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Graf Boso von Arles (von Italien) (Bosoniden), der Alte

Graf Boso von Arles (von Italien) (Bosoniden), der Alte

männlich - vor 855

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Generation: 1

  1. 1.  Graf Boso von Arles (von Italien) (Bosoniden), der Alte Graf Boso von Arles (von Italien) (Bosoniden), der Alte gestorben in vor 855.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf in Italien
    • Titel (genauer): Arles; Graf von Arles https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Arles https://de.wikipedia.org/wiki/Arles

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Boso_von_Arles

    Boso von Arles (auch Boso der Alte genannt; † vor 855) war Graf von Arles und in Italien.
    Er ist der Stammvater der Bosoniden und tritt in den Annalen nur deswegen auf, weil er 826 in einer Vereinbarung mit Kaiser Ludwig dem Frommem Familienbesitz bei Nimwegen aufgab und gegen entsprechenden Besitz bei Vercelli in Italien eintauschte.
    Darüber hinaus ist er als Schwiegervater des Königs Lothar II. von Lotharingien bekannt, durch eine Ehe, die allerdings erst geschlossen wurde, als er bereits verstorben war.

    Mehr unter dem Link oben..

    Name:
    Stammvater der Bosoniden

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Herzog Hugbert in Transjuranien (von Arles) (Bosoniden)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 864 in Orbe, VD, Schweiz.
    2. 3. Theutberga von Arles (von Vienne) (Bosoniden)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 869 in Metz, Abtei Sainte-Glossinde.
    3. 4. Richeut ? von Arles (von Vienne) (Bosoniden)  Graphische Anzeige der Nachkommen


Generation: 2

  1. 2.  Herzog Hugbert in Transjuranien (von Arles) (Bosoniden)Herzog Hugbert in Transjuranien (von Arles) (Bosoniden) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Boso1) gestorben in 864 in Orbe, VD, Schweiz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Gefallen in der Schlacht bei Orbe.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hugbert_(Bosoniden)

    Hugbert († 864 bei Orbe) aus der Familie der Bosoniden war ein Sohn des Grafen Boso von Arles und damit durch seine Schwester Theutberga der Schwager des Königs Lothar II. von Lothringen, und einer seiner wichtigsten Verbündeten, bis Lothar seine Ehefrau Theutberga 857 wegen Unzucht (unter anderem mit ihrem Bruder) vertrieb.
    Hugbert war Laienabt von Saint-Maurice im Wallis und Herzog von Transjuranien, und hatte damit den nördlichen Zugang auf den Alpenpass am Grossen St. Bernhard unter seiner Kontrolle. Nachdem Lothar Teutberga verstoßen hatte, erhob er sich gegen Lothar, wechselte die Seiten und schloss sich Karl dem Kahlen an. Als Lothar dann 859 das Land um Genf, Lausanne und Sion an seinen Onkel Ludwig der Deutsche abtrat, wurde Hugberts Lage kritisch.
    Ludwig übertrug den Kampf gegen den aufständischen Hugbert dem Welfen Konrad II. von Auxerre, dem Hugbert 864 unterlag. Zwei Jahre später wurde Konrad als Nachfolger Hugberts mit dem Titel eines Markgrafen eingesetzt.
    Hugbert wurde 864 für kurze Zeit Laienabt des Klosters Lobbes, das er durch seinen maßlosen Lebenswandel und trotz seines baldigen Todes in eine langdauernde Krise führte.
    Hugbert hatte einen Sohn, Theotbald von Arles.

    Ehrung:
    Laienabt von Saint Maurice, Wallis, Schweiz

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 5. Graf Diebold (Theotbald) von Arles (Bosoniden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 850 und 860; gestorben in 898.

  2. 3.  Theutberga von Arles (von Vienne) (Bosoniden)Theutberga von Arles (von Vienne) (Bosoniden) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Boso1) gestorben in nach 869 in Metz, Abtei Sainte-Glossinde.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Theutberga

    Theutberga (* und † ungesichert, mindestens zwischen 825 und 869) war eine fränkische Adlige, Tochter des Boso von Arles und Frau von Lothar II.
    Über die frühen Jahre Theutbergas ist nichts bekannt. Sie tritt in das Licht der Geschichte, als sie im November 855 den fränkischen König Lothar II. heiratet. Die Ehe blieb kinderlos.
    Ab 857 kämpfte Lothar um die Scheidung. Drei Jahre kämpfte er vor weltlichen Gerichten, ab 860 rief er die kirchliche Gerichtsbarkeit an. Die Scheidung sollte Lothar ermöglichen, seine Konkubine Waldrada zu heiraten. Die politische Motivation wird in der Auseinandersetzung Lothars mit Theutbergas Bruder Hugbert gesehen. Dadurch gewann die Scheidung an politischer Relevanz, da sich unterschiedliche Herrscher der einen oder anderen Partei zuordneten.
    Auf der Synode von Metz wurde die Scheidung bestätigt. Dagegen sprachen sich Papst Nikolaus I. und Erzbischof Hinkmar von Reims und bekämpften die Scheidung mit Exkommunikationen. 865 musste Lothar Theutberga gezwungenermaßen wieder aufnehmen. Ein Scheidungsantrag seitens Theutbergas wurde 867 abgelehnt.
    Die Ehe endete durch den Tod Lothars 869. Nach Lothars Tod zog sich Theutberga in die Abtei Sainte-Glossinde nach Metz zurück und verstarb dort als Äbtissin des Klosters.

    Theutberga heiratete König Lothar II. von Lothringen in Nov 855. Lothar (Sohn von Kaiser Lothar I. von Lothringen und Kaiserin Irmgard von Tours (von Erstein), die Heilige ) wurde geboren in cir 835; gestorben am 8 Aug 869 in Piacenza, Toscana, Italien. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 4.  Richeut ? von Arles (von Vienne) (Bosoniden)Richeut ? von Arles (von Vienne) (Bosoniden) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Boso1)

    Familie/Ehepartner: Graf Buvinus (Bovin, Bivin) von Metz. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 6. König Boso von Vienne  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 825 und 828; gestorben am 11 Jan 887.
    2. 7. Kaiserin Richildis von Vienne  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 845; gestorben am 2 Mai 910.
    3. 8. Graf Richard von Autun (von Burgund)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 1 Sep 921.


Generation: 3

  1. 5.  Graf Diebold (Theotbald) von Arles (Bosoniden)Graf Diebold (Theotbald) von Arles (Bosoniden) Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Hugbert2, 1.Boso1) wurde geboren in zw 850 und 860; gestorben in 898.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Arles; Graf von Arles https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Arles

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Theotbald_von_Arles

    Theotbald (* 850/860; † Juni 887/895)[1] war Graf von Arles. Er war der Sohn von Herzog Hugbert aus dem Haus der Bosoniden, seine Mutter ist unbekannt.

    879 heiratete er Bertha, eine uneheliche Tochter des Karolingers Lothar II.; ihre Kinder waren:
    • Hugo, † 10. April 947, 903 Graf von Vienne, 926 König von Italien
    • Boso, † nach 936, 911/931 Graf von Avignon und Vaisin, 926/931 Graf von Arles, 931/936 Markgraf von Tuscien
    • Teutberga, † vor September 948; ∞ Warnarius, X 6. Dezember 924, 895 Vizegraf von Sens, 895/896 Graf von Troyes.
    Die Existenz einer zweiten Tochter ergibt sich aus einem Dokument aus dem Jahr 924, jedoch ist über sie nichts weiter bekannt[2].
    Theotbald ist um 879/880 Graf von Arles und befindet sich in der Entourage Boso von Viennes, des neuen Königs von Niederburgund, mit dem er verwandt ist [3]. Die Annales Vedastini (Annalen der Abtei Saint-Vaast) berichten, dass Teutbaldum filium Hucberti (Theotbald, Sohn Hugberts) von Heinricus 880 in einer Schlacht gegen Bosonem tyrannum (den Tyrannen Boso) schwer verwundet wurde. Mit dem elsässischen Herzog Hugo wurde er anschließend verfolgt und musste sich in die Provence flüchten.
    Das Datum seines Todes ist unbekannt, es liegt zwischen 887 und 895. Seine Witwe Bertha verheiratet sich 895 (bzw. zwischen 890/898) mit Adalbert dem Reichen, Markgraf von Tuscien.


    Literatur
    • Paul-Albert Février (Hg.), La Provence des origines à l'an mil - Editions Ouest-France Université, 1989 - ISBN 2737304563.
    Weblinks
    • Theotbald bei Medlands
    • Annales Vedastini
    Fußnoten
    1 Projects-MedLands-PROVENCE, Artikel zu THEOTBALD: ici, auch für die weiteren Daten
    2 comtes de Provence
    3 Paul-Albert Février (Hg.), La Provence des origines à l'an mil, page 486.

    Diebold heiratete Prinzessin Bertha von Lotharingien in cir 879. Bertha (Tochter von König Lothar II. von Lothringen und N. (Mutter von Bertha) N.) wurde geboren in cir 863; gestorben am 8 Mrz 925. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 9. Markgraf Boso von Toscana (von Tuscien) (Bosoniden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 885; gestorben in zw 936 und 940.
    2. 10. König Hugo I. von Niederburgund (von Italien) (Bosoniden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 887; gestorben am 10 Apr 947 in Arles.
    3. 11. Gräfin Gerberga von Arles (Bosoniden)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  2. 6.  König Boso von VienneKönig Boso von Vienne Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Richeut2, 1.Boso1) wurde geboren in zw 825 und 828; gestorben am 11 Jan 887.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Boso_von_Vienne

    Boso von Vienne (auch Boso von der Provence) (* 825/828; † 11. Januar 887) aus der Familie des Buviniden war von 879 bis 887 König von Niederburgund.

    Bosos Großvater († 855) mit demselben Namen war ein italienischer Graf. Er hatte mit seiner Frau Ingeltrud vier Kinder, das älteste, eine Tochter, die wohl Richildis hieß, war Bosos Mutter. Der älteste Sohn Boso folgte seinem Vater als Graf nach. Der zweite Sohn Hukbert war Laienabt des Klosters Saint-Maurice d'Agaune. In dieser Funktion beherrschte er das Gebiet des oberen Rhonetals zwischen dem Jura und den Alpen. Er stand im Ruf, ein regelrechter Straßenräuber gewesen zu sein. Jüngstes Kind war Theutberga, die 855 Lothar II. heiratete. Da die Ehe kinderlos blieb, versuchte Lothar, sich von seiner Frau trennen zu lassen, und setzte das Gerücht in die Welt, seine Frau habe mit ihrem Bruder Hukbert Ehebruch begangen. Die Affäre wurde bis zum Papst getragen, konnte aber wegen Lothars überraschenden Todes 869 nicht abschließend entschieden werden. Im Jahr 864 unterlag Hukbert dem Welfen Konrad II. und wurde getötet.
    Von Bosos Eltern weiß man recht wenig. Bosos Vater hieß Bivin (oder Bovin). Er war ein lothringischer Graf und Laienabt des Klosters Gorze. Bivins Bruder Richard war Ostiarius Ludwigs I., nach dessen Tod stand er im Lager Lothars I. Seine Schwester hieß Richildis und sollte für die politische Zukunft ihres Bruders noch sehr wichtig werden. Bosos Bruder hieß Richard und stand in Diensten Karls des Kahlen, Ludwigs des Stammlers und Karlmanns von Westfranken.

    Boso war seit März/Juni 876 mit Kaiser Ludwigs II. Tochter Ermengarde (* wohl 852/855, † 896 vor dem 22. Juni) verheiratet. Durch seine Schwester Richildis († 910) war er zudem seit 870 Schwager des westfränkischen Königs Karl der Kahle († 877), der ihn sehr begünstigte. Er wurde durch diesen 870 Graf von Vienne und 876 Statthalter in Italien mit dem Titel eines Herzogs.
    Boso nutzte die Schwäche des westfränkischen Reiches nach dem Tode Ludwigs II. und ließ sich auf Drängen seiner Gattin Ermengard und mit Hilfe von Papst Johannes VIII. am 10. Oktober 879 auf einer Versammlung der Großen zu Mantala bei Vienne zum König von Burgund und der Provence proklamieren. Damit begründete Boso das Königreich Niederburgund, das das Gebiet östlich der Rhone und südlich des Genfersees bis zum Mittelmeer umfasste.
    Zwar konnte sich Boso gegen den neuen König des Ostfrankenreiches, Karl den Dicken behaupten, jedoch den äußersten Nordosten seines Landes, Wallis, Aosta und Savoyen, nicht halten.

    Politische Lage im spätfränkischen Europa
    Als Boso seinem ersten Herrn, Karl dem Kahlen, diente, war das fränkische Reich in fünf Teilreiche geteilt. Das westliche Teilreich, das in seiner Ausdehnung in etwa dem heutigen Frankreich entsprach, wurde von Karl dem Kahlen regiert, das östliiche von dessen Bruder Ludwig dem Deutschen. Das Mittelreich, das vom Bruder Karls und Ludwigs, Lothar I. beherrscht wurde, war nach dessen Tod unter seinen drei Söhnen Karl, Ludwig II. und Lothar II. aufgeteilt worden. Ludwig II. beherrschte den italienischen Teil von den Alpen bis nach Rom, Lothar II. den Reichsteil zwischen den Westalpen und Friesland und Karl den Rhône-Saone-Raum und die Provence.
    Als die Söhne Lothars I. starben, wurden die Mittelreiche zwischen Karl dem Kahlen und Ludwig dem Deutschen aufgeteilt. Das Reich Lothars II. ging zu je einer Hälfte an die beiden. Das Reich Karls ging zunächst an dessen Bruder Ludwig II. und nach dessen Tod gemeinsam mit dem Restreich Ludwigs II. an Karl den Kahlen. Während dieses Zuges nach Italien wurde Boso zum Herzog gekrönt und Karl der Kahle zum Kaiser.
    Als kurz darauf sowohl Karl der Kahle als auch Ludwig der Deutsche starben, erhielt das fränkische Reich neue Könige. Die Nachfolge Karls des Kahlen im westlichen Frankenreich trat dessen Sohn Ludwig der Stammler an, der neue König Bosos. Das Reich Ludwigs des Deutschen wurde unter dessen drei Söhnen aufgeteilt. Ludwig der Jüngere erhielt das heutige Nord- und Ostdeutschland. Karl der Dicke Alemannien und Churrätien und Karlmann Bayern, das er schnell um Italien erweiterte, da Ludwig der Stammler zu schwach war, um Italien zu halten.
    Als Ludwig der Stammler starb, kam es im westlichen Frankenreich zu Streitigkeiten um die Nachfolge Ludwigs. Während eine Adelspartei um Hugo den Abt und Boso von Vienne versuchte, nur einen der beiden Söhne zum König zu krönen, versuchte die gegnerische Partei um Gauzlin von Saint-Denis, beide Söhne Ludwigs krönen zu lassen und das Reich unter ihnen aufzuteilen. Boso nutzte nun diesen Machtkampf, um sich selbst in Niederburgund zum König krönen zu lassen und sich von beiden Söhnen Ludwigs des Stammlers unabhängig zu machen.

    Aufstieg in die politische Führungsschicht
    870 heiratete Karl der Kahle Bosos Schwester Richildis. Das war zugleich Bosos Eintritt in die Führungsschicht des westfränkischen Reiches. Nachdem Karl der Kahle einen Teil des Reiches Lothars II. erobert hatte, setzte er Boso als Nachfolger dedes lothartreuen Grafen Gerhard II., vormals auch Graf von Paris, ein und übergab Boso dessen Stadt Vienne und ein Jahr später sämtliche anderen Besitzungen Gerhards II. Von 873 bis 875 diente Boso dem Sohn Karls des Kahlen Ludwig dem Stammler iin dessen Unterkönigreich in Aquitanien als Kämmerer, also als Verwaltungschef. Als Karl der Kahle 875 nach Italien zog, um sich des Reiches seines Neffen, Ludwigs II., zu bemächtigen, ging Boso mit. In Italien krönte Karl der Kahle Boso 876 zuzum Herzog (dux), ernannte ihn zum Statthalter (missus) des neugewonnenen italienischen Reichsteils und brachte ihn damit in eine Art vizekönigliche Stellung. Um Bosos Position abzusichern, verheiratete Karl ihn mit Irmingard, der Tochter Ludwigs II., des bisherigen Königs von Italien und Kaisers. Als Karl der Kahle 877 vom Papst wieder zur Hilfe nach Italien gerufen wurde, wollte der Kaiser Folge leisten. Boso und andere Große des Reiches verweigerten jedoch Karl die Gefolgschaft.
    Als 878 Papst Johannes VIII. aufgrund der Bedrohung durch die Sarazenen und italienische Markgrafen wie Lambert von Spoleto und Adalbert von Tuszien in das westliche Frankenreich floh, um Ludwig den Stammler, der inzwischen Karl dem Kahlen auf den Thron gefolgt war, um Hilfe zu bitten, reiste der Papst zunächst in die Provence. Er wurde dort von Boso von Vienne empfangen und in die Francia zu König Ludwig geführt. In Troyes, wo Papst und König aufeinandertrafen, fasste der König den Beeschluss, dem Papst Hilfe zu leisten, und wollte zu diesem Zweck Boso mit dem Papst nach Italien schicken. Dieser ging dann auch mit dem Papst zurück bis nach Pavia. Irgendwann in dieser Zeit wurde Boso von Johannes VIII. adoptiert. Das Heer, daas Ludwig mit Boso geschickt hatte, war jedoch nicht stark genug, um dem Papst die versprochene Hilfe zu bringen, also kehrte Boso um, und kehrte in das Frankenreich zurück, um Ludwig den Stammler um Verstärkung zu bitten. Zu einer Rückkehr Bosos kam es nicht mehr, da Ludwig der Stammler zu früh starb und Boso nun im Frankenreich beschäftigt war.
    Boso stellte sich zunächst auf die Seite der Anhänger von Ludwigs des Stammlers erstem Sohn Ludwig IV. und war neben Hugo dem Abt dessen stärkster Unterstützer. Als die Gegenpartei, die nicht nur Ludwig IV. als König wollte, sondern eine Reichsteilung zwischen Ludwig IV. und dessen Bruder Karlmann forderte, den ostfränkischen König Ludwig den Jüngeren zur Hilfe rief und dieser in Westfranken einfiel, nutzte Boso die Wirrungen, um sich selbstständig zu machen: Boso ging nach Niederburgund zurück (das Gebiet umfasst den Rhône-Sâone Raum und die Provence) und überzeugte die dortigen Geistlichen, ihn zum König zu wählen. Am 10. Oktober 879 wurde Boso von den Großen seines Reiches, darunter 25 Bischöfen, zum König von Niederburgunnd gewählt und proklamiert. Die Bischöfe begründeten ihre Wahl mit dem Willen Gottes und der Auserwähltheit Bosos, die sie aus seiner steilen Karriere und aus seiner Adoption durch den Papst herleiteten. Die Zustimmung der weltlichen Großen wurde nicht eigens erfragt, sondern vorausgesetzt. Diese Usurpation vereinte noch einmal alle anderen Karolinger. Ludwig III., Karl III. und Karlmann begannen, Vienne zu belagern, was jedoch erfolglos blieb. Erst eine zweite Belagerung durch Karlmann und Bosos Bruder Richard brachte den gewünschten Erfolg und Vienne fiel, doch konnte Boso fliehen. Seine Frau fiel in die Hände seiner Gegner. Letztlich hatten die Karolinger nicht den erhofften Erfolg. Zwar verlor Boso den nördlichen Teil seines Reiches wieder, doch konnte er das übrige Gebiet halten und schuf damit das Reich, das nach seiner Hauptstadt Arles fortan Arelat genannt wurde und das er auf Umwegen an seinen Sohn Ludwig den Blinden übergeben konnte.

    Ehe und Nachkommen
    Boso heiratete zwischen März und Juni 876 Ermengarde von Italien, die jüngere Tochter des im August 875 verstorbenen Königs von Italien und römischen Kaisers Ludwig II. von Italien; mit ihr hatte er vermutlich drei Kinder:
    • Engelberga (* wohl 877, † nach Januar 917)
    ∞ vor 910 Wilhelm I. († 6. Juli 918), Herzog von Aquitanien
    • Irmengard (Ermengard) (* um 880/885)
    ∞ Manasses I. († 918), Graf von Chalon.
    • Ludwig III. Bosonides, der Blinde (* um 881/882; † 5. Juni 928), 887–928 König von Niederburgund, 900–905 König von Italien, 901–905 römischer Kaiser
    ∞ um 900 Anna von Byzanz (* 886, † vor 914), Tochter des byzantinischen Kaisers Leo VI.
    ∞ 914 Adelheid von Burgund, Tochter König Rudolfs I. aus der Familie der Welfen



    Literatur
    • Johannes Fried: Boso von Vienne oder Ludwig der Stammler? Der Kaiserkandidat Johanns VIII. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters. Bd. 32, 1976, S. 193–208, Digitalisat.
    • Rudolf Schieffer: Die Karolinger (= Kohlhammer-Urban-Taschenbücher. Bd. 411). 4., überarbeitete und erweiterte Auflage. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2006, ISBN 3-17-019099-7.
    • Fritz Seemann: Boso von Niederburgund. Halle 1911 (Halle-Wittenberg, Universität, Dissertation, 1911).

    Boso heiratete Ermengarde von Italien in zw Mär und Jun 876. Ermengarde (Tochter von König Ludwig II. von Italien und Engelberga (Angilberga) von Parma ?) wurde geboren in zw 852 und 855; gestorben in 896. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 12. Willa von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 929.
    2. 13. Irmgard von Vienne  Graphische Anzeige der Nachkommen

  3. 7.  Kaiserin Richildis von VienneKaiserin Richildis von Vienne Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Richeut2, 1.Boso1) wurde geboren in cir 845; gestorben am 2 Mai 910.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Richildis_von_der_Provence

    Richildis von der Provence (auch Richildis von den Ardennen; * um 845; † 2. Juni 910) war die zweite Frau Kaiser Karls des Kahlen.
    Richildis wurde um 845 als Tochter des Grafen Buvinus von Metz und den Ardennen und der Richeut von Arles geboren. Boso von Vienne, der spätere König von Niederburgund, war ihr älterer Bruder. Theutberga, eine Schwester ihrer Mutter, war die Gemahlin König Lothars II. von Lotharingien.
    Richildis’ Verwandte unterstützten den westfränkischen König Karl den Kahlen, als dieser sich nach dem Tod Lothars II. im August 869 mit dem ostfränkischen König Ludwig dem Deutschen um die Aufteilung von dessen Herrschaftsgebiet stritt. Im Oktober desselben Jahres, nur wenige Tage nach dem Tod seiner ersten Frau Irmentrud von Orléans, wurde Richildis die Konkubine Karls,[1] zu dessen legitimer Ehefrau sie am 22. Januar 870 aufstieg.[2] Aus der Ehe gingen mehrere Kinder hervor, von denen jedoch nur die Tochter Rothild das Erwachsenenalter erreichte.
    Als ihr Ehemann 875 zum ersten Mal nach Italien zog, um sich von Papst Johannes VIII. zum Kaiser krönen zu lassen, übernahm Richildis wichtige Regierungsgeschäfte. Sie organisierte die Verteidigung gegen Ludwig den Deutschen, der Karls Abwesenheit für Einfälle ins Westfrankenreich nutzte, und entließ den Kämmerer Engelramnus, der heimlich mit Ludwig zusammengearbeitet hatte.[3] Auf der Synode von Ponthion im Sommer 876 empfing sie gemeinsam mit ihrem Ehemann die Gesandten des Papstes und ließ sich zusammen mit ihm von der Versammlung huldigen.
    Richildis begleitete Karl auf dessen zweitem Italienzug 877 und wurde im September von Papst Johannes zur Kaiserin gesalbt.[4] Als Karlmann, der Sohn und Nachfolger Ludwigs des Deutschen, in Italien einfiel, brachte sie Karls Schatz in der von iihrem Bruder Boso kontrollierten Abtei Saint-Maurice im Wallis in Sicherheit. Danach kehrte sie wieder zu ihrem Ehemann zurück, der Anfang Oktober in Avrieux in Savoyen starb. Richildis versuchte zunächst zu verhindern, dass ihr Stiefsohn Ludwig der Stammler die Nachfolge seines Vaters antrat, ließ sich jedoch dann auf Verhandlungen ein und übergab Ludwig schließlich in Compiègne Karls Testament und die Herrschaftsinsignien.[5]
    Als Ludwig der Stammler im April 879 starb, versuchte Richildis, ihrem Bruder Boso den westfränkischen Thron zu sichern. Ihre Pläne wurden aber vom westfränkischen Adel nicht unterstützt. Sie verhalf ihrem Bruder schließlich dazu, König von Niederburgund zu werden, und lebte bis zu ihrem Tod am 2. Juni 910 in dessen Königreich. Sie erlebte noch, wie Bosos Sohn Ludwig der Blinde, ihr Neffe, 901 zum Kaiser gekrönt und 905 von Berengar von Friaul geblendet und gestürzt wurde.

    Nachkommen:
    • Rothild (* wohl 871; † 928/929), ∞ um 890 Graf Roger von Maine († 900)
    • unsicher: Drogo (* 872/873; † 873/874)
    • unsicher: Pippin (* 872/873; † 873/874)
    • ein Kind (* 23. März 875; † bald nach der Geburt)
    • Karl (* 10. Oktober 876; † vor 7. April 877)[6]


    Literatur
    • Brigitte Kasten: Kaiserinnen in karolingischer Zeit. In: Amalie Fößel (Hrsg.): Die Kaiserinnen des Mittelalters. Pustet, Regensburg 2011, ISBN 978-3-7917-2360-0, S. 11–34, insbesondere S. 23–25.
    Weblinks
     Commons: Richildis von der Provence – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Anmerkungen
    1 Annalen von St. Bertin zum Jahr 869, S. 107.
    2 Annalen von St. Bertin zum Jahr 870, S. 108.
    3 Annalen von St. Bertin zum Jahr 875, S. 127.
    4 Annalen von St. Bertin zum Jahr 877, S. 136.
    5 Annalen von St. Bertin zum Jahr 877, S. 137 f.
    6 Nachkommen nach Brigitte Kasten, Kaiserinnen in karolingischer Zeit, S. 24.

    Richildis heiratete Kaiser Karl II. von Frankreich (Karolinger), der Kahle am 22 Jan 870. Karl (Sohn von Römischer Kaiser Ludwig I. (Karolinger), der Fromme und Kaiserin Judith von Altdorf (Welfen)) wurde geboren am 13 Jun 823 in Frankfurt am Main, DE; gestorben am 6 Okt 877 in Avrieux bei Modane; wurde beigesetzt in Nantua, dann Basilika Saint-Denis. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 14. Rothild von Frankreich (Karolinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 871; gestorben in 928/929.
    2. 15. Karl von Frankreich (Karolinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 10 Okt 876; gestorben in vor 7 Apr 877.

  4. 8.  Graf Richard von Autun (von Burgund)Graf Richard von Autun (von Burgund) Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Richeut2, 1.Boso1) gestorben am 1 Sep 921.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Autun; Graf von Autun https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Autun https://de.wikipedia.org/wiki/Autun

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_der_Gerichtsherr

    Richard der Gerichtsherr (lateinisch: Richardus Justitiarius, französisch: Richard le Justicier; * 858; † 921 in Auxerre) war ein fränkischer Adliger aus der Familie der Buviniden. Während des späten 9. Jahrhunderts fasste er die westlich der Saône gelegenen Gebiete des alten Burgund unter seiner Herrschaft zusammen und gilt damit als Begründer des mittelalterlichen Herzogtums Burgund, der heutigen französischen Region Bourgogne.

    Richard war der Sohn des Buvinus, Graf von Metz und Laienabt von Gorze, und seiner Ehefrau Richilde von Arles. Sein Bruder war Boso von Vienne und seine Schwester Richildis war die Ehefrau des westfränkischen Königs und späteren Kaisers Karls des Kahlen. Über seine Tante mütterlicherseits war Richard zudem ein Neffe des Königs Lothar II.
    Richard war seit ca. 887/888 verheiratet mit Adelheid, einer Schwester des tranjuranischen Dux und späteren Königs Rudolf I. aus der Familie der Welfen. Seine Frau brachte ihm die Grafschaft Auxerre als Mitgift in die Ehe ein.

    Nach dem Tod des Kaisers Ludwig II. (875) begleiteten Richard und sein Bruder Boso ihren Schwager, König Karl den Kahlen, nach Italien, der sich dort in Rom von Papst Johannes VIII. zum Kaiser krönen ließ. Durch die Ernennung Bosos zum Dux und Missus Regius in Italien gelangten die Buviniden in eine führende Position, vor allem im burgundischen Raum. Um 877 übernahm Richard zusammen mit dem Welfen Hugo Abbas von seinem Bruder das Amt des Missus in Italien, nachdem dieser von dort abberufen worden war.
    Richard selbst erscheint erstmals 876 als Graf, vermutlich in Sens. 879 nutzte Boso den Tod König Ludwigs des Stammlers, um sich in Niederburgund (Cisjuranien) und in der Provence zum König zu erheben. Richard trug diesen Schritt nicht mit und bblieb loyal zu den karolingischen Königen Ludwig III. und Karlmann, was ihm 880 mit der Belehnung der Grafschaft Autun und der Investitur als Laienabt von Saint-Symphorien gelohnt wurde. Im selben Jahr führte er im Verbund mit den Königen Ludwiwig III., Karlmann und Karl dem Dicken einen Feldzug gegen seinen eigenen Bruder, den er in der Nähe der Saône schlug und Mâcon sowie Lyon einnahm. Eine erste Belagerung von Vienne im August 880 schlug fehl. Nach einem zweiten Anlauf im September 882 gelang Richard zusammen mit König Karlmann schließlich die Einnahme der Stadt. Boso konnte fliehen, aber dessen Ehefrau und Kinder gerieten in Gefangenschaft und wurden der Obhut Richards in Autun unterstellt.
    Nach Bosos Tod (887) förderte Richard seine Schwägerin Ermengarde als Regentin in Niederburgund und überführte seinen Neffen, Ludwig den Blinden, an den Hof Kaiser Karls des Dicken, der den Jungen adoptierte.

    Nach dem Tod König Karlmanns (884) unterstützte Richard den ostfränkischen Karolinger Karl den Dicken als neuen König im westfränkischen Regnum. Damit geriet er in Rivalität zu der Familie der Robertiner um den Grafen Odo von Paris, der nach deer Absetzung Karls des Dicken 887 zum König gewählt wurde. Richard aber unterstützte zusammen mit Wilhelm dem Frommen, Ramnulf II. von Poitou und Erzbischof Fulko von Reims den unmündigen Karl den Einfältigen und bemächtigte sich in den folgenden Jahren Tonnerre und Nevers, während die Grafen von Dijon und Chalon-sur-Saône ihn als ihren Oberherren anerkannten. Nach diesen Erfolgen sah sich König Odo im Mai 892 bei einem Treffen in Chalon-sur-Saône gezwungen, Richard in seinem zusammengefügten Herrschaftsgebiet anzuerkennen, der im Gegenzug eine neutralere Haltung zwischen Karolingern und Robertinern einnahm. Danach begann Richard seine Herrschaft in seinem Gebiet zu konsolidieren. 894 eroberte er Langres und ließ den robertinnischen Bischof der Stadt blenden. Im folgenden Jahr nahm er Sens und Troyes ein und sperrte dessen Erzbischof, der die Königsweihe von Odo durchgeführt hatte, in einen Kerker. Weiterhin ernannte er sich zum Laienabt der Abteien Sainte-Colombe in Sens und Saint-Germain in Auxerre.
    Während dieses Konflikts war Richard zugleich mit dem Abwehrkampf gegen die Normannen beschäftigt. Diese waren 888 in Burgund eingefallen und hatten Bèze geplündert. Richard nahm ihre Verfolgung auf und schlug sie bei Saint-Florentin. Im selben Jahr hatte sich Richards Schwager, der transjuranische Dux Rudolf, in seinem Herrschaftsbereich zum König erheben lassen und so das Königreich Hochburgund begründet.
    Nach dem Tod König Odos (898) wurde Karl der Einfältige allgemein anerkannt, der wiederum Richard als Markgraf (marchio) anerkannte, was ihn als ersten Fürsten des im westfränkischen Regnum verbliebenen Burgund auswies. Danach war Richard weiterrhin gegen die Normannen engagiert. Diese hatten noch 898 Tonnerre und Montbard überfallen, worauf Richard sie bei Argenteuil-sur-Armançon überraschte und besiegte. 911 griffen die Normannen unter Rollo Auxerre an. Richard verbündete sich mit dem Markgrafen Robert von Neustrien, dem Grafen Ebalus Mancer von Poitou und dem Bischof Géran von Auxerre und errang im Juli 911 bei Chartres einen vernichtenden Sieg über die Normannen, was zum Vertrag von Saint-Clair-sur-Epte führte.
    Seit dem Jahr 918 wurde Richard als „Graf und Herzog von Burgund“ (comes et dux Burgundiae) betitelt. Er starb im August/September 921 und wurde in der Abtei Sainte-Colombe in Sens bestattet. Der aquitanische Herzog Wilhelm der Fromme hatte 910 im burgundischen Cluny die berühmte Benediktinerabtei gegründet.

    Die Kinder von Richard und Adelheid waren:
    • Rudolf (Raoul; † 15. Januar 936), Herzog von Burgund und 923 König von Frankreich
    • Ermengarde, ∞ Giselbert († 956), Herzog von Burgund
    • Richilde (Richeut; 948/955 bezeugt), ∞ Liétaud II., Graf von Mâcon († 7. September 965)
    • Hugo der Schwarze (Hugues le Noir; † 17. Dezember 952), 936 Graf und Markgraf von Provence, Herzog von Burgund
    • Boso I. († 935 nach 13. September), Graf von Provence
    • Adelheid († nach 920), ∞ Reginar II. Graf von Hennegau

    Familie/Ehepartner: Gräfin Adelheid von Auxerre. Adelheid gestorben in 929. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 16. Rudolf von Autun (von Burgund)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 17. Herzogin Irmgard von Autun  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 929.
    3. 18. Adelheid von Autun (von Burgund)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 920.


Generation: 4

  1. 9.  Markgraf Boso von Toscana (von Tuscien) (Bosoniden)Markgraf Boso von Toscana (von Tuscien) (Bosoniden) Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Diebold3, 2.Hugbert2, 1.Boso1) wurde geboren in cir 885; gestorben in zw 936 und 940.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Boso_von_Tuscien

    Boso (* vor 911; † nach 936) aus der Familie der Bosoniden war 911–931 Graf von Avignon und Vaison, 926–931 Graf von Arles und 931–936 Markgraf von Tuscien; er war der jüngere Sohn des Grafen Theotbald von Arles und der Bertha von Lothringen. Sein Großvater väterlicherseits war der Herzog Hugbert von Transjuranien, sein Großvater mütterlicherseits der König Lothar II. von Lotharingien (Karolinger). Sein älterer Bruder war Hugo I., König von Italien.

    926 folgte er seinem Bruder als Graf von Arles, als dieser zum König von Italien gekrönt wurde. Auch Boso wandte sich nach Italien, wo er 931 – nachdem Hugo seinen Halbbruder Lambert von Tuszien hatte blenden lassen – Markgraf von Tuscien wurde. Bei seinem Weggang wurde sein Schwiegersohn Boso I. sein Nachfolger.

    Er heiratete Willa, die 936 bezeugt ist, eine Tochter des Rudolf I König von Burgund (Welfen).

    Literatur
    • Hagen Keller: BOSONE di Toscana. In: Alberto M. Ghisalberti (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 13 (Borremans–Brancazolo), Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1971.

    Familie/Ehepartner: Prinzessin Willa von Hochburgund. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 19. Markgräfin Willa von Toscana (Bosoniden)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  2. 10.  König Hugo I. von Niederburgund (von Italien) (Bosoniden)König Hugo I. von Niederburgund (von Italien) (Bosoniden) Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Diebold3, 2.Hugbert2, 1.Boso1) wurde geboren in vor 887; gestorben am 10 Apr 947 in Arles.

    Notizen:

    Ab 905 Regent für Ludwig den Blinden, der nach seiner Blendung praktisch regierungsunfähig war.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_I._(Italien)

    Hugo I., auch Hugo Graf von Vienne, Hugo von (der) Provence, Hugo von Arles, (* vor 887; † 10. April 947 in Arles) aus dem Adelsgeschlecht der Bosoniden war ab 905 Regent für Ludwig den Blinden, der nach seiner Blendung praktisch regierungsunfähig war. Ab 924 war er König von Niederburgund und 926 bis 946 König von Reichsitalien, womit er auch einer der Nationalkönige war.

    Hugo war der Sohn des Grafen Theotbald von Arles und der Bertha von Lotharingien, einer Tochter des Königs Lothar II., die in zweiter Ehe den Markgrafen Adalbert II. von Tuszien († 915) heiratete. Er heiratete 912 Willa von Burgund, wohl eine Tochter des Boso von Vienne, die Witwe des Königs Rudolf I. von Burgund († 912).
    Nach dem Tode des geblendeten Königs Ludwig III., den er schon während dessen Lebzeiten völlig beherrschte, bemächtigte er sich 924 Niederburgunds, wurde aber von der dem König Rudolf II. von Hochburgund – dem Sohn seiner Frau – feindlichen Partei nach Italien gerufen und nach dessen Sturz 925 in Pavia zum König von Italien gekrönt;[1] dagegen musste er Rudolf seine burgundische Herrschaft abtreten. Gegen Berengar I. rief er die Araber ins Land (Islam in Italien), dieser wiederum die Ungarn. Beide Völker plünderten fortan Oberitalien aus.

    Hugo regierte kräftig, aber auch mit Härte und Grausamkeit, umgab sich mit einem Harem schöner Frauen und übertrug geistliche und weltliche Ämter unwürdigen Günstlingen. 931 blendete er seinen Halbbruder, den Markgrafen Lambert von Tuszien, und übertrug dessen Land dann seinem eigenen Bruder Boso. 932 vermählte er sich mit der römischen Adeligen Marozia, der Witwe von Lamberts Bruder und Vorgänger Guido von Tuszien, der Mutter des Papstes Johannes XI., mit dem Ziel, die Kaiserkrone zzu erlangen. Wenige Tage vor der Krönung im Dezember 932 zettelte sein Stiefsohn Alberich, Marozias Sohn aus einer früheren Ehe, jedoch in Rom eine Revolte an, die sich sowohl gegen Hugo als auch gegen Marozia richtete. Da König Hugo anscheinend nicht sein ganzes Gefolge in Rom hatte, musste er Hals über Kopf aus der Stadt fliehen. Seine neue Frau Marozia ließ er zurück, die von Alberich II. sofort gefangen gesetzt wurde und später in Haft starb. Wenige Tage später erhoben die Römer in einer förmlichen Wahl Alberich zum Herrn ihrer Stadt.
    Hugo versuchte sofort seine Herrschaft über Rom wiederzuerlangen und Marozia zu befreien. Die Belagerung der Ewigen Stadt musste jedoch 933 ergebnislos abgebrochen werden, da die Einfälle seiner Feinde in Norditalien Hugos Präsenz dort erforderten. 936 unternahm er einen erneuten Versuch, Rom zu erobern, hatte allerdings genauso wenig Glück wie vorher und musste auf Drängen des Abtes Odo von Cluny in die Friedensverhandlungen mit den Römern einwilligen.
    Hugo verlor 933 Niederburgund an den Welfenkönig Rudolf II. von Hochburgund, der als Gegenleistung auf seine Ansprüche auf die Herrschaft in Italien verzichtete. Seine Versuche, dieses Territorium nach dem Tod des Rudolf II. 937 wieder zurückzuerlangen, misslangen, da eine deutsche Intervention diesen Plan vereitelte. Am 12. Dezember 937 heiratete er Rudolfs Witwe Bertha, die Frau seines Stiefsohns. Indes gelang es ihm nicht, deren Sohn Konrad III. wegen der Unterstützung durch den sächsischen Herzog und deutschen König Otto I. Niederburgund zu entreißen.
    944 unternahm Hugo eine militärische Operation gegen die Stützpunkte spanischer Sarazenen in Provence, von denen eine massive Gefahr für den Pilgerverkehr über die Alpenpässe und die Städte Pavia und Genua ausging. Trotz anfänglicher großer Erfolge der mit Hugo verbündeten byzantinischen Flotte brach Hugo diese Operation überstürzt ab, da sich seine Machtbasis in Zentralitalien in Auflösung befand.
    Als er den Plan hegte, Berengar II., den Markgrafen von Ivrea, zu überraschen, gefangen zu nehmen und zu blenden, führte er seinen eignen Sturz herbei. Berengar entkam, von Lothar, dem Sohn und Mitregenten Hugos rechtzeitig gewarnt, zu König Otto I. und kehrte 945 mit einer in Deutschland geworbenen Schar zurück. Viele Adelige, allen voran der Bischof Manasse und Graf Milo von Verona, die mit Hugos Herrschaft unzufrieden waren, fielen sofort nach dem Auftauchen Berengars von Hugo ab. AAls dieser zur Abdankung bereit war, gelang es Lothar durch einen Kniefall vor dem siegreichen Berengar, zumindest einigermaßen den Fortbestand burgundischer Herrschaft in Italien zu sichern. Berengar, der tief in Lothars Schuld stand, da dieser ihn vor den Plänen seines Vaters gewarnt hatte, wollte und konnte diese Bitte nicht abschlagen. Der vereinsamte und vollkommen verbitterte noch De-facto-König Hugo entfloh in die Provence, wo er während der Vorbereitungen eines neuerlichen Krieges gegen Berengar 947 in Arles starb.
    Das Königreich Italien erhielt 946 sein Sohn Lothar, der mit Rudolfs II. Tochter Adelheid vermählt war, aber schon 950 starb. Die Gerüchte wollten seinen Tod auf eine Vergiftung durch Berengar zurückführen, was allerdings weder bewiesen noch widerlegt wurde. Die Wirren und Zerwürfnisse dieser Epoche bereiteten den Boden für spätere Eroberung Italiens durch den deutschen König Otto I.


    Literatur
    • Peter Llewellyn: Rome in the Dark Ages. Constable, London 1993, ISBN 0-09-472150-5.
    • Rosamond McKitterick: The Frankish Kingdoms under the Carolingians, 751–987. Longman, London u. a. 1983, ISBN 0-582-49005-7.
    • Charles W. Previté Orton: Italy and Provence, 900–950. In: The English Historical Review. Bd. 32, Nr. 127, 1917, S. 335–347, JSTOR 551042.
    • Pierre Riché: The Carolingians. A Family who forged Europe. University of Pennsylvania Press, Philadelphia PA 1993, ISBN 0-8122-1342-4.
    • Harald Zimmermann: Das dunkle Jahrhundert. Ein historisches Porträt. Styria, Graz u. a. 1971.
    Einzelnachweise
    1 Charles W. Previté Orton: Italy and Provence, 900–950. In: The English Historical Review. Bd. 32, Nr. 127, 1917, S. 335–347, JSTOR 551042.

    Ehrung:
    Graf von von Arles, von Vienne, von der Provence

    Hugo heiratete Alda N. in vor 926. Alda wurde geboren in cir 910; gestorben in vor 932. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 20. Markgräfin Alda von Spoleto (Bosoniden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 925; gestorben in 954.
    2. 21. König Lothar II. von Italien (Bosoniden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 928; gestorben am 22 Nov 950.

    Hugo heiratete Marozia von Tuszien in 932. Marozia wurde geboren in cir 892; gestorben in nach 932. [Familienblatt] [Familientafel]

    Hugo heiratete Königin Bertha von Schwaben (von Burgund) am 12 Dez 937. Bertha (Tochter von Herzog Burkhard II. (Burchard) von Schwaben (Hunfriedinger / Burchardinger) und Herzogin Reginlinde (von Schwaben)) wurde geboren in cir 907; gestorben in nach 2 Jan 966; wurde beigesetzt in Abtei Payerne, Waadt, Schweiz. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 22. Bertha (Eudokia) von Niederburgund und Italien (Bosoniden)  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Hugo heiratete Willa von Burgund in nach 912. Willa (Tochter von König Boso von Vienne und Ermengarde von Italien) gestorben in 929. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 11.  Gräfin Gerberga von Arles (Bosoniden)Gräfin Gerberga von Arles (Bosoniden) Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Diebold3, 2.Hugbert2, 1.Boso1)

    Gerberga heiratete Graf Fulko II. von Anjou, der Gute in 937. Fulko (Sohn von Graf Fulko I. von Anjou, der Rote und Rosilla von Loches) gestorben am 11 Nov 958; wurde beigesetzt in Basilique St. Martin, Tours. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 23. Graf Gottfried I. von Anjou, Graumantel, Grisgonell  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 21 Jul 987; wurde beigesetzt in Basilique St. Martin, Tours.
    2. 24. Adélaide (Adelheid, Blanche) von Anjou  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1026.
    3. 25. Arsinde von Anjou  Graphische Anzeige der Nachkommen

  4. 12.  Willa von Burgund Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Boso3, 4.Richeut2, 1.Boso1) gestorben in 929.

    Notizen:

    Willa heiratete 912 in zweiter Ehe den Grafen Hugo von Vienne, der 924 König von Niederburgund und 926 als Hugo I. König von Italien wurde.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Burgund

    Das Königreich Burgund entstand durch die Fränkischen Reichsteilungen. 561 bis 584 und 639 bis 737 waren fränkische Teilkönigreiche in Burgund entstanden, die zunächst an Neustrien, dann wieder an das Gesamtreich fielen. 880 und 888 wurden die Königreiche Niederburgund und Hochburgund gegründet und 930 zum Königreich Burgund vereinigt. Es bestand aus denjenigen Teilen des früheren karolingischen Reichsteils Burgund, die bei der Teilung des Frankenreiches 843 im Vertrag von Verdun als Lotharii Regnum an Kaiser Lothar I. fielen. Dies war ganz Burgund außer dem Gebiet, das 843 an das Westfrankenreich kam, im Zentrum des heutigen Frankreichs liegt und 1956–2016 die Region Bourgogne bildete.
    Das Königreich Burgund fiel 1033 an das römisch-deutsche Reich, wenngleich weite Teile im 14./15. Jahrhundert an das Königreich Frankreich fielen. Der burgundische Reichsteil des römisch-deutschen Reichs (der dritte Reichsteil neben dem deutschen Reichsteil und Reichsitalien) wird in der Geschichtswissenschaft oft als regnum Arelatense bzw. als Arelat bezeichnet.

    Entstehung und Entwicklung
    Das Königreich Burgund entwickelte sich in drei Etappen:

    Karolingische Reichsteilungen
    Erste Teilung
    Lothar I. teilte kurz vor seinem Tod im Jahre 855 sein Reich unter seinen Söhnen auf (Teilung von Prüm). Die burgundischen Reichsteile erhielt Karl, zusammen mit der Provence.

    Zweite Teilung
    Karl starb bereits 863, woraufhin seine Brüder das neue Reich wieder unter sich aufteilten:
    • Die spätere Freigrafschaft Burgund, die Westschweiz, die Region um Lyon und Vienne sowie das untere Rhônetal rechts der Rhone fielen an den lothringischen König Lothar II..
    • Das Wallis, Savoyen, die Dauphiné und die Provence an den italienischen König Ludwig II.

    Dritte Teilung
    Als auch Lothar II. (Lothringen) starb (869), teilten sich dessen Onkel, Karl der Kahle (der über das Westfrankenreich herrschte) und Ludwig der Deutsche (der über das Ostfrankenreich herrschte), dessen Teil von Burgund 870 noch einmal (Vertrag von Mersen):
    • Karl der Kahle erwarb das Rhônetal,
    • Ludwig der Deutsche die Westschweiz und Teile des französischen Jura.
    Als Ludwig II. 875 ebenfalls starb, erwarb Karl der Kahle schließlich auch dessen Reich samt den Teilen Burgunds, die Ludwig II. 863 erhalten hatte.

    Regionale Reichsgründungen
    Niederburgund umfasste etwa die heutigen französischen Regionen Rhône-Alpes und Provence-Alpes-Côte d’Azur, Hochburgund die spätere Freigrafschaft Burgund, die Westschweiz, Basel, das Wallis, Aosta und Teile der Zentralschweiz. 930 vereinigte Rudolf II. von Hochburgund die beiden burgundischen Reiche zum Königreich Burgund. (Die spätere Bourgogne gehörte weder zu Hoch- noch zu Niederburgund, sondern zum Westfrankenreich. Fraxinetum in der Provence wurde 888 islamisch.)

    Königreich Niederburgund (ab 880)
    877, zwei Jahre nachdem er die burgundischen Lande geerbt hatte, starb Karl der Kahle (Westfrankenreich). Sein Sohn Ludwig der Stammler konnte nicht verhindern, dass sich noch im selben Jahr ein burgundischer Adliger, Graf Boso von Vienne, selbständig machte. Boso ließ sich 880 mit Hilfe des Papstes Johannes VIII. und auf Drängen seiner Gattin Irmengard, einer Tochter Ludwigs II. von Italien, auf einer Versammlung der Großen zu Mantala (Montaille bei Vienne) zum König von Burgund und der Provence proklamieren. Er begründete somit das Reich Niederburgund, das auch das cisjuranische Burgunderreich genannt wurde, oder nach seiner Hauptstadt Arles das Königreich Arelat. Boso konnte sich gegen den neuen König des Ostfrankenreiches, Karl den Dicken (876–887, seit 880 auch König von Italien und seit 881 Kaiser), behaupten, jedoch den äußersten Nordosten seines Landes, Wallis, Aosta und Savoyen, nicht halten.
    Ludwig der Blinde, König von Niederburgund 887–924, König der Langobarden (König von Italien) 899–905, Römischer Kaiser 901–905, war der Sohn Bosos und dessen Gemahlin Irmengard. Nach seines Vaters Tod huldigte er als unmündiger Erbe gemeinsam mmit seiner Mutter dem ostfränkischen König und Kaiser Karl dem Dicken und empfing von ihm sein Erbe als Lehen. In demselben Verhältnis stand Ludwig auch zu Karls Nachfolger Arnulf von Kärnten. Ludwig wurde 899 König der Langobarden und wurde 90901 von Papst Benedikt IV. zum Kaiser gekrönt. 905 unterlag er Berengar von Friaul, der ihn blendete und aus Italien vertrieb. Graf Hugo von Provence war ab 905 Regent von Niederburgund und ab 924 König von Niederburgund. Seit dem Rückzug Rudolfs II. von Hochburgund im Jahre 926 war er zugleich König von Italien.

    Königreich Hochburgund (ab 888)
    Nach der Absetzung Karls des Dicken (888) zerfiel das Ostfrankenreich und auf dem Boden seiner burgundischen Landesteile proklamierte sich 888 in Saint-Maurice der Welfe Rudolf I. (888–912), ein Neffe des Königs Hugo von Frankreich, zum König von Hochburgund. Das Reich umfasste die spätere Freigrafschaft Burgund (Franche-Comté) und die Markgrafschaft Transjuranien. Im selben Jahr schlug der Schwager von Rudolf I., Richard der Gerichtsherr (858–921) – Gründer des westlich der Saône gelegenen mittelalterlichen Herzogtums Burgund – die Normannen bei Saint-Florentin. Diese waren 888 in Burgund eingefallen und hatten Bèze geplündert.
    Rudolf II. von Hochburgund (912–937) führte mehrere Kriege zur Ausdehnung Hochburgunds gegenüber Alamannien. Er erwarb um 912/19/26 Basel und Gebiete im Aargau. Erst die Neugründung des Herzogtums Schwaben unter Burchard II. verhinderte eine weitere Ausdehnung. In der Schlacht bei Winterthur (919) wurde Rudolf entscheidend geschlagen. Schwaben und Hochburgund verbanden sich anschließend zur Durchsetzung beidseitiger Interessen in Italien – Rudolf II. heiratete Berta von Alamannien, eine Tochter Burchards II. Die Grenze zwischen Schwaben und Hochburgund wurde durch die Linie Huttwil-Aarwangen-Basel definiert. 922 wurde Rudolf von der gegen Berengar I. von Friaul, Kaiser und König von Italien, gerichteten Opposition nach Italien gerufen und besiegte Berengar. 926 zog er sich aus Italien wieder zurück und überließ es Hugo von Provence, dem König von Niederburgund.

    Vereinigung zum Königreich Burgund (930)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    930 überließ Hugo I. sein niederburgundisches Stammland Rudolf II. der als Gegenleistung auf seine Ansprüche auf die Herrschaft in Italien verzichtete. Zwischen Hugos Sohn Lothar und Rudolfs Tochter Adelheid wurde ein Ehevertrag geschlossen. Nacach der Krönung Hugos von Provence zum König von Italien vereinigte Rudolf II. 930 die beiden burgundischen Reiche zum Königreich Burgund. 935 schloss er ein Freundschaftsbündnis mit dem deutschen König Heinrich I. Nach Rudolfs Tod 937 erhob Hugo noch einmal Anspruch auf Niederburgund, da seinem Sohn Lothar Adelheid, die Schwester Konrads III., Sohn und Nachfolger Rudolfs II., versprochen worden war. Seine Ansprüche konnte er gegen Konrad III. nicht durchsetzen, der durch den sächsischen Herzog und römisch-deutschen König Otto I. unterstützt wurde. Dieser ließ vor dem Eintreffen Hugos in Burgund Konrad III. im Dezember 937 an seinen Hof nach Sachsen bringen und sicherte ihm so sein Erbe.
    Hugos Sohn Lothar II. war seit 931 Mitregent und nach Hugos Tod im Jahre 948 König von Italien. Er heiratete 947 die ihm versprochene, damals vermutlich 16-jährige Adelheid von Hochburgund, starb jedoch am 22. November 950, wobei teilweise auch eine Vergiftung durch Berengar II. von Ivrea angenommen wird. Dieser setzte Adelheid nach dem Tode Lothars in Italien gefangen und erklärte sich am 15. Dezember 950 zum König von Italien. Da Adelheid jedoch nicht nur die (noch nicht 20-jährigege) Witwe des italienischen Königs, sondern auch Nichte der Ida von Schwaben, der Gemahlin von Ottos Sohn Liudolf, war, zog Otto im September 951 nach Italien. Otto war daran interessiert, in den Konflikt in Italien einzugreifen, da er als Witwer – seine Gemahlin Edgitha war 946 verstorben – die Möglichkeit zur Heirat Adelheids und damit zur Ausdehnung seiner Herrschaft hatte. Otto führte Adelheid von ihrer Fluchtburg Canossa nach Pavia, wo er sich mit ihr im Oktober 951 vermählte. Otto I. eroberte Italien und bestätigte endgültig die Herrschaft seines Schwagers Konrads III. über Niederburgund.

    Königreich Arelat
    Konrad III. der Friedfertige (937–993), der Bruder von Adelheid und Thronfolger Rudolfs, wuchs am sächsischen Hof auf. Gegen ihn erhob Hugo von Provence nach dem Tod Rudolfs II. 937 Ansprüche auf Hochburgund, gegen die Konrad 938 durch den deutstschen König Otto I. geschützt wurde. Unter Konrads Herrschaft litt das Reich durch Einfälle der Ungarn und durch Fehden und Raubkriege der Großen. Das Machtvakuum nützen auch die Sarazenen für einen Raubzug in den burgundischen Norden, wobei sie 939 auch das Kloster Saint-Maurice im unteren Wallis plünderten.
    Unter Konrad wuchsen die beiden Burgund unter deutscher Hegemonie zusammen. Seither bestand ein einheitliches Königreich Burgund, das nach der bedeutendsten Stadt Niederburgunds Arles auch Königreich Arelat genannt wurde.
    975 endete die islamische Herrschaft in der Provence.
    König Rudolf III. (993–1032) war ein schwacher, durch seine Vasallen bedrängter König. Da er kinderlos geblieben war, schloss er 1006 einen Erbvertrag mit dem Deutschen Reich unter Heinrich II., dem letzten der ottonisch-sächsischen Könige und Kaiser. Heinrich II. war über seine Mutter Gisela ein Neffe Rudolfs III.
    1033 fiel das Reich im Erbgang an den römisch-deutschen Kaiser Konrad II. und bildete fortan den dritten Reichsteil innerhalb des römisch-deutschen Reiches neben dem deutschen Reichsteil und Reichsitalien. Der Einfluss des römisch-deutschen Königtums in Burgund war traditionell nur schwach ausgeprägt und faktisch nur im Norden Burgunds einigermaßen effektiv. Im Verlauf des 13. Jahrhunderts verstärkte sich der französische Einfluss im burgundischen Reichsteil.[1]
    Der burgundische Reichsteil umfasste um 1300 die Provence, die sogenannte Freigrafschaft Burgund, die Dauphiné (Grafschaft Vienne) sowie die Grafschaften Mömpelgard und Savoyen, nicht aber das zu Frankreich gehörende Herzogtum Burgund. Abgeleitet von der Krönungsstadt Arles wird der burgundische Reichsteil in der Geschichtswissenschaft oft als regnum Arelatense bzw. als Arelat bezeichnet. Die Krönung Karls IV. in Arles im Jahr 1365 war die letzte burgundische Königskrönung und sollte vor allem die Zugehörigkeit des Arelat zum römisch-deutschen Reich noch einmal betonen. Bald darauf gab Karl diese Politik auf und begünstigte sogar die französische Einflussnahme, indem er bei einem Besuch in Paris am 7. Januar 1378 dem französischen Kronprinzen kaiserliche Stellvertretervollmachten in Burgund verlieh und damit faktisch Reichsrechte aufgab, wohl um so andere Zugeständnisse der französischen Krone zu erlangen.[2]
    Im Verlauf des späten 14. und des 15. Jahrhunderts fiel der Großteil des burgundischen Reichsteils an Frankreich bzw. an das Haus Burgund, das einen umfassenden Territorialkomplex erschuf, der sowohl französische Territorien als auch Reichsgüter umfasste. Ende des 15. Jahrhunderts gewann das Haus Habsburg unter Maximilian I. Teile davon wieder zurück, konnte diese aber nicht dauerhaft halten.

    Territoriale Absplitterungen und Ende
    In der Stauferzeit ab Mitte des 12. Jahrhunderts wurden die Territorien von Avignon als Grafschaft Venaissin und das Valentinois (Valence) als Markgrafschaft Provence unter den Grafen von Toulouse sowie das Herrschaftsgebiet der Grafen von Savoyen faktisch selbständige Territorien innerhalb Burgunds.
    Das Rektorat für die Kaiser übten in den verbliebenen Gebieten die Herzöge von Zähringen aus. Unter ihnen wurden mehrere Städte gegründet (unter anderem Bern). Die Bistümer von Basel, Sion, Lausanne und Genf wurden zunehmend selbständig.
    1246 fiel die Grafschaft Provence an das französische Haus Anjou und schied damit ebenfalls de facto aus dem Königreich Burgund aus.
    Die Niederlage der Staufer gegen die Anjous nutzte Frankreich zu einer weiteren Gebietskorrektur: Auch das Tal rechts der Rhône zwischen Valence und Avignon (die Ardeche) wurde französisch. Basel, Lausanne und Besançon werden freie Reichsstädte.
    1309 wurde der Sitz des Papstes auf französischen Druck hin nach Avignon umgesiedelt. 1349 kam die Dauphiné an den französischen Thronfolger (Dauphin).
    1384 gewann Herzog Philipp der Kühne von Burgund (also der französischen Bourgogne) die Herrschaft über die Freigrafschaft Burgund. Damit war die territoriale Einheit des Königreichs Burgund endgültig zerstört, aber aus der Vereinigung von Herzogtum Burgund (französisch) und Freigrafschaft Burgund (deutsch) entstand ein neues Burgund, siehe Haus Burgund.



    Siehe auch
    • Burgundische Geschichte
    • Liste der Herrscher von Burgund
    Literatur
    • Laetitia Boehm: Geschichte Burgunds. Politik, Staatsbildungen, Kultur. 2., ergänzte Auflage. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1979, ISBN 3-17-005213-6.
    • Hermann Kamp: Burgund: Geschichte und Kultur (= Beck'sche Reihe. 2414). Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-53614-4.
    Weblinks
    • Hans-Dietrich Kahl: Burgund (Zweites Königreich). In: Historisches Lexikon der Schweiz
    Anmerkungen
    1 Vgl. etwa Bertram Resmini: Das Arelat im Kräftefeld der französischen, englischen und angiovinischen Politik nach 1250 und das Einwirken Rudolfs von Habsburg (= Kölner historische Abhandlungen. 25). Böhlau, Köln u. a. 1980, ISBN 3-412-017787 (Zugleich: Köln, Universität, Dissertation, 1974).
    2 Heinz Thomas: Karl V. In: Joachim Ehlers, Heribert Müller, Bernd Schneidmüller (Hrsg.): Die französischen Könige des Mittelalters. Von Odo bis Karl VIII. 888–1498 (= Beck'sche Reihe. 1723). Beck, München 2006, ISBN 3-406-54739-7, S. 251 ff.,ier S. 271 f.

    Familie/Ehepartner: König Rudolf I. von Hochburgund (Welfen). Rudolf (Sohn von Herzog Konrad II. von Auxerre (Welfen) und Walrada N.) gestorben am 25 Okt 912. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 26. Prinzessin Willa von Hochburgund  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 27. König Rudolf II. von Hochburgund (Welfen)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 11 Jul 937; wurde beigesetzt in Abtei Saint-Maurice, Wallis, Schweiz.

    Willa heiratete König Hugo I. von Niederburgund (von Italien) (Bosoniden) in nach 912. Hugo (Sohn von Graf Diebold (Theotbald) von Arles (Bosoniden) und Prinzessin Bertha von Lotharingien) wurde geboren in vor 887; gestorben am 10 Apr 947 in Arles. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 13.  Irmgard von Vienne Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Boso3, 4.Richeut2, 1.Boso1)

    Familie/Ehepartner: Graf Manasses I. von Vergy (von Burgund). Manasses gestorben in cir 919. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 28. Graf Giselbert von Vergy (von Burgund)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 956.

  6. 14.  Rothild von Frankreich (Karolinger)Rothild von Frankreich (Karolinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Richildis3, 4.Richeut2, 1.Boso1) wurde geboren in cir 871; gestorben in 928/929.

    Notizen:

    Gestorben:
    wohl 22 Mrz 928

    Rothild heiratete Graf Rotger (Roger) von Maine (Zweites Haus) in Datum unbekannt. Rotger gestorben in vor 31 Okt 900. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 29. Graf Hugo I. von Maine (Zweites Haus)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  7. 15.  Karl von Frankreich (Karolinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Richildis3, 4.Richeut2, 1.Boso1) wurde geboren am 10 Okt 876; gestorben in vor 7 Apr 877.

  8. 16.  Rudolf von Autun (von Burgund)Rudolf von Autun (von Burgund) Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Richard3, 4.Richeut2, 1.Boso1)

    Familie/Ehepartner: Emma von Frankreich. Emma (Tochter von König Robert I. von Frankreich (von Neustrien) und (Adele) N.) gestorben in 935. [Familienblatt] [Familientafel]


  9. 17.  Herzogin Irmgard von AutunHerzogin Irmgard von Autun Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Richard3, 4.Richeut2, 1.Boso1) gestorben in 929.

    Familie/Ehepartner: Graf Giselbert von Vergy (von Burgund). Giselbert (Sohn von Graf Manasses I. von Vergy (von Burgund) und Irmgard von Vienne) gestorben in 956. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 30. Gräfin Adelheid von Vergy  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in zw 959 und 960.

  10. 18.  Adelheid von Autun (von Burgund)Adelheid von Autun (von Burgund) Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Richard3, 4.Richeut2, 1.Boso1) gestorben in nach 920.

    Familie/Ehepartner: Graf Reginar II. von Hennegau. Reginar (Sohn von Herzog Reginar I. (Reginhar) von Lothringen und Alberada N.) gestorben in 931. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 31. Reginar III. von Hennegau, Langhals  Graphische Anzeige der Nachkommen


Generation: 5

  1. 19.  Markgräfin Willa von Toscana (Bosoniden)Markgräfin Willa von Toscana (Bosoniden) Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Boso4, 5.Diebold3, 2.Hugbert2, 1.Boso1)

    Notizen:

    936-966 urkundlich bezeugt.

    Willa heiratete König Berengar II. von Italien (von Ivrea) in vor 935. Berengar (Sohn von Markgraf Adalbert von Ivrea, der Reiche und Prinzessin Gisela von Italien (von Friaul) (Unruochinger)) wurde geboren in cir 900; gestorben am 6 Aug 966 in Bamberg. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 32. König Adalbert II. von Italien (von Ivrea)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 935 und 936; gestorben am 30 Apr 971 in Autun.
    2. 33. Prinzessin Rozala Susanna von Italien  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 950 und 960; gestorben in 1003.

  2. 20.  Markgräfin Alda von Spoleto (Bosoniden) Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Hugo4, 5.Diebold3, 2.Hugbert2, 1.Boso1) wurde geboren in 925; gestorben in 954.

  3. 21.  König Lothar II. von Italien (Bosoniden) Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Hugo4, 5.Diebold3, 2.Hugbert2, 1.Boso1) wurde geboren in cir 928; gestorben am 22 Nov 950.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Wurde vergiftet

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Lothar_II._(Italien)

    Lothar II. (* um 928; † 22. November 950 in Turin) aus der Familie der Bosoniden war König von Italien (946–950) und wird zu den Nationalkönigen gezählt.

    Leben
    Lothar war der Sohn von König Hugo I. von Italien und Alda und war verheiratet mit Adelheid von Burgund, der Tochter König Rudolfs II. von Hochburgund. Seit 933 ihr versprochen, schlossen sie die Ehe im Jahre 947 vor dem 27. Juni.
    Seit 931 war Lothar Mitregent seines Vaters, dem er 946 auf dem Thron folgte. Die tatsächliche Herrschaft zu seinen Lebzeiten hatte dagegen Berengar II., Markgraf von Ivrea, inne. Dieser folgte Lothar nach seinem plötzlichen Tod auf den Königsthron.
    Lothars II. Tochter Emma von Arles wurde 966 mit dem westfränkischen König Lothar verheiratet.



    Literatur
    • Hagen Keller: Lothar. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 5, Artemis & Winkler, München/Zürich 1991, ISBN 3-7608-8905-0, Sp. 2128.
    • Mario Marrocchi: Lotario II, re d’Italia. In: Mario Caravale (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 66 (Lorenzetto–Macchetti), Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2006, S. 177–179..

    Lothar heiratete Kaiserin Adelheid von Burgund (Welfen) in 947. Adelheid (Tochter von König Rudolf II. von Hochburgund (Welfen) und Königin Bertha von Schwaben (von Burgund)) wurde geboren in zw 931 und 932 in Hochburgund; gestorben am 16 Dez 999 in Kloster Selz, Elsass; wurde beigesetzt in nach 16 Dez 999 in Kloster Selz, Elsass. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 34. Emma von Burgund (Bosoniden)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 988.

  4. 22.  Bertha (Eudokia) von Niederburgund und Italien (Bosoniden)Bertha (Eudokia) von Niederburgund und Italien (Bosoniden) Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Hugo4, 5.Diebold3, 2.Hugbert2, 1.Boso1)

    Bertha heiratete Romanos II von Byzanz in 944. Romanos (Sohn von Konstantin VII. von Byzanz und Helena Lekapene) wurde geboren in 938; gestorben in 963. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 35. Kaiser Konstantin VIII. von Byzanz  Graphische Anzeige der Nachkommen

  5. 23.  Graf Gottfried I. von Anjou, Graumantel, Grisgonell Graf Gottfried I. von Anjou, Graumantel, Grisgonell Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Gerberga4, 5.Diebold3, 2.Hugbert2, 1.Boso1) gestorben am 21 Jul 987; wurde beigesetzt in Basilique St. Martin, Tours.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 978-987, Chalon-sur-Saône; Chalon-sur-Saône https://de.wikipedia.org/wiki/Chalon-sur-Saône
    • Titel (genauer): 958-987, Grafschaft Anjou; Graf von Anjou https://de.wikipedia.org/wiki/Erstes_Haus_Anjou

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_I._(Anjou)

    Gottfried I., genannt Graujacke, französisch Geoffroy Ier Grisegonelle, englisch Geoffrey († 21. Juli 987) war ein Graf von Anjou aus der Familie des ersten Hauses von Anjou. Er war ein Sohn des Grafen Fulko II. dem Guten († 958) und dessen erster Ehefrau Gerberge.

    Zu Beginn seiner Herrschaft unterstützte Gottfried zusammen mit Theobald I. von Blois den König Lothar gegen den Normannenherzog Richard I. Langschwert und verteidigte dabei Nantes. Im Jahr 970 schlug er bei Roches den Herzog Wilhelm IV. von Aquitanien, welcher versucht hatte Gottfrieds Besitzungen im Poitou (Loudun, Mirebeau) zu gewinnen.
    Der Tod des Grafen Theobald I. von Blois 975 veränderte nachhaltig das Verhältnis zwischen den Häusern Anjou und Blois, die fortan zu erbitterten Feinden im Kampf um die Vorherrschaft im Nordosten Frankreichs werden sollten, denn der Nachfolger Theobalds, Odo I., betrieb eine Expansionspolitik, die gegen die Interessen Anjous verlief. Schauplatz des Kampfes war die Bretagne, wo Odo den Grafen Conan den Krummen von Rennes gegen den Grafen von Nantes unterstützte, der wiederum ein Protege Gottfrieds war. In der ersten Schlacht von Conquereuil (981) wehrte Gottfried einen Angriff Conans ab, danach übernahm Gottfried 984 die direkte Kontrolle über Nantes, nachdem dessen Graf Gueréch versuchte, aus der Bevormundung Gottfrieds auszubrechen, indem er sich mit König Lothar verbündete. Gottfried aber, ein getreuer Gefolgsmann des Robertiners Hugo Capet, ließ den Grafen einsperren und errichtete vor Nantes die Burg Le Pallet.
    Gegen Blois gerichtet stärkte Gottfried seinen Einfluss in der Touraine und im Berry, indem er die Kontrolle über mehrere Abteien (u. a. Saint-Martin de Tours) übernahm und sich mit lokalen Herren, wie denen von Preuilly, verbündete. Die Feindschaft zwischen den beiden Häusern spiegelte sich auch im Machtkampf um den Königsthron zwischen Robertinern und Karolingern wider, während Gottfried zu Hugo Capet hielt, unterstützte Odo den König Lothar und nach ihm dessen Bruder Karl von Niederrlothringen. Im Juli 987 unterstützte Gottfried die Erhebung Hugo Capets zum neuen König. Noch im selben Monat belagerte er mit dem Grafen Burchard dem Ehrwürdigen von Vendôme verbündet die Burg Marçon (Dép: Sarthe), welche Odo von Blois gehörte, wobei er starb.
    Der Dynastiewechsel von den Karolingern zu den Robertiner/Kapetingern brachte für Gottfried und seine Nachfolger einige Veränderungen mit sich. Waren er und seine Vorfahren als Grafen von Anjou (bzw. Vizegrafen von Angers) nur Vasallen der Robertiner in deren Eigenschaft als Herzöge von Franzien (bzw. Markgrafen von Neustrien), sollten seine Nachkommen nun Kronvasallen werden, da das Herzogtum Franzien mit der Thronbesteigung Capets faktisch aufhörte zu existieren. Andere mächtige Vasaallen, wie eben die Grafen von Blois oder Toulouse, wie auch die Herzöge von Aquitanien, verweigerten Hugo Capet die Anerkennung und betrachteten ihn als Usurpator. In dieser Folge avancierten die Grafen von Anjou zu den bedeutendsten natürlichen Verbündeten des neuen Königshauses und wurden diesem in den folgenden Generationen eine wichtige Stütze.
    Gottfried starb am 21. Juli 987, drei Wochen nach der Krönung und Salbung Hugo Capets.

    Gottfried heiratete um 965 Adele von Vermandois († 974), eine Tochter des Grafen Robert von Vermandois und der Adelais „Wera“ von Burgund. Beider Kinder waren:
    • Ermengarde († nach 982)
    ∞ 973 Conan der Krumme, Graf von Rennes, seit 990 Herzog der Bretagne
    • Fulko III. Nerra (* um 970; † 21. Juni 1040), Nachfolger als Graf von Anjou
    • Gottfried († 974)
    • Gerberge (* 974 oder danach; † April 1040)
    ∞ vor 1000 Graf Wilhelm IV. Taillefer von Angoulême († 6. April 1028) (Haus Taillefer)

    Eine zweite 979 geschlossene Ehe Gottfrieds, aus der ein Sohn namens Maurice hervorging, sorgt für genealogische Verwirrung. Die zweite Frau mit Namen Adelais/Adelheid († 984) wird als Witwe des Grafen Lambert I. von Chalon genannt und war eine Tochter des Herzogs Giselbert von Burgund. Da aber Gottfrieds Schwiegervater ebenfalls mit einer gleichnamigen Tochter des Burgunderherzogs verheiratet war, bei der es sich möglicherweise um die gleiche Frau des Grafen Lambert gehandelt hat, hätte Gottfried also die Mutter seiner ersten Frau geheiratet.
    Eine im 17. Jahrhundert aufgekommene Theorie geht davon aus, dass Herzog Giselbert zwei Töchter namens Adelais gehabt und Gottfried sich statt mit der Mutter mit der Tante seiner ersten Frau vermählt hatte.


    Weblinks
    • FranceBalade (französisch)
    • Gottfried Graujacke bei Foundation for Medieval Genealogy (englisch)

    Familie/Ehepartner: Gräfin Adelheid von Vermandois. Adelheid (Tochter von Graf Robert von Vermandois (Karolinger) und Gräfin Adelheid von Vergy) wurde geboren in cir 950; gestorben in 976. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 36. Gräfin Irmgard (Ermengarde) von Anjou  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 37. Graf Fulko III. von Anjou  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 972; gestorben am 21 Jun 1040 in Metz.
    3. 38. Gerberga von Anjou  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 974 oder später; gestorben in Apr 1040.

    Gottfried heiratete Gräfin Adelheid von Vergy in 980. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 24.  Adélaide (Adelheid, Blanche) von AnjouAdélaide (Adelheid, Blanche) von Anjou Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Gerberga4, 5.Diebold3, 2.Hugbert2, 1.Boso1) gestorben in 1026.

    Notizen:

    Geburt:
    Ihre Herkunft konnte bisher nicht sicher bestimmt werden. Manche Historiker, so zum Beispiel Constance Brittain Bouchard, glauben, dass Adelheid von Anjou (auch Blanche genannt), Tochter des Grafen Fulko II. von Anjou war.

    Familie/Ehepartner: Graf Etienne I. von Gévaudan. Etienne gestorben in 961. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 39. Graf Pons von Gévaudan  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 1011.

    Adélaide heiratete König Ludwig V. von Frankreich (Karolinger) in 982, und geschieden in 984. Ludwig (Sohn von König Lothar von Frankreich (Karolinger) und Emma von Burgund (Bosoniden)) wurde geboren am 966 od 967; gestorben am 21 Mai 987. [Familienblatt] [Familientafel]

    Adélaide heiratete Markgraf Wilhelm I. von der Provence (von Arles), der Befreier in zw 984 und 986. Wilhelm (Sohn von Graf Boso II. von der Provence (von Arles) und Konstanze von Vienne (Buviniden)) gestorben in 993. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 40. Königin Konstanze von der Provence (von Arles)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 986; gestorben am 25 Jul 1034 in Melun oder Senlis; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Adélaide heiratete Graf Otto Wilhelm von Burgund in vor 1016. Otto (Sohn von König Adalbert II. von Italien (von Ivrea) und Gräfin Gerberga von Mâcon) wurde geboren in cir 958; gestorben am 21 Sep 1026 in Dijon, Frankreich; wurde beigesetzt in Dijon, Frankreich. [Familienblatt] [Familientafel]


  7. 25.  Arsinde von AnjouArsinde von Anjou Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Gerberga4, 5.Diebold3, 2.Hugbert2, 1.Boso1)

    Arsinde heiratete Graf Wilhem III. von Toulouse (Taillefer) in cir 975. Wilhem (Sohn von Graf Raimund III. Pons von Toulouse (Raimundiner) und Gersende von Gascogna) gestorben in Sep 1037. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 26.  Prinzessin Willa von HochburgundPrinzessin Willa von Hochburgund Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Willa4, 6.Boso3, 4.Richeut2, 1.Boso1)

    Notizen:

    Soll sehr habgierig gewesen sein; wurde 936 von ihrem Schwager Hugo aus Italien in ihre Heimat verbannt.

    Familie/Ehepartner: Markgraf Boso von Toscana (von Tuscien) (Bosoniden). Boso (Sohn von Graf Diebold (Theotbald) von Arles (Bosoniden) und Prinzessin Bertha von Lotharingien) wurde geboren in cir 885; gestorben in zw 936 und 940. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 41. Markgräfin Willa von Toscana (Bosoniden)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  9. 27.  König Rudolf II. von Hochburgund (Welfen)König Rudolf II. von Hochburgund (Welfen) Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Willa4, 6.Boso3, 4.Richeut2, 1.Boso1) gestorben am 11 Jul 937; wurde beigesetzt in Abtei Saint-Maurice, Wallis, Schweiz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Militär / Gefecht: 919, Schlachtfeld Winterthur; Unterlag in der Schlacht von Winterthur gegen Burkhard II. von Schwaben

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_II._(Burgund)

    Rudolf II. (* um 880; † 12. Juli oder 13. Juli 937) war Herzog, später König von Hochburgund (912–937) und König von Italien (922–926), begraben in Saint-Maurice. Er zählt zu den Nationalkönigen Italiens.
    Rudolf war der älteste Sohn des Königs Rudolf I. von Hochburgund (888–912) aus dem Hause der Rudolfinger, des burgundischen Zweiges der Welfen und der Willa von Niederburgund, Tochter von König Boso von Vienne.
    Herzog Rudolf II. war bestrebt, sein Reich im Nordosten zu erweitern. Dabei nutzte er die unklaren Zustände im Gebiet des schwäbischen Herzogtums. 916 erwarb er schwäbische Gebiete westlich der Linie Huttwil-Aarwangen sowie Basel. Seine Niederlage in der Schlacht bei Winterthur im Jahre 919 gegen Herzog Burchard II. kostete Rudolf den Thur- und den Zürichgau.
    Um Frieden einkehren zu lassen, heiratete er – wohl im Jahr 922 – Burchards Tochter Berta.
    Aus dieser Ehe gingen vier Kinder hervor:
    • König Konrad III.,
    • Rudolf (961/62 bezeugt),
    • Erzbischof Burchard I. von Lyon und
    • Adelheid, später Frau von Kaiser Otto I.
    Burchard und Rudolf unterstützten sich fortan politisch.
    Im gleichen Jahr begann er kriegerisch in Richtung Süden vorzustoßen. Er wurde 921 von Adalbert von Ivrea auf den Thron von Italien erhoben. Kaiser Berengar I. von Friaul stellte sich 923 bei Fiorenzuola (Piacenza) Rudolf entgegen, wurde aber besiegt. Dies machte Rudolf zum König von Italien.
    Inzwischen begann der italienische Adel gegen Rudolf zu revoltieren. Es eilte ihm Herzog Burchard II. von Schwaben zu Hilfe. Burchard starb nach einem Überfall durch den Erzbischof Lambert von Mailand im April 926 vor Novara. Rudolf II. zog sich darauf hin aus Italien zurück und gab im November 926 in Worms die ihm als Herrschaftssymbol übergebene italienische Heilige Lanze an König Heinrich I. zurück.
    Rudolf verzichtete 933 zugunsten Hugos von Provence endgültig auf Italien gegen die Abtretung des Niederburgunds.
    König Rudolfs II. Thron erbte sein Sohn Konrad III.


    Quellen
    • Liudprand von Cremona: Werke. In: Quellen zur Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. = Fontes ad historiam aevi Saxonici illustrandam (= Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr vom Stein- Gedächtnisausgabe. B. 8). Neu bearbeitet von Albert Bauer und Reinhold Rau. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1971, ISBN 3-534-01416-2, S. 233–589.
    Literatur
    • Rudolf Schieffer: Rudolfinger. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 198–200 (Digitalisat).
    • Bernd Schneidmüller: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung (819–1252) (= Kohlhammer-Urban-Taschenbücher. Bd. 465). Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2000, ISBN 3-17-014999-7

    Militär / Gefecht:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Winterthur_(919)

    Begraben:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_Saint-Maurice

    Rudolf heiratete Königin Bertha von Schwaben (von Burgund) in cir 922. Bertha (Tochter von Herzog Burkhard II. (Burchard) von Schwaben (Hunfriedinger / Burchardinger) und Herzogin Reginlinde (von Schwaben)) wurde geboren in cir 907; gestorben in nach 2 Jan 966; wurde beigesetzt in Abtei Payerne, Waadt, Schweiz. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 42. König Konrad III. von Burgund, der Friedfertige  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 923; gestorben am 19 Okt 993.
    2. 43. Kaiserin Adelheid von Burgund (Welfen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 931 und 932 in Hochburgund; gestorben am 16 Dez 999 in Kloster Selz, Elsass; wurde beigesetzt in nach 16 Dez 999 in Kloster Selz, Elsass.
    3. 44. Dux Rudolf von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen

  10. 28.  Graf Giselbert von Vergy (von Burgund)Graf Giselbert von Vergy (von Burgund) Graphische Anzeige der Nachkommen (13.Irmgard4, 6.Boso3, 4.Richeut2, 1.Boso1) gestorben in 956.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Autun; Graf von Autun https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Autun https://de.wikipedia.org/wiki/Autun
    • Titel (genauer): Herzogtum Burgund; Herzog von Burgund

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Giselbert_(Burgund)

    Giselbert, auch Gilbert, (* um 900; † 8./16. April 956 in Paris) aus der Familie Vergy war Graf von Chalon, Graf von Autun, Graf von Auxerre und Graf von Troyes sowie von 952 bis 956 Herzog von Burgund.

    Giselbert war Sohn des Grafen Manasses I. von Chalon († 918) und dessen Ehefrau Irmengard (Ermengard), die vermutlich eine Tochter des Königs Boso von Vienne aus dessen zweiter Ehe mit Ermengarde von Italien war.
    Giselberts Vater war ein loyaler Gefolgsmann Herzogs Richard der Gerichtsherr, dessen Schwiegersohn Giselbert durch seine Ehe mit Richards Tochter Ermengard wurde.
    Nachdem Giselberts Schwager Hugo der Schwarze 952 kinderlos verstorben war, übernahm Giselbert die Grafschaften Autun (bereits 941/942) und Troyes. Die offizielle Anerkennung als Herzog durch die Könige Ludwig IV. und Lothar besaß Giselbert allerdings nicht, vielmehr lag die Herzogswürde bei dem Robertiner Hugo Magnus, den er als Lehnsherren anerkennen musste. Giselbert führte lediglich den Titel eines princeps Burgundionum.
    Um den Konflikt mit den Robertinern zu beenden, verheiratete Giselbert 955 seine ältere Tochter Liutgard mit Hugos Sohn Otto von Burgund, der im folgenden Jahr Giselberts Nachfolge in Autun und sämtlicher Hoheitsrechte über Burgund antrat. Die Grafschaft Troyes gab Giselbert seiner zweiten Tochter Adelheid als Mitgift für die Ehe mit Robert von Vermandois, welche die Basis für die Grafschaft Champagne bildete.

    Ehen und Nachkommen
    Giselbert war verheiratet mit Ermengard (Irmgard) von Burgund, Tochter Herzogs Richard der Gerichtsherr und Schwester Herzogs Hugo der Schwarze, mit der er vermutlich zwei Töchter hatte:
    • Adelheid We(r)ra (Adélaide, Adelaidis, Adelais) († 974), Erbin der Grafschaft Troyes
    ∞ vor 950 mit Robert von Vermandois (* wohl 910/915; † 19./29. August 967) aus der Familie der Heribertiner, ab 946 Graf von Meaux und ab 956 Graf von Troyes
    ∞ um 968 mit Lambert, Graf von Chalon († 22. Februar 978)
    • Liutgard (Liégard, Liegardis), Erbin der Grafschaft Autun
    ∞ um Ostern 955 mit Otto von Burgund (* wohl 944; † 22./23. Februar 965) aus der Familie der Robertiner, Sohn Herzogs Hugo der Große, 956-965 Herzog von Burgund

    Familie/Ehepartner: Herzogin Irmgard von Autun. Irmgard (Tochter von Graf Richard von Autun (von Burgund) und Gräfin Adelheid von Auxerre) gestorben in 929. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 45. Gräfin Adelheid von Vergy  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in zw 959 und 960.

  11. 29.  Graf Hugo I. von Maine (Zweites Haus)Graf Hugo I. von Maine (Zweites Haus) Graphische Anzeige der Nachkommen (14.Rothild4, 7.Richildis3, 4.Richeut2, 1.Boso1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 914; Graf der Cenomanen (Cenomanorum comes)
    • Titel (genauer): 900, Maine; Graf von Main (comes)

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Die Cenomanen (lat. Cenomani) waren ein keltisch-gallischer Volksstamm aus dem Gebiet der unteren Seine und Loire. Sie gehörten als Teilstamm zum größeren Verbund der Aulerker.
    Ein Teil der Cenomanen siedelte sich bei Le Mans an, ein anderer Teil zog nach Norditalien (Gallia cisalpina). Sie bewohnten dort vermutlich ein Gebiet, das von den Flüssen Padus (Po), Ollius (Oglio) und Athesis (Etsch) eingefasst wurde. Ihr Hauptort dort war Brixia (heute Brescia).
    Im 3. und 2. Jahrhundert v. Chr. waren sie mit den Römern gegen andere gallische Stämme verbündet. Sie schlossen sich zunächst dem Aufstand unter dem Karthager Hamilkar gegen die Römer an. 196 v. Chr. in der Schlacht von Larius Lacus (am Comer See) verließen sie aber die Insubrer und schlossen einen separaten Frieden mit den Römern.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Cenomanen

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Zweites_Haus_Maine

    Hugo heiratete in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 46. Graf Hugo II. von Maine (Zweites Haus)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  12. 30.  Gräfin Adelheid von VergyGräfin Adelheid von Vergy Graphische Anzeige der Nachkommen (17.Irmgard4, 8.Richard3, 4.Richeut2, 1.Boso1) gestorben in zw 959 und 960.

    Familie/Ehepartner: Graf Robert von Vermandois (Karolinger). Robert (Sohn von Graf Heribert II. von Vermandois (Karolinger) und Gräfin Adele von Frankreich (von Neustrien)) wurde geboren in cir 920; gestorben in Aug 967. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 47. Heribert von Vermandois, der Jüngere  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 28 Jan 995.
    2. 48. Gräfin Adelheid von Vermandois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 950; gestorben in 976.

  13. 31.  Reginar III. von Hennegau, Langhals Reginar III. von Hennegau, Langhals Graphische Anzeige der Nachkommen (18.Adelheid4, 8.Richard3, 4.Richeut2, 1.Boso1)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Reginar_III.

    Reginar III. Langhals († zwischen 971 und 997), aus der Familie der Reginare war ein Graf von Hennegau. Er war ein Sohn des Grafen Reginar II., welcher wohl um 931/932 gestorben war.
    Reginar und sein Bruder Rudolf wurden 944 von dem westfränkischen Dux Hugo Magnus angegriffen.[1] Das vorrangige Streben der Reginar-Brüder lag in der Rückgewinnung der Herzogsgewalt in Lothringen, die ihr Onkel Giselbert 939 verloren hatte. Folglich revoltierten sie mehrmals gegen den neuen Herzog Konrad den Roten, den Schwiegersohn Kaiser Ottos I. des Großen. Die Unfähigkeit des Herzogs die Zustände in Lothringen zu beruhigen trugen zu dessen Absetzung im Mai 953 bei. Allerdings vergab der Kaiser das lothringische Herzogtum nun an seinen Bruder Brun, der zugleich auch zum Erzbischof von Köln geweiht wurde.
    Reginar führte folglich seine Opposition fort und konnte einen Sieg gegenüber Brun erringen, indem er im März 955 in Lüttich einfiel, den Bischof Rather vertrieb und sogleich den ihm verwandten Balderich zum Bischof ernannte. Der Erzbischof-Herzzog war gezwungen dies hinzunehmen. Im Jahr 956 griff Reginar Brüssel an, welches einst von seinem Onkel, Herzog Gieselbert, an seine Ehefrau Gerberga gegeben wurde. Damit machte er sich allerdings den zweiten Ehemann seiner ehemaligen Tante, den westfränkischen König Lothar, zum Feind, welcher sich sogleich mit Erzbischof-Herzog Brun verbündete. Die Alliierten überrannten 957 den Hennegau und nahmen die Familie Reginars gefangen, worauf er nicht nur auf das von ihm eroberte Land verzichten musste, sondern auch seinen Einfluss verlor. Mitsamt seiner Familie wurde Reginar 958 nach Böhmen verbannt, die Familiengüter wurden konfisziert.[2]
    Der Hennegau wurde hiernach in zwei neue Gebietskörperschaften aufgeteilt, die Markgrafschaft Valenciennes und die Grafschaft Mons, die mit Vertrauensmännern Bruns von Köln besetzt wurden.
    Aus seiner Ehe mit der Dame Adela, die vermutlich der Familie der Dagsburggrafen entstammte, hatte er zwei Söhne:
    • Reginar IV. († 1013), später Graf von Mons
    • Lambert der Bärtige († 1015), später Graf von Löwen
    Reginar III. starb im Exil, seine Söhne aber kehrten später mit westfränkischer Unterstützung nach Lothringen zurück und kämpften erfolgreich um ihr Erbe.



    Einzelnachweise
    1 Flodoard von Reims, Annales, chronica et historiae aevi Saxonici, hrsg. von Georg Heinrich Pertz in MGH SS 3 (1839), S. 390
    2 Gesta episcoporum Cameracensium, hrsg. von Ludwig Conrad Bethmann in MGH SS 7 (1846), S. 439

    Familie/Ehepartner: Asela (Adelheid?) von Egisheim ?. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 49. Reginar IV. von Hennegau  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in nach 947; gestorben in 1013.
    2. 50. Graf Lambert I. von Löwen (Hennegau),  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 12 Sep 1015 in Florennes.