedsrichterrolle für den Fall von Konflikten zwischen Bürgerschaft und Fürsten.[11] Die Gräfin kehrte nicht nach Neuchâtel zurück und ließ die Grafschaft durch einen Statthalter, Georges de Rive[12], verwalten, der dieses Amt bis 1552 wahrnahm.

    Reformation
    Während der eidgenössischen Verwaltung der Grafschaft behinderten die katholischen Kantone die Ausbreitung der Reformation. Nach der Rückgabe Neuenburgs an Jeanne de Hochberg im Jahre 1529 gewannen die Reformatoren unter dem Schutz von Bern[13] zunehmend Einfluss, wobei sie von Guillaume Farel angeführt wurden.[14] 1530 bekannten sich die meisten Gemeinden der Grafschaft Neuenburg und der Herrschaft Valangin zur Reformation und die Église réformée évangélique du canton de Neuchâtel entstand. Die Macht der Gräfin – die weiter katholisch blieb – nahm weiter ab, was sich durch eine neue Verfassung für die Stadt Neuchâtel 1537 weiter akzentuierte.

    Aufgrund finanzieller Probleme versuchte Jeanne de Hochberg nach der Reformation, die Grafschaft an Bern zu verkaufen. Schließlich verpachtete sie 1536–1544 einen großen Teil der Einkünfte aus der Grafschaft an die Stadt Neuchâtel.[15]

    Nachfolge
    Als Jeanne 1543 starb, waren ihre beiden ältesten Söhne, Claude und Louis († 1536), bereits tot. Nach den Regeln der Primogenitur stand die Nachfolge ihrem Enkel François, dem Sohn von Louis zu.[16] Der Enkel war allerdings beim Tod von Jeanne erst 8 Jahre alt und starb selbst bereits 1551 im Alter von 16 Jahren.

    Der dritte Sohn von Jeanne, François († 1548), übernahm zunächst für sechs Monate mit seinem gleichnamigen Neffen (dem Sohn seines Bruders Louis) gemeinschaftlich die Regierung.[17] Danach übernahm der Großvater des kleinen François, der Herzog von Guise, die vormundschaftliche Regierung alleine. Die Mutter, Marie de Guise, hatte 1538 den schottischen König, Jakob V. geheiratet und lebte in Schottland, wo sie sich nach dem Tod des Königs (1542) um ihre Tochter, Maria Stuart (also eine Halbschwester von François) kümmern musste.

    Gedenken
    In Neuchâtel gibt es eine rue Jehanne de Hochberg.

    Mehr unter dem Link oben..

    Name:
    Nach dem Absterben des Hauses Hachberg-Sausenberg in der männlichen Linie im Jahre 1503 lebte der Name von Rötteln in Frankreich wieder auf. Die einzige Tochter von Markgraf Philipp, dem letzten Markgrafen von Hachberg-Sausenberg, war mit Louis I. d’Orléans, premier duc de Longueville verheiratet. Diese Tochter, Johanna oder Jeanne de Hochberg,[84] erhob Erbansprüche auf die Herrschaft Rötteln und ihr Ehemann nannte sich auch Marquis de Rothelin.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Rötteln_(Adelsgeschlecht)

    Johanna heiratete Herr Ludwig I. von Orléans-Longueville in 1504. Ludwig wurde geboren in 1480; gestorben am 1 Aug 1516 in Beaugency. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 64. Charlotte von Orléans-Longueville  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 65. François II. von Orléans-Longueville  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1513; gestorben in 1548.

  5. 52.  König Heinrich II. (Henri) von Navarra (von Albret)König Heinrich II. (Henri) von Navarra (von Albret) Graphische Anzeige der Nachkommen (42.Katharina7, 29.Magdalena6, 17.Marie5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 18 Apr 1503 in Sangüesa; gestorben am 29 Mai 1555 in Hagetmau.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1517-1555, Grafschaft Bigorre; Graf von Bigorre https://de.wikipedia.org/wiki/Bigorre#Grafen_von_Bigorre
    • Titel (genauer): 1517-1555, Grafschaft Foix; Graf von Foix als Heinrich I. https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Foix
    • Titel (genauer): 1517-1555, Andorra; Kofürst von Andorra https://de.wikipedia.org/wiki/Kofürst_von_Andorra
    • Titel (genauer): 1517-1555, Königreich Navarra; Titularkönig von Navarra https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Navarra
    • Titel (genauer): 1517-1555, Vizegrafschaft Béarn; Vizegraf von Béarn https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Vizegrafen_von_Béarn

    Heinrich heiratete Königin Margarete (Marguerite) von Navarra (von Angoulême) in 1526. Margarete (Tochter von Graf Karl (Charles) von Valois (von Angoulême) (Kapetinger) und Luise von Savoyen) wurde geboren am 11 Apr 1492 in Angoulême; gestorben am 21 Dez 1549 in Odos. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 66. Königin Johanna III. (Jeanne) von Navarra (von Albret)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 7 Jan 1528 in Pau, Aquitanien, Frankreich; gestorben am 9 Jun 1572 in Paris, France.

  6. 53.  Isabeau (Isabelle) von AlbretIsabeau (Isabelle) von Albret Graphische Anzeige der Nachkommen (42.Katharina7, 29.Magdalena6, 17.Marie5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren in 1512; gestorben in nach 1560.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Isabeau_d’Albret (Sep 2023)

    Isabeau d’Albret ist eine Tochter von Johann III. (Jean d’Albret, 1469–1516), (durch seine Ehe) König von Navarra, und Katharina von Navarra (Catherine de Foix, 1470–1517), Königin von Navarra. Sie ist die Schwester von Heinrich II. von Navarra (1503–1555), die Schwägerin (ab 1527) von Margarete von Navarra (Marguerite d‘Angoulême), der Schwester des französischen Königs Franz I., und die Großtante und Patin von König Heinrich IV. von Frankreich.

    Im Jahr ihrer Geburt wurde der Teil des Königreichs Navarra südlich der Pyrenäen vom Königreich Aragón erobert. Vier Jahre später verlor sie ihren Vater, im Jahr darauf ihre Mutter. Sie wurde daraufhin in Frankreich beim ihrem Bruder Heinrich II. und dessen Ehefrau Margarete erzogen.

    Im Jahr 1528, Isabeau war nun im heiratsfähigen Alter, gab es erfolglose Verhandlungen zu einer Ehe zwischen ihr und dem ungarischen König Johann Zápolya, der ein Verbündeter Franz‘ I. war. Margarete von Navarra wiederum sprach im Juni 1533 mit dem Herzog von Norfolk, einem Diplomaten Heinrichs VIII. von England, über die geplante Heirat von Jakob V., König von Schottland, und Marie de Bourbon-Vendôme, und betonte dabei, dass deren Vater, der Herzog von Vendôme, eng mit Kaiser Karl V. verbündet war, und behauptete, dass Marie de Bourbon und ihre Schwester Marguerite deswegen keine gute Wahl seien. Die Königin von Navarra fragte sich zudem, ob Jakob V. am Ende nicht Christina von Dänemark, die Nichte des Kaisers (die im gleichen Jahr den schwerkranken Francesco II. Sforza heiratete) ehelichen würde, und schlug stattdessen ihre Schwägerin Isabeau d'Albret vor.[2] Dieser Vorstoß wurde nicht weiter verfolgt. Stattdessen wurde Isabeau am 16. August 1534 auf Schloss Fontainebleau mit René I., Vicomte de Rohan (1516–1552), verheiratet.

    René I. de Rohan fiel am 20. Oktober 1552 bei der Verteidigung von Metz[5]. Im Mai 1554 wurde Isabeau eine der Taufpaten ihres Großneffen, des zukünftigen Königs Heinrich IV. Die anderen Taufpaten sind ihr Bruder, Heinrich II. von Navarra, der französische König Heinrich II. und dessen Frau, Königin Katharina von Medici. 1555 schloss sie eine zweite Ehe mit einem nicht näher bekannten Mann niederer Herkunft.

    1556 lernte Isabeau Admiral Coligny kennen; sie befand sich im Béarn, als Johanna III. (Jeanne d'Albret, 1528–1572), Königin von Navarra und ihre Nichte, 1557 den Protestantismus in der Region einführte. Obwohl auch sie sich sehr von der Reformation angezogen fühlte, konvertierte sie erst 1558, sechs Jahre nach dem Tod ihres Mannes; sie führte den Protestantismus in ihrer Burg Blain ein, wo die erste protestantische Kirche in der Bretagne entstand. Sie empfing dort François de Coligny-d’Andelot (1521–1569), der – zusammen mit den Pastoren Fleurer und Loiseleur die erste calvinistische Predigt hielt. 1560 erhielt sie für sich und ihren Haushalt vom König das Privileg der Religionsfreiheit auf ihren eigenen Gütern – dies ist die letzte Erwähnung Isabeaus in zeitgenössischen Dokumenten.

    Name:
    Gascognisch-Navarresische Königstochter..

    Geburt:
    Isabeau d’Albret ist eine Tochter von Johann III. (Jean) d’Albret, (durch seine Ehe) König von Navarra, und Katharina von Navarra (Catherine de Foix), Königin von Navarra.

    Isabeau heiratete Vizegraf René de Rohan am 16 Aug 1534. René (Sohn von Pierre II. de Rohan-Gié) wurde geboren in 1516; gestorben am 20 Okt 1552 in Schlachtfeld Metz. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 67. Françoise von Rohan  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1540; gestorben am 1 Dez 1591 in Beauvoir-sur-Mer.

  7. 54.  Maria Jakobäa von BadenMaria Jakobäa von Baden Graphische Anzeige der Nachkommen (43.Philipp7, 30.Christoph6, 19.Katharina5, 11.Karl4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 25 Jun 1507; gestorben am 16 Nov 1580 in München, Bayern, DE.

    Notizen:

    Markgräfin Maria Jakobäa von Baden (* 25. Juni 1507; † 16. November 1580 in München) war durch Heirat Herzogin von Bayern.

    Leben
    Maria Jakobäa war die Tochter des Markgrafen Philipp I. von Baden (1479–1533) und der Pfalzgräfin Elisabeth (1483–1522), Tochter des Kurfürsten Philipp von der Pfalz und Prinzessin Margarete von Bayern-Landshut. Ihre Großeltern väterlicherseits waren Markgraf Christoph I. von Baden und die Gräfin Ottilie von Katzenelnbogen.

    Am 5. Oktober 1522 heiratete Markgräfin Maria Jakobäa in München den Herzog Wilhelm IV. von Bayern (1493–1550), ältester Sohn des Herzogs Albrecht IV. und der Erzherzogin Kunigunde von Österreich. Von dieser Hochzeit soll der Schwibbogen im ersten Burghof der Burg zu Burghausen zeugen, der mit dem bayerischen und badischen Wappen sowie der Jahreszahl 1523 bemalt ist.

    Literatur
    • Hans Rall, Marga Rall: Die Wittelsbacher. Von Otto I. bis Elisabeth I. Weltbild u. a., Augsburg u. a. 1994, ISBN 3-85001-485-1.
    • Sabine Anders, Katharina Maier: Liebesbriefe großer Frauen. Marix Verlag, 2009, ISBN 978-3-86539-196-4.
    Weblinks
     Commons: Maria Jakobäa von Baden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Jakobäa_von_Baden

    Maria heiratete Herzog Wilhelm IV. von Bayern (Wittelsbacher) am 5 Okt 1522 in München, Bayern, DE. Wilhelm (Sohn von Herzog Albrecht IV. von Bayern (Wittelsbacher) und Kunigunde von Österreich (von Habsburg)) wurde geboren am 13 Nov 1493 in München, Bayern, DE; gestorben am 7 Mrz 1550 in München, Bayern, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 68. Herzog Albrecht V. von Bayern (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 29 Feb 1528 in München, Bayern, DE; gestorben am 25 Okt 1579 in München, Bayern, DE.

  8. 55.  Herzog Albrecht I. von Münsterberg (von Oels)Herzog Albrecht I. von Münsterberg (von Oels) Graphische Anzeige der Nachkommen (44.Ursula7, 31.Margarete6, 19.Katharina5, 11.Karl4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 3 Aug 1468 in Burg Kunětická Hora, Tschechien; gestorben am 12 Jul 1511 in Proßnitz, Mähren, Tschechien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzogtum Oels; Herzog von Oels
    • Titel (genauer): Grafschaft Glatz; Reichsgraf und Graf von Glatz
    • Titel (genauer): Grafschaft Glatz; Reichsgraf und Graf von Glatz
    • Titel (genauer): Grafschaft Glatz; Reichsgraf und Graf von Glatz
    • Titel (genauer): 1498 bis 1511, Herzogtum Münsterberg; Herzog von Münsterberg

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_I._(Münsterberg-Oels)

    Albrecht I. von Münsterberg (auch: Albrecht von Podiebrad; tschechisch: Albrecht z Minstrberka; Albrecht z Poděbrad; * 3. August 1468 in Kunětická Hora; † 12. Juli 1511 in Proßnitz) war Herzog in den schlesischen Teilfürstentümern Münsterberg und Oels sowie Graf von Glatz.

    Leben
    Albrecht war ein Enkel des böhmischen Königs Georg von Podiebrad. Seine Eltern waren Heinrich d. Ä. von Münsterberg und Ursula von Brandenburg, Tochter des Markgrafen Albrecht Achilles.

    1487 wurde Albrecht mit Salome (1475/76–1514), einer Tochter des Saganer Herzogs Johann II., vermählt. Im folgenden Jahr wurden auch seine jüngeren Brüder Georg, und Karl mit Töchtern Johanns II. verheiratet.

    Nach dem Tod ihres Vaters regierten die drei Brüder Albrecht, Georg und Karl zunächst gemeinsam, wobei jeder auf seinem eigenen Hof lebte: Albrecht in Glatz, Georg in Oels, Karl in Münsterberg und ab 1530 in dem neu errichteten Schloss in Frankenstein. Obwohl die drei Brüder die Grafschaft Glatz bereits 1501 an ihren späteren Schwager Ulrich von Hardegg verkauften, behielten sie den Titel eines Grafen von Glatz für sich und ihre Nachkommen bis zum Erlöschen der Münsterberger Stammlinie der Herren von Podiebrad in männlicher Linie 1647 bei.

    Titel (genauer):
    Das Herzogtum Oels entstand 1312 durch Teilung des Herzogtums Glogau. Herzog Konrad I. übergab es 1329 als ein Lehen an die Krone Böhmen, die 1526 an die Habsburger gelangte. Das Herzogtum wurde bis 1492 vom Glogauer Zweig der Schlesischen Piasten, von 1495 bis 1647 vom Münsterberger Zweig der Herren von Podiebrad regiert. 1649 gelangte es durch Heirat an das Haus Württemberg, von dem es 1792 an die Welfen fiel. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg gehörte es ab 1742 zu Preußen. Residenzort war die gleichnamige Stadt Oels (heute Oleśnica in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen).
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Oels

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Glatz ([glaːts]; glätzisch Groofschoft Glootz, schlesisch Grofschoaft Glootz, tschechisch Hrabství kladské, polnisch Hrabstwo Kłodzkie) gehörte als „provincia glacensis“ von Anbeginn zum böhmischen Herrschaftsbereich und damit zum Heiligen Römischen Reich. 1459 wurde sie durch den böhmischen König Georg von Podiebrad zur Grafschaft erhoben. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 und endgültig mit dem Hubertusburger Frieden 1763 fiel sie an Preußen.[1] Danach wurde sie als „souveraine Grafschaft“ von der Breslauer Kriegs- und Domänenkammer verwaltet.[2] Mit den Preußischen Reformen wurde sie 1815 in die Provinz Schlesien eingegliedert. Nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 fiel das Gebiet der preußischen Landkreise Glatz und Habelschwerdt an Polen. Unabhängig davon verblieb das Glatzer Land kirchenrechtlich bis 1972 weiterhin beim Erzbistum Prag.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Glatz

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Glatz ([glaːts]; glätzisch Groofschoft Glootz, schlesisch Grofschoaft Glootz, tschechisch Hrabství kladské, polnisch Hrabstwo Kłodzkie) gehörte als „provincia glacensis“ von Anbeginn zum böhmischen Herrschaftsbereich und damit zum Heiligen Römischen Reich. 1459 wurde sie durch den böhmischen König Georg von Podiebrad zur Grafschaft erhoben. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 und endgültig mit dem Hubertusburger Frieden 1763 fiel sie an Preußen.[1] Danach wurde sie als „souveraine Grafschaft“ von der Breslauer Kriegs- und Domänenkammer verwaltet.[2] Mit den Preußischen Reformen wurde sie 1815 in die Provinz Schlesien eingegliedert. Nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 fiel das Gebiet der preußischen Landkreise Glatz und Habelschwerdt an Polen. Unabhängig davon verblieb das Glatzer Land kirchenrechtlich bis 1972 weiterhin beim Erzbistum Prag.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Glatz

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Glatz ([glaːts]; glätzisch Groofschoft Glootz, schlesisch Grofschoaft Glootz, tschechisch Hrabství kladské, polnisch Hrabstwo Kłodzkie) gehörte als „provincia glacensis“ von Anbeginn zum böhmischen Herrschaftsbereich und damit zum Heiligen Römischen Reich. 1459 wurde sie durch den böhmischen König Georg von Podiebrad zur Grafschaft erhoben. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 und endgültig mit dem Hubertusburger Frieden 1763 fiel sie an Preußen.[1] Danach wurde sie als „souveraine Grafschaft“ von der Breslauer Kriegs- und Domänenkammer verwaltet.[2] Mit den Preußischen Reformen wurde sie 1815 in die Provinz Schlesien eingegliedert. Nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 fiel das Gebiet der preußischen Landkreise Glatz und Habelschwerdt an Polen. Unabhängig davon verblieb das Glatzer Land kirchenrechtlich bis 1972 weiterhin beim Erzbistum Prag.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Glatz

    Titel (genauer):

    Familie/Ehepartner: Salomea von Sagan. Salomea (Tochter von Herzog Johann II. von Sagan und Katharina von Troppau) wurde geboren in 1475/76; gestorben in 1514. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 69. Ursula von Münsterberg (von Oels)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1498; gestorben in 1545.

  9. 56.  Herzog Georg I. von Münsterberg (von Oels) Graphische Anzeige der Nachkommen (44.Ursula7, 31.Margarete6, 19.Katharina5, 11.Karl4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 2 Okt 1470 in Burg Litice, Záchlumí, Tschechien; gestorben am 10 Nov 1502 in Oels, Niederschlesien, Polen.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzogtum Münsterberg; Herzog von Münsterberg
    • Titel (genauer): Herzogtum Oels; Herzog von Oels

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_I._(Münsterberg-Oels)

    Georg I. von Münsterberg (auch: Georg I. von Podiebrad; tschechisch: Jiří z Minstrberka; * 2. Oktober 1470 in Lititz; † 10. November 1502 in Oels) war Herzog in den schlesischen Teilfürstentümern Münsterberg und Oels sowie Graf von Glatz.

    Leben
    Georg war ein Enkel des böhmischen Königs Georg von Podiebrad. Seine Eltern waren Heinrich d. Ä. von Münsterberg und Ursula von Brandenburg, Tochter des Markgrafen Albrecht Achilles.

    Nachdem bereits Georgs Bruder Albrecht 1487 mit einer Tochter des Saganer Herzogs Johann II. vermählt worden war, wurden 1488 in einer Doppelhochzeit auch die jüngeren Brüder Georg und Karl mit Töchtern Johanns II. verheiratet. Georgs Frau wurde Hedwig (1476–1524).

    Nach dem Tod ihres Vaters 1498 regierten die drei Brüder Albrecht, Georg und Karl zunächst gemeinsam, wobei jeder auf seinem eigenen Hof lebte: Albrecht in Glatz, Georg in Oels, Karl in Münsterberg und ab 1530 in dem neu errichteten Schloss in Frankenstein. Obwohl die drei Brüder die Grafschaft Glatz bereits 1501 an ihren späteren Schwager Ulrich von Hardegg verkauften, behielten sie den Titel eines Grafen von Glatz für sich und ihre Nachkommen bis zum Erlöschen der Münsterberger Stammlinie der Herren von Podiebrad in männlicher Linie 1647 bei.

    Georg war ein großer Förderer der Kureinrichtungen von Bad Landeck. Bald nach dem Tode seines Vaters veranlasste er dort den Bau des dortigen Georgenbades mit einem Wohnhaus und der Georgskapelle. 1501 erließ er die erste Badeordnung für Landeck.

    Titel (genauer):
    Das Herzogtum Oels entstand 1312 durch Teilung des Herzogtums Glogau. Herzog Konrad I. übergab es 1329 als ein Lehen an die Krone Böhmen, die 1526 an die Habsburger gelangte. Das Herzogtum wurde bis 1492 vom Glogauer Zweig der Schlesischen Piasten, von 1495 bis 1647 vom Münsterberger Zweig der Herren von Podiebrad regiert. 1649 gelangte es durch Heirat an das Haus Württemberg, von dem es 1792 an die Welfen fiel. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg gehörte es ab 1742 zu Preußen. Residenzort war die gleichnamige Stadt Oels (heute Oleśnica in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen).
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Oels

    Titel (genauer):

    Georg heiratete Hedwig von Sagan in 1488. Hedwig (Tochter von Herzog Johann II. von Sagan und Katharina von Troppau) wurde geboren in 1476; gestorben in 1524. [Familienblatt] [Familientafel]


  10. 57.  Herzog Karl I. von Münsterberg (von Oels)Herzog Karl I. von Münsterberg (von Oels) Graphische Anzeige der Nachkommen (44.Ursula7, 31.Margarete6, 19.Katharina5, 11.Karl4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 2/4 Mai 1476 in Glatz, Niederschlesien, Polen; gestorben am 31 Mai 1536 in Frankenstein, Niederschlesien, Polen; wurde beigesetzt in St. Anna-Kirche, Frankenstein, Niederschlesien, Polen.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzogtum Oels; Herzog von Oels
    • Titel (genauer): Grafschaft Glatz; Graf von Glatz
    • Titel (genauer): 1498 bis 1536, Herzogtum Münsterberg; Herzog von Münsterberg Gemeinsam mit: 1498–1502 Georg I. von Podiebrad († 1502), Sohn Heinrichs d. Ä., Herzog von Oels, Graf von Glatz 1498–1511 Albrecht von Podiebrad († 1511), Sohn Heinrichs d. Ä., Graf von Glatz

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_I._(Münsterberg-Oels)

    Karl I. von Münsterberg (auch: Karl I. von Podiebrad, tschechisch: Karel z Minstrberka; * 2./4. Mai 1476 in Glatz; † 31. Mai 1536 in Frankenstein) war Herzog von Münsterberg und Herzog von Oels sowie Graf von Glatz. 1519–1523 bekleidete er das Amt des Landvogts der Oberlausitz, ab 1523 war er Oberst-Landeshauptmann von Böhmen, ab 1524 Landeshauptmann und ab 1527 Oberlandeshauptmann von Schlesien.

    Karl war ein Enkel des böhmischen Königs Georg von Podiebrad. Seine Eltern waren Heinrich d. Ä. von Münsterberg und Ursula von Brandenburg, Tochter des Markgrafen Albrecht Achilles. 1488 vermählte ihn sein Vater mit Anna (1480/83–1541), einer Tochter des Herzogs Johann II. von Sagan. Auch Karls ältere Brüder Albrecht und Georg waren mit Töchtern Johanns II. verheiratet.

    Nach dem Tod ihres Vaters regierten die drei Brüder Albrecht, Georg und Karl zunächst gemeinsam, wobei jeder auf seinem eigenen Hof lebte: Albrecht in Glatz, Georg in Oels, Karl in Münsterberg. Da Karl beabsichtigte, seine Residenz nach Frankenstein zu verlegen, förderte er die Entwicklung der Stadt. Um die Ansiedlung in der Stadt zu begünstigen, ließ er neue Steinhäuser errichten und gab Landadeligen Stellen für Freihäuser. Die Stadtbefestigung wurde erneuert und verstärkt und 1511 ein steinerner Pfarrhof errichtet. Etwa zur selben Zeit begann Karl mit der Errichtung eines großen Schlosses an Stelle der verfallenen mittelalterlichen Burg von Frankenstein. Dorthin verlegte er 1530 seine Residenz. Die Anlage, an der auch seine Nachfolger weitergebaut haben, ist nie fertig geworden. Die hohen Kosten für den Schlossbau haben vermutlich dazu beigetragen, dass das Herzogtum Münsterberg Mitte des 16. Jahrhunderts so hoch verschuldet war, dass es zeitweilig verpfändet werden musste.

    Seine Brüder Georg und Albrecht starben 1502 bzw. 1511. Seitdem regierte Karl die ererbten Länder als Herzog von Münsterberg und Oels allein. Obwohl Karl und seine Brüder bereits 1501 die Grafschaft Glatz an ihren späteren Schwager Ulrich von Hardegg verkauft hatten, führten sie und ihre Nachkommen weiterhin den Titel eines Grafen von Glatz bis zum Erlöschen der Münsterberger Stammlinie der Herren von Podiebrad in männlicher Linie 1647.

    Nach dem Tod seines Vetters Bartholomäus von Münsterberg 1515 folgte ihm Karl als Berater des Königs Vladislav II. Zugleich übernahm er die Erziehung des Prinzen Ludwig II., der nach dem Tod Vladislavs II. 1516 König von Böhmen und Ungarn wurde. König Ludwig II. ernannte Karl I. 1519 zum Landvogt der Oberlausitz. 1523 stieg Karl I. zum Oberst-Landeshauptmann des Königreichs Böhmen auf und gehörte damit zu jenen hohen Adligen, die das Land in Abwesenheit des Königs, der sich meist in Ungarn aufhielt, verwalteten. Zudem wurde er 1524 Landeshauptmann von Schlesien.

    Nach dem Tod König Ludwigs II. 1526 war Karl von Münsterberg führend an der Organisation der Königswahl beteiligt. Er legte sich früh auf den Kandidaten Ferdinand I. fest, was ihm dieser nach der Krönung 1527 mit der Bestätigung der Hauptmannschaft in Böhmen und der Verleihung der Oberlandeshauptmannschaft für Schlesien belohnte. Die Ausübung dieser Ämter war für Karl mit beträchtlichem finanziellen Aufwand verbunden, so dass er sich genötigt sah, Teile seiner Länder zu verkaufen.

    Obwohl Karl Luthers Schriften zunächst mit wohlwollendem Interesse las, hielt er auch während der Reformation am katholischen Glauben fest. Bereits 1516 unterstützte er die nicht zustande gekommene Heiligsprechung des ersten Prager Erzbischof Ernst von Pardubitz, der 1364 auf eigenen Wunsch in der Glatzer Pfarrkirche beigesetzt worden war. Hierzu wurde vom Breslauer Kanoniker Valentin Krautwald eine Lebensbeschreibung des Erzbischofs verfasst, der ein Dokument des Herzogs Karl I. beigefügt wurde. In diesem beurkunde Karl I. ein Wunder, das der Franziskaner Johann Filipec vor 1498 in Glatz erlebt haben soll.[1]

    Titel (genauer):
    Das Herzogtum Oels entstand 1312 durch Teilung des Herzogtums Glogau. Herzog Konrad I. übergab es 1329 als ein Lehen an die Krone Böhmen, die 1526 an die Habsburger gelangte. Das Herzogtum wurde bis 1492 vom Glogauer Zweig der Schlesischen Piasten, von 1495 bis 1647 vom Münsterberger Zweig der Herren von Podiebrad regiert. 1649 gelangte es durch Heirat an das Haus Württemberg, von dem es 1792 an die Welfen fiel. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg gehörte es ab 1742 zu Preußen. Residenzort war die gleichnamige Stadt Oels (heute Oleśnica in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen).
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Oels

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Glatz ([glaːts]; glätzisch Groofschoft Glootz, schlesisch Grofschoaft Glootz, tschechisch Hrabství kladské, polnisch Hrabstwo Kłodzkie) gehörte als „provincia glacensis“ von Anbeginn zum böhmischen Herrschaftsbereich und damit zum Heiligen Römischen Reich. 1459 wurde sie durch den böhmischen König Georg von Podiebrad zur Grafschaft erhoben. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 und endgültig mit dem Hubertusburger Frieden 1763 fiel sie an Preußen.[1] Danach wurde sie als „souveraine Grafschaft“ von der Breslauer Kriegs- und Domänenkammer verwaltet.[2] Mit den Preußischen Reformen wurde sie 1815 in die Provinz Schlesien eingegliedert. Nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 fiel das Gebiet der preußischen Landkreise Glatz und Habelschwerdt an Polen. Unabhängig davon verblieb das Glatzer Land kirchenrechtlich bis 1972 weiterhin beim Erzbistum Prag.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Glatz

    Titel (genauer):
    Das schlesische Herzogtum Münsterberg entstand 1321 durch Teilung des Herzogtums Schweidnitz. Es wurde durch Herzog Bolko II. begründet, der 1336 die böhmische Lehenshoheit anerkannte. Residenzort war die Stadt Münsterberg, die 1234 erstmals erwähnt wurde. Bis 1428 wurde es von den Schlesischen Piasten regiert und fiel dann an die Krone Böhmen heim, die es nachfolgend wiederholt verpfändete oder verlehnte. Von 1456 bis 1569 war es mit kurzen Unterbrechungen an Georg von Podiebrad und dessen Nachkommen verlehnt und von 1654 bis 1791 an die Grafen von Auersperg. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel es wie fast ganz Schlesien an Preußen, wo es, herabgesetzt zur Standesherrschaft, fortexistierte.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Münsterberg

    Begraben:
    Sein Leichnam wurde in der St.-Anna-Kirche beigesetzt, wo seine Söhne ein Epitaph für ihn und seine 1541 verstorbene Witwe errichten ließen.

    Gestorben:
    In seiner Frankensteiner Residenz

    Karl heiratete Anna von Sagan in 1488. Anna (Tochter von Herzog Johann II. von Sagan und Katharina von Troppau) wurde geboren in 1480/83; gestorben in 1541. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 70. Herzogin Hedwig von Münsterberg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 10 od 12 Jun 15081508 in Oels, Niederschlesien, Polen; gestorben am 28 Nov 1531 in Liegnitz, Schlesien, Polen.

  11. 58.  Herzog Anton II. von Lothringen (von Vaudémont)Herzog Anton II. von Lothringen (von Vaudémont) Graphische Anzeige der Nachkommen (45.René7, 32.Friedrich6, 21.Antoine5, 12.Friedrich4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 4 Jun 1489 in Bar-le-Duc; gestorben am 14 Jun 1544 in Bar-le-Duc.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab 1525, Lothringen; Herzog von Lothringen

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Anton_II._(Lothringen)

    Anton II. von Lothringen (* 4. Juni 1489 in Bar-le-Duc; † 14. Juni 1544 ebenda), auch Anton der Gute genannt, war Herzog von Lothringen. Er folgte seinem Vater René II. 1509 auf dem lothringischen Thron. Seine Mutter war Philippa von Geldern.

    Anton war ein Gegner der lutherischen Bewegung. Im Bauernkrieg schlug er 1525 die aufständischen elsässischen Bauern bei Saverne. Anfänglich unter französischem Einfluss, näherte er sich nach 1530 der Reichspolitik Karls V. an. Dieser räumte ihm 1542 im Vertrag von Nürnberg große Selbständigkeit ein, welche die Loslösung Lothringens vom Reich einleitete.

    (Okt 2017)

    Familie/Ehepartner: Herrin von Mercœur Renée von Bourbon (von Montpensier). Renée (Tochter von Graf Gilbert von Bourbon und Prinzessin Chiara (Clara) Gonzaga) wurde geboren in 1494; gestorben in 1539. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 71. Herzog Franz I. von Lothringen (von Vaudémont)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 23 Aug 1517 in Nancy, FR; gestorben am 12 Jun 1545 in Remiremont.

  12. 59.  Herzog Claude von Guise (Lothringen)Herzog Claude von Guise (Lothringen) Graphische Anzeige der Nachkommen (45.René7, 32.Friedrich6, 21.Antoine5, 12.Friedrich4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 20 Okt 1496 in Château de Condé-sur-Moselle; gestorben am 12 Apr 1550 in Schloss Le Grand Jardin, Joinville; wurde beigesetzt in Schloss Le Grand Jardin, Joinville.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab 1504 Seigneur de Martigues ab 1506 Comte de Guise, Seigneur d’Aumale, d’Elbeuf, de La Ferté-Bernard, de Mayenne, d’Orgon, de Lambesc, de Joinville, d’Éclaron, de Sailly, de Montiers-sur-Saulx et d’Ancerville ab 1508 Seigneur de Beauménil et de Cléon ab 1513: Comte d’Aumale ab 1524: Seigneur de Saint-Dizier ab 1527: Duc de Guise

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Claude_de_Lorraine,_duc_de_Guise

    (Okt 2017)
    Claude zeichnete sich in der Schlacht bei Marignano (1515) aus, in der er sich 22 schwere Wunden zuzog. 1521 kämpfte er bei Fuenterrabia, dessen erfolgreiche Eroberung Luise von Savoyen ihm zuschrieb. Im Jahre 1523 wurde er Gouverneur der Champagne und Burgunds, nachdem er bei Neufchâteau die Truppen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, die die Provinzen besetzt hatten, besiegte. 1525 schlug er die täuferische Bauernarmee, die in Lothringen bei Lupstein (nahe Saverne) eingefallen war.

    Nach der Rückkehr Franz’ I. aus der Gefangenschaft 1528 machte dieser Claude zum Herzog von Guise und erhob ihn in den Status eines Pairs von Frankreich, wobei der Titel eines Herzogs und Pairs von Frankreich bis dato nur Prinzen aus dem königlichen Hause vorbehalten war. Die Guise, als Nebenlinie des Hauses Lothringen und Abkömmlinge des jüngeren Hauses Anjou, hatten somit auf einmal einen Rang ähnlich der bourbonischen Prinzen von Condé und Conti.
    Claudes ältester Sohn François de Lorraine, duc de Guise trat seine Nachfolge an.

    (Sep 2023)
    Im Jahr 1515 folgte er Franz I. nach Italien und befehligte die Truppen seines Onkels Karl von Egmond, Herzog von Geldern, in der Schlacht bei Marignano. Er wurde dabei so schwer verwundet, dass man ihn für tot hielt, und verdankte sein Leben nur seinem Knappen, der diesen Irrtum bemerkte.

    Im Jahr 1522 befehligte er 6000 Landsknechte in der Guyennearmee unter dem Befehl von Admiral Bonnivet. An der Spitze dieser 6000 Männer überquerte bei der Belagerung von Fuenterrabía den Fluss zwischen der Stadt und Hendaye trotz einer großen Anzahl spanischer Soldaten, die aufgrund dieser Kühnheit die Flucht ergriffen, so das Fuenterrabia in die Hand der Franzosen fiel. Der Comte de Guise gab dem Admiral den Rat, den Ort dem Erdboden gleichzumachen, da er früher oder später wieder in die Hände der Spanier fallen könnte, Bonnivet tat jedoch nichts dergleichen, was später bereut wurde.

    1523 kommandierte er ein Camp volant in der Picardie und im Artois und besiegte zusammen mit dem Comte de Saint-Pol englische Truppen in der Nähe von Vieil-Hesdin. Er verjagte auch die englische Nachhut aus dem Dorf Pas-en-Artois, wobei 500 englische Soldaten umkamen.

    Im Jahr 1524 kommandierte er im Burgund und griff mit 300 Bewaffneten die Stadt Chaumont und rettete damit die Champagne und Burgund.[7] Als er über den Vormarsch der Deutschen auf Neufchâteau in Lothringen informiert wurde, wo sie die Maas wieder überqueren wollten, zog er dorthin, schloss sich der feindlichen Nachhut an und vernichtete sie. Er half dabei, die aufständischen Bauern aus Meißen, Schwaben und dem Elsass, die sich darauf vorbereiteten, nach Lothringen und Frankreich zu gelangen, zu zerstreuen, brachte sie nach Zabern und erhielt dafür Glückwunschschreiben des Parlement de Paris – wurde aber auch kritisiert, weil er dazu Truppen einsetzte, die für die Verteidigung Frankreichs benötigt wurden.

    Im April 1525, nach dem Tod des Herzogs Charles IV. d’Alençon, wurde der Graf von Guise zum Gouverneur de Champagne et de Brie ernannt. Nach der Gefangennahme von Franz I. in der Schlacht bei Pavia am 23./24. Februar 1525 wurde vom Luise von Savoyen in den Regentschaftsrat geholt. Nach der Freilassung des Königs wurde er im August 1526 zum Ritter des königlichen Michaelsordens und Großjägermeister von Frankreich ernannt[8] sowie im Januar 1527 (registriert am 12. August 1527) zum Duc de Guise und Pair de France[9] erhoben – wobei der Titel eines Herzogs und Pairs von Frankreich bis dato nur Prinzen aus dem königlichen Hause vorbehalten war: die Guise hatten nun einen Rang ähnlich der bourbonischen Prinzen von Condé und Conti inne; Claude de Guise beanspruchte nun den Vorrang vor allen anderen französischen Adligen und erregte schließlich das Misstrauen des Königs; als Provinzgouverneur handelte er zudem so unabhängig von der Krone, dass er sich den Unmut des Parlements von Paris zuzog.

    1536 half er der Stadt Péronne, die vom Grafen von Nassau belagert und Robert III. de La Marck verteidigt wurde, und brachte 400 Elite-Arkebusiere mit je einem Sack Pulver in die Stadt, woraufhin der Graf von Nassau die Belagerung abbrach. Im Jahr 1537 besetzte er die Champagne. Am 8. Oktober 1537 wurde er zum Befehlshaber über alle Grenzen der Champagne und Burgunds ernannt und sicherte fortan diese beiden Provinzen vor feindlichen Angriffen. Mit Vollmacht vom 22. Juni 1542 kommandierte er unter dem Oberbefehl des Herzogs von Orléans, dem Sohn von Franz I., die Armee, die das Herzogtum Luxemburg erobern sollte, und nahm an der Eroberung eines großen Teils dieses Herzogtums teil, das der Gegner jedoch fast sofort zurückeroberte. Dem Duc de Guise gelang es, den Vormarsch des Gegners aufzuhalten, indem er Yvoi besetzte. Er eroberte auch Montmédy zurück, das sie eingenommen hatten. Er trat vom Gouvernement der Champagne zurück und wurde nach dem Tod von Admiral Chabot (1. Juni 1543) am 3. Juni 1543 mit dem Gouvernement von Burgund betraut, das er bis zu seinem Tod innehatte.

    Geburt:
    Als zweiter überlebender Sohn von René II., Herzog von Lothringen und Philippa von Geldern wurde Claude am Hofe des Königs Franz I. von Frankreich unterrichtet.


    Name:
    Er trug nun den Namen Comte de Guise bis zum Januar 1527, als er den Namen Duc de Guise annahm.

    Er begründete das Haus Guise als jüngere Linie des Hauses Vaudémont, der seit 1483 regierenden Herzöge von Lothringen.

    Gestorben:
    Claude de Lorraine starb auf Schloss Le Grand Jardin in Joinville und wurde dort auch bestattet.

    Claude heiratete Antoinette von Bourbon am 9 Jun 1513 in Paris, France. Antoinette wurde geboren am 25 Dez 1493 in Ham; gestorben am 22/23 Jan 1583 in Schloss Le Grand Jardin, Joinville; wurde beigesetzt in Schloss Le Grand Jardin, Joinville. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 72. Marie von Guise (von Lothringen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 22 Nov 1515 in Bar-le-Duc, Lothringen; gestorben am 11 Jun 1560 in Edinburgh Castle.
    2. 73. Franz (François) von Guise (Lothringen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 17 Feb 1519 in Bar-le-Duc; gestorben am 24 Feb 1563 in Saint-Hilaire-Saint-Mesmin.

  13. 60.  Anne (Anna) d’AlençonAnne (Anna) d’Alençon Graphische Anzeige der Nachkommen (46.Marguerite7, 32.Friedrich6, 21.Antoine5, 12.Friedrich4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 30 Okt 1492; gestorben am 18 Okt 1562.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herrischaft La Guerche; Herrin von La Guerche
    • Titel (genauer): Markgrafschaft (Herzogtum) Montferrat ; Markgräfin von Montferrat (durch Heirat)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Anne_d’Alençon (Sep 2023)

    Ihr Vater starb zwei Jahre nach ihrer Geburt. Sie wurde 1501 mit Wilhelm XI. von Montferrat verlobt und heiratete ihn am 31. Oktober 1508, dem Tag nach ihrem 16. Geburtstag, in der Kirche Saint-Sauveur in Blois.

    1517 wurde ihre älteste Tochter mit Federico II. Gonzaga verlobt, der später Markgraf und Herzog von Mantua wurde. Der Ehevertrag wurde jedoch annulliert, nachdem Federico Maria bezichtigte, den Versuch unternommen zu haben, seine Mätresse Isabella Boschetti, die Ehefrau des Grafen von Calvisano, zu vergiften.

    1518, mit dem Tod Wilhelms XI., erbte Bonifatius die Markgrafschaft. Anna wurde Regentin für ihren seinerzeit sechsjährigen Sohn bis zu dessen unerwarteten Tod im Juni 1530, wurde aber auch danach noch in die Regierung der Markgrafschaft einbezogen. Erbe ihres Sohnes war ihr Schwager Johann Georg (Giovanni Giorgio del Monferrato), Kommendatarabt von Lucedio und (nicht geweihter) Bischof von Casale.

    Bonifatius’ Tod reaktivierte auch das Interesse Federico Gonzagas an der Ehe mit Maria. Nach ihrem Tod im September 1530 wandte er sich ihrer Schwester Margherita zu, deren Hand er im Oktober 1531 dann auch erhielt. 1533 starb Johann Georg ohne legitimen Erben (er hinterließ lediglich einen unehelichen Sohn), so dass ein Streit über die Nachfolge in Montferrat, ein kaiserliches Lehen, ausbrach. Die Bewerber waren Federico Gonzaga, der Markgraf von Saluzzo und das Haus Savoyen, die ihre Ansprüche auch plausibilisieren konnten. 1536 übertrug Kaiser Karl V. das Lehen der einzigen überlebenden Familienangehörigen, Margherita, und damit Federico Gonzaga, und Anna von Alençon trat als Regentin de facto wieder in den Vordergrund. Federico Gonzaga starb 1540 in Marmirolo, sein Erbe war sein sechsjähriger Sohn Francesco III. Gonzaga sowohl in Mantua als auch in Montferrat. Die Regentschaft übernahmen Margherita und ihr Schwager, der Kardinal Ercole Gonzaga.

    Später zog sich Anna von Alençon aus dem öffentlichen Leben zurück und trat in den Konvent der Dominikanerinnen der Katharina von Siena ein, der sich neben ihrem Palast in Casale Monferrato befand.

    Das Alençon-Erbe
    Annas Bruder, Herzog Karl IV. von Alençon, starb 1525 nach der Schlacht bei Pavia in Lyon. Er hinterließ Anna und ihrer Schwester Françoise seinen persönlichen Besitz (was von Karls Witwe Margarete von Navarra erfolglos angefochten wurde). Anna wiederum wollte den Besitz an Isabella Gonzaga weitergeben, die älteste Tochter von Federico und Margherita weiter, die ihn jedoch zurückwies. Margherita gelang es, das Erbe an ihren dritten Sohn, Luigi Gonzaga, weiterzuvermitteln, den späteren Herzog von Nevers und Gründer der französischen Linie der Familie.


    Titel (genauer):
    La Guerche ist eine französische Gemeinde im Département Indre-et-Loire in der Region Centre-Val de Loire; sie gehört zum Arrondissement Loches und zum Kanton Descartes.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/La_Guerche (Sep 2023)

    Titel (genauer):
    Von 1518 bis zu ihrem Tod beherrschte sie Montferrat als Regentin für ihren Sohn Bonifatius IV.

    Gestorben:
    Sie starb kurz vor ihrem siebzigsten Geburtstag.

    Anne heiratete Markgraf Wilhelm XI. von Montferrat (Palaiologen) am 31 Aug 1508 in Kirche Saint-Sauveur, Blois. Wilhelm (Sohn von Markgraf Bonifatius IV. von Montferrat (Palaiologen) und Maria Komnena) wurde geboren am 10 Aug 1486; gestorben am 4 Okt 1518 in Trino. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 74. Maria von Montferrat (Palaiologen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1509; gestorben in 1530/1531.
    2. 75. Markgräfin Margaretha von Montferrat (Palaiologen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 11 Aug 1510 in Pontestura; gestorben am 28 Dez 1566 in Casale Monferrato; wurde beigesetzt in Kirche Santa Paola, Mantua.

  14. 61.  Herzogin Françoise von AlençonHerzogin Françoise von Alençon Graphische Anzeige der Nachkommen (46.Marguerite7, 32.Friedrich6, 21.Antoine5, 12.Friedrich4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren in 1490/91; gestorben am 14 Sep 1550 in Burg La Flèche; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Guy, Vendôme.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Vizegrafschaft, Herzogtum Beaumont-au-Maine; Herzogin von Beaumont aus eigenem Recht -Erste Verleihung-
    • Titel (genauer): Herrschaft, Grafschaft, Herzogtum Longueville; Herzogin von Longueville durch Ehe
    • Titel (genauer): Grafschaft, Herzogtum Vendôme; Herzogin von Vendôme durch Ehe

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Françoise_d’Alençon (Sep 2023)

    Als Schwester war sie die Erbin des kinderlosen Charles‘ IV. d’Alençon († 11. April 1525), wurde aber von dessen Witwe Margarete, einer Schwester des Königs Franz I., die Herzogin von Alençon blieb, aus ihrem Erbe gedrängt.

    Im September 1543 wurde sie zur Herzogin von Beaumont ernannt, wobei die Vizegrafschaft Beaumont-au-Maine mit den Herrschaften Château-Gontier und La Flèche zusammengelegt und zum Herzogtum erhoben wurde. Einen Monat später, am 20. Oktober 1543 heiratete ihr Sohn Antoine Jeanne d’Albret, die Tochter Margaretes aus ihrer Ehe mit Heinrich II. d’Albret, König von Navarra; dadurch wurde sie die Großmutter des französischen Königs Heinrich IV.

    Name:
    Französische Adlige, die der königlichen Familie angehörte; sie war durch ihre Ehen Herzogin von Longueville, dann Herzogin von Vendôme, schließlich Herzogin von Beaumont aus eigenem Recht.

    Geburt:
    Françoise d’Alençon war die Tochter von René, 3. Herzog von Alençon und Graf von Perche, und Margarete von Lothringen.

    Titel (genauer):
    Das Herzogtum Longueville war ein französisches Lehensterritorium um den Hauptort Longueville in der Normandie.
    Es entstand als Herrschaft Longueville, die im Laufe der Zeit zur Grafschaft Longueville und schließlich 1505 zum Herzogtum erweitert wurde, bevor dieses 1694 beim Tod des letzten Herzogs erlosch.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Longueville (Sep 2023)

    Titel (genauer):
    ie Grafschaft und das spätere Herzogtum von Vendôme (Vendômois) ist eine historische Provinz Frankreichs die in ihrem Umfang dem Norden des heutigen Départements Loir-et-Cher entsprach. Entstanden ist das Territorium aus dem römischen pagus vindocinensis, dem Gebiet um die Karnuten-Siedlung Vendôme. Neben dem namensgebenden Hauptort bestand die Grafschaft weiterhin aus den Burggrafschaften Lavardin und Montoire (dessen Herren 1218 Grafen von Vendôme wurden), die Herrschaft Beaugency an der Loire ging schon früh an die Grafschaft Blois über, im 15. Jahrhundert wurde das Vendômois um Mondoubleau und Saint-Calais erweitert.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Vendôme (Sep 2023)

    Titel (genauer):
    Der französische Titel Herzog von Beaumont (Duc de Beaumont) wurde im Ancien Régime zweimal geschaffen.
    - 1543 als Duché-Pairie bezogen auf die Vizegrafschaft Beaumont-sur-Sarthe (Beaumont-au-Maine) für eine Angehörige des Hauses Valois. Der Titel ging 1550 an die Bourbonen über und erlosch 1589 als König Heinrich III. von Navarra als Heinrich IV. König von Frankreich wurde.
    - 1765 als Duché und 1817 als Duché-Pairie bezogen auf Beaumont-du-Gâtinais für das Haus Montmorency. Der Titel erlosch 1878 mit dem 3. Herzog.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzog_von_Beaumont (Sep 2023)

    Gestorben:
    Francoise d’Alençon starb auf Burg La Flèche und wurde in der Kirche Saint-Guy in Vendôme bestattet.

    Françoise heiratete Graf François II. von Orléans-Longueville am 6 Apr 1505 in Blois. François (Sohn von François I. von Orléans-Longueville und Agnes von Savoyen) wurde geboren in 1478; gestorben am 12 Feb 1513 in Châteaudun. [Familienblatt] [Familientafel]

    Françoise heiratete Herzog Karl IV. (Charles) von Bourbon (Vendôme) am 18 Mai 1513 in Châteaudun. Karl (Sohn von Graf François von Bourbon (Vendôme) und Gräfin Marie von Luxemburg-Ligny) wurde geboren am 2 Jun 1489 in Vendôme; gestorben am 25 Mrz 1537 in Amiens, Frankreich. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 76. Marguerite von Bourbon  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 26 Okt 1516 in Nogent; gestorben am 20 Okt 1559 in Schloss Béthune.
    2. 77. Titularkönig von Navarra Anton (Antoine) von Bourbon (Vendôme)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 22 Apr 1518; gestorben am 17 Nov 1562 in Les Andelys, Herzogtum Normandie.
    3. 78. Graf Jean von Bourbon  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 16 Jul 1528 in Château de La Fère; gestorben am 10 Aug 1557 in Schlachtfeld bei Saint-Quentin.


Generation: 9

  1. 62.  König Heinrich IV. von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon)König Heinrich IV. von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon) Graphische Anzeige der Nachkommen (48.Johanna8, 34.Heinrich7, 22.Johann6, 13.Françoise5, 9.Guillaume4, 5.Jean3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 13 Dez 1553 in Schloss Pau, Navarra; gestorben am 14 Mai 1610 in Paris, France; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: In seiner Kutsche mit einem Messer ermordet.
    • Titel (genauer): Heinrich III. König von Navarra (ab 1572 als), König von Frankreich als Heinrich IV. (1589 bis zu seiner Ermordung 1610)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_IV._(Frankreich)

    Heinrich IV., von Navarra (französisch Henri IV, Henri Quatre, Henri le Grand, okzitanisch Enric Quate Lo Gran; * 13. Dezember 1553 in Pau, Navarra, als Heinrich von Bourbon; † 14. Mai 1610 in Paris) war seit 1572 als Heinrich III. König von Navarra und von 1589 bis zu seiner Ermordung 1610 als Heinrich IV. König von Frankreich. In seiner gascognischen Heimat nannte man ihn in der Landessprache lo nòstre bon rei Enric (deutsch unser guter König Heinrich).
    Heinrich spielte als Erster Prinz von Geblüt und Anführer der hugenottischen Partei eine zentrale Rolle in den Hugenottenkriegen. Nach dem Aussterben des Hauses Valois erbte er die französische Krone und wurde der erste König aus dem Haus Bourbobon. Er konnte sich jedoch erst nach seinem Übertritt zum Katholizismus endgültig auf Frankreichs Thron durchsetzen. Als König baute Heinrich IV. das von den Bürgerkriegen zerrüttete Land wieder auf und formte die Grundlagen für den französischen Einheitsstaat. Das Edikt von Nantes, das den französischen Protestanten freie Religionsausübung zusicherte, war einer der maßgeblichsten Erlasse seiner Regierungszeit. Außenpolitisch positionierte er das Land wieder als ernstzunehmende Großmacht und nahm den Kampf Frankreichs gegen das Haus Habsburg wieder auf, um so die Vorherrschaft in Europa zurückzugewinnen.

    Leben
    Heinrich wurde am 13. Dezember 1553 (nach einigen Quellen am 14. Dezember) in Schloss Pau in den südwestfranzösischen Pyrenäen – an der Grenze zur französischen Region Béarn – als zweiter Sohn des katholischen Herzogs von Vendôme, Anton von Bourbon, und der protestantischen Königin von Navarra, Johanna von Albret, geboren, weswegen er auch Henri le Béarnais genannt wurde. Als Wiege fungierte der Panzer einer Meeresschildkröte, der noch heute existiert.
    Seine Mutter war die Lieblingsnichte Franz’ I., des damaligen Königs von Frankreich. Sie brachte am 21. September 1551 bereits einen Sohn namens Heinrich zur Welt, der ebenfalls den Titel Herzog von Beaumont trug. Er starb knapp zweijährig aufgrund einer Unachtsamkeit seines Kindermädchens. Einigen Quellen zufolge gab es noch einen weiteren Sohn namens Heinrich, der als Erstgeborener vor 1551 auf die Welt kam und als Kleinkind starb.
    Unter Heinrichs Großmutter Margarete war das Königreich Navarra zum Sammelpunkt der Protestanten und religiösen Reformer geworden, denen in Paris Kerker, Verbannung und Scheiterhaufen drohten. Ihre Tochter Johanna machte die Schlösser Pau und Nérac zum Zentrum des französischen Protestantismus.
    Heinrich wurde am 6. März 1554 im großen Saal des Schlosses Pau katholisch getauft. Die Erziehung oblag Heinrichs Großvater, Heinrich von Albret, weil er seiner Tochter Johanna nicht zutraute, ein Kind großzuziehen, da bisher alle ihre Kinder jung verstorben waren. Ein Jahr später starb Heinrichs Großvater, und das Kleinkind wurde kurz darauf der Obhut seiner Tante Suzanne de Bourbon-Busset anvertraut und bis 1560 sehr bäuerlich und volksnah im Schloss des Dorfes Coarraze erzogen.
    Bei der Heirat des französischen Thronfolgers Franz von Valois mit der schottischen Königin Maria Stuart am 24. April 1558 in Paris war der vierjährige Heinrich anwesend, wo er seine Cousine und spätere Frau Margarete von Valois zum ersten Mal traf. In späteren Erzählungen wird berichtet, dass König Heinrich II. so angetan von Heinrich von Bourbon war, dass er ihn und Margarete zu diesem Zeitpunkt informell verlobte. Der König kam am 10. Juli 1559 bei einem Lanzenturnier anlässlich eines Friedensvertrags ums Leben, Nachfolger wurde sein kränkelnder Sohn Franz, der als Franz II. den Thron bestieg. Allerdings war ihm nur eine kurze Regierungszeit bis zu seinem Tod am 5. Dezember 1560 beschieden. Der junge Heinrich, nun auch Prinz von Navarra, wurde vom Erzieher La Goucherie protestantisch erzogen. Karl IX. folgte am 5. Dezember 1560 seinem verstorbenen Bruder Franz II. auf den Thron, und da er erst zehn Jahre alt war, übernahm seine Mutter Caterina de’ Medici die Regierungsgeschäfte.
    Die beiden Onkel Franz von Guise und Karl von Guise dominierten schon zu Regierungszeiten Franz’ II. die Politik. Katharina versuchte nun, deren Macht einzuschränken, indem sie die Anwärter des Hauses Bourbon – das Geschlecht Heinrichs von Navarra – an der Regentschaft beteiligte, unter anderem dadurch, dass Heinrichs Vater Anton 1561 Generalleutnant des Königreiches wurde. Seine Frau Johanna folgte Anton mit Heinrich an den Pariser Hof. 1562 ging sie zurück nach Navarra, Heinrich musste bei Katharina bleiben und wurde durch Jean de Losse (genannt Jeanne) zum katholischen Glauben zurückgeführt.
    Aus Rache für den Machtverlust organisierten Franz und Karl von Guise das Blutbad von Wassy am 1. März 1562, womit der erste Hugenottenkrieg ausbrach. Anton von Bourbon kämpfte an der Seite der Katholiken und starb noch im selben Jahr an den Fololgen einer Wunde, die er sich während der Belagerung Rouens am 17. November zugezogen hatte. Da Heinrich nun der Herzog von Vendôme wurde, holte seine Mutter, nun die alleinige Königin von Navarra, ihn gegen den Willen der entmachteten Katharina zurück nach Navarra. Sein ehemaliger Erzieher La Goucherie unterrichtete ihn in den calvinistischen Lehren.
    Nach dem Ende des ersten Hugenottenkrieges 1563 führte Katharina ihren Sohn König Karl IX. auf einer großen Rundreise durch das ganze Reich. Der Herzog von Vendôme und Prinz von Navarra war immer dabei. Auf Schloss Empéri trat am 17. Oktober 15664 der Astrologe Nostradamus in Heinrichs Gemach und verkündete ihm angeblich, dass er eines Tages Frankreich und Navarra unter einer Krone vereinen werde, was bereits im 13. und 14. Jahrhundert unter Philipp IV. dem Schönen und seinen Söhnen der Fall war. Im Mai 1566 endete die Reise, zu der im Januar Johanna von Albret gestoßen war. Ein Jahr später verließ sie mit ihrem Sohn den königlichen Hof. Er wurde Lieutenant-général von Navarra und unternahm seine ersten Kriegszüge gegen die baskischen Edelleute. Neben dem Königreich Navarra gehörten ihm weitere Besitztümer: die Grafschaften Béarn, Foix, Bigorre, das Herzogtum d'Albret, die Grafschaften Limoges, Périgord, Armagnac, Fézenac, Rodez, Quatre-Vallées, Lomagne, das Herzogtum Vendôme, die Grafschaften Marle, La Fère, Soissons, die Herzogtümer Alençon und Beaumont.

    1567–1573: Bartholomäusnacht und vierter Hugenottenkrieg
    1567 entbrannte der zweite Hugenottenkrieg mit einem Überfall des Fürsten Heinrich I. von Bourbon-Condé. Katharina wollte den 14-jährigen Heinrich als protestantisches Unterpfand wieder in ihrem Hofstaat sehen, und er wurde nach der Weigerung seiner Mutter das Ziel von Entführungsversuchen. Der Krieg endete 1568, da aber beide Parteien ihre Truppen mobilisiert ließen, mündete er fast nahtlos in den dritten Hugenottenkrieg.
    Im September 1568 machte Heinrich in La Rochelle Bekanntschaft mit seinem Onkel Ludwig von Bourbon-Condé, der ein Führer der protestantischen Armee war. Der 14-jährige begleitete ihn während der Feldzüge, die zuerst die zwei Fürsten des Hauses Condé und ab 1570 Gaspard II. von Coligny anführten.
    Im August 1570 kam mit dem Frieden von Saint-Germain ein Friedensvertrag zwischen den Katholiken und den Hugenotten zustande. Am 9. Juni 1572 verstarb Johanna von Albret, wodurch aus Heinrich nun König Heinrich III. von Navarra wurde. Am 17. August desselben Jahres heiratete er in Paris Margarete von Valois, die Schwester von insgesamt drei französischen Königen, auch des amtierenden Karl IX., um den Frieden von Saint-Germain zu besiegeln. In Massen begleiteten die Hugenotten, auch millitärisch und politisch wichtige Persönlichkeiten, „ihren“ geliebten König zur Hochzeit in der Notre-Dame de Paris. Der Trauung folgten drei Tage voller Feste und Volksbelustigungen, bis auf den protestantischen Admiral und Heerführer Gaspard von Coligny am 22. August ein Attentat verübt wurde, das missglückte. Coligny hatte vor der Hochzeit Einfluss auf Karl gewonnen und damit die Regentschaftsansprüche von Karls Mutter Katharina bedroht. Er drängte auf eine Unterstützung der aufständndischen Reformierten in den Niederlanden gegen die Herrschaft des spanischen Königs Philipp II. durch ein vereintes Heer aus Katholiken und Hugenotten. Er sah dies als einzige Alternative zu einem Bürgerkrieg in Frankreich, lief damit jedoch den langjährigen Friedensbemühungen Katharinas zuwider. Sie wollte die Schuld für das Attentat der Familie der Guise anlasten, um durch eine so intensivierte, bereits bestehende Privatfehde – ein Freund Colignys hatte 1563 den Herzog von Lothringen Franz von Guise ermordet – die beiden einflussreichen Parteien zu neutralisieren. Zwei Tage danach wurden auf Befehl Karls IX. alle nach Paris gereisten Hugenotten, und weitere in größeren französischen Städten, gnadenlos umgebracht. Dieses Gemetzel fand am 24. August 1572, dem Festtag des Apostels Sankt Bartholomäus, statt, weshalb es als „Bartholomäusnacht“ oder „Pariser Bluthochzeit“ in die Geschichte einging. In Paris starben etwa 3.000 Hugenotten (einschließlich des Admirals Colligny und weiterer Hugenottenführer), im übrigen Frankreich nochmals um die 10.000. In Paris ging hartnäckig das Gerücht um, Katharina habe ihren Sohn zur Anordnung des Massakers überredet. Der ebenfalls protestantische, neuvermählte Heinrich und sein Cousin, der Prinz von Condé, wurden daraufhin gefangengenommen und vor Karl geführt. Sie bekamen die Wahl zwischen Gefangenschaft in der Bastille, Tod durch den Galgen oder Übertritt zum Katholizismus. Beide entschieden sich für die Konversion, und Heinrich schrieb, vermutlich unter Katharinas Diktat, an Papst Gregor XIII. eine Bitte um Aufnahme in die katholische Kirche. Für die folgenden 39 Monate war Heinrich Staatsgefangener, während der vierte Hugenottenkrieg das Land heimsuchte. Die führerlosen Hugenotten wurden zunehmend auf die Städte La Rochelle, Nîmes und Montauban zurückgedrängt.

    1574–1594: Übernahme der französischen Krone
    Am 30. Mai 1574 starb Karl IX. Sein Nachfolger auf dem französischen Thron wurde sein Bruder Heinrich III., der aber kinderlos war. Zwei Jahre später gelang Heinrich von Navarra die Flucht aus den Appartements des Louvre, worauf er den katholischen Glauben wieder ablegte.
    1578 sahen sich Heinrich und Margarete nach 32 Monaten Trennung in der Guyenne wieder, wo Heinrich seit 1576 Gouverneur war. Sie kam auf Wunsch ihrer Mutter dorthin, in der Hoffnung, Heinrich zurück an den Pariser Hof zu holen. Nach einem Aufenthalt von fast vier Jahren kehrte Margarete 1582 zurück in den Louvre. Ein Jahr später kam es zu einem großen Familienzwist, nachdem Margaretes Bruder Heinrich III. sie wegen ihres Betragens vom Hof verwiesen hatte. Auslöser war wahrscheinlich deer Umstand, dass sich ihr Ehemann die Diane d’Andouins, „La belle Corisande“ genannt, zur Mätresse genommen hatte. Ab März 1584 hielt sich Margarete unter dem Vorwand, Anschlägen Dianes zu entgehen, in Agen auf. Sie begann, Feindseligkeiten gegen ihren Mann aufzubauen, und wurde daraufhin in der Festung Usson gefangengesetzt.
    Zwar war Heinrich III. von Frankreich Katholik und Oberhaupt der katholischen Liga, aber als Führer wurde Heinrich von Guise betrachtet, wohl weil er eine härtere Position gegen die Hugenotten vertrat. Sein Gegenpart auf protestantischer Seite war Heinrich von Navarra, was dazu führte, dass der französische König zwischen den Parteien stand. Näher mit dem Geschlecht der Guisen verwandt, stand Heinrich III. den vereinten Kräften Heinrichs von Guise, Heinrichs von Navarra und seines eigenen Bruders Franz-Herkules gegenüber. Diese Periode wird oft auch als „Krieg der drei Heinriche“ bezeichnet. Dieser Krieg bekam durch andere europäische Mächte auch den Charakter eines europäischen Religionskrieges. Philipp II. von Spanien unterstützte die Katholiken, während die Protestanten Hilfe in England von Elisabeth I. und aus den spanienfeindlichen Niederlanden bekamen.
    König Heinrichs Bruder Franz-Herkules, also der französische Thronerbe, starb jedoch 1584, so dass Heinrich von Navarra dessen Position als Erbe übernahm. Dieser Umstand brachte Papst Sixtus V. dazu, Heinrich 1585 zu exkommunizieren. Dieser weigerte sich allerdings, die Exkommunikation anzuerkennen.
    Am 20. Oktober 1587 kam es zwischen dem katholischen Herzog Anne von Joyeuse und Heinrich von Navarra zur Schlacht von Coutras, in der Heinrich den Favoriten des französischen Königs besiegte und den Herzog tötete.
    Ende 1588 wurde auch Heinrich III. von Papst Sixtus V. exkommuniziert, weil er den streng katholischen Heinrich von Guise einen Tag vor Heiligabend hatte ermorden lassen. Die beiden exkommunizierten Könige von Frankreich bzw. Navarra verbündeten sich und marschierten gegen die katholische Liga, die Paris besetzt hielt.
    Heinrich III., der letzte Valois, wurde am 1. August 1589 von dem Dominikaner Jacques Clément in Saint-Cloud niedergestochen und starb am nächsten Tag an den Folgen der Wunde. Da die 1575 geschlossene Ehe des Königs mit Luise von Vaudemont kindederlos war und er auch keinen Bruder mehr hatte, war die Valois-Linie erloschen. Heinrich III. hatte auf seinem Sterbebett seinen Schwager und Verbündeten als Nachfolger bestätigt, forderte aber dessen Konversion zum katholischen Glauben. Mit dem Papst gab es unterdessen Konflikte. Schließlich wurden am 15. Juni 1591 in Châlons-sur-Marne die gegen Heinrich IV. gerichtete Exkommunikationsbulle Gregors XIV. sowie im Jahr 1592 die Bulle von Clemens VIII. öffentlich durch den Henker verbrannt.
    Nach langwierigen Kämpfen mit den französischen Katholiken und den habsburgischen Spaniern konvertierte Heinrich von Navarra am 25. Juli 1593 erneut zum Katholizismus, indem er in der Basilika Saint-Denis die Kommunion empfing. Seine Konversion bezeichnete er als „gefährlichen Sprung“ (le saut périlleux).[1] Der dazu immer wieder zitierte Satz „Paris ist eine Messe wert“ (Paris vaut bien une messe) wurde „ihm später von den Protestanten in den Mund“ gelegt.[2] Mit der Konversion stand seinem Thronanspruch nichts mehr im Wege. Er wurde am 27. Februar 1594 in der Kathedrale Notre-Dame de Chartres gesalbt und als Heinrich IV. zum König gekrönt. Die päpstliche Absolution erfolgte allerdings erst 1595.[3] Der Titel des Königs auf Latein lautete:
    HENRICUS QUARTUS D(EI) G(RATIA) REX FRANCORUM ET NAVARRAE
    (statt QUARTUS auch IIII, selten „IV“), in französisch: Henri Quatre par la grâce de Dieu, Roi des Français et de Navarre oder in mittelfrz.: „Henry IIII [par la grâce de Dieu,] Roy de France et de Navarre.“ Deutsch: „Heinrich der Vierte, von Gottes Gnaden König von Frankreich und Navarra.“

    1594–1610: König von Frankreich
    Noch im selben Jahr bestand König Heinrichs erste Handlung in der Abwehr einer spanischen Invasionsarmee. Am 27. Dezember 1594 versuchte der Student Jean Châtel, den König bei einer öffentlichen Veranstaltung im Hôtel de Schomberg aus religiösen Gründen zu erdolchen. Der König, leicht verletzt, wollte den Attentäter verschonen, aber das Gesetz für Königsmörder fand Anwendung und Châtel wurde gevierteilt. Die Folge des Attentats war die Ausweisung der Jesuiten aus dem Königreich, da der Attentäter den Anschlag mit einem Jesuitenpater, der ebenfalls hingerichtet wurde, geplant hatte. Beide hingerichteten Attentäter Heinrichs IV. waren religiös motiviert und erhofften sich durch das Attentat teilweise oder völlige Vergebung ihrer Sünden.
    Des Weiteren söhnte sich der König zunächst mit dem Oberhaupt der Liga, dann mit dem spanischen König Philipp II. aus. Das Land wurde nach langer Zeit wieder geeint, nachdem der Herzog von Savoyen, Karl Emanuel I., aus der Provence vertrieben und die Bretagne unterworfen worden war.
    Am 30. April 1598 erließ Heinrich IV. als eine seiner größten politischen Entscheidungen das Edikt von Nantes, das bis zum Edikt von Fontainebleau 87 Jahre Religionsfrieden sichern sollte. Den protestantischen Franzosen wurde zwar keine vollständige, aber doch weitgehende Gleichberechtigung gegenüber den Katholiken durch entsprechende Privilegien, Zugang zu öffentlichen Ämtern und 100 sichere Orte in ganz Frankreich zugesprochen.
    Mit Hilfe des seit 1597 an die Spitze des Finanzhaushaltes gestellten Herzogs von Sully, Maximilien de Béthune, erlebte Frankreich einen bemerkenswerten wirtschaftlichen und finanziellen Aufschwung. Die Infrastruktur (Straßenbau) und die Landwirirtschaft wurden modernisiert, der Staatshaushalt nach der Tilgung einer 200-Millionen-Livres-Staatsschuld ausgeglichen und die Verwaltung reorganisiert, indem überflüssige königliche Ämter aufgehoben wurden. Maximilien de Béthune ließ Kanäle und Häfen anlegen und hob die Zölle für Getreide auf. Zusammen mit der Viehhaltung (frz. pâturage) erklärte er den Ackerbau (frz. labourage) zu den „Brüsten, von denen Frankreich sich nähren solle.“ (««««««««Labourage et pâturage sont les deux mamelles dont la France est alimentée…»»»»»»»»).
    1599 verlobte sich Heinrich IV. mit Maria de’ Medici, der damals reichsten Erbin des europäischen Kontinents. Nachdem im Dezember die Ehe mit Margarete von Valois durch Papst Clemens VIII. (sie blieb allerdings Königin) annulliert wurde, konnte die Heirat zwischen Maria und Heinrich stattfinden. Grund für diese Trennung war, dass die Ehe keine Kinder hervorbrachte und beide, sowohl Heinrich als auch Margarete, sich Mätressen bzw. Liebhaber hielten.
    Im Oktober 1600 wurden König Heinrich IV. und Maria von Medici „per procurationem“ verheiratet, das heißt in Abwesenheit von Maria, da sie sich noch auf dem Weg nach Marseille befand, wo sie Anfang Dezember eintraf. Der Dauphin Ludwig wurde am 27. September 1601 in Fontainebleau geboren.
    In einem Gespräch mit Karl Emanuel I. von Savoyen äußerte Heinrich den Wunsch, Wenn mir Gott zu leben erlaubt, werde ich dafür sorgen, dass es in meinem Land keinen Bauern gibt, der sonntags nicht sein Huhn im Topf hat! („Si Dieu me prête vie, jje ferai qu’il n’y aura point de laboureur en mon royaume qui n’ait les moyens d’avoir le dimanche une poule dans son pot!“). Da zu jener Zeit 80 % der Bevölkerung auf dem Land lebte, bedeutete diese Aussage, dem Volk allgemein ein besseres Leben zu wünschen. König Heinrich kreierte seine eigene Version vom „Huhn im Topf“ (««««««««Poule au pot»»»»»»»»). Eine besondere Vorliebe des Königs war sein unerkanntes Auftreten in der Öffentlichkeit seiner Heimat, meist unter dem einfachen Volk, um zu erfahren, wie seine Politik aufgenommen wurde. Er pflegte, wenn er konnte, stets großzügig zu sein, und ersetzte manchem Bauern oder Hirten durch ihn selbst oder seine Leute zerstörtes Land oder verlorenes Vieh.
    1610 bereitete er 56-jährig einen Einfall in die Spanischen Niederlande vor, um den reformierten Fürsten im Heiligen Römischen Reich zu Hilfe zu eilen. Seine Frau Maria von Medici wurde am Abend des 13. Mai – drei Tage vor seiner geplanten Abreise – in Saint-Denis gekrönt und gesalbt, damit sie während Heinrichs Abwesenheit die Regierungsgeschäfte mit entsprechender Autorität führen könne. Einen Tag später begab Heinrich sich mit sechs weiteren Edelleuten ohne Garde auf den Weg zu Maximilien de Béthune. In der Rue de la Ferronnerie, einer engen, schlecht befahrbaren Straße, stellte sich der königlichen Karosse – einer Kutsche mit zwei offenen Schlägen – ein Hindernis in den Weg. Zwei Wagen wollten aneinander vorbei, konnten dies aber nicht, weil die Straße zu schmal war. Die Edelleute stiegen bis auf den Herzog von Montbazon aus, so dass Heinrich völlig ungeschützt war. Dass nur zwei Personen in der Karosse waren, erklärt auch, warum niemand den Königsmörder François Ravaillac hat kommen sehen, der auf den Wagen sprang und mit einem Messer dreimal in die Brust des Königs stieß. Der erste Messerstich glitt an Heinrichs Rippen ab, der zweite durchtrennte den Hauptstrang der Schlagader kurz über dem Herzen und durchstieß den linken Lungenflügel, der dritte Stich glitt ebenfalls ab und traf den Herzog von Montbazon. Ravaillac wurde mitsamt dem König zum Louvre gefahren, auf dem Weg dahin verstarb Heinrich. Jérôme Luillier, königlicher Generalanwalt dder Rechnungskammer und Staatsrat, berichtet über die Szene nach der Ankunft im Louvre, dass „der König tot auf seinem Bett [dem Bett der Königin] ausgestreckt (lag), in voller Kleidung mit aufgeknöpften Wams und blutigem Hemd. Dessen ungeachtet stand der Kardinal de Sourdis an seinem Kopfende, an seiner Seite … der Schlosskaplan und der Leibarzt der Königin …; sie sprachen die Mahngebete … Doch der arme Fürst war schon verschieden.“
    Bis heute ist nicht zweifelsfrei geklärt, ob der Attentäter nicht doch Hintermänner hatte, denn die Zahl der Attentate auf den König war – mit 18 Versuchen – außergewöhnlich hoch. Der Dauphin wurde im Alter von neun Jahren als Ludwig XIII. sein Nachfolger, die Regierungsgeschäfte führte seine Mutter, während Frankreich und vor allem Heinrichs gascognische Heimat Trauer trugen.

    Grablege und -schändung
    Der nach der Methode Parés konservierte Leichnam des Königs wurde zunächst im Louvre aufgebahrt und schließlich in der Kathedrale von Saint-Denis nahe Paris beigesetzt. Auf dem Höhepunkt der Französischen Revolution wurde sein Grab am 15. Oktober 1793 von radikalen Revolutionsanhängern geöffnet und als vermeintliches Symbol des Absolutismus geschändet. Der Leichnam Heinrichs IV. wurde in einem so guten Erhaltungszustand vorgefunden, dass er zusammen mit einigen anderen mumifizierten Leichnamen vor der Kirche den Passanten zur Schau gestellt wurde. Seine Überreste wurden schließlich in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.
    Der Schädel Heinrichs IV. wurde dabei entwendet und war über 100 Jahre verschollen. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts besaßen den Schädel mehrere private Sammler. Zuletzt, von 1955 bis 2010, war der Schädel im Besitz eines französischen Finanzbeamten. Am 16. Dezember 2010 gab ein Team von Wissenschaftlern bekannt, dass dieser Schädel aufgrund charakteristischer Verletzungsmerkmale als der König Heinrichs IV. identifiziert worden war.[4] Der Schädel wurde im Jahr 2011 im Rahmen einer Messe in Saint Denis bestattet.

    Entwicklung der Politik Heinrichs
    Als Heinrich IV. starb, war sein Sohn Ludwig XIII. zu jung, um die Herrschaft zu übernehmen, so dass seine Mutter Maria de’ Medici für ihn regierte. Sie revidierte schnell einige von Heinrichs Strategien, insbesondere indem sie ein Bündnis mit dden spanischen Habsburgern einging. Nachdem Ludwig sich 1617 durch die Ermordung des von seiner Mutter favorisierten Günstlings Concino Concini die Macht erkämpft hatte, verbannte er seine Mutter aus Frankreich, die 1642 in Köln starb. Politisch zunächst unentschlossen, sich zwischen katholischer Solidarität mit Spanien oder der Niederwerfung des Hauses Habsburg zu entscheiden, übertrug Ludwig XIII. erhebliche Machtbefugnisse auf Armand Jean du Plessis, Herzog von Richelieu, bekannt als Kardinal Richelieu, der als Erster Minister die gegen Habsburg gerichtete Politik Heinrichs IV. weiterführte. Dies verwickelte Frankreich in den Dreißigjährigen Krieg, da Frankreich, beherrscht von den Bourbonen, den Habsburgern die Vormachtstellung in Europa abringen wollte, was mit dem Westfälischen Frieden 1648 und dem Pyrenäenfrieden 1659 auch gelang.
    Es war Heinrich selbst, der die Grundlage zur Aufhebung des Edikts von Nantes legte, denn schon die Zusicherung der Sicherheitsplätze hatte er als Verletzung seiner Autorität empfunden. Auch Heinrich IV. hatte eine Vereinheitlichung im katholischen Glauben als pragmatisches Vorhaben bevorzugt, denn die Möglichkeit eines religiös legitimierten Aufstandes wäre so endgültig ausgeschlossen gewesen. Doch die hugenottische Partei war zu Heinrichs Zeiten noch viel zu mächtig, weshalb er zwangngsläufig Zugeständnisse machen musste. Richelieu folgte der politischen Linie Heinrichs IV. und war ein Verfechter des Absolutismus, und um diesen nicht durch die – nach Heinrichs Ermordung – aufgekommenen Unruhen zu gefährden, verabschiedete er 1628 nach der Belagerung von La Rochelle das Gnadenedikt von Alès, in dem die 100 sicheren Orte in Frankreich verboten wurden. Das Toleranzedikt wurde 1685 im Edikt von Fontainebleau durch Ludwig XIV. vollständig widerrufen, womit ein fast neunzigjähriger Zurückdrängungsprozess sein Ende fand. Die Repressionspolitik gegenüber den Hugenotten wurde noch von Ludwig XV. fortgeführt, da ein harter Kern von Hugenotten niemals konvertierte und immer wieder Aufstände in Zentralfrankreich entfachte. Erst Ludwig XVI. erließ nach heftigem Ringen mit den Parlements erneut ein Toleranzedikt, womit er dem Geist der Aufklärung seinen Respekt zollte.

    Nachkommen
    Die kinderlose Ehe mit Margarete von Valois wurde 1599 durch den Papst Clemens VIII. annulliert.

    Am 5. Oktober 1600 vermählte er sich in zweiter Ehe mit Maria de’ Medici. Zusammen hatten sie die Kinder:
    1 Louis von Frankreich (1601–1643), König Ludwig XIII. von Frankreich.
    2 Élisabeth von Frankreich, in Spanien Isabelle de Bourbon genannt (1602–1644), ⚭ Philipp IV. König von Spanien und Portugal.
    3 Christine Marie von Frankreich (1606–1663), ⚭ Vittorio Amadeo I. Herzog von Savoyen.
    4 Nicolas Henri von Frankreich, Monsieur (* 16. April 1607 – 17. November 1611), Herzog von Orléans; starb als Kind.
    5 Gaston Jean Baptiste von Frankreich, Monsieur (1608–1660), Herzog von Orléans.
    6 Henriette Marie von Frankreich (1609–1669), ⚭ Karl I. König von England.

    Zudem hatte er noch folgende uneheliche Kinder:
    Mit Esther Imbert:
    1 Gédéon (* 7. August 1587; † 1588)[5]
    Mit Gabrielle d’Estrées:
    1 César de Bourbon, Herzog von Vendôme (1594–1665), legitimiert 1595
    2 Cathérine Henriette de Bourbon (* 14. November 1596), legitimiert 1596
    3 Alexandre de Bourbon (* 14. April 1598), legitimiert 1599
    Mit Catherine Henriette de Balzac d’Entragues:
    1 Henri de Bourbon, Herzog von Verneuil (1601–1682), legitimiert 1603
    2 Gabrielle Angélique (* 21. Januar 1603), legitimiert 1622
    Mit Jacqueline de Bueil:
    1 Antoine de Bourbon, Graf von Moret (* 9. Mai 1607; † 1. September 1632), legitimiert 1608
    Mit Charlotte des Essarts:
    1 Jeanne Baptiste de Bourbon (* 22. Februar 1608; † 16. Januar 1670), legitimiert 1608, Äbtissin von Fontevrault
    2 Marie Henriette de Bourbon (* 1609; † 10. Februar 1629), legitimiert, Äbtissin von Chelles


    Rezeption
    Die Bartform Henriquatre ist nach ihm benannt.
    Heinrich Mann verarbeitete das Leben von Heinrich IV. in seinen beiden Romanen Die Jugend des Königs Henri Quatre und Die Vollendung des Königs Henri Quatre.
    Der Historienfilm Henri 4 (alternativ auch: Henri IV) entstand im Jahr 2010 unter der Regie von Jo Baier. Er beruht auf Heinrich Manns Romanen.
    Literatur
    • Maurice Adrieux: Heinrich IV. Frankreichs guter König. Societäts-Verlag, Frankfurt/M. 1979, ISBN 3-7973-0330-0.
    • André Castelot: Heinrich IV. Sieg der Toleranz („Henri Quatre, le Passioné“). Gernsbach, Verlag Katz, 1987, ISBN 3-925825-04-5.
    • Ernst Hinrichs: Heinrich IV. (1589–1610). In: Peter C. Hartmann (Hrsg.): Französische Könige und Kaiser der Neuzeit. Von Ludwig XII. bis Napoleon III., 1498–1870. München 1994, S. 143f. (Taschenbuch: München 2006).
    • Roland Mousnier: Ein Königsmord in Frankreich. Die Ermordung Heinrich IV. Propyläen, Berlin 1974.
    • Madeleine M. Saint-René Taillandier: Heinrich IV. Der Hugenotte auf Frankreichs Thron. Hugendubel, München 2004, ISBN 3-424-01240-8.
    • Klaus Malettke: Die Bourbonen Band I: Von Heinrich IV. bis Ludwig XIV. (1589–1715). Kohlhammer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-17-020582-6.
    • Michel Peyramaure: Heinrich IV. Ein Kind auf dem Thron. Knaur, München 2000, ISBN 3-426-61226-7.
    • Vincent J. Pitts: Henri IV of France. His Reign and Age. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2009.
    • Uwe Schultz: Henri IV. Machtmensch und Libertin. Berlin 2010, ISBN 978-3-458-17471-4.
    Weblinks
     Commons: Heinrich IV. (Frankreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Heinrich IV. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Werke von und über Heinrich IV. in der Deutschen Digitalen Bibliothek
    • Druckschriften von und über Heinrich IV. im VD 17
    • Klaus Harpprecht: Krieger und Friedensstifter, legendärer Liebhaber und begeisterter Vater. Frankreich liebt bis heute seinen »»»»»»»»guten König«««««««« Heinrich IV., der am 14. Mai 1610 in Paris ermordet wurde. Ein Lebensbild des vitalen Monarche. In: Die Zeit Nr. 20/2010 vom 12. Mai 2010, Seite 22.
    • Illustration von Frans Hogenberg von 1610: Den vierzehenden Maij sich hat, In Franckreich ein sehr schrecklich that, Begeben da Konig Heinrich, … (Digitalisat)
    Anmerkungen
    1 Malettke 2008, S. 31.
    2 Hinrichs 1994, S. 153, zit. nach Malettke 2008, S. 31f.
    3 Malettke 2008, S. 33.
    4 Matthias Schulz: Begräbnis für einen Kopf. Frankreich feiert die Rückkehr des legendären „guten Königs“ Heinrich IV. Sein Schädel wurde auf einem Dachboden entdeckt. In: Der Spiegel. Nr. 51, 2010, S. 135 (online – 20. Dezember 2010). Vgl. Philippe Charlier, Isabelle Huynh-Charlier, Joël Poupon, Christine Keyser, Eloïse Lancelot, Dominique Favier, Jean-Noël Vignal, Philippe Sorel, Pierre F. Chaillot, Rosa Boano, Renato Grilletto, Sylvaine Delacourte, Jean-Michel Duriez, Yves Loublier, Paola Campos, Eske Willerslev, M. T. P. Gilbert, Leslie Eisenberg, Bertrand Ludes, Geoffroy Lorin de la Grandmaison: Multidisciplinary Medical Identification of a French King’s Head (Henri IV). In: BMJ 2010;341:c6805 vom 14. Dezember 2010. PMID 21156748.
    5 Jean de Jaurgain: Corisande d’Andoins, Comtesse de Guiche et Dame de Gramont. In: Revue Internationale des Études Basques. Nr. 1, 1907, ISSN 0212-7016, S. 130–132.

    Begraben:
    Auf dem Höhepunkt der Französischen Revolution wurde sein Grab am 15. Oktober 1793 von radikalen Revolutionsanhängern geöffnet und als vermeintliches Symbol des Absolutismus geschändet. Der Leichnam Heinrichs IV. wurde in einem so guten Erhaltungszustand vorgefunden, dass er zusammen mit einigen anderen mumifizierten Leichnamen vor der Kirche den Passanten zur Schau gestellt wurde. Seine Überreste wurden schließlich in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.

    Heinrich heiratete Prinzessin Margarete von Valois am 18 Aug 1572 in Paris, France. Margarete (Tochter von Heinrich II. (Henri) von Frankreich (von Valois) (Kapetinger) und Prinzessin Katharina (Caterina Maria Romula) von Medici) wurde geboren am 14 Mai 1553 in Saint-Germain-en-Laye; gestorben am 27 Mrz 1615 in Paris, France; wurde beigesetzt am 20 Jul 1616 in Kathedrale Saint-Denis, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Heinrich heiratete Maria von Medici am 17 Dez 1600. Maria (Tochter von Herzog Francesco von Medici und Erzherzogin Johanna von Österreich) wurde geboren am 26 Apr 1575 in Florenz; gestorben am 3 Jul 1642 in Köln, Nordrhein-Westfalen, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 79. König Ludwig XIII. (Louis) von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon), der Gerechte  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 27 Sep 1601 in Fontainebleau, Frankreich; gestorben am 14 Mai 1643 in Saint-Germain-en-Laye; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.
    2. 80. Henrietta Maria von Frankreich  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 15 Nov 1609 in Paris, France; gestorben am 10 Sep 1669 in Schloss Colombes; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.
    3. 81. Élisabeth (Isabel) von Bourbon  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 22 Nov 1602 in Fontainebleau, Frankreich; gestorben am 6 Okt 1644 in Madrid; wurde beigesetzt in Escorial-Palast bei Madrid.

  2. 63.  Vizegraf René de RohanVizegraf René de Rohan Graphische Anzeige der Nachkommen (50.Pierre8, 37.Marguerite7, 24.Louise6, 16.Karl5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren in 1516; gestorben am 20 Okt 1552 in Schlachtfeld Metz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Vicomte und später Prince de Léon - Marquis de Blain
    • Titel (genauer): Vizegrafschaft, Grafschaft Porhoët; Graf von Porhoët (Haus Rohan)
    • Titel (genauer): Vizegrafschaft, Herzogtum Rohan; Vizegraf von Rohan

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/René_I._de_Rohan (Sep 2023)

    Renés Vater starb 1525, seine Mutter 1529, die mütterliche Fürsorge für René erhielt Margarete, die Schwester von König Franz I. Sie verheiratete ihn 1534 mit ihrer Schwägerin Isabeau d’Albret, Infantin von Navarra, Tochter von Jean d’Albret und Katharina von Navarra, die am 16. August 1534 Herrscher von Navarra wurden: Damit führte Margarete den Protestantismus in der Familie de Rohan ein. Das junge Ehepaar zog in die Burg Blain, die zum Treffpunkt berühmter Persönlichkeiten wurde.

    Geburt:
    René I. de Rohan war der Sohn von Pierre II. de Rohan-Gié (Sohn des Marschalls Pierre I. de Rohan) und Anne de Rohan, die wiederum die Tochter des Vicomte Jean II. de Rohan und von Marie de Bretagne (Tochter des Herzogs Franz I.) war.

    Titel (genauer):
    Die Vizegrafschaft Rohan um den Ort Rohan im heutigen französischen Département Morbihan entstand in der Folge der Errichtung der Burg Rohan durch Alain I. de Rohan, die auch namengebend für die besitzende Familie, das Haus Rohan wurde.
    Als die herrschende Familie in männlicher Linie 1527 mit Vicomte Jacques de Rohan ausstarb, blieb die Vizegrafschaft aufgrund vorsorgender Heiratspolitik dennoch in der Familie. Die neue vizegräfliche Familie, die Rohan-Gié, erreichte einige Generationen später die Erhebung der Vizegrafschaft Rohan zum Herzogtum Rohan.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Vizegrafschaft_Rohan ) (Sep 2023)



    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Porhoët (zeitweise auch Vizegrafschaft Porhoët) mit dem Hauptort La Trinité-Porhoët im Département Morbihan in der Zentralbretagne bestand im 11. bis 16. Jahrhundert. Anfangs handelte es sich um einen Titel, mit dem Mitglieder der herzoglichen Familie (Haus Rennes) versorgt wurden, später um eine Vizegrafschaft in Händen der Rohan mit ihrem Zentrum auf Schloss Josselin.
    Nach dem Aussterben der Vizegrafen Mitte des 13. Jahrhunderts gab Herzog Peter Mauclerc Porhoet als Grafschaft seiner Tochter Yolande († 1272). Ein halbes Jahrhundert später befand sich das Land drei Generationen lang im Besitz des Grafen von Alençon. Anfang des 15. Jahrhunderts hatte dann Olivier V. de Clisson die Grafschaft inne, die er über seine Tochter erneut an die Rohan vererbte. Nach dem Tod des letzten Rohan dieser Linie 1527 wurde der Titel nicht mehr geführt.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Porhoët (Sep 2023)

    René heiratete Isabeau (Isabelle) von Albret am 16 Aug 1534. Isabeau (Tochter von König Johann III. (Jean) von Navarra (von Albret) und Königin Katharina von Navarra (von Foix)) wurde geboren in 1512; gestorben in nach 1560. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 82. Françoise von Rohan  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1540; gestorben am 1 Dez 1591 in Beauvoir-sur-Mer.

  3. 64.  Charlotte von Orléans-LonguevilleCharlotte von Orléans-Longueville Graphische Anzeige der Nachkommen (51.Johanna8, 40.Maria7, 27.Jolande6, 17.Marie5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1)

    Charlotte heiratete Herzog Philipp von Savoyen (Nemours) am 17 Sep 1528. Philipp (Sohn von Herzog Philipp II. von Savoyen, Ohneland und Claudine de Brosse) wurde geboren in 1490; gestorben am 25 Nov 1533 in Marseille; wurde beigesetzt in Kirche Notre-Dame-de-Liesse in Annecy. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 65.  François II. von Orléans-LonguevilleFrançois II. von Orléans-Longueville Graphische Anzeige der Nachkommen (51.Johanna8, 40.Maria7, 27.Jolande6, 17.Marie5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren in 1513; gestorben in 1548.

    Notizen:

    Name:
    Nannte sich wie sein Vater Marquis de Rothelin (Rötteln).

    François heiratete Herzogin Jacqueline de Rohan-Gié am 19 Jun 1536 in Lyon. Jacqueline (Tochter von Herr Charles de Rohan-Gié und Giovanna Sanseverino) wurde geboren in cir 1520; gestorben in Jul 1587; wurde beigesetzt in Kirche von Blandy-les-Tours. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 83. Herzog Léonor von Orléans-Longueville  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1540; gestorben am 7 Aug 1573 in Blois; wurde beigesetzt in Châteaudun.

    Familie/Ehepartner: Herrin Françoise Blosset. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 84. Marquis François von Rothelin (Rötteln)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  5. 66.  Königin Johanna III. (Jeanne) von Navarra (von Albret)Königin Johanna III. (Jeanne) von Navarra (von Albret) Graphische Anzeige der Nachkommen (52.Heinrich8, 42.Katharina7, 29.Magdalena6, 17.Marie5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 7 Jan 1528 in Pau, Aquitanien, Frankreich; gestorben am 9 Jun 1572 in Paris, France.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Titel durch Eheschließung • Herzogin von Bourbon (1548–1562) • Herzogin von Vendôme (1550–1562) • Herzogin von Beaumont (1550–1562) • Gräfin von Marle (1548–1562) • Gräfin von La Fère (1548–1562) • Gräfin von Soissons (1550–1562)
    • Titel (genauer): Titel durch Geburt • Königin von Navarra (1555–1572) • Herzogin von Albret (1555–1572) • Gräfin von Limoges (1555–1572) • Gräfin von Foix (1555–1572) • Gräfin von Armagnac (1555–1572) • Gräfin von Bigorre (1555–1572) • Gräfin von Périgord (1555–1572) • Gräfin von Rodez (1555–1572)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Johanna_III._(Navarra)

    Jeanne III. von Navarra, besser bekannt als Jeanne d'Albret (* 7. Januar 1528 in Pau, Aquitanien, Frankreich; † 9. Juni 1572 in Paris), war von 1555 bis 1572 Gräfin von Rodez und Königin von Navarra.

    Leben
    Sie war Tochter Heinrichs II. (1503–1555), genannt Henri d'Albret, König von Navarra (1517–1555) und von Margarete von Navarra, der Schwester des französischen Königs Franz I.
    Sie heiratete 1541 Wilhelm V., Herzog von Jülich-Kleve-Berg. Die Ehe wurde nicht vollzogen und fünf Jahre später annulliert. Auf Betreiben ihrer Mutter und ihres Onkels heiratete sie dann im Jahr 1548 Anton von Bourbon (1518–1562), Sohn von Charles de Bourbon (1489–1537), Herzog von Vendôme, und seiner Frau Françoise d'Alençon. Als Königin von Navarra betrieb sie die Ausrottung der katholischen Lehre, wodurch sie Spannungen mit dem französischen Hof erzeugte. Ihr Sohn Heinrich sollte als erster Prinz von Geblüt an den Hof in Paris geholt werden, doch sie widersetzte sich und so erlebte ihr Sohn seine frühe Kindheit in Navarra. Allerdings konnte sie sich dem Ruf bald nicht mehr widersetzen und er verbrachte die nächste Zeit auf Wunsch der Königinmutter Katharina von Medici in Frankreich. In der Folgezeit unterstützte sie die Hugenotten zumindest moralisch und starb wenige Tage vor der Bluthochzeit ihres Sohnes in Paris. Ihr Privatarzt war der Franzose Jean Bauhin, beraten wurde sie von Théodore de Bèze.


    Literatur
    • Michael Tilly: Jeanne d'Albret. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Bautz, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 1593–1595.
    • Ernst Wurm: Die Adlerin. Roman der Johanna von Navarra Speidelsche, Wien 1936, Neuausgabe 1956 (belletristische Darstellung).
    Weblinks
     Commons: Jeanne d'Albret – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

    Johanna heiratete Herzog Wilhelm V. von Jülich-Kleve-Berg, der Reiche in 1541, und geschieden am 22 Okt 1545. Wilhelm (Sohn von Herzog Johann III. von Kleve-Mark und Maria von Jülich-Berg) wurde geboren am 28 Jul 1516 in Düsseldorf, DE; gestorben am 5 Jan 1592 in Düsseldorf, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Johanna heiratete Titularkönig von Navarra Anton (Antoine) von Bourbon (Vendôme) in 1548. Anton (Sohn von Herzog Karl IV. (Charles) von Bourbon (Vendôme) und Herzogin Françoise von Alençon) wurde geboren am 22 Apr 1518; gestorben am 17 Nov 1562 in Les Andelys, Herzogtum Normandie. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 85. König Heinrich IV. von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 13 Dez 1553 in Schloss Pau, Navarra; gestorben am 14 Mai 1610 in Paris, France; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

  6. 67.  Françoise von RohanFrançoise von Rohan Graphische Anzeige der Nachkommen (53.Isabeau8, 42.Katharina7, 29.Magdalena6, 17.Marie5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren in cir 1540; gestorben am 1 Dez 1591 in Beauvoir-sur-Mer.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Françoise_de_Rohan (Sep 2023)

    Margarete von Navarra ließ Françoise de Rohan gemeinsam mit ihrer Tochter Jeanne im Schloss Plessis-lès-Tours erziehen, obwohl Jeanne zwölf Jahre älter war. Margarete von Navarra starb 1549, René I. de Rohan starb 1552, sie erhielt die Nutznießung der Herrschaften La Garnache und Beauvoir-sur-Mer im späteren Département Vendée. In dieser Zeit wurde Françoise de Rohan an den französischen Hof geschickt, wo sie Fille d'honneur Caterina de’ Medicis wurde.

    Das Eheversprechen
    Am Königshof lernte sie Jacques de Savoie-Nemours kennen, den die Historikerin Jacqueline Boucher beschreibt als „großen, gebildeten, sportlichen, kultivierten und weltgewandten Seigneur, der für sein Talent als Verführer bekannt ist.“[1]. Es entwickelte sich eine allgemein bekannte Beziehung zwischen dem Herzog und Françoise de Rohan, zu der König Heinrich II. anlässlich eines Paille-Maille-Spiels sagte: „Da Mlle de Rohan hier ist, wird Nemours keinen guten Schlag mehr ausführen.“[2]

    Am 22. April 1556 sagte Jacques de Savoie-Nemours (laut Hector de La Ferrière) vor ihren Bediensteten zu Françoise de Rohan: „Ich nehme Dich zur Frau, sag, dass Du mich zum Ehemann nimmst ...“[3], was zu dieser Zeit eine rechtliche Bindung hatte.[4] Das Konzil von Trient (1545–1563) lehnte derartige Versprechen jedoch ab, wenn sie ohne Zustimmung der Eltern oder nicht in einer religiösen Zeremonie gemacht wurden, folglich konnten sie rechtlich gebrochen werden.[5] Die Könige von Frankreich selbst versuchten, den Umfang einzuschränken. Etwa zur gleichen Zeit neigten auch die protestantischen Synoden dazu, diesen Austausch von Erklärungen abzulehnen.[6]

    Gegen Ende des Sommers 1556 wurde Jacques de Savoie-Nemours gemeinsam mit dem Herzog von Guise nach Italien geschickt. Françoise de Rohan war schwanger, am 6. Januar 1557 wurde ihr Zustand offenbar. Sie musste vor dem Conseil royal erscheinen und wurde nach Vendôme verbannt. Jacques de Savoie-Nemours erklärte aus Italien, dass er die Angelegenheit bei seiner Rückkehr klären werde.[7] Antoine de Bourbon ließ sie nach Pau bringen, wo am 24. März 1557 ihr Kind, Henri de Genevois bzw. Henri de Nemours, genannt le Prince de Genève, geboren wurde. Von einer formellen Heirat ist seitens Nemours‘ nun keine Rede mehr. Françoise de Rohan wurde in der Folge von ihren Anhängern „Duchesse de Nemours“ genannt, von der katholischen Seite „Dame da La Garnache“.

    Der Prozess
    Nachdem Françoise de Rohan knapp zwei Jahre gezögert hatte, gegen Jacques de Savoie-Nemours gerichtlich vorzugehen, wurde der erste Prozess Anfang 1559 eröffnet, zog sich dann aber bis Mai hin; im Juni wurde Heinrich II. in einem Turnier verwundet, zehn Tage später starb er. Dem Aufstieg der „lothringischen Partei“ der Guises, deren Schützling Jacques de Savoie-Nemours war, stand mit dem jungen König Franz II. trotz des Widerstands Caterina de‘ Medicis nichts mehr im Weg. Ab jetzt hing das Schicksal Françoise de Rohans von den Unwägbarkeiten der Politik ab, litt der Prozess unter den Auswirkungen der Religionskriege. Jacques de Savoie-Nemours verfolgte zudem in dieser Zeit den Plan, die englische Königin Elisabeth I. zu heiraten.

    1560 war das Jahr der Verschwörung von Amboise und des Todes von Franz II., der neunjährige Karl IX. bestieg den Thron, die Guise verloren ihre Machtposition, Caterina de’ Medici und Antoine de Bourbon übernahmen die Regentschaft. 1561 trafen sich die drei Brüder von Françoise de Rohan in Paris: Henri, René und Jean waren entschlossen, gegen Jacques de Savoie-Nemours zu kämpfen – die Regenten Caterina de’ Medici und Antoine de Bourbon nahmen den Brüdern jedoch das Versprechen ab, auf Waffengewalt zu verzichten. Im April 1562 erreichte Françoise de Rohan, dass Jacques de Savoie-Nemours innerhalb eines Monats in Paris erscheinen sollte, was dieser ignorierte, da mittlerweile die Guise wieder an der Macht waren und der Erste Hugenottenkrieg das Geschehen bestimmte. Jacques de Savoie-Nemours belagerte erfolglos das von den Protestanten unter Jean V. de Parthenay, Seigneur de Soubise, besetzte Lyon, was ihn noch 1563 beschäftigte. Am 4. Februar 1563 erging gegen ihn ein Versäumnisurteil,[8] am 18. Februar starb der Herzog von Guise, einer seiner wichtigsten Unterstützer – machte aber Anna d’Este, Herzogin von Guise, zur Witwe, die bereit war, Jacques de Savoie-Nemours zu heiraten, falls der Prozess ein Ende in ihrem Sinne finde.[9]

    Jacques de Savoie-Nemours, der Ende 1562 zum Gouverneur von Lyon ernannt worden war, bat Mitte 1564 die Königinmutter, seinen Prozess von Paris nach Lyon zu verlegen und mit Papst Pius IV. zu verhandeln, damit dieser den Prozess dem Erzbischof von Lyon (zu dieser Zeit Antoine I. d’Albon) übergebe. Pius IV. gab diesem Antrag statt, während sich Françoise de Rohan am 20. Mai 1564 weigerte, in Lyon zu erscheinen und dabei auch Unterstützung durch das Parlement von Paris als Oberstem Gerichtshof fand, da in Lyon derzeit die Pest grassierte. Am 6. November 1565 lehnte der Erzbischof von Lyon die Klage von Françoise de Rohan ab.[10] Das Parlement wiederum entschied am 4. Dezember 1565 zugunsten von Françoise de Rohan – und am 20. Januar 1566 untersagte Karl IX. dem Parlement, in der Sache noch etwas zu unternehmen.[11]

    Am 28. April 1566 wurde Françoise de Rohan aufgefordert, vor dem Conseil privé zu erscheinen. Das Urteil des Erzbischofs von Lyon wurde ihr bestätigt,[12] der Rat ließ ihr jedoch die Möglichkeit, beim Papst Berufung einzulegen – ein zweischneidiges Schwert, da die Rohan protestantisch waren und eine Berufung beim Papst bedeutete, seine Autorität anzuerkennen. Am nächsten Tag wurde der Ehevertrag zwischen Jacques de Savoie-Nemours und Anna d’Este unterzeichnet, wodurch Jacques der Stiefvater der Anführer der „lothringischen Partei“ wurde.

    Am 5. Mai 1566 sandte Françoise de Rohan einen Gerichtsvollzieher namens Vincent Petit, um die Hochzeitszeremonie von Jacques de Savoie und Anne d‘Este in der Abtei Saint-Maur neben dem Schloss Saint-Maur-des-Fossés der Königinmutter zu unterbrechen. Der Gerichtsvollzieher wurde verhaftet und die Zeremonie unter der Leitung des Kardinals von Lothringen zu Ende geführt. Am 17. Mai 1566 schrieb Caterina de’ Medici in der Sache an den Papst, ihr Sohn Karl IX. seinerseits am nächsten Tag, damit der Papst den Vorgang nicht aus den Augen verliere. Beide Briefe enthalten offenbar keine Feindseligkeiten gegen Françoise de Rohan, plädieren aber dafür, dass Anna d‘Este so schnell wie möglich in ihren Rechten bestätigt werde.

    Beim Tod von Pius IV. († 9. April 1565) keimte noch einmal Hoffnung für Françoise de Rohan auf. Sein Nachfolger Pius V. schien verständnisvoller zu sein, aber entgegen den Hoffnungen, die Jeanne d'Albret in ihn setzte, vertraute der neue Papst die Angelegenheit Giulio Oradini an, dem Dekan der Römischen Rota, der ihre Hoffnungen schnell zunichtemachte. 1567 brach der Zweite Hugenottenkrieg aus, dem fast unmittelbar der Dritte Hugenottenkrieg (1568–1570) folgte.[13]

    Die Jahre der Religionskriege
    Obwohl Françoise de Rohan von Jeanne d’Albret unterstützt wurde,[14] wurden ihre Lehen La Garnache und Beauvoir, die unter dem Schutz von Luigi Gonzaga, Herzog von Nevers, standen, geplündert. Um diese Zeit freundete sie sich mit Antoinette Bouchard d’Aubeterre an, der Witwe von Jean V. de Parthenay, und deren Tochter Catherine de Parthenay, die 1575 ihre Schwägerin wurde. In den Jahren 1570/71 lebte sie – wie viele protestantische Anführer und der Hof der Königin von Navarra – in La Rochelle, wo sie auf den Juristen und Mathematiker François Viète und den Dichter André de Rivaudeau traf. Am 5. März 1571 wurde das Lyoner Urteil bestätigt, das Pariser Parlement, das Françoise de Rohan daraufhin anrief, erklärte sich danach für nicht zuständig.[15] Am 19. Juni 1571 wurde sie bei einer Realteilung offiziell Herrin von La Garnache und Beauvoir-sur-Mer, verzichtete dabei aber auch auf Erbansprüche aus dem übrigen Familienbesitz.

    Nach der Bartholomäusnacht und dem Vierten Hugenottenkrieg (1572/73) nach der Thronbesteigung Heinrichs III. wurde Françoise de Rohans Einspruch am 17. Oktober 1573 erneut abgewiesen, woraufhin sie sich direkt an Rom wandte.[16] Am 2. Dezember 1575 – während des Fünften Hugenottenkriegs (1574–1576)– untersagte König Heinrich III. ihr, den Namen „Nemours“ zu führen,[17] nachdem ihr Bruder René II. de Rohan nach der Unterwerfung Condés und Navarras zu einem der wichtigsten Anführer der Protestanten geworden war. Kurz nach dem Ende des Fünften Hugenottenkriegs wurde François Viète zum Maître des requêtes Heinrichs III. ernannt.

    Die Lösung
    Ein unerwartetes Ereignis beschleunigte dann endlich das Ende des Prozesses: Am 1. Juni 1577, während des Sechsten Hugenottenkriegs (Mai bis September 1577), war Henri, genannt „Duc de Genevois“, der Sohn von Françoise, gemeinsam mit seinem Vater, dem Herzog von Nemours, aus Deutschland zurückgekehrt. Er wurde fast sofort vom Herzog von Montpensier gefangen genommen und entkam dem Galgen nur durch das Eingreifen des Königs und wohl auch François Viètes; Montpensier weigerte sich, ihn freizulassen, auch gegen Lösegeld. Nach einem Jahr Gefangenschaft schrieb Henri de Genevois an seinen Vater, damit der ihn aus der Gefangenschaft, jetzt bei Herzog von Mayenne, befreie. Am 12. Juni 1579 erklärte der Herzog von Nemours jedoch, dass sein Sohn (mit Anna d’Este), Henri I. de Savoie-Nemours , ebenfalls „Duc de Genevois“ genannt, bei ihm sei.[18]

    Zudem schritt nun Anna d’Este ein und bat König Heinrich III., die Affäre zu beenden.[19] Das Ehepaar Nemours versuchte mehrmals, den Zorn von Françoise de Rohan zu besänftigen, stieß jedoch mindestens einmal auf die Opposition von Annas Kindern mit dem 1563 durch einen Hugenotten getöteten Herzog von Guise (Henri I., Herzog von Guise, Catherine, Ehefrau des Herzogs von Montpensier, Charles, Herzog von Mayenne, und des Kardinals von Guise).

    Während des Siebten Hugenottenkriegs (1579/80), der im Wesentlichen aus Friedensverhandlungen bestand, gelang es dem Herzog von Alençon, Anna d’Este und François Viète, eine Einigung im Eheprozess zu finden. Königliche Briefe vom 16. November 1579 ermöglichten es allen Parteien, das Gesicht zu wahren; sie wurden am 20. Januar und am 9. Februar 1580 bestätigt.[20] Heinrich III. schrieb: „Wir hören und befehlen, dass sie [Françoise de Rohan] nicht für das, was passiert ist, verantwortlich gemacht werden kann, und wir erklären sie für frei zu heiraten.“[21] Ihre (eventuelle) Ehe mit dem Herzog von Nemours war dadurch faktisch annulliert, Françoise de Rohan wurde von jedem Verdacht, leichtsinnig gehandelt zu haben, befreit, der König erreichte die Freilassung ihres Sohnes, dem untersagt wurde, den Titel „Duc de Genevois“ zu führen, Françoise de Rohan hingegen wurde in den Rang einer (nicht erblichen) Herzogin von Loudun erhoben, das Ganze wurde mit finanziellen Regelungen abgerundet.

    Kurz darauf François Viète als Maître des requêtes entlassen, er ließ sich für die nächsten Jahre im Herrenhaus in Beauvoir nieder. Dort beherbergte Françoise de Rohan auch Antonio von Crato, den erfolglosen portugiesischen Thronprätendenten. Im Juni 1585 starb Jacques de Savoie-Nemours, im Jahr darauf ihr Bruder René II. de Rohan. Die Schlösser des Poitou, darunter auch La Garnache und Mouchamps, wurden vom Duc de Mercœur bei seinem Versuch, sich als unabhängiger Herzog der Bretagne zu etablieren, verwüstet. 1586, ein Jahr nach dem Tod von Jacques de Savoie-Nemours heiratete sie François Le Felle, Seigneur de Guébriant, der im Dienst Mercœurs stand und ihre Burg belagerte – wohl mit dem Ziel, die Plünderung zu verhindern. Die neue Ehe wurde bald von Heinrich III. annulliert, da sie in seinen Augen eine Mesalliance war.

    Name:
    Französische Adlige und Klägerin in einem Eheprozess gegen Jacques de Savoie-Nemours, Herzog von Nemours, der über zwanzig Jahre vor dem Hintergrund der französischen Religionskriege ausgefochten wurde: sie und ihre Familie gehörten der protestantischen Seite an, Jacques de Savoie-Nemours und seine Familie der katholischen, was den Prozessverlauf entscheidend prägte.

    Geburt:
    Françoise de Rohan war die Tochter von René I. de Rohan und Isabeau d’Albret, Enkelin von Jean d’Albret und Königin Katharina von Navarra, Nichte von König Heinrich II. von Navarra (Henri d’Albret) und Margarete von Navarra, der Schwester des französischen Königs Franz I. Ihre Kusine war Jeanne d’Albret, die Mutter von König Heinrich von Navarra bzw. Heinrich IV. von Frankreich, der Françoise de Rohan als seine Tante bezeichnete.

    Gestorben:
    Françoise de Rohan starb in ihrem Herrenhaus in Beauvoir.

    Familie/Ehepartner: Herzog Jacques vom Nemours (Savoyen). Jacques wurde geboren am 12 Okt 1531 in Kloster Vauluisant; gestorben in 15 od 18 Jun 1585 in La Cassine-Chastelier, Moncalieri, Piemont. [Familienblatt] [Familientafel]


  7. 68.  Herzog Albrecht V. von Bayern (Wittelsbacher)Herzog Albrecht V. von Bayern (Wittelsbacher) Graphische Anzeige der Nachkommen (54.Maria8, 43.Philipp7, 30.Christoph6, 19.Katharina5, 11.Karl4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 29 Feb 1528 in München, Bayern, DE; gestorben am 25 Okt 1579 in München, Bayern, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab 1550, Bayern, DE; Herzog von Bayern

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_V._(Bayern)

    Albrecht V. (der Großmütige) (* 29. Februar 1528 in München; † 24. Oktober 1579 ebenda) war ab 1550 Herzog von Bayern.

    Leben
    Albrechts Eltern waren Herzog Wilhelm IV. und Maria Jakobäa von Baden. 1546 heiratete er Anna, eine Tochter des römisch-deutschen Königs und späteren Kaisers Ferdinand. Nach dem Tod seines Vaters wurde er 1550 dessen Nachfolger als Herzog von Bayern. Albrecht war der erste bayerische Herrscher, bei dem die bereits 1506 erlassene Primogeniturordnung umgesetzt wurde.[1] Zu seinem Herrschaftsbereich gehörten die bayerischen Teilherzogtümer Niederbayern und Oberbayern – deren Territorien nnicht mit den heute existierenden gleichnamigen Regierungsbezirken verwechselt werden dürfen. Nach dem Tod seines Onkels Ernst von Bayern erbte er die Pfandschaft über die böhmische Grafschaft Glatz, die er 1567 an den Landesherrn Maximilian II. verkaufte.
    Albrecht war ein leidenschaftlicher Sammler und Kunstfreund und gilt als Begründer der Entwicklung Münchens zu einer Stadt der Künste. Der Aufbau der Hofbibliothek, aus der sich die heutige Bayerische Staatsbibliothek entwickelte, begann 1558 miit dem Kauf der mehr als 800 Bände umfassenden Bibliothek aus dem Nachlass des Humanisten Johann Albrecht Widmannstetter. Dieser Bestand wurde 1560 durch den Nachlass von Albrechts Onkel Ernst und 1571 durch den Kauf der Bibliothek von Hans Jakob Fugger bedeutend erweitert.[2] Zwischen 1558 und 1570 ließ Albrecht einen Bußpsalmencodex anfertigen, der heute zu den Prachthandschriften der Bayerischen Staatsbibliothek gehört. Er wurde von Hans Mielich, seinem Hofmaler, illustriert; die Kompositionen zu den Bußpsalmen schuf Orlando di Lasso.[3], der für die Münchner Hofkapelle tätig war.
    In den Jahren 1563 bis 1567 ließ Albrecht ein neues Marstallgebäude errichten, die heutige Alte Münze, in deren oberen Stockwerken die herzogliche Kunstkammer mit mehr als 6000 Exponaten eingerichtet wurde. Das museale Konzept entwickelte der flämische Arzt und Kunstberater Samuel Quiccheberg.[4]
    1566 erwarb Albrecht von Hans Jakob Fugger eine Sammlung antiker Skulpturen aus einer Erbschaft. Sie bildete den Grundstock für die Antikensammlung. Durch den Kunstspezialisten und kaiserlichen Antiquar Jacopo Strada ließ Albrecht noch im selbeen Jahr in Rom mehr als 50 weitere antike Skulpturen und in Venedig zahlreiche römische Büsten kaufen. Zwei Jahre später gelang Strada nach langwierigen Verhandlungen der Ankauf der Antikensammlung des venezianischen Patriziers Andrea Loredan für den bayerischen Hof.[5] Für die solcherart auf mehr als 600 Exponate angewachsene Sammlung ließ Albrecht 1568–1571 das Antiquarium erbauen, das aus Gründen des Brandschutzes als freistehendes Gebäude außerhalb der Neuveste errichtet wurde.
    Seine bedeutende Münzsammlung bildete den Grundstock für die Staatliche Münzsammlung. Er holte bekannte Maler und Kupferstecher sowie den Komponisten Orlando di Lasso an seinen Hof. In seiner Hofhaltung legte er Wert auf Pracht und Luxus, belastete die Untertanen schwer mit Abgaben und türmte dennoch ungeheuere Schulden (½ Mill. fl.) auf.
    Albrecht wurde katholisch erzogen und stand unter dem Einfluss der Jesuiten, die sein Vater ins Land geholt hatte und die seit 1549 in Ingolstadt an der Theologischen Fakultät unterrichteten. Die Ingolstädter Universität ging während Albrechts Regierung vollständig an sie über. Das Luthertum wurde in Albrechts Herrschaftsbereich verfolgt. Allerdings berief er 1550 Pankraz von Freyberg an seinen Hof; Pankraz neigte dem Protestantismus zu und konnte dem Herzog später Zugeständnisse an diie Religionsfreiheit abringen. Zu Albrechts wichtigsten Beratern zählte Wiguleus Hund. Albrecht gehörte zu den Mitbegründern des Landsberger Bundes. 1557 schuf er einen Religionsrat, um die konfessionelle Einheit des Landes zu kontrollieren. 1559 gründete er in München ein Jesuitenkolleg, das heutige Wilhelmsgymnasium. Die Juden hatte er bereits am 23. Dezember 1551 ausgewiesen, indem er ihnen untersagte, im Herzogtum zu wohnen. Für Reisen durch sein Land brauchten sie einen Passierschein und durften dabei an keinem Ort öfter als einmal übernachten. Albrecht unternahm starke Anstrengungen seinem jüngeren Sohn Ernst die Herrschaft über Kurköln zu ermöglichen. Bereits 1577 sollte Ernst unterstützt von Kaiser und Papst Nachfolger des Kölner Erzbischofs Salentin von Isenburg werden, doch verlor er diese Wahl noch gegen Gebhard I. von Waldburg.
    Albrecht war der Vormund von Philipp II. von Baden, dem späteren Markgrafen von Baden, sowie von dessen Schwester Jakobe von Baden, der späteren Herzogin von Jülich-Kleve-Berg.

    Nachkommen
    Herzog Albrecht V. heiratete am 4. Juli 1546 in Regensburg Erzherzogin Anna von Österreich, eine Tochter von Kaiser Ferdinand I. und dessen Gattin Prinzessin Anna von Böhmen und Ungarn. Gemeinsam hatten sie 7 Kinder:
    • Karl (*/† 1547)
    • Wilhelm V. der Fromme (1548–1626), ∞ 1568 Prinzessin Renata von Lothringen
    • Ferdinand (1550–1608), ∞ (morg.) 1588 Maria Pettembeck (1573–1619); Nachkommen: Franz Wilhelm von Wartenberg, Grafen von Wartenberg (bis 1736)
    • Maria Anna (1551–1608), ∞ 1571 Erzherzog Karl II. von Innerösterreich
    • Maximiliana Maria (1552–1614)
    • Friedrich (1553–1554)
    • Ernst (1554–1612), Erzbischof von Köln, Bischof von Lüttich



    Literatur
    • Friedrich Wilhelm Bautz: Albrecht V., Herzog von Bayern. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 90–91.
    • Dietmar Heil: Die Reichspolitik Bayerns unter der Regierung Herzog Albrechts V. (1550–1579). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1998, ISBN 3-525-36054-1 (Digitalisat)
    • Sigmund von Riezler: Albrecht V. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 234–237.
    • Walter Goetz: Albrecht V.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 158–160 (Digitalisat).
    Weblinks
     Commons: Albrecht V. (Bayern) – Sammlung von Bildern
    Porträtgalerie Bayern des Haus der Bayerischen Geschichte:
    • Werke von und über Albrecht V. in der Deutschen Digitalen Bibliothek
    • Bildnis des Herzogs Albrecht V. von Bayern. Maler: Hans Mielich (Muelich). Datiert: 1545. In: Geschichte Bayerns. Ausstellung Bayern Bilder. Haus der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 12. März 2013.
    • Bildnis des Herzogs Albrecht V. von Bayern. Maler: Hans Mielich (Muelich). Datiert: 1555. In: Geschichte Bayerns. Ausstellung Bayern Bilder. Haus der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 12. März 2013.
    • Bildnis des Herzogs Albrecht V. von Bayern auf dem Totenbett. Maler: unbekannt. Datiert: 1579. In: Geschichte Bayerns. Ausstellung Bayern Bilder. Haus der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 12. März 2013.
    Einzelnachweise
    1 Reinhold Baumstark: Albrecht V. In: Alois Schmid und Katharina Weigand (Hrsg.): Die Herrscher Bayerns. 25 historische Portraits von Tassilo III. bis Ludwig III. Beck, München 2001, ISBN 3-406-48230-9, S. 175 (eingeschränkte Vorschau in der Gogle-Buchsuche).
    2 Otto Hartig: Die Gründung der Münchener Hofbibliothek durch Albrecht V. und Johann Jakob Fugger. In: Abhandlungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. XXVIII/3. Franz, München 1917, S. 9 ff. (Digitalisat [abgerufen am 24. Oktober 2013).
    3 [1] sowie Veranstaltungsfleyer der Bayerischen Akademie der Wissenschaften:
    4 Baumstark: Albrecht V. München 2001, S. 182.
    5 Baumstark: Albrecht V. München 2001, S. 183.

    Name:
    Das Haus Wittelsbach ist eines der ältesten deutschen Hochadelsgeschlechter. Aus ihm gingen jahrhundertelang die Pfalzgrafen, die späteren Herzöge, Kurfürsten und Könige von Bayern (1180–1918) hervor, ebenso wie die Pfalzgrafen bei Rhein (1214–1803 und 1816–1918), die als Herrscher der Kurpfalz bereits Kurfürsten des Heiligen Römischen Reichs waren.
    Zwei Wittelsbacher wurden zu Römisch-deutschen Kaisern (1328 und 1742) und einer zum Römisch-deutschen König (1400) gewählt. Weitere Territorien des Heiligen Römischen Reichs, die zeitweilig von Mitgliedern des Hauses regiert wurden, waren das Kurfürstentum Köln (1583–1761), das Herzogtum Jülich-Berg (1614–1794/1806), das Fürstbistum Lüttich, die Mark Brandenburg (1323–1373), die Grafschaften Tirol (1342–1363/1369) sowie Holland, Hennegau und Seeland (1345–1432) sowie das Herzogtum Bremen-Verden (1654–1719). Zweimal, 1619 und 1742, waren Wittelsbacher Gegenkönige in Böhmen.
    Als eine der bedeutendsten Dynastien Europas stellten sie zeitweilig auch die Könige von Ungarn (1305), Schweden (1441–1448 und 1654–1720), Dänemark und Norwegen (1440) sowie von Griechenland (1832–1862).
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wittelsbach

    Albrecht heiratete Erzherzogin Anna von Österreich am 4 Jul 1546 in Regensburg, DE. Anna (Tochter von Kaiser Ferdinand I. von Österreich (von Habsburg) und Anna Jagiełło von Böhmen (von Ungarn)) wurde geboren am 7 Jul 1528 in Prag, Tschechien ; gestorben am 16 Okt 1590 in München, Bayern, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 86. Herzog Wilhelm V. von Bayern (Wittelsbacher), der Fromme  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 29 Sep 1548 in Landshut, Bayern, DE; gestorben am 7 Feb 1626 in Schleissheim, Bayern, DE.
    2. 87. Prinzessin Maria Anna von Bayern (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 21 Mrz 1551 in München, Bayern, DE; gestorben am 29 Apr 1608 in Graz.

  8. 69.  Ursula von Münsterberg (von Oels)Ursula von Münsterberg (von Oels) Graphische Anzeige der Nachkommen (55.Albrecht8, 44.Ursula7, 31.Margarete6, 19.Katharina5, 11.Karl4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren in 1498; gestorben in 1545.

    Ursula heiratete Heinrich (Švihovský) von Riesenberg in 1517. Heinrich gestorben in Jul 1551. [Familienblatt] [Familientafel]


  9. 70.  Herzogin Hedwig von MünsterbergHerzogin Hedwig von Münsterberg Graphische Anzeige der Nachkommen (57.Karl8, 44.Ursula7, 31.Margarete6, 19.Katharina5, 11.Karl4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren in 10 od 12 Jun 15081508 in Oels, Niederschlesien, Polen; gestorben am 28 Nov 1531 in Liegnitz, Schlesien, Polen.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Von Geburt Herzogin von Münsterberg und Oels sowie Gräfin von Glatz und durch Heirat Markgräfin von Brandenburg-Ansbach.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hedwig_von_Münsterberg-Oels

    Hedwig von Münsterberg-Oels (* 10. oder 12. Juni 1508 in Oels; † 28. November 1531 in Liegnitz) war von Geburt Herzogin von Münsterberg und Oels sowie Gräfin von Glatz und durch Heirat Markgräfin von Brandenburg-Ansbach.

    Hedwig war eine Tochter des Münsterberger Herzogs Karl I., der ein Enkel des böhmischen Königs Georg von Podiebrad war. Ihre Mutter war Anna, eine Tochter des letzten Saganer Herzogs Johann II.

    Hedwig starb in Liegnitz, wo sie auch bestattet wurde.

    Geburt:
    Oleśnica (deutsch Oels, auch Olse, schlesisch Eels) ist eine Stadt in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien. Sie ist die Kreisstadt des Powiat Oleśnicki und bildet eine eigene Stadtgemeinde. Sie ist darüber hinaus Sitz der Landgemeinde Oleśnica, die die umliegenden Dörfer umfasst. Ab 1312 war sie Residenzstadt des Herzogtums Oels, von 1818 bis 1945 Kreisstadt des Landkreises Oels im Regierungsbezirk Breslau der preußischen Provinz Niederschlesien.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Oleśnica

    Gestorben:
    Legnica (deutsch Liegnitz) ist eine Mittelstadt in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien. Die kreisfreie Stadt ist Kreisstadt des Powiat Legnicki. Bis 1945 war Liegnitz Hauptstadt des Regierungsbezirkes Liegnitz in der preußischen Provinz Schlesien.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Legnica

    Hedwig heiratete Markgraf Georg von Brandenburg (Ansbach-Kulmbach)(Hohenzollern) in 1525. Georg (Sohn von Markgraf Friedrich V. von Brandenburg (Ansbach-Kulmbach)(Hohenzollern), der Ältere und Prinzessin Sofia von Polen (Jagiellonka) (Jagiellonen)) wurde geboren am 4 Mrz 1484 in Ansbach, Bayern, DE; gestorben am 27 Dez 1543 in Ansbach, Bayern, DE; wurde beigesetzt in Klosterkirche, Heilsbronn, Bayern, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 88. Anna Maria von Brandenburg-Ansbach (Hohenzollern)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 28 Dez 1526 in Jägerndorf, Schlesien, Tschechien; gestorben am 20 Mai 1589 in Nürtingen, Baden-Württemberg, DE.

  10. 71.  Herzog Franz I. von Lothringen (von Vaudémont)Herzog Franz I. von Lothringen (von Vaudémont) Graphische Anzeige der Nachkommen (58.Anton8, 45.René7, 32.Friedrich6, 21.Antoine5, 12.Friedrich4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 23 Aug 1517 in Nancy, FR; gestorben am 12 Jun 1545 in Remiremont.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Lothringen-Mercœur

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_I._(Lothringen)

    Franz I. Herzog von Lothringen-Mercœur (* 23. August 1517 in Nancy; † 12. Juni 1545 in Remiremont) war der älteste Sohn Antons II. und dessen Frau Renée de Bourbon-Montpensier (1494–1539), Tochter von Gilbert de Bourbon-Montpensier.

    Franz I. war nur kurz Herzog. Er wurde 1544 nach dem Tode seines Vaters dessen Nachfolger, starb aber schon im folgenden Jahr. Er war seit 1541 mit Christina von Dänemark verheiratet, Tochter des Königs Christian II. Sie war die Witwe von Francesco II. Sforza, den sie 1533 geheiratet hatte.
    Ursprünglich sollte Franz I. Anna von Kleve heiraten, aber ein bereits im Kindesalter geschlossener Ehevertrag wurde nie umgesetzt. Anna wurde später die vierte Frau König Heinrichs VIII. von England.

    (Okt 2017)

    Franz heiratete Christina von Dänemark in 1541. Christina (Tochter von König Christian II. von Dänemark und Erzherzogin Isabella von Österreich (von Habsburg)) wurde geboren in 1521 in Nyborg oder Kopenhagen; gestorben in 1590 in Alessandria oder Tortona. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 89. Herzog Karl III. von Lothringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 18 Feb 1543 in Nancy, FR; gestorben am 14 Mai 1608 in Nancy, FR.
    2. 90. Prinzessin Renata von Lothringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 20 Apr 1544 in Nancy, FR; gestorben am 22 Mai 1602 in München, Bayern, DE; wurde beigesetzt in Kirche St. Michael, München.

  11. 72.  Marie von Guise (von Lothringen)Marie von Guise (von Lothringen) Graphische Anzeige der Nachkommen (59.Claude8, 45.René7, 32.Friedrich6, 21.Antoine5, 12.Friedrich4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 22 Nov 1515 in Bar-le-Duc, Lothringen; gestorben am 11 Jun 1560 in Edinburgh Castle.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Schottland (1538 bis 1542)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Marie_de_Guise

    Marie de Guise (auch Marie von Lothringen-Guise genannt; englisch Mary of Guise; * 22. November 1515[1] in Bar-le-Duc, Lothringen; † 11. Juni 1560 in Edinburgh Castle) entstammte dem mächtigen französischen Adelsgeschlecht der Guise und war alals zweite Ehefrau des verwitweten Jakob V. von 1538 bis 1542 Königin von Schottland. Ein gutes Jahrzehnt nach dem Tod Jakobs übernahm sie von 1554 bis zu ihrem Tod für ihre noch minderjährige Tochter Maria Stuart die Regentschaft von Schottland, die bis dahin über ein Jahrzehnt lang James Hamilton, 2. Earl of Arran geführt hatte, war aber in ihren letzten beiden Lebensjahren in heftige Kämpfe gegen aufständische protestantische Adlige verstrickt.

    Jugend
    Marie de Guise war das älteste von insgesamt zwölf Kindern von Claude de Lorraine, Graf und seit 1528 Herzog von Guise, und seiner Frau Antoinette de Bourbon. Zu ihren Brüdern zählten u. a. Herzog Franz von Guise, Kardinal Karl von Lothringen und Herzog Claude von Aumale.
    Zur Zeit von Maries Jugend hatte die Ära der Renaissance in Frankreich Einzug gehalten, König Franz I. war ein Patron der Künste und Literatur und sein Hof ein kulturelles Zentrum, was die französischen Adligen sehr beeinflusste. Als sich Maries Großmutter väterlicherseits, Philippa von Geldern, im Dezember 1519 in das Klarissen-Kloster von Pont-à-Mousson zurückzog, übersiedelten Maries Eltern in deren vormalige Residenz, das Schloss von Joinville. Die in ihrer frühen Kindheit besonders unter dem Einfluss ihrer Mutter stehende Marie kam dann zur weiteren Erziehung in das Kloster ihrer Großmutter. Im Zeitalter der Renaissance wurde es nämlich in Adelskreisen zunehmend üblich, nicht nur den Söhnen, sondern auch den Töchtern eine fundierte Ausbildung angedeihen zu lassen, wozu auch moralisch-religiöse Erziehung gehörte.
    1529 zog Marie für ein Jahr nach Nancy an den Hof ihres Onkels, des Herzogs Antoine von Lothringen, und dessen Gattin Renée de Bourbon-Montpensier. Dort erlernte sie die feineren Regeln der Hofetikette. Im März 1531 wurde die 15-jährige, körperlich großgewachsene Prinzessin, die graue Augen und rotbraune Haare hatte, von ihrem Onkel am französischen Königshof vorgestellt. Sie war Anfang Mai 1531 bei der Krönung der zweiten Gattin Franz’ I., der Habsburgerin Eleonore, anwesend und befand sich im Gefolge der neuen Königin bei deren anschließendem feierlichem Einzug in Paris. Marie wurde nun Eleonores Hofdame und genoss die Gunst des Königs.[2]

    Erste Ehe
    Am 4. August 1534 heiratete die 18-jährige, von ihrem Vater mit einer Mitgift von 80.000 Pfund ausgestattete Marie de Guise ihren ersten Mann, den 24-jährigen Herzog Louis II. d’Orléans-Longueville, in der Kapelle des Louvre-Palastes. Zahlreiche Persönlichkeiten des Hofs wohnten diesem festlichen Ereignis bei. Die darauf folgenden Feierlichkeiten zogen sich mehr als zwei Wochen dahin. Aus der sehr glücklich verlaufenden Ehe des Paares gingen zwei Söhne hervor:
    • François (* 30. Oktober 1535; † 22. September 1551), Herzog von Longueville
    • Louis (4. August 1537; † Dezember 1537)
    Marie setzte sich sehr für die Anliegen der Pächter der Ländereien ihres Gemahls ein. Am 1. Januar 1537 war sie bei der Hochzeit ihres späteren zweiten Ehemanns, Jakob V. von Schottland mit Madeleine, einer Tochter des französischen Königs, in Paris zugegen. Am 9. Juni 1537 starb bereits Maries erster Gatte in Rouen. Die junge Witwe hob sich den – heute in der schottischen Nationalbibliothek aufbewahrten – letzten Brief ihres verstorbenen Gemahls, der seine Krankheit erwähnte, lebenslang auf. Etwa acht Wochen nach seinem Ableben, am 4. August, bekam sie ihren zweiten Sohn Louis, dessen Tod aber noch vor dem Jahresende 1537 erfolgte.[3]

    Heirat mit Jakob V. von Schottland
    Jakob V. von Schottland verlor seine Frau Madeleine schon am 7. Juli 1537 und war an einer neuerlichen französischen Verbindung sehr interessiert, um die gegen England gerichtete Auld Alliance zu stärken. Er soll sich bereits bei seinem früheren Besuch in Frankreich anlässlich seiner Hochzeit mit Madeleine sehr zu Marie de Guise hingezogen gefühlt haben. Diese erfuhr jedenfalls im August 1537 durch den französischen König, dass ihre Vermählung mit Jakob V. im Raum stand. Für die schotottische Seite nahm der spätere Kardinal David Beaton führenden Anteil an den Heiratsverhandlungen. Marie reagierte geschockt; sie wünschte Familie und Land nicht zu verlassen und die Longueville-Erbgüter für ihren minderjährigen Sohn François zu verwalten. Zur Verhinderung des geplanten schottisch-französischen Heiratsbündnisses trat der seit Ende Oktober 1537 zum dritten Mal verwitwete König Heinrich VIII. von England ebenfalls als Bewerber um Maries Hand auf, die aber angesichts Heinrichs Verhalten gegenüber seinen früheren Gemahlinnen nichts von einer Eheverbindung mit ihm wissen wollte.
    König Franz I. präferierte ohnehin Maries Verheiratung nach Schottland und befahl ihr ausdrücklich, sich dieser nicht länger zu widersetzen. Marie fügte sich, war aber bestürzt, dass der französische König für sie einen Ehevertrag vorbereitet hatte, gemäß dem ein beträchtlicher Teil der für sie festgesetzten Aussteuer in der Höhe von 150.000 Pfund aus der Hinterlassenschaft ihres verstorbenen Gemahls, mithin aus dem Erbe ihres Sohns François aufzubringen wäre. Sie konnte schließlich erreichen, dass laut dem im März 1538 besiegelten Ehevertrag ihr Vater die Zahlung von 80.000 Pfund der Mitgift und der französische König jene der restlichen 70.000 Pfund übernahm. Falls sie ihren zweiten Gatten überleben würde, sollte sie als Leibgedinge zur lebenslangen Nutzung den Falkland Palace, das Stirling Castle, Dingwall Castle und Threave Castle sowie die Einnahmen aus den zugehörigen Graf- und Herrschaften erhalten.
    Nach der Erteilung der aufgrund der Blutsverwandtschaft mit ihrem Bräutigam nötigen Dispens durch Papst Paul III. vermählte Marie sich am 9. Mai 1538 in Châteaudun per Prokuration mit Jakob V., der dabei vom schottischen Adligen und Politiker Robert, 5. Lord Maxwell vertreten wurde. Daraufhin musste Marie den zweijährigen François in der Obhut ihrer Mutter zurücklassen, als sie in Begleitung ihres Vaters, ihrer Schwester Louise und eines französischen Gefolges auf einer von Jakob V. gesandten Flotte von Le Havre nach Schottland übersetzte, wo sie am 16. Juni 1538 bei Balcomie in Fife landete. Am übernächsten Morgen fand ihre von David Beaton geleitete persönliche Hochzeit mit Jakob V. in der Kathedrale von St Andrews statt. Zu den folgenden 40-tägigen Festlichkeiten zählten u. a. Turniere, Bogenschützenwettkämpfe und Jagdausflüge. Jakobs Mutter Margaret Tudor schrieb ihrem Bruder Heinrich VIII. im Juli, dass sich ihre Schwiegertochter sehr aufmerksam ihr gegenüber benehme. Maries Verwandte und französischen Diener reisten im August wieder ab, sie selbst hielt am 16. November 1538 ihren feierlichen Einzug in Edinburgh.[4]

    Königin von Schottland
    In den nächsten Jahren machte Marie de Guise sich mit ihrem neuen Land vertraut. Zwar verspürte sie anfangs Heimweh, suchte aber doch möglichst taktvoll ihrer neuen Rolle als Königin zu entsprechen. Sie bat ihre Mutter um die Entsendung französischer Steinmetze für Arbeiten am Falkland Palace und Stirling Castle sowie lothringischer Bergleute zum Abbau wertvoller Lagerstätten von Crawfordmuir. Zur Verschönerung ihrer Paläste beschäftigte sie auch den französischen Maler Pierre Quesnel.
    Die vordringlichste Aufgabe bestand für Marie darin, einen Thronerben auf die Welt zu bringen. Erst als absehbar war, dass sie ihrem Gemahl Nachwuchs gebären würde, fand ihre Krönung zur Königin von Schottland am 22. Februar 1540 in der Holyrood Abbey in Edinburgh statt. Der königliche Goldschmied John Mosman hatte für Jakob V. eine neue Krone hergestellt, die der König bei der Krönung seiner Gattin trug. Diese Zeremonie wurde u. a. von 30 Salutschüssen, die vom Davids Tower des Edinburgh Castle abgefeuert wurden, sowie von Feuerwerken begleitet. Drei Monate nach ihrer Krönung folgte die Geburt von Maries erstem Sohn von Jakob V., woraufhin das Paar noch einen weiteren Sohn und eine Tochter bekam:
    • James (* 22. Mai 1540; † Ende April 1541), Herzog von Rothesay
    • Robert (* 24. April 1541; † Ende April 1541), Duke of Albany
    • Maria Stuart (* 8. Dezember 1542; † 8. Februar 1587), Königin von Schottland und Frankreich
    Anders als im Fall ihres ältesten Sohnes François durfte Marie ihren Sohn James nicht selbst aufziehen. Allerdings lebten ihre beiden Söhne von Jakob V. nur kurz; nachdem zuerst James im Alter von knapp einem Jahr Ende April 1541 verstorben war, erlitt sein jüngerer, erst einige Tage alter Bruder Robert nur wenige Stunden danach das gleiche Schicksal. Beide Kleinkinder fanden ihre letzte Ruhestätte in der Holyrood Abbey. Die königlichen Eltern waren über diese Unglücksfälle tief erschüttert und ihre Beziehung war monatelang gespannt. Jakob V. hielt sich eine im Tantallon Castle residierende Geliebte.
    Im nächsten Jahr führte Jakob V. zur Behauptung der schottischen Unabhängigkeit gegen den englischen König Krieg. Am 24. November 1542 verlor jedoch ein schottisches Heer die Schlacht von Solway Moss gegen Heinrich VIII. Der darüber verzweifelte Jakob V. erfuhr noch von der am 8. Dezember 1542 zu Linlithgow erfolgten Geburt seiner Tochter Maria Stuart, starb aber bereits sechs Tage später im Alter von nur 30 Jahren, was das Baby zur Königin von Schottland machte. Jakobs Gattin Marie war nun zum zweiten Mal Witwe geworden und trug fortan lebenslang schwarze Trauergewänder. Es wäre ihr zwar laut dem Ehevertrag freigestanden, in ihre Heimat zurückzukehren, zur Wahrung der Interessen ihrer kleinen Tochter machte sie jedoch von diesem Recht keinen Gebrauch.[5]

    Krieg mit England (Rough Wooing)
    Heinrich VIII. versuchte nun, mit Schottland eine anti-französische Allianz zu erreichen; letztlich wollte er sein nördliches Nachbarland aber annektieren. Marie de Guise fand bei den schottischen Baronen nicht genug Unterstützung, um Regentin werden zu können. Stattdessen kam es zwischen James Hamilton, 2. Earl of Arran, dem Nächsten in der Thronfolge nach Maria Stuart, und Kardinal David Beaton zu einem Machtkampf um die Übernahme der Regentschaft, aus dem Ersterer als Sieger hervorging: Arran wurde am 3. Januar 1543 von den Adligen des Landes zum Regenten für die minderjährige Königin ernannt. Kurz danach wurde Beaton verhaftet.
    Zunächst betrieb Arran eine englandfreundliche Politik, während Beaton einen profranzösischen Kurs verfolgte und Haupt der schottischen Katholiken war. Marie de Guise, die sich in Linlithgow praktisch in Arrans Gewahrsam befand, hatte sich auf die Seite des Kardinals geschlagen und bewog einen erbitterten Rivalen Arrans, den in Frankreich lebenden Matthew Stewart, 4. Earl of Lennox, zur Rückkehr nach Schottland, um die Macht des Regenten zu schwächen. Am 12. März 1543 beschloss das schottische Parlament aber u. a., dass Maria Stuart – wie von Heinrich VIII. gewünscht – die Gattin des englischen Thronerben Eduard werden sollte, eine Absichtserklärung, die auch in den am 1. Juli 1543 zwischen England und Schottland geschlossenenen Verträgen von Greenwich aufgenommen wurde. Der militärische Druck von Lennox und dem mittlerweile wieder freigekommenen Beaton zwang Arran jedoch noch im gleichen Monat, dem Umzug von Marie de Guise und ihrer kleinen Tochter von Linlithgow in das sicher befestigte Stirling Castle zuzustimmen.
    Arran rückte von seinem proenglischen Kurs ab und verbündete sich mit seinem früheren Kontrahenten Kardinal Beaton, woraufhin die kleine Königin Maria Stuart am 9. September 1543 gekrönt wurde. Nun wurde Marie de Guise an die Spitze eines neu geschaffenen, 16köpfigen Regentschaftsrates gesetzt, der die Handlungen Arrans überwachen sollte. Für den 19. September bestellte sie den englischen Gesandten Ralph Sadler vor dieses Gremium, um mit ihm über die englisch-schottischen Beziehungen zu diskutieren. Der am 6. Oktober angekommene französische Botschafter Jacques de la Brosse unterbreitete aber das Angebot eines erneuten Bündnisses mit seinem Land, verbunden mit Hilfe gegen die Pläne Heinrichs VIII. Tatsächlich kündigte das schottische Parlament im Dezember 1543 die Verträge mit England und nahm die Auld Alliance mit Frankreich wieder auf.
    Heinrich VIII. wollte nun die Verheiratung Maria Stuarts mit seinem Sohn Eduard gewaltsam erzwingen, woraus sich ein bis 1550 andauernder militärischer Konflikt zwischen England und Schottland entwickelte. Dieser wurde später als Rough Wooing (d. h. „unsanfte Brautwerbung“) bezeichnet. Als erste größere feindselige Aktion brannte dabei eine englische Invasionsarmee unter dem Kommando von Edward Seymour, Earl of Hertford am 7. Mai 1544 Edinburgh nieder. Obwohl Arran für diese Schlappe verantwortlich gemacht wurde, konnte er gemeinsam mit Beaton eine Übertragung der Regentschaft auf Marie de Guise verhindern und sich weiter im Amt halten.
    Nach weiteren Einfällen in Schottland erlitt ein starkes englisches Heer am 27. Februar 1545 in der Schlacht bei Ancrum Moor eine vernichtende Niederlage gegen Arran. Im nächsten Jahr suchte Heinrich VIII. den Kardinal Beaton beseitigen zu lassen, der dann auch am 29. Mai 1546 von jungen Adligen ermordet wurde. Ein Anhänger Maries, George Gordon, 4. Earl of Huntly, wurde Beatons Nachfolger als schottischer Lordkanzler. Trotz des am 28. Januar 1547 erfolgten Todes Heinrichs VIII. ging der schottisch-englische Konflikt weiter und der mittlerweile zum Lordprotektor und Herzog von Somerset erhobene Edward Seymour fügte Arrans Heer am 10. September 1547 die schwere Niederlage bei Pinkie Cleugh zu. Die Engländer besetzten anschließend große Teile Südschottlands und rückten nach Stirling Castle vor, um die Auslieferung Maria Stuarts zu erzwingen. Diese wurde allerdings auf Anordnung ihrer Mutter in das Kloster Inchmahome Priory auf einer Insel im Lake of Menteith in Sicherheit gebracht.
    Marie de Guise nahm den vom französischen König Heinrich II. durch seinen Botschafter Henri Cleutin, Herrn von Oysel, übermittelten Vorschlag an, für die Leistung bedeutender französischer Militärhilfe gegen die Engländer ihre Tochter dem Dauphiin, dem späteren Franz II., zur Gemahlin zu versprechen. Auf ihr Betreiben akzeptierten auch die am 8. Februar 1548 in Stirling versammelten Adligen diesen Plan, die auch die Verlegung von Maria Stuarts Aufenthaltsort nach Frankreich beschlossen, wo das Mädchen Aussicht auf größere Sicherheit hatte. Inzwischen flammten die Kämpfe mit England wieder auf. Im Juni brachte der französische Edelmann und Militär André de Montalembert, Seigneur d’Essé, 6.000 Soldaten nach Schottland, die schließlich auf Drängen Maries de Guise gemeinsam mit schottischen Einheiten Arrans die von den Engländern eroberte, im heutigen East Lothian befindliche Stadt Haddington belagerten. Den dabei auftretenden Kampfhandlungen wohnte Marie persönlich beiei. Die endgültige Bestätigung ihrer ausgehandelten französisch-schottischen Heiratsallianz erfolgte am 7. Juli durch die Unterzeichnung des Vertrags von Haddington. Am 9. Juli kamen mehrere Personen von Maries Gefolge in ihrer unmittelbaren Nähe durch englischen Beschuss aus Haddington ums Leben; die schockierte, aber unverletzt gebliebene Königinwitwe selbst wurde ohnmächtig. Die Belagerung der Stadt blieb indessen vorerst erfolglos.
    Im August 1548 wurde Maria Stuart in Begleitung Arrans nach Frankreich geschickt. Marie de Guise wollte mit ihrer Tochter von Dumbarton bis Whithorn segeln, um dort eine Wallfahrt zu unternehmen, kehrte aber stattdessen wegen einer in Edinburgh abgehaltenen Ratssitzung zurück. In einem Brief an ihren Vater und Onkel beklagte sie sich, dass sie an Gicht oder Ischias leide sowie über das Benehmen der Franzosen, die fast schlimmer als die Engländer hausten. Letztere zogen im September 11549 zur Befriedigung Maries aus Haddington ab. Zu Weihnachten 1549 erreichte Marie auf einer in Stirling Castle anberaumten Konferenz, dass mehr französische Kanonen für die Belagerung von Broughty Castle (einem historischen Schloss nahe Dundee) geliefert würden. Im Februar 1550 beobachtete sie den erfolgreichen Angriff auf Broughty Castle, diesmal klugerweise von einem günstigen, jenseits des Flusses Tay gelegenen Aussichtspunkt. Im Vertrag von Boulogne (24. März 1550) wurde schließlich Friede zwischen England und Frankreich geschlossen, und auch Schottland war in diesen Vertrag eingeschlossen.[6]

    Aufenthalt in Frankreich und England
    Nun plante Marie de Guise, deren Vater Claude de Lorraine am 12. April 1550 im Alter von 53 Jahren starb, ihre Heimat Frankreich zu besuchen. Im Auftrag des französischen Königs holte Leone Strozzi Marie de Guise mit einem Geschwader von Schottlland ab. Sie segelte mit einem Gefolge von vielen schottischen Adligen am 6. September 1550 von Leith ab und kam am 19. September in der nordfranzösischen Hafenstadt Dieppe an. Am 25. September wurde sie vom König ehrenvoll in Rouen empfangen und wohnte dort einer Feier der letzten französisch-schottischen Siege im vergangenen Krieg bei. Dann reiste sie nach Paris.
    In Frankreich sah Marie de Guise nicht nur ihre Tochter Maria Stuart wieder, sondern erstmals nach zwölf Jahren auch ihren Sohn aus erster Ehe, François. Den Winter 1550/51 verbrachte sie am französischen Hof in Blois und suchte König Heinrich II. dazu zu bewegen, sie bei der geplanten Übernahme der Regentschaft von Schottland zu unterstützen und ihr auch finanzielle Hilfe zu leisten. Nach Ansicht des englischen Botschafters John Mason übte Marie zu viel Einfluss an Heinrichs Hof aus.
    Im April 1551 war Marie de Guise erschüttert, als sie von einer Verschwörung zur Vergiftung ihrer Tochter erfuhr. Den Sommer verbrachte sie mit Heinrich II. und kam dabei nach Tours, Angers und Nantes; dann reiste sie in die Bretagne. Anschließend besuchte sie ihre verwitwete Mutter in Joinville. Als sie sich auf den Weg nach Dieppe machte, um von dort aus wieder nach Schottland zurückzukehren, wurde sie von ihrem Sohn François begleitet, der aber zu ihrer Betrübnis am 22. September unterwegs in Amiens im Alter von knapp 16 Jahren starb.
    Nach ihrem gut einjährigen Aufenthalt in Frankreich verließ Marie dieses Land wieder, als sie Mitte Oktober 1551 von Dieppe abfuhr. Sie segelte zunächst nach England und wurde dabei durch einen Sturm nach Portsmouth verschlagen, wo sie landete und die erste Nacht in der Southwick Priory verbrachte. Sie begab sich nach London, machte u. a. im Hampton Court Palace Station und dinierte am 4. November mit König Eduard VI. im Palace of Westminster. Prinzessin Elisabeth war beim Besuch Maries de Guise anwesend, während Prinzessin Maria ihr Kommen verweigerte. Von Eduard VI. erhielt Marie de Guise einen ehemals der letzten Gattin Heinrichs VIII., Catherine Parr, gehörigen Diamantring. Sie reiste dann nordwärts nach Schottland, wo sie Ende November 1551 ankam und von einigen schottischen Baronen in Berwick begrüßt wurde. In den nächsten beiden Jahren konnte sie aber trotz ihrer nunmehr gestärkten Stellung noch nicht erreichen, dass der 1548 von Heinrich II. zum Herzog von Châtelherault erhobene Earl of Arran die Regentschaft zu ihren Gunsten niederlegte.[7]

    Erste Jahre der Regentschaft in Schottland
    Schließlich trat der nunmehrige Herzog von Châtelherault gegen verschiedene Zugeständnisse wie dem Versprechen finanzieller Zuwendungen und der Versicherung, dass er im Fall von Maria Stuarts kinderlosem Tod nächster Thronanwärter sein würde, von seinem Posten als Regent widerwillig zurück. Das Parlament übertrug nun Marie de Guise am 12. April 1554 die Regentschaft, deren Ausübung sich für sie als schwierige Aufgabe erweisen sollte. Zu Ostern sandte die elfjährige Maria Stuart ihrer Mutter zu deren Erhebung Glückwünsche von Schloss Meudon, wo sie sich damals bei ihrer Großmutter und ihrem Onkel, dem Kardinal Karl von Lothringen, aufhielt.
    Anfangs verfolgte die Regentin einen recht konzilianten, auf Ausgleich bedachten politischen Kurs, bemühte sich aber, ihre Macht auf Kosten der schottischen Barone zu stärken. Sie ersetzte Châtelheraults Männer durch eigene Vertrauensleute und konsultierte häufig ihre beiden in Frankreich sehr einflussreichen Brüder, den Kardinal Karl von Lothringen und den Herzog Franz von Guise. Dabei suchte sie ihre Politik mit jener ihrer Brüder abzustimmen. Henri Cleutin wirkte während Maries Regentschaft weiterhin als Botschafter König Heinrichs II. und besuchte bisweilen ihren Kronrat. Zum Unwillen des auf der Wahrung der Unabhängigkeit seines Landes bedachten schottischen Adels übertrug Marie vielen Franzosen hohe öffentliche Ämter. So wurde Yves de Rubay königlicher Siegelbewahrer und trat damit faktisch an die Stelle des bei Marie kurz nach deren Übernahme der Regentschaft in Ungnade gefallenen Lordkanzlers George Gordon, 4. Earl of Huntly, während etwa Bartholomew de Villemore nun die Staatsfinanzen kontrollierte.
    Im Juli 1554 begab Marie sich nach Jedburgh und machte diese Stadt für zwei Wochen zum Sitz eines wandernden Gerichtshofs; dabei hoffte sie eine langjährige Fehde zwischen den schottischen Clans Scott und Kerr zu schlichten. 1555 nahm sie an Parlamentssitzungen teil, bei denen Gesetze zur Reform der Justizverwaltung und zur Regelung des Handels beschlossen wurden. Im nächsten Jahr besuchte sie während einer Reise u. a. Inverness und Aberdeen.
    Marie sah sich von den Mitgliedern des Anfang 1557 einberufenen Parlaments ablehnend behandelt und mit dem Vorwurf konfrontiert, dass die Ehe ihrer Tochter mit dem Dauphin noch immer nicht geschlossen war. Dabei war die Regentin selbst an einer baldigen Verheiratung ihrer Tochter mit dem französischen Thronfolger höchst interessiert, konnte aber nur wenig zu ihrer Realisierung beitragen. Nachdem Philipp II. von Spanien seine Gemahlin Maria I. von England im Juni 1557 zum Kriegseintritt gegen Frankreich bewogen hatte, befahl Marie de Guise im Herbst 1557 einem schottischen Heer, in England einzufallen, obwohl sie Maria Tudor früher unverbrüchliche Freundschaft versprochen hatte. Die schottischen Soldaten kehrten allerdings wieder heim, ohne ihren Auftrag ausgeführt zu haben. Als wegen des steigenden Einflusses der Familie Guise in Frankreich schließlich die Hochzeit Maria Stuarts mit dem Dauphin am 24. April 1558 über die Bühne ging, hatte die junge schottische Königin auch geheime Klauseln ihres Ehevertrags unterschrieben, nach denen Schottland im Fall ihres kinderlosen Todes an Frankreich fallen sollte.[8]

    Auseinandersetzungen mit den Protestanten
    In ihren letzten beiden Lebensjahren musste sich die katholische Marie de Guise mit der zunehmenden Macht der Protestanten befassen, welcher Konflikt wiederholt zu kriegerischen Handlungen zwischen den beiden verfeindeten Lagern führte. Am 3. Dezember 1557 hatten sich die protestantischen schottischen Adligen als Lords of the Congregation zu einem ersten Bündnis zusammengeschlossen. Bis zu einem gewissen Maß hatte die schottische Regentin auch die wachsende Zahl protestantischer Prediger geduldet, die während der Regierung der katholischen Maria I. keine englische Unterstützung erwarten konnten. Als die Tudor-Königin aber am 17. November 1558 starb, wurde ihre protestantische Halbschwester Elisabeth I. neue englische Herrscherin. Dagegen erhob Maria Stuart als Urenkelin Heinrichs VII. ebenfalls Anspruch auf die englische Krone, da Elisabeth I. eine illegitime Tochter Heinrichs VIII. und Häretikerin sei. Zur Durchsetzung dieses Anspruchs mussten der französische Köninig Heinrich II., der sich eine Annexion Englands und Schottlands erhoffte, und nach dessen Tod (10. Juli 1559) Maria Stuarts Gatte Franz II. dafür sorgen, dass Schottland fest katholisch gesinntes französisches Einflussgebiet blieb. Aufgrund der Bedrohung ihrer Herrscherstellung mischte sich Elisabeth I. ihrerseits ab 1559 heimlich auf Seiten der Protestanten in die innerschottischen Religionsstreitigkeiten ein.
    Marie de Guise hatte vielleicht schon nach der Heirat ihrer Tochter mit dem Dauphin eine weniger tolerante Linie gegenüber den Protestanten eingeschlagen und dabei die Unterstützung ihrer bisherigen Gegner, des Herzogs von Châtelherault und seines Halbbruders John Hamilton, gewonnen. Letzterer war Erzbischof von St. Andrews, erneuerte die alte Strenge gegen die Protestanten und ließ zur Abschreckung am 28. April 1558 den abgefallenen Priester Walter Milne verbrennen.
    Im Winter 1558/59 verlangten die Protestanten von der Regentin in mehreren Petitionen u. a. das Recht der Versammlungsfreiheit und der Abhaltung der Gottesdienste in der Landessprache sowie die Aufhebung der Gesetze gegen Ketzerei. Am 1. Januar 1559 wurde von ihnen ein anonymer Aufruf (Beggars’ Summons) veröffentlicht, in dem katholische Priester mit der Vertreibung bedroht wurden, da ihr Besitz den Armen gehöre. Marie wollte nun die protestantischen Geistlichen ächten und befahl ihnen, am 10. Mai vor ihr in Stirling zu erscheinen. Es kam jedoch vorher zu Unruhen. Der wortgewaltige schottische Reformator John Knox kehrte damals von Frankreich in seine Heimat zurück und predigte am 4. Mai in Perth gegen die Messe und Bilderverehrung, woraufhin eine fanatisierte Menge die Bilder und Altäre in den dortigen Kirchen zerstörte.
    Die Regentin und Châtelherault zogen mit einem Heer nach Perth, mussten jedoch angesichts der Überlegenheit ihrer Gegner verhandeln. Es kam zu einer am 29. Mai 1559 zwischen den Streitparteien getroffenen Vereinbarung; da Marie aber u. a. eine Garnison in Perth stationierte, flammten neue Kämpfe auf. Aufgrund der großen Stärke der feindlichen Streitkräfte vermieden Maries Feldherren Châtelherault und Henri Cleutin am 13. Juni eine Schlacht bei Cupar in Fife und erreichten eine neue kururzzeitige Übereinkunft. Marie zog sich zu ihrem Schutz nach Dunbar Castle zurück, während die Protestanten Stirling und am 29. Juni Edinburgh einnahmen. Châtelherault und Henri Cleutin marschierten gegen Edinburgh, verhandelten mit einigen Lords of the Congregation und beide Seiten unterzeichneten am 23. Juli einen Waffenstillstand, dessen Bedingungen u. a. einen Rückzug der protestantischen Truppen aus Edinburgh, die Anerkennung der Autorität Maries de Guise und Maria Stuarts durch die Lords und gegenseitige religiöse Toleranz bis zum 10. Januar 1560 vorsahen. Die Regentin konnte nun wieder in Edinburgh einziehen.[9]
    Trotz der erzielten Verständigung zwischen der Regentin und den protestantischen Adligen kam es bald zu neuen Spannungen. Mit der am 10. Juli 1559 erfolgten Thronbesteigung des erst 15-jährigen Franz II. gewannen die Brüder Maries in Frankreicich fast unumschränkten Einfluss. Sie versprachen, zur Unterstützung ihrer Schwester so bald wie möglich ihren jüngsten Bruder, den Marquis René II. d’Elbeuf, mit einer großen Armee nach Schottland zu entsenden und schickten mittlerweile als ihre Botschafter De la Brosse und den Bischof von Amiens, Nicolas de Pellevé. Andererseits war Elisabeth I. an einer Schwächung der Macht der katholischen Kirche und der Familie Guise in Schottland interessiert und stand in heimlichem Kontakt mit den Lords of the Congregation. Allerdings gehörte die englische Herrscherin neben den Königen Heinrich II. und Philipp II. zu den Unterzeichnern der Verträge von Cateau-Cambrésis (April 1559), die den Friedensschluss zwischen England und Frankreich bzw. zwischen Spanien und Frankreich besiegelten. Daher vermied Elisabeth I. eine offene Hilfe für die rebellischen schottischen Protestanten, um nicht eine baldige verstärkte französische Militärintervention in ihrem nördlichen Nachbarland zu riskieren. Stattdessen betrieb sie eine vorsichtig-verwirrende Politik, unterstützte die aufständischen Barone nur unter großer Geheimhaltung finanziell und stachelte sie zu weiterem Widerstand gegen die Regentin an, während sie offiziell jeglichen von ihr persönlich verordneten Beistand für die Kongregation leugnete – so etwa anlässlich einer Anfang August 1559 erhobenen Beschwerde Maries de Guise, die ihre Spione hatte, wegen Elisabeths mutmaßlicher Agitation in Schottland.[10]
    Mit Hilfe des englischen Geheimdienstes entging unterdessen der am europäischen Kontinent befindliche protestantische Sohn Châtelheraults, James Hamilton, 3. Earl of Arran, der Verfolgung durch die Franzosen. Der junge Arran gelangte Anfang September 1559 mit englischer Unterstützung sicher nach Schottland, woraufhin sein Vater Châtelherault sofort Marie de Guise verließ und sich den Lords of the Congregation anschloss. Die gesundheitlich schon sehr angeschlagene und unter großem Geldmdmangel leidende Regentin ließ Leith befestigen und übersiedelte aus Sicherheitsgründen dorthin, als die protestantischen Adligen am 18. Oktober Edinburgh besetzten. Letztere entzogen der in Leith unter dem Schutz französischer Soldaten stehenden Marie am 21. Oktober die Regentschaft, übertrugen diese einem 13köpfgen Regentschaftsrat unter der Führung Châtelheraults und belagerten Leith. Allerdings gewährte Elisabeth I. den Lords weiterhin nur finanzielle Hilfe und der Marie treu ergebbene James Hepburn, 4. Earl of Bothwell fing am 31. Oktober eine von der englischen Königin der Kongregation gesandte beträchtliche Geldsumme ab, womit es für Elisabeth noch schwerer wurde, den äußeren Schein ihrer angeblichen Nichteinmischung in Schottland zu wahren. Die aufständischen Adligen konnten Leith nicht erobern und mussten am 6. November 1559 Edinburgh räumen, wohin sich die Regentin daraufhin wieder begab. Von einer bald darauf erfolgten drastischen Gesundheitsverschlechterung konnte sich Marie noch einmal etwas erholen.[11]

    Letzte Monate und Tod
    Die letzten Misserfolge der schottischen Protestanten bewogen England zu einer direkteren Intervention. Thomas Howard, 4. Duke of Norfolk sollte mit einer einige Tausend Mann starken Landarmee in Schottland einrücken und William Winter mit eineer Flotte in den Firth of Forth segeln und dort jegliche Hilfe für die Regentin unterbinden sowie französische Schiffe bekriegen. Winter führte seinen Auftrag im Januar 1560 erfolgreich aus und erklärte gegenüber Abgesandten Maries de Guise, dass er eigenmächtig ohne Wissen Elisabeths I. gehandelt habe, welche Behauptung indessen bei der Regentin auf keinen Glauben stieß. Eine unter dem Befehl des Marquis d’Elbeuf gleichzeitig aufgebrochene französische Verstärkungsflotte für Marie geriet hingegen in einen Sturm und musste umkehren.[12]
    Von den folgenden Verhandlungen zwischen Elisabeth I. und den schottischen Protestanten war John Knox vor allem wegen seiner 1558 veröffentlichten, gegen Frauenherrschaft gerichteten Schrift The first blast of the trumpet against the monstruous regiment of women ausgeschlossen; dieser Traktat machte ihn nämlich für die englische Monarchin inakzeptabel, obwohl er vornehmlich gegen die Herrschaft katholischer Regentinnen wie Marie de Guise angeschrieben hatte. In dem am 27. Februar 1560 abgeschlossenen Vertrag von Berwick einigten sich die Lords of the Congregation und der Herzog von Norfolk als Repräsentant Elisabeths I. auf die Bedingungen, unter denen die Engländer ihren Verbündeten bei der Vertreibung der französischen Truppen aus Schottland helfen würden. William Grey, 13. Baron Grey de Wilton beteiligte sich nun mit englischen Streitkräften ab Anfang April an der Belagerung von Leith. John Erskine, 17. Earl of Mar gewährte der kranken Marie de Guise Zuflucht im Edinburgh Castle, von dessen Belagerung die englische Königin absah.
    Jean de Monluc, Bischof von Valence, war im März 1560 im Auftrag der Guise-Brüder zur Vermittlung im schottischen Konflikt auf die Britischen Inseln gereist, aber vom Herzog von Norfolk längere Zeit aufgehalten worden. Er durfte schließlich am 222. April mit Marie de Guise sprechen, die nach seiner Einschätzung trotz ihrer Krankheit und Auseinandersetzungen mit den Protestanten unverzagt war. Am 7. Mai erlitten die Leith belagernden schottischen und englischen Truppen bei einem Angriff auf die Festung eine verlustreiche Niederlage. Aber Maries Gespräche mit englischen Gesandten blieben fruchtlos und ihre Briefe mit Durchhalteparolen an Henri Cleutin wurden abgefangen.
    Ende Mai 1560 wurde Marie schwer krank. Am 8. Juni führte sie noch eine rührende Unterhaltung mit den Lords of the Congregation und bat sie, an der alten Freundschaft mit Frankreich festzuhalten sowie für den Abzug der englischen und französischhen Truppen aus Schottland zu sorgen. Danach machte sie ihr einfaches Testament. Sie starb im Alter von 44 Jahren etwa eine halbe Stunde nach Mitternacht am 11. Juni 1560 an Wassersucht in Edinburgh Castle. Einen knappen Monat später beendete der Vertrag von Edinburgh vom 6. Juli 1560, nach dem alle ausländischen Truppen Schottland verlassen sollten, die Kampfhandlungen um Leith. Letztendlich hatte Marie vergeblich versucht, ihrer Tochter ein katholisches, profranzösisches Schottland zu erhalten; vielmehr befand sich dieses Land auf dem Weg, eine protestantische und proenglische Nation zu werden.
    Maries zunächst in einem Bleisarg in Edinburgh Castle ruhender Leichnam sollte nach Frankreich überführt werden, wozu allerdings erst im März 1561 die Erlaubnis erteilt wurde. Ihre Beisetzung erfolgte schließlich im Juli 1561 in der Abtei Saint-Pierre-les-Dames in Reims, wo ihre Schwester Renée Äbtissin war. Das für Marie errichtete Marmorgrabmal mit einer lebensgroßen Bronzestatue von ihr wurde während der Französischen Revolution zerstört.[13]



    Marie de Guise im Film
    • In dem Film Elizabeth wird die Rolle der Marie de Guise von der französischen Schauspielerin Fanny Ardant gespielt, wobei sich der Film nicht an die geschichtlichen Fakten bezüglich ihres Todes hält.
    • In der US-amerikanischen Serie Reign (2013-) wird die Rolle der Marie de Guise von Amy Brenneman gespielt.
    Siehe auch
    • Stammtafel der Könige von Schottland
    Literatur
    • Elisa A. Litvin: Mary of Guise. In: Anne Commire (Hrsg,): Women in World History. Bd. 10 (2001), S. 538–542.
    • Rosalind K. Marshall: Mary of Guise. In: Oxford Dictionary of National Biography (ODNB). Bd. 36 (2004), S. 71–77.
    • James Tait: Mary of Guise. In: Dictionary of National Biography (DNB). Bd. 36 (1893), S. 391–397.
    Weblinks
     Commons: Marie de Guise – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Marie de Guise in der World History Database (Memento vom 16. Mai 2008 im Internet Archive) (englisch)
    • Undiscovered Scotland (englisch)
    • Marie de Lorraine auf thepeerage.com, abgerufen am 26. Juli 2015 (englisch)
    Einzelnachweise
    1 Rosalind K. Marshall (ODNB, Bd. 36, S. 71) gibt den 20. November 1515 als Maries Geburtsdatum an.
    2 Elisa A. Litvin, Women in World History, Bd. 10, S. 538f.; Rosalind K. Marshall, ODNB, Bd. 36, S. 71.
    3 Elisa A. Litvin, Women in World History, Bd. 10, S. 539; Rosalind K. Marshall, ODNB, Bd. 36, S. 71.
    4 Rosalind K. Marshall, ODNB, Bd. 36, S. 71f.; James Tait, DNB, Bd. 36, S. 391.
    5 Rosalind K. Marshall, ODNB, Bd. 36, S. 72f.; James Tait, DNB, Bd. 36, S. 391f.
    6 Rosalind K. Marshall, ODNB, Bd. 36, S. 73f.; James Tait, DNB, Bd. 36, S. 392f.
    7 Rosalind K. Marshall, ODNB, Bd. 36, S. 74; James Tait, DNB, Bd. 36, S. 393f.
    8 Rosalind K. Marshall, ODNB, Bd. 36, S. 75; James Tait, DNB, Bd. 36, S. 394.
    9 Rosalind K. Marshall, ODNB, Bd. 36, S. 75f.; James Tait, DNB, Bd. 36, S. 394f.
    10 Herbert Nette: Elisabeth I., Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1982, 4. Auflage 1996, ISBN 3-499-50311-5, S. 45.
    11 Rosalind K. Marshall, ODNB, Bd. 36, S. 76; James Tait, DNB, Bd. 36, S. 395.
    12 John Ernest Neale: Elisabeth I. Deutsche Übersetzung Diederichs, 4. Auflage München 1996, ISBN 3-424-01226-2, S. 105 und 108f.
    13 Rosalind K. Marshall, ODNB, Bd. 36, S. 76; James Tait, DNB, Bd. 36, S. 396.

    Marie heiratete König Jakob (James) V. von Schottland am 18 Mai 1538 in Kathedrale Notre-Dame de Paris. Jakob (Sohn von König Jakob (James) IV. von Schottland und Königin Margaret von England (Tudor)) wurde geboren am 10 Apr 1512 in Linlithgow Palace; gestorben am 14 Dez 1542 in Falkland Palace. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 91. Königin Maria von Schottland (Stuart)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 8 Dez 1542 in Linlithgow Palace; gestorben am 18 Feb 1587 in Fotheringhay Castle; wurde beigesetzt am 31 Jul 1587 in Kathedrale von Peterborough, dann Westminster Abbey.

  12. 73.  Franz (François) von Guise (Lothringen)Franz (François) von Guise (Lothringen) Graphische Anzeige der Nachkommen (59.Claude8, 45.René7, 32.Friedrich6, 21.Antoine5, 12.Friedrich4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 17 Feb 1519 in Bar-le-Duc; gestorben am 24 Feb 1563 in Saint-Hilaire-Saint-Mesmin.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: - Gouverneur der Dauphiné ab 14. Mai 1547 - Großkammerherr von Frankreich ab 1551 - Großjägermeister von Frankreich ab 4. Juni 1556 - Lieutenant-général du Royaume, erstmals am 10. September 1557 - Großmeister von Frankreich ab Oktober 1559 - Lieutenant-général de Champagne et de Brie ab 16. Januar 1563
    • Titel (genauer): - Comte d’Aumale bereits im Jahr 1543 - Duc d’Aumale und Pair de France ab Juli 1547 (registriert 5. Juli 1547) bis 1550 - Duc de Guise, Marquis de Mayenne und Maréchal héréditaire de Champagne ab 12. April 1550 - Baron und ab April 1552 Prince de Joinville

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/François_de_Lorraine,_duc_de_Guise (Sep 2023)

    Seine ersten militärischen Erfahrungen machte François de Guise, Comte d‘Aumale bei der Belagerung von Landrecies im Jahr 1543. 1544 nahm er an der Verteidigung von Saint-Dizier und an der Belagerung von Boulogne[3] gegen die Engländer teil, bei der er, gewöhnlich ohne Kopfschutz reitend, durch einen Lanzenstich schwer im Gesicht verwundet wurde, was ihm laut einigen Autoren (etwa Ambroise Paré, der dem Herzog operativ die Lanzenspitze samt einem Teil des Schaftes entfernt haben soll[4]) den Spitznamen „le Balafré“ (deutsch „das Narbengesicht“) einbrachte.[5]

    Nach dem Tod des jungen Comte de Saint-Pol († 4. Oktober 1546)[6] wurde ihm am 6. Oktober 1546 das Gouvernement der Dauphiné übertragen. Im Juli 1547 wurde er zum Duc d‘Aumale und Pair de France ernannt, die Erhebung wurde am 5. Januar 1548 im Parlement von Paris registriert.

    Mit Ehevertrag vom 29. April 1548 und selbst auf Schloss Saint-Germain-en-Laye am 4. Dezember 1548 heiratete François de Lorraine Anna d’Este, Tochter von Ercole II. d’Este, Herzog von Ferrara, Modena und Reggio, und Renée de France, der Tochter von Ludwig XII. und Anne de Bretagne.

    Im gleichen Jahr befehligte er unter dem Connétable Anne de Montmorency die Armee, die die Aufständischen in Bordeaux und den benachbarten Provinzen unterwerfen sollte, wobei es ihm gelang, die Saintonge und das Poitou ohne Gewaltanwendung zu befrieden. In den Jahren 1549 und 1550 diente er an den Grenzen der Picardie und wurde dort bis zum Vertrag von Outreau (auch „Vertrag von Boulogne“ genannt), der am 24. März 1550 geschlossen wurde, eingesetzt.

    Am 12. April 1550 starb sein Vater Claude de Lorraine, Duc de Guise. François als dessen ältester Sohn erbte dessen Titel, vor allem den eines Duc de Guise und Marquis de Mayenne, sowie das Amt des Maréchal héréditaire de Champagne. Den Titel Duc d'Aumale trat er an seinen Bruder Claude de Lorraine ab.

    Krieg Karls V. gegen Heinrich II. (1552–1556)
    1552 kommandierte François de Lorraine, nunmehr Duc de Guise, unter dem Oberbefehl des Connétable die Armee an den Grenzen Lothringens und nahm an der Voyage d’Allemagne genannten Eroberung von Metz, Toul und Verdun teil. Im August übernahm er das Gouvernement von Metz, das Kaiser Karl V. mit 55.000 Mann bedrohte und dessen Belagerung von Oktober 1552 bis Anfang 1553 dauerte, am Ende jedoch erfolglos blieb.

    Am 13. August 1554 kommandierte er in der Schlacht bei Renty. Im Jahr zuvor hatte er in Paris das Hôtel de Clisson erworben, das nun Hôtel de Guise und später, nach dem Verkauf im Jahr 1700, Hôtel de Soubise genannt wurde; 1556 erwarb er dann das Schloss Nanteuil (1556), das bereit 1576 an den König zurückgegeben und nach mehreren Besitzwechseln 1794 abgerissen wurde.

    Zuvor war er am 18. April 1555 zum Lieutenant-général et Commandant en chef der Italienarmee in Abwesenheit des Kardinals von Ferrara ernannt worden. Nachdem sich die Fürsten Italiens unter dem Schutz des Königs von Frankreich mit dem Haus Carafa (der Familie des Papstes Paul IV.) verständigt hatten, war beschlossen worden, die Eroberung des Königreichs Neapel – das unter der Herrschaft Philipps II. von Spanien stand – zu versuchen, und der Herzog von Guise wurde (immer noch in Abwesenheit des Kardinals von Ferrara) durch eine neue Vollmacht, die am 14. November 1556 in Saint-Germain-en-Laye ausgestellt wurde, zum Lieutenant-général et Capitaine général de l’Armée de la Saint-Ligue, hors le Piemont ernannt. 1557 kam er dann dem Papst zu Hilfe, als dieser von den Spaniern angegriffen wurde, konnte aber, da der Papst ihn nur schlecht unterstützte (er hatte 15.000 Fußsoldaten und 1.000 Reiter versprochen, aber keine geschickt), nicht wirklich aktiv werden. Er zog zwar in Rom ein, verließ es aber wieder Richtung Civitella in Val di Chiana, dessen Belagerung er schließlich abbrechen musste.

    Krieg Philipps II. gegen Heinrich II. (1557–1559)
    Inzwischen waren die Franzosen am 10. August 1557 in der Schlacht bei Saint-Quentin von den Spaniern besiegt worden, wobei wichtige Heerführer in Gefangenschaft geraten waren. Da König Heinrich II. von Frankreich Paris durch eine Invasion aus Flandern bedroht sah, ließ er, um eine Gegenoffensive einleiten zu können, die französischen Truppen, welche in Italien standen, in die Picardie verlegen, darunter auch die des Herzogs von Guise, der am 10. September zum Lieutenant-général de l'État et du Royaume ernannt wurde. Bis zum Jahresende wurde eine Armee von etwa 30.000 Mann aufgestellt, die den Befehl bekam, Calais anzugreifen, den letzten Stützpunkt der Engländer in Frankreich, dessen Belagerung Anfang 1558 begann und bereits am 8. Januar 1558 mit der Kapitulation der Stadt endete.

    Der Herzog von Guise galt nun in Frankreich als derjenige, dem es gelungen war, die Engländer endgültig aus Frankreich zu vertreiben. Am 5. Oktober 1558 wurde sein Rang eines Lieutenant-général de l'État et du Royaume bestätigt. Ihm gelang noch die Eroberung von Thionville (23. Juni 1558) und von Arlon, bevor 1559 der Frieden von Cateau-Cambrésis die Auseinandersetzungen zwischen Frankreich, Spanien und England um die Vorherrschaft in Europa, insbesondere in Italien, beendete.

    König Franz II. und die Entmachtung (1559–1562)
    Unter der Herrschaft Heinrichs II. hatten die Guise eine Partei gebildet, die den Montmorencys in Konkurrenz gegenüberstand. Mit der Einnahme von Calais 1558 und der Heirat seiner Nichte Maria Stuart und des Dauphins, dem ältesten Sohn Heinrichs II., im selben Jahr gelang es ihnen, den Connétable Anne de Montmorency vorübergehend aus der königlichen Gunst zu verdrängen. Als Heinrich II. am 10. Juli 1559 infolge einer Turnierverletzung starb, bestieg der Dauphin als Franz II. den Thron, und der junge König ließ nun die Onkel seiner Frau regieren: François de Guise und sein Bruder, der Kardinal von Lothringen, der eigentliche politische Kopf der Familie, wurden zu den Herrschern des Königreichs. Im Oktober 1559 wurde er nach dem Rücktritt François de Montmorencys (dem Sohn des Connétable Anne de Montmorency) zum Großmeister von Frankreich ernannt. Die Familie Guise befand sich auf dem Höhepunkt ihrer Macht, während sie gleichzeitig immer mehr in Frage gestellt wurde. Als Verfechter des Katholizismus ließ der Herzog von Guise 1560 die Verschwörung von Amboise blutig niederschlagen, die wohl von Louis de Bourbon, dem Prinzen von Condé, unterstützt worden war.

    Nach dem frühen Tod von Franz II. und der Thronbesteigung von dessen Bruder Karl IX. im Dezember 1560 verfolgte die Königinmutter Katharina von Medici, die jetzt Regentin Frankreichs war, eine Politik der Toleranz gegenüber dem reformierten Glauben. Der Herzog von Guise und seine Partei, die sich dieser Politik widersetzten, wurden vom Hof und von der Macht entfernt, doch seine Verbindung mit Anne de Montmorency und dem Maréchal de Saint-André, die unter dem Namen Triumvirat bekannt ist, und die Unterstützung der Gruppe durch den spanischen König Philipp II. hielt das Triumvirat temporär im Gleichgewicht mit der Partei der Regentin.

    Erster Hugenottenkrieg (1562/63)
    Anfang 1562 wurde der Herzog von Guise, als er sich in Lothringen aufhielt, von Antoine de Bourbon, der zu dieser Zeit Lieutenant-général du Royaume war, an den Hof gerufen. Am 1. März 1562 kam es auf der Durchreise des Herzogs zu Zusammenstößen zwischen seinen Truppen und Protestanten, die in einer Scheune ihren Gottesdienst feierten, bei denen mehr als 30 Protestanten getötet und 100 verletzt wurden; dieser Vorfall, der als Massaker von Wassy bekannt wurde, führte dazu, dass die Protestanten zu den Waffen griffen und löste den ersten Hugenottenkrieg aus, in dessen Verlauf François de Guise als Befehlshaber der Armee des Königs Blois eroberte und verwüstete, Tours und Bourges kampflos besetzte, am 26. Oktober 1562 Rouen eroberte und am 19. Dezember 1562 die Protestanten in der Schlacht bei Dreux schlug, wobei der Marschall Saint-André getötet und das Triumvirat gesprengt wurde. Da der Duc de Nevers in dieser Schlacht gefallen war, wurde dem Herzog von Guise am 16. Januar 1563 dessen Nachfolger als Gouverneur der Champagne und des Brie.

    Nachdem François de Guise zum dritten Mal zum Lieutenant-général du Royaume ernannt worden war (Antoine de Bourbon war bei Rouen gefallen), hoffte er, den Bürgerkrieg durch einen endgültigen Schlag beenden zu können, und begann dazu kurz darauf die Belagerung von Orléans, wo sich alle Führer der protestantischen Partei versammelt hatten, wurde dabei aber am 18. Februar 1563 von einem protestantischen Adligen, Jean de Poltrot, mit einer Pistole angeschossen und schwer verletzt. Der Herzog von Guise starb einige Tage später.[7] Nach seinem Tod, für den die Guise den Admiral Coligny, Théodore de Bèze und Jean V. de Parthenay verantwortlich machten, kehrte für einige Zeit Ruhe im Königreich ein.

    Name:
    Herzog Franz von Guyse, war ein französischer Militär und Staatsmann aus dem Haus Guise, einer jüngeren Linie des Hauses Vaudémont, der seit 1483 regierenden Herzöge von Lothringen. Er war einer der besten Heerführer des Königs Heinrich II. und der wichtigste Katholikenführer während des ersten Hugenottenkriegs.

    Geburt:
    Er ist der älteste Sohn von Claude de Lorraine, dem ersten Herzog von Guise, und der Enkel des Herzogs von Lothringen René II. Seine Mutter, Antoinette de Bourbon, entstammte der Linie Vendôme des Hauses Bourbon. François de Guise war ein Jugendfreund von Henri d’Orléans, dem späteren König Heinrich II. 1538 heiratete seine Schwester Marie de Guise auf Betreiben des Königs Franz I. den schottischen König Jakob V. und wurde 1542 die Mutter von Maria Stuart.

    Franz heiratete Herzogin Anna von Este am 4 Dez 1548. Anna (Tochter von Herzog Ercole II. d'Este und Prinzessin Renée von Frankreich) wurde geboren am 16 Nov 1531 in Ferrara; gestorben am 17 Mai 1607 in Paris, France. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 92. Herzog Charles II. von Mayenne (Guise, Lothringen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 26 Mrz 1554 in Schloss Meudon; gestorben am 4 Okt 1611 in Soissons.

  13. 74.  Maria von Montferrat (Palaiologen)Maria von Montferrat (Palaiologen) Graphische Anzeige der Nachkommen (60.Anne8, 46.Marguerite7, 32.Friedrich6, 21.Antoine5, 12.Friedrich4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren in 1509; gestorben in 1530/1531.

    Notizen:

    Name:
    Die Palaiologen (griechisch Παλαιολόγος Palaiologos, Plural Παλαιολόγοι Palaiologoi) waren die letzte Kaiserdynastie des Byzantinischen Reichs. Sie regierten den Staat von 1259 bis zur Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen 1453. Die Palaiologen starben in der männlichen Linie im Jahr 1502 mit Andreas Palaiologos aus, der seine Thronansprüche auf Byzanz an Karl VIII. von Frankreich und später an Ferdinand den Katholischen von Spanien abgetreten hatte.
    Die Familie beherrschte von 1382 bis 1460 auch das Despotat Morea (Mistra auf der Halbinsel Morea), das jeweils dem Thronfolger anvertraut wurde (Sekundogenitur). Durch Erbschaft gelangte ein Zweig der Familie 1305 in den Besitz der Markgrafschaft Montferrat in Norditalien, die in weiblicher Erbfolge 1533 an die Familie Gonzaga überging.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Palaiologen (Sep 2023)

    Maria heiratete Federico II. Gonzaga in 1517. Federico (Sohn von Markgraf Francesco II. Gonzaga und Isabella d'Este) wurde geboren am 17 Mai 1500 in Mantua; gestorben am 28 Jun 1540 in Marmirolo. [Familienblatt] [Familientafel]


  14. 75.  Markgräfin Margaretha von Montferrat (Palaiologen)Markgräfin Margaretha von Montferrat (Palaiologen) Graphische Anzeige der Nachkommen (60.Anne8, 46.Marguerite7, 32.Friedrich6, 21.Antoine5, 12.Friedrich4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 11 Aug 1510 in Pontestura; gestorben am 28 Dez 1566 in Casale Monferrato; wurde beigesetzt in Kirche Santa Paola, Mantua.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herrschaft, Markgrafschaft, Herzogtum Mantua; Herzogin von Mantua (durch Heirat)
    • Titel (genauer): Markgrafschaft (Herzogtum) Montferrat; Markgräfin von Montferrat

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Margherita_Paleologa (Sep 2023)

    Federico II. Gonzaga, seit 1519 Markgraf von Mantua und seit 1530 erster Herzog von Mantua, hatte 1517 die junge Maria Paleologa, die Schwester Margheritas, die zu diesem Zeitpunkt erst acht Jahre alt war, geheiratet. Die Ehe konnte aufgrund des jungen Alters der Braut nicht sofort vollzogen werden. In der Zwischenzeit hatte er einen unehelichen Sohn, Alessandro, mit seiner Geliebten Isabella Boschetti.

    Als der französisch-spanische Krieg zur Eroberung des Herzogtums Mailand ausbrach, stellte sich Federico auf die Seite Karls V., der ihm die Heirat mit Giulia von Aragon anbot. Friedrich lehnte schließlich das Angebot des Kaisers ab, ließ aber auch seine nie vollzogene Ehe mit Maria annullieren. 1530 starben sowohl Bonifatius, Margheritas einziger Bruder und Markgraf von Montferrat, sowie seine ältere Schwester Maria. Margherita verblieb somit als einzige Erbin der Markgrafschaft Montferrat.

    Heirat
    Für Federico war es nunmehr wieder günstig, sich durch eine Heirat mit der alten Dynastie der Palaiologen zu verbinden. Für Anne d’Alençon hingegen war die Heirat ein Mittel, um Montferrat aus dem Blickfeld Frankreichs und Savoyens zu entfernen.[1] Die Hochzeit Margheritas und Federicos fand am 3. Oktober 1531 in Mantua statt.[2]

    1536 erhielt Margheritas als einzige Erbin der Palaiologen die Markgrafschaft Montferrat von Karl V., die somit Teil des Herrschaftsbereichs der Gonzaga wurde. Zudem erhielt sie 1562 die Statthalterschaft von Casale Montferrato.

    Regentschaft
    Im Jahr 1540 starb ihr Mann Federico an Syphilis. Der Herzogstitel von Mantua und der Markgrafstitel von Montferrat gingen auf ihren ältesten Sohn Francesco über, der erst sieben Jahre alt war. Margherita und ihre Schwäger Ercole und Ferrante wurden zu Regenten ernannt, bis der Herzog volljährig wurde. Außerdem wurde für den Herzog auch eine Hochzeit mit Erzherzogin Katharina von Österreich arrangiert, die am 22. Oktober 1549 gefeiert wurde. Im folgenden Jahr, am 21. Februar 1550, starb Francesco jedoch an einer Lungenentzündung.[3] In dieser ersten Periode der Regentschaft hatte die gute Regierung von Margarete und ihren Schwägern eine Sanierung der Finanzen und die Schaffung neuer städtischer Produktionsstätten bewirkt.[3]

    Herzogs- und Markgrafstitel gingen nun auf den zwölfjährigen Guglielmo über. Aufgrund des jungen Alters des Herzogs war er erneut auf die Regentschaft seiner Mutter und seiner Onkel angewiesen. In die zweite Periode der Regentschaft fallen die Einrichtung des magistero della Rota, die Einführung eines festen Maßes für Gewichte und Maße, die Verbesserung des Flusshafens von Mantua und die Verstärkung der Stadtmauern.

    1555 gelang es den Franzosen, Montferrat zu erobern und es bis zum Frieden von Cateau-Cambrésis 1559 zu halten, der Diplomat Francesco Beccio wurde von der Familie Gonzaga nach Paris geschickt, um den Frieden auszuhandeln.

    Letzte Jahre und Tod
    Im Jahr 1556 endete die Regentschaft und Guglielmo übernahm die Regierungsgeschäfte selbst. Im Jahr 1559 wollte er einen Tausch vornehmen und Montferrat im Austausch gegen Cremona an die Spanier übergeben. Dagegen wehrten sich nicht nur sein Onkel Ercole, sondern auch die Einwohner selbst, die eine autonome Regierung anstrebten. Um die Ruhe wiederherzustellen, wurde beschlossen, Margherita mit der Regierung von Casale zu beauftragen.

    Geburt:
    Margherita war die zweite Tochter von Wilhelm XI., Markgraf von Montferrat, und dessen Ehefrau Anne d’Alençon. Ihr Vater starb, als sie acht Jahre alt war, woraufhin sie und ihre Geschwister Maria und Bonifatius ihrer Mutter anvertraut wurden, die im Namen ihres noch nicht volljährigen Sohnes Regentin von Montferrat war.

    Titel (genauer):
    Montferrat (italienisch Monferrato) war eine Markgrafschaft im Piemont, zwischen Turin und Genua gelegen. Sie wurde 1574 zu einem Herzogtum erhoben.
    Durch Erbschaft gelangte die Markgrafschaft im 14. Jahrhundert an die Palaiologen, die sie 1533 wiederum an die Gonzaga vererbten. 1574 zum Herzogtum erhoben, kam ein kleiner Teil des Landes nach dem Mantuanischen Erbfolgekrieg (1628–1631) an das Haus Savoyen, das alte Ansprüche (bis 1330 zurück reichend) behauptete, während der größere Teil des Herzogtums den Gonzaga-Nevers verblieb. Nachdem diese im Spanischen Erbfolgekrieg auf die französische Seite gewechselt waren, wurden ihre Reichslehen von Kaiser Leopold I. eingezogen.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Markgrafschaft_Montferrat (Sep 2023)

    Titel (genauer):
    Im 16. Jahrhundert war Mantua eng mit Habsburg verbunden. Im Jahr 1508 beteiligte sich Markgraf Gianfrancesco II. Gonzaga an der Liga von Cambrai, die gegen Venedig gerichtet war. In Anerkennung der treuen Unterstützung seiner Politik durch das Haus Gonzaga erhob Karl V. dessen Sohn Federico II. Gonzaga 1530 zum Herzog. Unter diesem kam zwischen 1536 und 1559 die Markgrafschaft Montferrat hinzu. Diese lag zwischen dem Herzogtum Savoyen, dem Herzogtum Mailand und dem Herzogtum Parma-Piacenza.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Mantua (Sep 2023)

    Begraben:
    Margherita wurde in der Kirche Santa Paola in Mantua beigesetzt.

    Gestorben:
    Zu ihren Ehren nannte ihr Sohn Guglielmo seine älteste Tochter Margherita.

    Margaretha heiratete Federico II. Gonzaga am 16 Nov 1531. Federico (Sohn von Markgraf Francesco II. Gonzaga und Isabella d'Este) wurde geboren am 17 Mai 1500 in Mantua; gestorben am 28 Jun 1540 in Marmirolo. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 93. Herzog Ludovico (Luigi) Gonzaga  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 22 Okt 1539; gestorben am 23 Okt 1595 in Nesle.

  15. 76.  Marguerite von BourbonMarguerite von Bourbon Graphische Anzeige der Nachkommen (61.Françoise8, 46.Marguerite7, 32.Friedrich6, 21.Antoine5, 12.Friedrich4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 26 Okt 1516 in Nogent; gestorben am 20 Okt 1559 in Schloss Béthune.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Marguerite_de_Bourbon-Vendôme (Sep 2023)

    Sie heiratete am 19. Januar 1538 im Palais du Louvre François de Clèves (* 2. September 1516; † 13. Februar 1561), Comte (1521), dann Duc de Nevers und Pair de France (1538), Comte d’Auxerre, d’Eu, de Rethel et de Beaufort, Souverain de Château-Renaud et de Boisbelle, Gouverneur von Champagne, Brie und Luxemburg.

    Marguerite de Bourbon wurde 1553 Dame de la Maison des Filles de France. Sie starb am 20. Oktober 1559 im Schloss La Chapelle d'Angillon, sechs Tage vor der Vollendung ihres 43. Lebensjahres, und wurde in der Kathedrale von Nevers bestattet.

    François heiratete per Ehevertrag vom 2. Oktober 1560 in zweiter Ehe Marie de Bourbon (* 1539; † 1601), Comtesse de von Saint-Pol (1564), Duchesse d’Estouteville, eine Kusine Marguerites.

    Geburt:
    Marguerite de Bourbon ist die zweite Tochter von Charles de Bourbon, Duc de Vendôme († 1537) und Françoise d’Alençon († 1550). Sie ist die ältere Schwester von Antoine de Bourbon (1518–1562), Duc de Vendôme und König von Navarra, dem Vater des späteren Königs Heinrich IV. von Frankreich.

    Gestorben:
    Das Schloss Béthune (französisch Château de Béthune), auch Schloss La Chapelle-d’Angillon genannt, ist eine Schlossanlage in der französischen Gemeinde La Chapelle-d’Angillon im Berry
    Durch die Heirat von Maries Nichte Elisabeth mit Johann I. von Kleve-Mark kam die Anlage in den Besitz des Hauses Kleve, und dieses nutze sie ebenfalls als Witwensitz für weibliche Angehörige der Familie. Die Frau von Elisabeths Enkel Charles de Clèves, Marie d’Albret, wohnte dort nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1521 und zog ihren Sohn François I. dort groß.[9] Auf sie geht der Bau einer offenen Galerie an der Hofseite des Westflügels zwischen 1528 und 1545[2] zurück, mit der die Transformation der Anlage zu einem Schloss vollendet wurde.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Béthune (Sep 2023)

    Marguerite heiratete Graf Franz I. (François) von Kleve-Mark (Clèves) am 19 Jan 1538 in Louvre. Franz (Sohn von Charles von Kleve-Mark (Clèves) und Gräfin Marie von Albret) wurde geboren am 2 Sep 1516 in Cussy-sur-Loire; gestorben am 13 Feb 1562 in Nevers. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 94. Herzogin Henriette von Kleve-Nevers (Clèves)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 31 Okt 1542; gestorben am 24 Jun 1601.

  16. 77.  Titularkönig von Navarra Anton (Antoine) von Bourbon (Vendôme)Titularkönig von Navarra Anton (Antoine) von Bourbon (Vendôme) Graphische Anzeige der Nachkommen (61.Françoise8, 46.Marguerite7, 32.Friedrich6, 21.Antoine5, 12.Friedrich4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 22 Apr 1518; gestorben am 17 Nov 1562 in Les Andelys, Herzogtum Normandie.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab 1555, Königreich Navarra; Titularkönig von Navarra https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Navarra
    • Titel (genauer): 1550-1562, Vizegrafschaft, Herzogtum Beaumont-au-Maine; Herzog von Beaumont https://de.wikipedia.org/wiki/Herzog_von_Beaumont
    • Titel (genauer): 1537-1562, Grafschaft, Herzogtum Vendôme; Herzog von Vendôme https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Vendôme

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Antoine_de_Bourbon,_duc_de_Vendôme (Nov 2018)

    Antoine de Bourbon, duc de Vendôme (dt. Anton von Bourbon, Herzog von Vendôme) (* 22. April 1518; † 17. November 1562 in Les Andelys, Herzogtum Normandie) war als Erster Prinz von Geblüt eines der hochrangigsten Mitglieder des französischen Königshauses und als Ehemann der Königin von Navarra (Nieder-Navarra) seit 1555 Titularkönig von Navarra.

    Heinrich IV. von Frankreich war sein zweiter Sohn. Mit seinem Bruder Louis I. de Bourbon war er der Führer der hugenottisch-bourbonischen Verbindung gegen die Guisen, wurde aber verhaftet und erst nach dem Tod Franz’ II. (am 5. Dezember 1560) befreit und von den Häuptern des Katholizismus zum Abfall von seinen Glaubensgenossen bewogen. Anton wurde hierauf Generalstatthalter des Reichs, schloss sich dem katholischen Triumvirat des Herzogs François de Lorraine, duc de Guise, des Connétable von Montmorency und des Marschalls von Saint-André an, kämpfte gegen die Hugenotten, nahm Bourges ein und belagerte 1562 Rouen. An den Folgen einer hier erhaltenen Verwundung starb er am 17. November 1562 in Les Andelys.

    Geburt:
    Ältester Sohn des Herzogs Charles de Bourbon, duc de Vendôme, und der Françoise d’Alençon und vermählte sich 1548 mit Jeanne d’Albret, der Tochter und Erbin Heinrichs II. von Navarra.

    Anton heiratete Königin Johanna III. (Jeanne) von Navarra (von Albret) in 1548. Johanna (Tochter von König Heinrich II. (Henri) von Navarra (von Albret) und Königin Margarete (Marguerite) von Navarra (von Angoulême)) wurde geboren am 7 Jan 1528 in Pau, Aquitanien, Frankreich; gestorben am 9 Jun 1572 in Paris, France. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 85. König Heinrich IV. von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 13 Dez 1553 in Schloss Pau, Navarra; gestorben am 14 Mai 1610 in Paris, France; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Familie/Ehepartner: Louise de La Béraudière du Rouhet. Louise wurde geboren in 1530; gestorben am 10 Apr 1586 in Château de Coulonges-les-Royaux. [Familienblatt] [Familientafel]


  17. 78.  Graf Jean von BourbonGraf Jean von Bourbon Graphische Anzeige der Nachkommen (61.Françoise8, 46.Marguerite7, 32.Friedrich6, 21.Antoine5, 12.Friedrich4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 16 Jul 1528 in Château de La Fère; gestorben am 10 Aug 1557 in Schlachtfeld bei Saint-Quentin.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Baron de Nogent, de Baugé et de Montigny.
    • Titel (genauer): Grafschaft Soissons; Graf von Soissons
    • Titel (genauer): 1546 bis 1557, Herrschaft Enghien; Graf von Enghien
    • Militär / Gefecht: 10 Aug 1557, Schlachtfeld bei Saint-Quentin; Teilnehmer in der Schlacht bei Saint-Quentin

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Jean_de_Bourbon,_comte_d’Enghien (Sep 2023)

    Jean de Bourbon war das elfte von dreizehn Kindern von Charles IV. de Bourbon, Herzog von Vendôme, und Françoise d’Alençon. 1546 wurde er Graf von Enghien nach dem Unfalltod seines älteren Bruders François.

    1551 wurde er mit seinem jüngeren Bruder, dem Prince de Condé, in der Auseinandersetzung um das Herzogtum Parma zur Verstärkung der französischen Armee im Piemont geschickt.[1]

    Per Ehevertrag vom 14. Juni 1557 heiratete er seine Kusine Marie de Bourbon-Saint-Pol, Herzogin von Estouteville, Gräfin von Saint-Pol und Pair von Frankreich, Erbtochter von François I. de Bourbon, Graf von Saint-Pol († 1545) und Adrienne d’Estouteville, Herzogin von Estouteville. Die Ehe blieb ohne Nachkommen.

    Am 10. August 1557 – knapp zwei Monate nach seiner Hochzeit – fiel er während des Kriegs Philipps II. gegen Heinrich II. in der Schlacht bei Saint-Quentin.

    Seine Witwe heiratete im September 1561 in zweiter Ehe François I. de Clèves, Herzog von Nevers († 1562, die Ehe wurde noch 1561 wieder geschieden), im Juli 1563 Léonor d’Orléans, Herzog von Longueville († 1573). Sie selbst starb im April 1601.

    Name:
    Prinz von Geblüt als Angehöriger der Linie Vendôme der Bourbonen.

    Titel (genauer):
    Eine Grafschaft Soissons mit der Hauptstadt Soissons befand sich Ende des 9. Jahrhunderts in den Händen von Heribert II., Graf von Vermandois. Dessen Nachkommen hielten die Grafschaft bis zum 14. Jahrhundert.
    Durch Heirat ging die Grafschaft dann an Johanna von Hennegau über, dann an Ludwig von Châtillon, Graf von Blois. Dessen Sohn Guido verkaufte sie 1367 an Enguerrand VII. de Coucy. Enguerrands Tochter Marie verkaufte einen Teil weiter an Herzog Ludwig von Orléans, der dann mit der Thronbesteigung Ludwigs XII. mit der Domaine royal vereinigt wurde.
    1413 bekam Robert von Bar die Grafschaften Marle und (Rest-)Soissons als Entschädigung für den Verlust des Herzogtums Bar. Unter seinen Nachkommen wurde Soissons vererbt. Letzter Graf von Soissons war Eugen Johann Franz von Savoyen, mit dessen Tod 1734 die Grafschaft an die Krone zurückfiel.
    Im 12. Jahrhundert wurde für den Kastellan von Coucy eine Vizegrafschaft Soissons eingerichtet.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Soissons (Sep 2023)

    Titel (genauer):
    Der Titel Graf bzw. Herzog von Enghien (Comte / Duc d’Enghien) wurde seit dem 16. Jahrhundert von Mitgliedern des Hauses Condé, einer jüngeren Linie der Bourbonen, geführt.
    Die Herrschaft Enghien, ursprünglich regiert vom Haus Enghien, war Teil des Erbes der Marie de Luxembourg († 1546), Tochter von Pierre II. de Luxembourg, Comte de Saint-Pol und Comte de Brienne, das sie durch ihre Hochzeit mit François de Bourbon, Comte de Vendôme den Bourbonen zubrachte.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzog_von_Enghien (Sep 2023)

    Militär / Gefecht:
    Die Schlacht bei Saint-Quentin fand am 10. August 1557 innerhalb des Habsburgisch-Französischen Konfliktes (1552–1559) statt und führte zu einem entscheidenden Sieg der Spanier über die Franzosen. Dieser kam auch dadurch zustande, dass sich der spanische König Philipp II. die Unterstützung Englands und dessen Königin Maria I. als Verbündete gesichert hatte.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Saint-Quentin_(1557) (Sep 2023)

    Gestorben:
    Knapp zwei Monate nach seiner Hochzeit fiel er während des Kriegs Philipps II. gegen Heinrich II. in der Schlacht bei Saint-Quentin.

    Jean heiratete Herzogin von Estouteville Marie von Bourbon-Saint-Pol in 1557. Marie (Tochter von Herzog von Estouteville François I. von Bourbon-Saint-Pol und Adrienne von Estouteville) wurde geboren am 30 Mai 1539 in La Fère; gestorben am 7 Apr 1601 in Pontoise. [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 10

  1. 79.  König Ludwig XIII. (Louis) von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon), der Gerechte König Ludwig XIII. (Louis) von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon), der Gerechte Graphische Anzeige der Nachkommen (62.Heinrich9, 48.Johanna8, 34.Heinrich7, 22.Johann6, 13.Françoise5, 9.Guillaume4, 5.Jean3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 27 Sep 1601 in Fontainebleau, Frankreich; gestorben am 14 Mai 1643 in Saint-Germain-en-Laye; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Frankreich und Navarra (1610 bis 1643)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_XIII.

    Ludwig XIII. (* 27. September 1601 in Fontainebleau; † 14. Mai 1643 in Saint-Germain-en-Laye) war von 1610 bis 1643 König von Frankreich und Navarra. Er trug den Beinamen Louis le Juste (deutsch: Ludwig der Gerechte).

    Leben
    Ludwig XIII. war der zweite französische König aus dem Haus Bourbon. Er war der älteste Sohn von Heinrich IV. von Frankreich und dessen zweiter Gemahlin Maria de’ Medici. Nach der Ermordung seines Vaters im Jahr 1610 folgte er diesem im Alter von neun Jahren auf den Thron. Die tatsächliche Macht übernahm seine Mutter als Regentin. 1617, im Alter von 16 Jahren, ließ Ludwig XIII. Concino Concini, den Günstling seiner Mutter, beseitigen und verbannte sie. Nach der Aussöhnung machte er 1624 den Berater seiner Mutter, Kardinal Richelieu, zum Minister. Trotz heftiger Anfeindungen und zahlreicher Intrigen stützte der König diesen fähigen Berater bis zu dessen Tod.

    Kindheit
    Ludwig kam am 27. September 1601 zur Welt. Nach 50 Jahren war er der erste Dauphin, der in Frankreich geboren wurde. Ludwig wuchs fern vom Hof unter der Obhut der Madame de Mouglat und des Leibarztes Jean Héroard (1551–1628) auf. Letzterer führtrte ein genaues Tagebuch über die gesundheitliche Verfassung, Psyche, Neigungen und Beschäftigungen des jungen Thronerben und hinterließ damit ein einzigartiges Dokument über die Prinzenerziehung aus einer Zeit, die kaum schriftliche Quellen über Kinder kennt. Das empfindsame Kind litt unter der strengen, durch Schläge geprägten Erziehung und der Trennung vom vergötterten Vater.

    Regentschaft der Maria de’ Medici
    Heinrich IV. wurde – kurz nach der Krönung der Maria de’ Medici und kurz vor seinem Aufbruch in den Krieg gegen Habsburg – am 14. Mai 1610 von dem religiösen Fanatiker François Ravaillac ermordet. Ludwig XIII. wurde am 17. Oktober 1610 in der Kathedrale von Reims zum König gekrönt.[1] Für den Minderjährigen übernahm die Mutter die Regentschaft. Sie betrieb im Gegensatz zu ihrem Mann und Vorgänger unter der Leitung zweier Günstlinge aus dem italienischen Gefolge, Leonora Dori Galigaï und Concino Concini, eine spanienfreundliche Politik. Sichtbarstes Zeichen war 1615 die Doppelhochzeit ihrer beiden ältesten Kinder: Ludwig mit der spanischen Prinzessin Anna von Österreich und Elisabeth mit dem spanischen Thronfolger, dem späteren Philipp IV. von Spanien.
    Anlässlich der Erklärung der Volljährigkeit Ludwigs und auf Druck von Heinrich II. von Bourbon, Prince de Condé, dem nächsten Anwärter auf den französischen Thron, wurden 1614 – zum letzten Mal vor 1788/89 – die Generalstände einberufen. Der junge König wurde gleichwohl als „das kindischste Kind“ von der Regierung und dem Rat ferngehalten. Die Generalstände wurden die erste öffentliche Plattform für Jean Armand du Plessis, den ehrgeizigen Bischof von Luçon und späteren Kardinal Richelieu.
    Machtergreifung und Konflikt mit der Königinmutter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Am Hof hielt man Ludwig XIII. für einen unfähigen Idioten. Umso größer war die Überraschung, als der kaum sechzehnjährige König am 24. April 1617 Concino Concini ermorden ließ und die Macht an sich riss. Seine Mutter schickte er in die Verbannung nach Blois. Der vormalige Falkner des Königs, Charles d’Albert de Luynes (1578–1621) übernahm Titel, Besitz und Position des Ermordeten und wurde bald ebenso unbeliebt.
    Maria de’ Medici wurde in der Verbannung der Kristallationspunkt für alle Versuche des Hochadels, die Königsmacht zu schwächen. 1620 schlug Ludwig mit Waffengewalt eine Verschwörung nieder, in der seine Mutter und der Herzog von Épernon im Mittelpunkt standen. In den darauf folgenden Friedensverhandlungen zwischen Mutter und Sohn machte sich der Bischof von Luçon unentbehrlich. 1621 gelang ihr die Rückkehr an den Hof. Im selben Jahr starb der zum Oberbefehlshaber ernannte, aber glücklos kämpfende Luynes während des Feldzugs gegen die aufständischen Hugenotten in Südfrankreich.

    Einvernehmen zwischen Mutter und Sohn – Aufstieg Richelieus
    Ludwig XIII. schwor nach dem Versagen seines Favoriten, Herzensangelegenheiten und Regierungsgeschäfte zu trennen. Maria de’ Medici gewann zunehmend an Einfluss. Sie kehrte in den Kronrat zurück und konnte schließlich den Widerstand des jungen Königs gegen die Berufung ihres Vertrauten und Beraters, du Plessis (seit September 1622 Kardinal von Richelieu), in den Kronrat überwinden. Ihre Hoffnung und die Erwartungen aller Beobachter, dass ihr Einfluss und die prospanische Politik dadurch Auftrieb erhielten, wurde jedoch nicht erfüllt.
    Der neue Minister schwenkte auf den nationalen (gallikanischen) Kurs und ging auf Konfrontation mit Habsburg, den Granden und den Hugenotten. Er verantwortete die dynastische Verbindung mit England, ließ päpstliche Truppen aus dem Veltlin vertreiben, unterstützte die protestantischen Gegner der Habsburger im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation und brach die politisch-militärische Macht der Hugenotten durch die Eroberung von La Rochelle (1627–1628). Der Kardinal stand damit bald einer immer größeren Front an Gegnern gegenüber, in die sich mit der Zeit auch seine einstmalige Gönnerin Maria de’ Medici einreihte.

    Der Tag der Enttäuschten
    Maria de’ Medici drängte nach schweren Erkrankungen des Königs auf den Feldzügen gegen La Rochelle und Savoyen auf die Entlassung des Ministers. Am 10. November 1630 kam es zum offenen Bruch zwischen Maria de’ Medici und dem Kardinal. Sie forderrte ihren verzweifelt vermittelnden Sohn auf, zwischen Mutter und Minister zu wählen. Einen Tag lang wähnten sich alle Gegner des Kardinals als Sieger. Dann entschied Ludwig XIII. gegen seine Mutter (siehe: Journée des Dupes). Ihre Berater wurden verhaftet; am 23. Februar 1631 wurde Maria de’ Medici in die lebenslange Verbannung geschickt.

    Dynastischer Triumph und persönliche Tragödie
    In den letzten zwölf Jahren seines Lebens erlebte Ludwig XIII., wie unter der gemeinsamen Herrschaft mit Richelieu die Macht Frankreichs und die Macht des Königshauses in Frankreich immer weiter gestärkt wurden. Den Triumph über Kaiser und spanischen König aber bezahlte der tief religiöse König mit schweren Gewissensbissen. Die Knebelung des aufrührerischen Adels wurde mit dem Blut seiner Verwandten, seine Autorität durch die Hinrichtung seines letzten Favoriten, Henri Coiffier de Ruzé, Marquis de Cinq-Mars, erkauft. Die späte Geburt zweier Söhne (1638 und 1640) sicherte den dynastischen Fortbestand des Königshauses. Seine Ehe (1615–1643) blieb jedoch unglücklich, und er hegte Zweifel, ob diese Kinder von ihm abstammten.

    Tod
    Ludwig XIII. starb am 14. Mai 1643 in Saint-Germain-en-Laye, er wurde in der Grablege der französischen Könige, der Kathedrale von Saint-Denis, beigesetzt. Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde sein Grab am 15. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, seine Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.

    Persönlichkeit und Wirkung
    Ludwig XIII. wollte bereits in jungen Jahren als Ludwig der Gerechte (Louis le Juste) in die Geschichte eingehen. Dabei verstand er Gerechtigkeit allerdings nicht im modernen Sinne, sondern im Sinne von patriarchaler Wiederherstellung von Gesetz und Ordnung. Ein verständlicher Wunsch nach jahrzehntelangen Bürgerkriegen und seinen Erfahrungen mit der nachgiebigen „Scheckbuchdiplomatie“ seiner Mutter und zerstörerischen Partikularinteressen von Hochadel, Hugenotten und den „ultramontanen“ Anhängern von Papst und spanischem König. Ludwig XIII. und sein Minister leisteten wesentliche Schritte auf dem Weg Frankreichs zur kontinentalen Vorherrschaft und zum Absolutismus.
    Das Bild der Person und des Herrschers Ludwig XIII. ist bis heute – trotz guter Quellenlage – stärker durch literarische Fiktion als durch die Geschichtswissenschaft beeinflusst. Das Bild vom schwächlichen, uninteressierten und naiven Trottel, der das Objekt der Manipulation des ebenso genialen wie intriganten Ministers Richelieu war, wurde insbesondere durch den Roman „Die drei Musketiere“ von Alexandre Dumas geprägt und durch zahlreiche Verfilmungen dieser Vorlage gefestigt.
    Tatsächlich war Ludwig XIII. eine schüchterne Persönlichkeit, die sich in Gesellschaft nicht wohlfühlte und zum Stottern neigte. Gleichwohl besaß er einen starken Willen und die Fähigkeit, entschlossen und (auch gegen die eigenen Gefühle) rücksichtslos zu handeln. Er befand sich im ständigen Spannungsfeld zwischen dem eigenen Anspruch an seine Rolle als eines absoluten Monarchen und seinen privaten Neigungen. Von ihm stammt das Zitat: „Ich wäre kein König, leistete ich mir die Empfindungen eines Privatmannes.“
    Unter der kleinlichen Eifersucht des Monarchen hatte nicht zuletzt auch sein Minister zu leiden, der stets in dem Bewusstsein regierte, dass er seine Position allein dem Wohlwollen des Königs zu verdanken habe. Ludwig behielt sich die Entscheidung in allen wichtigen Angelegenheiten stets vor. Von Richelieu stammt der berühmte Satz: „Ganz Europa bereitet mir nicht so viel Kopfzerbrechen wie die vier Quadratmeter des königlichen Kabinetts.“

    Nachkommen
    Mit seiner Frau Anna von Österreich hatte er zwei Söhne:
    • Ludwig XIV. (1638–1715) König von Frankreich
    1 ∞ 1660 Maria Theresia von Österreich
    2 ∞ 1683 (in morganatischer Ehe) Madame de Maintenon
    • Philipp von Frankreich, Herzog von Orléans (1640–1701)
    1 ∞ 1661 Henrietta von England
    2 ∞ 1671 Liselotte von der Pfalz



    Rezeption
    Eine Episode aus dem Jahr 1627, rund um Hofintrigen und die Belagerung von La Rochelle, diente als Vorlage für den berühmten Roman:
    • Alexandre Dumas: Die drei Musketiere
    Literarisch weniger bedeutend ist die populäre Romanreihe Fortune de France von Robert Merle. Zur Zeit der Herrschaft Ludwigs XIII. spielen die Bände:
    • Robert Merle: Der wilde Tanz der Seidenröcke, Aufbau-Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-7466-1216-0
    • Robert Merle: Das Königskind, Aufbau-Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-7466-1217-9
    • Robert Merle: Die Rosen des Lebens, Aufbau-Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-351-02383-9
    • Robert Merle: Lilie und Purpur, Aufbau-Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-351-02885-7
    • Robert Merle: Ein Kardinal vor La Rochelle, Aufbau-Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-7466-1225-X
    • Robert Merle: Die Rache der Königin, Aufbau-Verlag, Berlin 2007, ISBN 3-7466-1226-8
    Literatur
    • Carl J. Burkhardt: Richelieu, der Aufstieg zur Macht. Callwey, München 1935.
    • Philipp Erlanger: Richelieu. Paris 1967–1970.
    • P. C. Hartmann (Hrsg.): Französische Könige und Kaiser der Neuzeit. C. H.  Beck Verlag, München 1994, ISBN 3-406-38506-0.
    • Klaus Malettke: Die Bourbonen Band I: Von Heinrich IV. bis Ludwig XIV. (1589–1715). Kohlhammer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-17-020581-9.
    Weblinks
     Commons: Ludwig XIII. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Druckschriften von und über Ludwig XIII. im VD 17
    • Literatur über Ludwig XIII. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Werke von und über Ludwig XIII. in der Deutschen Digitalen Bibliothek
    Anmerkungen
    1 Kathedrale von Reims: Chronologie der in Reims gekrönten französischen Könige, abgefragt am 16. Oktober 2011

    Begraben:
    Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde sein Grab am 15. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, seine Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.

    Ludwig heiratete Anna Maria von Österreich (von Spanien) (von Habsburg) am 21 Nov 1615 in Kathedrale Saint-André in Bordeaux. Anna (Tochter von König Philipp III. (Felipe) von Spanien (von Habsburg) und Margarete von Österreich (von Habsburg)) wurde geboren am 22 Sep 1601 in Valladolid, Spanien; gestorben am 20 Jan 1666 in Paris, France. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 95. König Ludwig XIV. von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon), der Sonnenkönig  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 5 Sep 1638 in Saint-Germain-en-Laye; gestorben am 1 Sep 1715 in Versailles; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.
    2. 96. Prinz Philipp I. von Frankreich (von Orléans) (von Bourbon)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 21 Sep 1640 in Saint-Germain-en-Lay; gestorben am 9 Jun 1701 in Saint-Cloud; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

  2. 80.  Henrietta Maria von FrankreichHenrietta Maria von Frankreich Graphische Anzeige der Nachkommen (62.Heinrich9, 48.Johanna8, 34.Heinrich7, 22.Johann6, 13.Françoise5, 9.Guillaume4, 5.Jean3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 15 Nov 1609 in Paris, France; gestorben am 10 Sep 1669 in Schloss Colombes; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von England, Schottland und Irland durch Heirat

    Notizen:

    Henriette Maria und Karl I. hatten neun Kinder, vier Söhne und fünf Töchter. Ein Sohn und eine Tochter starben am Tag ihrer Geburt.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Henrietta_Maria_von_Frankreich

    Henrietta Maria (* 15. November 1609 in Paris; † 10. September 1669 in Schloss Colombes) war durch ihre Heirat mit Karl I. die Königin von England, Schottland und Irland.

    Herkunft
    Als Henrietta-Marie de Bourbon, jüngste Tochter Heinrich IV. von Frankreich und der Maria von Medici sowie Schwester des späteren Königs Ludwig XIII., verlor sie bereits im ersten Lebensjahr ihren Vater durch ein Attentat; ihre Mutter, in deren Obhut sie nun aufwuchs, verbannte man aus Gründen der Staatsräson 1617 vom französischen Hof.

    Ehe
    Aus dynastischen Erwägungen heraus vermählt, war sie als Katholikin - ihr Vater war konvertiert, um die Glaubenskriege zwischen den Adelsparteien in Frankreich zu beenden - eine unpopuläre Wahl für einen englischen König. Mit diesem wurde sie Annfang Mai 1625 auf diplomatischem Weg per Stellvertreter kurz nach dessen Inthronisation verheiratet. Die eigentliche Trauung fand am 13. Juni 1625 in der katholischen Kirche St. Augustine in Canterbury statt, da ihre Konfession eine Trauung nach dem anglikanischen Ritus unmöglich machte. Die Beziehung war am Anfang von Gefühlskälte bestimmt. Ursprünglich hatte Karl beabsichtigt, eine Tochter des spanischen Königs Philipp III. zu ehelichen, aber eine dementsprechende diplomatische Mission war fehlgeschlagen. Ihre französische Herkunft und ihr katholischer Glaube machten sie anfangs in England sehr unbeliebt.
    Mit dem Favoriten des Königs, George Villiers, dem ersten Herzog von Buckingham, verstand sie sich überhaupt nicht. Als dessen Mörder, John Felton im August 1628 verfolgt wurde, stellte dies ihre Beziehung zum König erneut auf die Probe. Gleichwohl verbesserte sich das Verhältnis der Eheleute schließlich. Am englischen Königshof wurde spöttelnd davon gesprochen, dass der König begänne, sich in die Königin zu verlieben.
    Ihre Weigerung, den katholischen Glauben abzulegen, entfremdete sie der Bevölkerung und einflussreichen Beratern ihres Gatten wie William Laud, Erzbischof von Canterbury und Thomas Wentworth, dem Earl of Strafford. Henrietta Maria wurde Mutter von zehn Kindern, von denen sechs das Erwachsenenalter erreichten, und erlitt mehrere Fehlgeburten.

    Nachkommen
    • Karl Jakob (*/† 13. Mai 1629), Herzog von Cornwall und Rothesay
    • Karl II. (* 29. Mai 1630, † 6. Februar 1685)
    • Maria (* 4. November 1631; † 24. Dezember 1660) ∞ Willem II von Oranien
    • Jakob II. (* 14. Oktober 1633; † 6. September 1701)
    • Elisabeth (* 29. Dezember 1635; † 8. September 1650)
    • Anne (* 17. März 1637, † 5. November 1640)
    • Catherine (*/† 29. Juni 1639)
    • Heinrich (* 8. Juli 1640; † 13. September 1660), Herzog von Gloucester
    • Henriette Anne (* 16. Juni 1644; † 30. Juni 1670) ∞ Philippe d'Orléans

    Kampf um die innenpolitische Macht
    Als sich in den 1630er-Jahren innenpolitische Konflikte abzeichneten, wandte sich Henrietta Maria verstärkt der nationalen Politik zu. Sie schuf eine Allianz mit den puritanischen Höflingen, um eine Annäherung an Spanien zu verhindern, und plante einen Coup d'État zur Entmachtung des Parlaments. Allerdings minderten ihre deutlich katholisch orientierten Beziehungen zum Papst bzw. Frankreich Karls Erfolgsaussichten und verärgerten zudem die Bevölkerung.

    Bürgerkrieg
    Als im August 1642 der Bürgerkrieg begann, weilte Henriette Marie auf dem Kontinent in den Niederlanden und sammelte dort finanzielle Mittel für die royalistische Partei. Sie kehrte erst Anfang 1643 nach England zurück. Mit ihren Begleitern landete sie in Bridlington (Yorkshire) und versuchte energisch, die Unterstützung für die Royalisten in Nordengland zu organisieren. Der Zusammenbruch der königlichen Stellungen und die Weigerung des Monarchen, zu verhandeln, veranlassten sie, mit ihren Söhnen im Juli 1644 nach Frankreich zu fliehen. Karl wurde 1649 hingerichtet und ließ sie ohne finanzielle Mittel zurück.

    Exil und Tod
    In Paris hatte sie, in Begleitung ihres exzentrischen Hofkanzlers Sir Kenelm Digby, Zuflucht gesucht. Dort verärgerte sie sowohl die Royalisten im Exil, als auch ihren ältesten Sohn Karl (der spätere Karl II.) mit dem Versuch, ihren jüngeren Sohhn Heinrich zur Konversion zum Katholizismus zu bewegen. Im Verlauf der Restauration kehrte sie nach England im Oktober 1660 zurück und blieb zunächst dort, um fünf Jahre später für immer in ihr Vaterland Frankreich zurückzukehren. Ihre ständigen finanziellen Probleme wurden durch eine großzügige Pension beseitigt. Mit dem Geld gründete sie einen Konvent in Chaillot, wo sie sich auch niederließ.
    Begraben wurde sie in der gotischen Basilika Saint-Denis bei Paris. Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde ihr Grab am 16. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, ihre Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.



    Sonstiges
    • Henrietta Maria gilt als Namenspatronin von Maryland.
    • Henrietta Maria ist als Enrichetta di Francia eine Figur in Vincenzo Bellinis Oper I puritani.
    Siehe auch
    • Stammtafel der Könige von Schottland
    Literatur
    • Ronny Baier: Henrietta Maria. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 24, Bautz, Nordhausen 2005, ISBN 3-88309-247-9, Sp. 793–826.
    • Marita A. Panzer: Englands Königinnen. Piper Verlag, München 2006
    Weblinks
     Commons: Henrietta Maria von Frankreich – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
    • Women in Power 1600-1640: Vergleichende Kurzbiografie
    • Gedicht Oscar Wildes

    Begraben:
    Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde ihr Grab am 16. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, ihre Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.

    Henrietta heiratete Karl I. (Charles) von England, von Schottland, von Irland (Stuart) am 13 Jun 1625 in Kirche St. Augustine in Canterbury. Karl (Sohn von König Jakob (James) VI. (I.) von England, von Schottland, von Irland (Stuart) und Anna von Dänemark) wurde geboren am 19 Nov 1600 in Dunfermline; gestorben am 30 Jan 1649 in London, England; wurde beigesetzt am 7 Feb 1649 in St.-Georgs-Kapelle von Schloss Windsor in Berkshire. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 97. König Karl II. von England, von Schottland, von Irland (Stuart)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 29 Mai 1630 in London, England; gestorben am 6 Feb 1685 in London, England.
    2. 98. Prinzessin Henrietta Anne von England (Stuart)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 16 Jun 1644 in Exeter; gestorben am 30 Jun 1670 in Saint-Cloud.

  3. 81.  Élisabeth (Isabel) von BourbonÉlisabeth (Isabel) von Bourbon Graphische Anzeige der Nachkommen (62.Heinrich9, 48.Johanna8, 34.Heinrich7, 22.Johann6, 13.Françoise5, 9.Guillaume4, 5.Jean3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 22 Nov 1602 in Fontainebleau, Frankreich; gestorben am 6 Okt 1644 in Madrid; wurde beigesetzt in Escorial-Palast bei Madrid.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Spanien durch Heirat (1621 bis 1644), Königin von Portugal durch Heirat (1621 bis 1640)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Élisabeth_de_Bourbon

    Élisabeth de Bourbon (spanisch Isabel de Borbón y Médicis; * 22. November 1602 in Fontainebleau; † 6. Oktober 1644 in Madrid) war eine Prinzessin von Frankreich sowie als erste Frau des Habsburgers Philipp IV. von 1621 bis 1644 Königin von Spanien und von 1621 bis 1640 Königin von Portugal.

    Jugend und Heirat mit Philipp IV.
    Élisabeth war die älteste Tochter Heinrichs IV. von Frankreich und seiner zweiten Frau Maria de’ Medici. Als älteste Königstochter erhielt sie bei Hof den traditionellen Ehrentitel Madame Royale. Der von ihrem Vater mit dem Herzog Karl Emanuel II. von Savoyen im April 1610 geschlossene Vertrag von Bruzolo sah ihre Heirat mit dem Prinzen Viktor Amadeus von Piemont vor. Dieses Eheprojekt wurde aber nach der kurz darauf erfolgten Ermordung Heinrichs IV. (14. Mai 1610) aufgegeben. Maria de’ Medici fungierte nun als Regentin für den minderjährigen Bruder Élisabeths, Ludwig XIII., und betrieb eine Annäherungspolitik an Spanien, die durch eine Doppelhochzeit Élisabeths mit dem spanischen Kronprinzen Philipp (IV.) und Ludwigs XIII. mit der Infantin Anna gefestigt werden sollte. Obwohl sich die Protestanten, etwa Sully, gegen diese Heiratsallianz der französischen Regentin mit dem katholischen König Philipp III. aussprachen, wurde der entsprechende Ehevertrag 1611 unterzeichnet und am 25. März 1612 publik gemacht. Aus diesem Anlass fanden in Frankreich und Spanien prächtige Feste statt.

    Da Élisabeth und ihr Bräutigam für die Heirat noch zu jung waren, wurde diese um einige Jahre verschoben. Nachdem der Herzog von Pastrana am 13. August 1615 im Louvre offiziell für den spanischen Thronfolger um Élisabeths Hand gebeten hatte, verließen die erst knapp 13-jährige französische Prinzessin und ihr Bruder Ludwig XIII. vier Tage später Paris, um sich auf den Weg zu ihren jeweiligen künftigen Ehegatten zu machen. Unterwegs erkrankte Élisabeth und musste bis zu ihrer relativ rasch erfolgten Genesung in Poitiers verweilen. Der Herzog von Guise, der ihr mit 4000 Infanteristen und 1500 Kavalleristen das Geleit gab, übernahm bei ihrer am 18. Oktober in der Kathedrale von Bordeaux durch den Kardinal François de Sourdis geleiteten Ferntrauung die Stellvertreterrolle für ihren Bräutigam. Am spanisch-französischen Grenzfluss Bidasoa wurde sie mit der für ihren Bruder Ludwig XIII. auserkorenen Braut, der Infantin Anna, ausgetauscht. Am 25. November 1615 feierte sie schließlich in der Kathedrale von Burgos ihre eigentliche Hochzeit mit Philipp (IV.)

    Spanische Königin
    In ihrer neuen Heimat wurde Élisabeth, die ihren Bruder Ludwig XIII. nie mehr wiedersehen sollte, mit der spanischen Form ihres Namens, Isabel, bezeichnet. Da der Thronfolger erst zehn Jahre alt war, durfte er seine Ehe vorerst nicht vollziehen, sondern erst 1620. Élisabeth wurde rasch schwanger und bestieg nach dem Tod Philipps III. (31. März 1621) gemeinsam mit ihrem Gemahl den spanischen Königsthron. Der sofortige Tod ihrer ersten, vorzeitig geborenen Tochter Maria Margarita überschattete indessen die Krönungsfeierlichkeiten. Insgesamt brachte sie acht Kinder zur Welt, von denen nur ihre jüngste Tochter Maria Teresa – die spätere Frau des französischen Königs Ludwig XIV. – das Erwachsenenalter erreichte.

    Philipp IV. war vergnügungssüchtig und hatte verschiedene Mätressen, die ihm mehrere illegitime Kinder gebaren. Er überließ die Regierungsgeschäfte weitgehend dem Grafen Olivares, der den politischen Gegebenheiten der Zeit allerdings nicht gewacachsen war. In ihren ersten Jahren als Königin trat Élisabeth politisch wenig in Erscheinung und frönte stattdessen ihren Interessen für Dichtung, Kunst und vor allem Theater. Sie gilt als große Förderin der spanischen Literatur in ihrem Goldenen Zeitalter.
    In Élisabeths letzten Lebensjahren mehrten sich Spaniens innen- und außenpolitischen Schwierigkeiten. So führte die Nation seit 1635 Krieg gegen Frankreich. 1640 kam es in Katalonien und Portugal zu Abfallbewegungen von der Habsburgerherrschaft. Nach einem Appell Élisabeths an die Kastilianer rekrutierten diese in wenigen Wochen 50.000 Soldaten, über die ihr Gemahl nun verfügen konnte. Die Königin trug auch wesentlich zum Anfang 1643 erfolgten Sturz Olivares’ bei. Sie starb am 6. Oktober 1644 im Alter von 41 Jahren und wurde im Escorial beigesetzt.



    Literatur
    • Isabella von Bourbon. In: Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger (1988), S. 169–170.
    • Fr. d’Amat: Élisabeth 2) de France. In: Dictionnaire de biographie française. Band 12. 1970, Sp. 1203.
    Weblinks
     Commons: Élisabeth de Bourbon – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
    • Anaïs Geeraert: Elisabeth de France, reine adorée de son peuple

    Élisabeth heiratete König Philipp IV. von Spanien (von Habsburg) am 25 Nov 1615 in Kathedrale von Burgos. Philipp (Sohn von König Philipp III. (Felipe) von Spanien (von Habsburg) und Margarete von Österreich (von Habsburg)) wurde geboren am 8 Apr 1605 in Valladolid, Spanien; gestorben am 17 Sep 1665 in Madrid. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 99. Maria Theresia von Spanien (von Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 10 Sep 1638 in Escorial-Palast bei Madrid; gestorben am 30 Jul 1683 in Versailles; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

  4. 82.  Françoise von RohanFrançoise von Rohan Graphische Anzeige der Nachkommen (63.René9, 50.Pierre8, 37.Marguerite7, 24.Louise6, 16.Karl5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren in cir 1540; gestorben am 1 Dez 1591 in Beauvoir-sur-Mer.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Françoise_de_Rohan (Sep 2023)

    Margarete von Navarra ließ Françoise de Rohan gemeinsam mit ihrer Tochter Jeanne im Schloss Plessis-lès-Tours erziehen, obwohl Jeanne zwölf Jahre älter war. Margarete von Navarra starb 1549, René I. de Rohan starb 1552, sie erhielt die Nutznießung der Herrschaften La Garnache und Beauvoir-sur-Mer im späteren Département Vendée. In dieser Zeit wurde Françoise de Rohan an den französischen Hof geschickt, wo sie Fille d'honneur Caterina de’ Medicis wurde.

    Das Eheversprechen
    Am Königshof lernte sie Jacques de Savoie-Nemours kennen, den die Historikerin Jacqueline Boucher beschreibt als „großen, gebildeten, sportlichen, kultivierten und weltgewandten Seigneur, der für sein Talent als Verführer bekannt ist.“[1]. Es entwickelte sich eine allgemein bekannte Beziehung zwischen dem Herzog und Françoise de Rohan, zu der König Heinrich II. anlässlich eines Paille-Maille-Spiels sagte: „Da Mlle de Rohan hier ist, wird Nemours keinen guten Schlag mehr ausführen.“[2]

    Am 22. April 1556 sagte Jacques de Savoie-Nemours (laut Hector de La Ferrière) vor ihren Bediensteten zu Françoise de Rohan: „Ich nehme Dich zur Frau, sag, dass Du mich zum Ehemann nimmst ...“[3], was zu dieser Zeit eine rechtliche Bindung hatte.[4] Das Konzil von Trient (1545–1563) lehnte derartige Versprechen jedoch ab, wenn sie ohne Zustimmung der Eltern oder nicht in einer religiösen Zeremonie gemacht wurden, folglich konnten sie rechtlich gebrochen werden.[5] Die Könige von Frankreich selbst versuchten, den Umfang einzuschränken. Etwa zur gleichen Zeit neigten auch die protestantischen Synoden dazu, diesen Austausch von Erklärungen abzulehnen.[6]

    Gegen Ende des Sommers 1556 wurde Jacques de Savoie-Nemours gemeinsam mit dem Herzog von Guise nach Italien geschickt. Françoise de Rohan war schwanger, am 6. Januar 1557 wurde ihr Zustand offenbar. Sie musste vor dem Conseil royal erscheinen und wurde nach Vendôme verbannt. Jacques de Savoie-Nemours erklärte aus Italien, dass er die Angelegenheit bei seiner Rückkehr klären werde.[7] Antoine de Bourbon ließ sie nach Pau bringen, wo am 24. März 1557 ihr Kind, Henri de Genevois bzw. Henri de Nemours, genannt le Prince de Genève, geboren wurde. Von einer formellen Heirat ist seitens Nemours‘ nun keine Rede mehr. Françoise de Rohan wurde in der Folge von ihren Anhängern „Duchesse de Nemours“ genannt, von der katholischen Seite „Dame da La Garnache“.

    Der Prozess
    Nachdem Françoise de Rohan knapp zwei Jahre gezögert hatte, gegen Jacques de Savoie-Nemours gerichtlich vorzugehen, wurde der erste Prozess Anfang 1559 eröffnet, zog sich dann aber bis Mai hin; im Juni wurde Heinrich II. in einem Turnier verwundet, zehn Tage später starb er. Dem Aufstieg der „lothringischen Partei“ der Guises, deren Schützling Jacques de Savoie-Nemours war, stand mit dem jungen König Franz II. trotz des Widerstands Caterina de‘ Medicis nichts mehr im Weg. Ab jetzt hing das Schicksal Françoise de Rohans von den Unwägbarkeiten der Politik ab, litt der Prozess unter den Auswirkungen der Religionskriege. Jacques de Savoie-Nemours verfolgte zudem in dieser Zeit den Plan, die englische Königin Elisabeth I. zu heiraten.

    1560 war das Jahr der Verschwörung von Amboise und des Todes von Franz II., der neunjährige Karl IX. bestieg den Thron, die Guise verloren ihre Machtposition, Caterina de’ Medici und Antoine de Bourbon übernahmen die Regentschaft. 1561 trafen sich die drei Brüder von Françoise de Rohan in Paris: Henri, René und Jean waren entschlossen, gegen Jacques de Savoie-Nemours zu kämpfen – die Regenten Caterina de’ Medici und Antoine de Bourbon nahmen den Brüdern jedoch das Versprechen ab, auf Waffengewalt zu verzichten. Im April 1562 erreichte Françoise de Rohan, dass Jacques de Savoie-Nemours innerhalb eines Monats in Paris erscheinen sollte, was dieser ignorierte, da mittlerweile die Guise wieder an der Macht waren und der Erste Hugenottenkrieg das Geschehen bestimmte. Jacques de Savoie-Nemours belagerte erfolglos das von den Protestanten unter Jean V. de Parthenay, Seigneur de Soubise, besetzte Lyon, was ihn noch 1563 beschäftigte. Am 4. Februar 1563 erging gegen ihn ein Versäumnisurteil,[8] am 18. Februar starb der Herzog von Guise, einer seiner wichtigsten Unterstützer – machte aber Anna d’Este, Herzogin von Guise, zur Witwe, die bereit war, Jacques de Savoie-Nemours zu heiraten, falls der Prozess ein Ende in ihrem Sinne finde.[9]

    Jacques de Savoie-Nemours, der Ende 1562 zum Gouverneur von Lyon ernannt worden war, bat Mitte 1564 die Königinmutter, seinen Prozess von Paris nach Lyon zu verlegen und mit Papst Pius IV. zu verhandeln, damit dieser den Prozess dem Erzbischof von Lyon (zu dieser Zeit Antoine I. d’Albon) übergebe. Pius IV. gab diesem Antrag statt, während sich Françoise de Rohan am 20. Mai 1564 weigerte, in Lyon zu erscheinen und dabei auch Unterstützung durch das Parlement von Paris als Oberstem Gerichtshof fand, da in Lyon derzeit die Pest grassierte. Am 6. November 1565 lehnte der Erzbischof von Lyon die Klage von Françoise de Rohan ab.[10] Das Parlement wiederum entschied am 4. Dezember 1565 zugunsten von Françoise de Rohan – und am 20. Januar 1566 untersagte Karl IX. dem Parlement, in der Sache noch etwas zu unternehmen.[11]

    Am 28. April 1566 wurde Françoise de Rohan aufgefordert, vor dem Conseil privé zu erscheinen. Das Urteil des Erzbischofs von Lyon wurde ihr bestätigt,[12] der Rat ließ ihr jedoch die Möglichkeit, beim Papst Berufung einzulegen – ein zweischneidiges Schwert, da die Rohan protestantisch waren und eine Berufung beim Papst bedeutete, seine Autorität anzuerkennen. Am nächsten Tag wurde der Ehevertrag zwischen Jacques de Savoie-Nemours und Anna d’Este unterzeichnet, wodurch Jacques der Stiefvater der Anführer der „lothringischen Partei“ wurde.

    Am 5. Mai 1566 sandte Françoise de Rohan einen Gerichtsvollzieher namens Vincent Petit, um die Hochzeitszeremonie von Jacques de Savoie und Anne d‘Este in der Abtei Saint-Maur neben dem Schloss Saint-Maur-des-Fossés der Königinmutter zu unterbrechen. Der Gerichtsvollzieher wurde verhaftet und die Zeremonie unter der Leitung des Kardinals von Lothringen zu Ende geführt. Am 17. Mai 1566 schrieb Caterina de’ Medici in der Sache an den Papst, ihr Sohn Karl IX. seinerseits am nächsten Tag, damit der Papst den Vorgang nicht aus den Augen verliere. Beide Briefe enthalten offenbar keine Feindseligkeiten gegen Françoise de Rohan, plädieren aber dafür, dass Anna d‘Este so schnell wie möglich in ihren Rechten bestätigt werde.

    Beim Tod von Pius IV. († 9. April 1565) keimte noch einmal Hoffnung für Françoise de Rohan auf. Sein Nachfolger Pius V. schien verständnisvoller zu sein, aber entgegen den Hoffnungen, die Jeanne d'Albret in ihn setzte, vertraute der neue Papst die Angelegenheit Giulio Oradini an, dem Dekan der Römischen Rota, der ihre Hoffnungen schnell zunichtemachte. 1567 brach der Zweite Hugenottenkrieg aus, dem fast unmittelbar der Dritte Hugenottenkrieg (1568–1570) folgte.[13]

    Die Jahre der Religionskriege
    Obwohl Françoise de Rohan von Jeanne d’Albret unterstützt wurde,[14] wurden ihre Lehen La Garnache und Beauvoir, die unter dem Schutz von Luigi Gonzaga, Herzog von Nevers, standen, geplündert. Um diese Zeit freundete sie sich mit Antoinette Bouchard d’Aubeterre an, der Witwe von Jean V. de Parthenay, und deren Tochter Catherine de Parthenay, die 1575 ihre Schwägerin wurde. In den Jahren 1570/71 lebte sie – wie viele protestantische Anführer und der Hof der Königin von Navarra – in La Rochelle, wo sie auf den Juristen und Mathematiker François Viète und den Dichter André de Rivaudeau traf. Am 5. März 1571 wurde das Lyoner Urteil bestätigt, das Pariser Parlement, das Françoise de Rohan daraufhin anrief, erklärte sich danach für nicht zuständig.[15] Am 19. Juni 1571 wurde sie bei einer Realteilung offiziell Herrin von La Garnache und Beauvoir-sur-Mer, verzichtete dabei aber auch auf Erbansprüche aus dem übrigen Familienbesitz.

    Nach der Bartholomäusnacht und dem Vierten Hugenottenkrieg (1572/73) nach der Thronbesteigung Heinrichs III. wurde Françoise de Rohans Einspruch am 17. Oktober 1573 erneut abgewiesen, woraufhin sie sich direkt an Rom wandte.[16] Am 2. Dezember 1575 – während des Fünften Hugenottenkriegs (1574–1576)– untersagte König Heinrich III. ihr, den Namen „Nemours“ zu führen,[17] nachdem ihr Bruder René II. de Rohan nach der Unterwerfung Condés und Navarras zu einem der wichtigsten Anführer der Protestanten geworden war. Kurz nach dem Ende des Fünften Hugenottenkriegs wurde François Viète zum Maître des requêtes Heinrichs III. ernannt.

    Die Lösung
    Ein unerwartetes Ereignis beschleunigte dann endlich das Ende des Prozesses: Am 1. Juni 1577, während des Sechsten Hugenottenkriegs (Mai bis September 1577), war Henri, genannt „Duc de Genevois“, der Sohn von Françoise, gemeinsam mit seinem Vater, dem Herzog von Nemours, aus Deutschland zurückgekehrt. Er wurde fast sofort vom Herzog von Montpensier gefangen genommen und entkam dem Galgen nur durch das Eingreifen des Königs und wohl auch François Viètes; Montpensier weigerte sich, ihn freizulassen, auch gegen Lösegeld. Nach einem Jahr Gefangenschaft schrieb Henri de Genevois an seinen Vater, damit der ihn aus der Gefangenschaft, jetzt bei Herzog von Mayenne, befreie. Am 12. Juni 1579 erklärte der Herzog von Nemours jedoch, dass sein Sohn (mit Anna d’Este), Henri I. de Savoie-Nemours , ebenfalls „Duc de Genevois“ genannt, bei ihm sei.[18]

    Zudem schritt nun Anna d’Este ein und bat König Heinrich III., die Affäre zu beenden.[19] Das Ehepaar Nemours versuchte mehrmals, den Zorn von Françoise de Rohan zu besänftigen, stieß jedoch mindestens einmal auf die Opposition von Annas Kindern mit dem 1563 durch einen Hugenotten getöteten Herzog von Guise (Henri I., Herzog von Guise, Catherine, Ehefrau des Herzogs von Montpensier, Charles, Herzog von Mayenne, und des Kardinals von Guise).

    Während des Siebten Hugenottenkriegs (1579/80), der im Wesentlichen aus Friedensverhandlungen bestand, gelang es dem Herzog von Alençon, Anna d’Este und François Viète, eine Einigung im Eheprozess zu finden. Königliche Briefe vom 16. November 1579 ermöglichten es allen Parteien, das Gesicht zu wahren; sie wurden am 20. Januar und am 9. Februar 1580 bestätigt.[20] Heinrich III. schrieb: „Wir hören und befehlen, dass sie [Françoise de Rohan] nicht für das, was passiert ist, verantwortlich gemacht werden kann, und wir erklären sie für frei zu heiraten.“[21] Ihre (eventuelle) Ehe mit dem Herzog von Nemours war dadurch faktisch annulliert, Françoise de Rohan wurde von jedem Verdacht, leichtsinnig gehandelt zu haben, befreit, der König erreichte die Freilassung ihres Sohnes, dem untersagt wurde, den Titel „Duc de Genevois“ zu führen, Françoise de Rohan hingegen wurde in den Rang einer (nicht erblichen) Herzogin von Loudun erhoben, das Ganze wurde mit finanziellen Regelungen abgerundet.

    Kurz darauf François Viète als Maître des requêtes entlassen, er ließ sich für die nächsten Jahre im Herrenhaus in Beauvoir nieder. Dort beherbergte Françoise de Rohan auch Antonio von Crato, den erfolglosen portugiesischen Thronprätendenten. Im Juni 1585 starb Jacques de Savoie-Nemours, im Jahr darauf ihr Bruder René II. de Rohan. Die Schlösser des Poitou, darunter auch La Garnache und Mouchamps, wurden vom Duc de Mercœur bei seinem Versuch, sich als unabhängiger Herzog der Bretagne zu etablieren, verwüstet. 1586, ein Jahr nach dem Tod von Jacques de Savoie-Nemours heiratete sie François Le Felle, Seigneur de Guébriant, der im Dienst Mercœurs stand und ihre Burg belagerte – wohl mit dem Ziel, die Plünderung zu verhindern. Die neue Ehe wurde bald von Heinrich III. annulliert, da sie in seinen Augen eine Mesalliance war.

    Name:
    Französische Adlige und Klägerin in einem Eheprozess gegen Jacques de Savoie-Nemours, Herzog von Nemours, der über zwanzig Jahre vor dem Hintergrund der französischen Religionskriege ausgefochten wurde: sie und ihre Familie gehörten der protestantischen Seite an, Jacques de Savoie-Nemours und seine Familie der katholischen, was den Prozessverlauf entscheidend prägte.

    Geburt:
    Françoise de Rohan war die Tochter von René I. de Rohan und Isabeau d’Albret, Enkelin von Jean d’Albret und Königin Katharina von Navarra, Nichte von König Heinrich II. von Navarra (Henri d’Albret) und Margarete von Navarra, der Schwester des französischen Königs Franz I. Ihre Kusine war Jeanne d’Albret, die Mutter von König Heinrich von Navarra bzw. Heinrich IV. von Frankreich, der Françoise de Rohan als seine Tante bezeichnete.

    Gestorben:
    Françoise de Rohan starb in ihrem Herrenhaus in Beauvoir.

    Familie/Ehepartner: Herzog Jacques vom Nemours (Savoyen). Jacques wurde geboren am 12 Okt 1531 in Kloster Vauluisant; gestorben in 15 od 18 Jun 1585 in La Cassine-Chastelier, Moncalieri, Piemont. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 83.  Herzog Léonor von Orléans-LonguevilleHerzog Léonor von Orléans-Longueville Graphische Anzeige der Nachkommen (65.François9, 51.Johanna8, 40.Maria7, 27.Jolande6, 17.Marie5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren in 1540; gestorben am 7 Aug 1573 in Blois; wurde beigesetzt in Châteaudun.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: - Großkammerherr von Frankreich - Connétable und Grand Chambellan der Normandie - Gouverneur der Picardie - Einer der Kommandeure in den Hugenottenkriegen.
    • Titel (genauer): - 6. Duc de Longueville - 5. souveräner Graf von Neuenburg - Prince de Châtelaillon - Markgraf von Rötteln - 9. Comte de Dunois - Comte de Saint-Pol - Comte de Tancarville - Comte de Montgommery - Vicomte d’Abbeville - Vicomte de Melun - Duc d’Estouteville (1563) - Comte de Valangin (1572) - Pair de France

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Léonor_d’Orléans-Longueville (Sep 2023)

    Von seiner Mutter wurde er protestantisch erzogen, konvertierte aber im Alter von 25 Jahren zum Katholizismus.[1] In den Religionskriegen kämpfte er dann in der königlichen Armee.

    1551 erbte er von seinem Vetter François III. d’Orléans-Longueville, der ohne Nachkommen gestorben war, neben Longueville und Dunois auch die Grafschaft Neuenburg, die über Johanna von Hachberg, seine Großmutter mütterlicherseits und Ehefrau von Louis I. d’Orléans, 2. Herzog von Longueville, an die Familie gelangt war. Die Erbschaft wurde von Jacques de Savoie-Nemours und Wilhelm dem Schweiger angefochten, als Wilhelm jedoch feststellte, dass die Schweizer ihn nicht in seinem Kampf gegen das Haus Habsburg unterstützen werden, gab er sich mit den burgundischen Lehen des Hauses Chalon-Arlay zufrieden. Léonor schlug Jacques de Savoie vor, die Grafschaft Neuenburg zu teilen, was aber von den neuenburgischen Ständen zurückgewiesen wurde. Die Stadt Bern, die zur Schlichtung aufgefordert worden war, schlug 1557 Léonor als einzigen Erben vor, verbunden mit einer Entschädigung von 6000 Livre und der Übertragung von burgundischem Land im Wert von 2000 Livre an Jacques de Savoie.

    Léonor kämpfte in den letzten Italienkriegen und wurde in der Schlacht bei Saint-Quentin (1557) von den Truppen des Kaisers gefangen genommen. 1569 kämpfte er in der Schlacht bei Moncontour. Am 5. April 1571 erhielt er von König Karl IX. den Rang eines Prince du Sang mit dem Recht zur Thronfolge.

    Name:
    Französischer Adliger, Prinz von Geblüt, aus der Bastardlinie Orléans-Longueville der Valois.

    Geburt:
    Sohn von François d’Orléans-Longueville, Markgraf von Rötteln (Marquis de Rothelin), Prince de Châtelaillon, Vicomte de Melun, und Jacqueline de Rohan.

    Gestorben:
    Léonor starb in Blois nach der Rückkehr von der Belagerung von La Rochelle und wurde in Châteaudun bestattet.

    Léonor heiratete Herzogin von Estouteville Marie von Bourbon-Saint-Pol am 2 Jul 1563. Marie (Tochter von Herzog von Estouteville François I. von Bourbon-Saint-Pol und Adrienne von Estouteville) wurde geboren am 30 Mai 1539 in La Fère; gestorben am 7 Apr 1601 in Pontoise. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 84.  Marquis François von Rothelin (Rötteln) Graphische Anzeige der Nachkommen (65.François9, 51.Johanna8, 40.Maria7, 27.Jolande6, 17.Marie5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Orl%C3%A9ans-Rothelin

    Orléans-Rothelin

    Das Adelsgeschlecht Orléans-Rothelin war eine illegitime Nebenlinie des Hauses Orléans-Longueville.

    Geschichte
    Der Name der Familie geht auf den Adelstitel Marquis de Rothelin (bzw. Rottelin) zurück, der zuerst vom Haus Baden und dann der Familie Orléans-Longueville getragen wurde. Der Titel, übersetzt „Markgraf von Rötteln“, bezieht sich auf die oberrheinische Markgrafschaft Hachberg-Sausenberg mit dem Zentrum Rötteln, die jedoch niemals im Besitz der Orléans-Dynastie war.

    Die Bezeichnung geht zurück auf Rudolf IV. (1426/27–1487), Markgraf von Hachberg-Sausenberg und Graf von Neuenburg aus dem Haus Baden, der am burgundischen Hof als „Rodolphe de Hochberg, marquis de Rothelin“ auftrat. Sein Sohn Philipp („Philippe de Hochberg, marquis de Rothelin“) machte in französischen Diensten Karriere und stieg bis zum Marschall von Burgund und Gouverneur der Provence auf. Aus seiner Ehe mit Marie von Savoyen ging nur die Tochter Johanna hervor, was dazu führte, dass mit Philipps Tod 1503 die Markgrafschaft Hachberg-Sausenberg per Erbvertrag (Röttelsches Gemächte) an die badische Hauptlinie zurückfiel.

    Johanna, verheiratet mit Louis I. d’Orléans, premier duc de Longueville, wurde allerdings Gräfin von Neuenburg („Jehanne, comtesse souveraine de Neuchâtel“). Ihr Ehemann nannte sich iure uxoris ebenfalls Marquis de Rothelin, focht im Namen seiner Frau den Erbvertrag mit dem badischen Markgrafen an und machte mit Unterstützung des französischen Königs und einiger eidgenössischer Stände (erfolglos) Ansprüche auf die Markgrafschaft geltend.

    Nach dem Tod Johannas 1543 übernahm ihr einziger überlebender Sohn François den Marquis-Titel und hielt die Ansprüche aufrecht. Aus einer unehelichen und nicht standesgemäßen Verbindung zwischen François und Françoise Blosset ging ein Sohn, ebenfalls François genannt und bekannt als „Bâtard de Rothelin“, hervor. Dieser erhielt von seinem Vater dessen Titel Marquis de Rothelin und begründete damit die Nebenlinie Orléans-Rothelin. Begütert war die Nebenlinie in Varenguebec, Neaufles und Hugueville in der Normandie.

    1581 legte Marie de Bourbon für das Haus Orléans-Longueville den Streit mit dem Haus Baden-Durlach nach einer Zahlung von 225.000 Gulden bei.[1] Das Haus Orléans-Rothelin führte allerdings weiterhin den Titel marquis de Rothelin.

    Die Familie Orléans-Rothelin hatte in männlicher Linie bis Mitte des 18. Jahrhunderts bestand, der Familienname erlosch 1818 mit Françoise-Dorothée, comtesse de Rothelin, der Ehefrau des Staatsmannes Timoléon de Cossé-Brissac. Wohl bekanntestes Mitglied der Familie war der Gelehrte Charles d’Orléans de Rothelin, genannt „l’Abbé de Rothelin“. Auf die Familie geht das Pariser Hôtel de Rothelin-Charolais zurück. Kein Zusammenhang besteht hingegen mit dem fiktiven Eugène de Rothelin aus dem gleichnamigen Werk der Adélaïde de Souza.[2]

    Mmehr unter dem Link oben..

    Name:
    Wurde bekannt als „Bâtard de Rothelin“ (Bastard von Rötteln).
    Übernahm von seinem Vater den Titel Marquis de Rothelin und begründete die Nebenlinie Orléans-Rothelin.

    François heiratete Catherine du Val in 1582. [Familienblatt] [Familientafel]


  7. 85.  König Heinrich IV. von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon)König Heinrich IV. von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon) Graphische Anzeige der Nachkommen (66.Johanna9, 52.Heinrich8, 42.Katharina7, 29.Magdalena6, 17.Marie5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 13 Dez 1553 in Schloss Pau, Navarra; gestorben am 14 Mai 1610 in Paris, France; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: In seiner Kutsche mit einem Messer ermordet.
    • Titel (genauer): Heinrich III. König von Navarra (ab 1572 als), König von Frankreich als Heinrich IV. (1589 bis zu seiner Ermordung 1610)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_IV._(Frankreich)

    Heinrich IV., von Navarra (französisch Henri IV, Henri Quatre, Henri le Grand, okzitanisch Enric Quate Lo Gran; * 13. Dezember 1553 in Pau, Navarra, als Heinrich von Bourbon; † 14. Mai 1610 in Paris) war seit 1572 als Heinrich III. König von Navarra und von 1589 bis zu seiner Ermordung 1610 als Heinrich IV. König von Frankreich. In seiner gascognischen Heimat nannte man ihn in der Landessprache lo nòstre bon rei Enric (deutsch unser guter König Heinrich).
    Heinrich spielte als Erster Prinz von Geblüt und Anführer der hugenottischen Partei eine zentrale Rolle in den Hugenottenkriegen. Nach dem Aussterben des Hauses Valois erbte er die französische Krone und wurde der erste König aus dem Haus Bourbobon. Er konnte sich jedoch erst nach seinem Übertritt zum Katholizismus endgültig auf Frankreichs Thron durchsetzen. Als König baute Heinrich IV. das von den Bürgerkriegen zerrüttete Land wieder auf und formte die Grundlagen für den französischen Einheitsstaat. Das Edikt von Nantes, das den französischen Protestanten freie Religionsausübung zusicherte, war einer der maßgeblichsten Erlasse seiner Regierungszeit. Außenpolitisch positionierte er das Land wieder als ernstzunehmende Großmacht und nahm den Kampf Frankreichs gegen das Haus Habsburg wieder auf, um so die Vorherrschaft in Europa zurückzugewinnen.

    Leben
    Heinrich wurde am 13. Dezember 1553 (nach einigen Quellen am 14. Dezember) in Schloss Pau in den südwestfranzösischen Pyrenäen – an der Grenze zur französischen Region Béarn – als zweiter Sohn des katholischen Herzogs von Vendôme, Anton von Bourbon, und der protestantischen Königin von Navarra, Johanna von Albret, geboren, weswegen er auch Henri le Béarnais genannt wurde. Als Wiege fungierte der Panzer einer Meeresschildkröte, der noch heute existiert.
    Seine Mutter war die Lieblingsnichte Franz’ I., des damaligen Königs von Frankreich. Sie brachte am 21. September 1551 bereits einen Sohn namens Heinrich zur Welt, der ebenfalls den Titel Herzog von Beaumont trug. Er starb knapp zweijährig aufgrund einer Unachtsamkeit seines Kindermädchens. Einigen Quellen zufolge gab es noch einen weiteren Sohn namens Heinrich, der als Erstgeborener vor 1551 auf die Welt kam und als Kleinkind starb.
    Unter Heinrichs Großmutter Margarete war das Königreich Navarra zum Sammelpunkt der Protestanten und religiösen Reformer geworden, denen in Paris Kerker, Verbannung und Scheiterhaufen drohten. Ihre Tochter Johanna machte die Schlösser Pau und Nérac zum Zentrum des französischen Protestantismus.
    Heinrich wurde am 6. März 1554 im großen Saal des Schlosses Pau katholisch getauft. Die Erziehung oblag Heinrichs Großvater, Heinrich von Albret, weil er seiner Tochter Johanna nicht zutraute, ein Kind großzuziehen, da bisher alle ihre Kinder jung verstorben waren. Ein Jahr später starb Heinrichs Großvater, und das Kleinkind wurde kurz darauf der Obhut seiner Tante Suzanne de Bourbon-Busset anvertraut und bis 1560 sehr bäuerlich und volksnah im Schloss des Dorfes Coarraze erzogen.
    Bei der Heirat des französischen Thronfolgers Franz von Valois mit der schottischen Königin Maria Stuart am 24. April 1558 in Paris war der vierjährige Heinrich anwesend, wo er seine Cousine und spätere Frau Margarete von Valois zum ersten Mal traf. In späteren Erzählungen wird berichtet, dass König Heinrich II. so angetan von Heinrich von Bourbon war, dass er ihn und Margarete zu diesem Zeitpunkt informell verlobte. Der König kam am 10. Juli 1559 bei einem Lanzenturnier anlässlich eines Friedensvertrags ums Leben, Nachfolger wurde sein kränkelnder Sohn Franz, der als Franz II. den Thron bestieg. Allerdings war ihm nur eine kurze Regierungszeit bis zu seinem Tod am 5. Dezember 1560 beschieden. Der junge Heinrich, nun auch Prinz von Navarra, wurde vom Erzieher La Goucherie protestantisch erzogen. Karl IX. folgte am 5. Dezember 1560 seinem verstorbenen Bruder Franz II. auf den Thron, und da er erst zehn Jahre alt war, übernahm seine Mutter Caterina de’ Medici die Regierungsgeschäfte.
    Die beiden Onkel Franz von Guise und Karl von Guise dominierten schon zu Regierungszeiten Franz’ II. die Politik. Katharina versuchte nun, deren Macht einzuschränken, indem sie die Anwärter des Hauses Bourbon – das Geschlecht Heinrichs von Navarra – an der Regentschaft beteiligte, unter anderem dadurch, dass Heinrichs Vater Anton 1561 Generalleutnant des Königreiches wurde. Seine Frau Johanna folgte Anton mit Heinrich an den Pariser Hof. 1562 ging sie zurück nach Navarra, Heinrich musste bei Katharina bleiben und wurde durch Jean de Losse (genannt Jeanne) zum katholischen Glauben zurückgeführt.
    Aus Rache für den Machtverlust organisierten Franz und Karl von Guise das Blutbad von Wassy am 1. März 1562, womit der erste Hugenottenkrieg ausbrach. Anton von Bourbon kämpfte an der Seite der Katholiken und starb noch im selben Jahr an den Fololgen einer Wunde, die er sich während der Belagerung Rouens am 17. November zugezogen hatte. Da Heinrich nun der Herzog von Vendôme wurde, holte seine Mutter, nun die alleinige Königin von Navarra, ihn gegen den Willen der entmachteten Katharina zurück nach Navarra. Sein ehemaliger Erzieher La Goucherie unterrichtete ihn in den calvinistischen Lehren.
    Nach dem Ende des ersten Hugenottenkrieges 1563 führte Katharina ihren Sohn König Karl IX. auf einer großen Rundreise durch das ganze Reich. Der Herzog von Vendôme und Prinz von Navarra war immer dabei. Auf Schloss Empéri trat am 17. Oktober 15664 der Astrologe Nostradamus in Heinrichs Gemach und verkündete ihm angeblich, dass er eines Tages Frankreich und Navarra unter einer Krone vereinen werde, was bereits im 13. und 14. Jahrhundert unter Philipp IV. dem Schönen und seinen Söhnen der Fall war. Im Mai 1566 endete die Reise, zu der im Januar Johanna von Albret gestoßen war. Ein Jahr später verließ sie mit ihrem Sohn den königlichen Hof. Er wurde Lieutenant-général von Navarra und unternahm seine ersten Kriegszüge gegen die baskischen Edelleute. Neben dem Königreich Navarra gehörten ihm weitere Besitztümer: die Grafschaften Béarn, Foix, Bigorre, das Herzogtum d'Albret, die Grafschaften Limoges, Périgord, Armagnac, Fézenac, Rodez, Quatre-Vallées, Lomagne, das Herzogtum Vendôme, die Grafschaften Marle, La Fère, Soissons, die Herzogtümer Alençon und Beaumont.

    1567–1573: Bartholomäusnacht und vierter Hugenottenkrieg
    1567 entbrannte der zweite Hugenottenkrieg mit einem Überfall des Fürsten Heinrich I. von Bourbon-Condé. Katharina wollte den 14-jährigen Heinrich als protestantisches Unterpfand wieder in ihrem Hofstaat sehen, und er wurde nach der Weigerung seiner Mutter das Ziel von Entführungsversuchen. Der Krieg endete 1568, da aber beide Parteien ihre Truppen mobilisiert ließen, mündete er fast nahtlos in den dritten Hugenottenkrieg.
    Im September 1568 machte Heinrich in La Rochelle Bekanntschaft mit seinem Onkel Ludwig von Bourbon-Condé, der ein Führer der protestantischen Armee war. Der 14-jährige begleitete ihn während der Feldzüge, die zuerst die zwei Fürsten des Hauses Condé und ab 1570 Gaspard II. von Coligny anführten.
    Im August 1570 kam mit dem Frieden von Saint-Germain ein Friedensvertrag zwischen den Katholiken und den Hugenotten zustande. Am 9. Juni 1572 verstarb Johanna von Albret, wodurch aus Heinrich nun König Heinrich III. von Navarra wurde. Am 17. August desselben Jahres heiratete er in Paris Margarete von Valois, die Schwester von insgesamt drei französischen Königen, auch des amtierenden Karl IX., um den Frieden von Saint-Germain zu besiegeln. In Massen begleiteten die Hugenotten, auch millitärisch und politisch wichtige Persönlichkeiten, „ihren“ geliebten König zur Hochzeit in der Notre-Dame de Paris. Der Trauung folgten drei Tage voller Feste und Volksbelustigungen, bis auf den protestantischen Admiral und Heerführer Gaspard von Coligny am 22. August ein Attentat verübt wurde, das missglückte. Coligny hatte vor der Hochzeit Einfluss auf Karl gewonnen und damit die Regentschaftsansprüche von Karls Mutter Katharina bedroht. Er drängte auf eine Unterstützung der aufständndischen Reformierten in den Niederlanden gegen die Herrschaft des spanischen Königs Philipp II. durch ein vereintes Heer aus Katholiken und Hugenotten. Er sah dies als einzige Alternative zu einem Bürgerkrieg in Frankreich, lief damit jedoch den langjährigen Friedensbemühungen Katharinas zuwider. Sie wollte die Schuld für das Attentat der Familie der Guise anlasten, um durch eine so intensivierte, bereits bestehende Privatfehde – ein Freund Colignys hatte 1563 den Herzog von Lothringen Franz von Guise ermordet – die beiden einflussreichen Parteien zu neutralisieren. Zwei Tage danach wurden auf Befehl Karls IX. alle nach Paris gereisten Hugenotten, und weitere in größeren französischen Städten, gnadenlos umgebracht. Dieses Gemetzel fand am 24. August 1572, dem Festtag des Apostels Sankt Bartholomäus, statt, weshalb es als „Bartholomäusnacht“ oder „Pariser Bluthochzeit“ in die Geschichte einging. In Paris starben etwa 3.000 Hugenotten (einschließlich des Admirals Colligny und weiterer Hugenottenführer), im übrigen Frankreich nochmals um die 10.000. In Paris ging hartnäckig das Gerücht um, Katharina habe ihren Sohn zur Anordnung des Massakers überredet. Der ebenfalls protestantische, neuvermählte Heinrich und sein Cousin, der Prinz von Condé, wurden daraufhin gefangengenommen und vor Karl geführt. Sie bekamen die Wahl zwischen Gefangenschaft in der Bastille, Tod durch den Galgen oder Übertritt zum Katholizismus. Beide entschieden sich für die Konversion, und Heinrich schrieb, vermutlich unter Katharinas Diktat, an Papst Gregor XIII. eine Bitte um Aufnahme in die katholische Kirche. Für die folgenden 39 Monate war Heinrich Staatsgefangener, während der vierte Hugenottenkrieg das Land heimsuchte. Die führerlosen Hugenotten wurden zunehmend auf die Städte La Rochelle, Nîmes und Montauban zurückgedrängt.

    1574–1594: Übernahme der französischen Krone
    Am 30. Mai 1574 starb Karl IX. Sein Nachfolger auf dem französischen Thron wurde sein Bruder Heinrich III., der aber kinderlos war. Zwei Jahre später gelang Heinrich von Navarra die Flucht aus den Appartements des Louvre, worauf er den katholischen Glauben wieder ablegte.
    1578 sahen sich Heinrich und Margarete nach 32 Monaten Trennung in der Guyenne wieder, wo Heinrich seit 1576 Gouverneur war. Sie kam auf Wunsch ihrer Mutter dorthin, in der Hoffnung, Heinrich zurück an den Pariser Hof zu holen. Nach einem Aufenthalt von fast vier Jahren kehrte Margarete 1582 zurück in den Louvre. Ein Jahr später kam es zu einem großen Familienzwist, nachdem Margaretes Bruder Heinrich III. sie wegen ihres Betragens vom Hof verwiesen hatte. Auslöser war wahrscheinlich deer Umstand, dass sich ihr Ehemann die Diane d’Andouins, „La belle Corisande“ genannt, zur Mätresse genommen hatte. Ab März 1584 hielt sich Margarete unter dem Vorwand, Anschlägen Dianes zu entgehen, in Agen auf. Sie begann, Feindseligkeiten gegen ihren Mann aufzubauen, und wurde daraufhin in der Festung Usson gefangengesetzt.
    Zwar war Heinrich III. von Frankreich Katholik und Oberhaupt der katholischen Liga, aber als Führer wurde Heinrich von Guise betrachtet, wohl weil er eine härtere Position gegen die Hugenotten vertrat. Sein Gegenpart auf protestantischer Seite war Heinrich von Navarra, was dazu führte, dass der französische König zwischen den Parteien stand. Näher mit dem Geschlecht der Guisen verwandt, stand Heinrich III. den vereinten Kräften Heinrichs von Guise, Heinrichs von Navarra und seines eigenen Bruders Franz-Herkules gegenüber. Diese Periode wird oft auch als „Krieg der drei Heinriche“ bezeichnet. Dieser Krieg bekam durch andere europäische Mächte auch den Charakter eines europäischen Religionskrieges. Philipp II. von Spanien unterstützte die Katholiken, während die Protestanten Hilfe in England von Elisabeth I. und aus den spanienfeindlichen Niederlanden bekamen.
    König Heinrichs Bruder Franz-Herkules, also der französische Thronerbe, starb jedoch 1584, so dass Heinrich von Navarra dessen Position als Erbe übernahm. Dieser Umstand brachte Papst Sixtus V. dazu, Heinrich 1585 zu exkommunizieren. Dieser weigerte sich allerdings, die Exkommunikation anzuerkennen.
    Am 20. Oktober 1587 kam es zwischen dem katholischen Herzog Anne von Joyeuse und Heinrich von Navarra zur Schlacht von Coutras, in der Heinrich den Favoriten des französischen Königs besiegte und den Herzog tötete.
    Ende 1588 wurde auch Heinrich III. von Papst Sixtus V. exkommuniziert, weil er den streng katholischen Heinrich von Guise einen Tag vor Heiligabend hatte ermorden lassen. Die beiden exkommunizierten Könige von Frankreich bzw. Navarra verbündeten sich und marschierten gegen die katholische Liga, die Paris besetzt hielt.
    Heinrich III., der letzte Valois, wurde am 1. August 1589 von dem Dominikaner Jacques Clément in Saint-Cloud niedergestochen und starb am nächsten Tag an den Folgen der Wunde. Da die 1575 geschlossene Ehe des Königs mit Luise von Vaudemont kindederlos war und er auch keinen Bruder mehr hatte, war die Valois-Linie erloschen. Heinrich III. hatte auf seinem Sterbebett seinen Schwager und Verbündeten als Nachfolger bestätigt, forderte aber dessen Konversion zum katholischen Glauben. Mit dem Papst gab es unterdessen Konflikte. Schließlich wurden am 15. Juni 1591 in Châlons-sur-Marne die gegen Heinrich IV. gerichtete Exkommunikationsbulle Gregors XIV. sowie im Jahr 1592 die Bulle von Clemens VIII. öffentlich durch den Henker verbrannt.
    Nach langwierigen Kämpfen mit den französischen Katholiken und den habsburgischen Spaniern konvertierte Heinrich von Navarra am 25. Juli 1593 erneut zum Katholizismus, indem er in der Basilika Saint-Denis die Kommunion empfing. Seine Konversion bezeichnete er als „gefährlichen Sprung“ (le saut périlleux).[1] Der dazu immer wieder zitierte Satz „Paris ist eine Messe wert“ (Paris vaut bien une messe) wurde „ihm später von den Protestanten in den Mund“ gelegt.[2] Mit der Konversion stand seinem Thronanspruch nichts mehr im Wege. Er wurde am 27. Februar 1594 in der Kathedrale Notre-Dame de Chartres gesalbt und als Heinrich IV. zum König gekrönt. Die päpstliche Absolution erfolgte allerdings erst 1595.[3] Der Titel des Königs auf Latein lautete:
    HENRICUS QUARTUS D(EI) G(RATIA) REX FRANCORUM ET NAVARRAE
    (statt QUARTUS auch IIII, selten „IV“), in französisch: Henri Quatre par la grâce de Dieu, Roi des Français et de Navarre oder in mittelfrz.: „Henry IIII [par la grâce de Dieu,] Roy de France et de Navarre.“ Deutsch: „Heinrich der Vierte, von Gottes Gnaden König von Frankreich und Navarra.“

    1594–1610: König von Frankreich
    Noch im selben Jahr bestand König Heinrichs erste Handlung in der Abwehr einer spanischen Invasionsarmee. Am 27. Dezember 1594 versuchte der Student Jean Châtel, den König bei einer öffentlichen Veranstaltung im Hôtel de Schomberg aus religiösen Gründen zu erdolchen. Der König, leicht verletzt, wollte den Attentäter verschonen, aber das Gesetz für Königsmörder fand Anwendung und Châtel wurde gevierteilt. Die Folge des Attentats war die Ausweisung der Jesuiten aus dem Königreich, da der Attentäter den Anschlag mit einem Jesuitenpater, der ebenfalls hingerichtet wurde, geplant hatte. Beide hingerichteten Attentäter Heinrichs IV. waren religiös motiviert und erhofften sich durch das Attentat teilweise oder völlige Vergebung ihrer Sünden.
    Des Weiteren söhnte sich der König zunächst mit dem Oberhaupt der Liga, dann mit dem spanischen König Philipp II. aus. Das Land wurde nach langer Zeit wieder geeint, nachdem der Herzog von Savoyen, Karl Emanuel I., aus der Provence vertrieben und die Bretagne unterworfen worden war.
    Am 30. April 1598 erließ Heinrich IV. als eine seiner größten politischen Entscheidungen das Edikt von Nantes, das bis zum Edikt von Fontainebleau 87 Jahre Religionsfrieden sichern sollte. Den protestantischen Franzosen wurde zwar keine vollständige, aber doch weitgehende Gleichberechtigung gegenüber den Katholiken durch entsprechende Privilegien, Zugang zu öffentlichen Ämtern und 100 sichere Orte in ganz Frankreich zugesprochen.
    Mit Hilfe des seit 1597 an die Spitze des Finanzhaushaltes gestellten Herzogs von Sully, Maximilien de Béthune, erlebte Frankreich einen bemerkenswerten wirtschaftlichen und finanziellen Aufschwung. Die Infrastruktur (Straßenbau) und die Landwirirtschaft wurden modernisiert, der Staatshaushalt nach der Tilgung einer 200-Millionen-Livres-Staatsschuld ausgeglichen und die Verwaltung reorganisiert, indem überflüssige königliche Ämter aufgehoben wurden. Maximilien de Béthune ließ Kanäle und Häfen anlegen und hob die Zölle für Getreide auf. Zusammen mit der Viehhaltung (frz. pâturage) erklärte er den Ackerbau (frz. labourage) zu den „Brüsten, von denen Frankreich sich nähren solle.“ (««««««««Labourage et pâturage sont les deux mamelles dont la France est alimentée…»»»»»»»»).
    1599 verlobte sich Heinrich IV. mit Maria de’ Medici, der damals reichsten Erbin des europäischen Kontinents. Nachdem im Dezember die Ehe mit Margarete von Valois durch Papst Clemens VIII. (sie blieb allerdings Königin) annulliert wurde, konnte die Heirat zwischen Maria und Heinrich stattfinden. Grund für diese Trennung war, dass die Ehe keine Kinder hervorbrachte und beide, sowohl Heinrich als auch Margarete, sich Mätressen bzw. Liebhaber hielten.
    Im Oktober 1600 wurden König Heinrich IV. und Maria von Medici „per procurationem“ verheiratet, das heißt in Abwesenheit von Maria, da sie sich noch auf dem Weg nach Marseille befand, wo sie Anfang Dezember eintraf. Der Dauphin Ludwig wurde am 27. September 1601 in Fontainebleau geboren.
    In einem Gespräch mit Karl Emanuel I. von Savoyen äußerte Heinrich den Wunsch, Wenn mir Gott zu leben erlaubt, werde ich dafür sorgen, dass es in meinem Land keinen Bauern gibt, der sonntags nicht sein Huhn im Topf hat! („Si Dieu me prête vie, jje ferai qu’il n’y aura point de laboureur en mon royaume qui n’ait les moyens d’avoir le dimanche une poule dans son pot!“). Da zu jener Zeit 80 % der Bevölkerung auf dem Land lebte, bedeutete diese Aussage, dem Volk allgemein ein besseres Leben zu wünschen. König Heinrich kreierte seine eigene Version vom „Huhn im Topf“ (««««««««Poule au pot»»»»»»»»). Eine besondere Vorliebe des Königs war sein unerkanntes Auftreten in der Öffentlichkeit seiner Heimat, meist unter dem einfachen Volk, um zu erfahren, wie seine Politik aufgenommen wurde. Er pflegte, wenn er konnte, stets großzügig zu sein, und ersetzte manchem Bauern oder Hirten durch ihn selbst oder seine Leute zerstörtes Land oder verlorenes Vieh.
    1610 bereitete er 56-jährig einen Einfall in die Spanischen Niederlande vor, um den reformierten Fürsten im Heiligen Römischen Reich zu Hilfe zu eilen. Seine Frau Maria von Medici wurde am Abend des 13. Mai – drei Tage vor seiner geplanten Abreise – in Saint-Denis gekrönt und gesalbt, damit sie während Heinrichs Abwesenheit die Regierungsgeschäfte mit entsprechender Autorität führen könne. Einen Tag später begab Heinrich sich mit sechs weiteren Edelleuten ohne Garde auf den Weg zu Maximilien de Béthune. In der Rue de la Ferronnerie, einer engen, schlecht befahrbaren Straße, stellte sich der königlichen Karosse – einer Kutsche mit zwei offenen Schlägen – ein Hindernis in den Weg. Zwei Wagen wollten aneinander vorbei, konnten dies aber nicht, weil die Straße zu schmal war. Die Edelleute stiegen bis auf den Herzog von Montbazon aus, so dass Heinrich völlig ungeschützt war. Dass nur zwei Personen in der Karosse waren, erklärt auch, warum niemand den Königsmörder François Ravaillac hat kommen sehen, der auf den Wagen sprang und mit einem Messer dreimal in die Brust des Königs stieß. Der erste Messerstich glitt an Heinrichs Rippen ab, der zweite durchtrennte den Hauptstrang der Schlagader kurz über dem Herzen und durchstieß den linken Lungenflügel, der dritte Stich glitt ebenfalls ab und traf den Herzog von Montbazon. Ravaillac wurde mitsamt dem König zum Louvre gefahren, auf dem Weg dahin verstarb Heinrich. Jérôme Luillier, königlicher Generalanwalt dder Rechnungskammer und Staatsrat, berichtet über die Szene nach der Ankunft im Louvre, dass „der König tot auf seinem Bett [dem Bett der Königin] ausgestreckt (lag), in voller Kleidung mit aufgeknöpften Wams und blutigem Hemd. Dessen ungeachtet stand der Kardinal de Sourdis an seinem Kopfende, an seiner Seite … der Schlosskaplan und der Leibarzt der Königin …; sie sprachen die Mahngebete … Doch der arme Fürst war schon verschieden.“
    Bis heute ist nicht zweifelsfrei geklärt, ob der Attentäter nicht doch Hintermänner hatte, denn die Zahl der Attentate auf den König war – mit 18 Versuchen – außergewöhnlich hoch. Der Dauphin wurde im Alter von neun Jahren als Ludwig XIII. sein Nachfolger, die Regierungsgeschäfte führte seine Mutter, während Frankreich und vor allem Heinrichs gascognische Heimat Trauer trugen.

    Grablege und -schändung
    Der nach der Methode Parés konservierte Leichnam des Königs wurde zunächst im Louvre aufgebahrt und schließlich in der Kathedrale von Saint-Denis nahe Paris beigesetzt. Auf dem Höhepunkt der Französischen Revolution wurde sein Grab am 15. Oktober 1793 von radikalen Revolutionsanhängern geöffnet und als vermeintliches Symbol des Absolutismus geschändet. Der Leichnam Heinrichs IV. wurde in einem so guten Erhaltungszustand vorgefunden, dass er zusammen mit einigen anderen mumifizierten Leichnamen vor der Kirche den Passanten zur Schau gestellt wurde. Seine Überreste wurden schließlich in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.
    Der Schädel Heinrichs IV. wurde dabei entwendet und war über 100 Jahre verschollen. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts besaßen den Schädel mehrere private Sammler. Zuletzt, von 1955 bis 2010, war der Schädel im Besitz eines französischen Finanzbeamten. Am 16. Dezember 2010 gab ein Team von Wissenschaftlern bekannt, dass dieser Schädel aufgrund charakteristischer Verletzungsmerkmale als der König Heinrichs IV. identifiziert worden war.[4] Der Schädel wurde im Jahr 2011 im Rahmen einer Messe in Saint Denis bestattet.

    Entwicklung der Politik Heinrichs
    Als Heinrich IV. starb, war sein Sohn Ludwig XIII. zu jung, um die Herrschaft zu übernehmen, so dass seine Mutter Maria de’ Medici für ihn regierte. Sie revidierte schnell einige von Heinrichs Strategien, insbesondere indem sie ein Bündnis mit dden spanischen Habsburgern einging. Nachdem Ludwig sich 1617 durch die Ermordung des von seiner Mutter favorisierten Günstlings Concino Concini die Macht erkämpft hatte, verbannte er seine Mutter aus Frankreich, die 1642 in Köln starb. Politisch zunächst unentschlossen, sich zwischen katholischer Solidarität mit Spanien oder der Niederwerfung des Hauses Habsburg zu entscheiden, übertrug Ludwig XIII. erhebliche Machtbefugnisse auf Armand Jean du Plessis, Herzog von Richelieu, bekannt als Kardinal Richelieu, der als Erster Minister die gegen Habsburg gerichtete Politik Heinrichs IV. weiterführte. Dies verwickelte Frankreich in den Dreißigjährigen Krieg, da Frankreich, beherrscht von den Bourbonen, den Habsburgern die Vormachtstellung in Europa abringen wollte, was mit dem Westfälischen Frieden 1648 und dem Pyrenäenfrieden 1659 auch gelang.
    Es war Heinrich selbst, der die Grundlage zur Aufhebung des Edikts von Nantes legte, denn schon die Zusicherung der Sicherheitsplätze hatte er als Verletzung seiner Autorität empfunden. Auch Heinrich IV. hatte eine Vereinheitlichung im katholischen Glauben als pragmatisches Vorhaben bevorzugt, denn die Möglichkeit eines religiös legitimierten Aufstandes wäre so endgültig ausgeschlossen gewesen. Doch die hugenottische Partei war zu Heinrichs Zeiten noch viel zu mächtig, weshalb er zwangngsläufig Zugeständnisse machen musste. Richelieu folgte der politischen Linie Heinrichs IV. und war ein Verfechter des Absolutismus, und um diesen nicht durch die – nach Heinrichs Ermordung – aufgekommenen Unruhen zu gefährden, verabschiedete er 1628 nach der Belagerung von La Rochelle das Gnadenedikt von Alès, in dem die 100 sicheren Orte in Frankreich verboten wurden. Das Toleranzedikt wurde 1685 im Edikt von Fontainebleau durch Ludwig XIV. vollständig widerrufen, womit ein fast neunzigjähriger Zurückdrängungsprozess sein Ende fand. Die Repressionspolitik gegenüber den Hugenotten wurde noch von Ludwig XV. fortgeführt, da ein harter Kern von Hugenotten niemals konvertierte und immer wieder Aufstände in Zentralfrankreich entfachte. Erst Ludwig XVI. erließ nach heftigem Ringen mit den Parlements erneut ein Toleranzedikt, womit er dem Geist der Aufklärung seinen Respekt zollte.

    Nachkommen
    Die kinderlose Ehe mit Margarete von Valois wurde 1599 durch den Papst Clemens VIII. annulliert.

    Am 5. Oktober 1600 vermählte er sich in zweiter Ehe mit Maria de’ Medici. Zusammen hatten sie die Kinder:
    1 Louis von Frankreich (1601–1643), König Ludwig XIII. von Frankreich.
    2 Élisabeth von Frankreich, in Spanien Isabelle de Bourbon genannt (1602–1644), ⚭ Philipp IV. König von Spanien und Portugal.
    3 Christine Marie von Frankreich (1606–1663), ⚭ Vittorio Amadeo I. Herzog von Savoyen.
    4 Nicolas Henri von Frankreich, Monsieur (* 16. April 1607 – 17. November 1611), Herzog von Orléans; starb als Kind.
    5 Gaston Jean Baptiste von Frankreich, Monsieur (1608–1660), Herzog von Orléans.
    6 Henriette Marie von Frankreich (1609–1669), ⚭ Karl I. König von England.

    Zudem hatte er noch folgende uneheliche Kinder:
    Mit Esther Imbert:
    1 Gédéon (* 7. August 1587; † 1588)[5]
    Mit Gabrielle d’Estrées:
    1 César de Bourbon, Herzog von Vendôme (1594–1665), legitimiert 1595
    2 Cathérine Henriette de Bourbon (* 14. November 1596), legitimiert 1596
    3 Alexandre de Bourbon (* 14. April 1598), legitimiert 1599
    Mit Catherine Henriette de Balzac d’Entragues:
    1 Henri de Bourbon, Herzog von Verneuil (1601–1682), legitimiert 1603
    2 Gabrielle Angélique (* 21. Januar 1603), legitimiert 1622
    Mit Jacqueline de Bueil:
    1 Antoine de Bourbon, Graf von Moret (* 9. Mai 1607; † 1. September 1632), legitimiert 1608
    Mit Charlotte des Essarts:
    1 Jeanne Baptiste de Bourbon (* 22. Februar 1608; † 16. Januar 1670), legitimiert 1608, Äbtissin von Fontevrault
    2 Marie Henriette de Bourbon (* 1609; † 10. Februar 1629), legitimiert, Äbtissin von Chelles


    Rezeption
    Die Bartform Henriquatre ist nach ihm benannt.
    Heinrich Mann verarbeitete das Leben von Heinrich IV. in seinen beiden Romanen Die Jugend des Königs Henri Quatre und Die Vollendung des Königs Henri Quatre.
    Der Historienfilm Henri 4 (alternativ auch: Henri IV) entstand im Jahr 2010 unter der Regie von Jo Baier. Er beruht auf Heinrich Manns Romanen.
    Literatur
    • Maurice Adrieux: Heinrich IV. Frankreichs guter König. Societäts-Verlag, Frankfurt/M. 1979, ISBN 3-7973-0330-0.
    • André Castelot: Heinrich IV. Sieg der Toleranz („Henri Quatre, le Passioné“). Gernsbach, Verlag Katz, 1987, ISBN 3-925825-04-5.
    • Ernst Hinrichs: Heinrich IV. (1589–1610). In: Peter C. Hartmann (Hrsg.): Französische Könige und Kaiser der Neuzeit. Von Ludwig XII. bis Napoleon III., 1498–1870. München 1994, S. 143f. (Taschenbuch: München 2006).
    • Roland Mousnier: Ein Königsmord in Frankreich. Die Ermordung Heinrich IV. Propyläen, Berlin 1974.
    • Madeleine M. Saint-René Taillandier: Heinrich IV. Der Hugenotte auf Frankreichs Thron. Hugendubel, München 2004, ISBN 3-424-01240-8.
    • Klaus Malettke: Die Bourbonen Band I: Von Heinrich IV. bis Ludwig XIV. (1589–1715). Kohlhammer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-17-020582-6.
    • Michel Peyramaure: Heinrich IV. Ein Kind auf dem Thron. Knaur, München 2000, ISBN 3-426-61226-7.
    • Vincent J. Pitts: Henri IV of France. His Reign and Age. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2009.
    • Uwe Schultz: Henri IV. Machtmensch und Libertin. Berlin 2010, ISBN 978-3-458-17471-4.
    Weblinks
     Commons: Heinrich IV. (Frankreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Heinrich IV. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Werke von und über Heinrich IV. in der Deutschen Digitalen Bibliothek
    • Druckschriften von und über Heinrich IV. im VD 17
    • Klaus Harpprecht: Krieger und Friedensstifter, legendärer Liebhaber und begeisterter Vater. Frankreich liebt bis heute seinen »»»»»»»»guten König«««««««« Heinrich IV., der am 14. Mai 1610 in Paris ermordet wurde. Ein Lebensbild des vitalen Monarche. In: Die Zeit Nr. 20/2010 vom 12. Mai 2010, Seite 22.
    • Illustration von Frans Hogenberg von 1610: Den vierzehenden Maij sich hat, In Franckreich ein sehr schrecklich that, Begeben da Konig Heinrich, … (Digitalisat)
    Anmerkungen
    1 Malettke 2008, S. 31.
    2 Hinrichs 1994, S. 153, zit. nach Malettke 2008, S. 31f.
    3 Malettke 2008, S. 33.
    4 Matthias Schulz: Begräbnis für einen Kopf. Frankreich feiert die Rückkehr des legendären „guten Königs“ Heinrich IV. Sein Schädel wurde auf einem Dachboden entdeckt. In: Der Spiegel. Nr. 51, 2010, S. 135 (online – 20. Dezember 2010). Vgl. Philippe Charlier, Isabelle Huynh-Charlier, Joël Poupon, Christine Keyser, Eloïse Lancelot, Dominique Favier, Jean-Noël Vignal, Philippe Sorel, Pierre F. Chaillot, Rosa Boano, Renato Grilletto, Sylvaine Delacourte, Jean-Michel Duriez, Yves Loublier, Paola Campos, Eske Willerslev, M. T. P. Gilbert, Leslie Eisenberg, Bertrand Ludes, Geoffroy Lorin de la Grandmaison: Multidisciplinary Medical Identification of a French King’s Head (Henri IV). In: BMJ 2010;341:c6805 vom 14. Dezember 2010. PMID 21156748.
    5 Jean de Jaurgain: Corisande d’Andoins, Comtesse de Guiche et Dame de Gramont. In: Revue Internationale des Études Basques. Nr. 1, 1907, ISSN 0212-7016, S. 130–132.

    Begraben:
    Auf dem Höhepunkt der Französischen Revolution wurde sein Grab am 15. Oktober 1793 von radikalen Revolutionsanhängern geöffnet und als vermeintliches Symbol des Absolutismus geschändet. Der Leichnam Heinrichs IV. wurde in einem so guten Erhaltungszustand vorgefunden, dass er zusammen mit einigen anderen mumifizierten Leichnamen vor der Kirche den Passanten zur Schau gestellt wurde. Seine Überreste wurden schließlich in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.

    Heinrich heiratete Prinzessin Margarete von Valois am 18 Aug 1572 in Paris, France. Margarete (Tochter von Heinrich II. (Henri) von Frankreich (von Valois) (Kapetinger) und Prinzessin Katharina (Caterina Maria Romula) von Medici) wurde geboren am 14 Mai 1553 in Saint-Germain-en-Laye; gestorben am 27 Mrz 1615 in Paris, France; wurde beigesetzt am 20 Jul 1616 in Kathedrale Saint-Denis, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Heinrich heiratete Maria von Medici am 17 Dez 1600. Maria (Tochter von Herzog Francesco von Medici und Erzherzogin Johanna von Österreich) wurde geboren am 26 Apr 1575 in Florenz; gestorben am 3 Jul 1642 in Köln, Nordrhein-Westfalen, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 100. König Ludwig XIII. (Louis) von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon), der Gerechte  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 27 Sep 1601 in Fontainebleau, Frankreich; gestorben am 14 Mai 1643 in Saint-Germain-en-Laye; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.
    2. 101. Henrietta Maria von Frankreich  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 15 Nov 1609 in Paris, France; gestorben am 10 Sep 1669 in Schloss Colombes; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.
    3. 102. Élisabeth (Isabel) von Bourbon  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 22 Nov 1602 in Fontainebleau, Frankreich; gestorben am 6 Okt 1644 in Madrid; wurde beigesetzt in Escorial-Palast bei Madrid.

  8. 86.  Herzog Wilhelm V. von Bayern (Wittelsbacher), der Fromme Herzog Wilhelm V. von Bayern (Wittelsbacher), der Fromme Graphische Anzeige der Nachkommen (68.Albrecht9, 54.Maria8, 43.Philipp7, 30.Christoph6, 19.Katharina5, 11.Karl4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 29 Sep 1548 in Landshut, Bayern, DE; gestorben am 7 Feb 1626 in Schleissheim, Bayern, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Bayern (1579 bis 1597)

    Notizen:

    Wilhelm V. der Fromme (* 29. September 1548 in Landshut; † 7. Februar 1626 in Schleißheim) war von 1579 bis 1597 Herzog von Bayern.

    Leben
    Kurprinzenzeit
    Wilhelm wurde als zweiter Sohn Albrechts V. während dessen Prinzenzeit auf Burg Trausnitz über Landshut geboren, einem alten Herrschaftsmittelpunkt der Wittelsbacher. Seine Mutter war Anna von Österreich, Tochter Kaiser Ferdinands I. 1568 heiratete er Renata von Lothringen. Die Hochzeit wurde mit großem Aufwand in der Residenz seines Vaters in München gefeiert und ist in zeitgenössischen Texten und Bildern ausführlich dokumentiert.
    Anschließend richtete das Prinzenpaar eine Hofhaltung auf Burg Trausnitz ein, wo ein bedeutender künstlerischer Aufwand getrieben wurde. Renata von Lothringen war eine Tochter der Christina von Dänemark und eine Nichte Kaiser Karls V. und am lothringischen Herzogshof aufgewachsen. Sie brachte damit vor allem Kenntnisse der französischen und spanischen Hofkultur nach Landshut. Wilhelm wiederum war eng mit den Habsburgern, aber auch den Medici verwandt, so dass auch die künstlerischen Zentren Innsbruck, Ambras, Wien und Florenz Vorbildwirkungen entfalteten. Wichtige Anregungen erhielt das Prinzenpaar durch Wilhelms Onkel Erzherzog Ferdinand von Tirol, der ab 1567 als Landesfürst die Residenz in Innsbruck mit Gärten und Lustschlössern (z.B. Schloss Ruhelust) ausbaute und sich ab 1572 eine berühmte Kunstsammlung in Schloss Ambras einrichtete. Ein enger Berater wurde auch Hans Fugger in Augsburg, der ihn nicht nur mit Ideen und personellen Kontakten versorgte, sondern zusammen mit anderen große Kreditsummen bereitstellte.
    In Landshut wurde das befestigte Bergschloss Trausnitz baulich erweitert und mit umfangreichen Bildzyklen ausgemalt. Im Tal entstand ein Park im Stil eines Renaissancegartens nach französischen Vorbildern vor den Mauern der Stadt und auf dem Berrg um die Trausnitz herum ein umfangreicher Tierpark mit vielen exotischen und raren Tierarten. Die Arbeiten wurden ab 1573 im künstlerischen Sinn koordiniert durch den in Florenz ausgebildeten niederländischen Maler Friedrich Sustris, der in dem neuartigen Amt des Kunstintendanten die verschiedenen Kunstgattungen in den Dienst fürstlicher Selbstinszenierung stellte und auch in München diese Funktion ausüben sollte.

    Regierungszeit
    Nach dem Tod des Vaters übernahm Wilhelm V. 1579 die Regierung im Herzogtum Bayern und siedelte mit seiner Gemahlin in die Residenz in München über.
    Nach seinem Regierungsantritt setzte Wilhelm V. die gegenreformatorische Politik seines Vaters fort. 1583 besiegelte er in München ein Konkordat, das die erweiterten Kompetenzen des Landesherrn in kirchlichen Fragen regelte.[1] Im selben Jahr scschaltete er sich in den Kurkölnischen Krieg ein, nachdem der Kölner Erzbischof Gebhard Truchsess von Waldburg zum Protestantismus übergetreten war. Die Eroberung des Erzbistums durch seinen Bruder Ernst unterstützte er finanziell und mit eigenen Truppen, was den Bayerischen Schuldenberg um weitere 700.000 Gulden anwachsen ließ.[2] Als Ergebnis stellten die Wittelsbacher bis 1761 den Kölner Kurfürsten und Erzbischof.
    Verschwenderisch wie sein Vater förderte er die Künste und die katholische Kirche. Er errichtete das Jesuitenkloster in München und ab 1583 mit der Michaelskirche die größte Renaissancekirche nördlich der Alpen. Unter Wilhelm V. kamen die Jesuiten auch nach Altötting, Regensburg, Biburg, Münchsmünster und Ebersberg.
    Wilhelm litt zunehmend unter den Anforderungen, sein finanziell marodes Herzogtum zu regieren und flüchtete in die Askese. Als Sparmaßnahme ließ er 1589 die erste Hofbrauerei einrichten, da das Bier für den Münchner Hof erhebliche Kosten verursachte, vor allem wenn es importiert wurde, z.B. aus dem fernen Einbeck.
    Um 1590 ernannte er den engagierten Speyerer Domherrn Adolph Wolff von Metternich (1553–1619) zum Hofmeister seiner für den geistlichen Stand bestimmten Söhne Philipp und Ferdinand. 1592 und 1593 hielt sich dieser mit ihnen in Rom auf, wo sie studierten. 1591 vertrieb Wilhelm die Salzburger aus der Fürstpropstei Berchtesgaden, dem zukünftigen Besitz seines Sohnes Ferdinand.

    Abdankung
    Ab 1594 beteiligte Wilhelm schrittweise seinen ältesten Sohn Maximilian an den Regierungsgeschäften, am 15. Oktober 1597 dankte er ab und am 4. Februar 1598 entband er seine Beamten und Untertanen vom Treueeid. Er selbst behielt eine Jahresapanage von 60.000 Gulden und zog sich mit seiner Frau in die neuerbaute Wilhelminische Veste zurück.
    1596 errichtete er zwischen Moosach und Feldmoching, im Gebiet der heutigen Fasanerie (München) eine Fasanenzucht.

    Literatur
    • Berndt Ph. Baader: Der bayerische Renaissancehof Herzog Wilhelms V. (1568–1579). Ein Beitrag zur bayerischen und deutschen Kulturgeschichte des 16. Jhdts.. Heitz, Leipzig, Straßburg 1943; DNB 578787288
    • Jacob Stockbauer: Die Kunstbestrebungen am bayerischen Hofe unter Herzog Albert V. und seinem Nachfolger Wilhelm V. Nach den im Kaiserlichen Reichsarchiv vorhandenen Correspondenzacten. In: Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunsttechnk des Mittelalters und der Renaissance. Wien 1874. (Digitalisat in der Digitalen Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern)
    • Friedrich Anton Wilhelm Schreiber: Geschichte des bayerischen Herzogs Wilhelm V. des Frommen nach Quellen und Urkunden dargestellt. Ein Beitrag zur vaterländischen Geschichte, München 1860. Online-Digitalisat der BSB
    • Hilda Lietzmann: Valentin Drausch und Herzog Wilhelm V. von Bayern. Ein Edelsteinschneider der Spätrenaissance und sein Auftraggeber (= Kunstwissenschaftliche Studien 75). Deutscher Kunstverlag, München, Berlin 1998; ISBN 3-422-06223-8
    • Hilda Lietzmann: Der Landshuter Renaissancegarten Herzog Wilhelms V. von Bayern. Ein Beitrag zur Garten- und Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (= Kunstwissenschaftliche Studien 93). Deutscher Kunstverlag, München, Berlin 2001; ISBN 3-422-0618-8
    • Sigmund von Riezler: Wilhelm V., der Fromme, Herzog von Baiern. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 43, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 88–90.
    • Susan Maxwell: The court art of Friedrich Sustris. Patronage in late Renaissance Bavaria. Ashgate, Farnham (Surrey), Burlington, 2011; ISBN 978-0-7546-6887-9
    • Thea Vignau-Wilberg (Hrsg.): In Europa zu Hause: Niederländer in München um 1600. Katalog zur Ausstellung der Staatlichen Graphischen Sammlung München, München, Neue Pinakothek, 12. Oktober 2005 – 8. Januar 2006. Hirmer, München 2005; ISBN 3-774-2825-6. Hier wird auch die Malerei der Zeit ab etwa 1570 am bayerischen Hof behandelt.
    Weblinks
     Commons: William V, Duke of Bavaria – Sammlung von Bildern
    • Werke von und über Wilhelm V. in der Deutschen Digitalen Bibliothek
    • Eintrag zu Wilhelm V. in Kalliope
    • Eintrag über Wilhelm V. in Digitaler Portraitindex
    Einzelnachweise
    1 Klaus Unterburger: Das Bayerische Konkordat von 1583. Die Neuorientierung der päpstlichen Deutschlandpolitik nach dem Konzil von Trient und deren Konsequenzen für das Verhältnis von weltlicher und geistlicher Gewalt. W. Kohlhammer Verlag, Stutgart 2006. ISBN 978-3-17-018532-6. S. 481f.
    2 Marianne Sammer: Wilhelm V. Katholische Reform und Gegenreformation. In: Alois Schmid und Katharina Weigand (Hrsg.): Die Herrscher Bayerns. 25 historische Portraits von Tassilo III. bis Ludwig III. Beck, München 2001, ISBN 3-406-48230-9, S. 13 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)..

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_V._(Bayern)

    Name:
    Das Haus Wittelsbach ist eines der ältesten deutschen Hochadelsgeschlechter. Aus ihm gingen jahrhundertelang die Pfalzgrafen, die späteren Herzöge, Kurfürsten und Könige von Bayern (1180–1918) hervor, ebenso wie die Pfalzgrafen bei Rhein (1214–1803 und 1816–1918), die als Herrscher der Kurpfalz bereits Kurfürsten des Heiligen Römischen Reichs waren.
    Zwei Wittelsbacher wurden zu Römisch-deutschen Kaisern (1328 und 1742) und einer zum Römisch-deutschen König (1400) gewählt. Weitere Territorien des Heiligen Römischen Reichs, die zeitweilig von Mitgliedern des Hauses regiert wurden, waren das Kurfürstentum Köln (1583–1761), das Herzogtum Jülich-Berg (1614–1794/1806), das Fürstbistum Lüttich, die Mark Brandenburg (1323–1373), die Grafschaften Tirol (1342–1363/1369) sowie Holland, Hennegau und Seeland (1345–1432) sowie das Herzogtum Bremen-Verden (1654–1719). Zweimal, 1619 und 1742, waren Wittelsbacher Gegenkönige in Böhmen.
    Als eine der bedeutendsten Dynastien Europas stellten sie zeitweilig auch die Könige von Ungarn (1305), Schweden (1441–1448 und 1654–1720), Dänemark und Norwegen (1440) sowie von Griechenland (1832–1862).
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wittelsbach

    Wilhelm heiratete Prinzessin Renata von Lothringen am 22 Feb 1568 in München, Bayern, DE. Renata (Tochter von Herzog Franz I. von Lothringen (von Vaudémont) und Christina von Dänemark) wurde geboren am 20 Apr 1544 in Nancy, FR; gestorben am 22 Mai 1602 in München, Bayern, DE; wurde beigesetzt in Kirche St. Michael, München. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 103. Prinzessin Maria Anna von Bayern (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 18 Dez 1574 in München, Bayern, DE; gestorben am 8 Mrz 1616 in Graz; wurde beigesetzt in Habsburger Mausoleum in Graz.

  9. 87.  Prinzessin Maria Anna von Bayern (Wittelsbacher)Prinzessin Maria Anna von Bayern (Wittelsbacher) Graphische Anzeige der Nachkommen (68.Albrecht9, 54.Maria8, 43.Philipp7, 30.Christoph6, 19.Katharina5, 11.Karl4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 21 Mrz 1551 in München, Bayern, DE; gestorben am 29 Apr 1608 in Graz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Prinzessin von Bayern, Erzherzogin von Innerösterreich-Steiermark durch Heirat

    Notizen:

    Maria Anna von Bayern (* 21. März 1551 in München; † 29. April 1608 in Graz) war durch Geburt Prinzessin von Bayern und durch Heirat Erzherzogin von Innerösterreich-Steiermark.

    Abstammung und frühe Jahre
    Maria Anna entstammte dem deutschen Adelshaus der Wittelsbacher. Sie war die älteste Tochter von Herzog Albrecht V. von Bayern (1528–1579) und seiner Ehefrau der Erzherzogin Anna von Österreich (1528–1590), zweite Tochter von Kaiser Ferdinand I. und dessen Gemahlin Anna Jagiello, Prinzessin von Böhmen und Ungarn.
    Ihre frühen Jahre verbrachte Maria Anna am Münchener Hof, an dem Malerei und Musik blühten. Sie wurde unter der Aufsicht ihrer Mutter tief katholisch und sehr streng erzogen, bisweilen sogar körperlich gezüchtigt. Sie war Schülerin von Andreas Staudenmaier und erlernte von diesem außer einer Grundbildung auch Latein. Großes Talent legte sie auf dem Gebiet der Musik an den Tag, war mit dem bedeutenden Komponisten Orlando di Lasso befreundet und spielte Orgel.

    Heirat
    1570 war die rötlich-blondhaarige Prinzessin Maria Anna als Gemahlin für den Woiwoden Johann Sigismund Zápolya von Siebenbürgen vorgesehen, doch kam diese angedachte Eheverbindung nicht zustande. Dann warb Erzherzog Karl II. von Innerösterreich-Steiermark (1540–1590), dritter Sohn von Kaiser Ferdinand I. und dessen Gattin Prinzessin Anna von Böhmen und Ungarn, um die Hand seiner 10 Jahre jüngeren Nichte Maria Anna, die er schon früher bei den Hochzeitsfeierlichkeiten ihres Bruders Wilhhelm kennengelernt und Zuneigung zu ihr gefasst hatte. Nachdem Papst Pius V. wegen der nahen Verwandtschaft des Paars die Dispens erteilt hatte, fand die Heirat von Maria Anna und Erzherzog Karl am 26. August 1571 in Wien statt. Anlässlich dieses freudigen Ereignisses gingen in Wien prachtvolle Feste vonstatten. Zeitgenössische Schriftsteller wie H. Wirrich und W. Sponrib verarbeiteten das Thema der glänzenden Hochzeitsfeierlichkeiten des Erzherzogspaars literarisch. Am 10. September 1571 hielten die Frischvermählten ihren Einzug in Graz, woran sich siebentägige Festlichkeiten anschlossen. Diese Heirat brachte Erzherzog Karl eine wichtige Stützung durch die Herrscherfamilie Bayerns ein.

    Erzherzogin und spätere Jahre
    Sofort nach ihrer Eheschließung übte die sehr machtbewusste Maria Anna in ihrer neuen Heimat bedeutenden politischen Einfluss aus. Als strikte Katholikin widmete sie sich eifrig mildtätigen Aktivitäten, regelmäßigen Kirchenbesuchen, der Teilnahme an Wallfahrten, der Förderung der Gegenreformation in der Steiermark und der generösen Unterstützung der Jesuiten. Häufiger begleitete die reiselustige Erzherzogin ihren Gatten auf dessen Touren, wohnte etwa mit ihm den Landtagen in Laibach Ennde 1575 und Klagenfurt von Februar bis Mai 1576 bei, weilte mit ihm 1581 in Prag am Hof Kaiser Rudolfs II., 1582 auf dem Reichstag zu Augsburg sowie 1584 in Innsbruck. Sie bereiste bisweilen auch das fernere Ausland, so viermal Polen und jeweils einmal Spanien und Siebenbürgen.
    Ihren Nachwuchs erzog Maria Anna außerordentlich gewissenhaft, aber auch streng. Sie soll wie ihr Ehemann ziemlich verschwendungssüchtig gewesen sein; auch zeigte sie eine große Vorliebe für die Jagd. In vielen von ihrer Hand stammenden Briefen verwendet sie einen bayerischen Dialekt und bedient sich eines recht derben Stils.
    Im Juli 1590 wurde Maria Anna Witwe. Sie nahm nun nicht in dem ihr als Witwensitz zugewiesenen Judenburg ihre Residenz, sondern blieb in Graz. Ihren ältesten überlebenden Sohn, den späteren Kaiser Ferdinand II., hatte sie in dessen ersten Lebensnsjahren fast allein im strikt katholischen Sinn erzogen. Da der Protestantismus in Graz zu stark geworden war, hatte sie es noch zu Lebzeiten ihres Gatten durchgesetzt, dass Ferdinand im Januar 1590 nach Ingolstadt geschickt wurde, wo er auf der von Jesuiten geleiteten Universität weiterhin streng katholische Belehrungen vermittelt bekam. Seine Mutter hielt ihn, als er 1596 die Regierungsgeschäfte in Innerösterreich übernahm, beständig zu einem entschiedenen Vorgehen gegen protestantische Strömungen an. So sollte er dafür sorgen, dass Prediger der von ihr gehassten Konfession auf den Galgen kamen. Auch auf die Reformen Ferdinands nahm Maria Anna wesentlichen Einfluss. Verschiedene ihrer Töchter verheiratete sie politisch klug. In dem Bruderstreit zwischen Kaiser Rudolf II. und Matthias verhielt sie sich sehr weise.
    Zu den karitativen Werken Maria Annas gehörten ihre großzügigen Spenden an Arme sowie ihre persönliche Pflege von Kranken und Schwangeren. Sie betete viel, unterzog sich häufiger Kasteiungen, sammelte Reliquien, beschenkte Kirchen und wählte sich aus den Reihen der von ihr besonders geschätzten Jesuiten ihre Beichtväter, so den lange Jahre in dieser Funktion agierenden, 1607 verstorbenen Pater Johann Reinel.
    Die 1602 zu Graz erfolgte Gründung des Klarissenklosters Im Paradeis geht auf die Initiative Maria Annas zurück. Dort wurde die Erzherzogin, die öfters an den frommen Übungen der Nonnen teilnahm, noch kurz vor ihrem Tod Klarissin. Sie starb am 29. April 1608 im Alter von 57 Jahren in Graz und wurde dort zunächst im Klarissenkloster, dann im Habsburger Mausoleum beigesetzt. Viele Jesuiten wie Wilhelm Lamormaini beklagten ihr Ableben in eigens dafür niedergeschriebenen Nachrufen.



    Literatur
    • Georg Heilingsetzer: Maria, Erzherzogin von Österreich, geborene Prinzessin von Bayern. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 189 f. (Digitalisat).
    • Katrin Keller: Erzherzogin Maria von Innerösterreich (1551–1608). Zwischen Habsburg und Wittelsbach. Böhlau, Wien u. a. 2012, ISBN 978-3-205-78796-9 (Inhaltsverzeichnis; Rezension)
    • Linda Maria Koldau: Frauen - Musik - Kultur. Ein Handbuch zum deutschen Sprachgebiet der Frühen Neuzeit, Köln/Weimar 2005, ISBN 3-412-24505-4, S. 69–79.
    • Walter Leitsch: Eine unbeachtete Quelle zur Geschichte Polens in der frühen Neuzeit. Die Familienkorrespondenz der Erzherzogin Maria. In: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs, Bd. 53 (2009), S. 67–76
    • Hans Rall, Marga Rall: Die Wittelsbacher – von Otto I. bis Elisabeth I. Tosa, Wien 1994 ISBN 3-85001-485-1
    • Felix Stieve: Maria (Erzherzogin von Österreich). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 20, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 369–371.
    • Constantin von Wurzbach: Habsburg, Maria von Bayern. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 7. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1861, S. 20 (Digitalisat).
    Weblinks
     Commons: Maria Anna von Bayern (1551–1608) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Anna_von_Bayern_(1551–1608)

    Name:
    Das Haus Wittelsbach ist eines der ältesten deutschen Hochadelsgeschlechter. Aus ihm gingen jahrhundertelang die Pfalzgrafen, die späteren Herzöge, Kurfürsten und Könige von Bayern (1180–1918) hervor, ebenso wie die Pfalzgrafen bei Rhein (1214–1803 und 1816–1918), die als Herrscher der Kurpfalz bereits Kurfürsten des Heiligen Römischen Reichs waren.
    Zwei Wittelsbacher wurden zu Römisch-deutschen Kaisern (1328 und 1742) und einer zum Römisch-deutschen König (1400) gewählt. Weitere Territorien des Heiligen Römischen Reichs, die zeitweilig von Mitgliedern des Hauses regiert wurden, waren das Kurfürstentum Köln (1583–1761), das Herzogtum Jülich-Berg (1614–1794/1806), das Fürstbistum Lüttich, die Mark Brandenburg (1323–1373), die Grafschaften Tirol (1342–1363/1369) sowie Holland, Hennegau und Seeland (1345–1432) sowie das Herzogtum Bremen-Verden (1654–1719). Zweimal, 1619 und 1742, waren Wittelsbacher Gegenkönige in Böhmen.
    Als eine der bedeutendsten Dynastien Europas stellten sie zeitweilig auch die Könige von Ungarn (1305), Schweden (1441–1448 und 1654–1720), Dänemark und Norwegen (1440) sowie von Griechenland (1832–1862).
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wittelsbach

    Maria heiratete Erzherzog Karl II. von Österreich (von Habsburg) am 26 Aug 1571. Karl (Sohn von Kaiser Ferdinand I. von Österreich (von Habsburg) und Anna Jagiełło von Böhmen (von Ungarn)) wurde geboren am 3 Jun 1540 in Wien; gestorben am 10 Jul 1590 in Graz. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 104. Margarete von Österreich (von Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 25 Dez 1584 in Graz; gestorben am 3 Okt 1611 in Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial; wurde beigesetzt in Pantheon der Infanten im Escorial-Palast.
    2. 105. Leopold V. von Österreich (von Tirol) von Habsburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 9 Okt 1586 in Graz; gestorben am 13 Sep 1632 in Schwaz, Tirol; wurde beigesetzt in Jesuitenkirche, Innsbruck.
    3. 106. Kaiser Ferdinand II. von Österreich (von Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 9 Jul 1578 in Graz; gestorben am 15 Feb 1637 in Wien; wurde beigesetzt in Habsburger Mausoleum in Graz.

  10. 88.  Anna Maria von Brandenburg-Ansbach (Hohenzollern)Anna Maria von Brandenburg-Ansbach (Hohenzollern) Graphische Anzeige der Nachkommen (70.Hedwig9, 57.Karl8, 44.Ursula7, 31.Margarete6, 19.Katharina5, 11.Karl4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 28 Dez 1526 in Jägerndorf, Schlesien, Tschechien; gestorben am 20 Mai 1589 in Nürtingen, Baden-Württemberg, DE.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Anna_Maria_von_Brandenburg-Ansbach

    Anna Maria von Brandenburg-Ansbach (* 28. Dezember 1526 in Jägerndorf; † 20. Mai 1589 in Nürtingen) war eine Prinzessin von Brandenburg-Ansbach und durch Heirat Herzogin von Württemberg.

    Anna Maria war die älteste Tochter des Markgrafen Georg von Brandenburg-Ansbach (1484–1543) aus dessen zweiter Ehe mit Hedwig (1508–1531), Tochter des Herzogs Karls I. von Münsterberg. Anna Maria wurde im lutherischen Glauben erzogen.

    Sie heiratete am 24. Februar 1544 in Ansbach den nachmaligen Herzog Christoph von Württemberg (1515–1568). Die Ehe war auf Vermittlung des Vaters von Christoph, Herzog Ulrich von Württemberg zustande gekommen. Die Ehe mit der Protestantin festigte Christophs konfessionelle Position.[1] Anna Maria wirkte haushälterisch und sparsam. Ihr oblag die Verwaltung der Hofapotheke, woraus sie Notleidende kostenfrei versorgte.

    Nach dem Tod ihres Mannes verfiel sie in Schwermut und verbrachte ihre 20 Jahre andauernde Witwenzeit in nahezu geistiger Umnachtung auf ihrem Witwensitz, dem Nürtinger Schloss. Als 45-Jährige verliebte sie sich in den halb so alten Landgrafen Georg von Hessen-Darmstadt, der später ihr Schwiegersohn wurde. Schließlich wurde sie als Geisteskranke unter Bewachung gestellt.[2] Sie wurde in der Stiftskirche zu St. Georg in Tübingen bestattet.[3]

    Anna heiratete Herzog Christoph von Württemberg in 1544. Christoph (Sohn von Herzog Ulrich (Eitel) von Württemberg und Herzogin Sabina von Bayern (Wittelsbacher)) wurde geboren am 12 Mai 1515 in Urach, Baden-Württemberg, DE; gestorben am 28 Dez 1568 in Stuttgart, Baden-Württemberg, DE. [Familienblatt] [Familientafel]


  11. 89.  Herzog Karl III. von LothringenHerzog Karl III. von Lothringen Graphische Anzeige der Nachkommen (71.Franz9, 58.Anton8, 45.René7, 32.Friedrich6, 21.Antoine5, 12.Friedrich4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 18 Feb 1543 in Nancy, FR; gestorben am 14 Mai 1608 in Nancy, FR.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Lothringen und Mercœur

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_III._(Lothringen)

    Karl III. von Lothringen (auch der Große genannt) (* 18. Februar 1543 in Nancy; † 14. Mai 1608 in Nancy) war Herzog von Lothringen und Mercœur.

    Leben
    Karl wurde als erster Sohn von Herzog Franz I. und dessen Ehefrau, der Prinzessin Christina von Dänemark, geboren.
    Am 12. Juni 1545 folgte er seinem verstorbenen Vater im Herzogsamt nach. Da er jedoch noch nicht volljährig war, übernahm seine Mutter die Regentschaft für ihn. Karls Vormund wurde bis zu seiner Volljährigkeit im Jahr 1559 sein Onkel Nicolas de Vaudémont.
    Christina verfolgte - bedingt durch ihre Verwandtschaft mit den Habsburgern - eine Spanien-freundliche Politik und konnte sich damit lange Zeit gegenüber dem französischen Königshaus behaupten. Am 13. März 1552 aber ließ der französische König HHeinrich II. Lothringen und die Trois-Évêchés, die Bistümer Metz, Toul und Verdun, besetzen. Anstelle Karls Mutter wurde Nicolas de Lorraine-Mercœur zum Regenten ernannt. Karl selbst, erst 9-jährig, wurde nach Paris an den französischen Königshof gebracht.

    Dort heiratete er am 22. Januar 1559 Claudia von Valois, Tochter Heinrichs II. Mit ihr hatte er neun Kinder:
    • Heinrich II. (1563–1624), Herzog von Lothringen
    • Christine (1565–1637), verheiratet mit Ferdinand I. von Medici, Großherzog der Toskana
    • Karl (1567–1607), Bischof von Straßburg
    • Antonie (1568–1610), 1599 verheiratet mit Herzog Johann Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg
    • Anna (1569–1576)
    • Franz II. (1572–1632), Herzog von Lothringen
    • Katharina (1573–1648), Äbtissin von Remiremont
    • Elisabeth (1574–1636), verheiratet mit Maximilian I., Kurfürst von Bayern
    • Claudia (1575–1576)
    Verbunden mit der Hochzeit war eine Rückgabe der lothringischen Gebiete an Karl III., jedoch kehrte er erst im Oktober 1559[1] nach Nancy zurück, um sein Herzogtum selbst zu regieren.

    Regierung
    Obwohl am französischen Königshof und damit zutiefst katholisch erzogen, ergriff Karl III. während der Religionskriege in Frankreich lange Zeit keine Partei. Doch ab 1584 unterstützte er die katholische Liga unter Henri de Guise, um seinen Schwager, König Heinrich III., zu stürzen. Aus diesem Grunde verwüsteten deutsche Protestanten auf ihrem Weg, die Truppen Heinrichs IV. zu unterstützen, das Herzogtum, und Heinrich IV. selber erklärte Lothringen 1592 den Krieg.
    Nachdem Heinrich IV. zum Katholizismus konvertiert war, schloss Karl III. 1594 Frieden mit dem französischen Königshaus, der durch eine Heirat seines Sohnes Heinrich II. mit Catherine de Bourbon, einer Schwester Heinrichs IV., untermauert wurde.
    Die Regentschaft Karls III. gilt in der Geschichte Lothringens als besonders fortschrittlich und wirtschaftlich erfolgreich. Neben territorialen Zugewinnen wie Bitche, Phalsbourg und Marsal, die er verbuchen konnte, reformierte er während seiner Regierungszeit das Justiz- und Finanzwesen seines Herzogtums und unterstützte die Wissenschaften (Gründung der Universität Pont-à-Mousson) sowie die Kunst. Er führte damit die bereits von seiner Mutter begonnene Innenpolitik weiter fort.



    Literatur
    • Walter Mohr: Die Geschichte des Herzogtums Lothringen. Band IV. Verlag d. Akad. Buchhandlung Interbook, Trier 1986, ISBN 3-88915-028-4, S. 196–198, 201.
    Weblinks
     Commons: Karl III. von Lothringen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Einzelnachweise
    1 Julia Cartwright: Christina of Denmark. Duchess of Milan and Lorraine 1522–1590. Reprint der Ausgabe von 1913. AMS Press, New York 1973, S. 462.

    Karl heiratete Prinzessin Claudia von Frankreich (von Valois) (Kapetinger) am 22 Jan 1559. Claudia (Tochter von Heinrich II. (Henri) von Frankreich (von Valois) (Kapetinger) und Prinzessin Katharina (Caterina Maria Romula) von Medici) wurde geboren am 12 Nov 1547 in Schloss Fontainebleau; gestorben am 21 Feb 1575 in Nancy, FR. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 107. Christine von Lothringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 16 Aug 1565 in Bar-le-Duc; gestorben am 19 Dez 1636 in Villa Medici in Castello, Florenz.

  12. 90.  Prinzessin Renata von LothringenPrinzessin Renata von Lothringen Graphische Anzeige der Nachkommen (71.Franz9, 58.Anton8, 45.René7, 32.Friedrich6, 21.Antoine5, 12.Friedrich4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 20 Apr 1544 in Nancy, FR; gestorben am 22 Mai 1602 in München, Bayern, DE; wurde beigesetzt in Kirche St. Michael, München.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Renata_von_Lothringen

    Renata von Lothringen (* 20. April 1544 in Nancy; † 22. Mai 1602 in München) war eine Tochter des Herzogs Franz I. von Lothringen und dessen Gemahlin Christina von Dänemark.

    Leben
    Am 22. Februar 1568 heiratete sie den Erbprinzen Wilhelm von Bayern. Die Hochzeit wurde mit einem für dieses Jahrhundert ungewöhnlich großen Aufwand gefeiert. Das Fest dauerte 18 Tage, es nahmen zirka 5000 Reiter daran teil, und die Festmusik zum Anlass wurde eigens von Orlando di Lasso komponiert.[1]
    Sonst allerdings führte Renata - zusammen mit ihrem Mann, als dieser Herzog geworden war - ein Leben in Mildtätigkeit, Bescheidenheit und Nächstenliebe. Sie verließen die Münchener Residenz und lebten im Kollegienbau der Jesuiten im Westen Münchens. Renata kümmerte sich um Kranke, Arme und Pilger. In dieser Aufgabe ging sie nach der Abdankung ihres Gatten vollständig auf. Ihre letzten Jahre verlebte Renata in dem 1555 von ihrem Schwiegervater im Münchner Hackenviertel gegründeten Herzogsspital.[1]
    Renatas Grab befindet sich in der Kirche St. Michael (München), deren Weihe der letzte Höhepunkt ihres Lebens war. Renata wurde vom Volk wie eine Heilige verehrt, aber nie kanonisiert.

    Nachkommen
    Sechs ihrer zehn Kinder erreichten das Erwachsenenalter:
    • Maximilian I. (1573–1651)
    • Maria Anna (1574–1616); ∞ 1600 Erzherzog Ferdinand II. von Österreich, später Kaiser
    • Philipp Wilhelm (1576–1598), Kardinaldiakon und Fürstbischof von Regensburg
    • Ferdinand (1577–1650), Kurfürst von Köln, Fürstbischof von Lüttich, Münster, Hildesheim und Paderborn
    • Albrecht VI. der Leuchtenberger (1584–1666); ∞ 1612 Prinzessin Mechthild von Leuchtenberg (1588–1634)
    • Magdalene (1587–1628); ∞ 1613 den Erbprinzen Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg und Jülich-Kleve-Berg.



    Literatur
    • Crignis-Mentelberg, Anna de: Herzogin Renata. Die Mutter Maximilians des Großen von Bayern. Freiburg im Breisgau 1912.
    • Dotterweich, Helmut: Der junge Maximilian. Jugend und Erziehung des bayerischen Herzogs und späteren Kurfürsten Maximilian I. von 1573 bis 1593. München 1962.
    • Rueth, Andrea: Renata von Lothringen, Herzogin von Bayern. In: Wurst, Jürgen und Langheiter, Alexander (Hrsg.): Monachia. München: Städtische Galerie im Lenbachhaus, 2005. S. 142. ISBN 3-88645-156-9
    Einzelnachweise
    1 Antonius Lux (Hrsg.): Große Frauen der Weltgeschichte. Tausend Biographien in Wort und Bild. Sebastian Lux Verlag, München 1963, S. 390.
    Weblinks
     Commons: Renata of Lorraine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Renata heiratete Herzog Wilhelm V. von Bayern (Wittelsbacher), der Fromme am 22 Feb 1568 in München, Bayern, DE. Wilhelm (Sohn von Herzog Albrecht V. von Bayern (Wittelsbacher) und Erzherzogin Anna von Österreich) wurde geboren am 29 Sep 1548 in Landshut, Bayern, DE; gestorben am 7 Feb 1626 in Schleissheim, Bayern, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 103. Prinzessin Maria Anna von Bayern (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 18 Dez 1574 in München, Bayern, DE; gestorben am 8 Mrz 1616 in Graz; wurde beigesetzt in Habsburger Mausoleum in Graz.

  13. 91.  Königin Maria von Schottland (Stuart)Königin Maria von Schottland (Stuart) Graphische Anzeige der Nachkommen (72.Marie9, 59.Claude8, 45.René7, 32.Friedrich6, 21.Antoine5, 12.Friedrich4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 8 Dez 1542 in Linlithgow Palace; gestorben am 18 Feb 1587 in Fotheringhay Castle; wurde beigesetzt am 31 Jul 1587 in Kathedrale von Peterborough, dann Westminster Abbey.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Stuart

    Maria Stuart (* 8. Dezember 1542 in Linlithgow Palace; † 8. Februarjul./ 18. Februar 1587greg. in Fotheringhay Castle), geboren als Mary Stewart, war vom 14. Dezember 1542 bis zum 24. Juli 1567 als Maria I. Königin von Schottland sowie durch ihre Ehe mit Franz II. von 1559 bis 1560 auch Königin von Frankreich; sie entstammte dem Haus Stuart.
    Da Schottland zur Zeit ihrer Geburt von politischen und religiösen Unruhen erschüttert war, wurde Maria Stuart im Kindesalter nach Frankreich gebracht und an der Seite ihres künftigen Ehemanns Franz II. erzogen. Durch dessen frühen Tod wurde sie bereits im Alter von 17 Jahren zur Witwe und kehrte 1561 nach Schottland zurück. Dort gelang es ihr nicht, die zahlreichen Spannungen unter den konkurrierenden Adelsfamilien zu befrieden. Nach der Ermordung ihres zweiten Gemahls Lord Darnley im Februar 1567, an der ihr eine Mittäterschaft angelastet wurde, geriet sie innenpolitisch verstärkt unter Druck, infolgedessen sie im Juni 1567 im Loch Leven Castle gefangengesetzt wurde und zugunsten ihres Sohnes Jakob abdanken musste. Nach ihrer Flucht und einer verlorenen Schlacht am 13. Mai 1568 bei Langside ging sie ins Exil nach England. Ihre zweite Lebenshälfte war geprägt von einem fortwährenden Konflikt mit Königin Elisabeth I., der unter anderem auf einem Anspruch auf den englischen Königsthron basierte. Nachdem Maria Stuart verdächtigt worden war, an einem geplanten Attentat auf die englische Königin beteiligt gewesen zu sein, wurde sie wegen Hochverrats 1587 hingerichtet.
    Aufgrund der zahlreichen künstlerischen Bearbeitungen ihrer Lebensgeschichte gilt sie als eine der bekanntesten schottischen Monarchengestalten.

    Leben

    Frühe Kindheit
    Maria war die Tochter König Jakobs V. von Schottland und seiner zweiten Ehefrau Marie de Guise. Ihre Großmutter väterlicherseits war die englische Prinzessin Margaret Tudor, ältere Schwester von Heinrich VIII., weshalb Maria Stuart einen Ansprucch auf den englischen Thron hatte. Diese Tatsache und besonders ihr Selbstverständnis als Erbin der englischen Krone sollte sie zur gefährlichsten Gegenspielerin von Königin Elisabeth machen, die als Cousine ihres Vaters ihre Tante zweiten Grades war.
    König Jakob V. starb im Alter von 30 Jahren im Falkland Palace. Schottland war gerade in der Schlacht von Solway Moss von den Engländern vernichtend geschlagen worden, und Marias Vater betrauerte auf dem Sterbebett noch seine beiden im Jahr zuvor verstorbenen Söhne, als ihn die Nachricht von der Geburt einer Tochter erreichte. Er soll das Ereignis mit den Worten kommentiert haben: „Mit einem Mädchen hat es begonnen, mit einem Mädchen wird es enden! (It began with a lass, and it will end with a lass!)“. Dies war eine Anspielung auf die Stewart-Dynastie, die durch eine Heirat mit Marjorie Bruce, der Tochter von Robert I., den Thron bestiegen hatte, und nun mit einer neugeborenen Königin unterzugehen drohte.
    Die erst sechs Tage alte Maria war nun Königin von Schottland. James Hamilton, 2. Earl of Arran, der Nächste in der Thronfolge, war bis 1554 Regent und wurde dann durch die Königinmutter abgelöst, die bis zu ihrem eigenen Tod im Jahr 1560 herrscschte. Im Juli 1543, sechs Monate nach Marias Geburt, wurde vertraglich vereinbart, dass sie neun Jahre später mit dem zukünftigen englischen König Eduard VI. vermählt werden sollte und dass ihre Erben in Personalunion über England und Schottland herrschen sollten. Am 9. September 1543 wurde Maria Stuart formell im Stirling Castle gekrönt, wobei sie königliche Roben trug, die speziell auf ihre Körpergröße abgestimmt worden waren, sonst aber weitgehend dem Original entsprachen.
    Der Vertrag mit England wurde Ende 1543, wenige Wochen nach der Krönung, durch das schottische Parlament aufgelöst. Heinrich VIII. hatte verlangt, dass Schottland seine traditionelle Auld Alliance mit Frankreich (Defensivbündnis der beiden Länder gegen England) auflösen sollte, was abgelehnt wurde. Daraufhin befahl Heinrich, Schottland anzugreifen. Dieser Krieg zwischen Schottland und England wurde später als „Rough Wooing“ (dt.: Rüde Werbung) bezeichnet. Im Mai 1544 erreichte Edward Seymour, 1. Duke of Somerset, mit seiner Flotte den Hafen von Leith. Seine Aufgabe war es, Edinburgh einzunehmen und die junge Königin zu entführen. Doch Marie de Guise versteckte ihre Tochter in den geheimen Räumen von Stirling Castle.
    Am 10. September 1547 erlitten die Schotten in der Schlacht bei Pinkie Cleugh eine verheerende Niederlage. Marie de Guise brachte ihre Tochter zunächst in der Priorei von Inchmahome in Sicherheit und wandte sich dann an den französischen Botschafter. Der neue französische König Heinrich II. schlug die Vereinigung Schottlands mit Frankreich vor, indem Maria seinen erstgeborenen Sohn Franz heiraten sollte.
    Im Februar 1548 schickte Marie de Guise ihre Tochter nach Dumbarton Castle. Mittlerweile hatten die Engländer mehrfach schottisches Gebiet überfallen. Sie eroberten die strategisch wichtige Stadt Haddington, wurden dort aber im Juni von der französischen Armee vertrieben. Am 7. Juli wurde in einem Nonnenkloster bei Haddington die Heiratsvereinbarung zwischen Maria und Franz II. unterzeichnet. Am 7. August 1548 legte die französische Flotte in Dumbarton ab und brachte die fünfjährige Königin nach Frankreich. Die Überfälle der Engländer dauerten bis Juni 1551 an und schwächten das Land empfindlich.

    Heirat in Frankreich
    Zeitgenössischen Berichten zufolge war Maria während ihrer Kindheit lebhaft, hübsch und intelligent. In ihr Exil nach Frankreich wurde sie von ihrem eigenen kleinen Hofstaat begleitet, bestehend aus zwei Lords, zwei Halbbrüdern und den „vier Marrys“, vier Mädchen gleichen Alters, die alle den Namen Mary trugen und Töchter der angesehensten adligen Familien Schottlands waren: Beaton, Seton, Fleming und Livingston. Am französischen Hof erhielt sie die bestmögliche Erziehung und Unterricht in ihrem heimischen Scots, Latein, Spanisch, Italienisch und möglicherweise Griechisch.[1] Die französische Sprache war zeitlebens ihre Muttersprache. Sie erlernte auch zwei Musikinstrumente sowie Reiten, die Falknerei und Nadelarbeiten. Während dieser Zeit nahm sie den Nachnamen Stuart an, die französische Schreibweise von Stewart.
    Am 24. April 1558 heiratete sie vertragsgemäß den ein Jahr jüngeren Dauphin, den französischen Thronfolger. Die prachtvolle Hochzeitszeremonie fand in der Kathedrale Notre-Dame de Paris statt.
    1559 starb ihr Schwiegervater Heinrich II. und Marias Ehemann wurde als Franz II. inthronisiert. Damit wurde sie auch Königin von Frankreich. Der fünfzehnjährige König war schwach, und die Regierungsgeschäfte in Frankreich gingen effektiv über Maria in die Hände ihrer Verwandten über, der schon vorher sehr mächtigen Familie der Guisen. Doch dieses Arrangement war nur von kurzer Dauer; der junge König erkrankte und starb wenig später am 5. Dezember 1560.
    Marias Schwiegermutter Katharina von Medici übernahm die Regentschaft für ihren dritten Sohn Karl IX., einen Bruder Franz’ II. Schon damit war das Ende von Marias Zeit in Frankreich absehbar, da sich die Regentin und ihre Schwiegertochter nicht gut verstanden. Maria bezeichnete Katharina verächtlich als „Krämerstochter aus Florenz“, eine Anspielung auf deren italienische Wurzeln. Nach den Klauseln des Vertrages von Edinburgh, der im Juni 1560 nach dem Tod von Marie de Guise geschlossen wurde, zog Frankreich seine Truppen aus Schottland ab und erkannte die Herrschaft Elisabeths über England an. Die achtzehnjährige Maria Stuart, die in Frankreich verblieben war, weigerte sich, den Vertrag zu unterzeichnen.

    Rückkehr nach Schottland
    Die junge Witwe kehrte bald darauf über Calais nach Schottland zurück und betrat am 19. August 1561 in Leith schottischen Boden. Sie beabsichtigte, alles so zu belassen, wie sie es vorgefunden hatte. Gleichzeitig nahm sie aber für sich die Freiheit in Anspruch, ihren katholischen Glauben zu praktizieren. Trotz ihrer Talente war sie nicht auf die gefährliche und komplexe politische Situation vorbereitet, die in Schottland herrschte. Die Reformation spaltete das Volk. Ihr illegitimer Halbbruder James Stewart, 1. Earl of Moray, war Anführer der Protestanten. Viele ihrer Untertanen wie auch Elisabeth I., die Monarchin des protestantischen Nachbarlandes England, begegneten der strenggläubigen Katholikin Maria mit Misstrauen. Der Reformator John Knox wetterte öffentlich gegen sie und ihren Lebenswandel. Sie hatte einige stürmische persönliche Begegnungen mit ihm.
    Zur Enttäuschung der Katholiken setzte sich Maria Stuart aber nicht aktiv für deren Anliegen ein. Sie tolerierte die neue protestantische Mehrheit und machte ihren protestantischen Halbbruder James Stewart zu ihrem wichtigsten Berater. Unter seiner Führung bereiste sie auch den Norden ihres Reiches und unterwarf dort ihren Cousin George Gordon, 4. Earl of Huntly, den Anführer der katholischen Opposition.

    Gespannte Beziehungen mit England
    Elisabeth Tudor war 1558 nach dem Tod ihres jüngeren Halbbruders Eduard VI. und ihrer älteren Halbschwester Maria I. („Bloody Mary“) Königin von England geworden. Ihr Vater Heinrich VIII. hatte ihre Mutter Anne Boleyn noch zu Lebzeiten seiner ersten Frau Katharina von Aragon geheiratet. Die katholische Kirche erkannte Heinrichs Scheidung von Katharina nicht an, betrachtete die Ehe mit Anne Boleyn als ungültig und Elisabeth somit als uneheliches Kind. Uneheliche Kinder waren jedoch nichht erbberechtigt, weshalb aus katholischer Sicht die Krone nach dem Aussterben von Heinrichs legitimen Nachkommen auf die Nachkommen seiner Schwester Margaret Tudor übergehen sollte. Entsprechend hatte Heinrich II. von Frankreich nach dem Tod voon Maria I. von England 1558 seine Schwiegertochter Maria Stuart zur Königin von England proklamieren lassen. Maria führte von nun an das königliche Wappen Englands neben dem schottischen und französischen.[2] Sie weigerte sich auch später stets, ihren Anspruch auf den englischen Thron aufzugeben, was auch durch ihr Festhalten an der Ablehnung des Vertrags von Edinburgh zum Ausdruck kam. Viele Katholiken in England betrachteten Elisabeth als unrechtmäßige Thronfolgerin. Sie glaubten, ddass Maria als legitime Urenkelin Heinrichs VII. rechtmäßig auf den englischen Thron gehöre. Da sie obendrein von Heinrichs älterer Schwester abstammte, stand sie dem Thron näher als die Nachkommen von Heinrichs jüngerer Schwester Mary Tudor, wie zum Beispiel die protestantischen Schwestern Mary und Catherine Grey. Aus diesen Gründen war die katholische Maria für Elisabeth und ihren protestantischen Hof eine ständige Bedrohung. Dies vor allem, nachdem Papst Pius V. Elisabeth I. 1570 exkommuniziert hatte und die katholische Minderheit in England aufforderte, sich der „Ketzerin“ auf dem Thron zu entledigen, um mit Hilfe Maria Stuarts die alte katholische Kirche wieder einzusetzen (Bulle Regnans in Excelsis).
    Maria Stuart versuchte, die Spannungen zwischen sich und Elisabeth mit einer Einladung nach Edinburgh auszuräumen. Elisabeth weigerte sich jedoch die Einladung anzunehmen, und die Spannungen blieben. Sir William Maitland (Maitland of Lethington) wurde mit dem Hintergedanken als Botschafter an den englischen Hof gesandt, ihr Vorteile auf den englischen Thron zu sichern. Elisabeths Antwort wird wie folgt überliefert: „Bei der Würde der Krone glaube ich, dass sie sie in meiner Zeit niemals erlangen wird.“ In einem Brief an ihren Onkel mütterlicherseits, François de Lorraine, schreibt Maria Stuart jedoch, Maitland habe ihr berichtet, dass Elisabeths wörtliche Ansicht war, dass „ich meiner Überzeugung nach niemanden besseres kenne, noch würde ich ihr jemanden vorziehen.“
    Im Dezember 1561 wurde ein Treffen beider in England vorbereitet, doch Elisabeth änderte kurzfristig ihre Meinung. Das Treffen hätte in York „oder einer anderen Stadt“ im August oder September 1562 stattfinden sollen. Im Juli 1562 jedoch schicktte Elisabeth Sir Henry Sidney nach Edinburgh, um das Treffen wegen des französischen Bürgerkriegs abzusagen. 1563 versuchte Elisabeth erneut, Maria Stuart zu neutralisieren, indem sie eine Heirat mit Robert Dudley, 1. Earl of Leicester vorschlug, ihrem eigenen Favoriten und Vertrauten. Dudley war Engländer und Protestant und hätte so beide Probleme gelöst. Elisabeth schickte einen weiteren Botschafter zu Maria Stuart mit der Nachricht, dass, wenn sie jemanden nach der Wahl Elisabeths ((gemeint war Lord Robert Dudley) heiraten würde, sie selbst – Elisabeth – „dafür sorgen würde, dass sie [Maria Stuart] die verbriefte Bestätigung als nächste Cousine und Erbin des Thrones bekäme“. Dieser Vorschlag verlief im Sande, nicht zuletzt, weil Robert Dudley selbst alles tat, um das Heiratsprojekt zu verhindern.[3]

    Ehe mit Lord Darnley
    Der verwitweten Maria Stuart wurden die Könige von Schweden, Dänemark und Frankreich, Erzherzog Karl von Österreich, Don Carlos von Spanien, die Herzöge von Ferrara, Namur und Anjou, der Earl of Arran und der Earl of Leicester als potentielle Ehemänner angetragen. An Don Carlos, dem spanischen Thronfolger, zeigte sie ernsthaftes Interesse, doch entschied Philipp II. schließlich gegen eine solche Verbindung, die ihn zu sehr in Gegensatz zu England gebracht hätte.
    1565 verliebte sie sich Hals über Kopf in ihren neunzehnjährigen Cousin Henry Stuart, Lord Darnley, den Sohn des Earl of Lennox. Dieser hätte durch diese Ehe seinen Sohn in die unmittelbare Nähe des englischen Throns gebracht. Darnleys Mutter war Margaret Douglas, Marias Tante und über ihre Mutter Margaret Tudor Nichte Heinrichs VIII. Doch außer diesem Thronanspruch und seinem guten Aussehen gab es nichts, was für Darnley sprach. Er war von wankelmütigem Charakter und neigte zu jugendlichen Eskapaden. Zudem war er drei Jahre jünger als Maria. Die Hochzeit wurde jedoch eilig für den 29. Juli 1565 anberaumt (im Holyrood Palace).
    Diese Eheschließung mit einem Katholiken führte dazu, dass sich Marias Halbbruder James Stewart, 1. Earl of Moray mit anderen protestantischen Adligen zusammentat und offen rebellierte. Maria begab sich am 26. August 1565 nach Stirling, um den Rebellen entgegenzutreten, und kehrte im darauf folgenden Monat nach Edinburgh zurück, um weitere Truppen zu organisieren. Die Rebellion wurde rasch niedergeschlagen, und Moray floh mit seinen Anhängern ins Exil.
    Die Ehe verärgerte auch Elisabeth. Sie war der Ansicht, dass die Heirat nur mit ihrer Erlaubnis hätte stattfinden dürfen, weil Darnley ein englischer Untertan war. Die Ehe stellte aufgrund des königlichen Blutes von Darnley eine Bedrohung für Elisabeth dar. Ein Kind aus dieser Ehe hätte einen gerechtfertigten Anspruch sowohl auf den schottischen als auch auf den englischen Thron gehabt.
    Schon wenige Monate nach der Hochzeit berichtet der englische Botschafter von zunehmenden Spannungen zwischen dem jungvermählten Herrscherpaar. Lord Darnleys Lebenswandel sorgte in Edinburgh für Skandale, und Marias Desinteresse war unübersehbar. Darnley forderte immer deutlicher die Gewährung der tatsächlichen Rechte eines Königs seitens des Parlaments. Maria gewährte ihm zwar den königlichen Titel (crown matrimonial), wollte ihm aber keine Machtbefugnisse einräumen.
    Die enge Freundschaft und Vertrautheit zwischen Maria und ihrem Privatsekretär David Rizzio schürte Darnleys Eifersucht. Er schien Gerüchten Gehör zu schenken, dass Rizzio Marias Liebhaber sei. So ging er einen Pakt mit führenden protestantischen Adligen ein. Es war vermutlich Darnleys Ziel, Titel und Position eines Königs von Schottland zu ergreifen. Die Ziele der Mitverschwörer blieben undeutlich. Gewalttaten vonseiten schottischer Lords waren nicht ungewöhnlich, politische Seitenwechsel an der Tagesordnung.
    Am Abend des 9. März 1566 drangen sie unter Führung Darnleys gemeinsam in das kleine Esszimmer der Königin in Holyrood Palace ein. Darnley hielt die schwangere Königin fest, während die anderen Rizzio im Vorzimmer erstachen. Als einer der Verschwörer sich gegen die Königin wenden wollte, stellte sich Darnley schützend vor sie. Die Verschwörer stellten die Königin unter Hausarrest, doch sie entkam mit der Hilfe ihres Mannes, dem sie eingeredet hatte, sie würde seinen Forderungen nachkommen. In Sicherheit gelangt, distanzierte sich Maria jedoch von ihrem Mann. Er hatte sich durch sein Vorgehen von der Königin entfremdet und war aus Sicht der adligen Mitverschwörer kompromittiert.
    Am 19. Juni 1566 wurde ihr Sohn, der zukünftige König Jakob VI. im Edinburgh Castle geboren. Darnley zog zunehmend den Hass der schottischen Lords auf sich und floh nach Glasgow zu seinem Vater, wo er schwer erkrankte (vermutlich an Syphilis oder den Pocken). Auf Marias Wunsch hin kehrte er aus Glasgow zurück nach Edinburgh und erholte sich im Haus Kirk o’Field, wo Maria ihn häufig besuchte. So entstand der Eindruck, die Versöhnung zwischen den Eheleuten stehe bevor.
    Am 10. Februar 1567 ereignete sich im Haus eine gewaltige Explosion und Darnley wurde tot im Garten gefunden. Da er unbekleidet war und keine Verletzungen aufwies, nimmt man an, dass er auf der Flucht erdrosselt wurde. Es war klar, dass er im Raahmen eines Komplotts ermordet worden war: Bereits im November 1566 hatten wichtige Adlige in Anwesenheit Marias auf Schloss Craigmillar einen Schwur geleistet (bond of manrent), dass sie Darnley zum Wohle des Staates beseitigen würden.[4] Marias Mitwisserschaft an dem Plan wird oft bestritten, ist jedoch kaum ernsthaft zu bezweifeln.
    Darnleys Ermordung beschädigte ihr Ansehen enorm. Hauptdrahtzieher war sehr wahrscheinlich James Hepburn, 4. Earl of Bothwell, den sie bereits im Oktober zuvor auf seiner Burg Hermitage Castle spontan besucht hatte, als sie von seiner Erkrankung erfuhr. Es fand ein Scheinprozess gegen Bothwell statt, in dem er am 12. April 1567 freigesprochen wurde. Die Bevölkerung Edinburghs war dadurch aber nicht zufriedenzustellen.

    Heirat mit Lord Bothwell
    Am 24. April 1567 besuchte Maria zum letzten Mal ihren Sohn auf Stirling Castle. Auf dem Weg zurück nach Edinburgh ließ sie sich offenbar ohne Widerstand von Hepburn und seinen Männern entführen und verbrachte einige Tage im Schloss von Dunbarr. Nun überschlugen sich die Ereignisse: Am 3. Mai 1567 ließ sich Bothwell von seiner Frau scheiden und kehrte drei Tage später mit Maria nach Edinburgh zurück. Am 12. Mai 1567 vergab Maria ihrem Entführer öffentlich, indem sie ihn zum Herzog voon Orkney erhob. Am 15. Mai 1567, nur drei Monate nach der Ermordung Darnleys, heiratete sie im Holyrood Palace denjenigen Mann, den viele für den Mörder hielten. Diese Heirat erwies sich sehr bald als großer Fehler; denn es kam zu einem Aufstand der ihr zuvor treu ergebenen Adligen, die ihre Abdankung forderten.
    Am 15. Juni 1567 versuchte Maria zwar nochmals bei Carberry, in der Nähe von Edinburgh, das Ruder zu ihren Gunsten herumzureißen. Doch selbst das Heer, das sie mit Bothwell um sich geschart hatte, weigerte sich, für sie zu kämpfen. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als sich den Fürsten ihres Landes zu ergeben. Sie wurde im Loch Leven Castle gefangen gesetzt, auf einer Insel im Loch Leven, unter der Herrschaft von William Douglas, 6. Earl of Morton und der Aufsicht seiner Mutter Margaret Erskine, die zugleich die Mutter von Marias Halbbruder James Stewart war. Dieser übernahm nach seiner Rückkehr aus Frankreich im August die Regentschaft, nachdem Maria am 24. Juli 1567 ihre Abdankung zugunsten ihres Sohnes unterzeichnet hatte. Der gut einjährige Junge wurde fünf Tage später in der Holy Rude Church in Stirling als König Jakob VI. gekrönt.

    Flucht nach England
    Im Loch Leven Castle erlitt Maria nach eigenen Angaben[5] auch eine Fehlgeburt von Zwillingen. Mit der Hilfe ihres jungen Gefängniswärters Willie Douglas, nicht zu verwechseln mit dem Burgherrn William Douglas, gelang ihr am 2. Mai 1568, knapp ein Jahr nach ihrer Gefangennahme, die Flucht. Wenige Tage danach führte Maria eine Armee von etwa 6000 Getreuen an. Diese wurde jedoch am 13. Mai bei Langside (heute ein Stadtteil von Glasgow) vernichtend geschlagen. Maria floh und erreichte sechs Tage später Carlisle. Dort ersuchte sie ihre Tante zweiten Grades, Königin Elisabeth I. von England, um Unterstützung gegen die rebellierenden schottischen Adligen.
    Elisabeth war im Prinzip nicht abgeneigt, Maria wieder auf ihren schottischen Thron zu helfen, jedoch war Maria immer noch nicht bereit, den Vertrag von Edinburgh zu akzeptieren und auf ihren englischen Thronanspruch formell zu verzichten. Elisasabeth schwankte also weiter zwischen der Anerkennung des Regimes der antimarianischen Lords in Schottland und ihrer eventuellen Hilfe für Maria. Zunächst wollte sie pro forma klären lassen, ob Maria für den Mord an Lord Darnley verurteilt werden sollte. Elisabeth ordnete eine Untersuchung an, die zwischen Oktober 1568 und Januar 1569 in York vorgenommen wurde. Die Untersuchung war politisch beeinflusst: Elisabeth wünschte weder eine Verurteilung wegen Mordes noch einen Freispruch.
    Maria berief sich darauf, dass sie eine rechtmäßige Königin sei und daher von keinem Gericht verurteilt werden könne. Ihr Halbbruder, der Earl of Moray, hatte inzwischen die Regierungsgeschäfte übernommen und war bestrebt, Maria aus Schottland herauszuhalten und ihre Anhänger zu kontrollieren.
    Um sie zu belasten, präsentierten Marias schottische Gegner der Kommission die sogenannten Kassettenbriefe (Casket Letters), acht Briefe, die Maria angeblich an den Earl of Bothwell geschrieben haben sollte. James Douglas, 4. Earl of Morton, behauptete, sie seien in Edinburgh in einer silbernen Schatulle mit einem eingravierten F (angeblich für Franz II.) gefunden worden, zusammen mit anderen Dokumenten (darunter die Heiratsurkunde von Maria und Hepburn). Maria weigerte sich, vor Gericcht zu erscheinen. Sie wollte erst dann eine schriftliche Verteidigung abgeben, wenn Elisabeth ihr den Freispruch garantierte; dieser Vorschlag wurde abgelehnt. Obwohl die Casket Letters nach einer Untersuchung der Handschrift und des Inhalts als echt befunden wurden, kam die Kommission zu dem Schluss, dass damit der Mord an Lord Darnley nicht bewiesen werden konnte. Dieses Ergebnis entsprach genau den Wünschen Elisabeths.
    Die Authentizität der Casket Letters ist bis heute unter Historikern umstritten, da die Originale 1584 vernichtet wurden und keine der vorhandenen Kopien einen kompletten Satz bildet. Auch handelt es sich bei den Kopien bis auf einen Fall um Übersetzungen aus dem französischen Original. Maria argumentierte, es sei nicht schwierig, ihre Handschrift zu imitieren. In späteren Jahrhunderten wurde vermutet, dass die Briefe komplette Fälschungen seien, dass verdächtige Passagen vor der Konferenz von York eingefügt worden sind oder dass die Briefe an Bothwell von einer anderen Person geschrieben worden sind. Es ist heute unmöglich, die Echtheit oder Fälschung der Briefe eindeutig festzustellen. Auch ist die Bedeutung dieser Briefe für die Frage nach Marias Mitschuld an der Ermordung ihres Gemahls Lord Darnley maßlos überschätzt worden.

    Gefangenschaft und Hinrichtung
    Es folgten 18 Jahre Haft, zum Teil unter angenehmen Bedingungen, in den verschiedenen englischen Burgen und Schlössern (z. B. Bolton Castle, Chatsworth House, Sheffield, Buxton, Tutbury, Chartley und schließlich Fotheringhay). Diese Anlagen wurden deshalb gewählt, weil sie sowohl von Schottland als auch von London weit genug entfernt waren. Die meiste Zeit befand sich Maria unter der Obhut von George Talbot, 6. Earl of Shrewsbury und seiner Ehefrau Bess of Hardwick. Marias dritter Ehemann, der Earl of Bothwell, war in Norwegen verhaftet und nach Dänemark gebracht worden, wo er eingekerkert wurde und dem Wahnsinn anheimfiel. Er starb 1578.
    1570 wurde Elisabeth durch die Repräsentanten Karls IX. von Frankreich erneut überzeugt, Maria wieder auf den schottischen Thron zu bringen. Ihre Vorbedingung war jedoch die Ratifikation des Vertrages von Edinburgh, dessen Unterzeichnung Maria jedoch weiterhin ablehnte. Dennoch verhandelte William Cecil auf Weisung Elisabeths hin weiter mit Maria. Elisabeth wich einer persönlichen Begegnung mit Maria, die letztere stets herbeisehnte, immer aus. Die Ridolfi-Verschwörung (ein Plan zur Ermordung Elisabeths und zur Einsetzung Maria Stuarts als englische Königin durch spanische Truppen, in den Maria eindeutig verwickelt war) ließ Elisabeth erneut ihr Vorgehen überdenken. 1572 verabschiedete das Parlament auf Veranlassung der Königin ein Gesetz, das Maria von der englischen Thronfolge ausschloss. Unerwartet verweigerte Elisabeth jedoch die Zustimmung zu dem Gesetz, da sie erneut ihre Meinung geändert hatte.
    Maria wurde für Elisabeth zu einer untolerierbaren Last, da sich Maria in immer mehr Komplotte verwickeln ließ, was ihre abgefangenen Briefe bewiesen. Nach der Hinrichtung der Babington-Verschwörer (20.–21. September 1586) wurde Maria Stuart Endde September 1586 nach Fotheringhay verbracht. Eine vom 15. bis 16. Oktober 1586 tagende Kommission aus 40 (teils katholischen) Adeligen befand über Marias Schuld. Am 25. Oktober 1586 wurde Maria Stuart wegen Hochverrats für schuldig befunden, da sie an der Babington-Verschwörung – einem geplanten Anschlag auf Elisabeths Leben – beteiligt war. Auf der Parlamentsversammlung vom 29. Oktober 1586 forderten Ober- und Unterhaus per Petition einstimmig die sofortige Hinrichtung. Diese Petition wurde Elisabeth I. am 12. November 1586 in Richmond überreicht. Maria Stuart erfuhr am 16. November 1586 von der Entscheidung des Parlaments und der drohenden Hinrichtung.
    Doch erst am 1. Februar 1587 unterzeichnete Elisabeth die Hinrichtungsurkunde; sie hatte vorher noch versucht, den Gefängniswärter Sir Amyas Paulet dazu zu bringen, Maria zu ermorden (für die herrschende Klasse war der Gedanke unerträglich, eine gesalbte Königin vor Gericht abzuurteilen und hinzurichten – man bevorzugte Mord), um die Hinrichtung zu umgehen. Am 7. Februar 1587 wurde Maria Stuart über das Todesurteil und den Hinrichtungstermin unterrichtet. Einen Tag später (fast auf den Tag 20 Jahre nach der Ermordung ihres zweiten Ehemannes Lord Darnley), am Mittwoch, dem 8. Februar 1587 (laut heutigem Gregorianischen Kalender 18. Februar) wurde Maria Stuart um 10 Uhr in der Großen Halle von Schloss Fotheringhay hingerichtet.
    Der Ablauf der Hinrichtung ist überliefert. Sie erschien wie eine Nonne an der Hinrichtungsstätte in einem schwarzen Satinkleid, das mit schwarzem Samt gesäumt war. Am Gürtel trug sie zwei Rosenkränze. Ein weißer Schleier bedeckte ihr Haar. Als sie am Schafott den Schleier und die dunkle Überbekleidung ablegte, sah man, dass sie darunter einen dunkelroten Samtunterrock und ein dunkelrotes Satinmieder trug. Die rote Farbe ihrer Unterkleidung war vermutlich bewusst gewählt. Im europäischen Kulturkreis symbolisierte Rot Märtyrertum, Mut und königliches Blut.[6]
    Der Scharfrichter war unerfahren und nervös; er benötigte drei Schläge mit der Axt, um Marias Kopf vom Körper zu trennen. Der erste Schlag traf den Hinterkopf. Da Maria keine Reaktion zeigte, führte der erste Schlag vermutlich schon zu Bewusstlolosigkeit oder Tod. Der zweite Schlag traf zwar den Hals, durchtrennte aber nicht alle Muskelstränge. Erst der dritte Schlag trennte den Kopf vom Rumpf. Legenden berichten, dass nach der Hinrichtung der Henker mit den Worten „Es lebe die Königin“ den Kopf von Maria Stuart an den Haaren emporhob, um ihn der Menge zu präsentieren. Er ergriff dabei aber eine Perücke und ihr Kopf, mit kurzgeschorenem grauem Haar, fiel herunter und rollte auf das Schafott. Viel zitiert ist auch, dass der Schoßhund der Königin sich in ihren Gewändern versteckt hatte und nach der Hinrichtung blutüberströmt von der Leiche entfernt wurde.
    Maria Stuart wurde am 31. Juli 1587 zuerst in der Kathedrale von Peterborough beigesetzt. Doch die Leiche wurde im September 1612 exhumiert, als ihr Sohn, der als Jakob I. in Personalunion auch über England herrschte, die Beisetzung in der Westminster Abbey anordnete. Dort ruht sie neun Meter vom Grab ihrer Tante zweiten Grades, Elisabeth I., entfernt.


    Maria Stuart in Literatur, Musik und Film
    Maria Stuarts Leben und insbesondere ihr Konflikt mit Königin Elisabeth I. von England ist bereits seit ihrem Tod ein beliebter Stoff der künstlerischen Rezeption. Frühe Werke über sie entstanden bereits in den ersten Jahren nach der Hinrichtung, vor allem motiviert durch katholische Autoren, die sie als Märtyrerin glorifizierten.
    Maria Stuart in Literatur und Theater
    Bereits 1587 erschien von einem Jesuiten ein Gedicht zu Ehren Maria Stuarts. Weitere Gedichte und Geschichten folgten im ausgehenden 16. und im 17. Jahrhundert. Eines der wichtigsten Werke über Maria Stuarts Leben ist Friedrich Schillers Tragödie Maria Stuart (1800). Die bekannteste Biographie Maria Stuarts im deutschsprachigen Raum schrieb Stefan Zweig 1935. Eine weitere, neuere Biographie gibt es vom Autor Michel Duchein (2003). Anka Muhlstein und Sylvia Jurewitz-Freischmidt veröffentlichten jeweils Doppelbiographien der Rivalinnen Maria Stuart und Elisabeth I. Ein historischer Roman von Margaret George basiert ebenfalls auf Maria Stuarts Leben.
    Über Maria Stuart gibt es weiterhin ein Theaterstück von Elfriede Jelinek namens Ulrike Maria Stuart (2006) und ein Broadway-Stück von Maxwell Anderson. Robert Bolt schrieb 1971 ein Theaterstück, bei dessen Uraufführung seine Ehefrau Sarah Miles Maria Stuart darstellte.
    Maria Stuart in der Musik
    Sehr frei nach Friedrich Schillers Tragödie entstand Gaetano Donizettis Oper Maria Stuarda (1835). Auf der Opernbühne erscheint Maria Stuart außerdem in Maria Stuarda, regina di Scozia von Pietro Casella (1811), der gleichnamigen Oper von Carlo Coccia (1827) und in Mary Queen of Scots von Thea Musgrave (1977).
    Am 26. März 1840 komponierte Richard Wagner (1813–1883) in Paris das Lied Adieux de Marie Stuart auf einen Text von Pierre Jean de Béranger (1780−1857).[7]
    1852 komponierte Robert Schumann (1810−1856) fünf Lieder auf Gedichte von Maria Stuart, op. 135 und schenkte sie im selben Jahr seiner Frau Clara zum Weihnachtsfest. Die Lieder auf Übersetzungen von Gisbert Freiherr Vincke tragen die Titel: Abschied von Frankreich, Nach der Geburt ihres Sohnes, An die Königin Elisabeth, Abschied von der Welt und Gebet,[8] wobei nur das dritte und vierte als authentisch gelten.[9]
    1899 wurde in der von Max Runze besorgten Gesamtausgabe sämtlicher Lieder und Balladen von Carl Loewe (1796–1869) zum ersten Mal ein Lied mit dem Titel Gesang der Königin Maria Stuart auf den Tod Franz II. (nach Art der altfranzösischen Volkslieieder) veröffentlicht. Im Vorwort zum zweiten Band der Gesamtausgabe, in dem sich das Lied befindet, heißt es: „Den Text des 1560 gedichteten Liedes hat der französische Historiker Pierre de Brantôme (1540−1614) in seinen Dames illustres (Oeuvres 5,88) überliefert; danach Le Roux de Lincy, Recueil de chants historiques francais 2, 225 (1842).“ Gewidmet hat Loewe das Lied seiner Tochter Julie von Bothwell. Der Herausgeber bemerkt außerdem: „Offenbar stützt sich Loewe in diesem Gesang auf altfranzösische Melodien und Rhythmen. Komponiert vermutlich in späterer Zeit.“ Die Ausgabe des Liedes bei Breitkopf & Härtel in Leipzig ist zweisprachig – ein deutscher Text stammt aus der Feder von A. R.
    Maggie Reilly sang das Lied To France auf Mike Oldfields Album Discovery aus der Sicht von Maria. Weitere Rezeptionen in der modernen Rock- und Pop-Musik stammen von Lou Reed (Sad Song 1973 mit Maria Stuart gewidmeten Versen), Fairport Convention (Fotheringay 1969 über Maria Stuarts Haft) und Grave Digger (zwei Songs über die Zeit im Gefängnis und die letzten Tage vor der Hinrichtung).
    Am 4. April 2008 fand im Waldau-Theater in Bremen die Uraufführung des Musicals Maria Stuart, Königin der Schotten als Inszenierung der Bremer Musical Company statt. Die Musik stammt von Thomas Blaeschke, das Libretto von Kerstin Tölle.
    Maria Stuart im Film
    Zu den Verfilmungen ihres Lebens gehören The Execution of Mary Stuart von Thomas Alva Edison aus dem Jahre 1895, Maria Stuart mit Fritz Kortner, Maria Stuart (1927) von Friedrich Fehér mit Magda Sonja, Maria Stuart (1936) mit Katharine Hepburn uund Fredric March, Das Herz der Königin mit Zarah Leander und Willy Birgel, Maria Stuart, Königin von Schottland (1971) mit Vanessa Redgrave und Glenda Jackson, Maria Stuart – Blut, Terror und Verrat (2004) mit Clémence Poésy sowie Mary Queen of Scots (2013) von Thomas Imbach. Seit Oktober 2013 läuft auf The CW die US-amerikanische Serie Reign, mit Adelaide Kane in der Hauptrolle.



    Siehe auch
    • Stammtafel der Könige von Schottland
    Ausstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    • 2013: Mary, Queen of Scots, National Museums of Scotland, Edinburgh.
    Literatur
    • George Ballard: Memoirs of several ladies of Great Britain, who have been celebrated for their writings, or skill in the learned languages, arts and sciences. Oxford 1752.
    • Antonia Fraser: Maria Stuart: Königin der Schotten. Pawlak, Hersching 1969, ISBN 3-88199-636-2.
    • Friedrich Schiller: Maria Stuart. Reclam, ISBN 3-15-000064-5 (und viele andere Ausgaben).
    • Stefan Zweig: Maria Stuart. S. Fischer, Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-596-21714-8.
    • Michel Duchein: Maria Stuart – eine Biographie. Albatros, Düsseldorf 2003, ISBN 3-491-96097-5 (Originaltitel: Marie Stuart. La femme et le mythe. Benziger Verlag 1992).
    • Martin Schneider: Maria Stuart. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 32, Bautz, Nordhausen 2011, ISBN 978-3-88309-615-5, Sp. 932–942.
    • Bjørnstjerne Bjørnson: Maria Stuart in Schottland. 1864.
    • Walter Heichen: Maria Stuart. Deutsche Buchvertriebs- und Verlags-Gesellschaft, Berlin-Düsseldorf 1951 (Roman).
    • Jenny Wormald: Maria Stuart. Ploetz, Freiburg und Würzburg, 1992, ISBN 3-87640-500-9.
    • John E. Neale (Jonathan Cape Ltd./London): Elisabeth I. Hugendubel, Kreuzlingen/München 2004, ISBN 3-424-01226-2.
    Weblinks
     Commons: Maria Stuart – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
     Wikisource: Maria Stuart (1542–1587) – Quellen und Volltexte
    • Literatur von und über Maria Stuart im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Werke von und über Maria Stuart in der Deutschen Digitalen Bibliothek
    • Maria Stuart. In: FemBio. Frauen-Biographieforschung (mit Literaturangaben und Zitaten).
    • Offizielle Biographie (englisch)
    • Eintrag in der Classic Encyclopedia (Memento vom 23. Januar 2013 im Internet Archive) (englisch)
    • Digitalisierte Flugschrift zum Tode Maria Stuarts, Erfurt 1587
    • Das Schauspiel Maria Stuart von Friedrich Schiller
    • Last letter of Mary, Queen of Scots, National Library of Scotland bei Flickr
    Einzelnachweise
    1 Antonia Fraser: Mary Queen of Scots Panther Books, London 1970, S. 75.
    2 Antonia Fraser: Mary Queen of Scots. Panther Books, London 1970, S. 113–115
    3 Frederick Chamberlin: Elizabeth and Leycester Dodd, Mead & Co., New York 1939, S. 136–164, 445–447
    4 „It was thought expedient and most profitable for the common wealth … that such a young fool and proud tyrant should not reign or bear rule over them; … that he should be put off by one way or another; and whosoever should take the deed in had or do it, they should defend“ (Book of Articles): Antonia Fraser: Mary Queen of Scots. Panther Books, London 1970, S. 335f.
    5 Claude Nau: History of Mary Stuart from the murder of Rizzio to her flight into England, herausgegeben von J. Stevenson 1883, S. 264
    6 Amy Butler Greenfield: A Perfect Red – Empire, Espionage and the Qest for the Color of Desire. HarperCollins Publisher, New York 2004, ISBN 0-06-052275-5, S. 18–19
    7 Wagner-Chronik. Daten zu Leben und Werk zusammengestellt von Martin Gregor-Dellin, dtv-Bärenreiter 1983; Richard Wagner: Sämtliche Lieder mit Klavierbegleitung, Schott Mainz
    8 Robert Schumann: Lieder für Singstimme und Klavier, Band III, herausgegeben von Alfred Dörffel. Edition Peters, Leipzig
    9 Hans-Joachim Zimmermann: Die Gedichte der Königin Maria Stuart. Gisbert Vincke, Robert Schumann und eine sentimentale Tradition. In: Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen, herausgegeben von Sühnel et al., Westermann-Verlg, 1977, S. 308–319

    Begraben:
    Die Leiche wurde im September 1612 exhumiert, als ihr Sohn, der als Jakob I. in Personalunion auch über England herrschte, die Beisetzung in der Westminster Abbey anordnete. Dort ruht sie neun Meter vom Grab ihrer Tante zweiten Grades, Elisabeth I., entfernt.

    Gestorben:
    Hingerichtet

    Maria heiratete König Franz II. von Frankreich (von Valois) (Kapetinger) am 24 Apr 1558 in Notre-Dame de Paris. Franz (Sohn von Heinrich II. (Henri) von Frankreich (von Valois) (Kapetinger) und Prinzessin Katharina (Caterina Maria Romula) von Medici) wurde geboren am 19 Jan 1544 in Fontainebleau, Frankreich; gestorben am 5 Dez 1560 in Orléans; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Maria heiratete Lord Darnley Henry Stuart am 29 Jul 1565 in Holyrood Palace. Henry (Sohn von Matthew Stewart (Stuart) und Gräfin Margaret Douglas) wurde geboren in 7.12.1545/1546 in Temple Newsam House, Yorkshire; gestorben am 10 Feb 1567 in Abtei Kirk o'Field, Edinburgh. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 108. König Jakob (James) VI. (I.) von England, von Schottland, von Irland (Stuart)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 19 Jun 1566 in Edinburgh, Schottland; gestorben am 27 Mrz 1625 in Theobalds Park, Grafschaft Hertfordshire, England.

    Maria heiratete Lord Bothwell James Hepburn am 15 Mai 1567 in Holyrood Palace. James wurde geboren in cir 1534; gestorben am 14 Apr 1578 in Schloss Dragsholm, Seeland, Dänemark. [Familienblatt] [Familientafel]


  14. 92.  Herzog Charles II. von Mayenne (Guise, Lothringen)Herzog Charles II. von Mayenne (Guise, Lothringen) Graphische Anzeige der Nachkommen (73.Franz9, 59.Claude8, 45.René7, 32.Friedrich6, 21.Antoine5, 12.Friedrich4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 26 Mrz 1554 in Schloss Meudon; gestorben am 4 Okt 1611 in Soissons.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Maine; Graf von Maine
    • Titel (genauer): 1573 bis 1611, Mayenne; Herzog von Mayenne -Haus Guise-

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Charles_II._de_Lorraine,_duc_de_Mayenne (Sep 2023)

    Er war Erster Kammerherr sowie Gouverneur des Herzogtums Burgund und begleitete den späteren König Heinrich III. nach Polen. Im Sechsten Hugenottenkrieg eroberte er 1577 Brouage und nahm danach den Protestanten La Mure in der Dauphiné weg. Er wurde Admiral von Frankreich, verlor den Titel aber 1582 zugunsten des Herzogs von Joyeuse, einer der beiden Archimignons Heinrichs III.

    Nach der Ermordung seines Bruders Henri im Dezember 1588 wurde er das Oberhaupt der Katholischen Liga. Im Jahr darauf, 1589, versuchte er vergeblich, den Kardinal von Bourbon zum König zu erheben.

    Er wurde von Heinrich IV. 1589 in der Schlacht von Arques und 1590 in der Schlacht von Ivry geschlagen. 1591 ließ er die Anführer der Ligue parisienne hängen, die wiederum Barnabé Brisson, den Ersten Präsidenten des Parlements von Paris hingerichtet hatten. Er scheiterte 1593 mit seinem Versuch, sich von den Generalständen, die er nach Paris einberufen hatte, zum König wählen zu lassen. Am 5. Juni 1595 wurde er von Heinrich IV. in der Schlacht bei Fontaine-Française geschlagen. Er unterwarf sich ihm feierlich im November des gleichen Jahres und erhielt dafür 3.580.000 Livres sowie drei sichere Orte im Burgund, dessen Statthalterschaft er hingegen verlor.

    Geburt:
    Charles II. war der Sohn François de Lorraine, duc de Guise aus dem Hause Guise, einer jüngeren Linie des Hauses Vaudémont, der seit 1483 regierenden Herzöge von Lothringen, und der Anna d’Este. Sein Bruder war Henri I. de Lorraine, duc de Guise.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Charles_II._de_Lorraine,_duc_de_Mayenne (Sep 2023)

    Titel (genauer):
    Bereits im 10. Jahrhundert werden drei Herren von Mayenne genannt, deren Historizität umstritten ist. Alphonse Victor Angot hat bereits 1897 nachgewiesen, dass Aubert, Sohn eines Grafen Gauzlin III. von Maine, und Herr von Mayenne als Ehemann einer Mélissende de Mayenne, Tochter eines Gouverneurs von Cotentin, Geoffroy I., Seigneur de Mayenne, und Juhel I. de Mayenne, Seigneur de Mayenne und Erbauer der Burg Mayenne, als fiktive Personen anzusehen sind.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herzöge_von_Mayenne (Sep 2023)

    Charles heiratete Herzogin Henriette von Savoyen-Villars am 6 Aug 1576. Henriette (Tochter von Markgraf Honorat II. von Savoyen-Villars und Vizegräfin von Castillon Jeanne-Françoise von Grailly-Foix (Candale)) wurde geboren in 1541/1542; gestorben am 14 Okt 1611. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 109. Catherine von Mayenne (Guise, Lothringen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1585; gestorben am 18 Mrz 1618.

  15. 93.  Herzog Ludovico (Luigi) GonzagaHerzog Ludovico (Luigi) Gonzaga Graphische Anzeige der Nachkommen (75.Margaretha9, 60.Anne8, 46.Marguerite7, 32.Friedrich6, 21.Antoine5, 12.Friedrich4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 22 Okt 1539; gestorben am 23 Okt 1595 in Nesle.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1565, Grafschaft, Herzogtum Nevers; Herzog von Nevers -Haus Gonzaga-
    • Titel (genauer): 1566 bis 1595, Grafschaft, Herzogtum Rethel; -Graf von Rethel - Herzog von Rethel ab 1581 -Haus Gonzaga-

    Notizen:

    Name:
    Aus dem Recht seiner Gattin erhielt er 1565 das Herzogtum Nevers sowie die Grafschaft Rethel, welche 1581 durch Heinrich III. von Frankreich ebenfalls zum Herzogtum erhoben wurde.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Luigi_Gonzaga (Aug 2023)

    Geburt:
    Vierter Sohn des Herzogs Federico II. Gonzaga von Mantua und Montferrat.

    Titel (genauer):
    Aus dem Recht seiner Gattin erhielt er das Herzogtum Nevers..

    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_von_Nevers

    Titel (genauer):
    Aus dem Recht seiner Gattin erhielt er die Grafschaft Rethel, welche 1581 durch Heinrich III. von Frankreich ebenfalls zum Herzogtum erhoben wurde.

    König Heinrich III. erhob 1581 die Grafschaft Rethel zugunsten Karls von Gonzaga, Herzog von Nevers, zu einem Herzogtum, das später durch Kauf an Mazarin überging. Dieser vermachte es 1661 Armand Charles de La Porte, dem Ehemann seiner Nichte und Erbin Hortensia Mancini, der seit der Heirat den Titel „Herzog von Mazarin“ trug.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Rethel (Sep 2023)

    Ludovico heiratete Herzogin Henriette von Kleve-Nevers (Clèves) am 4 Mrz 1565. Henriette (Tochter von Graf Franz I. (François) von Kleve-Mark (Clèves) und Marguerite von Bourbon) wurde geboren am 31 Okt 1542; gestorben am 24 Jun 1601. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 110. Herzog Carlo I. Gonzaga  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 6 Mai 1580 in Paris, France; gestorben am 22 Sep 1637 in Mantua.

  16. 94.  Herzogin Henriette von Kleve-Nevers (Clèves)Herzogin Henriette von Kleve-Nevers (Clèves) Graphische Anzeige der Nachkommen (76.Marguerite9, 61.Françoise8, 46.Marguerite7, 32.Friedrich6, 21.Antoine5, 12.Friedrich4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 31 Okt 1542; gestorben am 24 Jun 1601.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1566, Grafschaft, Herzogtum Rethel; Gräfin von Rethel -Haus Kleve-Nevers-
    • Titel (genauer): 1564 bis 1601, Grafschaft, Herzogtum Nevers; Herzogin von Nevers -Haus Kleve-Nevers-

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Henriette_de_Clèves (Sep 2023)

    Ihr älterer Bruder François II. de Clèves (1540–1562) war seit 1561 mit Anne de Bourbon († 1572) verheiratet. Ihr jüngerer Bruder Jacques de Clèves (1544–1564) ehelichte 1558 Diane de La Marck (* 1544; † nach 1612), ihre jüngere Schwester Catherine de Clèves (1548–1633) führte ihre zweite Ehe mit Henri I. de Lorraine, Herzog von Guise (1550–1588) und ihre jüngste Schwester Marie (1553–1574) war die erste Ehefrau von Henri I. de Bourbon, Fürst von Condé (1552–1588).

    Die zukünftige Herzogin wuchs mit ihren beiden jüngeren Schwestern am königlichen Hof auf. Über ihre Erziehung ist nichts bekannt. Sie soll für ihre Konversationskünste bekannt gewesen sein und das Stück Aminta von Torquato Tasso übersetzt haben. Außerdem soll sie Heinrich III. sehr nahegestanden haben.[1]

    Nach dem Tod des Vaters († 13. Februar 1562) folgten ihm ihre Brüder als Herzog von Nevers und Graf von Rethel nach, zuerst François II. († 19. Dezember 1562), danach Jacques († 6. September 1564). Nach deren frühen Tod erbte Henriette das Herzogtum Nevers und die Grafschaft Rethel. Dass das Erbe und die Titel in weiblicher Erbfolge an Henriette fiel, hatte sie einer von Karl IX. erlassenen Ausnahmebestimmung zu verdanken. Allerdings war der Besitz schon seit den Tagen des Großvaters so hoch verschuldet, dass schon ein Liquidationsprozess drohte.

    Im Jahr 1565 wurde eine Heirat mit Luigi Gonzaga arrangiert. Zusammen regierten sie das Herzogtum in den nächsten drei Jahrzehnten. Durch die Heirat waren die Finanzprobleme nicht gelöst, denn Gonzaga brachte ebenfalls Schulden mit in die Ehe. Hinzu kam, dass Henriette erhebliche Summen als Abfindung an ihre beiden Schwestern zahlen musste. Das Paar musste zahlreiche Besitzungen verkaufen, um die Gelder aufzubringen.

    Während Gonzaga eine militärische Karriere verfolgte und häufig am Königshof war, hatte Henriette die Hauptlast der Regierung zu tragen. In dieser Zeit wurde das Haus Nevers zu einem der Hauptkreditgeber der Krone.

    Geburt:
    Henriette stammte aus einer Seitenlinie des Hauses Kleve-Mark. Sie war die älteste Tochter von François I. de Clèves, Herzog von Nevers und dessen Ehefrau Marguerite de Bourbon.

    Name:
    Sie heiratete Luigi Gonzaga und regierte ihren Erbbesitz zusammen mit ihm.

    Titel (genauer):
    König Heinrich III. erhob 1581 die Grafschaft Rethel zugunsten Karls von Gonzaga, Herzog von Nevers, zu einem Herzogtum, das später durch Kauf an Mazarin überging. Dieser vermachte es 1661 Armand Charles de La Porte, dem Ehemann seiner Nichte und Erbin Hortensia Mancini, der seit der Heirat den Titel „Herzog von Mazarin“ trug.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Rethel (Sep 2023)

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_von_Nevers

    Henriette heiratete Herzog Ludovico (Luigi) Gonzaga am 4 Mrz 1565. Ludovico (Sohn von Federico II. Gonzaga und Markgräfin Margaretha von Montferrat (Palaiologen)) wurde geboren am 22 Okt 1539; gestorben am 23 Okt 1595 in Nesle. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 110. Herzog Carlo I. Gonzaga  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 6 Mai 1580 in Paris, France; gestorben am 22 Sep 1637 in Mantua.


Generation: 11

  1. 95.  König Ludwig XIV. von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon), der Sonnenkönig König Ludwig XIV. von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon), der Sonnenkönig Graphische Anzeige der Nachkommen (79.Ludwig10, 62.Heinrich9, 48.Johanna8, 34.Heinrich7, 22.Johann6, 13.Françoise5, 9.Guillaume4, 5.Jean3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 5 Sep 1638 in Saint-Germain-en-Laye; gestorben am 1 Sep 1715 in Versailles; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Starb durch Wundbrand an seinem linken Bein.
    • Titel (genauer): König von Frankreich und Navarra (von 1643 bis zu seinem Tod 1715), CoFürst von Andorra

    Notizen:

    Mit 72 Jahren auf dem Thron war er einer der am längsten herrschenden Monarchen der Geschichte.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_XIV.

    Ludwig XIV. (französisch Louis XIV, Louis le Grand; * 5. September 1638 in Saint-Germain-en-Laye; † 1. September 1715 in Versailles), genannt „der Sonnenkönig“ (frz. le Roi-Soleil), war von 1643 bis zu seinem Tod König von Frankreich und Navarra sowie Kofürst von Andorra.
    Ludwig XIV. gilt als klassischer Vertreter des höfischen Absolutismus. Der Leitsatz des Absolutismus, «««««««« L’État, c’est moi ! »»»»»»»» (deutsch: „Der Staat bin ich!“) wird ihm jedoch fälschlicherweise zugeschrieben.[1] Er festigte die Macht der Krone durch den Ausbau der Verwaltung, die Bekämpfung der Opposition in Kreisen des Adels sowie durch die Förderung der französischen Wirtschaft. Er stellte den katholischen Glauben wieder in den Mittelpunkt, la France toute catholique. So widerrief König Ludwig XIV. am 18. Oktober 1685 das Édit de Nantes und beraubte die französischen Protestanten aller religiösen und bürgerlichen Rechte. Seine Hofkultur wurde ganz auf die Person des Herrschers zugeschnitten. Zum Symbol für dessen heraususragende Stellung wurde sein prunkvolles Auftreten. Der König förderte Künste und Wissenschaften, was eine Blütezeit der französischen Kultur zur Folge hatte. Durch Ludwigs expansive und kriegerische Außenpolitik gewann Frankreich in Europa eine dominierende Stellung und etablierte seine Großmachtstellung in der Neuzeit.
    Mit 72 Jahren auf dem Thron war er einer der am längsten herrschenden Monarchen der Geschichte.

    Überblick
    Die Geburt Ludwigs XIV. im Schloss Saint-Germain-en-Laye erschien vielen als glückliches Ereignis, denn dreiundzwanzig Jahre lang war die Ehe seiner Eltern Ludwig XIII. und Anna von Österreich ohne Nachkommen geblieben. Durch seine Geburt wurde die befürchtete Thronfolge von Gaston d'Orléans zurückgestellt. Aus Dankbarkeit erhielt der Neugeborene den Beinamen Dieudonné (der Gottgegebene). Sein Bruder, Herzog Philipp I. d'Orléans, wurde 1640 geboren.
    Schon als Vierjähriger wurde Ludwig am 14. Mai 1643 als König inthronisiert. Er lebte aber bis zu seinem dreizehnten Lebensjahr (1651) unter der Regentschaft seiner Mutter Anna von Österreich. Die tatsächliche Macht wurde in dieser Zeit vom „regierenden Minister“ Kardinal Mazarin ausgeübt. Mazarin bereitete Ludwig zielgerichtet auf seine Rolle als absolutistischer Herrscher vor. Schritt für Schritt wurde der junge König an der Macht beteiligt und teilte sich schließlich die Verantwortung mit Mazarin. Durch die außenpolitischen Erfolge der Minister-Kardinäle Richelieu und Mazarin politisch gestärkt, entfaltete Ludwig das absolutistische Königtum hochbarocker Prägung in Frankreich, mit einem Hofleben, das ganz auf die Person des Herrschers zugeschnitten war. Nach dem Westfälischen Frieden am Ende des Dreißigjährigen Krieges 1648 und dem Pyrenäenfrieden mit Spanien 1659 war Frankreich die politische und militärische Vormacht in Europa. Unterstützt von Ministern wie Collbert, Louvois, Lionne und dem Kanzler Séguier konzentrierte er den staatlichen Machtapparat und erweiterte die militärischen, institutionellen und materiellen Machtgrundlagen der französischen Monarchie. Negativ auf seine Herrschaft wirkten sich die Hugenotten-Verfolgung und der Spanische Erbfolgekrieg aus. Letzterer führte durch die Härte der Kämpfe 1713 fast zu einem Staatsbankrott, der nur durch eine Finanzreform und massive Einsparungen abgewendet wurde.
    1660 heiratete Ludwig Maria Theresia von Spanien. Nach deren Tod im Jahr 1683 heiratete er in morganatischer Ehe insgeheim die Marquise de Maintenon. Ludwig überlebte seinen Sohn Louis, le Grand Dauphin und seinen ältesten Enkel Louis de Bourgogne und starb am 1. September 1715. Erst sein Urenkel folgte ihm als Ludwig XV. auf den Thron. Der Leichnam Ludwigs XIV. wurde durch den Chirurgen Pierre Dionis († 1718) mittels Gerbsäure in Pulverform konserviert[2] und in der von ihm geschaffenen Krypta der Bourbonen in der Kathedrale von Saint-Denis beigesetzt. Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis im Jahre 1793 wurde sein sehr gut erhaltener Körper mit denen anderer Könige durch Revolutionäre „profaniert“ und sogar kurzzeitig in eine Grube geworfen. Sein einbalsamiertes Herz wurde 1715 in der Jesuitenkirche in der Rue St. Antoine in Paris bestattet, um neben dem Herzen seines Vaters zu ruhen. In der Restaurationszeit wurde es, wie alle Herzbestattungen der Angehörigen des Königshauses, in die Kathedrale von Saint-Denis überführt, wo es sich bis heute in der wiederhergestellten Grablege der französischen Könige in der Krypta befindet.
    Herrschaft

    Die frühen Jahre
    Nachdem Ludwig XIV. als vierjähriger Junge 1643 den Thron geerbt hatte, übernahm seine Mutter Anna von Österreich die Regentschaft. Diese bestätigte umgehend Kardinal Mazarin als Premierminister. Acht Jahre zuvor war Frankreich an der Seite Schwhwedens in den Dreißigjährigen Krieg eingetreten, mit dem Hauptziel, das Haus Habsburg zu schwächen. Frankreichs Armeen kämpften nun sowohl gegen den römisch-deutschen Kaiser und dessen Verbündete im Reich als auch gegen den spanischen König. Die französischen Armeen waren militärisch erfolgreich; gleichwohl belastete der Konflikt die Staatsfinanzen erheblich. Innenpolitisch sah sich Anna einer heftigen Opposition gegenüber, denn die städtischen Gerichtshöfe und Prinzen misstrauten ihrer Regierung. Dem stellte sich Kardinal Mazarin entgegen. Anna entpuppte sich jedoch als völlig anders als erwartet. Die Königin, als spanische Habsburgerin am französischen Hof zunächst verschmäht, wurde selbst zu einer überzeugten Französin. Sie duldete weder Favoriten noch die Schmälerung der königlichen Autorität im Staate. Ihre Generäle wies sie an, die Kämpfe mit unverminderter Härte voranzutreiben. Mazarin leitete die Staatsgeschäfte und führte die absolutistische Politik Kardinal Richelieus fort, indem er die Zentralisierung der Staatsgewalt in der Person des Königs mit aller Macht betrieb.
    Mit der Unterzeichnung der Friedensverträge zu Münster und Osnabrück 1648 war Frankreich der große Sieger des Dreißigjährigen Krieges. Erhebliche Truppenteile konnten gegen Spanien eingesetzt werden. Doch nun brach in Frankreich die Fronde (1648–1653) aus, ein offener Bürgerkrieg des Pariser Parlaments und der Prinzen gegen die Politik des königlichen Absolutismus. Als Möglichkeit zur Revolte diente die Minderjährigkeit Ludwigs. Die Frondeure gaben vor, gegen die negativen Einflüsse des Leitenden Ministers Mazarin zu kämpfen. Dieser wurde als Italiener allgemein wenig geschätzt; insbesondere die königlichen Prinzen nahmen ihm übel, dass er sie konsequent von jeder politischen Macht ausschloss. Die Parlamente (Oberste Gerichtshöfe) hingegen wurden vom Englischen Bürgerkrieg beeinflusst und sahen eine Chance, ihre Privilegien gegenüber der Krone auszubauen.
    Die Fronde scheiterte 1652. Die Unruhen sollten jedoch noch bis 1654 anhalten. Ludwig XIV. wurde 1651 für volljährig erklärt, womit die Regentschaft seiner Mutter offiziell endete. Der König – noch zu jung zur Regierung – übertrug erwartungsgemämäß die Macht an Mazarin und nicht an einen Prinzen aus dem Königshaus. Am 7. Juni 1654[3] erfolgte die Krönung und Salbung des Königs in der Kathedrale von Reims, womit die Ordnung im Königreich, für jeden ersichtlich, wiederhergestellt war. Die Krönung des Königs sollte für die Menschen bewusst als Symbol für Kontinuität und den Schutz Gottes über den König stehen.
    Während des Bürgerkriegs kam der Kampf mit Spanien zum Erliegen, die Frondeure bekamen überdies Unterstützung von den Spaniern. Nachdem wieder innerer Friede herrschte, konnte Frankreich seine Kräfte gegen Spanien bündeln und erzielte Erfolge duurch Angriffe auf die Spanische Niederlande und die Invasion Spaniens, welche zur erneuten Besetzung Kataloniens führte. 1657 gelang es Mazarin, das republikanische England unter Oliver Cromwell in einem Geheimvertrag zum Bundesgenossen gegen die Spanier zu gewinnen. Spanien sah sich gezwungen, den Frieden zu suchen. König Philipp IV. bot Ludwig die Hand seiner ältesten Tochter, der Infantin Maria Theresia von Spanien, an. 1659 trafen beide Monarchen auf der Fasaneninsel, zwischen Franankreich und Spanien, zusammen und unterzeichneten den Pyrenäenfrieden. Frankreich erwarb das Roussillon in den Pyrenäen und bekam von den Spanischen Niederlanden das Artois und einige Nebenländer. Die Infantin verzichtete auf ihr Erbrecht an der spanischen Krone gegen eine Mitgift von 500.000 Goldtalern, eine für die Spanier unerschwingliche Summe, die nicht ausgezahlt werden konnte. Dadurch blieb Maria Theresia älteste erbberechtigte Tochter des spanischen Königshauses. Die Heirat zwischen Ludwig XIV. und Maria Theresia (einer Kusine ersten Grades) fand am 9. Juni 1660 in Saint-Jean-de-Luz statt. Am 1. November 1661 wurde Dauphin Louis geboren.

    Die Alleinherrschaft
    Seit Ludwigs Kindheit führte Kardinal Mazarin die Geschäfte für den König. Der Leitende Minister galt als ein außerordentliches Talent in der Politik und unterrichtete daher selbst den König in der Kunst der Staatsführung. Ludwig XIV. bekam so eine solide und sehr umfassende Ausbildung in Staatsangelegenheiten, Recht, Geschichte und Militärstrategie, aber auch in diversen Sprachen und Wissenschaften.
    Als Mazarin am 9. März 1661 starb, war der 22-jährige König gut auf sein Amt vorbereitet und verkündete dem Staatsrat, dass er keinen Leitenden Minister mehr einsetzen, sondern die Regierungsgeschäfte in eigener Regie führen werde. Diese Regieruungsgrundsätze, heute auch als das absolutistische Kabinettsystem bezeichnet, hielt er 1670 in seinen „Memoiren“ für seinen Nachfolger fest. Der Hof und die Minister waren zunächst irritiert, doch man meinte, es würde sich nur um eine kurze Phase handeln. Dieser hingegen begann die Regierung umzubilden und entließ einen Großteil des Staatsrats, selbst seine Mutter schloss er aus, so dass nur noch die wichtigsten drei Minister an den Ratssitzungen teilnahmen. Einer von diesen war Nicolas Fouquet, der Finanzminister. Ludwig ließ ihn wegen Korruption und Hochverrat verhaften und durch den ihm treu ergebenen Jean-Baptiste Colbert ersetzen. Fouquet hatte Staatsgelder veruntreut und Befestigungen ohne Genehmigung des Königs bauen lassen. Letzteres interpretierte Ludwig als Vorbereitung einer Rebellion gegen seine Person. Mit der neuen Regierung wurde ein Reformprogramm beschlossen, dessen Ziele die Förderung von Wirtschaft und Wissenschaft, der massive Ausbau von Flotte und Armee und eine tiefgreifende Reformierung der Bürokratie war. Der Flottenbau wurde maßgeblich von Colbert und seinem Sohn, dem Marquis de Seignelay, in Angriff genommen. Der Umbau der Armee wurde hingegen zum Hauptanliegen des Ministers Le Tellier und dessen Sohn, dem Marquis de Louvois. Ludwig schrieb selbst an seine Mutter: „Ich bin nicht der Gimpel, für den mich die Höflinge gehalten haben…“.
    Der junge Ludwig XIV. versuchte Europa zu beeindrucken. Diese Gelegenheit bot sich ihm bereits 1661 beim Londoner Kutschenstreit, in dessen Folge Spanien den Vorrang des Königs von Frankreich in ganz Europa anerkennen musste. Den europäischen HöHöfen wurde klar, dass Ludwig nicht die Absicht hatte, ein schwacher König zu sein. 1662 kam es zur Defensivallianz zwischen Frankreich und Holland; kurz darauf kaufte Ludwig XIV. vom englischen König Karl II. die Stadt Dünkirchen. Doch der König wollte alle Welt nicht nur politisch überraschen, sondern auch seine Macht und Reichtum zur Schau stellen. Dies ging am besten durch prächtige, für den Barock typische Hoffeste. Daher fand 1664 das Fest Die Freuden der verzauberten Insel (Plaisirs de l’Île enchantée) statt. Europas Fürsten waren verblüfft und erstaunt über den Luxus dieser Vergnügungen und begannen zunehmend den Lebensstil des französischen Monarchen nachzuahmen. Die Legende des „Sonnenkönigs“ nahm hier ihren Anfang.
    Im Jahr 1665 starb sein Onkel und Schwiegervater Philipp IV. von Spanien. Ludwig machte zum ersten Mal das Erbrecht seiner Gemahlin geltend. Er forderte auf Grundlage des brabantischen Devolutionsrechts einen Erbteil für Frankreich, nach welchem Töchter aus erster Ehe ein vorrangiges Erbrecht haben. In Spanien saß mit Karl II. ein degeneriertes Kind auf dem Thron, und dessen Mutter Maria Anna von Österreich führte für diesen die Regentschaft. Die Regentin wies die französischen Forderrungen zurück, und Ludwig bereitete einen Krieg vor. 1667 brach der Devolutionskrieg (1667–1668) aus. Die Armeereformen des Königs waren bereits weit vorangeschritten. Er hatte mit einem stehenden Heer, wie zuvor der französische König Karl VII., ein Novum im neuzeitlichen Frankreich eingeführt: Berufssoldaten, welche ständig bereitstanden, streng ausgebildet und diszipliniert, sowie regelmäßig bezahlt und versorgt wurden. Es marschierte eine Armee von 70.000 Mann in die Spanischen Niederlande ein und annektierte danach die Franche-Comté. Spanien sah sich vor vollendete Tatsachen gestellt und hatte keine Mittel zu Gegenwehr. Der Sieg schien uneingeschränkt zu sein, doch fühlte sich nun Frankreichs Alliierter Holland von der Präsenz französischer Truppen bedroht. Die holländischen Generalstaaten verbündeten sich 1668 mit England und Schweden zur Tripelallianz gegen Ludwig XIV., um so die Friedensverhandlungen zu beschleunigen. Dieser sah sich nun gezwungen, bei den Verhandlungen in Aachen Abstriche von seinen Forderungen zu machen. Durch den Frieden von Aachen behielt Frankreich große Teile im Westen der Spanischen Niederlande, musste jedoch die Franche-Comté wieder herausgeben. Ludwig XIV. konnte nicht verrzeihen, dass ihm sein ehemaliger Alliierter in den Rücken gefallen war, denn er war bisher immer größter Förderer der Niederlande gewesen und hatte 1666 zu dessen Gunsten im Zweiten Englisch-Niederländischen Seekrieg militärisch interveniert. Er warf den Generalstaaten offen Undankbarkeit und sogar Verrat vor. Dies hielt ihn aber nicht davon ab, noch im selben Jahr das Grand Divertissement Royal in Versailles zu feiern, als Zeichen seines Triumphes.

    Der Kampf gegen die Niederlande
    Ludwig XIV. hatte nun zwei politische Ziele: Erstens Holland zu bestrafen und zweitens die Grenzen zu begradigen, was nichts anderes hieß, als weitere Teile Spaniens zu erobern. Zuerst zerstörte er die Tripelallianz, indem er 1670 mit seinem Couousin Karl II. von England im Vertrag von Dover ein Offensivbündnis einging, und dann Schweden hohe Subsidien für eine Allianz zahlte. Danach annektierte Frankreich das Herzogtum Lothringen und schloss zahlreiche Bündnis- und Neutralitätsabkommen mit benachbarten Fürsten. Schließlich war Holland außenpolitisch und militärisch vollständig isoliert. 1672 erklärten Frankreich und England den Krieg gegen Holland, der Holländische Krieg (1672–1678) begann. Ludwig ließ 120.000 Mann die Grenzen zu den Vereinigten Provinzen der Niederlande überschreiten. Sein Ziel war nicht, Holland zu annektieren, sondern er wollte nur ein Exempel statuieren und Handelsvorteile erzwingen. Eigentliches Ziel war die Bedrohung Spaniens. Französische Truppen nahmen immer mehr Gebiete ein, die Holländer verloren den Kampf und nur die Öffnung der Deiche und die völlige Überflutung breiter Landschaften rettete sie vor der totalen militärischen Niederlage. In dieser Situation wurde Johan de Witt durch Wilhelm III. Prinz von Oranien als Generalstatthalter der Provinzen abgelöst. Dieser ging unverzüglich ein Bündnis mit Spanien und dem römisch-deutschen Kaiser Leopold I. ein. Damit hatte Ludwig XIV. auch sein zweites politisches Ziel erreieicht: Spanien und der römisch-deutsche Kaiser erklärten freiwillig den Krieg. Im Jahr 1673 führte er persönlich die französischen Truppen bei der Belagerung von Maastricht. Nach dem Abzug seiner Truppen aus Holland konnte Ludwig seine Armeen nunun gegen Spanier und Kaiserliche verwenden. 1674 annektierte er erneut die Franche-Comté, England schied jedoch aus dem Krieg aus. Zur Feier der Siege veranstaltete der König sein drittes berühmtes Fest, das Fest von Versailles. Die Kämpfe zogen sich noch bis 1678 hin, verliefen jedoch höchst erfolgreich für Frankreich. Ludwig hielt während des Krieges 280.000 Mann unter Waffen. Dieser Übermacht und der Kampfstärke der französischen Truppen waren die alliierten Streitkräfte nicht gewaachsen, weswegen Frankreich den Holländischen Krieg schließlich gewann. 1678/79 wurde der Friede von Nimwegen geschlossen. Frankreich behielt dabei fast vollständig seine Eroberungen gegen Spanien und im Heiligen Römischen Reich. Der Einfluss unund die Dominanz Ludwigs XIV. in Europa verstärkten sich weiter. Trotzdem war der König unzufrieden, da die beabsichtigten Grenzbegradigungen nicht vollständig erreicht wurden. So entließ er 1679 seinen Außenminister, den Marquis de Pomponne, und ersetzte ihn durch Colberts talentierten Bruder Charles Colbert de Croissy. Zur Sicherung der Grenzen begann Ludwig mit dem Ausbau des französischen Festungsgürtels. Der Festungsbaumeister Sébastien le Prestre de Vauban umgab das Königreich mimit über 160 neugeschaffenen oder umgebauten Befestigungsanlagen, welche Frankreichs Territorien abriegeln sollten. Dazu gehörten Stadtgründungen wie Saarlouis und Neuf-Brisach, letzteres stellt noch heute ein besonders anschauliches Beispiel für diese Festungsstädte dar.
    Nach dem erfolgreichen Krieg löste Frankreich seine Armeen nicht auf, sondern behielt die volle Kampfstärke weiter unter Waffen. Ludwig benutzte sie zur Durchsetzung der Reunionen, wodurch er seine Eroberungen weiter ausbauen konnte. Zunächst annektierte er die restlichen Teile des Elsass, hier war insbesondere Straßburg sein Hauptziel, welches als Einfallstor für kaiserliche Truppen gedient hatte; es wurde 1681 eingenommen. Im Jahr 1683 besetzte Ludwig XIV. die östlichen Teile der Spanischen Niederlande, namentlich Luxemburg, 1684 das Kurfürstentum Pfalz; dieses wurde in die französische Saarprovinz umgewandelt. Daneben erfolgte noch die Besetzung der unteren Schelde, wodurch große Teile Flanderns in französischen Besitz gerieten. Gegen diese offenen Aggressionen mitten im Frieden protestierte Spanien heftig und erklärte noch 1683 den Krieg. Doch kein anderer Staat war bereit, die Waffen gegen Frankreich zu richten, insbesondere war Kaiser Leopold I. durch die Zweiite Wiener Türkenbelagerung gebunden. So musste Spanien umgehend um Frieden bitten. Ludwig handelte 1684 zu Regensburg mit Spanien, Kaiser und Reich einen zwanzigjährigen Waffenstillstand aus und erreichte so die vorläufige Anerkennung sämtlicher Reunionen. Dadurch hatte Ludwig XIV. mit keinerlei Gegenwehr mehr zu rechnen.

    Der Machtzenit
    Ludwigs politische und militärische Übermacht war nach dem Frieden von Nimwegen erdrückend. Frankreichs Diplomaten beherrschten das politische Parkett. Es war die dominierende Seemacht geworden, während es noch 1660 über kaum mehr als zwei Kriegsschiffe verfügt hatte. An Stärke und Kriegstechnik war die französische Armee jeder anderen überlegen, die Wirtschaft florierte und ganz Europa imitierte Frankreichs Kultur. Aufgrund der großen Erfolge verlieh Paris Ludwig im Jahr 1680 den Titel „der Große“ (Ludovicus Magnus).
    In den Jahren zuvor war Ludwig XIV. neben der Expansion in Europa auch noch mit der Erweiterung des französischen Kolonialreiches beschäftigt. Neben den im frühen 17. Jahrhundert gegründeten Neufrankreich-Kolonien in Kanada gründete er die ersten Kolonien von Französisch-Indien: 1673 Chandannagar, 1674 Pondichéry. In Westindien wurde die Insel Martinique französisch. 1682 gründete La Salle am unteren Mississippi eine neue Kolonie und nannte sie zu Ehren des Königs Louisiana. Daneben erwarb der König noch 1660 Haiti, 1664 Französisch-Guayana, sowie mit dem Senegal Teile der westafrikanischen Küste und Madagaskar.
    Innenpolitisch begann Ludwig XIV. seine Kontrolle über die französische Staatskirche auszubauen. Im November 1681 ließ er eine Klerikerversammlung abhalten, welche die Gallikanischen Artikel verabschiedete, wodurch die Macht des Papstes praktisch aufgelöst wurde. Der Einfluss der französischen Könige auf die eigene Kirche war ohnehin sehr stark, nun jedoch durfte der Papst auch keine Legaten mehr ohne des Königs Zustimmung nach Frankreich senden. Bischöfe durften ohne königliche Erlaubnis das Land nicht verlassen, kein Staatsbeamter exkommuniziert werden für Taten, die seinen Dienst betrafen. Alle kirchlichen Privilegien wurden dem Monarchen übertragen, sämtliche Einflussmöglichkeiten des Papstes durch die Billigung des Königs reguliert. Der Papst verweigerte schließlich seine Zustimmung zu diesen Artikeln und erst Jahre später sollte Ludwig einen Kompromiss mit dem Heiligen Stuhl finden.
    Außerdem ging Ludwig davon aus, dass er, um die Einheit der Nation zu stärken, die durch die Reformation verursachte Spaltung des Christentums überwinden müsse. In dieser Sichtweise folgte er konsequent der Religionspolitik seiner Vorgänger, darin besonders der Vorgabe Kardinal Richelieus, die stets eine Wiederholung der Hugenottenkriege fürchteten. Des Weiteren wurde er in dem tiefen Glauben erzogen, dass die Seele eines Protestanten den Qualen der Hölle ausgeliefert sei, weshalb er es als seine Pflicht ansah, die Seelen seiner hugenottischen Untertanen zu retten. Er setzte deshalb die protestantische Bevölkerung unter Druck, vor allem durch das Edikt von Fontainebleau (1685). Dadurch wurde das 1598 von Heinrich IV. ausgeruffene tolerante Edikt von Nantes widerrufen. Hugenottische Kirchen wurden daraufhin zerstört, protestantische Schulen geschlossen. Durch Ludwigs Maßnahmen flohen von 1685 bis 1730 etwa 200.000 (von 730.000) Hugenotten ins Ausland, vor allem in die Niederlande, nach Preußen, England und Nordamerika, wo sie, als zumeist gut ausgebildete Fachkräfte, zur Steigerung der Produktivität beitrugen. Diese französischen Flüchtlinge beeinflussten etwa die protestantische Arbeitsethik der Niederlande, wodurch später der bereits erhebliche Reichtum in dieser Region noch gesteigert wurde. Die neuere Forschung hat allerdings gezeigt, dass die Zahl der Geflohenen bei weitem zu gering war, um einen spürbaren Schaden an der französischen Wirtschaft herbeizuführen.[4] Jedoch erschütterte das Edikt von Fontainebleau Frankreichs Ansehen bei den protestantischen Staaten Europas und ein harter Kern von 20.000 Hugenotten entfachte Aufstände in Zentralfrankreich. Die große Mehrheit gab dem Druck jedoch nach und konvertierte, auch aufgrund der Steuerbegünstigungen und den Sonderrechten für Konvertierte sowie der lebenslangen Befreiung vom Dienst in der Miliz. Aufgrund der einsetzenden Flüchtlingswellen 1669 verhängte Ludwig ein Emigrationsverbot. Nach den Bekehrungs- und Missionierungsaktionen gipfelten die Verfolgungen 1681 in den Dragonaden und der Zerstörung hunderter protestantischer Dörfer. Letztlich war für Ludwig XIV., seine Minister und Kardinäle nur ein katholisches Frankreich ein einheitliches und stabiles Frankreich.
    Ab 1686 formierte sich die Liga von Augsburg, ein Zusammenschluss protestantischer und katholischer Staaten gegen Frankreichs Eroberungspolitik. Mitglieder waren der römisch-deutsche Kaiser Leopold I., Bayern (Kurfürst Maximilian II. Emanuel), Brandenburg (Friedrich Wilhelm), die Vereinigten Provinzen, Spanien (Karl II. von Spanien) und Schweden (Karl XI. von Schweden). Ludwig entsandte 1688 erneut Truppen in die Pfalz, um seine Ansprüche auf dieses Land zu demonstrieren und einem Angriff der Liga an dieser Stelle zuvorzukommen. Durch diese Maßnahme, die später sogar zur Verwüstung der Pfalz führte, eskalierte der Konflikt zwischen König und Liga. Letztere formierte sich zu einer Offensivallianz und erklärte Frankreich den Krieg, dem sich England nach der Glorreichen Revolution von 1688 ebenso anschloss. Die Konfrontation mündete in den Pfälzer Erbfolgekrieg (1688–1697).
    Frankreich hatte sich zwar zuvor nicht auf diesen Krieg vorbereiten können, war aber sehr erfolgreich. Französische Armeen besetzten die Spanischen Niederlande, marschierten ins Reich ein und eroberten zahlreiche feste Plätze. Ludwig selbst beteeiligte sich an einigen Belagerungen so in Mons und in Namur. Die Truppen der Alliierten waren weniger gut ausgebildet und zahlenmäßig unterlegen. Zudem waren umfangreiche Truppenverbände des Kaisers im 5. Türkenkrieg gebunden. Die Allianz konnte kaum Siege verbuchen, doch auch Ludwigs Flotte erlitt eine Niederlage vor La Hougue (1692). Es gelang keiner der beiden Seiten, den Gegner endgültig niederzuringen. Frankreich konnte nicht aus dem Reich verdrängt werden. Als Ludwig XIV. einsah, dass er trotz mehrerer strategisch vorteilhafter Siege, wie der Schlacht bei Neerwinden am 29. Juli 1693, militärisch keinen Frieden erzwingen konnte, begann er, seine Diplomaten als politische Waffe einzusetzen. Die erschöpften Kontrahenten bbegannen den Frieden von Rijswijk zu vereinbaren, der 1697 unterzeichnet wurde. Ludwig suchte hier einen maßvollen und stabilen Frieden auszuhandeln, der auch seine Gegner befriedigen konnte. Daher gab er Luxemburg und die Pfalz wieder heraus und bekam dafür die restlichen Reunionen endgültig bestätigt. Darüber hinaus erkannte Ludwig XIV. den Prinzen von Oranien als König von England an. Frankreich sollte so die Möglichkeit bekommen, sich langfristig von den Kriegsanstrengungen zu erholen.

    Die letzten Jahre
    Nach 1697 begann die spanische Thronfolge zunehmend zum Hauptthema an den Höfen Europas zu werden. Der spanische König Karl II. hatte keine Kinder. Daher war seine Nachfolge unklar. Sowohl die Bourbonen, als auch die Habsburger der deutschen Linie machten Erbansprüche geltend, denn König Ludwig XIV. und auch der Kaiser des heiligen römischen Reiches, Leopold I., hatten Töchter Philipps IV. von Spanien geheiratet. Ludwig hatte allerdings mit Maria Theresia von Spanien die ältere von beiden geehelicht und diese hatte nie mit Gültigkeit auf ihr Erbrecht verzichtet. Leopold hingegen hatte die jüngere Tochter Margarita von Spanien geheiratet und war zudem der Meinung, dass Spanien im Besitz der Habsburger bleiben müsste.
    Nun fürchteten andere Staaten wiederum, dass die Mächtekonstellation in Europa erheblich erschüttert werden würde, sollten sich Frankreich oder Kaiser Leopold Spanien gänzlich einverleiben. Unter diesen Bedenken handelte Ludwig XIV. mit Wilhelm III. von England den 1. Teilungsvertrag aus. Der bayerische Prinz Joseph-Ferdinand sollte Spanien bekommen und die restlichen europäischen Besitzungen Spaniens sollten zwischen Ludwig und Leopold aufgeteilt werden. Kaiser Leopold akzeptierte diese vertragliche Regelung. Spanien hingegen lehnte jede Teilung seines Reiches ab. Karl II. entschloss sich stattdessen, den bayerischen Prinzen Joseph-Ferdinand als Universalerben für alle Ländereien einzusetzen, in der Hoffnung, dass sowohl Ludwig, als auch Leopold auf ihre vertraglichen Rechte verzichten würden.
    Mit dem Tod des erst sechs-jährigen bayerischen Prinzen Joseph-Ferdinand im Jahre 1699 wurde dieser Plan hinfällig. Karl II. wollte aber die Einheit seines Reiches wahren und entschied sich vorerst für den Erzherzog Karl – den jüngeren Sohn dees Kaisers – als seinen Erben. Dessen Ansprüche wurden jedoch durch den 2. Teilungsvertrag zwischen Frankreich und England geschmälert. Nach diesem sollte Erzherzog Karl zwar Spanien erben, aber die italienischen Besitzungen sollten an Frankreich fallen. Daraufhin verweigerte Kaiser Leopold I. seine Zustimmung zum 2. Teilungsvertrag und beanspruchte das gesamte spanische Erbe ungeteilt für seinen Sohn Karl, womit er Frankreich, Holland und England brüskierte.
    Kurz vor seinem Tod im Jahr 1700 entschied sich Karl II. jedoch anders. Er setzte den zweiten Sohn des französischen Kronprinzen Louis, den Herzog von Anjou, als Universalerben ein. Sollte dieser unerwartet den französischen Thron erben, so würde dessen jüngerer Bruder, der Herzog von Berry, Spaniens neuer König. Sollte auch dieser nicht mehr zu Verfügung stehen, so würde dann erst Erzherzog Karl sein Erbe werden. Damit erkannte Karl II. von Spanien die legitimen Thronrechte der Bourbonen an, welche sich von Maria Theresia von Spanien herleiteten.
    Als Ludwig XIV. die Nachricht vom Tod des spanischen Königs und dessen neuem Testament erfuhr, sah er sich in einer schwierigen Lage: Sollte er das Testament für seinen Enkel annehmen oder auf dem 2. Teilungsvertrag mit England bestehen, den Kaiser Leopold jedoch nie anerkannt hatte? Nach intensivem Abwägen mit seinen Ministern, entschloss er sich, das spanische Erbe zu akzeptieren, da ein Krieg mit dem Kaiser nun ohnehin unvermeidlich war und Frankreich so die bessere Position gegen den Kaiser einnehmen konnte. Es gilt als gesichert, dass eine Ablehnung des Testaments den Krieg nicht hätte verhindern können, da Kaiser Leopold den Waffengang plante, wenn Frankreich auf dem 2. Teilungsvertrag bestanden hätte. So proklamierte Ludwig XIV. seinen Enkel Philippe d’Anjou zu Philipp V. und damit zum neuen König von Spanien. Ludwig befahl die sofortige Besetzung der spanischen Nebenländer, noch bevor sich Leopold ihrer bemächtigen konnte.
    Durch die Sorge, dass Frankreichs Übermacht dadurch noch zunehmen könnte, vereinigten sich England, Holland und das Reich mit dem Kaiser zum Kampf gegen Ludwig, wodurch die Große Allianz geschaffen wurde. Die französisch-spanische Allianz wurde durch Savoyen, Kurköln und Bayern unterstützt, wodurch der Spanische Erbfolgekrieg (1702–1713) ausgelöst wurde. Frankreich verfolgte nun zwei Ziele: Das wichtigste war die Durchsetzung Philipps V. als spanischen König, außerdem beabsichtigte Ludwig XIV. weitere Eroberungen gegen das Reich zu machen. Der Krieg verlief jedoch wenig geradlinig. Frankreichs Armeen dominierten zu Beginn das Feld. Die kaiserlichen Alliierten hatten jedoch alle verfügbaren Kräfte gegen Frankreich mobilisiert und ihre Armeen modernisiert und ausgebaut. Frankreich war gezwungen, während des Krieges 680.000 Soldaten zu unterhalten, um ein schlagkräftiges Gegengewicht zu bilden und die feindlichen Armeen im Heiligen Römischen Reich zu beschäftigen. Frankreichs Staatsfinanzen wurden überbeansprucht, leere Kassen waren die Folge. 1708 sah die militärische Lage für Frankreich zunächst so schlecht aus, dass Ludwig XIV. um Frieden ersuchte. Da die Alliierten jedoch unannehmbare Forderungen stellten, wurden Gespräche unverzüglich abgebrochen. In der Folge wendete sich das Blatt wieder leicht zu Gunsten Frankreichs, eine Entscheidung brachte dies jedoch nicht. Alle Parteien waren zermürbt und auch die kaiserlichen Alliierten standen vor eeinem finanziellen und wirtschaftlichen Kollaps. Frankreich war klar, dass es die feindliche Koalition nicht mehr endgültig besiegen konnte und die Koalition musste erkennen, dass es ihnen unmöglich war, Frankreich zu überwältigen oder Philipp V. aus Spanien zu vertreiben.
    Als 1711 Kaiser Joseph I. starb und Erzherzog Karl damit neuer Kaiser wurde, erkannte England zunehmend die Gefahr, dass Karl sowohl Spanien als auch das Reich unter seiner Herrschaft vereinen könnte, und begann Friedensgespräche mit Frankreichh. 1713 unterzeichnete England den Separatfrieden von Utrecht mit Ludwig und Philipp und schwächte so die Kaiserlichen weiter. Durch die Besetzung Freiburgs im November 1713 durch Frankreichs Truppen, sah sich Kaiser Karl VI. gezwungen, ebenfalls den Frieden zu suchen und 1714 den Frieden von Rastatt zu akzeptieren. Danach erfolgte der Friede von Baden zwischen Frankreich und dem Reich.
    Philipp V. blieb König von Spanien und behielt ebenso dessen Kolonien. Die Reste der Spanischen Niederlande und die italienischen Besitzungen fielen an den Kaiser. Damit hatte Frankreich sein politisches Hauptziel erreicht und die Bourbonen auf Spaniens Thron etabliert, musste jedoch auf fast jede militärische Eroberung verzichten. Dennoch war die habsburgische Umklammerung Frankreichs endgültig zerschlagen worden. In seinen letzten Jahren kümmerte sich Ludwig XIV. hauptsächlich um ddie Erholung der Staatsfinanzen durch Einsparungen und Finanzreformen sowie die Förderung der Wirtschaft. Da sein Urenkel Ludwig XV. noch ein Kleinkind war, übertrug Ludwig XIV. die Regierungsgewalt testamentarisch auf seinen Neffen, Philipp II. d'Orléans, der dann als Regent fungieren sollte.

    Tod und Grabschändung
    Ludwig XIV. starb am 1. September 1715 durch Wundbrand an seinem linken Bein. Sein Leichnam wurde durch den Chirurgen Pierre Dionis (1643–1718)[5] mittels Gerbsäure in Pulverform konserviert[6] und später in der Kathedrale von Saint-Denis begraben, der traditionellen Grablege der französischen Könige. Der Sonnenkönig hatte das französische Territorium wie keiner seiner Vorgänger vergrößert. Frankreich war zum mächtigsten Staat und kulturellen Zentrum Europas avanciert. Französisch diente im Folgenden im 17. und 18. Jahrhundert als Sprache des guten Geschmacks, ähnlich wie später Englisch zur globalen Wirtschaftssprache werden sollte. Im 18. Jahrhundert übernahm zum Beispiel der russische Adel französische Sitten und sprach eher Französisch als Russisch. Das französische Volk war nach den Holländern das wohlhabendste Europas geworden, die Wirtschaft erholte sich nach der Stagnation im Spanischen Erbfolgekrieg schnell, sie wuchs in erheblichem Maße weiter, auch wenn die Steuern vergleichsweise hoch waren.
    „Mit seinem Tod verlor Frankreich einen seiner größten, fähigsten und bedeutendsten Herrscher, dessen Regierung die französische Monarchie nach innen und außen nachhaltig geprägt und dessen Leistung weit über die französischen Grenzen hinaus vielfältige Nachahmung gefunden hat.“
    – Klaus Malettke[7]
    Andererseits jedoch war die Bevölkerung nach 72 Jahren Herrschaft ihres alten Königs überdrüssig. Die enormen finanziellen Belastungen des letzten Krieges lasteten die Menschen ebenfalls Ludwig XIV. an. Der alte König gestand selbst, dass „nichtts mein Herz und meine Seele tiefer gerührt hat als die Erkenntnis des völligen Ausblutens der Völker meines Reichs durch die unermeßliche Steuerlast“, welche der Spanische Erbfolgekrieg nötig gemacht hatte. Als sein Körper in die Gruft überführrt wurde, berichtete der Polizeikommissar Pierre Narbonne: „Viele Menschen freuten sich über den Tod des Fürsten, und überall hörte man Geigen spielen.“ Und Voltaire sah neben dem Trauerzug „…kleine Zelte, wo das Volk trank, sang und lachte.“ Man freute sich auf die Herrschaft des neuen Königs und wollte die letzten harten Jahre des Kampfes um den spanischen Thron vergessen.
    Ludwig XIV. ruhte nur 78 Jahre lang in seinem königlichen Grab, bis die Stürme der Französischen Revolution auch den toten Sonnenkönig erfassten. Die provisorische Regierung hatte nämlich am 31. Juli 1793 die Öffnung und Zerstörung aller Königsgräber in Saint-Denis angeordnet. Das Grab Ludwigs XIV. wurde am 15. Oktober 1793 geöffnet und der darin liegende Leichnam exhumiert. Da der einbalsamierte Tote noch sehr gut erhalten war, wurde Ludwig XIV. zusammen mit einigen anderen verstorbenen Königen z. B. König Heinrich IV. von Navarra († 1610)- für einige Zeit den Passanten vor der Kathedrale zur Schau gestellt und anschließend in eine von zwei außerhalb der Kirche ausgehobene Gruben geworfen, mit Löschkalk bestreut und wieder vergraben. Während der bourbonischen Restauration wurden die beiden Gruben wieder geöffnet und die darin befindlichen Gebeine aller hier verscharrten Könige, auch die Ludwigs XIV., in einer feierlichen Zeremonie am 21. Januar 1815 nach Saint-Denis rücküberführt[8] und dort in einem gemeinsamen Ossarium in der Krypta der Kathedrale beigesetzt, da die Überreste nicht mehr einzelnen Individuen zugeordnet werden konnten.

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    Versailles
    Der Bau des Schlosses von Versailles war Teil von Ludwigs Strategie zur Zentralisierung der Macht. Ludwig XIV. vollendete die Bestrebungen der Kardinäle Richelieu und Mazarin und schuf einen zentralisierten, absolutistischen Territorialstaat. Er schwächte den Adel, indem er die Adeligen lieber zu Mitgliedern seines Hofes als zu regionalen Provinzherrschern machte. Zu diesem Zweck baute er Versailles, einen gewaltigen Palast vor den Toren von Paris, den der Hof am 6. Mai 1682 bezog. Die höfische Etikette nötigte die Adeligen dazu, immense Geldsummen für ihre Kleidung auszugeben, und ihre Zeit vor allem auf Bällen, Diners und anderen Festlichkeiten zu verbringen, die die alltägliche Routine des Hoflebens darstellten. Ludwig XIV. soll ein fotografisches Gedächtnis gehabt haben, so dass er beim Betreten eines Saales auf einen Blick feststellen konnte, wer anwesend war. Deshalb konnte kein Aristokrat, der auf die Gunst des Königs angewiesen war, seine Abwesenheit riskieren. Anstatt seine regionalen Angelegenheiten zu regeln und seine dortige Macht zu behalten, wetteiferte der Adel nun um solche trivialen Ehren wie die, dem König beim Ankleiden helfen zu dürfen. Dadurch konnte Ludwig den niederen Amtsadel fördern und Bürgerliche in Positionen einsetzen, die früher von der traditionellen Aristokratie beansprucht wurden. So ruhte die politische Macht fest in der Hand des Königs.
    Man kann nicht stark genug herausstellen, dass Versailles hauptsächlich nicht als Ort für das persönliche Vergnügen des Königs diente, sondern ein politisches Machtinstrument war. Durch die Bindung des Hochadels an den Hof geriet dieser nicht nur zunehmend in persönliche Abhängigkeit vom König, sondern wurde ebenso von Rebellionen und Machtkompetenzen ferngehalten. Das Schloss war mit einer Fülle von politischen Aussagen gefüllt, die jedem Besucher in der Anordnung der Räume, den Gemälden und Skulpturen, in den Gärten und Alleen begegnete. Die Sinnaussage war folgende: Der König ist der Garant für Ruhe, Ordnung und Wohlstand des Staates, der einzige Stellvertreter Gottes auf Erden und niemand kommt seiner Macht gleich.
    „Das tägliche Leben Ludwigs XIV. vollzog sich weitestgehend in der Öffentlichkeit inmitten eines großen Hofstaates, der alles in allem rund 20.000 Personen umfasste. Unter die vornehme, adelige Hofgesellschaft mischten sich in den weiträumigen Schlossanlagen Besucher, Schaulustige und zumeist eine beträchtliche Zahl von Bittstellern. Im Prinzip stand jedem Untertan das traditionelle Recht zu, dem König Bittgesuche (placets) zu überreichen. Seit 1661 hat Ludwig XIV. jene Praxis reglementiert, zugleich aber auch gefördert. Der Monarch sah darin eine willkommene Möglichkeit, sich mit den unmittelbaren Sorgen und Nöten seiner Untertanen vertraut zu machen. Später wurde in Versailles jeden Montag im Raum der Garde des Königs ein großer Tisch aufgestellt, auf dem die Bittgesuche von ihren Überbringern deponiert wurden. Bis 1683 war der Marquis de Louvois, Staatssekretär für das Kriegswesen und Minister, für die Weiterleitung dieser Gesuche verantwortlich. Sie wurden danach von den zuständigen Staatssekretären bearbeitet und alsbald – mit einem entsprechenden Bericht versehen – dem König vorgelegt, der dann jeden Fall persönlich entschied. … Am Hof gab es neben großen Festveranstaltungen, Theater- und Musikaufführungen auch vielfältige andere Möglichkeiten der Zerstreuung bis hin zum Glücksspiel und zu Vergnügungen einfachster Art.[10]“

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    Kinder

    Legitime Kinder mit Königin Maria Theresia
    1 Louis von Frankreich „Grand Dauphin“ (* 1. November 1661; † 14. April 1711)
    2 Anne Élisabeth von Frankreich (* 18. November 1662; † 30. Dezember 1662)
    3 Marie Anne von Frankreich (* 16. November 1664; † 26. Dezember 1664)
    4 Marie Thérèse von Frankreich (* 2. Januar 1667; † 1. März 1672)
    5 Philippe Charles von Frankreich (* 11. August 1668; † 10. Juli 1671), Herzog von Anjou (1668–1671)
    6 Louis François von Frankreich (* 14. Juni 1672; † 4. November 1672), Herzog von Anjou (1672)

    Illegitime Kinder
    Vier Kinder mit „Mademoiselle de La Vallière“:
    1 Charles de Bourbon (* 19. November 1663; † 1665)
    2 Philippe de Bourbon (* 7. Januar 1665; † 1666)
    3 Marie Anne de Bourbon, mademoiselle de Blois (1666–1739); ∞ Louis Armand, prince de Conti
    4 Louis de Bourbon, comte de Vermandois (* 3. Oktober 1667; † 18. November 1683)

    Sechs Kinder mit Madame de Montespan:
    1 Louis Auguste de Bourbon, duc du Maine (1670–1736)
    2 Louis César de Bourbon, comte de Vexin (1672 – 10. Januar 1683)
    3 Louise Françoise de Bourbon, mademoiselle de Nantes (1673–1743); ∞ Louis de Bourbon, prince de Condé
    4 Louise Marie (12. November 1674 – 15. September 1681)
    5 Françoise Marie de Bourbon, mademoiselle de Blois (1677–1749); ∞ Philippe d'Orléans, duc d'Orléans
    6 Louis Alexandre de Bourbon, comte de Toulouse (1678–1737)

    Ein Kind mit „Mademoiselle de Fontanges“:
    • 1 Sohn (*/† 1679)

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    Begraben:
    Ludwig XIV. ruhte nur 78 Jahre lang in seinem königlichen Grab, bis die Stürme der Französischen Revolution auch den toten Sonnenkönig erfassten. Die provisorische Regierung hatte nämlich am 31. Juli 1793 die Öffnung und Zerstörung aller Königsgräber in Saint-Denis angeordnet. Das Grab Ludwigs XIV. wurde am 15. Oktober 1793 geöffnet und der darin liegende Leichnam exhumiert.

    Ludwig heiratete Maria Theresia von Spanien (von Habsburg) am 9 Jun 1660 in Saint-Jean-de-Luz. Maria (Tochter von König Philipp IV. von Spanien (von Habsburg) und Élisabeth (Isabel) von Bourbon) wurde geboren am 10 Sep 1638 in Escorial-Palast bei Madrid; gestorben am 30 Jul 1683 in Versailles; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Françoise Louise de La Baume Le Blanc, „Louise de La Vallière“ . Françoise (Tochter von Laurent de La Baume Le Blanc und Françoise Le Prévost) wurde geboren am 6 Aug 1644 in Grafschaft Tours; gestorben am 6 Jun 1710 in Paris, France. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Françoise de Rochechouart de Mortemart, 'Madame de Montespan' . Françoise wurde geboren am 5 Okt 1640 in Lussac; gestorben am 27 Mai 1707 in Bourbon-l'Archambault. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 111. Françoise Marie von Bourbon  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 4 Mai 1677 in Schloss Maintenon; gestorben am 1 Feb 1749 in Paris, France.

    Ludwig heiratete Françoise d’Aubigné, „Madame Maintenon“ in 1683. Françoise wurde geboren am 27 Nov 1635 in Niort; gestorben am 15 Apr 1719 in Saint-Cyr-l’École. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 96.  Prinz Philipp I. von Frankreich (von Orléans) (von Bourbon)Prinz Philipp I. von Frankreich (von Orléans) (von Bourbon) Graphische Anzeige der Nachkommen (79.Ludwig10, 62.Heinrich9, 48.Johanna8, 34.Heinrich7, 22.Johann6, 13.Françoise5, 9.Guillaume4, 5.Jean3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 21 Sep 1640 in Saint-Germain-en-Lay; gestorben am 9 Jun 1701 in Saint-Cloud; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Schlaganfall
    • Titel (genauer): Prinz von Frankreich und Navarra, Herzog von Anjou (1640–1668), Herzog von Orléans, Chartres und Valois etc..

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Philippe_I._de_Bourbon,_duc_d’Orléans

    Philippe I. de Bourbon, duc d’Orléans (* 21. September 1640 in Saint-Germain-en-Laye; † 9. Juni 1701 in Saint-Cloud), war Prinz von Frankreich und Navarra, Herzog von Anjou (1640–1668), Herzog von Orléans, Chartres und Valois sowie Pair von Frankreich (1660), Herzog von Nemours und Pair von Frankreich (1672), Herzog von Montpensier und Pair von Frankreich (1695), Dauphin von Auvergne und Fürst von Dombes (1693–1701), Herzog von Beaupréau und Châtellerault, Fürst von Joinville und La Roche-sur-Yon, Marquis von Mézières, Graf von Eu und Saint-Fargeau sowie Baron von Beaujolais.

    Leben
    Herzog Philipp war ein Sohn von König Ludwig XIII. von Frankreich und Anna von Österreich sowie Bruder Ludwigs XIV. Seine Kindheit war überschattet von den Fronde-Unruhen in der Zeit nach dem Tode seines Vaters.
    Philipp und Ludwig wurden – wie damals üblich – als Kleinkinder wie Mädchen gekleidet, erst ab dem fünften, sechsten Lebensjahr begann man in dieser Epoche eine geschlechterspezifische Erziehung. Da Mazarin die Gefahren eines starken Bruders dedes künftigen Ludwigs XIV. erkannte – ihm waren die Machtansprüche der Brüder Ludwigs XIII. noch allgegenwärtig –, soll er bewusst Einfluss darauf genommen haben, dass Philipp zu keinem potentiellen Thronanwärter erzogen wurde. Philipp, der schon als Kind ein eher feminines Verhalten aufzeigte, wurde in der Folgezeit weiter wie ein Mädchen behandelt und gekleidet, jedwedes maskuline Verhalten wurde bewusst unterdrückt und der Junge stattdessen mit Schmuck und Kleidern überhäuft. Der Marquis d'Argenson äußerte sich dazu folgendermaßen: „Der Abbé de Choisy hat mir wiederholt etwas bestätigt, das er in seinen Memoiren kurz erwähnt hat, dass es nämlich eine Folge der Politik Kardinal Mazarins war, dass man Monsieur, den Bruder des Königs, auf eine äußerst weibische Art und Weise aufzog, wodurch er kleinmütig und verachtenswert werden musste …“[1]
    Später hat Ludwig XIV. dann seinen Bruder von der aktiven Politik und sämtlichem Einfluss auf die Regierung ferngehalten, was bei diesem zunehmend zu Frustrationen führte, die sich letztlich in einem ausschweifenden Lebensstil Luft machten. So hielt er sich einen Hof mit Günstlingen, und seine Homosexualität war ein offenes Geheimnis. Ludwig XIV. äußerte sich in seinen Memoires so: "Für den, der herrscht, kann es von Vorteil sein zu sehen, wie diejenigen, die ihm durch Geburt nahesteheen, durch ihr Verhalten sich weit von ihm entfernen. Die Größe und Erhabenheit seiner Seele wird durch den Gegensatz zu ihrer Weichlichkeit offenbar; was er an Tatkraft und Streben nach Ruhm erkennen lässt, wirkt unendlich glänzender, wenn man um ihn herum nichts als lastenden Müßiggang oder kleinliche Neigungen sieht[2].[3][4]
    Im Jahr 1660 wurde Philipp zum Herzog von Orléans ernannt. 1661 heiratete er Henrietta Anne Stuart, die Schwester Karls II. von England. Die Ehe verlief jedoch nicht glücklich, sodass lange Zeit ungerechtfertigter Weise gemutmaßt wurde, den frühen Tod der Herzogin 1670 habe eine Vergiftung verursacht. Im Jahr darauf heiratete er Elisabeth Charlotte (genannt Liselotte von der Pfalz), Tochter des Kurfürsten Karl I. von der Pfalz. Diese arrangierte Ehe brachte zwar (wie auch die Ehe mit Henrietta Anne) drei Kinder hervor (sein erstgeborener Sohn Philipp, Herzog von Valois, starb als 2-Jähriger), doch nach den Geburten der Kinder beendete Philipp die ehelichen Beziehungen.
    Die bekanntesten Favoriten/Liebhaber Philippes waren wohl Armand de Gramont, Graf von Guiche, Philippe Chevalier de Lorraine-Armagnac, der Marquis D'Effiat, sowie der Marquis de la Valliere und noch einige andere. Primi Visconti berichtet von einer homosexuellen Bruderschaft, die im Jahre 1680 gegründet wurde. Sie parodierte die Ordensregeln von Saint-Michel und Saint Lazare. Unter den Gründungsmitgliedern befanden sich der Graf von Guiche, dessen Bruder Gramont, Tilladet, Manicamp, Biran und Tallard. Erkennungszeichen dieses Ordens war eine Plastik, die einen Mann darstellt, der eine Frau mit seinen Füßen in den Staub tritt. Pikanterweise befand sich auch der Graf von Vermandois, ein legitimierter Sohn des Sonnenkönigs, unter den Mitgliedern. Erst nach diversen Skandalen, darunter die Ermordung eines Waffelverkäufers, der nicht willig war als Lustknabe zu dienen, schritt Ludwig XIV. ein und verhängte harte Strafen über die Mitglieder jener Bruderschaft[5].
    Trotz der Steine, die er durch seinen älteren Bruder in den Weg gelegt bekam, entwickelte er sich zu einem fähigen Feldherrn. Nachdem er schon 1667 mit Auszeichnung in Flandern gekämpft hatte, errang Monsieur (offizieller Titel des Bruders des Königs) 1677 einen großen Sieg in der Schlacht von Cassel (im Artois) und erreichte die Kapitulation von Saint-Omer. Danach befehligte Orléans allerdings nie wieder ein Heer.
    Philipp bewohnte in Paris das Palais Royal, das er zum Ort freigeistiger weltoffener Entfaltung machte, sowie einige Kilometer westlich von Paris das Schloss Saint-Cloud.
    1701 erlag er 60-jährig den Folgen eines Schlaganfalls. In seinem Testament verlangte er 6000 Seelenmessen und bedachte alle Verwandten und viele Freunde mit üppigen Legaten, seine eigene Gattin wurde in seinem Letzten Willen aber nicht einmal erwähnt. Diese hatte zwar Anspruch auf eine Rente aus der Hinterlassenschaft ihres Mannes und auf Rückgabe ihrer Mitgift in der Höhe von 600.000 Livres. Allerdings war kein Bargeld vorhanden, und Liselottes beweglichen Besitz hatte ihr Ehemann verspielt und ausgegeben. Die Witwe erhielt eine ausreichende Jahresrente, da der König und ihr Sohn, der nunmehrige Herzog von Orléans, Philipp II., einsprangen.
    Da Philipp I. Schulden in Höhe von etwa 7,5 Millionen Livres hinterlassen hatte, musste sein Sohn dessen Schmuck verkaufen und Juwelenhändler aus ganz Europa kamen nach Paris, um die größte Schmucksammlung, die je auf den Markt gekommen war, zu besichtigen und einzuhandeln. Aufgrund des Überangebotes war der Erlös unterhalb des Wertes – nur 500.000 Livres, weit weniger, als der Schmuck wert war.[6][7]
    Philipp wurde in der Grablege der französischen Könige, der Kathedrale von Saint-Denis beigesetzt. Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde sein Grab am 16. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, seine Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.

    Nachkommen

    Aus der Ehe mit Henrietta Anne Stuart entsprangen drei Kinder:
    • Marie Louise (* 1662; † 1689) ∞ 1679 König Karl II. von Spanien
    • Philippe Charles (* 1664; † 1666), Herzog von Valois
    • Anne Marie (* 1669; † 1728) ∞ 1684 Herzog Viktor Amadeus II. von Savoyen

    Mit Elisabeth Charlotte hatte er ebenfalls drei Kinder:
    • Alexandre Louis (* 1673; † 1676), Herzog von Valois
    • Philippe II. (* 1674; † 1723), Herzog von Orléans ∞ 1692 Françoise Marie de Bourbon, legitimierte außereheliche Tochter Ludwigs XIV.
    • Élisabeth Charlotte (* 1676; † 1744) ∞ 1698 Herzog Leopold von Lothringen



    Literatur
    • Nancy Nichols-Barker: Brother to the Sun King: Philippe, Duke of Orléans, London 1998.
    • Dirk Van der Cruysse: Madame sein ist ein ellendes Handwerck – eine deutsche Prinzessin am Hof des Sonnenkönigs. Piper, München 2001, ISBN 3-492-22141-6.
    Weblinks
     Commons: Philippe I. de Bourbon, duc d’Orléans – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Einzelnachweise
    1 Dirk Van der Cruysse: Madame sein ist ein ellendes Handwerk. 2001, S. 165.
    2 Dirk van der Cruysse: Madame sein ist ein ellendes Handwerck- 2001, S. 167
    3 Dirk Van der Cruysse: Madame sein ist ein ellendes Handwerck. 2001, S. 153 ff.
    4 Die Memoiren des Herzogs von Saint-Simon. Band 1. Ullstein, Frankfurt am Main 1977, ISBN 3-550-07360-7, S. 285.
    5 Primi Visconti: Mémoires de la cour de Louis XIV. Callman-Lévy, Paris 1908.
    6 Thea Leitner: Skandal bei Hof. Ueberreuter, Wien 1993, ISBN 3-8000-3492-1, S. 110.
    7 Dirk van der Cruysse: Madame sein ist ein ellendes Handwerck. 2001.

    Begraben:
    Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde sein Grab am 16. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, seine Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.

    Philipp heiratete Prinzessin Henrietta Anne von England (Stuart) am 31 Mrz 1661. Henrietta (Tochter von Karl I. (Charles) von England, von Schottland, von Irland (Stuart) und Henrietta Maria von Frankreich) wurde geboren am 16 Jun 1644 in Exeter; gestorben am 30 Jun 1670 in Saint-Cloud. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 112. Marie Louise von Orléans (von Frankreich)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 27 Mrz 1662 in Palais Royal in Paris; gestorben am 12 Feb 1689 in Madrid; wurde beigesetzt in Kloster Escorial, Madrid.

    Philipp heiratete Elisabeth Charlotte (Liselotte) von der Pfalz in 1671. Elisabeth (Tochter von Kurfürst Karl I. Ludwig von der Pfalz und Charlotte von Hessen (Kassel)) wurde geboren am 27 Mai 1652 in Heilig Geist Kirche, Heidelberg, Baden-Württemberg, DE; gestorben am 8 Dez 1722 in Saint-Cloud bei Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 113. Herzog Philippe II. von Bourbon (von Orléans)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 2 Aug 1674 in Saint-Cloud bei Paris; gestorben am 2 Dez 1723 in Versailles.

  3. 97.  König Karl II. von England, von Schottland, von Irland (Stuart)König Karl II. von England, von Schottland, von Irland (Stuart) Graphische Anzeige der Nachkommen (80.Henrietta10, 62.Heinrich9, 48.Johanna8, 34.Heinrich7, 22.Johann6, 13.Françoise5, 9.Guillaume4, 5.Jean3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 29 Mai 1630 in London, England; gestorben am 6 Feb 1685 in London, England.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königreich Irland; König von Irland
    • Titel (genauer): Königreich England; König von England
    • Titel (genauer): Königreich Schottland; König von Schottland

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_II._(England)

    Karl II. (englisch Charles II, auch The Merry Monarch genannt; * 29. Mai 1630 in London; † 6. Februar 1685 ebenda) aus dem Hause Stuart war König von England, Schottland und Irland (durch die Monarchisten am 30. Januar 1649 ausgerufen; Thronbesteigung nach der Wiederherstellung der Königswürde am 29. Mai 1660).

    Kindheit und Jugend
    Karl war der zweite Sohn von König Karl I. von England, Schottland und Irland und der Königin Henrietta Maria, einer geborenen Prinzessin von Frankreich. Als er am 29. Mai 1630 zur Welt kam, war er der erhoffte Thronfolger, nachdem sein älterer Bruder ein Jahr zuvor am Tage seiner Geburt gestorben war. Am 27. Juni 1630 wurde er nach den Riten der Church of England getauft. Die Zeremonie wurde vom Bischof von London William Laud, einem Freund von König Karl I., vollzogen.

    Obwohl alle Hoffnungen auf ihm ruhten, war seine Mutter Henrietta Maria wenig begeistert vom Aussehen des Kindes. In einem Brief an ihre Schwester soll sie geschrieben haben, dass sie ein schwarzes Kind habe und sich schämte, es zu zeigen. Über den kleinen Karl schrieb sie am 6. Mai 1631 in einem Brief an Madame St. George ebenso bestürzt:

    “[…] he is so ugly I am ashamed […] but his size and fatness supply what he lacks in beauty.”
    „[…] er ist so hässlich, dass ich mich schäme […], aber seine Größe und Beleibtheit machen wett, was er an Schönheit vermissen lässt.“

    1631 wurde Karl seiner künftigen Erzieherin übergeben, Mary Sackville, Countess of Dorset, die im Ruf stand, eine makellose Anglikanerin zu sein. In der Obhut der Countess kümmerte sich als seine Erzieherin Mrs. Christabella Wyndham um ihn; sie sollte in seinem Leben noch eine Rolle spielen. Er genoss eine liebevolle und umfassende Erziehung durch verschiedene Lehrer, u. a. durch Thomas Hobbes, und wurde schon früh von seinem Vater in die Belange des Landes eingeführt.

    So waren er und sein Bruder Jakob bei ihrem Vater Karl I., als dieser am 22. August 1642 das Kriegsbanner in Nottingham Castle hissen ließ und damit die kommende Schlacht eröffnete (siehe auch Englischer Bürgerkrieg). Als sich die königlichen Kinder am nächsten Tag im Durcheinander der Schlacht in einer Scheune vor den Parlamentstruppen versteckten, kam es zu einer überlieferten Begebenheit, die den Mut des jungen Prinzen beschreibt. Als die Kinder gefunden wurden, soll Karl seine Pistole gezogen, auf die Männer gezielt und gesagt haben: I fear them not. (Ich fürchte sie nicht.) Karl wurde dieser Mutprobe enthoben, da in diesem Moment royalistische Truppen die Scheune stürmten und die Kinder befreiten.

    Er nahm den Titel des Prince of Wales an, der ihm formell nie verliehen wurde, weil der Englische Bürgerkrieg dies verhinderte. Um 1643/44 wurde Karl ein eigenes Ratgeber-Kollegium (auch Privy Council des Kronprinzen genannt) zugeteilt. Dieses council of advisers bestand unter anderen aus Edward Hyde, Sir Arthur Capel, Ralph Hopton, 1. Baron Hopton und einer Auswahl überzeugter Royalisten von makellosem Ruf. Sir Edward Hyde blieb auch später einer der engsten Vertrauten und Berater des späteren Königs Karl II.

    Heiratspläne und Flucht aus England
    In dieser Zeit, um 1644, begann Karls Mutter bereits, Heiratspläne für ihren Sohn zu schmieden. Eine der aussichtsreichsten Heiratskandidatinnen war Luise Henriette von Oranien. Deren Vater Friedrich Heinrich von Oranien war aber nicht gewillt, seine Tochter in einen Bürgerkrieg zu schicken. Luise Henriette heiratete später Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Auch die Pläne, Karl mit Johanna, der zweiten Tochter von König Johann IV. von Portugal, oder mit der Tochter von Jean-Baptiste Gaston, Herzog von Orléans, Anne Marie Louise d’Orléans, zu vermählen, zerschlugen sich. Karl heiratete später Katharina Henrietta von Braganza, die jüngere Schwester von Johanna von Portugal.

    Völlig unbeeinflusst von den wichtigen Heiratsallianzen, die seine Mutter für ihn plante, soll Karl mit 14 Jahren seine erste bekannte sexuelle Beziehung zu seiner ehemaligen Erzieherin Christabella Wyndham aufgenommen haben. In zeitgenössischen Schriften wird von einer Verführung des frühreifen Prinzen durch Mrs. Wyndham berichtet. Mrs. Wyndham galt zu ihrer Zeit als gefeierte und opulente Schönheit und im Hinblick auf die spätere Mätressenwirtschaft des zukünftigen Königs wurde beiden diese amouröse Begegnung wohl eher angedichtet. Ob diese Verführung wirklich stattfand, kann mit keiner zeitgenössischen Quelle belegt werden. Die Bekanntschaft des jungen Prinzen mit Mrs. Wyndham war immerhin so vertraut, dass sie ihn in der Öffentlichkeit spontan an sich zog und sein Gesicht mit Küssen bedeckte (darüber berichtet Edward Hyde in seinen Lebenserinnerungen (Claredons History)).

    In der Zwischenzeit hatte Karls Mutter, zusammen mit seiner jüngeren Schwester Henriette Anne, bereits die Flucht aus dem unsicheren England in das französische Exil angetreten. Als Ruprecht von der Pfalz, Duke of Cumberland, der Generalissimus aller königlichen britischen Armeen, die Stadt Bristol ab 1645 nicht mehr halten konnte und sie im September 1645 an Lord Fairfax übergab, wurde auch über ein sicheres Exil für Karl diskutiert. Während seine Mutter Henrietta Maria ihre Heimat Frankreich als Exil favorisierte, plädierte Karl I. für Holland. Schon seit Beginn des Jahres 1646 auf der Flucht, landete Karl mit seinem Stab am 4. März 1646 auf St Mary’s auf den Scilly-Inseln.

    Der König selbst wusste von der Flucht und dem neuen Aufenthalt seines Sohnes nichts. Am 22. März 1646 schrieb er in einem Brief an seinen Sohn: Hoping that this will find you safe with your mother.. (Hoffentlich erreicht dich dies {Schreiben} in Sicherheit mit deiner Mutter zusammen...). Auch das englische Parlament zeigte Interesse für den Prince of Wales. Man lud ihn in einem förmlichen Schreiben ein, in seine Heimat zurückzukehren. Karl II. lehnte diese Einladung höflich, aber bestimmt, ab. Sein Vater war für ihn außerhalb jeglicher Kontaktmöglichkeit im von den Truppen Cromwells belagerten Oxford.

    Karl II. segelte am 16. April 1646 nach Jersey, wo er von der Bevölkerung begeistert empfangen wurde. Er bezog als neuen Wohnsitz das alte Schloss aus der Zeit von Elisabeth I., das Elizabeth Castle in Saint Helier. Hier soll er seine zweite dokumentierte Geliebte, Marguerite oder Margaret de Carteret, Tochter des Seigneur von Trinity Manor, kennengelernt und mit ihr einen unbeschwerten Sommer verbracht haben. Marguerite brachte bald darauf einen Sohn zur Welt, den sie James nannte. James de la Cloche, oder Jean de la Cloche, wurde von Karl jedoch nie offiziell anerkannt, obwohl Karl auch später nicht zögerte, sich zu seinen illegitimen Kindern zu bekennen. Als dieser später Jesuit werden wollte, wurden Briefe von ihm verbreitet, in denen er sich auf seine angeblich königliche Abstammung berief.

    Zum Ende des Sommers 1646 segelte Karl von Jersey nach Frankreich, nachdem er in Briefen seines Vaters gebeten wurde, sich mit seiner Mutter und seiner Schwester zu vereinen. Königin Henrietta Maria bewohnte bereits das alte Schloss von Saint-Germain nahe Paris. Von ihrem Einkommen, das auf 1200 Francs pro Tag festgesetzt und von der französischen Regierung gezahlt wurde, schickte sie das meiste Geld nach England, um den Kampf ihres Mannes zu unterstützen. Ihre Juwelen sowie Silberbestecke und goldene Schüsseln hatte sie schon in England verkauft, so dass die königliche Familie im französischen Exil sehr ärmlich lebte. Ihre jüngste Tochter Henriette Anne wurde 1646 aus dem belagerten Exeter geschmuggelt und lebte, getrennt von ihrer Mutter, in Paris. Die königliche Familie war zerrissen.

    Exil und Bürgerkrieg
    n Frankreich teilte Karls bester Freund, George Villiers, 2. Duke of Buckingham, das königliche Leben im Exil und die ausgefüllten Unterrichtsstunden mit dem Prinzen. Beide wurden von Thomas Hobbes in Mathematik, von John Earle in Literatur und von Brian Duppa in Naturwissenschaften unterrichtet.

    Erst am 14. August wurde Karl mit seiner Familie offiziell vom jungen französischen König Ludwig XIV. und dessen Mutter Anna von Österreich empfangen. Das Treffen war eher distanziert, der 18-jährige Karl konnte mit dem nur zehn Jahre alten König noch nichts anfangen, außerdem sprach Karl kaum Französisch, weshalb sich die beiden Cousins nur schweigend betrachteten. Weitere persönliche Begegnungen mit seinem Cousin Ludwig sind nicht bekannt. Erst als Karl 1660 den Thron bestieg, vertiefte sich die Beziehung. Bis zu Karls Tod sollten sich die beiden als politische Freunde betrachten und einen regen Briefwechsel pflegen.

    Im Verlauf des Jahres 1648 wurde die Situation des englischen Königs, der noch immer unter schottischem Schutz stand, bedrohlicher. Karl I. suchte nach dem Scheitern aller militärischen Optionen zunächst bei der schottischen Armee Zuflucht. Er verhandelte insgeheim mit den Schotten und dem englischen Parlament und versuchte, beide Seiten gegeneinander auszuspielen. Sein Vorteil war, dass ohne seine Zustimmung keine verfassungsgemäße Änderung der Regierungsform in England möglich war.

    Henrietta entschied, ihren Sohn nach Calais zu schicken, um von dort schneller in die zukünftigen Entwicklungen in England eingreifen zu können. Doch Kardinal Mazarin, als regierender Minister Frankreichs, stoppte diesen Vorstoß. Er ließ ausrichten, dass Karl Frankreich nicht verlassen dürfe.

    Das Lavieren des Königs führte unterdessen zu einem zweiten Bürgerkrieg, in dem die schottische Armee auf seiner Seite stand. Die Truppen von Oliver Cromwell gingen gegen deren Angriff auf Nordengland vor und besiegten die ehemaligen Verbündeten. König Karl I. versuchte nun, sich mit der Parlamentsmehrheit zu einigen, und schloss den Vertrag von Newport, der ein Gesetz gegen Häresie vorsah, in dem die Puritaner einen Angriff auf ihre Glaubensfreiheit sehen mussten. Cromwell und die mehrheitlich puritanischen Offiziere der Armee hatten bis dahin geglaubt, mit dem König noch zu einer Einigung kommen zu können, und hatten selbst mit ihm verhandelt.

    Im Juni 1648 entschied Kardinal Mazarin, der sich gegen den Ausbruch der Fronde wehren musste, dass Karls Hausarrest aufgehoben sei. Die Pläne des Prinzen, direkt nach Schottland zu reisen, um dort zu den Truppen seines Vaters zu stoßen, wurden kurzfristig wieder geändert. Obwohl alleine die Reaktionen auf die Nachricht, dass der Prince of Wales die schottischen Truppen anführt, immens sein würde, wurden diese Pläne durch die antiparlamentarische Revolte der englischen Flotte vereitelt.

    Karl reiste nach Den Haag und traf dort nach drei Jahren auf seinen jüngeren Bruder Jakob. In Den Haag lernte Karl auch seine erste bekannte Mätresse, die walisische Adelige Lucy Walter, kennen. Ihr Sohn James, der am 9. April 1649 geboren wurde, wurde von Karl unverzüglich anerkannt und wurde später James Scott, 1. Duke of Monmouth. Es kursierten später Gerüchte, dass Karl Lucy geheiratet hätte und James eigentlich ein eheliches Kind und offizieller Thronfolger sei. Dieses Gerücht wurde von den antikatholischen Stimmungsmachern in England später nur zu gerne geglaubt und unterstützt, da Karl II. und seine spätere Frau Katharina von Braganza keine Kinder hatten und Katharina zusätzlich noch Katholikin war. Eine Urkunde oder ein anderer Beweis, dass Lucy Walter und Karl II. verheiratet waren, konnte niemals erbracht werden.

    Die Revolte der englischen Flotte stellte sich unterdessen als Revolte von unzufriedenen Matrosen heraus, die von Jakob unterstützt wurden. Die Pläne, nach Schottland zu segeln, wurden wieder aufgenommen und am 24. Juli 1648 traf Karl mit seinem Gefolge in Yarmouth (Isle of Wight) ein. Nach seiner Landung befreite Karl mit seinen Truppen die Stadt Colchester, die bereits von Fairfax eingenommen worden war. Er beschlagnahmte mehrere Schiffe und organisierte eine Blockade der Parlamentsflotte an der Mündung der Themse. Am 10. August versuchte John Maitland, 2. Earl of Lauderdale, Karl zur Reise nach Schottland zu überreden. Kurz bevor sich Karl entscheiden konnte, wurden die schottischen Truppen von der Armee Cromwells bei Preston vernichtend geschlagen. Karl kehrte nach Den Haag zurück, getrennt von seiner Mutter, aber zusammen mit seinem Bruder Jakob.

    König von Schottland
    Nach und nach erkannte Oliver Cromwell, dass Karl I. nicht bereit war, sich in eine neue Verfassungsordnung einbinden zu lassen. Als der König es ablehnte, die presbyterianische Kirche in England zu etablieren, übergaben die Schotten ihn an die englischen Parlamentstruppen. So lange der König lebte, würde er für die Parlamentstruppen und Oliver Cromwell eine ständige Bedrohung sein und neue Bürgerkriege heraufbeschwören können. Man nahm Karl I. daher gefangen und zwang das Parlament, ihn des Hochverrats anzuklagen. Karl wurde schuldig gesprochen und am 30. Januar 1649 vor dem Banqueting House in London enthauptet. Am 7. Februar 1649 wurde er auf dem Friedhof von Windsor Castle in Berkshire beerdigt.

    Erst am 5. Februar 1649 erfuhr Karl vom Tod seines Vaters. Am 16. Februar 1649 wurde Karl II., bezeichnenderweise nur in Jersey, als neuer König von England proklamiert mit den Worten: „Vive le Roy Charles Second“ (Lang lebe König Karl II.). Wenige Wochen später erklärte das House of Commons England zur Republik, die von Oliver Cromwell unter dem neu geschaffenen Titel eines Lordprotektors bis zu seinem Tod 1658 regiert wurde. Auf die Enthauptung von Karl I. reagierten die europäischen Herrscherhäuser mit schockierten Briefen an den neuen König. Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg schrieb Karl II. in einem Brief folgende Zeilen:

    “The occasion seems suitable for all Christian princes
    to come to the help of His Majesty, to avenge as befits,
    the dreadful and never-before-heard-of deed … [1]”
    „Zu diesem Anlass scheint es angemessen für jeden christlichen Fürsten
    Seiner Majestät zu Hilfe zu kommen, zu sühnen wie es sich ziemt,
    diese schreckliche und nie zuvor dagewesene Tat …“
    Landgräfin Amalie Elisabeth von Hessen-Kassel schickte einen gleichlautenden Brief, konnte aber in Ermangelung an Geld und Truppen nur moralischen Beistand leisten, ebenso wie die Briefe von Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg, dem Erzbischof von Mainz und Bischof von Würzburg Johann Philipp von Schönborn und Melchior Graf von Hatzfeldt, die alle die Enthauptung von Karl I. verdammten, aber echte Unterstützung für einen Feldzug nicht aufbringen konnten oder wollten.

    Nach dem Tod seines Vaters wurde Karl mit der Ausrufung zum König von Schottland in Edinburgh die Möglichkeit gegeben, den Thron Schottlands zu besteigen, wenn er das Scottish Covenant, die Zusicherung der Glaubensfreiheit für schottische Presbyterianer, unterzeichnen würde. Mit seiner Ankunft in Schottland am 23. Juni 1650 signierte er die Erklärung. So wurde er am 1. Januar 1651 in Scone zum König von Schottland gekrönt. In Schottland fand er auch die nötige Unterstützung, um gegen den Lordprotektor Oliver Cromwell vorzugehen.

    Der Kampf gegen Cromwell scheiterte am 3. September 1651 mit der Niederlage Karls in der Schlacht von Worcester. Nur der Umstand, dass er sich in der Krone einer Eiche des Boscobel House verbergen konnte, gab ihm die Möglichkeit, verkleidet auf den Kontinent zu fliehen. Das englische Parlament setzte ein Kopfgeld von £ 1000 auf Karl aus. Über alle Personen, die ihm bei seiner Flucht aus England geholfen hatten, wurde die Todesstrafe wegen Hochverrats verhängt. Nach einer sechswöchigen Flucht durch England gelang es Karl am 16. Oktober 1651, in Fécamp in der Normandie zu landen. Er war zwar König von Schottland, lebte aber wieder im Exil.

    Karl war nun gezwungen, vor allem durch den chronischen Geldmangel der königlichen Familie, in Den Haag zu leben. Obwohl er durch seine Mutter mit dem französischen Hof und durch seine Schwester Mary mit dem holländischen Hof verwandt war, konnte er nicht genügend Geldmittel aufbringen, um eine wirkungsvolle und schlagkräftige Armee gegen Cromwell zusammenzustellen.

    Leben im Exil
    Obwohl Karl König war, hatte er kein Königreich und daher kein Einkommen. Sein Leben hing von den Zahlungen seiner Mutter ab, die Geld von der französischen Regierung erhielt. Henrietta Maria musste über ihre Ausgaben genau Buch führen und ging sogar soweit, schriftlich alle Ausgaben für ihren Sohn festzuhalten, wann immer sie für ihn, sogar für sein Essen, Geld ausgeben musste. Durch ihre finanzielle Lage und im Gefühl der völligen Abhängigkeit wurde Henrietta Maria immer verbitterter und die Beziehung zu ihrem ältesten Sohn litt unter Spannungen. Durch den Ausbruch des französischen Bürgerkrieges wurden die Unterhaltszahlungen für die englische Königin und ihre Familie zeitweise eingestellt. Ab dem Sommer 1653 erhielten Karl, wie auch seine Mutter, wieder ihre vollen Bezüge.

    Von Kardinal Mazarin zeitweise als Gast behandelt, dann wieder ohne Geld unter Hausarrest gestellt, ergriff Karl die günstige Gelegenheit und reiste zehn Tage nach Erhalt des Geldes aus Frankreich nach Spa ab. In Spa erlaubte sich Karl mit seinem kleinen Hofstaat den Luxus eines unbeschwerten Lebens und traf sich mit seiner Schwester Mary. Mary hatte den holländischen Statthalter Wilhelm II. von Oranien geheiratet, der inzwischen verstorben war und sie als Witwe und verschuldet mit seinem kleinen Sohn und Nachfolger Wilhelm III. von Oranien zurückließ.

    Zusammen mit seiner Schwester reiste Karl am 7. September 1654 nach Aachen. In Aachen besuchten sie den Aachener Dom und das Grab von Karl dem Großen. Bis in den Herbst blieb die Gesellschaft dort und reiste später weiter nach Köln. Über den Winter, fast ein ganzes Jahr, blieb Karl in Köln. Noch im Jahr 1654 stattete er von Köln aus dem Herzog von Pfalz-Neuburg, Jülich und Berg, Philipp Wilhelm von der Pfalz, im nahen Düsseldorf einen Staatsbesuch ab.[2] Im Herbst 1655 reiste er nach Frankfurt am Main, um die bekannte Handelsmesse zu besuchen. Im März 1656 erhielt er die Erlaubnis, nach Brüssel zu reisen, um von dort in Brügge einen ständigen Haushalt einzurichten. Seine Haushaltsgüter wurden ihm nur teilweise aus Köln nachgeliefert, da er in der Stadt noch offene Rechnungen hatte. Bis zur Bezahlung dieser Rechnungen behielten seine Gläubiger einen Teil des königlichen Haushalts ein.

    Im Brügge begegnete man dem englischen König ohne Land ausgesprochen freundlich und machte ihn zum Schirmherrn der Gilden von St. George und St. Sebastian. Das Gefolge von Karl, das sich ebenfalls in Brügge niederließ, stand im Ruf, ausschweifende und zügellose Orgien zu feiern. Einer der Spione von John Thurloe berichtete, dass Trunkenheit, Unzucht und Ehebruch normale Sünden im Gefolge des Königs seien (A Collection of the State Papers of John Thurloe). Auch wurden in jedem Bericht die neuen Frauen, mit denen Karl verkehrte, ausführlich beschrieben und erwähnt. Seit der Geburt seines Sohnes James Croft hatte sich Karl auch zur Vaterschaft von Charlotte Jemima Henrietta Maria Boyle, seiner Tochter mit Elizabeth Killigrew, bekannt. Karls Haupt-Mätresse in Brügge war allerdings Catherine Pegge, Lady Green. Von Brügge aus zog Karl wieder nach Den Haag, wo auch seine Affäre mit Barbara Villiers begann.

    Obwohl ihre Affäre 1655 bereits beendet war, machte Karl das Leben und der Umgang seiner Geliebten Lucy Walter offensichtlich Probleme. Um 1655 stürzte sich Lucy in rascher Reihenfolge in zahlreiche Affären, bis es Karl II., dem jede gewöhnliche Hure gerade recht war (a common whore is good enough), zu viel wurde. 1655 bat er seinen Freund und Vertrauten Theobald Taaffe, 1. Earl of Carlingford, Lucy möglichst schnell aus der Gegend von Den Haag zu entfernen.

    1656 wurde Lucy sogar beschuldigt, zwei weitere illegitime Kinder, deren Väter unbekannt blieben, abgetrieben zu haben. Außerdem beschuldigte man sie, ein Dienstmädchen ermordet zu haben. Beide Anklagen wurde später fallengelassen. Im Sommer desselben Jahres kehrte sie mit ihren Kindern James und Mary zurück nach England. Die Familie wurde nach ihrer Ankunft von den Abgesandten Oliver Cromwells sofort verhaftet und in ein Gefängnis eingeliefert. Bei ihrer Verhaftung wurde Lucy Walter erstmals offiziell als Frau und Geliebte von Charles Stuart (the wife and mistress of Charles Stuart) bezeichnet, was später dem Gerücht um eine heimliche Hochzeit zwischen Karl II. und Lucy Nahrung geben sollte. Lucy Walter gelang es, mit ihren Kindern aus dem Gefängnis entlassen zu werden. Sie reiste zurück nach Den Haag. Taaffe, inzwischen wieder als Vermittler zwischen Lucy und Karl II. tätig, sicherte ihr eine regelmäßige Pensionszahlung zu, vor allem, um den gemeinsamen Sohn James gut versorgt zu sehen. 1658 erreichten die königlichen Vermittler, dass Lucy ihren Sohn James unter Karls Obhut stellte. Lucy weigerte sich erst, ihren Sohn abzugeben, wurde aber umgestimmt. James sah seine Mutter nie wieder. Lucy starb im September oder Oktober 1658 in Paris.

    Zur gleichen Zeit, am 3. September 1658 starb Oliver Cromwell in England. Sein Sohn Richard Cromwell, sein ruhmloser Nachfolger, regierte nur bis April 1659. Der Weg zum Thron von England war freier als je zuvor für Karl.

    Wiederherstellung der Monarchie und Herrschaft
    Das englische Parlament verlieh Karl II. im Mai 1660 die Königswürde. Am 23. Mai 1660 erreichte Karl Dover und an seinem dreißigsten Geburtstag, dem 29. Mai 1660, zog er in einer umjubelten Prozession in London ein. Die Wiederherstellung der Monarchie (Restauration) wurde zu einer der bedeutenden Epochen Englands und Karl II. gilt als letzter englischer König, der eine absolute Monarchie ins Leben rief und charismatisch über sein Land herrschte.

    Ein sehr schmeichelhaftes, aber ausführliches Porträt von Karl, wurde von Sir Samuel Tuke 1660 geschrieben:

    Er ist etwas größer als die mittlere Statur
    eines Engländers […] Sein Gesicht ist eher
    ernst als streng, was sich sehr abmildert,
    wenn er spricht; seine Hautfarbe ist etwas dunkel,
    aber wird sehr aufgehellt durch seine Augen,
    die schnell und leuchtend sind […] Sein Haar
    von dem er viel hat, ist von strahlendem Schwarz
    nicht kraus, aber so natürlich gelockt in großen
    Locken, dass es seine Person sympathisch macht,
    wenn er läuft, tanzt, Pall Mall spielt, beim Tennis,
    oder wenn er sein Streitross reitet, was
    seine normalen Übungen sind. Die Anmut seiner
    Haltung und seines Benehmens geht zusammen mit
    seiner Zugänglichkeit, seiner geduldigen
    Aufmerksamkeit und der Liebenswürdigkeit in der
    Melodie und dem Stil seiner Rede (Sprache)…

    Bereits in den frühen Jahren seiner Regentschaft war Edward Hyde der Berater von Karl, den er 1661 zum Earl of Clarendon machte. Clarendon war zugleich Schwiegervater des jüngeren Bruders Karls II., des Duke of York und späteren Jakob II. Jakob hatte Lady Anne Hyde heimlich am 24. November 1659 in Breda (Holland) geheiratet. Die offizielle Hochzeit fand am 3. September 1660 in London statt.

    Mit seinem Einzug in Whitehall bezog auch Barbara Villiers, die offizielle Mätresse des Königs, ihre Wohnung im königlichen Palast. 1661 brachte sie ihr erstes von fünf Kindern mit Karl zur Welt, Anne Palmer. Barbaras Schönheit wurde von Samuel Pepys oft beschrieben und gerühmt; Sir Peter Lely malte mehrere Porträts von ihr. Lely war so hingerissen von Barbara, dass er sich laut Pepys außerstande sah, ihre Schönheit in Bildern festzuhalten:

    es lag jenseits der künstlerischen Möglichkeiten,
    ihrer Süße und ausgesuchten Schönheit gerecht zu werden (in einem Bild).

    Da Barbara verheiratet war und ihre enge Beziehung zum König nicht geheim hielt, machte Karl ihren Mann Roger Palmer am 11. Dezember 1661 zum Earl of Castlemaine und Baron Limerick.[3] Diese Titel dienten vor allem dazu, die Kinder mit Barbara Palmer zu versorgen.

    Heirat und Mätressenwirtschaft
    Da Karl bisher nur illegitime Kinder mit verschiedenen Frauen hatte und um die Thronfolge sicherzustellen, wurde nach langjähriger Verlobungs- und Verhandlungszeit die Hochzeit mit Katharina von Braganza, einer portugiesischen Prinzessin, auf den 31. Mai 1662 festgesetzt.

    Katharina brachte als Mitgift die Hafenstadt Tanger, die indische Stadt Bombay sowie Handelsprivilegien für Brasilien, ganz Ostindien und 300.000 englische Pfund in die Ehe ein. Karl II. musste seiner neuen Frau die freie Ausübung ihres Glaubens zusichern, allen englischen Untertanen in Portugal volle kommerzielle und religiöse Freiheit garantieren und Portugal militärischen Schutz vor Spanien und Frankreich zusichern. Am 25. April 1662 segelte Katharina mit ihrem Gefolge nach England, wo sie am 13. Mai in Portsmouth landete.

    Überliefert ist die angebliche Äußerung von Karl, als er seine zukünftige Frau zum ersten Mal sah. So soll der englische König, von der portugiesischen Haarmode verwirrt, gesagt haben: My god, they sent me a bat instead of a woman. (Mein Gott, sie haben mir eine Fledermaus geschickt, anstelle einer Frau). Ebenfalls überliefert ist, so schreibt es die Biografin von Karl II., Antonia Fraser, die Bitte von Katharina nach einer Tasse Tee und die Antwort von Karl: We don’t drink tea in England. But maybe some ale will do (In England trinken wir keinen Tee. Vielleicht würde ein Bier reichen?). Tee war zur damaligen Zeit in England noch kaum bekannt.

    Katharina wusste zur Zeit ihrer Hochzeit wenig vom höfischen Leben. Sie war in der Abgeschiedenheit eines Klosters erzogen worden und sehr religiös. Sie sprach kaum Englisch und wenig Französisch, so dass ein Gespräch oder eine Annäherung an ihren Mann ein Problem war. Noch weniger wusste sie von den höfischen Intrigen oder Ränkespielen und dass ihr Mann ein großer Liebhaber der Frauen und zur Zeit ihrer Heirat bereits Vater einiger illegitimer Kinder war. Seine Favoritin war zu dieser Zeit unangefochten Barbara Villiers, Lady Castlemaine.

    1662 kam es zur sogenannten Bedchamber Crisis, in der sich Barbara sogar gegen die ausdrücklichen Wünsche von Katharina durchsetzen konnte. Barbara behielt gegen den Wunsch von Katharina ihre Wohnung in Whitehall und wurde wenig später Kammerfrau (Lady of the Bedchamber) der Königin, hatte also Zutritt zu den privaten Räumen von Katharina. Das Verhältnis zur Königin, die im Gegensatz zu Barbara kinderlos blieb und sie als offizielle Mätresse akzeptieren musste, war sehr angespannt. Im gleichen Jahr erwirkte Barbara die Entlassung einer Hofdame von Katharina, da diese es gewagt hatte, sich mit ihr zu streiten. Der König, so schien es lange Zeit, war pures Wachs in den Händen seiner Mätresse. Bis 1663 hatte sie mehr Einfluss am englischen Hof als die Königin und viele Berater des Königs. Vor allem im königlichen Berater Edward Hyde hatte Barbara einen Erzfeind, dem ihre Position als Kammerfrau der Königin Katharina missfiel. 1667 wurde Hyde nach den Niederlagen im Krieg mit Holland des Hochverrats angeklagt und floh daraufhin nach Frankreich. Als sich Barbara 1662 offiziell zum katholischen Glauben bekannte, erhielt sie von Karl die Erlaubnis, sich eine Privatkapelle in Whitehall einzurichten. Auf die Nachfragen seiner Minister, ob dies klug sei, antwortete Karl: I am less concerned with women's souls than with their bodies (Ich interessiere mich weniger für die Seele von Frauen als für ihren Körper).

    Katharina lernte mit der Zeit die vielen Liebschaften ihres Mannes, u. a. zu Nell Gwyn und Louise de Kérouaille, zu ignorieren oder zu akzeptieren. Die Ausmaße der Mätressenwirtschaft am englischen Hof waren so groß und bekannt, dass zeitgenössische Autoren und Diplomaten auch von der Herrschaft der Unterröcke sprachen, wenn sie vom englischen Königshof berichteten. Trotz dieser Demütigungen lernte Katharina schnell mit ihren Konkurrentinnen, die ihr gesellschaftlich weit unterlegen waren, umzugehen. Als Katharina ihren Mann, der wegen einer angeblichen Erkältung nicht zum Abendessen erschien, besuchen wollte und unter dem Bett den Fuß von Nell Gwyn, einer späteren Mätresse von Karl, sah, soll sie ausgerufen haben: Ha, I will be off. I see it is not you who had the cold (Ha, ich werde dann gehen. Ich sehe, dass es nicht Ihr seid, der die Erkältung hatte). So lernte Katharina nicht nur den englischen Humor und Ausdruck kennen und schätzen, sie war als begabte Bogenschützin bekannt und wurde Schirmherrin vieler Schützenvereine.

    Trotz ihres völligen Desinteresses an der englischen Politik wurde Katharina von protestantischen Fanatikern vorgeworfen, sie würde zugunsten der englischen Katholiken Druck auf Karl II. ausüben und wäre an Komplotten beteiligt. Katharina mischte sich nie in politische Angelegenheiten ein, was ihr die Sympathie ihres Mannes einbrachte, der sie später immer mehr zu seiner engsten Vertrauten machte. Als sie wegen einer Fehlgeburt lebensgefährlich erkrankte, unterbrach Karl II. eine Gesellschaft, zu der er geladen war, und pflegte sie. Die Kinderlosigkeit wurde ihr von der antikatholischen Opposition in England negativ ausgelegt, da die Fruchtbarkeit des Königs durch zahlreiche illegitime Kinder bewiesen war. Man deutete ihre Unfruchtbarkeit als Zeichen des Himmels, dass ihre Ehe nicht gewollt sei, und beschuldigte sie später (Popish Plot) sogar, Pläne zur Ermordung ihres Mannes geschmiedet zu haben.

    Im Jahr 1662 verkaufte Karl die Stadt Dünkirchen seinem Cousin Ludwig XIV. Als Anerkennung für die Unterstützung zur Wiederherstellung der Monarchie überschrieb Karl acht englischen Adeligen die 1663 entstandene Provinz Carolina an der nordamerikanischen Ostküste, deren Namen seinen Vater ehren sollte. Nach Karl II. selbst wurde die 1670 gegründete Stadt Charleston (South Carolina) benannt.

    Dutch Gift
    In den Jahren 1660/61 verfolgte Amsterdam als das damalige politische, kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der Republik der Vereinigten Niederlande eine pro-englische Strategie, welche ihr die militärische Unterstützung gegen Spanien und den freien Handel (vrij schip, vrij goed) sicherte. Schlussendlich brauchte man einen starken Verbündeten, um das republikanische System in den Niederlanden zu sichern. Aus diesem Grund wurde unter der Leitung der Gebrüder Cornelis und Andries de Graeff eine Kommission gegründet, welche dem englischen König Karl II. zahlreiche wertvolle Gemälde und Kunstgegenstände überreichte. Diese Schenkung erhielt den Namen Dutch Gift.[4]

    Katastrophen und fehlende Thronerben
    Nachdem London 1665 von einer verheerenden Pestepidemie, der Großen Pest, heimgesucht worden war, die mehr als 70.000 Menschenleben forderte, verwüstete im September 1666 der Große Brand weite Teile der City of London. Etwa 13.000 Häuser und 89 Kirchen fielen den Flammen zum Opfer. Für diese Katastrophen machte man auch Katharina und ihren katholischen Glauben zum Sündenbock. In den protestantischen Kreisen wurde die Forderung nach einer offiziellen Scheidung von Katharina laut. Da sie weiterhin kinderlos blieb, war der nächste Thronanwärter Karls jüngerer Bruder Jakob, der Duke of York. Jakob hatte sich bereits 1672 offiziell zum katholischen Glauben bekannt und beschwor damit das alte Schreckgespenst der meisten Protestanten herauf. Die Protestantenverfolgungen der Bartholomäusnacht in Frankreich und der englischen Königin Maria I. waren die größten Befürchtungen der meisten Engländer, die die Wiederkehr eines katholischen Königs in England ablehnten. So löste die Kinderlosigkeit von Katharina zugleich eine Staatsaffäre aus, die den illegitimen Sohn ihres Mannes mit der walisischen Adeligen Lucy Walter für viele Engländer zum eigentlich berechtigten Thronanwärter machte – James Scott, 1. Duke of Monmouth. James war zwar illegitim, aber er war Protestant und der Erstgeborene von Karl II. Die Rufe nach Scheidung von Katharina und Anerkennung seines Erstgeborenen, damit die protestantische Thronfolge in England sichergestellt sei, wurden mit der Zeit immer lauter. Karl II. widersprach diesen Forderungen ausdrücklich und weigerte sich, seine Ehe vom Parlament scheiden zu lassen. Ebenso ausdrücklich weigerte er sich, dem Druck der Öffentlichkeit und den Gerüchten um eine heimliche Heirat zwischen ihm und Lucy Walter Nahrung zu geben, indem er seinen Sohn James als Thronfolger vom Parlament bestätigen ließe.

    Die Gründe, aus denen Karl II. sich nicht scheiden und auch seinen Sohn James Scott, 1. Duke of Monmouth, nicht legitimieren ließ, liegen nicht in seiner starken Liebe zu Katharina oder einer Abneigung gegenüber James. Karl fühlte sich als Monarch und absolutistischer Herrscher, der dem englischen Parlament keinen Präzedenzfall in die Hände spielen wollte, über die Privatangelegenheiten des Königs zu entscheiden. Seine Königswürde war für ihn der Wille Gottes und zugleich war es seine Aufgabe, diesen Gotteswillen gegen den Willen von Parlament und Volk zu verteidigen. Da sein Vater durch die Entscheidung des Parlaments zum Tode verurteilt worden war, war Karl II. in der Wahrung seiner Interessen umso unerbittlicher.

    Außenpolitische Konflikte
    Die früheren Einschränkungen des holländischen Handels (Navigation Acts, 1650) führten zwischen 1665 und 1667 zum zweiten Holländischen Krieg (Englisch-Niederländischer Krieg (1665–1667)). Zunächst konnte England die holländische Besitzung Nieuw Amsterdam erobern. Nieuw Amsterdam wurde später zu Ehren von Karls jüngerem Bruder, Jakob, Duke of York, in New York umbenannt. 1667 gelang der holländischen Flotte ein Überraschungsangriff auf englischem Boden. Die holländische Flotte segelte die Themse stromaufwärts, versenkte alle vor Anker liegenden Schiffe und schleppte das Flaggschiff (die Royal Charles) als Trophäe zurück nach Holland. Mit dem Frieden von Breda wurden 1667 alle Kampfhandlungen mit Holland beigelegt. Als direkte Folge der Niederlage der englischen Flotte wurde Edward Hyde, 1. Earl of Clarendon, aus allen Diensten und Ämtern des Königs entlassen. Das englische Parlament klagte ihn des Hochverrats an und Hyde flüchtete nach Frankreich, wo er 1674 in Rouen starb. Nachdem Karl seinen engsten und langjährigen Berater als Sündenbock für die Niederlage der englischen Flotte missbrauchte, bildete sich ein neuer Beraterstab um den König, der sich Cabal nannte und aus folgenden Personen bestand: George Villiers, 2. Duke of Buckingham, Anthony Ashley Cooper, 1. Earl of Shaftesbury, Thomas Clifford, Henry Bennet und John Maitland, 1. Duke of Lauderdale.

    Im Jahre 1668 verbündete sich England mit Schweden und dem einstigen Feind Holland zur Tripleallianz, um der aggressiven Außenpolitik (Devolutionskrieg 1667–1668) von Ludwig XIV. besser zu begegnen. Die Tripleallianz wurde durch den Vertrag von Dover (Treaty of Dover) zerstört, an dessen Ausarbeitung Karls jüngste Schwester, Henriette Anne, maßgeblich beteiligt war. Ludwig XIV. schloss mit seinem Cousin Karl ein Abkommen, das jährliche Zahlungen von £ 200.000 an Karl II. vorsah. Im Gegenzug versprach Karl, den französischen König mit Truppen zu unterstützen und sich öffentlich zum katholischen Glauben zu bekennen. Die Glaubensklausel wurde an folgende Einschränkung geknüpft: as soon as the welfare of his realm will permit (so schnell es das Wohlergehen seines Königreichs zulässt). Ludwig XIV. versprach Karl für die Durchsetzung seines neuen Glaubensbekenntnisses die Unterstützung von 6000 Soldaten. Der englische König war klug genug, dieses Abkommen geheim zu halten. Es bleibt bis heute unklar, ob Karl II. jemals wirklich vorhatte, die Glaubensklausel umzusetzen.

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  4. 98.  Prinzessin Henrietta Anne von England (Stuart)Prinzessin Henrietta Anne von England (Stuart) Graphische Anzeige der Nachkommen (80.Henrietta10, 62.Heinrich9, 48.Johanna8, 34.Heinrich7, 22.Johann6, 13.Françoise5, 9.Guillaume4, 5.Jean3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 16 Jun 1644 in Exeter; gestorben am 30 Jun 1670 in Saint-Cloud.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Prinzessin von England, Herzogin von Orléans durch Heirat

    Notizen:

    Henrietta Anne gebar Philipp sechs Kinder, von denen jedoch nur zwei Töchter das Erwachsenenalter erreichten.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Henrietta_Anne_Stuart

    Prinzessin Henrietta von England, Herzogin von Orléans (* 16. Juni 1644 in Exeter; † 30. Juni 1670 in Saint-Cloud), auch Henriette Anne von England und französisch Henriette d’Angleterre, duchesse d'Orléans, war Prinzessin von England und durch ihre Vermählung mit Philippe von Frankreich auch Herzogin von Orleans.

    Leben
    Die Tochter Charles’ I. von England und Henrietta Maria von Frankreich wurde von ihrer Mutter, die wegen des Bürgerkrieges in ihre Heimat zurückkehrte, im Alter von erst zwei Wochen nach Paris gebracht, wo sie im Exil und unter ständigem Geldmangel aufwuchs. Sie war vier Jahre alt, als ihr Vater in London hingerichtet wurde.
    Zu ihrem älteren Bruder Charles II. entwickelte Minette, wie sie im Familienkreis genannt wurde, eine tiefe, loyale Beziehung. Als jüngste Schwester eines Königs ohne Königreich hatte sie begrenzte Heiratschancen, machte diesen Mangel aber durch eine profunde Ausbildung wett. Mit der Wiederherstellung von Karls Königswürde im Jahr 1660 wurde Henrietta Anne Stuart doch eine „gute Partie“ und vermählte sich am 31. März 1661 mit ihrem Cousin Philippe von Frankreich, Herzog von Orléans, Monsieur, dem Bruder König Ludwigs XIV. von Frankreich.
    Philippe I. de Bourbon führte eine offene homosexuelle Beziehung mit dem Chevalier de Lorraine genannten Philippe de Lorraine, und die arrangierte Heirat war für ihn ungewollt. Er schwängerte Henrietta Anne neun Mal in zehn Jahren und ignoriertte sie ansonsten. Henrietta Anne gebar ihm sechs Kinder, von denen jedoch nur zwei das Erwachsenenalter erreichten. Auf Druck Ludwigs XIV., der sich dadurch politische Konzessionen des Englischen Königshofes versprach, musste Philippe de Lorrainne den Hof von Orléans schließlich verlassen. Henrietta hatte dessen Verbannung maßgeblich betrieben. Als Henrietta Anne die öffentlichen Demütigungen und die lieblose Ehe mit ihrem Mann nicht mehr ertrug, reiste sie 1670 an den Hof ihres Bruderrs Charles II. nach England. Als dessen Beraterin war sie maßgeblich an den geheimen Verhandlungen zum Vertrag von Dover beteiligt. Nach den Verhandlungen in Dover kehrte sie zu Philipp in das Schloss Saint-Cloud zurück, wo sie einige Tage später unerwartet und unter großen Qualen verstarb.
    Die Autopsie ergab eine Kolik. Gerüchte sprachen aber davon, dass die Ärzte bestochen worden seien, denn Tage bevor Henrietta Anne Stuart starb, war ihr, womöglich auf Befehl des Chevaliers de Lorraine, wirklich Gift gegeben worden. Sie starb ininnerhalb weniger Stunden nach einer heftigen Fieberattacke und dem Trinken eiskalten Zichorienwassers, dem fiebersenkende Wirkung zugeschrieben wurde. Aufgrund der Ratlosigkeit der Ärzte waren schnell Gerüchte im Umlauf, dass Philippe seine Frau vergiftet oder dass Lorraine-Armagnac seine Hand im Spiel gehabt habe. Hinsichtlich der Todesursache wurde nicht weiter nachgeforscht.[1]
    Die Leichenrede hielt der angesehene und beliebte Kanzelprediger Jacques Bénigne Bossuet.
    Nach dem Aussterben der Stuarts in direkter männlicher Linie im Jahr 1807 wurden die Nachfahren Henriettas über ihre Tochter Anne Marie von den Jakobiten als jakobistische Thronprätendenten angesehen.

    Nachfahren
    1 Marie Louise d’Orléans (1662–1689), ∞ Karl II. von Spanien
    2 Philippe Charles d’Orléans (1664–1666), Herzog von Valois
    3 Tochter (*/† 1665)
    4 Anne Marie d’Orléans (1669–1728), ∞ 1679 Viktor Amadeus II. von Savoyen


    Literatur
    • Charles de Baillon: Henriette-Anne d’Angleterre, duchesse d’Orléans. Sa vie et sa correspondance avec son frère Charles II. Paris 1886
    • Christian Bouyer: Henriette-Anne d’Angleterre. Belle-soeur de Louis XIV. Pygmalion, Paris 2006, ISBN 978-2-7564-0002-0.
    • Julia Cartwright: Madame. A life of Henrietta, daughter of Charles I. and duchess of Orleans. Seeley and Co., London 1900 (PDF; 11,9 MB).
    Weblinks
     Commons: Henrietta of England – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Einzelnachweise
    1 Thea Leitner: Skandal bei Hof. Ueberreuter, Wien 1993, ISBN 3-8000-3492-1.

    Henrietta heiratete Prinz Philipp I. von Frankreich (von Orléans) (von Bourbon) am 31 Mrz 1661. Philipp (Sohn von König Ludwig XIII. (Louis) von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon), der Gerechte und Anna Maria von Österreich (von Spanien) (von Habsburg)) wurde geboren am 21 Sep 1640 in Saint-Germain-en-Lay; gestorben am 9 Jun 1701 in Saint-Cloud; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 112. Marie Louise von Orléans (von Frankreich)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 27 Mrz 1662 in Palais Royal in Paris; gestorben am 12 Feb 1689 in Madrid; wurde beigesetzt in Kloster Escorial, Madrid.

  5. 99.  Maria Theresia von Spanien (von Habsburg)Maria Theresia von Spanien (von Habsburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (81.Élisabeth10, 62.Heinrich9, 48.Johanna8, 34.Heinrich7, 22.Johann6, 13.Françoise5, 9.Guillaume4, 5.Jean3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 10 Sep 1638 in Escorial-Palast bei Madrid; gestorben am 30 Jul 1683 in Versailles; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Frankreich und Navarra durch Heirat

    Notizen:

    Der Ehe von Maria Theresia und Ludwig XIV. entstammten drei Söhne und drei Töchter. Mit Ausnahme ihres ältesten Sohnes, des 1711 verstorbenen Dauphin Louis, starben alle ihre Kinder bereits im Säuglings- oder frühen Kindesalter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Theresia_von_Österreich_(1638–1683)

    Maria Theresia von Österreich, Infantin von Spanien, Infantin von Portugal, Erzherzogin von Österreich, spanisch: María Teresa de Austria (* 10. September 1638 im Escorial bei Madrid; † 30. Juli 1683 in Versailles) war die Ehefrau des Sonnenköninigs Ludwig XIV. und dadurch Königin von Frankreich und Navarra. Die Schließung dieser Ehe besiegelte 1660 den nach einem langjährigen Krieg vereinbarten Frieden zwischen Frankreich und dem habsburgischen Spanien. Die fromme Maria Theresia konnte ihren Gatten nicht an sich binden und stand schon bald dauerhaft im Schatten seiner wechselnden Mätressen. Im Alter von nur 44 Jahren starb sie an einem Abszess am Arm. Sie war die Urgroßmutter Ludwigs XV.

    Herkunft und Jugend
    Maria Theresia war die jüngste Tochter des spanischen Königs Philipp IV. aus dessen erster Ehe mit Isabella von Frankreich, der Tochter des französischen Königs Heinrich IV. Die sieben Vollgeschwister Maria Theresias starben alle sehr jung, zuletzt 1646 Baltasar Carlos im Alter von nur 17 Jahren. 1644 verlor Maria Theresia als Sechsjährige auch ihre Mutter. 1649 bekam sie eine nur vier Jahre ältere Stiefmutter, als sich Philipp IV. in zweiter Ehe mit seiner Nichte Maria Anna vermählte.
    Maria Theresia wuchs nach dem frühen Tod ihrer Mutter ziemlich isoliert auf. Sie wurde sehr streng und religiös im gegenreformatorischen Sinn erzogen und erhielt eine relativ bescheidene Ausbildung. Obwohl schon relativ früh ihre mögliche Verheiiratung mit Ludwig XIV. im Gespräch war, bekam sie praktisch keinen Unterricht in der französischen Sprache. Über ihre Erziehung wachten nacheinander drei Franziskaner. Als Fünfjährige wurde sie dem Pater Jean de la Palme anvertraut, sodann André de Guadalupe und schließlich Alfonso Vázquez, der sie auch nach Frankreich begleiten sollte. Der berühmte Maler Diego Velázquez schuf ein Porträt der Infantin, das seit 1653 im Badezimmer von Anna von Österreich, der Mutter Ludwigs XIV., hing.

    Verhandlungen für die Heirat mit Ludwig XIV.
    1656 bemühte sich Frankreich, den bereits seit 1635 andauernden Krieg mit Spanien zu beenden und strebte zur Besiegelung des Friedens eine Vermählung Maria Theresias mit Ludwig XIV. an. Dieser war sowohl von väterlicher als auch von mütterlicheer Seite her der Cousin seiner auserwählten Braut, da sein Vater Ludwig XIII. ein Bruder von Maria Theresias Mutter Isabella und seine Mutter Anna eine Schwester von Maria Theresias Vater Philipp IV. war. Das nicht nur von der Königinmutter Anna, sondern auch von Kardinal Mazarin gewünschte Heiratsprojekt wurde aber bei den Friedensverhandlungen in Madrid von Philipp IV. abgelehnt, da er damals (1656) keinen männlichen Nachkommen hatte und daher seine Tochter Maria Theresia die Thronerbin geworden wäre, weil in Spanien das Salische Recht keine Gültigkeit besaß. Somit wäre das Reich der spanischen Linie der Habsburger nach dem Tod Philipps IV. an Ludwig XIV. gefallen, was dem spanischen König nicht behagen konnte. Weitere Hindernisse des Eheprojekts stellten dessen Ablehnung durch die zweite Gemahlin Philipps IV. dar sowie das Interesse des Kaisers Leopold I., Maria Theresia zu heiraten.
    Aus der Sicht Mazarins gefährdete zu allem Überfluss seine eigene Nichte Maria Mancini 1658 seinen Heiratsplan, weil diese damals die Geliebte Ludwigs XIV. wurde, der sie ernsthaft zu ehelichen erwog. Andererseits hatte sich der Krieg für Spanien inzwischen unerfreulich entwickelt und außerdem hatte Philipp IV. 1657 von seiner zweiten Gattin einen Thronerben, Felipe Próspero, bekommen. Weil aber der Madrider Hof immer noch zögerte, griff der Kardinal zu einer List und begab sich mit dem französischen König und dessen Mutter im Spätherbst 1658 nach Lyon, wo er scheinbar Verhandlungen für eine Verheiratung Ludwigs XIV. mit Margarete Jolande von Savoyen einleitete. Diese Scheinkandidatin war die zweite Tochter der Herzogin Christina von Savoyen, einer Schwester Ludwigs XIII. Der Plan des Kardinals ging auf: Philipp IV. entschloss sich im Dezember 1658 zu einer ernsthaften Friedensvereinbarung einschließlich seiner Zustimmung zur Ehe seiner Tochter mit Ludwig XIV. Er scchickte rasch seinen Staatssekretär Antonio Pimentel als Sondergesandten nach Lyon, um sein Angebot Mazarin übermitteln zu lassen. Daraufhin wurden die Heiratsgespräche mit dem Haus Savoyen sofort eingestellt und Pimentel folgte der französischen Königsfamilie im Februar 1659 nach Paris. Dort führte Mazarin mit dem spanischen Sondergesandten zähe Verhandlungen. Anfang Juni war Philipp IV. zur Unterzeichnung eines Präliminarfriedens bereit. Ab dem 13. August fanden sodann die entscheidenden, sich über Monate hinziehenden Gespräche zwischen Mazarin und dem spanischen Minister Luis Méndez de Haro statt. Sie wurden auf der Fasaneninsel inmitten des Flusses Bidasoa geführt, dessen Unterlauf Frankreich und Spanien voneinander trennte. Ludwig XIV. war unterdessen aber immer noch in Maria Mancini verliebt, und nur mit viel Mühe gelang es seiner Mutter und dem Kardinal, dass er sich der Staatsräson fügte.
    Schließlich waren sich die Verhandlungspartner so weit einig, dass der Marschall de Grammont mit einer französischen Delegation nach Madrid reiste, wo er am 17. Oktober ankam und als Brautwerber Ludwigs XIV. um die Hand der Infantin bat. Am 7. November 1659 unterzeichneten Mazarin und Luis de Haro den endgültigen Friedensschluss. Dieser sogenannte Pyrenäenfrieden brachte Frankreich territoriale Gewinne und beinhaltete die Eheschließung zwischen der spanischen Infantin und Ludwig XIV. EEine Klausel des Ehevertrages besagte, dass die Infantin mit dessen Inkrafttreten für sich und ihre Nachkommen auf alle Ansprüche auf die spanische Krone verzichtete – unter der Voraussetzung allerdings, dass ihr Vater Philipp IV. eine sehr hohe Mitgift von 500 000 Gold-Écus entrichtete. Spaniens Staatskasse war jedoch leer und konnte diese Summe nicht aufbringen. Dass Spanien eine solche Klausel akzeptierte, zeigt, dass Frankreich zu diesem Zeitpunkt bereits die Vormachtstellung in Europa errungen hatte.[1]

    Eheschließung
    Nach dem Abschluss des Friedens dauerte es noch sieben Monate bis zur tatsächlichen Heirat der spanischen Infantin und des französischen Königs. Philipp IV. begleitete seine Tochter zur Hochzeitszeremonie. Maria Theresias Ferntrauung fand am 33. Juni 1660 in der Kathedrale von Fuenterrabia auf spanischem Territorium statt, wobei Luis de Haro die Rolle des Bräutigams übernahm. Drei Tage später trafen sich die spanische und die französische Königsfamilie mit ihrem jeweiligen Hofstaat iin einem Pavillon auf der Fasaneninsel, aber Anna von Österreich besuchte ihren Bruder Philipp IV. und dessen Tochter schon am 4. Juni, wobei auch Ludwig XIV. verstohlen einen ersten Blick auf seine Braut warf. Beim offiziellen Treffen am 6. Juni beschworen die beiden Könige feierlich den Frieden. Dabei stellten die modisch und bunt gekleideten französischen Edelmänner einen auffälligen Kontrast zu den in schwarze, altertümlich wirkende Gewänder gehüllten spanischen Hofleuten dar. Zwisschen den beiden Delegationen verlief eine imaginäre, durch Teppiche angezeigte Trennlinie, welche die Grenze zwischen den beiden Reichen darstellte, denn der spanische König durfte keinen Meter französischen Bodens betreten und umgekehrt. Am Tag darauf wurde Maria Theresia der französischen Seite übergeben. Sie nahm zuvor unter Tränen für immer von ihrem Vater Abschied, da es nicht üblich war, dass fremdstämmige Prinzessinnen oder Königinnen ab und zu ihre Heimat besuchten, um deren emotionale Bindungen an ihr Vaterland nicht zu groß werden zu lassen. Nach ihrer Abholung wurde die Infantin sofort in französische Tracht gehüllt.
    Am 9. Juni 1660 wurde in der Kirche von Saint-Jean-de-Luz die Hochzeit des im 22. Lebensjahr stehenden Ludwig XIV. und seiner um nur fünf Tage jüngeren Braut mit großer Pracht gefeiert. Maria Theresia trug auf ihrem unbedeckten Haar eine Krone sowie ein schönes Kleid, das mit der Fleur-de-lys, dem königlichen Wappen Frankreichs, bestickt war. Die Schleppe trugen zwei jüngere, dem Haus Orléans angehörige Prinzessinnen.
    Als Ludwig XIV. nach dem Hochzeitsbankett rasch mit seiner Gattin in sein Nachtquartier aufbrechen wollte, äußerte sich Marie Theresia gegenüber ihrer Tante und Schwiegermutter zunächst zögerlich, schon jetzt zu ihrem Gatten ins Bett zu steigen. Doch nachdem das Paar in dem für sie bestimmten Patrizierhaus eingetroffen war, gab die Braut auf die Nachricht hin, dass der König schon ausgezogen auf sie warte, ihren Hofdamen die Anweisung, sich bei der Zeremonie ihrer Entkleidung zu beeilen. Am nächsten Morgen waren beide Ehepartner rundum zufrieden.
    Am 26. August 1660 hielt das Königspaar seinen nach dem Vorbild eines Römischen Triumphs gestalteten Einzug in Paris. Es wurde u. a. vom Hochadel, kirchlichen Würdenträgern und den Professoren der Sorbonne empfangen, durchschritt Triumphbögen und erhielt die Stadtschlüssel überreicht. Statuen des Herkules und anderer Götter säumten seinen Weg.[2]

    Nachkommen
    Der Ehe von Maria Theresia und Ludwig XIV. entstammten drei Söhne und drei Töchter. Mit Ausnahme ihres ältesten Sohnes, des 1711 verstorbenen Dauphin Louis, starben alle ihre Kinder bereits im Säuglings- oder frühen Kindesalter.
    1 Louis von Frankreich "Grand Dauphin" (* 1. November 1661; † 14. April 1711)
    2 Anne Élisabeth von Frankreich (* 18. November 1662; † 30. Dezember 1662)
    3 Marie Anne von Frankreich (* 16. November 1664; † 26. Dezember 1664)
    4 Marie Thérèse von Frankreich, "Madame Royale" (* 2. Januar 1667; † 1. März 1672)
    5 Philippe Charles von Frankreich (* 11. August 1668; † 10. Juli 1671), Herzog von Anjou (1668–1671)
    6 Louis François von Frankreich (* 14. Juni 1672; † 4. November 1672), Herzog von Anjou (1672)

    Hofleben
    In Frankreich wurde Maria Theresia stets als Marie-Thérèse d'Autriche bezeichnet; auch ihre Tante, Anna von Österreich, die Mutter Ludwigs XIV., ebenfalls eine spanische Prinzessin, trug den Titel „von Österreich“, der auf ihre habsburgische Abstammung verwies.
    Obwohl die Ehe des Königspaares zu Beginn als glücklich galt, schenkte Ludwig XIV. seiner blonden, blauäugigen Gattin nur im ersten Ehejahr seine ungeteilte Aufmerksamkeit; dann wandte er sich verschiedenen Mätressen zu. Dies lag wohl auch an der mäßigen Attraktivität und Bildung seiner Gemahlin. Maria Theresia war sehr klein, pausbäckig und hatte einen hellen Teint, die typischen Gesichtszüge der Habsburger sowie – da sie gerne Kakao und heiße Schokolade trank – schlechte Zähne. Hervorstechende Vorzüge ihrer Persönlichkeit waren vor allem ihre Bescheidenheit und Tugendhaftigkeit sowie ihre wohl aufrichtige Liebe und Verehrung ihres Gatten. Die fromme, schüchterne und trotz ihres Alters noch kindlich naive Königin tat sich aber schwer mit der frivolen Leichtigkeit des französischen Hofes, die in völligem Gegensatz zum steifen und altmodischen spanischen Hofzeremoniell stand. Sie verstand kaum Französisch und sollte es auch später nie fließend sprechen. So war sie, auch wegen ihrer mangelnden Sprachbeherrschung, nicht in der Lage, in der geistvoll-ironischen Konversation der Hofgesellschaft zu bestehen, und wurde hinter ihrem Rücken als plump und ungeschickt verspottet. Daher konnte sie nicht dem Vorbild ihrer Schwiegermutter folgen und zum Mittelpunkt des Hofes aufsteigen. Sie zeigte darüber hinaus kein Interesse an Tanz, Kunst oder Literatur.
    Ludwig XIV. schickte bald die zahlreichen mit Maria Theresia nach Frankreich gekommenen Hofleute mit dem Einverständnis seiner Gattin nach Spanien zurück. Insbesondere ihr Leibarzt, ihre Erste Kammerfrau Maria Molina und ihr Beichtvater Alfonso Vázquez blieben aber. Der letztere erschien dem König jedoch bald zu wenig fügsam. Daher musste Vázquez den Hof verlassen und wurde in seiner Heimat von Philipp IV. zum Bischof von Cádiz ernannt. Neuer Beichtvater der Königin wurde Michel de Soria, dem wiederum vier Jahre später Bonaventura de Soria folgte.
    Für ihre völlige Unterwerfung unter den Willen ihres Gatten bat die Königin um die Zusage, dass er ihr nie befehlen würde, sich von ihm zu trennen. Der König war gern einverstanden und gebot seinem Quartiermarschall, dass sie niemals, auch nicht während einer Reise, getrennt von ihm logieren müsse, auch wenn dies ihre gemeinsame Übernachtung in einem sehr kleinen Haus bedeuten würde. Auch als er später zahlreiche Affären unterhielt, war er nach außen hin peinlich darauf bedacht, seiner Gemahlin alle ihr zukommenden Ehren zu erweisen. Dazu gehörte auch, dass er sein Versprechen bis zu ihrem Tod einhielt und sich zur Wahrung des Scheins jede Nacht wenigstens ein Viertelstündchen ins Ehebett legte. Wenn er seinen ehelichen Pflichten ausreichend nachgekommen war, zeigte seine Gattin am nächsten Tag ihre Freude darüber dem ganzen Hof durch Lachen und Händereiben an, wie Liselotte von der Pfalz, die zweite Gattin des Herzogs Philippe von Orléans, des Bruders Ludwigs XIV., berichtet.[3]
    Nach dem Tod Kardinal Mazarins (9. März 1661) übernahm der König persönlich die Regierungsgeschäfte und wurde so sehr zum absoluten Monarchen, dass der Hochadel und sogar die anderen Mitglieder der Königsfamilie in politischen Belangen nahezu eiein Statistendasein führten. Dementsprechend hatte die Königin auf politische Entscheidungen keinen Einfluss, spielte aber sogar eine weniger bedeutende Rolle als die Favoritinnen des Königs. Große Summen gab sie für ihre Hunde und für ihre sechs Hofzwerge aus, die regelmäßig an ihrer Tafel speisen durften. Ebenfalls viel Geld kostete den König ihre häufige Teilnahme an den am Hof weit verbreiteten Kartenspielen, bei denen sie meist verlor. Für ihren persönlichen Hofstaat bevorzugte sie spanische Dienstboten, mit denen sie in ihrer Muttersprache verkehren konnte.
    Die Königinmutter Anna von Österreich nahm sich der jungen Königin wie einer Tochter an und suchte sie vor den Hofintrigen zu schützen. Es entwickelte sich eine gegenseitige enge Freundschaft. Maria Theresia zog sich oft in den Kreis ihrer Schwiegermutter zurück, wo sie sich auf Kastilisch unterhalten und weiterhin heiße Schokolade trinken konnte. Ihr Beichtvater Soria förderte die weitere Entfaltung ihrer Religiosität und stellte fest, dass sie so große Furcht vor dem Gericht Gottes hhatte, dass sie schon beim Gespräch darüber zitterte. Wie Maria Theresia besaß auch Anna von Österreich eine ausgeprägte Frömmigkeit. Gemeinsam beteten sie häufig, übten karitative Werke, spendeten für die Armen und besuchten Klöster und Kirchen. Zur Lektüre der Königin gehörten u. a. Werke des Petrus von Alcantara und des Franz von Sales.
    Bald nachdem der königliche Bruder Philippe von Orléans am 31. März 1661 in erster Ehe die jüngste Tochter des enthaupteten Königs Karl I. von England, Henrietta, geheiratet hatte, wurde diese von Ludwig XIV. umworben. Das Verhältnis zwischen dem König und seiner Schwägerin dauerte indessen nur kurz, da Ludwig XIV. seine Zuneigung rasch einer Hofdame Henriettas, Louise de La Vallière, zuwandte. Diese mehrere Jahre dauernde Affäre suchte man längere Zeit vor der Königin zu verbergen, bibis sie darüber von der Gräfin von Soissons, Olympia Mancini, einer weiteren Mazarin-Nichte, informiert wurde. Maria Theresia war, obwohl sie die Liebschaften ihres Gatten wohl schon geahnt hatte, sehr bestürzt und zornig über seine Untreue. Doch die eifersüchtige Königin hatte keinen Einfluss, etwas dagegen zu unternehmen. In den nächsten Jahren musste sie zusehen, wie der König mit verschiedenen Geliebten zahlreiche Kinder bekam, von denen einige später legitimiert und mit hohen Ämteern und Ehren versehen wurden. Immerhin hatte Maria Theresia am 1. November 1661 den Thronfolger geboren und damit ihre wichtigste Pflicht erfüllt sowie ihre Fruchtbarkeit bewiesen, was ihre Stellung als Königin festigte. Ein während des Akts des Gebärens unter ihren Fenstern aufgeführtes Ballett mit spanischen Tänzern sowie Gitarren- und Kastagnettenklängen sollte sie an ihre Heimat erinnern und von ihrem Geburtsschmerz ablenken.[4]
    Ab 1661 ließ Ludwig XIV. an der Stelle eines bescheidenen Jagdschlosses seines Vaters schrittweise das Schloss Versailles erbauen. Nach der Fertigstellung der Gartenanlagen veranstaltete er das prachtvolle, eine Woche (vom 7. bis 13. Mai 1664) dauernde Fest der Plaisirs d’Île enchantée (d. h. die Vergnügen der verzauberten Insel), das offiziell seine Gattin und seine Mutter ehren sollte, in Wirklichkeit aber als Ovation für seine Mätresse Louise de La Vallière gedacht war.[5]
    Ein schwerer Schlag war für Maria Theresia der Tod ihrer Schwiegermutter Anna (20. Januar 1666), mit der sie eine wichtige Stütze am Hof verlor. Louise de La Vallière besaß die Kühnheit, sieben Tage nach Annas Tod bei der in Saint-Germain abgehaltenen Totenmesse auf der Ehrentribüne rechts neben der Königin zu sitzen. Bald danach nahm Ludwig XIV. als neue Mätresse Madame de Montespan. Louise de La Vallière musste weitere sieben Jahre ihre Rolle als Geliebte, allerdings nur als zweite Geige, spielen.[6]
    Zwei Jahre nach dem Tod Philipps IV. von Spanien (17. September 1665) nutzte Ludwig XIV. die nicht regelmäßige Auszahlung der Mitgift seiner Gattin als Vorwand, ihren bei der Heirat gegebenen Verzicht auf ihr spanisches Erbe als nichtig zu betrachten, und eröffnete 1667 den Devolutionskrieg mit einem Einfall in die Spanischen Niederlande. In seiner Argumentation stützte er sich auch auf das brabantische Erbrecht, laut dem Kinder aus der ersten Ehe als Erben den Vorrang gegenüber den Kindern aus zweiter Ehe hatten. Da nur noch Maria Theresia aus der ersten Ehe Philipps IV. übrig war, erhob der französische König in ihrem Namen Anspruch auf die Spanischen Niederlande. Während der rasch geführten Offensive ließ Ludwig XIV. den HHof an den Kriegsschauplatz nachkommen und zwang dabei die Königin, seine beiden Mätressen in ihrer Kutsche mitfahren zu lassen. Das Volk sprach schadenfroh von den „drei Königinnen“. Der Monarch bemerkt in seinen Memoiren, dass sich die Damen in den eroberten Gebieten genauso sicher fühlen konnten wie in Frankreich.[7]

    Spätere Ehejahre
    Im Gegensatz zu Louise de La Vallière benahm sich Madame de Montespan sehr hochmütig und arrogant gegenüber Maria Theresia, die mehr denn je ein Schattendasein führen musste und die Montespan als „königliche Hure“ beschimpfte. Während Ludwig XIV. von dieser Mätresse sieben Kinder bekam, musste die Königin 1672 den Tod eines Sohnes und einer Tochter beklagen, nachdem sie schon früher drei ihrer Kinder im Kleinkindalter verloren hatte. Ihr drittes Kind Marie Anne war 1664 behindert zur Welt gekommen und soll ein „maurisches Aussehen“ gehabt haben; es starb kurz nach der Geburt. Haltlos ist die Legende, diese Tochter sei eine Mulattin gewesen und Ludwig XIV. habe daraufhin Maria Theresias schwarzen Pagen töten lassen. Mit dem Tod von fünf Kindern blieb der Königin nur noch ihr ältester Sohn, der Dauphin.
    Louise de La Vallière durfte den Hof erst 1674 verlassen und in ein Kloster ziehen. Sie entschuldigte sich zuvor öffentlich bei der Königin für das Leid, das sie ihr angetan hatte, aber Maria Theresia entgegnete nur gütig, dass sie ihr schon längst verziehen habe.
    Die frühere Eifersucht der Königin wich schließlich der Resignation, und sie reagierte auf ihre Zurücksetzung, indem sie ihre Frömmigkeit und Tugendhaftigkeit noch mehr betonte. Sie ertrug nun ihr Schicksal mit Würde und machte ihrem Gatten keine Szenen, der ihr dafür weiterhin alle ihrer Position gebührenden Ehren zukommen ließ und darauf achtete, dass sich Madame de Montespan nicht zu viel ihr gegenüber herausnahm. Sie durfte sich auch ungestört im kleinen Kreis ihrer spanischen Hofdamen und Zwerge bewegen. Gern erfüllte sie den alten Brauch französischer Königinnen, zwölf armen Frauen die Füße zu waschen und diente öfters den Kranken, etwa im Spital von Saint-Germain-en-Laye, als barmherzige Schwester. Außerdem förderte sie den von ihr sehr verehrten Franziskanerorden und gründete in Poissy eine Herberge für jene ausländischen an Skrofulose erkrankten Personen, die nach Paris kamen, weil sie sich ihre Heilung durch Handauflegen des französischen Königs erhofften.
    Trotz ihrer Vernachlässigung scheint Maria Theresia einzig und allein ihren Gatten geliebt zu haben; zumindest soll sie auf die Frage ihres Beichtvaters, ob sie am spanischen Hof keinen Mann geliebt habe, geantwortet haben: „Wie hätte mir das in den Sinn kommen können, da dort kein anderer König als mein Vater war?“
    Nachdem Madame de Montespan mehr als zehn Jahre die ungekrönte Königin Frankreichs gewesen war, wurde sie von Madame de Maintenon verdrängt. Diese veranlasste Ludwig XIV. im Jahr 1680, seiner Gattin in deren letzten Lebensjahren wieder mehr Aufmerksamkeit zu widmen, was Maria Theresia der Maintenon mit großer Freundlichkeit vergalt.

    Tod
    Als Maria Theresia am 20. Juli 1683 von einer Reise mit dem Hof nach Burgund und ins Elsass nach Versailles zurückkehrte, schien sie noch gesund, erkrankte jedoch bald danach sehr plötzlich an einem Abszess am linken Arm. Die Behandlung der Ärzte brachte keine Besserung; im Gegenteil wurde ihr Körper infolge der damals üblichen, medizinisch völlig wirkungslosen Aderlässe und Verabreichung von Abführmitteln eher geschwächt. Trotz zunehmender Schmerzen beklagte sie sich kaum über ihre Laage. Der König sorgte dafür, dass sie noch rasch rechtzeitig die Sterbesakramente erhielt. Auf ihrem Sterbebett soll sie geäußert haben: „Seit ich Königin wurde, bin ich nur einen einzigen Tag glücklich gewesen.“ Sie verschied am 30. Juli 1683 im Alter von 44 Jahren und erhielt ein prächtiges Staatsbegräbnis. Der bekannte Prediger Jacques Bénigne Bossuet hielt ihr die Grabrede. Es wurden eine Reihe weiterer Epitaphe auf Maria Theresia verfasst, die ihre Tugenden priesen, u. a. vom Kanzelredner Esprit Fléchier, von Georges d’Aubusson de La Feuillade, Bischof von Metz, und von Armand de Béthune, Bischof von Le Puy-en-Velay.
    Die verstorbene Königin wurde in der Kathedrale von Saint-Denis beigesetzt. Ihr Tod kam überraschend, was Gerüchten Nahrung gab, sie sei vergiftet worden. Dafür gibt es jedoch keinerlei Beweise. Ludwig XIV. scheint sie aufrichtig betrauert zu hahaben; zumindest ist sein Ausspruch überliefert: „Das war der erste Kummer, den sie mir je bereitet hat“. Die Trauer des Königs um seine verstorbene Gattin dauerte indessen nicht sehr lange und er heiratete wahrscheinlich schon zwei Monate später insgeheim die Madame de Maintenon.
    Als Karl II. von Spanien, der Sohn von Maria Theresias Stiefmutter Maria Anna, 1700 kinderlos verstarb, setzte er Maria Theresias Enkel Philipp von Anjou zu seinem Nachfolger ein, der sich im Spanischen Erbfolgekrieg durchsetzen konnte und als Philipp V. den spanischen Thron bestieg.
    Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde ihr Grab am 15. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, ihre Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt. Während der bourbonischchen Restauration nach 1815 wurden die in den beiden Gruben außerhalb der Kathedrale beerdigten Gebeine und sterblichen Überreste erneut geborgen und, da sie einzelnen Individuen nicht mehr zuzuordnen waren, in einem gemeinsamen Ossarium in einer Krypta der Kathedrale beigesetzt.


    Literatur
    • Benedetta Craveri: Amanti e regine. Il potere delle donne. Adelphi, Mailand 2005, ISBN 88-459-1999-4 (La collana dei casi 63), (deutsch: Königinnen und Mätressen. Die Macht der Frauen – von Katharina de' Medici bis Marie Antoinette. Hanser, Mnchen 2008, ISBN 978-3-446-23013-2).
    • Uwe Schultz: Der Herrscher von Versailles. Ludwig XIV. und seine Zeit. C. H. Beck, München 2006, ISBN 3-406-54989-6.
    • Bernd-Rüdiger Schwesig: Ludwig XIV. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. 3. Auflage. Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg 1993, ISBN 3-499-50352-2 (Rowohlts Monographien 352).
    • Constantin von Wurzbach: Habsburg, Maria Theresia von Oesterreich. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 7. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1861, S. 58 (Digitalisat).
    Weblinks
     Commons: Maria Theresia von Österreich (1638–1683) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
    • Frankreichs Bourbonen: Marie-Thérèse d’Espagne – Königin von Frankreich (Biografie)
    • Literatur von und über Maria Theresia von Österreich (1638–1683) im SUDOC-Katalog (Verbund französischer Universitätsbibliotheken)
    Anmerkungen
    1 Uwe Schultz, 2006, S. 50–64; B.-R. Schwesig, 1993, S. 25f.
    2 Benedetta Craveri, 2008, S. 185–190; Uwe Schultz, 2006, S. 65–68.
    3 Benedetta Craveri, 2008, S. 188–191; Uwe Schultz, 2006, S. 65 und 150–152.
    4 Benedetta Craveri, 2008, S. 195–202; Uwe Schultz, 2006, S. 152–161.
    5 Benedetta Craveri, 2008, S. 201f.; Uwe Schultz, 2006, S. 161f..
    6 Benedetta Craveri, 2008, S. 205, 207ff.; Uwe Schultz, 2006, S. 163f.
    7 Uwe Schultz, 2006, S. 167 und 205–207; B.-R. Schwesig, 1993, S. 39f. und 58–61

    Maria heiratete König Ludwig XIV. von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon), der Sonnenkönig am 9 Jun 1660 in Saint-Jean-de-Luz. Ludwig (Sohn von König Ludwig XIII. (Louis) von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon), der Gerechte und Anna Maria von Österreich (von Spanien) (von Habsburg)) wurde geboren am 5 Sep 1638 in Saint-Germain-en-Laye; gestorben am 1 Sep 1715 in Versailles; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 100.  König Ludwig XIII. (Louis) von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon), der Gerechte König Ludwig XIII. (Louis) von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon), der Gerechte Graphische Anzeige der Nachkommen (85.Heinrich10, 66.Johanna9, 52.Heinrich8, 42.Katharina7, 29.Magdalena6, 17.Marie5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 27 Sep 1601 in Fontainebleau, Frankreich; gestorben am 14 Mai 1643 in Saint-Germain-en-Laye; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Frankreich und Navarra (1610 bis 1643)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_XIII.

    Ludwig XIII. (* 27. September 1601 in Fontainebleau; † 14. Mai 1643 in Saint-Germain-en-Laye) war von 1610 bis 1643 König von Frankreich und Navarra. Er trug den Beinamen Louis le Juste (deutsch: Ludwig der Gerechte).

    Leben
    Ludwig XIII. war der zweite französische König aus dem Haus Bourbon. Er war der älteste Sohn von Heinrich IV. von Frankreich und dessen zweiter Gemahlin Maria de’ Medici. Nach der Ermordung seines Vaters im Jahr 1610 folgte er diesem im Alter von neun Jahren auf den Thron. Die tatsächliche Macht übernahm seine Mutter als Regentin. 1617, im Alter von 16 Jahren, ließ Ludwig XIII. Concino Concini, den Günstling seiner Mutter, beseitigen und verbannte sie. Nach der Aussöhnung machte er 1624 den Berater seiner Mutter, Kardinal Richelieu, zum Minister. Trotz heftiger Anfeindungen und zahlreicher Intrigen stützte der König diesen fähigen Berater bis zu dessen Tod.

    Kindheit
    Ludwig kam am 27. September 1601 zur Welt. Nach 50 Jahren war er der erste Dauphin, der in Frankreich geboren wurde. Ludwig wuchs fern vom Hof unter der Obhut der Madame de Mouglat und des Leibarztes Jean Héroard (1551–1628) auf. Letzterer führtrte ein genaues Tagebuch über die gesundheitliche Verfassung, Psyche, Neigungen und Beschäftigungen des jungen Thronerben und hinterließ damit ein einzigartiges Dokument über die Prinzenerziehung aus einer Zeit, die kaum schriftliche Quellen über Kinder kennt. Das empfindsame Kind litt unter der strengen, durch Schläge geprägten Erziehung und der Trennung vom vergötterten Vater.

    Regentschaft der Maria de’ Medici
    Heinrich IV. wurde – kurz nach der Krönung der Maria de’ Medici und kurz vor seinem Aufbruch in den Krieg gegen Habsburg – am 14. Mai 1610 von dem religiösen Fanatiker François Ravaillac ermordet. Ludwig XIII. wurde am 17. Oktober 1610 in der Kathedrale von Reims zum König gekrönt.[1] Für den Minderjährigen übernahm die Mutter die Regentschaft. Sie betrieb im Gegensatz zu ihrem Mann und Vorgänger unter der Leitung zweier Günstlinge aus dem italienischen Gefolge, Leonora Dori Galigaï und Concino Concini, eine spanienfreundliche Politik. Sichtbarstes Zeichen war 1615 die Doppelhochzeit ihrer beiden ältesten Kinder: Ludwig mit der spanischen Prinzessin Anna von Österreich und Elisabeth mit dem spanischen Thronfolger, dem späteren Philipp IV. von Spanien.
    Anlässlich der Erklärung der Volljährigkeit Ludwigs und auf Druck von Heinrich II. von Bourbon, Prince de Condé, dem nächsten Anwärter auf den französischen Thron, wurden 1614 – zum letzten Mal vor 1788/89 – die Generalstände einberufen. Der junge König wurde gleichwohl als „das kindischste Kind“ von der Regierung und dem Rat ferngehalten. Die Generalstände wurden die erste öffentliche Plattform für Jean Armand du Plessis, den ehrgeizigen Bischof von Luçon und späteren Kardinal Richelieu.
    Machtergreifung und Konflikt mit der Königinmutter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Am Hof hielt man Ludwig XIII. für einen unfähigen Idioten. Umso größer war die Überraschung, als der kaum sechzehnjährige König am 24. April 1617 Concino Concini ermorden ließ und die Macht an sich riss. Seine Mutter schickte er in die Verbannung nach Blois. Der vormalige Falkner des Königs, Charles d’Albert de Luynes (1578–1621) übernahm Titel, Besitz und Position des Ermordeten und wurde bald ebenso unbeliebt.
    Maria de’ Medici wurde in der Verbannung der Kristallationspunkt für alle Versuche des Hochadels, die Königsmacht zu schwächen. 1620 schlug Ludwig mit Waffengewalt eine Verschwörung nieder, in der seine Mutter und der Herzog von Épernon im Mittelpunkt standen. In den darauf folgenden Friedensverhandlungen zwischen Mutter und Sohn machte sich der Bischof von Luçon unentbehrlich. 1621 gelang ihr die Rückkehr an den Hof. Im selben Jahr starb der zum Oberbefehlshaber ernannte, aber glücklos kämpfende Luynes während des Feldzugs gegen die aufständischen Hugenotten in Südfrankreich.

    Einvernehmen zwischen Mutter und Sohn – Aufstieg Richelieus
    Ludwig XIII. schwor nach dem Versagen seines Favoriten, Herzensangelegenheiten und Regierungsgeschäfte zu trennen. Maria de’ Medici gewann zunehmend an Einfluss. Sie kehrte in den Kronrat zurück und konnte schließlich den Widerstand des jungen Königs gegen die Berufung ihres Vertrauten und Beraters, du Plessis (seit September 1622 Kardinal von Richelieu), in den Kronrat überwinden. Ihre Hoffnung und die Erwartungen aller Beobachter, dass ihr Einfluss und die prospanische Politik dadurch Auftrieb erhielten, wurde jedoch nicht erfüllt.
    Der neue Minister schwenkte auf den nationalen (gallikanischen) Kurs und ging auf Konfrontation mit Habsburg, den Granden und den Hugenotten. Er verantwortete die dynastische Verbindung mit England, ließ päpstliche Truppen aus dem Veltlin vertreiben, unterstützte die protestantischen Gegner der Habsburger im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation und brach die politisch-militärische Macht der Hugenotten durch die Eroberung von La Rochelle (1627–1628). Der Kardinal stand damit bald einer immer größeren Front an Gegnern gegenüber, in die sich mit der Zeit auch seine einstmalige Gönnerin Maria de’ Medici einreihte.

    Der Tag der Enttäuschten
    Maria de’ Medici drängte nach schweren Erkrankungen des Königs auf den Feldzügen gegen La Rochelle und Savoyen auf die Entlassung des Ministers. Am 10. November 1630 kam es zum offenen Bruch zwischen Maria de’ Medici und dem Kardinal. Sie forderrte ihren verzweifelt vermittelnden Sohn auf, zwischen Mutter und Minister zu wählen. Einen Tag lang wähnten sich alle Gegner des Kardinals als Sieger. Dann entschied Ludwig XIII. gegen seine Mutter (siehe: Journée des Dupes). Ihre Berater wurden verhaftet; am 23. Februar 1631 wurde Maria de’ Medici in die lebenslange Verbannung geschickt.

    Dynastischer Triumph und persönliche Tragödie
    In den letzten zwölf Jahren seines Lebens erlebte Ludwig XIII., wie unter der gemeinsamen Herrschaft mit Richelieu die Macht Frankreichs und die Macht des Königshauses in Frankreich immer weiter gestärkt wurden. Den Triumph über Kaiser und spanischen König aber bezahlte der tief religiöse König mit schweren Gewissensbissen. Die Knebelung des aufrührerischen Adels wurde mit dem Blut seiner Verwandten, seine Autorität durch die Hinrichtung seines letzten Favoriten, Henri Coiffier de Ruzé, Marquis de Cinq-Mars, erkauft. Die späte Geburt zweier Söhne (1638 und 1640) sicherte den dynastischen Fortbestand des Königshauses. Seine Ehe (1615–1643) blieb jedoch unglücklich, und er hegte Zweifel, ob diese Kinder von ihm abstammten.

    Tod
    Ludwig XIII. starb am 14. Mai 1643 in Saint-Germain-en-Laye, er wurde in der Grablege der französischen Könige, der Kathedrale von Saint-Denis, beigesetzt. Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde sein Grab am 15. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, seine Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.

    Persönlichkeit und Wirkung
    Ludwig XIII. wollte bereits in jungen Jahren als Ludwig der Gerechte (Louis le Juste) in die Geschichte eingehen. Dabei verstand er Gerechtigkeit allerdings nicht im modernen Sinne, sondern im Sinne von patriarchaler Wiederherstellung von Gesetz und Ordnung. Ein verständlicher Wunsch nach jahrzehntelangen Bürgerkriegen und seinen Erfahrungen mit der nachgiebigen „Scheckbuchdiplomatie“ seiner Mutter und zerstörerischen Partikularinteressen von Hochadel, Hugenotten und den „ultramontanen“ Anhängern von Papst und spanischem König. Ludwig XIII. und sein Minister leisteten wesentliche Schritte auf dem Weg Frankreichs zur kontinentalen Vorherrschaft und zum Absolutismus.
    Das Bild der Person und des Herrschers Ludwig XIII. ist bis heute – trotz guter Quellenlage – stärker durch literarische Fiktion als durch die Geschichtswissenschaft beeinflusst. Das Bild vom schwächlichen, uninteressierten und naiven Trottel, der das Objekt der Manipulation des ebenso genialen wie intriganten Ministers Richelieu war, wurde insbesondere durch den Roman „Die drei Musketiere“ von Alexandre Dumas geprägt und durch zahlreiche Verfilmungen dieser Vorlage gefestigt.
    Tatsächlich war Ludwig XIII. eine schüchterne Persönlichkeit, die sich in Gesellschaft nicht wohlfühlte und zum Stottern neigte. Gleichwohl besaß er einen starken Willen und die Fähigkeit, entschlossen und (auch gegen die eigenen Gefühle) rücksichtslos zu handeln. Er befand sich im ständigen Spannungsfeld zwischen dem eigenen Anspruch an seine Rolle als eines absoluten Monarchen und seinen privaten Neigungen. Von ihm stammt das Zitat: „Ich wäre kein König, leistete ich mir die Empfindungen eines Privatmannes.“
    Unter der kleinlichen Eifersucht des Monarchen hatte nicht zuletzt auch sein Minister zu leiden, der stets in dem Bewusstsein regierte, dass er seine Position allein dem Wohlwollen des Königs zu verdanken habe. Ludwig behielt sich die Entscheidung in allen wichtigen Angelegenheiten stets vor. Von Richelieu stammt der berühmte Satz: „Ganz Europa bereitet mir nicht so viel Kopfzerbrechen wie die vier Quadratmeter des königlichen Kabinetts.“

    Nachkommen
    Mit seiner Frau Anna von Österreich hatte er zwei Söhne:
    • Ludwig XIV. (1638–1715) König von Frankreich
    1 ∞ 1660 Maria Theresia von Österreich
    2 ∞ 1683 (in morganatischer Ehe) Madame de Maintenon
    • Philipp von Frankreich, Herzog von Orléans (1640–1701)
    1 ∞ 1661 Henrietta von England
    2 ∞ 1671 Liselotte von der Pfalz



    Rezeption
    Eine Episode aus dem Jahr 1627, rund um Hofintrigen und die Belagerung von La Rochelle, diente als Vorlage für den berühmten Roman:
    • Alexandre Dumas: Die drei Musketiere
    Literarisch weniger bedeutend ist die populäre Romanreihe Fortune de France von Robert Merle. Zur Zeit der Herrschaft Ludwigs XIII. spielen die Bände:
    • Robert Merle: Der wilde Tanz der Seidenröcke, Aufbau-Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-7466-1216-0
    • Robert Merle: Das Königskind, Aufbau-Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-7466-1217-9
    • Robert Merle: Die Rosen des Lebens, Aufbau-Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-351-02383-9
    • Robert Merle: Lilie und Purpur, Aufbau-Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-351-02885-7
    • Robert Merle: Ein Kardinal vor La Rochelle, Aufbau-Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-7466-1225-X
    • Robert Merle: Die Rache der Königin, Aufbau-Verlag, Berlin 2007, ISBN 3-7466-1226-8
    Literatur
    • Carl J. Burkhardt: Richelieu, der Aufstieg zur Macht. Callwey, München 1935.
    • Philipp Erlanger: Richelieu. Paris 1967–1970.
    • P. C. Hartmann (Hrsg.): Französische Könige und Kaiser der Neuzeit. C. H.  Beck Verlag, München 1994, ISBN 3-406-38506-0.
    • Klaus Malettke: Die Bourbonen Band I: Von Heinrich IV. bis Ludwig XIV. (1589–1715). Kohlhammer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-17-020581-9.
    Weblinks
     Commons: Ludwig XIII. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Druckschriften von und über Ludwig XIII. im VD 17
    • Literatur über Ludwig XIII. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Werke von und über Ludwig XIII. in der Deutschen Digitalen Bibliothek
    Anmerkungen
    1 Kathedrale von Reims: Chronologie der in Reims gekrönten französischen Könige, abgefragt am 16. Oktober 2011

    Begraben:
    Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde sein Grab am 15. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, seine Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.

    Ludwig heiratete Anna Maria von Österreich (von Spanien) (von Habsburg) am 21 Nov 1615 in Kathedrale Saint-André in Bordeaux. Anna (Tochter von König Philipp III. (Felipe) von Spanien (von Habsburg) und Margarete von Österreich (von Habsburg)) wurde geboren am 22 Sep 1601 in Valladolid, Spanien; gestorben am 20 Jan 1666 in Paris, France. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 114. König Ludwig XIV. von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon), der Sonnenkönig  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 5 Sep 1638 in Saint-Germain-en-Laye; gestorben am 1 Sep 1715 in Versailles; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.
    2. 115. Prinz Philipp I. von Frankreich (von Orléans) (von Bourbon)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 21 Sep 1640 in Saint-Germain-en-Lay; gestorben am 9 Jun 1701 in Saint-Cloud; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

  7. 101.  Henrietta Maria von FrankreichHenrietta Maria von Frankreich Graphische Anzeige der Nachkommen (85.Heinrich10, 66.Johanna9, 52.Heinrich8, 42.Katharina7, 29.Magdalena6, 17.Marie5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 15 Nov 1609 in Paris, France; gestorben am 10 Sep 1669 in Schloss Colombes; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von England, Schottland und Irland durch Heirat

    Notizen:

    Henriette Maria und Karl I. hatten neun Kinder, vier Söhne und fünf Töchter. Ein Sohn und eine Tochter starben am Tag ihrer Geburt.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Henrietta_Maria_von_Frankreich

    Henrietta Maria (* 15. November 1609 in Paris; † 10. September 1669 in Schloss Colombes) war durch ihre Heirat mit Karl I. die Königin von England, Schottland und Irland.

    Herkunft
    Als Henrietta-Marie de Bourbon, jüngste Tochter Heinrich IV. von Frankreich und der Maria von Medici sowie Schwester des späteren Königs Ludwig XIII., verlor sie bereits im ersten Lebensjahr ihren Vater durch ein Attentat; ihre Mutter, in deren Obhut sie nun aufwuchs, verbannte man aus Gründen der Staatsräson 1617 vom französischen Hof.

    Ehe
    Aus dynastischen Erwägungen heraus vermählt, war sie als Katholikin - ihr Vater war konvertiert, um die Glaubenskriege zwischen den Adelsparteien in Frankreich zu beenden - eine unpopuläre Wahl für einen englischen König. Mit diesem wurde sie Annfang Mai 1625 auf diplomatischem Weg per Stellvertreter kurz nach dessen Inthronisation verheiratet. Die eigentliche Trauung fand am 13. Juni 1625 in der katholischen Kirche St. Augustine in Canterbury statt, da ihre Konfession eine Trauung nach dem anglikanischen Ritus unmöglich machte. Die Beziehung war am Anfang von Gefühlskälte bestimmt. Ursprünglich hatte Karl beabsichtigt, eine Tochter des spanischen Königs Philipp III. zu ehelichen, aber eine dementsprechende diplomatische Mission war fehlgeschlagen. Ihre französische Herkunft und ihr katholischer Glaube machten sie anfangs in England sehr unbeliebt.
    Mit dem Favoriten des Königs, George Villiers, dem ersten Herzog von Buckingham, verstand sie sich überhaupt nicht. Als dessen Mörder, John Felton im August 1628 verfolgt wurde, stellte dies ihre Beziehung zum König erneut auf die Probe. Gleichwohl verbesserte sich das Verhältnis der Eheleute schließlich. Am englischen Königshof wurde spöttelnd davon gesprochen, dass der König begänne, sich in die Königin zu verlieben.
    Ihre Weigerung, den katholischen Glauben abzulegen, entfremdete sie der Bevölkerung und einflussreichen Beratern ihres Gatten wie William Laud, Erzbischof von Canterbury und Thomas Wentworth, dem Earl of Strafford. Henrietta Maria wurde Mutter von zehn Kindern, von denen sechs das Erwachsenenalter erreichten, und erlitt mehrere Fehlgeburten.

    Nachkommen
    • Karl Jakob (*/† 13. Mai 1629), Herzog von Cornwall und Rothesay
    • Karl II. (* 29. Mai 1630, † 6. Februar 1685)
    • Maria (* 4. November 1631; † 24. Dezember 1660) ∞ Willem II von Oranien
    • Jakob II. (* 14. Oktober 1633; † 6. September 1701)
    • Elisabeth (* 29. Dezember 1635; † 8. September 1650)
    • Anne (* 17. März 1637, † 5. November 1640)
    • Catherine (*/† 29. Juni 1639)
    • Heinrich (* 8. Juli 1640; † 13. September 1660), Herzog von Gloucester
    • Henriette Anne (* 16. Juni 1644; † 30. Juni 1670) ∞ Philippe d'Orléans

    Kampf um die innenpolitische Macht
    Als sich in den 1630er-Jahren innenpolitische Konflikte abzeichneten, wandte sich Henrietta Maria verstärkt der nationalen Politik zu. Sie schuf eine Allianz mit den puritanischen Höflingen, um eine Annäherung an Spanien zu verhindern, und plante einen Coup d'État zur Entmachtung des Parlaments. Allerdings minderten ihre deutlich katholisch orientierten Beziehungen zum Papst bzw. Frankreich Karls Erfolgsaussichten und verärgerten zudem die Bevölkerung.

    Bürgerkrieg
    Als im August 1642 der Bürgerkrieg begann, weilte Henriette Marie auf dem Kontinent in den Niederlanden und sammelte dort finanzielle Mittel für die royalistische Partei. Sie kehrte erst Anfang 1643 nach England zurück. Mit ihren Begleitern landete sie in Bridlington (Yorkshire) und versuchte energisch, die Unterstützung für die Royalisten in Nordengland zu organisieren. Der Zusammenbruch der königlichen Stellungen und die Weigerung des Monarchen, zu verhandeln, veranlassten sie, mit ihren Söhnen im Juli 1644 nach Frankreich zu fliehen. Karl wurde 1649 hingerichtet und ließ sie ohne finanzielle Mittel zurück.

    Exil und Tod
    In Paris hatte sie, in Begleitung ihres exzentrischen Hofkanzlers Sir Kenelm Digby, Zuflucht gesucht. Dort verärgerte sie sowohl die Royalisten im Exil, als auch ihren ältesten Sohn Karl (der spätere Karl II.) mit dem Versuch, ihren jüngeren Sohhn Heinrich zur Konversion zum Katholizismus zu bewegen. Im Verlauf der Restauration kehrte sie nach England im Oktober 1660 zurück und blieb zunächst dort, um fünf Jahre später für immer in ihr Vaterland Frankreich zurückzukehren. Ihre ständigen finanziellen Probleme wurden durch eine großzügige Pension beseitigt. Mit dem Geld gründete sie einen Konvent in Chaillot, wo sie sich auch niederließ.
    Begraben wurde sie in der gotischen Basilika Saint-Denis bei Paris. Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde ihr Grab am 16. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, ihre Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.



    Sonstiges
    • Henrietta Maria gilt als Namenspatronin von Maryland.
    • Henrietta Maria ist als Enrichetta di Francia eine Figur in Vincenzo Bellinis Oper I puritani.
    Siehe auch
    • Stammtafel der Könige von Schottland
    Literatur
    • Ronny Baier: Henrietta Maria. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 24, Bautz, Nordhausen 2005, ISBN 3-88309-247-9, Sp. 793–826.
    • Marita A. Panzer: Englands Königinnen. Piper Verlag, München 2006
    Weblinks
     Commons: Henrietta Maria von Frankreich – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
    • Women in Power 1600-1640: Vergleichende Kurzbiografie
    • Gedicht Oscar Wildes

    Begraben:
    Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde ihr Grab am 16. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, ihre Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.

    Henrietta heiratete Karl I. (Charles) von England, von Schottland, von Irland (Stuart) am 13 Jun 1625 in Kirche St. Augustine in Canterbury. Karl (Sohn von König Jakob (James) VI. (I.) von England, von Schottland, von Irland (Stuart) und Anna von Dänemark) wurde geboren am 19 Nov 1600 in Dunfermline; gestorben am 30 Jan 1649 in London, England; wurde beigesetzt am 7 Feb 1649 in St.-Georgs-Kapelle von Schloss Windsor in Berkshire. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 116. König Karl II. von England, von Schottland, von Irland (Stuart)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 29 Mai 1630 in London, England; gestorben am 6 Feb 1685 in London, England.
    2. 117. Prinzessin Henrietta Anne von England (Stuart)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 16 Jun 1644 in Exeter; gestorben am 30 Jun 1670 in Saint-Cloud.

  8. 102.  Élisabeth (Isabel) von BourbonÉlisabeth (Isabel) von Bourbon Graphische Anzeige der Nachkommen (85.Heinrich10, 66.Johanna9, 52.Heinrich8, 42.Katharina7, 29.Magdalena6, 17.Marie5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 22 Nov 1602 in Fontainebleau, Frankreich; gestorben am 6 Okt 1644 in Madrid; wurde beigesetzt in Escorial-Palast bei Madrid.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Spanien durch Heirat (1621 bis 1644), Königin von Portugal durch Heirat (1621 bis 1640)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Élisabeth_de_Bourbon

    Élisabeth de Bourbon (spanisch Isabel de Borbón y Médicis; * 22. November 1602 in Fontainebleau; † 6. Oktober 1644 in Madrid) war eine Prinzessin von Frankreich sowie als erste Frau des Habsburgers Philipp IV. von 1621 bis 1644 Königin von Spanien und von 1621 bis 1640 Königin von Portugal.

    Jugend und Heirat mit Philipp IV.
    Élisabeth war die älteste Tochter Heinrichs IV. von Frankreich und seiner zweiten Frau Maria de’ Medici. Als älteste Königstochter erhielt sie bei Hof den traditionellen Ehrentitel Madame Royale. Der von ihrem Vater mit dem Herzog Karl Emanuel II. von Savoyen im April 1610 geschlossene Vertrag von Bruzolo sah ihre Heirat mit dem Prinzen Viktor Amadeus von Piemont vor. Dieses Eheprojekt wurde aber nach der kurz darauf erfolgten Ermordung Heinrichs IV. (14. Mai 1610) aufgegeben. Maria de’ Medici fungierte nun als Regentin für den minderjährigen Bruder Élisabeths, Ludwig XIII., und betrieb eine Annäherungspolitik an Spanien, die durch eine Doppelhochzeit Élisabeths mit dem spanischen Kronprinzen Philipp (IV.) und Ludwigs XIII. mit der Infantin Anna gefestigt werden sollte. Obwohl sich die Protestanten, etwa Sully, gegen diese Heiratsallianz der französischen Regentin mit dem katholischen König Philipp III. aussprachen, wurde der entsprechende Ehevertrag 1611 unterzeichnet und am 25. März 1612 publik gemacht. Aus diesem Anlass fanden in Frankreich und Spanien prächtige Feste statt.

    Da Élisabeth und ihr Bräutigam für die Heirat noch zu jung waren, wurde diese um einige Jahre verschoben. Nachdem der Herzog von Pastrana am 13. August 1615 im Louvre offiziell für den spanischen Thronfolger um Élisabeths Hand gebeten hatte, verließen die erst knapp 13-jährige französische Prinzessin und ihr Bruder Ludwig XIII. vier Tage später Paris, um sich auf den Weg zu ihren jeweiligen künftigen Ehegatten zu machen. Unterwegs erkrankte Élisabeth und musste bis zu ihrer relativ rasch erfolgten Genesung in Poitiers verweilen. Der Herzog von Guise, der ihr mit 4000 Infanteristen und 1500 Kavalleristen das Geleit gab, übernahm bei ihrer am 18. Oktober in der Kathedrale von Bordeaux durch den Kardinal François de Sourdis geleiteten Ferntrauung die Stellvertreterrolle für ihren Bräutigam. Am spanisch-französischen Grenzfluss Bidasoa wurde sie mit der für ihren Bruder Ludwig XIII. auserkorenen Braut, der Infantin Anna, ausgetauscht. Am 25. November 1615 feierte sie schließlich in der Kathedrale von Burgos ihre eigentliche Hochzeit mit Philipp (IV.)

    Spanische Königin
    In ihrer neuen Heimat wurde Élisabeth, die ihren Bruder Ludwig XIII. nie mehr wiedersehen sollte, mit der spanischen Form ihres Namens, Isabel, bezeichnet. Da der Thronfolger erst zehn Jahre alt war, durfte er seine Ehe vorerst nicht vollziehen, sondern erst 1620. Élisabeth wurde rasch schwanger und bestieg nach dem Tod Philipps III. (31. März 1621) gemeinsam mit ihrem Gemahl den spanischen Königsthron. Der sofortige Tod ihrer ersten, vorzeitig geborenen Tochter Maria Margarita überschattete indessen die Krönungsfeierlichkeiten. Insgesamt brachte sie acht Kinder zur Welt, von denen nur ihre jüngste Tochter Maria Teresa – die spätere Frau des französischen Königs Ludwig XIV. – das Erwachsenenalter erreichte.

    Philipp IV. war vergnügungssüchtig und hatte verschiedene Mätressen, die ihm mehrere illegitime Kinder gebaren. Er überließ die Regierungsgeschäfte weitgehend dem Grafen Olivares, der den politischen Gegebenheiten der Zeit allerdings nicht gewacachsen war. In ihren ersten Jahren als Königin trat Élisabeth politisch wenig in Erscheinung und frönte stattdessen ihren Interessen für Dichtung, Kunst und vor allem Theater. Sie gilt als große Förderin der spanischen Literatur in ihrem Goldenen Zeitalter.
    In Élisabeths letzten Lebensjahren mehrten sich Spaniens innen- und außenpolitischen Schwierigkeiten. So führte die Nation seit 1635 Krieg gegen Frankreich. 1640 kam es in Katalonien und Portugal zu Abfallbewegungen von der Habsburgerherrschaft. Nach einem Appell Élisabeths an die Kastilianer rekrutierten diese in wenigen Wochen 50.000 Soldaten, über die ihr Gemahl nun verfügen konnte. Die Königin trug auch wesentlich zum Anfang 1643 erfolgten Sturz Olivares’ bei. Sie starb am 6. Oktober 1644 im Alter von 41 Jahren und wurde im Escorial beigesetzt.



    Literatur
    • Isabella von Bourbon. In: Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger (1988), S. 169–170.
    • Fr. d’Amat: Élisabeth 2) de France. In: Dictionnaire de biographie française. Band 12. 1970, Sp. 1203.
    Weblinks
     Commons: Élisabeth de Bourbon – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
    • Anaïs Geeraert: Elisabeth de France, reine adorée de son peuple

    Élisabeth heiratete König Philipp IV. von Spanien (von Habsburg) am 25 Nov 1615 in Kathedrale von Burgos. Philipp (Sohn von König Philipp III. (Felipe) von Spanien (von Habsburg) und Margarete von Österreich (von Habsburg)) wurde geboren am 8 Apr 1605 in Valladolid, Spanien; gestorben am 17 Sep 1665 in Madrid. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 118. Maria Theresia von Spanien (von Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 10 Sep 1638 in Escorial-Palast bei Madrid; gestorben am 30 Jul 1683 in Versailles; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

  9. 103.  Prinzessin Maria Anna von Bayern (Wittelsbacher)Prinzessin Maria Anna von Bayern (Wittelsbacher) Graphische Anzeige der Nachkommen (86.Wilhelm10, 68.Albrecht9, 54.Maria8, 43.Philipp7, 30.Christoph6, 19.Katharina5, 11.Karl4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 18 Dez 1574 in München, Bayern, DE; gestorben am 8 Mrz 1616 in Graz; wurde beigesetzt in Habsburger Mausoleum in Graz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Prinzessin von Bayern, Erzherzogin von Österreich durch Heirat

    Notizen:

    Maria Anna von Bayern (* 18. Dezember 1574 in München; † 8. März 1616 in Graz) war Prinzessin von Bayern und durch Heirat Erzherzogin von Österreich.

    Leben
    Maria Anna war die älteste Tochter des Herzogs Wilhelm V. von Bayern (1548–1626) und seiner Ehefrau Renata von Lothringen (1544–1602).

    Am 23. April 1600 heiratete Maria Anna in der Grazer Hofkirche ihren Vetter, den späteren römisch-deutschen Kaiser, Erzherzog Ferdinand II. von Österreich (1578–1637), ältester Sohn des Erzherzogs Karl II. von Innerösterreich-Steiermark (1540–151590) und der Maria Anna von Bayern (1551–1608), einer Tochter des Herzogs Albrecht V. von Bayern. Mit dieser Vermählung wurde erneut die Verbindung der Habsburger mit dem Hause Wittelsbach bekräftigt. Ohne sich in die Politik einzumischen, lebte Maria Anna an der Seite ihres Gatten.

    Maria Anna starb noch vor der Krönung Ferdinands zum König von Böhmen und zum König von Ungarn und vor dessen Erhebung zum Römisch deutschen König. Ihr Leichnam wurde im Habsburger Mausoleum in Graz beigesetzt.

    Literatur
    • Constantin von Wurzbach: Habsburg, Maria Anna von Bayern. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 7. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1861, S. 23 (Digitalisat).
    • Hellmut Andics: Die Frauen der Habsburger. Heyne, München 1997, ISBN 3-453-07034-8.

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Anna_von_Bayern_(1574–1616)
    • Richard Reifenscheid: Die Habsburger in Lebensbildern. Piper, 2007, ISBN 978-3-492-24753-5.

    Name:
    Das Haus Wittelsbach ist eines der ältesten deutschen Hochadelsgeschlechter. Aus ihm gingen jahrhundertelang die Pfalzgrafen, die späteren Herzöge, Kurfürsten und Könige von Bayern (1180–1918) hervor, ebenso wie die Pfalzgrafen bei Rhein (1214–1803 und 1816–1918), die als Herrscher der Kurpfalz bereits Kurfürsten des Heiligen Römischen Reichs waren.
    Zwei Wittelsbacher wurden zu Römisch-deutschen Kaisern (1328 und 1742) und einer zum Römisch-deutschen König (1400) gewählt. Weitere Territorien des Heiligen Römischen Reichs, die zeitweilig von Mitgliedern des Hauses regiert wurden, waren das Kurfürstentum Köln (1583–1761), das Herzogtum Jülich-Berg (1614–1794/1806), das Fürstbistum Lüttich, die Mark Brandenburg (1323–1373), die Grafschaften Tirol (1342–1363/1369) sowie Holland, Hennegau und Seeland (1345–1432) sowie das Herzogtum Bremen-Verden (1654–1719). Zweimal, 1619 und 1742, waren Wittelsbacher Gegenkönige in Böhmen.
    Als eine der bedeutendsten Dynastien Europas stellten sie zeitweilig auch die Könige von Ungarn (1305), Schweden (1441–1448 und 1654–1720), Dänemark und Norwegen (1440) sowie von Griechenland (1832–1862).
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wittelsbach

    Maria heiratete Kaiser Ferdinand II. von Österreich (von Habsburg) am 23 Apr 1600 in Graz. Ferdinand (Sohn von Erzherzog Karl II. von Österreich (von Habsburg) und Prinzessin Maria Anna von Bayern (Wittelsbacher)) wurde geboren am 9 Jul 1578 in Graz; gestorben am 15 Feb 1637 in Wien; wurde beigesetzt in Habsburger Mausoleum in Graz. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 119. Kaiser Ferdinand III. von Österreich (von Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 13 Jul 1608 in Graz; gestorben am 2 Apr 1657 in Wien; wurde beigesetzt in Kapuzinergruft, Wien.

  10. 104.  Margarete von Österreich (von Habsburg)Margarete von Österreich (von Habsburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (87.Maria10, 68.Albrecht9, 54.Maria8, 43.Philipp7, 30.Christoph6, 19.Katharina5, 11.Karl4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 25 Dez 1584 in Graz; gestorben am 3 Okt 1611 in Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial; wurde beigesetzt in Pantheon der Infanten im Escorial-Palast.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Erzherzogin von Österreich, Königin von Spanien, Portugal, Neapel und Sizilien durch Heirat

    Notizen:

    Margarete und Philipp III. hatten acht Kinder, vier Töchter und vier Söhne.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Margarete_von_Österreich_(1584–1611)

    Margarete von Österreich (spanisch: Margarita de Austria-Estiria) (* 25. Dezember 1584 in Graz; † 3. Oktober 1611 in Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial) war eine Erzherzogin von Österreich und durch Heirat Königin von Spanien, Portugal, Neapel und Sizilien.

    Leben
    Erzherzogin von Österreich
    Margarete war eine Tochter des Erzherzogs Karl II. von Österreich-Steiermark (1540–1590) aus dessen Ehe mit Maria Anna (1551–1608), Tochter des bayrischen Herzogs Albrecht V. Margarete hatte vierzehn Geschwister, darunter die spätere schwedische und polnische Königin Anna und den späteren römisch-deutschen Kaiser Ferdinand II.
    Margarete und ihre Schwestern galten nicht als Schönheiten, die Habsburger Unterlippe soll bei den Mädchen wieder deutlich in Erscheinung getreten sein.[1] Margarete wurde allerdings als maßvoll, umgänglich und fröhlich beschrieben.
    Schon früh wurde über die Ehe einer österreichischen Erzherzogin mit dem nachmaligen spanischen König Philipp III. verhandelt. Im Jahr 1596 erschien der Admiral von Aragonien in Graz und ließ sich die Porträts Margaretes und ihrer Schwestern Eleonore und Gregoria aushändigen.[2] Zwar hatte sich Philipp nach Ansicht der Porträts für Margarete entschieden und auch bei einer blinden Mischung der Porträts zog Philipp das Porträt Margaretes, doch bestimmte Philipps Vater die älteste der Schwestern, Gregoria zur Braut.[3] Diese starb aber überraschend erst 16-jährig und Margarete nahm ihren Platz als Braut des spanischen Kronprinzen ein. Ihr fiel es schwer ihr Einverständnis in die Vermählung zu geben.

    Königin von Spanien
    Am 18. April 1599 heiratete sie in Valencia König Philipp III. von Spanien (1578–1621), der im Jahr vor der Eheschließung den Thron bestiegen hatte. Die Eheschließung war bereits per procura durch Papst Clemens VIII. in Ferrara, wo Margarete an der Seite ihrer Mutter ihren Weg nach Spanien nahm, vorgenommen worden. Die Stelle des Bräutigams hatte Erzherzog Albrecht eingenommen. Von Genua ging es dann per Schiff zur eigentlichen Vermählung nach Valencia. Als Mitgift erhielt die Prinzessin die Summe von 100.000 Dukaten.[4]
    Philipp galt als außerordentlich schwacher Regent, seine Ehe mit Margarete wurde allerdings als glücklich beschrieben und Margarete zeigte Interesse an den Regierungsaufgaben. Der eigentliche Regent Spaniens, der Herzog von Lerma besetzte Margaretes Hofstaat mit ihm ergebenen Personen und verbot Margarete schließlich jede Einmischung in die Politik zudem isolierte er sie vermehrt von ihrem Ehemann. Margarete vertraute dem kaiserlichen Botschafter in Madrid Johannes Khevenhueller an, daass sie lieber Nonne in einem Kloster als Königin von Spanien sein wolle.[5] Der Versuch ihren Beichtvater zu ersetzen, scheiterte aber am Widerstand Margaretes. Während einer Besprechung des Staatshaushalts machte Margarete auf die Verschwendung von Staatsgeldern durch Lerma aufmerksam, doch der Minister gewann das Vertrauen des Königs wieder zurück. Margarete gelang es wenigstens, den Günstling Lermas, Don Rodrigo de Calderon, vom Hofe entfernen zu lassen.
    Margarete machte sich in Spanien als Förderin verschiedener Orden und sozialer Institutionen sowie Unterstützerin von Notleidenden verdient.
    Ihre Kritiker stifteten den kurzlebigen Orden der Löwin zu Neapel.

    Tod
    Margarete starb wenige Tage nach der Geburt ihres letzten Kindes, soll aber gerüchteweise durch vergiftetes Räucherwerk, das Don Rodrigo de Calderon in ihrem Zimmer entzündete, umgekommen sein. 1619 wurde Calderon deshalb angeklagt und gefoltert, der Anklagepunkt aber fallen gelassen und Calderon jeglicher Schuld den Tod der Königin betreffend freigesprochen.[6]
    Margarete wurde im Pantheon der Infanten im Escorial-Palast bestattet.

    Nachkommen
    Aus ihrer Ehe hatte Margarete acht Kinder:
    • Anna Maria (1601–1666)
    ∞ 1615 König Ludwig XIII. von Frankreich (1601–1643)
    • Maria (*/† 1603)
    • Philipp IV. (1605–1665), König von Spanien
    ∞ 1. 1615 Prinzessin Elisabeth von Frankreich (1602–1644)
    ∞ 2. 1649 Erzherzogin Maria Anna von Österreich (1634–1696)
    • Maria Anna Margareta (1606–1646)
    ∞ 1631 Kaiser Ferdinand III. (1608–1657)
    • Karl (1607–1632)
    • Ferdinand (1609–1641), Statthalter der habsburgischen Niederlande, Kardinal
    • Margarete Franziska (1610–1617)
    • Alfons Moritz (1611–1612)


    Literatur
    • Felix Becker: Margarethe von Österreich, Königin von Spanien. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 142 f. (Digitalisat).
    • Constantin von Wurzbach: Habsburg, Margaretha (Königin von Spanien). Nr. 192. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 7. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1861, S. 13 (Digitalisat).
    • Heinrich August Pierer: Pierer's Universal-Lexikon der Vergangenheit und Gegenwart. Band 10, 1860, S. 868.
    • Johann Rainer: Du glückliches Österreich heirate. Die Hochzeit der innerösterreichischen Prinzessin Margarethe mit König Philipp III. von Spanien 1598/99. Historische Landeskommission für Steiermark, Graz 1998, ISBN 3-901251-13-8.
    Weblinks
     Commons: Margarete von Österreich, Königin von Spanien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Einzelnachweise
    1 Deutsche Gesellschaft für Rassenhygiene: Archiv für Rassen- und Gesellschafts-Biologie einschließlich Rassen- und Gesellschafts-Hygiene. Band 8, S. 779 (Digitalisat)
    2 Societatea Academică Română: Acta historica. Band 3, Societatea Academică Română, 1959, S. 162.
    3 Karl Acham: Kunst und Geisteswissenschaften aus Graz. Band 2, Böhlau Verlag Wien, 2009, S. 88.
    4 Jahrbuch für Europäische Geschichte 2007. Band 8, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2007, S. 46 (Digitalisat)
    5 Magdalena S. Sánchez, Alain Saint-Saëns: Spanish women in the golden age: images and realities. Greenwood Publishing Group, 1996, S. 98.
    6 Colin Pendrill: Spain 1474–1700: the triumphs and tribulations of Empire. Heinemann, 2002, S. 131.

    Margarete heiratete König Philipp III. (Felipe) von Spanien (von Habsburg) am 18 Apr 1599. Philipp (Sohn von König Philipp II. von Spanien (von Habsburg) und Erzherzogin Anna von Österreich) wurde geboren am 14 Apr 1578 in Madrid; gestorben am 31 Mrz 1621 in Madrid. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 120. Anna Maria von Österreich (von Spanien) (von Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 22 Sep 1601 in Valladolid, Spanien; gestorben am 20 Jan 1666 in Paris, France.
    2. 121. König Philipp IV. von Spanien (von Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 8 Apr 1605 in Valladolid, Spanien; gestorben am 17 Sep 1665 in Madrid.
    3. 122. Prinzessin Maria Anna von Spanien (von Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 18 Aug 1606 in Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial bei Madrid; gestorben am 13 Mai 1646 in Linz, Österreich; wurde beigesetzt in Unter der Kapuzinerkirche in Wien.

  11. 105.  Leopold V. von Österreich (von Tirol) von HabsburgLeopold V. von Österreich (von Tirol) von Habsburg Graphische Anzeige der Nachkommen (87.Maria10, 68.Albrecht9, 54.Maria8, 43.Philipp7, 30.Christoph6, 19.Katharina5, 11.Karl4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 9 Okt 1586 in Graz; gestorben am 13 Sep 1632 in Schwaz, Tirol; wurde beigesetzt in Jesuitenkirche, Innsbruck.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Bischof von Passau und Straßburg (bis 1625), Regent von Tirol, Abt von Kloster Murbach (1614 bis 1625)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_V._(Österreich-Tirol)

    Erzherzog Leopold V. (* 9. Oktober 1586 in Graz; † 13. September 1632 in Schwaz, Tirol) aus dem Haus Habsburg war der Sohn von Erzherzog Karl II., Bruder von Kaiser Ferdinand II., Vater von Ferdinand Karl von Tirol, Bischof von Passau und Straßburg (bis 1625), Regent von Tirol. Er war von 1614 bis 1625 Abt von Kloster Murbach.

    Leben
    Nach seiner Ausbildung in Graz wurde er schon als Kind 1597 Koadjutor und schließlich 1598 in der Nachfolge von Urban von Trennbach Bischof von Passau, obwohl er keine höheren Weihen hatte. Deswegen erfolgte die Inbesitznahme des Bistums erst sieben Jahre später. 1600 wurde er zusätzlich Koadjutor und 1607 Bischof von Straßburg. Leopold residierte am Hofe von Kaiser Rudolf II., dessen Zuneigung er mehr und mehr gewann. Dies ging sogar so weit, dass der Kaiser sich ernsthaft mit dem Gedanken beschäftigt haben soll, Leopold zur böhmischen und dann zur deutschen Königskrone zu verhelfen. 1609 nahm Erzherzog Leopold zusammen mit den Brüdern Hartger Henot und Seraphin Henot die Festung Jülich ein und griff damit in kaiserlichem Auftrag in den Jülich-Klevischen Erbfolgestreit ein.[1] In den Hochstiften Passau und Straßburg zog er Truppen zusammen. Die Straßburger Truppen wurden in Scharmützel mit den Truppen der Protestantischen Union verwickelt und zur Niederlegung der Waffen gezwungen. In Passau sammelte er das Passauer Kriegsvolk, das unter dem Befehl Laurenz de Ramées im Winter 1610 über Oberösterreich nach Böhmen zog und die Städte Budweis und Krummau besetzte.[2] Schließlich griff das Heer Mitte Februar 1611 Prag an und besetzte die Kleinseite und den Hradschin. Die Besetzung der ganzen Stadt scheiterte am Widerstand der Böhmischen Stände, angeführt wurde die Opposition u.a. durch Heinrich Matthias von Thurn. Der Angriff trug letztlich zur Entmachtung von Kaiser Rudolf II. bei. Erzherzog Leopold, der damit wohl einen Anspruch auf die böhmische Krone hatte anmelden wollen, musste sich ohne Erfolg aus Prag zurückziehen.[3] Das Heer von König Matthias, dem Bruder Kaiser Rudolf II. zog in Prag ein und sukzessive wurde Matthias am 24. Mai zum Böhmischen König gewählt.
    1611 berief Erzherzog Leopold die Jesuiten nach Passau, die hier ein Jesuitenkolleg gründeten. Diese Tat gilt als "Wiedergutmachung" für den Kriegszug nach Böhmen. 1612 gründete er ein Gymnasium in Passau, dem 1622 eine Hochschule angegliedert wurde. 1614 finanzierte er den Bau der Kirche des Jesuitenkollegiums von Molsheim.
    Als sein Vetter, Erzherzog Maximilian, 1618 starb, wurde er 1619 Statthalter von Tirol und Vorderösterreich, wo er 1623–1630 die Stellung eines Landesfürsten erreichte. Im Jahr 1619 berief ihn außerdem sein Bruder, der nunmehrige Kaiser Ferdinand II., als Statthalter nach Wien. Er ließ in Innsbruck die Dogana und die Jesuitenkirche errichten. 1618–1639 kämpfte er in den Bündner Wirren gemeinsam mit Spanien um Kontrolle der Bündner Pässe, die Etablierung einer habsburgischen Landesherrschaft im Unterengadin und im Prättigau sowie die Rekatholisierung Graubündens. 1632 verteidigte er Tirol gegen die Schweden.
    1626 begab sich Fürstbischof Leopold nach Rom, wo er zu Gunsten seines Vetters Leopold Wilhelm sowohl auf das Bistum Passau als auch auf das Bistum Straßburg verzichtete und sich fortan nur mehr seiner Aufgabe als Tiroler Landesherr widmete. Nach diesem Verzicht vermählte er sich am 19. April 1626 mit der verwitweten Claudia de Medici, mit welcher er eine Nebenlinie der Habsburger begründete, die bis 1665 bestand. Das Beilager, das er kurz darauf in Innsbruck hielt, gehörte zu den prächtigsten Festen seiner Zeit.
    Leopold V. wurde in der Innsbrucker Jesuitenkirche beigesetzt.

    Nachkommen
    ∞ Claudia de’ Medici
    • Maria Eleonora (1627–1629)
    • Ferdinand Karl (1628–1662), Erzherzog von Österreich und Herzog von Tirol, verheiratet mit Anna de’ Medici[4] (1616–1676)
    • Isabella Clara[5], Erzherzogin von Österreich (1629–1685), verheiratet mit Carlo III. Gonzaga, Herzog von Mantua (1629–1665)
    • Sigismund Franz (1630–1665), Erzherzog von Österreich und Herzog von Tirol, verheiratet mit Hedwig von Pfalz-Sulzbach (1650–1681)
    • Maria Leopoldine, Erzherzogin von Österreich (1632–1649), verheiratet mit Kaiser Ferdinand III. (1608–1657)



    Literatur
    • Constantin von Wurzbach: Habsburg, Leopold V.. Nr. 169. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 6. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1860, S. 416–418 (Digitalisat).
    • Franz Krones: Leopold V. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 18, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 398–402.
    • Hugo Altmann: Leopold V. Ferdinand. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 290–293 (Digitalisat).
    • Harald Huber (Hrsg.): Wappen. Ein Spiegel von Geschichte und Politik, gesehen im Wappen eines vorderösterreichischen Regenten, Badenia, Karlsruhe 1990, ISBN 3-7617-0278-7 (= Leopolds).
    Einzelnachweise
    1 Alison Deborah Anderson: On the verge of war. International relations and the Jülich-Kleve succession crises (1609-1614). Boston 1999, ISBN 978-0-391-04092-2, S. 74–109.
    2 James R. Palmitessa: The Prague Uprising of 1611: Property, Politics, and Catholic Renewal in the Early Years of Habsburg Rule. In: Central European History. Band 31, Nr. 4, 1998, S. 299–328.
    3 Carolin Pecho: Fürstbischof - Putschist - Landesherr. LIT Verlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-643-13682-4, S. 241 ff.
    4 Wurzbach: Anna von Florenz. Nr. 30. In: Biographisches Lexikon. 6. Theil. Wien 1860, S. 153 (Digitalisat).
    5 Wurzbach: Elisabeth auch Isabella Clara von Oesterreich. Nr. 77. In: Biographisches Lexikon. 6. Theil. Wien 1860, S. 178 (Digitalisat).
    Weblinks
     Commons: Erzherzog Leopold V. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Illustration von 1627: Leopoldus Aust. Episc. Argent. (Digitalisat)

    Leopold heiratete Claudia von Medici in 1626. Claudia (Tochter von Ferdinando I. von Medici und Christine von Lothringen) wurde geboren am 4 Jun 1604 in Florenz; gestorben am 25 Dez 1648 in Innsbruck, Österreich. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 123. Erzherzogin Maria Leopoldine von Österreich (von Tirol) von Habsburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 6 Apr 1632 in Innsbruck, Österreich; gestorben am 7 Aug 1649 in Wien; wurde beigesetzt in Kapuzinergruft, Wien.

  12. 106.  Kaiser Ferdinand II. von Österreich (von Habsburg)Kaiser Ferdinand II. von Österreich (von Habsburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (87.Maria10, 68.Albrecht9, 54.Maria8, 43.Philipp7, 30.Christoph6, 19.Katharina5, 11.Karl4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 9 Jul 1578 in Graz; gestorben am 15 Feb 1637 in Wien; wurde beigesetzt in Habsburger Mausoleum in Graz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Erzherzog von Innerösterreich (seit 1590), Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (1619 bis zu seinem Tode 1637), König von Böhmen (1617 bis 1619/20), König von Ungarn und Kroatien (ab 1618), Erzherzog von Österreich (ab 1619)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_II._(HRR)

    Ferdinand II. (* 9. Juli 1578 in Graz; † 15. Februar 1637 in Wien) war von 1619 bis zu seinem Tode Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Seit 1590 Erzherzog von Innerösterreich, vereinte er nach und nach die Territorien der Habsburgermonarchie unter seiner Herrschaft; 1617 wurde er König von Böhmen – aus dieser Position jedoch 1619/20 faktisch vertrieben –, 1618 König von Ungarn und Kroatien und 1619 Erzherzog von Österreich.
    Bereits als Landesherr von Innerösterreich ab 1596 vertrat er einen Kurs des Absolutismus und der Gegenreformation. Diesem Kurs folgte er auch als König von Ungarn und Böhmen. Gegen ihn erhoben sich die böhmischen Stände, was zum Auslöser des Drreißigjährigen Krieges wurde. Nach dem Sieg über die Aufständischen setzte er vor allem in Böhmen mit drakonischen Maßnahmen den Vorrang der königlichen Macht und den Katholizismus als einzige erlaubte Konfession im unmittelbaren Machtbereich deer Habsburger durch. In der folgenden Phase des Dreißigjährigen Krieges (Dänisch-niedersächsischer Krieg) war der Feldherr des Kaisers, Wallenstein, siegreich. Ferdinand versuchte in der Folge, auch im Reich Gegenreformation und kaiserliche Macht durchzusetzen. Er scheiterte damit am Widerstand der Kurfürsten. Im Prager Frieden von 1635 suchte er den Ausgleich mit den Reichsständen, konnte damit den Krieg aber nicht beenden, weil es nicht gelang, die ausländischen Mächte daran zu hindern, ihre eigenen Interessen auf dem deutschen Kriegsschauplatz weiterzuverfolgen.

    Kindheit und Jugend
    Ferdinand II. war Sohn des Erzherzogs Karl II. von Innerösterreich (1540–1590) und der Maria von Bayern (1551–1608), einer Tochter Albrechts V., Herzog von Bayern. Er stammte damit aus einer Nebenlinie der Habsburger in Innerösterreich (Steiermark, Kärnten und Krain).
    Der Großvater war Ferdinand I., ein Onkel war Maximilian II. Vettern waren Rudolf II. und Matthias sowie Maximilian von Bayern.[1]
    Seine streng katholische Mutter übergab 1590 die Erziehung des Knaben den Jesuiten in Ingolstadt. Dort besuchte er das Gymnasium und, bis 1595, die Universität. Die offizielle Leitung der Erziehung hatte der Hofmeister Balthasar Ferdinand von Schrattenbach inne. Ferdinand lebte standesgemäß und verfügte über einen Hofstaat von 30 Personen. Zusammen mit ihm studierte Maximilian I. von Bayern. Ihre persönliche Beziehung war aber eher distanziert.[2] Die jesuitische Erziehung war maßgeblich verantwortlich für Ferdinands entschiedene Ablehnung des Protestantismus. Ferdinand war persönlich sehr fromm und besuchte täglich mindestens einmal die Messe. Er war prüde und ließ als Kaiser Gemälde aus der Sammlung Rudolfs II. mit Nacktdarstellungen verbrennen.[3]

    Landesfürst in Innerösterreich
    Ferdinand war mit dem Tod seines Vaters bereits 1590 als Landesherr der innerösterreichischen Länder nachgefolgt. Die Regierung wurde jedoch in Vertretung Ferdinands offiziell von den Erzherzögen Ernst (zu der Zeit Regent in Niederösterreich), ab 1593 Maximilian dem Deutschmeister, praktisch aber von seiner Mutter geleitet, bis er selbst die Regierung übernahm. Im Jahr 1595 kam er nach Graz zurück, im Dezember 1596, unmittelbar nach seiner Volljährigkeitserklärung, huldigten ihm die Stände der Steiermark und ein Jahr später die von Kärnten und der Krain.[4]
    Seine Religiosität führte dazu, dass er der katholischen Religion die höchste Bedeutung auch für das politische Handeln einräumte.[5] Bereits zu Beginn seiner Herrschaft setzte er ein Zeichen für seine katholische und gegenreformatorische Gesinnung. Er reiste zum Wallfahrtort Loreto in den Marken und machte wertvolle Stiftungen. Vor dem Altar der Mutter Gottes legte er freiwillig das feierliche Gelübde ab, den Katholizismus um jeden Preis wieder zur alleinigen Religion in seinen Staaten zu machen. Im Verlauf der Reise traf er auch mit Papst Clemens VIII. zusammen. Zurück in seinen Ländern baute er die Residenz Graz aus.
    Das zentrale politische Problem aus fürstlicher Sicht waren die ständischen Mitspracheansprüche des meist evangelischen Adels sowie die ständige Bedrohung durch die Osmanen. Der Vater Ferdinands war vor dem Hintergrund osmanischer Übergriffe zu Zugeständnissen in religiöser Hinsicht an die Stände gezwungen worden.[1] In den innerösterreichischen Ländern wurde die Gegenreformation und die Rekatholisierung mit Entschlossenheit durchgeführt. Wichtige Träger waren die Jesuiten in Graz, die auch die dortige Universität leiteten. Ferdinand wird der Spruch zugeschrieben: Besser eine Wüste regieren als ein Land voller Ketzer.[6]
    Unterstützt vor allem von Martin Brenner, dem Fürstbischof von Seckau, ging er bei seinen gegenreformatorischen Maßnahmen weiter als seine Vorgänger. Zuvor richteten sie sich vornehmlich gegen die Bewohner der Städte und Marktflecken. Ferdinand verlangte nun auch vom Adel das Bekenntnis zum Katholizismus. Er stellte deren protestantische Angehörige vor die Wahl entweder zum Katholizismus zu konvertieren oder das Land zu verlassen. Nur in ihren Häusern konnten die Adeligen ihren Glauben leben. Die Schaffung einer homogenen katholischen Adelsschicht hatte dabei den erwünschten Nebeneffekt, dass auch die Bauern der Grundherren zum Glaubenswechsel gezwungen waren. In Graz kam es zur Verbrennung zahlreicher Wagenladungen evangelischer Schriften. Evangelische Kirchen im Land wurden zerstört. Protestantische Prediger und Gelehrte wie der Mathematiker Johannes Kepler wurden des Landes verwiesen. Durch die Abwanderung zahlreicher wohlhabender protestantischer Familien wurde die Wirtschaft des Landes schwer geschädigt.[3][2]
    Die Rekatholisierung betrieb er auch mit der Förderung des Ordenslebens. Er stiftete in seinem Herrschaftsbereich eine ganze Reihe von Kapuzinerklöstern. Ferdinand bemühte sich indes vergeblich um die Errichtung eines eigenen Bistums Graz.[7] Innerhalb nur weniger Jahre hat er den Protestantismus in seinem Herrschaftsgebiet faktisch beseitigt.[2]
    Einher ging der Kampf gegen den Protestantismus mit dem Ziel, die monarchische Herrschaft gegenüber dem Mitwirkungsrecht der Stände durchzusetzen. Gegenüber den Ständen der Steiermark äußerte er einmal, dass er kein princeps modificatus, sondern ein princeps absolutus sein wollte.[8] Allerdings führten seine gegenreformatorischen Maßnahmen dazu, dass der Adel wenig Neigung zeigte, die notwendigen Gelder für den Türkenkampf zu bewilligen. Dies führte dazu, dass im Jahr 1600 die wichtige Festung Kaniza von den Osmanen erobert wurde.[2]
    Im Bruderzwist zwischen Rudolf II. und Matthias blieb Ferdinand unentschieden. Mehrfach änderte er seine Position. Er versuchte zeitweise auch zu vermitteln, weil er meinte, dass der Streit vor allem der evangelischen Adelspartei nützen würde. Nachdem 1611 Rudolf als König von Böhmen zu Gunsten von Matthias abgesetzt worden war, schwenkte Ferdinand ganz ins Lager von Matthias über. Ein Grund war wohl auch, dass er sich so erhoffte, Erbe des kinderlosen Matthias zu werden.[9]

    König von Böhmen und Ungarn
    Kaiser Matthias hatte lange gezögert, seine Nachfolge zu regeln. Erst unter Druck bestimmte er seinen Cousin Ferdinand zum Nachfolger in Böhmen, nachdem die Erzherzöge Maximilian III. und Albrecht VII. auf ihre Ansprüche auf Böhmen und Ungarn verzichtet hatten. Ihr Verzicht auf die österreichischen Erblande folgte später. Als möglicher Konkurrent um Böhmen und Ungarn blieb noch Philipp III. von Spanien. Dieser meldete seit 1613 seine Ansprüche an. Mit Philipp schloss Ferdinand den Oñate-Vertrag, der zum Verzicht des Spaniers auf eine Bewerbung um die Kaiserkrone führte. Danach erhielt Spanien die Landvogteien Hagenau und Ortenburg. Hinzu kamen Reichslehen in Italien. Auch wurde der Vorrang eines männlichen Erben der spanischen Linie vor einer weiblichen Erbin aus Österreich festgelegt.[10]
    Daher wurde Ferdinand 1617, also noch vor dem Tod von Matthias, mit Unterstützung des höchsten Kanzlers Zdeněk Vojtěch von Lobkowicz, König von Böhmen. Angesichts des gegenreformatorischen Eifers in seinem angestammten Herrschaftsgebiet, stieß dies bei den böhmischen Ständen auf Kritik. In Ungarn wurde er nach Verhandlungen 1618 zum König gewählt. In beiden Ländern begann man auf Ferdinands Befehl hin sofort auch mit einer gegenreformatorischen Politik.

    Beginn des böhmischen Aufstandes und Kaiserwahl
    Teilweise stammten die Ursachen für das Aufbegehren der böhmischen Stände noch aus der Regierungszeit von Matthias wurden aber durch die gegenreformatorische Politik Ferdinands verstärkt. Der Prager Fenstersturz vom 23. Mai 1618 war ein revolutionäres Ereignis ungeahnter Tragweite, das hochrangige Beamte Ferdinands betraf. An den Ereignissen in Prag war Ferdinand nur aus der Ferne beteiligt. Zeitweise waren die böhmischen Aufständischen so erfolgreich, dass sie Wien bedrohen konnten. Aber der Unmut der Stände und die Kritik an den gegenreformatorischen Maßnahmen betraf nicht nur Böhmen, sondern auch Österreich selbst. Am 5. Juni 1619 kam es zur sogenannten Sturmpetition einer Deputation protestantischer Adeliger in der Hofburg. Diese versuchten von Ferdinand vergeblich einen Schutz der ständischen und konfessionellen Rechte zu erwirken und mussten kaiserlichen Soldaten unter dem Kommando von Gilbert de Saint-Hilaire weichen.
    Kurfürst Friedrich von der Pfalz bemühte sich, die Protestantische Union für die Unterstützung seiner Wahl zum Gegenkönig von Böhmen und zur Verhinderung der Wahl Ferdinands zum römischen Kaiser zu gewinnen. Ferdinand seinerseits warb um militärrische Unterstützung durch Spanien, um finanzielle Hilfe des Papstes und die Erneuerung der katholischen Liga. Durch die Einbeziehung von Union und Liga deutete sich an, dass der Konflikt über den engeren Habsburgischen Machtbereich hinaus wirken würde.[11] Die böhmischen Stände hatten Ferdinand (als „Feind der böhmischen Freiheit“) für abgesetzt erklärt und die Krone am 27. August 1619 dem reformierten Kurfürsten der Pfalz Friedrich V. verliehen.
    Nach Matthias’ Tod am 20. März 1619 wurde für Ferdinand der Gewinn der Kaiserkrone zentral. Seinen Anspruch gibt sein Wahlspruch wieder: „Legitime certantibus corona“ (etwa: dem Kämpfer für die gerechte Sache gebührt die Krone).[11] Ferdinand wurde am 28. August in Frankfurt zum Kaiser gewählt. Obwohl einen Tag zuvor, nämlich am 27. August 1619, Friedrich V. von der Pfalz zum neuen Böhmischen König gewählt worden war, übte Ferdinand bei seiner Wahl zum Kaiser noch das Wahlrecht der böhmischen Kur aus – der entsprechende Protest einer eigens angereisten böhmischen Delegation wurde vom versammelten Kurfürstenkollegium abgelehnt. Nachdem auch die Pfälzer Gesandten, die daran dachten, den Herzog von Bayern zum neuen Kaiser zu wählen, dieses Votum zurückzogen, erfolgte die Wahl Ferdinands einstimmig – ein bemerkenswerter Vorgang unter Berücksichtigung der jüngsten Ereignisse in Prag. Die Krönung erfolgte am 9. September.[12]
    Als Kaiser wurde Ferdinand auch Nachfolger in den von Matthias beherrschten Teilen der österreichischen Erblande. Nur noch Tirol und die Vorlande blieben unter der Herrschaft einer Nebenlinie.
    Die Kaiserwahl brachte Ferdinand nicht nur das Prestige und die noch vorhandenen Rechte des Kaisers, sondern sie gaben ihm auch das Recht, gegen Friedrich von der Pfalz vorzugehen.[11]

    Böhmisch-pfälzischer Krieg
    Auf der Rückreise von Frankfurt nach Wien machte Ferdinand Halt in München. Dort wurde ein Bündnis Maximilians I. und der Katholischen Liga vorbereitet, was seine Position gegenüber den rebellierenden böhmischen Ständen verbesserte. In dem Vertrag wurde Maximilian die unbeschränkte Obergewalt über die katholische Liga zugestanden. Der Kaiser konnte dem Herzog in dieser Funktion keine Anweisungen mehr geben. Außerdem wurde Oberösterreich, das sich den Böhmen angeschlossen hatte, an Bayern verpfändet. Insgeheim wurde auch bereits die Übertragung der Kurwürde von Friedrich von der Pfalz auf Maximilian verabredet.[13] In der Folge gelang es Ferdinand auch die Unterstützung Spaniens und des protestantischen Kursachsen gegen erhebliche territoriale Zugeständnisse zu erhalten. Die Protestantische Union verhielt sich neutral. Sächsische Truppen marschierten in die Lausitz ein. Um die Acht gegen Friedrich zu vollstrecken, ließ Ferdinand spanische und ligistische Truppen in die Rheinpfalz einrücken und in den besetzten Gebieten den Protestantismus gewaltsam unterdrücken, wodurch der Religionskrieg nach Deutschland gelangte.[14]
    Truppen der Liga unter dem Oberbefehl von Tilly drangen in Oberösterreich ein und brachen den Widerstand. Sofort begann man auch dort mit der Gegenreformation. Im Jahr 1626 kam es zum Oberösterreichischen Bauernkrieg gegen die bayerische Pfandherrschaft und das Vorgehen gegen die Protestanten, der gewaltsam niedergeschlagen wurde. Erst 1628 kam das Gebiet an Ferdinand im Tausch gegen die Oberpfalz und Teile der Rheinpfalz zurück.
    Ferdinand war nicht nur mit der ständischen Unruhe in seinen österreichischen Erbländern und mit dem Aufstand in Böhmen konfrontiert, sondern auch mit einer Erhebung in Ungarn. Am 27. August 1620 wählte man statt Ferdinand Gábor Bethlen zum ungarischen König.
    Die Entscheidung in dieser Krise fiel in Böhmen. Die Truppen der Liga marschierten in das Land ein. In der Schlacht am Weißen Berg unterlag Friedrich am 8. November 1620 den Truppen von Maximilian von Bayern. Friedrich musste fliehen und der Aufstand brach zusammen. Im Jahr 1621 gaben auch die ungarischen Aufständischen auf.
    Im Reich besiegten die katholischen Armeen Friedrich V. von Baden-Durlach oder Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel und drangen bis nach Westfalen und Niedersachsen vor.[15]

    Neuordnung im Zeichen des Absolutismus und der Gegenreformation
    Dem Herzog Maximilian gab Ferdinand wie vereinbart für seine Hilfe die Kurfürstenwürde nebst der Oberpfalz, nachdem er Friedrich geächtet und seiner Würde und Lande verlustig erklärt hatte.
    Nach dem Sieg wurde am 21. Juni 1621 durch die Hinrichtung von 21 teilweise bedeutenden Personen wie den Rektor der Universität in Prag ein Exempel statuiert. In der Folge wurden die evangelischen Prediger ausgewiesen. Im Jahr 1624 wurde der Katholizismus zur einzigen erlaubten Konfession in Böhmen proklamiert. Nur in Schlesien wurde die Gegenreformation weniger streng durchgeführt. Den adeligen Unterstützern des Aufstandes wurde ihr Besitz genommen. Etwa die Hälfte des Grundbesitzes wechselte nach 1620 den Besitzer. Der Wert des beschlagnahmten Landes lag bei 40 Millionen Gulden. Es hat erhebliche Abwanderungsbewegungen protestantischer oder ständisch orientierter Personen gegeben. Wie hoch die Zahl war, ist indes unklar. Von der Umverteilung des Besitzes profitiert haben zunächst einmal katholische einheimische Adelige. Dies gilt insbesondere für Wallenstein. Dieser erwarb Güter im Wert von 15 Millionen Gulden. Etwa ein Viertel der Ländereien fielen an Adelsfamilien, die bislang nicht in Böhmen ansässig waren. Darunter waren so bekannte Familien wie die Metternichs oder die Trautmannsdorff. Nach dem Tod Wallensteins wurde dessen Besitz auch aufgeteilt. Davon profitierten zumeist fremde Familien. Diese besaßen nun insgesamt 40 % der Güter. Ein Großteil des protestantischen Adels und des wohlhabenden Bürgertums wanderte vor diesem Hintergrund aus. Immerhin ein Viertel des Adels verließ das Land.[16]
    Einen gewissen Abschluss der Neuordnungsmaßnahmen Böhmens im Sinne des Absolutismus brachte die Verneuerte Landesordnung von 1627 und ein Pedant für Mähren. Danach war Böhmen nunmehr erblicher Besitz der Habsburger. Der König besetzte nunmehr die höchsten Ämter, der Landtag verlor seine gesetzgeberischen Kompetenzen, der König verfügte über die Aufnahme in die Liste des Adels (Inkolat) und die Prälaten kehrten in den Landtag zurück.[16]
    Vergleichbare Zwangsmaßnahmen gegenüber den Protestanten gab es auch in den anderen Territorien der Habsburger. Am schwächsten war die Gegenreformation in Ungarn ausgeprägt. Zu Zwangsmaßnahmen kam es dort nicht. Langfristig bedeutungsvoll war, dass sich die katholische Kirche in Anlehnung an die Beschlüsse des Konzils von Trient innerlich erneuerte. Wie in seinem ursprünglichen Herrschaftsbereich förderte Ferdinand nun überall die Ansiedlung neuer Orden. Das höhere Schulwesen und die Universitäten wurden vielfach von den Jesuiten kontrolliert. Es entwickelte sich ein prunkvoller Barockkatholizismus.[17]

    Regierungsstil
    Ferdinand erwies sich als Herrscher, der sich oft seiner Berater bediente, um politische Entscheidungen zu treffen. Wichtigstes Beratergremium war der Geheime Rat, der zu dieser Zeit noch recht klein war und etwa zwölf Räte umfasste. Er kam jeden vierten oder fünften Tag am Kaiserhof zusammen. Von besonderer Bedeutung war Geheimrat Fürst Hans Ulrich von Eggenberg, der aufgrund seiner Fähigkeiten als Diplomat und enger Berater fungierte. Wichtig waren auch der Hofkriegsrat Gerhard von Questenberg, der geheime Rat und österreichische Hofkanzler Johann Baptist Verda von Verdenberg, der Erzbischof von Olmütz Franz Xaver von Dietrichstein, Albrecht von Wallenstein, Gundaker von Liechtenstein oder Maximilian Graf Trautmannsdorff. DDaneben spielten auch der ungarische Magnat Nikolaus Esterházy und der Kanzler von Böhmen Wilhelm Slavata eine bedeutende Rolle. Zentral war auch der spanische Gesandte. Diesem gelang es eine sehr einflussreiche spanisch orientierte Hofpartei zu bilden.[7] Daneben spielten seine Beichtväter eine wichtige Rolle, auch in politischen Fragen. Von denen hatte insbesondere der Jesuitenpater Wilhelm Lamormaini großen Einfluss auf den streng gläubigen Kaiser. Ferdinand II. soll ihm „bis zum bblinden Gehorsam“ vertraut haben. Wichtig war Ferdinand bei seinen Entscheidungen die Frage, ob sein Handeln rechtlich zulässig sei. Zu diesem Zweck wurden zahlreiche Gutachten eingeholt. Von seinen geistlichen Ratgebern wollte er wissen, ob sein Handeln mit dem göttlichen Recht oder dem Naturrecht übereinstimmen würde.[8]

    Berater Ferdinands
    • Fürst Karl I. von Liechtenstein, (1569–1627), Statthalter und Vizekönig von Böhmen
    • Hofbankier Jacob Bassevi von Treuenberg, (1580–1634)
    • Finanzier aus Antwerpen Hans de Witte, (1583–1630)
    • Graf Baltasar von Marradas, (1560–1638), Statthalter in Böhmen
    • Graf Rombalto Collalto
    • Fürst Hans Ulrich von Eggenberg
    • Graf Wratislaw I. von Fürstenberg
    • Freiherr Karl von Harrach
    • Graf Leonhard Helfried von Meggau
    • Freiherr Peter Heinrich von Stralendorf
    • Graf Maximilian von und zu Trauttmansdorff
    • Bischof Anton Wolfradt
    • Gerhard von Questenberg
    • Bischof Franz Xaver von Dietrichstein
    • Pater Wilhelm Lamormaini
    • Hochmeister Johann Kaspar von Stadion
    Dänisch-niedersächsischer Krieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    → Hauptartikel: Dreißigjähriger Krieg#Dänisch-niedersächsischer Krieg (1623–1629)

    Nach der Niederlage der Böhmen und der Besetzung der Pfalz schien Ferdinand auf der ganzen Linie gesiegt zu haben. Dass der Krieg dennoch weiterging, hatte Ursachen, an denen Ferdinand nicht unbeteiligt war. Da war zunächst das unbarmherzige Vorgehen in Böhmen, das im protestantischen Lager für Unmut sorgte. Hinzu kam, dass die Übertragung der Kurwürde von der Pfalz auf Bayern nicht genügend mit den protestantischen Kurfürsten abgestimmt war. Dadurch drohte das konfessionspolitische Gleichgewicht in Richtung des Katholizismus zu kippen. Die Besetzung von Teilen der Pfalz drohte Ferdinand und das Reich zudem in internationale Konflikte etwa mit Frankreich zu verwickeln. [14]
    Vor diesem Hintergrund wurde der Krieg wieder angefacht, als Christian IV. von Dänemark, der als Herzog von Holstein auch Reichsfürst und Oberster des niedersächsischen Reichskreises war, zusammen mit den Ständen des niedersächsischen Reichskreieises gegen Ferdinand und dessen Verbündete vorging. Zur Bekämpfung dieser neuen Gegner reichte weder die Macht des Kaisers noch die der Liga aus. Der Kaiser nahm aus der Not heraus das Angebot Wallensteins, ein Heer auszurüsten und Ferdinand zur Verfügung zu stellen, an.
    Die Armee Wallensteins wurde die stärkste im Reich und daneben spielten die Truppen der Liga nur noch eine Nebenrolle. Insoweit hat sich Ferdinand von der Abhängigkeit von der Liga aus den ersten Kriegsjahren befreit. Die Armee Wallensteins konnnnte zusammen mit den Truppen Tillys die Gegner besiegen und fast ganz Norddeutschland besetzen. Insbesondere die Zerstörung Magdeburgs wurde als Angriff auf den Protestantismus insgesamt gesehen. Im Jahr 1629 musste der Dänenkönig im Frieden von Lübeck zukünftig auf jede Einmischung in deutsche Angelegenheiten verzichten.
    Die Herzöge von Mecklenburg, welche dem König Christian IV. von Dänemark gegen Tilly und Wallenstein Hilfe geleistet hatten, entsetzte Ferdinand ihrer Länder und belehnte damit Wallenstein. Jedoch scheiterte der Plan, sich der Seeherrschaft auf der Ostsee zu bemächtigen, an dem erbitterten Widerstand, den Stralsund der Belagerung durch Wallenstein entgegenstellte.

    Überdehnung des kaiserlichen Machtanspruchs
    Dennoch hatte Ferdinand ganz Deutschland seiner Gewalt unterworfen. Nunmehr sah Ferdinand die Gelegenheit dazu seine gegenreformatorischen Ziele auf das ganze Reich zu übertragen. Dazu wurde am 6. März 1629 das Restitutionsedikt erlassen. Die seit dem Augsburger Religionsfrieden protestantischen Hochstifte und Bistümer sowie der säkularisierte Kirchenbesitz in den protestantischen Territorien sollten wiederhergestellt werden. Diese Maßnahmen, auf dem Höhepunkt der kaiserlichen Macht errlassen, waren zweifellos ein schwerer politischer Fehler. Er bedrohte nicht nur den Protestantismus, sondern missachtete auch die Rechte der Reichsstände. Für diese schien dies der erste Schritt hin zu einem absolutistischen System auch im Reich zu sein. Dieser Punkt wurde auch von den katholischen Reichsständen überaus kritisch gesehen. Hinzu kam das Misstrauen gegenüber Wallenstein. [18]
    Der Kaiser hatte 1629 als Lehnsherr von Reichsitalien inzwischen militärisch in die Frage der Erbfolge im Herzogtum Mantua gegen die Franzosen im Mantuanischen Erbfolgekrieg eingegriffen. Dabei handelte er unter dem Druck des spanischen Familienzweiges der Habsburger. Dies verstärkte noch die Kritik im Reich, führte Ferdinand doch hier einen auswärtigen Krieg ohne Zustimmung des Kurfürstenkollegiums. [19]
    Im Jahr 1630 kulminierte die Kritik der protestantischen und katholischen Kurfürsten auf dem Regensburger Kurfürstentag. Ferdinand ging es dort um die Wahl seines Sohnes Ferdinand zum römischen König und um die finanzielle Unterstützung im Krieg um Mantua. Die Lage wurde noch verschärft als bekannt wurde, dass Gustav Adolf von Schweden in Pommern gelandet war. Führer der antikaiserlichen Opposition wurde Maximilian von Bayern. Die Kurfürsten verlangten eine Verkleinerung der kaiserlicichen Armee und die Entlassung Wallensteins. Der Kaiser sah sich gezwungen den Forderungen weitgehend nachzugeben. Wallenstein wurde als Oberbefehlshaber der kaiserlichen Truppen entlassen. Tilly übernahm diesen Posten. Das kaiserliche Heer wurde trotz der schwedischen Bedrohung verkleinert. In der Auseinandersetzung um Mantua musste Ferdinand Frieden schließen. Die Wahl Ferdinands III. wurde verweigert und der Vollzug des Restitutionsedikts wurde ausgesetzt.[20] Der Kaiser, der kurz zuvor noch übermächtig schien, hatte erheblich an Macht eingebüßt. Sein Ziel einer Rekatholisierung und der Etablierung des Absolutismus auch im Reich war damit gescheitert.

    Schwedischer Krieg
    → Hauptartikel: Dreißigjähriger Krieg#Schwedischer Krieg (1630–1635)
    Die Landung des Schwedenkönigs Gustav Adolf war der Beginn einer neuen Phase des Krieges. Zunächst war er in einigen kleineren Schlachten in Brandenburg siegreich und nötigte dann die Kurfürsten von Brandenburg und Sachsen, mit ihm Bündnisverträge abzuschließen. Zusammen mit einem kleinen sächsischen Heer besiegte das schwedische Heer das Heer der katholischen Liga bei Breitenfeld so entscheidend, dass den Schweden danach der Weg nach Süddeutschland offen stand.
    Ferdinand hatte damit alle bisher errungenen Erfolge verloren und sah sich mit Zustimmung des bayerischen Kurfürsten Maximilian I. genötigt, Wallenstein wieder das Generalat zu übertragen, um Bayern und seine österreichischen Erblande zu schützezen. Im Vertrag von Göllersdorf vom 14. April 1632 wurde Wallenstein erneut zum „Generalissimus“ ernannt, mit dem Recht, dass er allein die kaiserliche Armee kommandierte. Der Kaiser musste ihm zudem weitere außerordentliche Rechte zugestehen. So bekam Wallenstein das Recht selbstständig ohne Mitwirkung des Kaisers mit den Kriegsgegnern zu verhandeln. [21] Tatsächlich errang Wallenstein bei Nürnberg und Lützen wichtige Erfolge. In der Schlacht von Lützen, die unentschieden endete, starb der Schwedenkönig.
    Jedoch wurde Wallensteins Position am Hof durch Gegner, zu denen insbesondere der spanische Botschafter, der Hofkriegsratspräsident Heinrich Graf Schlick und böhmische Adelige gehörten, in den folgenden Jahren untergraben. Anfang des Jahres 1634 war der Kaiser durch Berichte Piccolominis, die geheimen Verhandlungen des Generalissimus mit Sachsen, Schweden und Franzosen, vermittelt durch den Emigranten Graf Kinsky und durch den sächsischen Feldmarschall Franz Albrecht von Sachsen-Lauenenburg und durch den sog. Pilsener Revers (eine Ergebenheitsadresse seiner Obristen an Wallenstein) zu der Ansicht gelangt, dass dieser einen Militärputsch plane. Es wurde nun regelrecht Gericht über Wallenstein gehalten, der für schuldig erklärt und geächtet und schließlich getötet wurde.
    Inwieweit Ferdinand von den Tötungsabsichten wusste, sie gebilligt oder gar in Auftrag gegeben hat, ist unklar. Allerdings hat sich der Hof nach der Tat bemüht, Wallenstein Hochverrat nachzuweisen und die Ermordung zu rechtfertigen. [22]

    Prager Friede und Tod
    Wallensteins Nachfolger als Oberbefehlshaber des kaiserlichen Heeres wurde der Sohn Ferdinands II., der ungarische König und spätere Kaiser Ferdinand III. Unter dessen Führung und mit Hilfe bayerischer Truppen unter Kurfürst Maximilian I wurde im Juli 1634 zunächst die Stadt Regensburg von den Schweden zurück erobert und dann das schwedische Heer Anfang September 1634 in der Schlacht bei Nördlingen besiegt. In der Folge wurde ganz Süddeutschland von kaiserlichen Truppen besetzt. Ferdinand II. suchte nun durch Zugeständnisse an die evangelischen Fürsten dem Krieg ein Ende zu machen und schloss zu diesem Zweck 1635 den Prager Frieden mit Sachsen, in dem er auf die Durchführung des Restitutionsediktes verzichtete und dem sich die meisten deutschen Protestanten anschlossen.
    Für Ferdinand war der Vertrag zwiespältig. Auf der einen Seite musste er nun auch reichsrechtlich offiziell auf das Restitutionsedikt verzichten. Auf der anderen Seite war die Unterzeichnung durch die meisten Reichsstände ein Erfolg. Damit war die grundsätzliche Opposition der protestantischen Stände beendet und die Schweden verloren ihren Rückhalt im Reich. Die Stände verzichteten auf ihr Recht Truppen zu unterhalten und Bündnisse einzugehen. Alle Bündnisse wie die Liga wurden aufgehoben und die Aufstellung einer Reichsarmee zugesichert. Indes blieben diese Beschlüsse letztlich wenig wirkungsvoll. [23]
    Durch den Eintritt Frankreichs in den Krieg ebenfalls 1635 ging der Krieg weiter. Ferdinand konnte noch die Wahl seines Sohnes Ferdinand III. zum König erreichen und starb am 15. Februar 1637 in Wien. Sein Grab befindet sich in dem für ihn und sseine Familie erbauten Mausoleum in Graz. Sein Herz und seine Eingeweide wurden getrennt bestattet und befanden sich ursprünglich in derselben Urne, welche zunächst ebenfalls im Mausoleum in Graz aufbewahrt wurde. Das Behältnis wurde später nach Wien überführt, wo es im Königinkloster beigesetzt war. Ende des 18. Jahrhunderts ließ Joseph II. die Eingeweide Ferdinands II. im Stephansdom und das Herz in einem neuen Becher in der Herzgruft der Habsburger in der Loretokapelle der Wiener Augustinerkirche bestatten.[24]

    Persönlichkeit
    Ferdinand II. war von kleiner, gedrungener Gestalt. Seine körperliche Schwäche könnte eine Folge der im Haus Habsburg gebräuchlichen Verwandtschaftsehen gewesen sein. Er hatte möglicherweise einen Buckel, zumindest aber ein schweres Rückenleiden.[25]
    Er soll heiter und freundlich gegen seine Umgebung gewesen sein; seine Gutmütigkeit artete oft in Schwäche aus, namentlich gegenüber gewissenlosen Beamten. Durch seine maßlose Freigiebigkeit zerrüttete er trotz einfacher Lebensweise seine Finanzen. [5] Er war fleißig und gewissenhaft in der Erfüllung seiner Regentenpflichten, aber unselbständig in seinen Meinungen und ganz abhängig von seinen Räten (v.a. Hans Ulrich von Eggenberg) und Beichtvätern.
    Neben den zahlreichen Frömmigkeitsübungen widmete sich Ferdinand ausgiebig der Jagd und war ein Freund der Musik. [7] Er sprach fließend italienisch und beherrschte einigermaßen gut Latein.[5]
    Die Zeichnung der Persönlichkeit des Kaisers in dem Roman Wallenstein von Alfred Döblin entfernt sich ab einem gewissen Punkt vollständig von der historischen Wahrheit.

    Familie

    In erster Ehe heiratete Ferdinand am 23. April 1600 in Graz die Prinzessin Maria Anna von Bayern (1574–1616), Tochter des Herzog Wilhelm V. und dessen Gattin Prinzessin Renata von Lothringen. Diese nahe Verwandtschaft wurde selbst von Ferdinands Beichtvater kritisiert.[7]
    Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor:
    • Christine (* 25. Mai 1601; † 12. Juni 1601)
    • Karl (*/† 25. Mai 1603)
    • Johann Karl (* 1. November 1605 in Graz, † 26. Dezember 1619 in Graz)
    • Ferdinand III. (1608–1657), römisch-deutscher Kaiser
    1 ∞ 1631 Maria Anna, Infantin von Spanien, Tochter König Philipp III., König von Spanien und dessen Gattin Erzherzogin Margarethe von Habsburg-Innerösterreich.
    2 ∞ 1648 Maria Leopoldine von Tirol, Tochter Leopold V., Graf von Tirol (aus der Tiroler Linie der Habsburger) und dessen Gattin Claudia de’ Medici, Prinzessin von Toskana.
    3 ∞ 1651 Eleonore aus dem Haus Gonzaga, Tochter Carlo II., Herzog von Mantua und dessen Gattin Maria.
    • Maria Anna (1610–1665) ∞ 1635 Maximilian I., Kurfürst von Bayern, Sohn des Herzogs Wilhelm V. von Bayern und dessen Gattin Renate von Lothringen
    • Cäcilia Renata (1611–1644) ∞ 1637 Władysław IV. Wasa, König von Polen, Sohn des König Sigismund III. und dessen Gattin Anna von Habsburg-Innerösterreich
    • Leopold Wilhelm (1614–1662), Statthalter der spanischen Niederlande

    In zweiter Ehe heiratete er am 2. Februar 1622 in Innsbruck die Prinzessin Eleonore von Mantua (1598–1655), Tochter des Herzogs Vinzenz I. von Mantua und dessen zweiter Gattin Prinzessin Eleonora de' Medici. Mit der Ehe verbanden sich Hoffnungen auf die Erbschaft Mantuas, was während des dreißigjährigen Krieges zur militärischen Intervention führte.[7] Die Ehe blieb kinderlos.
    Beide Ehen, die Ferdinand einging, sollen glücklich gewesen sein. [5]



    Literatur
    • Karl Eder: Ferdinand II.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 83–85 (Digitalisat).
    • Johann Franzl: Ferdinand II. Kaiser im Zwiespalt der Zeit. Styria, Graz u.a. 1989, ISBN 3-222-11960-0.
    • Dieter Albrecht: Ferdinand II. In: Anton Schindling, Walter Ziegler (Hrsg.): Die Kaiser der Neuzeit. 1519–1918. Heiliges römisches Reich, Österreich, Deutschland. München 1990, ISBN 3-406-34395-3, S. 125–141.
    • Thomas Winkelbauer: Ständefreiheit und Fürstenmacht. Länder und Untertanen des Hauses Habsburg im konfessionellen Zeitalter. Teil 1. In: Herwig Wolfram (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1522–1699. Verlag Carl Ueberreuther, Wien 2004, ISBN 38000-3532-4.
    • Štěpán Vácha: Der Herrscher auf dem Sakralbild zur Zeit der Gegenreformation und des Barock. Eine ikonologische Untersuchung zur herrscherlichen Repräsentation Kaiser Ferdinands II. in Böhmen. Artefactum, Prag 2009, ISBN 978-80-86890-23-4.
    • Thomas Brockmann: Dynastie, Kaiseramt und Konfession. Politik und Ordnungsvorstellungen Ferdinands II. im Dreißigjährigen Krieg. Schöningh, Paderborn 2011, ISBN 978-3-506-76727-1.
    Weblinks
     Commons: Ferdinand II. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
     Wikisource: Ferdinand II. – Quellen und Volltexte
    • Literatur von und über Ferdinand II. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Werke von und über Ferdinand II. in der Deutschen Digitalen Bibliothek
    • Druckschriften von und über Ferdinand II. (HRR) im VD 17
    Einzelnachweise
    1 Dieter Albrecht: Ferdinand II. In: Anton Schindling, Walter Ziegler (Hrsg.): Die Kaiser der Neuzeit. 1519–1918. Heiliges Römisches Reich, Österreich, Deutschland. München 1990, S. 127.
    2 Dieter Albrecht: Ferdinand II. In: Anton Schindling, Walter Ziegler (Hrsg.): Die Kaiser der Neuzeit. 1519–1918. Heiliges Römisches Reich, Österreich, Deutschland. München 1990, S. 128.
    3 Brigitte Vacha (Hrsg.): Die Habsburger. Eine europäische Familiengeschichte. Wien 1992, S. 197f.
    4 Dieter Albrecht: Ferdinand II. In: Anton Schindling, Walter Ziegler (Hrsg.): Die Kaiser der Neuzeit. 1519–1918. Heiliges römisches Reich, Österreich, Deutschland. Beck, München 1990, ISBN 3-406-34395-3, S. 125–141, hier: S. 128.
    5 Dieter Albrecht: Ferdinand II. In: Anton Schindling, Walter Ziegler (Hrsg.): Die Kaiser der Neuzeit. 1519–1918. Heiliges Römisches Reich, Österreich, Deutschland. München 1990, S. 125.
    6 Ferdinand II. (ZDF Reihe Die Deutschen II)
    7 Brigitte Vacha (Hrsg.): Die Habsburger. Eine europäische Familiengeschichte. Wien 1992, S. 198.
    8 Dieter Albrecht: Ferdinand II. In: Anton Schindling, Walter Ziegler (Hrsg.): Die Kaiser der Neuzeit. 1519–1918. Heiliges Römisches Reich, Österreich, Deutschland. München 1990, S. 126.
    9 Dieter Albrecht: Ferdinand II. In: Anton Schindling, Walter Ziegler (Hrsg.): Die Kaiser der Neuzeit. 1519–1918. Heiliges Römisches Reich, Österreich, Deutschland. München 1990, S. 129.
    10 Brigitte Vacha (Hrsg.): Die Habsburger. Eine europäische Familiengeschichte. Wien 1992, S. 199.
    11 Dieter Albrecht: Ferdinand II. In: Anton Schindling, Walter Ziegler (Hrsg.): Die Kaiser der Neuzeit. 1519–1918. Heiliges Römisches Reich, Österreich, Deutschland. München 1990, S. 131.
    12 Illustrationen von Frans Hogenberg von 1619: Nachdem Keiserlich Maiestat, Die Wahl und Kron empfangen hat, Von eim gebratenen Ochsen gut, ... (Digitalisat) und Eigentliche Contrafactur, wie ihre Kon. M#. in Hung. und Böhm ... in Francfortm Mayn zu einem Römischen Keiser gekront ist worde. (Digitalisat)
    13 Gerhard Taddey: Münchener Vertrag. In: Ders. (Hrsg.): Lexikon der deutschen Geschichte. 2. Auflage. Kröner, Stuttgart 1982, S. 852f.
    14 Dieter Albrecht: Ferdinand II. In: Anton Schindling, Walter Ziegler (Hrsg.): Die Kaiser der Neuzeit. 1519–1918. Heiliges Römisches Reich, Österreich, Deutschland. München 1990, S. 132.
    15 Brigitte Vacha (Hrsg.): Die Habsburger. Eine europäische Familiengeschichte. Wien 1992, S. 215
    16 Brigitte Vacha (Hrsg.): Die Habsburger. Eine europäische Familiengeschichte. Wien 1992, S. 206–209.
    17 Brigitte Vacha (Hrsg.): Die Habsburger. Eine europäische Familiengeschichte. Wien 1993, S. 212-215.
    18 Dieter Albrecht: Ferdinand II. In: Anton Schindling, Walter Ziegler (Hrsg.): Die Kaiser der Neuzeit. 1519–1918. Heiliges Römisches Reich, Österreich, Deutschland. München 1990, S. 134.
    19 Dieter Albrecht: Ferdinand II. In: Anton Schindling, Walter Ziegler (Hrsg.): Die Kaiser der Neuzeit. 1519–1918. Heiliges Römisches Reich, Österreich, Deutschland. München 1990, S. 135.
    20 Gerhard Taddey: Regensburger Kurfürstentag. In: Ders.: Lexikon der deutschen Geschichte. 2.überarb. Auflage, Stuttgart 1982, S. 1017.
    21 Brigitte Vacha (Hrsg.): Die Habsburger. Eine europäische Familiengeschichte. Wien 1992, S. 217.
    22 Brigitte Vacha (Hrsg.): Die Habsburger. Eine europäische Familiengeschichte. Wien 1992, S. 220.
    23 Dieter Albrecht: Ferdinand II. In: Anton Schindling, Walter Ziegler (Hrsg.): Die Kaiser der Neuzeit. 1519–1918. Heiliges Römisches Reich, Österreich, Deutschland. München 1990, S. 140.
    24 Siehe externer Link [1].
    25 Brigitte Vacha (Hrsg.): Die Habsburger. Eine europäische Familiengeschichte. Wien 1992, S. 196.

    Begraben:
    Sein Herz und seine Eingeweide wurden getrennt bestattet und befanden sich ursprünglich in derselben Urne, welche zunächst ebenfalls im Mausoleum in Graz aufbewahrt wurde. Das Behältnis wurde später nach Wien überführt, wo es im Königinkloster beigesetzt war. Ende des 18. Jahrhunderts ließ Joseph II. die Eingeweide Ferdinands II. im Stephansdom und das Herz in einem neuen Becher in der Herzgruft der Habsburger in der Loretokapelle der Wiener Augustinerkirche bestatten.

    Ferdinand heiratete Prinzessin Maria Anna von Bayern (Wittelsbacher) am 23 Apr 1600 in Graz. Maria (Tochter von Herzog Wilhelm V. von Bayern (Wittelsbacher), der Fromme und Prinzessin Renata von Lothringen) wurde geboren am 18 Dez 1574 in München, Bayern, DE; gestorben am 8 Mrz 1616 in Graz; wurde beigesetzt in Habsburger Mausoleum in Graz. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 119. Kaiser Ferdinand III. von Österreich (von Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 13 Jul 1608 in Graz; gestorben am 2 Apr 1657 in Wien; wurde beigesetzt in Kapuzinergruft, Wien.

  13. 107.  Christine von LothringenChristine von Lothringen Graphische Anzeige der Nachkommen (89.Karl10, 71.Franz9, 58.Anton8, 45.René7, 32.Friedrich6, 21.Antoine5, 12.Friedrich4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 16 Aug 1565 in Bar-le-Duc; gestorben am 19 Dez 1636 in Villa Medici in Castello, Florenz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Großherzogin der Toskana durch Heirat, Regentin der Toskana (1621 bis 1628)

    Notizen:

    Christine und Ferdinando I. hatten neun Kinder, fünf Söhne und vier Töchter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Christine_von_Lothringen

    Christine von Lothringen (französisch Christine de Lorraine, italienisch Cristina di Lorena, * 16. August 1565 in Bar-le-Duc;[1]; † 19. Dezember 1636 in Florenz) war durch Heirat mit Ferdinando I. de’ Medici Großherzogin der Toskana und regierte das Großherzogtum von 1621 bis 1628 gemeinsam mit ihrer Schwiegertochter Maria Magdalena von Österreich, während ihr Enkel Ferdinando II. de’ Medici noch unmündig war.

    Kindheit, Jugend und Heirat
    Christine von Lothringen wurde als zweites Kind und erste Tochter des Herzogs Karl III. von Lothringen und seiner Frau Claudia von Valois, einer Tochter König Heinrichs II. von Frankreich und Katharina von Medici geboren. Ihren Namen erhielt sie zu Ehren ihrer Patin und Großmutter Christina von Dänemark. Als Christine zehn Jahre alt war, starb ihre Mutter 1575 an den Folgen einer schweren Geburt, und Christine wurde anschließend am französischen Hof in Paris von ihrer Großmutter erzogen. Während dieser Zeit entwickelte sich ein enges Vertrauensverhältnis zwischen Katharina von Medici und ihrer Enkelin, die stark von ihrer Großmutter geprägt wurde.
    Als Christine im heiratsfähigen Alter war, mangelte es nicht an möglichen Ehemännern für sie. Katharina von Medici verfolgte 1580 den Plan, ihre Enkelin mit ihrem eigenen Sohn François-Hercule de Valois zu verheiraten,[2] doch dieser Plan stieß bei der Braut auf wenig Gegenliebe, und so wurde er wieder fallen gelassen. Auch Vincenzo I. Gonzaga, Herzog von Mantua, und Karl Emanuel I. von Savoyen waren als Kandidaten im Gespräch.[2] Am französischen Hof kursierten sogar Gerüchte über eine geplante Ehe zwischen Christine und dem schottischen König Jakob VI.[3] König Heinrich III. hatte die Hand seiner Nichte wiederum einem seiner Mignons, Jean Louis de Nogaret de La Valette, dem Herzog von Épernon, in Aussicht gestellt, doch dieses Vorhaben stieß auf den entschiedenen Widerstand Katharinas. Sie soll im Dezember 1586 ihrem Schwiegersohn Heinrich von Navarra das Angebot gemacht haben, die unglückselige Verbindung mit ihrer Tochter Margarete annullieren zu lassen, um wohl den Weg frei zu machen für eine Ehe zwischen ihm und ihrer Enkelin Christine – so zumindest behaupteten später Heinrich IV. und Albert de Gondi, duc de Retz, der bei dem Gespräch dabei gewesen sein soll.[4]
    Nach langwierigen Verhandlungen, die von Horace Ruscelay[5] und Katharina von Medici geführt wurden, bestimmte Katharina schließlich Ferdinando I. de’ Medici, Großherzog der Toskana, zum Ehemann Christines. Der Heiratsvertrag der beiden war am 24. Oktober 1588[6] unter Dach und Fach, doch unterschrieben wurde er vorläufig noch nicht. In ihm war eine außerordentlich stattliche Mitgift für die Braut festgelegt: Neben 200.000 Goldécu[6] gab die Königinmutter ihrer Enkelin sämtliche Florenentiner Besitzungen. Die Hochzeit per procurationem fand am 8. Dezember[7] des gleichen Jahres in der Kapelle Saint-Calais des Schlosses Blois statt. Der Bräutigam wurde dabei von Charles de Valois, duc d’Angoulême vertreten. Ihre Brautreise nach Florenz konnte Christine jedoch erst im März des kommenden Jahres antreten, denn neben Kampfhandlungen im Zuge der Hugenottenkriege verzögerte auch der Tod Katharinas von Medici im Januar 1589 die Abreise. Sie hatte Christine testamentarisch zu ihrer Haupterbin erklärt, sodass die 22-jährige nun mit einer Mitgift im Wert von rund zwei Millionen Livres[8] ausgestattet war. Diese umfasste auch sämtliche beweglichen Güter und Kunstwerke der Verstorbenen. So brachte Christine wahrscheinlich auch die berühmten Valois-Tapisserien (französisch: Tapisseries des Valois) an den herzoglichen Hof nach Florenz, die heute in den Uffizien aufbewahrt werden.[9]
    Nachdem der Heiratsvertrag fünf Wochen nach dem Ableben Katharinas rückwirkend am 20. Februar 1589 unterschrieben worden war,[5] brach die frischgebackene Großherzogin in Richtung Italien auf. Ihre Reise führte sie von Blois über Lyon, Avignon und Aix-en-Provence nach Marseille, wo sie am 11. April[10] ein florentinisches Schiff bestieg. Mit Zwischenstationen in Monaco und Genua ging es weiter nach Livorno, wo Christine von Pietro de’ Medici, einem Bruder ihres Mannes, in Empfang genommen wurde.[11] Nach einem dreitägigen Aufenthalt in Pisa traf sie am 28. April 1589 in Poggio a Caiano ein, wo sie ihrem Ehemann erstmals persönlich begegnete.[12] Weiter ging es nach Florenz, wo die neue Großherzogin am 30. April unter großer Anteilnahme der Bevölkerung Einzug hielt.[13] Zuvor war sie vor den Stadttoren in einer aufwändigen Inszenierung offiziell gekrönt worden.[14] Es folgten mehrwöchige Festivitäten bestehend aus Festbanketten, Triumphzügen, Turnieren und Volksbelustigungen. Hinzu kamen mehrere Theateraufführungen, deren Stücke entweder eigens für die Hochzeit geschrieben worden waren oder dort uraufgeführt wurden. Dazu zählten die Komödie La Pellegrina von Girolamo Bargagli und das Stück der Commedia dell’arte La pazzia di Isabella. Im Innenhof des Palazzo Pitti wurde sogar eine antike Seeschlacht aufgeführt. Sämtliche Inszenierungen und Aufführungen werden heute als Meilensteine der Theater- und Bühnentechnik bzw. -kunst gewertet.[2] Den Höhepunkt der Feierlichkeiten bildeten die sogenannten Intermedien für La pellegrina, szenisch musikalische Zwischenspiele, die zwischen den Akten der Komödie La pellegrina gegeben wurden.

    Großherzogin der Toskana
    Christine hatte großen Anteil daran, dass ihr Mann in der Zeit nach ihrer Hochzeit weiterhin eine Frankreich-freundliche Politik betrieb.[3] In diesem Licht ist auch die Verbindung der Nichte Ferdinandos, Maria de’ Medici, zu sehen, die mit Heinnrich IV. von Frankreich verheiratet wurde und von der Großherzogin bis nach Marseille begleitet wurde[15]. Jedoch war Christine zu Beginn nicht maßgeblich an den Entscheidungen ihres Mannes beteiligt, erst im Laufe der Zeit bezog er sie und ihre Ansichten immer öfter mit ein.
    Nach dem Tod Ferdinandos I. im Jahr 1609 nahm die verwitwete Großherzogin großen Einfluss auf die Geschicke des Landes, als ihr Sohn Cosimo II. de’ Medici den Thron bestieg jedoch wegen seiner angeschlagenen Gesundheit nicht selbst regierte. Cososimos Lehrer aus Jugendtagen, Galileo Galilei, adressierte 1615 einen seiner vier Kopernikanischen Briefe an sie.[16] Nicht nur ihren Ehemann, auch ihren Erstgeborenen überlebte Christine, denn Cosimo II. starb 1621. In seinem Testament hatte er seine Mutter gemeinsam mit seiner Frau Maria Magdalena von Österreich zu Regentinnen für seinen noch unmündigen Sohn Ferdinando II. bestellt. Dieses Amt bekleidete sie bis 1628, ehe ihr Enkel selbst die Herrschaft übernahm. Rückblickend wird Christines Regentschaft aber als unglücklich und wenig erfolgreich beurteilt, und ihr wird eine Mitverantwortung für den allmählichen Niedergang des Großherzogtums gegeben.[2] Durch ihre Vorliebe für verschwenderischen Luxus, die mit Misswirtschahaft gepaart war, hinterließ sie ihrem Enkel ein hoch verschuldetes Land, das stark unter dem Einfluss der Kirche stand, weil die sehr gläubige Herzogswitwe viele Ämter in der Verwaltung kirchlichen Würdenträgern übertragen hatte. Die Gläubigkeit Christines äußerte sich auch in der Gründung und Stiftung zahlreicher Klöster, so zum Beispiel des Monastero della Pace in Florenz und eines Konvents in Pisa. Für ihre Aktivitäten erhielt sie gleich zweimal die Goldene Rose, 1589 von Papst Sixtus V. und 1593 von Clemens VIII.[2]
    Christine von Lothringen starb im Alter von 71 Jahren am 19. Dezember des Jahres 1636 in der Villa Medici in Castello, einem Wohnviertel von Florenz. In ihrem 1630 aufgesetzten Testament hatte sie verfügt, dass ihre Ersparnisse als Mitgiften armen Mädchen zugutekommen sollten.[14]

    Nachkommen
    Aus der Ehe mit Ferdinando I. gingen neun Kinder hervor:[1]
    • Cosimo II. (1590–1621), Großherzog der Toskana, ∞ 1608 Maria Magdalena von Österreich
    • Eleonora (1591–1617)
    • Caterina (1593–1629), ∞ 1617 Ferdinando Gonzaga, Herzog von Mantua
    • Francesco (1594–1614)
    • Carlo (1596–1666), Kardinal
    • Filippo (1598–1602)
    • Lorenzo (1599–1648)
    • Maria Maddalena (1600–1633)
    • Claudia (1604–1648), ∞ 1. 1621 Federico Ubaldo della Rovere, Fürst von Urbino, 2. 1626 Leopold V., Erzherzog von Österreich



    Literatur
    • Sheila Barker: Christine of Lorraine and Medicine at the Medici Court. In: Giovanna Benadusi, Judith C. Brown: Medici Women. The Making of a Dynasty in Grand Ducal Tuscany. Centre for Reformation and Renaissance Studies, Toronto 2015, ISBN 97-0-7727-2180-8, S. 157–183 (PDF; 878 kB).
    • L. Bertoni: Cristina di Lorena, granduchessa di Toscana. In: Dizionario Biografico degli Italiani. Band 31. Istituto della Enciclopedia italiana, Rom 1985 (online).
    • Hilarion de Coste: Christine de Lorraine, Grande Duchesse de Toscane. In: Les Eloges et vies des reynes, princesses, dames et damoiselles illustres en piété, courage et doctrine, qui ont fleury de nostre temps, et du temps de nos peres. Band, 2. Auflage. Sébastien et Gabriel Cramoisy, Paris 1647, S. 417–432 (online).
    Weblinks
     Commons: Christine von Lothringen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Fußnoten
    1 Eintrag Christinas von Lothringen im Medici Archive Project, Zugriff am 22. August 2011.
    2 L. Bertoni: Cristina di Lorena, granduchessa di Toscana. 1985.
    3 Hippolyte Aubert (Hrsg.): Correspondance de Théodore de Bèze. (1583). Band 24. Droz, Genf 2002, ISBN 2-600-00694-X, S. 345, Anm. 8 (Digitalisat).
    4 Leonie Frieda: Catherine de Medici. Weidenfeld & Nicolson, London 2003, ISBN 1-84212-725-X, S. 48.
    5 H. de Coste: Christine de Lorraine, Grande Duchesse de Toscane. 1647, S. 420.
    6 Jean Hértier: Katharina von Medici. Herrscherin ohne Thron. 6. Auflage. Heyne, München 1991, ISBN 3-453-55044-7, S. 332.
    7 Angabe gemäß Leonie Frieda: Catherine de Medici. Weidenfeld & Nicolson, London 2003, ISBN 1-84212-725-X, S. 436. Die Angaben bzgl. des genauen Datums variieren jedoch in den verschiedenen Publikationen.
    8 Jonathan Spangler: The society of princes. The Lorraine-Guise and the conservation of power and wealth in seventeenth-century France. Ashgate, Aldershot 2009, ISBN 978-0-7546-5860-3, S. 148–149 (Digitalisat).
    9 Beschreibung der Valois-Tapisserien auf der Website der Friends of the Uffizi Gallery, Zugriff am 2. Januar 2017.
    10 H. de Coste: Christine de Lorraine, Grande Duchesse de Toscane. 1647, S. 422.
    11 Gabrielle Langdon: Medici Women. Portraits of Power, Love, and Betrayal in the Court of Duke Cosimo I. University of Toronto Press, Toronto 2006, ISBN 978-0-8020-3825-8, S.  299, Anm. 63 (Digitalisat).
    12 Christoph Gaiser: Die Macht der Töne und die Töne der Macht. April 2007 (PDF; 27 kB).
    13 Im Medici Archive ist dieses Datum auch als Hochzeitsdatum aufgeführt.
    14 Christina Strunck: Die Tugenden der Christine von Lothringen – Selbstsicht und Fremdwahrnehmung (1589-1636). Vortrag auf der Tagung Freud und Leid der Medici-Frauen. Ihre rites de passage im diachronen Vergleich am 30. September 2006 (online.
    15 H. de Coste: Christine de Lorraine, Grande Duchesse de Toscane. 1647, S. 426.
    16 Originaltext des Briefes, Zugriff am 2. Januar 2017.

    Christine heiratete Ferdinando I. von Medici in 1589. Ferdinando (Sohn von Cosimo I. von Medici und Eleonora von Toledo) wurde geboren am 30 Jul 1549 in Florenz; gestorben am 7 Feb 1609 in Florenz. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 124. Claudia von Medici  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 4 Jun 1604 in Florenz; gestorben am 25 Dez 1648 in Innsbruck, Österreich.

  14. 108.  König Jakob (James) VI. (I.) von England, von Schottland, von Irland (Stuart)König Jakob (James) VI. (I.) von England, von Schottland, von Irland (Stuart) Graphische Anzeige der Nachkommen (91.Maria10, 72.Marie9, 59.Claude8, 45.René7, 32.Friedrich6, 21.Antoine5, 12.Friedrich4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 19 Jun 1566 in Edinburgh, Schottland; gestorben am 27 Mrz 1625 in Theobalds Park, Grafschaft Hertfordshire, England.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Schottland als Jakob VI. (ab 1567), König von England und König von Irland als Jakob I. (ab 1603 bis zu seinem Tod 1625)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_I._(England)

    Jakob (* 19. Juni 1566 in Edinburgh, Schottland; † 27. März 1625 in Theobalds Park, Grafschaft Hertfordshire, England), englisch James, war ab 1567 als Jakob VI. König von Schottland und ab 1603 bis zu seinem Tod zusätzlich als Jakob I. König von England und König von Irland.

    König von Schottland
    Er wurde am 19. Juni 1566 als Sohn der Maria Stuart, Königin von Schottland, und ihres zweiten Mannes Henry Stewart, Duke of Albany, besser bekannt als Lord Darnley, in Edinburgh geboren. Er wurde in Stirling Castle katholisch getauft und erhielt den Namen Charles James. Anlässlich seiner Taufe fand das erste schriftlich festgehaltene Feuerwerk in Schottland statt.[1] Als Maria Stuart ein Jahr später im Loch Leven Castle gefangengesetzt wurde und abdanken musste, wurde James als Säugling unter dem Namen Jakob VI. zum schottischen König ernannt. Er verbrachte seine Kindheit im protestantischen Haushalt des Earl of Mar, wo der Puritaner George Buchanan sein Hauslehrer wurde. Prügelstrafen standen dabei auf der Tagesordnung, womit er Jakob den religiösen Puritanismus gründlich verleidete.
    Während seiner Minderjährigkeit übten mehrere aufeinanderfolgende Regenten (James Stewart, 1. Earl of Moray, Matthew Stewart und John Erskine, 18. Earl of Mar) die Macht aus. Erst nach 1572 kam es zu einer Phase von Stabilität unter James Douglas, 4. Earl of Morton. 1582 verschwor sich eine Gruppe von Adligen, die eine eventuelle Rückkehr von Maria Stuart nach Schottland verhindern wollten. Ihre Verschwörung mündete in den Ruthven Raid, einen – letztlich gescheiterten – Staatsstreich uunter Führung von William Ruthven, 1st Earl of Gowrie, am 22. August 1582, bei dem der König während einer Jagd in Angus, unweit von Ruthven Castle, entführt und fast ein Jahr lang dort und auf anderen Burgen der Aufständischen gefangen gehalten wurde.[2] 1584 bestätigte das Parlament die Vorherrschaft der Krone über die Kirche, was radikale Minister und die Ruthven-Lords ins englische Exil zwang. Unter dem Kanzler John Maitland of Thirlestane wurde die königliche Macht weiter konsolidiert.
    1586 schloss er im Vertrag von Berwick mit England ein Bündnis gegen Spanien, an dem er auch festhielt, nachdem seine Mutter 1587 im Auftrag der englischen Königin Elisabeth I. hingerichtet worden war, auch wenn Jakob formell gegen die Exekution protestierte. Am 20. August 1589 wurde seine Ehe mit Anna von Dänemark, Tochter des Königs Friedrich II. von Dänemark, geschlossen. Die persönliche Trauung wurde am 23. November 1589 im damals dänischen Oslo nachgeholt. 1590 wurde sie zur Königin gekrönt. Die 1590er Jahre waren in Schottland von Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten geprägt.

    König von England, Irland und Schottland
    Als Elisabeth 1603 kinderlos starb, wurde Jakob als Ururenkel des englischen Königs Heinrich VII. (aus der Linie über dessen älteste Tochter Margaret) auch zum König von England und von Irland gekrönt. Damit begann die Herrschaft der Stuarts auch in diesen Ländern. Schottland sah James erst 1617 wieder. Nach seiner Aussage regierte er sein Heimatland „mit seiner Feder“. Von Anfang an versuchte Jakob, die fragile Personalunion zu festigen. Er proklamierte den bis dahin vorwiegend geographisch verwendeten Begriff Großbritannien als politischen Begriff für seine Königreiche England und Schottland. Er führte den Union Jack, die Überlagerung von englischem Georgskreuz und schottischem Andreaskreuz, als Flagge ein und begann von Süd- und Nordbritannien anstatt von England und Schottland zu sprechen. Sein Ziel einer baldigen Verschmelzung der beiden Staaten zu einem konnte er aber nicht erreichen – weder im englischen noch im schottischen Parlament fand sich dafür eine Mehrheit.[3]
    Während seiner Herrschaft über England stand er meist im Gegensatz zum Parlament, eine Eskalation des Konflikts konnte er aber vermeiden. 1605 wurde die Schießpulververschwörung („Gunpowder Plot“) in letzter Minute aufgedeckt, mit der englische Katholiken einen Anschlag auf König und Parlament verüben wollten. 1606 teilte Jakob Nordamerika in zwei Hälften: Vom 34. Grad nördlicher Breite bis zum 41. Grad sollte das Gebiet der London Company reichen, vom 41. Grad bis zum 45. Grad das GGebiet der Plymouth Company. 1607 gründete die London Company (auch Virginia Company of London genannt) Jamestown, die erste dauerhafte englische Siedlung in Nordamerika. Im Auftrag Jakobs wurde eine Übersetzung der Bibel in die englische Sprache angefertigt, die 1611 erstmals erschien und tiefgreifenden Einfluss auf die englische Literatur hatte. Als King-James-Bibel ist sie bis heute unter englischsprachigen Christen in Gebrauch.
    König Jakob hatte enorme Probleme mit der Mitbestimmung und Kritik des Parlamentes. Das damalige Regierungssystem machte es ihm unmöglich, ohne Zustimmung des Parlamentes ausreichende Einnahmen zu erzielen. Das stand ganz im Gegensatz zu seineen Vorstellungen eines gottgegebenen Königtums, der Hauptgrund, warum er auf Kritik seitens des Parlamentes nicht reagieren wollte und gegenüber den Volksvertretern eher undiplomatisch reagierte. 1622 eskalierten die Differenzen und am 8. Februar löste er das englische Parlament ganz auf, nachdem seine Pläne einer Heirat zwischen seinem Sohn Charles und der katholischen Prinzessin Maria Anna von Spanien nicht gebilligt worden waren.[4]
    Es wird spekuliert, dass Jakob homosexuelle Neigungen hatte; zumindest hatte er enge freundschaftliche Beziehungen zu verschiedenen Höflingen. Der einflussreichste von diesen war zweifelsohne George Villiers, 1. Duke of Buckingham, der seine Stellung auch noch unter Karl I. behaupten konnte. Jakob schrieb ein Buch über Dichtkunst und versammelte an seinem Hof einen Dichterkreis (Castalian Band, unter anderem Alexander Montgomerie). Jakob starb am 27. März 1625. Sein ältester Sohn Heinrich, Prince of Wales, war schon 1612 gestorben, weshalb sein Nachfolger in allen drei Ländern sein jüngerer Sohn Karl I. (engl. Charles) wurde.
    Während seine Leistungen als König von England widersprüchlich beurteilt werden, gilt er als außerordentlich erfolgreicher schottischer König, der Staat und Gesellschaft entscheidend umgestaltete. Der talentierte, berechnende und geistvolle Jakob wurde auch als „weisester Narr der Christenheit“ bezeichnet.

    Ehe und Nachkommen
    Jakob I. heiratete am 20. August 1589 die Prinzessin Anna von Dänemark. Mit ihr hatte er die Kinder
    • Henry Frederick (1594–1612)
    • Kind, totgeboren 1595
    • Elizabeth (1596–1662), Gemahlin des Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz, des „Winterkönigs“
    • Margaret (* 29. Dezember 1598), starb einjährig 1600
    • Charles (1600–1649), deutsch Karl I., war König von England von 1625 bis 1649
    • Robert Bruce (* 18. Februar 1601), Duke of Kintyre, starb 1602
    • Sohn, starb 1603 kurz nach der Geburt
    • Mary (* 18. April 1605), starb als Zweijährige
    • Sophie (* 22. Juni 1606), starb am nächsten Tag



    Siehe auch
    • Stammtafel der Könige von Schottland
    Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    • Ronald G. Asch: Jakob I. (1566–1625). König von England und Schottland; Herrscher des Friedens im Zeitalter der Religionskriege. Kohlhammer, Stuttgart 2005, ISBN 3-17-018680-9.
    Weblinks
     Commons: Jakob I. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Druckschriften von und über Jakob I. (England) im VD 17
    • Literatur von und über Jakob I. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Werke von und über Jakob I. in der Deutschen Digitalen Bibliothek
    • Historical Collections of Private Passages of State: Volume 1 - 1618-29, British History Online
    Einzelnachweise
    1 Redecoratin the Royal Birthing Room. James VI's birthplace at Edinburgh Castle to get makeover. In: Historic Scotland. The Magazine for Historic Scotland Members. Herbst 2013, S. 5..
    2 Thomas Christopher Smout: A history of the Scottish people, 1560–1830. Collins/Fontana, London 3. Aufl. 1975, S. 95.
    3 Helmut Weber: Unterdrückte Nation oder Profiteur der Union? Schottlands Rolle im Vereinigten Königreich (PDF; 136 kB), dort S. 2–5
    4 Illustration von 1627: Abilltung wie königliche Maistät in Engelandt Die Artickel Dess Spanischen Heyraths Iur. Bekrefftiget Anno 1623 (Digitalisat)

    Jakob heiratete Anna von Dänemark am 20 Aug 1589. Anna (Tochter von König Friedrich II. (Frederik) von Dänemark (von Norwegen) und Sophie von Mecklenburg) wurde geboren am 12 Dez 1574 in Skanderbor; gestorben am 2 Mrz 1619 in Hampton Court Palace, London. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 125. Karl I. (Charles) von England, von Schottland, von Irland (Stuart)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 19 Nov 1600 in Dunfermline; gestorben am 30 Jan 1649 in London, England; wurde beigesetzt am 7 Feb 1649 in St.-Georgs-Kapelle von Schloss Windsor in Berkshire.
    2. 126. Prinzessin Elisabeth Stuart  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 19 Aug 1596 in Falkland Palace, Fife, Schottland; gestorben am 13 Feb 1662 in Westminster, London; wurde beigesetzt am 17 Feb 1662 in Westminster Abbey, London, England.

  15. 109.  Catherine von Mayenne (Guise, Lothringen)Catherine von Mayenne (Guise, Lothringen) Graphische Anzeige der Nachkommen (92.Charles10, 73.Franz9, 59.Claude8, 45.René7, 32.Friedrich6, 21.Antoine5, 12.Friedrich4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren in 1585; gestorben am 18 Mrz 1618.

    Catherine heiratete Herzog Carlo I. Gonzaga in Feb 1599. Carlo (Sohn von Herzog Ludovico (Luigi) Gonzaga und Herzogin Henriette von Kleve-Nevers (Clèves)) wurde geboren am 6 Mai 1580 in Paris, France; gestorben am 22 Sep 1637 in Mantua. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 127. Herzog Carlo II. Gonzaga  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 22 Okt 1609; gestorben am 30 Aug 1631 in Cavriana.

  16. 110.  Herzog Carlo I. GonzagaHerzog Carlo I. Gonzaga Graphische Anzeige der Nachkommen (93.Ludovico10, 75.Margaretha9, 60.Anne8, 46.Marguerite7, 32.Friedrich6, 21.Antoine5, 12.Friedrich4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 6 Mai 1580 in Paris, France; gestorben am 22 Sep 1637 in Mantua.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Herzog von Nevers (ab 1595) - Herzog von Rethel (ab 1595)
    • Titel (genauer): ab 1631, Herzogtum Matua; Herzog von Mantua

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Carlo_I._Gonzaga (Aug 2023)

    Sein Vater, Luigi Gonzaga (auch Ludovico genannt)[1], war der nachgeborene Sohn des Herzogs Federico II. von Mantua († 1540). Luigi war als Kind nach Frankreich gekommen (1549) und hatte dort in den 1560er Jahren die Linie Gonzaga-Nevers (franz.: Gonzague-Nevers) begründet. Carlo wuchs daher ebenfalls dort auf. Als Erbe seiner Mutter, Henriette de Cleves, wurde er auch Herzog von Nevers und Rethel.

    Solange die Hauptlinie des Hauses Gonzaga (Gonzaga di Mantova) in Nord-Italien bestand und herrschte (Herzogtümer Mantua und Montferrat), hielt Carlo sich an der Maas und im Nordosten des Königreichs Frankreich auf: Als Fürst von Arches an der Maas galt er als unabhängiger Herrscher (prince souverain); dort gründete er die Stadt Charleville (1606). Auch stand er einige Jahre in Diensten der französischen Krone, für die er (offiziell bis 1631) das machtvolle Amt des Gouverneurs von Champagne und Brie verwaltete. Im Sommer 1622 gelang es ihm, den Einfall eines herrenlosen Söldnerheeres unter Ernst von Mansfeld nach Frankreich abzuwenden.[2]

    Nach dem Aussterben der Hauptlinie der Gonzaga 1627 und dem Mantuanischen Erbfolgekrieg wurde Carlo Gonzaga im Zusammenhang mit dem Frieden von Cherasco 1631 von Kaiser Ferdinand II. mit Mantua und Montferrat belehnt, nachdem sein Vorgänger, Herzog Vincenzo II. Gonzaga auf dem Sterbebett in etwa diese Regelung dokumentiert hatte, indem er seine Erbnichte Maria Gonzaga am 25. Dezember 1627 mit Carlos Sohn Carlo II. Gonzaga verheiratete.

    Titel (genauer):
    Im 16. Jahrhundert war Mantua eng mit Habsburg verbunden. Im Jahr 1508 beteiligte sich Markgraf Gianfrancesco II. Gonzaga an der Liga von Cambrai, die gegen Venedig gerichtet war. In Anerkennung der treuen Unterstützung seiner Politik durch das Haus Gonzaga erhob Karl V. dessen Sohn Federico II. Gonzaga 1530 zum Herzog. Unter diesem kam zwischen 1536 und 1559 die Markgrafschaft Montferrat hinzu. Diese lag zwischen dem Herzogtum Savoyen, dem Herzogtum Mailand und dem Herzogtum Parma-Piacenza. Für den Kaiser haben die Herzöge von Mantua das östliche und westliche Oberitalien kontrolliert. Versuche, sich das Herzogtum Mailand einzuverleiben scheiterten. Die Familie Gonzaga blieb daher trotz erheblichen Wohlstandes insgesamt zu schwach, um eine eigene von Habsburg unabhängige Politik betreiben zu können.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Mantua (Aug 2023)

    Carlo heiratete Catherine von Mayenne (Guise, Lothringen) in Feb 1599. Catherine (Tochter von Herzog Charles II. von Mayenne (Guise, Lothringen) und Herzogin Henriette von Savoyen-Villars) wurde geboren in 1585; gestorben am 18 Mrz 1618. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 127. Herzog Carlo II. Gonzaga  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 22 Okt 1609; gestorben am 30 Aug 1631 in Cavriana.


Generation: 12

  1. 111.  Françoise Marie von BourbonFrançoise Marie von Bourbon Graphische Anzeige der Nachkommen (95.Ludwig11, 79.Ludwig10, 62.Heinrich9, 48.Johanna8, 34.Heinrich7, 22.Johann6, 13.Françoise5, 9.Guillaume4, 5.Jean3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 4 Mai 1677 in Schloss Maintenon; gestorben am 1 Feb 1749 in Paris, France.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzogin von Chartres (1692), Herzogin von Orléans (1701) durch Heirat

    Notizen:

    Marie und Philippe II. hatten acht Kinder, sieben Töchter und eine Sohn.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Françoise_Marie_de_Bourbon

    Françoise Marie de Bourbon (* 4. Mai 1677 auf Schloss Maintenon;[1][2] † 1. Februar 1749 in Paris), auch Mademoiselle de Blois genannt, war eine natürliche Tochter des französischen Königs Ludwig XIV. und wurde durch ihre Ehe mit Philippe II. d’Orléans 1692 Herzogin von Chartres und 1701 Herzogin von Orléans.

    Leben
    Françoise Marie de Bourbon wurde als fünftes Kind und dritte Tochter von König Ludwig XIV. von Frankreich und seiner Mätresse Madame de Montespan geboren. Die Kinder aus dieser Verbindung wurden vom König ab dem Jahr 1673 legitimiert, Françoise Marie, mit dem Titel Mademoiselle de Blois, jedoch erst im November 1681.[3] Die Erziehung der illegitimen Kinder des Königs oblag Madame de Maintenon, die nach der Verbannung Madame de Montespans die Mutterrolle bei den Kindern einnahm.
    Françoise Marie de Bourbon wird als Verkörperung von Hochmut und Faulheit beschrieben.[4] Ihr Mann nannte sie Madame Lucifer. René Louis d’Argenson konnte zahlreiche Ähnlichkeiten zwischen Françoise Marie und ihrer Mutter erkennen, aber sie besaß auch den Ordnungs- und Gerechtigkeitssinn sowie das Durchsetzungsvermögen ihres Vaters.[4]
    Im Jahr 1692 fasste der Sonnenkönig den Entschluss, seine nun 14-jährige Tochter mit ihrem 17-jährigen Cousin Philippe II. d’Orléans, dem zukünftigen Regenten Frankreichs, zu verheiraten. Obwohl sie illegitim geboren war, betrachtete sich Françoise Marie als „Tochter Frankreichs“ und ihren Cousin und zukünftigen Gemahl nur als „Enkel Frankreichs“, weshalb sie glaubte, ihn durch ihr Einverständnis zur Hochzeit zu ehren.[4] Die Hochzeit fand am 18. Februar 1692 in der damaligen Kapelle ddes Schlosses Versailles statt.[5] Die heutige Kapelle wurde erst im Jahr 1710 fertiggestellt und in Betrieb genommen. Der Brautvater organisierte eine aufwändige und kostspielige Hochzeit und beschenkte das junge Brautpaar mit Schmuck und einem beträchtlichen Vermögen. Françoise war schön und witzig, verbrachte jedoch laut ihrer Schwiegermutter Liselotte von der Pfalz den ganzen Tag nur auf dem Sofa liegend.[6] Sie naschte dort häufig Süßigkeiten oder betrank sich oft drei- bis viermal in der Woche.[7] Obwohl sie in den ersten Jahren ihrem Ehemann Mätressen erlaubte, war sie zu faul, um sich einen eigenen Liebhaber zu nehmen. Dies bewahrte sie jedoch davor, zum Zielobjekt des üblichen bösen Geredes zu werden. Später entfremdete sie sich ihrem Ehemann, dessen häufig wechselnde Mätressen, die oft Schauspielerinnen oder Prostituierte waren, ihren Stolz verletzten.
    Das Verhältnis zwischen Françoise Marie und ihrer älteren Schwester, Louise Françoise, war von Eifersuchtsszenen überschattet.[8] Beide Schwestern wollten ihre Töchter mit dem jüngsten Sohn des Grand Dauphin Louis, Charles de Bourbon, duc de Berry, verheiraten. Françoise Marie konnte schließlich Maria Adelaide von Savoyen und Madame de Maintenon auf ihre Seite ziehen, und so heiratete Herzog Charles de Bourbon im Jahr 1710 ihre Tochter Marie Louise Elisabeth d’Orléans.
    Als der Sonnenkönig 1715 starb, wurde Françoise Maries Ehemann Regent für Ludwig XV., den minderjährigen Urenkel Ludwigs XIV., und im Jahr 1722 heiratete ihre Tochter Louise Elisabeth den spanischen Infanten Ludwig.
    Françoise Marie musste den Tod fast aller ihrer Kinder betrauern. Nur ihr Sohn Louis und ihre Tochter Charlotte Aglaé, die Herzogin von Modena, lebten länger als die Mutter. Bis zu ihrem Tod 1749 im Alter von 71  Jahren residierte Françoise Marie im Palais Royal, das ihre Familie anlässlich ihrer Hochzeit vom König geschenkt bekommen hatte.[9]

    Nachkommen
    Aus der Ehe mit Philippe gingen acht Kinder hervor, von denen sieben das Erwachsenenalter erreichten.[10]
    • Tochter (* 17. Dezember 1693; † 17. Oktober 1694)
    • Marie Louise Élisabeth (* 20. August 1695; † 21. Juli 1719), ∞ 1) 1710 Herzog Charles de Bourbon, duc de Berry (1686–1714), ∞ 2) 1716 Armand d’Aydic, Graf von Rion
    • Louise Adélaïde (* 13. August 1698; † 19. Februar 1743), Äbtissin von Chelles
    • Charlotte Aglaé (* 22. Oktober 1700; † 19. Januar 1761), ∞ 1720 Francesco III. d’Este, Herzog von Modena
    • Louis (* 4. August 1703; † 4. Februar 1752), Herzog von Orléans ∞ 1724 Auguste von Baden-Baden
    • Louise Élisabeth (* 11. Dezember 1709; † 16. Juni 1742), ∞ 1722 König Ludwig I. von Spanien
    • Philippine Élisabeth (* 18. Dezember 1714; † 21. Mai 1734)
    • Louise Diane (* 27. Juni 1716; † 26. September 1736), ∞ 1732 Louis François I. de Bourbon, Fürst von Conti



    Literatur
    • Édouard de Barthélemy: Les filles du régent. La duchesse de Berry, l’abbesse de Chelles, la Princesse de Modène, la Reine d’Espagne, la Princesse de Conti, Mademoiselle de Beaujolais. Firmin-Didot, Paris 1874, S. 5–28 (online).
    • Ève de Castro: Les Bâtards du Soleil. Presses pocket, Paris 1989, ISBN 2-266-02815-4.
    • Guy Raoul Jean Eugène Charles Emmanuel de Savoie-Carignan: Six great princesses. Holden & Hardingham, London 1913, S. 15–30 (online).
    • Dirk Van der Cruysse: Madame sein ist ein ellendes Handwerck. Lieselotte von der Pfalz – eine deutsche Prinzessin am Hof des Sonnenkönigs. Piper, München 1995, ISBN 3-492-12141-1, S. 385–388.
    • Hugh Noel Williams: Unruly Daughters. A Romance of the House of Orléans. G. P. Putnam's sons, New York 1913, S. 19–28 (online).
    Weblinks
     Commons: Françoise Marie de Bourbon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Françoise Marie de Bourbon auf genealogics.org
    • Kurzbiografie Françoise Marie de Bourbons
    Einzelnachweise und Anmerkungen
    1 Hugh Montgomery-Massingberd (Hrsg.): Burke's Royal Families of the World. Band 1. Burke's Peerage, London 1977, S. 85.
    2 Einige Publikationen nennen den 9. Februar und den 25. Mai als Geburtsdatum.
    3 Simone Bertière: Les Reines de France au temps des Bourbons. Band 2: Les Femmes du Roi-Soleil. Édition de Fallois, Paris 1998, ISBN 978-2-253-14712-1, S. 240.
    4 Françoise Marie de Bourbon auf genealogics.org, Zugriff am 24. August 2011.
    5 Eine sehr ausführliche Darstellung der Feierlichkeiten findet sich in Alexandre Maral: La chapelle royale de Versailles sous Louis XIV. Cérémonial, liturgie et musique. Mardaga, Wavre 2010, ISBN 978-2-8047-0055-3 (Mémoires et documents de l’Éole des chartes. Band 67), S. 345-349 (auszugsweise online).
    6 Wilhelm Ludwig Holland (Hrsg.): Briefe der Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans aus den Jahren 1716 bis 1718. Literarischer Verein Stuttgart, Tübingen 1874, S. 238 (online)
    7 Abraham Auguste Rolland: Lettres inédites de la Princesse Palatine. Hetzel, Paris 1863, S. 157 (online).
    8 H. N. Williams: Unruly Daughters. A Romance of the House of Orléans, S. 23.
    9 D. Van der Cruysse: Madame sein ist ein ellendes Handwerck, S. 387.
    10 Françoise Marie de Bourbon auf thepeerage.com, abgerufen am 26. Juli 2015 (englisch)

    Françoise heiratete Herzog Philippe II. von Bourbon (von Orléans) in 1692. Philippe (Sohn von Prinz Philipp I. von Frankreich (von Orléans) (von Bourbon) und Elisabeth Charlotte (Liselotte) von der Pfalz) wurde geboren am 2 Aug 1674 in Saint-Cloud bei Paris; gestorben am 2 Dez 1723 in Versailles. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 112.  Marie Louise von Orléans (von Frankreich)Marie Louise von Orléans (von Frankreich) Graphische Anzeige der Nachkommen (96.Philipp11, 79.Ludwig10, 62.Heinrich9, 48.Johanna8, 34.Heinrich7, 22.Johann6, 13.Françoise5, 9.Guillaume4, 5.Jean3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 27 Mrz 1662 in Palais Royal in Paris; gestorben am 12 Feb 1689 in Madrid; wurde beigesetzt in Kloster Escorial, Madrid.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Vergiftet ? oder durch Salmonellen nach dem Genuss von Austern und viel eisgekühlter Milch
    • Titel (genauer): Königin von Spanien durch Heirat (1679 bis 1689)

    Notizen:

    Marie Louise und Karl II. hatten keine Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Marie_Louise_d’Orléans

    Marie Louise d'Orléans (spanisch María Luisa de Orléans; * 27. März 1662[1] im Palais Royal in Paris; † 12. Februar 1689 in Madrid) war ein Mitglied der französischen Königsfamilie aus dem Haus Bourbon-Orléans. Als erste Frau des letzten spanischen Königs aus der Dynastie der Habsburger, Karl II., war sie von 1679 bis 1689 Königin von Spanien.

    Abstammung und Kindheit
    Marie Louise war die älteste Tochter von Herzog Philippe von Frankreich, Herzog von Orléans, eines jüngeren Bruders des französischen Königs Ludwig XIV., und seiner ersten Gattin Henrietta Anne, einer Tochter des englischen Königs Karl I. Sie wurde vom Kardinal de Retz und der Prinzessin Harcourt über die Taufe gehalten.
    Die charmante und anmutige Marie Louise war das Lieblingskind ihres Vaters und verlebte eine glückliche Kindheit meist im Palais Royal sowie im wenige Kilometer westlich von Paris gelegenen Schloss Saint-Cloud. Sie verbrachte viel Zeit mit ihreren beiden Großmüttern Anna von Österreich und Henrietta Maria von Frankreich. Anna von Österreich liebte ihre Enkelin Marie Louise abgöttisch und hinterließ ihr nach ihrem Tod (1666) einen beträchtlichen Teil ihres Vermögens. Henrietta Maria von Frankreich war die Witwe des 1649 hingerichteten englischen Königs Karl I. und lebte öfters in Colombes, wo Marie Louise ihre kleine, 1665 geborene Kusine Anne traf, die später Königin von Großbritannien werden sollte.
    Nachdem Marie Louises Mutter Henrietta Anne 1669 eine weitere Tochter, die spätere sardinische Königin Anne Marie, geboren hatte, starb sie 1670 unerwartet im Alter von nur 26 Jahren. Es kam der Verdacht auf, dass sie vergiftet worden war. 1671 heiratete der Witwer Philipp I. von Orléans in zweiter Ehe Liselotte von der Pfalz. Diese wurde für Marie Louise und deren jüngere Schwester Anne Marie zu einer richtigen Mutter und schenkte ihnen drei Stiefgeschwister, u. a. den Herzog Philipp II. d'Orléans, Regent von Frankreich, Herzog von Orléans und Élisabeth Charlotte. Marie Louise sollte lebenslang eine liebevolle Korrespondenz mit Liselotte von der Pfalz unterhalten, die später in Anspielung auf ihre Stieftochter erklärte, dass niemand unglücklicher als eine spanische Königin sei. Laut einem Brief der Madame de Sévigné vom 15. Oktober 1677 verdächtigte Ludwig XIV. angeblich Karmelitinnen, einen erfolglosen Giftanschlag auf die 15-jährige Marie Louise verübt zu haben.

    Heirat mit Karl II. von Spanien
    Marie Louise soll den Dauphin Louis geliebt und ihn zu heiraten gewünscht haben, doch widerlegen Briefe ihrer Stiefmutter Liselotte diese Behauptung.
    Um den Ausgleich zwischen Spanien und Frankreich zu vertiefen, wurde im Anschluss an den Frieden von Nimwegen (1678) die Vermählung Marie Louises mit dem geistig beschränkten spanischen König Karl II. vereinbart. Der Sonnenkönig erhoffte sich von dieser Ehe, Spanien enger an sein Reich anbinden zu können. Damals hatte Spanien bereits viel von seiner früheren Machtstellung eingebüßt. Diese Heiratsallianz trug aber auch zur dauerhaften Entfremdung zwischen den Höfen von Madrid und Wien seit 1648 bei.
    Marie Louise war über die für sie arrangierte Ehe sehr unglücklich und soll auf die Feststellung ihres Onkels Ludwig XIV., dass sie nun spanische Königin werde und er auch für seine eigene Tochter nicht mehr hätte tun können, geantwortet haben: „Ihr hättet aber mehr für Eure Nichte tun können.“ („Vous pourriez faire quelque chose de plus pour votre nièce!“)[2]
    Einen Tag nach Unterzeichnung des Heiratsvertrages wurde Marie Louise am 31. August 1679 im Schloss Fontainebleau per procurationem mit Karl II. verheiratet, wobei ihr entfernter Verwandter Louis Armand I. de Bourbon, prince de Conti die Stelle ihres Bräutigams einnahm. Bei der Verabschiedung am 20. September 1679 bemerkte Ludwig XIV. zu Marie Louise, dass er ihr nun für immer Lebewohl sage und dass es für sie ein großes Unglück wäre, wenn sie ihre Heimat jemals wiedersähe. Damit rügte der König auch die bei diesem Gespräch anwesende Großherzogin der Toskana, Marguerite Louise d’Orléans, die ihren Gatten Cosimo III. de’ Medici 1675 verlassen hatte und nach Frankreich zurückgekehrt war.
    Vor ihrer Abreise nach Spanien besuchte Marie Louise das Kloster Val-de-Grâce, wo das Herz ihrer Mutter aufbewahrt wurde. Ihrem Mann begegnete sie erstmals am 19. November 1679, an welchem Tag das Paar seine eigentliche, ohne viel Prunk abgehaltltene Hochzeit in Quintanapalla nahe Burgos feierte. Da Marie Louise jedoch kein Spanisch und Karl II. kein Französisch sprach, waren beide Eheleute bei ihrer ersten Begegnung auf einen Dolmetscher angewiesen. Von Burgos begab sich das Königspaaaar nach Madrid, und Marie Louise schrieb dem französischen Monarchen sofort, dass ihr Gemahl liebenswürdiger sei, als sie gedacht habe. Zur Feier dieser ehelichen Verbindung fand in Madrid ein Autodafé statt, bei dem 22 Personen verbrannt und 60 weitere körperlichen Züchtigungen ausgesetzt wurden.

    Königin von Spanien
    Die Ehe des spanischen Königspaars verlief trotz der schwierigen Verhältnisse verhältnismäßig gut. Nach Einschätzung vieler Zeitgenossen liebte Karl II. seine Gemahlin aufrichtig. Er lehrte sie Spanisch und erhielt dafür von ihr Unterricht in Französisch. Auf das Hofleben blieb Marie Louise ohne größeren Einfluss, obwohl sie bei einigen Neubesetzungen hoher Staatsämter mitreden konnte. Die Macht wurde vor allem von ihrer Schwiegermutter Maria Anna von Österreich und deren Ministern ausgeübt. Marie Louise war politisch ambitionslos und konnte die in sie gesetzten Erwartungen Ludwigs XIV. nicht erfüllen. Im Übrigen war der französische König trotz der Ehe seiner Nichte mit Karl II. nicht bereit, auf weitere militärische Unternehmungen gegen Spanien zu verzichten.
    Marie Louise suchte zunehmend, möglichst oft ihren Lieblingsbeschäftigungen nachgehen zu können und betrieb etwa sehr exzessiv den Reitsport. Sie wohnte vor allem im düsteren Real Alcázar de Madrid, im Palacio del Buen Retiro, wo sie ihre französischen Pferde halten durfte, sowie in ihrer vermutlichen Lieblingsresidenz Palacio Real de Aranjuez südlich von Madrid.
    Dass Marie Louise keinen Nachwuchs bekam, trug ihr seit etwa 1686 viele verletzende Worte ein. Sie litt darunter, dass man die Ursache für die Kinderlosigkeit bei ihr suchte, und täuschte mehrfach eine Schwangerschaft vor. Auch mehrere Skandalle in ihrer nächsten Umgebung kosteten sie viele der ihr anfangs bezeugten Sympathien. Ihr monotones und betrübliches Leben in Abgeschlossenheit und Einsamkeit sowie die rigide Hofetikette belasteten die spanische Königin zusätzlich, war sie doch in ihrer Heimat an die Abhaltung zahlreicher prächtiger Feste gewöhnt gewesen. Sie sehnte sich zunehmend nach ihrem glücklichen Leben in Frankreich zurück, entwickelte enormen Appetit und wurde übergewichtig.

    Angeblicher Giftmord
    Marie Louise verstarb plötzlich am 12. Februar 1689. Die Nachricht ihres Ablebens traf eine Woche später in Versailles ein und sorgte für großes Aufsehen. Die Königin wurde im Escorial beigesetzt. Sie erreichte ebenso wie ihre Mutter nur ein Alter von 26 Jahren. Ebenfalls wie bei ihrer Mutter wurde sofort vermutet, dass sie einem Giftanschlag zum Opfer fiel. Diese Behauptung fand insbesondere bei Sympathisanten Frankreichs Glauben. Als Anstifter des vermeintlichen Attentats wurde entweweder Österreich oder die Königinmutter Maria Anna verdächtigt. Letztere hatte zwar ursprünglich eine andere Heiratsoption ihres Sohnes Karl II. präferiert, später aber eine gute Beziehung zu ihrer bourbonischen Schwiegertochter entwickelt[3] und war über deren unerwarteten Tod sehr bestürzt.
    Louis de Rouvroy, duc de Saint-Simon, beschuldigte in seinen Memoiren den Hof in Wien, den angeblichen Giftmord initiiert zu haben. Am Wiener Hof sei nämlich befürchtet worden, dass Marie Louise durch ihren Einfluss auf Karl II. Spanien gänzlich von dessen traditioneller Allianz mit Österreich lösen könnte. Die aus Frankreich emigrierte, intrigante Olympia Mancini, Gräfin von Soissons und Mutter des berühmten Eugen von Savoyen, hatte Marie Louises Vertrauen erworben und soll laut Saint-Simon die spanische Königin im Zusammenspiel mit dem Botschafter des Kaisers in Madrid, dem Grafen von Mansfeld, durch vergiftete eiskalte Milch ums Leben gebracht haben. Daraufhin sei die Gräfin von Soissons rechtzeitig nach Deutschland geflohen, während der Graf von Mansfeld nach Wien zurückberufen worden sei.[4]
    Es gilt jedoch heute als sicher, dass die Ursache für Marie Louises Tod eine Magen-Darm-Entzündung infolge einer Infektion durch Salmonellen nach dem Genuss von Austern und viel eisgekühlter Milch war.[5] Schon Voltaire hatte die Vergiftungstheorie bestritten.


    Literatur
    • Constantin von Wurzbach: Habsburg, Maria Ludovica von Orleans. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 7. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1861, S. 52 f. (Digitalisat).
    • Marie Louise d’Orléans. In: Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Piper, München, Zürich 1988, ISBN 3-492-03163-3, S. 330–331.
    • Helga Thoma: Ungeliebte Königin. Ehetragödien an Europas Fürstenhöfen. 1. Auflage. Ueberreuter, Wien 2000, ISBN 3-8000-3783-1 (als Taschenbuch: Serie Piper 3526, München, Zürich 2003, ISBN 3-492-23526-3).
    Weblinks
     Commons: Marie Louise d'Orléans – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Anmerkungen
    1 Nach anderen Quellen wurde Marie Louise am 26. April 1662 geboren (Brigitte Hamann, Die Habsburger, S. 330).
    2 Marie-Louise d’Orléans. In: Nouvelle biographie générale. Band 33, 1860, Sp. 665.
    3 Gottfried Mraz: Maria Anna, Erzherzogin von Österreich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 203 f. (Digitalisat)..
    4 Marie-Louise d’Orléans. In: Nouvelle biographie générale. Band 33, 1860, Sp. 666.
    5 Brigitte Hamann: Die Habsburger. 1988, S. 331.

    Marie heiratete König Karl II. von Spanien, der Verhexte am 19 Nov 1679. Karl (Sohn von König Philipp IV. von Spanien (von Habsburg) und Maria Anna von Österreich (von Habsburg)) wurde geboren am 6 Nov 1661 in Madrid; gestorben am 1 Nov 1700 in Madrid. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 113.  Herzog Philippe II. von Bourbon (von Orléans)Herzog Philippe II. von Bourbon (von Orléans) Graphische Anzeige der Nachkommen (96.Philipp11, 79.Ludwig10, 62.Heinrich9, 48.Johanna8, 34.Heinrich7, 22.Johann6, 13.Françoise5, 9.Guillaume4, 5.Jean3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 2 Aug 1674 in Saint-Cloud bei Paris; gestorben am 2 Dez 1723 in Versailles.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Titularherzog von Chartres (1674–1701), Herzog von Orléans, Chartres, Valois, Nemours und Montpensier, Fürst von Joinville, Graf von Beaujolais

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Philippe_II._de_Bourbon,_duc_d’Orléans

    Philippe II. de Bourbon, duc d’Orléans (* 2. August 1674 in Saint-Cloud; † 2. Dezember 1723 in Versailles), oft kurz auch nur Philippe II. d’Orléans genannt, war Titularherzog von Chartres (1674–1701), Herzog von Orléans, Chartres, Valois, Nemours und Montpensier, Fürst von Joinville, Graf von Beaujolais und mehrfacher Pair von Frankreich. Von 1715 bis 1723 übte er in Frankreich im Namen des noch unmündigen Ludwig XV. die Regentschaft aus. Die Zeit seiner Herrschaft wird daher in der französischen Geschichtsschreibung auch als Régence bezeichnet, Philippe selbst als le Régent.

    Leben
    Er wurde als Sohn des Herzogs Philippe I. de Bourbon, des Bruders König Ludwigs XIV., und der Liselotte von der Pfalz geboren. Er war somit ein Enkel von König Ludwig XIII. Ludwig XIV. sorgte nach einigen Misserfolgen für eine gute Erziehung durch einen hervorragenden Pädagogen, der aus Philippe einen Musterschüler voller Lerneifer und Ehrgeiz machte.
    Der junge Prinz kämpfte 1691 mit Auszeichnung bei der Belagerung von Mons und in der Schlacht bei Steenkerke, der Schlacht bei Neerwinden und der Schlacht bei Namur (1692–1695). Danach widmete er sich naturwissenschaftlichen Studien. Später wurden ihm noch militärische Kommandos in Italien (1706) und während des Spanischen Erbfolgekriegs (1707–1708) übertragen. Er zog sich jedoch den Groll des Königs zu, als Gerüchte auftraten, er hätte Ambitionen, an Stelle Philipps von Anjou in den Besitz der spanischen Krone zu gelangen.
    Trotzdem hielt Ludwig XIV. an ihm fest und bestimmte ihn für die Zeit der Minderjährigkeit seines fünf Jahre alten Urenkels Ludwig XV. testamentarisch zum Präsidenten des Regentschaftsrates.
    Philippe war erklärter Atheist, der während der Messe die in die Buchdeckel einer Bibel gebundenen satirischen Werke von François Rabelais las, und ein Mann, der gerne an religiösen Festtagen Orgien abhielt. Die Jesuiten wurden unter seiner Regentschaft zunehmend entmachtet.
    Als liberaler und einfallsreicher Mann war er allerdings oft schwach, unbeständig und wankelmütig und änderte als Regent die Herrschaftsausübung vom autoritären Regieren Ludwigs XIV. hin zu völliger Offenheit. Er förderte die Parlements, war gegen Zensur und ordnete die Neuauflage von Büchern an, die unter der Herrschaft seines Onkels verboten worden waren. Philippe II. gründete die Universitäten von Dijon und Pau, und aus seiner Bibliothek ging die Französische Nationalbibliothek hervor – er hatte sie, was eine absolute Neuheit war, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Er folgte dem politischen Umdenken seines Onkels, indem er eine Allianz mit Großbritannien, Österreich und den Niederlanden einging, führte aber einen erfolgreichen Krieg gegen das bourbonische Spanien, der die Bedingungen für einen europäischen Frieden herstellte.
    Philippe spielte in Stücken von Molière und Racine, komponierte Musik und war ein begabter Maler und Graveur. Zudem förderte er Bildung und Kunst, schaffte das Schulgeld für die Sorbonne ab, öffnete die Hofbibliothek für die Öffentlichkeit und verlieh zum ersten und einzigen Mal den Titel „Tischler der Herzöge von Orléans“ an den Tischlermeister Thomas Hache aus Grenoble. Er war sehr am wissenschaftlichen Fortschritt interessiert und diskutierte mit den hervorragendsten Gelehrten seiner Zeit. Drei seiner von ihm komponierten Opern wurden noch lange nach seinem Tode weiter aufgeführt. Außerdem besaß er einen ausgeprägten Kunstverstand, und seine Gemäldesammlung war legendär.
    Bekannt ist er vor allem für seine Ausschweifungen, denen er in Versailles und an seinem Hof am Palais Royal in Paris nachging, sowie für den Bankskandal unter John Law.
    Trotz der im Vergleich zu seinem Onkel liberaleren Regierungsart, die auch das Erstarken des adelig-großbürgerlichen Salon-Lebens begünstigte, ließ er den berühmten Aufklärer Voltaire in die Bastille werfen, als dieser ihm ein inzestuöses Verhältnis mit seiner Tochter Marie Louise Élisabeth vorwarf.
    Unter Philippes Regentschaft kam es in kultureller Hinsicht zu einer Blüte des Früh-Rokoko, in der besonders Maler wie Antoine Watteau aufgehen konnten.
    Nach der Regentschaft wurde Philippe zum Premierminister ernannt, nachdem im August 1723 der bisherige Premierminister Kardinal Dubois verstorben war. (Dubois war früher Philippes Erzieher und als langjähriger Außenminister ein sehr einflussreicher Berater des bisherigen Regenten gewesen.)
    Philippe starb am 2. Dezember 1723 im Alter von 49 Jahren an einem wiederholten Schlaganfall. Keine Stunde nach seinem Ableben wurde bereits der Herzog von Bourbon zum neuen Premierminister berufen. Der Körper des Herzogs von Orléans wurde in der Basilika Saint-Denis, sein Herz in der Kirche Val-de-Grâce und seine Eingeweide in der Kirche seiner Geburtsstadt Saint-Cloud beigesetzt.

    Familie
    Philippe heiratete 1692 Françoise Marie de Bourbon, eine legitimierte Tochter seines Onkels Ludwig XIV. mit Madame de Montespan und damit seine Cousine ersten Grades. Dies geschah gegen den Willen seiner Mutter, die das große, plumpe Mädchen, diiesen „Bastard aus doppeltem Ehebruch“, so ihre Worte, als Schwiegertochter ablehnte. Ihre Mitgift belief sich auf zwei Millionen Livres in bar, 150.000 Livres Jahresapanage für Françoise Marie, 200.000 für Ehemann Philippe sowie eine große Menge edlen Schmucks und Juwelen.[1]
    Aus der Ehe mit Françoise Marie entstammten ein Sohn und sieben Töchter:
    • Demoiselle de Valois (* 17. Dezember 1693; † 17. Oktober 1694)
    • Marie Louise Élisabeth (* 20. August 1695; † 21. Juli 1719)
    ∞ 1. 1710 Herzog Charles de Bourbon
    ∞ 2. 1716 Armand von Aydic, Graf von Rion (* 1692; † 1741)
    • Louise Adélaïde (* 13. August 1698; † 19. Februar 1743), Äbtissin von Chelles
    • Charlotte Aglaé (* 22. Oktober 1700; † 19. Januar 1761)
    ∞ 1720 Francesco III. d’Este, Herzog von Modena
    • Louis I. (* 4. August 1703; † 4. Februar 1752)
    ∞ 1724 Auguste Marie Johanna von Baden-Baden
    • Louise Élisabeth (* 11. Dezember 1709; † 16. Juni 1742)
    ∞ 1722 König Ludwig I. von Spanien
    • Philippine Élisabeth (* 18. Dezember 1714; † 21. Mai 1734)
    • Louise Diane (* 27. Juni 1716; † 26. September 1736)
    ∞ 1732 Louis-François de Bourbon, Fürst von Conti
    Des Weiteren hatte der Herzog noch anerkannte außereheliche Kinder.
    Mit der Operntänzerin Florence Pellegrin (* 1660; † 1716):
    • Louis Charles de Saint-Albin (* 5. April 1698; † 9. April 1764), Bischof von Laon und Erzbischof von Cambrai
    Mit Christine Charlotte Desmares (* 1682; † 1753):
    • Philippe Angélique de Froissy (* 1702; † 15. Oktober 1786) ∞ 1718 Henri François de Ségur
    Mit Marie Louise Madeleine Victoire Le Bel de La Boissière, dite comtesse d’Argenton (* um 1684; † 1748):
    • Jean Philippe François d’Orléans (* 28. August 1702; † 16. Juni 1748), Laienabt von Hautvillers


    Filme
    • Wenn das Fest beginnt (französisch: Que la fête commence) von 1975. Verfilmung des Lebens am Hofe des Regenten Philippe d’Orléans vor dem Hintergrund der Revolte des bretonischen Marquis de Pontcallec, von Bertrand Tavernier mit ´Philippe Noiet als Hauptdarsteller.
    Literatur
    • Andrew McNaughton: The Book of Kings. A Royal Genealogy. Band 1. London 1973, S. 421 (Genealogie).
    • Alexandre Dupilet, La Régence absolue: Philippe d’Orléans et la Polysynodie, Seyssel: Champ Vallon, 2011
    • Arnaud de Maurepas, Antoine Boulant, Les Ministres et les ministères du siècle des Lumières (1715–1789). Étude et dictionnaire, Paris, Christian-JAS, 1996, 452 p.
    • Jean-Christian Petitfils, Le Régent, Paris, Fayard, 1996 ISBN 2-213-01738-7
    • Michel Antoine, Louis XV, Hachette, (coll. «««««««« Pluriel »»»»»»»»), 1997 ISBN 2-01-278860-2
    • Philippe Erlanger, Le Régent, Librairie académique Perrin, 1974
    • Jules Michelet, Histoire de France, vol.XV, La Régence, Équateurs, 2008
    • Daniel Reynaud et Chantal Thomas [dir.], Le Régent entre fable et histoire, Paris: éditions du CNRS, 2003
    • Jean-Paul Montagnier, Un Mécène musicien. Philippe d’Orléans, Régent (1674–1723). Paris: Éditions Auguste Zurfluh, 1996. Collection «««««««« Le Temps musical »»»»»»»» dirigée par Marcelle Benoit.ISBN 2-87750-076-4.
    Weblinks
     Commons: Philippe II. de Bourbon, duc d’Orléans – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Einzelnachweise
    1 Thea Leitner: Skandal bei Hof. Ueberreuter, Wien 1993, ISBN 3-8000-3492-1, S. 104.

    Philippe heiratete Françoise Marie von Bourbon in 1692. Françoise (Tochter von König Ludwig XIV. von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon), der Sonnenkönig und Françoise de Rochechouart de Mortemart, 'Madame de Montespan' ) wurde geboren am 4 Mai 1677 in Schloss Maintenon; gestorben am 1 Feb 1749 in Paris, France. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 114.  König Ludwig XIV. von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon), der Sonnenkönig König Ludwig XIV. von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon), der Sonnenkönig Graphische Anzeige der Nachkommen (100.Ludwig11, 85.Heinrich10, 66.Johanna9, 52.Heinrich8, 42.Katharina7, 29.Magdalena6, 17.Marie5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 5 Sep 1638 in Saint-Germain-en-Laye; gestorben am 1 Sep 1715 in Versailles; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Starb durch Wundbrand an seinem linken Bein.
    • Titel (genauer): König von Frankreich und Navarra (von 1643 bis zu seinem Tod 1715), CoFürst von Andorra

    Notizen:

    Mit 72 Jahren auf dem Thron war er einer der am längsten herrschenden Monarchen der Geschichte.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_XIV.

    Ludwig XIV. (französisch Louis XIV, Louis le Grand; * 5. September 1638 in Saint-Germain-en-Laye; † 1. September 1715 in Versailles), genannt „der Sonnenkönig“ (frz. le Roi-Soleil), war von 1643 bis zu seinem Tod König von Frankreich und Navarra sowie Kofürst von Andorra.
    Ludwig XIV. gilt als klassischer Vertreter des höfischen Absolutismus. Der Leitsatz des Absolutismus, «««««««« L’État, c’est moi ! »»»»»»»» (deutsch: „Der Staat bin ich!“) wird ihm jedoch fälschlicherweise zugeschrieben.[1] Er festigte die Macht der Krone durch den Ausbau der Verwaltung, die Bekämpfung der Opposition in Kreisen des Adels sowie durch die Förderung der französischen Wirtschaft. Er stellte den katholischen Glauben wieder in den Mittelpunkt, la France toute catholique. So widerrief König Ludwig XIV. am 18. Oktober 1685 das Édit de Nantes und beraubte die französischen Protestanten aller religiösen und bürgerlichen Rechte. Seine Hofkultur wurde ganz auf die Person des Herrschers zugeschnitten. Zum Symbol für dessen heraususragende Stellung wurde sein prunkvolles Auftreten. Der König förderte Künste und Wissenschaften, was eine Blütezeit der französischen Kultur zur Folge hatte. Durch Ludwigs expansive und kriegerische Außenpolitik gewann Frankreich in Europa eine dominierende Stellung und etablierte seine Großmachtstellung in der Neuzeit.
    Mit 72 Jahren auf dem Thron war er einer der am längsten herrschenden Monarchen der Geschichte.

    Überblick
    Die Geburt Ludwigs XIV. im Schloss Saint-Germain-en-Laye erschien vielen als glückliches Ereignis, denn dreiundzwanzig Jahre lang war die Ehe seiner Eltern Ludwig XIII. und Anna von Österreich ohne Nachkommen geblieben. Durch seine Geburt wurde die befürchtete Thronfolge von Gaston d'Orléans zurückgestellt. Aus Dankbarkeit erhielt der Neugeborene den Beinamen Dieudonné (der Gottgegebene). Sein Bruder, Herzog Philipp I. d'Orléans, wurde 1640 geboren.
    Schon als Vierjähriger wurde Ludwig am 14. Mai 1643 als König inthronisiert. Er lebte aber bis zu seinem dreizehnten Lebensjahr (1651) unter der Regentschaft seiner Mutter Anna von Österreich. Die tatsächliche Macht wurde in dieser Zeit vom „regierenden Minister“ Kardinal Mazarin ausgeübt. Mazarin bereitete Ludwig zielgerichtet auf seine Rolle als absolutistischer Herrscher vor. Schritt für Schritt wurde der junge König an der Macht beteiligt und teilte sich schließlich die Verantwortung mit Mazarin. Durch die außenpolitischen Erfolge der Minister-Kardinäle Richelieu und Mazarin politisch gestärkt, entfaltete Ludwig das absolutistische Königtum hochbarocker Prägung in Frankreich, mit einem Hofleben, das ganz auf die Person des Herrschers zugeschnitten war. Nach dem Westfälischen Frieden am Ende des Dreißigjährigen Krieges 1648 und dem Pyrenäenfrieden mit Spanien 1659 war Frankreich die politische und militärische Vormacht in Europa. Unterstützt von Ministern wie Collbert, Louvois, Lionne und dem Kanzler Séguier konzentrierte er den staatlichen Machtapparat und erweiterte die militärischen, institutionellen und materiellen Machtgrundlagen der französischen Monarchie. Negativ auf seine Herrschaft wirkten sich die Hugenotten-Verfolgung und der Spanische Erbfolgekrieg aus. Letzterer führte durch die Härte der Kämpfe 1713 fast zu einem Staatsbankrott, der nur durch eine Finanzreform und massive Einsparungen abgewendet wurde.
    1660 heiratete Ludwig Maria Theresia von Spanien. Nach deren Tod im Jahr 1683 heiratete er in morganatischer Ehe insgeheim die Marquise de Maintenon. Ludwig überlebte seinen Sohn Louis, le Grand Dauphin und seinen ältesten Enkel Louis de Bourgogne und starb am 1. September 1715. Erst sein Urenkel folgte ihm als Ludwig XV. auf den Thron. Der Leichnam Ludwigs XIV. wurde durch den Chirurgen Pierre Dionis († 1718) mittels Gerbsäure in Pulverform konserviert[2] und in der von ihm geschaffenen Krypta der Bourbonen in der Kathedrale von Saint-Denis beigesetzt. Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis im Jahre 1793 wurde sein sehr gut erhaltener Körper mit denen anderer Könige durch Revolutionäre „profaniert“ und sogar kurzzeitig in eine Grube geworfen. Sein einbalsamiertes Herz wurde 1715 in der Jesuitenkirche in der Rue St. Antoine in Paris bestattet, um neben dem Herzen seines Vaters zu ruhen. In der Restaurationszeit wurde es, wie alle Herzbestattungen der Angehörigen des Königshauses, in die Kathedrale von Saint-Denis überführt, wo es sich bis heute in der wiederhergestellten Grablege der französischen Könige in der Krypta befindet.
    Herrschaft

    Die frühen Jahre
    Nachdem Ludwig XIV. als vierjähriger Junge 1643 den Thron geerbt hatte, übernahm seine Mutter Anna von Österreich die Regentschaft. Diese bestätigte umgehend Kardinal Mazarin als Premierminister. Acht Jahre zuvor war Frankreich an der Seite Schwhwedens in den Dreißigjährigen Krieg eingetreten, mit dem Hauptziel, das Haus Habsburg zu schwächen. Frankreichs Armeen kämpften nun sowohl gegen den römisch-deutschen Kaiser und dessen Verbündete im Reich als auch gegen den spanischen König. Die französischen Armeen waren militärisch erfolgreich; gleichwohl belastete der Konflikt die Staatsfinanzen erheblich. Innenpolitisch sah sich Anna einer heftigen Opposition gegenüber, denn die städtischen Gerichtshöfe und Prinzen misstrauten ihrer Regierung. Dem stellte sich Kardinal Mazarin entgegen. Anna entpuppte sich jedoch als völlig anders als erwartet. Die Königin, als spanische Habsburgerin am französischen Hof zunächst verschmäht, wurde selbst zu einer überzeugten Französin. Sie duldete weder Favoriten noch die Schmälerung der königlichen Autorität im Staate. Ihre Generäle wies sie an, die Kämpfe mit unverminderter Härte voranzutreiben. Mazarin leitete die Staatsgeschäfte und führte die absolutistische Politik Kardinal Richelieus fort, indem er die Zentralisierung der Staatsgewalt in der Person des Königs mit aller Macht betrieb.
    Mit der Unterzeichnung der Friedensverträge zu Münster und Osnabrück 1648 war Frankreich der große Sieger des Dreißigjährigen Krieges. Erhebliche Truppenteile konnten gegen Spanien eingesetzt werden. Doch nun brach in Frankreich die Fronde (1648–1653) aus, ein offener Bürgerkrieg des Pariser Parlaments und der Prinzen gegen die Politik des königlichen Absolutismus. Als Möglichkeit zur Revolte diente die Minderjährigkeit Ludwigs. Die Frondeure gaben vor, gegen die negativen Einflüsse des Leitenden Ministers Mazarin zu kämpfen. Dieser wurde als Italiener allgemein wenig geschätzt; insbesondere die königlichen Prinzen nahmen ihm übel, dass er sie konsequent von jeder politischen Macht ausschloss. Die Parlamente (Oberste Gerichtshöfe) hingegen wurden vom Englischen Bürgerkrieg beeinflusst und sahen eine Chance, ihre Privilegien gegenüber der Krone auszubauen.
    Die Fronde scheiterte 1652. Die Unruhen sollten jedoch noch bis 1654 anhalten. Ludwig XIV. wurde 1651 für volljährig erklärt, womit die Regentschaft seiner Mutter offiziell endete. Der König – noch zu jung zur Regierung – übertrug erwartungsgemämäß die Macht an Mazarin und nicht an einen Prinzen aus dem Königshaus. Am 7. Juni 1654[3] erfolgte die Krönung und Salbung des Königs in der Kathedrale von Reims, womit die Ordnung im Königreich, für jeden ersichtlich, wiederhergestellt war. Die Krönung des Königs sollte für die Menschen bewusst als Symbol für Kontinuität und den Schutz Gottes über den König stehen.
    Während des Bürgerkriegs kam der Kampf mit Spanien zum Erliegen, die Frondeure bekamen überdies Unterstützung von den Spaniern. Nachdem wieder innerer Friede herrschte, konnte Frankreich seine Kräfte gegen Spanien bündeln und erzielte Erfolge duurch Angriffe auf die Spanische Niederlande und die Invasion Spaniens, welche zur erneuten Besetzung Kataloniens führte. 1657 gelang es Mazarin, das republikanische England unter Oliver Cromwell in einem Geheimvertrag zum Bundesgenossen gegen die Spanier zu gewinnen. Spanien sah sich gezwungen, den Frieden zu suchen. König Philipp IV. bot Ludwig die Hand seiner ältesten Tochter, der Infantin Maria Theresia von Spanien, an. 1659 trafen beide Monarchen auf der Fasaneninsel, zwischen Franankreich und Spanien, zusammen und unterzeichneten den Pyrenäenfrieden. Frankreich erwarb das Roussillon in den Pyrenäen und bekam von den Spanischen Niederlanden das Artois und einige Nebenländer. Die Infantin verzichtete auf ihr Erbrecht an der spanischen Krone gegen eine Mitgift von 500.000 Goldtalern, eine für die Spanier unerschwingliche Summe, die nicht ausgezahlt werden konnte. Dadurch blieb Maria Theresia älteste erbberechtigte Tochter des spanischen Königshauses. Die Heirat zwischen Ludwig XIV. und Maria Theresia (einer Kusine ersten Grades) fand am 9. Juni 1660 in Saint-Jean-de-Luz statt. Am 1. November 1661 wurde Dauphin Louis geboren.

    Die Alleinherrschaft
    Seit Ludwigs Kindheit führte Kardinal Mazarin die Geschäfte für den König. Der Leitende Minister galt als ein außerordentliches Talent in der Politik und unterrichtete daher selbst den König in der Kunst der Staatsführung. Ludwig XIV. bekam so eine solide und sehr umfassende Ausbildung in Staatsangelegenheiten, Recht, Geschichte und Militärstrategie, aber auch in diversen Sprachen und Wissenschaften.
    Als Mazarin am 9. März 1661 starb, war der 22-jährige König gut auf sein Amt vorbereitet und verkündete dem Staatsrat, dass er keinen Leitenden Minister mehr einsetzen, sondern die Regierungsgeschäfte in eigener Regie führen werde. Diese Regieruungsgrundsätze, heute auch als das absolutistische Kabinettsystem bezeichnet, hielt er 1670 in seinen „Memoiren“ für seinen Nachfolger fest. Der Hof und die Minister waren zunächst irritiert, doch man meinte, es würde sich nur um eine kurze Phase handeln. Dieser hingegen begann die Regierung umzubilden und entließ einen Großteil des Staatsrats, selbst seine Mutter schloss er aus, so dass nur noch die wichtigsten drei Minister an den Ratssitzungen teilnahmen. Einer von diesen war Nicolas Fouquet, der Finanzminister. Ludwig ließ ihn wegen Korruption und Hochverrat verhaften und durch den ihm treu ergebenen Jean-Baptiste Colbert ersetzen. Fouquet hatte Staatsgelder veruntreut und Befestigungen ohne Genehmigung des Königs bauen lassen. Letzteres interpretierte Ludwig als Vorbereitung einer Rebellion gegen seine Person. Mit der neuen Regierung wurde ein Reformprogramm beschlossen, dessen Ziele die Förderung von Wirtschaft und Wissenschaft, der massive Ausbau von Flotte und Armee und eine tiefgreifende Reformierung der Bürokratie war. Der Flottenbau wurde maßgeblich von Colbert und seinem Sohn, dem Marquis de Seignelay, in Angriff genommen. Der Umbau der Armee wurde hingegen zum Hauptanliegen des Ministers Le Tellier und dessen Sohn, dem Marquis de Louvois. Ludwig schrieb selbst an seine Mutter: „Ich bin nicht der Gimpel, für den mich die Höflinge gehalten haben…“.
    Der junge Ludwig XIV. versuchte Europa zu beeindrucken. Diese Gelegenheit bot sich ihm bereits 1661 beim Londoner Kutschenstreit, in dessen Folge Spanien den Vorrang des Königs von Frankreich in ganz Europa anerkennen musste. Den europäischen HöHöfen wurde klar, dass Ludwig nicht die Absicht hatte, ein schwacher König zu sein. 1662 kam es zur Defensivallianz zwischen Frankreich und Holland; kurz darauf kaufte Ludwig XIV. vom englischen König Karl II. die Stadt Dünkirchen. Doch der König wollte alle Welt nicht nur politisch überraschen, sondern auch seine Macht und Reichtum zur Schau stellen. Dies ging am besten durch prächtige, für den Barock typische Hoffeste. Daher fand 1664 das Fest Die Freuden der verzauberten Insel (Plaisirs de l’Île enchantée) statt. Europas Fürsten waren verblüfft und erstaunt über den Luxus dieser Vergnügungen und begannen zunehmend den Lebensstil des französischen Monarchen nachzuahmen. Die Legende des „Sonnenkönigs“ nahm hier ihren Anfang.
    Im Jahr 1665 starb sein Onkel und Schwiegervater Philipp IV. von Spanien. Ludwig machte zum ersten Mal das Erbrecht seiner Gemahlin geltend. Er forderte auf Grundlage des brabantischen Devolutionsrechts einen Erbteil für Frankreich, nach welchem Töchter aus erster Ehe ein vorrangiges Erbrecht haben. In Spanien saß mit Karl II. ein degeneriertes Kind auf dem Thron, und dessen Mutter Maria Anna von Österreich führte für diesen die Regentschaft. Die Regentin wies die französischen Forderrungen zurück, und Ludwig bereitete einen Krieg vor. 1667 brach der Devolutionskrieg (1667–1668) aus. Die Armeereformen des Königs waren bereits weit vorangeschritten. Er hatte mit einem stehenden Heer, wie zuvor der französische König Karl VII., ein Novum im neuzeitlichen Frankreich eingeführt: Berufssoldaten, welche ständig bereitstanden, streng ausgebildet und diszipliniert, sowie regelmäßig bezahlt und versorgt wurden. Es marschierte eine Armee von 70.000 Mann in die Spanischen Niederlande ein und annektierte danach die Franche-Comté. Spanien sah sich vor vollendete Tatsachen gestellt und hatte keine Mittel zu Gegenwehr. Der Sieg schien uneingeschränkt zu sein, doch fühlte sich nun Frankreichs Alliierter Holland von der Präsenz französischer Truppen bedroht. Die holländischen Generalstaaten verbündeten sich 1668 mit England und Schweden zur Tripelallianz gegen Ludwig XIV., um so die Friedensverhandlungen zu beschleunigen. Dieser sah sich nun gezwungen, bei den Verhandlungen in Aachen Abstriche von seinen Forderungen zu machen. Durch den Frieden von Aachen behielt Frankreich große Teile im Westen der Spanischen Niederlande, musste jedoch die Franche-Comté wieder herausgeben. Ludwig XIV. konnte nicht verrzeihen, dass ihm sein ehemaliger Alliierter in den Rücken gefallen war, denn er war bisher immer größter Förderer der Niederlande gewesen und hatte 1666 zu dessen Gunsten im Zweiten Englisch-Niederländischen Seekrieg militärisch interveniert. Er warf den Generalstaaten offen Undankbarkeit und sogar Verrat vor. Dies hielt ihn aber nicht davon ab, noch im selben Jahr das Grand Divertissement Royal in Versailles zu feiern, als Zeichen seines Triumphes.

    Der Kampf gegen die Niederlande
    Ludwig XIV. hatte nun zwei politische Ziele: Erstens Holland zu bestrafen und zweitens die Grenzen zu begradigen, was nichts anderes hieß, als weitere Teile Spaniens zu erobern. Zuerst zerstörte er die Tripelallianz, indem er 1670 mit seinem Couousin Karl II. von England im Vertrag von Dover ein Offensivbündnis einging, und dann Schweden hohe Subsidien für eine Allianz zahlte. Danach annektierte Frankreich das Herzogtum Lothringen und schloss zahlreiche Bündnis- und Neutralitätsabkommen mit benachbarten Fürsten. Schließlich war Holland außenpolitisch und militärisch vollständig isoliert. 1672 erklärten Frankreich und England den Krieg gegen Holland, der Holländische Krieg (1672–1678) begann. Ludwig ließ 120.000 Mann die Grenzen zu den Vereinigten Provinzen der Niederlande überschreiten. Sein Ziel war nicht, Holland zu annektieren, sondern er wollte nur ein Exempel statuieren und Handelsvorteile erzwingen. Eigentliches Ziel war die Bedrohung Spaniens. Französische Truppen nahmen immer mehr Gebiete ein, die Holländer verloren den Kampf und nur die Öffnung der Deiche und die völlige Überflutung breiter Landschaften rettete sie vor der totalen militärischen Niederlage. In dieser Situation wurde Johan de Witt durch Wilhelm III. Prinz von Oranien als Generalstatthalter der Provinzen abgelöst. Dieser ging unverzüglich ein Bündnis mit Spanien und dem römisch-deutschen Kaiser Leopold I. ein. Damit hatte Ludwig XIV. auch sein zweites politisches Ziel erreieicht: Spanien und der römisch-deutsche Kaiser erklärten freiwillig den Krieg. Im Jahr 1673 führte er persönlich die französischen Truppen bei der Belagerung von Maastricht. Nach dem Abzug seiner Truppen aus Holland konnte Ludwig seine Armeen nunun gegen Spanier und Kaiserliche verwenden. 1674 annektierte er erneut die Franche-Comté, England schied jedoch aus dem Krieg aus. Zur Feier der Siege veranstaltete der König sein drittes berühmtes Fest, das Fest von Versailles. Die Kämpfe zogen sich noch bis 1678 hin, verliefen jedoch höchst erfolgreich für Frankreich. Ludwig hielt während des Krieges 280.000 Mann unter Waffen. Dieser Übermacht und der Kampfstärke der französischen Truppen waren die alliierten Streitkräfte nicht gewaachsen, weswegen Frankreich den Holländischen Krieg schließlich gewann. 1678/79 wurde der Friede von Nimwegen geschlossen. Frankreich behielt dabei fast vollständig seine Eroberungen gegen Spanien und im Heiligen Römischen Reich. Der Einfluss unund die Dominanz Ludwigs XIV. in Europa verstärkten sich weiter. Trotzdem war der König unzufrieden, da die beabsichtigten Grenzbegradigungen nicht vollständig erreicht wurden. So entließ er 1679 seinen Außenminister, den Marquis de Pomponne, und ersetzte ihn durch Colberts talentierten Bruder Charles Colbert de Croissy. Zur Sicherung der Grenzen begann Ludwig mit dem Ausbau des französischen Festungsgürtels. Der Festungsbaumeister Sébastien le Prestre de Vauban umgab das Königreich mimit über 160 neugeschaffenen oder umgebauten Befestigungsanlagen, welche Frankreichs Territorien abriegeln sollten. Dazu gehörten Stadtgründungen wie Saarlouis und Neuf-Brisach, letzteres stellt noch heute ein besonders anschauliches Beispiel für diese Festungsstädte dar.
    Nach dem erfolgreichen Krieg löste Frankreich seine Armeen nicht auf, sondern behielt die volle Kampfstärke weiter unter Waffen. Ludwig benutzte sie zur Durchsetzung der Reunionen, wodurch er seine Eroberungen weiter ausbauen konnte. Zunächst annektierte er die restlichen Teile des Elsass, hier war insbesondere Straßburg sein Hauptziel, welches als Einfallstor für kaiserliche Truppen gedient hatte; es wurde 1681 eingenommen. Im Jahr 1683 besetzte Ludwig XIV. die östlichen Teile der Spanischen Niederlande, namentlich Luxemburg, 1684 das Kurfürstentum Pfalz; dieses wurde in die französische Saarprovinz umgewandelt. Daneben erfolgte noch die Besetzung der unteren Schelde, wodurch große Teile Flanderns in französischen Besitz gerieten. Gegen diese offenen Aggressionen mitten im Frieden protestierte Spanien heftig und erklärte noch 1683 den Krieg. Doch kein anderer Staat war bereit, die Waffen gegen Frankreich zu richten, insbesondere war Kaiser Leopold I. durch die Zweiite Wiener Türkenbelagerung gebunden. So musste Spanien umgehend um Frieden bitten. Ludwig handelte 1684 zu Regensburg mit Spanien, Kaiser und Reich einen zwanzigjährigen Waffenstillstand aus und erreichte so die vorläufige Anerkennung sämtlicher Reunionen. Dadurch hatte Ludwig XIV. mit keinerlei Gegenwehr mehr zu rechnen.

    Der Machtzenit
    Ludwigs politische und militärische Übermacht war nach dem Frieden von Nimwegen erdrückend. Frankreichs Diplomaten beherrschten das politische Parkett. Es war die dominierende Seemacht geworden, während es noch 1660 über kaum mehr als zwei Kriegsschiffe verfügt hatte. An Stärke und Kriegstechnik war die französische Armee jeder anderen überlegen, die Wirtschaft florierte und ganz Europa imitierte Frankreichs Kultur. Aufgrund der großen Erfolge verlieh Paris Ludwig im Jahr 1680 den Titel „der Große“ (Ludovicus Magnus).
    In den Jahren zuvor war Ludwig XIV. neben der Expansion in Europa auch noch mit der Erweiterung des französischen Kolonialreiches beschäftigt. Neben den im frühen 17. Jahrhundert gegründeten Neufrankreich-Kolonien in Kanada gründete er die ersten Kolonien von Französisch-Indien: 1673 Chandannagar, 1674 Pondichéry. In Westindien wurde die Insel Martinique französisch. 1682 gründete La Salle am unteren Mississippi eine neue Kolonie und nannte sie zu Ehren des Königs Louisiana. Daneben erwarb der König noch 1660 Haiti, 1664 Französisch-Guayana, sowie mit dem Senegal Teile der westafrikanischen Küste und Madagaskar.
    Innenpolitisch begann Ludwig XIV. seine Kontrolle über die französische Staatskirche auszubauen. Im November 1681 ließ er eine Klerikerversammlung abhalten, welche die Gallikanischen Artikel verabschiedete, wodurch die Macht des Papstes praktisch aufgelöst wurde. Der Einfluss der französischen Könige auf die eigene Kirche war ohnehin sehr stark, nun jedoch durfte der Papst auch keine Legaten mehr ohne des Königs Zustimmung nach Frankreich senden. Bischöfe durften ohne königliche Erlaubnis das Land nicht verlassen, kein Staatsbeamter exkommuniziert werden für Taten, die seinen Dienst betrafen. Alle kirchlichen Privilegien wurden dem Monarchen übertragen, sämtliche Einflussmöglichkeiten des Papstes durch die Billigung des Königs reguliert. Der Papst verweigerte schließlich seine Zustimmung zu diesen Artikeln und erst Jahre später sollte Ludwig einen Kompromiss mit dem Heiligen Stuhl finden.
    Außerdem ging Ludwig davon aus, dass er, um die Einheit der Nation zu stärken, die durch die Reformation verursachte Spaltung des Christentums überwinden müsse. In dieser Sichtweise folgte er konsequent der Religionspolitik seiner Vorgänger, darin besonders der Vorgabe Kardinal Richelieus, die stets eine Wiederholung der Hugenottenkriege fürchteten. Des Weiteren wurde er in dem tiefen Glauben erzogen, dass die Seele eines Protestanten den Qualen der Hölle ausgeliefert sei, weshalb er es als seine Pflicht ansah, die Seelen seiner hugenottischen Untertanen zu retten. Er setzte deshalb die protestantische Bevölkerung unter Druck, vor allem durch das Edikt von Fontainebleau (1685). Dadurch wurde das 1598 von Heinrich IV. ausgeruffene tolerante Edikt von Nantes widerrufen. Hugenottische Kirchen wurden daraufhin zerstört, protestantische Schulen geschlossen. Durch Ludwigs Maßnahmen flohen von 1685 bis 1730 etwa 200.000 (von 730.000) Hugenotten ins Ausland, vor allem in die Niederlande, nach Preußen, England und Nordamerika, wo sie, als zumeist gut ausgebildete Fachkräfte, zur Steigerung der Produktivität beitrugen. Diese französischen Flüchtlinge beeinflussten etwa die protestantische Arbeitsethik der Niederlande, wodurch später der bereits erhebliche Reichtum in dieser Region noch gesteigert wurde. Die neuere Forschung hat allerdings gezeigt, dass die Zahl der Geflohenen bei weitem zu gering war, um einen spürbaren Schaden an der französischen Wirtschaft herbeizuführen.[4] Jedoch erschütterte das Edikt von Fontainebleau Frankreichs Ansehen bei den protestantischen Staaten Europas und ein harter Kern von 20.000 Hugenotten entfachte Aufstände in Zentralfrankreich. Die große Mehrheit gab dem Druck jedoch nach und konvertierte, auch aufgrund der Steuerbegünstigungen und den Sonderrechten für Konvertierte sowie der lebenslangen Befreiung vom Dienst in der Miliz. Aufgrund der einsetzenden Flüchtlingswellen 1669 verhängte Ludwig ein Emigrationsverbot. Nach den Bekehrungs- und Missionierungsaktionen gipfelten die Verfolgungen 1681 in den Dragonaden und der Zerstörung hunderter protestantischer Dörfer. Letztlich war für Ludwig XIV., seine Minister und Kardinäle nur ein katholisches Frankreich ein einheitliches und stabiles Frankreich.
    Ab 1686 formierte sich die Liga von Augsburg, ein Zusammenschluss protestantischer und katholischer Staaten gegen Frankreichs Eroberungspolitik. Mitglieder waren der römisch-deutsche Kaiser Leopold I., Bayern (Kurfürst Maximilian II. Emanuel), Brandenburg (Friedrich Wilhelm), die Vereinigten Provinzen, Spanien (Karl II. von Spanien) und Schweden (Karl XI. von Schweden). Ludwig entsandte 1688 erneut Truppen in die Pfalz, um seine Ansprüche auf dieses Land zu demonstrieren und einem Angriff der Liga an dieser Stelle zuvorzukommen. Durch diese Maßnahme, die später sogar zur Verwüstung der Pfalz führte, eskalierte der Konflikt zwischen König und Liga. Letztere formierte sich zu einer Offensivallianz und erklärte Frankreich den Krieg, dem sich England nach der Glorreichen Revolution von 1688 ebenso anschloss. Die Konfrontation mündete in den Pfälzer Erbfolgekrieg (1688–1697).
    Frankreich hatte sich zwar zuvor nicht auf diesen Krieg vorbereiten können, war aber sehr erfolgreich. Französische Armeen besetzten die Spanischen Niederlande, marschierten ins Reich ein und eroberten zahlreiche feste Plätze. Ludwig selbst beteeiligte sich an einigen Belagerungen so in Mons und in Namur. Die Truppen der Alliierten waren weniger gut ausgebildet und zahlenmäßig unterlegen. Zudem waren umfangreiche Truppenverbände des Kaisers im 5. Türkenkrieg gebunden. Die Allianz konnte kaum Siege verbuchen, doch auch Ludwigs Flotte erlitt eine Niederlage vor La Hougue (1692). Es gelang keiner der beiden Seiten, den Gegner endgültig niederzuringen. Frankreich konnte nicht aus dem Reich verdrängt werden. Als Ludwig XIV. einsah, dass er trotz mehrerer strategisch vorteilhafter Siege, wie der Schlacht bei Neerwinden am 29. Juli 1693, militärisch keinen Frieden erzwingen konnte, begann er, seine Diplomaten als politische Waffe einzusetzen. Die erschöpften Kontrahenten bbegannen den Frieden von Rijswijk zu vereinbaren, der 1697 unterzeichnet wurde. Ludwig suchte hier einen maßvollen und stabilen Frieden auszuhandeln, der auch seine Gegner befriedigen konnte. Daher gab er Luxemburg und die Pfalz wieder heraus und bekam dafür die restlichen Reunionen endgültig bestätigt. Darüber hinaus erkannte Ludwig XIV. den Prinzen von Oranien als König von England an. Frankreich sollte so die Möglichkeit bekommen, sich langfristig von den Kriegsanstrengungen zu erholen.

    Die letzten Jahre
    Nach 1697 begann die spanische Thronfolge zunehmend zum Hauptthema an den Höfen Europas zu werden. Der spanische König Karl II. hatte keine Kinder. Daher war seine Nachfolge unklar. Sowohl die Bourbonen, als auch die Habsburger der deutschen Linie machten Erbansprüche geltend, denn König Ludwig XIV. und auch der Kaiser des heiligen römischen Reiches, Leopold I., hatten Töchter Philipps IV. von Spanien geheiratet. Ludwig hatte allerdings mit Maria Theresia von Spanien die ältere von beiden geehelicht und diese hatte nie mit Gültigkeit auf ihr Erbrecht verzichtet. Leopold hingegen hatte die jüngere Tochter Margarita von Spanien geheiratet und war zudem der Meinung, dass Spanien im Besitz der Habsburger bleiben müsste.
    Nun fürchteten andere Staaten wiederum, dass die Mächtekonstellation in Europa erheblich erschüttert werden würde, sollten sich Frankreich oder Kaiser Leopold Spanien gänzlich einverleiben. Unter diesen Bedenken handelte Ludwig XIV. mit Wilhelm III. von England den 1. Teilungsvertrag aus. Der bayerische Prinz Joseph-Ferdinand sollte Spanien bekommen und die restlichen europäischen Besitzungen Spaniens sollten zwischen Ludwig und Leopold aufgeteilt werden. Kaiser Leopold akzeptierte diese vertragliche Regelung. Spanien hingegen lehnte jede Teilung seines Reiches ab. Karl II. entschloss sich stattdessen, den bayerischen Prinzen Joseph-Ferdinand als Universalerben für alle Ländereien einzusetzen, in der Hoffnung, dass sowohl Ludwig, als auch Leopold auf ihre vertraglichen Rechte verzichten würden.
    Mit dem Tod des erst sechs-jährigen bayerischen Prinzen Joseph-Ferdinand im Jahre 1699 wurde dieser Plan hinfällig. Karl II. wollte aber die Einheit seines Reiches wahren und entschied sich vorerst für den Erzherzog Karl – den jüngeren Sohn dees Kaisers – als seinen Erben. Dessen Ansprüche wurden jedoch durch den 2. Teilungsvertrag zwischen Frankreich und England geschmälert. Nach diesem sollte Erzherzog Karl zwar Spanien erben, aber die italienischen Besitzungen sollten an Frankreich fallen. Daraufhin verweigerte Kaiser Leopold I. seine Zustimmung zum 2. Teilungsvertrag und beanspruchte das gesamte spanische Erbe ungeteilt für seinen Sohn Karl, womit er Frankreich, Holland und England brüskierte.
    Kurz vor seinem Tod im Jahr 1700 entschied sich Karl II. jedoch anders. Er setzte den zweiten Sohn des französischen Kronprinzen Louis, den Herzog von Anjou, als Universalerben ein. Sollte dieser unerwartet den französischen Thron erben, so würde dessen jüngerer Bruder, der Herzog von Berry, Spaniens neuer König. Sollte auch dieser nicht mehr zu Verfügung stehen, so würde dann erst Erzherzog Karl sein Erbe werden. Damit erkannte Karl II. von Spanien die legitimen Thronrechte der Bourbonen an, welche sich von Maria Theresia von Spanien herleiteten.
    Als Ludwig XIV. die Nachricht vom Tod des spanischen Königs und dessen neuem Testament erfuhr, sah er sich in einer schwierigen Lage: Sollte er das Testament für seinen Enkel annehmen oder auf dem 2. Teilungsvertrag mit England bestehen, den Kaiser Leopold jedoch nie anerkannt hatte? Nach intensivem Abwägen mit seinen Ministern, entschloss er sich, das spanische Erbe zu akzeptieren, da ein Krieg mit dem Kaiser nun ohnehin unvermeidlich war und Frankreich so die bessere Position gegen den Kaiser einnehmen konnte. Es gilt als gesichert, dass eine Ablehnung des Testaments den Krieg nicht hätte verhindern können, da Kaiser Leopold den Waffengang plante, wenn Frankreich auf dem 2. Teilungsvertrag bestanden hätte. So proklamierte Ludwig XIV. seinen Enkel Philippe d’Anjou zu Philipp V. und damit zum neuen König von Spanien. Ludwig befahl die sofortige Besetzung der spanischen Nebenländer, noch bevor sich Leopold ihrer bemächtigen konnte.
    Durch die Sorge, dass Frankreichs Übermacht dadurch noch zunehmen könnte, vereinigten sich England, Holland und das Reich mit dem Kaiser zum Kampf gegen Ludwig, wodurch die Große Allianz geschaffen wurde. Die französisch-spanische Allianz wurde durch Savoyen, Kurköln und Bayern unterstützt, wodurch der Spanische Erbfolgekrieg (1702–1713) ausgelöst wurde. Frankreich verfolgte nun zwei Ziele: Das wichtigste war die Durchsetzung Philipps V. als spanischen König, außerdem beabsichtigte Ludwig XIV. weitere Eroberungen gegen das Reich zu machen. Der Krieg verlief jedoch wenig geradlinig. Frankreichs Armeen dominierten zu Beginn das Feld. Die kaiserlichen Alliierten hatten jedoch alle verfügbaren Kräfte gegen Frankreich mobilisiert und ihre Armeen modernisiert und ausgebaut. Frankreich war gezwungen, während des Krieges 680.000 Soldaten zu unterhalten, um ein schlagkräftiges Gegengewicht zu bilden und die feindlichen Armeen im Heiligen Römischen Reich zu beschäftigen. Frankreichs Staatsfinanzen wurden überbeansprucht, leere Kassen waren die Folge. 1708 sah die militärische Lage für Frankreich zunächst so schlecht aus, dass Ludwig XIV. um Frieden ersuchte. Da die Alliierten jedoch unannehmbare Forderungen stellten, wurden Gespräche unverzüglich abgebrochen. In der Folge wendete sich das Blatt wieder leicht zu Gunsten Frankreichs, eine Entscheidung brachte dies jedoch nicht. Alle Parteien waren zermürbt und auch die kaiserlichen Alliierten standen vor eeinem finanziellen und wirtschaftlichen Kollaps. Frankreich war klar, dass es die feindliche Koalition nicht mehr endgültig besiegen konnte und die Koalition musste erkennen, dass es ihnen unmöglich war, Frankreich zu überwältigen oder Philipp V. aus Spanien zu vertreiben.
    Als 1711 Kaiser Joseph I. starb und Erzherzog Karl damit neuer Kaiser wurde, erkannte England zunehmend die Gefahr, dass Karl sowohl Spanien als auch das Reich unter seiner Herrschaft vereinen könnte, und begann Friedensgespräche mit Frankreichh. 1713 unterzeichnete England den Separatfrieden von Utrecht mit Ludwig und Philipp und schwächte so die Kaiserlichen weiter. Durch die Besetzung Freiburgs im November 1713 durch Frankreichs Truppen, sah sich Kaiser Karl VI. gezwungen, ebenfalls den Frieden zu suchen und 1714 den Frieden von Rastatt zu akzeptieren. Danach erfolgte der Friede von Baden zwischen Frankreich und dem Reich.
    Philipp V. blieb König von Spanien und behielt ebenso dessen Kolonien. Die Reste der Spanischen Niederlande und die italienischen Besitzungen fielen an den Kaiser. Damit hatte Frankreich sein politisches Hauptziel erreicht und die Bourbonen auf Spaniens Thron etabliert, musste jedoch auf fast jede militärische Eroberung verzichten. Dennoch war die habsburgische Umklammerung Frankreichs endgültig zerschlagen worden. In seinen letzten Jahren kümmerte sich Ludwig XIV. hauptsächlich um ddie Erholung der Staatsfinanzen durch Einsparungen und Finanzreformen sowie die Förderung der Wirtschaft. Da sein Urenkel Ludwig XV. noch ein Kleinkind war, übertrug Ludwig XIV. die Regierungsgewalt testamentarisch auf seinen Neffen, Philipp II. d'Orléans, der dann als Regent fungieren sollte.

    Tod und Grabschändung
    Ludwig XIV. starb am 1. September 1715 durch Wundbrand an seinem linken Bein. Sein Leichnam wurde durch den Chirurgen Pierre Dionis (1643–1718)[5] mittels Gerbsäure in Pulverform konserviert[6] und später in der Kathedrale von Saint-Denis begraben, der traditionellen Grablege der französischen Könige. Der Sonnenkönig hatte das französische Territorium wie keiner seiner Vorgänger vergrößert. Frankreich war zum mächtigsten Staat und kulturellen Zentrum Europas avanciert. Französisch diente im Folgenden im 17. und 18. Jahrhundert als Sprache des guten Geschmacks, ähnlich wie später Englisch zur globalen Wirtschaftssprache werden sollte. Im 18. Jahrhundert übernahm zum Beispiel der russische Adel französische Sitten und sprach eher Französisch als Russisch. Das französische Volk war nach den Holländern das wohlhabendste Europas geworden, die Wirtschaft erholte sich nach der Stagnation im Spanischen Erbfolgekrieg schnell, sie wuchs in erheblichem Maße weiter, auch wenn die Steuern vergleichsweise hoch waren.
    „Mit seinem Tod verlor Frankreich einen seiner größten, fähigsten und bedeutendsten Herrscher, dessen Regierung die französische Monarchie nach innen und außen nachhaltig geprägt und dessen Leistung weit über die französischen Grenzen hinaus vielfältige Nachahmung gefunden hat.“
    – Klaus Malettke[7]
    Andererseits jedoch war die Bevölkerung nach 72 Jahren Herrschaft ihres alten Königs überdrüssig. Die enormen finanziellen Belastungen des letzten Krieges lasteten die Menschen ebenfalls Ludwig XIV. an. Der alte König gestand selbst, dass „nichtts mein Herz und meine Seele tiefer gerührt hat als die Erkenntnis des völligen Ausblutens der Völker meines Reichs durch die unermeßliche Steuerlast“, welche der Spanische Erbfolgekrieg nötig gemacht hatte. Als sein Körper in die Gruft überführrt wurde, berichtete der Polizeikommissar Pierre Narbonne: „Viele Menschen freuten sich über den Tod des Fürsten, und überall hörte man Geigen spielen.“ Und Voltaire sah neben dem Trauerzug „…kleine Zelte, wo das Volk trank, sang und lachte.“ Man freute sich auf die Herrschaft des neuen Königs und wollte die letzten harten Jahre des Kampfes um den spanischen Thron vergessen.
    Ludwig XIV. ruhte nur 78 Jahre lang in seinem königlichen Grab, bis die Stürme der Französischen Revolution auch den toten Sonnenkönig erfassten. Die provisorische Regierung hatte nämlich am 31. Juli 1793 die Öffnung und Zerstörung aller Königsgräber in Saint-Denis angeordnet. Das Grab Ludwigs XIV. wurde am 15. Oktober 1793 geöffnet und der darin liegende Leichnam exhumiert. Da der einbalsamierte Tote noch sehr gut erhalten war, wurde Ludwig XIV. zusammen mit einigen anderen verstorbenen Königen z. B. König Heinrich IV. von Navarra († 1610)- für einige Zeit den Passanten vor der Kathedrale zur Schau gestellt und anschließend in eine von zwei außerhalb der Kirche ausgehobene Gruben geworfen, mit Löschkalk bestreut und wieder vergraben. Während der bourbonischen Restauration wurden die beiden Gruben wieder geöffnet und die darin befindlichen Gebeine aller hier verscharrten Könige, auch die Ludwigs XIV., in einer feierlichen Zeremonie am 21. Januar 1815 nach Saint-Denis rücküberführt[8] und dort in einem gemeinsamen Ossarium in der Krypta der Kathedrale beigesetzt, da die Überreste nicht mehr einzelnen Individuen zugeordnet werden konnten.

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    Versailles
    Der Bau des Schlosses von Versailles war Teil von Ludwigs Strategie zur Zentralisierung der Macht. Ludwig XIV. vollendete die Bestrebungen der Kardinäle Richelieu und Mazarin und schuf einen zentralisierten, absolutistischen Territorialstaat. Er schwächte den Adel, indem er die Adeligen lieber zu Mitgliedern seines Hofes als zu regionalen Provinzherrschern machte. Zu diesem Zweck baute er Versailles, einen gewaltigen Palast vor den Toren von Paris, den der Hof am 6. Mai 1682 bezog. Die höfische Etikette nötigte die Adeligen dazu, immense Geldsummen für ihre Kleidung auszugeben, und ihre Zeit vor allem auf Bällen, Diners und anderen Festlichkeiten zu verbringen, die die alltägliche Routine des Hoflebens darstellten. Ludwig XIV. soll ein fotografisches Gedächtnis gehabt haben, so dass er beim Betreten eines Saales auf einen Blick feststellen konnte, wer anwesend war. Deshalb konnte kein Aristokrat, der auf die Gunst des Königs angewiesen war, seine Abwesenheit riskieren. Anstatt seine regionalen Angelegenheiten zu regeln und seine dortige Macht zu behalten, wetteiferte der Adel nun um solche trivialen Ehren wie die, dem König beim Ankleiden helfen zu dürfen. Dadurch konnte Ludwig den niederen Amtsadel fördern und Bürgerliche in Positionen einsetzen, die früher von der traditionellen Aristokratie beansprucht wurden. So ruhte die politische Macht fest in der Hand des Königs.
    Man kann nicht stark genug herausstellen, dass Versailles hauptsächlich nicht als Ort für das persönliche Vergnügen des Königs diente, sondern ein politisches Machtinstrument war. Durch die Bindung des Hochadels an den Hof geriet dieser nicht nur zunehmend in persönliche Abhängigkeit vom König, sondern wurde ebenso von Rebellionen und Machtkompetenzen ferngehalten. Das Schloss war mit einer Fülle von politischen Aussagen gefüllt, die jedem Besucher in der Anordnung der Räume, den Gemälden und Skulpturen, in den Gärten und Alleen begegnete. Die Sinnaussage war folgende: Der König ist der Garant für Ruhe, Ordnung und Wohlstand des Staates, der einzige Stellvertreter Gottes auf Erden und niemand kommt seiner Macht gleich.
    „Das tägliche Leben Ludwigs XIV. vollzog sich weitestgehend in der Öffentlichkeit inmitten eines großen Hofstaates, der alles in allem rund 20.000 Personen umfasste. Unter die vornehme, adelige Hofgesellschaft mischten sich in den weiträumigen Schlossanlagen Besucher, Schaulustige und zumeist eine beträchtliche Zahl von Bittstellern. Im Prinzip stand jedem Untertan das traditionelle Recht zu, dem König Bittgesuche (placets) zu überreichen. Seit 1661 hat Ludwig XIV. jene Praxis reglementiert, zugleich aber auch gefördert. Der Monarch sah darin eine willkommene Möglichkeit, sich mit den unmittelbaren Sorgen und Nöten seiner Untertanen vertraut zu machen. Später wurde in Versailles jeden Montag im Raum der Garde des Königs ein großer Tisch aufgestellt, auf dem die Bittgesuche von ihren Überbringern deponiert wurden. Bis 1683 war der Marquis de Louvois, Staatssekretär für das Kriegswesen und Minister, für die Weiterleitung dieser Gesuche verantwortlich. Sie wurden danach von den zuständigen Staatssekretären bearbeitet und alsbald – mit einem entsprechenden Bericht versehen – dem König vorgelegt, der dann jeden Fall persönlich entschied. … Am Hof gab es neben großen Festveranstaltungen, Theater- und Musikaufführungen auch vielfältige andere Möglichkeiten der Zerstreuung bis hin zum Glücksspiel und zu Vergnügungen einfachster Art.[10]“

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    Kinder

    Legitime Kinder mit Königin Maria Theresia
    1 Louis von Frankreich „Grand Dauphin“ (* 1. November 1661; † 14. April 1711)
    2 Anne Élisabeth von Frankreich (* 18. November 1662; † 30. Dezember 1662)
    3 Marie Anne von Frankreich (* 16. November 1664; † 26. Dezember 1664)
    4 Marie Thérèse von Frankreich (* 2. Januar 1667; † 1. März 1672)
    5 Philippe Charles von Frankreich (* 11. August 1668; † 10. Juli 1671), Herzog von Anjou (1668–1671)
    6 Louis François von Frankreich (* 14. Juni 1672; † 4. November 1672), Herzog von Anjou (1672)

    Illegitime Kinder
    Vier Kinder mit „Mademoiselle de La Vallière“:
    1 Charles de Bourbon (* 19. November 1663; † 1665)
    2 Philippe de Bourbon (* 7. Januar 1665; † 1666)
    3 Marie Anne de Bourbon, mademoiselle de Blois (1666–1739); ∞ Louis Armand, prince de Conti
    4 Louis de Bourbon, comte de Vermandois (* 3. Oktober 1667; † 18. November 1683)

    Sechs Kinder mit Madame de Montespan:
    1 Louis Auguste de Bourbon, duc du Maine (1670–1736)
    2 Louis César de Bourbon, comte de Vexin (1672 – 10. Januar 1683)
    3 Louise Françoise de Bourbon, mademoiselle de Nantes (1673–1743); ∞ Louis de Bourbon, prince de Condé
    4 Louise Marie (12. November 1674 – 15. September 1681)
    5 Françoise Marie de Bourbon, mademoiselle de Blois (1677–1749); ∞ Philippe d'Orléans, duc d'Orléans
    6 Louis Alexandre de Bourbon, comte de Toulouse (1678–1737)

    Ein Kind mit „Mademoiselle de Fontanges“:
    • 1 Sohn (*/† 1679)

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    Begraben:
    Ludwig XIV. ruhte nur 78 Jahre lang in seinem königlichen Grab, bis die Stürme der Französischen Revolution auch den toten Sonnenkönig erfassten. Die provisorische Regierung hatte nämlich am 31. Juli 1793 die Öffnung und Zerstörung aller Königsgräber in Saint-Denis angeordnet. Das Grab Ludwigs XIV. wurde am 15. Oktober 1793 geöffnet und der darin liegende Leichnam exhumiert.

    Ludwig heiratete Maria Theresia von Spanien (von Habsburg) am 9 Jun 1660 in Saint-Jean-de-Luz. Maria (Tochter von König Philipp IV. von Spanien (von Habsburg) und Élisabeth (Isabel) von Bourbon) wurde geboren am 10 Sep 1638 in Escorial-Palast bei Madrid; gestorben am 30 Jul 1683 in Versailles; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Françoise Louise de La Baume Le Blanc, „Louise de La Vallière“ . Françoise (Tochter von Laurent de La Baume Le Blanc und Françoise Le Prévost) wurde geboren am 6 Aug 1644 in Grafschaft Tours; gestorben am 6 Jun 1710 in Paris, France. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Françoise de Rochechouart de Mortemart, 'Madame de Montespan' . Françoise wurde geboren am 5 Okt 1640 in Lussac; gestorben am 27 Mai 1707 in Bourbon-l'Archambault. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 128. Françoise Marie von Bourbon  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 4 Mai 1677 in Schloss Maintenon; gestorben am 1 Feb 1749 in Paris, France.

    Ludwig heiratete Françoise d’Aubigné, „Madame Maintenon“ in 1683. Françoise wurde geboren am 27 Nov 1635 in Niort; gestorben am 15 Apr 1719 in Saint-Cyr-l’École. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 115.  Prinz Philipp I. von Frankreich (von Orléans) (von Bourbon)Prinz Philipp I. von Frankreich (von Orléans) (von Bourbon) Graphische Anzeige der Nachkommen (100.Ludwig11, 85.Heinrich10, 66.Johanna9, 52.Heinrich8, 42.Katharina7, 29.Magdalena6, 17.Marie5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 21 Sep 1640 in Saint-Germain-en-Lay; gestorben am 9 Jun 1701 in Saint-Cloud; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Schlaganfall
    • Titel (genauer): Prinz von Frankreich und Navarra, Herzog von Anjou (1640–1668), Herzog von Orléans, Chartres und Valois etc..

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Philippe_I._de_Bourbon,_duc_d’Orléans

    Philippe I. de Bourbon, duc d’Orléans (* 21. September 1640 in Saint-Germain-en-Laye; † 9. Juni 1701 in Saint-Cloud), war Prinz von Frankreich und Navarra, Herzog von Anjou (1640–1668), Herzog von Orléans, Chartres und Valois sowie Pair von Frankreich (1660), Herzog von Nemours und Pair von Frankreich (1672), Herzog von Montpensier und Pair von Frankreich (1695), Dauphin von Auvergne und Fürst von Dombes (1693–1701), Herzog von Beaupréau und Châtellerault, Fürst von Joinville und La Roche-sur-Yon, Marquis von Mézières, Graf von Eu und Saint-Fargeau sowie Baron von Beaujolais.

    Leben
    Herzog Philipp war ein Sohn von König Ludwig XIII. von Frankreich und Anna von Österreich sowie Bruder Ludwigs XIV. Seine Kindheit war überschattet von den Fronde-Unruhen in der Zeit nach dem Tode seines Vaters.
    Philipp und Ludwig wurden – wie damals üblich – als Kleinkinder wie Mädchen gekleidet, erst ab dem fünften, sechsten Lebensjahr begann man in dieser Epoche eine geschlechterspezifische Erziehung. Da Mazarin die Gefahren eines starken Bruders dedes künftigen Ludwigs XIV. erkannte – ihm waren die Machtansprüche der Brüder Ludwigs XIII. noch allgegenwärtig –, soll er bewusst Einfluss darauf genommen haben, dass Philipp zu keinem potentiellen Thronanwärter erzogen wurde. Philipp, der schon als Kind ein eher feminines Verhalten aufzeigte, wurde in der Folgezeit weiter wie ein Mädchen behandelt und gekleidet, jedwedes maskuline Verhalten wurde bewusst unterdrückt und der Junge stattdessen mit Schmuck und Kleidern überhäuft. Der Marquis d'Argenson äußerte sich dazu folgendermaßen: „Der Abbé de Choisy hat mir wiederholt etwas bestätigt, das er in seinen Memoiren kurz erwähnt hat, dass es nämlich eine Folge der Politik Kardinal Mazarins war, dass man Monsieur, den Bruder des Königs, auf eine äußerst weibische Art und Weise aufzog, wodurch er kleinmütig und verachtenswert werden musste …“[1]
    Später hat Ludwig XIV. dann seinen Bruder von der aktiven Politik und sämtlichem Einfluss auf die Regierung ferngehalten, was bei diesem zunehmend zu Frustrationen führte, die sich letztlich in einem ausschweifenden Lebensstil Luft machten. So hielt er sich einen Hof mit Günstlingen, und seine Homosexualität war ein offenes Geheimnis. Ludwig XIV. äußerte sich in seinen Memoires so: "Für den, der herrscht, kann es von Vorteil sein zu sehen, wie diejenigen, die ihm durch Geburt nahesteheen, durch ihr Verhalten sich weit von ihm entfernen. Die Größe und Erhabenheit seiner Seele wird durch den Gegensatz zu ihrer Weichlichkeit offenbar; was er an Tatkraft und Streben nach Ruhm erkennen lässt, wirkt unendlich glänzender, wenn man um ihn herum nichts als lastenden Müßiggang oder kleinliche Neigungen sieht[2].[3][4]
    Im Jahr 1660 wurde Philipp zum Herzog von Orléans ernannt. 1661 heiratete er Henrietta Anne Stuart, die Schwester Karls II. von England. Die Ehe verlief jedoch nicht glücklich, sodass lange Zeit ungerechtfertigter Weise gemutmaßt wurde, den frühen Tod der Herzogin 1670 habe eine Vergiftung verursacht. Im Jahr darauf heiratete er Elisabeth Charlotte (genannt Liselotte von der Pfalz), Tochter des Kurfürsten Karl I. von der Pfalz. Diese arrangierte Ehe brachte zwar (wie auch die Ehe mit Henrietta Anne) drei Kinder hervor (sein erstgeborener Sohn Philipp, Herzog von Valois, starb als 2-Jähriger), doch nach den Geburten der Kinder beendete Philipp die ehelichen Beziehungen.
    Die bekanntesten Favoriten/Liebhaber Philippes waren wohl Armand de Gramont, Graf von Guiche, Philippe Chevalier de Lorraine-Armagnac, der Marquis D'Effiat, sowie der Marquis de la Valliere und noch einige andere. Primi Visconti berichtet von einer homosexuellen Bruderschaft, die im Jahre 1680 gegründet wurde. Sie parodierte die Ordensregeln von Saint-Michel und Saint Lazare. Unter den Gründungsmitgliedern befanden sich der Graf von Guiche, dessen Bruder Gramont, Tilladet, Manicamp, Biran und Tallard. Erkennungszeichen dieses Ordens war eine Plastik, die einen Mann darstellt, der eine Frau mit seinen Füßen in den Staub tritt. Pikanterweise befand sich auch der Graf von Vermandois, ein legitimierter Sohn des Sonnenkönigs, unter den Mitgliedern. Erst nach diversen Skandalen, darunter die Ermordung eines Waffelverkäufers, der nicht willig war als Lustknabe zu dienen, schritt Ludwig XIV. ein und verhängte harte Strafen über die Mitglieder jener Bruderschaft[5].
    Trotz der Steine, die er durch seinen älteren Bruder in den Weg gelegt bekam, entwickelte er sich zu einem fähigen Feldherrn. Nachdem er schon 1667 mit Auszeichnung in Flandern gekämpft hatte, errang Monsieur (offizieller Titel des Bruders des Königs) 1677 einen großen Sieg in der Schlacht von Cassel (im Artois) und erreichte die Kapitulation von Saint-Omer. Danach befehligte Orléans allerdings nie wieder ein Heer.
    Philipp bewohnte in Paris das Palais Royal, das er zum Ort freigeistiger weltoffener Entfaltung machte, sowie einige Kilometer westlich von Paris das Schloss Saint-Cloud.
    1701 erlag er 60-jährig den Folgen eines Schlaganfalls. In seinem Testament verlangte er 6000 Seelenmessen und bedachte alle Verwandten und viele Freunde mit üppigen Legaten, seine eigene Gattin wurde in seinem Letzten Willen aber nicht einmal erwähnt. Diese hatte zwar Anspruch auf eine Rente aus der Hinterlassenschaft ihres Mannes und auf Rückgabe ihrer Mitgift in der Höhe von 600.000 Livres. Allerdings war kein Bargeld vorhanden, und Liselottes beweglichen Besitz hatte ihr Ehemann verspielt und ausgegeben. Die Witwe erhielt eine ausreichende Jahresrente, da der König und ihr Sohn, der nunmehrige Herzog von Orléans, Philipp II., einsprangen.
    Da Philipp I. Schulden in Höhe von etwa 7,5 Millionen Livres hinterlassen hatte, musste sein Sohn dessen Schmuck verkaufen und Juwelenhändler aus ganz Europa kamen nach Paris, um die größte Schmucksammlung, die je auf den Markt gekommen war, zu besichtigen und einzuhandeln. Aufgrund des Überangebotes war der Erlös unterhalb des Wertes – nur 500.000 Livres, weit weniger, als der Schmuck wert war.[6][7]
    Philipp wurde in der Grablege der französischen Könige, der Kathedrale von Saint-Denis beigesetzt. Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde sein Grab am 16. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, seine Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.

    Nachkommen

    Aus der Ehe mit Henrietta Anne Stuart entsprangen drei Kinder:
    • Marie Louise (* 1662; † 1689) ∞ 1679 König Karl II. von Spanien
    • Philippe Charles (* 1664; † 1666), Herzog von Valois
    • Anne Marie (* 1669; † 1728) ∞ 1684 Herzog Viktor Amadeus II. von Savoyen

    Mit Elisabeth Charlotte hatte er ebenfalls drei Kinder:
    • Alexandre Louis (* 1673; † 1676), Herzog von Valois
    • Philippe II. (* 1674; † 1723), Herzog von Orléans ∞ 1692 Françoise Marie de Bourbon, legitimierte außereheliche Tochter Ludwigs XIV.
    • Élisabeth Charlotte (* 1676; † 1744) ∞ 1698 Herzog Leopold von Lothringen



    Literatur
    • Nancy Nichols-Barker: Brother to the Sun King: Philippe, Duke of Orléans, London 1998.
    • Dirk Van der Cruysse: Madame sein ist ein ellendes Handwerck – eine deutsche Prinzessin am Hof des Sonnenkönigs. Piper, München 2001, ISBN 3-492-22141-6.
    Weblinks
     Commons: Philippe I. de Bourbon, duc d’Orléans – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Einzelnachweise
    1 Dirk Van der Cruysse: Madame sein ist ein ellendes Handwerk. 2001, S. 165.
    2 Dirk van der Cruysse: Madame sein ist ein ellendes Handwerck- 2001, S. 167
    3 Dirk Van der Cruysse: Madame sein ist ein ellendes Handwerck. 2001, S. 153 ff.
    4 Die Memoiren des Herzogs von Saint-Simon. Band 1. Ullstein, Frankfurt am Main 1977, ISBN 3-550-07360-7, S. 285.
    5 Primi Visconti: Mémoires de la cour de Louis XIV. Callman-Lévy, Paris 1908.
    6 Thea Leitner: Skandal bei Hof. Ueberreuter, Wien 1993, ISBN 3-8000-3492-1, S. 110.
    7 Dirk van der Cruysse: Madame sein ist ein ellendes Handwerck. 2001.

    Begraben:
    Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde sein Grab am 16. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, seine Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.

    Philipp heiratete Prinzessin Henrietta Anne von England (Stuart) am 31 Mrz 1661. Henrietta (Tochter von Karl I. (Charles) von England, von Schottland, von Irland (Stuart) und Henrietta Maria von Frankreich) wurde geboren am 16 Jun 1644 in Exeter; gestorben am 30 Jun 1670 in Saint-Cloud. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 129. Marie Louise von Orléans (von Frankreich)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 27 Mrz 1662 in Palais Royal in Paris; gestorben am 12 Feb 1689 in Madrid; wurde beigesetzt in Kloster Escorial, Madrid.

    Philipp heiratete Elisabeth Charlotte (Liselotte) von der Pfalz in 1671. Elisabeth (Tochter von Kurfürst Karl I. Ludwig von der Pfalz und Charlotte von Hessen (Kassel)) wurde geboren am 27 Mai 1652 in Heilig Geist Kirche, Heidelberg, Baden-Württemberg, DE; gestorben am 8 Dez 1722 in Saint-Cloud bei Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 130. Herzog Philippe II. von Bourbon (von Orléans)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 2 Aug 1674 in Saint-Cloud bei Paris; gestorben am 2 Dez 1723 in Versailles.

  6. 116.  König Karl II. von England, von Schottland, von Irland (Stuart)König Karl II. von England, von Schottland, von Irland (Stuart) Graphische Anzeige der Nachkommen (101.Henrietta11, 85.Heinrich10, 66.Johanna9, 52.Heinrich8, 42.Katharina7, 29.Magdalena6, 17.Marie5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 29 Mai 1630 in London, England; gestorben am 6 Feb 1685 in London, England.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königreich Irland; König von Irland
    • Titel (genauer): Königreich England; König von England
    • Titel (genauer): Königreich Schottland; König von Schottland

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_II._(England)

    Karl II. (englisch Charles II, auch The Merry Monarch genannt; * 29. Mai 1630 in London; † 6. Februar 1685 ebenda) aus dem Hause Stuart war König von England, Schottland und Irland (durch die Monarchisten am 30. Januar 1649 ausgerufen; Thronbesteigung nach der Wiederherstellung der Königswürde am 29. Mai 1660).

    Kindheit und Jugend
    Karl war der zweite Sohn von König Karl I. von England, Schottland und Irland und der Königin Henrietta Maria, einer geborenen Prinzessin von Frankreich. Als er am 29. Mai 1630 zur Welt kam, war er der erhoffte Thronfolger, nachdem sein älterer Bruder ein Jahr zuvor am Tage seiner Geburt gestorben war. Am 27. Juni 1630 wurde er nach den Riten der Church of England getauft. Die Zeremonie wurde vom Bischof von London William Laud, einem Freund von König Karl I., vollzogen.

    Obwohl alle Hoffnungen auf ihm ruhten, war seine Mutter Henrietta Maria wenig begeistert vom Aussehen des Kindes. In einem Brief an ihre Schwester soll sie geschrieben haben, dass sie ein schwarzes Kind habe und sich schämte, es zu zeigen. Über den kleinen Karl schrieb sie am 6. Mai 1631 in einem Brief an Madame St. George ebenso bestürzt:

    “[…] he is so ugly I am ashamed […] but his size and fatness supply what he lacks in beauty.”
    „[…] er ist so hässlich, dass ich mich schäme […], aber seine Größe und Beleibtheit machen wett, was er an Schönheit vermissen lässt.“

    1631 wurde Karl seiner künftigen Erzieherin übergeben, Mary Sackville, Countess of Dorset, die im Ruf stand, eine makellose Anglikanerin zu sein. In der Obhut der Countess kümmerte sich als seine Erzieherin Mrs. Christabella Wyndham um ihn; sie sollte in seinem Leben noch eine Rolle spielen. Er genoss eine liebevolle und umfassende Erziehung durch verschiedene Lehrer, u. a. durch Thomas Hobbes, und wurde schon früh von seinem Vater in die Belange des Landes eingeführt.

    So waren er und sein Bruder Jakob bei ihrem Vater Karl I., als dieser am 22. August 1642 das Kriegsbanner in Nottingham Castle hissen ließ und damit die kommende Schlacht eröffnete (siehe auch Englischer Bürgerkrieg). Als sich die königlichen Kinder am nächsten Tag im Durcheinander der Schlacht in einer Scheune vor den Parlamentstruppen versteckten, kam es zu einer überlieferten Begebenheit, die den Mut des jungen Prinzen beschreibt. Als die Kinder gefunden wurden, soll Karl seine Pistole gezogen, auf die Männer gezielt und gesagt haben: I fear them not. (Ich fürchte sie nicht.) Karl wurde dieser Mutprobe enthoben, da in diesem Moment royalistische Truppen die Scheune stürmten und die Kinder befreiten.

    Er nahm den Titel des Prince of Wales an, der ihm formell nie verliehen wurde, weil der Englische Bürgerkrieg dies verhinderte. Um 1643/44 wurde Karl ein eigenes Ratgeber-Kollegium (auch Privy Council des Kronprinzen genannt) zugeteilt. Dieses council of advisers bestand unter anderen aus Edward Hyde, Sir Arthur Capel, Ralph Hopton, 1. Baron Hopton und einer Auswahl überzeugter Royalisten von makellosem Ruf. Sir Edward Hyde blieb auch später einer der engsten Vertrauten und Berater des späteren Königs Karl II.

    Heiratspläne und Flucht aus England
    In dieser Zeit, um 1644, begann Karls Mutter bereits, Heiratspläne für ihren Sohn zu schmieden. Eine der aussichtsreichsten Heiratskandidatinnen war Luise Henriette von Oranien. Deren Vater Friedrich Heinrich von Oranien war aber nicht gewillt, seine Tochter in einen Bürgerkrieg zu schicken. Luise Henriette heiratete später Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Auch die Pläne, Karl mit Johanna, der zweiten Tochter von König Johann IV. von Portugal, oder mit der Tochter von Jean-Baptiste Gaston, Herzog von Orléans, Anne Marie Louise d’Orléans, zu vermählen, zerschlugen sich. Karl heiratete später Katharina Henrietta von Braganza, die jüngere Schwester von Johanna von Portugal.

    Völlig unbeeinflusst von den wichtigen Heiratsallianzen, die seine Mutter für ihn plante, soll Karl mit 14 Jahren seine erste bekannte sexuelle Beziehung zu seiner ehemaligen Erzieherin Christabella Wyndham aufgenommen haben. In zeitgenössischen Schriften wird von einer Verführung des frühreifen Prinzen durch Mrs. Wyndham berichtet. Mrs. Wyndham galt zu ihrer Zeit als gefeierte und opulente Schönheit und im Hinblick auf die spätere Mätressenwirtschaft des zukünftigen Königs wurde beiden diese amouröse Begegnung wohl eher angedichtet. Ob diese Verführung wirklich stattfand, kann mit keiner zeitgenössischen Quelle belegt werden. Die Bekanntschaft des jungen Prinzen mit Mrs. Wyndham war immerhin so vertraut, dass sie ihn in der Öffentlichkeit spontan an sich zog und sein Gesicht mit Küssen bedeckte (darüber berichtet Edward Hyde in seinen Lebenserinnerungen (Claredons History)).

    In der Zwischenzeit hatte Karls Mutter, zusammen mit seiner jüngeren Schwester Henriette Anne, bereits die Flucht aus dem unsicheren England in das französische Exil angetreten. Als Ruprecht von der Pfalz, Duke of Cumberland, der Generalissimus aller königlichen britischen Armeen, die Stadt Bristol ab 1645 nicht mehr halten konnte und sie im September 1645 an Lord Fairfax übergab, wurde auch über ein sicheres Exil für Karl diskutiert. Während seine Mutter Henrietta Maria ihre Heimat Frankreich als Exil favorisierte, plädierte Karl I. für Holland. Schon seit Beginn des Jahres 1646 auf der Flucht, landete Karl mit seinem Stab am 4. März 1646 auf St Mary’s auf den Scilly-Inseln.

    Der König selbst wusste von der Flucht und dem neuen Aufenthalt seines Sohnes nichts. Am 22. März 1646 schrieb er in einem Brief an seinen Sohn: Hoping that this will find you safe with your mother.. (Hoffentlich erreicht dich dies {Schreiben} in Sicherheit mit deiner Mutter zusammen...). Auch das englische Parlament zeigte Interesse für den Prince of Wales. Man lud ihn in einem förmlichen Schreiben ein, in seine Heimat zurückzukehren. Karl II. lehnte diese Einladung höflich, aber bestimmt, ab. Sein Vater war für ihn außerhalb jeglicher Kontaktmöglichkeit im von den Truppen Cromwells belagerten Oxford.

    Karl II. segelte am 16. April 1646 nach Jersey, wo er von der Bevölkerung begeistert empfangen wurde. Er bezog als neuen Wohnsitz das alte Schloss aus der Zeit von Elisabeth I., das Elizabeth Castle in Saint Helier. Hier soll er seine zweite dokumentierte Geliebte, Marguerite oder Margaret de Carteret, Tochter des Seigneur von Trinity Manor, kennengelernt und mit ihr einen unbeschwerten Sommer verbracht haben. Marguerite brachte bald darauf einen Sohn zur Welt, den sie James nannte. James de la Cloche, oder Jean de la Cloche, wurde von Karl jedoch nie offiziell anerkannt, obwohl Karl auch später nicht zögerte, sich zu seinen illegitimen Kindern zu bekennen. Als dieser später Jesuit werden wollte, wurden Briefe von ihm verbreitet, in denen er sich auf seine angeblich königliche Abstammung berief.

    Zum Ende des Sommers 1646 segelte Karl von Jersey nach Frankreich, nachdem er in Briefen seines Vaters gebeten wurde, sich mit seiner Mutter und seiner Schwester zu vereinen. Königin Henrietta Maria bewohnte bereits das alte Schloss von Saint-Germain nahe Paris. Von ihrem Einkommen, das auf 1200 Francs pro Tag festgesetzt und von der französischen Regierung gezahlt wurde, schickte sie das meiste Geld nach England, um den Kampf ihres Mannes zu unterstützen. Ihre Juwelen sowie Silberbestecke und goldene Schüsseln hatte sie schon in England verkauft, so dass die königliche Familie im französischen Exil sehr ärmlich lebte. Ihre jüngste Tochter Henriette Anne wurde 1646 aus dem belagerten Exeter geschmuggelt und lebte, getrennt von ihrer Mutter, in Paris. Die königliche Familie war zerrissen.

    Exil und Bürgerkrieg
    n Frankreich teilte Karls bester Freund, George Villiers, 2. Duke of Buckingham, das königliche Leben im Exil und die ausgefüllten Unterrichtsstunden mit dem Prinzen. Beide wurden von Thomas Hobbes in Mathematik, von John Earle in Literatur und von Brian Duppa in Naturwissenschaften unterrichtet.

    Erst am 14. August wurde Karl mit seiner Familie offiziell vom jungen französischen König Ludwig XIV. und dessen Mutter Anna von Österreich empfangen. Das Treffen war eher distanziert, der 18-jährige Karl konnte mit dem nur zehn Jahre alten König noch nichts anfangen, außerdem sprach Karl kaum Französisch, weshalb sich die beiden Cousins nur schweigend betrachteten. Weitere persönliche Begegnungen mit seinem Cousin Ludwig sind nicht bekannt. Erst als Karl 1660 den Thron bestieg, vertiefte sich die Beziehung. Bis zu Karls Tod sollten sich die beiden als politische Freunde betrachten und einen regen Briefwechsel pflegen.

    Im Verlauf des Jahres 1648 wurde die Situation des englischen Königs, der noch immer unter schottischem Schutz stand, bedrohlicher. Karl I. suchte nach dem Scheitern aller militärischen Optionen zunächst bei der schottischen Armee Zuflucht. Er verhandelte insgeheim mit den Schotten und dem englischen Parlament und versuchte, beide Seiten gegeneinander auszuspielen. Sein Vorteil war, dass ohne seine Zustimmung keine verfassungsgemäße Änderung der Regierungsform in England möglich war.

    Henrietta entschied, ihren Sohn nach Calais zu schicken, um von dort schneller in die zukünftigen Entwicklungen in England eingreifen zu können. Doch Kardinal Mazarin, als regierender Minister Frankreichs, stoppte diesen Vorstoß. Er ließ ausrichten, dass Karl Frankreich nicht verlassen dürfe.

    Das Lavieren des Königs führte unterdessen zu einem zweiten Bürgerkrieg, in dem die schottische Armee auf seiner Seite stand. Die Truppen von Oliver Cromwell gingen gegen deren Angriff auf Nordengland vor und besiegten die ehemaligen Verbündeten. König Karl I. versuchte nun, sich mit der Parlamentsmehrheit zu einigen, und schloss den Vertrag von Newport, der ein Gesetz gegen Häresie vorsah, in dem die Puritaner einen Angriff auf ihre Glaubensfreiheit sehen mussten. Cromwell und die mehrheitlich puritanischen Offiziere der Armee hatten bis dahin geglaubt, mit dem König noch zu einer Einigung kommen zu können, und hatten selbst mit ihm verhandelt.

    Im Juni 1648 entschied Kardinal Mazarin, der sich gegen den Ausbruch der Fronde wehren musste, dass Karls Hausarrest aufgehoben sei. Die Pläne des Prinzen, direkt nach Schottland zu reisen, um dort zu den Truppen seines Vaters zu stoßen, wurden kurzfristig wieder geändert. Obwohl alleine die Reaktionen auf die Nachricht, dass der Prince of Wales die schottischen Truppen anführt, immens sein würde, wurden diese Pläne durch die antiparlamentarische Revolte der englischen Flotte vereitelt.

    Karl reiste nach Den Haag und traf dort nach drei Jahren auf seinen jüngeren Bruder Jakob. In Den Haag lernte Karl auch seine erste bekannte Mätresse, die walisische Adelige Lucy Walter, kennen. Ihr Sohn James, der am 9. April 1649 geboren wurde, wurde von Karl unverzüglich anerkannt und wurde später James Scott, 1. Duke of Monmouth. Es kursierten später Gerüchte, dass Karl Lucy geheiratet hätte und James eigentlich ein eheliches Kind und offizieller Thronfolger sei. Dieses Gerücht wurde von den antikatholischen Stimmungsmachern in England später nur zu gerne geglaubt und unterstützt, da Karl II. und seine spätere Frau Katharina von Braganza keine Kinder hatten und Katharina zusätzlich noch Katholikin war. Eine Urkunde oder ein anderer Beweis, dass Lucy Walter und Karl II. verheiratet waren, konnte niemals erbracht werden.

    Die Revolte der englischen Flotte stellte sich unterdessen als Revolte von unzufriedenen Matrosen heraus, die von Jakob unterstützt wurden. Die Pläne, nach Schottland zu segeln, wurden wieder aufgenommen und am 24. Juli 1648 traf Karl mit seinem Gefolge in Yarmouth (Isle of Wight) ein. Nach seiner Landung befreite Karl mit seinen Truppen die Stadt Colchester, die bereits von Fairfax eingenommen worden war. Er beschlagnahmte mehrere Schiffe und organisierte eine Blockade der Parlamentsflotte an der Mündung der Themse. Am 10. August versuchte John Maitland, 2. Earl of Lauderdale, Karl zur Reise nach Schottland zu überreden. Kurz bevor sich Karl entscheiden konnte, wurden die schottischen Truppen von der Armee Cromwells bei Preston vernichtend geschlagen. Karl kehrte nach Den Haag zurück, getrennt von seiner Mutter, aber zusammen mit seinem Bruder Jakob.

    König von Schottland
    Nach und nach erkannte Oliver Cromwell, dass Karl I. nicht bereit war, sich in eine neue Verfassungsordnung einbinden zu lassen. Als der König es ablehnte, die presbyterianische Kirche in England zu etablieren, übergaben die Schotten ihn an die englischen Parlamentstruppen. So lange der König lebte, würde er für die Parlamentstruppen und Oliver Cromwell eine ständige Bedrohung sein und neue Bürgerkriege heraufbeschwören können. Man nahm Karl I. daher gefangen und zwang das Parlament, ihn des Hochverrats anzuklagen. Karl wurde schuldig gesprochen und am 30. Januar 1649 vor dem Banqueting House in London enthauptet. Am 7. Februar 1649 wurde er auf dem Friedhof von Windsor Castle in Berkshire beerdigt.

    Erst am 5. Februar 1649 erfuhr Karl vom Tod seines Vaters. Am 16. Februar 1649 wurde Karl II., bezeichnenderweise nur in Jersey, als neuer König von England proklamiert mit den Worten: „Vive le Roy Charles Second“ (Lang lebe König Karl II.). Wenige Wochen später erklärte das House of Commons England zur Republik, die von Oliver Cromwell unter dem neu geschaffenen Titel eines Lordprotektors bis zu seinem Tod 1658 regiert wurde. Auf die Enthauptung von Karl I. reagierten die europäischen Herrscherhäuser mit schockierten Briefen an den neuen König. Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg schrieb Karl II. in einem Brief folgende Zeilen:

    “The occasion seems suitable for all Christian princes
    to come to the help of His Majesty, to avenge as befits,
    the dreadful and never-before-heard-of deed … [1]”
    „Zu diesem Anlass scheint es angemessen für jeden christlichen Fürsten
    Seiner Majestät zu Hilfe zu kommen, zu sühnen wie es sich ziemt,
    diese schreckliche und nie zuvor dagewesene Tat …“
    Landgräfin Amalie Elisabeth von Hessen-Kassel schickte einen gleichlautenden Brief, konnte aber in Ermangelung an Geld und Truppen nur moralischen Beistand leisten, ebenso wie die Briefe von Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg, dem Erzbischof von Mainz und Bischof von Würzburg Johann Philipp von Schönborn und Melchior Graf von Hatzfeldt, die alle die Enthauptung von Karl I. verdammten, aber echte Unterstützung für einen Feldzug nicht aufbringen konnten oder wollten.

    Nach dem Tod seines Vaters wurde Karl mit der Ausrufung zum König von Schottland in Edinburgh die Möglichkeit gegeben, den Thron Schottlands zu besteigen, wenn er das Scottish Covenant, die Zusicherung der Glaubensfreiheit für schottische Presbyterianer, unterzeichnen würde. Mit seiner Ankunft in Schottland am 23. Juni 1650 signierte er die Erklärung. So wurde er am 1. Januar 1651 in Scone zum König von Schottland gekrönt. In Schottland fand er auch die nötige Unterstützung, um gegen den Lordprotektor Oliver Cromwell vorzugehen.

    Der Kampf gegen Cromwell scheiterte am 3. September 1651 mit der Niederlage Karls in der Schlacht von Worcester. Nur der Umstand, dass er sich in der Krone einer Eiche des Boscobel House verbergen konnte, gab ihm die Möglichkeit, verkleidet auf den Kontinent zu fliehen. Das englische Parlament setzte ein Kopfgeld von £ 1000 auf Karl aus. Über alle Personen, die ihm bei seiner Flucht aus England geholfen hatten, wurde die Todesstrafe wegen Hochverrats verhängt. Nach einer sechswöchigen Flucht durch England gelang es Karl am 16. Oktober 1651, in Fécamp in der Normandie zu landen. Er war zwar König von Schottland, lebte aber wieder im Exil.

    Karl war nun gezwungen, vor allem durch den chronischen Geldmangel der königlichen Familie, in Den Haag zu leben. Obwohl er durch seine Mutter mit dem französischen Hof und durch seine Schwester Mary mit dem holländischen Hof verwandt war, konnte er nicht genügend Geldmittel aufbringen, um eine wirkungsvolle und schlagkräftige Armee gegen Cromwell zusammenzustellen.

    Leben im Exil
    Obwohl Karl König war, hatte er kein Königreich und daher kein Einkommen. Sein Leben hing von den Zahlungen seiner Mutter ab, die Geld von der französischen Regierung erhielt. Henrietta Maria musste über ihre Ausgaben genau Buch führen und ging sogar soweit, schriftlich alle Ausgaben für ihren Sohn festzuhalten, wann immer sie für ihn, sogar für sein Essen, Geld ausgeben musste. Durch ihre finanzielle Lage und im Gefühl der völligen Abhängigkeit wurde Henrietta Maria immer verbitterter und die Beziehung zu ihrem ältesten Sohn litt unter Spannungen. Durch den Ausbruch des französischen Bürgerkrieges wurden die Unterhaltszahlungen für die englische Königin und ihre Familie zeitweise eingestellt. Ab dem Sommer 1653 erhielten Karl, wie auch seine Mutter, wieder ihre vollen Bezüge.

    Von Kardinal Mazarin zeitweise als Gast behandelt, dann wieder ohne Geld unter Hausarrest gestellt, ergriff Karl die günstige Gelegenheit und reiste zehn Tage nach Erhalt des Geldes aus Frankreich nach Spa ab. In Spa erlaubte sich Karl mit seinem kleinen Hofstaat den Luxus eines unbeschwerten Lebens und traf sich mit seiner Schwester Mary. Mary hatte den holländischen Statthalter Wilhelm II. von Oranien geheiratet, der inzwischen verstorben war und sie als Witwe und verschuldet mit seinem kleinen Sohn und Nachfolger Wilhelm III. von Oranien zurückließ.

    Zusammen mit seiner Schwester reiste Karl am 7. September 1654 nach Aachen. In Aachen besuchten sie den Aachener Dom und das Grab von Karl dem Großen. Bis in den Herbst blieb die Gesellschaft dort und reiste später weiter nach Köln. Über den Winter, fast ein ganzes Jahr, blieb Karl in Köln. Noch im Jahr 1654 stattete er von Köln aus dem Herzog von Pfalz-Neuburg, Jülich und Berg, Philipp Wilhelm von der Pfalz, im nahen Düsseldorf einen Staatsbesuch ab.[2] Im Herbst 1655 reiste er nach Frankfurt am Main, um die bekannte Handelsmesse zu besuchen. Im März 1656 erhielt er die Erlaubnis, nach Brüssel zu reisen, um von dort in Brügge einen ständigen Haushalt einzurichten. Seine Haushaltsgüter wurden ihm nur teilweise aus Köln nachgeliefert, da er in der Stadt noch offene Rechnungen hatte. Bis zur Bezahlung dieser Rechnungen behielten seine Gläubiger einen Teil des königlichen Haushalts ein.

    Im Brügge begegnete man dem englischen König ohne Land ausgesprochen freundlich und machte ihn zum Schirmherrn der Gilden von St. George und St. Sebastian. Das Gefolge von Karl, das sich ebenfalls in Brügge niederließ, stand im Ruf, ausschweifende und zügellose Orgien zu feiern. Einer der Spione von John Thurloe berichtete, dass Trunkenheit, Unzucht und Ehebruch normale Sünden im Gefolge des Königs seien (A Collection of the State Papers of John Thurloe). Auch wurden in jedem Bericht die neuen Frauen, mit denen Karl verkehrte, ausführlich beschrieben und erwähnt. Seit der Geburt seines Sohnes James Croft hatte sich Karl auch zur Vaterschaft von Charlotte Jemima Henrietta Maria Boyle, seiner Tochter mit Elizabeth Killigrew, bekannt. Karls Haupt-Mätresse in Brügge war allerdings Catherine Pegge, Lady Green. Von Brügge aus zog Karl wieder nach Den Haag, wo auch seine Affäre mit Barbara Villiers begann.

    Obwohl ihre Affäre 1655 bereits beendet war, machte Karl das Leben und der Umgang seiner Geliebten Lucy Walter offensichtlich Probleme. Um 1655 stürzte sich Lucy in rascher Reihenfolge in zahlreiche Affären, bis es Karl II., dem jede gewöhnliche Hure gerade recht war (a common whore is good enough), zu viel wurde. 1655 bat er seinen Freund und Vertrauten Theobald Taaffe, 1. Earl of Carlingford, Lucy möglichst schnell aus der Gegend von Den Haag zu entfernen.

    1656 wurde Lucy sogar beschuldigt, zwei weitere illegitime Kinder, deren Väter unbekannt blieben, abgetrieben zu haben. Außerdem beschuldigte man sie, ein Dienstmädchen ermordet zu haben. Beide Anklagen wurde später fallengelassen. Im Sommer desselben Jahres kehrte sie mit ihren Kindern James und Mary zurück nach England. Die Familie wurde nach ihrer Ankunft von den Abgesandten Oliver Cromwells sofort verhaftet und in ein Gefängnis eingeliefert. Bei ihrer Verhaftung wurde Lucy Walter erstmals offiziell als Frau und Geliebte von Charles Stuart (the wife and mistress of Charles Stuart) bezeichnet, was später dem Gerücht um eine heimliche Hochzeit zwischen Karl II. und Lucy Nahrung geben sollte. Lucy Walter gelang es, mit ihren Kindern aus dem Gefängnis entlassen zu werden. Sie reiste zurück nach Den Haag. Taaffe, inzwischen wieder als Vermittler zwischen Lucy und Karl II. tätig, sicherte ihr eine regelmäßige Pensionszahlung zu, vor allem, um den gemeinsamen Sohn James gut versorgt zu sehen. 1658 erreichten die königlichen Vermittler, dass Lucy ihren Sohn James unter Karls Obhut stellte. Lucy weigerte sich erst, ihren Sohn abzugeben, wurde aber umgestimmt. James sah seine Mutter nie wieder. Lucy starb im September oder Oktober 1658 in Paris.

    Zur gleichen Zeit, am 3. September 1658 starb Oliver Cromwell in England. Sein Sohn Richard Cromwell, sein ruhmloser Nachfolger, regierte nur bis April 1659. Der Weg zum Thron von England war freier als je zuvor für Karl.

    Wiederherstellung der Monarchie und Herrschaft
    Das englische Parlament verlieh Karl II. im Mai 1660 die Königswürde. Am 23. Mai 1660 erreichte Karl Dover und an seinem dreißigsten Geburtstag, dem 29. Mai 1660, zog er in einer umjubelten Prozession in London ein. Die Wiederherstellung der Monarchie (Restauration) wurde zu einer der bedeutenden Epochen Englands und Karl II. gilt als letzter englischer König, der eine absolute Monarchie ins Leben rief und charismatisch über sein Land herrschte.

    Ein sehr schmeichelhaftes, aber ausführliches Porträt von Karl, wurde von Sir Samuel Tuke 1660 geschrieben:

    Er ist etwas größer als die mittlere Statur
    eines Engländers […] Sein Gesicht ist eher
    ernst als streng, was sich sehr abmildert,
    wenn er spricht; seine Hautfarbe ist etwas dunkel,
    aber wird sehr aufgehellt durch seine Augen,
    die schnell und leuchtend sind […] Sein Haar
    von dem er viel hat, ist von strahlendem Schwarz
    nicht kraus, aber so natürlich gelockt in großen
    Locken, dass es seine Person sympathisch macht,
    wenn er läuft, tanzt, Pall Mall spielt, beim Tennis,
    oder wenn er sein Streitross reitet, was
    seine normalen Übungen sind. Die Anmut seiner
    Haltung und seines Benehmens geht zusammen mit
    seiner Zugänglichkeit, seiner geduldigen
    Aufmerksamkeit und der Liebenswürdigkeit in der
    Melodie und dem Stil seiner Rede (Sprache)…

    Bereits in den frühen Jahren seiner Regentschaft war Edward Hyde der Berater von Karl, den er 1661 zum Earl of Clarendon machte. Clarendon war zugleich Schwiegervater des jüngeren Bruders Karls II., des Duke of York und späteren Jakob II. Jakob hatte Lady Anne Hyde heimlich am 24. November 1659 in Breda (Holland) geheiratet. Die offizielle Hochzeit fand am 3. September 1660 in London statt.

    Mit seinem Einzug in Whitehall bezog auch Barbara Villiers, die offizielle Mätresse des Königs, ihre Wohnung im königlichen Palast. 1661 brachte sie ihr erstes von fünf Kindern mit Karl zur Welt, Anne Palmer. Barbaras Schönheit wurde von Samuel Pepys oft beschrieben und gerühmt; Sir Peter Lely malte mehrere Porträts von ihr. Lely war so hingerissen von Barbara, dass er sich laut Pepys außerstande sah, ihre Schönheit in Bildern festzuhalten:

    es lag jenseits der künstlerischen Möglichkeiten,
    ihrer Süße und ausgesuchten Schönheit gerecht zu werden (in einem Bild).

    Da Barbara verheiratet war und ihre enge Beziehung zum König nicht geheim hielt, machte Karl ihren Mann Roger Palmer am 11. Dezember 1661 zum Earl of Castlemaine und Baron Limerick.[3] Diese Titel dienten vor allem dazu, die Kinder mit Barbara Palmer zu versorgen.

    Heirat und Mätressenwirtschaft
    Da Karl bisher nur illegitime Kinder mit verschiedenen Frauen hatte und um die Thronfolge sicherzustellen, wurde nach langjähriger Verlobungs- und Verhandlungszeit die Hochzeit mit Katharina von Braganza, einer portugiesischen Prinzessin, auf den 31. Mai 1662 festgesetzt.

    Katharina brachte als Mitgift die Hafenstadt Tanger, die indische Stadt Bombay sowie Handelsprivilegien für Brasilien, ganz Ostindien und 300.000 englische Pfund in die Ehe ein. Karl II. musste seiner neuen Frau die freie Ausübung ihres Glaubens zusichern, allen englischen Untertanen in Portugal volle kommerzielle und religiöse Freiheit garantieren und Portugal militärischen Schutz vor Spanien und Frankreich zusichern. Am 25. April 1662 segelte Katharina mit ihrem Gefolge nach England, wo sie am 13. Mai in Portsmouth landete.

    Überliefert ist die angebliche Äußerung von Karl, als er seine zukünftige Frau zum ersten Mal sah. So soll der englische König, von der portugiesischen Haarmode verwirrt, gesagt haben: My god, they sent me a bat instead of a woman. (Mein Gott, sie haben mir eine Fledermaus geschickt, anstelle einer Frau). Ebenfalls überliefert ist, so schreibt es die Biografin von Karl II., Antonia Fraser, die Bitte von Katharina nach einer Tasse Tee und die Antwort von Karl: We don’t drink tea in England. But maybe some ale will do (In England trinken wir keinen Tee. Vielleicht würde ein Bier reichen?). Tee war zur damaligen Zeit in England noch kaum bekannt.

    Katharina wusste zur Zeit ihrer Hochzeit wenig vom höfischen Leben. Sie war in der Abgeschiedenheit eines Klosters erzogen worden und sehr religiös. Sie sprach kaum Englisch und wenig Französisch, so dass ein Gespräch oder eine Annäherung an ihren Mann ein Problem war. Noch weniger wusste sie von den höfischen Intrigen oder Ränkespielen und dass ihr Mann ein großer Liebhaber der Frauen und zur Zeit ihrer Heirat bereits Vater einiger illegitimer Kinder war. Seine Favoritin war zu dieser Zeit unangefochten Barbara Villiers, Lady Castlemaine.

    1662 kam es zur sogenannten Bedchamber Crisis, in der sich Barbara sogar gegen die ausdrücklichen Wünsche von Katharina durchsetzen konnte. Barbara behielt gegen den Wunsch von Katharina ihre Wohnung in Whitehall und wurde wenig später Kammerfrau (Lady of the Bedchamber) der Königin, hatte also Zutritt zu den privaten Räumen von Katharina. Das Verhältnis zur Königin, die im Gegensatz zu Barbara kinderlos blieb und sie als offizielle Mätresse akzeptieren musste, war sehr angespannt. Im gleichen Jahr erwirkte Barbara die Entlassung einer Hofdame von Katharina, da diese es gewagt hatte, sich mit ihr zu streiten. Der König, so schien es lange Zeit, war pures Wachs in den Händen seiner Mätresse. Bis 1663 hatte sie mehr Einfluss am englischen Hof als die Königin und viele Berater des Königs. Vor allem im königlichen Berater Edward Hyde hatte Barbara einen Erzfeind, dem ihre Position als Kammerfrau der Königin Katharina missfiel. 1667 wurde Hyde nach den Niederlagen im Krieg mit Holland des Hochverrats angeklagt und floh daraufhin nach Frankreich. Als sich Barbara 1662 offiziell zum katholischen Glauben bekannte, erhielt sie von Karl die Erlaubnis, sich eine Privatkapelle in Whitehall einzurichten. Auf die Nachfragen seiner Minister, ob dies klug sei, antwortete Karl: I am less concerned with women's souls than with their bodies (Ich interessiere mich weniger für die Seele von Frauen als für ihren Körper).

    Katharina lernte mit der Zeit die vielen Liebschaften ihres Mannes, u. a. zu Nell Gwyn und Louise de Kérouaille, zu ignorieren oder zu akzeptieren. Die Ausmaße der Mätressenwirtschaft am englischen Hof waren so groß und bekannt, dass zeitgenössische Autoren und Diplomaten auch von der Herrschaft der Unterröcke sprachen, wenn sie vom englischen Königshof berichteten. Trotz dieser Demütigungen lernte Katharina schnell mit ihren Konkurrentinnen, die ihr gesellschaftlich weit unterlegen waren, umzugehen. Als Katharina ihren Mann, der wegen einer angeblichen Erkältung nicht zum Abendessen erschien, besuchen wollte und unter dem Bett den Fuß von Nell Gwyn, einer späteren Mätresse von Karl, sah, soll sie ausgerufen haben: Ha, I will be off. I see it is not you who had the cold (Ha, ich werde dann gehen. Ich sehe, dass es nicht Ihr seid, der die Erkältung hatte). So lernte Katharina nicht nur den englischen Humor und Ausdruck kennen und schätzen, sie war als begabte Bogenschützin bekannt und wurde Schirmherrin vieler Schützenvereine.

    Trotz ihres völligen Desinteresses an der englischen Politik wurde Katharina von protestantischen Fanatikern vorgeworfen, sie würde zugunsten der englischen Katholiken Druck auf Karl II. ausüben und wäre an Komplotten beteiligt. Katharina mischte sich nie in politische Angelegenheiten ein, was ihr die Sympathie ihres Mannes einbrachte, der sie später immer mehr zu seiner engsten Vertrauten machte. Als sie wegen einer Fehlgeburt lebensgefährlich erkrankte, unterbrach Karl II. eine Gesellschaft, zu der er geladen war, und pflegte sie. Die Kinderlosigkeit wurde ihr von der antikatholischen Opposition in England negativ ausgelegt, da die Fruchtbarkeit des Königs durch zahlreiche illegitime Kinder bewiesen war. Man deutete ihre Unfruchtbarkeit als Zeichen des Himmels, dass ihre Ehe nicht gewollt sei, und beschuldigte sie später (Popish Plot) sogar, Pläne zur Ermordung ihres Mannes geschmiedet zu haben.

    Im Jahr 1662 verkaufte Karl die Stadt Dünkirchen seinem Cousin Ludwig XIV. Als Anerkennung für die Unterstützung zur Wiederherstellung der Monarchie überschrieb Karl acht englischen Adeligen die 1663 entstandene Provinz Carolina an der nordamerikanischen Ostküste, deren Namen seinen Vater ehren sollte. Nach Karl II. selbst wurde die 1670 gegründete Stadt Charleston (South Carolina) benannt.

    Dutch Gift
    In den Jahren 1660/61 verfolgte Amsterdam als das damalige politische, kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der Republik der Vereinigten Niederlande eine pro-englische Strategie, welche ihr die militärische Unterstützung gegen Spanien und den freien Handel (vrij schip, vrij goed) sicherte. Schlussendlich brauchte man einen starken Verbündeten, um das republikanische System in den Niederlanden zu sichern. Aus diesem Grund wurde unter der Leitung der Gebrüder Cornelis und Andries de Graeff eine Kommission gegründet, welche dem englischen König Karl II. zahlreiche wertvolle Gemälde und Kunstgegenstände überreichte. Diese Schenkung erhielt den Namen Dutch Gift.[4]

    Katastrophen und fehlende Thronerben
    Nachdem London 1665 von einer verheerenden Pestepidemie, der Großen Pest, heimgesucht worden war, die mehr als 70.000 Menschenleben forderte, verwüstete im September 1666 der Große Brand weite Teile der City of London. Etwa 13.000 Häuser und 89 Kirchen fielen den Flammen zum Opfer. Für diese Katastrophen machte man auch Katharina und ihren katholischen Glauben zum Sündenbock. In den protestantischen Kreisen wurde die Forderung nach einer offiziellen Scheidung von Katharina laut. Da sie weiterhin kinderlos blieb, war der nächste Thronanwärter Karls jüngerer Bruder Jakob, der Duke of York. Jakob hatte sich bereits 1672 offiziell zum katholischen Glauben bekannt und beschwor damit das alte Schreckgespenst der meisten Protestanten herauf. Die Protestantenverfolgungen der Bartholomäusnacht in Frankreich und der englischen Königin Maria I. waren die größten Befürchtungen der meisten Engländer, die die Wiederkehr eines katholischen Königs in England ablehnten. So löste die Kinderlosigkeit von Katharina zugleich eine Staatsaffäre aus, die den illegitimen Sohn ihres Mannes mit der walisischen Adeligen Lucy Walter für viele Engländer zum eigentlich berechtigten Thronanwärter machte – James Scott, 1. Duke of Monmouth. James war zwar illegitim, aber er war Protestant und der Erstgeborene von Karl II. Die Rufe nach Scheidung von Katharina und Anerkennung seines Erstgeborenen, damit die protestantische Thronfolge in England sichergestellt sei, wurden mit der Zeit immer lauter. Karl II. widersprach diesen Forderungen ausdrücklich und weigerte sich, seine Ehe vom Parlament scheiden zu lassen. Ebenso ausdrücklich weigerte er sich, dem Druck der Öffentlichkeit und den Gerüchten um eine heimliche Heirat zwischen ihm und Lucy Walter Nahrung zu geben, indem er seinen Sohn James als Thronfolger vom Parlament bestätigen ließe.

    Die Gründe, aus denen Karl II. sich nicht scheiden und auch seinen Sohn James Scott, 1. Duke of Monmouth, nicht legitimieren ließ, liegen nicht in seiner starken Liebe zu Katharina oder einer Abneigung gegenüber James. Karl fühlte sich als Monarch und absolutistischer Herrscher, der dem englischen Parlament keinen Präzedenzfall in die Hände spielen wollte, über die Privatangelegenheiten des Königs zu entscheiden. Seine Königswürde war für ihn der Wille Gottes und zugleich war es seine Aufgabe, diesen Gotteswillen gegen den Willen von Parlament und Volk zu verteidigen. Da sein Vater durch die Entscheidung des Parlaments zum Tode verurteilt worden war, war Karl II. in der Wahrung seiner Interessen umso unerbittlicher.

    Außenpolitische Konflikte
    Die früheren Einschränkungen des holländischen Handels (Navigation Acts, 1650) führten zwischen 1665 und 1667 zum zweiten Holländischen Krieg (Englisch-Niederländischer Krieg (1665–1667)). Zunächst konnte England die holländische Besitzung Nieuw Amsterdam erobern. Nieuw Amsterdam wurde später zu Ehren von Karls jüngerem Bruder, Jakob, Duke of York, in New York umbenannt. 1667 gelang der holländischen Flotte ein Überraschungsangriff auf englischem Boden. Die holländische Flotte segelte die Themse stromaufwärts, versenkte alle vor Anker liegenden Schiffe und schleppte das Flaggschiff (die Royal Charles) als Trophäe zurück nach Holland. Mit dem Frieden von Breda wurden 1667 alle Kampfhandlungen mit Holland beigelegt. Als direkte Folge der Niederlage der englischen Flotte wurde Edward Hyde, 1. Earl of Clarendon, aus allen Diensten und Ämtern des Königs entlassen. Das englische Parlament klagte ihn des Hochverrats an und Hyde flüchtete nach Frankreich, wo er 1674 in Rouen starb. Nachdem Karl seinen engsten und langjährigen Berater als Sündenbock für die Niederlage der englischen Flotte missbrauchte, bildete sich ein neuer Beraterstab um den König, der sich Cabal nannte und aus folgenden Personen bestand: George Villiers, 2. Duke of Buckingham, Anthony Ashley Cooper, 1. Earl of Shaftesbury, Thomas Clifford, Henry Bennet und John Maitland, 1. Duke of Lauderdale.

    Im Jahre 1668 verbündete sich England mit Schweden und dem einstigen Feind Holland zur Tripleallianz, um der aggressiven Außenpolitik (Devolutionskrieg 1667–1668) von Ludwig XIV. besser zu begegnen. Die Tripleallianz wurde durch den Vertrag von Dover (Treaty of Dover) zerstört, an dessen Ausarbeitung Karls jüngste Schwester, Henriette Anne, maßgeblich beteiligt war. Ludwig XIV. schloss mit seinem Cousin Karl ein Abkommen, das jährliche Zahlungen von £ 200.000 an Karl II. vorsah. Im Gegenzug versprach Karl, den französischen König mit Truppen zu unterstützen und sich öffentlich zum katholischen Glauben zu bekennen. Die Glaubensklausel wurde an folgende Einschränkung geknüpft: as soon as the welfare of his realm will permit (so schnell es das Wohlergehen seines Königreichs zulässt). Ludwig XIV. versprach Karl für die Durchsetzung seines neuen Glaubensbekenntnisses die Unterstützung von 6000 Soldaten. Der englische König war klug genug, dieses Abkommen geheim zu halten. Es bleibt bis heute unklar, ob Karl II. jemals wirklich vorhatte, die Glaubensklausel umzusetzen.

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  7. 117.  Prinzessin Henrietta Anne von England (Stuart)Prinzessin Henrietta Anne von England (Stuart) Graphische Anzeige der Nachkommen (101.Henrietta11, 85.Heinrich10, 66.Johanna9, 52.Heinrich8, 42.Katharina7, 29.Magdalena6, 17.Marie5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 16 Jun 1644 in Exeter; gestorben am 30 Jun 1670 in Saint-Cloud.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Prinzessin von England, Herzogin von Orléans durch Heirat

    Notizen:

    Henrietta Anne gebar Philipp sechs Kinder, von denen jedoch nur zwei Töchter das Erwachsenenalter erreichten.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Henrietta_Anne_Stuart

    Prinzessin Henrietta von England, Herzogin von Orléans (* 16. Juni 1644 in Exeter; † 30. Juni 1670 in Saint-Cloud), auch Henriette Anne von England und französisch Henriette d’Angleterre, duchesse d'Orléans, war Prinzessin von England und durch ihre Vermählung mit Philippe von Frankreich auch Herzogin von Orleans.

    Leben
    Die Tochter Charles’ I. von England und Henrietta Maria von Frankreich wurde von ihrer Mutter, die wegen des Bürgerkrieges in ihre Heimat zurückkehrte, im Alter von erst zwei Wochen nach Paris gebracht, wo sie im Exil und unter ständigem Geldmangel aufwuchs. Sie war vier Jahre alt, als ihr Vater in London hingerichtet wurde.
    Zu ihrem älteren Bruder Charles II. entwickelte Minette, wie sie im Familienkreis genannt wurde, eine tiefe, loyale Beziehung. Als jüngste Schwester eines Königs ohne Königreich hatte sie begrenzte Heiratschancen, machte diesen Mangel aber durch eine profunde Ausbildung wett. Mit der Wiederherstellung von Karls Königswürde im Jahr 1660 wurde Henrietta Anne Stuart doch eine „gute Partie“ und vermählte sich am 31. März 1661 mit ihrem Cousin Philippe von Frankreich, Herzog von Orléans, Monsieur, dem Bruder König Ludwigs XIV. von Frankreich.
    Philippe I. de Bourbon führte eine offene homosexuelle Beziehung mit dem Chevalier de Lorraine genannten Philippe de Lorraine, und die arrangierte Heirat war für ihn ungewollt. Er schwängerte Henrietta Anne neun Mal in zehn Jahren und ignoriertte sie ansonsten. Henrietta Anne gebar ihm sechs Kinder, von denen jedoch nur zwei das Erwachsenenalter erreichten. Auf Druck Ludwigs XIV., der sich dadurch politische Konzessionen des Englischen Königshofes versprach, musste Philippe de Lorrainne den Hof von Orléans schließlich verlassen. Henrietta hatte dessen Verbannung maßgeblich betrieben. Als Henrietta Anne die öffentlichen Demütigungen und die lieblose Ehe mit ihrem Mann nicht mehr ertrug, reiste sie 1670 an den Hof ihres Bruderrs Charles II. nach England. Als dessen Beraterin war sie maßgeblich an den geheimen Verhandlungen zum Vertrag von Dover beteiligt. Nach den Verhandlungen in Dover kehrte sie zu Philipp in das Schloss Saint-Cloud zurück, wo sie einige Tage später unerwartet und unter großen Qualen verstarb.
    Die Autopsie ergab eine Kolik. Gerüchte sprachen aber davon, dass die Ärzte bestochen worden seien, denn Tage bevor Henrietta Anne Stuart starb, war ihr, womöglich auf Befehl des Chevaliers de Lorraine, wirklich Gift gegeben worden. Sie starb ininnerhalb weniger Stunden nach einer heftigen Fieberattacke und dem Trinken eiskalten Zichorienwassers, dem fiebersenkende Wirkung zugeschrieben wurde. Aufgrund der Ratlosigkeit der Ärzte waren schnell Gerüchte im Umlauf, dass Philippe seine Frau vergiftet oder dass Lorraine-Armagnac seine Hand im Spiel gehabt habe. Hinsichtlich der Todesursache wurde nicht weiter nachgeforscht.[1]
    Die Leichenrede hielt der angesehene und beliebte Kanzelprediger Jacques Bénigne Bossuet.
    Nach dem Aussterben der Stuarts in direkter männlicher Linie im Jahr 1807 wurden die Nachfahren Henriettas über ihre Tochter Anne Marie von den Jakobiten als jakobistische Thronprätendenten angesehen.

    Nachfahren
    1 Marie Louise d’Orléans (1662–1689), ∞ Karl II. von Spanien
    2 Philippe Charles d’Orléans (1664–1666), Herzog von Valois
    3 Tochter (*/† 1665)
    4 Anne Marie d’Orléans (1669–1728), ∞ 1679 Viktor Amadeus II. von Savoyen


    Literatur
    • Charles de Baillon: Henriette-Anne d’Angleterre, duchesse d’Orléans. Sa vie et sa correspondance avec son frère Charles II. Paris 1886
    • Christian Bouyer: Henriette-Anne d’Angleterre. Belle-soeur de Louis XIV. Pygmalion, Paris 2006, ISBN 978-2-7564-0002-0.
    • Julia Cartwright: Madame. A life of Henrietta, daughter of Charles I. and duchess of Orleans. Seeley and Co., London 1900 (PDF; 11,9 MB).
    Weblinks
     Commons: Henrietta of England – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Einzelnachweise
    1 Thea Leitner: Skandal bei Hof. Ueberreuter, Wien 1993, ISBN 3-8000-3492-1.

    Henrietta heiratete Prinz Philipp I. von Frankreich (von Orléans) (von Bourbon) am 31 Mrz 1661. Philipp (Sohn von König Ludwig XIII. (Louis) von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon), der Gerechte und Anna Maria von Österreich (von Spanien) (von Habsburg)) wurde geboren am 21 Sep 1640 in Saint-Germain-en-Lay; gestorben am 9 Jun 1701 in Saint-Cloud; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 129. Marie Louise von Orléans (von Frankreich)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 27 Mrz 1662 in Palais Royal in Paris; gestorben am 12 Feb 1689 in Madrid; wurde beigesetzt in Kloster Escorial, Madrid.

  8. 118.  Maria Theresia von Spanien (von Habsburg)Maria Theresia von Spanien (von Habsburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (102.Élisabeth11, 85.Heinrich10, 66.Johanna9, 52.Heinrich8, 42.Katharina7, 29.Magdalena6, 17.Marie5, 10.Ludwig4, 6.Marie3, 3.Karl2, 1.Guy1) wurde geboren am 10 Sep 1638 in Escorial-Palast bei Madrid; gestorben am 30 Jul 1683 in Versailles; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Frankreich und Navarra durch Heirat

    Notizen:

    Der Ehe von Maria Theresia und Ludwig XIV. entstammten drei Söhne und drei Töchter. Mit Ausnahme ihres ältesten Sohnes, des 1711 verstorbenen Dauphin Louis, starben alle ihre Kinder bereits im Säuglings- oder frühen Kindesalter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Theresia_von_Österreich_(1638–1683)

    Maria Theresia von Österreich, Infantin von Spanien, Infantin von Portugal, Erzherzogin von Österreich, spanisch: María Teresa de Austria (* 10. September 1638 im Escorial bei Madrid; † 30. Juli 1683 in Versailles) war die Ehefrau des Sonnenköninigs Ludwig XIV. und dadurch Königin von Frankreich und Navarra. Die Schließung dieser Ehe besiegelte 1660 den nach einem langjährigen Krieg vereinbarten Frieden zwischen Frankreich und dem habsburgischen Spanien. Die fromme Maria Theresia konnte ihren Gatten nicht an sich binden und stand schon bald dauerhaft im Schatten seiner wechselnden Mätressen. Im Alter von nur 44 Jahren starb sie an einem Abszess am Arm. Sie war die Urgroßmutter Ludwigs XV.

    Herkunft und Jugend
    Maria Theresia war die jüngste Tochter des spanischen Königs Philipp IV. aus dessen erster Ehe mit Isabella von Frankreich, der Tochter des französischen Königs Heinrich IV. Die sieben Vollgeschwister Maria Theresias starben alle sehr jung, zuletzt 1646 Baltasar Carlos im Alter von nur 17 Jahren. 1644 verlor Maria Theresia als Sechsjährige auch ihre Mutter. 1649 bekam sie eine nur vier Jahre ältere Stiefmutter, als sich Philipp IV. in zweiter Ehe mit seiner Nichte Maria Anna vermählte.
    Maria Theresia wuchs nach dem frühen Tod ihrer Mutter ziemlich isoliert auf. Sie wurde sehr streng und religiös im gegenreformatorischen Sinn erzogen und erhielt eine relativ bescheidene Ausbildung. Obwohl schon relativ früh ihre mögliche Verheiiratung mit Ludwig XIV. im Gespräch war, bekam sie praktisch keinen Unterricht in der französischen Sprache. Über ihre Erziehung wachten nacheinander drei Franziskaner. Als Fünfjährige wurde sie dem Pater Jean de la Palme anvertraut, sodann André de Guadalupe und schließlich Alfonso Vázquez, der sie auch nach Frankreich begleiten sollte. Der berühmte Maler Diego Velázquez schuf ein Porträt der Infantin, das seit 1653 im Badezimmer von Anna von Österreich, der Mutter Ludwigs XIV., hing.

    Verhandlungen für die Heirat mit Ludwig XIV.
    1656 bemühte sich Frankreich, den bereits seit 1635 andauernden Krieg mit Spanien zu beenden und strebte zur Besiegelung des Friedens eine Vermählung Maria Theresias mit Ludwig XIV. an. Dieser war sowohl von väterlicher als auch von mütterlicheer Seite her der Cousin seiner auserwählten Braut, da sein Vater Ludwig XIII. ein Bruder von Maria Theresias Mutter Isabella und seine Mutter Anna eine Schwester von Maria Theresias Vater Philipp IV. war. Das nicht nur von der Königinmutter Anna, sondern auch von Kardinal Mazarin gewünschte Heiratsprojekt wurde aber bei den Friedensverhandlungen in Madrid von Philipp IV. abgelehnt, da er damals (1656) keinen männlichen Nachkommen hatte und daher seine Tochter Maria Theresia die Thronerbin geworden wäre, weil in Spanien das Salische Recht keine Gültigkeit besaß. Somit wäre das Reich der spanischen Linie der Habsburger nach dem Tod Philipps IV. an Ludwig XIV. gefallen, was dem spanischen König nicht behagen konnte. Weitere Hindernisse des Eheprojekts stellten dessen Ablehnung durch die zweite Gemahlin Philipps IV. dar sowie das Interesse des Kaisers Leopold I., Maria Theresia zu heiraten.
    Aus der Sicht Mazarins gefährdete zu allem Überfluss seine eigene Nichte Maria Mancini 1658 seinen Heiratsplan, weil diese damals die Geliebte Ludwigs XIV. wurde, der sie ernsthaft zu ehelichen erwog. Andererseits hatte sich der Krieg für Spanien inzwischen unerfreulich entwickelt und außerdem hatte Philipp IV. 1657 von seiner zweiten Gattin einen Thronerben, Felipe Próspero, bekommen. Weil aber der Madrider Hof immer noch zögerte, griff der Kardinal zu einer List und begab sich mit dem französischen König und dessen Mutter im Spätherbst 1658 nach Lyon, wo er scheinbar Verhandlungen für eine Verheiratung Ludwigs XIV. mit Margarete Jolande von Savoyen einleitete. Diese Scheinkandidatin war die zweite Tochter der Herzogin Christina von Savoyen, einer Schwester Ludwigs XIII. Der Plan des Kardinals ging auf: Philipp IV. entschloss sich im Dezember 1658 zu einer ernsthaften Friedensvereinbarung einschließlich seiner Zustimmung zur Ehe seiner Tochter mit Ludwig XIV. Er scchickte rasch seinen Staatssekretär Antonio Pimentel als Sondergesandten nach Lyon, um sein Angebot Mazarin übermitteln zu lassen. Daraufhin wurden die Heiratsgespräche mit dem Haus Savoyen sofort eingestellt und Pimentel folgte der französischen Königsfamilie im Februar 1659 nach Paris. Dort führte Mazarin mit dem spanischen Sondergesandten zähe Verhandlungen. Anfang Juni war Philipp IV. zur Unterzeichnung eines Präliminarfriedens bereit. Ab dem 13. August fanden sodann die entscheidenden, sich über Monate hinziehenden Gespräche zwischen Mazarin und dem spanischen Minister Luis Méndez de Haro statt. Sie wurden auf der Fasaneninsel inmitten des Flusses Bidasoa geführt, dessen Unterlauf Frankreich und Spanien voneinander trennte. Ludwig XIV. war unterdessen aber immer noch in Maria Mancini verliebt, und nur mit viel Mühe gelang es seiner Mutter und dem Kardinal, dass er sich der Staatsräson fügte.
    Schließlich waren sich die Verhandlungspartner so weit einig, dass der Marschall de Grammont mit einer französischen Delegation nach Madrid reiste, wo er am 17. Oktober ankam und als Brautwerber Ludwigs XIV. um die Hand der Infantin bat. Am 7. November 1659 unterzeichneten Mazarin und Luis de Haro den endgültigen Friedensschluss. Dieser sogenannte Pyrenäenfrieden brachte Frankreich territoriale Gewinne und beinhaltete die Eheschließung zwischen der spanischen Infantin und Ludwig XIV. EEine Klausel des Ehevertrages besagte, dass die Infantin mit dessen Inkrafttreten für sich und ihre Nachkommen auf alle Ansprüche auf die spanische Krone verzichtete – unter der Voraussetzung allerdings, dass ihr Vater Philipp IV. eine sehr hohe Mitgift von 500 000 Gold-Écus entrichtete. Spaniens Staatskasse war jedoch leer und konnte diese Summe nicht aufbringen. Dass Spanien eine solche Klausel akzeptierte, zeigt, dass Frankreich zu diesem Zeitpunkt bereits die Vormachtstellung in Europa errungen hatte.[1]

    Eheschließung
    Nach dem Abschluss des Friedens dauerte es noch sieben Monate bis zur tatsächlichen Heirat der spanischen Infantin und des französischen Königs. Philipp IV. begleitete seine Tochter zur Hochzeitszeremonie. Maria Theresias Ferntrauung fand am 33. Juni 1660 in der Kathedrale von Fuenterrabia auf spanischem Territorium statt, wobei Luis de Haro die Rolle des Bräutigams übernahm. Drei Tage später trafen sich die spanische und die französische Königsfamilie mit ihrem jeweiligen Hofstaat iin einem Pavillon auf der Fasaneninsel, aber Anna von Österreich besuchte ihren Bruder Philipp IV. und dessen Tochter schon am 4. Juni, wobei auch Ludwig XIV. verstohlen einen ersten Blick auf seine Braut warf. Beim offiziellen Treffen am 6. Juni beschworen die beiden Könige feierlich den Frieden. Dabei stellten die modisch und bunt gekleideten französischen Edelmänner einen auffälligen Kontrast zu den in schwarze, altertümlich wirkende Gewänder gehüllten spanischen Hofleuten dar. Zwisschen den beiden Delegationen verlief eine imaginäre, durch Teppiche angezeigte Trennlinie, welche die Grenze zwischen den beiden Reichen darstellte, denn der spanische König durfte keinen Meter französischen Bodens betreten und umgekehrt. Am Tag darauf wurde Maria Theresia der französischen Seite übergeben. Sie nahm zuvor unter Tränen für immer von ihrem Vater Abschied, da es nicht üblich war, dass fremdstämmige Prinzessinnen oder Königinnen ab und zu ihre Heimat besuchten, um deren emotionale Bindungen an ihr Vaterland nicht zu groß werden zu lassen. Nach ihrer Abholung wurde die Infantin sofort in französische Tracht gehüllt.
    Am 9. Juni 1660 wurde in der Kirche von Saint-Jean-de-Luz die Hochzeit des im 22. Lebensjahr stehenden Ludwig XIV. und seiner um nur fünf Tage jüngeren Braut mit großer Pracht gefeiert. Maria Theresia trug auf ihrem unbedeckten Haar eine Krone sowie ein schönes Kleid, das mit der Fleur-de-lys, dem königlichen Wappen Frankreichs, bestickt war. Die Schleppe trugen zwei jüngere, dem Haus Orléans angehörige Prinzessinnen.
    Als Ludwig XIV. nach dem Hochzeitsbankett rasch mit seiner Gattin in sein Nachtquartier aufbrechen wollte, äußerte sich Marie Theresia gegenüber ihrer Tante und Schwiegermutter zunächst zögerlich, schon jetzt zu ihrem Gatten ins Bett zu steigen. Doch nachdem das Paar in dem für sie bestimmten Patrizierhaus eingetroffen war, gab die Braut auf die Nachricht hin, dass der König schon ausgezogen auf sie warte, ihren Hofdamen die Anweisung, sich bei der Zeremonie ihrer Entkleidung zu beeilen. Am nächsten Morgen waren beide Ehepartner rundum zufrieden.
    Am 26. August 1660 hielt das Königspaar seinen nach dem Vorbild eines Römischen Triumphs gestalteten Einzug in Paris. Es wurde u. a. vom Hochadel, kirchlichen Würdenträgern und den Professoren der Sorbonne empfangen, durchschritt Triumphbögen und erhielt die Stadtschlüssel überreicht. Statuen des Herkules und anderer Götter säumten seinen Weg.[2]

    Nachkommen
    Der Ehe von Maria Theresia und Ludwig XIV. entstammten drei Söhne und drei Töchter. Mit Ausnahme ihres ältesten Sohnes, des 1711 verstorbenen Dauphin Louis, starben alle ihre Kinder bereits im Säuglings- oder frühen Kindesalter.
    1 Louis von Frankreich "Grand Dauphin" (* 1. November 1661; † 14. April 1711)
    2 Anne Élisabeth von Frankreich (* 18. November 1662; † 30. Dezember 1662)
    3 Marie Anne von Frankreich (* 16. November 1664; † 26. Dezember 1664)
    4 Marie Thérèse von Frankreich, "Madame Royale" (* 2. Januar 1667; † 1. März 1672)
    5 Philippe Charles von Frankreich (* 11. August 1668; † 10. Juli 1671), Herzog von Anjou (1668–1671)
    6 Louis François von Frankreich (* 14. Juni 1672; † 4. November 1672), Herzog von Anjou (1672)

    Hofleben
    In Frankreich wurde Maria Theresia stets als Marie-Thérèse d'Autriche bezeichnet; auch ihre Tante, Anna von Österreich, die Mutter Ludwigs XIV., ebenfalls eine spanische Prinzessin, trug den Titel „von Österreich“, der auf ihre habsburgische Abstammung verwies.
    Obwohl die Ehe des Königspaares zu Beginn als glücklich galt, schenkte Ludwig XIV. seiner blonden, blauäugigen Gattin nur im ersten Ehejahr seine ungeteilte Aufmerksamkeit; dann wandte er sich verschiedenen Mätressen zu. Dies lag wohl auch an der mäßigen Attraktivität und Bildung seiner Gemahlin. Maria Theresia war sehr klein, pausbäckig und hatte einen hellen Teint, die typischen Gesichtszüge der Habsburger sowie – da sie gerne Kakao und heiße Schokolade trank – schlechte Zähne. Hervorstechende Vorzüge ihrer Persönlichkeit waren vor allem ihre Bescheidenheit und Tugendhaftigkeit sowie ihre wohl aufrichtige Liebe und Verehrung ihres Gatten. Die fromme, schüchterne und trotz ihres Alters noch kindlich naive Königin tat sich aber schwer mit der frivolen Leichtigkeit des französischen Hofes, die in völligem Gegensatz zum steifen und altmodischen spanischen Hofzeremoniell stand. Sie verstand kaum Französisch und sollte es auch später nie fließend sprechen. So war sie, auch wegen ihrer mangelnden Sprachbeherrschung, nicht in der Lage, in der geistvoll-ironischen Konversation der Hofgesellschaft zu bestehen, und wurde hinter ihrem Rücken als plump und ungeschickt verspottet. Daher konnte sie nicht dem Vorbild ihrer Schwiegermutter folgen und zum Mittelpunkt des Hofes aufsteigen. Sie zeigte darüber hinaus kein Interesse an Tanz, Kunst oder Literatur.
    Ludwig XIV. schickte bald die zahlreichen mit Maria Theresia nach Frankreich gekommenen Hofleute mit dem Einverständnis seiner Gattin nach Spanien zurück. Insbesondere ihr Leibarzt, ihre Erste Kammerfrau Maria Molina und ihr Beichtvater Alfonso Vázquez blieben aber. Der letztere erschien dem König jedoch bald zu wenig fügsam. Daher musste Vázquez den Hof verlassen und wurde in seiner Heimat von Philipp IV. zum Bischof von Cádiz ernannt. Neuer Beichtvater der Königin wurde Michel de Soria, dem wiederum vier Jahre später Bonaventura de Soria folgte.
    Für ihre völlige Unterwerfung unter den Willen ihres Gatten bat die Königin um die Zusage, dass er ihr nie befehlen würde, sich von ihm zu trennen. Der König war gern einverstanden und gebot seinem Quartiermarschall, dass sie niemals, auch nicht während einer Reise, getrennt von ihm logieren müsse, auch wenn dies ihre gemeinsame Übernachtung in einem sehr kleinen Haus bedeuten würde. Auch als er später zahlreiche Affären unterhielt, war er nach außen hin peinlich darauf bedacht, seiner Gemahlin alle ihr zukommenden Ehren zu erweisen. Dazu gehörte auch, dass er sein Versprechen bis zu ihrem Tod einhielt und sich zur Wahrung des Scheins jede Nacht wenigstens ein Viertelstündchen ins Ehebett legte. Wenn er seinen ehelichen Pflichten ausreichend nachgekommen war, zeigte seine Gattin am nächsten Tag ihre Freude darüber dem ganzen Hof durch Lachen und Händereiben an, wie Liselotte von der Pfalz, die zweite Gattin des Herzogs Philippe von Orléans, des Bruders Ludwigs XIV., berichtet.[3]
    Nach dem Tod Kardinal Mazarins (9. März 1661) übernahm der König persönlich die Regierungsgeschäfte und wurde so sehr zum absoluten Monarchen, dass der Hochadel und sogar die anderen Mitglieder der Königsfamilie in politischen Belangen nahezu eiein Statistendasein führten. Dementsprechend hatte die Königin auf politische Entscheidungen keinen Einfluss, spielte aber sogar eine weniger bedeutende Rolle als die Favoritinnen des Königs. Große Summen gab sie für ihre Hunde und für ihre sechs Hofzwerge aus, die regelmäßig an ihrer Tafel speisen durften. Ebenfalls viel Geld kostete den König ihre häufige Teilnahme an den am Hof weit verbreiteten Kartenspielen, bei denen sie meist verlor. Für ihren persönlichen Hofstaat bevorzugte sie spanische Dienstboten, mit denen sie in ihrer Muttersprache verkehren konnte.
    Die Königinmutter Anna von Österreich nahm sich der jungen Königin wie einer Tochter an und suchte sie vor den Hofintrigen zu schützen. Es entwickelte sich eine gegenseitige enge Freundschaft. Maria Theresia zog sich oft in den Kreis ihrer Schwiegermutter zurück, wo sie sich auf Kastilisch unterhalten und weiterhin heiße Schokolade trinken konnte. Ihr Beichtvater Soria förderte die weitere Entfaltung ihrer Religiosität und stellte fest, dass sie so große Furcht vor dem Gericht Gottes hhatte, dass sie schon beim Gespräch darüber zitterte. Wie Maria Theresia besaß auch Anna von Österreich eine ausgeprägte Frömmigkeit. Gemeinsam beteten sie häufig, übten karitative Werke, spendeten für die Armen und besuchten Klöster und Kirchen. Zur Lektüre der Königin gehörten u. a. Werke des Petrus von Alcantara und des Franz von Sales.
    Bald nachdem der königliche Bruder Philippe von Orléans am 31. März 1661 in erster Ehe die jüngste Tochter des enthaupteten Königs Karl I. von England, Henrietta, geheiratet hatte, wurde diese von Ludwig XIV. umworben. Das Verhältnis zwischen dem König und seiner Schwägerin dauerte indessen nur kurz, da Ludwig XIV. seine Zuneigung rasch einer Hofdame Henriettas, Louise de La Vallière, zuwandte. Diese mehrere Jahre dauernde Affäre suchte man längere Zeit vor der Königin zu verbergen, bibis sie darüber von der Gräfin von Soissons, Olympia Mancini, einer weiteren Mazarin-Nichte, informiert wurde. Maria Theresia war, obwohl sie die Liebschaften ihres Gatten wohl schon geahnt hatte, sehr bestürzt und zornig über seine Untreue. Doch die eifersüchtige Königin hatte keinen Einfluss, etwas dagegen zu unternehmen. In den nächsten Jahren musste sie zusehen, wie der König mit verschiedenen Geliebten zahlreiche Kinder bekam, von denen einige später legitimiert und mit hohen Ämteern und Ehren versehen wurden. Immerhin hatte Maria Theresia am 1. November 1661 den Thronfolger geboren und damit ihre wichtigste Pflicht erfüllt sowie ihre Fruchtbarkeit bewiesen, was ihre Stellung als Königin festigte. Ein während des Akts des Gebärens unter ihren Fenstern aufgeführtes Ballett mit spanischen Tänzern sowie Gitarren- und Kastagnettenklängen sollte sie an ihre Heimat erinnern und von ihrem Geburtsschmerz ablenken.[4]
    Ab 1661 ließ Ludwig XIV. an der Stelle eines bescheidenen Jagdschlosses seines Vaters schrittweise das Schloss Versailles erbauen. Nach der Fertigstellung der Gartenanlagen veranstaltete er das prachtvolle, eine Woche (vom 7. bis 13. Mai 1664) dauernde Fest der Plaisirs d’Île enchantée (d. h. die Vergnügen der verzauberten Insel), das offiziell seine Gattin und seine Mutter ehren sollte, in Wirklichkeit aber als Ovation für seine Mätresse Louise de La Vallière gedacht war.[5]
    Ein schwerer Schlag war für Maria Theresia der Tod ihrer Schwiegermutter Anna (20. Januar 1666), mit der sie eine wichtige Stütze am Hof verlor. Louise de La Vallière besaß die Kühnheit, sieben Tage nach Annas Tod bei der in Saint-Germain abgehaltenen Totenmesse auf der Ehrentribüne rechts neben der Königin zu sitzen. Bald danach nahm Ludwig XIV. als neue Mätresse Madame de Montespan. Louise de La Vallière musste weitere sieben Jahre ihre Rolle als Geliebte, allerdings nur als zweite Geige, spielen.[6]
    Zwei Jahre nach dem Tod Philipps IV. von Spanien (17. September 1665) nutzte Ludwig XIV. die nicht regelmäßige Auszahlung der Mitgift seiner Gattin als Vorwand, ihren bei der Heirat gegebenen Verzicht auf ihr spanisches Erbe als nichtig zu betrachten, und eröffnete 1667 den Devolutionskrieg mit einem Einfall in die Spanischen Niederlande. In seiner Argumentation stützte er sich auch auf das brabantische Erbrecht, laut dem Kinder aus der ersten Ehe als Erben den Vorrang gegenüber den Kindern aus zweiter Ehe hatten. Da nur noch Maria Theresia aus der ersten Ehe Philipps IV. übrig war, erhob der französische König in ihrem Namen Anspruch auf die Spanischen Niederlande. Während der rasch geführten Offensive ließ Ludwig XIV. den HHof an den Kriegsschauplatz nachkommen und zwang dabei die Königin, seine beiden Mätressen in ihrer Kutsche mitfahren zu lassen. Das Volk sprach schadenfroh von den „drei Königinnen“. Der Monarch bemerkt in seinen Memoiren, dass sich die Damen in den eroberten Gebieten genauso sicher fühlen konnten wie in Frankreich.[7]

    Spätere Ehejahre
    Im Gegensatz zu Louise de La Vallière benahm sich Madame de Montespan sehr hochmütig und arrogant gegenüber Maria Theresia, die mehr denn je ein Schattendasein führen musste und die Montespan als „königliche Hure“ beschimpfte. Während Ludwig XIV. von dieser Mätresse sieben Kinder bekam, musste die Königin 1672 den Tod eines Sohnes und einer Tochter beklagen, nachdem sie schon früher drei ihrer Kinder im Kleinkindalter verloren hatte. Ihr drittes Kind Marie Anne war 1664 behindert zur Welt gekommen und soll ein „maurisches Aussehen“ gehabt haben; es starb kurz nach der Geburt. Haltlos ist die Legende, diese Tochter sei eine Mulattin gewesen und Ludwig XIV. habe daraufhin Maria Theresias schwarzen Pagen töten lassen. Mit dem Tod von fünf Kindern blieb der Königin nur noch ihr ältester Sohn, der Dauphin.
    Louise de La Vallière durfte den Hof erst 1674 verlassen und in ein Kloster ziehen. Sie entschuldigte sich zuvor öffentlich bei der Königin für das Leid, das sie ihr angetan hatte, aber Maria Theresia entgegnete nur gütig, dass sie ihr schon längst verziehen habe.
    Die frühere Eifersucht der Königin wich schließlich der Resignation, und sie reagierte auf ihre Zurücksetzung, indem sie ihre Frömmigkeit und Tugendhaftigkeit noch mehr betonte. Sie ertrug nun ihr Schicksal mit Würde und machte ihrem Gatten keine Szenen, der ihr dafür weiterhin alle ihrer Position gebührenden Ehren zukommen ließ und darauf achtete, dass sich Madame de Montespan nicht zu viel ihr gegenüber herausnahm. Sie durfte sich auch ungestört im kleinen Kreis ihrer spanischen Hofdamen und Zwerge bewegen. Gern erfüllte sie den alten Brauch französischer Königinnen, zwölf armen Frauen die Füße zu waschen und diente öfters den Kranken, etwa im Spital von Saint-Germain-en-Laye, als barmherzige Schwester. Außerdem förderte sie den von ihr sehr verehrten Franziskanerorden und gründete in Poissy eine Herberge für jene ausländischen an Skrofulose erkrankten Personen, die nach Paris kamen, weil sie sich ihre Heilung durch Handauflegen des französischen Königs erhofften.
    Trotz ihrer Vernachlässigung scheint Maria Theresia einzig und allein ihren Gatten geliebt zu haben; zumindest soll sie auf die Frage ihres Beichtvaters, ob sie am spanischen Hof keinen Mann geliebt habe, geantwortet haben: „Wie hätte mir das in den Sinn kommen können, da dort kein anderer König als mein Vater war?“
    Nachdem Madame de Montespan mehr als zehn Jahre die ungekrönte Königin Frankreichs gewesen war, wurde sie von Madame de Maintenon verdrängt. Diese veranlasste Ludwig XIV. im Jahr 1680, seiner Gattin in deren letzten Lebensjahren wieder mehr Aufmerksamkeit zu widmen, was Maria Theresia der Maintenon mit großer Freundlichkeit vergalt.

    Tod
    Als Maria Theresia am 20. Juli 1683 von einer Reise mit dem Hof nach Burgund und ins Elsass nach Versailles zurückkehrte, schien sie noch gesund, erkrankte jedoch bald danach sehr plötzlich an einem Abszess am linken Arm. Die Behandlung der Ärzte brachte keine Besserung; im Gegenteil wurde ihr Körper infolge der damals üblichen, medizinisch völlig wirkungslosen Aderlässe und Verabreichung von Abführmitteln eher geschwächt. Trotz zunehmender Schmerzen beklagte sie sich kaum über ihre Laage. Der König sorgte dafür, dass sie noch rasch rechtzeitig die Sterbesakramente erhielt. Auf ihrem Sterbebett soll sie geäußert haben: „Seit ich Königin wurde, bin ich nur einen einzigen Tag glücklich gewesen.“ Sie verschied am 30. Juli 1683 im Alter von 44 Jahren und erhielt ein prächtiges Staatsbegräbnis. Der bekannte Prediger Jacques Bénigne Bossuet hielt ihr die Grabrede. Es wurden eine Reihe weiterer Epitaphe auf Maria Theresia verfasst, die ihre Tugenden priesen, u. a. vom Kanzelredner Esprit Fléchier, von Georges d’Aubusson de La Feuillade, Bischof von Metz, und von Armand de Béthune, Bischof von Le Puy-en-Velay.
    Die verstorbene Königin wurde in der Kathedrale von Saint-Denis beigesetzt. Ihr Tod kam überraschend, was Gerüchten Nahrung gab, sie sei vergiftet worden. Dafür gibt es jedoch keinerlei Beweise. Ludwig XIV. scheint sie aufrichtig betrauert zu hahaben; zumindest ist sein Ausspruch überliefert: „Das war der erste Kummer, den sie mir je bereitet hat“. Die Trauer des Königs um seine verstorbene Gattin dauerte indessen nicht sehr lange und er heiratete wahrscheinlich schon zwei Monate später insgeheim die Madame de Maintenon.
    Als Karl II. von Spanien, der Sohn von Maria Theresias Stiefmutter Maria Anna, 1700 kinderlos verstarb, setzte er Maria Theresias Enkel Philipp von Anjou zu seinem Nachfolger ein, der sich im Spanischen Erbfolgekrieg durchsetzen konnte und als Philipp V. den spanischen Thron bestieg.
    Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde ihr Grab am 15. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, ihre Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt. Während der bourbonischchen Restauration nach 1815 wurden die in den beiden Gruben außerhalb der Kathedrale beerdigten Gebeine und sterblichen Überreste erneut geborgen und, da sie einzelnen Individuen nicht mehr zuzuordnen waren, in einem gemeinsamen Ossarium in einer Krypta der Kathedrale beigesetzt.


    Literatur
    • Benedetta Craveri: Amanti e regine. Il potere delle donne. Adelphi, Mailand 2005, ISBN 88-459-1999-4 (La collana dei casi 63), (deutsch: Königinnen und Mätressen. Die Macht der Frauen – von Katharina de' Medici bis Marie Antoinette. Hanser, Mnchen 2008, ISBN 978-3-446-23013-2).
    • Uwe Schultz: Der Herrscher von Versailles. Ludwig XIV. und seine Zeit. C. H. Beck, München 2006, ISBN 3-406-54989-6.
    • Bernd-Rüdiger Schwesig: Ludwig XIV. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. 3. Auflage. Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg 1993, ISBN 3-499-50352-2 (Rowohlts Monographien 352).
    • Constantin von Wurzbach: Habsburg, Maria Theresia von Oesterreich. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 7. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1861, S. 58 (Digitalisat).
    Weblinks
     Commons: Maria Theresia von Österreich (1638–1683) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
    • Frankreichs Bourbonen: Marie-Thérèse d’Espagne – Königin von Frankreich (Biografie)
    • Literatur von und über Maria Theresia von Österreich (1638–1683) im SUDOC-Katalog (Verbund französischer Universitätsbibliotheken)
    Anmerkungen
    1 Uwe Schultz, 2006, S. 50–64; B.-R. Schwesig, 1993, S. 25f.
    2 Benedetta Craveri, 2008, S. 185–190; Uwe Schultz, 2006, S. 65–68.
    3 Benedetta Craveri, 2008, S. 188–191; Uwe Schultz, 2006, S. 65 und 150–152.
    4 Benedetta Craveri, 2008, S. 195–202; Uwe Schultz, 2006, S. 152–161.
    5 Benedetta Craveri, 2008, S. 201f.; Uwe Schultz, 2006, S. 161f..
    6 Benedetta Craveri, 2008, S. 205, 207ff.; Uwe Schultz, 2006, S. 163f.
    7 Uwe Schultz, 2006, S. 167 und 205–207; B.-R. Schwesig, 1993, S. 39f. und 58–61

    Maria heiratete König Ludwig XIV. von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon), der Sonnenkönig am 9 Jun 1660 in Saint-Jean-de-Luz. Ludwig (Sohn von König Ludwig XIII. (Louis) von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon), der Gerechte und Anna Maria von Österreich (von Spanien) (von Habsburg)) wurde geboren am 5 Sep 1638 in Saint-Germain-en-Laye; gestorben am 1 Sep 1715 in Versailles; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]


  9. 119.  Kaiser Ferdinand III. von Österreich (von Habsburg)Kaiser Ferdinand III. von Österreich (von Habsburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (103.Maria11, 86.Wilhelm10, 68.Albrecht9, 54.Maria8, 43.Philipp7, 30.Christoph6, 19.Katharina5, 11.Karl4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 13 Jul 1608 in Graz; gestorben am 2 Apr 1657 in Wien; wurde beigesetzt in Kapuzinergruft, Wien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Erzherzog von Österreich, König von Ungarn, Kroatien und Böhmen (ab 1625 bzw.1627), Römisch-Deutscher Kaiser (1637 bis zu seinem Tode 1657),

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_III._(HRR) (Okt 2017)

    Ferdinand III trat während des Dreißigjährigen Krieges die Herrschaft an. In seine Zeit fällt der Niedergang des unter seinem Vater gesteigerten kaiserlichen Machtanspruchs. Er wollte früh den Krieg beenden, sah sich aber nach vielen militärischen Niederlagen und vor dem Hintergrund nachlassender Macht gezwungen, in vielen Punkten auf bisherige Positionen der Habsburger zu verzichten. Er gab damit den lang verzögerten Weg zum Westfälischen Frieden frei, obwohl die kaiserliche Macht nach dem Friedensschluss schwächer war als vor dem Krieg. In Böhmen, Ungarn und den österreichischen Erblanden war die Stellung von Ferdinand als Landesherr allerdings stärker als zuvor.
    Ferdinand war der erste Herrscher aus dem Hause Habsburg, der auch als Komponist hervortrat.

    Kindheit und Jugend
    Ferdinand III. war der Sohn Ferdinands II. und Maria Annas von Bayern. Er wuchs unter liebevoller Zuwendung der Eltern in Kärnten auf. Er selbst entwickelte große Zuwendung für seine Geschwister und seinen Vater, mit dem er bei späteren Meinungsverschiedenheiten immer zu einem Ausgleich kam.[2]
    Am Hof seines Vaters erhielt er durch Jesuiten seine religiöse und wissenschaftliche Ausbildung. Viel Einfluss auf die Erziehung des Erzherzogs übten auch die Malteserritter Johann Jacob von Dhaun und Christoph Simon von Thun aus. Letzterer unteerwies ihn in militärischen Dingen. Ferdinand soll sieben Sprachen, neben Deutsch und Latein auch Italienisch, Spanisch, Französisch, Tschechisch und Ungarisch, gesprochen haben.[3] Neuere Autoren sind da etwas vorsichtiger; gesichert ist jedoch, dass er ausgezeichnet Italienisch sprach; dasselbe gilt vermutlich für Latein und Spanisch. Wie groß seine ungarischen und tschechischen Kenntnisse waren, ist unklar.[4] Nach dem Tod seiner Brüder Karl (1603) und Johann Karl (1619) wurde er zum Nachfolger seines Vaters bestimmt und systematisch auf die Übernahme der Herrschaft vorbereitet. Er war wie sein Vater ein frommer Katholik. Eine gewisse Abneigung hegte er gegenüber dem Einfluss der Jesuiten, die den Hof seines Vaters beherrscht hatten.[3]
    Am 8. Dezember 1625 wurde er zum König von Ungarn, am 27. November 1627 zum König von Böhmen gekrönt.[1] Die Wahl zum römischen König konnte sein Vater auf dem Regensburger Kurfürstentag von 1630 nicht durchzusetzen. Nachdem er sich vergeblich um den Oberbefehl des kaiserlichen Heeres und die Teilnahme an Feldzügen bei Wallenstein beworben hatte, schloss er sich am kaiserlichen Hof in Wien den Gegnern Wallensteins an und wirkte seitdem an den Absprachen zu dessen zweiter Absetzung am Jahresanfang 1634 mit.[5]
    Im Jahr 1631 heiratete er nach jahrelangen Verhandlungen mit den spanischen Verwandten die spanische Infantin, seine Cousine Maria Anna von Spanien. Obwohl mitten im Krieg, wurde diese aufwändige Hochzeit über einen Zeitraum von vierzehn Monaten gefeiert. Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor, darunter auch seine Nachfolger als Kaiser Ferdinand IV. und Leopold I.[6] Seine um mehrere Jahre ältere, liebevolle und intelligente Frau und auch deren Bruder, der spanische Kardinalinfant Ferdinand von Spanien hatten großen Einfluss auf Ferdinand III. und bildeten in der für Habsburg schwierigen Zeit des 30-jährigen Krieges nach dem Tod von Wallenstein das wichtigste Bindeglied zwischen den Höfen der Habsburger in Madrid, Brüssel und Wien.

    Oberbefehlshaber
    Nach dem Tod Wallensteins wurde Ferdinand III. am 2. Mai 1634 Oberbefehlshaber mit dem Beirat der Generale Gallas und Piccolomini. Seinen ersten großen militärischen Erfolg erreichte er im Juli 1634 im Kampf um Regensburg durch die Rückeroberunung der seit November 1633 von den Schweden besetzten Stadt Regensburg. Dieser Erfolg wurde im September 1634 gekrönt durch den gemeinsam mit dem Kardinalinfant Ferdinand von Spanien errungenen Sieg in der wichtigen Schlacht bei Nördlingen. Durch diesen Sieg wurden die Schweden aus Süddeutschland vertrieben und Ferdinand gewann an politischem Einfluss, auch wenn sein persönlicher Beitrag etwa in Nördlingen begrenzt war. Sein Einfluss am Hof in Wien verstärkte sich nach dem Sturz des bis dahin sehr einflussreichen Ministers Hans Ulrich von Eggenberg. Später übergab er den Oberbefehl über die Kriegsführung an seinen Bruder Erzherzog Leopold Wilhelm, was sich angesichts der vielen folgenden Niederlagen als Fehler erwies. Ferdinand beschäftigte sich auch nach der Abgabe des Oberbefehls weiter theoretisch mit Militärfragen und Raimondo Montecuccoli widmete ihm später eines seiner Werke.[3] 1635 wirkte Ferdinand als kaiserlicher Kommissar an den Verhandlungen zum Prager Frieden mit. Dabei versuchte er, die Kurfürsten zu einer gemeinsamen Kriegsführung zu bewegen. Auch bemühte er sich um den Beitritt der noch widerstrebenden protestantischen Stände zum Frieden.[7]

    Zeit als Herrscher
    Herrschaft im Zeichen des Krieges
    Am 22. Dezember 1636 wurde er auf dem Regensburger Kurfürstentag zum römisch-deutschen König gewählt.[8] Nach dem Tod seines Vaters am 15. Februar 1637 wurde er Kaiser.[1] Eine führende Rolle an seinem Hof spielte Maximilian von und zu Trauttmansdorff. Nach dessen Tod gewann der Obersthofmeister Johann Weikhard von Auersperg an Einfluss. Im Gegensatz zu seinem Vater hatte er keine geistlichen Ratgeber.
    Als Ferdinand die Herrschaft übernahm, waren bereits große Teile Mitteleuropas durch den Dreißigjährigen Krieg verheert und die Bevölkerung war kriegsmüde. Ferdinand war nicht bestrebt, die Auseinandersetzungen fortzusetzen. Aber die Eigendynamik des Krieges, die politischen Umstände und sein zögerndes Handeln verhinderten ein rasches Kriegsende.[9][10]
    Anfangs knüpfte seine Friedensstrategie noch deutlich an die Politik des Vaters an. Zunächst galt es, die Einigkeit zwischen allen Teilen des Reiches und dem Kaiser wiederherzustellen, danach sollte die militärische Überlegenheit hergestellt und Frankreich und Schweden sollten vom Reichsboden vertrieben werden. Anfangs ließ die militärische Lage den Plan realistisch erscheinen und so war Ferdinands Bereitschaft, Kompromisse etwa in der Religionsfrage einzugehen, gering.[11]
    Als jedoch der Krieg nach dem Eingreifen Frankreichs 1635 erneut aufflammte, verschlechterte sich die Lage des Kaisers immer stärker. Bereits in den Jahren 1638, 1643 und 1645 wurde selbst die Residenzstadt Wien durch schwedische Truppen bedroht. Spätestens nach der verheerenden Niederlage in der Schlacht bei Jankau am 6. März 1645 wurde offensichtlich, dass der Kaiser militärisch praktisch wehrlos war, und damit wurde immer deutlicher, dass der Krieg für die Habsburger nicht mehr zu gewinnen war. Dafür war die nachlassende Kraft der spanischen Bündnispartner ein Hauptgrund. Wegen innenpolitischer Schwierigkeiten wurde die finanzielle und militärische spanische Unterstützung für Ferdinand ab 1645 ganz eingestellt. Ohne ausreichende Geldmittel konnten die kaiserlichen Truppen kaum offensiv agieren, was die Position Ferdinands bei Verhandlungen schwächte.[12]
    Im Jahr 1640 berief Ferdinand III. einen Kurfürstentag ein, auf dem es jedoch zu keiner Einigung kam. Daraufhin wurde für 1641 ein Reichstag nach Regensburg anberaumt, der erste seit dem Jahr 1613. Dort diskutierten die Stände über mögliche Friedensregelungen. Dabei erwies es sich als problematisch, dass der Kaiser einige Fürsten, die früher auf der gegnerischen Seite gestanden hatten, sowie die protestantischen Administratoren verschiedener Hochstifte vom Reichstag ausgeschlossen hatte. Immerhin gelang es schließlich, alle Reichsstände mit Ausnahme der Kurpfalz, Braunschweig-Lüneburgs und Hessen-Kassels auf die Beschlüsse des Reichstages zu verpflichten.[10] Im Jahr 1641 wurde ein Präliminarfrieden in Hamburg zwischen Ferdinand, Spanien sowie Frankreich und Schweden unterzeichnet. Beschlossen wurde die Einberufung eines allgemeinen Friedenskongresses in Osnabrück und Münster.
    Seit 1642 war das Bündnis zwischen Schweden und Frankreich voll wirksam. Die Schweden siegten in der Schlacht bei Breitenfeld 1642. 1643 war Ferdinand gezwungen, mit Schweden einen Waffenstillstand abzuschließen, während Frankreich in die Spanischen Niederlande vordrang.

    Friedensverhandlungen und Niederlagen
    Ab 1644 wurde in Münster und Osnabrück über einen Friedensschluss verhandelt. Während der Verhandlungen ging der Krieg weiter. Im Verlauf dieser vier Jahre wurde Deutschland erheblich stärker verwüstet als in den 26 vorherigen Jahren des Krieges.
    Die Verhandlungen in Westfalen erwiesen sich als schwierig. Zu Beginn wurde über die Geschäftsordnung gestritten. Der Kaiser musste schließlich dem Druck Frankreichs und Schwedens nachgeben und alle Reichsstände zum Kongress zulassen. Damit wurde implizit anerkannt, dass allen Reichsständen das ius belli ac pacis zukam. Neben dem Frieden zwischen den beteiligten Parteien wurde auch die innere Verfassung des Reiches neu geregelt.[13] Der Kaiserhof erhielt wöchentlich Berichte über die Verhandlungen. Auch wenn die Berichte von Beamten und dem geheimen Rat aufbereitet worden waren, war die Zeit der Verhandlungen auch für den Kaiser außerordentlich arbeitsreich. Trotz aller Berater hatte er schließlich zu entscheiden. Ferdinand zeigt sich in den Akten als ein Monarch mit Sachverstand, Verantwortungsgefühl und der Bereitschaft auch schwere Entscheidungen zu treffen.[14] Im Laufe der Verhandlungen musste Ferdinand angesichts der sich verschlechternden militärischen Lage immer stärkere Abstriche von seinen ursprünglichen Zielen machen. Vor diesem Hintergrund hörte er auf seinen Berater Maximilian von und zu Trauttmansdorff, den Krieg durch eine große Schlacht zu Gunsten Wiens zu entscheiden.[15]
    Der Kaiser selbst hat sich am Feldzug gegen die Schweden beteiligt. Dieser endete mit der Niederlage der Kaiserlichen in der Schlacht von Jankau am 6. März 1645. Der schwedische Oberbefehlshaber Torstensson zog daraufhin bis vor Wien. Um die Moral in der Stadt zu heben, zog der Kaiser mit dem Bild der Jungfrau Maria in einer großen Prozession um die Stadt. Als der Feind immer näher rückte, verließ Ferdinand die Stadt. Erzherzog Leopold Wilhelm gelang es die Gegner zu vertreiben. Zum Dank für die Errettung Wiens wurde eine Mariensäule am Platz Am Hof errichtet. Diese wurde unter Leopold I. entfernt, nach Wernstein am Inn verbracht und an ihrer Stelle eine bronzene Kopie aufgestellt.[16] Ferdinand verstand es zeitweise, Fürst Georg I. Rákóczi von Siebenbürgen, einen Verbündeten Frankreichs und Schwedens, auf seine Seite zu ziehen. Im Linzer Frieden vom 16. Dezember 1645 musste der Kaiser den Ungarn die Mitwirkungsrechte der Stände und die Religionsfreiheit für die Protestanten zusichern. Gegenreformation und absolutistische Herrschaft konnten daher in Ungarn zukünftig nicht durchgesetzt werden.[17] Dennoch verbündete sich Rákóczi 1646 erneut mit Frankreich.[18]
    Der Kaiser reagierte auf die veränderte Situation mit neuen Anweisungen für Trautmannsdorf, der als Chefunterhändler nach Westfalen abreiste. Diese Anweisungen wurden strikt geheim gehalten und erst 1962 veröffentlicht. Darin gab Ferdinand zahlreiche frühere Positionen auf und war zu größeren Konzessionen bereit, als sie schließlich nötig waren.[19]

    Ergebnisse des Krieges
    Das Reich musste erhebliche territoriale Verluste hinnehmen. Unter anderem gingen verschiedene linksrheinische Hochstifte und weitere Gebiete endgültig an Frankreich verloren. Schweden erhielt Rügen und Pommern sowie die Stifte Bremen, Verden und Wismar. Die Niederlande und die Schweiz wurden nunmehr völlig unabhängig vom Reich. Auch die habsburgischen Erblande selbst waren betroffen, so ging etwa die Lausitz an Kursachsen und oberrheinische Gebiete wie der Sundgau und Breisach an Frankreich. Daneben gab es weitere Besitzverschiebungen in anderen Teilen des Reiches. Bayern behielt die zu Beginn des Krieges gewonnene Kurwürde, für die Pfalz wurde eine weitere, achte Kurwürde geschaffen. Religionspolitisch wurde das Jahr 1624 aals Normaljahr festgelegt. Ausnahmen waren die nun bayerische Oberpfalz und die österreichischen Erblande. Die Durchsetzung der Gegenreformation in den Kernländern Ferdinands wurde damit sanktioniert. Lediglich in einigen Teilen Schlesiens wurdeen den Protestanten bestimmte Zugeständnisse gemacht. Die Institutionen des Reiches sollten von nun ab paritätisch mit Katholiken und Protestanten besetzt werden. Die Reichsstände konnten erhebliche Rechte durchsetzen. Darunter war auch das Recht Bündnisse mit auswärtigen Mächten abzuschließen, auch wenn diese nicht gegen Kaiser und Reich gerichtet sein durften. Die großen Territorien profitierten am meisten von den Bestimmungen. Endgültig gescheitert war damit der Versuch Ferdinands III. auch im Reich nach Art des Absolutismus zu regieren. Aber das Reich und der Kaiser blieben durchaus von Bedeutung. In tagespolitischer Hinsicht besonders schwer fiel dem Kaiser der Verzicht der Unterstützung der spanischen Habsburger im Krieg gegen Frankreich. Es gelang dem Kaiser und seinen Verhandlungsführern aber, zu verhindern, dass einige besonders schwierige Verfassungsfragen an den nächsten regulären Reichstag verwiesen wurden. Auch wurden die kaiserlichen Rechte zwar faktisch, aber nicht ausdrücklich eingeschränkt.
    Der Kaiser sah in dem Friedensschluss keine katastrophale Niederlage, vielmehr konnte auch Dank des Verhandlungsgeschicks von Trautmannsdorffs das Schlimmste verhindert werden.[19] Zu dieser recht positiven Einschätzung trug auch bei, dass die Folgen für die österreichischen Erblande vergleichsweise günstig ausfielen. So wurde an den Enteignungen in Böhmen und der verneuerten Landesordnung nicht gerüttelt. Das an Bayern verpfändete Oberösterreich kam zu Habsburg zurück.[20]
    „Die verfassungsmäßige Stellung des Kaisers im Reich nach dem Westfälischen Frieden ließ trotz aller Einbußen die Möglichkeit einer aktiven kaiserlichen Reichspolitik im Zusammenwirken mit einem Teil der Stände bestehen, und in der Habsburgermononarchie blieben die Voraussetzungen für die Entwicklung eines einheitlichen absolutistischen Gesamtstaates erhalten. Insofern kann man – trotz des Verfehlens so mancher ursprünglichen Verhandlungsziele – von einem Erfolg der kaiserlichen Politik bei den Westfälischen Friedensverhandlungen sprechen.“[21]

    Nach dem Krieg
    Auf dem Nürnberger Exekutionstag von 1649/1650 wurde der endgültige Abzug der fremden Truppen und die politische Regelung des Verhältnisses mit Schweden und Frankreich geklärt. Zeitweise drohten sogar die Kämpfe wieder auszubrechen.[22]
    Nach dem Tod seiner zweiten Frau Erzherzogin Maria Leopoldine, mit der er nur wenige Monate verheiratet gewesen war, heiratete Ferdinand 1651 Eleonora Magdalena Gonzaga von Mantua-Nevers. Diese war fromm und stiftete unter anderem das Ursulinenkloster in Wien und den Sternkreuzorden für adelige Damen. Aber sie war auch sehr gebildet und kunstinteressiert. Auch sie komponierte und dichtete, zusammen mit Ferdinand stand sie im Mittelpunkt der italienischen Akademie.[9]
    Die Macht Ferdinands als Landesherr in den österreichischen Erblanden, sowie als Königs in Ungarn und Böhmen war deutlich größer als die seiner Vorgänger vor 1618. Die fürstliche Macht war gestärkt, während der landständische Einfluss massiv abgbgebaut worden war. Innere Reformen erfolgten zu Ferdinands Zeit kaum. Die Reform der Kirche im Sinn der Gegenreformation ging weiter. Aus den Resten des kaiserlichen Heeres konnte Ferdinand ein stehendes Heer aufbauen, das schon unter Leopold I. seine Schlagkraft zeigen konnte.[23] Weiters wurden unter Ferdinand III. die Fortifikationsanlagen der Festung Wien massiv ausgebaut; insgesamt investierte der Kaiser dabei die stattliche Summe von über 80.000 fl.[24]
    Trotz des erheblichen Autoritätsverlustes im Reich blieb Ferdinand reichspolitisch aktiv. Er konnte auch damit beginnen, die kaiserlichen Positionen wieder auszubauen. Bereits im Westfälischen Frieden war der mit dem Reichskammergericht konkurrierende Reichshofrat anerkannt worden. Ferdinand gab diesem eine neue Ordnung, die bis 1806 in Geltung blieb und ein funktionierendes Obergericht zur Folge hatte.[23] Er berief für Ende 1652 einen Reichstag nach Regensburg ein, der bis 1654 tagte. Dieser war die letzte Versammlung alten Stils, ehe später der Immerwährende Reichstag zu einem dauerhaften Kongress von Gesandten wurde. Er selbst blieb bis zum Ende anwesend, wenngleich die meisten Reichsstände nur Gesandte schickten. Seine Räte waren der Meinung, dass nur der Kaiser bei den zu erwartenden widerstrebenden Meinungen genug Autorität hätte, um Ergebnisse zu erzielen.[25] Der Reichstag beschloss, dass der reichsrechtliche Inhalt der Friedensverträge von Münster und Osnabrück zu einem Bestandteil der Reichsverfassung wurde. Ferdinand versuchte auf dem Reichstag verschiedene Reformen durchzusetzen. Eines seiner Ziele war die Schaffung eines schlagfähigen Reichsheeres. Dieser Versuch scheiterte. Immerhin gelang ees, eine Reform des Reichskammergerichts durchzusetzen. Die Beschlüsse wurden im sogenannten jüngsten Reichsabschied niedergelegt.[26] Es gelang dem Kaiser einige der für seine Macht potentiell besonders gefährliche Verfassungsfragen vertagen zzu lassen. Für seine wieder gewachsene Stärke spricht auch, dass es gelang einige von seinem Vater in den Fürstenstand erhobene Adelige Sitz und Stimme im Reichstag zu verschaffen. Auf diesem Reichstag schloss er auch ein Bündnis mit Polen gegeen Schweden ab. Es kam zur Unterstützung des Reiches für Polen im Zweiten Nordischen Krieg. Ferdinand bewirkte auch die römische Königswahl seines Sohnes Ferdinand IV., der jedoch bereits 1654 verstarb. Danach versuchte er vergeblich die Wahl von Leopold zum römischen König durchzusetzen. Immerhin gelang die Krönung Leopolds zum König von Ungarn und Böhmen.

    Förderer von Kunst und Kultur
    Ferdinand war ein Förderer der Künste und Wissenschaften, sehr musikalisch und selbst Komponist. Er war der erste der Habsburger Herrscher von dem eigene Stücke überliefert sind.[6] Von seinen Tonsätzen ließ Wolfgang Ebner eine Arie mit 36 Variationen in Prag 1648 drucken; einen vierstimmigen Gesang mit beziffertem Bass, Melothesia Caesarea, gab der Jesuit und Universalgelehrte Athanasius Kircher im ersten Teil seiner Musurgie heraus, und einen einfachen vierstimmigen Chorgesang über den Psalm Miserere findet man im 28. Jahrgang der Leipziger Allgemeinen musikalischen Zeitung (1826). Auch schuf er eine Vertonung der im 17. Jahrhundert überaus populären Lauretanischen Litanei. Ein dem Athanasius Kircher gewidmete „Drama musicum“ wurde 1649 am Hof aufgeführt. Diese Nachahmung einer italienischen Oper war eines der ersten Beispiele im deutschsprachigen Raum. Insgesamt hinterließ er zahlreiche und abwechslungsreiche geistliche und weltliche Musikstücke. Der Kaiser hat außerdem zahlreiche Gedichte in italienischer Sprache verfasst. Sie wurden von den Zeitgenossen wegen ihrer graziösen, lebhaften und leicht singbaren Art geschätzt. Gefördert wurden seine Bemühungen von Giuseppe Valentini und von seiner dritten Frau Eleonore Gonzaga. Interesse hatte Ferdinand auch an Naturwissenschaften. So ließ er sich 1654 während des Reichstages in Regensburg von dem Physiker Otto von Guericke dessen Experiment mit den Magdeburger Halbkugeln vorführen.[6]

    Titel
    Der vollständige Titel Ferdinands III. lautete:
    Wir Ferdinand der Dritte von Gottes Gnaden erwählter Römischer Kayser, zu allen Zeiten Mehrer des Reichs, in Germanien, zu Hungarn, Böheim, Dalmatien, Croatien, und Sclavonien, etc. König, Ertzhertzog zu Oesterreich, Hertzog zu Burgund, zu Brabandt, zu Steyer, zu Kärndten, zu Kräyn, zu Lützenburg, zu Württemberg, Ober- und Nieder-Schlesien, Fürst zu Schwaben, Marggraff des H. Römischen Reichs, zu Burgau, zu Mähren, Ober- und Nieder-Laußnitz, Gefürsteter Graf zu Habspurg, zu Tyrol, zu Pfierd, zu Kyburg und zu Görtz, etc. Landgraff im Elsaß, Herr auf der Windischen Marck, zu Portenau, und zu Salins, etc.[27]
    Wahlspruch: „Pietate et iustitia“, „Mit Frömmigkeit und Gerechtigkeit“

    Rezeption
    Durch die kaiserliche Entschließung von Franz Joseph I. vom 28. Februar 1863 wurde Ferdinand III. in die Liste der „berühmtesten, zur immerwährenden Nacheiferung würdiger Kriegsfürsten und Feldherren Österreichs“ aufgenommen, zu deren Ehren und Andenken auch eine lebensgroße Statue in der Feldherrenhalle des damals neu errichteten k.k. Hofwaffenmuseums (heute: Heeresgeschichtliches Museum Wien) errichtet wurde. Die Statue wurde 1867 vom böhmischen Bildhauer Emanuel Max Ritter von Wachstein (1810–1901) aus Carrara-Marmor geschaffen, gewidmet wurde sie von Kaiser Ferdinand I.

    Ferdinand heiratete Prinzessin Maria Anna von Spanien (von Habsburg) in 1631 in Wien. Maria (Tochter von König Philipp III. (Felipe) von Spanien (von Habsburg) und Margarete von Österreich (von Habsburg)) wurde geboren am 18 Aug 1606 in Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial bei Madrid; gestorben am 13 Mai 1646 in Linz, Österreich; wurde beigesetzt in Unter der Kapuzinerkirche in Wien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 131. Maria Anna von Österreich (von Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 23 Dez 1634 in Wiener Neustadt; gestorben am 16 Mai 1696 in Uceda Palast in Madrid; wurde beigesetzt in Escorial.

    Ferdinand heiratete Erzherzogin Maria Leopoldine von Österreich (von Tirol) von Habsburg in 1648 in Linz, Österreich. Maria (Tochter von Leopold V. von Österreich (von Tirol) von Habsburg und Claudia von Medici) wurde geboren am 6 Apr 1632 in Innsbruck, Österreich; gestorben am 7 Aug 1649 in Wien; wurde beigesetzt in Kapuzinergruft, Wien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Ferdinand heiratete Eleonore Gonzaga in 1651. Eleonore (Tochter von Herzog Carlo II. Gonzaga und Maria Gonzaga) wurde geboren am 18 Nov 1628 in Mantua; gestorben am 6 Dez 1686 in Wien. [Familienblatt] [Familientafel]


  10. 120.  Anna Maria von Österreich (von Spanien) (von Habsburg)Anna Maria von Österreich (von Spanien) (von Habsburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (104.Margarete11, 87.Maria10, 68.Albrecht9, 54.Maria8, 43.Philipp7, 30.Christoph6, 19.Katharina5, 11.Karl4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 22 Sep 1601 in Valladolid, Spanien; gestorben am 20 Jan 1666 in Paris, France.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Brustkrebs
    • Titel (genauer): Erzherzogin von Österreich, Königin von Frankreich (ab 1615), Regentin von Frankreich als Mutter des noch minderjährigen Ludwig XIV., (1643 bis 1651)

    Notizen:

    Anna und Ludwig XIII. hatten zwei Söhne. Vier weitere, vorangegangene Kinder überlebten die Geburt nicht.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Anna_von_Österreich_(1601–1666)

    Anna Maria Mauricia von Spanien, genannt von Österreich gemäß ihrem spanischen Namen Ana de Austria bzw. ihrem späteren französischen Namen Anne d’Autriche, (* 22. September 1601 in Valladolid; † 20. Januar 1666 in Paris) war eine spanisch-portugiesische Infantin und Erzherzogin von Österreich aus dem Hause Habsburg sowie ab 1615 Königin und von 1643 bis 1651, als Mutter des noch minderjährigen Ludwig XIV., Regentin von Frankreich.

    Leben
    Ihr Vater war Philipp III. von Spanien, ihre Mutter Margarete von Österreich. Der spanische König Philipp IV. war ihr jüngerer Bruder.
    Am 21. November 1615 wurde sie mit dem jungen französischen König Ludwig XIII. in der Kathedrale Saint-André in Bordeaux getraut. Maria de’ Medici, Ludwigs Mutter, hatte diese Verbindung auf Anregung ihres Beraters Concino Concini arrangiert. Anna und Ludwig XIII. waren ein Paar, das unterschiedlicher nicht sein konnte: Er bevorzugte die Jagd, sie war dem Theater, dem Tanz und der leichten Muse zugetan.
    Nachdem drei Fehlgeburten am Anfang der Ehe die Hoffnung auf einen Thronfolger aussichtslos erscheinen ließen, wurde Anna von Ludwig mit Nichtachtung gestraft. Später wurden ihr Affären mit hohen Adligen nachgesagt, wie Henri II. de Montmorency und George Villiers, Herzog von Buckingham, was allerdings unwahrscheinlich ist, da sie als Königin einer strengen sozialen Kontrolle unterlag.
    Als Habsburgerin und fromme Katholikin war Anna entsetzt, als Kardinal Richelieu Frankreich 1635 in den Krieg gegen Spanien und an der Seite protestantischer Fürsten gegen die kaiserlich-katholische Partei des Heiligen Römischen Reiches führte.
    Nach zweiundzwanzig Jahren kinderloser Ehe in wachsender Verbitterung hatte Anna am 5. Dezember 1637 eine schicksalhafte Begegnung mit ihrem Mann. Dieser, der eigentlich auf dem Weg in sein Jagdschloss bei Versailles war, musste wegen eines Unwetters seine Fahrt unterbrechen und übernachtete im Pariser Louvre, wo sich die Königin für den Winter eingerichtet hatte. Zur damaligen Zeit wurden in Schlössern nur diejenigen herrschaftlichen Räume beheizt, die auch bewohnt wurden. Der König sah sich also gezwungen, das einzige warme Schlafzimmer aufzusuchen: das der Königin. Neun Monate später brachte Anna am 5. September im Alter von knapp 37 Jahren ihr erstes gesundes Kind zur Welt, den späteren König Ludwig XIV. Anna führte die Geburt ihres Sohnes auf das Wirken von St. Fiacre zurück, weshalb sie im Jahre 1641 eine Wallfahrt nach Saint-Fiacre unternahm[1]. Zwei Jahre später, am 21. September 1640, gebar sie einen zweiten Sohn, Philipp. Damit war ihre Position am Hof gesichert und sie musste nicht mehr mit der Abschiebung in ein Kloster rechnen.
    So glücklich der König über die Geburt des Stammhalters war, so offensichtlich war er bald eifersüchtig angesichts der Zuneigung seines Sohnes zur Mutter. Er machte ihr Vorwürfe, sie nehme diesen gegen ihn ein.
    Am 4. Dezember 1642 starb der Anna verhasste Kardinal Richelieu. Doch auch der Gesundheitszustand des Königs verschlechterte sich rasch. Vor seinem Tod am 14. Mai 1643 verfügte er testamentarisch, dass nicht Anna die Regentschaft für den noch minderjährigen Ludwig XIV. ausüben sollte, sondern ein Regentschaftsrat. Sie ließ jedoch vom Obersten Pariser Gerichtshof, dem Parlement, die betreffende Klausel des Testaments annullieren und beseitigte so den Regentschaftsrat. Als ersten Minister behielt sie den von Ludwig XIII. selbst als Nachfolger Richelieus eingesetzten Kardinal Jules Mazarin, der auch Pate des jungen Königs war.
    Ihre ersten politischen Entscheidungen sorgten für Aufsehen. Anstatt mit ihrem Bruder Philipp Frieden zu schließen, führte sie den Krieg gegen Spanien weiter, nachdem die französischen Truppen am 19. Mai 1643 in der Schlacht bei Rocroi in den Ardennen einen entscheidenden Sieg erzielt hatten.
    Allerdings wurden Anna und der beim Adel wie beim Volk verhasste Mazarin mit Aufständen innerhalb Frankreichs konfrontiert, beispielsweise der 1648 beginnenden Fronde.
    Annas Regentschaft endete offiziell, als Ludwig XIV. 1651 mit dreizehn Jahren für volljährig erklärt wurde. Doch übten sie und Mazarin auch weiterhin die Macht aus. 1652 sah Anna sich auf Druck der „Frondeure“ gezwungen, Mazarin zu entlassen, der ins Exil nach Brühl bei Köln ging, sie von dort aus aber weiter beriet und 1653 zurückkehren konnte.
    Nachdem Frankreich seine kriegerischen Aktivitäten in Deutschland mit dem Westfälischen Frieden 1648 beendet hatte, schloss es 1659 den Pyrenäenfrieden mit Spanien. Bei der Unterzeichnung des Friedensvertrags auf der Fasaneninsel im spanisch-französischen Grenzfluss Bidasoa sah Anna erstmals seit 1615 ihren Bruder Philipp wieder. Das Treffen verlief allerdings eher kühl, denn Spanien musste Gebiete an Frankreich abtreten. Immerhin wurde beim Friedensschluss die Eheschließung ihres Sohnes Ludwig mit ihrer Nichte, der Infantin Maria Theresia von Spanien, vereinbart, die 1660 stattfand. Als nach dem Tod Mazarins 1661 Ludwig die Regierungsgeschäfte selbst übernahm, zog sich Anna nach und nach vom Hof zurück und lebte meist im Kloster Val-de-Grâce am südlichen Stadtrand von Paris. Am 20. Januar 1666 starb sie an Brustkrebs.
    Anna galt als eine der schönsten Frauen ihrer Zeit, sie hatte „die meist bewunderten und unzählig Male besungenen Hände ihrer Zeit“[2]. Mit ihrem Sohn Ludwig verband sie ein sehr inniges Verhältnis. Wenn sie unter sich waren, wurde sie von ihm nicht, wie nach der Etikette üblich, „Madame“, sondern „Maman“ genannt. Ihrer Regentschaft sind die beiden Werke Rodogune von Pierre Corneille (1644, publ. 46/47) und Gabriel Gilbert (1646) gewidmet, die sie der Partherprinzessin Rhodogune vergleichen.[3]

    Nachkommen mit Ludwig
    • Totgeburt eines Kindes */† 6. Dezember 1619
    • Geburt eines Kindes, das kurz nach der Geburt starb */† 14. März 1622
    • Totgeburt eines Kindes im Jahre 1626
    • Totgeburt eines Kindes am */† 11. April 1631
    • Ludwig XIV. (* 5. September 1638; † 1. September 1715), König von Frankreich und Navarra
    • Philipp (* 21. September 1640; † 8. Juni 1701), Herzog von Orléans



    Literatur
    • Constantin von Wurzbach: Habsburg, Anna von Oesterreich (Königin von Frankreich). In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 6. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1860, S. 152 f. (Digitalisat).
    • Thea Leitner: Vor Sonnenaufgang. Anna 1601-1666. In: Habsburgs verkaufte Töchter. Piper, München und Zürich 1994, ISBN 3-492-11827-5, S. 137–185
    • Anka Muhlstein: Königinnen auf Zeit. 1. Auflage. Insel, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-458-34832-8.
    • Oliver Mallick: ««««i»»»»»»»»»»»»Spiritus intus agit««««««««. Die Patronagepolitik der Anna von Österreich 1643-1666. De Gruyter, Berlin 2016, ISBN 978-3-11-041518-6.
    • Oliver Mallick: Clients and Friends: The Ladies-in-waiting at the Court of Anne of Austria (1615-1666), in: The Politics of Female Households. Ladies-in-Waiting across Early Modern Europe, hg. von Nadine N. Akkerman, Birgit Houben, Leiden: Brll, 2013, S. 231–264.
    • Oliver Mallick: Freundin oder Gönnerin? Anna von Österreich im Spiegel ihrer Korrespondenz, in: Freundschaft. Eine politisch-soziale Beziehung in Deutschland und Frankreich, 12.–19. Jahrhundert (8. Sommerkurs des Deutschen Historischen Institts Paris in Zusammenarbeit mit der Universität Paris-Sorbonne, der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der École des hautes études en sciences sociales, 3.–6. Juli 2011), hg. von Bertrand Haan, Christian Kühner (discussions, 8). Online auf perspectivia.net
    • Oliver Mallick: Au service de la reine. Anne d'Autriche et sa maison (1616-1666), in: www.cour-de-france.de. Online auf cour-de-france.fr
    Weblinks
     Commons: Anna von Österreich (1601–1666) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Anna von Österreich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Druckschriften von und über Anna von Österreich (1601–1666) im VD 17
    Einzelnachweise
    1 Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, 202
    2 Leitner, S. …
    3 Michael Wenzel: Heldinnengalerie – Schönheitengalerie. Studien zu Genese und Funktion weiblicher Bildnisgalerien 1470–1715. Dissertation Philosophisch-historische Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität, Heidelberg, Anmerkung 259, S. 86 (Webdkument [PS; abgerufen am 6. Januar 2009]).

    Anna heiratete König Ludwig XIII. (Louis) von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon), der Gerechte am 21 Nov 1615 in Kathedrale Saint-André in Bordeaux. Ludwig (Sohn von König Heinrich IV. von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon) und Maria von Medici) wurde geboren am 27 Sep 1601 in Fontainebleau, Frankreich; gestorben am 14 Mai 1643 in Saint-Germain-en-Laye; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 132. König Ludwig XIV. von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon), der Sonnenkönig  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 5 Sep 1638 in Saint-Germain-en-Laye; gestorben am 1 Sep 1715 in Versailles; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.
    2. 133. Prinz Philipp I. von Frankreich (von Orléans) (von Bourbon)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 21 Sep 1640 in Saint-Germain-en-Lay; gestorben am 9 Jun 1701 in Saint-Cloud; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

  11. 121.  König Philipp IV. von Spanien (von Habsburg)König Philipp IV. von Spanien (von Habsburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (104.Margarete11, 87.Maria10, 68.Albrecht9, 54.Maria8, 43.Philipp7, 30.Christoph6, 19.Katharina5, 11.Karl4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 8 Apr 1605 in Valladolid, Spanien; gestorben am 17 Sep 1665 in Madrid.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Spanien als Felipe IV. König von Neapel und Sizilien als Filippo III. König von Sardinien als Filippo III. Letzter habsburgischer Herrscher über Portugal als Filipe III .
    • Titel (genauer): 1621-1659, Grafschaft Artois; Graf von Artois https://de.wikipedia.org/wiki/Artois https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Artois

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_IV._(Spanien)

    Philipp IV., genannt der Große oder König der Welt (Rey Planeta)[1](* 8. April 1605 in Valladolid; † 17. September 1665 in Madrid) war als Felipe IV König von Spanien, als Filippo III König von Neapel und Sizilien, als Filippo III König von Sardinien und als Filipe III letzter habsburgischer Herrscher über Portugal.
    Er war der letzte spanische König, der eine wirkliche Großmachtpolitik betrieb. Er erneuerte den Krieg gegen die Niederlande und war im Dreißigjährigen Krieg mit den österreichischen Habsburgern verbündet. Darüber hinaus kam es zum Krieg mit Frankreich und England. Im Westfälischen Frieden (1648) musste Spanien die Unabhängigkeit der Niederlande anerkennen. Die Engländer eroberten 1655 Jamaika und im Pyrenäenfrieden (1659) verlor er Provinzen an den Grenzen Spaniens selbst und in den spanischen Niederlanden. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war die Hegemonie Spaniens in Europa beendet. Die finanzielle Lage des Landes war auch als Folge der Kriege katastrophal. Mehrfache Staatsbankrotte waren die Folge. Im Inneren kam es auch durch den Versuch, einen Zentralstaat durchzusetzen, insbesondere in Katalonien (seit 1640) zu Aufständen. Portugal gelang es 1640, unabhängig zu werden.

    Leben
    Frühe Jahre und Persönlichkeit[
    Philipp IV. wurde am 8. April 1605 in Valladolid als ältester Sohn von Philipp III. von Spanien und dessen Gemahlin Margarete von Österreich geboren. Er erhielt eine sorgfältige Ausbildung, während der er sich unter anderem mit Literatur, Sprachen und Geographie beschäftigte.
    Er hat Gedichte verfasst und sich als Maler versucht. Er war während seiner Herrschaft ein Förderer von Kunst und Dichtung. Kulturhistorisch ist Philipp wichtig, da er Diego Velázquez als Hofmaler an den spanischen Königshof holte. Er war streng gläubig.

    Innenpolitik
    Philipp übernahm 1621 im Alter von sechzehn Jahren die Herrschaft. Im Gegensatz zu seinem wenig ambitionierten Vater war er bestrebt, für den Katholizismus zu kämpfen und im Inneren die Autorität der Krone durchzusetzen. Die tatsächliche Herrschhaft lag in der Hand seines Günstlings (valido) und Ersten Ministers Gaspar de Guzmán, Conde de Olivares. Dieser bemühte sich im Inneren darum, die Macht des Staates zu erweitern. Er versuchte, aus den verschiedenen vor allem durch die Person des Monarchen verbundenen Gebieten einen Zentralstaat zu machen. Diese Pläne sahen einheitliche Abgaben und die Schaffung eines einheitlichen Heeres vor. In verschiedenen Teilen des Reiches gab es dafür Unterstützung. Strikt abgelehnt wurde dies in Katalonien.
    Nicht nur die hohen Kosten der Kriege trugen dazu bei, dass Spanien 1627 den Staatsbankrott erklären musste. Dabei spielten auch alte Schulden aus der Zeit von Philipp II. und nachlassende Silberlieferungen aus Südamerika eine Rolle. Die Versuche von Olivares, die Staatsfinanzen zu sanieren, hatten keinen nachhaltigen Erfolg. Die finanziellen Probleme blieben während der gesamten Herrschaft Philipps IV. und danach ein zentrales Problem des Reiches.
    Im portugiesischen Évora kam es 1638 zu einem Aufstand. Die Lage verschärfte sich, als 1640 die Katalanen im Aufstand der Schnitter (Guerra dels Segadors) gegen die Herrschaft des Zentralstaates aufbegehrten. Zwar gelang es der Armee, einen Großteil Kataloniens rasch zurückzuerobern, aber die Aufständischen riefen die Katalanische Republik aus und unterstellten das Land dem Schutz des französischen Königs Ludwig XIII. Die Wiedereroberung des Landes wurde zu einem Hauptziel der spanischhen Politik. Zum Abschluss kam dies aber erst 1652, als sich Barcelona ergab. Der Unmut gegen Olivares führte 1640 zu einem erfolgreichen Aufstand in Portugal. Die Herrschaft über dieses Königreich kam an das Haus Braganza. Militärische Versuche, Portugal zurückzugewinnen, scheiterten.

    Außenpolitik
    Außenpolitisch versuchte die Regierung, durch Krieg die alte Machtstellung des Reiches wiederherzustellen. Der achtzigjährige Krieg gegen die Niederlande wurde nach einem zwölfjährigen Waffenstillstand wieder aufgenommen. In den Niederlanden gellang 1625 die Einnahme von Breda. Bekannt geworden ist dieser spanische Erfolg durch das Gemälde Die Übergabe von Breda von Velázquez. Aber Breda ging wieder verloren. Auch Maastricht und ’s-Hertogenbosch büßten die Spanier ein. Um 1637 waren die Kämpfe festgefahren. Noch die heutigen Grenzen von Belgien und den Niederlanden gehen im Wesentlichen darauf zurück.
    Verbunden war dieser Konflikt mit dem Dreißigjährigen Krieg. In diesem war Philipp IV. mit den verwandten österreichischen Habsburgern verbündet. Sein bedeutendster Feldherr war Ambrosio Spinola, der als einer der erfolgreichsten Heerführer des Dreißigjährigen Krieges gilt. Dieser hat 1620 die Kurpfalz erobert. Die Spanier waren an der siegreichen Schlacht am Weißen Berg gegen die aufständischen Böhmen beteiligt, besetzten 1620 das Veltlin und nahmen 1634 an der für die Habsburger siegreichen Schlacht bei Nördlingen teil.
    Der Erbfolgestreit um Mantua seit 1627 verschärfte die Spannungen mit Frankreich. Die Franzosen unterstützten die Niederländer und Schweden mit Subsidien im Krieg gegen Spanien. Zum offenen Krieg kam es ab 1635. Auch dieser wurde zu einem Teilkoonflikt des Dreißigjährigen Krieges. Den Franzosen gelang es, die spanischen Verbindungen (camino espanol) zwischen Mailand und den Niederlanden zu unterbrechen. Dies trug zu den Niederlagen Spaniens in den Niederlanden bei. Außerdem standen sich Spanien und Frankreich nach 1640 auf dem katalanischen Kriegsschauplatz gegenüber.

    Nach dem Sturz von Olivares
    Der Unmut gegen den übermäßigen Einfluss von Olivares war schließlich so stark, dass Philipp ihn 1643 entlassen musste. Seither bestimmte der König wieder vermehrt die Politik. Zwar gab es weiter Günstlinge und Berater, aber keiner war wieder so mächtig wie Olivares. Philipp musste anerkennen, dass die Macht seines Landes einem Krieg gegen die Niederlande und Frankreich nicht gewachsen war. Er strebte seit 1644 eine Beendigung der Kriege an. Er sandte 1645 Gaspar de Bracamonte y Guzmán zu den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden nach Münster. Diesem gelang eine Einigung mit den Niederlanden. Dadurch konnte Frankreich isoliert werden. Im Friedensvertrag zwischen Spanien und den Niederlanden musste Philipp IV. 1648 die Unabhängigkeit der freien Niederlande anerkennen, konnte aber gleichzeitig den Fortbestand der spanischen Niederlande gegen Frankreich sichern. Allerdings zerbrach im Zusammenhang mit dem Friedensvertrag das Bündnis zwischen den österreichischen Habsburgern und Philipp IV.
    Die schlechte Finanzlage zwang den König, die Steuern zu erhöhen und weitere einzuführen. Er war schließlich sogar gezwungen, die Silberlieferungen aus Südamerika zu verpfänden. Im Inneren wurde das Reich durch weitere Aufstände erschüttert. IIn Sizilien und Neapel kam es 1647 zu Unruhen. In Sizilien sorgten Zugeständnisse des Vizekönigs für ein Ende des Aufstandes, während die Unruhen in Neapel gewaltsam niedergeschlagen werden mussten. In Aragon und Navarra erhoben sich 1648 Teiles des Adels. Im Jahr 1652 kam es zu einem weiteren Staatsbankrott.
    Der Krieg mit Frankreich ging auch nach dem Westfälischen Frieden mit wechselnden Erfolgen für beide Seiten weiter. Mitentscheidend wurde, dass Frankreich sich 1655 mit England verbündete. Den Engländern gelang 1655 die Eroberung von Jamaika. Im Jahr 1657 versenkten oder eroberten die Engländer die spanische Silberflotte. Dies verschlechterte die finanzielle Lage Spaniens weiter. Der Krieg gegen Frankreich konnte erst 1659 im Pyrenäenfrieden beendet werden. Dabei musste Spanien wichtige Grenzprovinzen wie Roussillon, Artois, Cerdagne und andere abtreten. Spätestens damit endete die spanische Hegemonialstellung in Europa. Im Restaurationskrieg (1659–1668) versuchte Philipp vergeblich, Portugal zurückzuerobern.
    Während seiner Herrschaft ließen die Folgen der Kriege, Hunger und Seuchen die Zahl der Einwohner Spaniens deutlich zurückgehen.

    Familie
    Erste Ehe
    Am 18. Oktober 1615 heiratete Philipp in erster Ehe Élisabeth de Bourbon (in Spanien Isabel genannt), die Tochter des französischen Königs Heinrich IV. und der Maria von Medici. Acht Kinder gingen aus dieser Beziehung hervor, von denen aber nur das jüngste alt genug wurde, um verheiratet werden zu können: Maria Theresia, die 1660 den französischen König Ludwig XIV. heiratete. 1644 wurde Philipp IV. Witwer.

    Zweite Ehe
    In zweiter Ehe vermählte sich Philipp IV. am 8. November 1649 mit Maria Anna von Österreich (1634–1696). Die Heirat war eine Reaktion auf den Tod seines einzigen Sohnes und Thronfolgers Baltasar Carlos. Dieser war nur wenige Wochen nach einer VeVereinbarung mit Kaiser Ferdinand III. gestorben, laut der er dessen Tochter Maria Anna hätte heiraten sollen (in der Nacht vom 9. auf den 10. Oktober 1646). Obwohl er sich von diesem Schicksalsschlag nur sehr langsam erholte, entschloss sich der damals 42-jährige Philipp letztlich, den Vorschlag des Kaisers anzunehmen und selbst die Braut seines verstorbenen Sohnes zu heiraten, obwohl diese seine leibliche Nichte und erst 13 Jahre alt war. Maria Anna (span. Mariana) traf erst im Herbst 1649 in Madrid ein, so dass sie zum Zeitpunkt ihrer Vermählung 15 Jahre alt war.
    Obwohl Philipp IV. eine Reihe gesunder Kinder mit seinen Mätressen zeugte, starben drei seiner insgesamt fünf mit Maria Anna gezeugten Kinder entweder kurz nach der Geburt, oder sie kamen tot zur Welt. Nur eine Tochter und ein Sohn erreichten das Erwachsenenalter. Die Tochter Margarita Teresa wurde später mit ihrem Onkel, Leopold I., verheiratet.
    Der Nachfolger König Philipps IV. kam am 6. November 1661 zur Welt. Der spätere Karl II. war jedoch von Beginn an ein schwächliches und krankes Kind. An ihm zeigten sich aufgrund des jahrhundertelangen Inzests zwischen den einzelnen Königshäusern deutliche Degenerationserscheinungen. Während normalerweise ein Mensch in der fünften Generation über 32 verschiedene Vorfahren verfügt, waren es aufgrund der innerfamiliären Heiraten lediglich zehn, und sieben seiner acht Urgroßeltern stammten direkt von Johanna der Wahnsinnigen (Juana la loca) ab.

    Nachkommen
    Am 18. Oktober 1615 heiratete er Élisabeth de Bourbon (1602–1644, fortan in Spanien Isabel genannt), mit der er die folgenden Kinder hatte:
    • María Margarita (*/† 1621)
    • Margarita María Catalina (*/† 1623)
    • María Eugenia (1625–1627)
    • Isabel María Teresa (*/† 1627)
    • Baltasar Carlos von Spanien (1629–1646)
    • Francisco Fernando (*/† 1634)
    • María Ana Antonia (1636–1636)
    • Maria Theresia von Spanien (1638–1683) ∞ Ludwig XIV. (1638–1715) König von Frankreich
    Aus der Ehe mit Maria Anna von Österreich gingen folgende Kinder hervor:
    • Margarita Teresa (1651–1673) ∞ 1666 Leopold I. (1640–1705), Kaiser des Heiligen Römischen Reiches
    • Maria Ambrosia de la Concepción (*/† 1655),
    • Philipp Prosper von Spanien (1657–1661),
    • Tomás Carlos (1658–1659),
    • Karl II. (1661–1700) König von Spanien
    Zudem war er Vater des unehelichen Sohnes:
    • Juan José de Austria (1629–1679)



    Literatur
    • Friedrich Edelmeyer: Die spanische Monarchie der katholischen Könige und der Habsburger (1474-1700). In: Peer Schmidt (Hrsg.): Kleine Geschichte Spaniens. BPB, Bonn 2005, S. 180–201 (Originalausgabe bei Reclam).
    • R. A. Stradling: Philip IV and the Government of Spain 1621–1665. Cambridge University Press, Cambridge 1988, ISBN 0-521-32333-9.
    Weblinks
     Commons: Philipp IV. (Spanien) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
    • Eintrag auf westfälische-geschichte
    • Eintrag auf Madrid Monumental
    • Druckschriften von und über Philipp IV. (Spanien) im VD 17
    • Illustration von 1627: Philippus IV., ... Hispaniae ... Rex (Digitalisat)
    Einzelnachweise
    1 Felipe Pereda, Fernando Marías (Hg.): El atlas del Rey Planeta. La „Descripción de España y de las costas y puertos de sus reínos“ de Pedro Texeira (1634). Nerea, Donostia-San-Sebastián, 4. Aufl. 2009, ISBN 978-84-96431-62-1.

    Philipp heiratete Élisabeth (Isabel) von Bourbon am 25 Nov 1615 in Kathedrale von Burgos. Élisabeth (Tochter von König Heinrich IV. von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon) und Maria von Medici) wurde geboren am 22 Nov 1602 in Fontainebleau, Frankreich; gestorben am 6 Okt 1644 in Madrid; wurde beigesetzt in Escorial-Palast bei Madrid. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 134. Maria Theresia von Spanien (von Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 10 Sep 1638 in Escorial-Palast bei Madrid; gestorben am 30 Jul 1683 in Versailles; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Philipp heiratete Maria Anna von Österreich (von Habsburg) am 8 Nov 1649 in Navalcarnero bei Madrid. Maria (Tochter von Kaiser Ferdinand III. von Österreich (von Habsburg) und Prinzessin Maria Anna von Spanien (von Habsburg)) wurde geboren am 23 Dez 1634 in Wiener Neustadt; gestorben am 16 Mai 1696 in Uceda Palast in Madrid; wurde beigesetzt in Escorial. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 135. König Karl II. von Spanien, der Verhexte  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 6 Nov 1661 in Madrid; gestorben am 1 Nov 1700 in Madrid.

  12. 122.  Prinzessin Maria Anna von Spanien (von Habsburg)Prinzessin Maria Anna von Spanien (von Habsburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (104.Margarete11, 87.Maria10, 68.Albrecht9, 54.Maria8, 43.Philipp7, 30.Christoph6, 19.Katharina5, 11.Karl4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 18 Aug 1606 in Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial bei Madrid; gestorben am 13 Mai 1646 in Linz, Österreich; wurde beigesetzt in Unter der Kapuzinerkirche in Wien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Infantin von Spanien und Portugal, Königin von Ungarn und Böhmen durch Heirat, Römisch-Deutsche Kaiserin durch Heirat (ab 1637)

    Notizen:

    Maria Anna und Ferdinand III. hatten sechs Kinder, vier Söhne und zwei Töchter doch erreichten nur drei dieser Kinder das Erwachsenenalter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Anna_von_Spanien_(1606–1646)

    Maria Anna von Spanien (spanisch María Ana de Austria; * 18. August 1606 in Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial bei Madrid; † 13. Mai 1646 in Linz) war Infantin von Spanien und Portugal und durch Heirat mit Ferdinand III. Königin von Ungarn und Böhmen sowie seit 1637 römisch-deutsche Kaiserin.

    Leben
    Maria Anna war das vierte Kind und die dritte Tochter des spanischen Königs Philipp III. (1578–1621) und seiner Ehefrau Margarete von Österreich (1584–1611), dritte Tochter des Erzherzogs Karl II. von Innerösterreich-Steiermark.
    Zunächst wurde beschlossen, dass die junge Prinzessin Maria Anna mit Johann Karl, dem zweiten Sohn von Kaiser Ferdinand II. und seiner ersten Gemahlin Maria Anna von Bayern, verheiratet werden sollte; allerdings starb der auserwählte Bräutigam bereits am 26. Dezember 1619 im Alter von nur 14 Jahren. Daraufhin wurde Ferdinand, der dritte Sohn Ferdinands II., als möglicher künftiger Ehemann Maria Annas in Betracht gezogen. Bis dieses Heiratsprojekt aber tatsächlich zustande kam, vergingen viele Jahre. Die Ursache hierfür lag u. a. darin begründet, dass sich mit dem englischen Kronprinzen Karl ein weiterer Bewerber um die Hand der Infantin einstellte. Karl reiste zusammen mit seinem Freund, dem Herzog von Buckingham, 1623 auf diie Iberische Halbinsel, um seine Braut in Augenschein zu nehmen. Die Spanier widmeten diesem Ereignis ein Lied: Carlos Estuardo soy, Que siendo amor mi guia, A cielo d'Espana voy, Per ver estrella Maria (deutsch: ‚Karl Stuart bin ich, durch Liebe von weit hergebracht, unter den spanischen Himmel bin ich gekommen, um Maria zu sehen, meinen Stern‘). Das Heiratsprojekt zerschlug sich, da Karl nicht katholisch werden und Maria keinen Ketzer heiraten wollte.
    1626 fand die Verlobung von Maria Anna mit dem Kaisersohn Ferdinand statt. Es folgten aber noch lange Verhandlungen, u. a. über die Größe und Zusammensetzung des Hofstaats von Ferdinands Verlobter. Dabei ging es auch um die Frage, wen Maria Anna zum Beichtvater erhalten sollte; der Kaiser wünschte hierfür einen Jesuiten, doch der spanische Hof konnte erreichen, dass diese Funktion 1628 dem spanischen Kapuziner Diego Quiroga übertragen wurde. Im Ehekontrakt von 1628 war festgehalten, dass Maria Anna im Besitz ihrer spanischen Thronrechte blieb, während ihre ältere Schwester Anna, die Gemahlin Ludwigs XIII., diese Rechte nicht hatte behalten dürfen.
    Im Dezember 1629 verließ die Infantin in Begleitung zahlreichen Gefolges Spanien und machte sich endlich auf den Weg zu ihrem zukünftigen Ehemann. Diese Reise war, da sie sich mitten im Dreißigjährigen Krieg abspielte, ein gefährliches und langwieriges Unternehmen. Außerdem führten auch Seuchen und Festlichkeiten zu Verzögerungen. Nach einer Fahrt über das Mittelmeer legte Maria Anna in Neapel an. Auf dem weiteren Wege nach Wien erfolgte am 26. Januar 1631 in Triest die feierliche Überrgabe der Braut durch das spanische Gefolge an Erzherzog Leopold V. von Tirol, der die Infantin nach Wien geleitete. Insgesamt nahm die Brautfahrt Maria Annas 14 Monate in Anspruch. Die eigentliche Zeremonie ihrer Vermählung mit Ferdinand, damals König von Böhmen und Ungarn, fand am 26. Februar 1631 in der Augustinerkirche zu Wien statt. Die anschließenden Hochzeitsfeierlichkeiten zogen sich über einen Monat hin. Die Ehe war eine jener wenigen politischen Ehen, die überaus glücklich wurden.
    Neben der Kaiserin Eleonore nahm Maria Anna eine wichtige Position am Wiener Hof ein. Als ihr Gemahl römisch-deutscher König geworden war, wurde sie im Januar 1637 im Regensburger Dom zur Königin gekrönt. Nach dem bald danach am 15. Februar 1637 erfolgten Tod Ferdinands II. wurde sein Sohn als Ferdinand III. sein Nachfolger und damit Maria Anna als Gemahlin Ferdinands III. Kaiserin. Sie verfügte über ein heiteres Gemüt und war ihrem Ehemann eine zuverlässige Ratgeberin. Häufig begleitete sie ihn auf Reisen, wurde aber auch mehrfach während der – meist kriegsbedingten – Abwesenheit Ferdinands III. von diesem zur Regentin bestellt.
    Die Kaiserfamilie zog sich 1645 wegen des Vormarschs der Schweden nach Graz, später wegen in Wien grassierender Seuchen nach Linz zurück. In letztgenannter Stadt starb Maria Anna am 13. Mai 1646 im Alter von 39 Jahren kurz vor der Geburt ihres letzten Kindes, eines Mädchens, das per Kaiserschnitt aus dem toten Körper der Kaiserin geholt wurde, aber bereits wenige Stunden später verschied. Mutter und Kind wurden unter der Kapuzinerkirche in Wien bestattet; beide ruhen im selben Sarg.

    Nachkommen
    Aus der Ehe von Maria Anna und Ferdinand III. gingen vier Söhne und zwei Töchter hervor, doch erreichten nur drei dieser Kinder das Erwachsenenalter:
    • Ferdinand IV. (HRR) (* 8. September 1633; † 9. Juli 1654)
    • Maria Anna (* 24. Dezember 1634; † 16. Mai 1696), ∞ 1649 Philipp IV. (1605–1665) König von Spanien
    • Philipp August (* 15. Juli 1637; † 22. Juni 1639)
    • Maximilian Thomas (* 21. Dezember 1638; † 29. Juni 1639)
    • Leopold I. (HRR) (* 9. Juni 1640; † 5. Mai 1705), Kaiser des Heiligen Römischen Reiches
    1 ∞ 1666 Margarita Teresa von Spanien (1651–1673)
    2 ∞ 1673 Claudia Felizitas von Tirol (1653–1676)
    3 ∞ 1676 Eleonore Magdalene Therese von der Pfalz (1655–1720)
    • Maria (*/† 13. Mai 1646)


    Literatur
    • Helmut Andics: Die Frauen der Habsburger; Wilhelm Heyne Verlag München (1997), ISBN 3-453-07034-8
    • Richard Reifenscheid: Die Habsburger in Lebensbildern, Piper Verlag 2007, ISBN 978-3-492-24753-5
    • Maria Anna. In: Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger. Ueberreuter, Wien 1988, ISBN 3-8000-3247-3, S. 289ff.
    • Constantin von Wurzbach: Habsburg, Maria Anna von Spanien. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 7. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1861, S. 23 (Digitalisat).
    Weblinks
     Commons: Maria Anna von Spanien (1606–1646) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

    Maria heiratete Kaiser Ferdinand III. von Österreich (von Habsburg) in 1631 in Wien. Ferdinand (Sohn von Kaiser Ferdinand II. von Österreich (von Habsburg) und Prinzessin Maria Anna von Bayern (Wittelsbacher)) wurde geboren am 13 Jul 1608 in Graz; gestorben am 2 Apr 1657 in Wien; wurde beigesetzt in Kapuzinergruft, Wien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 131. Maria Anna von Österreich (von Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 23 Dez 1634 in Wiener Neustadt; gestorben am 16 Mai 1696 in Uceda Palast in Madrid; wurde beigesetzt in Escorial.

  13. 123.  Erzherzogin Maria Leopoldine von Österreich (von Tirol) von HabsburgErzherzogin Maria Leopoldine von Österreich (von Tirol) von Habsburg Graphische Anzeige der Nachkommen (105.Leopold11, 87.Maria10, 68.Albrecht9, 54.Maria8, 43.Philipp7, 30.Christoph6, 19.Katharina5, 11.Karl4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 6 Apr 1632 in Innsbruck, Österreich; gestorben am 7 Aug 1649 in Wien; wurde beigesetzt in Kapuzinergruft, Wien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Erzherzogin von Österreich, Römisch-Deutsche Kaiserin durch Heirat, Königin von Böhmen und Ungarn durch Heirat

    Notizen:

    Maria Leopoldine und Ferdinand III. hatten einen Sohn.


    • Karl Joseph von Österreich (1649–1664), Bischof von Passau, Olmütz und Breslau, Hochmeister des Deutschen Ordens

    https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Leopoldine_von_Österreich-Tirol

    Maria Leopoldine von Österreich (* 6. April 1632 in Innsbruck; † 7. August 1649 in Wien) war eine Erzherzogin von Österreich und durch Heirat römisch-deutsche Kaiserin sowie Königin von Böhmen und Ungarn.

    Leben
    Maria Leopoldine war die jüngste Tochter des Erzherzogs Leopold V. von Österreich-Tirol (1586–1632) aus dessen Ehe mit Claudia de' Medici (1604–1648), Tochter des Großherzogs Ferdinand I. von Toskana.
    Am 2. Juli 1648[1] heiratete sie in prunkvoller Zeremonie[2] in Linz, als dessen zweite Gemahlin, den verwitweten römisch-deutschen Kaiser Ferdinand III. (1608–1657). Mit ihrem Mann war sie noch näher verwandt als dessen erste Gemahlin Maria Anna von Österreich.[3]
    Am 7. August 1649 gebar Maria Leopoldine in Wien einen Sohn. An den Folgen dieser Geburt verstarb sie noch am selben Tag 17-jährig nach 13 Monaten Ehe. Der Schriftsteller Wolf Helmhardt von Hohberg verfasste, zu Beginn seines literarischen Schaffens 1649, das an Kaiser Ferdinand gerichtete Klag-Gedicht auf den Tod der Kaiserin Maria Leopoldine.[4]
    Maria Leopoldine wurde in der Leopoldsgruft der Kapuzinergruft in Wien bestattet.

    Nachkommen
    Am 7. August 1649 gebar Maria Leopoldine in Wien einen Sohn:
    • Karl Joseph von Österreich (1649–1664), Bischof von Passau, Olmütz und Breslau, Hochmeister des Deutschen Ordens



    Literatur
    • Constantin von Wurzbach: Maria Leopoldine von Österreich. Nr. 240. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 7. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1861, S. 52 (Digitalisat).
    • Gigi Beutler: Die Kaisergruft, Wien 1993
    • Richard Reifenscheid: Die Habsburger. Von Rudolf I. bis Karl I.; Verlag Styria Graz/Wien/Köln 1982, ISBN 3-85001-484-3.
    Weblinks
     Commons: Maria Leopoldine of Austria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Einzelnachweise
    1 Carl Eduard Vehse: Geschichte der deutschen höfe seit der reformation, Band 14, Hoffmann und Campe, 1852, S. 319
    2 Friedrich Wilhelm Barthold: Geschichte des großen deutschen Krieges vom Tode Gustav Adolfs ab, Band 2, Liesching, 1843, S. 622
    3 William Coxe: Geschichte des Hauses Oestreich von Rudolph von Habsburg bis auf Leopold des zweiten Tod, 1218-1792, Band 3, 1818, S. 105
    4 Hermann Kunisch (Hrsg.): Literarisches Jahrbuch 11, Duncker & Humblot, 1971, S. 38

    Maria heiratete Kaiser Ferdinand III. von Österreich (von Habsburg) in 1648 in Linz, Österreich. Ferdinand (Sohn von Kaiser Ferdinand II. von Österreich (von Habsburg) und Prinzessin Maria Anna von Bayern (Wittelsbacher)) wurde geboren am 13 Jul 1608 in Graz; gestorben am 2 Apr 1657 in Wien; wurde beigesetzt in Kapuzinergruft, Wien. [Familienblatt] [Familientafel]


  14. 124.  Claudia von MediciClaudia von Medici Graphische Anzeige der Nachkommen (107.Christine11, 89.Karl10, 71.Franz9, 58.Anton8, 45.René7, 32.Friedrich6, 21.Antoine5, 12.Friedrich4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 4 Jun 1604 in Florenz; gestorben am 25 Dez 1648 in Innsbruck, Österreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: an Wasseransammlungen

    Notizen:

    Claudia und Federico Ubaldo hatten eine Tochter.

    Claudia und Leopold V. hatten fünf Kinder, drei Töchter und zwei Söhne.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Claudia_de’_Medici

    Claudia de’ Medici (* 4. Juni 1604 in Florenz; † 25. Dezember 1648 in Innsbruck) war Erzherzogin von Österreich und Landesfürstin von Tirol.

    Leben
    Claudia de’ Medici wurde in Florenz als letzte Tochter des Großherzogs der Toskana Ferdinand I. und der Christine von Lothringen in der einflussreichen Familie Medici geboren. 1621 heiratete sie den zukünftigen Herzog von Urbino, Federico Ubaldo della Rovere, dem sie schon mit vier Jahren versprochen wurde. Schon 1623 starb er, nach Ansicht seiner Ärzte an einem epileptischen Anfall. Die 19-jährige Witwe kehrte zunächst nach Florenz zurück, wo sie in einem Kloster untergebracht war.
    1626 heiratete sie Erzherzog Leopold V., den Bruder von Kaiser Ferdinand II. Mit der Hochzeit wurde sie Landesfürstin von Tirol. Das aufwändige Hofleben und Mäzenatentum zogen eine hohe Verschuldung nach sich. Claudia brachte in dieser Ehe fünnf Kinder zur Welt. Bereits nach sechs Jahren Ehe verstarb Leopold und machte Claudia damit zum zweiten Mal zur Witwe. Von 1632 bis 1646 übernahm sie daher anstelle ihres unmündigen Sohns Ferdinand Karl (geb. 1628) zusammen mit einem fünfköpfigen Ratskollegium (darunter Wilhelm Biener) die Regierungsgeschäfte. Allerdings litt die Verwaltung unter der heftigen Konkurrenz der beiden führenden Politiker Wilhelm Biener und Isaak Volmar.
    Erzherzogin Claudia wurde zuerst neben Kaiser Ferdinand II. und nach dessen Tod 1637 neben Kaiser Ferdinand III. Mitregentin von Tirol und Vorderösterreich. Im Dreißigjährigen Krieg spielte sie eine wichtige Rolle, da sie ihre politischen Interessen energisch vertrat. So störte der Kommandant der Festung Hohentwiel, Konrad Widerholt, die Verbindungen zwischen dem Stammland Tirol und den vorderösterreichischen Besitzungen in Südwestdeutschland und im Elsass. Deshalb setzte sich die Erzherzogin vehement für eine Blockade und Belagerung der Festung ein. Fünf Versuche der kaiserlichen Partei, die Festung zu erobern, scheiterten jedoch.
    Als die kaiserliche Partei militärisch dominierte, nutzte die Erzherzogin diese günstige Situation und betrieb eine expansive Außenpolitik. So bemühte sie sich, die vorderösterreichischen Besitzungen zu erweitern, indem sie im Herzogtum Württemberg eroberte Gebiete im Namen ihrer unmündigen Kinder forderte. Sie beanspruchte die Pfandschaft Achalm[1] sowie die Ämter Göppingen (Pfandschaft Hohenstaufen) und Blaubeuren. Nach 1636 konnte sie diese Herrschaften in ihren Besitz bringen und ssich huldigen lassen. Sie bemühte sich im Sinne der Gegenreformation um die Wiedereinführung der katholischen Konfession. Im Westfälischen Frieden wurden die Herrschaften wieder dem Herzog Eberhard III. von Württemberg zugesprochen. Bis zum Ende ihrer Regierungszeit hatte sich die Erzherzogin gegen eine Rückgabe gewehrt. Hätte sie sich durchgesetzt, dann hätten die Herzöge von Württemberg einen Landverlust von wichtigen Ämtern erlitten. Vorderösterreich hätte sich territorial weit nach Württemberg vorgeschoben und hätte zudem eine Landbrücke zwischen der Herrschaft Hohenberg im Westen und dem Amt Günzburg im Osten erworben.
    In Oberschwaben erhob Erzherzogin Claudia während des Dreißigjährigen Krieges 1643 Anspruch auf die Landgrafschaft Stühlingen und auf die Grafschaft Lupfen, konnte sich aber langfristig nicht durchsetzen. Daneben wollte die Erzherzogin die habsbsburgischen Besitzungen im Elsass sichern. Außerdem betrieb sie Gebietserwerbungen in der Gegend von Bozen und im Raum um Trient. Mit den Bischöfen der beiden Bistümer lag sie dauernd im Konflikt, weil sie sich weigerten, Steuern und Abgaben nach Innsbruck zu entrichten.
    Im Dezember 1648 verstarb Erzherzogin Claudia, laut Aufzeichnungen an Wasseransammlungen, einem typischen Leiden dieser Zeit.

    Wirken
    Sie ließ im Zuge des Dreißigjährigen Krieges die Festungen Ehrenberg (Fort Claudia als Teil des Burgenensembles Ehrenberg), Kufstein und Scharnitz (Porta Claudia an der Scharnitzer Klause, benannt nach ihr) bauen und sorgte für eine Verbesserung der militärischen Verteidigung Tirols, die aufgrund der ständigen Bedrohung durch die Ausweitung des Krieges nach Süden notwendig war.
    Weiters förderte sie die Kunst mit der Einführung des Barocktheaters, den Handel mit einer neuen Verfassung der Bozner Messe 1633/35 und den Ausbau des Handwerks in Tirol. 1635 begründete sie den Merkantilmagistrat Bozen, ein bilateral deutsch-italienisch besetztes Sondergericht in Handelssachen, welches später im Merkantilgebäude untergebracht wurde.[2]

    Nachkommen

    aus der ersten Ehe mit Federico Ubaldo della Rovere
    • Vittoria della Rovere

    mit Leopold
    • Maria Eleonora, Erzherzogin von Österreich (1627–1629)
    • Ferdinand Karl (1628–1662), Erzherzog von Österreich und Herzog von Tirol, verheiratet mit Anna de' Medici (1616–1676)
    • Isabella Clara, Erzherzogin von Österreich (1629–1685), verheiratet mit Carlo III. Gonzaga, Herzog von Mantua (1629–1665)
    • Sigismund Franz (1630–1665), Erzherzog von Österreich und Herzog von Tirol, verheiratet mit Hedwig von Pfalz-Sulzbach (1650–1681)
    • Maria Leopoldine, Erzherzogin von Österreich (1632–1649), verheiratet mit Kaiser Ferdinand III. (1608–1657)



    Literatur
    • Josef Egger: Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit. Innsbruck 1876. S. 365–430.
    • Hans Brugger: Die Regierungszeit der Erzherzogin Claudia von Tirol. Dissertation Graz (1952).
    • Walther Ernst Heydendorff: Vorderösterreich im Dreißigjährigen Kriege. Der Verlust der Vorlande und die Versuche zu ihrer Rückgewinnung. Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 12/1959, S. 74–142, und 13/1960, S. 107–194.
    • Fritz Steinegger: Claudia, Erzherzogin von Österreich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 266 (Digitalisat).
    • Sabine Weiss: Claudia de’ Medici. Eine italienische Prinzessin als Landesfürstin von Tirol (1604–1648). Tyrolia, Innsbruck-Wien 2004. ISBN 3-7022-2615-X
    • Constantin von Wurzbach: Habsburg, Claudia von Florenz. Nr. 46. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 6. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1860, S. 159 (Digitalisat).
    Weblinks
     Commons: Claudia de' Medici – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Claudia de’ Medici. In: FemBio. Frauen-Biographieforschung (mit Literaturangaben und Zitaten).
    • Eintrag zu Claudia von Medici im Austria-Forum (in AEIOU Österreich-Lexikon)
    • http://www.museumsbund.at/journal_2004_0205.html
    • Claudia de Medici, Stifterin der Jesuitenkirche Innsbruck
    Einzelnachweise
    1 Eberhard Fritz: Die „Pfandschaft Achalm“ im Besitz der Tiroler Linie des Hauses Habsburg. Expansionsbestrebungen in Vorderösterreich während des Dreißigjährigen Krieges. In: Reutlinger Geschichtsblätter 49/2010. S. 239–348.
    2 Franz Huter: Die Quellen des Meßgerichtsprivilegs der Erzherzogin Claudia für die Boznermärkte (1635). Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst 1927, S. 5–131.

    Claudia heiratete Leopold V. von Österreich (von Tirol) von Habsburg in 1626. Leopold (Sohn von Erzherzog Karl II. von Österreich (von Habsburg) und Prinzessin Maria Anna von Bayern (Wittelsbacher)) wurde geboren am 9 Okt 1586 in Graz; gestorben am 13 Sep 1632 in Schwaz, Tirol; wurde beigesetzt in Jesuitenkirche, Innsbruck. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 136. Erzherzogin Maria Leopoldine von Österreich (von Tirol) von Habsburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 6 Apr 1632 in Innsbruck, Österreich; gestorben am 7 Aug 1649 in Wien; wurde beigesetzt in Kapuzinergruft, Wien.

    Claudia heiratete Federico Ubaldo della Rovere in 1621. Federico wurde geboren am 16 Mai 1605 in Pesaro; gestorben am 28 Jun 1623 in Urbino. [Familienblatt] [Familientafel]


  15. 125.  Karl I. (Charles) von England, von Schottland, von Irland (Stuart)Karl I. (Charles) von England, von Schottland, von Irland (Stuart) Graphische Anzeige der Nachkommen (108.Jakob11, 91.Maria10, 72.Marie9, 59.Claude8, 45.René7, 32.Friedrich6, 21.Antoine5, 12.Friedrich4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 19 Nov 1600 in Dunfermline; gestorben am 30 Jan 1649 in London, England; wurde beigesetzt am 7 Feb 1649 in St.-Georgs-Kapelle von Schloss Windsor in Berkshire.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Durch Enthauptung hingerichtet.
    • Titel (genauer): König von England, Schottland und Irland (1625 bis 1649)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_I._(England)

    Karl I. (englisch Charles I; * 19. November 1600 in Dunfermline; † 30. Januar 1649 in London) aus dem Haus Stuart war von 1625 bis 1649 König von England, Schottland und Irland. Seine Versuche, in England und Schottland eine gleichförmige Kirchenverfassung einzuführen und im Sinne des Absolutismus ohne Parlament zu regieren, lösten den englischen Bürgerkrieg aus, der mit Karls Hinrichtung und der zeitweiligen Abschaffung der Monarchie endete.

    Leben
    Herkunft und frühe Zeit
    Karl war der zweite Sohn von König Jakob VI. (engl: James I.) von Schottland und dessen Ehefrau Anna von Dänemark. Jakob übersiedelte 1603 infolge seiner Inthronisierung als Jakob I., König von England und König von Irland, aus Edinburgh nach London, so dass Karl im Alter von drei Jahren nach England kam. Am 6. November 1612 verstarb überraschend sein älterer Bruder Henry Frederick, und am 4. November 1616 wurde Karl als elfter Prince of Wales zum neuen Thronfolger ernannt.
    Jakob schloss im März 1612 ein Bündnis mit der deutschen Protestantischen Union. Daraufhin wurde im Mai 1612 ein Ehekontrakt zwischen seiner Tochter Elisabeth und dem Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz unterzeichnet. Im November 1619 wurde Friedrich als König von Böhmen eingesetzt, aber nach nicht einmal einjähriger Regentschaft von kaiserlichen Truppen ins Exil vertrieben. Um die Eskalation des in Böhmen ausgebrochenen Glaubenskrieges zu verhindern und sich selbst in eine Schiedsririchterposition zu bringen, versuchte Jakob zwischen den religiösen Parteien zu vermitteln. Er suchte die Annäherung zum katholischen Spanien: Geplant war die Ehe des Thronerben Karl mit Maria Anna von Spanien, der Schwester des spanischen Königs Philipp IV. Eine solche Verbindung hätte nebenbei eine für England nachteilige französisch-spanische Annäherung konterkariert, das Haus Stuart aufgewertet und durch eine hohe Mitgift die Staatsfinanzen Englands saniert.
    Wohl in der Absicht, die hinhaltende Position der Spanier zu durchbrechen und endlich Ergebnisse vorweisen zu können, reisten Prinz Karl und der engste Berater des Königs Lord Buckingham, im Februar 1623 nach Madrid. Dort forderten sie den umgehenden Abschluss eines Ehevertrages und die Räumung der pfälzischen Gebiete. Die spanische Regierung verlangte ihrerseits die Konversion des Prinzen zum Katholizismus. Dies war für England in jeder Hinsicht inakzeptabel und kam einer Zurückweisunng gleich. Nach ihrer Rückkehr im Oktober 1623 läuteten Karl und Buckingham die von den Zeitgenossen so bezeichnete „Blessed Revolution“ ein – einen fundamentalen Umschwung in der bisher spanienfreundlichen Politik Englands seit 1604. Als Philipp IV. im Januar 1624 die Herausgabe der von spanischen Truppen besetzten Pfalz anbot, falls die Heirat doch noch realisiert würde, weigerte sich Prinz Karl, dem nachzukommen. König Jakob versuchte jetzt ein anti-habsburgisches Bündnis mit Frankrreich zu initiieren, deren Kernpunkt die Heirat seines Sohnes mit einer französischen Prinzessin sein sollte. Das vom Parlament bereits bewilligte Geld verwendete er dazu, ein Söldnerheer unter dem Grafen von Mansfeld auszurüsten, dessen Ziel die Rückeroberung der Pfalz sein sollte. Die neue Politik war jedoch teuer und beim Volk unpopulär und führte zudem zu keinerlei Vorteilen für England.

    Thronübernahme
    Karl folgte seinem Vater am 27. März 1625 als Karl I., König von England, Schottland, Frankreich und Irland auf den Thron. Bereits am 9. April 1625 berief er eine Kommission unter dem Herzog von Buckingham ein, welche über die Außenpolitik des Landes beraten sollte. Kernpunkte waren das Verhältnis zu Spanien, ein Bündnis mit Frankreich und Wege zur Wiederherstellung der Pfalz, eventuell mit niederländischer Hilfe. Zumindest der Allianz mit Frankreich kam man ab Mai 1625 einen großen Scchritt näher. Karl heiratete er am 13. Juni 1625 Henriette Marie de Bourbon, die katholische Tochter des französischen Königs Heinrich IV. und der Maria de’ Medici, die Krönung Karls I. fand schließlich am 2. Februar 1626 in der Westminster Abbey statt.
    Die Außenpolitik Englands wurde jetzt wesentlich aggressiver, der Krieg mit Spanien brach aus. Karl unterstützte die Protestantische Union unter Christian IV. von Dänemark gegen den Kaiser mit £ 30.000 und unterstellte die Mansfelder Truppen den Vereinigten Provinzen, damit sie im Krieg gegen Spanien die Kurpfalz befreien sollten. Ende April 1625 wies Karl die Admiralität an, Kaperbriefe auszustellen, die es erlaubten, Schiffe der Spanier zu überfallen. Am 18. September 1625 konnte der Vertrag von Southampton mit den Vereinigten Provinzen abgeschlossen werden. In ihm verpflichteten sich beide Seiten zu einer gemeinsamen Expedition gegen Spanien. Schließlich schickte England im Oktober 1625 eine Expeditionsflotte unter Sir Edward Cecil nach Spanien ab. Die Engländer überfielen die Hafenstadt Cadiz, traten aber nach Ankunft spanischer Entsatzkräfte am 14. November den Rückzug an, der zu schweren Verlusten führte. 1627 folgte der Herzog von Buckingham einem Hilferuf der Hugenotten vor La Rochelle und verwickelte englische Streitkräfte in einen Krieg gegen die französische Krone.

    Beginn des Konflikts mit dem Parlament
    Bereits bei Karls Regierungsantritt traten die Konflikte zwischen König und Parlament zutage, die sich schon unter seinem Vater Jakob I. angebahnt hatten. Man vermutet, dass Karl wie dieser ein Verfechter der Theorie des divine right of kings waar, nach dem das Herrschaftsrecht der Könige sich allein vom Gottesgnadentum herleitete. Im Mitwirkungsanspruch des Parlaments sah er infolgedessen eine Verletzung dieses Rechts. Daher glaubte er immer wieder, sich über das Parlament hinwegsetzen zu dürfen. Ob Karl wirklich ein absolutistisches Regime anstrebte, ist jedoch fraglich.
    In England missbrauchte Karl den Habeas Corpus, ein starkes juristisches Instrument, um Haftbefehle auszustellen, indem er von wohlhabenden Bürgern Zahlungen erpresste mit der Androhung, sie bei Verweigerung der Zahlungen einsperren zu lassen. Trotz der 1628 durch das Parlament gegen diese Praxis erlassenen Petition of Right verfiel der König bald wieder darauf. 1641 musste Karl, der wegen eines Aufstands von Schotten und Iren in Geldnot war, einem neuerlichen Erlass des Parlaments zustimmen, der Verhaftungen nur noch mit angemessener Begründung zuließ.
    Seine Politik hatte zum Krieg mit Spanien geführt, sodass er neue Finanzmittel benötigte, die ihm nur das Parlament bewilligen konnte. Den Parlamentsmitgliedern, unter ihnen viele Puritaner, die bereits die Ehe des Königs mit einer Katholikin missbilligt hatten, war diese Haltung nicht verborgen geblieben. Anders als bis dahin nach einer Thronbesteigung üblich, bewilligten sie dem König daher 1625 die Einziehung der Hafenzölle (tonnage and poundage), eine der wichtigsten Einnahmequellen des Königtums, nur für ein Jahr anstatt für die ganze Regierungszeit des Königs. Karl löste das Parlament daraufhin auf.
    Karl ließ das Unterhaus 1628 wieder zusammentreten, weil er neue Finanzmittel benötigte. Dessen Mitglieder verabschiedeten nun, um sich gegen königliche Willkürakte künftig abzusichern, die Petition of Right mit vier Forderungen, die der König vvor der Bewilligung neuer Steuern anerkennen sollte. Der König unterschrieb die Petition, um die benötigten Gelder zu bekommen, hielt sich allerdings nicht an die Forderungen. Er regierte im gleichen Stil weiter wie zuvor und berief 11 Jahre das Parlament nicht mehr ein. Aus den militärischen Auseinandersetzungen in Europa zog er sich aber nach der Ermordung des Herzogs von Buckingham zurück und schloss 1630 Frieden mit Spanien.

    Regierung ohne Parlament
    Ab 1629 regierte Karl I. ohne Parlament, gestützt auf seine Vertrauten Thomas Wentworth, 1. Earl of Strafford, und William Laud, Erzbischof von Canterbury. Die Star Chamber war für weltliche Angelegenheiten zuständig, die Hohe Kommission für die kirchlichen Belange. Der Bischof von London wollte die presbyterianische Kirchenverfassung in Schottland abschaffen und die anglikanische Kirche dort einsetzen. Die Schotten protestierten und erhoben sich. Schottische Truppen marschierten in England ein. Am 13. April 1640 trat das Parlament zusammen, weil Karl die Mittel für die Bekämpfung der Schotten benötigte. Ein paar Tage später, am 5. Mai 1640, löste er das Parlament wieder auf. Diese Tagungsperiode wurde als Kurzes Parlament bekannt.
    Am 3. November 1640 trat das Parlament erneut zusammen. Da es bis 1660 tagte, wird es als Langes Parlament bezeichnet. Unter der Führung von John Pym kam es zu einem Amtsenthebungsverfahren (Impeachment) vor dem House of Lords gegen den Earl oof Strafford wegen Hochverrats. Die Lords sprachen Strafford frei, worauf das Unterhaus ihn mittels einer Bill of attainder ohne weiteren Prozess zum Tod verurteilte. Karl, der seine Herrschaft bedroht sah, gab nach und bestätigte das Todesurteil gegen Strafford. Am 12. Mai 1641 wurde der wichtigste Berater Karls hingerichtet. Der König erfüllte weitere Forderungen des Parlaments. Er versprach, es alle drei Jahre einzuberufen und es nicht ohne seine Zustimmung aufzulösen. Die Star Chamber und die Hohe Kommission wurden aufgelöst.

    Auslösung des Bürgerkriegs
    Auslöser des Bürgerkriegs war ein weiterer Aufstand, der diesmal in Irland ausbrach. Die katholische Bevölkerungsmehrheit erhob sich gegen die protestantischen, zumeist englischen Ansiedler. Sofort war das Parlament bereit, Gelder für eine Armee zu bewilligen, die den Aufstand niederschlagen sollte. Da die Armee jedoch unter Befehl des Königs stand, hatte man Angst, dass dieser sie gegen das Abgeordnetenhaus wenden könnte.
    Deshalb kam es im November 1641 zum Versuch, dem König den Oberbefehl zu entreißen und in die Hände von Vertrauten des Parlaments zu legen. Dazu veröffentlichte man eine Protestnote, die Große Remonstranz. Diese umfassende Liste von Vorhaltungen gegen die Politik des Königs war von Pym eingebracht worden und erhob erstmals die Forderung nach einer parlamentarischen Kontrolle der Regierung. Bei der Abstimmung über die Remonstranz zeigte sich jedoch, dass Karl noch immer zahlreiche Anhänger im Unterhaus hatte. Ein Großteil der konservativen Mitglieder, die im Königtum ein von Gott geheiligtes Amt sahen, war nicht bereit, dieser Forderung zuzustimmen. Die Remonstranz wurde daher nur mit knapper Mehrheit angenommen.
    Karl überschätzte daraufhin die Stärke seiner Position, als er am 4. Januar 1642 in bewaffneter Begleitung ins Unterhaus vordrang, um Pym zu verhaften, was aber kläglich fehlschlug und zudem die Bevölkerung Londons gegen den König aufbrachte. Er floh aus London und sammelte in Oxford seine Anhänger um sich. Wenige Wochen später brach der Englische Bürgerkrieg aus.

    Erster Bürgerkrieg
    Die königlichen Truppen, die „Cavaliers“, errangen zunächst militärische Erfolge über das Parlamentsheer, die „Roundheads“, etwa in der Schlacht bei Edgehill. Doch in den Schlachten von Marston Moor 1644 und Naseby 1645 erlitten Karls Truppen entscheidende Niederlagen. In beiden Schlachten trug die aus Puritanern bestehende Kavallerietruppe der „Ironsides“ unter Oliver Cromwell entscheidend zum Sieg der New Model Army des Parlaments bei. Cromwell wurde dadurch zur Schlüsselfigur für den Bürgerkrieg und das weitere Schicksal Karls.
    Karl suchte nach dem Scheitern aller militärischen Optionen zunächst bei der schottischen Armee Zuflucht. Er verhandelte insgeheim mit den Schotten und dem englischen Parlament und versuchte, beide Seiten gegeneinander auszuspielen. Sein Vorteil war, dass ohne seine Zustimmung keine verfassungsgemäße Änderung der Regierungsform in England möglich war.

    Zweiter Bürgerkrieg und Hinrichtung
    Das Lavieren des Königs führte 1648 zu einem zweiten Bürgerkrieg, in dem die schottische Armee auf seiner Seite stand. Cromwell ging gegen deren Angriff auf Nordengland vor und besiegte die ehemaligen Verbündeten. Karl versuchte nun, sich mit der Parlamentsmehrheit zu einigen, und schloss den Vertrag von Newport, der ein Gesetz gegen Häresie vorsah, in dem die Puritaner einen Angriff auf ihre Glaubensfreiheit sehen mussten. Cromwell und die mehrheitlich puritanischen Offiziere der Armee hatten bis dahin geglaubt, mit dem König noch zu einer Einigung kommen zu können, und hatten selbst mit ihm verhandelt.
    Nach Newport erkannten sie, dass Karl nicht bereit war, sich in eine neue Verfassungsordnung in ihrem Sinne einbinden zu lassen. Solange der König lebte, war er für sie eine ständige Bedrohung und konnte jederzeit neue Bürgerkriege heraufbeschwören. Sie nahmen Karl daher gefangen und zwangen das Parlament, ihn des Hochverrats anzuklagen. Eigens für diesen Zweck wurde ein High Court of Justice eingerichtet. Von den 135 Mitgliedern dieses Tribunals lehnten viele ihre Aufgabe ab oder erschienen nicht zu den Verhandlungen. Nur 68 Mitglieder nahmen an dem Prozess teil, der am 20. Januar 1649 in Westminster Hall begann. Am 26. Januar wurde Karl zum Tode verurteilt, 59 Mitglieder des High Court unterzeichneten das Urteil.
    Karl wurde am 30. Januar 1649 vor dem Banqueting House in London enthauptet. Am 7. Februar 1649 wurde er in der St.-Georgs-Kapelle von Schloss Windsor in Berkshire beerdigt. Hier ruht er neben Heinrich VIII. Wenige Wochen später erklärte das Unterhaus England zur Republik. Sie wurde von Oliver Cromwell unter dem Titel eines Lordprotektors bis zu dessen Tod 1658 regiert. Zwei Jahre später kam es unter Karls I. Sohn Karl II. zur Restauration des Stuart-Königtums.

    Nachkommen
    Aus der Ehe mit Prinzessin Henrietta Maria von Frankreich gingen neun Kinder hervor, von denen zwei am Tag ihrer Geburt starben.
    • Karl Jakob (* † 13. Mai 1629)
    • Karl II. (1630–1685)
    • Maria (1631–1660) ∞ Wilhelm II., Prinz von Oranien
    • Jakob II. (1633–1701)
    • Elisabeth (29. Dezember 1635 – 13. September 1650)
    • Anne (17. März 1637 – 15. November 1640)
    • Katharina (* † 29. Juni 1639)
    • Heinrich, Herzog von Gloucester (8. Juli 1640 – 8. September 1660)
    • Henriette Anne (1644–1670) ∞ Philipp I., Herzog von Orléans

    Karl I. und das Schachspiel
    Das Schachspiel war bevorzugter Zeitvertreib von Karl I. Am 8. Oktober 1640 schrieb ein Höfling in einem Brief: „the King when he is neither in the field (where he is constantly every fair day), nor at the Council, passes most of his time at chess with the Marquis of Winchester“. Auch bei der Bestellung zum Gentleman of the Bedchamber achtete Karl I. darauf, dass es sich dabei um geübte Schachspieler handelte. Einem von ihnen, Montagu Bertie, 2. Earl of Lindsey, ist das 1656 veröffentlichte Buch The Royall Game of Chesse-Play gewidmet, in dem ausdrücklich auf die Schachleidenschaft des Königs und seines Hofstaates Bezug genommen wird. Auch Thomas Herbert gehörte zu seinen Spielpartnern. Nach dem Tode Karls I. kursierte die Anekdote, dass während einer Schachpartie der Kopf des weißen Königs abgefallen sei, was als Omen für seine spätere Hinrichtung gedeutet wurde. Gelegentlich wurde auch behauptet, der König habe neben der Bibel auch ein Schachbrett zum Schafott mitgebracht, was aber wahrscheinlich nicht zutrifft. Ein von Karl I. genutztes Schachbrett aus Silber und Bernstein, das in den Besitz von William Juxon kam, wurde 2012 bei Sotheby’s für 601.250 englische Pfund verkauft. [1]

    Rezeption
    Die Hinrichtung Karls I. sorgte in Europa als Angriff auf eine göttlich verbürgte Ordnung für Aufsehen. Andreas Gryphius thematisierte den Vorfall in seinem Trauerspiel Ermordete Majestät oder Carolus Stuardus König von Gross Brittannien (Erstdrdruck 1657, überarbeitet 1663) und stellte ihn aus der Perspektive des Gottesgnadentums dar: In dem Stück erscheint Karl als Postfiguration Christi, da er, wie betont wird, unschuldig hingerichtet wird und noch auf dem Blutgerüst seinen Anklägerrn vergibt. Das Stück verliert erst dann seinen tendenziösen Charakter, wenn man das dargestellte Geschehen nicht allein auf die zeitgenössische Politik, sondern auch auf die für das barocke Trauerspiel fundamentale Frage nach der Möglichkeit von Erlösung bezieht.
    Im Anglo-Katholizismus wird Karl I. als Märtyrer und Heiliger verehrt. St.-Charles-Kirchen aus der Zeit des Britischen Weltreichs haben ihn als Patron. Sein Gedenktag im anglikanischen Kalender ist der 30. Januar.[2]
    Marieluise Fleißer schrieb zwischen 1940 und 1945 ein Drama Karl Stuart, das 2009 erstmals aufgeführt wurde.[3]
    Sein Sohn Karl II. benannte die Provinz Carolina ihm zu Ehren.



    Siehe auch
    • Stammtafel der Könige von Schottland
    Literatur
    • Ronald G. Asch: Der Hof Karls I. von England. Politik, Provinz und Patronage. 1625–1640 (= Norm und Struktur. Bd. 3). Böhlau, Köln u. a. 1993, ISBN 3-412-09393-9 (Zugleich: Münster, Universität, Habilitations-Schrift, 1991).
    • Richard Cust: Charles I. A Political Life. Longman, Harlow 2005. [Standardwerk]
    • Pauline Gregg: King Charles I. University of California Press, Berkeley CA 1984, ISBN 0-520-05146-7.
    • Heiner Haan, Gottfried Niedhart: Geschichte Englands vom 16. bis zum 18. Jahrhundert (= Geschichte Englands. Bd. 2). Beck, München 1993, ISBN 3-406-33005-3.
    • Mark Kishlansky: Charles I (Penguin Monarchs). Allen Lane, London 2014. [aktuelle Einführung]
    • Peter Wende: Karl I. In: Peter Wende (Hrsg.): Englische Könige und Königinnen der Neuzeit. Von Heinrich VII. bis Elisabeth II. 1. aktualisierte Auflage. Beck, München 2008 (zuerst 1998), ISBN 978-3-406-57375-0, S. 111–127 (Vorschau bei Googe Bücher).
    Weblinks
     Commons: Karl I. (England) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
     Wikiquote: Karl I. von England – Zitate
    • Literatur von und über Karl I. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Werke von und über Karl I. in der Deutschen Digitalen Bibliothek
    • Druckschriften von und über Karl I. (England) im VD 17
    • Historical Collections of Private Passages of State: Volume 1 – 1618–29 British History Online
    Anmerkungen
    1 Jeremy Goldsmith: Charles I and chess. In: Notes and Queries 61.2014,3, S. 358–362
    2 The Calendar
    3 http://www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&task=view&id=2770

    Karl heiratete Henrietta Maria von Frankreich am 13 Jun 1625 in Kirche St. Augustine in Canterbury. Henrietta (Tochter von König Heinrich IV. von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon) und Maria von Medici) wurde geboren am 15 Nov 1609 in Paris, France; gestorben am 10 Sep 1669 in Schloss Colombes; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 137. König Karl II. von England, von Schottland, von Irland (Stuart)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 29 Mai 1630 in London, England; gestorben am 6 Feb 1685 in London, England.
    2. 138. Prinzessin Henrietta Anne von England (Stuart)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 16 Jun 1644 in Exeter; gestorben am 30 Jun 1670 in Saint-Cloud.

  16. 126.  Prinzessin Elisabeth StuartPrinzessin Elisabeth Stuart Graphische Anzeige der Nachkommen (108.Jakob11, 91.Maria10, 72.Marie9, 59.Claude8, 45.René7, 32.Friedrich6, 21.Antoine5, 12.Friedrich4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 19 Aug 1596 in Falkland Palace, Fife, Schottland; gestorben am 13 Feb 1662 in Westminster, London; wurde beigesetzt am 17 Feb 1662 in Westminster Abbey, London, England.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Starb wohl an Bronchitis.
    • Titel (genauer): Prinzessin von England und Schottland, Kurfürstin von der Pfalz durch Heirat (1613 bis 1623), Königin von Böhmen durch Heirat (1619 bis 1620)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_Stuart

    Elisabeth Stuart (englisch Elizabeth Stuart; * 19. August 1596[1] im Falkland Palace, Fife, Schottland; † 13. Februar 1662 in Westminster, London) war Prinzessin von England und Schottland und durch ihre Heirat mit Friedrich V. von der Pfalz, deem Winterkönig, von 1613 bis 1623 Kurfürstin von der Pfalz sowie von 1619 bis 1620 Königin von Böhmen. Weil sich Friedrich V. als böhmischer König nur ein Jahr lang zu behaupten vermochte, musste Elisabeth mit ihm 1621 ins Exil in die Niederlandnde gehen, wo sie 40 Jahre lebte. 1632 Witwe geworden, bemühte sie sich um die Rückgabe der Kurpfalz an ihren ältesten überlebenden Sohn Karl Ludwig; erst 1648 erhielt er sie in verkleinertem Umfang zurück. Nach der Restauration des Hauses Stuart konnte Elisabeth 1661 in ihre Heimat zurückkehren, wo sie im folgenden Jahr starb.

    Abstammung und Jugend
    Die im August 1596 geborene und am 28. November 1596 getaufte Elisabeth war die älteste Tochter König Jakobs VI. von Schottland und seiner Gattin Anna von Dänemark (1574–1619), einer Tochter König Friedrichs II. von Dänemark und Norwegen. Väterlicherseits war Elisabeth eine Enkelin der schottischen Königin Maria Stuart, die 1587 hingerichtet worden war. Neben mehreren als Kleinkinder verstorbenen Geschwistern hatte Elisabeth zwei das Kinderstadium überlebende Brüder, von denen Henry Frederick älter, Karl (der spätere Karl I. von England) jünger als sie war. Ihren Namen erhielt sie nach Königin Elisabeth I.
    Wie es damals für Königstöchter üblich war, wurde Elisabeth nicht von ihren Eltern, sondern von verschiedenen loyal zum Königshaus stehenden Adligen erzogen. Ihre frühe Kindheit verbrachte sie mit ihrer jüngeren, bereits einjährig verstorbenen Schwester Margaret im schottischen Linlithgow Palace bei Alexander Livingstone, dem 7. Lord Livingstone und seit 1600 1. Earl of Linlithgow, und dessen katholischer Gattin Helen Hay. Im März 1603 folgte ihr Vater Jakob VI. von Schottland als Jakob I. der verstorbenen Königin Elisabeth I. als König von England und Irland nach. Die sechsjährige Elisabeth kam mit ihrer Mutter im Juni 1603 nach England und erhielt zunächst die in zweiter Ehe mit Henry Brooke, 11. Baron Cobham verheiratete Lady Frances Howard zur Gouvernante. Nach der Entdeckung von Cobhams Verwicklung in den vermeintlich gegen die Regierung König Jakobs I. von England gerichteten Main Plot wurde Elisabeth im Oktober 1603 in die Obhut des streng protestantisch gesisinnten Lord John Harington und dessen Gattin Anne gegeben und wohnte vorwiegend auf deren Gut Combe Abbey in Warwickshire. Das Ehepaar kümmerte sich eifrig um seinen neuen Schützling, und Elisabeth verlebte im Kreis ihrer Gespielinnen glückliche Jugendjahre. Sie erlernte u. a. Schreiben, Reiten sowie die von ihr gut beherrschten Fremdsprachen Französisch und Italienisch. Einige an ihren Vater und älteren Bruder gerichtete Notizen von der Hand der jungen Prinzessin blieben erhalten.
    Im November 1605 versuchten britische Katholiken, Elisabeths protestantischen Vater und die englischen Regierungsmitglieder durch den sog. Gunpowder Plot zu ermorden. Die Verschwörer planten, sich Elisabeths zu bemächtigen und im Fall des Gelingens des Attentats entweder sie oder ihren jüngeren Bruder Karl als Monarchen auf Englands Thron zu setzen, der dann im katholischen Sinn hätte regieren müssen. Rechtzeitig gewarnt begab sich Lord Harington aber mit Elisabeth nach Coventry, dessen Einwohner sie zu verteidigen versprachen. Der Anschlag von Guy Fawkes und seinen Komplizen scheiterte auch insgesamt.
    Ende 1608 zog Elisabeth an den von ihr bisher nur sporadisch besuchten Königshof, wo sie u. a. im Hampton Court Palace und Whitehall-Palast lebte. Sie freundete sich nun sehr eng mit ihrem Bruder Henry Frederick an und teilte dessen strenge protestantische Auffassung, die ihr von den Haringtons anerzogen worden war. Sie behielt ihre religiöse Überzeugung auch nach Henrys frühem Tod lebenslang bei, während ihr jüngerer Bruder Karl in dieser Hinsicht weniger strikt war.[2]
    Heirat mit Friedrich V. von der Pfalz
    Bald kam es zu Plänen für eine angemessene Verheiratung Elisabeths. Die junge Prinzessin wurde von Besuchern des englischen Hofs als blondhaarige Schönheit beschrieben, die bereits zahlreiche Dichter inspirierte. Als Johan Skytte als Leiter einer schwedischen Delegation 1610 nach London kam, glaubte der englische Hof, König Karl IX. wolle für seinen Sohn Gustav Adolf um die Hand Elisabeths werben lassen. Der Gesandtschaft ging es aber weniger um die Anbahnung einer solchen Ehe als um die Auslotung, wie viel Hilfe Schweden von Seiten Englands und den Niederlanden für einen Krieg gegen Russland, Polen und Dänemark erwarten konnte, dem sich das nordische Land gegenübersah.[3]
    Zu den Heiratskandidaten von Elisabeth gehörte u. a. Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel, Otto von Hessen-Kassel und ein Sohn des Herzogs von Savoyen. Die englische Königin Anna zeigte sich zur Entrüstung des Prince of Wales Henry Frederick einer Ende 1611 angedachten katholischen Heirat ihrer Tochter mit Philipp III. von Spanien sehr geneigt. König Jakob I. schloss aber im März 1612 ein Bündnis mit der deutschen Protestantischen Union und entschied sich, Elisabeth einem fühhrenden Vertreter der Union, dem calvinistischen Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz, zur Gemahlin zu geben, obwohl Elisabeths Mutter gegen diese Ehe war. Gleichzeitig suchte der englische Monarch aber auch gute Kontakte zu katholischen Mächten und stellte daher Überlegungen über eine mögliche Verheiratung seiner Söhne mit französischen oder spanischen Prinzessinnen an.
    Kurfürst Friedrich V. war nahezu gleichaltrig mit seiner auserwählten Braut, mit der er seit März 1612 in Korrespondenz stand. Er entsandte als seine Bevollmächtigten zur Führung der Heiratsverhandlungen zunächst den Grafen Johann Albrecht von SSolms und danach seinen Hofmeister Hans Meinhard von Schönberg nach London. Der Ehevertrag wurde am 16. Mai 1612 unterschrieben. Am folgenden 16. Oktober landete Friedrich V. selbst in England und konnte sich eines freundlichen Empfangs erfreuen. Elisabeth war ihrem Bräutigam sehr zugetan, musste aber damals den plötzlichen Tod ihres Lieblingsbruders Henry Frederick († 6. November 1612) erleben, den sie in den letzten Tagen seines Lebens nicht mehr hatte besuchen dürfen. Die Hochzeit von Friedrich V. und Elisabeth fand dann am 14. Februar 1613 in der königlichen Kapelle des Whitehall-Palasts zu London mit viel Pomp statt. Die anschließenden Feierlichkeiten, zu denen auch Maskenspiele und Turniere gehörten, waren außerordentlich umfangreich.[4][5]
    Die im Ehevertrag vorgesehene Mitgift Elisabeths in der Höhe von 40.000 Pfund zahlte ihr Vater Jakob I. im Verlauf der Jahre 1615–1618 an Friedrich V. Dieser wiederum übergab Elisabeth als Wittum u. a. Neustadt an der Weinstraße. Falls sie Witwe würde, sollte sie in Frankenthal und Friedelsheim residieren. Darüber hinaus sagte der Kurfürst seiner Gemahlin ein jährliches Einkommen von 1500 Pfund sowie ein Wittum von 10.000 Pfund zu.
    Am 26. April 1613 verließ Friedrich V. mit seiner frischangetrauten Gattin England per Schiff und wurde auf seiner Heimreise zunächst in den Niederlanden festlich empfangen. Er traf u. a. in Den Haag seinen Onkel Moritz von Oranien, reiste dann mit Elisabeth nach Deutschland und wurde mit ihr gemeinsam bei der Ankunft in Heidelberg (17. Juni 1613) von der Bevölkerung jubelnd begrüßt.[6]

    Nachkommen
    Elisabeth und Friedrich V. bekamen insgesamt 13 Kinder:
    1 Heinrich Friedrich (* 11. Januar 1614 in Heidelberg; † 17. Januar 1629 in der Nähe von Haarlem ertrunken, Grabstätte im St. Vinzent-Kloster oder in der Prinzenkirche in ’s-Gravenhage, Niederlande), Kurprinz von der Pfalz
    2 Karl Ludwig (* 22. Dezember 1617 in Heidelberg; † 28. August 1680 bei Edingen), Kurprinz und nachmaliger Kurfürst von der Pfalz
    3 Elisabeth (* 26. Dezember 1618 in Heidelberg; † 8. Februar 1680 im Stift Herford, Grabstätte im Herforder Münster, seit dem 30. April 1667 Äbtissin zu Herford (Westfalen))
    4 Ruprecht (* 17. Dezember 1619 in Prag; † 29. November 1682 in London, Grabstätte in der Westminster-Abtei, London), seit 1643 Duke of Cumberland, britischer Admiral, Gouverneur von Windsor ∞ morganatisch mit Lady Bellamont und später mit Margrete Hewes
    5 Moritz (* 6. Januar 1621 in Küstrin; † September 1652, verschollen, wahrscheinlich bei einem Schiffbruch auf hoher See oder als Gefangener in Algier gestorben)
    6 Louise Maria "Luise-Hollandine" (* 18. April 1622 in Den Haag; † 11. Februar 1709 im Kloster Maubuisson, Grabstätte im Zisterzienserinnenkloster Maubuisson in Saint-Ouen-l’Aumône, Département Val-d’Oise, Frankreich), seit 1664 Äbtissin zu Mauuisson
    7 Ludwig (* 31. August 1623 in Den Haag; † 24. Dezember 1623 ebd., Grabstätte im St. Vinzent-Kloster oder in der Prinzenkirche in ’s-Gravenhage, Niederlande)
    8 Eduard (* 5. Oktober 1625 in Den Haag; † 13. März 1663 in Paris, Grabstätte in der Klosterkirche Val de Grace, Paris) ∞ seit 1645 mit Anna Gonzaga (* 1616; † 6. Juli 1684), Prinzessin von Nevers, Mantua und Monferrat
    9 Henriette Marie (* 17. Juli 1626 in Den Haag; † 18. September 1651 in Sárospatak, Grabstätte in der St. Michaels-Kirche, Karlsburg, heute Alba Julia, Rumänien) ∞ seit dem 16. Mai 1651 in Patak mit Sigismund Rákoczy (* 14. Juli 1622; † 4. Febrar 1652 in Fogarasch, Grabstätte in der St. Michaels-Kirche, Karlsburg, heute Alba Julia, Rumänien), Graf von Mongatsch
    10 Philipp (* 6. Oktober 1627 in Den Haag; 16. Dezember 1650 in der Schlacht bei Rethel gefallen, Grabstätte in der Pfarrkirche Saint Charles, Sedan), lothringischer Reiteroberst
    11 Charlotte (* 19. Dezember 1628 in Den Haag; † 24. Januar 1631 in Den Haag, Grabstätte in der Hof- und Kollegiatskapelle, später französische Klosterkirche, Den Haag, Niederlande)
    12 Sophie (* 14. Oktober 1630 in Den Haag; † 8. Juni 1714 in Herrenhausen, Grabstätte im Welfenmausoleum im Berggarten Herrenhausen in Hannover); ∞ seit dem 17. Oktober 1658 in Heidelberg mit Ernst August, Kurfürst von Hannover
    13 Gustav Adolf (* 14. Januar 1632 in Den Haag; † 9. Januar 1641, Grabstätte in der Hof- und Kollegiatskapelle, später französische Klosterkirche, Den Haag, Niederlande)

    Kurfürstin von der Pfalz
    Durch die Eheverbindung mit dem Haus Stuart hielt ein verfeinertes kulturelles Leben am Hof Friedrichs V. Einzug, der aufgrund des englischen Einflusses auch in vermehrtem Maß streng protestantischen und ritterlich-humanistischen Idealen verpflichtet war. Elisabeth brachte einen Hang zu Prunk- und Verschwendungssucht mit, den ihr Gemahl teilte. Das Kurfürstenpaar führte trotz ihrer aus rein politischen Gründen angebahnten Heirat lebenslang eine glückliche Ehe. Friedrich V. ließ für seieine Gattin im Heidelberger Schloss einen eigenen „englischen Bau“ und eine Menagerie errichten sowie die Erbauung eines dem damaligen englischen Geschmack entsprechenden neuen Schlossgartens, des Hortus Palatinus, beginnen, mit dessen Anlage der mit Elisabeth in die Kurpfalz gereiste berühmte Gartenarchitekt Salomon de Caus betraut wurde.
    Elisabeth bekam in ihren ersten fünf Ehejahren ihre ersten drei Kinder, frönte in dieser Zeit aber im Übrigen ihren luxuriösen, unbeschwerten Aktivitäten, die sie u. a. mit ihrer englischen Rente finanzieren konnte. So beteiligte sie sich etwa aan zahlreichen Festen, Banketten und Jagden. Ein derartiger Lebensstil war bisher am kurfürstlichen Hof unbekannt und fand bei ihren neuen Untertanen ebenso wenig Anklang wie ihre geringen Anstrengungen, gut Deutsch zu lernen. Dennoch wirkte sie durch ihren Charme und ihre Attraktivität äußerst gewinnend. Sie hatte ein großes Gefolge von fast 400 Personen mitgebracht und Hans Meinhard von Schönberg musste häufig dafür Sorge tragen, dass es zwischen ihren englischen Dienern und dem Hofpersonal Friedrichs V. nicht allzu große Spannungen gab.
    Die politische Stellung Friedrichs V., der sich als Führer der protestantischen Kräfte im Reich gegen den katholischen Habsburger-Kaiser sah, war durch seine Heirat mit einer Prinzessin königlichen Geblüts noch erhöht worden. Damit steigerten sich auch die ehrgeizigen Pläne seiner Berater, von denen insbesondere Christian I. von Anhalt-Bernburg häufig die Regierung für den bisweilen depressiven, zudem politisch unerfahrenen Kurfürsten führte.[7]

    Königin von Böhmen
    Nach dem zweiten Prager Fenstersturz (23. Mai 1618), der den Beginn des Dreißigjährigen Krieges einleitete, unterstützte Friedrich V. zunächst nur versteckt die aufständischen böhmischen Protestanten gegen die Habsburger. Eine Heidelberger Kriegspartei, der Christian von Anhalt angehörte, wirkte aber bald dafür, dass ihr Kurfürst anstelle des Erzherzogs Ferdinand von Innerösterreich (des späteren Kaisers Ferdinand II.) zum böhmischen König gemacht würde. Nach dem Tod Kaiser Matthias’ (20. März 1619) beschlossen die böhmischen Landstände denn auch, Ferdinand abzusetzen (17. August) und den pfälzischen Kurfürsten zu ihrem neuen König zu wählen (26. August 1619). Nur zwei Tage danach wurde indessen Ferdinand seinerseits zum römisch-deutschen Kaiser gewählt.
    Friedrich V. erbat sich Bedenkzeit, ob er die ihm angebotene Krone annehmen sollte. Mehrere protestantische Verbündete und auch Jakob I. von England rieten ihm strikt von diesem abenteuerlichen Plan ab. Elisabeth hingegen soll laut häufigen späteren Behauptungen ihren Gatten maßgeblich dazu ermuntert haben, seine Wahl zu akzeptieren, damit sie künftig eine ihrer königlichen Abstammung würdige Position einnehmen könne. Lässt sich diese Mutmaßung auch nicht belegen, so steht doch fest, dass sie ihn zumindest nicht davon abhielt und ihm schrieb, seiner Entscheidung bereitwillig zu folgen und notfalls ihre Diamanten und sonstigen Schätze zur Finanzierung dieses Unternehmens zu verpfänden. Der Kurfürst selbst gab an, für seinen letztlich gefassten weitreichenden Beschluss, seine Königswahl doch anzunehmen, seien religiöse Gründe ausschlagend gewesen; er sei einem von ihm vermeintlich gehörten Ruf Gottes gefolgt.
    Im Oktober 1619 reisten Friedrich V., seine Gattin und zahlreiches Gefolge nach Prag, wo sie am 31. Oktober ankamen. Im dortigen Veitsdom wurde die mit ihrem vierten Kind, Ruprecht, hochschwangere Elisabeth drei Tage nach ihrem Mann am 7. Novembmber 1619 zur Königin von Böhmen gekrönt. Bald kam es aber zwischen der einheimischen Bevölkerung einerseits und dem neuen Königspaar sowie dessen Hofstaat andererseits auch zu Spannungen. So betätigte sich der eifernde calvinistische Hofprediger Friedrichs V., Abraham Scultetus, zur Empörung der Böhmen zu Weihnachten 1619 in Prager Kirchen als Bilderstürmer. Viele Böhmen fanden es auch nicht passend, dass ihr „Winterkönig“ vor seiner Gemahlin und deren Hofdamen nackt in der Moldau badete oder dass Elisabeth äußerst gewagte Kleider trug und Hunde und Affen in ihrer Umgebung hielt.
    Inzwischen schloss Ferdinand II. im Oktober 1619 mit dem bayrischen Herzog Maximilian I. als Haupt der Katholischen Liga ein Bündnis und versprach diesem für militärische Unterstützung die Länder und Kurfürstenwürde Friedrichs V. Ferner verbündete sich der Kaiser mit dem lutherischen Kurfürsten Johann Georg von Sachsen, der als Belohnung die Lausitz erhalten sollte. Auch Spanien trat der Allianz unter der Bedingung bei, dass es die Unterpfalz angreifen durfte. Hingegen erhielt Friedrich V. von befreundeten protestantischen Ländern praktisch keine Unterstützung. Während der spanische Feldherr Spinola im August 1620 die fast ungeschützte Kurpfalz angriff, fielen die von Tilly angeführten Truppen Maximilians und jene Johann Georgs bald darauf in Böhmen ein. Im September bat Elisabeth ihren Bruder Karl brieflich dringend, dass er sich bei ihrem Vater Jakob I. für die Unterstützung Friedrichs V. einsetze.
    Nach der verheerenden Niederlage in der am 8. November 1620 nahe Prag ausgetragenen Schlacht am Weißen Berg gegen die Truppen der katholischen Fürsten unter Tilly floh die erneut hochschwangere Elisabeth mit ihrem Gatten zunächst nach Breslau, von wo aus sie ihrem Vater schrieb, er solle Mitleid mit ihr haben, sie werde aber jedenfalls ihren Gatten nicht verlassen. In dieser schwierigen Situation zeigte sie große Selbstdisziplin und Mut. In der Weihnachtszeit 1620 fand sie in Küstrin Schutz, wo sie ihren Sohn Moritz gebar, aber mit ihrem Gefolge nur unzureichend mit Essen versorgt wurde. Nach der Ankunft ihres Gatten in Küstrin musste das geflohene Ehepaar weiter nach Berlin ziehen. Dort war es nicht sehr willkommen, doch wururde seinen Kindern am Hof des Kurfürsten Georg Wilhelm ein sicherer Zufluchtsort gewährt. So wohnte Elisabeths älteste Tochter, die gleich wie ihre Mutter hieß, in ihren ersten Lebensjahren in Berlin, wohin sie von ihrer Großmutter Luise Juliana gebracht worden war. Friedrich V., über den Kaiser Ferdinand II. am 29. Januar 1621 u. a. wegen Landfriedensbruch die Reichsacht verhängte, und seine Gattin Elisabeth verließen hingegen bald Berlin und reisten über Wolfenbüttel in die Niederlande. Hier wurden sie vom Statthalter Moritz von Oranien am 14. April 1621 in Den Haag ehrenvoll empfangen.[8]
    Langes Exil in den Niederlanden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Leben bis zum Tod Friedrichs V.
    In den Niederlanden residierten Elisabeth und Friedrich V. nun in Den Haag, bekamen weitere acht Kinder und richteten bald eine Exilregierung ein. Wenigstens anfangs wurden sie von den Generalstaaten finanziell großzügig unterstützt. Aufgrund der ihnen überwiesenen niederländischen und englischen Unterstützungsgelder konnte sich das Fürstenpaar in den 1620er Jahren erlauben, weiterhin ein äußerst aufwendiges Leben zu führen. Elisabeth, die nun eine politisch wesentlich gewichtigere Rolle als zuvor spielte, ließ sich und ihre Familie von renommierten holländischen Malern wie Gerrit van Honthorst und Michiel Jansz van Mierevelt porträtieren und sandte einige dieser Gemälde an verschiedene ihrer Unterstützer.
    Auf politischem Gebiet mussten Elisabeth und ihr Gemahl aber weitere große Rückschläge hinnehmen. Böhmen wurde katholisch, im April 1621 löste sich die Protestantische Union selbst auf, 1622–1623 verlor Friedrich V. seine pfälzischen Erblande vollständig an die Kaiserlichen, Spanier und Bayern, und am 23. Februar 1623 wurde seine Kurwürde durch Ferdinand II. auf Maximilian I. von Bayern übertragen. Die Hoffnungen des im Exil lebenden Paars ruhten maßgeblich auch auf englischer Hilfe. Elisabeth fand aber bei ihrem Vater nur wirkungslose diplomatische, jedoch praktisch keine militärische Unterstützung; vielmehr suchte Jakob I. intensiv einen Ausgleich mit Spanien. Dennoch kämpfte Elisabeth nach wie vor energisch für die pfälzische Sache.
    Elisabeths Hof in Den Haag entwickelte sich zu einem geistigen Mittelpunkt der protestantischen Gesellschaft. Sie entsprach dem Schönheitsideal der damaligen Zeit. So wurde sie anerkennend Pearl of Britain (deutsch: Perle Britanniens), Englandds Rose und nicht zuletzt aufgrund ihres Charmes Queen of Hearts (deutsch: Königin der Herzen) genannt. Sie erhielt fast kultische Verehrung durch viele Bewunderer, etwa dem englischen Diplomaten Sir Thomas Roe oder Feldherren, die für ihre Sache in Deutschland zu streiten bereit waren. So wurde sie in ritterlichem Sinn von ihrem Cousin angehimmelt, dem militärisch verwegenen, dabei aber auch zu Gewalttätigkeit neigenden jungen Herzog Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel. Er soll einen Handschuh Elisabeths an seinem Helm befestigt und geschworen haben, diesen Handschuh erst dann wieder abzunehmen, wenn es ihm gelungen sei, den Gemahl seiner verehrten Dame wieder in dessen Reich einzusetzen. Außerdem habe er seine Truppen mit Feldzeichen ausgestattet, auf denen als Hinweis auf Elisabeth in französischer Sprache „Pour dieu et pour elle“ (d. h. „Für Gott und für sie“) eingestickt gewesen sei. Militärisch aber gelang es auch ihm nicht, mit seiner Söldnerarmee die Kurpfalz für Friedrich V. wiederzugewinnen. 1626 starb er im Alter von nur 26 Jahren an hohem Fieber.
    Nachdem Elisabeths Bruder Karl und der Herzog von Buckingham von ihrer 1623 unternommenen Brautreise nach Madrid, wo der englische Thronfolger um die Hand einer spanischen Prinzessin werben wollte, enttäuscht zurückgekehrt waren, drängten sie KöKönig Jakob I. zu einer antispanischen Kriegspolitik. Dies schien die Aussichten Friedrichs V. in seiner pfälzischen Sache zu verbessern. Elisabeth setzte nun Erwartungen auf die Hilfe Karls. Doch nach dem Tod ihres Vaters (27. März 1625) und der Thronbesteigung ihres Bruders als Karl I. sah sie die Kriegsstrategie bald gescheitert. Ihr Berater und Bevollmächtigter in London, Johann Joachim von Rusdorf, machte dafür den Herzog von Buckingham verantwortlich, der wiederum in Elisabeths nniederländischem Hof einen Gegner seiner Politik sah. Friedrich V. und seine Gemahlin wehrten sodann den Vorschlag des im November 1625 nach Den Haag gereisten Herzogs ab, seine Tochter zur Gemahlin von einem Sohn Elisabeths zu machen. Die am 23. August 1628 erfolgte Ermordung Buckinghams bedauerte Elisabeth nicht.
    Auch der militärische Einfall des dänischen Königs Christian IV. ins Reich zugunsten der deutschen Protestanten half den Rückkehrplänen Friedrichs V. nicht. In der Schlacht bei Lutter wurde der Dänenkönig 1626 von Tilly völlig geschlagen und schloss schließlich 1629 den Lübecker Frieden. Elisabeth war verärgert, dass ihr Bruder Karl 1630 den Krieg gegen Spanien beendete, ohne dabei die Ansprüche Friedrichs V. zu berücksichtigen. Sie genoss aber in England weiterhin große Sympathien, insbesondere bei strengen Protestanten. Das Ertrinken ihres ältesten Sohnes Heinrich Friedrich (1629) und der frühe Tod ihres erst zweijährigen Töchterchens Charlotte (1631) bereiteten ihr weiteren Kummer. Ab 1629 ließ sie sich mit ihrem Gatten eine neue Unterkunft in Rhenen erbauen, wo sie dann meist residierte und viele englische Besucher empfing.
    Die Siege des Schwedenkönigs Gustav II. Adolf 1631 weckten in Friedrich V. neue Hoffnungen. Briefliche Bitten Elisabeths an ihren Bruder, sich mit Schweden zu verbünden und für die Interessen der pfälzischen Dynastie militärisch in Deutschland eeinzugreifen, blieben letztlich erfolglos. Friedrich V. schloss sich dem schwedischen Eroberer an, in dessen Plänen aber seine Wiedereinsetzung in der Pfalz nur eine zweitrangige Rolle spielte. Kurz nachdem Gustav Adolf in der Schlacht bei Lützen (16. November 1632) gefallen war, verstarb der darüber maßlos enttäuschte Friedrich V. am 29. November 1632 in Mainz aufgrund eines pestilenten Fiebers, wahrscheinlich der Pest. Seine Gattin Elisabeth war über seinen Tod erschüttert und schrieb ihrem königlichen Bruder, dass sie sich zum ersten Mal in ihrem Leben gefürchtet habe und drei Tage nicht habe essen und schlafen können. Sie lehnte aber ein Rückkehrangebot Karls nach England ab, da dies einer Aufgabe ihrer Ansprüche und jener ihrer Kinder auf die Rückerstattung der Kurpfalz bedeutet hätte.[9][10]

    Witwenzeit
    Elisabeth erhielt nun die bisher ihrem Gatten zugestandenen Zahlungen von Seiten der Generalstaaten und frönte weiterhin bisweilen der Jagd und dem Reiten. Vor allem aber setzte sie sich in den nächsten Jahren für das Los ihrer Kinder ein. So sammelte sie mit Wilhelm von Hessen im Juli 1633 ein kleines Heer, um die Pfalz zu besetzen, und sie bemühte sich auf ihren Bruder Karl I. einzuwirken, dass er seinen Einfluss zugunsten ihres ältesten lebenden Sohnes und Erben der Pfalz, Karl Ludwig, geltend machte. Der König unternahm aber keine entscheidenden Schritte im Sinne ihres Anliegens; ihre Beziehungen zum englischen Hof waren in den 1630er Jahren vielmehr recht gespannt. Nachdem Dudley Carleton, 1. Viscount Dorchester, ein guter, einflussreicher Freund Elisabeths und seit Ende 1628 Secretary of State, am 15. Februar 1632 verstorben war, fungierte Sir Thomas Roe als Elisabeths engster bedeutender Vertrauter in England, wenn er auch kein Hofamt bekleidete. Sie unterhielt zwar auch zu manchen anderen wichtigen Politikern ihres Heimatlandes freundschaftliche Beziehungen, doch hatte sie nur sehr vereinzelt wirklich glühende Anhänger am englischen Hof wie Georg Rodolf Weckherlin. Der offizielle Vertreter Elisabeteths in ihrem Heimatland, Sir Francis Nethersole, verhielt sich nicht sehr diplomatisch und schadete mit diesem Benehmen ihren pfälzischen Interessen. Als er Ende 1633 Karl I. brieflich beschuldigte, dass diesem die politischen Wünsche Elisabeths gleichgültig seien, ließ der verstimmte König Nethersole gefangen setzen und Elisabeth musste nun ihren Vertrauten entlassen.
    Die Wiedereroberung der Pfalz durch die Kaiserlichen und der Prager Frieden (30. Mai 1635) machten die Hoffnungen Karl Ludwigs zunichte, der auf Rat seiner Mutter Elisabeth und bald gefolgt von seinem jüngeren Bruder Ruprecht nach London reistee, um die Hilfe Karls I. zu erbitten. Dieser wollte seine Neffen aber nicht militärisch, sondern nur auf dem Weg über Verhandlungen unterstützen. Als sich die Brüder später entschlossen, dennoch mit Waffengewalt die Wiedereroberung ihres Erbes zzu versuchen, wurden sie nach einer vergeblichen Belagerung von Lemgo im Oktober 1638 bei Gohfeld geschlagen, wonach Karl Ludwig entkommen konnte, während Ruprecht in Gefangenschaft Kaiser Ferdinands III. geriet und erst 1641 freikam. Karl Ludwig wurde wiederum bei einer Reise durch Frankreich im Oktober 1639 auf Befehl Richelieus verhaftet und bis August 1640 interniert. Dies bestärkte Elisabeth in ihrer Ablehnung einer ihr früher von ihrem Berater Rusdorf empfohlenen engeren Zusammenarbeit mit Frankreich.
    Nach dem Ausbruch des englischen Bürgerkriegs zwischen Anhängern Karls I. und jenen des Parlaments (1642) wurde die jährliche englische Rente für Elisabeth in der Höhe von 12.000 Pfund eingestellt. Ihre finanzielle Lage wurde mit der Zeit immer kritischer und sie hing zunehmend vom guten Willen holländischer Darlehensgeber, meist Kaufherren, ab. Ihr enger dauerhafter Freund Lord William Craven, der erstmals 1632 nach Den Haag gekommen war, unterstützte sie oft in ihrer Not. Dass er ihr Geliebter oder heimlicher Ehemann gewesen sei, scheint nicht auf Wahrheit zu beruhen; er dürfte sie vielmehr nur stets aufrichtig und teilnahmsvoll verehrt haben. Nach dem Ende des Bürgerkriegs wurde sein Besitz wegen seiner Unterstützung Karls I. konfisziert. Von Elisabeths Söhnen kämpften Ruprecht und Moritz im Bürgerkrieg für ihren Oheim König Karl I., während Karl Ludwig eher zur Partei des Parlaments hinneigte. Elisabeth selbst scheint dabei eher die Ansicht Ruprechts und Moritz’ geteilt zu haben, wandte sich aber dennoch mehrmals mit Bitten um weitere Geldüberweisungen an das englische Parlament. Nach der Hinrichtung Karls I. (30. Januar 1649) betrauerte Elisabeth diesen sehr, brach alle Kontakte mit dessen Gegnern ab und hasste nun den später zum Lordprotektor ernannten Oliver Cromwell.
    In ihren letzten 15 Lebensjahren verschlechterte sich Elisabeths Verhältnis zu den meisten ihrer Kinder. Ihre jüngste Tochter Sophie behauptete später, dass Elisabeth keine kleinen Kinder gemocht und diesen die Gesellschaft ihrer Hunde und Affeen vorgezogen habe; daher habe sie ihre Töchter in Leiden erziehen lassen, bis sie erwachsen waren. Karl Ludwig erhielt nach dem Westfälischen Frieden (1648), der den Dreißigjährigen Krieg beendete, einen Teil seiner pfälzischen Erblande, nämlicich die rheinische Pfalz zurück, wo er nun residierte; außerdem wurde für ihn eine achte Kur geschaffen. Elisabeth wurde vom Kaiser ein Wittum von 20.000 Talern versprochen. Doch Streitigkeiten zwischen Karl Ludwig und seiner Mutter führten dazuu, dass diese nicht wie beabsichtigt in die Pfalz kam, sondern weiterhin in den Niederlanden wohnte. Elisabeth erhielt von Karl Ludwig nur eine jährliche finanzielle Unterstützung von 6000 Talern und nach dem Niedergang des Hauses Oranien blieben seit 1650 auch die bisherigen Geldleistungen der holländischen Generalstaaten aus. Sie musste daher mit der ihr noch verbliebenen Familie in relativer Armut leben und konnte sich ihrer Gläubiger nur schwer erwehren.
    Als lebenslang strenggläubige Protestantin schmerzte es Elisabeth sehr, dass ihr Sohn Eduard 1645 zum Katholizismus übertrat. 1646 ermordete ihr Sohn Philipp in Den Haag den französischen Edelmann Jacques d’Espinay, der angeblich Elisabeths Geliebter gewesen war. Diese Tat zog Philipp den tiefen Groll seiner Mutter zu, und er floh aus den Generalstaaten. Der Mord führte aber auch dazu, dass sich Elisabeths gleichnamige älteste Tochter, die später Äbtissin von Herford wurde, mit ihrer Mutter überwarf. Sophie wiederum rang, nachdem ihre geplante Verheiratung mit dem späteren englischen König Karl II. nicht zustande gekommen war, ihrer widerstrebenden Mutter Elisabeth 1650 die Erlaubnis ab, deren Haushalt verlassen und an den Hof ihres Bruders Karl Ludwig ziehen zu dürfen. Elisabeths Sohn Moritz, der in seiner letzten Lebenszeit Piraterie trieb, blieb 1652 nach einem Schiffsbruch verschollen. Luise Hollandine, die als letztes ihrer Geschwister noch bei ihrer Mutter gelebt hatte, verließ diese Ende 1657 heimlich und fluchtartig, begab sich nach Frankreich und wurde wie ihr Bruder Eduard Katholikin. Die davon schmerzlich bewegte Elisabeth verzieh ihrer Tochter dieses Verhalten nie. Ruprecht war in Elisabeths späteren Lebensjahren ihr Lieblingssohn.[11]
    Rückkehr nach England und Tod[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Nachdem das Haus der Stuarts mit der Thronbesteigung von Elisabeths Neffen Karl II. (Mai 1660) wieder in England an die Macht gekommen war, plante Elisabeth ihre Rückkehr in ihr Heimatland. Diese verzögerte sich aber aufgrund ihrer Schulden, und sie wartete auch vergeblich auf eine Einladung Karls II. Das englische Parlament bewilligte ihr in der zweiten Hälfte des Jahres 1660 insgesamt 20.000 Pfund zur Bezahlung ihrer Schulden, doch erhielt sie dieses Geld nicht überwiesen. Schließlich stimmten ihre holländischen Gläubiger ihrer Abreise doch zu, weil sie wahrscheinlich glaubten, dass Elisabeth so die ihr zugestandenen 20.000 Pfund schneller ausgezahlt bekommen und sie damit ihre Schulden begleichen würde. Trotz Versuchen Karls II., sie an der Rückkehr zu hindern, verließ sie ihr Gastgeberland, die Niederlande, nach 40-jährigem Aufenthalt und betrat nach einer Schiffsreise Ende Mai 1661 wieder englischen Boden. Dort wurde sie nicht offiziell empfangen.
    Elisabeth erfreute sich indessen wieder der Freundschaft Lord Cravens, der ihr sein Haus mit schönen Gärten in Drury Lane in London als Wohnsitz zur Verfügung stellte. Karl II. gewährte ihr eine Rente und versprach, dass das Parlament möglichshst ihre Gläubiger befriedigen würde. Ihr Sohn Ruprecht behandelte sie sehr liebevoll. Sie zog am 8. Februar 1662 in ein eigenes Domizil um, Leicester House in Leicester Fields, starb dort aber bereits fünf Tage später am 13. Februar im Alter von 65 Jahren in Gegenwart Ruprechts wohl an Bronchitis. Ihr Tod blieb nahezu unbeachtet, nur ihr Begräbnis am 17. Februar 1662 in der Westminster Abbey wurde pompös gestaltet. In ihrem Testament ernannte sie ihren ältesten lebenden Sohn zum Erben, vermachte aber den ihr verbliebenen Schmuck ihrem Lieblingssohn Ruprecht und ihre Papiere und Familienporträts Lord Craven, der diese in der von ihm erworbenen Combe Abbey aufbewahrte.[12]
    Stammmutter der späteren britischen Könige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Aufgrund des 1701 vom englischen Parlament erlassenen Act of Settlement wurde Elisabeths jüngste Tochter Sophie, als einzige zu diesem Zeitpunkt protestantische Nachfahrin der Könige von England und Schottland nach der Thronfolgerin Anne Stuart, zur Thronerbin dieser Länder bestimmt. Sophias Sohn Kurfürst Georg I. von Hannover bestieg daraufhin im Jahr 1714 den britischen Thron. Elisabeth Stuart wurde dadurch zur Stammmutter sämtlicher Monarchen Großbritanniens.



    Literatur
    • Ronald G. Asch: Elizabeth, Princess (Elisabeth Stuart), in: Oxford Dictionary of National Biography (ODNB), Bd. 18 (2004), S. 85–92.
    • Miß Benger: Memoirs of Elizabeth Stuart, queen of Bohemia. London, 1825
    • Arthur Kleinschmidt: Elisabeth Stuart. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 6, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 19–22.
    • Margret Lemberg (Hrsg.): Eine Königin ohne Reich. Das Leben der Winterkönigin Elisabeth Stuart und ihre Briefe nach Hessen. Marburg (Lahn), 1996
    • Friedrich Hermann Schubert: Elisabeth, Kurfürstin von der Pfalz. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 447 (Digitalisat).
    • Adolphus William Ward: Elizabeth (1596–1662), in: Dictionary of National Biography (DNB), Bd. 17 (1889), S. 233–240 (online) (gemeinfreier Text)
    Weblinks
     Commons: Elisabeth Stuart, Königin von Böhmen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Elisabeth Stuart im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    Einzelnachweise
    1 In manchen Quellen wird der 16. August 1596 als Geburtsdatum angegeben (Ronald G. Asch, in: ODNB, Bd. 18, S. 86).
    2 Ronald G. Asch, ODNB, Bd. 18, S. 85f.; Adolphus William Ward, DNB, Bd. 17, S. 233f.
    3 Günter Barudio: Gustav Adolf der Große, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-596-14197-4, S. 150f.
    4 Ronald G. Asch: Elizabeth, Princess (Elisabeth Stuart), in: Oxford Dictionary of National Biography (ODNB), Bd. 18 (2004), S. 86f.
    5 Adolphus William Ward: Elizabeth (1596–1662), in: Dictionary of National Biography (DNB), Bd. 17 (1889), S. 234f. (online)
    6 Hans Rall und Marga Rall: Die Wittelsbacher in Lebensbildern, aktualisierte Taschenbuchausgabe München 2005, ISBN 3-492-24597-8, S. 265.
    7 Ronald G. Asch, ODNB, Bd. 18, S. 87; Adolphus William Ward, DNB, Bd. 17, S. 235.
    8 Ronald G. Asch, ODNB, Bd. 18, S. 87f.; Adolphus William Ward, DNB, Bd. 17, S. 235f.
    9 Ronald G. Asch: Elizabeth, Princess (Elisabeth Stuart), in: Oxford Dictionary of National Biography (ODNB), Bd. 18 (2004), S. 88f.
    10 Adolphus William Ward: Elizabeth (1596–1662), in: Dictionary of National Biography (DNB), Bd. 17 (1889), S. 236f. (online)
    11 Ronald G. Asch, ODNB, Bd. 18, S. 89ff.; Adolphus William Ward, DNB, Bd. 17, S. 237f.
    12 Ronald G. Asch, ODNB, Bd. 18, S. 91; Adolphus William Ward, DNB, Bd. 17, S. 238f.

    Elisabeth heiratete König Friedrich V. von der Pfalz, Winterkönig am 24 Feb 1613 in Königliche Kapelle, Whitehall-Palast. Friedrich wurde geboren am 26 Aug 1596 in Jagdschloss Deinschwang; gestorben am 29 Nov 1632 in Mainz - Worms; wurde beigesetzt in Sedan, wo genau ist unbekannt.. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 139. Kurfürst Karl I. Ludwig von der Pfalz  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 22 Dez 1617 in Heilig Geist Kirche, Heidelberg, Baden-Württemberg, DE; gestorben am 28 Aug 1680 in Edingen, Rhein-Neckar-Kreis, DE.

  17. 127.  Herzog Carlo II. GonzagaHerzog Carlo II. Gonzaga Graphische Anzeige der Nachkommen (109.Catherine11, 92.Charles10, 73.Franz9, 59.Claude8, 45.René7, 32.Friedrich6, 21.Antoine5, 12.Friedrich4, 7.Johann3, 4.Marie2, 1.Guy1) wurde geboren am 22 Okt 1609; gestorben am 30 Aug 1631 in Cavriana.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Herzog von Mayenne - Herzog von Aiguillon - Marquis de Villars - Comte du Maine - Comte de Tende
    • Titel (genauer): Herrschaft, Markgrafschaft, Herzogtum Mantua; Sollte Herzog von Mantua werden..

    Notizen:

    Geburt:
    Als seine Mutter Catherine de Lorraine starb, kam er mit seinen Geschwistern (zwei Brüder und drei Schwestern) in die Obhut seiner Großtante Katharina de Gonzague, Herzogin von Longueville.

    Titel (genauer):
    Vincenzo II. Gonzaga wollte mit der Ehe des Carlo II. Gonzaga mit Maria Gonzaga die Nachfolge im Herzogtum Mantua sicherstellen, was ihm im Ergebnis auch gelang, nachdem der Mantuanische Erbfolgekrieg zwischen Kaiser Ferdinand II. und Frankreich aufgrund der Entwicklung im Dreißigjährigen Krieg 1631 mit dem Friedensvertrag von Cherasco in seinem Sinne entschieden wurde.
    Herzog in Mantua wurde jedoch nicht Carlo II., sondern sein Vater Carlo I. Gonzaga.[3] Carlo II. hatte die Sekundogenitur im Herzogtum Rethel inne und starb bereits vor seinem Vater, so dass die Nachfolge in Mantua, Nevers und Rethel 1637 direkt auf seinen Sohn überging.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Carlo_II._Gonzaga (Aug 2023)

    Nachdem die Hauptlinie der Familie Gonzaga 1627 ausgestorben war, hat Kaiser Ferdinand II. versucht die Herzogtümer Mantua und Montferrat als erledigtes Lehen einzuziehen. Dies führte zum Mantuanischen Erbfolgekrieg von 1630/31 mit Frankreich. Für Frankreich war die Kontrolle Mantuas und Montferrats von erheblicher Bedeutung, weil es dadurch eine bedeutende Machtposition in Oberitalien gewinnen konnte. Der Konflikt an dem unter anderem auch Savoyen und andere Staaten beteiligt waren, wurde ohne Rücksicht auf die zivile Bevölkerung geführt. Im Jahr 1630 wurde Mantua von den Kaiserlichen erobert, doch durch die Anforderungen des Dreißigjährigen Krieges in Deutschland musste der Kaiser 1631 weitgehend nachgeben. Als Ergebnis kam das Land an eine Nebenlinie der Gonzaga unter dem Duc de Nevers. Dieser musste einen Teil des Herzogtums Montferrat an Savoyen abgeben. Das Herzogtum Mantua verlor im Verlauf des Erbfolgekrieges drei Viertel der Einwohner und die Auseinandersetzung hinterließ völlig zerrüttete Staatsfinanzen. Bereits in den 1680er Jahren musste das Herzogtum das strategisch wichtige Casale an Frankreich verkaufen.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Mantua (Aug 2023)

    Carlo heiratete Maria Gonzaga am 25 Dez 1627. Maria wurde geboren am 29 Jul 1609; gestorben am 14 Aug 1660. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 140. Eleonore Gonzaga  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 18 Nov 1628 in Mantua; gestorben am 6 Dez 1686 in Wien.