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Poncette von Traves

weiblich


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Generation: 1

  1. 1.  Poncette von Traves

    Familie/Ehepartner: Graf Wilhelm III. von Mâcon. Wilhelm (Sohn von Graf Stephan I. von Burgund, Tollkopf und Beatrix von Oberlothringen (von Elsass) (Haus Châtenois)) gestorben in Sep 1155. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Graf Gerard I. von Mâcon-Vienne (von Burgund)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1142; gestorben in 1184.


Generation: 2

  1. 2.  Graf Gerard I. von Mâcon-Vienne (von Burgund)Graf Gerard I. von Mâcon-Vienne (von Burgund) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Poncette1) wurde geboren in 1142; gestorben in 1184.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1157-1184, Grafschaft Mâcon; Graf von Mâcon
    • Titel (genauer): 1157-1184, Grafschaft Vienne; Graf von Vienne

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Mâcon lag im Süden der heutigen Region Bourgogne, zwischen der Grafschaft Charolais und der Saône. Sie ist der Kern des Weinbaugebietes Mâconnais. Die Grafschaft bestand wahrscheinlich schon zur Zeit der Merowinger, erste Grafen sind uns aber namentlich erst aus der späten Zeit der Karolinger bekannt. Eigene Grafen sind vom 9. Jahrhundert bis 1239 (Verkauf an die Krone Frankreich) bekannt.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Mâcon (Aug 2023)

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Vienne mit der Hauptstadt Vienne an der Rhone, umfasste im 10. Jahrhundert den größten Teil des Gebiets zwischen Lyon und dem Alpenhauptkamm; sie wurde im Jahr 1030 dem Erzbischof von Vienne gegeben, der davon zwei neue Lehen abspaltete: Albon im Süden (die spätere Dauphiné) und Maurienne im Norden (das spätere Savoyen). Albon erhielt Guigues I. der Alte, Maurienne ging an Humbert I. mit den weißen Händen (Albimanus/Biancamano).
    Es verblieb eine Grafschaft Vienne von geringerer Größe. Diese Grafschaft befand sich von 1085 bis 1240 in der Hand der Grafen von Mâcon, bis die letzte der Familie, die Gräfin Alix, Vienne und Mâcon verkaufte.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Vienne (Aug 2023)

    Familie/Ehepartner: Herrin Maurette von Salins. Maurette gestorben in nach 1218. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 3. Beatrix von Mâcon-Vienne (von Burgund)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1230.
    2. 4. Ida von Vienne  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1224.


Generation: 3

  1. 3.  Beatrix von Mâcon-Vienne (von Burgund)Beatrix von Mâcon-Vienne (von Burgund) Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Gerard2, 1.Poncette1) gestorben in 1230.

    Beatrix heiratete Graf Humbert III. von Savoyen (von Maurienne) in 1175. Humbert (Sohn von Graf Amadeus III. von Savoyen (Maurienne) und Mathilde von Albon) wurde geboren am 1 Aug 1136; gestorben am 4 Mai 1188 in Veillane. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 5. Graf Thomas I. von Savoyen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 20 Mai 1177; gestorben am 6 Mrz 1233.

  2. 4.  Ida von VienneIda von Vienne Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Gerard2, 1.Poncette1) gestorben in 1224.

    Ida heiratete Herr Humbert II. von Coligny in 1170. Humbert (Sohn von Herr Guerric von Coligny) gestorben in 1190. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 6. Herr Hugo I. (Hugues) von Coligny-le-Neuf  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 2 Sep 1205 in Serres.


Generation: 4

  1. 5.  Graf Thomas I. von SavoyenGraf Thomas I. von Savoyen Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Beatrix3, 2.Gerard2, 1.Poncette1) wurde geboren am 20 Mai 1177; gestorben am 6 Mrz 1233.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Maurienne, Graf von Savoyen (1188 bis 1233)

    Notizen:

    Zitat aus: http://www.manfred-hiebl.de/genealogie-mittelalter/savoyen_grafen_von/thomas_1_graf_von_savoyen_1233/thomas_1_graf_von_savoyen_+_1233.html

    Beiname 'der Ghibelline' (wegen seiner konstanten Parteinahme für die STAUFER), gab der staatlichen Entwicklung und zwei Expansion Savoyens richtungsweisende Impulse. Thomas I. stand bis zur Volljährigkeit (1191) unter Vormundschaft des Markgrafen Bonifaz von Montferrat, baute ein erträgliches Verhältnis zu HEINRICH VI. auf, unterstützte energisch PHILIPP VON SCHWABEN, der seinerseits die savoyische Expansion förderte, und half FRIEDRICH II., der ihn zum Reichsvikar in der Lombardei (1226) bestellte und in die Provence entsandte. In Savoyen setzte Thomas (als neues Moment fürstlicher Administration) um 1200 in den gräflichen Burgen zunehmend Kastellane ein, ausgestattet mit umfassenden militärischen und zivilen Vollmachten, ddoch abberufbar, vielleicht auch bereits besoldet. Gleichzeitig band Thomas seine Vasallen durch zielbewußte Infeodationen verstärkt ein. Auch initiierte er die Politik der Privilegienverleihung an eine Reihe von Städten (unter anderem Aosta, um 1195; Chambery, 1232). Der Erwerb vom Chambery schuf die Voraussetzungen für den Aufbau eines am Weg zum Mt. Cenis (Alpenpässe) gelegenen Zentralortes, der zudem von bischöflichen Gewalten denkbar weit entfernt war. An der Peripherie der Grafschaft wurde die Expansion vorangetrieben: Im Westen bereitete der Abschluß eines Parege (1196) mit dem Abt von St-Rambert (Bugey) das savoyischen Vordringen in die Bresse vor, in Zusammenwirken mit den Herren von Beaujeu. Im Norden bildete die Übertragung von Moudon durch PHILIPP VON SCHWABEN (1207) den Ansatz zu einem allmählichen Vorrücken ins Waadtand (Pays de Vaud), auf Kosten der Bischöfe von Lausanne und der ZÄHRINGER. Im Osten war Thomas bestrebt, den savoyischen Einfluß in Piemont zu erweitern (Erwerb von Besitzungen im Süden von Turin). Die intensiven Beziehungen zum unteren Tal der Rhone gipfelten in der Heirat der Tochter des Grafen, Beatrix von Savoyen, mit Raimund Berengar V. von Provence (1219). Die politische Blickrichtung das Hauses SAVOYEN auf die Gesamtheit des alten Königreiches Burgund nahm am Ende der 44-jährigen Herrschaft des Fürsten und unter seinen (stärker dem Papsttum zugewandten) Nachkommen zunehmend Gestalt an.



    https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_I._(Savoyen)

    Thomas I. von Savoyen (* 20. Mai 1177; † 6. März 1233) war einziger Sohn von Humbert III. von Savoyen und dessen Frau Beatrix von Burgund.[1]
    Er schloss sich der kaiserfreundlichen Partei in Italien (Ghibellinen) an, woraufhin ihm Philipp von Schwaben die piemontesischen Lehen Chieri und Testona sowie das waadtländische Lehen Moudon übertrug. Friedrich II. ernannte ihn 1226 zum kaiserlichen Reichsvikar in der Lombardei in Italien.[2][1] Am Ende seines Lebens bevorzugte Thomas von Savoyen den allgemeinen Titel Graf von Savoyen, nachdem er sich zuvor Graf von Maurienne nannte.

    Ehe
    Thomas von Savoyen heiratete im Jahr 1196 Béatrice Marguerite von Genf (1179–1236).


    Literatur
    • Marie José: Das Haus Savoyen. Von den Ursprüngen bis zum roten Grafen. Stiftung Pro Castellione, Niedergesteln 1994.
    • Georg Lohmeier: Der Europäischen Kayser- und Königlichen Häuser Historische und Genealogische Erläuterung 1. Stern, Lüneburg 1730, S. 208 f.. (books.google.de)
    • Eusèbe-Henri-Alban Gaullieur, Charles Schaub, Heinrich Gräfe: Die Schweiz. Ihre Geschichte, Geographie und Statistik. Genf 1856, S. 122 f. (books.google.de)
    Einzelnachweise
    1 Thomas I Graf von Savoyen † 1233. manfred-hiebl.de, abgerufen am 21. November 2015.
    2 Bernard Andenmatten: Savoyen (Savoie, Savoia). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 475 f. (Digitalisat).
    3 4053. Thomas I. Graf von Savoyen. (PDF) auf schneidermuch.de

    Thomas heiratete Béatrice Marguerite von Genf in 1196. Béatrice wurde geboren in 1179; gestorben in 1236. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 7. Graf Amadeus IV. von Savoyen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1197 in Montmélian; gestorben am 13 Jul 1253 in Montmélian.
    2. 8. Graf Thomas II. von Savoyen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1199; gestorben am 7 Feb 1259 in Aosta; wurde beigesetzt in Abtei Hautecombe.
    3. 9. Beatrix von Savoyen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1200; gestorben in 1266 in Les Échelles.

  2. 6.  Herr Hugo I. (Hugues) von Coligny-le-NeufHerr Hugo I. (Hugues) von Coligny-le-Neuf Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Ida3, 2.Gerard2, 1.Poncette1) gestorben am 2 Sep 1205 in Serres.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herrschaft Coligny-le-Neuf ; Herr von Coligny-le-Neuf https://de.wikipedia.org/wiki/Coligny_(Ain)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_von_Coligny

    Hugo von Coligny (franz: Hugues de Coligny; † 2. September 1205) war ein Ritter und Fürst von Coligny.

    Sein Herrschaftsbereich umfasste das Land von Coligny und Revermont, wofür er ein direkter Vasall der Krone von Burgund war. In einer Schenkungsurkunde zugunsten der Kartause von Portes im Bugey bezeichnete er sich als souveräner Fürst von Coligny:

    Dominus Hugo de Coloniaco, miles, magnificus princeps Coloniensis, dedit Deo et fratribus Portarum pro remedio animæ suæ ac parentum suorum, quicquid habebat in eremo Portarum, et quicquid de feudatariis illius dono vel emptione acquirere potuerunt.
    (Der Herr Hugo von Coligny, Ritter, prächtiger Fürst von Coligny, gibt Gott und den Brüdern von Portes, um sein Seelenheil und das seiner Eltern willen, alles, was er in der Wüstung von Portes besitzt und alles, was die Brüder durch Geschenk oder Kauf von seinen Lehnsmännern erwerben konnten.)
    Zusammen mit dem Bischof von Autun nahm er am vierten Kreuzzug teil. Nach der Eroberung Konstantinopels 1204 schloss er sich Bonifatius von Montferrat an, von dem er die Stadt Serres als Lehen erhielt. Bei der Verteidigung dieser Stadt gegen den Bulgarenkönig Kalojan (Johannitza) wurde Hugo nach einem Pfeiltreffer im Auge getötet.

    Mehr unter dem Link oben..

    Gestorben:
    Bei der Verteidigung der Stadt Serres gegen den Bulgarenkönig Kalojan (Johannitza) wurde Hugo nach einem Pfeiltreffer im Auge getötet.

    Hugo heiratete Gräfin Béatrice (Beatrix) von Albon in 1193. Béatrice (Tochter von Graf Guigues V. von Albon und Beatrice von Montferrat) wurde geboren in 1161; gestorben am 16 Dez 1228 in Château féodal de Vizille. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 10. Herrin Beatrix (Béatrice) von Coligny  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 1241.


Generation: 5

  1. 7.  Graf Amadeus IV. von SavoyenGraf Amadeus IV. von Savoyen Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Thomas4, 3.Beatrix3, 2.Gerard2, 1.Poncette1) wurde geboren in 1197 in Montmélian; gestorben am 13 Jul 1253 in Montmélian.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Maurienne und Savoyen

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Amadeus_IV._(Savoyen) (Jul 2017)

    Amadeus IV. von Savoyen (* 1197 in Montmélian; † 13. Juli 1253 in Montmélian)[1] war Graf von Maurienne und Savoyen und der älteste Sohn von Thomas I.

    Leben
    Amadeus IV. war zweimal verheiratet. Seine erste Frau war eine Tochter von Hugo III. (Burgund), Anne (Anna) von Burgund (1192–1243), mit der er zwei Töchter hatte. Die um 1223 geborene Beatrice heiratete in erster Ehe Manfred III., Markgraf von Saluzzo und in zweiter Ehe Manfred, König von Neapel und Sizilien. Die zweite Tochter Margarethe ehelichte Bonifaz II. Marquis von Montferrat.
    Aus seiner 1244 geschlossenen zweiten Ehe mit Cecile von Baux († 1275) entstammen vier Kinder. Bonifaz (1244–1263) sein einziger Sohn, wurde 1253 mit neun Jahren Graf von Savoyen. Beatrice die Jüngere, genannt Contesson, heiratete zuerst Peter von Châlon, Herr von Châteaubeslin. Nach dessen Tode vermählte sie sich mit Emmanuel, Prinz von Kastilien. Die dritte Tochter, Eleonore, heiratete 1269 Guichard d'Albon-Forez, Seigneur von Beaujeu. Eine weitere Tochter verstarb vermutlich schon im Kindesalter.
    Amadeus IV. war treuer Anhänger des Kaisers Friedrich II. Er versuchte, seinen Einfluss im Burgund und im Piemont auszudehnen. Durch die Misserfolge des Kaisers verhielt er sich gegenüber Papst Innozenz IV. neutral, worauf sein Bruder Thomas II. Graf von Piemont eine Nichte des Papstes, Beatrice Fieschi heiratete.

    Familie/Ehepartner: Anne (Marguerite) von Burgund. Anne (Tochter von Herzog Hugo III. von Burgund und Gräfin Béatrice (Beatrix) von Albon) wurde geboren in 1192; gestorben in 1243. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 11. Beatrix von Savoyen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1223; gestorben in an einem 10 Mai vor 1258.

    Amadeus heiratete Cécile (Passerose) von Baux in 1244. Cécile (Tochter von Herr Barral von Baux (Avellino) und Sibylle d'Anduze) wurde geboren in cir 1230; gestorben am 21 Mai 1275 in La Rochette. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 12. Beatrice von Savoyen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1250; gestorben in 1292.

  2. 8.  Graf Thomas II. von SavoyenGraf Thomas II. von Savoyen Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Thomas4, 3.Beatrix3, 2.Gerard2, 1.Poncette1) wurde geboren in 1199; gestorben am 7 Feb 1259 in Aosta; wurde beigesetzt in Abtei Hautecombe.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Herr von Piemont - vorübergehend Graf von Flandern und Hennegau - Graf von Savoyen

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_II._(Savoyen) (Okt 2018 / Aug 2023)

    Thomas, Graf von Piémont (auch Thomas II. von Savoyen oder Thomas, Graf von Flandern, † 7. Februar 1259 in Aosta) war ein Adliger aus dem Königreich Arelat. Auf Wunsch seines Vaters wurde er zunächst Kleriker, doch nach dem Tod seines Vaters begann er eine Karriere als Militär und Staatsmann. Durch die Gunst des französischen Königs durfte er die Erbin der Grafschaft Flandern heiraten. Nach dem Tod seiner Frau kehrte er nach Savoyen zurück und übernahm die Herrschaft über die Besitzungen seiner Familie im Piemont. Schließlich übernahm er in Savoyen die Regentschaft für seinen minderjährigen Neffen. Durch seine verwandtschaftlichen Beziehungen stand Thomas als Diplomat und Militär in engem Kontakt mit dem englischen und französischen König sowie mit der Kurie. Von ihm stammen die späteren Herzöge von Savoyen und damit die späteren Könige von Sardinien und Italien ab.

    Herkunft und Tätigkeit als Geistlicher
    Thomas entstammte dem Haus Savoyen. Er war vermutlich der fünfte Sohn seines gleichnamigen Vaters Thomas I. von Savoyen und dessen Frau Margarete von Genf, wobei bei ihm wie bei seinen anderen Geschwistern weder das Geburtsjahr noch der Geburtsort gesichert ist. Sein Vater war Graf von Savoyen, einer Grafschaft im zum römisch-deutschen Reich gehörenden Königreich Arelat. Als jüngerer Sohn sollte Thomas Kleriker werden. Er wurde Kanoniker an der Kathedrale von Lausanne und vor 1226 Propst der Kathedrale von Valence, wo sein Bruder Wilhelm bereits zum Bischof gewählt worden war.[1]

    Aufstieg zum Herrn im Piemont
    Im Mai 1234 war Thomas in Lyon, wo er den Heiratsvertrag zwischen seiner Nichte Margarete von der Provence und dem französischen König Ludwig IX. bezeugte. Wahrscheinlich war er auch bei der Heirat in Sens zugegen.[2] Angeblich soll er dabei den geistlichen Stand abgelegt haben und vom König zum Ritter geschlagen worden sein, was aber als unsicher gilt.[3] Sein Vater war 1233 gestorben, worauf sein ältester Bruder Amadeus das Erbe als Graf von Savoyen angetreten hatte. Im Juli 1234 forderten seine Brüder Aymon und Peter einen Anteil am Erbe ihres Vaters. Während einer Familienkonferenz in Burg Chillon wurde das Erbe geklärt, wobei Aymon und Peter weitgehend auf ihre Ansprüche verzichteten. Thomas war während dieser Konferenz noch Geistlicher und erhielt keinen Anteil am Landbesitz seines Vaters. Wenige Monate später schied er aber aus dem geistlichen Stand aus. Im April 1235 übergab ihm Amadeus als Lehen die Familienbesitzungen im Val di Susa, darunter Avigliana, Miradolo, Vigone und Cavour sowie die Einkünfte der Zollstelle von Sant’Ambrogio. Diese Besitzungen waren angesichts der Zerstreutheit der Besitzungen zugleich eine Bewährungsprobe für Thomas.[4] Vor September 1235 konnte Thomas seinen ältesten Bruder überzeugen, ihm größere Zugeständnisse zu machen. Amadeus setzte ihn nun als seinen Vertreter ein, falls er nicht selbst in Savoyen war, und in seinem Testament zu seinem Haupterben für die Besitzungen in Savoyen und Norditalien ein. Durch diese Erbregelung wurden die anderen Brüder, auch Thomas älterer Bruder Aymon, aber auch die beiden Töchter von Amadeus vom Erbe ausgeschlossen.[5] Im November 1235 war Thomas an den Verhandlungen mit Turin beteiligt, die zu einem Ausgleich zwischen Savoyen und der Stadt führten.

    Graf von Flandern
    Heirat mit der Gräfin von Flandern
    Vermutlich Mitte 1237 wurde Thomas vom französischen Königshof als neuer Ehemann für Johanna von Flandern vorgeschlagen. Flandern war ein Lehen der französischen Könige, doch die verwitwete Gräfin hatte geplant, Pierre de Dreux, einen innenpolitischen Gegner des französischen Königs, oder den anglo-französischen Magnaten Simon de Montfort zu heiraten. Um die reiche Grafschaft Flandern für die französische Krone zu sichern, hatte König Ludwig IX. ihr diese Ehen untersagt. Stattdessen wurde nun die Heirat mit Thomas, einem Onkel der französischen Königin vorgeschlagen. Johanna stimmte der Heirat zu, und die Hochzeit fand vor Herbst 1237 statt.[6] Da die beiden Brautleute Cousine und Cousin vierten Grades waren, mussten sie einen päpstlichen Dispens einholen. Doch bereits im Dezember 1237 huldigte Thomas dem französischen König in Compiègne und schwor ihm als Graf von Flandern Treue, worauf dieser ihn zum Pair von Frankreich ernannte. Dazu wurde Thomas de iure uxoris auch Graf der zum römisch-deutschen Reich gehörenden Grafschaft Hennegau. Am 17. Februar 1238 stellte der Papst dann den erforderlichen Dispens aus. Johanna war bei der Heirat bereits Mitte dreißig, doch das Paar hoffte noch bis mindestens 1241, dass sie einen Sohn und Erben bekommen könnten. Dazu vereinbarte Johanna, dass Thomas im Falle ihres Todes eine jährliche Pension von 6000 Livres Artois und lebenslang die Einkünfte aus Mons erhalten solle.[7]

    Regierung in Flandern
    Thomas hatte offenbar ein gutes Verhältnis zu seiner Frau Johanna.[8] Diese hatte schon langjährige Erfahrung in der Regierung von Flandern und bemühte sich, Konflikte möglichst durch Vermittlung beizulegen. Thomas überließ ihr weitgehend die Regierung, doch wie Johanna erkannte er die wirtschaftliche Bedeutung der Kaufleute in den reichen Städten Flanderns. Zusammen mit Johanna kümmerte er sich um die Belange der Kaufleute und gewährten Brügge und anderen Städten weitere Rechte.[9] Für Flandern war England ein wichtiger Handelspartner, doch der Handel litt durch die Konflikte zwischen Frankreich und England. Eleonore, eine weitere Nichte von Thomas, hatte 1236 den englischen König Heinrich III. geheiratet. Thomas war nun Onkel sowohl der englischen wie der französischen Königin und versuchte, durch seine Verwandten die Bedingungen für flämische Kaufleute in England zu verbessern. Tatsächlich ordnete der englische König im November 1237 an, dass in England festgehaltene flämische Kaufleute freigelassen und auch entschädigt werden sollten. Diese Entschädigung beruhte auf einer Untersuchung durch einen Ausschuss, dem für Flandern Robert de Béthune und für England unter anderem Thomas Bruder Wilhelm angehört hatten. Thomas war an der Untersuchung nicht beteiligt gewesen, doch die Freilassung der mehrere Jahre lang festgehaltenen Kaufleute verbesserte sofort sein Ansehen in Flandern.[10] Dazu förderte Thomas in Flandern die Zucht von Pferden und Rindern.[11]

    Krieg mit Limburg und Kampf um das Bistum Lüttich
    Thomas musste bereits im Herbst 1237 ein Heer zur Unterstützung von Bischof Jean d'Eppes von Lüttich führen, dem er für einen Teil seiner Besitzungen lehenspflichtig war. Der Bischof befand sich im Krieg mit Walram von Poilvanche, einem Bruder von Herzog Heinrich IV. von Limburg. Dieser hatte von seiner Burg Poilvanche aus Raubzüge auf das Gebiet des Bistums Lüttich geführt. Daraufhin hatte der Bischof Thomas als seinen Vasallen aufgefordert, die Burg zu belagern. Die Belagerung begann Anfang 1238, doch wenig später starb der Bischof, worauf die Belagerung abgebrochen wurde. Im August 1238 sollte Robert von Artois, ein Bruder des französischen Königs, den Konflikt schlichten. Der Konflikt in Lüttich hinderte Thomas offenbar daran, der Aufforderung von Kaiser Friedrich II. Folge zu leisten und ihn im Kampf gegen den Lombardenbund zu unterstützen. Offenbar hatte Thomas aber ein Kontingent aus Flandern unter dem Kommando von Graf Balduin von Guînes nach Norditalien geschickt.[12]

    Im Mai 1239 wurde Thomas Bruder Wilhelm von Papst Gregor IX. zum neuen Bischof des Bistums Lüttich ernannt. Dessen vom Domkapitel gewählter Gegenkandidat Otto von Eberstein war jedoch nicht bereit, den Bischofsstuhl kampflos zu räumen. Der Versuch von Robert von Artois, den Konflikt um Poilvanche zu schlichten, scheiterte nun. Stattdessen wurde der Konflikt um Poilvache nun zu einem Krieg zwischen Thomas als Graf von Flandern und Otto von Eberstein, der vom Herzog von Limburg unterstützt wurde.[13] Thomas fiel vom Hennegau aus in das angrenzende, unter der Kontrolle von Otto stehende Bistum Lüttich ein. Otto von Eberstein wurde aber nicht nur von Limburg unterstützt, sondern er war auch der Kandidat der kaiserlichen Partei für das Amt des Bischofs. Deshalb wandte er sich nun an den Kaiser um Hilfe. Als Thomas trotz Appelle und Drohungen des Kaisers nicht nachgab, erklärte der Kaiser ihn zum Rebellen und beauftragte Herzog Heinrich II. von Brabant, Otto von Eberstein zu unterstützen. Auch nachdem Wilhelm von Savoyen im November 1239 auf der Reise nach Lüttich gestorben war, setzte Thomas den Kampf um Lüttich fort. Er versuchte nun, anstelle von Wilhelm einen seiner anderen Brüder, vermutlich Philipp, als Kandidaten für das Bischofsamt aufzustellen. Dieser Versuch scheiterte jedoch. Schließlich wurde der Konflikt um Lüttich durch Vermittlung des französischen Königs und eines päpstlichen Legaten beigelegt. Trotz seiner bisherigen unüberlegten und unklugen Politik konnte Thomas dabei die Ernennung von Otto von Eberstein zum Bischof verhindern.[12] Anstelle von Otto wurde Robert de Turotte, der bisherige Bischof von Langres, zum Bischof gewählt. Thomas akzeptierte dies und war im Dezember 1240 bei der Inthronisation des neuen Bischofs anwesend.[14]

    Reisen nach England und Savoyen
    Die Kosten für den Krieg um Lüttich hatten Thomas in finanzielle Bedrängnis gebracht. Im April 1239 gewährte ihm der französische König einen Zahlungsaufschub für die Rückzahlung von 6000 Livres, die die Grafen von Flandern der französischen Krone schuldeten. Im Sommer 1239 reiste Thomas nach England, wo er wie seine Vorgänger dem englischen König huldigte. Daraufhin versprach ihm der König eine jährliche Zahlung von 500 Mark, eine Summe, die schon die bisherigen Grafen erhalten hatten.[15] Wenig später verließ Thomas England und kehrte nach Flandern zurück, doch bereits Ostern 1240 war er wieder am Hof des englischen Königs. Er wurde aufwändig empfangen, doch bei diesem Besuch ging es ihm vor allem um Geld. Vor Mai 1239 hatte der englische König ihm die Summe von 2000 Mark übertragen, die der Magnat Simon of Montfort dem König schuldete. Thomas forderte nun die Begleichung der Schuld. Der König sprang widerwillig für seinen Schwager Montfort ein und zahlte Thomas 500 Mark. Die restliche Summe musste Montfort unverzüglich aufbringen, was diesen in finanzielle Schwierigkeiten brachte.[16] Dann kehrte Thomas wieder nach Flandern zurück. Obwohl ihm der englische König anstatt seiner jährlichen Pension von 500 Mark Landbesitz mit entsprechenden Einkünften versprochen hatte, erhielt Thomas im Gegensatz zu seinem Bruder Peter nie Landbesitz in England.[17]

    Trotz seiner vielfältigen Aufgaben in Flandern blieb Thomas stets im Kontakt mit seinen Geschwistern im Alpenraum.[18] Vor November 1240 reiste Thomas nach Savoyen. Sein Bruder Amadeus hatte bislang keine Söhne, sondern nur zwei Töchter. Diese waren mit den benachbarten Markgrafen Manfred III. von Saluzzo und Bonifatius II. von Montferrat verheiratet worden. Die beiden Markgrafen forderten nun von ihrem Schwiegervater, ihre Frauen als Erben einzusetzen, während Thomas auf seinem Erbrecht als nächstältester überlebender Bruder bestand. Am 4. November 1240 widerrief Amadeus ein früheres Testament zugunsten seiner Töchter und setzte Thomas in Susa wieder als seinen Erben ein.[11] Da Amadeus aber bereits mehrmals sein Testament geändert hatte, ernannte Thomas nun Abt Giacomo von Susa zu seinem Vertreter in Savoyen. Dieser vertrat Thomas während seiner Abwesenheit und konnte erreichen, dass er im März 1242 die Hälfte der Besitzrechte an Cumiana erhielt. Im Frühjahr 1242 war Thomas zumindest zeitweise in Flandern, doch im Sommer 1242 nahm er an dem erfolglosen Feldzug des englischen Königs ins Poitou teil.[19] Der Krieg schadete den Wollhandel von England nach Flandern sehr. Im Herbst 1242 war Thomas deshalb wieder in Flandern, wo er versuchte, die Folgen des Kriegs für den Handel mit England abzumildern.[20]

    Im Sommer 1243 war Thomas mehrere Monate lang in Savoyen und in seinen Besitzungen im Piemont.[21] Im Januar 1244 übertrug ihm dort seine Mutter Margarete von Genf den Besitz von Saint-Genix-sur-Guiers. Im Herbst 1243 war Thomas zusammen mit Amadeus einem Aufruf von König Enzio und von Reichsvikar Manfredi Lancia gefolgt. Die beiden Brüder nahmen an einem vergeblichen Angriff eines kaiserlichen Heeres auf das auf päpstlicher Seite stehende Vercelli teil. Daraufhin wurden sie von einem päpstlichen Legaten exkommuniziert.[22] Anschließend war Thomas vermutlich wieder nach England gereist, wo er im November 1243 wohl an der Feier der Hochzeit seiner Nichte Sancha von der Provence mit Richard von Cornwall, dem jüngeren Bruder des englischen Königs teilnahm.[20] Im Sommer 1244 unterstützte er den englischen König mit einem Kontingent von 60 flämischen Rittern und 100 weiteren Soldaten bei einem Feldzug nach Schottland. Der Feldzug endete aber unblutig durch den Abschluss des Vertrags von Newcastle, worauf Thomas mit seinen Rittern Ende August nach Flandern zurückkehrte.[23] Dann beauftragte der englische König Thomas, in einem Konflikt zwischen Nicholas de Moels, dem englischen Seneschall der Gascogne, und König Theobald von Navarra zu vermitteln. Thomas delegierte den Auftrag an den Ritter Robert Anketil, der nach Südwestfrankreich reiste. Dort zogen sich die Verhandlungen über Schadensersatz bis mindestens 1245 hin.[24]

    Graf in Piemont
    Festigung seiner Besitzungen
    Am 3. Dezember 1244 starb seine Frau Johanna. Da sie kinderlos war, trat nun ihre jüngere Schwester Margarte von Dampierre als ihre Erbin die Herrschaft in Flandern an. Thomas verlor damit seine Stellung als Graf und kehrte mit seinem in Flandern erworbenen Vermögen nach Savoyen zurück. Unterstützt von seinem Bruder Amadeus erwarb er durch Kauf und Geldzuwendungen eine Reihe von Herrschaften und Städten im Piemont. Im Februar 1245 bestätigte Amadeus ihn in seinen Besitzungen, so dass Thomas nun als Graf des kleinen, aber strategisch wichtigen Piemont galt.[25] Im Frühjahr 1246 konnte Thomas im Piemont Pinerolo und Perosa und so die Kontrolle über das Val Chisone erwerben.[26]

    Unterstützung von Karl von Anjou und weiterer Kontakt nach England
    Anfang 1246 hatte Thomas vermutlich dem von Karl von Anjou, einem Bruder des französischen Königs, geführten Heer angehört, mit dem seine verwitwete Schwester Beatrix, die Gräfin von der Provence entsetzt wurde.[27] Karl von Anjou heiratete daraufhin Beatrix jüngste Tochter Beatrix, die Erbin der Provence. In der Folge kam es aber zu einem Machtkampf zwischen Karl von Anjou und seiner Schwiegermutter. Ende 1247 begleitete Thomas seine Schwester Beatrix, die nach England reiste, um sich mit dem englischen König über die Situation in der Provence zu beraten.[28] In Flandern war es inzwischen zu einem Machtkampf zwischen den Kindern aus den beiden Ehen von Margarete von Dampierre gekommen. Wohl aufgrund dieses Konflikts hatte Thomas nicht die ihm versprochene Pension erhalten. In England konnte Thomas den König überreden, seine Ansprüche auf die Pension zu unterstützen. Der König ordnete daraufhin am 1. Februar 1248 an, dass der Besitz von flämischen Kaufleuten in England gepfändet werden sollte, um so die Ansprüche von Thomas durchzusetzen. Wenig später erklärte der König, dass Thomas die Geldzahlungen erhalten sollte, die Margarete von Dampierre als Gräfin zustanden. Nachdem Thomas so erfolgreich Gelder erhalten hatte, verließ er wieder England. Er reiste zunächst nach Flandern, wo er Gräfin Margarete über die finanziellen Vereinbarungen mit dem englischen König informierte, und reiste dann weiter nach Savoyen.[29]

    Unterstützung von Kaiser Friedrich II.
    Im Konflikt zwischen Kaiser Friedrich II. und Papst Innozenz IV. blieb Thomas als Graf in Piemont wie sein Bruder Amadeus ein fester Unterstützer des Kaisers. Im Juli 1245 war er zusammen mit Amadeus in Turin, wo Friedrich II. Hof hielt. Möglicherweise nahm er im September 1245 am Feldzug des Kaisers gegen Parma und im Oktober gegen Mailand teil.[30] Ende 1248 ernannte der Kaiser Thomas als Vertreter von Giacomo di Caretto zum Reichsvikar für Ober-Pavia, der Region nördlich des Po. Zur Belohnung versprach ihm der Kaiser umfangreichen Landbesitz in Norditalien, den er nach einem Friedensschluss mit dem Papst erhalten sollte.[31] Nach ergebnislosen Kämpfen gegen den Lombardenbund verließ der Kaiser aber im Januar 1249 Norditalien. Im Mai 1249 konnte der Lombardenbund den Kaisersohn König Enzio in der Schlacht bei Fossalta schlagen und gefangen nehmen. Trotz dieser Schwächung der kaiserlichen Stellung in Norditalien unterstützte Thomas den Kaiser bis zu dessen Tod im Dezember 1250.

    Aussöhnung mit dem Papst
    Nach dem Tod des Kaisers konnte sich der immer noch exkommunizierte Thomas mit Papst Innozenz IV. aussöhnen. Im Juni 1251 beklagte sich der Papst noch über die kirchenfeindliche Politik von Thomas, doch dieser hatte bereits, unterstützt von seinem Bruder Erzbischof Bonifatius von Canterbury, Verhandlungen mit der Kurie begonnen. Der Papst beauftragte die Kardinäle Ottaviano Ubaldini und Giovanni Orsini, den Streit zwischen Thomas und Bischof Giovanni Arborio von Turin über Besitzungen bei Turin zu untersuchen. Am 22. Juni 1251 ordnete der Papst dann an, dass Bischof Sigebertus Caballazio von Novara die Exkommunikation von Thomas aufheben solle. Auch Lawrence of St Martin, der englische Bischof von Rochester, untersuchte im Auftrag von Erzbischof Bonifatius den Streit.[32] Anfang Juli 1251 kamen Thomas und der Bischof von Rochester nach Pontestura, wo sich der Papst aufhielt, und der Bischof überreichte dem Papst das Ergebnis seiner Untersuchung. Um den Konflikt mit dem Bischof von Turin beizulegen, übergab Thomas Castelvecchio und Montossolo wieder dem Bischof von Turin.[33] Damit hatte Thomas aber nur auf einen Teil der umstrittenen Besitzungen verzichtet. Zu dieser für ihn vorteilhaften Lösung hat sicher seine Heirat im Sommer 1251 mit Beatrice dei Fieschi beigetragen. Sie war eine Tochter von Graf Tedisio Fieschi und damit eine Nichte des Papstes. Schon wenig später setzte sich der Papst zugunsten der Rechte von Thomas in der Tarentaise und für die Weiterzahlung seiner flämischen Pension ein.[34]

    Konflikt mit Asti
    Bereits im April 1245 war es zwischen Thomas und der Stadt Asti zu Spannungen gekommen. Asti beschuldige Thomas, dass er Bürger aus der mit Asti verbündeten Stadt Moncalieri beraubt hätte.[35] Um sich auf die zunehmende Rivalität mit Asti zu konzentrieren, suchte Thomas im März 1251 einen Ausgleich mit Markgraf Bonifatius von Montferrat. Mit Bürgern von Asti kam es zu weiteren Zwischenfällen, und noch 1251 übergab der Bischof von Turin die Burg von Montossolo, die Thomas ihm kurz zuvor übergeben hatte, an einen Vasallen von Asti. Vor Ende 1251 unterwarf sich auch Moncalieri Asti.[36] Der Papst nahm Partei für Thomas und verurteilte Übergriffe von Asti auf Piemont. Thomas versuchte aber vor allem, sich mit einem Handelskrieg zu wehren. Wohl auf seine Veranlassung erließ der Papst am 29. November 1251 Anordnungen, nach denen die Besitzungen von Kaufleuten aus Asti wegen Wuchers beschlagnahmt werden durften.[37]

    Im Oktober 1251 traf König Konrad IV., der Sohn und Nachfolger von Friedrich II., von Deutschland aus in Italien ein. In Sizilien kam es zwischen ihm und der mit dem Kaisersohn Manfred von Sizilien verwandten Familie Lancia zum Streit. Manfredi Lancia, der für Friedrich II. als Reichsvikar in Norditalien gedient hatte, wechselte die Seiten und schloss sich dem Lombardenbund an. Thomas erklärte nun seine Treue gegenüber Wilhelm von Holland, dem Gegenkönig von Konrad IV. in Deutschland. Wilhelm von Holland bestätigte am 22. Mai von den Niederlanden aus die Besitzrechte von Thomas an zahlreichen umstrittenen Städten im Piemont. Diese Entscheidung wurde wenig später von Innozenz IV. bestätigt.[38] Mit dieser königlichen Bestätigung erneuerte Thomas seine Ansprüche auf Besitzungen des Bistums Turin. Bischof Giovanni Arborio musste sich, um Schulden gegenüber den Städten Pavia und Casale zu begleichen, im Juli 1252 in Arborio 500 Livres Astigane von Thomas leihen. Als Pfand musste er dafür die strategisch wichtige, zwischen Chieri und Turin gelegene Burg von Montossolo an Thomas übergeben. Angesichts der schwierigen Situation im Bistum Turin war der Bischof Ende 1252 schon bereit, auf sein Bischofsamt zu verzichten. Dann entschied er sich aber, an seinem Amt festzuhalten. Noch Anfang 1254 versuchte Bischof Caballazio von Novara im Auftrag des Papstes vergeblich, den Streit zwischen Thomas und dem Bischof von Turin um den Besitz von Rivoli, Montossolo und Castelvecchio zu schlichten.[39] Um seinen Konflikt mit Asti beizulegen, war Thomas nun zu einem ungewöhnlichen Schritt bereit. Bereits sein Vater hatte 1224 der Stadt für seine Besitzungen im Piemont gehuldigt, und am 28. Juli 1252 wiederholte Thomas diesen Schritt, als er der Stadt für seine Besitzungen in Norditalien huldigte. Er versprach, ohne Zustimmung der Stadt keine Besitzungen auf dem rechten Ufer des Po zu erwerben und sich beim Papst für die Aufhebung der Sanktionen gegen Asti einsetzen. Tatsächlich befahl der Papst im Oktober 1252, in Gefangenschaft befindliche Kaufleute aus Asti freizulassen und ihre Exkommunikation aufzuheben.[40]

    Regent von Savoyen
    Im Juli 1253 starb Graf Amadeus von Savoyen. Er hatte in seinem Testament seinen Bruder Thomas als Regenten für seinen minderjährigen Sohn Bonifaz eingesetzt. Thomas einigte sich mit Amadeus Witwe Cécile des Baux über ihr Wittum und ließ die Burg von Le Bourget vollenden, die die Stellung der Familie Savoyen bei Chambéry sichern sollte. Im Mai 1255 lieh sich Othmar Alamand, der Herr der Burg von Chambéry, von Thomas 600 Livres viennois. Zur Sicherheit verpfändete er seine Burg an Thomas. Das Pfand wurde nicht wieder ausgelöst, doch erst 1295 fiel die Burg endgültig an die Grafen von Savoyen.[41]

    Rolle beim Sizilianischen Abenteuer
    → Hauptartikel: Sizilianisches Abenteuer
    Ab 1253 war Thomas in die Vorbereitungen für den geplanten Kreuzzug des englischen Königs eingebunden, wofür ihm Heinrich III. weiterhin eine Pension zahlte.[42] Ab Frühjahr 1254 war Thomas wahrscheinlich eine der treibenden Kräfte hinter dem Plan des Königs, für dessen jüngeren Sohn Edmund das Königreich Sizilien zu erobern. Dazu sollte der Kreuzzug nicht ins Heilige Land, sondern mit Zustimmung des Papstes nach Süditalien geführt worden, um dort die Staufer, die Gegner des Papstes, zu vertreiben. Thomas wurde rasch zur zentralen Figur in den diplomatischen Beziehungen zwischen dem englischen König und der Kurie.[43] Im Februar 1254 war er am Papsthof, als Innozenz IV. das Angebot für den englischen König entwarf. Später gehörte er zusammen mit seinen Brüdern Peter und Philipp zu den Unterhändlern, die zwischen dem englischen König und der Kurie über die Bedingungen und die Durchführung der Eroberung verhandelten.[44] Möglicherweise gehörte Thomas im Herbst 1254 zum Gefolge des Papstes, als dieser in Süditalien mit dem Staufer Manfred von Sizilien verhandelte.[45] Um 1254 erhielt Thomas den Titel eines Fürsten von Capua, was er aber zuerst noch erobern musste.[46] Der Tod von Papst Innozenz Anfang Dezember unterbrach jedoch alle päpstlichen Aktivitäten in Süditalien und auch die Vorbereitungen für das Sizilianische Abenteuer.

    Krieg mit Asti
    Erneuter Konflikt um Besitzungen in Piemont
    Einen Tag nach Graf Amadeus von Savoyen war auch Markgraf Bonifatius von Montferrat gestorben. In seinem Testament hatte Bonifatius Thomas zum Mitglied des Regentschaftsrats ernannt, der für seinen minderjährigen Sohn Wilhelm VII. die Regierung in Montferrat führen sollte. Bonifatius von Montferrat selbst war auch Regent für den minderjährigen Markgrafen Thomas I. von Saluzzo gewesen. Damit übernahm Thomas auch eine Mitgliedschaft im Regentschaftsrat der Markgrafschaft Saluzzo.[47] Zwar wurde Thomas von Saluzzo schon 1254 volljährig, doch er blieb in den nächsten Jahren politisch eng mit seinem Großonkel Thomas von Savoyen verbunden. Damit waren Savoyen, Montferrat und Saluzzo eng verbündet, wobei sie eigentlich weniger durch verwandtschaftliche Beziehungen als vor allem durch die Gegnerschaft zu Asti verbunden waren.[46] Mit der Unterstützung aus Montferrat und Saluzzo versuchte Thomas nun, seine Herrschaft weiter auf die obere Po-Ebene auszudehnen. Zunächst wollte er seine Stellung in Turin ausbauen, das eine Schlüsselposition am linken Ufer des Po innehatte. Die Stadt stand seit Ende 1248 faktisch unter der Kontrolle des Grafen von Savoyen. Diese Kontrolle wurde aber durch eine feindlich gesinnte Bürgerschaft und durch Bischof Giovanni Arborio bedroht, der weiterhin versuchte, seine an Savoyen verlorenen Besitzungen und Einkünfte zurückzugewinnen. Papst Innozenz hatte weiterhin die Unterstützung von Thomas gesucht, doch er hatte erkannt, dass die Einkünfte des Bistums Turin nicht mehr ausreichend waren. Möglicherweise hatte Thomas selbst den Vorschlag unterbreitet, den Bischof von Turin mit den Burgen von Guarene und Castelvecchio zu entschädigen, die an Bankiers aus Asti verpfändet worden waren.[48] Um das für die Auslösung der verpfändeten Burgen erforderliche Geld aufzubringen, befahl der Papst, dass in Frankreich und in den niederländischen Diözesen Cambrai und Lüttich Güter von Kaufleuten aus Asti beschlagnahmt werden sollten. Diese Beschlagnahmung brachte der Kurie bis März 1254 über 3000 Livres ein. Als mutmaßlicher Anstifter für die Beschlagnahmungen wurde Thomas in Asti äußerst verhasst und verlor seine Sympathien, die er durch seinen 1252 geleisteten Lehnseid gewonnen hatte. Fortan betrachtete die Stadt auch Papst Innozenz als Gegner. Als König Konrad IV. die Zusagen, die sein Vater Friedrich II. gegenüber Thomas in Norditalien gemacht hatte, widerrief, kam es zum offenen Krieg. Thomas hatte inzwischen sowohl von König Wilhelm von Holland wie auch vom Papst die Anerkennung seiner neuen Besitzungen in der Poebene erhalten. Vor allem versuchte er Annone zu erobern, obwohl er damit offen sein an Asti gegebenes Versprechen brach, keine Besitzungen am rechten Poufer zu erwerben.

    Krieg und Gefangennahme
    Weihnachten 1254 war Thomas vermutlich in Paris, wo sich der englische König mit dem französischen König traf. In ihrem Gefolge befanden sich auch zahlreiche Mitglieder der mit beiden Königen verwandten Familie Savoyen. Thomas erreichte bei dem Treffen, dass der englische König ihm als Regenten von Savoyen die jährliche Pension von 200 Mark versprach, die er zuvor seinem verstorbenen Bruder Amadeus gewährt hatte.[49] Im Februar 1255 kehrte Thomas von Frankreich aus nach Savoyen zurück. Die in dem Testament von Amadeus nicht berücksichtigen Brüder Peter und Philipp hatten ab 1253 eine Aufteilung des Erbes gefordert. Anfang kam es 1255 in Savoyen zu einer Einigung unter den Brüdern, nach der Philipp und Peter Teile der Besitzungen als Lehen von Savoyen sowie Geldzahlungen erhielten.[50] Dann wandte sich Thomas wieder dem Konflikt mit Asti zu. Bereits im Winter von 1254 bis 1255 hatte es Zusammenstöße mit Bürgern der Stadt gegeben, und vermutlich im Frühjahr oder Sommer 1255 besetzte der mit Thomas verbündete Manfredi Lancia Annone. Daraufhin stellte Asti ein Heer auf und griff Annone an. Manfredi Lancia musste sich nach Chieri zurückziehen, dass inzwischen mit Savoyen verbündet war. Zur selben Zeit erreicht Thomas Moncalieri, das sich ebenfalls mit ihm gegen Asti verbündet hatte. Das Heer aus Asti griff im November 1255 Moncalieri an. Vor dem überlegenen Gegner musste sich Thomas mit seinen Truppen nach Turin zurückziehen. Damit konnte er nicht verhindern, dass Moncalieri am 23. November 1255 von dem Heer aus Asti erobert wurde. Auch ein von Manfredi Lancia geführtes Aufgebot von Chieri wurde von dem Heer aus Asti zurückgeschlagen. Nach diesen Erfolgen zog das Heer von Asti gegen Turin.[51] Thomas versuchte, unterstützt vom Markgrafen von Saluzzo, mit seinem Heer die Angreifer bei Montebruno zu stellen. Sein Heer wurde klar geschlagen, worauf Thomas mit seinen restlichen Truppen nach Turin flüchtete. Dort kam es zu einer Rebellion gegen seine Herrschaft. Er flüchtete mit dem Markgrafen von Saluzzo in die Burg bei der Porta Susa, wo sie sich aber bald der gegnerischen Übermacht ergeben mussten.

    Verhandlungen über seine Freilassung
    Um freizukommen, erneuerte Thomas am 26. November 1255 sein Versprechen, keine Besitzungen auf dem rechten Ufer des Pos zu erwerben. Dazu musste er den Verlust von Moncalieri, Cavoretto, Montossolo und Carignano akzeptieren und seinen Lehnseid gegenüber Asti erneuern. Kaufleuten aus Asti musste er in seinen Besitzungen Zugeständnisse machen und vor allem Zollfreiheit zugestehen.[52] Die Freilassung von Thomas verzögerte sich aber, da auch die neuen Machthaber von Turin Forderungen stellten. Im Januar 1256 übernahm Asti faktisch die Macht in Turin. Markgraf Thomas von Saluzzo wurde an Asti ausgeliefert und kam bald frei, doch Thomas von Savoyen blieb als Gefangener in Turin.[53]

    Thomas Familie versuchte, durch Verhandlungen seine Freilassung zu erreichen. Auch der englische König und der neue Papst Alexander IV. drängten auf seine rasche Freilassung, da seine Gefangenschaft die Umsetzung des geplanten englischen Feldzugs nach Sizilien gefährdete. Um Druck auf Asti aufzubauen, ließ der englische König alle Kaufleute aus Asti und Turin, derer man in England habhaft wurde, gefangen nehmen und ihre Güter beschlagnahmen. Der Papst verhängte über beide Städte das Interdikt. Auch in Frankreich wurden auf Drängen von Königin Margarete Kaufleute aus Asti verhaftet. Ähnlich verfuhren trotz der Proteste von Karl von Anjou Gräfin Beatrix in der Provence und Erzbischof Philipp von Lyon.[54] Im Piemont setzte Manfredi Lancia, unterstützt vom Markgrafen von Montferrat, seine Angriffe auf Asti und Turin und deren Territorien fort. Im Sommer 1256 belagerten Thomas Brüder Peter und Philipp mit einer Armee aus Savoyen Turin. Sie konnten zwar Moncalieri erobern, doch dann mussten sie die Belagerung aufheben. Dennoch musste Asti angesichts des Drucks und des Handelskriegs am 5. November einen neuen Vertrag mit Savoyen schließen. In diesem musste Savoyen nur auf Caramagna und Sommariva del Bosco verzichten, während Cavoretto im Besitz von Savoyen blieb. Der Po sollte die Grenze zwischen den Besitzungen bilden, doch Turin sowie die Burgen von Collegno, Montossolo und Alpignano auf dem linken Ufer des Flusses blieben weiterhin unter der Hoheit von Asti.[55] Trotz dieses Abkommens wurde Thomas aber immer noch nicht freigelassen, da erst jetzt in Asti das volle Ausmaß der internationalen Repressionen gegen Kaufleute aus der Stadt bekannt wurde. Die verbitterten Bürger ließen Thomas in Ketten liegen und verlangten nun die Freilassung und Entschädigung aller gefangen gehaltenen Bürger in Savoyen, in der Provence, in Frankreich, in Flandern und in England. Die erbitterten Bürger ließen Thomas in Ketten legen. Schließlich akzeptierte Humbert de Montmelian, der Leiter der Unterhändler von Savoyen, am 14. Februar 1257 neue Bedingungen, nach denen Cavoretto doch im Besitz von Turin blieb. Am 18. Februar 1257 konnte Thomas den Kerker in Turin verlassen und wurde an Asti aufgeliefert.[56] Die Bürger von Asti verlangen jedoch zunächst die Freilassung der gefangenen Kaufleute, was der Herzog von Burgund als französischen Unterhändler zusicherte. Daraufhin wurde am 31. Mai 1257 ein neuer Vertrag vereinbart, nach dem Thomas seine beiden ältesten Söhne sowie zwanzig weitere Edle aus Savoyen als Geiseln für seine Freilassung stellen musste. Am 3. Juni übergab Thomas Villafranca, Cavour, Revello, Cavoretto, Cumiana und Gorzano und damit fast alle seine Besitzungen im Piemont als Pfand für die Freilassung der Kaufleute an Asti. Vermutlich am 25. Juni 1257 wurde er nach neunzehn Monaten Gefangenschaft freigelassen.[57]

    Verhandlungen über ein neues Bündnis gegen Asti und Tod
    Die Bürger von Asti misstrauten Thomas offenbar zu Recht. Bereits im November 1257 schloss er nach offenbar neuen Zusammenstößen einen neuen Waffenstillstand mit der Stadt. Die Freilassung der Kaufleute aus Asti erfolgte auch nur schleppend, so dass die von Thomas gestellten Geiseln weiter in Gefangenschaft blieben.[58] Tatsächlich war Thomas fest entschlossen, die an Asti und Turin verlorenen Besitzungen zurückzuerobern. Im Winter von 1257 bis 1258 war er von Savoyen nach Paris gereist, um sich dort gemäß dem mit Asti geschlossenen Vertrag für die noch gefangenen lombardischen Kaufleute einzusetzen. Königin Margarete lieh ihm 7000 Livres tournois, und der französische König drängte die Gräfin von Flandern, die noch offenen Pensionen an Thomas zu zahlen. Bereits 1252 hatte Gui de Dampierre und seine Mutter Margarete Thomas die einmalige Zahlung von 60000 Livres versprochen, die bis 1258 aber nicht erfolgte. Nun erfolgte aber offenbar die Zahlung, und in Gegenwart des französischen Königs erklärte Thomas seine Ansprüche für abgegolten. Von Paris reiste Thomas nach England, wo er Heinrich III. traf. Der König soll ihm 1000 Mark offene Pensionsansprüche gezahlt haben.[59] Die strengen Haftbedingungen in Turin und sein fortgeschrittenes Alter hatten die Gesundheit von Thomas aber geschwächt,[60] so dass er nicht reiten konnte und deshalb in einer Sänfte reisen musste. Im März 1258 fädelte er offenbar noch die Hochzeit einer Tochter des Earls of Gloucester mit Markgraf Wilhelm von Montferrat ein, um so den mächtigen Earl in die Pläne zur Eroberung Siziliens einzubinden.[61] Im April 1258 nahm Thomas an dem Parlament in Oxford teil, bei der es zu einer Revolte mehrerer Barone gegen den König kam.[59] Die Entmachtung des Königs durch die Barone bedeutete, dass die Pläne zur Eroberung Siziliens fast nicht mehr umsetzbar waren. Kurz nach dem Parlament verließ Thomas wieder England.[62] Er reiste weiter nach Deutschland, wo er König Richard von Cornwall in Aachen traf. Am 14. April 1258 entband ihn der römisch-deutsche König von der Erfüllung der enormen Auflagen, die ihm Turin auferlegt hatte. Vor Sommer 1258 kehrte Thomas nach Savoyen zurück. Von seinen Verbündeten hatte er sehr viel Geld erhalten. Dieses wollte er für einen neuen Krieg gegen Asti verwenden. Bevor er aber seinen Angriff beginnen konnte, starb er im Februar 1259.[3] Er wurde im Dom seines Sterbeortes Aosta beigesetzt, wo im späten 14. oder frühen 15. Jahrhundert ein Grabdenkmal für ihn aufgestellt wurde.[63] In der Familiengrabstätte Hautecombe befindet sich ein Kenotaph für ihn.

    Bei seinem Tod befanden sich seine ältesten Söhne Thomas und Amadeus noch in Gefangenschaft in Asti, doch sie kamen bald nach seinem Tod frei. Wahrscheinlich übernahm seine Schwägerin Cécile des Baux nach seinem Tod die Regentschaft in Savoyen für den minderjährigen Bonifaz.[64] Vor 1268 übernahm Thomas ältester, gleichnamiger Sohn die Herrschaft über die verbliebenen Besitzungen im Piemont.

    Nachwirkung
    Thomas war ein internationaler Abenteurer, der aber ehrgeizig und unermüdlich seine Ziele verfolgte. Er nutzte jede Chance, die sich ihm bot und ließ sich auch durch schwere Rückschläge nicht entmutigen.[65] Er gilt als einer der fähigsten Staatsmänner des Hauses Savoyen im 13. Jahrhundert.[66] Bereits als Graf von Flandern zeigte er, dass er keine Marionette des französischen Königs, sondern ein entschlossener Verteidiger seiner Besitzungen war. Als Herrscher der kleinen Grafschaft Piemont wurde er in die Machtkämpfe zwischen Kaiser und Papst verwickelt. Sein Kampf gegen die Stadt Asti führte zwar zu einem schweren Rückschlag, doch trotz seines fortgeschrittenen Alters reiste er unermüdlich nach Frankreich, England und Deutschland, um Geld und Unterstützung für einen neuen Krieg gegen Asti zu sammeln.

    Begraben:
    In der Familiengrabstätte Hautecombe befindet sich ein Kenotaph für ihn.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Hautecombe

    Thomas heiratete Gräfin Johanna von Flandern (von Konstantinopel) am 2 Apr 1237. Johanna (Tochter von Kaiser Balduin I. von Konstantinopel (von Hennegau) und Kaiserin Marie von Champagne (Blois)) wurde geboren in 1200; gestorben am 5 Dez 1244 in Marquette-lez-Lille; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei von Marquette. [Familienblatt] [Familientafel]

    Thomas heiratete Béatrice (Beatrix) dei Fieschi in 1251 (Sommer). Béatrice (Tochter von Theodor de Fieschi) wurde geboren in 1225; gestorben in 1283. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 13. Graf Amadeus V. von Savoyen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1252/1253; gestorben am 16 Okt 1323 in Avignon, Frankreich.
    2. 14. Herr Ludwig I. (Louis) von der Waadt (von Savoyen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in nach 1253; gestorben am 13 Jan 1302 in Neapel, Italien.

  3. 9.  Beatrix von SavoyenBeatrix von Savoyen Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Thomas4, 3.Beatrix3, 2.Gerard2, 1.Poncette1) wurde geboren in cir 1200; gestorben in 1266 in Les Échelles.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Beatrix_von_Savoyen

    Beatrix von Savoyen (* um 1200; † 1266 in Les Échelles) war eine Tochter von Thomas I. von Savoyen und Beatrix von Genf.
    Am 5. Juli 1219 heiratete Beatrix mit Raimund Berengar V. einen Grafen der Provence.

    Mehr unter dem Link oben..

    Beatrix heiratete Graf Raimund Berengar V. von der Provence am 5 Jul 1219. Raimund (Sohn von Graf Alfons II. (Berengar) von der Provence (von Aragón) und Gräfin Gersende von Forcalquier) wurde geboren in 1205 in Aix-en-Provence, Frankreich; gestorben am 19 Aug 1245 in Aix-en-Provence, Frankreich. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 15. Königin Margarete von der Provence  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1221 in Brignoles; gestorben am 20 Dez 1295 in Paris, France.
    2. 16. Königin Eleonore von der Provence  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1223 in Aix-en-Provence ?; gestorben in 24/25.6.1291 in Amesbury.
    3. 17. Königin Sancha von der Provence  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1225; gestorben am 9 Nov 1261; wurde beigesetzt am 15 Nov 1261 in Hailes Abbey, Gloucester.
    4. 18. Königin Beatrix von der Provence  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1231; gestorben in 1267.

  4. 10.  Herrin Beatrix (Béatrice) von ColignyHerrin Beatrix (Béatrice) von Coligny Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Hugo4, 4.Ida3, 2.Gerard2, 1.Poncette1) gestorben in cir 1241.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Coligny_(Adelsgeschlecht)

    Coligny (Adelsgeschlecht)

    Coligny war eine Familie des burgundischen und später französischen Adels.

    Geschichte
    Sie stammt aus Coligny und ist dort erstmals am Ende des 10. Jahrhunderts nachzuweisen, durchgängig dann ein Jahrhundert später.

    Nach mehreren Jahrhunderten mit lediglich regionaler Bedeutung geriet die Familie vor allem im Zusammenhang mit den Hugenottenkriegen in das Zentrum der französischen Politik.

    Die bekanntesten Familienmitglieder sind:

    Hugo von Coligny († 1205),
    Gaspard I. de Coligny, seigneur de Châtillon († 1522), französischer Heerführer, ab 1516 Marschall von Frankreich
    Odet de Coligny (1517–1571), Sohn von Gaspard I. de Coligny, Kardinal von Châtillon
    Gaspard II. de Coligny, seigneur de Châtillon (1519–1572), französischer Admiral und Hugenottenführer, Sohn von Gaspard I. de Coligny
    François de Coligny-d’Andelot (1521–1569), Sohn von Gaspard I. de Coligny
    François de Coligny (1557–1591), französischer Adeliger, Kommandant und Hugenottenführer
    Gaspard III. de Coligny (1584–1646), französischer Heerführer, ab 1622 Marschall von Frankreich, 1643 Herzog von Coligny, Enkel von Gaspard II. de Coligny
    Louise de Coligny, Tochter von Gaspard II. de Coligny


    Mehr, auch Stammliste, unter dem Link oben..

    Beatrix heiratete Herr Albert III. de la Tour de Pin in vor 4 Mai 1220. Albert (Sohn von Herr Albert II. (Arbert) de la Tour de Pin und Marie von Auvergne) gestorben in vor 1269. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 19. Herrin Marie de La Tour du Pin  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1230.
    2. 20. Herr Humbert I. von la Tour du Pin (von Viennois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1240; gestorben am 12 Apr 1307.


Generation: 6

  1. 11.  Beatrix von SavoyenBeatrix von Savoyen Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Amadeus5, 5.Thomas4, 3.Beatrix3, 2.Gerard2, 1.Poncette1) wurde geboren in cir 1223; gestorben in an einem 10 Mai vor 1258.

    Beatrix heiratete König Manfred von Sizilien (Staufer) in 1248/1249. Manfred (Sohn von König Friedrich II. von Staufen und Bianca Lancia, die Jüngere ) wurde geboren in 1232 in Venosa; gestorben am 26 Feb 1266 in Benevent; wurde beigesetzt in Felsental am Fluss Garigliano. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 21. Konstanze von Sizilien (Staufer)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1249 in Catania; gestorben am 9 Apr 1302 in Barcelona; wurde beigesetzt in Kathedrale von Barcelona.

  2. 12.  Beatrice von SavoyenBeatrice von Savoyen Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Amadeus5, 5.Thomas4, 3.Beatrix3, 2.Gerard2, 1.Poncette1) wurde geboren in 1250; gestorben in 1292.

    Beatrice heiratete Graf Manuel von Kastilien in 1275. Manuel (Sohn von König Ferdinand III. von León (von Kastilien) und Königin Beatrix von Schwaben, die Jüngere ) wurde geboren in 1234; gestorben am 25 Dez 1283 in Penafiel. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 22. Don Juan Manuel  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 5 Mai 1283 in Escalona, Toledo; gestorben am 13 Jun 1348 in Burg Peñafiel, Valladolid.

  3. 13.  Graf Amadeus V. von SavoyenGraf Amadeus V. von Savoyen Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Thomas5, 5.Thomas4, 3.Beatrix3, 2.Gerard2, 1.Poncette1) wurde geboren in 1252/1253; gestorben am 16 Okt 1323 in Avignon, Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1285 bis 1323, Grafschaft, Herzogtum Savoyen; Graf von Savoyen

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Amadeus_V._(Savoyen) (Aug 2023)

    Herkunft und Kindheit
    Amadeus entstamme dem Haus Savoyen. Er war der zweitälteste Sohn von Thomas II. von Savoyen und dessen Frau Beatrice dei Fieschi. Sein Vater wurde 1255 in einer Fehde mit der Stadt Asti gefangen genommen und erst nach Mai 1257 freigelassen. Als Sicherheit musste er seine beiden ältesten Söhne, Amadeus und den älteren, höchstens fünf Jahre alten Thomas als Geisel stellen.[1] Beim Tod seines Vaters im Februar 1259 wurden die beiden noch immer als Geiseln in Asti festgehalten. Auf Bitten ihrer Mutter Beatrice verhandelte sein Onkel Kardinal Ottobono Fieschi mit der Stadt und erreichte vor 1260 ihre Freilassung.[2]

    Herr von Bresse
    Amadeus Onkel Philipp hatte sich seit den 1250er Jahren bemüht, die französische Herrschaft Bresse zu erwerben. 1255 übernahm er die Vormundschaft über die minderjährige Teilerbin Sybille de Bâgé, die postume Tochter von Gui de Bâgé. Vor Juni 1266 verheiratete er sie mit Amadeus.[3] Vor 1268 wurde Amadeus volljährig, und durch die Heirat war er Baron von Bâgé geworden. Vor 1272 starb Sybilles Onkel Alexander, der im Falle seines Todes seine Rechte an Philipp abgetreten hatte. Damit war Brese in einen Teil von Amadeus und einen von Philipp geteilt, doch um die Frage der Gesamtherrschaft kam es zum Konflikt zwischen den beiden. Der Streit wurde 1272 durch ein auf Burg Chillon geschlossenes Abkommen beigelegt. Darin erhielt Amadeus die Gesamtherrschaft, wofür er seinem Onkel Bourg und Châtillon-sur-Chalaronne überließ. Nach dem Vorbild von Savoyen setzte Amadeus in Bresse besoldete Vögte mit fest umrissenen Aufgaben anstelle der bisherigen Prévôts ein. Über ihre Einnahmen und Ausgaben mussten die Vögte regelmäßig Rechenschaft ablegen. Dazu wurden hauptamtliche Richter ernannt, die mit Rundreisen durch die Baronie die Hoheit des Barons durchsetzten.[4]

    Unterstützung seines Onkels Philipp als Graf von Savoyen
    Nach dem Testament von Amadeus Onkel Amadeus IV. hätte nach dem Tod von Graf Peter II. 1268 sein Bruder Thomas die Herrschaft in Savoyen antreten sollen. Wie Thomas akzeptierte aber auch Amadeus, dass gemäß dem Testament von Peter dessen Bruder Philipp die Herrschaft in Savoyen übernahm.[5] Als im August 1271 ein Abkommen die Fehde zwischen Philipp und seiner Nichte Beatrix, Dauphine de Viennois beendete, bürgte Amadeus zusammen mit Thomas für seine Cousine.[6] 1270 reiste er zusammen mit Thomas und ihrem jüngeren Bruder Ludwig nach England, um dort das Erbe ihres Onkels Peter zu beanspruchen. König Heinrich III. empfing sie herzlich, doch er hatte die Besitzungen von Peter bereits an seinen Sohn Eduard vergeben. Da dieser kurz vorher zu einem Kreuzzug aufgebrochen war, standen die Besitzungen unter einem besonderen Schutz. Erst nach der Rückkehr von Eduard könnten Amadeus und seine Brüder ihre Ansprüche erneuern. Zur Entschädigung versprach der König jedem der drei Brüder eine jährliche Pension von 100 Mark.[7] Auf dem Rückweg nach Savoyen besuchten sie den mit ihnen verwandten französischen König Philipp III. in Paris. Dort erreichten die Brüder, dass endlich die Kaufleute aus Asti entschädigt wurden, die während des Kriegs ihres Vaters mit Asti in Frankreich verhaftet worden waren. Im Gegenzug gab Asti vor Juni 1270 drei der verpfändeten Städte im Piemont an Savoyen zurück.[8]

    Krieg gegen Habsburg und das Dauphinat von Viennois
    In der erneuten Fehde zwischen Savoyen und ihrer Cousine Beatrix, Dauphine de Viennois griff Amadeus Ende 1282 von Bresse aus Moirans an.[9] Nach dem Tod seines älteren Bruders Thomas 1282 übernahm er anstelle seines alten Onkels Philipp in dem Konflikt die militärische Führung. Im Frühjahr 1283 griff aber König Rudolf von Habsburg auf der Seite von Beatrix in den Krieg ein. Er brach den im Sommer 1282 mit Savoyen geschlossenen Frieden und griff das Pays de Vaud an. König Rudolf selbst leitete die Belagerung von Murten, die aber scheiterte. Daraufhin griffen die königlichen Truppen Anfang Juni 1282 Payerne an. Im Dezember 1283 ergab sich die ausgehungerte Besatzung der Stadt. Angesichts der Überlegenheit des Königs war Amadeus zu Verhandlungen bereit. Er musste schließlich den Verlust von Murten, Gümmenen und Payerne akzeptieren. Dazu wurde das Bistum Lausanne zum Fürstbistum erhoben, so dass die Grafen von Savoyen ihren Status als Schutzherren des Bistums verloren. Weiter verloren die Grafen ihre Rechte in der Stadt Lausanne.[10] Amadeus hatte damit den Krieg gegen König Rudolf verloren, aber nicht den Krieg gegen die Dauphine Beatrix. Im Februar 1284 brach König Rudolf sein Bündnis mit Beatrix, als er Herzog Rudolf II. von Burgund zum Herrn des Viennois ernannte. Damit überging er den Erbanspruch von Humbert de la Tour, der mit Beatrix Tochter Anne verheiratet war. Im Bündnis mit Herzog Rudolf II. von Burgund konnte Amadeus im Juni 1284 Treffort erobern. Danach zog er sich nach Bourg-en-Bresse zurück. Als Verhandlungen zwischen Herzog Rudolf und Humbert de la Tour ergebnislos blieben, eroberte Amadeus Marboz und Coligny-le-Neuf. Daraufhin eroberte Humbert de la Tour mit Unterstützung von Graf Amadeus II. von Genf Montfort-en-Revermont.[11] 1284 konnte ein Heer aus Burgund in das Viennois einfallen, doch letztlich konnte Herzog Rudolf trotz der Unterstützung von Amadeus Humbert de la Tour nicht besiegen. Im Februar 1286 wurde schließlich ein Frieden geschlossen, in dem Herzog Rudolf von Burgund auf das Dauphinat von Viennois verzichtete. Stattdessen erhielt er Coligny und weitere Gebiete, die er an Amadeus weitergab. Amadeus hatte mit Coligny eine direkte Verbindung zwischen seinen Besitzungen Bresse und Bugey erworben. Im Gegenzug übergab er an Rudolf von Burgund Sagy und weitere Städte im Norden von Bresse.[12]

    Erbe von Savoyen
    Ab etwa 1283 kam es zum Streit zwischen Amadeus und seinem jüngeren Bruder Ludwig. Philipp von Savoyen hatte Ludwig als Erben im Pays de Vaud vorgesehen, doch dieser war mit diesem Anteil nicht einverstanden. Daraufhin versuchten verschiedene Mitglieder der Familie, darunter auch die Königinwitwen Margarete von Frankreich und Eleonore von England den Erbstreit zu schlichten.[13] Am 16. August 1285 übernahm Amadeus nach dem Tod seines Onkels Philipp die Herrschaft als Graf von Savoyen, während Philipp, der älteste der noch minderjährigen Söhne seines Bruders Thomas die Besitzungen im Piemont erhielt. Der Konflikt mit Ludwig über dessen Erbe im Pays de Vaud war jedoch noch nicht beigelegt. Erst im Januar 1286, also mehrere Monate nach dem Tod von Philipp von Savoyen, kam es zu einer Einigung zwischen Amadeus und Ludwig. Danach erhielt Ludwig das gesamte Pays de Vaud einschließlich Moudon und Romont, dazu Saillon und Conthey im Valais sowie Pierre-Châtel in Bugey als Lehen seines Bruders.[14]

    Herrschaft als Graf von Savoyen
    Amadeus V. sicherte sich die Gebiete der Grafen von Genf, indem er am 1. Oktober 1285 einen Vertrag mit dem Bischof von Genf abschloss und sich zum Beschützer von Genf erklären ließ. Im Vertrag von Annemasse von 1287 erkannten der Graf von Genf und der Dauphin von Viennois die Oberherrschaft Savoyens an.[15] 1301 verhandelte Amadeus mit dem Bischof Bonifaz von Challant von Sion, um die Streitigkeiten mit dem Wallis zu beenden.

    Amadeus unterstützte offen die Städte in der Westschweiz weiter gegen König Rudolf. Dessen Herrschaft in den eroberten Gebieten im Pays de Vaud war noch nicht gefestigt. Aufgrund der vom König erhobenen neuen Steuern kam es 1285 zu Revolten in Bern und Freiburg. Nach dem Tod von König Rudolf 1291 konnte Amadeus Murten, Gümmenen und Payerne zurückerobern.[16]

    Amadeus schloss sich dem König von Frankreich Philipp IV. an und erhielt 1304 nach einem erfolgreichen Feldzug in Flandern (→ Schlacht von Mons-en-Pévèle) die Grafschaft Maulévrier in der Normandie. In seinem Pariser Stadtpalast, dem Hôtel du comte de Savoie an der Porte Saint-Marcel (am südlichen Ende der heutigen Rue Descartes) wurden im Jahr 1309 siebzehn Tempelritter verhört.[17]

    Da Savoyen Teil des römisch-deutschen Reiches war, näherte sich Amadeus nach dem Tod Königs Albrecht I. von Habsburg 1308 dem neuen König und späteren Kaiser Heinrich VII. von Luxemburg an, mit dem Amadeus verschwägert war. Gegen die Politik des französischen Königs Philipp IV., der 1310 Lyon besetzen ließ, nahm Amadeus Partei für Heinrich. Wegen der machtpolitischen Verhältnissen verlor Savoyen den Einfluss auf Lyon und gab die Expansion nach Westen in Richtung Frankreich auf.

    Amadeus V. begleitete Kaiser Heinrich VII. nach Italien (Romzug von Oktober 1310 bis August 1313, siehe auch Kaiser Heinrichs Romfahrt) und erhielt zum Dank 1313 den Titel eines Reichsgraf und die Herrschaft über die Lehen Asti und Ivrea.



    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Amadeus_V._(Savoyen) (Sep 2018)

    Die erste politische Handlung Amadeus V. als Graf von Savoyen war die Eindämmung der Ambitionen seines Bruders Ludwig und die seines Neffen Philipp. Dafür übergab er ihnen bedeutende Teile des savoyardischen Machtbereiches zu ihrer Verwaltung: Ludwig erhielt das Waadtland, Philipp die piemontesischen Städte Turin und Pinerolo sowie die Ebene zwischen den Flüssen Po und Dora Riparia.

    Amadeus V. sicherte sich die Gebiete der Grafen von Genf, indem er am 1. Oktober 1285 einen Vertrag mit dem Bischof von Genf abschloss und sich zum Beschützer von Genf erklären ließ. Im Vertrag von Annemasse von 1287 erkannten der Graf von Genf und der Dauphin von Viennois die Oberherrschaft Savoyens an.[1] 1301 verhandelte Amadeus mit dem Bischof Bonifaz von Challant von Sion, um die Streitigkeiten mit dem Wallis zu beenden.

    Amadeus unterstützte offen die Städte in der Westschweiz, die gegen den römisch-deutschen König Rudolf von Habsburg Widerstand leisteten. Er schloss sich dem König von Frankreich Philipp IV. an und erhielt 1304 nach einem erfolgreichen Feldzug in Flandern (→ Schlacht von Mons-en-Pévèle) die Grafschaft Maulévrier in der Normandie. In seinem Pariser Stadtpalast, dem Hôtel du comte de Savoie an der Porte Saint-Marcel (am südlichen Ende der heutigen Rue Descartes) wurden im Jahr 1309 siebzehn Tempelritter verhört.[2]

    Da Savoyen Teil des römisch-deutschen Reiches war, näherte sich Amadeus nach dem Tod Königs Albrecht I. von Habsburg 1308 dem neuen König und späteren Kaiser Heinrich VII. von Luxemburg an, mit dem Amadeus verschwägert war. Gegen die Politik des französischen Königs Philipp IV., der 1310 Lyon besetzen ließ, nahm Amadeus Partei für Heinrich. Wegen der machtpolitischen Verhältnissen verlor Savoyen den Einfluss auf Lyon und gab die Expansion nach Westen in Richtung Frankreich auf.

    Amadeus V. begleitete Kaiser Heinrich VII. nach Italien (Romzug von Oktober 1310 bis August 1313, siehe auch Kaiser Heinrichs Romfahrt) und erhielt zum Dank 1313 den Titel eines Reichsgraf und die Herrschaft über die Lehen Asti und Ivrea.

    Amadeus heiratete Sibylle von Bagé in 1272. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 23. Graf Aymon von Savoyen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 15 Dez 1273 in Bourg-en-Bresse; gestorben am 24 Jun 1343 in Montmélian.
    2. 24. Eleonore von Savoyen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1324.
    3. 25. Agnes von Savoyen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 4 Okt 1322.

    Amadeus heiratete Maria (Marie) von Brabant in 1297. Maria (Tochter von Herzog Johann I. von Brabant und Herzogin Margarete von Flandern (von Dampierre)) wurde geboren in cir 1278; gestorben am 2 Nov 1338. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 26. Anna von Savoyen  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 27. Beatrice von Savoyen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1310; gestorben in 1331.
    3. 28. Prinzessin Katharina von Savoyen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 1297 und 1304 in Brabant; gestorben am 30 Sep 1336 in Rheinfelden, AG, Schweiz; wurde beigesetzt in Kloster Königsfelden bei Brugg, dann 1770 Dom St. Blasien, dann 1806 Stift Spital Phyrn, dann 1809 Stiftskirchengruft Kloster Sankt Paul im Lavanttal in Kärnten.

  4. 14.  Herr Ludwig I. (Louis) von der Waadt (von Savoyen)Herr Ludwig I. (Louis) von der Waadt (von Savoyen) Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Thomas5, 5.Thomas4, 3.Beatrix3, 2.Gerard2, 1.Poncette1) wurde geboren in nach 1253; gestorben am 13 Jan 1302 in Neapel, Italien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Louis I of Vaud
    • Französischer Name: Louis Ier de Vaud
    • Titel (genauer): Waadt; 1. Herr der Waadt https://de.wikipedia.org/wiki/Kanton_Waadt

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_I._(Waadt)

    Ludwig von Savoyen (* nach 1253; † 13. Januar 1302 in Neapel) aus der Familie der Grafen von Savoyen war erster Herr der Waadt.

    Leben
    Ludwig war der Sohn von Thomas II. von Savoyen, Graf von Flandern und der Beatrice Fieschi. Er war ursprünglich für eine geistliche Laufbahn vorgesehen und besaß bereits Benefizien in England. Er nahm vermutlich 1270/71 am Kreuzzug Ludwigs des HHeiligen teil. Nach dem Tod seines Onkels Philipp von Savoyen kam es zu Auseinandersetzungen mit seinem Bruder Amadeus und seinem Neffen Philipp um die Nachfolge in der Grafschaft Savoyen. Amadeus setzte sich als Graf von Savoyen durch und Ludwig wurde mit der Herrschaft über den Waadt, das Bugey und Valromey abgefunden. Er begründete die Seitenlinie der Herren von Waadt. Ludwig baute die Stellung des Hauses Savoyen im Gebiet nordwestlich des Genfer Sees durch die Gründung von Morges aus und besiegte die Herren von Cossonay, deren Kastelaneien Nyon und Prangins er beschlagnahmte. Er gründete 1295/96 das Franziskanerkloster in Nyon und erwarb 1297 das Burgrecht von Bern. Ludwig starb 1302 in Neapel am Hof Karls I. von Anjou.

    Ehen
    Ludwig war in erster Ehe mit Adeline von Lothringen (* vor 1251; † vor 1278), der Tochter von Matthäus II., Herzog von Lothringen und Katharina von Limburg, verheiratet.

    Ludwig heiratete 1278 die Witwe von Guigues VI. von Forez, Jeanne de Montfort, eine Tochter von Philipp II. von Montfort und Jeanne de Lévis.


    Weblinks
    • Bernard Andenmatten: Savoyen, Ludwig I. von (Waadt). In: Historisches Lexikon der Schweiz
    • Foundations for Medieval Genealogy: Burgundy Kingdom Nobility.Ch. 8 B: Barons de Vaud
    Einzelnachweise
    1 Foundations for Medieval Genealogy: Burgundy Kingdom Nobility.Ch. 8 B: Barons de Vaud

    Name:
    Ludwig I. war erster Herr der Waadt. / Louis Ier était le premier seigneur de Vaud.

    Ludwig I. stammt aus dem Haus Savoyen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Savoyen

    Familie/Ehepartner: Adeline von Lothringen. Adeline (Tochter von Herzog Matthäus II. von Lothringen und Katherina von Limburg) wurde geboren in vor 1251; gestorben in vor 1278. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 29. Laura von der Waadt (von Savoyen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 1281; gestorben in 1334.

    Ludwig heiratete Jeanne (Johanna) von Montfort in 1278. Jeanne (Tochter von Philipp II. von Montfort und Jeanne von Lévis) gestorben in 1300. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 30. Herr Ludwig II. von der Waadt (von Savoyen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 1283 und 1293; gestorben in zw 18 Jan und 29 Jan 1349.

  5. 15.  Königin Margarete von der ProvenceKönigin Margarete von der Provence Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Beatrix5, 5.Thomas4, 3.Beatrix3, 2.Gerard2, 1.Poncette1) wurde geboren in 1221 in Brignoles; gestorben am 20 Dez 1295 in Paris, France.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Frankreich (von 1234 bis 1270)

    Notizen:

    Margarete hatte mit Ludwig IX. 11 Kinder, sechs Söhne und fünf Töchter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Margarete_von_der_Provence

    Margarete von der Provence (französisch Marguerite de Provence) (* 1221 in Brignoles; † 20. Dezember 1295 in Paris), auch Margarete von Provence genannt, war die Ehefrau Ludwigs IX. und damit von 1234 bis 1270 Königin von Frankreich. Durch ihren Einsatz konnte die Stadt Damiette während des Sechsten Kreuzzuges verteidigt und anschließend als Tauschobjekt für das Leben des gefangengenommenen französischen Königs genutzt werden.

    Familie
    Margarete wurde als älteste Tochter von Raimund Berengar V. von der Provence und Beatrix von Savoyen, einer Tochter Thomas' I. von Savoyen, vermutlich auf Schloss Brignoles geboren. 13-jährig wurde sie am 27. Mai 1234 in der Kathedrale von Sens mit Ludwig IX., König von Frankreich, verheiratet.
    Ihre drei jüngeren Schwestern wurden ebenso wie sie durch Heirat zu Königinnen. Eleonore heiratete den englischen König Heinrich III., Sancha Richard von Cornwall, der in der Doppelwahl von 1256/57 zum deutschen König gewählt wurde, und Beatrix ihren, Margaretes, Schwager Karl I. von Anjou, der später König von Sizilien und Neapel werden sollte.
    Entgegen ihren Erwartungen bestimmte ihr Vater in seinem Testament von 1238 jedoch nicht sie, sondern ihre jüngste Schwester Beatrix zur Alleinerbin der Grafschaft Provence. Durch die Ehe Beatrix' mit Karl von Anjou wurde die Provence nachfolgend als Domäne der französischen Krone unterworfen. Es entwickelte sich ein langwieriger Streit zwischen Margarete und Karl um die Grafschaft, auf die die Königin trotz des väterlichen Testaments Anspruch erhob.

    Nachkommen
    Aus der Ehe mit Ludwig IX. entstammten elf Kinder:
    • Blanka, (* 4. Dezember 1240; † 29. April 1243)
    • Isabella, (* 18. März 1242; † 23. April 1271), ⚭ 1255 Theobald II. König von Navarra
    • Ludwig, (* 21. Februar 1244; † 11. Januar 1260)
    • Philipp III., (* 3. April 1245; † 5. Oktober 1285)
    • Johann, (* 1246; † 10. März 1247)
    • Johann Tristan, (* 8. April 1250; † 3. August 1270), Graf von Nevers
    • Peter, (* 1251; † 6. April 1284), Graf von Alençon
    • Blanka, (* 1253; † 17. Juni 1320), ⚭ 1269 Ferdinand de la Cerda, Kronprinz von Kastilien
    • Margarete, (* 1254; † 1271), ⚭ 1270 Johann I. Herzog von Brabant
    • Robert, (* 1256; † 7. Februar 1317)
    • Agnes, (* 1260; † 19. Dezember 1327), ⚭ 1279 Robert II. Herzog von Burgund

    Kindheit
    Aufgewachsen am provenzalischen Hof ihres Vaters, wuchs sie mit der dort üblichen südländischen Lebensart auf. Die Anwesenheit von Troubadouren, Poeten und Dichtern prägten Margaretes Kindheit ebenso wie eine von Raimund Berengar V. geförderte innige Liebe zur Provence. Obwohl sie diese nach ihrer Heirat nur noch zweimal wiedersah, blieb die französische Königin zeit ihres Lebens eng mit der Heimat verbunden.
    Ihre Eltern achteten darauf, dass sie gemeinsam mit ihrer jüngeren Schwester Eleonore eine gründliche, religiöse Erziehung im Sinne der katholischen Kirche erhielt. Durch Margaretes spätere Briefwechsel mit Eleonore ist z. B. verbürgt, dass siie die lateinische Sprache beherrschte. Die umfassende Ausbildung der Mädchen fußte nicht zuletzt auf dem Plan der Eltern, ihre Töchter gut zu verheiraten, um durch die damit geknüpften Familienbeziehungen die politische Sicherheit und Stabilität ihrer Grafschaft zu gewährleisten.

    Heirat und die ersten Ehejahre
    Auf Betreiben der französischen Regentin Blanka von Kastilien wurde Margarete am 27. Mai 1234 mit deren Sohn Ludwig IX. verheiratet. Da die beiden Eheleute im vierten Grad miteinander blutsverwandt waren, musste Papst Gregor IX. dazu im Januar 1234 einen Dispens erteilen. Nur einen Tag nach der Heirat in der Kathedrale von Sens wurde Margarete an gleicher Stelle zur Königin gekrönt.
    Die ersten Ehejahre waren von ständiger Opposition zu ihrer Schwiegermutter Blanka gekennzeichnet, die – obwohl Ludwig IX. seit seiner Heirat offiziell mündig war – starken Einfluss auf ihren Sohn und dessen Politik ausübte. Der Chronist Ludwiggs IX., Jean de Joinville, berichtete in seinen Aufzeichnungen unter dem Titel La vie de Saint Louis von stetig wachsender Eifersucht Blankas gegenüber Margarete in Hinsicht auf deren Verhältnis zu Ludwig. Er schrieb, Königin Blanka habe es nicht ausstehen können, wenn ihr Sohn mit seiner Frau zusammen war, außer am Abend, wenn er mit ihr schlief. („La reine Blanche ne vouloit souffrir à son pouvoir que son fils fust en la compagnie de sa femme, sinon le soir quand il alloit coucher avec elle.“) Erschwerend kam hinzu, dass Margaretes Schwiegermutter gemeinsam mit dem jungen Paar im Palais de la Cité in Paris lebte und ihm auf seinen Reisen folgte. Erst 1247 konnte sich Margarete dem Einfluss Blankas entziehen: Ihr wurde ein eigener, persönlicher Haushalt und ein eigenes Budget für die Ausgaben zugestanden.

    Sechster Kreuzzug
    Als Ludwig IX. sein während einer lebensbedrohlichen Krankheit abgelegtes Kreuzzugsversprechen im Jahr 1248 einlöste, begleitete ihn Margarete auf diesem Kreuzzug. Nach einer Zwischenstation auf Zypern erreichte das königliche Paar im Juni 1249 Ägypten. Nach der Eroberung Damiettes übertrug Ludwig IX. seiner Frau – zu dieser Zeit schwanger – die Verantwortung für die Stadt, um im November in Richtung Kairo weiterzuziehen.
    Als das Kreuzfahrerheer Anfang April 1250 eine vernichtende Niederlage bei al-Mansura erlitt und Ludwig IX. in Gefangenschaft geriet, wollten sich die genuesischen und pisanesichen Geschwader, die den Hafen von Damiette sicherten, ergeben und bereiteten schon ihre Abfahrt vor. In dieser Situation aber zeigte sich Margarete überaus couragiert und willensstark. Kurz vor der Geburt ihres Kindes ließ sie einen zu ihrem Schutz abgestellten Ritter schwören, dass er sie, falls die Sarazenen die Stadt erobern sollten, enthaupten würde, ehe sie in die Hände der Ungläubigen fallen würde. Nur einen Tag nach der Entbindung ihres Sohnes Johann Tristan ließ sie dann die Führungsoffiziere aus Genua und Pisa zu sich ans Kindbett rufen und überzeugte sie davon zu bleiben. Ihr Plan war es, Damiette als Tauschobjekt für die gefangenen Kreuzfahrer anzubieten. Ihr Plan hatte Erfolg: Gegen eine Lösegeldzahlung von 400.000 Livres und der Rückgabe von Damiette am 6. Mai 1250 rettete Margarete ihrem Mann und seinen Soldaten das Leben.

    Nach dem Kreuzzug[
    Weitere vier Jahre verbrachte Margarete noch im Heiligen Land, ehe sie 1254 mit ihrem Mann nach Frankreich zurückkehrte. Da Blanka von Kastilien 1252 verstorben war, avancierte sie – wenngleich nicht offiziell – zu einer wichtigen Beraterin dees Königs. Als Ludwig IX. die Krone niederlegen und in ein Kloster eintreten wollte, machte sie ihren ganzen Einfluss bei ihm geltend und brachte ihn von seinem Vorhaben ab. Der König erkannte seine Frau offenbar als ebenbürtigen Partner an, denn auf den Heiratsverträgen seiner Kinder unterzeichnet sie diese gleichrangig neben ihm.

    Die Jahre als Witwe
    Nachdem Ludwig 1270 während seines zweiten Kreuzzuges in Tunis verstorben war, zog sich Margarete in das Kloster des Pariser Vororts Saint-Marcel zurück. Sie war zwar noch häufig als Gast am Königshof anwesend, jedoch ohne Einfluss auf die Politik ihres Sohnes Philipp III., der die Nachfolge seines Vaters angetreten hatte. Sie widmete sich vor allem privaten Interessen, vornehmlich der Regelung ihres Wittums in der Provence. Darüber entbrannte ein Streit mit ihrem Schwager Karl von Anjjou, der als Ehemann ihrer Schwester Beatrix – Alleinerbin der Grafschaft – deren Belange vertrat. 1282 stellte Margarete sogar ein Heer aus ihr ergebenen provenzalischen Adeligen auf, um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen. Der Konflikt wurde u. a. durch Vermittlung ihres Sohnes Philipp III. und ihres Enkels Philipp dem Schönen im Februar 1287 beigelegt, indem Margarete eine jährliche Rente von 2.000 Turnosen und eine einmalige Abfindung zugesprochen wurden.
    Nach der Thronbesteigung ihres Enkels Philipp des Schönen im Jahr 1285 zog sie sich vollkommen vom Hofleben zurück. Die letzten Jahre ihres Lebens verbrachte sie gemeinsam mit ihrer Tochter Blanka, der Witwe des kastilischen Infanten Ferdinand dde la Cerda, in dem von ihr mitbegründeten Klarissenkloster Couvent des Cordelières südlich von Paris am Ufer der Bièvre im Faubourg Saint-Marcel, das in Erinnerung an die Ordensgründerin Klara von Assisi auch als Konvent Sainte-Claire bezeichnet wird. Margarete starb am 20. Dezember 1295 und wurde an der Seite ihres Ehemanns in der königlichen Grablege der Basilika von Saint Denis beigesetzt.
    Die Einleitung des Kanonisationsverfahrens für ihren verstorbenen Ehemann im Jahre 1282 hatte Margarete zwar noch erlebt, seine Heiligsprechung durch Papst Bonifatius VIII. erfolgte jedoch erst zwei Jahre nach ihrem Tod.

    Verdienste
    Früh lernte Margarete von Provence, ihre persönlichen Interessen denen des Allgemeinwohls unterzuordnen. Sie wurden von Zeitgenossen als lebhaft, fröhlich und neugierig geschildert, war jedoch intelligent und hartnäckig genug, ihre Rechte verbissen zu verteidigen und zur Durchsetzung ihrer Interessen auch einmal geschickt zu intrigieren.

    Politik
    Bedingt durch die rigide Regierungsführung ihrer Schwiegermutter, die keinerlei Beteiligung an den politischen Geschäften zuließ, und Margaretes jugendliches Alter sowie die jahrelange Abwesenheit aus Frankreich während des sechsten Kreuzzugs ließen ihr in den ersten Jahren als Königin keinerlei Möglichkeit, sich aktiv an der Politik zu beteiligen. Erst nach dem Tod Blankas von Kastilien griff sie gelegentlich darin ein.
    Ihren größten politischen Erfolg konnte sie mit der Entschärfung der Konflikte zwischen dem französischen und dem englischen Königshaus verbuchen. Motiviert durch die enge, liebevolle Beziehung zu ihrer jüngeren Schwester Eleonore, die mit Heinrich III. von England verheiratet war, konnte sie zwischen den beiden verfeindeten Herrscherhäusern ausgleichend vermitteln und trug so zu deren Annäherung bei.

    Kunst und Literatur
    Margarete protegierte zeitlebens zahlreiche Künstler und Poeten. Das Palais de la Cité wurde unter ihrer Führung zum Treffpunkt der bekanntesten Dichter und Intellektuellen ihrer Zeit. Männer wie Thomas von Aquin wurden an die königliche Tafel gebeten und trugen dazu bei, dass der französische Hof in kultureller Hinsicht einer der führenden in Europa war.



    Literatur
    • Marguerite de Provence. In: Jean Chrétien Ferdinand Hoefer (Hrsg.): Nouvelle biographie générale depuis les temps les plus reculés jusqu'à nos jours. Band 33. Firmin Didot Frères, Paris 1860, Sp. 559–563 (online).
    • Andreas Kiesewetter: Die Anfänge der Regierung König Karls II. von Anjou (1278–1295). Das Königreich Neapel, die Grafschaft Provence und der Mittelmeerraum zu Ausgang des 13. Jahrhunderts. Matthiesen Verlag, Husum 1999, ISBN 3-7868-1451-1,. 158.
    • Regine Pernoud: Frauen zur Zeit der Kreuzzüge. 1. Aufl. Herder, Freiburg im Breisgau 1995, ISBN 3-451-04375-0, S. 182–196.
    • Gérard Sivéry: Marguerite de Provence. Une reine au temps des cathédrales. Fayard, Paris 1987, ISBN 2-213-02017-5.
    • Gerd Treffer: Die französischen Königinnen. Von Bertrada bis Marie Antoinette (8.–18. Jahrhundert). Pustet, Regensburg 1996, ISBN 3-7917-1530-5, S. 132–139.
    Weblinks
     Commons: Margarete von der Provence – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Weitere Informationen zu Margarete von der Provence (Archiv-Version) (Memento vom 30. September 2007 im Internet Archive)

    Familie/Ehepartner: König Ludwig IX. von Frankreich. Ludwig (Sohn von König Ludwig VIII. von Frankreich, der Löwe und Königin Blanka von Kastilien) wurde geboren am 25 Apr 1214 in Poissy, FR; gestorben am 25 Aug 1270 in Karthago. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 31. Prinzessin Isabella von Frankreich  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 2 Mrz 1242; gestorben am 27 Apr 1271 in Îles d’Hyères; wurde beigesetzt in Kirche der Cordelières, Provins.
    2. 32. König Philipp III. von Frankreich (von Navarra) (Kapetinger), der Kühne  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 3 Apr 1245 in Burg Poissy; gestorben am 5 Okt 1285 in Perpignan; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.
    3. 33. Prinzessin Margarete von Frankreich  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1254/1255; gestorben in Jul 1271.
    4. 34. Prinz Robert von Frankreich (Clermont)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1256; gestorben am 7 Feb 1317; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Jacques, Paris, Frankreich.
    5. 35. Prinzessin Agnes von Frankreich  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1260; gestorben in 19.12.1325/1327 in Schloss Lantenay (Côte-d’Or); wurde beigesetzt in Abtei Cîteaux.

  6. 16.  Königin Eleonore von der ProvenceKönigin Eleonore von der Provence Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Beatrix5, 5.Thomas4, 3.Beatrix3, 2.Gerard2, 1.Poncette1) wurde geboren in cir 1223 in Aix-en-Provence ?; gestorben in 24/25.6.1291 in Amesbury.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von England durch Heirat (1236 bis 1272)

    Notizen:

    König Heinrich III. und Eleonore blieben einander treu und führten ein glückliches, mehr als 36 Jahre währendes Eheleben. Aus ihrer Verbindung gingen sicher folgende fünf Kinder hervor:

    • Eduard I. (* 17. Juni 1239; † 7. Juli 1307), ab 1272 englischer König
    • Margaret (* 29. September 1240; † 26. Februar 1275) ⚭ 1251 König Alexander III. von Schottland
    • Beatrice (* 25. Juni 1242; † 24. März 1275) ⚭ 1260 Herzog Johann II. von der Bretagne
    • Edmund Crouchback, 1. Earl of Lancaster (* 16. Januar 1245; † 5. Juni 1296)
    • Katherine (* 25. November 1253; † 3. Mai 1257)

    Vier weitere Kinder wurden Eleonore zugeschrieben, doch ist ihre Existenz zweifelhaft, da es keine zeitgenössischen Zeugnisse von ihnen gibt:
    • Richard (* 1247; † 1256)
    • John (* 1250; † 1256)
    • William (* 1251; † 1256)
    • Henry (* 1256; † 1257)

    Andere Quellen sagen die fünf letztgeborenen seien noch im Kindesalter gestorben.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Eleonore_von_der_Provence

    Eleonore von der Provence (französisch Aliénor de Provence oder Éléonore de Provence; englisch Eleanor of Provence; * um 1223 wohl in Aix-en-Provence; † 24./25. Juni[1] 1291 in Amesbury) war durch ihre Heirat mit Heinrich III. von 1236 bis 127272 englische Königin. In dieser Stellung war sie bei ihren Untertanen sehr unbeliebt, u. a. weil ihre savoyische Verwandtschaft durch ihre Unterstützung großen politischen Einfluss in England gewann. Im Konflikt Heinrichs III. mit den englischen Baronen unterstützte Eleonore nachdrücklich die Interessen ihres Gatten. Während der Regierung ihres Sohnes Eduard I. wurde sie Nonne.

    Kindheit und Jugend
    Eleonore war die zweite von vier in den Quellen als außerordentlich schön beschriebenen Töchtern des Grafen Raimund Berengar V. von Provence (1198–1245) und dessen Gattin Beatrix von Savoyen (1206–1266). Das Geburtsjahr Eleonores lässt sich, weiil es in keiner erhaltenen Quelle angegeben ist, nur auf etwa 1223 schätzen. Da der Hof ihres Vaters keine feste Residenz hatte, ist auch die Angabe ihres mutmaßlichen Geburtsortes Aix-en-Provence nicht völlig sicher. Zwei ältere Brüder Eleonores verstarben früh. Ihre ältere Schwester Margarete von der Provence heiratete 1234 den französischen König Ludwig IX., ihre jüngere Schwester, Sancha von der Provence, vermählte sich 1243 mit Richard von Cornwall, nachmaligem römisch-deutschen König und Bruder Heinrichs III. von England. Ihre dritte und jüngste Schwester, Beatrix von der Provence, erbte schließlich die Provence und heiratete 1246 Karl von Anjou, nachmaligen König von Sizilien und Bruder Ludwigs IX.[2]
    Die Provence war ab dem 12. Jahrhundert für ihre Liebeshöfe und Troubadoure bekannt. Eleonore lernte so in ihrer Jugend die Kunst und Musik wertzuschätzen, wuchs aber in relativer Armut auf. Ihr Vater war ein begabter Troubadour und ihre Mutter wohl ebenfalls eine Dichterin. Eleonore selbst soll laut Nostradamus das Heldengedicht Blandin de Cornouailles verfasst und Richard Löwenherz geschickt haben, was indessen unmöglich ist, da dieser englische König schon vor Eleonores Geburt verstorben war. Auch die These, dass Eleonore das erwähnte Gedicht vielmehr ihrem späteren Schwager Richard von Cornwall übersandt habe, dürfte kaum zutreffen.[3] Ihr Lehrer war vielleicht der in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts in der Provence eine führende politische Rolle spielende Romée de Villeneuve, den Dante im sechsten Gesang seiner Divina Commedia ins Paradies versetzte.[4]

    Heirat mit Heinrich III.
    Nachdem der englische König Heinrich III. bereits mehrere vergebliche Heiratsanbahnungen, u. a. mit Johanna von Dammartin, späterer Gräfin von Ponthieu, unternommen hatte, begannen die Verhandlungen bezüglich seiner Eheschließung mit Eleonore etwa im Juni 1235. Heinrich III. erhoffte sich von dieser Eheverbindung u. a. die Schaffung eines Gegengewichts zur Vermählung Ludwigs IX. mit Eleonores Schwester Margarete. Eleonores Eltern konnten sich indessen keine Mitgift für ihre Töchter leisten, und so musste sich der englische König Heinrich III. mit dem Versprechen zufriedengeben, dass diese Mitgift später erstattet würde. Eine solche spätere Bezahlung ist jedoch nicht belegt.

    Königin von England
    Im Januar 1236 kam die damals etwa 13-jährige Eleonore in Begleitung der englischen Gesandten, Hugh, Bischof von Ely, und Ralph, Bischof von Hereford, in Dover an. In Canterbury fand dann am 14. Januar 1236 ihre vom dortigen Erzbischof Edmund Rich zelebrierte Hochzeit mit ihrem Bräutigam, dem 28-jährigen Heinrich III., statt. Sechs Tage später wurde Eleonore unter großem Jubel in der Westminster Abbey gekrönt, welches Ereignis der Chronist Matthäus Paris detailreich beschrieb. Das großoße Gefolge, das Eleonore nach England mitgebracht hatte, wurde von Heinrich III. nicht wieder heimgeschickt, sondern im Land belassen und mit zahlreichen Ehrungen und Geschenken bedacht. Dieser Umstand machte Eleonore in ihrer neuen Heimat wenig beliebt.[5]

    Förderung von Verwandten; Unpopularität
    Als junge englische Königin hatte Eleonore Nicholas Farnham zum Arzt und Beichtvater. Dessen 1241 erfolgte Ernennung zum Bischof von Durham ging auf Eleonores Fürsprache zurück. Mit Robert Grosseteste, Bischof von Lincoln, Richard Wyche, Bischof von Chichester, und dem gelehrten Franziskaner Adam Marsh war sie freundschaftlich verbunden.
    Eleonores Onkel mütterlicherseits gewannen beträchtlichen politischen Einfluss in England und prägten die frühe politische Rolle der Königin. Wilhelm von Savoyen, Bischof von Valence, der seine Nichte 1236 nach England begleitet hatte, bereicherte sich hier und entwickelte sich zu einem der bedeutendsten Berater Heinrichs III. Thomas, Graf von Flandern und Hennegau, und Bonifatius von Savoyen nutzten Eleonores Einfluss auf den König. Bonifatius wurde 1241 maßgeblich auf Eleonores Inititiative hin für das Amt des Erzbischofs von Canterbury nominiert, eine Entscheidung, die Innozenz IV. im September 1243 bestätigte. Peter von Savoyen, der 1241 zum Earl of Richmond ernannt wurde, spielte die Rolle eines engen Ratgebers Eleonores. Er ermunterte sie, ihre Position am Hof als Mutter des Thronerben Eduard zu stärken und ihren savoyischen Verwandten hohe Ämter zu verschaffen. Zwischen Letzteren und den aus der Ehe von der Mutter Heinrichs III., Isabella von Angoulême, mit Hugo X. von Lusignan stammenden Söhnen, die 1247 in England eintrafen, kam es in der Folge zu Rivalitäten.
    Mehrere zeitgenössische, meist kirchliche, generell gegen Frauen in Machtpositionen eingestellte Autoren beurteilten Eleonores Rolle als englische Königin sehr ungünstig. Doch war sie eine begabte Diplomatin, die ihre Pflichten hingebungsvoll erfüllte und stets im besten Interesse ihres Gatten handelte. Sie hatte auch zu ihren Kindern ein sehr enges Verhältnis und blieb mit ihnen auch nach deren Heiraten in Kontakt. Öfters wurde sie krank, wenn eines ihrer Sprösslinge in Problemen steckte, etwa als ihre älteste Tochter Margarete während ihrer frühen Ehejahre mit Alexander III. von Schottland faktisch in Gewahrsam gehalten wurde.[6]

    Eigener Hofstaat; Einnahmequellen
    Heinrich III. trug dafür Sorge, dass seine Gattin alle erdenklichen Annehmlichkeiten genießen konnte und ließ in diesem Sinne etwa die königlichen Wohnsitze häufig speziell zu ihrem Nutzen renovieren. Er setzte für Eleonore auch ein beträchtliches Wittum aus und war der erste englische Monarch, der seiner Gattin ihren eigenen Hofstaat und ihre eigene Garderobe gewährte, die von zu ihrem Haushalt gehörigem Dienstpersonal betreut wurde und für deren Führung auch Akten und Rechnungen angefertigt wurden.
    Eine steuerliche Einnahmequelle für die häufig verschuldete Eleonore stellte das aurum reginae („Gold der Königin“) dar, das sich aus einer zusätzlichen zehnprozentigen, an die Königin zu zahlenden Abgabe auf freiwillige, dem König überwiesene GGeldbußen, sowie aus päpstlichen Zehnten und Zollgebühren des Queenhithe Docks zusammensetzte. Weitere finanzielle Mittel bezog Eleonore aus zahlreichen Vormundschaften, die sie über minderjährige Kinder verstorbener Vasallen des Königs ausübte. Letzterer konnte nämlich als Lehnsherr über die Einkünfte solcher Minderjähriger aus deren ererbten Ländereien frei verfügen und zusätzliches Geld durch die Verheiratung weiblicher Mündel an den Meistbietenden lukrieren. Viele solcher ihm zustehender Vormundschaften und die damit verbundenen Einnahmen übertrug Heinrich III. seiner Gemahlin. Eleonore übte eine ziemlich repressive Steuereintreibung aus und erhielt außerdem beträchtliche den Juden abgepresste Mittel. So wurde sie 1250 beschuldigt, eine enorme Geldsumme von Aaron dem Juden einzutreiben. Trotz ihrer bedeutenden Finanzquellen musste sie zur Begleichung ihrer Schulden und jener ihres Sohnes Eduard u. a. bei italienischen Bankiers große Darlehen aufnehmen.[7]

    Auslandsreisen; Regentin für Heinrich III.[
    Eleonore begleitete ihren Gemahl 1242–1243 auf seinem fehlgeschlagenen Feldzug zur Wiedergewinnung der von den Franzosen eroberten Grafschaft Poitou. Nach dem Tod von Eleonores Vater Raimund Berengar V. († 19. August 1245) wurde seine jüngste Toochter Beatrix seine Universalerbin und daher Karl von Anjou nach seiner am 31. Januar 1246 erfolgten Heirat mit Beatrix Graf von Provence. Doch weder Eleonore noch Margarete von der Provence waren damit einverstanden, dass ihre jüngste Schwester Beatrix die Alleinerbin ihres Vaters war, woraus eine lebenslange Rivalität der beiden älteren Schwestern mit ihrem Schwager Karl von Anjou resultierte.
    Als Heinrich III. im August 1253 nach Frankreich übersetzte, um einen bedrohlichen gascognischen Aufstand zu unterdrücken, blieb Eleonore als Regentin zurück, wobei ihr Heinrichs Bruder Richard von Cornwall als Berater zur Seite gestellt wurdede. Sie nahm ihre damit verbundenen Pflichten sehr ernst. In diese Zeit fiel die Geburt ihrer dritten Tochter Katherine, die im November 1253 zur Welt kam, aber taub war und schon im vierten Lebensjahr starb. Zweimal berief Eleonore während ihrer Regentschaft das Parlament ein, um die Aufstellung frischer Gelder zur Unterstützung ihres Gatten zu beantragen. An der am 26. April 1254 abgehaltenen Parlamentssitzung nahm erstmals auch der niedere Adel und Klerus teil. Allerdings drang Eleonore mit ihren Wunsch nach finanzieller Unterstützung ihres Gemahls nicht durch.
    Am 29. Mai 1254 verließ Eleonore England, obwohl Heinrich III. ihr dies untersagt hatte, und schiffte sich mit ihren Söhnen Eduard und Edmund sowie dem Erzbischof Bonifatius von Canterbury nach Bordeaux ein, wo sie am folgenden 11. Juni eintraf. Sie blieb mit ihrem Gatten bis zum Oktober in Bordeaux und unternahm dann mit ihm im November eine Wallfahrt nach Pontigny zum dort aufbewahrten Schrein des nur sechs Jahre nach seinem Tod heiliggesprochenen Erzbischofs Edmund Rich von Canterbrbury. In Chartres trafen Heinrich III. und seine Gattin den französischen König Ludwig IX., als dessen Gäste sie dann im Dezember 1254 eine Woche zu einem Familientreffen in Paris weilten. Bei dieser Gelegenheit sah Eleonore ihre Mutter und ihre Schwestern wieder. Das englische Königspaar kehrte Ende Dezember 1254 auf die Britischen Inseln zurück. Der Besuch bei Ludwig IX. stellte einen Schritt in Richtung des 1259 durch den Vertrag von Paris besiegelten englisch-französischen Friedens dar.[8]

    Politische Rolle beim Kampf Heinrichs III. gegen die Barone
    Ebenso wie ihr Gatte befürwortete Eleonore die 1254 von Innozenz IV. vorgeschlagene Einsetzung ihres zweiten Sohnes Edmund zum König Siziliens, welche Krone aber erst gegen Manfred von Sizilien zu erkämpfen war. Heinrich III. sollte zu diesem Zweck enorme Subsidien zahlen und Hilfstruppen senden, und letztlich blieb das ganze Unternehmen, das sogenannte Sizilianische Abenteuer, glücklos. Der große Einfluss der römischen Kurie in England, die erfolglose Außenpolitik des Königs, seine Vergabe hoher Ämter an meist aus Frankreich stammende „Ausländer“ sowie seine drückende Steuerbelastung waren maßgebliche Gründe für das Aufkommen eines heftigen Aufbegehrens einheimischer Barone. Diesen musste der König im Juni 1258 in den Provisions of Oxford große Zugeständnisse machen, die auf eine deutliche Beschränkung seiner Macht hinausliefen, was Eleonore sehr bedauerte. Zumindest konnte sie sich darüber freuen, dass die verhassten Lusignan-Brüder England zu verlassen hatten.
    In den nächsten Jahren bekämpfte Eleonore die Bestrebungen der rebellischen Barone, zu deren Anführer sich Simon de Montfort, 6. Earl of Leicester aufgeschwungen hatte. 1262 entband Urban IV. den englischen König von seinem Eid, die Provisions oof Oxford zu beachten. Am 26. Mai 1263 musste Eleonore Zuflucht im Tower of London suchen. Im folgenden Juni verwüsteten ihre Gegner ihre Ländereien. Die unpopuläre Königin wurde am 13. Juli 1263 bei einem Versuch, vom Tower in einem Boot auf deer Themse zu ihrem Sohn Eduard in Windsor Castle zu gelangen, auf der London Bridge von einer aufgebrachten Schar Londoner abgefangen, mit Steinen beworfen und beschimpft. Sie ging mit ihrem jüngeren Sohn Edmund im September 1263 nach Frankreich. Als sich der zum Schiedsrichter im Streit zwischen Heinrich III. und den aufständischen Aristokraten angerufene französische König, wohl auch stark durch Eleonore beeinflusst, im Januar 1264 im Mise of Amiens im Wesentlichen zugunsten des englischen Monarchen aussprach, waren die Barone unzufrieden. Der Konflikt weitete sich nun zum offenen Zweiten Krieg der Barone aus.
    Nach Montforts Sieg in der Schlacht von Lewes (14. Mai 1264) musste der gefangene König die Provisions of Oxford erneut bestätigen und den Thronfolger Eduard als Geisel stellen. Daraufhin nutzte Eleonore ihre kontinentalen Familienbeziehungen für die Beschaffung von Finanzmitteln und Anwerbung von Söldnern, um eine Befreiung ihres Gatten bewerkstelligen zu können. Auch erhielt sie von Ludwig IX. eine beträchtliche Anleihe im Austausch für die drei Heinrich III. als Lehnsmann des französischen Königs unterstehenden Bistümer Limoges, Périgueux und Cahors. Im Herbst 1264 versammelte sie eine beachtliche Söldnerarmee im flämischen Hafen von Sluis. Doch verhinderte schlechtes Wetter das Auslaufen der Flotte, und wegen ihrer schwinndenden finanziellen Mittel zerstreute sich Eleonores Heer wieder. So scheiterte ihr Plan, in England einzufallen. Nun setzte sie schonungslos eine diplomatische Offensive gegen Simon de Montfort in Gang. Durch ihre Aktionen und Verbindungen trug sie zum Sieg der vom – seinen Wächtern entkommenen – Lord Eduard angeführten königlichen Truppen in der Schlacht von Evesham (4. August 1265) bei, in der Montfort fiel. Ende Oktober 1265 kehrte Eleonore mit Edmund nach England zurück.[9]

    Witwenzeit und Tod
    Nach dem Tod Heinrichs III. (16. November 1272) entsandte Eleonore Boten, die den auf Kreuzzug befindlichen Eduard über das Ableben seines Vaters informieren sollten. Während der Regierung ihres ältesten Sohnes, der nun als Eduard I. den Thron bbestieg, hatte Eleonore geringeren politischen Einfluss. Sie gehörte aber zu den reichsten Großgrundbesitzern Englands. Abgesehen von ihrem etwa 4000 Pfund pro Jahr abwerfendem Wittum bezog sie auch Einkünfte aus der Hinterlassenschaft ihres 1268 verstorbenen Onkels Peter von Savoyen. 1275 ließ sie mit Genehmigung ihres königlichen Sohnes alle Juden ausweisen, die in zu ihrem Wittum gehörigen Orten lebten. In der Rolle als Königinwitwe musste Eleonore weniger Kritik von Seiten der Chronisten einstecken als in der vorangegangenen Zeit als Königsgemahlin; vielmehr wurde sie von diesen nun häufig gelobt. Auf ausgedehnten Reisen in England und am europäischen Kontinent besuchte sie ihre Kinder und Enkel. Zahlreiche Briefe, die sie in ihrer Witwenzeit verfasste, sind überliefert.
    1276 trat Eleonore in das Kloster Amesbury in Wiltshire ein. Dort wurde sie im Juli 1286 Nonne des Ordens von Fontevrault, nachdem auf ihr Betreiben auch zwei ihrer Enkelinnen, Mary of Woodstock (Tochter Eduards I.) und Eleonore von der Bretagne (Tochter Johanns II. von der Bretagne), in das gleiche Gotteshaus eingetreten waren. Die Königinwitwe spendete großzügig für die Armen, schenkte dem nahe dem Londoner Tower gelegenem Frauenhospital Saint Katherine im Jahr 1273 Ländereien und befahl die jährliche Verteilung von Almosen am Todestag Heinrichs III. Sie verbrachte ihre letzten Lebensjahre in relativer Abgeschiedenheit, nahm aber noch u. a. im Oktober 1289 und April 1290 an zwei wichtigen Familientreffen teil, bei denen auch die Besprechung bedeutender politischer Entscheidungen auf der Tagesordnung stand.
    Im Alter von etwa 68 Jahren starb Eleonore am 24. oder 25. Juni 1291 im Kloster Amesbury und wurde dort in Anwesenheit zahlreicher Adliger und Prälaten beigesetzt. Allerdings fand ihr Begräbnis erst am 9. September 1291 statt, da sich Eduard II. zum Zeitpunkt ihres Todes in Schottland befand und persönlich am Leichenbegängnis seiner Mutter teilnehmen wollte. Anfang Dezember 1291 fand die getrennte Bestattung ihres Herzens in der Franziskanerkirche Londons statt. Beide Begräbnisstätten existieren nicht mehr. Es gibt auch keine zeitgenössischen Porträts oder Statuen Eleonores.[10]

    Nachkommen
    König Heinrich III. und Eleonore blieben einander treu und führten ein glückliches, mehr als 36 Jahre währendes Eheleben. Aus ihrer Verbindung gingen sicher folgende fünf Kinder hervor:
    • Eduard I. (* 17. Juni 1239; † 7. Juli 1307), ab 1272 englischer König
    • Margaret (* 29. September 1240; † 26. Februar 1275) ⚭ 1251 König Alexander III. von Schottland
    • Beatrice (* 25. Juni 1242; † 24. März 1275) ⚭ 1260 Herzog Johann II. von der Bretagne
    • Edmund Crouchback, 1. Earl of Lancaster (* 16. Januar 1245; † 5. Juni 1296)
    • Katherine (* 25. November 1253; † 3. Mai 1257)
    Vier weitere Kinder wurden Eleonore zugeschrieben, doch ist ihre Existenz zweifelhaft, da es keine zeitgenössischen Zeugnisse von ihnen gibt:
    • Richard (* 1247; † 1256)
    • John (* 1250; † 1256)
    • William (* 1251; † 1256)
    • Henry (* 1256; † 1257)



    Literatur
    • Thomas Andrew Archer: Eleanor of Provence. In: Dictionary of National Biography (DNB). Bd. 17 (1889), S. 179f. (online).
    • Margaret Howell: Eleanor of Provence. In: Oxford Dictionary of National Biography (ODNB). Bd. 18 (2004), S. 24f.
    • E.-G. Ledos: Aliénor de Provence. In: Dictionnaire de biographie française (DBF). Bd. 2 (1936), Sp. 7-9.
    • Margaret E. Lynch: Eleanor of Provence. In: Anne Commire (Hrsg.): Women in World History. Bd. 5 (2000), ISBN 0-7876-4064-6, S. 108–114.
    Weblinks
     Commons: Eleonore von der Provence – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Eleanor of Provence auf thepeerage.com, abgerufen am 26. Juli 2015 (englisch)
    Anmerkungen
    1 Alison Weir: Britain's Royal Families; The complete Genealogy, ISBN 978-0-09-953973-5, S. 74.
    2 Margaret Howell, ODNB, Bd. 18, S. 24; Margaret E. Lynch, Women in World History, Bd. 5, S. 109.
    3 So E.-G. Ledos, DBF, Bd. 2, Sp. 7.
    4 Der Tradition, dass Romée de Villeneuve Eleonores Lehrer war, folgen Thomas Andrew Archer (DNB, Bd. 17, S. 179) und Margaret E. Lynch (Women in World History, Bd. 5, S. 110); ablehnend zu dieser These äußert sich E.-G. Ledos (DBF, Bd. 2, Sp.).
    5 Margaret Howell, ODNB, Bd. 18, S. 24; Margaret E. Lynch, Women in World History, Bd. 5, S. 110.
    6 Margaret Howell, ODNB, Bd. 18, S. 24; Margaret E. Lynch, Women in World History, Bd. 5, S. 111; E.-G. Ledos, DBF, Bd. 2, Sp. 8.
    7 Margaret Howell, ODNB, Bd. 18, S. 25; Margaret E. Lynch, Women in World History, Bd. 5, S. 111f.
    8 Margaret Howell, ODNB, Bd. 18, S. 24f.; Margaret E. Lynch, Women in World History, Bd. 5, S. 112.
    9 Margaret Howell, ODNB, Bd. 18, S. 25; Margaret E. Lynch, Women in World History, Bd. 5, S. 112f.
    10 Margaret Howell, ODNB, Bd. 18, S. 25; Margaret E. Lynch, Women in World History, Bd. 5, S. 113.
    Vorgängerin
    Amt
    Nachfolgerin
    Isabella von Angoulême
    Queen Consort von England
    1236–1272
    Eleonore von Kastilien

    Eleonore heiratete König Heinrich III. von England (Plantagenêt) am cir Jun 1235. Heinrich (Sohn von König Johann von England (Plantagenêt), Ohneland und Gräfin Isabella von Angoulême) wurde geboren am 1 Okt 1207 in Winchester; gestorben am 16 Nov 1272 in Palace of Westminster, Westminster, England. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 36. König Eduard I. von England (Plantagenêt), Schottenhammer  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 17 Jun 1239 in Westminster; gestorben am 7 Jul 1307 in Burgh by Sands, Grafschaft Cumberland, England.
    2. 37. Königin Margarete von England (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 5 Okt 1240 in Windsor Castle; gestorben am 27 Feb 1275 in Cupar Castle, Cupar, Schottland.
    3. 38. Prinzessin Beatrix von England (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 25 Jun 1242 in Bordeaux, Frankreich; gestorben am 24 Mrz 1275.
    4. 39. Prinz Edmund von England (Plantagenêt), Crouchback  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 16 Jan 1245 in Westminster; gestorben am 5 Jun 1296 in Bayonne.

  7. 17.  Königin Sancha von der ProvenceKönigin Sancha von der Provence Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Beatrix5, 5.Thomas4, 3.Beatrix3, 2.Gerard2, 1.Poncette1) wurde geboren in 1225; gestorben am 9 Nov 1261; wurde beigesetzt am 15 Nov 1261 in Hailes Abbey, Gloucester.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin der Römer, Königin von Deutschland

    Notizen:

    Sancha hatte mit Richard mindestens zwei Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Sancha_von_der_Provence

    Sancha von der Provence (französisch Sancie de Provence) (* 1225; † 9. November 1261) war die dritte Tochter von Raimund Berengar V. von der Provence und Beatrix von Savoyen. Sie wurde als „unvergleichbare Schönheit“ beschrieben.
    Durch Vermittlung ihrer Schwester Eleonore von der Provence heiratete sie am 23. November 1243 in Westminster Abbey Richard von Cornwall, Earl of Cornwall, dessen erste Frau gerade gestorben war. Die Kosten der Hochzeit wurden hauptsächlich durch eine Steuer bezahlt, die den Juden des Landes auferlegt wurde. Die Extravaganz der Festlichkeiten kann daran erkannt werden, dass allein für das Hochzeitsessen dreißigtausend Teller vorbereitet wurden.
    Sie wurde am 17. Mai 1257 als „Königin der Römer“ (Englisch: Queen of Romans) und Königin von Deutschland gemeinsam mit ihrem Ehemann im Aachener Dom gekrönt.

    Das Paar hatte drei Söhne:
    • Richard von Cornwall (1246–1246)
    • Edmund, 2. Earl of Cornwall (1249–1300), verheiratet mit Margaret de Clare († 1312)
    • Richard von Cornwall (1252–1296).

    Nach ihrem Tod wurde Sancha am 15. November in Hailes Abbey in Gloucester begraben.

    Familie/Ehepartner: König Richard von Cornwall (von England) (Plantagenêt). Richard (Sohn von König Johann von England (Plantagenêt), Ohneland und Gräfin Isabella von Angoulême) wurde geboren am 5 Jan 1209 in Winchester; gestorben am 2 Apr 1272 in Berkhamsted Castle, England; wurde beigesetzt in Hailes Abbey, Gloucester. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 40. Edmund von Cornwall (von England) (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 26 Dez 1249; gestorben in vor 25 Sep 1300.

  8. 18.  Königin Beatrix von der ProvenceKönigin Beatrix von der Provence Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Beatrix5, 5.Thomas4, 3.Beatrix3, 2.Gerard2, 1.Poncette1) wurde geboren in 1231; gestorben in 1267.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin der Provence, Königin von Sizilien

    Notizen:

    Beatrix hatte mit Karl I. sieben Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Beatrix_von_der_Provence

    Beatrix von der Provence (franz: Béatrice de Provence) (* 1231; † 1267) war eine Gräfin der Provence und Königin von Sizilien.

    Leben
    Sie war die jüngste Tochter des Grafen Raimund Berengar V. von der Provence und Beatrix von Savoyen. Da ihre drei älteren Schwestern mit Königen verheiratet worden waren, wurde Beatrix von ihrem Vater zur Universalerbin des Hauses Provence eingesetzt. Am 31. Januar 1246 heiratete sie den Grafen Karl von Anjou, den jüngsten Bruder ihres Schwagers König Ludwig IX. (Saint Louis) von Frankreich.
    Ihren Ehemann begleitete Beatrix auf den sechsten Kreuzzug nach Ägypten. Bei der Überwinterung des Kreuzfahrerheers auf Zypern von 1248 auf das Jahr 1249 gebar sie einen Sohn, was dem Brief ihres Schwagers Robert von Artois an ihre Schwiegermutter Blanka von Kastilien zu entnehmen ist. Das Kind starb allerdings bald nach der Geburt und wurde im Dominikanerkonvent von Nikosia bestattet.[1]
    Karl von Anjou eroberte 1266 das Königreich Sizilien und vernichtete die Staufer (Hinrichtung Konradins am 29. Oktober 1268). 1282 verlor er Sizilien infolge des Volksaufstandes der „Sizilianischen Vesper“ an das Haus Aragón. Seine Herrschaft blieb auf das Königreich Neapel genannte Gebiet beschränkt. Die Nachkommen von Beatrix und Karl herrschten in Neapel von 1285 bis 1442, in Ungarn von 1308 bis 1382 und in Polen von 1370 bis 1382. Karl von Anjou wurde von seinem Bruder (und Schwager) Ludwig IX. militärisch und von seinem Schwager Heinrich III. finanziell unterstützt. Die finanzielle Unterstützung der Aktionen von Karl von Anjou in Italien (im Auftrage des Papstes) durch den englischen König Heinrich III. war auch ein Grund für die Opposition der Barone.
    Die Brüder Beatrix' von Savoyen und Oheime der vier Schwestern Peter II., Graf von Savoyen (1263–1268), Wilhelm, Bischof von Lüttich (1238–1239) und Thomas II. Graf von Hennegau (1237–1244), Graf von Piemont (1247–1259), übten in England zwischen 1236 und 1258 große Macht aus. Weitere Brüder waren Amadeus IV., Graf von Savoyen (1232–1253) und Reichsvikar in Italien (1241–1253) und Philipp, Graf von Savoyen (1268–1285). Es ist anzunehmen, dass die Savoyarden Heinrich III. dahingehend überredeten, die Politik des Papstes und Karls von Anjou in Italien zu unterstützen.
    Die Schwäche des Kaisers Friedrich II. nach der Ächtung durch den Papst im Jahr 1245 zeigte sich in den Ereignissen der Nachfolgeregelungen in der Provence 1246 (in Österreich gleichfalls 1246, in Thüringen 1247). Für das verwaiste Reichslehen hätte der Kaiser einen geeigneten Heiratskandidaten für Beatrix ernennen müssen, wofür nur sein Sohn Konrad IV. in Frage kam, was aber nun nicht ging. Stattdessen führte die Heirat von Beatrix und Karl zur Stärkung des französischen und Schwächung des römisch-deutschen Einflusses auf die Geschicke der Provence.
    Gemäß ihrem letzten Willen wollte Beatrix in Saint-Jean-de-Malte in Aix-en-Provence bestattet werden, der traditionellen Grablege der Grafen von Provence. Ihr Mann setzte sich jedoch darüber hinweg und ließ sie im Dom von Neapel bestatten. Erst nachdem der Papst ihn dazu angehalten hatte ihren Willen zu respektieren, transferierte er ihren Leichnam 1277 nach Aix.[2]

    Nachkommen
    Aus der Ehe mit Karl von Anjou gingen folgende Kinder hervor:
    • Ludwig (*/† 1248 in Nikosia)
    • Blanche (* um 1250; † 10. Januar 1269)
    • ∞ 1266 mit Graf Robert III. von Flandern († 1322)
    • Beatrix (* um 1252; † 1275)
    • ∞ 1273 mit Philipp von Courtenay († 1283), Titularkaiser von Konstantinopel
    • Karl II. der Lahme (* 1254; † 6. Mai 1309 in Neapel), König von Neapel
    • Philipp (* 1256; † 1. Januar 1277 in Bari)
    • Robert (* um 1258; † 1265)
    • Isabella (* 1261; † 1304)
    • ∞ 1272 mit König Ladislaus IV. von Ungarn († 1290)



    Literatur
    • Tanja Michalsky: Katalog der Gräber des Königshauses Anjou, in: Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 157 (2000)
    Einzelnachweise
    1 Michalsky, S. 240
    2 Michalsky, S. 243

    Beatrix heiratete König Karl I. von Anjou (von Frankreich) in cir 1245 in Aix. Karl (Sohn von König Ludwig VIII. von Frankreich, der Löwe und Königin Blanka von Kastilien) wurde geboren in Mrz 1227; gestorben am 7 Jan 1285 in Foggia, Apulien, Italien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 41. Blanche von Anjou (von Frankreich)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1250; gestorben am 10 Jan 1269.
    2. 42. Beatrix von Anjou  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1252; gestorben in zw 16 Nov und 13 Dez 1275.
    3. 43. Karl II. von Anjou (von Neapel), der Lahme  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1254; gestorben am 6 Mai 1309 in Neapel, Italien.
    4. 44. Isabella (Elisabeth) von Anjou (von Frankreich)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1261; gestorben in 1304.

  9. 19.  Herrin Marie de La Tour du PinHerrin Marie de La Tour du Pin Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Beatrix5, 6.Hugo4, 4.Ida3, 2.Gerard2, 1.Poncette1) wurde geboren in cir 1230.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Varey; Herrin von Varey

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/La_Tour_du_Pin

    La Tour du Pin ist ein französisches Adels­geschlecht.

    Geschichte
    Es stammt vermutlich von den Vizegrafen von Vienne des 9. und 10. Jahrhunderts ab. Im Jahr 1003 wird die Familie erstmals als Herren von La Tour bezogen auf La Tour zwischen Lyon, Chambéry und Grenoble, das heutige La Tour-du-Pin, bezeichnet.

    Bedeutung erlangten sie durch die Erbschaft der Dauphiné, die sie als Dauphin von Viennois, Graf von Albon und Grenoble, als auch als Graf von Gap und Embrun drei Generationen lang regierten. Der letzte Dauphin, Humbert II. setzte 1349 den Kronprinzen und späteren König Karl V. von Frankreich als seinen Erben ein – für ein Territorium, das eigentlich zum Römischen Reich deutscher Nation gehörte. Die Dauphiné wurde so aus dem Reichsverband herausgelöst, der Kronprinz erhielt den Titel eines „Dauphin von Viennois“, der bald als „Dauphin“ die allgemeine Bezeichnung des Thronfolgers wurde.

    Während die Linie der Dauphins de Viennois mit Humbert II. 1355 ausstarb, existiert eine jüngere Linie der Familie noch heute.

    Zu den Namensträgern gehören unter anderem Jean-Frédéric de La Tour du Pin Gouvernet (1727–1794), Frédéric-Séraphin de La Tour du Pin Gouvernet und Philippe de la Tour du Pin de La Charce.

    Mehr, auch Stammliste, unter dem Link oben..

    Marie heiratete Graf Rudolf von Genf in 1241. Rudolf (Sohn von Graf Wilhelm II. von Genf und A. de La Tour de Pin) wurde geboren in cir 1220; gestorben in 1265. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 45. Graf Aymon II. von Genf  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 18 Nov 1280.
    2. 46. Graf Amadeus II. von Genf  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 22 Mai 1308.

  10. 20.  Herr Humbert I. von la Tour du Pin (von Viennois)Herr Humbert I. von la Tour du Pin (von Viennois) Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Beatrix5, 6.Hugo4, 4.Ida3, 2.Gerard2, 1.Poncette1) wurde geboren in cir 1240; gestorben am 12 Apr 1307.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Humbert I of Viennois
    • Französischer Name: Humbert Ier, dit Humbert de la Tour du Pin, puis Humbert Ier de Viennois
    • Titel (genauer): Herr von La Tour-du-Pin Dauphin von Viennois (durch Ehe)
    • Titel (genauer): Baron of la Tour-du-Pin Dauphin of Viennois (by marriage)
    • Titel (genauer): Seigneur de la Tour Dauphin de Viennois (par mariage)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Humbert_I._(Viennois)

    Humbert I. de La Tour-du-Pin (* um 1240; † 12. April 1307) war Herr von La Tour-du-Pin, bevor er durch seine Ehe Dauphin von Viennois wurde. Er war der Sohn von Albert III. de la Tour-du-Pin († 1264) und Béatrice de Coligny. Seine Mutter war die Tochter von Hugues I., Herr von Coligny-le-Neuf, und Béatrice d'Albon, Tochter der gleichnamigen Dauphine du Viennois.

    Biographie
    Er schlug zunächst eine geistliche Laufbahn ein, während sein ältester Bruder Albert IV. nach dem Tod der Eltern deren Herrschaften La Tour-du-Pin und Coligny-le-Neuf erbte. Als Albert IV. aber 1269 kinderlos starb, trat Humbert dessen Nachfolge an.

    Er heiratete 1273 seine Cousine 3. Grades, Anna von Burgund, Tochter des Guigues VII. († 1269), Dauphin du Viennois. Als sein Schwager Jean I. 1282 ohne Nachkommen starb, wurde Humbert aus dem Recht seiner Gattin Dauphin.

    Durch das Erbe wurden die Dauphiné und die Baronie La Tour-du-Pin zusammengeführt, wodurch sich der Besitz des Dauphin zwischen Savoyen und die zu Savoyen gehörende Bresse schob. Graf Philipp I. von Savoyen wollte diese neue Situation nicht akzeptieren und überzog seinen Nachbarn noch im gleichen Jahr mit Krieg. Diese Auseinandersetzung war wie zu jener Zeit üblich eine Aufeinanderfolge von Gefechten, die unterbrochen wurden, um die Ernten zu rauben und die Bewohner zu terrorisieren. Der Krieg wurde 1286 durch einen in Paris unterzeichneten Vertrag beendet.

    Im gleichen Jahr wurde der Kastellan von Bellecombe, Aimeric de Briançon, von Amadeus V., dem neuen Grafen von Savoyen, gezwungen, sich ihm zu unterwerfen, wodurch die Grenze zwischen Savoyen und der Dauphiné sich bis an die Orte La Buissière und Avalon verschoben. Humbert I. reagierte auf die Entwicklung, indem er Aimeric anbot, Bellecomte gegen Varces zu tauschen, was dieser zum Entsetzen des Grafen von Savoyen 1289 auch akzeptierte.

    Amadeus reagierte auf diese Vereinbarung durch die Zerstörung von Bellecombe, der ein Feldzug durch das Grésivaudan und die Belagerung der Burg La Terrasse, das vom Kastellan Hugues d’Arces verteidigt wurde, folgte. Der Angriff auf die Burg scheiterte, Amadeus zog sich zurück, hatte aber Humbert dadurch die Zeit gegeben, eine kleine Armee aufzustellen, mit der er Amadeus im Wald von Servette zwischen Barraux und Chapareillan schlug. Dieser Krieg endete 1293 mit dem Vertrag von Saint-Jean-de-Moirans.

    Vor allem wegen seiner Auseinandersetzung mit dem Grafen von Savoyen wurde Humbert später exkommuniziert, was ihn aber nicht daran hinderte, 1306 als Mönch in der Kartause von Val Sainte Marie einzutreten, wo er 1307 starb und begraben wurde.

    Nachkommen
    Mit Anna von Burgund hatte Humbert neun Kinder:

    Jean II. (* 1280; † 1319), Dauphin du Viennois
    Hugues († 1329), Baron von Faucigny
    Guigues († 1319), Herr von Montauban
    Alix (* 1280; † 1309), ∞ 1296 Jean I. (* 1275; † 1333), Graf von Forez
    Marie ∞ Aymar de Poitiers-Valentinois (Haus Poitiers-Valentinois)
    Marguerite ∞ 1303 Friedrich I. († 1336), Markgraf von Saluzzo (Aleramiden)
    Béatrice (* 1275; † 1347), ∞ 1312 Hugues de Chalon (* 1288 † 1322), Herr von Arlay (Haus Chalon)
    Henri (* 1296; † 1328), Bischof von Passau und Metz
    Catherine († 1337), ∞ 1312 Philipp von Savoyen (* 1278; † 1334), Graf von Piemont und Fürst von Achaia
    Außerdem hatte Humbert von mindestens zwei uneheliche Kinder.

    Weblinks
    Humbert (I) Sire de la Tour-du-Pin bei fmg.ac (englisch)

    Familie/Ehepartner: Anna von Burgund. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 47. Beatrix von la Tour de Pin  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1347.