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König Sigibert III. von Austrasien (Merowinger)

König Sigibert III. von Austrasien (Merowinger)

männlich 630 - 656  (26 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  König Sigibert III. von Austrasien (Merowinger)König Sigibert III. von Austrasien (Merowinger) wurde geboren in 630; gestorben am 1 Feb 656.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König der Franken in Austrasien

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Sigibert_III.

    Sigibert III. (in Frankreich Sigebert III. bzw. Saint Sigisbert also Sigibert der Heilige, * 630; † 1. Februar 656) war ein fränkischer König im Teilreich Austrasien.

    Er war der Sohn des Dagobert I. aus dem Geschlecht der Merowinger und dessen Nebenfrau Ragnetrudis. Er war mit der alemannischen Herzogstochter Fridiburga verlobt, die jedoch nach einer Krankheit ins Kloster eintrat. Er heiratete nach 646 Chimnechild, mit der er zwei Kinder hatte: Dagobert II. (* 652; † 679), und Bilichild († 675), die 662 ihren Vetter Childerich II. heiratete und 675 dessen Schicksal teilte.
    Sigibert III. war schon ab seinem dritten Lebensjahr auf Verlangen der Großen des östlichen Reichsteils Unterkönig in Austrasien, anfangs unter der Vormundschaft Pippins, konnte aber die Macht im Frankenreich nie vollständig erlangen, sondern musste seinen Bruder Chlodwig II. in Neustrien und Burgund als König einsetzen. Vor allem Herzog Radulf von Thüringen erwies sich als Sigiberts hartnäckigster Gegenspieler. Nach einer Niederlage 641 an der Unstrut wurde Thüringen faktisch unabhängig. Schließlich sah sich Sigibert gezwungen, den Sohn seines Hausmeiers Grimoald I., Childebert zu adoptieren und so die Erbfolge aus der Hand zu geben.
    Bedeutend war Sigibert hingegen als Stifter der zwei Klöster Malmedy und Stablo, zu deren Gründung er Remaclus, den damaligen Abt des Klosters Solignac, beauftragte. Sigibert starb 656. Sigebert von Gembloux verfasste seine Vita. Die Grabstätte in St. Martin in Metz kennt seit dem 11. Jahrhundert eine Sigibert-Verehrung, die sich im 13. Jahrhundert auch auf die Klöster Stablo und Malmedy ausdehnte.

    Wirken
    Sigibert gilt zusammen mit seinem Halbbruder Chlodwig II. als die erste Generation der Faulenzerkönige.


    Literatur
    • Felix Dahn: Sigibert III. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 34, Duncker & Humblot, Leipzig 1892, S. 244–246. (veraltete Darstellung, nur noch forschungsgeschichtlich interessant)
    • Eugen Ewig: Die Merowinger und das Frankenreich. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1993, ISBN 3-17-012557-5 (Urban-Taschenbücher 392).
    • Pierre Riché: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. 3. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995, ISBN 3-423-04559-0.
    • Reinhard Schneider: Königswahl und Königserhebung im Frühmittelalter. Untersuchungen zur Herrschaftsnachfolge bei den Langobarden und Merowingern. Anton Hirsemann, Stuttgart 1972, ISBN 3-7772-7203-5 (Monographien zur Geschichte des Mittelaltes 3), (Zugleich: Berlin, Freie Univ., Habil.-Schr., 1970/71).
    • Gertrud Thoma: Sigibert III. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 10, Bautz, Herzberg 1995, ISBN 3-88309-062-X, Sp. 266–267.
    • Karl Ferdinand Werner: Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995, ISBN 3-423-04653-8, (dtv 4653 dtv-Wissenschaft).
    Weblinks
    •  Commons: Sigibert III. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Sigebertus Gemblacensis, Vita s. Sigeberti III regis Francorum im Repertorium „Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters“

    Sigibert heiratete Chimnechild N. in nach 646. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Dagobert II. von Austrasien (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 652; gestorben am 23 Dez 679 in Mouzay bei Stenay.
    2. 3. Königin Bilichild von Austrasien  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 654; gestorben in 675; wurde beigesetzt in St. Germain-des-Prés, Paris .


Generation: 2

  1. 2.  Dagobert II. von Austrasien (Merowinger)Dagobert II. von Austrasien (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Sigibert1) wurde geboren in 652; gestorben am 23 Dez 679 in Mouzay bei Stenay.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Dagobert_II.

    Dagobert II. (* 652; † 23. Dezember 679 in Mouzay bei Stenay) entstammt dem Geschlecht der Merowinger, der Herrschaftsdynastie der Franken. Er war zwischen 676 und 679 König von Austrasien.

    Leben
    Als Sigibert III., König von Austrasien, im Jahre 656 starb, wurde sein vierjähriger Sohn Dagobert durch den pippinidischen Hausmeier Grimoald verdrängt.[1] Ob Dagobert zu dieser Zeit kurzzeitig den Thron Austrasiens innehatte, ist unter Historikern umstritten und gilt als eher zweifelhaft. Infolge dieses Staatsstreich setzte Grimoald seinen eigenen Sohn Childebert, der vor der Geburt Dagoberts von Sigibert III. adoptiert worden war, auf den Thron. Um die Herrschaft dieses Childebert nicht zu gefährden, wurde Dagobert dem Dido von Poitiers übergeben und in ein Kloster nach Irland gebracht, wo er als Mönch erzogen wurde.[2] Später kam Dagobert nach England, wo er an einem Königshof erzogen wurde. Seit dieser Zeit verband ihn eine enge Freundschaft zu Wilfrid von York. Er heiratete in erster Ehe die angelsächsische Prinzessin Mechtilde.[3]
    Trotz der Abwesenheit Dagoberts scheiterte Grimoals Staatsstreich. Nach dem Tode Childeberts fiel das Teilreich Austrasien an Childerich II. Er regierte von 662 bis zu seinem Tod im Jahre 675. Verschiedene austrasische Führer unter dem Hausmeier Wulfoald riefen Dagobert im Jahre 676 aus Irland auf den Königsthron nach Austrasien zurück.[1] Die Rückkehr Dagoberts erfolgte unter dem erbitterten Widerstand und der Feindschaft des neustrischen Hausmeiers Ebroin, der seine Herrschaft auf das gesamte Frankenreich ausdehnen wollte.
    Dagobert überließ die Regierung seinem Hausmeier Wulfoald und konzentrierte sich auf fromme Übungen und wohltätige Werke. Er baute Kirchen und gründete verschiedene Klöster, wie zum Beispiel die Klöster Surburg und Weißenburg im Elsass.
    Unmittelbar nach den neu ausbrechenden Kämpfen zwischen Austrasien und Neustrien wurde er am 23. Dezember 679 wohl von dem ihm feindselig gesinnten Hausmeier Ebroin auf der Jagd im Wald Woëvre zwischen Stenay an der Maas und Verdun ermordet.[4][5] Im dortigen Kloster Stenay wurde der ermordete König begraben und später als Märtyrer verehrt.
    Dagobert II. starb, ohne Nachkommen zu hinterlassen. Die moderne Legende eines angeblichen Sohnes namens Sigibert IV. (676-758), genannt „Le Plant-Ard“, späterer Graf von Razés und Vorfahre von Gottfried von Bouillon, ist ohne jeglichen historisischen Beleg und basiert ausschließlich auf von Pierre Plantard gefälschten Dokumenten im Rahmen der Affäre um die „Prieuré de Sion-Erfindung“, die in dem pseudohistorischen Buch „Der Heilige Gral und seine Erben“ aufgegriffen und populär gemacht wurden.
    Verehrung und sonstige Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Spätestens seit 1068 galt der Heilige Dagobert als Patron der Kirche, vornehmlich in Lothringen und im Elsass. Die Kirche Saint Dagobert wurde während der Französischen Revolution 1789 zerstört, und die Reliquien gingen bis auf den Schädel verloren.


    Literatur
    • Felix Dahn: Dagobert II., merovingischer Frankenkönig. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 47, Duncker & Humblot, Leipzig 1903, S. 610 f.
    • Ekkart Sauser: Dagobert II.. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 23, Bautz, Nordhausen 2004, ISBN 3-88309-155-3, Sp. 252–253.
    • Josef Semmler: Spätmerowingische Herrscher. Theuderich III. und Dagobert II. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters Bd. 55 (1999), S. 1–28. (Digitalisat)
    Weblinks
     Commons: Dagobert II. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Dagobert II. im Ökumenischen Heiligenlexikon
    Einzelnachweise
    1 Martina Hartmann: Die Merowinger. C.H.Beck, 2012, ISBN 978-3-40-663308-9, S. 52
    2 Patrick J. Geary: Die Merowinger. Europa vor Karl dem Großen. C.H.Beck, 2003, ISBN 978-3-40-649426-0, S. 52
    3 Patrick J. Geary: Die Merowinger. Europa vor Karl dem Großen. S. 192
    4 Sebastian Scholz: Die Merowinger. Kohlhammer, 2015, ISBN 978-3-17-025034-5, S. 253–254
    5 Der Verfasser des Vita Wilfridi, Eddius Stephanus, schrieb nur, dass Dagobert "durch die Tuecke der fuehrenden Maenner (per dolum ducum) und mit Zustimmung der Bischoefe tueckisch" ermordet sei. Im Revue des questions historiques, Band LXXI (. Januar 1902), S. 63–67, behauptete E. Vagandard, Pippin der Mittlere statt Ebroin der Anstifter des Mords sei, da Eddius Stephanus, ein erbitterter Feind des Ebroin, nichts von Ebroins Teilnahme geschrieben habe.


  2. 3.  Königin Bilichild von AustrasienKönigin Bilichild von Austrasien Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Sigibert1) wurde geboren in cir 654; gestorben in 675; wurde beigesetzt in St. Germain-des-Prés, Paris .

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin der Franken

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bilichild_(Gattin_Childerichs_II.)

    Bilichild (in Frankreich auch Bilichilde, wie auch Bilithilde, Bilichildis und Bilihildis) (* um 654; † (ermordet) 675) war eine fränkische Königin und Ehefrau von Childerich II., dem König von Austrasien.
    Bilichilds Vater war Sigibert III. von Austrasien und ihre Mutter Chimnechild, deren Herkunft unbekannt ist. Ende des Jahres 662 heiratete Bilichild ihren Halbvetter Childerich II., der damit eine doppelte Legitimation für seine Erhebung zum Könönig hatte. Er war einer der drei volljährigen Söhne von Chlodwig II., dem König von Neustrien. Ende 662 wurde er zudem, vermutlich nach einem kurzen Zeitraum, in dem sein älterer Bruder Chlothar III. in Personalunion auch König von Neustrien und Austrasien war, zum König von Austrasien erhoben.
    Im Herbst 675 wurden Bilichild und ihr Mann im Wald von Livry bei Lognes infolge einer Adelsverschwörung umgebracht, die vom neustrischen Adligen Bodilo ausging. Dieser war von Childerich zu einer ehrenrührigen Strafe verurteilt worden. Zu Bodilos Mitverschwörern zählten Amalbert, der vermutlich Graf von Noyon war, und Ingobert. Bei der Ermordung des Königspaars wurde auch Bilichilds etwa fünfjähriger Sohn Dagobert getötet. Des Weiteren wird berichtet, dass Bilichild damals mit einem weiteren Kind schwanger war. Lediglich ihr Sohn Chilperich, der vermutlich nicht bei der Jagdgesellschaft war, überlebte und wurde unter dem Namen Daniel zunächst in ein Kloster gebracht.
    Bischof Ouen (Audoin) von Rouen ließ die Leichname der Königsfamilie nach Paris bringen und in der Abtei Saint-Germain-des-Prés beerdigen. Dort wurden ihre Särge 1656 wiederentdeckt.



    Literatur
    • Martina Hartmann: Die Königin im frühen Mittelalter. Kohlhammer, Stuttgart 2009, S. 83ff.

    Name:
    Bilichilde, Bilithilde, Bilichildis und Bilihildis

    Gestorben:
    Im Wald ermordet.
    Childerich fiel, zusammen mit seiner schwangeren Ehefrau und seinem Sohn Dagobert, einem Mordkomplott zum Opfer.

    Begraben:
    Dort wurden 1656 die Särge von Ihr und ihrem Gatten wiederentdeckt.

    Bilichild heiratete König Childerich II. Austrasien (Merowinger) in zw 18 Okt und 09 Dez 662. Childerich (Sohn von König Chlodwig II. von Neustrien (Merowinger), der Faule und Bathilde von Askanien) wurde geboren in cir 655; gestorben in 675; wurde beigesetzt in St. Germain-des-Prés, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 4. Dagobert (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 5. König Chilperich II. (Daniel) Merowinger  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 670; gestorben in zw 30 Jan und 13 Mai 721 in Noyon; wurde beigesetzt in Noyon.


Generation: 3

  1. 4.  Dagobert (Merowinger)Dagobert (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Bilichild2, 1.Sigibert1)

  2. 5.  König Chilperich II. (Daniel) MerowingerKönig Chilperich II. (Daniel) Merowinger Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Bilichild2, 1.Sigibert1) wurde geboren in cir 670; gestorben in zw 30 Jan und 13 Mai 721 in Noyon; wurde beigesetzt in Noyon.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Wohnort: Compiègne, Frankreich; Die Pfalz Compiègne war seine Residenz.
    • Titel (genauer): 716; König von Neustrien

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Chilperich_II.

    Chilperich II. Daniel (* um 670; † zwischen 30. Januar und 13. Mai 721 in Noyon) war von 716 bis 721 Frankenkönig aus dem Haus der Merowinger. Er war wahrscheinlich ein Sohn des 675 ermordeten Frankenkönigs Childerich II. und der Bilichild, Tochter des Königs Sigibert III.

    Der junge Chilperich wurde nach der Ermordung seiner Eltern in ein Kloster verbannt, wo er 40 Jahre lang als „Bruder Daniel“ lebte. 716 wurde er von den Gegnern Karl Martells, dem Hausmeier Raganfrid und Plektrudis von Austrien, als Nachfolger Dagoberts III. zum König von Neustrien erhoben, dem Kerngebiet des Frankenreiches. Die Pfalz Compiègne war seine Residenz.

    Berühmt ist die Aussage in späteren Quellen, er sei zumeist von Raganfrid auf einem zeremoniellen Ochsenkarren bei seinen Zügen mitgeführt worden. Tatsächlich aber wurde er lediglich mit einem der Tradition entsprechenden Wagen auf das jährliche Märzfeld gebracht. Nach Ansicht von Historikern wie Sebastian Scholz und Ian Wood kämpfte der König sogar persönlich in der Schlacht und war nicht nur eine Marionette seines Hausmeiers: Insgesamt ist die neuere Forschung skeptischer, was die Behauptung der unter den siegreichen Karolingern verfassten Quellen betrifft, die letzten Merowinger seien sämtlich nur jämmerliche Schattenkönige gewesen. Der anonyme Autor einer zeitgenössischen Chronik, die im englischen Jarrow entstand, schildert Chilperich 717 jedenfalls als mächtigen Herrscher (Historia Abbatum auctore anonymo 32).

    Chilperichs bzw. Raganfrids Kampfbündnisse mit dem Friesenherzog Radbod (717) und Eudo von Aquitanien (718) gegen die starke Opposition der Karolinger, insbesondere gegen Karl Martell, scheiterten jedoch. Karl besiegte die Neustrier bei Amel (französisch Amblève), Vinchy (21. März 717) und Soissons (719). Als der von Karl Martell gestützte Chlothar IV. 719 starb, ließ Karl sich Chilperich II. von Eudo ausliefern und erkannte ihn mit der Wiederherstellung seines Einflusses in Neustrien als König an. Erst ab diesem Zeitpunkt dürfte Chilperich tatsächlich entmachtet gewesen sein.

    Chilperich II. starb im Jahre 721 und wurde in Noyon beigesetzt. Karl Martell bestimmte Theuderich IV. zum Nachfolger. Es ist unklar, ob der letzte Merowingerkönig Childerich III. Chilperichs Sohn gewesen ist.

    Unklar ist auch sein Name. Denkbar ist, dass er als Daniel getauft wurde und später Chilperich als Krönungsnamen annahm, um seine dynastische Legitimation zu betonen und Kampfbereitschaft und Unabhängigkeit auszudrücken, oder dass er als Chilperich geboren wurde und bei seinem Eintritt in das Kloster den Namen Daniel erhielt.