Teilen Drucken Lesezeichen hinzufügen

König Gundioch (Burgunden)

männlich - 473


Generationen:      Standard    |    Kompakt    |    Vertikal    |    Nur Text    |    Registerformat    |    Tabellen

Generation: 1

  1. 1.  König Gundioch (Burgunden) gestorben in cir 473.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König der Burgunden

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gundioch

    Gundioch (auch Gundowech und Gondioc; † um 473) war König der Burgunden in den Jahren nach der Zerstörung des Burgundenreichs am Rhein durch die Hunnen. Er war vermutlich ein Sohn des Königs Gundahar († 436) und wird von Gregor von Tours als Nachkomme des Westgotenkönigs Athanarich († 381) bezeichnet.

    Im Jahr 406 hatten die Burgunden unter ihrem König Gundahar (Gundihar, Guntiar) bei Mainz den Rhein überschritten (siehe Rheinübergang von 406) und sich anschließend mit Genehmigung des römischen Kaisers Honorius am Rhein angesiedelt.

    Gundahars gewaltsame Versuche, sein Reich nach Westen (Belgica I) auszudehnen, brachte die Burgunden 30 Jahre später in Konflikt mit den Römern. Im Jahr 435 wurde ein burgundisches Heer von hunnischen Hilfstruppen unter dem römischen Heermeister Aëtius geschlagen und endgültig vernichtet. Dieses Ereignis gilt als der historische Kern des Nibelungenepos.

    Gundahar wurde dabei getötet, ebenso wie nach Berichten der Großteil seines Stammes. Ein Teil der Überlebenden unterwarf sich Attila und wurde in Pannonien angesiedelt, die Mehrheit jedoch schloss sich unter ihrem neuen König Gundioch als Auxiliartruppen den Römern an.

    Aëtius siedelte sie 443 als Föderaten in der Westschweiz und der Sapaudia (dem heutigen Savoyen) als Puffer gegen die erstarkenden Alamannen an, womit das neue Königreich der Burgunden mit der Hauptstadt Genf entstand. Gundioch kämpfte 451 in der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern gegen die Hunnen Attilas und 456 auf Befehl des Kaisers Avitus mit dem Westgotenkönig Theoderich II. gegen die Sueben unter Rechiar in Spanien.

    Im Jahr 457 wurde er von den aufständischen Einwohnern Lyons gerufen (im gleichen Jahr wird auch sein Bruder Chilperich I. als König genannt). Unter Bruch des Föderatenverhältnisses übernahm er die Stadt, wurde von Kaiser Majorian vertrieben und unterworfen. Nach dessen Ermordung 461 nahm er – von den heutigen Regionen Savoyen, Südschweiz und Franche-Comté aus – seine Eroberungspolitik wieder auf. 461 machte er Lyon zu seiner neuen Hauptstadt, er bemächtige er sich der Provinzen Lugdunensis I (heute Burgund) und Viennensis (Rhônetal, 463). Innenpolitisch regierte er sein vergrößertes Reich, indem er eine strenge Trennung zwischen Burgundern (Militärverwaltung) und Einheimischen (Zivilverwaltung) beachtete.

    Der Machtzuwachs führte dazu, dass nach Aëtius’ Tod (454) der neue Machthaber Ricimer seine Schwester mit Gundioch verheiratete, um ein Gleichgewicht der Kräfte in Gallien zu erreichen. Ricimer machte ihn 463 zu seinem Magister militum Galliarum, burgundische Verbände wurden von den Römern in Avignon und Embrun stationiert.

    Gundiochs Sohn Gundobad wurde nach Ricimers Tod 472 dessen Nachfolger (ein weiterer Hinweis auf die wachsende strategische Bedeutung des Burgunden), gab diese Position aber wieder auf, als sein Vater um 473 starb, obwohl der überlebende Chilperich I. nun die alleinige Königsgewalt übernahm. Nach Chilperichs Tod ca. 480 kam es der älteren Forschung zufolge zu einer burgundischen Reichsteilung unter Gundiochs vier Söhnen Gundobad, Chilperich II., Godomar I. und Godegisel. In der neueren Forschung wird dies stark bezweifelt, denn es fehlen belastbare Belege; die genauen Todesdaten der Söhne Gundiochs sind auch unklar. Es wird inzwischen davon ausgegangen, dass sowohl Godomar als auch Chilperich II. bereits 476/77 verstorben waren und nur Godegisel und Gundobad sich die Herrschaft teilten.[1]

    Titel (genauer):
    In den Jahren nach der Zerstörung des Burgundenreichs am Rhein durch die Hunnen.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. König Gundobad (Burgunden)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 516.
    2. 3. Chilperich II. (Burgunden)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 476.
    3. 4. Godomar I. (Burgunden)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 476.
    4. 5. Unterkönig Godegisel von Genf (Burgunden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 443; gestorben in 501.


Generation: 2

  1. 2.  König Gundobad (Burgunden) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Gundioch1) gestorben in 516.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Wohnort: Lyon; Die Residenzstadt Gundobads war Lyon.
    • Titel (genauer): 480 bis 516; König der Burgunden

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gundobad

    Gundobad (falsch als Gundebald bezeichnet; † 516) war magister militum und patricius in Rom und wurde nach dem Tod seines Onkels Chilperich I. König der Burgunden (480–516).

    Eingreifen in Italien
    Gundobad war der älteste Sohn des Burgunderkönigs Gundioch. Der Patricius und Heermeister Ricimer war anstelle des Kaisers der tatsächliche Regent des Weströmischen Reichs und holte seinen Neffen Gundobad 472 nach Italien. Damals bekämpfte Ricimer den Kaiser Anthemius, der sich schließlich nach der Eroberung Roms als Bettler verkleidet in eine Kirche flüchtete, aber dort nach Verrat am 11. Juli 472 entweder von Gundobad[1] oder von Ricimer selbst[2] enthauptet wurde.

    Der neue Kaiser Olybrius († Oktober/November 472) ernannte Gundobad nach Ricimers Tod (18. August 472) zu dessen Nachfolger als magister militum und patricius. Nach dem Tod des Kaisers blieb der Thron unbesetzt, da der oströmische Kaiser Leo I. vermutlich keinen geeigneten Nachfolger finden konnte. Mit seiner neuen Macht erhob Gundobad aber im März 473 den Kommandanten der kaiserlichen Leibgarde (comes domesticorum), Glycerius, zum neuen Augustus,[3] wohl weil dieser dem gallischen Adel entstammte und gute Beziehungen zu Ricimer unterhalten hatte. Doch Leo I. sah diese Ernennung als Affront an und bestimmte seinerseits den Heermeister Dalmatiens, Julius Nepos, zum Herrscher Westroms. Als Nepos mit einer starken Armee in Italien erschien, zog sich Gundobad aus nicht bekannten Gründen[4] in das Burgunderreich zurück. So ergab sich Glycerius kampflos und Julius Nepos folgte ihm im Juni 474 auf den Thron.

    Möglicher Konflikt mit den Brüdern
    Es ist unklar, inwiefern Gundobad bereits jetzt in seiner Heimat Königsmacht ausübte. Ebenso wenig ist seine Rolle bei den sich in Südgallien abspielenden Kämpfen zwischen den Burgundern und dem Westgotenkönig Eurich bekannt, der die Burgunder um 476 besiegte und ihnen vermutlich einige Territorien abnahm. Sicher ist, dass Gundobad nach dem Tod seines Onkels Chilperich I. (um 480) gemeinsam mit seinen drei Brüdern Godegisel, Chilperich II. und Godomar I. als König nachfolgte, da nach burgundischem Recht alle Söhne erbberechtigt waren. Die Residenzstadt Gundobads war Lyon.

    Godomar I. und Chilperich II. starben relativ früh (etwa um 486 bzw. um 493; nach Ansicht der neueren Forschung jedoch bereits 476/77). Nach dem Bericht des fränkischen Geschichtsschreibers Gregor von Tours habe Gundobad seinen Bruder Chilperich II. und dessen Gattin grausam ermordet sowie dessen beide Töchter, darunter Chrodechild, ins Exil geschickt. Schließlich wären die verbannten Schwestern von Gesandten des Frankenkönigs Chlodwig I. gefunden worden, der sofort bei Gundobad um die Hand Chrodechilds angehalten habe – was der Burgunderkönig aus Furcht vor den Franken nicht abgelehnt habe. Viele Forscher halten diese Darstellung Gregors jedoch für eine tendenziöse Entstellung, mit der das spätere militärische Vorgehen der Franken gegen die Burgunder als Rache Chrodechilds für ihre ermordeten Eltern gerechtfertigt werden sollte. Gegen Gregors Bericht wird u. a. auf das Zeugnis des Bischofs Avitus von Vienne verwiesen, der in einem Trostbrief an Gundobad schrieb, dass dieser den Tod seiner Brüder beweint habe. Nach dieser Ansicht dürfte die dem katholischen Glauben angehörige Chrodechild ab etwa 490 als Waise bei ihrem Onkel Gundobad – und nicht in der Verbannung – gelebt haben und wohl um 494 mit Chlodwig verheiratet worden sein.[5]

    In der neueren Forschung wird zudem eher davon ausgegangen, dass sowohl Godomar als auch Chilperich II. 476/77 bereits verstorben waren und nur Godegisel und Gundobad sich die Herrschaft teilten.[6]

    Außenpolitik von 490 bis 500
    Während des Krieges zwischen Odoaker und Theoderich dem Großen in Oberitalien fiel Gundobad 490 in Ligurien ein und zog sich mit viel Beute und zahlreichen gefangenen Italikern wieder zurück.[7] Nachdem aber Theoderich 493 durch die Beseitigung Odoakers seine Herrschaft in Italien etabliert hatte und wohl bald danach durch eine Heirat mit Audofleda, der Schwester Chlodwigs, mit letzterem in freundschaftliche Bande getreten war, fühlte sich Gundobad vermutlich in seiner Herrschaft durch seine beiden mächtigen Nachbarn bedroht und suchte mit ihnen einen Ausgleich. Als daher Theoderich 494 eine Gesandtschaft unter dem Bischof Epiphanius von Pavia zu den Burgundern schickte, um die in Haft befindlichen Italiker freizukaufen, gewährte Gundobad diese Bitte umgehend, so dass insgesamt 6000 Kriegsgefangene heimkehren konnten. Außerdem verheiratete er wohl nicht viel später seinen Sohn Sigismund mit Ariagne-Ostrogotho, der Tochter Theoderichs.[8] Um diese Zeit fand auch die Hochzeit Chrodechilds mit Chlodwig statt, die wohl entgegen der oben erwähnten Überlieferung der fränkischen Quellen mit Gundobads ausdrücklicher Zustimmung geschlossen wurde.[9]

    Kampf mit Godegisel und Chlodwig
    Nach dem Tod von Godomar I. und Chilperich II. beherrschte Gundobad den größeren Teil des Burgunderreichs mit Residenzen in Lyon und Vienne, während sein Bruder Godegisel ein kleineres Territorium mit der Hauptstadt Genf regierte. Wohl nicht zufrieden mit seinem Anteil, bat Godegisel den Frankenkönig heimlich um Unterstützung gegen seinen mächtigeren Bruder und versprach ihm im Erfolgsfall Tributzahlungen und Gebietsabtretungen. Zum Schein gab sich Godegisel aber seinem Bruder weiterhin freundschaftlich verbunden. Chlodwig nahm Godegisels Angebot an und attackierte Gundobad, der sich daraufhin an seinen Bruder um Unterstützung wandte. Als das fränkische Heer an der Ouche bei Dijon auf die Truppen Gundobads stieß, kam Godegisel seinem Bruder scheinbar zu Hilfe, schloss sich aber sofort Chlodwig an. Die vereinigten Armeen besiegten Gundobad, der in den äußersten Süden seines Reiches nach Avignon floh. Diese Schlacht fand laut dem Chronisten Marius von Avenches im Jahr 500 stand. Mit seinem Erfolg zufrieden, betrachtete sich Godegisel nun wohl als maßgeblicher Burgunderherrscher und zog triumphierend in Vienne ein.[10]

    Laut Gregor von Tours soll Chlodwig aber nach Avignon weitergezogen sein und dort Gundobad eingeschlossen haben. Ein vornehmer Berater des Belagerten namens Aredius[11] sei deshalb nur scheinbar auf die Seite des Frankenkönigs gewechselt und habe diesem empfohlen, sich mit seinem Gegner dahingehend zu einigen, dass Gundobad jährliche Tributzahlungen zusicherte. Auf dieser Basis sei Frieden geschlossen worden. Diese Version Gregors wird aber von Marius von Avenches nicht erhärtet. Die meisten Gelehrten lehnen sie ab und nehmen stattdessen an, dass Chlodwig nach dem Sieg bei Dijon gleichfalls abzog.[12]

    Bereits ein Jahr später (501) konnte Gundobad die entscheidende Kriegswende herbeiführen. Vermutlich wurde er dabei von dem Westgotenkönig Alarich II. unterstützt. Er wandte sich gegen Godegisel und belagerte ihn in Vienne. Trotz militärischem Beistand durch ein fränkisches Heer erwies sich Godegisel als unterlegen. Als in Vienne eine Hungersnot ausbrach, schickte Godegisel aus Angst um sein Leben das einfache Volk aus der Stadt hinaus. Einer dieser Exilierten zeigte Gundobad daraufhin den Weg, über den Aquädukt in die Stadt zu gelangen. Diese wurde daraufhin von Gundobad erobert und Godegisel in einer arianischen Kirche gemeinsam mit dem Bischof getötet. Auch Godegisels Familie sowie dessen hochrangige gallorömische und burgundische Unterstützer, die wohl des Hochverrats beschuldigt wurden, fielen Gundobads Rache zum Opfer.[13] Laut Gregor von Tours verschonte Gundobad aber die in seine Gewalt geratenen fränkischen Soldaten, deren Zahl 5000 betragen haben soll,[14] und sandte sie wohl aus Dank für die Militärhilfe dem Westgotenkönig nach Toulouse, wo sie in der Verbannung leben mussten. Unsicher ist, ob Gundobad damals auch Avignon Alarich II. überließ.

    Hilfe für Chlodwig im Westgotenkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Gundobad war nun alleiniger König von Burgund und suchte eine Annäherung an Chlodwig, wenn sich auch ein formeller Friedensschluss mit dem Frankenkönig quellenmäßig nicht ausdrücklich belegen lässt. Seinen Sohn Sigismund setzte er um 505 zum Unterkönig von Genf ein.

    Theoderich dem Großen entging es nicht, dass Gundobads Verhältnis zu Chlodwig wesentlich besser geworden war. Etwa Ende 506, nicht lange vor Ausbruch des fränkisch-westgotischen Kriegs, schickte der mächtige Ostgotenkönig in Kenntnis der kritischen Lage in Gallien ebendorthin eine Gesandtschaft mit Botschaften für Chlodwig, Alarich II., die Könige der Heruler, Warnen und Thüringer sowie auch für Gundobad. Er betrachtete sich als Schiedsrichter im Konflikt zwischen Chlodwig und Alarich II., richtete an beide einen Friedensappell und drohte im Kriegsfall die Westgoten zu unterstützen. Gundobad, dem er kurz zuvor auf dessen Wunsch eine komplizierte Sonnen- und Wasseruhr übersandt hatte, forderte er eindringlich auf, sich aktiv für die Vermeidung eines Krieges einzusetzen.[15] Doch weder ließ sich Chlodwig durch Theoderichs angedrohte Parteinahme für Alarich II. beeindrucken noch Gundobad von einem Bündnis und der Teilnahme am Krieg Chlodwigs gegen die Westgoten abhalten.

    Als Chlodwig daher 507 den Krieg gegen die Westgoten eröffnete, stand Gundobad auf dessen Seite – sehr zur Freude von dessen katholischen Untertanen. Möglicherweise unterstützte er, wenn auch nicht unter seiner persönlichen Führung, den Frankenkönig schon in der Schlacht von Vouillé bei Poitiers militärisch.[16] In dieser entscheidenden militärischen Auseinandersetzung siegte Chlodwig im Spätsommer 507 über Alarich II., der fiel. Auf jeden Fall erfolgte dann Chlodwigs Eroberung von Toulouse Anfang 508 mit burgundischer Hilfe. Danach dürfte sich der Frankenherrscher nach Norden zurückgezogen und die Eroberung westgotischen Territoriums in Südost-Gallien den von fränkischen Hilfstruppen unterstützten Burgundern überlassen haben. Gundobad, dessen persönliche Teilnahme am Krieg hier erstmals erwähnt wird, schlug Alarichs unehelichen Sohn und Nachfolger Gesalech bei Narbonne, das erobert wurde.[17] Nun belagerten burgundische Truppen auch Arles, doch ist nicht überliefert, ob diese Streitkräfte von Gundobad selbst befehligt wurden. Theoderich konnte den Westgoten erst im Sommer 508 zu Hilfe kommen. Sein Feldherr Ibbas entsetzte im Herbst 508 Arles und nahm Narbonne wieder ein. Bei einem weiteren Gegenstoß erzielten die Ostgoten weitere Erfolge, indem sie über den Mont Genèvre in das Reich Gundobads bis in die Gegend von Valence vorstießen. Auch Avignon fiel nun in die Hand Theoderichs. So verlor Gundobad fast alle Eroberungen in der Provence wieder an die Ostgoten. Daraufhin zog er in den letzten Regierungsjahren eine Friedenspolitik vor.[18]

    Religions- und Justizpolitik
    Obwohl sich Gundobad wegen des Konflikts mit Julius Nepos kurzzeitig von den oströmischen Kaisern entfremdete, näherte er sich diesen bald wieder an und betrachtete sich etwa durch seinen Titel eines gallischen Heermeisters als hochrangiger Amtsträger Ostroms. Zweifellos war er in seiner Regierungspolitik einer der „römischsten“ der spätantiken Germanenherrscher und förderte die römische Kultur in seinem Reich großzügig. Auf der Vorderseite seiner Münzen ließ er das Porträt des Kaisers abbilden, auf der Rückseite sein Monogramm, was seinen Status als rex, als Heerführer und anerkannten Stellvertreter des Kaisers zum Ausdruck brachte. Gundobad umgab sich auch mit römischen Ratgebern senatorischen Rangs. Minister und Berater waren u. a. Laconius und Pantagatus, während z. B. Aredius, Heraclius und der romanisierte Burgunder Ansemund keinen bestimmten Amtsbereich innehatten. Der Aufbau der Administration blieb meist erhalten, doch wurden anstelle der vor allem für die Justizausübung zuständigen Statthalter nun für jede Stadt zwei Comites eingesetzt, von denen je einer für die römischen bzw. die burgundischen Untertanen zuständig war; sie mussten aber ihre Verfügungen aufeinander abstimmen.

    Gundobad suchte ein friedliches Zusammenleben von Römern und Burgundern sowie deren Angleichung zu erreichen und schuf auch eine dazu dienende Gesetzgebung. Kurz vor 500 dürfte er mit Hilfe römischer Berater eine Gesetzessammlung, die Lex Burgundionum, erlassen haben, die sich am römischen Recht orientierte, aber auch burgundische Rechtsauffassungen etwa über das Wergeld berücksichtigte. Damit steht er in einer Reihe germanischer Könige wie Chlodwig und Theoderich, die ebenfalls Gesetzeswerke kodifizieren ließen. Gundobad behielt sich dabei das letzte Wort in allen wichtigen Belangen der Rechtsprechung vor. Die Lex Burgundionum ließ sein Sohn Sigismund überarbeiten. Sie hatte bis ins 10. Jahrhundert Bestand.[19]

    Bezüglich der Religionszugehörigkeit war die burgundische Königsfamilie zwischen den beiden Konfessionen der Arianer und Katholiken gespalten. Während z. B. Gundobad und sein Bruder Chilperich II. dem Arianismus anhingen, waren deren Gemahlinnen entschiedene Katholikinnen. Ob Caretene, deren Epitaph für 506 in Lyon bezeugt ist, die Gattin Gundobads war, ist umstritten; dieser Theorie neigen neuere Gelehrte wie Reinhold Kaiser und Martina Hartmann[20] zu, während ein Teil der älteren Forschung sie eher für die Gattin Chilperichs II. hielt. Allerdings zeigte sich Gundobad gegenüber dem katholischen Glauben sehr aufgeschlossen und tolerant eingestellt und hatte auch nichts gegen den Übertritt seines Sohnes Sigismund zu dieser Konfession einzuwenden. Mit dem führenden Vertreter der Katholiken seines Reiches, dem Bischof Avitus von Vienne, arbeitete er gut zusammen, blieb aber selbst Arianer, wohl um seine Stammesgenossen nicht vor den Kopf zu stoßen. Für ihn war es wichtig, zu beiden maßgeblichen Glaubensrichtungen gute Verbindungen aufrechtzuerhalten. Der antiarianisch eingestellte Gregor von Tours behauptet sicher fälschlich und tendenziös, dass sich Gundobad schließlich vom Arianismus abgewandt und heimlich von Avitus zum Katholiken habe salben lassen wollen, doch der Bischof dies abgelehnt und vom Burgunderkönig verlangt habe, sich offen zu seinem neuen Glauben zu bekennen.[21]

    Letzte Regierungsjahre
    Die beiden mächtigen Nachbarn Chlodwig und Theoderich zwangen Gundobad, sich in seinen letzten Regierungsjahren friedlich zu verhalten. Wahrscheinlich schloss er spätestens 513 mit Theoderich Frieden. Er hatte also schon am Beginn seiner Regierung den Höhepunkt seiner Macht erreicht und sein Reich nicht weiter zu vergrößern vermocht, besaß aber als kluger Herrscher die Einsicht in seine begrenzten Möglichkeiten und gab sich mit dem Erreichten zufrieden. Er starb in relativ hohem Alter im Jahr 516; das Land hinterließ er seinem Sohn Sigismund. Daher änderte Gundobad die bisherige burgundische Praxis, alle Söhne an seiner Nachfolge zu beteiligen, da sein jüngerer Sohn Godomar II. keinen Anteil an der Herrschaft erhielt. Vermutlich hielt es Gundobad angesichts seiner starken Nachbarreiche und der Erfahrungen im Krieg gegen seinen Bruder Godegisel für geraten, die Regentschaft des Burgunderreichs ungeteilt zu vererben.[22]

    Quellen
    Die wichtigste Quelle zum Leben Gundobads ist die – allerdings teilweise tendenziöse – Darstellung in den Zehn Bücher Geschichten (2, 28; 2, 32–34; 3, 5f.) des Gregor von Tours. Fredegar (3, 17; 3, 22f.; 3, 33) und der Liber Historiae Francorum (11; 16; 20) liefern nur Gregors Angaben wenig glaubhaft ausschmückende Berichte. Der Chronist Marius von Avenches liefert wichtige Informationen für Ereignisse des Jahres 500 und datiert Gundobads Tod auf 516. Die Historiker Johannes von Antiochia (Fragmente 209, 1f.), Johannes Malalas (Weltchronik 374f.) u. a. bringen manche Einzelheiten zu Gundobads Auftreten in Italien. Eine Korrespondenz von Gundobad und dessen Sohn Sigismund mit Avitus von Vienne ist unter dessen Briefen überliefert (Avitus von Vienne, Epistulae 4–6; 21–23; 29–32; 44f.; 46a–49; 76–79; 91–94).

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 6. Sigismund (Burgunden)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 1 Mai 523/24 in Saint-Peravy-la-Colombe; wurde beigesetzt in Abtei Saint-Maurice, Wallis, Schweiz.

  2. 3.  Chilperich II. (Burgunden)Chilperich II. (Burgunden) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Gundioch1) gestorben in cir 476.

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Chilperich_II._(Burgund)

    Chilperich II. († wohl um 476) war ein Sohn des Königs Gundioch und Bruder von Godegisel, Godomar I. und Gundobad.

    Die ältere Forschung ging davon aus, dass nach dem Tod Gundiochs und dessen Bruders Chilperich I. die vier Söhne Gundiochs eine gemeinsame Samtherrschaft ausgeübt und in verschiedenen Städten ihre Residenz bezogen hätten. Gregor von Tours berichtet, dass Chilperich (nachdem er mit dem Schwert getötet worden war) zusammen mit seiner Frau auf Bestreben seines Bruders Gundobad, sich sein Reich einzuverleiben, in einem Brunnen geworfen wurde.[1] Seine Tochter Chrodechild habe danach aus Blutrache 523/24 ihren Sohn Chlodomer dazu angestiftet, Krieg gegen die Burgunden zu führen und auch Sigismund, den Sohn Gundobads, wie ihren Vater mitsamt seiner Familie in einem Brunnen zu ertränken. In der neueren Forschung wird dies stark bezweifelt, denn es fehlen belastbare Belege und die Todesdaten der Söhne Gundiochs sind nicht völlig klar. Außerdem wollte der dem Arianismus feindlich gegenüberstehende Bischof damit den Krieg gegen Burgund rechtfertigen.

    Es wird nun eher davon ausgegangen, dass sowohl Godomar als auch Chilperich II. 476/77 bereits verstorben waren und nur Godegisel und Gundobad sich die Herrschaft teilten.[2] In der älteren Literatur wird zu Chilperich II. oft vermerkt, er sei 493 bei innerburgundischen Machtkämpfen umgekommen; das spätere Todesdatum ist durch die neuere Forschung jedoch als überholt anzusehen.[3]

    Eine von Chilperichs Töchtern namens Crona[4] ging ins Kloster, die andere, Chrodechild, heiratete später den Frankenkönig Chlodwig I., nachdem Chlodwig und Godegisel sich im Kampf gegen Gundobad verbündet hatten.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 7. Chlothilde (Chrodehild) (Burgunden)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 544; wurde beigesetzt in Apostelkirche, Paris.

  3. 4.  Godomar I. (Burgunden) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Gundioch1) gestorben in cir 476.

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Godomar_I.

    Godomar I. († um 476) war ein Sohn des Burgundenkönigs Gundioch und Bruder von Godegisel, Chilperich II. und Gundobad.

    Die ältere Forschung ging davon aus, dass nach dem Tod Gundiochs und von dessen Bruder Chilperich I., die vier Söhne Gundiochs eine gemeinsame Samtherrschaft ausgeübt und in verschiedenen Städten ihre Residenz bezogen hätten. In der neueren Forschung wird dies stark bezweifelt, denn es fehlen belastbare Belege; die genauen Todesdaten der Söhne Gundiochs sind auch unklar. Es wird inzwischen davon ausgegangen, dass sowohl Godomar als auch Chilperich II. bereits 476/77 verstorben waren und nur Godegisel und Gundobad sich die Herrschaft teilten.[1]


  4. 5.  Unterkönig Godegisel von Genf (Burgunden) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Gundioch1) wurde geboren in 443; gestorben in 501.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): seit 463; Unterkönig in Burgund

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Godegisel

    Der Unterkönig Godegisel von Genf (* 443; † 501) war ein Sohn König Gundiochs.

    Godegisel war der Erzieher und Onkel von Chrodechild, der Frau Chlodwigs I., und seit 463 Unterkönig in Burgund. Er versuchte durch ein Abkommen mit Chlodwig, Herrscher über ganz Burgund zu werden und seinen Bruder Gundobad zu beseitigen. Gundobad hatte zuvor, nach der Ermordung des 3. Bruders Chilperich II., das übrige Burgund an sich gerissen.

    Chlodwig ging unter Zusage von jährlichen Tributen und Gebietsabtretungen auf diesen Handel ein und im Jahre 500 besiegten sie Gundobad in Dijon. Gundobad konnte jedoch nach Avignon fliehen und 501 die Gebiete vermutlich mit westgotischer Hilfe zurückerobern. Er ermordete daraufhin Godegisel in Vienne und ersetzte ihn durch seinen Sohn Sigismund.

    Siehe auch: Liste der Herrscher von Burgund

    Gestorben:
    Durch seinen Bruder Gundobad, gegen den er sich auflehnte, ermordet.



Generation: 3

  1. 6.  Sigismund (Burgunden)Sigismund (Burgunden) Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Gundobad2, 1.Gundioch1) gestorben am 1 Mai 523/24 in Saint-Peravy-la-Colombe; wurde beigesetzt in Abtei Saint-Maurice, Wallis, Schweiz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: 22 Sep 515, Abtei Saint-Maurice, Wallis, Schweiz; Gründet am 22. September 515 das noch heute bestehende Kloster Saint-Maurice.

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Sigismund_(Burgund)

    Sigismund oder Sigmund († 1. Mai 523/24 Saint-Peravy-la-Colombe) war ein Sohn des Burgundenkönigs Gundobad und wurde im Jahr 516 dessen Nachfolger. Seine Mutter war vermutlich Caretene. Er wird von der katholischen Kirche als Heiliger verehrt.

    Leben
    Während Gundobad Arianer war, ließ sich Sigismund 497 – gegen den Willen seines Vaters – vom Bischof Avitus von Vienne katholisch taufen.

    Im Jahr 501, nachdem Gundobad seinen Bruder Godegisel, den Teilkönig in Genf, hatte ermorden lassen, setzte er dort Sigismund als dessen Nachfolger ein. Von seinem Vater übernahm Sigismund den Amtstitel magister militum, anlässlich seiner Herrschaftsübernahme 516 verlieh ihm der oströmische Kaiser Anastasios I. zudem offenbar den Ehrentitel patricius.

    Um das Jahr 517 verheiratete Sigismund seine Tochter mit dem Frankenkönig Theuderich I. († 533); in einigen Quellen wird der Name dieser Tochter mit Suavegotta angegeben, in anderen Quellen gilt Suavegotta als Name von Theuderichs vorheriger Ehefrau.

    Im Jahr 523 ließ Sigismund seinen Sohn Sigerich erdrosseln, da er ihn verdächtigte, sich gegen ihn verschworen zu haben. Dieser Mord löste eine Krise zwischen den Ostgoten und den Burgundern aus, was die Franken, insbesondere Theuderichs Halbbrüder unter Führung Chlodomers, nicht aber Theuderich selbst, ausnutzten, um das nun allein stehende Burgundenreich anzugreifen. Sigismund unterlag in einer Schlacht den Franken, er, seine Frau und seine zwei Söhne gerieten durch Verrat in die Gefangenschaft der Franken (siehe Burgundenkrieg).

    Sigismunds Bruder und Nachfolger Godomar II. gelang es, das Blatt zu wenden. Mit Unterstützung der Ostgoten setzte er 524 zum Gegenangriff an, woraufhin Chlodomer den Befehl gab, Sigismund und seine Familie zu töten. Das geschah am 1. Mai 523/524, indem man sie kopfüber in einen Brunnen stürzte; seitdem gilt Sigismund als christlicher Märtyrer.

    Am 21. Juni 524 erreichte Godomar in der Schlacht bei Vézeronce einen Sieg über die Franken, bei dem Chlodomer selbst fiel. Die Franken zogen sich danach zurück und gaben den Kampf vorläufig auf.

    Drei Jahre nach seinem Tod wurde Sigismunds Leichnam geborgen und anschließend in der Johannes-Kapelle in der Abtei Saint-Maurice (St. Maurice, Wallis), dem Kloster, das er 515 selbst gestiftet und in das er sich danach einige Zeit zurückgezogen hatte, beigesetzt. Seine Gebeine kamen teilweise als Reliquien nach Prag und im 14. Jahrhundert nach Freising, wo die Übertragung seiner Gebeine jährlich am 5. September gefeiert wird.

    Sigismund ist der Patron der Stadt Cremona sowie Namensgeber der Orte namens Saint-Sigismond, ihm sind eine Anzahl von Sigismundkirchen gewidmet. Er wird gegen Sumpffieber und Bruchleiden angerufen. Sein Gedenktag ist der 1. Mai. Im Erzbistum München-Freising wird sein Gedenktag am 2. Mai begangen.

    Darstellung
    Sigismund von Burgund wird oft in königlicher Kleidung und auf einem Thron sitzend mit Zepter und Reichsapfel dargestellt. In einigen Fällen ist das Zepter durch ein Schwert ersetzt, da es auch die Überlieferung gibt, dass er und seine Familie, bevor sie in den Brunnen geworfen wurden, enthauptet worden sind.[1] Ein Bild aus einer Handschrift der Grandes Chroniques de France aus dem 15. Jahrhundert zeigt, wie Chlodomer die Hinrichtung des mit verbundenen Augen vor ihm knienden Sigismund befiehlt, dahinter der Scharfrichter mit erhobenem Beil.[2]

    Name:
    Wird von der katholischen Kirche als Heiliger verehrt

    Besitz:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_Saint-Maurice

    Gestorben:
    Chlodomer liess Sigismund, seine Frau und die Söhne Gisald und Gondebaud töten indem man sie kopfüber in einen Brunnen stürzte.

    Begraben:
    Drei Jahre nach seinem Tod wurde Sigismunds Leichnam geborgen und anschließend in der Johannes-Kapelle in der Abtei Saint-Maurice (St. Maurice, Wallis), dem Kloster, das er 515 selbst gestiftet und in das er sich danach einige Zeit zurückgezogen hatte, beigesetzt.

    Familie/Ehepartner: Ostrogotho. Ostrogotho gestorben in 523/24. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 8. Gisald (Burgunden)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 1 Mai 523/24.
    2. 9. Gondebaud (Burgunden)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 1 Mai 523/24.
    3. 10. Sigrich (Burgunden)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 523.
    4. 11. Suavegotta  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in nach 495; gestorben in nach 549.

  2. 7.  Chlothilde (Chrodehild) (Burgunden)Chlothilde (Chrodehild) (Burgunden) Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Chilperich2, 1.Gundioch1) gestorben in 544; wurde beigesetzt in Apostelkirche, Paris.

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Chrodechild

    Chrodechild (auch Chrodichild, Chrodechilde, lat. Chrodigildis; die Namensformen Chlothilde, Clothilde, Klothilde, unter denen sie in der spätmittelalterlichen und neuzeitlichen Literatur rezipiert wird, sind nicht authentisch) (* um 474 in Lyon; † 3. Juni 544 in Tours) war die zweite Frau von Chlodwig I. und durch diese Ehe Königin der Franken. Als heilige Clothilde bzw. Chlothilde wird sie von der Kirche verehrt.

    Sie wurde als Tochter von Chilperich II. geboren und starb im Kloster Saint-Martin de Tours. Die früher teilweise vertretene Ansicht, dass ihre Mutter die im Jahr 506 verstorbene Königin Caretene gewesen sei, wird in der modernen Forschung eher nicht mehr aufrechterhalten.[1] Jedenfalls war sie aber eine Nichte der Burgunderkönige Gundobad und Godegisel.

    Chrodechild und ihre Schwester wurden durch ihren Onkel Godegisel an dessen Hof in Genf erzogen. Chrodechild heiratete den merowingischen Frankenkönig Chlodwig I. zwischen 492 und 494 unter der Bedingung, dass sie ihre christliche Religion weiter ausüben durfte. Sie bekannte sich zum Katholizismus und trug zur Entscheidung Chlodwigs bei, ebenfalls diese Form des Christentums und nicht den bei anderen Germanenvölkern verbreiteten Arianismus anzunehmen. Um 501 hatte Gundobad das burgundische Recht aufzeichnen lassen, 506 folgte die Lex Romana Burgundionum für die Romanen.[2]

    Ihre Kinder wurden alle – die beiden älteren Söhne Ingomer und Chlodomer bereits vor ihrem Vater – getauft. Als jedoch Ingomer früh verstarb und Chlodomer schwer erkrankte, gab Chlodwig der Religion seiner Frau daran die Schuld. Erst als der zweite Sohn wieder gesundete und Chlodwig bei einer großen Schlacht gegen die Alemannen den christlichen Gott um Hilfe anflehte und die Schlacht gewann, konvertierte er – und damit sein Reich – zum katholischen Christentum.

    Zum Weihnachtsfest 497, 498 oder 499 ließ sich Chlodwig mit 3.000 anderen Franken von Bischof Remigius von Reims taufen. Wegen ihres Beitrags zu diesem Entschluss wurde Chrodechild kirchlicherseits als Wegbereiterin für den katholischen Glauben in Europa betrachtet.

    Nach dem Tod ihres Sohnes Chlodomer auf einem Feldzug gegen die Burgunden im Jahr 524 übernahm Chrodechild den Schutz seiner drei minderjährigen Söhne, ihrer Enkel Theudoald, Gunthar und Chlodoald (Chlodowald), um deren Erbrecht im Reich des verstorbenen Königs zu sichern. Dies scheiterte aber am Widerstand Childeberts I. und Chlothars I., die das Reich Chlodomers aufteilen und die Erbansprüche ihrer unmündigen Neffen ausschalten wollten. Wie der Geschichtsschreiber Gregor von Tours berichtet, brachten Chlothar und Childebert mit einer List die Kinder in ihre Gewalt und ließen dann Chrodechild fragen, ob die Kinder geschoren und damit herrschaftsunfähig gemacht oder getötet werden sollten. Chrodechild antwortete, sie wolle die Kinder lieber tot als herrschaftsunfähig sehen. Darauf tötete Chlothar den zehnjährigen Theudoald und den siebenjährigen Gunthar eigenhändig; Chlodoald wurde unter nicht näher bezeichneten Umständen vor seinem Onkel gerettet und überlebte durch Eintritt in den geistlichen Stand.

    Nach dem Tode Chlodwigs 511 gründete Chrodechild Klöster und stiftete Kirchen. Sie wurde – wie ihr Mann und ihre Tochter – in der Apostelkirche in Paris, der späteren Kirche Sainte-Geneviève bestattet.

    Als heilige Clothilde wird sie als Patronin der Frauen und Notare verehrt. Sie wird oft mit einem Kirchenmodell und einem Buch, den Armen spendend, dargestellt. Ihr Fest ist der 3. Juni. Sébastien Mamerot nennt in seiner Histoire des neuf preux et des neuf preuses (1460–1461) als eine der Neun Guten Heldinnen. Nach ihr wurden unter anderem die Basiliken Ste-Clotilde (Paris) und Ste-Clotilde (Reims) benannt.

    Name:
    Chrodichild, Chrodechilde, Chrodigildis, Clothilde, Klothilde

    Chlothilde heiratete König Chlodwig I. (Chlodowech) (Merowinger) in 492/494. Chlodwig (Sohn von König Childerich I. (Merowinger) und Basina (Thüringer)) wurde geboren in 466; gestorben am 27 Nov 511; wurde beigesetzt in Apostelkirche, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 12. Ingomer (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 493/494.
    2. 13. König Chlodomer (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 494/495; gestorben am 21 Jun 524 in Schlacht bei Vézeronce.
    3. 14. König Childebert I. (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 497; gestorben am 23 Dez 558; wurde beigesetzt in St. Vincent, Paris.
    4. 15. König Chlothar I. (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 495; gestorben in Dez 561 in Compiègne, Frankreich.
    5. 16. Chlodihild (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 531.


Generation: 4

  1. 8.  Gisald (Burgunden) Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Sigismund3, 2.Gundobad2, 1.Gundioch1) gestorben am 1 Mai 523/24.

    Notizen:

    Gestorben:
    Ermordet mit seinem Vater auf Befehl von Chlodomer indem man sie kopfüber in einen Brunnen stürzte.


  2. 9.  Gondebaud (Burgunden) Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Sigismund3, 2.Gundobad2, 1.Gundioch1) gestorben am 1 Mai 523/24.

    Notizen:

    Gestorben:
    Ermordet mit seinem Vater auf Befehl von Chlodomer.


  3. 10.  Sigrich (Burgunden) Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Sigismund3, 2.Gundobad2, 1.Gundioch1) gestorben in 523.

    Notizen:

    Gestorben:
    Im Jahr 523 ließ Sigismund seinen Sohn Sigerich erdrosseln, da er ihn verdächtigte, sich gegen ihn verschworen zu haben.


  4. 11.  Suavegotta Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Sigismund3, 2.Gundobad2, 1.Gundioch1) wurde geboren in nach 495; gestorben in nach 549.

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Suavegotta

    Suavegotta (Namensvarianten Suavegotha, Suavegotho; * nach 495; † nach 549[1]) war wahrscheinlich der Name einer Gattin des fränkischen Königs Theuderich I.

    Laut dem Zeugnis des Bischofs und Geschichtsschreibers Gregor von Tours (gestorben vermutlich 594) ging Theuderich I. eine Ehe mit der Tochter des burgundischen Königs Sigismund ein, ohne aber ihren Namen anzugeben.[2] Häufig wird diese Gemahlin Theuderichs mit der vom erst im 10. Jahrhundert schreibenden westfränkischen Chronisten Flodoard von Reims[3] erwähnten Königin Suavegotta identifiziert,[4] die der Kirche von Reims während der Amtszeit des Bischofs Mapinius (etwa 549 bis 573) testamentarisch ein Drittel der „ville Virisiaci“ hinterließ. Nach Flodoard hatte Suavegotta eine Tochter namens Theudechild. Die Gleichsetzung von Suavegotta mit der Gattin Theuderichs I. ist aber nicht völlig gesichert.

    Eugen Ewig stellte die These auf, dass Suavegotta die erste Ehefrau Theuderichs gewesen sei. Dieser habe danach die Tochter Sigismunds zur zweiten Gattin genommen, deren Name somit unbekannt bliebe.[5]

    Name:
    Suavegotha, Suavegotho

    Suavegotta heiratete König Theuderich (Merowinger) in 517. Theuderich (Sohn von König Chlodwig I. (Chlodowech) (Merowinger) und (Franken)) wurde geboren in vor 484; gestorben in 533. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 17. Theudechild (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 571 vor 579; wurde beigesetzt in Klosterkirche, Saint-Pierre-le-Vif.

  5. 12.  Ingomer (Merowinger)Ingomer (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) wurde geboren in 493/494.

  6. 13.  König Chlodomer (Merowinger)König Chlodomer (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) wurde geboren in 494/495; gestorben am 21 Jun 524 in Schlacht bei Vézeronce.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 511 bis 524, Orléans; König von Orléans
    • Militär / Gefecht: 21 Jun 524, Schlachtfeld Vézeronce-Curtin; Die Schlacht bei Vézeronce fand am 25. Juni 524 beim heutigen Vézeronce-Curtin im heutigen Département Isère (Frankreich) statt. Sie war der Höhepunkt des zweiten Feldzugs im Rahmen des Burgundenkriegs, den die Frankenkönige Chlodomer, Childebert I. und Chlothar I. gegen den burgundischen König Sigismund begonnen hatten, der während des ersten Feldzugs im Jahr zuvor nach einer Niederlage in fränkische Gefangenschaft geraten war.

    Notizen:

    Militär / Gefecht:
    Im Bericht über die Schlacht ist das Datum der 25 Jun 524 ? (ms)

    https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Vézeronce

    Familie/Ehepartner: Guntheuca. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 18. Theudoald (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 514; gestorben in cir 524.
    2. 19. Gunthar (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 517; gestorben in cir 524.
    3. 20. Chlodoald (Fluduald) (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 520; gestorben am 7 Sep 560.

  7. 14.  König Childebert I. (Merowinger)König Childebert I. (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) wurde geboren in cir 497; gestorben am 23 Dez 558; wurde beigesetzt in St. Vincent, Paris.

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Childebert_I.

    Childebert I. (* um 497; † 23. Dezember 558) war der viertälteste Sohn des merowingischen Frankenkönigs Chlodwig I., der dritte aus dessen Ehe mit Chrodechild. Bei der Reichsteilung von 511 erhielt er das Teilreich mit dem Königssitz Paris und regierte bis zu seinem Tod.

    Childebert hatte außer seinem älteren Halbbruder Theuderich I. noch drei Brüder, von denen der älteste, Ingomer, schon als Kind starb. Die beiden anderen waren Chlodomer und Chlothar I. Nach dem Tod ihres Vaters Chlodwig im Jahr 511 teilten Theuderich, Chlodomer, Childebert und Chlothar das Reich untereinander auf. Childebert bekam das Küstengebiet zwischen Somme und Loire (Bretagne, Normandie und Brie) mit Paris als Residenz sowie ein westliches Stück von Aquitanien.

    Nach dem Tod Chlodomers, der 524 auf einem Feldzug gegen die Burgunden ums Leben kam, beschlossen Childebert und Chlothar, Chlodomers drei erbberechtigte unmündige Söhne, ihre Neffen, aus dem Weg zu räumen, um sich das Erbe anzueignen. Auf Anstiften Childeberts tötete Chlothar die beiden älteren Kinder eigenhändig. Nun konnte Childebert sein Reich um einen Teil von Chlodomers Hinterlassenschaft erweitern.

    Ein Versuch Childeberts, seinem Halbbruder Theuderich I. die Auvergne zu entreißen, misslang. Später adoptierte er Theudebert I., den einzigen Sohn Theuderichs, und bestimmte ihn damit zum Nachfolger, doch starb Theudebert schon 547/548. Nach der endgültigen Unterwerfung Burgunds zusammen mit seinen Brüdern vergrößerte er sein Reich um Teile Burgunds und der Provence. Mehrfach führte er Kriege gegen die Westgoten unter Amalrich und besiegte sie schließlich 531 bei Narbonne.

    Childebert heiratete frühestens 512 Ultrogotho, eine Frau von vermutlich gotischer Abstammung. Mit ihr hatte er zwei Töchter, Chrodoswinth und Chrodoberga, aber keinen Sohn. Da er somit ohne Erben war, fiel nach seinem Tod im Jahre 558 sein Reich an seinen Bruder Chlothar I.

    Childebert I. war der erste Merowinger, der in der Pariser Abtei St. Vincent, dem späteren St. Germain-des-Prés begraben wurde, wo sich später die Familiengrabstätte befand. Seine Frau und seine beiden Töchter sind im Jahr 567 letztmals bezeugt, danach verliert sich ihre Spur. Ultrogotho († nach 567) wurde ebenfalls in St. Vincent begraben.

    Childebert heiratete Ultrogotho (Goten) in nach 512. Ultrogotho wurde beigesetzt in St. Vincent, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 21. Chrodoswinth (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 22. Chrodoberga (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  8. 15.  König Chlothar I. (Merowinger)König Chlothar I. (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) wurde geboren in cir 495; gestorben in Dez 561 in Compiègne, Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König der Franken

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Chlothar_I.

    Chlothar I. (auch Chlotachar; * um 495; † Dezember 561 in Compiègne) war ein Frankenkönig aus dem Geschlecht der Merowinger.

    Leben
    Chlothar I. war der jüngste Sohn des Frankenkönigs Chlodwig I. und der Königin Chrodechild. Von seinen drei älteren Brüdern stammte der älteste, Theuderich I., aus einer unehelichen Verbindung, die beiden anderen – Chlodomer und Childebert I. – stammten aus der Ehe mit Chrodechild. Bei der Reichsteilung nach Chlodwigs Tod 511 erhielt Theuderich den weitaus größten, Chlothar den quantitativ geringsten der vier Reichsteile, der jedoch die alten salischen Stammlande einschloss. Dieser umfasste Soissons, Laon, Noyon, Cambrai, Tournai, Thérouanne, Arras, Tongern und Maastricht. Chlothar residierte in Soissons. Er erhielt ebenso wie seine Brüder sowohl einen Teil von Chlodwigs ursprünglichem Reichsgebiet zwischen Rhein und Loire als auch einen Teil des von Chlodwig erst später eroberten Aquitanien.

    Chlothar griff zusammen mit seinen Brüdern Chlodomer und Childebert 523 das Reich der Burgunden an. Nachdem Chlodomer 524 im Burgundenkrieg gefallen war, teilten die drei überlebenden Brüder sein Reich auf, wobei Chlothar Tours und Poitiers erhielt; die definitive Aufteilung scheint allerdings erst einige Jahre später um 532 erfolgt zu sein. Chlothar heiratete Guntheuca, die Witwe Chlodomers. Guntheuca hatte drei unmündige Söhne aus ihrer Ehe mit Chlodomer. Von diesen ermordete Chlothar die beiden älteren im Einvernehmen mit Childebert, um ihre Erbansprüche auszuschalten; der jüngste, Chlodoald, wurde für den geistlichen Stand bestimmt und damit regierungsunfähig, wodurch er dem Tod entging.

    Im Jahr 531 beteiligte sich Chlothar am erfolgreichen Angriff seines Halbbruders Theuderich I. auf das Reich der Thüringer. Nach dem fränkischen Sieg an der Unstrut kam es bei der Beuteteilung zu einem Konflikt zwischen Chlothar und Theuderich um die gefangene thüringische Königstochter Radegunde, die Chlothar in seine Gewalt brachte und später heiratete, um sich dadurch Erbansprüche zu sichern. Radegundes Bruder, den einzigen männlichen Überlebenden des thüringischen Königshauses, ließ Chlothar ermorden. Nach der Vernichtung des Thüringerreichs kam Thüringen allerdings in den Machtbereich Theuderichs; Chlothar erhielt nur einen Anteil der Beute. Ein Mordanschlag Theuderichs auf Chlothar schlug fehl.

    Ein Jahr später, 532, griff Chlothar erneut zusammen mit Childebert das Burgundenreich an. Die Burgunden wurden bei Autun besiegt und ihr Reich 532–534 vernichtet. In der Endphase dieses Krieges beteiligte sich wohl auch Chlothars Neffe Theudebert I., der Sohn und Nachfolger des 533 gestorbenen Theuderich, an den Kämpfen; jedenfalls wurde er 534 bei der Aufteilung des eroberten Gebiets berücksichtigt. Chlothar erhielt nur den äußersten Süden des Burgundenreichs (Valence, Embrun).

    Nach dem Tod Theuderichs versuchten Childebert und Chlothar vergeblich, Theudebert aus dem Weg zu räumen. Als das misslang, verbündete sich Childebert mit Theudebert und adoptierte ihn. Dadurch wurde Chlothar isoliert. Ein gemeinsamer Angriff Childeberts und Theudeberts auf Chlothar wurde aber abgebrochen, es kam zu keiner Entscheidung.

    Im Jahr 541 griffen Childebert und Chlothar gemeinsam die Westgoten an. Das fränkische Heer überschritt die Pyrenäen, konnte aber Saragossa nicht einnehmen; der Feldzug war ein Misserfolg. Nach dem Tod Theudeberts (547/548) trat dessen Sohn Theudebald (Theudowald) die Nachfolge an. Als Theudebald 555 kinderlos starb, konnte Childebert das Erbe des Sohnes seines Adoptivsohns nicht in seinen Besitz bringen; vielmehr kam diesmal Chlothar zum Zug, dem es gelang, sich mit der Witwe Theudebalds, der Langobardin Walderada zu verbinden (ob eine reguläre Heirat stattfand, ist unklar). Chlothar konnte sich das gesamte Reich von Reims, das größte der Merowingerreiche, aneignen, und Childebert ging leer aus. Diesen Herrscherwechsel nutzten Sachsen und Thüringer zu einem Aufstand, sie wurden aber nach wechselhaften Kämpfen 556 von Chlothar bezwungen.

    Eine große Gefahr für Chlothar war der Aufstand seines Sohnes Chram, den er zum Unterkönig in Aquitanien erhoben hatte. Chram verbündete sich mit Childebert gegen seinen Vater. Childebert starb jedoch 558, und da er keine Söhne hatte, konnte Chlothar sich das Reich Childeberts aneignen. Darauf unterwarf sich Chram. Damit konnte Chlothar das gesamte Frankenreich unter seiner Herrschaft vereinigen. 560 erhob sich Chram erneut, wurde aber rasch besiegt und getötet. 561 (nach anderen Annahmen bereits 560) starb Chlothar in Compiègne. Er wurde in der Kirche des von ihm gegründeten Klosters Saint-Médard in Soissons begraben.

    Die wichtigste Quelle zu seinem Leben sind die Historien des Gregor von Tours.

    Familie
    Die Reihenfolge und Chronologie der Ehen Chlothars ist nicht gesichert, er hatte gleichzeitig mehrere Gemahlinnen bzw. Konkubinen. Seine erste Gattin war Ingund(e), die er um 516 heiratete. 524 heiratete er Guntheuca, die Witwe seines Bruders Chlodomer, nachdem er die Verbindung mit Ingund gelöst hatte. Später kehrte er – vielleicht nachdem Guntheuca gestorben war – zu Ingund zurück; außerdem war er, als Ingund noch am Leben war, mit deren Schwester Arnegunde (auch Aregunde genannt) verheiratet (Heirat um 533/534). Arnegunde ist besonders durch ihr 1959 gefundenes Grab bekannt. Wohl um 540 heiratete er die nach dem Sieg über die Thüringer 531 gefangene Radegundis (Radegunde; † 587), eine Tochter des Thüringerkönigs Berthachar. Später wurde diese Ehe aufgelöst, und Radegunde gründete das Kloster Sainte-Croix in Poitiers, in das sie eintrat. Eine weitere Ehefrau hieß Chunsine. Außerdem heiratete Chlothar auch Walderada (Waldrada), eine Tochter des Langobardenkönigs Wacho und Witwe seines 555 gestorbenen Großneffen Theudebald, doch löste er diese Verbindung auf Druck des Klerus auf und gab Walderada dem Bayernherzog Garibald I. zur Ehe.

    Aus seiner Ehe mit Ingund stammen die meisten seiner Kinder, nämlich die Söhne Gunthar (532 als waffenfähig bezeugt; † vor 561), Childerich († vor 561), Charibert I., Guntram I. (Guntchramn) und Sigibert I. sowie die Tochter Chlodoswinth, die um 560 den Langobardenkönig Alboin heiratete. Aus der Ehe mit Arnegunde stammte ein weiterer Sohn, Chilperich I. Von Chunsine hatte Chlothar den Sohn Chram, der bei seinem Aufstand gegen den Vater ums Leben kam. Ein weiterer Sohn – unehelich oder von einer unbekannten Gattin – soll Gundowald gewesen sein, der später als Thronprätendent auftrat, obwohl Chlothar ihn nicht als Sohn anerkannt hatte.

    Nach Chlothars Tod teilten die überlebenden vier Söhne Charibert I., Guntram I., Sigibert I. und Chilperich I. das Reich untereinander auf.

    Name:
    Chlotachar

    Chlothar heiratete Ingunde in cir 516. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 23. Gunthar (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 561.
    2. 24. Childerich (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 561.
    3. 25. Charibert I. (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 26. König Guntram I. (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 28 Mrz 592; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Marcel, Chalon-sur-Saône.
    5. 27. König Sigibert I. (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 535; gestorben in Nov/Dez 575 in Vitry-en-Artois.
    6. 28. Chlodoswinth (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 567.

    Chlothar heiratete Guntheuca in 524. [Familienblatt] [Familientafel]

    Chlothar heiratete Arnegunde in cir 533/534. Arnegunde (Tochter von N und N) wurde geboren in cir 515/520; gestorben in cir 565/570; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 29. König Chilperich I. (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 535; gestorben in zw 27 Sep und 9 Okt 584 in Chelles; wurde beigesetzt in St. Vincent, Paris.

    Chlothar heiratete Radegundis in cir 540 in Vitry-en-Artois. Radegundis (Tochter von König Berthacher (Thüringer)) gestorben in 587. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 30. Agnes von Poitiers  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 588 in Poitiers.

    Familie/Ehepartner: Chunsine. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 31. Chram (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Familie/Ehepartner: Walderada (Lethinger). Walderada (Tochter von König Wacho und Austrigusa (Gepiden)) wurde geboren in 530. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 32. Gundowald  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 585.

  9. 16.  Chlodihild (Merowinger)Chlodihild (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) gestorben in 531.


Generation: 5

  1. 17.  Theudechild (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Suavegotta4, 6.Sigismund3, 2.Gundobad2, 1.Gundioch1) gestorben in nach 571 vor 579; wurde beigesetzt in Klosterkirche, Saint-Pierre-le-Vif.

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Theudechild_(Tochter_Theuderichs_I.)

    Theudechild (auch: Théodechilde, Thichilde, Theut-hild; gestorben nach unterschiedlichen Angaben nach 571[1], vor 579[2] oder am 28. Juni 598[3]) war eine fränkische Prinzessin, warnische Königin und Äbtissin. Sie wurde heiliggesprochen.[4]

    Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Theudechild war die Tochter des fränkischen Königs Theuderich I. und Enkelin des Chlodwig I. Ihr Leben wurde unter anderem durch Venantius Fortunatus hagiographisch dargestellt. Alle Schriftstücke, die den Namen Theodechilds erwähnen, sind nur als Kopie überliefert. Die Echtheit mehrerer dieser Urkunden wurde durch Historiker bezweifelt; zudem trug etwa auch eine mutmaßliche Schwester Theuderichs denselben Namen.[5]

    Prokopios von Caesarea berichtete, dass eine namentlich nicht bekannte Schwester Theudeberts I. in erster Ehe mit dem Warnenkönig Hermegisclus sowie in zweiter Ehe mit dessen Sohn Radigis verheiratet wurde und später, nachdem Radigis sich von ihr getrennt hatte, in ihre Heimat zurückkehrte. Aus Theuderichs Ehe mit Suavegotho ist nur ein Sohn und eine Tochter überliefert, sodass Theudechild als diese Schwester angenommen wird. Dies stimmt auch mit der hagiographischen Überlieferung überein, laut welcher Theudechild Enkelin, Tochter, Schwester und Ehefrau von Königen war.[5]

    Königin Theudechild wurde zudem bekannt durch großzügige Schenkungen an die Kirche von Reims, welche sie mit ihrem Seelenheil begründete. Sie war die (nach kirchlicher Überlieferung jungfräuliche) Gründerin des Benediktinerinnen-Klosters von Saint-Pierre-le-Vif bei Sens, dessen erste Äbtissin sie auch wurde. Auch die Priorei von Mauriac soll durch sie begründet worden sein.

    Sie starb vor 579 und wurde in der unter ihr errichteten Klosterkirche in Saint-Pierre-le-Vif beerdigt.


  2. 18.  Theudoald (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (13.Chlodomer4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) wurde geboren in cir 514; gestorben in cir 524.

    Notizen:

    Gestorben:
    Die drei Söhne Chlodomers kamen nach dem Tod ihres Vaters in die Obhut ihrer Großmutter Chrodechild, die sich den Erbanspruch sichern wollte. Chlothar I. nahm die Söhne unter dem Vorwand, sie zu Königen erheben zu wollen, in seine Obhut und tötete die beiden älteren, Theudoald und Gunthar, um ihre Erbansprüche auszuschalten; der jüngste, Chlodoald (Chlodowald), wurde vermöncht.


  3. 19.  Gunthar (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (13.Chlodomer4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) wurde geboren in cir 517; gestorben in cir 524.

    Notizen:

    Gestorben:
    Die drei Söhne Chlodomers kamen nach dem Tod ihres Vaters in die Obhut ihrer Großmutter Chrodechild, die sich den Erbanspruch sichern wollte. Chlothar I. nahm die Söhne unter dem Vorwand, sie zu Königen erheben zu wollen, in seine Obhut und tötete die beiden älteren, Theudoald und Gunthar, um ihre Erbansprüche auszuschalten; der jüngste, Chlodoald (Chlodowald), wurde vermöncht.


  4. 20.  Chlodoald (Fluduald) (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (13.Chlodomer4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) wurde geboren in cir 520; gestorben am 7 Sep 560.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: Kirche St-Clodoald, Saint-Cloud; Gründer des dann nach ihm als Schutzpatron benannten Klosters Saint-Cloud bei Paris.

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Chlodoald

    Chlodoald (Chlodovald, später auch Fluduald, frz. Cloud) Heiliger (* um 520; † Fest 7. September 560) war dritter und jüngster Sohn des merowingischen Königs Chlodomer von Orléans und der Guntheuca.

    Nach dem gewaltsamen Tod seines Vaters 524 kam der noch minderjährige Chlodoald mit seinen beiden gleichfalls minderjährigen Brüdern Theodoald und Gunthar zu Chrodechilde, seiner Großmutter. Ihre Onkel Chlothar und Childebert wollten das Erbe ihres Bruders unter sich aufteilen und erstachen deshalb Theodoald und Gunthar. Sie fürchteten offensichtlich deren berechtigten Erbanspruch auf das Teilreich des Vaters. Chlodoald aber wurde gerade noch rechtzeitig von Getreuen seines Vaters befreit, entkam und rettete sein Leben, indem er sich den Auseinandersetzungen entzog und Priester wurde.

    Chlodoald rettete sein Leben durch Verzicht auf seinen Herrschaftsanspruch, der dadurch augenfällig gemacht wurde, dass er sich selbst die langen Haare, die ihn als regierungsfähigen Merowingerprinzen auswiesen, abschnitt. Er wurde später zum Gründer des dann nach ihm als Schutzpatron benannten Klosters Saint-Cloud bei Paris.

    Name:
    Chlodowald, Chlodovald


  5. 21.  Chrodoswinth (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (14.Childebert4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1)

  6. 22.  Chrodoberga (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (14.Childebert4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1)

  7. 23.  Gunthar (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (15.Chlothar4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) gestorben in vor 561.

  8. 24.  Childerich (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (15.Chlothar4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) gestorben in vor 561.

  9. 25.  Charibert I. (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (15.Chlothar4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1)

  10. 26.  König Guntram I. (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (15.Chlothar4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) gestorben am 28 Mrz 592; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Marcel, Chalon-sur-Saône.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 561 bis 592, Orléans; König von Orléans

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Guntram_I.

    Guntram I., auch Guntchramn oder Gunthramn (* um 532, spätestens 534; † 28. März 592 in Chalon-sur-Saône) war ein Frankenkönig aus dem Geschlecht der Merowinger. Er regierte von 561 bis zu seinem Tod.

    Leben
    Guntram war der vierte der fünf Söhne aus der Ehe des Königs Chlothar I. und der Königin Ingund(e). Chlothar, einer der Söhne des Reichsgründers Chlodwig I., hatte das Frankenreich, das er 511 mit drei Brüdern geteilt hatte, zuletzt nach dem Tod seiner Brüder unter seiner Herrschaft wiedervereinigt. Als Chlothar 561 starb, waren die beiden ältesten Söhne aus seiner Ehe mit Ingund bereits gestorben; am Leben waren außer Guntram noch zwei weitere Söhne Ingunds, Charibert I. und Sigibert I., sowie deren Halbbruder Chilperich I. aus der späteren Ehe Chlothars mit Ingunds Schwester Arnegunde.

    Diese vier Erben teilten das Reich untereinander auf, wobei jeder einen Teil des Reichskerns zwischen Rhein und Loire und einen Teil der seit Chlodwigs Expansionskriegen hinzugekommenen Eroberungen südlich der Loire erhielt. Guntram bekam den Reichsteil mit der Residenz Orléans, den man später, nach seinem Tod, als das Teilreich Burgund zu bezeichnen pflegte.

    Nach dem Tod Chariberts I., der keinen Sohn hinterließ, im Jahr 567 teilten die drei überlebenden Brüder sein Gebiet untereinander auf. Doch bald brach ein Bürgerkrieg zwischen Chilperich und Sigibert aus, da Chilperich mit seinem Anteil nicht zufrieden war. Chilperich begann den Krieg gegen Sigibert mit der Besetzung von Tours und Poitiers; damit wollte er eine Verbindung zwischen seinen nördlichen Kerngebieten und seinem Besitz im Süden schaffen. Sigibert bat Guntram um Hilfe, worauf ein Heer Guntrams unter dem fähigen Feldherrn Mummolus Chilperichs Truppen zum Rückzug zwang.

    Guntram versuchte vergeblich zu vermitteln. Nach der Ermordung Sigiberts im Jahr 575, die Chilperichs Frau Fredegunde angestiftet hatte, kam es zum Kampf zwischen Chilperich und Guntram, nachdem Chilperich seinen Machtbereich durch die Eingliederung von zuvor umstrittenen Territorien aus dem Besitz Sigiberts stark ausgeweitet hatte.

    Da Guntram keinen Erben mehr hatte – seine vier Söhne waren gestorben –, adoptierte er im Jahr 577 Childebert II., den erst siebenjährigen Sohn und Nachfolger des ermordeten Sigibert, auf einer Zusammenkunft in Pompierre an der Grenze zwischen dem Reich Orléans und Childeberts Reich Austrasien. Damit wollte Guntram verhindern, dass nach seinem Tod sein Reich an Chilperich fiel. Guntram und Childebert verbündeten sich gegen Chilperich.

    Nach der Ermordung Chilperichs 584 musste sich seine Witwe Fredegunde unter Guntrams Schutz stellen, um ihrem erst wenige Monate alten Sohn Chlothar II. das Erbe zu sichern. Daraufhin begab sich Guntram nach Paris und übernahm nominell die Regentschaft für Chlothar II., während faktisch eine Gruppe von Großen um Fredegunde regierte. Die Forderung einer Gesandtschaft seines Adoptivsohns Childebert, die eine Auslieferung Fredegundes wegen des Mordes an Sigibert verlangte, wies er zurück. Sein persönliches Verhältnis zu Childebert blieb aber gut. 585 trafen die beiden Könige erneut zusammen, und Guntram bestätigte dem nunmehr mündig gewordenen Neffen die Erbvereinbarung. Die Eintracht zwischen Childebert, dessen Mutter Brunichild und Guntram wurde im Vertrag von Andelot (28. November 587) bekräftigt. Dieser Vertrag diente insbesondere auch der Sicherung des damals gefährdeten Fortbestands der merowingischen Herrschaft gegen die Großen. 585 wurde zudem unter Guntrams Vorsitz die Synode von Mâcon eröffnet.

    Außenpolitisch kam es zum Konflikt mit den Westgoten in Spanien. Guntram wollte sich deren restlichen Besitz nördlich der Pyrenäen, das Gebiet Septimanien, aneignen und unternahm zu diesem Zweck wiederholt Feldzüge, wobei er jedoch letztlich erfolglos blieb. Brunichild, die selbst Gotin war, und Childebert trieben hingegen eine westgotenfreundliche Politik. Auch gegenüber dem byzantinischen Reich und den Langobarden verfolgte Guntram einen anderen Kurs als die Austrasier; er war antibyzantinisch und prolangobardisch gesinnt, die Austrasier hingegen verbündeten sich mit den Byzantinern gegen die Langobarden.

    Da Guntram ohne Erben starb, fiel sein Königreich an Childebert II. Er wurde in der Kirche Saint-Marcel bei Chalon-sur-Saône begraben.

    Guntram und der Aufstand Gundowalds
    Eine Episode in Guntrams Konflikt mit Byzanz war der Aufstand Gundowalds. Gundowald war ein Prätendent, der sich zu Recht oder zu Unrecht als (unehelicher) Sohn König Chlothars I. ausgab und einen Anteil am Merowingerreich verlangte. Chlothar leugnete seine Vaterschaft, die jedoch von Gundowalds Mutter und anderen Zeugen behauptet wurde. Gundowald floh nach Italien zu den Byzantinern und lebte dann einige Zeit in Konstantinopel. Auf Einladung fränkischer Großer, die Gegner Guntrams waren, kehrte er zurück; die Byzantiner unterstützten dieses Unternehmen finanziell. Im Jahr 584 traf Gundowald in Marseille ein und wurde zum König ausgerufen. Im folgenden Jahr gelang es Guntram jedoch, den gefährlichen Aufstand niederzuwerfen.

    Familie
    Guntram verband sich nacheinander mit drei Frauen. Die erste hieß Veneranda; dabei handelte es sich nicht um eine Ehe, sondern um ein Konkubinat (wohl um 548). Von ihr hatte er einen Sohn namens Gundobad. Wohl zwischen 556 und 561 heiratete er Marcatrud, eine Tochter des Herzogs Magnachar. Nach der Heirat entfernte Guntram seinen Sohn Gundobad vom Hof und sandte ihn nach Orléans. Dort wurde Gundobad um 565 auf Anweisung Marcatruds vergiftet, denn Marcatrud hatte damals ebenfalls einen Sohn geboren, dem sie die Nachfolge als Alleinerbe sichern wollte. Marcatruds Sohn starb aber bald (um 565/566), und sie fiel in Ungnade, wurde verstoßen und starb bald danach. Darauf heiratete Guntram 566 oder 567 Austregild (Austerchild bzw. Austrechilde, auch Bobilla genannt), eine Magd aus dem Gesinde Marcatruds (* 548, † September 580). Von ihr hatte er zwei Söhne, Chlothar (* 567) und Chlodomer, die beide 577 starben, und zwei Töchter, Chlodeberga († wohl 585/587) und Chlodichild. Chlodichild ist im Vertrag von Andelot erwähnt, war somit am 28. November 587 noch am Leben.

    Rezeption
    Guntram wird von dem Bischof und Geschichtsschreiber Gregor von Tours im Vergleich mit anderen Merowingern vor allem in der Chronik des sogenannten Fredegar auffallend positiv dargestellt und als "der gute König Guntram" bezeichnet. Dies dürfte mit seiner besonders kirchenfreundlichen Politik zusammenhängen; Guntram gründete Klöster und förderte das Mönchtum. Wegen dieser Haltung wurde Guntram nach seinem Tod sogar als Heiliger verehrt, nicht nur lokal in seinem ehemaligen Machtbereich, sondern später unter anderem auch in Utrecht, Köln und Reims.

    Name:
    Guntchramn

    Guntram heiratete Veneranda in cir 548 (Konkubinat). [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 33. Gundobad (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 565 in Orléans.

    Guntram heiratete Marcatrud in vor 561. Marcatrud gestorben in cir 566. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 34. N (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 565.

    Guntram heiratete Austregildis (Bodilla) in 566/567. Austregildis wurde geboren in 548; gestorben in Sep 580. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 35. Chlothar (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 567; gestorben in 577.
    2. 36. Chlodomer (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 577.
    3. 37. Chlodoberga (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 585/587.
    4. 38. Chlodihildis (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 28 Nov 587.

    Guntram heiratete in 577 (Adoption). [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 39. König Childebert II. (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 570; gestorben in Mrz 596.

  11. 27.  König Sigibert I. (Merowinger)König Sigibert I. (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (15.Chlothar4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) wurde geboren in cir 535; gestorben in Nov/Dez 575 in Vitry-en-Artois.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 561 bis 575; König der Franken in Austrasien

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Sigibert_I.

    Sigibert I. (auch Sigebert und Siegbert; * um 535[1]; † November/Dezember 575 in Vitry-en-Artois) war ein Frankenkönig aus dem Haus der Merowinger. Er herrschte 561 bis 575 im Teilreich Austrasien.

    Sigibert war der fünfte und jüngste Sohn aus der ersten Ehe des Königs Chlothar I. mit der Königin Ingund(e). Er hatte auch einen Halbbruder, Chilperich I., aus der späteren Ehe Chlothars mit Ingunds Schwester Arnegunde. Chilperich war etwas älter als Sigibert, da Chlothar nach seiner Heirat mit Chilperichs Mutter Arnegunde seine bisherige Verbindung mit Sigiberts Mutter Ingund nicht aufgab.[2] Als Chlothar 561 starb, waren die beiden ältesten Söhne aus seiner Ehe mit Ingund bereits gestorben; am Leben waren neben Chilperich noch drei Söhne Ingunds: Charibert I., Guntram I. (Gunthchramn) und Sigibert. Chilperich bemächtigte sich sogleich nach Chlothars Begräbnis der Stadt Paris und des Thronschatzes, um seine Halbbrüder zu übervorteilen. Die drei Söhne Ingunds vertrieben ihn jedoch aus Paris und erzwangen eine „legitime“, also merowingischem Brauch entsprechende Aufteilung des Reichs in vier Teile, wobei Chilperich den geringsten Teil erhielt. Sigibert bekam den nordöstlichen Reichsteil mit dem Königssitz Reims; dazu gehörten außer der Champagne (einschließlich Laon) alle fränkischen Gebiete östlich des Rheins und südlich der Donau. Für diesen Reichsteil kam in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts die Bezeichnung Austrasien auf. Ferner gehörten zu Sigiberts Anteil im Süden die Auvergne und ein Teil der Provence mit Marseille.[3]

    Chilperich, der von Chlothar I. als Lieblingssohn bevorzugt worden war, war mit dieser für ihn ungünstigen Aufteilung nicht zufrieden. Als Sigibert mit einem Feldzug gegen die Awaren im Osten beschäftigt war, griff Chilperich Austrasien an, verwüstete das Land und nahm einige Städte ein. Sigibert konnte jedoch, nachdem er die Awaren besiegt hatte, bei einem Gegenangriff nicht nur seine Gebiete zurückerobern, sondern sogar Chilperichs Hauptstadt Soissons einnehmen und dauerhaft in seinem Besitz behalten.[4] Wenige Jahre später – wohl 566 – griffen die Awaren allerdings erneut an. Diesmal erlitt Sigibert eine schwere Niederlage, und ihm drohte die Gefangennahme; es gelang ihm jedoch, mit „Geschenken“ freien Abzug und eine dauerhafte Friedensvereinbarung mit den Awaren zu erkaufen.[5]

    Als Charibert I., der als ältester der Brüder Paris erhalten hatte, 567 ohne männliche Nachkommen starb, teilten die drei überlebenden Brüder seinen Reichsteil untereinander auf, wobei jeder sowohl im Norden als auch im Süden Gebietsteile erhielt. Zu Sigiberts Neuerwerbungen gehörten im Norden (Francia) die Städte Meaux, Avranches, Châteaudun, Vendôme und Tours, im Süden Poitiers, Albi, Aire, Couserans und Bayonne. Für Paris und seine Umgebung wurde eine gemeinsame Verwaltung vereinbart.[6]

    Wiederum war Chilperich mit seinem Anteil nicht zufrieden. Die fortdauernde Spannung und Rivalität zwischen ihm und Sigibert wurde nun durch heiratspolitische Entwicklungen drastisch verschärft. Sigibert verfolgte eine gotenfreundliche Politik und heiratete 566 Brunichild, eine Tochter des Westgotenkönigs Athanagild. Darauf wollte Chilperich ebenfalls eine Königstochter heiraten und bat Athanagild um die Hand von Brunichilds älterer Schwester Gailswintha. 567 wurde die Ehe Chilperichs mit Gailswintha geschlossen, doch trennte sich Chilperich nicht von seiner Konkubine Fredegunde. Um 570 ließ er Gailswintha ermorden und heiratete Fredegunde. Daraus resultierte eine dauerhafte Feindschaft zwischen Chilperich und Brunichild, die zum politischen Gegensatz zwischen Chilperich und Sigibert wegen der Gebietsaufteilung hinzukam.

    Chilperich begann den Krieg gegen Sigibert mit der Besetzung von Tours und Poitiers; damit wollte er eine Verbindung zwischen seinen nördlichen Kerngebieten und seinem Besitz im Süden schaffen. Sigibert bat Guntram um Hilfe, worauf ein Heer Guntrams unter dem fähigen Feldherrn Mummolus Chilperichs Truppen zum Rückzug zwang. Als es aber 573 zum Bruch zwischen Sigibert und Guntram kam, nutzte Chilperich diese Gelegenheit zu neuen Angriffen auf Sigiberts Gebiet; sein Heer richtete in den Gegenden von Tours, Poitiers, Limoges und Cahors schwere Verwüstungen an. Chilperich verbündete sich mit Guntram, der aber vor dem Kampf gegen das überlegene Heer Sigiberts zurückschreckte und seinen Verbündeten im Stich ließ, worauf Chilperich um Frieden bitten musste. Im folgenden Jahr (575) begann Sigibert mit überlegenen Kräften eine Offensive; einen wesentlichen Teil seines Heeres bildeten neben den Franken auch Sachsen, Schwaben, Thüringer und Angehörige anderer östlich des Rheins lebender Stämme.[7] Er besetzte Paris sowie große Teile von Chilperichs Reich, wobei er bis nach Rouen vordrang. Viele Große aus Chilperichs Reich wechselten die Front. Chilperich verschanzte sich in Tournai und geriet in eine aussichtslose Lage.[8] Sigibert entsandte einen Heeresteil, um ihn dort zu belagern.
    Als Sigibert im November oder Dezember 575[10] in Vitry-en-Artois von den dort versammelten bisherigen Kämpfern Chilperichs zu deren König erhoben wurde, was nach fränkischem Brauch mit einer Schilderhebung verbunden war, wurde er von zwei Mördern im Auftrage Fredegundes mit vergifteten Messern oder Dolchen (Skramasax) erstochen. Da sein Sohn und Nachfolger Childebert II. noch unmündig war, führte sein Tod zu einer Wende im Kriegsverlauf. Chilperich war durch das Eingreifen Fredegundes gerettet; er konnte die verlorenen Gebiete zurückerobern und darüber hinaus auch den ganzen Teil des ehemaligen Reichs Chariberts, der 567 Sigibert zugefallen war, in seinen Besitz bringen. Sigibert wurde auf Anweisung Chilperichs zunächst in dem Dorf Lambres begraben; später wurde er – wohl auf Veranlassung seines Sohnes Childebert – in der Kirche von Saint-Médard in Soissons beigesetzt, wo auch sein Vater bestattet war.

    Unter Sigibert gewann Metz als zusätzlicher Königssitz neben Reims an Bedeutung. Zu seinen Leistungen gehört die Befriedung der Ostgrenze nach den Kämpfen gegen die Awaren.

    Sigibert hatte mit Brunichild drei Kinder, den Thronfolger Childebert und zwei Töchter, Ingund und Chlodoswinth. Ingund wurde mit Hermenegild verheiratet, dem älteren der beiden Söhne des Westgotenkönigs Leovigild.

    Name:
    auch Sigebert und Siegbert

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Austrasien

    Gestorben:
    Wurde von zwei Mördern im Auftrage Fredegundes mit vergifteten Messern oder Dolchen (Skramasax) erstochen.

    Sigibert heiratete Königin Brunichild (Brunehilde) von Austrasien in 566 in Reims. Brunichild (Tochter von König Athanagild und Königin Goswintha) wurde geboren in 545/550; gestorben in 613. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 39. König Childebert II. (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 570; gestorben in Mrz 596.
    2. 40. Ingund (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 567; gestorben in 585 in Karthago.
    3. 41. Chlodoswinth (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  12. 28.  Chlodoswinth (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (15.Chlothar4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) gestorben in vor 567.

    Chlodoswinth heiratete König Alboin (Gausus) (Langobarden) in cir 565. Alboin (Sohn von König Audoin (Gausus) (Langobarden) und Rodelinde) wurde geboren in cir 530; gestorben am 28 Jul 572/573 in Verona. [Familienblatt] [Familientafel]


  13. 29.  König Chilperich I. (Merowinger)König Chilperich I. (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (15.Chlothar4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) wurde geboren in cir 535; gestorben in zw 27 Sep und 9 Okt 584 in Chelles; wurde beigesetzt in St. Vincent, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 561 - 584, Neustrien; König in Neustrien (Soissons)

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Chilperich_I.

    Chilperich I. (* um 535; † zwischen 27. September und 9. Oktober 584 in Chelles ermordet) war ein fränkischer König aus dem Geschlecht der Merowinger. Er regierte im Teilreich Neustrien (Soissons) von 561 bis zu seinem Tod. Er war ein Sohn des Königs Chlothar I. aus dessen Ehe mit Arnegunde.

    Leben
    Chilperichs Vater Chlothar I. hatte in der letzten Phase seiner Regierungszeit das gesamte Frankenreich, das 511 aufgeteilt worden war, wieder unter seiner Herrschaft vereinigt. Als Chlothar 561 starb, waren von seinen Söhnen neben dem nicht als Königssohn anerkannten Gundowald noch vier am Leben, nämlich Charibert I., Guntram I. (Guntchramn), Sigibert I. und Chilperich I. Die drei erstgenannten stammten aus Chlothars Ehe mit Königin Ingund(e), während Chilperich der einzige Sohn von Ingunds Schwester, Königin Arnegunde, war. Früher wurde Chilperich allgemein als der jüngste Sohn angesehen; nach dem aktuellen Forschungsstand war er jedoch der zweitjüngste, Sigibert der jüngste. Chlothar hatte nach seiner Heirat mit Arnegunde (um 533/534) seine Verbindung mit deren Schwester Ingund nicht aufgegeben.[1]

    Nach dem Tod Chlothars I. brachten die vier Söhne den Leichnam gemeinsam zur Bestattung nach Soissons. Unmittelbar danach bemächtigte sich Chilperich des Thronschatzes und der Stadt Paris. Er bewog mächtige Vornehme durch Geschenke, sich ihm zu unterwerfen. Seine drei Halbbrüder verbündeten sich jedoch gegen ihn und vertrieben ihn aus Paris. Danach führten sie zu viert eine – wie der Geschichtsschreiber Gregor von Tours berichtet – „legitime“, also merowingischem Brauch entsprechende Reichsteilung durch. Chilperich erhielt dabei das Teilreich von Soissons. Er war jedoch mit seinem Erbanteil nicht zufrieden. Als Sigibert, der das östliche Reich Austrasien (Austrien) mit der Hauptstadt Reims erhalten hatte, durch Kämpfe gegen die Awaren gebunden war, nutzte Chilperich diese Gelegenheit zu einem Einfall ins Ostreich und eroberte Reims. Chilperichs Unzufriedenheit und Aggressivität hing wohl damit zusammen, dass er von Chlothar I. als Lieblingssohn bevorzugt worden war und daraus einen Anspruch auf eine Vorrangstellung bei der Nachfolgeregelung ableitete.[2] Sigibert unternahm bald einen Gegenangriff; er eroberte Soissons und nahm Chilperichs Sohn Theudebert gefangen (562). 563 ließ Sigibert Theudebert frei, doch er behielt Soissons dauerhaft.[3]

    Im Jahr 567 starb Charibert I., der den Reichsteil erhalten hatte, dessen Hauptstadt Paris war. Da er keine Söhne hatte, wurde sein Gebiet aufgeteilt. Dabei erhielt Chilperich die Küstengebiete zwischen Somme und Loire. Zu seinem Anteil gehörten im Norden (Francia) Amiens und Beauvais sowie im Süden Bordeaux, Limoges und Cahors. Der größte Teil der Provinzen Rouen und Tours kam in seinen Besitz, nicht aber die Stadt Tours, die ebenso wie Poitiers an Sigibert fiel. Die Königsstadt Paris, über welche die Brüder sich nicht einigen konnten, wurde neutralisiert.

    Die Feindschaft zwischen Chilperich und Sigibert verschärfte sich durch die Heiratspolitik. Sigibert heiratete 566 Brunichild, eine Tochter des Westgotenkönigs Athanagild. Diese Heirat veranlasste Chilperich, Athanagild um die Hand von Brunichilds älterer Schwester Gailswintha zu bitten. Die Ehe wurde geschlossen, doch schon um 570 ließ Chilperich Gailswintha ermorden und heiratete seine Konkubine Fredegunde, die von sehr niedriger Herkunft war (sie stammte aus dem Gesinde). Dies führte zu einer dauerhaften Feindschaft zwischen Chilperich und Brunichild.

    Chilperich eröffnete den Krieg gegen Sigibert, indem er Tours und Poitiers von einem Heer unter seinem Sohn Chlodwig besetzen ließ, um eine Verbindung zwischen seinen nördlichen Kerngebieten und seinem Besitz im Süden zu schaffen. Dieser Erfolg war nur vorübergehend, denn Chlodwigs Streitmacht wurde von Truppen Guntrams I. unter der Führung des Feldherrn Mummolus, der mit Sigibert verbündet war, vertrieben. 573 kam es jedoch zum Bruch zwischen Sigibert und Guntram. Chilperich nutzte diese Gelegenheit zu neuen Angriffen auf Sigiberts Gebiet, die er von seinem Sohn Theudebert ausführen ließ. Nach wechselhaften Kämpfen unternahm Sigibert 575 eine sehr erfolgreiche Offensive; er besetzte Paris und große Teile von Chilperichs Reich. Theudebert fiel im Kampf gegen Sigiberts Truppen, Chilperich verschanzte sich in Tournai im äußersten Norden seines Reichs. Viele bisherige Getreue Chilperichs liefen zum Sieger über, so dass Chilperich in eine aussichtslose Lage geriet.[4] Als jedoch 575 Sigibert ermordet wurde – die beiden Mörder handelten im Auftrag Fredegundes –, trat die große Wende ein. Chilperich konnte den ganzen Teil des ehemaligen Reichs Chariberts, der 567 Sigibert zugefallen war, erobern. Brunichild wurde gefangen genommen, konnte jedoch 577 fliehen.

    In Austrasien trat Childebert II., der unmündige Sohn Sigiberts und Brunichilds, die Nachfolge seines Vaters an. Die dortigen Großen verbündeten sich mit Guntram I. gegen Chilperich. 577 adoptierte Guntram, der keinen Erben hatte, Childebert II. und setzte ihn zu seinem Erben ein. Die austrasische Politik wurde von Chilperichs Feindin Brunichild gesteuert. 581 kam es jedoch in Austrasien zu einem Umschwung; Brunichild wurde gestürzt, und es kam eine Partei an die Macht, die sich mit Chilperich gegen Guntram verständigte. Chilperich hatte damals nach dem Tod seiner Söhne keinen männlichen Nachkommen mehr; daher setzte er im Rahmen dieses neuen Bündnisses seinen Neffen Childebert II. als Erben ein. Unter diesen Umständen gelang es Chilperich, auch noch Guntrams Anteil am ehemaligen Reich Chariberts in seinen Besitz zu bringen. Er plante 583 einen Großangriff auf Guntram, der gemeinsam mit den Austrasiern durchgeführt werden sollte. In Austrasien trat aber ein erneuter Umschwung zugunsten der Anhänger Brunichilds ein. Darauf bereitete sich Chilperich auf einen Krieg gegen seine austrasischen Gegner und gegen Guntram vor. Er verbündete sich mit dem Westgotenkönig Leovigild und verlobte seine Tochter Rigunth mit dessen Sohn Rekkared. Der Krieg brach aber nicht aus, denn im Herbst 584 wurde Chilperich bei der Rückkehr von der Jagd ermordet. Der Urheber des Anschlags ist unbekannt; es soll sich um eine Verschwörung unzufriedener Höflinge im Einvernehmen mit austrasischen Großen gehandelt haben.[5] Chilperichs Sohn Chlothar II. war damals erst wenige Monate alt. Daher musste die Witwe Fredegunde sich unter den Schutz Guntrams stellen, der nun in Paris einzog.

    Chilperich wurde in der Kirche St. Vincent in Paris beerdigt, ebenso wie 13 Jahre später Fredegunde.

    Familie
    Chilperich heiratete dreimal. Die erste Ehe schloss er um 549/550 mit Audovera, die damals etwa fünfzehn Jahre alt war. Mit ihr hatte er die drei Söhne Theudebert (* um 548/551), Merowech (* um 551/552) und Chlodwig (Chlodowech, * um 553) sowie zwei Töchter, Basina (* um 555–565) und Childesinth (* um 565). Basina trat 580/581 in das Kloster Sainte-Croix zu Poitiers ein. Chilperich trennte sich von Audovera und heiratete um 567 in zweiter Ehe Gailswintha, eine Tochter des Westgotenkönigs Athanagild, die er um 570 ermorden ließ. Diese Ehe blieb kinderlos. Darauf verband er sich in dritter Ehe mit der Magd Fredegunde, die schon seit etwa 565 seine Konkubine gewesen war. Von ihr hatte er fünf Söhne, von denen vier früh starben: Chlodobert (* 565; † 580); Samson (* 575; † 577); Dagobert († 580) und Theuderich (* 582; † 584). Nur der jüngste Sohn aus dieser Ehe, Chlothar II. (* 584), überlebte und konnte die Nachfolge Chilperichs antreten. Die einzige Tochter aus Chilperichs dritter Ehe war Rigunth, deren Verheiratung mit dem Sohn des Westgotenkönigs nicht zustande kam. Nach dem Tod Chilperichs kam es 589 zu schweren, auch handgreiflichen Auseinandersetzungen zwischen Fredegunde und Rigunth.

    Von den drei Söhnen aus Chilperichs erster Ehe überlebte keiner den Vater. Theudebert fiel 575 im Kampf gegen Heerführer König Sigiberts. Merowech heiratete die nach Sigiberts Tod verwitwete Brunichild; er rebellierte 576 gegen seinen Vater und wurde im folgenden Jahr getötet.[6] Chlodwig, der als Heerführer für Chilperich tätig gewesen war, geriet nach dem Tod seiner Brüder in Konflikt mit seiner Stiefmutter Fredegunde; er wurde 580 auf Befehl Chilperichs verhaftet und Fredegunde übergeben, die ihn in Noisy-le-Grand gefangenhalten und noch im selben Jahr ermorden ließ.[7]

    Kulturelle Aktivität
    Chilperich war für einen Merowinger relativ gebildet und zeigte ein für damalige Herrscher ungewöhnlich starkes Interesse an kulturellen Belangen. Er diskutierte über die Trinität und verfasste eine Schrift darüber, worin er die Unterscheidung von Personen in der Dreifaltigkeit ablehnte und die Einheit Gottes betonte. Diese Auffassung (Sabellianismus) war schon in der Antike von der Kirche verworfen worden und war nach katholischer Auffassung eine Häresie.[8] Er schrieb sogar lateinische Gedichte, die nicht mehr nach antiker Metrik auf der geregelten Abfolge kurzer und langer Silben beruhten, sondern – wie später im Mittelalter üblich – auf dem Rhythmus, der sich an der natürlichen Betonung orientiert. Eines dieser Gedichte, ein Hymnus auf den heiligen Medardus, ist erhalten.[9] Außerdem fügte Chilperich dem lateinischen Alphabet vier neue Buchstaben hinzu, um es den Erfordernissen des fränkischen Lautsystems anzupassen.[10] Er befahl, die neuen Schriftzeichen überall im Schulunterricht zu verwenden. Zeitweilig lebte an Chilperichs Hof der Dichter Venantius Fortunatus, der als Hofdichter den Herrscher rühmte.

    Chilperich war sehr bemüht, römische imperiale Herrlichkeit für die Merowinger wieder in Szene zu setzen. So baute er in Soissons einen Circus und ein Amphitheater, welche aber aufgrund der fehlenden Nachhaltigkeit in der Kultur der Merowinger nicht überdauerten. Auch beauftragte er im Sinne der römischen Kaiser, Getreide einzukaufen und im Land zu verteilen. So übernahm er kaiserlich-römische Traditionen, ohne diese jedoch substantiell wieder beleben zu können.

    Zeitgenössische Beurteilung
    Der Bischof und Geschichtsschreiber Gregor von Tours, der Chilperich gut kannte, beurteilte ihn äußerst negativ. Er bezeichnete ihn als Nero und Herodes unserer Zeit. Insbesondere schrieb er, der König habe Personen zu Unrecht verurteilt, um ihr Vermögen zu konfiszieren, und habe Testamente, die zugunsten der Kirchen abgefasst waren, nicht respektiert. Chilperich habe die Kirchen gehasst und die Bischöfe verspottet und oft gesagt: Siehe, unser Schatz ist arm, und unser Reichtum ist an die Kirchen gefallen; keiner herrscht jetzt überhaupt als allein die Bischöfe; unsere Macht ist dahin und an die Bischöfe der Städte gekommen. Nach Gregors Angaben war Chilperich in seinem Reich sehr unbeliebt.[11]

    Anmerkungen
    1 Ewig (1991) S. 55f.
    2 Brigitte Kasten: Königssöhne und Königsherrschaft, Hannover 1997, S. 15–17. Siehe auch Schneider S. 88–92 und Grahn-Hoek S. 189–191.
    3 Vgl. Matthias Springer: Sigibert I.. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 28, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-11-018207-6, S. 387.; Kasten S. 44f.
    4 Einzelheiten bei Grahn-Hoek S. 195–198; vgl. Konrad Bund: Thronsturz und Herrscherabsetzung im Frühmittelalter, Bonn 1979, S. 261–264.
    5 Bund S. 270, Ewig (2001) S. 47.
    6 Zum Hintergrund siehe Schneider S. 96f., Grahn-Hoek S. 203–211, Kasten S. 45–49.
    7 Bund S. 269f.
    8 Gregor von Tours, Historiae 5.44.
    9 Ymnus in solemnitate sancti Medardi episcopi, kritisch herausgegeben und ins Deutsche übersetzt von Udo Kindermann: König Chilperich als lateinischer Dichter. In: Sacris erudiri, Bd. 41, 2002, S. 247–272. Siehe dazu Franz Brunhölzl: Geschichte der lateinischen Literatur des Mittelalters, Bd. 1, München 1975, S. 117f.
    10 Zu diesen Bestrebungen Chilperichs siehe Reinhard Wenskus: Chilperich I.. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 4, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1981, ISBN 3-11-006513-4, S. 461 f.
    11 Gregor von Tours, Historiae 6.46. Zur mangelnden Loyalität von Chilperichs Untertanen siehe Grahn-Hoek S. 221–223.

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Neustrien

    Gestorben:
    Wurde ermordet

    Chilperich heiratete Audovera in 549/550. Audovera wurde geboren in ca 535; gestorben in Okt / Nov 580. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 42. Merowech II. (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 550; gestorben in 577; wurde beigesetzt in St. Vincent, Paris.
    2. 43. Theudebert (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 575; wurde beigesetzt in Angoulême.
    3. 44. Chlodwig (Chlodowech) (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 580/585 in Noisy-le-Grand,; wurde beigesetzt in St. Vincent, Paris.
    4. 45. Basina (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 590.
    5. 46. Childesinth (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Chilperich heiratete Königin Gailswintha in cir 567. Gailswintha (Tochter von König Athanagild und Königin Goswintha) wurde geboren in cir 550; gestorben in 567/568. [Familienblatt] [Familientafel]

    Chilperich heiratete Fredegund in 570/571. Fredegund gestorben in 597; wurde beigesetzt in St. Vincent, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 47. Chlodobert (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 565; gestorben in 580.
    2. 48. Rigund (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 570; gestorben in nach 585.
    3. 49. Samson (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 575; gestorben in 577.
    4. 50. Dagobert (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 580.
    5. 51. Theuderich (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 582; gestorben in 584.
    6. 52. König Chlothar II. (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 584; gestorben in zw 18 Okt 629 und 8 Apr 630.

  14. 30.  Agnes von PoitiersAgnes von Poitiers Graphische Anzeige der Nachkommen (15.Chlothar4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) gestorben in 588 in Poitiers.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: Abtei Sainte-Croix, Poitiers; 1. Abtissin des Kloster Sainte-Croix in Poitiers

    Notizen:

    Agnes von Poitiers (* im 6. Jahrhundert; † 588 in Poitiers) ist eine Heilige der katholischen Kirche. Sie war Adoptiv-, eventuell auch nur Ziehtochter, des neustrischen Königs Chlothar I. und seiner Gemahlin Radegunde.

    Im von ihrer mütterlichen Freundin gegründeten Kloster Sainte-Croix (Poitiers) wurde sie die erste Äbtissin. Dort führte sie die Klosterregeln des heiligen Caesarius von Arles ein und leitete den Konvent mit Umsicht und Klugheit. Wie Radegunde stand sie in freundschaftlichem Kontakt mit Venantius Fortunatus,[1] in dessen Werk ihre Persönlichkeit Spuren hinterlassen hat.[2]

    Sie starb 588. Ihr Feiertag ist der 13. Mai.

    Name:
    Heilige der katholischen Kirche

    Beruf / Beschäftigung:
    Die Abtei Sainte-Croix in Poitiers wurde nach mehrjähriger Planung um das Jahr 558 von Radegundis gegründet, als sie auf der Flucht vor ihrem Ehemann, dem Frankenkönig Chlothar I. war. Sainte-Croix war das erste Frauenkloster Europas.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_Ste-Croix_(Poitiers)


  15. 31.  Chram (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (15.Chlothar4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1)

    Notizen:

    Gestorben:
    Starb bei einem Aufstand gegen seinen Vater.


  16. 32.  Gundowald Graphische Anzeige der Nachkommen (15.Chlothar4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) gestorben in 585.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gundowald

    Gundowald, auch Gundobald, Gundovald oder Gondovald (französisch Gombaud; † 585) war um 584 oder 585 als Usurpator König von Aquitanien; er wurde im Jahr 585 von König Guntram I. aus dem Geschlecht der Merowinger in Comminges gefangen genommen und getötet.[1]

    Aufstand gegen Guntram
    581 kam es im Frankenreich zu inneren Wirren, so dass eine Gruppe von Adligen die Entsendung Gundowalds bei Kaiser Tiberios erbat. Mit finanzieller Unterstützung durch dessen Nachfolger Maurikios, der hoffte, auf diese Weise wieder Einfluss in den einstigen Provinzen Galliens gewinnen zu können, kehrte Gundowald 582/83 als Prätendent ins Reich Guntrams zurück. Gundowald nahm mit seinem Heer einige Städte im südlichen Gallien ein und ließ sich schließlich zum König erheben. Doch inzwischen hatten sich innere Veränderungen ergeben, und die meisten Adligen versagten dem Usurpator die Unterstützung. Guntram, als legitimer Sohn Clothars König von Burgund, zog nun gegen Gundowald, den er als angeblichen Müller-Sohn "Ballomer" verunglimpfte, um zu betonen, dass der Prätendent in Wahrheit gar kein echter Merowinger sei. Gundowald floh nach Comminges, wo ihn seine verbliebenen Anhänger im Angesicht der Übermacht des Heeres von Guntram übergaben. Gundowald wurde hingerichtet, Guntram hatte seine Königswürde erfolgreich verteidigt, und der letzte dokumentierte Versuch des oströmischen Kaisers, in Gallien Einfluss zu nehmen, war gescheitert.

    Name:
    Gundowald behauptete, der uneheliche Sohn von König Chlothar I., dem 561 verstorbenen letzten König des Gesamtreichs, zu sein, was er und seine Mutter durch Zeugen zu belegen versuchten. Von Chlothar jedoch zu Lebzeiten verleugnet und öffentlich seines Königsanspruches durch Abschneiden der Haare beraubt, floh er über Italien nach Konstantinopel, wo ihm der oströmische Kaiser Asyl gewährte.

    Gestorben:
    Gundowald wurde hingerichtet.



Generation: 6

  1. 33.  Gundobad (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (26.Guntram5, 15.Chlothar4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) gestorben in cir 565 in Orléans.

    Notizen:

    Gestorben:
    Gundobad wurde um 565 auf Anweisung Marcatruds vergiftet, denn Marcatrud hatte damals ebenfalls einen Sohn geboren, dem sie die Nachfolge als Alleinerbe sichern wollte.


  2. 34.  N (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (26.Guntram5, 15.Chlothar4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) gestorben in cir 565.

  3. 35.  Chlothar (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (26.Guntram5, 15.Chlothar4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) wurde geboren in 567; gestorben in 577.

  4. 36.  Chlodomer (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (26.Guntram5, 15.Chlothar4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) gestorben in 577.

  5. 37.  Chlodoberga (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (26.Guntram5, 15.Chlothar4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) gestorben in cir 585/587.

  6. 38.  Chlodihildis (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (26.Guntram5, 15.Chlothar4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) gestorben in nach 28 Nov 587.

    Notizen:

    Gestorben:
    Chlodichild ist im Vertrag von Andelot erwähnt, war somit am 28. November 587 noch am Leben.


  7. 39.  König Childebert II. (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (26.Guntram5, 15.Chlothar4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) wurde geboren in 570; gestorben in Mrz 596.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König des Fränkischen Reichs

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Childebert_II.

    Childebert II. (* 570; † März 596) war ein König des Fränkischen Reichs aus dem Geschlecht der Merowinger.

    Leben
    Childebert war der einzige Sohn des Königs Sigibert I., der im Reichsteil Austrasien herrschte, und der Königin Brunichild. Er war erst fünf Jahre alt, als sein Vater Ende 575 auf einem Feldzug gegen König Chilperich I., Childeberts Onkel, ermordet wurde. Damals war Childebert mit seiner Mutter und seinen beiden Schwestern Ingund und Chlodoswinth in Paris, das Sigiberts Truppen erst vor kurzem besetzt hatten.[1] Nach Sigiberts Tod brach die austrasische Offensive zusammen, Chilperich nahm Paris ein und Brunichild geriet in Gefangenschaft. Childebert wurde von einem Getreuen seines Vaters namens Gundowald (Gundoald) nach Austrasien in Sicherheit gebracht. Gundowald berief eine Volksversammlung ein, die zugleich Heeresversammlung war und Childebert zum König erhob.[2] Der Tag seines offiziellen Herrschaftsbeginns war der 25. Dezember 575.[3] 577 konnte Brunichild aus der Gefangenschaft fliehen und übernahm eine maßgebliche Rolle am Hof ihres Sohnes.

    Als Childeberts Onkel Guntram I. (Guntchramn), der das Reich von Orléans (Burgund) beherrschte, keinen Erben mehr hatte – seine vier Söhne waren gestorben –, adoptierte er im Jahr 577 Childebert auf einer Zusammenkunft an der Grenze der Reiche in Pompierre, um zu verhindern, dass nach seinem Tod sein Reich an Chilperich fiel.[4] Die beiden Könige verbündeten sich gegen Chilperich und forderten ihn ultimativ unter Kriegsandrohung auf, alle Gebiete herauszugeben, die er sich zu Unrecht angeeignet habe.[5] Brunichild, die gotischer Herkunft war, festigte das Bündnis Austrasiens mit dem Westgotenreich, indem sie 579 die Verheiratung von Childeberts Schwester Ingund mit dem Sohn des Westgotenkönigs Leovigild, Hermenegild, arrangierte.

    581 kam es in Austrasien zu einem Umsturz, durch den Brunichild ihre Machtstellung einbüßte. Der Hintergrund war ein andauernder Machtkampf zwischen Brunichild, die für ein starkes Königtum eintrat, und austrasischen Großen, welche die Unmündigkeit des Königs nutzen wollten, um ihren Einfluss auf Kosten des Königtums zu stärken. Die neuen Machthaber, unter denen der Bischof Aegidius (Egidius) von Reims offenbar die Hauptrolle spielte, wandten sich gegen Guntram und verbündeten sich mit Brunichilds Feind Chilperich. Chilperich hatte zu diesem Zeitpunkt keine männlichen Nachkommen; seine älteren Söhne waren schon tot, die jüngeren noch nicht geboren. Daher vereinbarte er mit einer Gesandtschaft unter Führung des Aegidius, dass für den Fall seines Todes ohne Erben Childebert sein Nachfolger sein sollte; die neuen Verbündeten beschlossen, gemeinsam gegen Guntram vorzugehen, ihn zu besiegen und dann sein Reich untereinander aufzuteilen. Dabei handelte der Bischof eigenmächtig ohne das Einverständnis des jugendlichen Königs Childebert, der den Bruch mit Guntram nicht wollte.[6] Chilperich bereitete nun mit seinen austrasischen Verbündeten einen Großangriff auf das Reich Guntrams vor. Dieses Unternehmen scheiterte jedoch 583 an einem neuen Umsturz in Austrasien. Hinter dem Bündnis Austrasiens mit Chilperich stand nämlich nur eine Gruppe von Großen; das Heer erhob sich dagegen, denn die austrasischen Krieger sahen darin einen Verrat an den Interessen ihres Königs Childebert. Sie gingen mit Waffengewalt gegen die Gruppe des Aegidius vor, die nach ihrer Meinung von Chilperich bestochen war. Darauf kamen in Austrasien wieder Anhänger Brunichilds an die Macht. Dieser Vorgang ist verfassungsgeschichtlich als Geltendmachung des altfränkischen Widerstandsrechts bedeutsam; einfache Krieger setzten ihren Willen gegen die politische und militärische Führung durch, obwohl diese den König in ihrer Macht hatte und sich in seinem Zelt aufhielt; die des Landesverrats beschuldigten Großen mussten fliehen.[7]

    Im folgenden Jahr (584) wurde Chilperich ermordet. Nachfolger wurde sein wenige Monate alter Sohn Chlothar II. Im Januar 585, als Childebert das Mündigkeitsalter von 15 Jahren erreichte, trafen Guntram und Childebert ein weiteres Mal zusammen und erneuerten ihre Erbschaftsvereinbarung.[8] 587 kam es jedoch zu einer Verschwörung zahlreicher austrasischer Großer, die Childebert ermorden wollten, um dann dessen Söhne, die Kleinkinder waren, formal als Nachfolger einzusetzen und so selbst die Macht zu übernehmen. Nach der Aufdeckung dieser Verschwörung führte Childebert umfangreiche personalpolitische Änderungen durch; viele Verschwörer bzw. Verdächtige wurden abgesetzt und bestraft oder flohen aus dem Reich.[9] Unter dem Eindruck der Bedrohung, die dieser Rebellionsversuch für die Merowingerherrschaft bedeutete, schlossen Guntram, Childebert und Brunichild am 28. November 587 den Vertrag von Andelot, der die Grenzen und die Beziehungen zwischen den Reichen von Austrasien und Orléans (Burgund) endgültig regelte.[10] Die beiden Könige setzten einander zu Erben ein für den Fall, dass einer von ihnen starb, ohne Söhne zu hinterlassen. Auf der Grundlage dieser Vereinbarung konnte Childebert nach dem Tod Guntrams am 28. März 592 tatsächlich die Nachfolge antreten (offizieller Herrschaftsbeginn am 29. März 592).[11]

    Childebert war mit dem oströmischen Kaiser Tiberios I. und dessen Nachfolger Maurikios gegen die Langobarden verbündet. Die Oströmer bezahlten für das Bündnis. In Erfüllung der Verpflichtungen, die sich daraus ergaben, unternahm Childebert wiederholt Feldzüge gegen die Langobarden in Italien, darunter einen im Frühsommer 584. Die militärischen Auswirkungen waren jedoch gering. 591 schloss Childebert mit den Langobarden einen Frieden, den sie mit der Verpflichtung zu jährlichen Tributzahlungen erkauften.

    589 kam es zu einer neuen Verschwörung von Höflingen, die ähnlich wie die Verschwörer von 587 die Macht ergreifen wollten; ihr Ziel war, entweder Childebert ihrem Einfluss zu unterwerfen oder ihn zu ermorden und dann im Namen seiner unmündigen Söhne zu herrschen. Auch dieser Plan scheiterte; er zeigte jedoch, wie prekär die Lage des jungen Königs war, der sich nur mit großer Mühe in seiner Umgebung Respekt verschaffen konnte.[12]

    Childebert starb überraschend im Alter von 26 Jahren im März 596.[13]

    Familie und Nachfolge
    Childebert war möglicherweise zweimal verheiratet. Über seine mutmaßliche erste Ehe ist nichts Näheres bekannt. Um 585/586 heiratete er eine Frau unbekannter Herkunft namens Faileuba, die anscheinend besonders mit ihrer Schwiegermutter Brunichild verbunden war.[14] Unklar ist, ob sein 585 geborener ältester Sohn Theudebert II. aus der Ehe mit Faileuba oder von einer früheren Ehefrau (oder Konkubine) stammte.[15] Aus der Ehe mit Faileuba stammten jedenfalls der 587 geborene jüngere Sohn Theuderich II. und eine wohl um 588/590 geborene Tochter namens Theudila, die 613 zusammen mit ihrer Großmutter Brunichild in die Hände von Chilperichs Sohn Chlothar II. fiel; ihr weiteres Schicksal ist unbekannt.[16] Bei Childeberts Tod waren seine beiden Söhne noch unmündig; Theudebert erhielt den austrasischen, Theuderich den burgundischen Reichsteil, wobei Brunichild zunächst für beide faktisch die Regentschaft führte.

    Familie/Ehepartner: N. [Familienblatt] [Familientafel]

    Childebert heiratete Faileuba in 585/586. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 53. König Theudebert II. (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 585; gestorben am nach Mai 612.
    2. 54. König Theuderich II. (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 587; gestorben in 613 in Metz.
    3. 55. Theudila (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 588/590.

  8. 40.  Ingund (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (27.Sigibert5, 15.Chlothar4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) wurde geboren in cir 567; gestorben in 585 in Karthago.

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ingund

    Ingund (Ingunde, Inguthis) (* wohl 567; † 585 in Karthago) war die Gattin des westgotischen Thronfolgers Hermenegild. Sie war eine Tochter des fränkischen Königs Sigibert I. von Austrasien und der Brunichild, die Tochter des westgotischen Königs Athanagild war.

    Nachdem Ingunds Vater Sigibert I. nach seinem siegreichen Krieg gegen seinen feindlichen Halbbruder Chilperich I., König von Neustrien, Ende 575 ermordet worden war, verbannte Chilperich Sigiberts Gattin Brunichild nach Rouen und ließ ihre Töchter Ingund und Chlodoswinth in Meaux festsetzen.[1]

    Der Westgotenkönig Leovigild verheiratete 579 seinen älteren Sohn Hermenegild mit Ingund. Die Ehe war vielleicht von Ingunds Großmutter Goswintha (Goiswintha), die nach dem Tod ihres Gatten Athanagild dessen Nachfolger Leovigild geheiratet hatte, vermittelt worden.[2] Die Schließung dieser Ehe löste einen religiösen Konflikt aus, denn Ingund war wie alle Franken katholischen Glaubens, wogegen die westgotische Königsfamilie am Arianismus festhielt, obwohl die Katholiken den größeren Teil der Reichsbevölkerung ausmachten.

    Ingund war laut Gregor von Tours trotz nachdrücklicher Aufforderungen der Königin Goswintha nicht bereit, zum Arianismus überzutreten.[3] Vielmehr soll sie auf ihren Gatten Hermenegild eingewirkt haben, zum katholischen Glauben zu konvertieren.[2] Zur Milderung dieser Spannungen schickte Leovigild seinen Sohn und seine Schwiegertochter nach Sevilla. Von dort aus sollte Hermenegild, der bereits seit 573 Mitkönig war, einen südlichen Teil des Westgotenreichs verwalten.

    Ingund fand Unterstützung beim katholischen Bischof Leander von Sevilla. Der gemeinsame Einfluss von Leander und Ingund bewirkte, dass Hermenegild öffentlich zum katholischen Glauben übertrat. Außerdem begann er 579 einen Aufstand gegen seinen Vater.[2] In der Forschung ist umstritten, welches dieser beiden Ereignisse zuerst geschah und ob eines von ihnen die Ursache des anderen war oder kein ursächlicher Zusammenhang zwischen ihnen bestand. Da Ingund damals noch sehr jung war, wird ihr religiöser und politischer Einfluss auf ihren Gatten vielleicht überschätzt.[4] Der Aufstand Hermenegilds wurde von den Sueben sowie den Byzantinern unterstützt, welche Letzteren noch einen kleinen Teil Südspaniens beherrschten.[2] Leovigild strebte zunächst vergeblich eine friedliche Lösung an. Ab 582 ging er mit einer überlegenen Streitmacht gegen seinen Sohn vor und schlug die Rebellion nieder. Anfang 584 kapitulierte Hermenegild. Ingund verblieb mit ihrem kleinen Sohn Athanagild im Machtbereich der Byzantiner, die sie als Geiseln nach Konstantinopel bringen wollten. Der Grund hierfür sei gewesen, dass Ingunds Bruder Childebert II. einen von Kaiser Maurikios finanzierten fränkischen Feldzug gegen die Langobarden 584 vorzeitig abgebrochen hatte; und mit der Verschleppung Ingunds und ihres Sohns habe er Druck auf Childebert auszuüben beabsichtigt. Ingund starb aber unterwegs 585 im byzantinischen Nordafrika im Alter von nur etwa 18 Jahren, Athanagild wurde nach Konstantinopel mitgenommen.[5]

    Hermenegild blieb in Haft. 585 wurde er ermordet, angeblich weil er sich weigerte, zum Arianismus zurückzukehren. Die Hintergründe der Tat bleiben unklar, und es ist unsicher, ob sein Vater den Mordbefehl gab.

    Name:
    Ingunde, Inguthis

    Gestorben:
    Ingund wurde verschleppt und starb unterwegs 585 im byzantinischen Nordafrika im Alter von nur etwa 18 Jahren, ihr Sohn Athanagild wurde nach Konstantinopel mitgenommen."

    Ingund heiratete Hermenegild in 579. Hermenegild (Sohn von König Leovigild und Theodosia ?) gestorben am 13 Apr 585 in Tarragona, Spanien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 56. Athanagild  Graphische Anzeige der Nachkommen

  9. 41.  Chlodoswinth (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (27.Sigibert5, 15.Chlothar4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1)

    Familie/Ehepartner: König Authari. Authari (Sohn von König Cleph (Beleos) und Masane) wurde geboren in cir 540; gestorben am 5 Sep 590 in Pavia. [Familienblatt] [Familientafel]

    Chlodoswinth heiratete König Rekkared I. (Westgoten) in 594. Rekkared (Sohn von König Leovigild und Theodosia ?) gestorben in Jun 601. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 57. König Suinthila (Westgoten)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 633.
    2. 58. König Geila (Agilona) (Westgoten)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  10. 42.  Merowech II. (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (29.Chilperich5, 15.Chlothar4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) wurde geboren in cir 550; gestorben in 577; wurde beigesetzt in St. Vincent, Paris.

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Merowech_II.

    Merowech II. (auch Merovech, Meroweus; * um 550; † 577) war ein Sohn des Königs Chilperich I. von Neustrien aus dem Geschlecht der Merowinger und der Audovera.

    Chilperich I. schickte seinen Sohn Merowech um 576 mit einem Heer nach Pictavis (Poitiers), doch stattdessen marschierte Merowech nach Tours, wo er das Osterfest verbrachte. Dann zog er weiter nach Rouen, wo er seine in ein Kloster verbannte Mutter Audovera besucht. In Rouen traf er sich mit seiner verwitweten Tante Brunichild von Austrasien. Beide wurden von Bischof Praetextatus entgegen dem kanonischen Recht miteinander vermählt. Brunichild wollte offenbar mit Merowech einen Verbündeten gegen dessen Stiefmutter Fredegunde, ihre ärgste Gegnerin, gewinnen. Chilperich eilte nach Rouen und versuchte die Neuvermählten zu trennen. Wenige Tage darauf nahm er Merowech allein mit sich nach Soissons und stellte ihn unter Bewachung.[1][2]

    Dann ließ Chilperich seinem Sohn Merowech das lange Haar abschneiden, zum Priester weihen und schickte ihn in das Kloster Anninsola (Saint-Calais) bei Le Mans. Auf der Reise wurde Merowech von Gunthram Boso befreit und zur St. Martinskirche in Tours gebracht wo er bei Bischof Gregor von Tours Asyl fand. Chilperich kam 577 mit seinem Heer nach Tours und drohte die ganze Region niederzubrennen, doch Gregor erklärte das Kirchenasyl für unverletzlich. Leudast, der comes (Graf) von Tours, ein Anhänger Fredegundes, stellte Merowech nach, konnte aber nur dessen Diener töten. Marileif, der Leibarzt Chilperichs, wurde bei seiner Rückkehr vom Hof auf Merowechs Anweisung als Rache übel zugerichtet und ausgeplündert; nur mit Mühe konnte auch er im Kirchenasyl Schutz finden. Schließlich verließ Merowech mit Gunthram Boso und einem Gefolge von 500 Mann Tours, möglicherweise um als Gemahl Brunichildes von den Austrasiern als Nachfolger Sigiberts anerkannt zu werden.[2] Bei Auxerre wurde Merowech zwar von Erpo, einem dux (Herzog) des mit Chilperich verbündeten Königs Guntram I. von Burgund gefangen, konnte aber fliehen und in der Basilika des heiligen Germanus von Auxerre Asyl erlangen. Nach zwei Monaten floh er zu Brunichild, konnte sich in Austrasien aber weder als König, noch als Regent für den etwa 8-jährigen Childebert II. durchsetzen. Chilperich versuchte vergebens mit seinem Heer seinen Sohn Merowech in der Champagne zu fangen.[3][2]

    Der austrasische Adel schloss ein Bündnis mit König Guntram von Burgund, der den jungen Childebert als Sohn und Erben adoptierte.[4][2]

    In einem Schauprozess wurde Bischof Praetextatus von Rouen durch König Chilperich verbannt. Als das Gerücht aufkam, Merowech sei erneut in das Kirchenasyl der St. Martinskirche in Tours geflohen, ließ Chilperich alle Eingänge der Kathedrale bewachen. Tatsächlich hielt sich Merowech in der Champagne bei Reims verborgen. Bischof Egidius von Reims und Gunthram Boso, die mit Fredegunde verbündet waren, schmiedeten ein Komplott gegen Merowech: Die Einwohner von Tarabennenses (Thérouanne) gaben vor, sich ihm anschließen zu wollen. Als Merowech kam, umstellten sie den Hof, in dem er sich aufhielt, mit Bewaffneten und schickten Boten zu Chilperich. Merowech sah keinen Ausweg mehr und ließ sich von seinem Vertrauten Gailen mit dem Schwert töten, um nicht dem "Rachedurst seiner Feinde" ausgeliefert zu werden. Einige Zeitgenossen behaupteten, dass Fredegunde ihren Stiefsohn Merowech ermorden ließ. Fredegunde ließ Gailen daraufhin zu Tode foltern. Weitere Anhänger Merowechs, wie z. B. Grindio und Ciucilo, wurden hingerichtet.[5][2]

    König Guntram von Burgund ließ 585 den Leichnam seines ermordeten Neffen durch Bischof Pappolus von Chartres in Saint-Vincent-Kathedrale in Paris beisetzen.[6][2]

    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Gregor von Tours, Historiae V, 2
    2 Hochspringen nach: a b c d e f ADB:Merowech II.
    3 Gregor von Tours, Historiae V, 14
    4 Gregor von Tours, Historiae V, 17
    5 Gregor von Tours, Historiae V, 18
    6 Gregor von Tours, Historiae VIII, 10

    Name:
    auch Merovech, Meroweus

    Merowech heiratete Königin Brunichild (Brunehilde) von Austrasien in 576 in Rouen. Brunichild (Tochter von König Athanagild und Königin Goswintha) wurde geboren in 545/550; gestorben in 613. [Familienblatt] [Familientafel]


  11. 43.  Theudebert (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (29.Chilperich5, 15.Chlothar4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) gestorben in 575; wurde beigesetzt in Angoulême.

    Notizen:

    Gestorben:
    Gefallen


  12. 44.  Chlodwig (Chlodowech) (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (29.Chilperich5, 15.Chlothar4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) gestorben in 580/585 in Noisy-le-Grand,; wurde beigesetzt in St. Vincent, Paris.

  13. 45.  Basina (Merowinger)Basina (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (29.Chilperich5, 15.Chlothar4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) gestorben in nach 590.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: 580 bis 581, Sainte-Croix, Poitiers; Geistlich

    Notizen:

    Beruf / Beschäftigung:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_Ste-Croix_(Poitiers)


  14. 46.  Childesinth (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (29.Chilperich5, 15.Chlothar4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1)

  15. 47.  Chlodobert (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (29.Chilperich5, 15.Chlothar4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) wurde geboren in 565; gestorben in 580.

  16. 48.  Rigund (Merowinger)Rigund (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (29.Chilperich5, 15.Chlothar4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) wurde geboren in cir 570; gestorben in nach 585.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Rigunth

    Rigunth, (auch Rigundis; * um 570; † nach 585) war eine Tochter des merowingischen Königs Chilperich I. von Neustrien und der Fredegunde.

    Sie unterstützte Gregor von Tours durch einen Hungerstreik, als dieser sich im Sommer 580 vor der Synode in Berny-Rivière verantworten musste.[1]

    Die Könige Guntram I. (Burgund) und Childebert II. (Austrasien) schlossen ein Bündnis gegen Chilperich und Leovigild (Toledanisches Reich), die ihrerseits eine Allianz zu festigen suchten und die Vermählung ihrer Kinder Rekkared I. und Rigunth beschlossen.[2]

    Anfang September 584 kam eine westgotische Gesandtschaft nach Paris, um Riguntha als Braut Rekkareds nach Spanien zu holen. Chilperich gab ihr zahlreiche Sklaven und Fredegunde große Mengen an Gold und Silber als Aussteuer mit. Andere schenkten ihr Pferde und Gewänder. 50 Karren sollen für den Transport benötigt worden sein. Bereits in der ersten Nacht flohen 50 Männer ihres Gefolges mit 100 Pferden zu König Childebert II. Obwohl dux Bobo und der Hausmeier Waddo den Zug mit 4.000 Mann schützten, raubten viele von der Aussteuer und flohen. Die Ernährungsfrage wurde auf dieser Reise durch Plünderungen gelöst.[3]

    In Tolosa (Toulouse) erfuhr Rigunth vom Tod ihres Vaters. Der dux (Herzog) Desiderius nahm sie gefangen, bemächtigte sich ihrer Schätze und rief den Prätendenten Gundowald nach Aquitanien.[4]


    Fredegunde und Rigunth, historisierender Stahlstich 1887
    Als ihre Mutter Fredegunde von Rigunth's Lage erfuhr, unternahm sie zunächst nichts[5]. Erst nach Gundowalds Tod schickte Fredegunde im Jahr 585 Chuppan nach Toulouse, um Rigunth zu holen.[6]

    Die Königstochter Rigunth geriet oft in Streit mit ihrer Mutter Fredegunde, die als Unfreie geboren war, weil sie verlangte, von ihr bedient zu werden. Oft kam es zu Beschimpfungen der Mutter und sogar zu Handgreiflichkeiten. In den späten 580er Jahren führte Fredegunde ihre Tochter zu einer Truhe in der Schatzkammer und forderte sie auf, sich auszusuchen, was ihr gefiel. Als Rigunth sich über die Truhe beugte, schlug Fredegunde den Deckel zu, so dass ihr die Kehle zugedrückt wurde und die Augen aus den Höhlen traten. Durch die herbeilende Dienerschaft wurde sie vor dem Ersticken gerettet. Der Streit zwischen Mutter und Tochter verschärfte sich weiter, vor allen Dingen wegen Rigunthes unzüchtigen Lebenswandels.

    Über ihr weiteres Leben ist nichts überliefert.

    Name:
    Rigunth, Rigundis

    Familie/Ehepartner: König Rekkared I. (Westgoten). Rekkared (Sohn von König Leovigild und Theodosia ?) gestorben in Jun 601. [Familienblatt] [Familientafel]


  17. 49.  Samson (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (29.Chilperich5, 15.Chlothar4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) wurde geboren in 575; gestorben in 577.

  18. 50.  Dagobert (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (29.Chilperich5, 15.Chlothar4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) gestorben in 580.

  19. 51.  Theuderich (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (29.Chilperich5, 15.Chlothar4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) wurde geboren in 582; gestorben in 584.

  20. 52.  König Chlothar II. (Merowinger)König Chlothar II. (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (29.Chilperich5, 15.Chlothar4, 7.Chlothilde3, 3.Chilperich2, 1.Gundioch1) wurde geboren in 584; gestorben in zw 18 Okt 629 und 8 Apr 630.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 584 bis 629; König der Franken

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Chlothar_II.

    Chlothar II. (* 584; † zwischen 18. Oktober 629 und 8. April 630), genannt der Junge, aus dem Geschlecht der Merowinger war König der Franken von 584 bis 629.

    Leben
    Chlothar war wenige Monate alt, als sein Vater Chilperich I. 584 ermordet wurde. Seine Mutter, Königin Fredegunde, verwaltete das Königreich bis zu ihrem Tod im Jahr 597. Sein Onkel Guntram I., König des burgundischen Teilreichs, stellte Fredegunde und Chlothar bis zu seinem Tod 592 unter seinen Schutz. Im Alter von 13 Jahren bestieg er den Thron.

    Chlothar siegte 613 über Brunichild (Brunhilde), die Regentin von Burgund, und ließ sie hinrichten. Damit war Chlothar II. seit dem Tod seines Großvaters der erste König über das gesamte Frankenreich. Allerdings musste er im Jahre 614 dem fränkischen Adel, der entscheidend zu seinem Sieg über Brunhilde beigetragen hatte, im Edictum Chlotharii wichtige Zugeständnisse machen. Damit legte er den Grundstein für den späteren Aufstieg der Hausmeier, insbesondere der Karolinger.

    In Burgund blieb die Lage nach dem Tod der Brunichild angespannt, die Burgunder versuchten, wieder ein eigenständiges Teilkönigreich zu erschaffen. Godinus, der Sohn des burgundischen Hausmeiers Warnachar, heiratete 626 dessen Witwe und trat dessen Nachfolge an, allerdings ohne Zustimmung Chlothars. Chlothar lockte daraufhin Godinus nach Neustrien und ließ ihn umbringen. Das Amt des burgundischen Hausmeiers blieb bis 642 unbesetzt.

    Insgesamt war Chlothars Regierungszeit eine Friedenszeit für das Frankenreich, so berichtet es zumindest die Fredegarchronik. Er verlegte seine Residenz von Rouen nach Paris und stellte die alten Grenzen der Teilkönigreiche wieder her. Zusammen mit der Herrschaft seines Sohnes gilt diese Zeit als letzter Höhepunkt des merowingischen Königtums.

    623 übergab Chlothar das Königreich Austrasien, als Unterkönigreich auf Forderung des austrasischen Adels, seinem Sohn Dagobert I. Chlothar starb im Winterhalbjahr 629/630 und wurde in Paris in der Kirche St. Vincent beerdigt.

    Ehen und Nachkommen
    Chlothar heiratete dreimal:

    um 599 Heldetrud (Haldetrud), † vor 613, begraben St. Ouen in Rouen
    Bertetrud, † 618, begraben in St. Vincent in Paris
    Sigihild, 625/626 bezeugt, † 28. September 629, begraben in St. Vincent in Paris
    Aus seiner ersten Ehe hatte er drei Kinder:

    Merowech, 604 bezeugt
    Sohn, † nach 613
    Dagobert I. (* 603; † 639)
    Aus seiner zweiten Ehe hatte er einen weiteren Sohn, Charibert II. Darüber hinaus wird vermutet, dass Aemma, die Ehefrau des Königs Eadbald von Kent, eine Tochter von ihm war.

    Chlothar heiratete Heldetrud (Haldetrud) in cir 599. Heldetrud gestorben in vor 613; wurde beigesetzt in St. Quen, Rouen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 59. Merowech  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 60. N  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 613.
    3. 61. König Dagobert I. (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 608; gestorben am 19 Jan 639 in Épinay-sur-Seine; wurde beigesetzt in Königliche Grablege von St. Denis.

    Familie/Ehepartner: Bertetrud. Bertetrud gestorben in 618; wurde beigesetzt in St. Vincent, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Königin Sigihild. Sigihild (Tochter von N N und N N) wurde geboren in cir 590; gestorben am 28 Sep 629 in Clichy; wurde beigesetzt in Abtei Saint-Vincent-Sainte-Croix, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 62. Charibert II.  Graphische Anzeige der Nachkommen