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Graf Robert von Paris (von Frankreich), der Tapfere

männlich - 866


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Generation: 1

  1. 1.  Graf Robert von Paris (von Frankreich), der Tapfere gestorben in 866 in Brissarthe.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Militär / Gefecht: 866, Brissarthe; Teilnehmer der Schlacht von Brissarthe https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Brissarthe

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_der_Tapfere

    Robert der Tapfere (französisch Robert le Fort, lateinisch Robertus Fortis, mitunter als Robert der Starke übersetzt; † 15. September oder 25. Juli oder 2. Juli 866 in der Schlacht von Brissarthe) war Graf von Tours, Paris und Anjou. Er stammte aus dem rheinfränkischen Geschlecht der Rupertiner; der von ihm begründete Zweig dieses Geschlechts wird nach Roberts Namen als Familie der Robertiner bezeichnet. Alle französischen Könige aus dem Haus der Kapetinger und aus den späteren französischen Königshäusern (Haus Valois, Bourbonen) waren Nachkommen Roberts in ununterbrochener männlicher Linie. Somit war er Ahnherr des „Hauses Frankreich“ (Maison de France), dem sie alle angehörten.

    Roberts Vater war Rutpert III., Graf im Wormsgau und im Oberrheingau, und seine Mutter Wiltrud von Orléans. 837 bis nach 840 war er als Nachfolger seines Bruders Guntram Graf im Wormsgau; dann begab er sich in das damals von Karl dem Kahlen regierte Westfränkische Reich, auf die von seiner Mutter geerbten Besitzungen bei Orléans. Im Wormsgau folgte ihm sein Schwager Walaho IV. nach.
    852 übertrug ihm Karl der Kahle die Grafschaften Angers und Tours und die Stellung eines Laienabts des Klosters Marmoutier bei Tours; später (866) wurde er Laienabt des Klosters Saint-Martin de Tours. Damit erhielt er nach einem damals verbreiteten Brauch als Schutzherr dieser Abteien die Verfügung über deren Einkünfte (Pfründe), ohne dort zu leben und sich mit der geistlichen Leitung zu befassen. 853 ernannte ihn Karl zum Königsboten (missus dominicus) für die Regionen von Tours (Touraine) und Angers (Anjou). Als Graf von Angers und Tours übte er Funktionen aus, die der Position eines Markgrafen entsprachen.
    858 war er einer der Anführer der Adelsopposition gegen Karl den Kahlen, die Ludwig dem Deutschen die Krone des Westfrankenreichs antragen wollte. Zugleich war er in seinem unmittelbaren Zuständigkeitsbereich Gegenspieler von Ludwig dem Stammlerr, dem Sohn und künftigen Nachfolger König Karls, den Karl mit dem Dukat Maine ausgestattet hatte. Es gelang den aufständischen Adligen, gemeinsam mit den faktisch autonomen Bretonen, Ludwig den Stammler aus dem Maine zu vertreiben. Ludwig kehrtte an den Hof seines Vaters zurück. Damit musste sich Karl abfinden, da er für den Abwehrkampf gegen die Bretonen und die Normannen auf die Tatkraft der aufsässigen Adligen angewiesen war. 861 versöhnte sich König Karl mit Robert und übertrug ihihm den militärischen Oberbefehl für das Gebiet zwischen Seine und Loire (ducatus inter Ligerim et Sequanam, kein „Herzogtum“ im späteren Sinne des Begriffs) und damit die Zuständigkeit für den Kampf gegen die Normannen und Bretonen. 862 erzielte Robert einen wichtigen Erfolg im Kampf gegen den Bretonenfürsten Salomon. Ludwig der Stammler, der durch diese Entwicklung seinem Rivalen Robert unterlegen war und keine Chance zur Wiedererlangung des Maine mehr sah, rebellierte gegen seinen Vater, verbündete sich mit Salomon und verwüstete Roberts Grafschaft Angers. Robert überfiel die abziehenden Gegner, schlug sie und gewann so die Beute zurück. Ludwig musste fliehen und unterwarf sich (noch im Jahr 862) seinem Vater. 863 unterwarfen sich auch die Bretonen.
    865 kam es zu einem Ausgleich zwischen König Karl, Ludwig dem Stammler und Robert dem Tapferen. Robert verzichtete zugunsten Ludwigs auf die Grafschaft Angers und erhielt zur Entschädigung zwei burgundische Grafschaften, Auxerre und Nevers. Im folgenden Jahr fiel Robert im Kampf gegen die Loire-Normannen in der Schlacht von Brissarthe.

    Nachkommen
    Robert war seit Anfang 864 in zweiter Ehe (die erste Ehefrau hieß wohl Agane, weiteres ist unbekannt) mit Adelaide (Aelis) von Tours, † nach 866, verheiratet, Tochter des Grafen Hugo von Tours (Etichonen) und der Bava (Ava), Witwe Konrads I., Graf von Aargau und Auxerre, Graf von Linzgau (Welfen). Aus seinen beiden Ehen hatte er vier Kinder:
    • (I) Sohn, der 866 den Besitz in Burgund erbt
    • (I) Tochter, wohl Richildis, Erbin von Blois, ∞ Theobald Graf von Tours – sie sind die Stammeltern der Grafen von Blois und Chartres
    • (II) Odo (Eudes), * wohl Anfang 865, † 1. oder 3. Januar 898 in La-Fère-sur-Oise, 866 nobilis Franciae, Graf von Paris und Aquitanien, vor dem 27. Oktober 886 Herr von Anjou und Touraine, Ende 887 Vormund von König Karl III. und Regent von Frnkreich, 888–898 König von Frankreich, begraben in der Basilika Saint-Denis; ∞ wohl 881 Theoderata von Troyes (Thierrée de Troyes), 890 bezeugt, wohl Tochter des Grafen Aleram (Nebelungen)
    • (II) Robert (II.) I., * (postum) 866, X 15. Juni 923 in der Schlacht von Soissons, 893 Graf von Poitiers, Markgraf in Neustrien und Orléans, 898 Graf von Paris, Laienabt von Saint-Denis und Saint-Martin de Tours, 29. April 922 König von Frankeich; ∞ I Aelis, ∞ II um 890 Beatrix von Vermandois, † nach März 931, Tochter des Grafen Heribert I. (Karolinger)

    Bewertungen
    Wegen seiner Tapferkeit, der er den Beinamen verdankte, war Robert bei seinen Zeitgenossen angesehen; so wurde er in den Fuldaer Annalen als „gleichsam ein Makkabäer in unseren Zeiten“ bezeichnet. In der modernen Forschung wird hervorgehoben, dass er sich im Machtkampf gegen den Königssohn Ludwig durchzusetzen vermochte und letztlich aus allen Konflikten gestärkt hervorging. Damit schuf er eine Voraussetzung dafür, dass später seine beiden Söhne die Königswürde erlangen konnten.



    Literatur
    • Karl Ferdinand Werner: Untersuchungen zur Frühzeit des französischen Fürstentums, 9.–10. Jahrhundert, IV: Rotberti complices. Die Vasallen Roberts des Tapferen. In: Die Welt als Geschichte 19, 1959, ZDB-ID 202645-4, S. 146–193.
    • Brigitte Kasten: Königssöhne und Königsherrschaft. Untersuchungen zur Teilhabe am Reich in der Merowinger- und Karolingerzeit. Hahn, Hannover 1997, ISBN 3-7752-5444-7 (Monumenta Germaniae Historica Schriften 44), (Zugleich: Bremen, Univ., Habl.-Schr., 1996).

    Gestorben:
    Gefallen in der Schlacht bei Brissarthe.

    Familie/Ehepartner: Agane N.. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Gräfin Richhilde von Paris  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Robert heiratete Gräfin Adelheid (Aelis) von Tours in 864. Adelheid (Tochter von Hugo von Tours und Aba (Ava) N.) gestorben in nach 866. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 3. König Robert I. von Frankreich (von Neustrien)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 866; gestorben am 15 Jun 923 in Soissons, Frankreich.


Generation: 2

  1. 2.  Gräfin Richhilde von Paris Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Robert1)

    Notizen:

    Erbin von Blois

    Familie/Ehepartner: Graf Diebold (Theobald) von Tours. Diebold (Sohn von Ingo N.) wurde geboren in vor 942; wurde beigesetzt in Basilique St. Martin, Tours. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 4. Graf Theobald I. (Diebold) von Blois, der Betrüger  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 910; gestorben am 16 Jan 975.

  2. 3.  König Robert I. von Frankreich (von Neustrien)König Robert I. von Frankreich (von Neustrien) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Robert1) wurde geboren in 866; gestorben am 15 Jun 923 in Soissons, Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Gefallen in der Schlacht bei Soissons.
    • Titel (genauer): Angers, FR; Graf von Angers https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_und_Herzöge_von_Anjou

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_I._(Frankreich)

    Robert I. von Frankreich (* 866; † 15. Juni 923 in der Schlacht von Soissons), König des Westfrankenreichs bzw. von Frankreich von 922 bis zu seinem Tod, war der jüngere der beiden Söhne Graf Roberts des Tapferen, des Ahnherrn des Hauses der Robbertiner, und der Adelheid von Tours. Sein älterer Bruder Odo von Paris war bereits als erster Nichtkarolinger von 888 bis 898 König gewesen. Von Robert I. stammten alle späteren Robertiner ab und damit auch, in ununterbrochener männlicher Linie, alle späteren Könige von Frankreich aus dem Haus der Kapetinger, somit das gesamte „Haus Frankreich“ (Maison de France) einschließlich des Hauses Valois und der Bourbonen.

    König Odo, der keinen männlichen Nachkommen hatte, übertrug seinem Bruder Robert die Grafschaften, die er vor seiner Thronbesteigung selbst besessen hatte, nämlich Paris, Angers, Tours, Orléans und Blois. Später (890) gab er Robert zusätzlich die Grafschaft Poitiers. Außerdem war Robert Markgraf in Neustrien. Zugleich war er „Laienabt“ zahlreicher Abteien, darunter Saint-Denis bei Paris und Saint-Martin de Tours, das heißt, er konnte nach damaligem Brauch über die Einkünfte dieser Klösöster verfügen. Robert war jedoch nicht – wie man früher glaubte – „Herzog der Franken“ oder „Herzog von Franzien“; dieses Amt wurde erst später geschaffen, und die einzige Urkunde, die Robert als dux Francorum bezeichnet, ist eine Fälschung. Die Stärkung der robertinischen Hausmacht, die sich aus Roberts Ämterhäufung ergab, führte zu Unmut bei den Großen des Reichs und trug dazu bei, dass Gegner der Robertiner einen Karolinger, Karl III. den Einfältigen, zum Gegenkönig gegen Odo erhoben.
    Odo verständigte sich nach einem Bürgerkrieg mit Karl; Karl anerkannte Odo als König und wurde dafür von diesem als Nachfolger akzeptiert. Nach dem Tod Odos (898) hielt sich Robert an diese Abmachung und erhob keinen Anspruch auf die Krone. So kkonnte Karl ungehindert die Nachfolge antreten. Er bestätigte Robert in seinen Ämtern und Besitzungen, insbesondere in seiner Stellung als Markgraf. So behielt Robert die alleinige Macht über ein Bündel von Abteien, Grafschaften und Rechten, didie dadurch dem Zugriff des Königtums entzogen blieben; König Karl sicherte Robert urkundlich zu, dass er alle diese Güter seinem Sohn vererben durfte. Die Grafschaften ließ Robert von ihm nachgeordneten Vasallen verwalten, die nur ihm persönlich unterstanden und keine „Getreuen“ des Königs mehr waren. Auch andere Markgrafen konnten sich damals eine derartige Stellung sichern, was zu einer erheblichen Schwächung des Königtums führte. In der Folgezeit sicherte Robert die Verteidigung Nordfrankreichs gegen die Normannen. 911 fügte er zusammen mit Richard von Burgund (Richard dem Gerichtsherrn) den Seine-Normannen eine schwere Niederlage zu, doch 921 musste er Nantes den Loire-Normannen überlassen.
    Der Friede zwischen dem König und seinem mächtigen Vasallen wurde bis um 921 nicht ernsthaft gestört. Es hatte sich jedoch im Adel Unmut angesammelt, weil Karl seinen Günstling Hagano förderte, einen Lothringer niedriger Herkunft, der überdies ffür die Westfranken ein Landesfremder war. Daher kündigten 920 manche Vornehme Karl den Gehorsam auf, nachdem Karl sich geweigert hatte, Hagano zu entlassen. Als Karl dann beschloss, die Abtei Chelles der Äbtissin Rothild, der Schwiegermutter vovon Roberts Sohn Hugo, wegzunehmen, um sie Hagano zu geben, bedeutete das den endgültigen Bruch mit dem oppositionellen Adel und besonders den Robertinern. Robert ließ sich am 29. Juni 922 in Reims zum Gegenkönig wählen; am folgenden Tag wurde er dort durch Erzbischof Walter von Sens gekrönt.
    Karl stellte eine Armee auf und marschierte gegen den Usurpator. Am 15. Juni 923 fiel Robert in der Schlacht bei Soissons. Die Schlacht endete dennoch mit einem Sieg seiner Truppen. Daher konnten die Anhänger Roberts umgehend dessen Schwiegersohn, Herzog Rudolf von Burgund, zu seinem Nachfolger erheben, nachdem Roberts Sohn Hugo die Krone abgelehnt hatte.

    König Robert I. war aller Wahrscheinlichkeit nach zweimal verheiratet gewesen. Die Mutter seines Sohnes Hugo Magnus war eine Frau namens Beatrix, welche allgemein als Tochter des Grafen Heribert I. von Vermandois und damit als Angehörige des Geschlechts der Karolinger zugerechnet wird. Diese Annahme basiert allerdings auf einem zweifelhaften Beleg aus dem 11. Jahrhundert, während zeitgenössische Quellen keinerlei Angaben über die Herkunft der Beatrix liefern.[1]
    Die zweite Frau Roberts I. dürfte die in einer königlichen Urkunde aus dem Jahr 907 genannte Adela gewesen sein, wenngleich diese oft auch für eine seiner Töchter gehalten wird.[2] Jedenfalls ging aus dieser zweiten Ehe mindestens eine Tochter hervor, die den Grafen Heribert II. von Vermandois heiratete. Robert I. hatte noch eine zweite Tochter namens Emma, die den Herzog Rudolf von Burgund heiratete, der nach dem Tod Roberts zum neuen westfränkischen König erhoben worden war. Die Mutter Emmas ist nicht genau bestimmbar.
    Roberts Enkelsohn war der dux Hugo Capet, der 987 zum König erhoben wurde und die Dynastie der Kapetinger begründete.


    Quellen
    • Jean Dufour (Hrsg.): Recueil des actes de Robert Ier et de Raoul, rois de France (922–936). Imprimerie Nationale u. a., Paris 1978 (Chartes et diplomes relatifs a l'histoire de France).
    Literatur
    • Philippe Lauer: Robert Ier et Raoul de Bourgogne. Rois de France (923–936). Champion, Paris 1910, (Bibliothèque de l'École des Hautes Études - Sciences philologiques et historiques 188, ISSN 0761-148X), (grundlegende Untersuchung; online hier.
    • Karl Ferdinand Werner: Vom Frankenreich zur Entfaltung Deutschlands und Frankreichs. Ursprünge - Strukturen - Beziehungen. Ausgewählte Beiträge. Festgabe zu seinem 60. Geburtstag. Thorbecke, Sigmaringen 1984, ISBN 3-79957027-6.
    • Walther Kienast: Die fränkische Vasallität. Von den Hausmeiern bis zu Ludwig dem Kind und Karl dem Einfältigen. Herausgegeben von Peter Herde. Klostermann, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-465-01847-8 (Frankfurter wissenschaftliche Beiträge - Klturwissenschaftliche Reihe 18).
    Einzelnachweise
    1 Historia Francorum Senonensis, hrsg. von Georg Waitz in MGH SS 9 (1851), S. 366
    2 Martin Bouquet: Recueil des Historiens des Gaules et de la France (RHGF) 9, S. 505

    Familie/Ehepartner: Beatrix von Vermandois. Beatrix (Tochter von Graf Heribert I. von Vermandois (Karolinger) und Adela von Meaux) wurde geboren in cir 886; gestorben in nach 26 Mrz 931. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 5. Herzog Hugo von Franzien, der Grosse  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 895; gestorben am 16 Jun 956 in Burg Dourdan; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Familie/Ehepartner: (Adele) N.. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 6. Gräfin Adele von Frankreich (von Neustrien)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 7. Emma von Frankreich  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 935.


Generation: 3

  1. 4.  Graf Theobald I. (Diebold) von Blois, der Betrüger Graf Theobald I. (Diebold) von Blois, der Betrüger Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Richhilde2, 1.Robert1) wurde geboren in cir 910; gestorben am 16 Jan 975.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Tours; Vizegraf von Tours
    • Titel (genauer): Grafschaft Blois; Vizegraf von Blois

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Theobald_I._(Blois) (Okt 2017)

    Theobald I. von Blois (französisch: Thibaud; * um 910; † 16. Januar 975), genannt der Betrüger (le Tricheur oder Tricator), war ein Vizegraf von Blois und Tours und nahm eigenmächtig den Titel und Rechte eines Grafen an. Weiterhin bemächtigte er sich der Grafschaften Chartres und Châteaudun. Theobald war der Sohn des Vizegrafen Theobald des Alten († vor 942) und einer der zwei Ehefrauen seines Vaters. Erstere ist namentlich unbekannt, die zweite war Richilde eine Tochter des Grafen Hugo II. von Bourges und der Rothilde, einer Tochter Kaiser Karls des Kahlen.
    Der anglo-normannische Dichter Wace (12. Jahrhundert) beschrieb den Grafen von Blois in seinem Roman de Rou wie folgt: Theobald war voll List und Falschheit, zu Mann noch Frau trug er Freundschaft, für Freie und Gefangene kannte er kein Dank und Mitleid, noch zögerte er vor Verfehlung und Sünde

    Biographie
    Als treuer Anhänger seines Lehnsherren, Herzog Hugo des Großen, stand er diesem im Machtkampf gegen König Ludwig IV. bei. Nachdem der Herzog den König 945 gefangengenommen hatte, wurde Theobald mit dessen Bewachung auf der Burg von Laon betrautut. Der König wurde ein Jahr später wieder freigelassen im Tausch für Laon, das er an Herzog Hugo abtreten musste. Theobald wurde dort als Kastellan eingesetzt und verteidigte die Burg dreimal (947, 948, 949) gegen den König der die Unterstützung König Ottos I. besaß. Nachdem sich beide Parteien 950 versöhnt hatten, wurde Laon wieder dem König übergeben. Zur selben Zeit begann Theobald eine Fehde gegen Erzbischof Artaud von Reims um den Besitz der Burg Coucy, auf die Theobald durch seine Ehe einen Anspruch hatte, der ihm vom Erzbischof streitig gemacht wurde. Aber erst mit Artauds Amtsnachfolger, Odelric, gelang eine Einigung, indem die Burg um 965 an Theobalds Sohn Odo übergeben wurde.
    Nach dem Tod seines Schwagers Herzog Alain Schiefbart 952 gelang es Theobald, seinen Einfluss bis in die Bretagne auszudehnen, wo er die Lehnshoheit über die Grafschaft Rennes erlangte, während er die Grafschaft Nantes dem zweiten Ehemann seineer Schwester Graf Fulko II. von Anjou überließ. Beide Grafen waren eng miteinander verbündet und nannten sich anlässlich eines Treffens in Verron gegenseitig „Statthalter und Verwalter des Königreichs Neustrien“ (Gouverneur et administrateur [du] royaume [de Neustrie]) und „Grafen von Gottes Gnaden“ (Comtes par la grâce de Dieu). Doch unter ihren Söhnen sollte eine generationenlange Fehde zwischen den Häusern Blois und Anjou ausbrechen.
    Ein weiterer Todesfall sollte das Handeln Theobalds und das seiner Nachkommen entscheidend beeinflussen. Als sein Lehnsherr Herzog Hugo 956 starb machte sich Theobald dies zunutze, indem er die Unmündigkeit dessen Sohnes Hugo Capet ausnutzte, um sich Chartres und Châteauduns zu bemächtigten, wo er somit die direkte Herrschaft der Robertiner beendete. Dabei genoss er die Zustimmung König Lothars, der sich davon eine Schwächung der Herzoge von Franzien erhoffte. Mit dieser Handlung begründete Theobald eine Vormachtstellung seines Hauses im Norden Frankreichs, vollzog aber auch einen Bruch mit den Robertinern, die als Kapetinger 987 den Thron besteigen sollten, welcher zu einem andauernden feindseligen Verhältnis seiner Nachkommen zu ihnen führte. Ihm selbst brachte er den Beinamen und einen zweifelhaften Ruf ein.
    Im Bunde mit dem König führte Theobald 960 eine Invasion gegen die Normandie an, deren Herzog Richard Ohnefurcht der Protektor Hugo Capets war. Nach der Einnahme von Évreux 962 wurden sie jedoch vor Rouen geschlagen, wo auch Theobalds gleichnamiger Sohn getötet wurde. Im Gegenzug führten die Normannen, welche durch Krieger des Harald Blauzahn unterstützt wurden, einen Vergeltungszug gegen Theobalds Gebiete und überfielen das Dunois und brannten Chartres nieder. In einem 966 ausgehandelten Frieden musste er alle seine Eroberungen in der Normandie aufgeben. Dafür stärkte Theobald seinen Einfluss im Berry, indem er die Kontrolle über die Festungen Saint-Aignan-sur-Cher, Vierzon und vermutlich auch Aiguillon erlangte und das Erzbistum Bourges zunächst seinem Bruder und dann einen seiner Söhne sicherte. Weiterhin verstärkte er die Verteidigungsanlagen von Chartes und ließ die Burgen von Chinon, Châteaudun und Saumur (960) errichten. Er wurde an der Loire zur beherrschenden Macht, die sogar die des Hugo Capet bedrohte, der deswegen wiederum das Bündnis mit den Grafen von Anjou suchte.
    Theobald starb am 16. Januar 975 und wurde in der Abtei Saint-Père in Chartres beigesetzt. Die Mönche der Abtei von Saint-Florent bei Saumur, die Theobald gestiftet hatte, überlieferten der Nachwelt vom Einzug seiner Seele in das Paradies, dank der Fürsprache des Heiligen Florent von Anjou. Sie waren die einzigen, die das behaupteten.


    Titel (genauer):
    Robert der Tapfere setzte in Blois – wie in den anderen wichtigen Städten an der Loire – einen Vizegrafen ein, vererbte das Land dann aber (als Grafschaft) an seinen Schwiegersohn, den Vizegrafen von Tours, der zum Gründer des Hauses Blois wurde.
    Dessen Sohn Theobald I. bemächtigte sich 956/960 der Grafschaft Chartres und der Grafschaft Châteaudun. In der nächsten Generation kamen kurzzeitig die Grafschaft Beauvais und die Grafschaft Dreux dazu, 1019/25 die Grafschaft Troyes und die Grafschaft Meaux, die später dann zur Champagne zusammengefasst wurden, sowie die Grafschaft Sancerre.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Blois

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Tours war ein mittelalterliches Feudalterritorium Frankreichs und entsprach in seinem Umfang der historischen Provinz Touraine (heute Département Indre-et-Loire). Es lag im Südwesten des Pariser Beckens, zum Teil im Tal der Loire, Hauptstadt war Tours. Im Spätmittelalter wurde die Grafschaft zum Herzogtum Touraine aufgewertet.
    Fulko musste nach der Übernahme der Grafschaft Nantes um 909 Tours an Theobald den Alten, der bereits als Vizegraf von Blois amtierte und Stammvater des Hauses Blois wurde, abtreten. Des Alten Sohn und Nachfolger Theobald der Betrüger nahm für seine Besitzungen den Grafentitel an.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Tours

    Theobald heiratete Gräfin Ledgard (Luitgard) von Vermandois in zw 942 und 943. Ledgard (Tochter von Graf Heribert II. von Vermandois (Karolinger) und Gräfin Adele von Frankreich (von Neustrien)) wurde geboren in cir 915/920; gestorben in an einem 27 Mai nach 978. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 8. Graf Odo I. von Blois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 950; gestorben am 12.3.995 od 996.
    2. 9. Gräfin Emma von Blois  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1004.

  2. 5.  Herzog Hugo von Franzien, der Grosse Herzog Hugo von Franzien, der Grosse Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren in cir 895; gestorben am 16 Jun 956 in Burg Dourdan; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog der Franken bzw. Herzog von Franzien (dux Francorum) (ab 936)
    • Titel (genauer): Angers, FR; Graf von Angers https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_und_Herzöge_von_Anjou

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_der_Große

    Hugo der Große (lateinisch Hugo Magnus, französisch Hugues le Grand; * um 895; † 16. Juni 956 auf der Burg Dourdan) war ab 936 Herzog der Franken bzw. Herzog von Franzien (dux Francorum) und als solcher eine der politisch maßgeblichen Persönlichkeiten im späten Westfrankenreich.
    Der Beiname Magnus war wohl ursprünglich nicht als Hinweis auf (politische) „Größe“ gemeint, sondern war im damaligen Latein gleichbedeutend mit Maior, was „der Größere“ oder auch „der Ältere“ bedeuten konnte; gemeint war „der Ältere“ zur Unterscheidung von seinem gleichnamigen Sohn „Hugo dem Jüngeren“, dem späteren König Hugo Capet.[1] Dennoch ist weiterhin die traditionelle Übersetzung „der Große“ gebräuchlich.

    Hugo stammte aus dem Geschlecht der Robertiner, einer Familie, die damals mit der Königsdynastie der Karolinger rivalisierte. Die Robertiner hatten schon zwei Westfrankenkönige gestellt, Hugos Onkel Odo (888–898) und dessen jüngeren Bruder, Hugos Vater Robert I., der ein Jahr lang (922–923) Gegenkönig gegen den damals regierenden Karolinger Karl den Einfältigen gewesen war. Robert fiel im Juni 923 im Kampf gegen Karl in der Schlacht bei Soissons und hinterließ Hugo als einzigen Sohn. Da die Anhänger Roberts trotz dessen Tod die Schlacht gewannen, waren sie in der Lage, sogleich nach ihrem Sieg einen neuen Gegenkönig gegen Karl zu erheben. Hugo hatte als Erbe Roberts die Möglichkeit zuzugreifen, lehnte jedoch die Krone ab. Darrauf wurde Hugos Schwager Rudolf von Burgund gewählt und am 13. Juli 923 in Soissons gekrönt. Schon wenige Wochen später gelang es Heribert II. von Vermandois, einem der Anführer der karolingerfeindlichen Adelsgruppe, Karl den Einfältigen in eine Falle zu locken und gefangenzunehmen. Karl blieb bis zu seinem Tod in Haft, und Rudolf wurde in der Folgezeit allgemein als König anerkannt.
    Hugo übernahm schon bei der Erhebung seines Vaters zum König oder spätestens bei dessen Tod die zahlreichen Grafschaften und sonstigen Ämter und Rechte, die Robert I. vor seiner Thronbesteigung besessen hatte; hinzu kam die Grafschaft Maine, die Rudolf ihm zum Dank für geleistete Dienste verlieh. Damit beherrschte Hugo weitgehend die Region zwischen Loire und Seine, die man traditionell als Neustrien zu bezeichnen pflegte - mit Ausnahme des Gebiets, das Karl der Einfältige 911 den Seine-Normannen abgetreten hatte und der Grafschaft Nantes, die Hugos Vorgänger Robert 921 den Loire-Normannen hatte überlassen müssen (was Hugo 927 bestätigte). Durch diese Ämterhäufung zählte er zu den bedeutendsten Großen im Reich Rudolfs. Die letzte Phase der Regierungszeit Rudolfs (ab 927) war von militärischen Auseinandersetzungen mit Heribert II. von Vermandois geprägt, wobei Hugo auf der Seite des Königs stand, da Heribert sein wichtigster Rivale war.
    Als Rudolf 936 starb, ohne einen Sohn zu hinterlassen, bot sich Hugo eine weitere Chance, den Thron zu besteigen, da er nunmehr der mächtigste Adlige im Reich geworden war. Wiederum ergriff er die Gelegenheit nicht, sondern beschloss, zur alten Dynastie zurückzukehren und einen Karolinger einzusetzen, den Sohn Karls des Einfältigen, Ludwig IV. den Überseeischen. Damit wollte er ein Gegengewicht zur bedrohlichen Macht Heriberts II. schaffen, dessen Ehrgeiz andauernde Konflikte erwarten ließ. Ludwig war nach Karls Gefangennahme von seiner Mutter, die dem Königshaus von Wessex angehörte, nach England in Sicherheit gebracht worden und kehrte nun auf Einladung Hugos zurück. Hugo empfing Ludwig in Boulogne, huldigte ihm und begleitete ihn nach Laon, wo Ludwig gekrönt wurde.
    Zum Lohn dafür, dass Hugo ihm den Thron verschafft hatte, musste Ludwig dem Robertiner eine einzigartige Sonderstellung im Reich einräumen. Hugo erhielt den eigens für ihn geschaffenen Rang eines „Herzogs der Franken“ (dux Francorum). Bereits in einer Königsurkunde von 936 stellte Ludwig fest, er handle auf den Rat „unseres geliebtesten Hugo, des Frankenherzogs, der in allen unseren Reichen der Zweite nach uns ist“. Dies bedeutete, dass Hugo nicht nur die unmittelbare Zuständigkeit für seine vielen Grafschaften und seine sonstigen Ämter und Rechte behielt, sondern darüber hinaus „in allen Reichen“, also in sämtlichen Teilen des Westfrankenreichs, eine Stellung zwischen dem König und den nachrangigen Vasallen einnahm. Die Frage, ob oder inwieweit dies als eine Art Vizekönigtum zu deuten ist, ist unter den Historikern umstritten. Einerseits konnte der Titel „Herzog der Franken“ in bewusster Analogie zu „König der Franken“, dem Titel des Karolingers, auf das gesamte Westfrankenreich bezogen werden, also eine reichsweite Zuständigkeit beinhalten, andererseits wird er anscheinend im Sprachgebrauch der Quellen gewöhnlich nur auf einen bestimmten Reichsteil bezogen, nämlich das Hugo dem Großen verliehene Herzogtum Franzien. Dieses umfasste die Gebiete nördlich der Loire, soweit sie nicht den Normannen überlassen worden waren. Vermutlich war der Begriff „Frankenherzog“ doppeldeutig und konnte nach Bedarf in einem weiteren oder einem engeren Sinn verwendet werden. Auf jeden Fall beanspruchte der Robertiner eine Stellung, die mit derjenigen der karolingischen Hausmeier im späten Merowingerreich vergleichbar war.
    Zunächst war Ludwig völlig von Hugo abhängig und musste ihn im Kampf gegen Hugo den Schwarzen von Burgund, einen Bruder des verstorbenen Königs Rudolf, unterstützen. Der Feldzug war erfolgreich, Hugo der Große konnte sich nordburgundische Gebiete und insbesondere die Stadt Sens aneignen. Doch schon im folgenden Jahr 937 machte sich Ludwig von seinem „Vormund“ unabhängig. Er begann seinen Kampf gegen die Übermacht des Robertiners, wobei er sich mit Vornehmen verbündete, die ebenfalls vom robertinischen Expansionsstreben bedroht waren, darunter Hugo der Schwarze. Hugo der Große reagierte mit einer neuen Bündnispolitik; er verbündete sich mit seinem bisherigen Gegner Heribert II. und sicherte sich das Wohlwollen Ottos des Großenen, dessen Schwester Hadwig er heiratete. Hinzu kam, dass Ludwig sich den Zorn Ottos zuzog, indem er den Aufstand der Herzöge Giselbert von Lothringen und Eberhard von Franken gegen Otto unterstützte. Dabei beabsichtigte Ludwig, das karolingischhe Stammland Lothringen, das nach der Entmachtung Karls des Einfältigen in den Hoheitsbereich des ostfränkischen Reichs geraten war, zurückzugewinnen. Nach seinem Sieg über die Aufständischen unternahm Otto 940 einen Feldzug ins Westfrankenreich, um Ludwig zu bestrafen. In der Königspfalz Attigny nahm er die Huldigung von Hugo dem Großen und Heribert II. entgegen. Ludwigs Lage hatte sich bereits dadurch stark verschlechtert, dass Hugo der Große und Heribert die Stadt Reims einnahmen unund dort den Erzbischof Artold, einen der wichtigsten Getreuen Ludwigs, absetzten. Doch eine völlige Niederlage Ludwigs lag nicht im Interesse Ottos, der ein Kräftegleichgewicht im Westfrankenreich anstrebte. Daher empfing Otto im Jahr 942 Ludwig und Hugo in Visé an der Maas. Bei diesem Treffen wurde eine Übereinkunft zur Regelung der Streitigkeiten getroffen.
    Im Juli 945 wurde Ludwig in der Normandie von seinen dortigen Gegnern in einen Hinterhalt gelockt und schließlich, obwohl er zunächst fliehen konnte, gefangengenommen. Die Normannen lieferten ihn an Hugo den Großen aus. Als Preis für die Freilassung des Königs forderte Hugo die Herausgabe der Stadt Laon, die Ludwigs Machtzentrum war. Erst als Ludwigs Gemahlin, Königin Gerberga, diese Forderung erfüllte, kam Ludwig frei (Sommer 946).
    Durch diese Vorgänge verlor Ludwig so viel Macht und Ansehen, dass Otto der Große nicht mehr untätig bleiben konnte und erneut militärisch eingriff, diesmal auf der Seite des Karolingers. Im Herbst 946 zog ein großes Heer Ottos nach Westen und vvereinte sich mit Ludwigs Kräften. Hugo vermied eine Feldschlacht, seine Truppen verschanzten sich in den Städten. Das Heer der beiden Könige konnte Laon, Senlis, Paris und Rouen nicht einnehmen, doch gelang ihnen die Eroberung von Reims, wo sie den vertriebenen Erzbischof Artold wieder einsetzten.
    Nun gingen Hugos Gegner auch mit kirchlichen Kampfmitteln gegen ihn vor. Im Juni 948 versammelten sich in Ingelheim westfränkische, lothringische und ostfränkische Bischöfe unter dem Vorsitz eines päpstlichen Legaten in Gegenwart Ottos und Ludwiigs zu einer Synode. Sie verurteilten Hugo sowohl wegen seines Vorgehens gegen Ludwig als auch wegen der Vertreibung Artolds aus Reims. Auf anschließenden Synoden wurde Hugo mit seinen Anhängern exkommuniziert, und die Exkommunikation wurde sogar im Jahre 949 von Papst Agapet II. bestätigt. Im selben Jahr konnte Ludwig die Stadt Laon in einem nächtlichen Überraschungsangriff zurückerobern; nur die Zitadelle blieb in der Hand von Hugos Kräften. Die Unterstützung der westfränkischen Adligen für Hugo bröckelte ab. Schließlich vermittelte 950 Herzog Konrad der Rote von Lothringen im Auftrag Ottos des Großen einen Friedensschluss zwischen Ludwig und Hugo. Hugo übergab dem König die Zitadelle von Laon.
    Als Ludwig am 10. Oktober 954 überraschend an den Folgen eines Reitunfalls starb, wollte Hugo ein weiteres Mal nicht König werden. Er traf sich mit Ludwigs Witwe Gerberga, und sie verständigten sich darüber, dass nur der ältere der beiden überlebenden Söhne Ludwigs, der dreizehnjährige Lothar, die Nachfolge antreten sollte. Am 12. November 954 wurde Lothar in Reims geweiht. Diesmal fiel die Belohnung für Hugos Kooperation noch großzügiger aus als früher. Er behielt nicht nur sein Herzozogtum Franzien, sondern ihm wurden darüber hinaus auch noch zwei weitere große Reichsteile, Burgund und Aquitanien, verliehen; das heißt, deren bisherige Herzöge sollten Vasallen Hugos werden. In Burgund gelang es, dieses Vorhaben durchzusetzenen; Herzog Giselbert akzeptierte seinen neuen Status als Vasall Hugos und verschwägerte sich mit ihm. Hugos elfjähriger Sohn Otto wurde mit Giselberts Tochter Luitgard, der Erbin des Herzogtums, verheiratet, so dass Hugo mit dem Tod Giselberts aam 8. April 956 alleiniger Herr über Burgund wurde. Schwieriger gestalteten sich die Verhältnisse in Aquitanien, wo Lothar und Hugo einen Feldzug unternehmen mussten, um den dortigen Herzog Wilhelm zur Unterwerfung zu zwingen; das Unternehmen war militärisch nur teilweise erfolgreich und brachte keinen politischen Ertrag, so dass Hugos Herrschaft über Aquitanien nominell blieb.
    Hugo starb im Juni 956 und wurde in der Grablege der französischen Könige, der Basilika Saint-Denis, beigesetzt. Er hinterließ fünf zum Teil noch unmündige Kinder aus seiner dritten Ehe sowie einen unehelichen Sohn, der eine geistliche Laufbahn einschlug. Seine Frau Hadwig übernahm zusammen mit ihrem Bruder Brun, dem Erzbischof von Köln, die Vormundschaft.
    Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde sein Grab am 18. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, seine Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.

    Hugo heiratete 938, nach dem Tod seiner zweiten Ehefrau Edhild, Tochter des englischen Königs Eduards des Älteren und Schwester von König Æthelstan ein drittes Mal, da beide vorangegangenen Ehen kinderlos geblieben waren. Seine dritte Ehefrau war Hadwig, Tochter des deutschen Königs Heinrich I. und Schwester des Kaisers Otto I. Seine Kinder waren:
    • Béatrix (* wohl 939; † nach 987); ∞ 954/55 Friedrich I., Herzog von Oberlothringen († 978) (Wigeriche)
    • Hugo Capet (* 941; † 24. Oktober 996), König von Frankreich 987;
    • Emma (* um 943; † nach 968); ∞ 960 Richard I., Herzog der Normandie († 996) (Rolloniden)
    • Otto (* um 944; † 965), Herzog von Burgund 956–965
    • Heinrich der Große (* um 946; † 1002), Herzog von Burgund 965–1002
    • Heribert (Mutter: Ringare/Raingarde, niederer Herkunft, † 23. August ... im Château von Toucy), † 23. August, vielleicht auch 16. August, 994 wohl in Auxerre, 969/994 Bischof von Auxerre, begraben in Notre-Dame in Auxerre


    Literatur
    • Walther Kienast: Der Herzogstitel in Frankreich und Deutschland. (9. bis 12. Jahrhundert). Mit Listen der ältesten deutschen Herzogsurkunden. Oldenbourg, München u. a. 1968.
    Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Walther Kienast: Magnus = der Ältere, in: Historische Zeitschrift, Bd. 205 (1967), S. 1–14.

    Begraben:
    Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde sein Grab am 18. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, seine Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.

    Gestorben:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Dourdan

    Hugo heiratete Herzogin Hadwig von Franzien (von Sachsen) in vor dem 14. Sept. 937. Hadwig (Tochter von König Heinrich I. von Sachsen (von Deutschland) (Liudofinger) und Königin Mathilde von Sachsen, die Heilige ) wurde geboren in zw 914 und 920; gestorben in an einem 10 Mai nach 965. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 10. König Hugo Capet (Kapetinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 940 od 941; gestorben am 24 Okt 996 in Les Juifs, Chartres, Frankreich; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.
    2. 11. Beatrix von Frankreich  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 939 und 940; gestorben in nach 965.
    3. 12. Herzog Heinrich von Burgund, der Grosse  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 946; gestorben am 15 Okt 1002 in Château Pouilly-sur-Saône.

    Familie/Ehepartner: Edhilda von England. Edhilda (Tochter von König Eduard I. von England und Aelflede (Elfleda) (England)) wurde geboren in zw 907 und 910; gestorben am 26 Jan 937. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 6.  Gräfin Adele von Frankreich (von Neustrien)Gräfin Adele von Frankreich (von Neustrien) Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Robert2, 1.Robert1)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Neustrien

    Neustrien oder Neustria war in der Zeit von 511 bis 737 der nordwestliche Teil des fränkischen Reiches zwischen Loire und Schelde. Durchgehend beherrschte das Geschlecht der Merowinger diesen Reichsteil.
    Neustrien hatte in der Zeit seines Bestehens oftmals Konflikte mit seinem östlichen Nachbarn Austrasien auszufechten, wobei diese beiden Länder aber auch häufig in Personalunion miteinander verbunden waren.[1]
    Neustrien war Folgereich des Reiches von Soissons und Vorläufer des Westfränkischen Reiches. Seine Oberhäupter führten alle den Titel König.

    Könige Neustriens
    • 584–629 Chlothar II. der Junge
    • 629–639 Dagobert I. Der Gute (in Personalunion)
    • 639–657 Chlodwig II.
    • 657–673 Chlothar III.
    • 673–673 Theuderich III.
    • 673–675 Childerich II. (in Personalunion)
    • 675–691 Theuderich III. (2. Mal)
    • 691–695 Chlodwig III.
    • 695–711 Childebert III.
    • 711–715 Dagobert III.
    • 715–721 Chilperich II. (Bruder Daniel)
    • 721–737 Theuderich IV.
    • 737–741 Karl Martell (als Hausmeier und in Personalunion)
    • 741–743 Pippin III. (als Hausmeier)
    • 743–751 Childerich III.



    Literatur
    • Hartmut Atsma (Hrsg.): La Neustrie. Les pays au nord de la Loire de 650 à 850. Colloque historique international (= Beihefte der Francia. 16/1 und 16/2). Thorbecke, Sigmaringen 1989, ISBN 3-7995-7316-X (Bd. 1 online; Bd. 2 online).
    • Patrick Périn (Hrsg.): La Neustrie. Les pays au nord de la Loire de Dagobert à Charles le Chauve (VIIe-IXe siècles), Rouen 1985.
    Weblinks
    Commons: Neustria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Farbkarte mit den Grenzen der Teilkönigreiche um 600.
    Anmerkungen
    1 Matthias Becher: Karl der Grosse. München 1999, S. 33.

    Familie/Ehepartner: Graf Heribert II. von Vermandois (Karolinger). Heribert (Sohn von Graf Heribert I. von Vermandois (Karolinger) und Adela von Meaux) wurde geboren in cir 880; gestorben am 23 Feb 943; wurde beigesetzt in Saint-Quentin. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 13. Graf Odo von Vermandois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 910; gestorben am 19 Jun 946.
    2. 14. Gräfin Adele von Vermandois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 915; gestorben in zw 958 und 960.
    3. 15. Heribert III. von Vermandois, der Alte  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 910 und 915; gestorben in zw 980 und 984.
    4. 16. Graf Robert von Vermandois (Karolinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 920; gestorben in Aug 967.
    5. 17. Adalbert I. von Vermandois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 915; gestorben am 8 Sep 987.
    6. 18. Gräfin Ledgard (Luitgard) von Vermandois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 915/920; gestorben in an einem 27 Mai nach 978.
    7. 19. Erzbischof Hugo von Vermandois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 920; gestorben in 962.

  4. 7.  Emma von Frankreich Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Robert2, 1.Robert1) gestorben in 935.

    Familie/Ehepartner: Rudolf von Autun (von Burgund). [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 4

  1. 8.  Graf Odo I. von BloisGraf Odo I. von Blois Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Theobald3, 2.Richhilde2, 1.Robert1) wurde geboren in cir 950; gestorben am 12.3.995 od 996.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Graf von Blois - Graf von Chartres - Graf von Châteaudun - Graf von Tours - Graf von Beauvais - Graf von Dreux - Herr von Chinon - Herr von Saumur - Markgraf

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Odo_I._(Blois) (Okt 2017)

    Odo I. (franz.: Eudes; * um 950; † 12. März 995/996) war ein Graf von Blois, Tours, Chartres, Châteaudun, Beauvais und Dreux, Herr von Chinon und Saumur. Er war ein Sohn des Grafen Theobald des Betrügers († 975) und dessen Ehefrau Ledgard von Vermandois († 978).
    Um das Jahr 965 bekam Odo die Burg Coucy als Lehen vom Erzbischof von Reims übertragen. Nach dem Tod seines Onkels mütterlicherseits Heribert dem Alten († 980/984) erbte Odo von diesem die Grafschaft Reims, die Abtei Saint-Médard (Soissons), sowowie das Land um Provins und Château-Thierry (Omois) womit das Haus Blois in der Region der Champagne Fuß fasste. Von seinem Lehnsherren, Herzog Hugo Capet, erhielt er noch vor 984 die die Abteien Saint-Martin und Marmoutier übertragen. Letzteren entließ er in den clunizianischen Verband und legte eine Nekropole für seine Familie an.

    Biographie
    Odo begann die generationenlange Fehde seines Hauses zu den benachbarten Grafen von Anjou. Streitpunkt war die Vorherrschaft in der Touraine und der Bretagne, wo beide Häuser präsent waren. Odo unterstützte seinen Vasallen Graf Conan den Krummen von Rennes in dessen Bestrebungen Nantes, das von Anjou kontrolliert wurde, zu erobern. Doch in der ersten Schlacht von Conquereuil 981 wurde Conan von Gottfried Graujacke von Anjou geschlagen.
    Die Rivalität zu den Anjou spiegelte sich auch in deren unterschiedlichen Parteinahmen im Machtkampf zwischen Karolingern und Robertinern um den Königsthron wider. Während Odo sich von seinem einstigen Lehnsherren Hugo Capet (Robertiner) löste uund an die Seite des karolingischen Königs Lothar trat, blieb Gottfried von Anjou ein treuer Anhänger Capets. Gemeinsam mit seinem Vetter Heribert dem Jüngeren nahm Odo am Feldzug des Königs nach Lothringen teil, der mit der Eroberung von Verdun 985 seinen Höhepunkt fand.
    Die Erhebung Hugo Capets zum König 987 nutzte Odo aus, um sich von diesem die Burg von Dreux übertragen zu lassen, als Lohn für seine Anerkennung des Herrscherwechsels. Dies führte Odo in eine Feindschaft zu dem Normannenherzog Richard Ohnefurcht, dem Dreux tatsächlich gehörte. Aber auch vom neuen König fiel Odo nach diesem Gewinn wieder ab und verbündete sich stattdessen mit dem karolingischen Prätendenten Karl von Niederlothringen, dem Bruder König Lothars, der Capet den Krieg erklärt und Laon besetzt hatte. Nachdem Karl 991 in die Gefangenschaft Capets fiel, begann Odo den König in der Region zwischen Loire und Marne zu bekämpfen. Er bemächtigte sich der Burg von Melun die er aber an Burchard dem Ehrwürdigen von Vendôme wieder verlor, von dem er in der Nähe von Orsay zusätzlich geschlagen wurde. Nachdem schließlich Graf Fulko Nerra von Anjou die Burgen Odos in der Touraine brandschatzte, war er um 992 gezwungen sich dem König zu unterwerfen.
    Doch schon im Jahr 993 verschwor sich Odo mit Bischof Adalbero von Laon, um den König und seinen Mitgekrönten Sohn, Robert II., in Mouzon gefangen zu nehmen und an Kaiser Otto III. auszuliefern. Doch das Komplott wurde aufgedeckt und der Bischof verhaftet, gegen Odo ließ der König den Grafen von Anjou marschieren. Der ließ in der Touraine den Donjon von Langeais errichten, einen der ersten Wehrtürme aus Stein. Odo beeilte sich ein Bündnis mit dem Herzog Wilhelm IV. von Aquitanien einzugehen, Ehemann seiner Schwester, und dem Grafen von Flandern sowie sogar dem Herzog der Normandie, um Langeais im Winter 995/996 zu belagern. Als Fulko den König zu Hilfe rief und dieser mit einem Heer vor Ort erschien, musste die Belagerung abgebrochen werden.
    Im gleichen Winter erkrankte Odo und starb in der Abtei von Marmoutier wo er auch bestattet wurde. Er hinterließ seine unmündigen Söhne in einer gefährlichen Situation, die seine Witwe durch eine schnelle Heirat mit König Robert II. begegnete. Da sie aber mit dem jungen König nach kanonischem Recht zu nahe verwandt war, sollte die Ehe auf Druck Papst Gregors V. wieder geschieden werden.

    Odo heiratete Bertha von Burgund in cir 983/986. Bertha (Tochter von König Konrad III. von Burgund, der Friedfertige und Prinzessin Mathilde von Frankreich (von Burgund)) gestorben in nach 1010. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 20. Graf Odo II. von Blois  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 15 Nov 1037.

  2. 9.  Gräfin Emma von BloisGräfin Emma von Blois Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Theobald3, 2.Richhilde2, 1.Robert1) gestorben in 1004.

    Emma heiratete Graf Wilhelm IV. von Poitou (Ramnulfiden), Eisenarm in 968. Wilhelm (Sohn von Graf Wilhelm III. von Poitou (Ramnulfiden), Wergkopf und Prinzessin Gerloc (Adela) von der Normandie) wurde geboren in cir 937; gestorben am 3 Feb 995 in Kloster Saint-Maixent. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 21. Herzog Wilhelm V. von Poitou (Ramnulfiden), der Grosse  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 969; gestorben am 31 Jan 1030 in Kloster Maillezais.

  3. 10.  König Hugo Capet (Kapetinger)König Hugo Capet (Kapetinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Hugo3, 3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren am 940 od 941; gestorben am 24 Okt 996 in Les Juifs, Chartres, Frankreich; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Angers, FR; Graf von Angers https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_und_Herzöge_von_Anjou
    • Titel (genauer): Herzog von Franzien (Dux Francorum) (960 bis 987), König der Franken (987 bis 996)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_Capet

    Hugo Capet (französisch Hugues Capet; * 940 oder 941; † 24. Oktober 996 in Les Juifs bei Chartres) war ein König der Franken von 987 bis 996. Zuvor war er von 960 bis zu seinem Regierungsbeginn Herzog von Franzien (Dux Francorum) gewesen. Er führte im Westfrankenreich einen Dynastiewechsel herbei; das Königsgeschlecht der Karolinger wurde durch eine neue Dynastie ersetzt, die später nach Hugos Beinamen die Bezeichnung Kapetinger erhielt. Alle späteren französischen Könige und zahlreiche weitere europäische Herrschergeschlechter und Adelsfamilien waren Nachkommen Hugo Capets in direkter männlicher Linie. Zu den Nebenzweigen der Kapetinger gehörten die Valois, die Bourbonen und das Haus Orléans. Die Herrschaft der als „Haus Frankreich“ bezeichneten Nachkommen Hugo Capets wurde erst durch die Februarrevolution 1848 endgültig beendet.

    Herkunft
    Hugo wurde 940 oder 941 als ältester Sohn von Hugo dem Großen und dessen Ehefrau Hadwig (auch Hedwig; † 959), einer Schwester Kaiser Ottos des Großen, geboren. Hugo der Große spielte als Herzog von Franzien und Oberhaupt des Geschlechts der Robertiner eine maßgebliche Rolle in der westfränkischen Reichspolitik; er konnte die traditionelle Machtstellung seiner Familie noch erheblich ausbauen, indem er zusätzlich das Herzogtum Burgund und sogar einen vom König anerkannten Anspruch auf Aquitanien erwarb. Damit war er mächtiger als der König selbst. Die Familie der Robertiner, deren Oberhaupt Hugo Capet als ältester Sohn seines Vaters wurde, rivalisierte schon seit dem 9. Jahrhundert mit der Königsdynastie der Karolinger und hatte bereits zwei Könige gestellt, darunter Hugo Capets Großvater Robert I., der 923 als Gegenkönig gegen einen Karolinger im Kampf gefallen war. Daher war der älteste lebende Robertiner stets ein potentieller Kandidat für die Königswürde, doch scheute Hugo der Große vor dem Griff nach der Krone zurück.

    Machtstellung unter den letzten Karolingern
    Hugo der Große starb 956, doch erst 960 erhielt Hugo Capet von dem etwa gleichaltrigen karolingischen König Lothar das Herzogtum Franzien, das wichtigste der zahlreichen Lehen der Robertiner. Damit konnte er die zentrale Rolle seines Vaters alals mächtigster Vasall der Krone übernehmen. Er war der letzte Herzog von Franzien, denn als er 987 die Königswürde erlangte, wurde das Herzogtum nicht neu vergeben, sondern abgeschafft.[1] Das Herzogtum Burgund, das ebenfalls ein Lehen Hugos des Großen gewesen war, übertrug Lothar 960 Hugo Capets jüngerem Bruder Otto, nachdem Hugo und Lothar 958 gemeinsam einen Feldzug zur Unterwerfung burgundischer Aufständischer durchgeführt hatten.[2] Bezeichnend für die Machtverhältnisse war der UUmstand, dass nach Ottos Tod 965 die burgundischen Großen auf Anraten Hugo Capets den dritten und jüngsten Sohn Hugos des Großen, Heinrich I. den Großen, der auch Odo-Heinrich genannt wurde, zum Herzog wählten, ohne sich um den Willen des Königs zu kümmern. Burgund wurde somit damals nicht mehr als Lehen der Krone betrachtet, der Herzog von Burgund galt nur noch als Vasall des Herzogs von Franzien.[3] Darüber war Lothar tief gekränkt. Die dadurch entstandene Spannung zwischen dem König und dem Herzog von Franzien erforderte eine Vermittlung seitens der Ottonen; Kaiser Otto der Große und sein Bruder, Herzog Brun von Lothringen, waren mütterlicherseits Onkel sowohl Hugo Capets als auch des Königs.[4] Schon zur Zeit Hugos des GGroßen hatte sich Otto der Große in Konflikten zwischen Karolingern und Robertinern um einen Ausgleich bemüht und war zugleich dem traditionellen karolingischen Anspruch auf Lotharingien entgegengetreten. Dabei war er vor wechselnder Parteinahmme und militärischem Eingreifen im Westfrankenreich nicht zurückgeschreckt. Nach Ottos Tod (973) änderten sich die Verhältnisse grundlegend. Das bisher gute Einvernehmen der Karolinger mit den Ottonen zerbrach, und König Lothar nahm gegenüber dem neuen Herrscher im Osten, Otto II., eine feindselige Haltung ein. Damit rückte der traditionelle Gegensatz zwischen Karolingern und Robertinern zunächst in den Hintergrund, denn Hugo Capet erwies sich im Gegensatz zu seinem Vater in dem äußeren Konflikt als loyaler Vasall seines Königs.
    Ausgangspunkt des West-Ost-Konflikts war der Streit um die Grafschaft Hennegau in Lothringen, die der Hoheit des ostfränkischen Reichs unterstand. Herzog Brun von Lothringen, der Bruder Ottos des Großen, hatte den dortigen Grafen abgesetzt, worauf dessen damals noch unmündige Söhne Reginar IV. und Lambert I. ins Westfrankenreich geflohen waren. Sogleich nach dem Tod Ottos des Großen versuchten sie ihre Erbgüter gewaltsam wiederzuerlangen. Für dieses Vorhaben fanden sie am Hof Lothars und im westfränkischen Adel, auch unter den Vasallen Hugo Capets, breite und tatkräftige Unterstützung.[5] Obwohl sie militärisch scheiterten, gab ihnen Otto II. im Mai 977 den größten Teil ihrer Erbgüter zurück. Der Konflikt um den Besitz Lotharringiens blieb jedoch ungelöst. Als Lothar 978 einen Überraschungsangriff auf Aachen unternahm, um Otto, der sich dort nichtsahnend aufhielt, gefangenzunehmen, konnte er sich auf Hugos volle Unterstützung verlassen.[6] Daher wurden Hugos Gebiete, nachdem der Handstreich knapp missglückt war, ebenso wie diejenigen Lothars zum Ziel von Ottos massivem Gegenschlag. Ottos Invasionsheer eroberte zwar Pfalzen Lothars und auch die Stadt Laon, konnte aber die von Hugo verteidigte Stadt Paris nicht einnehmen und musste sich daraufhin zurückziehen.[7] Da Hugo seinem König in dieser Krise treu blieb, wird er von manchen Historikern zu den Vertretern eines damals auftauchenden, wenn auch noch schwachen westfränkischen bzw. französischen Identitätsbewusstseins gezählt.[8]
    Nachdem Lothar 980 mit Otto II. ohne Beteiligung Hugos Frieden geschlossen hatte, reiste Hugo zu Ostern 981 nach Rom, wo sich Otto damals aufhielt, um seinerseits ein gutes Verhältnis zu ihm aufzubauen. Nach Ottos Tod (983) unterstützte Hugo niccht mehr die karolingische Expansionspolitik nach Osten, sondern bewahrte ein freundliches Verhältnis zu den Kaiserinnen Adelheid und Theophanu, die für Otto III. die Regentschaft führten. Er griff auch zugunsten von Erzbischof Adalbero von Reimims ein, gegen den König Lothar wegen Adalberos Einverständnis mit den Ottonen einen Hochverratsprozess einleiten wollte. Als Hugo im Mai 985 mit sechshundert Mann nach Compiègne zog, wo der Prozess auf einem Hoftag stattfinden sollte, löste sich die Versammlung sofort auf.
    In Aquitanien hatte Hugo Capet schon 960 vom König die Grafschaft Poitou erhalten, konnte sich aber dort nicht gegen den Herzog Wilhelm III. Werghaupt durchsetzen. Erst als er um 969 Wilhelms Tochter Adelheid heiratete, kam es zur Versöhnung miit dessen Sohn und Nachfolger Wilhelm IV. Eisenarm, wobei Hugo auf den Anspruch auf Aquitanien, den schon sein Vater erhoben hatte, verzichtete.[9] Weitere wichtige Verbündete besaß bzw. gewann Hugo ebenfalls durch Verschwägerung. Seine Schwester Beatrix war mit Herzog Friedrich I. von Oberlothringen verheiratet; die andere Schwester, Emma, heiratete Richard I., den Herzog der Normandie.
    Als Lothar im Jahr 986 erst 44-jährig nach kurzer Krankheit starb, konnte sein 19-jähriger Sohn Ludwig V. problemlos die Nachfolge antreten. Ludwig war schon 979 mit Billigung Hugo Capets zum Mitkönig erhoben und so zum Thronfolger designiert worden. Hugo wollte nicht nach der Krone greifen; er zog es wie schon sein Vater vor, unter einem relativ schwachen Karolinger einen maßgeblichen Einfluss auf die Reichspolitik auszuüben.

    Dynastiewechsel
    Ludwig starb schon 14 Monate nach seiner Thronbesteigung am 21. Mai 987 durch einen Jagdunfall. Da er keinen Sohn hinterlassen hatte und seine Brüder unehelich geboren und daher nicht regierungsfähig waren, kam als Erbe nur sein Onkel, Herzog Karl von Niederlothringen, in Betracht. Karl, der jüngere Bruder König Lothars, der schon bei Lothars Machtübernahme völlig übergangen worden war, machte nun seinen Thronanspruch geltend. Er scheiterte aber an mächtigen Adelskreisen, zu denen insbesondere der Reimser Erzbischof Adalbero zählte. Die Gegner Karls wählten Hugo Capet auf einer Versammlung in Senlis zum König, womit sie ihr Wahlrecht ausübten und ein Erbrecht verneinten, doch faktisch im Ergebnis eine neue Dynastie schufen. Wahrscheinlich am 3. Juli 987[10] wurde Hugo von Adalbero von Reims in Noyon geweiht und gekrönt.
    Die Großen, die Hugo zum König wählten, waren dieselben, die noch 979 und 986 die Herrschaftsübernahme Ludwigs V. gebilligt hatten. Der Dynastiewechsel war nicht Folge einer grundsätzlichen Unzufriedenheit mit dem karolingischen Herrschergeschlecht, sondern einer besonderen Konstellation, die sich gegen Karl auswirkte.[11] Karl hatte sich mächtige Feinde gemacht. Zu diesen gehörten seine Schwägerin, die Königinwitwe Emma, die er des Ehebruchs beschuldigt hatte, und der Erzbischof von Reims, der traditionell die Königskrönung vollzog. Auch am ottonischen Hof wurde Karl abgelehnt. Die Ottonen hatten ihm zwar das Herzogtum Niederlothringen verliehen, aber eine Vereinigung dieses Herzogtums mit dem westfränkischen bzw. französischen Reich war aus ihrer Sicht nicht wünschenswert. Angeblich wurde bei der Königswahl gegen Karl vorgebracht, dass er sich als Herzog von Niederlothringen in den Dienst eines auswärtigen Herrschers begeben habe und dass er eine nicht standesgemäße Ehe geschlossen habe.[12]

    Regierung
    Schon ein halbes Jahr nach seiner eigenen Erhebung erreichte Hugo, dass sein Sohn, der künftige Robert II., zu Weihnachten 987 von Erzbischof Adalbero von Reims zum Mitkönig gekrönt und damit die Thronfolge gesichert wurde. Ein Wahlakt fand nicht statt. Mit diesem Präzedenzfall setzte sich das Erbkönigtum der neuen Dynastie gegen das Wahlrecht durch, dem Hugo Capet selbst seine Herrschaft verdankte. Anfangs hatte sich Erzbischof Adalbero, der ein Erbrecht auf die Krone prinzipiell bestritt, gegen Hugos Ansinnen gesträubt.
    Die Basis von Hugos Macht war und blieb im Norden; in den Gebieten südlich der Loire hat er sich als König niemals aufgehalten. In Südfrankreich, wo die Loyalität zur Karolingerdynastie stärker ausgeprägt war, verweigerte man ihm sogar mancherorts anfänglich die Anerkennung.[13] Allerdings zeigte sich solcher Widerstandsgeist im Süden nur lokal und blieb ohne konkrete Auswirkungen.[14]
    Während die Kronvasallen den Dynastiewechsel unterstützten oder hinnahmen, fand sich Herzog Karl mit dieser Entwicklung nicht ab, sondern begann den bewaffneten Kampf um seinen Thronanspruch. 988 gelang es ihm, mit einem Handstreich die Königsstadt Laon einzunehmen. Dabei half ihm sein Neffe Arnulf, ein unehelicher Sohn König Lothars. In Laon konnte Karl die Königinwitwe Emma und den Bischof Adalbero von Laon, einen Neffen Adalberos von Reims, gefangennehmen. Prominente Unterstützer Karls waren die Grafen Heribert IV. von Troyes und Odo I. von Blois und der Erzbischof von Sens (zwischen den Erzbistümern Sens und Reims bestand eine traditionelle Rivalität). Ansonsten fand jedoch Karls Unternehmen im Adel wenig Anklang. Wiederholte Versuche König Hugos und seines Sohnes Robert, Laon durch Belagerung zurückzuerobern, blieben erfolglos.
    Als Erzbischof Adalbero von Reims Anfang 989 starb, entschied sich Hugo, Karls Neffen Arnulf zu Adalberos Nachfolger wählen zu lassen, um ihn so auf seine Seite herüberzuziehen. Dieser Plan missglückte jedoch völlig; im August 989 übergab Arnulf Reims seinem Onkel Karl, womit er die Hugo geleisteten Eide brach. Durch die Einnahme der Krönungsstadt Reims wurde Karls Position sehr gestärkt, doch versäumte er es, seinen Thronanspruch nun mit einer Königswahl und Krönung in Reims zu untermauern. Nach dreijährigem Kampf kam Karl durch Verrat zu Fall. Bischof Adalbero von Laon, der inzwischen Karls Vertrauen erlangt hatte, öffnete Ende März 991 die Stadttore von Laon den Truppen des Kapetingers. Karl wurde mit seiner Frau und seinen Kindern festgenommen. Er blieb bis zu seinem Lebensende in Haft. Adalberos Verrat erregte größtes Aufsehen und blieb jahrhundertelang ein beliebtes Thema der Geschichtsschreibung und der Unterhaltungsliteratur; er wurde mit dem Verrat des Judas Iskariot an Christus verglichen.[15]
    König Hugo erstrebte nun die Amtsenthebung des Erzbischofs Arnulf von Reims, der ihn verraten hatte. Er konnte sich aber in einem langjährigen Streit darüber, dem großen „Reimser Kirchenstreit“, nicht durchsetzen und geriet in einen Konflikt mit Papst Johannes XV., der die alleinige Kompetenz für einen solchen Schritt beanspruchte. Zunächst zwang Hugo auf der von ihm im Juni 991 einberufenen Reichssynode von Saint-Basle (Verzy) Arnulf von Reims zum Rücktritt. Auf dieser Synode richtete Bischof Arnulf von Orléans, ein eifriger Anhänger Hugos, außerordentlich scharfe Angriffe gegen das Papsttum. Er bezeichnete die Päpste als Monstren und setzte einen schlechten Papst sogar mit dem Antichrist gleich.[16] Damit erhielt der Konflikt eine Tragweite, die weit über den konkreten Fall hinausreichte. Die Gegenpartei, deren Wortführer der einflussreiche Abt Abbo von Fleury war, leistete erbitterten Widerstand, wobei sie von den deutschen Bischöfen unterstützt wurde. Der Streit zog sich bis nach Hugos Tod hin. Wegen seiner grundsätzlichen Bedeutung wird der Reimser Kirchenstreit mitunter als Vorläufer der späteren Auseinandersetzungen zwischen Päpsten und französischen Königen um den Gallikanismus betrachtet.
    Hugo Capet wurde wie sein Vater in der Basilika Saint-Denis begraben.

    Beiname
    Der Beiname Capet ist nicht zeitgenössisch bezeugt, sondern taucht erst im 11. Jahrhundert in den Quellen auf. Ursprünglich bezog er sich auf Hugos Vater, Hugo den Großen; auf Hugo Capet bezogen wurde er erst im 12. Jahrhundert gebräuchlich. Er ist von dem lateinischen Wort cappa abgeleitet, das einen Mantel bezeichnete. Nach der gängigen Deutung handelte es sich um den Mantel, den Äbte trugen. Damit wurde darauf angespielt, dass Hugo der Große bzw. Hugo Capet Laienabt mehrerer Klöster war.[17] Traditionell robertinische Abteien, deren Laienabtswürde Hugo der Große und Hugo Capet innehatten, waren Saint-Martin de Tours, Saint-Denis, Saint-Germain-des-Prés, Saint-Maur-des-Fossés, Saint-Riquier und Saint-Aignan in Orléans.[18] Eine abweichende Interpretation des Beinamens besagt, bei der cappa habe es sich um die Mantelreliquie des heiligen Martin von Tours gehandelt und damit sei auf die Rolle des Herzogs von Franzien als Laienabt von Saint-Martin de Tours angespielt worden.[19]

    Familie
    Um 969 heiratete Hugo Adelheid von Aquitanien, eine Tochter des Herzogs Wilhelm III. Werghaupt von Aquitanien und der Gerloc-Adele von Normandie. Sie wird auch als Adelheid von Poitou bezeichnet. Mit ihr hatte er einen Sohn, den Thronfolger, und drei Töchter:
    • Hedwig (Hedwige), * wohl 969; † nach 1013; ∞ um 996 Reginar IV. (Rainier IV.), Graf von Hennegau; † 1013 (Reginare)
    • Gisela (Gisèle), * wohl 970, Erbin von Abbeville; ∞ vor 987 Hugo I. von Montreuil (Hugues I. de Montreuil), Graf von Ponthieu; † um 1000
    • Robert II. der Fromme (le Pieux), * 27. März 972 in Orléans; † 20. Juli 1031 in Melun, ab 988 König und Mitregent, ab 996 König von Frankreich
    • Adelheid (Adélaide, Aelis), * wohl 973
    Des Weiteren hatte Hugo von einer unbekannten Frau einen unehelichen Sohn Gauzlin; † 19. November 1030 wohl in Bourges, der 1005 Abt von Fleury und 1013 Erzbischof von Bourges wurde.
    Einer Legende zufolge war auch die heilige Aurelia von Regensburg eine Tochter Hugos.

    Rezeption
    Aus der Sicht der Nachwelt stand im Mittelalter vor allem die Rolle Hugos als Dynastiegründer und der Streit um die Legitimität seiner Herrschaft im Vordergrund. In der Neuzeit und besonders in der modernen Forschung wurde zunehmend die Frage nach seiner persönlichen Rolle in der französischen Geschichte gestellt.

    Mittelalter
    Im Mittelalter war die Rechtmäßigkeit des Dynastiewechsels von 987 unter den französischen Geschichtsschreibern umstritten; es fehlte nicht an Stimmen, die (vor allem im 11. und 12. Jahrhundert) Hugo als Usurpator bezeichneten, obwohl damals seine Nachkommen regierten.
    Im 13. Jahrhundert tauchte (wohl zuerst in antifranzöschischen Kreisen in Italien) eine kapetingerfeindliche Legende auf, die Hugo eine bürgerliche Herkunft zuschrieb; er sei der Sohn eines Pariser Fleischers gewesen. Dante verarbeitete dieses Motiv in seiner Göttlichen Komödie. Er versetzte Hugo Capet (dessen Gestalt er mit derjenigen Hugos des Großen vermischte) ins Fegefeuer und legte ihm eine lange Rede in den Mund.[20] Darin bezeichnete sich Hugo selbst als „die Wurzel des üblen Baums“, der die Christenheit überschattet habe.
    Hugo Capet ist der Held einer um 1360 verfassten Chanson de geste, worin die Überlieferung einer ursprünglich bürgerlichen Herkunft der Dynastie aufgenommen, aber stark abgemildert und ins Positive gewendet wird. Nun ist nicht der Vater Hugos, sondern nur sein Großvater mütterlicherseits ein Metzger, und zwar der reichste Metzger des Landes. Durch seine Großtaten erlangt Hugo als vortrefflicher Ritter die Krone Frankreichs, indem er die Gunst der Thronerbin Marie gewinnt, die ihn zur Freude der Pariser heiratet, obwohl den großen Vasallen seine Abstammung von einem Metzger missfällt. Das Werk spiegelt die politische Krise seiner Entstehungszeit wider, in der das Pariser Bürgertum unter Étienne Marcel kurzzeitig zu einem maßgeblichen Faktor der französischen Politik wurde. Von dem Epos fertigte um 1437 Elisabeth von Lothringen eine deutsche Prosaübersetzung mit dem Titel Hug Schapler an.
    Der französische Dichter François Villon spielt in seinem letzten erhaltenen Gedicht an den Gefängnisbeamten Garnier (1463) ebenfalls auf Hugo Capets angebliche Herkunft aus dem Metzgerstand an.[21]

    Neuzeit
    In der Frühen Neuzeit und noch im 19. Jahrhundert machte sich eine Auffassung bemerkbar, die Hugo zum Repräsentanten eines „nationalen“ Frankreich-Konzepts machte, der sich „den Deutschen“ widersetzte.[22] In abgemilderter Form lautete diese Deutung, die Robertiner bzw. Kapetinger hätten die werdende französische Nation verkörpert, die Karolinger das Konzept des untergehenden fränkischen Universalstaats. Dagegen wandte sich im späten 19. Jahrhundert der damals führende französische Mediävist Ferdinand Lot, der jeglichen ideellen Unterschied zwischen Karolingern und Kapetingern bestritt. Diese Ansicht hat sich durchgesetzt.
    In der modernen Forschung wird Hugo Capet von deutschen und französischen Historikern meist relativ ungünstig beurteilt, wobei man auf den geringen Umfang seiner Leistungen und seinen Mangel an Tatkraft verweist. So schreibt Walther Kienast von der „schwunglos-bedächtigen, allen großen Unternehmungen abgeneigten Natur dieses recht mittelmäßigen Mannes“,[23] Karl Uhlirz meint eine „trockene, auf das Nächste bedachte Art“ und einen „Mangel jedes höheren Gemeinsinns“ erkennen zu können.[24] Noch schärfer fiel das oft zitierte Urteil des Franzosen Ferdinand Lot aus. Er kam zum Ergebnis, Hugo habe den Thron weder seinem Mut noch seinem Geschick noch einer Begeisterung anderer für einen Wechsel verdankt. Hugo habe keine eigenen Ideen oder Grundsätze gehabt und das Königtum nicht einmal angestrebt; es sei ihm durch eine Kombination von Zufällen in den Schoß gefallen. „Sein Mut war nachweislich überaus bescheiden. Sein Geschick ist von gewissen Gelehrten sehr gerühmt worden. Doch wir suchen immer noch danach; alles, was sich uns gezeigt hat, ist ein schwacher, unsicherer Mann, der keinen Schritt zu tun wagt, ohne um Rat zu bitten, und dessen Vorsicht in Kleinmut überging.“[25]
    Das Jubiläumsjahr 1987 von Hugo Capets Thronbesteigung bot Anlass zu zahlreichen Veröffentlichungen und Würdigungen.



    Quellen (Ausgaben und Übersetzungen)
    • Die Urkunden Hugo Capets sind noch nicht kritisch ediert. Man verwendet die alte Ausgabe von Jean-Baptiste Haudiquier u. a. im Recueil des Historiens des Gaules et de la France Bd. 10, 2. Auflage (besorgt von Léopold Delisle), Paris 1874, S.43–564.
    • Edmond Pognon: Hugues Capet, roi de France, Paris 1966 [enthält französische Übersetzungen wichtiger lateinischer Quellentexte, darunter Urkunden und Briefe]
    • Noëlle Laborderie (Hrsg.): Hugues Capet. Chanson de geste du XIVe siècle, Champion, Paris 1997. ISBN 2-85203-627-4
    Literatur
    • Hans-Werner Goetz: Hugo Capet. In: Lexikon des Mittelalters. Band 5. 1989, Sp. 157f.
    • Elizabeth Hallam: Capetian France. 987–1328. Longman, London u. a. 1980, ISBN 0-582-48909-1.
    • Ferdinand Lot: Etudes sur le règne de Hugues Capet et la fin du Xe siècle. E. Bouillon, Paris 1903 (Bibliothèque de l’École des Hautes Études – Sciences philologiques et historiques 147, ISSN 0761-148X), (grundlegendes Standardwerk).
    • Michel Parisse, Xavier Barral i Altet (Hrsg.): Le roi de France et son royaume autour de l’an mil. Actes du Colloque Hugues Capet 987–1987, La France de l’an Mil, Paris-Senlis, 22–25 juin 1987. Picard, Paris 1992, ISBN 2-7084-0420-2.
    • Yves Sassier: Hugues Capet. Naissance d’une dynastie. Fayard, Paris 1987, ISBN 2-213-01919-3.
    Weblinks
     Commons: Hugo Capet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Hugo Capet im SUDOC-Katalog (Verbund französischer Universitätsbibliotheken)
    Einzelnachweise
↑ Zur Belehnung Hugos siehe Walther Kienast: Der Herzogstitel in Frankreich und Deutschland (9. bis 12. Jahrhundert), München 1968, S. 68–76.
↑ Kienast (1968) S. 68, 76, 81.
↑ Kienast (1968) S. 81f., 95.
↑ Walther Kienast: Deutschland und Frankreich in der Kaiserzeit (900–1270), 1. Teil, Stuttgart 1974, S. 86.
↑ Kienast (1974) S. 87f.
↑ Kienast (1974) S.89f.
↑ Zum Verlauf der Belagerung siehe Kienast (1974) S. 94f. 
↑ Zur Frage nach den Anfängen einer westfränkischen bzw. französischen „Staatsidee“ im 10. Jahrhundert siehe Kienast (1974) S. 94f 
↑ Kienast (1968) S. 81–83.
↑ Zur Datierung Karl Ferdinand Werner: Vom Frankenreich zur Entfaltung Deutschlands und Frankreichs, Sigmaringen 1984, S. 249 Anm. 11; Joachim Ehlers: Die Kapetinger, Stuttgart 2000, S. 30f.; Carlrichard Brühl: Die Geburt zweier Völker, Köln 2001, S. 188f. Anderer Meinung war Kienast (1974) S. 118 und Anm. 273, der für den 1. Juni eintrat. 
↑ Rudolf Schieffer: Die Karolinger, Stuttgart 1992, S. 220f.
↑ Kienast (1974) S. 118. Ehlers S. 30 betont, dass diese Gründe nicht die ausschlaggebenden waren; vgl. dazu Ferdinand Lot: Les derniers Carolingiens, Neudruck Genève 1975, S. 294 und Anm. 1. Brühl S. 188 hält die ganze Argumentation für frei erfunden.
↑ Kienast (1968) S. 14 und Anm. 18; er zitiert aus einer Privaturkunde von 991, wo statt der üblichen Angabe des Herrscherjahrs steht „unter der Regierung unseres Herrn Jesus Christus, während bei den Franken jedoch HuHugo widerrechtlich die Herrschaft beanspruchte“.
↑ Zu Einzelheiten siehe Lot (1975) S. 292 und Anm. 1.
↑ Ehlers S. 33–35.
↑ Kienast (1974) S. 125–127.
↑ Die Verwendung und Bedeutung des Beinamens wurde von Lot (1903) S. 304–323 untersucht.
↑ LoLot (1975) S. 184; siehe auch Lot (1903) S. 226, 230f.
↑ Ehlers S. 28f.
↑ Dante: Divina commedia, Purgatorio 20, 16-123.
↑ François Villon: Sämtliche Werke. Zweisprachige Ausgabe, hg. u. übers. von Carl Fischer. München 2. Aufl. 2002, S. 238: „Se fusse des hoirs de Hue Capel / Qui fut extrait de boucherie […]“ („Wenn ich unter den Erben des Hugo Capet wäre, hervorgegangen aus der Metzgerei (…)“; in der metrischen Nachdichtung Carl Fischers: „Wenn ich ein Kapetinger wär, ein Metzgerssohn mit Königsweihen (…)“)
↑ Pognon S. 228–230; Lot (1975) S. 382–394.
↑ Kienast (1974) S. 95.
↑ Karl Uhlirz: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Otto II. und Otto III., Bd. 1: Otto II. 973–983, Berlin 1967, S. 114 Anm. 30.
↑ Lot (1975) S. 295.

    Name:
    Begründer der Dynastie der Kapetinger.

    Gestorben:
    Les Juifs war ein Ort im Westen Frankreichs, in dem der französische König Hugo Capet am 24. Oktober 996 starb. Die heute verschwundene Siedlung lag in der Nähe von Prasville zwischen Chartres (26 km) und Orléans (53 km) und gehörte zum Besitz der Abtei Saint-Martin de Tours, deren Laienabt Hugo Capet war.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Les_Juifs

    Familie/Ehepartner: Adelheid (Aelis) von Poitou (von Aquitanien). Adelheid (Tochter von Graf Wilhelm III. von Poitou (Ramnulfiden), Wergkopf und Prinzessin Gerloc (Adela) von der Normandie) wurde geboren in cir 950; gestorben in 1004. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 22. Prinzessin Hedwig von Frankreich (Kapetinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 969; gestorben in nach 1013.
    2. 23. Prinzessin Gisla (Gisela) von Frankreich (Kapetinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 970.
    3. 24. König Robert II. von Frankreich (Kapetinger), der Fromme  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 27 Mrz 972; gestorben am 20 Jul 1031 in Melun.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 11.  Beatrix von Frankreich Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Hugo3, 3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren in zw 939 und 940; gestorben in nach 965.

    Notizen:

    987 urkundlich bezeugt.

    Beatrix heiratete Herzog Friedrich I. von Oberlothringen (von Bar) in 954. Friedrich (Sohn von Pfalzgraf Wigerich von Lothringen (von Aachen) (Wigeriche) und Kunigunde (Cunégonde) von Frankreich) wurde geboren in cir 912; gestorben am 18 Mai 978. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 25. Herzog Dietrich von Oberlothringen (von Bar)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 965; gestorben in an einem 02 Jan zw 1026 und 1027.

    Familie/Ehepartner: Pfalzgraf Quidam (Kuno?) von Burgund. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 26. Graf Kuno von Rheinfelden  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1026.

  5. 12.  Herzog Heinrich von Burgund, der Grosse Herzog Heinrich von Burgund, der Grosse Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Hugo3, 3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren in cir 946; gestorben am 15 Okt 1002 in Château Pouilly-sur-Saône.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Henry I. the Great (He is sometimes known as Odo-Henry or Otto-Henry)
    • Französischer Name: Henri Ier de Bourgogne (Eudes, plus tard Henri, dit Henri le Grand)
    • Titel (genauer): Graf von Nevers Graf von Auxerre Herzog von Burgund (von 965 bis zu seinem Tod)
    • Titel (genauer): Count of Nevers Duke of Burgundy (from 965 to his death)
    • Titel (genauer): Duc de Bourgogne Comte d'Autun, d'Avallon et de Beaune

    Notizen:

    Asdendenz Ahnentafel Rübel-Blass, Tafel 251.



    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Henry_I,_Duke_of_Burgundy
    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Henri_Ier_de_Bourgogne



    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_der_Große (Mai 2018)

    Heinrich der Große (* wohl 946; † 15. Oktober 1002 in Château Pouilly-sur-Saône) war Graf von Nevers und Auxerre und von 965 bis zu seinem Tod Herzog von Burgund.

    Heinrich wird auch als Heinrich I. von Burgund bezeichnet zur Unterscheidung von Heinrich II. von Burgund, dem Sohn König Roberts II., der um 1016 von seinem Vater zum Herzog von Burgund eingesetzt wurde und 1031 dessen Nachfolger als König von Frankreich wurde (als König von Frankreich Heinrich I.). Heinrich der Große ist auch unter dem Namen Odo-Heinrich (französisch Eudes-Henri) bekannt, da er ursprünglich, vor seiner Erhebung zum Herzog, den Namen Odo trug und zum Kleriker bestimmt war; erst anlässlich der Erlangung der Herzogswürde nahm er den Namen Heinrich an. Sein Beiname „der Große“ bezieht sich nicht auf besondere Leistungen, sondern ist das Ergebnis eines Übersetzungsfehlers; lateinisch lautete er Magnus, und das bedeutete in diesem Fall „der Ältere“, zur Unterscheidung von Heinrich II.[1]

    Heinrich war der jüngste der drei ehelichen Söhne Hugos des Großen, des Herzogs von Franzien aus dem Geschlecht der Robertiner. Sein ältester Bruder war Hugo Capet, der als Nachfolger seines Vaters Herzog von Franzien wurde und später, als er zum König von Frankreich gewählt wurde, die Dynastie der Kapetinger begründete. Als Herzog von Burgund trat Heinrich die Nachfolge seines älteren Bruders Otto an, nachdem dieser 965 ohne einen Erben zu hinterlassen gestorben war. Heinrich wurde von den burgundischen Großen auf Wunsch von Hugo Capet gewählt und war dann offenbar Lehnsmann seines Bruders Hugo; somit wurde Burgund damals nicht mehr als Lehen der Krone betrachtet, denn der karolingische König Lothar wurde bei der Regelung der Nachfolgefrage nicht konsultiert. Als dann 987 Hugo Capet selbst die Königswürde erlangte, wurde Burgund dadurch wieder Lehen der Krone. Als Kronlehen wurde das Herzogtum, als Heinrich 1002 starb, ohne einen Erben zu hinterlassen, von König Robert II., dem Sohn und Nachfolger Hugo Capets, eingezogen. Dies stieß jedoch im burgundischen Adel auf heftigen Widerstand.

    Heinrich heiratete Gräfin Gerberga von Mâcon in cir 972. Gerberga (Tochter von Graf Liétald II. von Mâcon und Ermengarde von Dijon) gestorben in zw 986 und 991. [Familienblatt] [Familientafel]

    Heinrich heiratete Gersende von Gascogne in Jun 992, und geschieden in 996. [Familienblatt] [Familientafel]

    Heinrich heiratete Herrin von Donzy Mathilde (Mahaut) von Chalon (Autun) in 998. Mathilde (Tochter von Graf Lambert von Chalon (Autun) und Gräfin Adelheid von Vermandois) gestorben in zw 1005 und 1019. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 27. Vizegraf Odo (Eudes) von Beaune  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 15 Aug 1005.

  6. 13.  Graf Odo von VermandoisGraf Odo von Vermandois Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Adele3, 3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren in 910; gestorben am 19 Jun 946.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Vienne (928-931), Graf von Amiens (941-944)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Odo_von_Vermandois

    Odo von Vermandois (französ. Eudes de Vermandois, * wohl 910; † nach 19. Juni 946) war 928-931 Graf von Vienne und 941-944 Graf von Amiens. Er war der älteste Sohn von Graf Heribert II. von Vermandois und Adela von Frankreich.
    Im Jahr 928 übergab ihm Hugo von Arles, König von Niederburgund, der seit 926 auch König von Italien war, die Grafschaft Vienne. Es ist aber nicht bekannt, ob er dort tatsächlich zur Regierung kam, zumal die Stadt ab 931 von Karl Konstantin, dem Sohn von Hugos Vorgänger Ludwig III. gehalten wurde.
    938 verbündete er sich mit König Ludwig IV. von Frankreich gegen seinen Vater, und erhielt von ihm die Stadt Laon; 941 bemächtige er sich der Grafschaft Amiens, aus der er 944 wieder – und zwar von königlichen Truppen – verjagt wurde.
    Sein Vater war im Jahr zuvor (943) gestorben, die Nachfolge konnte er offenbar nicht antreten, und auch bei der Verteilung des Erbes im Jahr 946 scheint er nicht berücksichtigt worden zu sein. Nach dem 19. Juni 946 tritt er in den Dokumenten nicht mehr auf.


    Literatur
    • Patrick Van Kerrebrouck, Nouvelle histoire généalogique de l'auguste maison de France, vol. 1 : La Préhistoire des Capétiens (par Christian Settipani), 1993


  7. 14.  Gräfin Adele von VermandoisGräfin Adele von Vermandois Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Adele3, 3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren in cir 915; gestorben in zw 958 und 960.

    Adele heiratete Markgraf Arnulf I. von Flandern, der Grosse in 934. Arnulf (Sohn von Graf Balduin II. von Flandern, der Kahle und Prinzessin Elftrude (Ælfthryd) von England) wurde geboren in cir 890; gestorben am 27 Mrz 964. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 28. Graf Balduin III. von Flandern  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 940; gestorben am 1 Jan 962.
    2. 29. Hildegarde von Flandern  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 30. Elftrude von Flandern  Graphische Anzeige der Nachkommen

  8. 15.  Heribert III. von Vermandois, der Alte Heribert III. von Vermandois, der Alte Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Adele3, 3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren in zw 910 und 915; gestorben in zw 980 und 984.

  9. 16.  Graf Robert von Vermandois (Karolinger)Graf Robert von Vermandois (Karolinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Adele3, 3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren in cir 920; gestorben in Aug 967.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Chalon-sur-Saône 956–967

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_von_Vermandois

    Robert von Vermandois (* wohl 910/915; † 19./29. August 967) war ab 946 Graf von Meaux sowie ab 956 Graf von Troyes. Er war der dritte Sohn von Graf Heribert II. von Vermandois und Adela von Frankreich.
    Er wird erstmals 940 erwähnt, drei Jahre vor dem Tod seines Vaters. Im Jahr 946, im Zusammenhang mit der Verteilung des Erbes, erhielt er die Grafschaft Meaux. Vor 950 heiratete er Adelheid (Werra), die jüngere Tochter des Herzogs Giselbert von Burgund, Graf von Chalon-sur-Saône und Troyes. Die Ehe brachte ihm die Grafschaft Troyes ein, deren Vereinigung mit Meaux in einer späteren Generation die Grafschaft Champagne hervorbrachte.
    Im Jahr 955 wurde Giselbert ein Vasall des Kapetingers Hugo der Große, der ihn zwang, seine ältere Tochter Liutgard mit seinem Sohn Otto von Burgund zu verheiraten. Als Giselbert ein Jahr später starb, wurde Odo zwölfjährig Herzog von Burgund im Namen seiner Frau. Hugo der Große selbst starb zwei Monate später, die Vormundschaft über seine unmündigen Kinder, die kaum in der Lage waren, das Erbe in vollem Umfang anzutreten, übernahmen die Witwe Hadwig von Sachsen und ihr Bruder Brun, der Erzbischof von Köln und Herzog von Lothringen, beides Geschwister des deutschen Königs Otto I.
    Trotzdem griff Robert von Vermandois Burgund im Jahr 959 an. Er eroberte die Stadt Dijon und verjagte den Bischof, wurde aber im darauf folgenden Jahr von Otto I. und dem französischen König Lothar (der nicht nur Ottos Neffe, sondern auch bis zu seiner Volljährigkeit dessen Mündel war) angegriffen und unterworfen.

    Kinder von Robert und Adelheid waren:
    • Heribert der Jüngere (* wohl 950; † 28. Januar 995), 980–984 Graf von Meaux und Troyes
    ∞ NN, 959 bezeugt
    • Adelheid (Adela, Adele) (* wohl 950; † 974 nach dem 6. März)
    ∞ 965 Gottfried I. Graujacke († 21. Juli 987), Graf von Anjou aus der Familie des Ersten Hauses von Anjou


    Literatur
    • Patrick Van Kerrebrouck: Nouvelle histoire généalogique de l'auguste maison de France. Vol. 1: La Préhistoire des Capétiens. (von Christian Settipani), 1993

    Familie/Ehepartner: Gräfin Adelheid von Vergy. Adelheid (Tochter von Graf Giselbert von Vergy (von Burgund) und Herzogin Irmgard von Autun) gestorben in zw 959 und 960. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 31. Heribert von Vermandois, der Jüngere  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 28 Jan 995.
    2. 32. Gräfin Adelheid von Vermandois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 950; gestorben in 976.

  10. 17.  Adalbert I. von VermandoisAdalbert I. von Vermandois Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Adele3, 3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren in cir 915; gestorben am 8 Sep 987.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Vermandois (946–987)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Adalbert_I._(Vermandois)

    Adalbert I. (* wohl 915; † 8. September 987) war ein Angehöriger der Familie der Karolinger und seit 946 Graf von Vermandois (946–987). Er war der Sohn von Graf Heribert II. und Adela von Frankreich.

    Leben
    Die Verfügung über das Vermandois erhielt Adalbert erst 946 mit der Teilung des Erbes seines Vaters, also drei Jahre nach dessen Tod. Er unterstützte seinen Bruder Hugo bei dessen Versuchen, den Titel als Erzbischof von Reims zu behalten, gab aber den Kampf 949 auf, als Hugos Ansprüche definitiv verloren gingen. Er unterwarf sich dem König Ludwig IV. und wurde einer seiner Parteigänger. Vor 954 heiratete Adalbert Gerberga von Lothringen, eine Tochter des 939 verstorbenen Herzogs Giselbert und der Gerberga von Sachsen, die wiederum seit 939 die Ehefrau Ludwigs IV. war. Somit war Ludwig IV. sein Stiefschwiegervater und dessen Sohn Lothar, der ihm 954 folgte, der Halbbruder seiner Frau. Als nach dem Tod von Lothars Sohn Ludwig V. (987) Hugo Capet zum König von Frankreich gewählt wurde, widersetzte er sich der Wahl, obwohl er durch seine Mutter ein Vetter des neuen Königs war, musste das Ergebnis aber schließlich akzeptieren. Er starb kurze Zeit später.

    Nachkommen
    Kinder Adalberts und Gerbergas waren
    • Heribert III., * wohl 954; † 29. August 1000/1002, 987 Graf von Vermandois; ∞ vor 987 Ermengarde, † nach 1021
    • Odo (Otto), * wohl 956; † 983/987 - dessen Nachkommen bilden wohl das Haus Chiny
    • Liudolf, * wohl 957; † vor 6. November 986, 978 Elekt, 979 Bischof von Noyon


    Literatur
    • Patrick Van Kerrebrouck, Nouvelle histoire généalogique de l'Auguste Maison de France, Bd. 1: La Préhistoire des Capétiens (von Christian Settipani), 1993

    Adalbert heiratete Gerberga von Lothringen in 949. Gerberga (Tochter von Herzog Giselbert von Lothringen und Prinzessin Gerberga von Sachsen) wurde geboren in cir 935; gestorben in nach 7.9.978. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 33. Herbert III. von Vermandois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 953; gestorben in 1015.

  11. 18.  Gräfin Ledgard (Luitgard) von VermandoisGräfin Ledgard (Luitgard) von Vermandois Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Adele3, 3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren in cir 915/920; gestorben in an einem 27 Mai nach 978.

    Ledgard heiratete Graf Theobald I. (Diebold) von Blois, der Betrüger in zw 942 und 943. Theobald (Sohn von Graf Diebold (Theobald) von Tours und Gräfin Richhilde von Paris) wurde geboren in cir 910; gestorben am 16 Jan 975. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 34. Graf Odo I. von Blois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 950; gestorben am 12.3.995 od 996.
    2. 35. Gräfin Emma von Blois  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1004.

    Familie/Ehepartner: Herzog Wilhelm I. von der Normandie (Rolloniden), Langschwert . Wilhelm (Sohn von Herzog Gange Rolf (Rollo) (Robert) von der Normandie (Rolloniden) und Gräfin Poppa von Bayeux) gestorben am 17 Dez 942 in Picquigni an der Somme. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 36. Gräfin Hildegard von der Normandie  Graphische Anzeige der Nachkommen

  12. 19.  Erzbischof Hugo von VermandoisErzbischof Hugo von Vermandois Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Adele3, 3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren in 920; gestorben in 962.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Erzbischof von Reims

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_von_Vermandois_(Reims)

    Hugo von Vermandois (* 920; † 962) aus der Familie der Karolinger war der jüngste Sohn des Grafen Heribert II. von Vermandois.
    Im Jahr 925 setzte sein Vater die Wahl des fünfjährigen Hugo zum Erzbischof von Reims sowie seine eigene Einsetzung als Verwalter des erzbischöflichen Besitzes durch.
    931 wurde Hugo vertrieben, als der Robertiner Hugo der Große bei seiner Fehde mit Hugos Vater Reims eroberte und seinen eigenen Favoriten, den Mönch Artold, einsetzte.[1] Hugos des Großen und Heriberts Bündnis gegen den König Ludwig IV. führte dann im Jahr 940 zur erneuten Eroberung der Stadt, zur Vertreibung Artolds (der Ludwig treu geblieben war) und Wiedereinsetzung von Heriberts Sohn. Hugos endgültige Vertreibung geschah dann 946, als nach dem Tod seines Vaters (943) die Truppen Ludwigs die Stadt Reims zurückerobern konnten. Auf der Universalsynode von Ingelheim wurde Artold 948 als Erzbischof bestätigt.
    Der Erzbischof Hugo von Vermandois sollte nicht verwechselt werden mit dem Kreuzfahrer Hugo von Vermandois, der 1101 in Tarsus starb.


    Einzelnachweise
    1 Steven Fanning und Bernard S. Bachrach (Übers.): The Annals of Flodoard of Reims, 919-966. In: Readings in Medieval Civilizations and Cultures. Band 9. Broadview Press, Toronto 2004, ISBN 1-55111-650-2, S. 21.



Generation: 5

  1. 20.  Graf Odo II. von BloisGraf Odo II. von Blois Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Odo4, 4.Theobald3, 2.Richhilde2, 1.Robert1) gestorben am 15 Nov 1037.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Graf von Blois - Graf von Châteaudun - Graf von Chartres - Graf von Reims - Graf von Tours - Graf von Beauvais (seit 1004) - Graf von Graf von Sancerre (seit 1015) - Graf von Graf von Meaux - Graf von Troyes (Champagne) als Odo I. (seit 1022/1023)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Odo_II._(Blois) (Okt 2017)

    Odo II. (franz.: Eudes; † 15. November 1037) war seit 1004 Graf von Blois, Châteaudun, Chartres, Reims, Tours und Beauvais, seit 1015 war zudem Graf von Sancerre und seit 1022/1023 (als Odo I.) Graf von Meaux und Troyes (Champagne). Er war eine der umtriebigsten Personen seiner Zeit, ausgestattet mit einem kriegerischen Charakter wurde Odo zu einem der mächtigsten Fürsten Frankreichs des 11. Jahrhunderts und forderte sogar den Kaiser heraus.

    Herkunft
    Odo war der zweite von mindestens drei Söhnen des Grafen Odo I. von Blois († 996) und dessen Ehefrau Bertha von Burgund († nach 1010). Nach dem Tod des Vaters übernahm Odos älterer Bruder Theobald II. das ausgedehnte Erbe des Hauses Blois, seiein jüngerer Roger war für eine geistliche Laufbahn vorgesehen und wurde 1002 zum Bischof von Beauvais geweiht. Die Brüder waren beim Tod des Vaters noch unmündig, woraus sich eine kritische Situation für das Haus Blois entwickelte, war doch Odos Familie in eine Fehde mit den ihnen benachbarten Grafen von Anjou verwickelt. Aus diesem Grund ging beider Mutter noch im selben Jahr eine neue Ehe mit König Robert II. ein, der die Brüder an seinem Hof aufnahm und zu ihren Gunsten Einfluss auf Anjou nahm.

    Kampf gegen Normannen und Angeviner
    Um die Jahre 1003 bis 1004 heiratete Odo eine Tochter des Normannenherzogs Richard I. welche ihm die Hälfte der Grafschaft Dreux als Mitgift in die Ehe brachte. Nach dem Tod seines Bruders 1004 wurde Odo schließlich alleiniger Erbe seiner Familie und führte gleich einen Krieg gegen seinen Schwager Herzog Richard II. von der Normandie, da dieser die Mitgift seiner 1005 verstorbenen Schwester zurückforderte. Nach seiner Niederlage bei Tillières-sur-Avre wurde Odo von seinem königlichen Stiefvater aber gerettet und konnte Dreux dennoch behalten.
    Die Lage änderte sich jedoch, nachdem sich der König von Odos Mutter aus kirchenrechtlichen Gründen (sie war seine Cousine 2. Grades) um 1005 scheiden lassen musste und stattdessen Konstanze von Provence heiratete, diese stand familiär über ihre Mutter den Anjous nahe deren Einfluss am königlichen Hof in der Folge wieder zunahm. Da der König aber zu Bertha weiterhin ein außereheliches Verhältnis weiterführte wurde der Hof nun in zwei Parteien gespalten die sich jeweils aus dem familiäiären Anhang der beiden Frauen bildeten. Als Odos gefährlichster Gegner Graf Fulko III. von Anjou (gen.: Nerra) 1008 zu einer Pilgerreise in das Heilige Land aufgebrochen war, nutzte er die Gelegenheit und griff Fulkos Burgen in der, zwischen den beiden Häusern lang umstrittenen, Touraine an. Fulko schlug nach seiner Rückkehr zurück und stellte Odo im Juli 1016 zur Schlacht bei Pontlevoy, wo Odo nach anfänglichen Erfolgen eine schwere Niederlage hinnehmen musste, nachdem der Graf Herbert I. von Maine auf Fulkos Seite in den Kampf eingegriffen hatte. Odo musste die Touraine wieder Fulko überlassen, doch die Feindschaft zwischen beiden Grafen sollte fortbestehen.

    Erwerb der Champagne
    Im Westen durch den Grafen von Anjou aufgehalten, wandte Odo seine Expansionsbestrebungen nun nach Osten, wo sich mit dem erbenlosen Tod seines Cousins zweiten Grades, Graf Stephan (Étienne) I. von Meaux-Troyes, 1019/1021 neue Möglichkeiten boten. König Robert II. beabsichtigte diese wirtschaftlich so bedeutenden Territorien als erledigte Lehen der Krondomäne hinzu zufügen, doch Odo erhob einen Anspruch auf die Nachfolge des Verstorbenen und sicherte sich bis 1023 durch seine militärisische Überlegenheit die Herrschaft über Meaux und Troyes. Das Verhältnis zwischen Odo und seinem ehemaligen Stiefvater war fortan belastet, denn König Robert II. erkannte Odos Machtzuwachs nicht an. Noch im Jahr 1023 gelang es ihm Odo zur Aufgabe seiner Grafenrechte in Reims zugunsten des Erzbischofs von Reims zu nötigen, ebenso verlor Odo die Grafschaft Dreux an den König.
    Doch im Vergleich zu Odos Gewinn fielen diese Verluste kaum ins Gewicht, denn mit dem Besitz von Meaux und Troyes, der bald auch von König Robert II. anerkannt wurde, begründete Odo die Umklammerung der Krondomäne durch sein Haus, die noch für weitere zweihundert Jahre fortbestehen sollte und seiner Familie einen bedeutenden Einfluss auf die weitere Politik des französischen Mittelalters sicherte. Da diese beiden Grafschaften den größten Teil des alten karolingischen Dukats der Champagne einnahmen, wurde dieser Begriff bald auch zusammenfassend auf diese übertragen, aber erst Odos Enkelsohn Hugo nahm den Titel eines „Grafen von Champagne“ an.
    Odo selbst übernahm auch den Titel eines „Pfalzgrafen der Könige der Franken“ (Comes palatinus Francorum regis), welcher mit dem Besitz von Troyes verbunden war, der sich vom Titel „Graf der Franken“ (Comes francorum) ableitete. Dieser wurde einst von König Lothar an den Grafen Heribert dem Alten verliehen, um die Ebenbürtigkeit von dessen Familie mit den fränkischen Königen der Karolinger (rex francorum) und den fränkischen Herzögen der Robertiner (dux francorum) zu untermauern. Da das fränkische Dukat mit der Übernahme des Thrones durch die Robertiner bzw. Kapetinger faktisch nicht mehr bestand, galten die Pfalzgrafen im Rang der Krone am nächsten stehend.

    Kampf um Sens
    In den folgenden Jahren flammte der Konflikt gegen Anjou wieder auf, wobei Odo mit dem Verlust der Burg von Saumur 1025 und einem gescheiterten Rückeroberungsversuch von Amboise 1027 jedoch weitere Niederlagen gegen Fulko Nerra hinnehmen musste. Das Eingreifen seines Schwiegersohnes Alain III. von der Bretagne, der Le Lude belagerte, blieb folgenlos.
    Odo konzentrierte seine Bemühungen daher auf den Gewinn einer geographischen Verbindung zwischen seinen zwei Herrschaftszentren Blois-Chartres-Tours und Meaux-Troyes die beide durch die Krondomäne voneinander getrennt waren. Einen ersten Schritt dazu hatte er bereits 1015 getan, als er die Grafschaft Beauvais seinem Bruder Bischof Roger von Beauvais überließ, der ihm im Tausch dafür Sancerre gab.
    Als Nächstes betrieb Odo die Errichtung seiner Herrschaft über Sens welches zugleich eine Grafschaft und Sitz eines Erzbistums war, neben der geostrategischen Bedeutung sollte damit auch der Verlust des prestigeträchtigen Erzbistums von Reims gemildert werden. Die Gelegenheit für diesen Schritt ergriff Odo nach dem Tod König Roberts II. im Juli 1031, dessen Witwe Konstanze verwarf die Nachfolgeregelung ihres Mannes da sie ihren Lieblingssohn Robert statt des ältesten Heinrich auf den TThron bevorzugte. Odo ergriff bereitwillig Partei für Konstanze und erhielt von ihr zum Dank den königlichen Anteil der Herrschaftsrechte über Sens übertragen. Der gräfliche Teil wurde von Graf Rainald II. getragen, der 1015 von König Robert II. aus Sens vertrieben wurde und sich hilfesuchend Odo angeschlossen hatte. Den erzbischöflichen Anteil versuchte Odo für sich zu sichern, indem er nach dem Tod des Erzbischofs Léotheric im Juni 1032 einem ihm gewogenen Kleriker auf den Metropolitensitz zu bringen beabsichtigte. Dies verhinderte jedoch König Heinrich I. der sich inzwischen mit der Unterstützung Roberts I. von der Normandie und Fulko von Anjou gegen seine Mutter behaupten konnte. Der König forcierte im Oktober 1032 die Wahl Gilduins von Joigny zum neuen Erzbischof von Sens, dieser war ein Cousin Graf Rainalds II. der darauf das Lager Odos verließ und zum König überlief.
    Odo verweigerte Gilduin die Anerkennung und ließ stattdessen Mainard, der zuvor Schatzmeister der Kathedrale von Sens war, zum neuen Erzbischof ausrufen. König Heinrich nahm darauf die Belagerung von Sens auf unterstützt durch Fulko von Anjou, doch konnte Odo die Stadt erfolgreich verteidigen. Dennoch veränderte sich die politische Lage zu seinen Ungunsten nachdem Königin Konstanze 1033 aufgab, was ihr darauf auch Prinz Robert nachmachte. Bereits 1032 starb Odos Cousin König Rudolf IIII. von Burgund, weshalb sich Odo nun um einen schnellen Ausgleich mit König Heinrich bemühte. Er erkannte Gilduin im Erzbistum Sens an, sein Kandidat Mainard wurde mit dem Bistum Troyes entschädigt. Im Jahr 1034 war Odo schließlich gezwungen alle Rechte auf Sens an den König abzutreten.

    Odos Verhältnis zum Reich - das burgundische Erbe
    Seit Odo 1023 die Champagne an sich brachte war er bestrebt seinen Einfluss auch in das Heilige Römische Reich, welches im Osten an die Champagne angrenzte, auszudehnen. Hintergrund dieser Politik war die sich anbahnende Erbfolgefrage im Königreeich Burgund (regnum Aerelatense) mit der Odo, als ein Neffe König Rudolfs III. von Burgund, eigene Interessen verband. Der hatte 1006 nicht nur die lehnsrechtliche Unterordnung Burgunds gegenüber dem Reich anerkannt, sondern auch Kaiser Heinrich II. einen vorrangigen Erbanspruch im falle seines erbenlosen Todes eingeräumt. Mit dieser Verfügung kam der Burgunderkönig letztlich auch dem dynastischen Gedanken nach, da der Kaiser als Sohn seiner ältesten Schwester Gisela von Haus aus an erster Stelle in der Nachfolge stand.
    Dennoch knüpfte Odo Kontakte zu dem mächtigen Feudaladel Burgunds, der einen Erbgang der Krone Burgunds an den Kaiser mit Argwohn betrachtete. Weiterhin zeigte Odo Präsenz indem er in Lothringen in der Nähe zur Bischofsstadt Toul, also auf Reichsterritorium, mehrere Burgen errichten ließ. Kaiser Heinrich II. nahm dies als ernstzunehmende Bedrohung war und verbündete sich 1023 mit König Robert II. von Frankreich der zur selben Zeit wegen der Erbfolgefrage um die Champagne mit Odo im Streit lag. Der Kaiser griff Odos Burgen in Vaucouleurs und Bourmont an und zerstörte sie. Zu weiteren Maßnahmen kam es nicht mehr, zumal der Kaiser 1024 starb.
    Aus dem Tod des Kaisers und dem anschließenden politischen Fehlverhalten König Roberts II. wusste Odo Profit zu schlagen. Denn aufgrund einer fälschlicherweise vermuteten innenpolitischen Instabilität des Reiches glaubte König Robert II. einen Handlungsspielraum für den Gewinn Lothringens, das 925 dem westfränkischen Königtum an das Reich verloren ging, zu haben. Zu diesem Zweck unterstützte der König zum einen die Aspirationen Wilhelms V. von Aquitanien auf die italienische Königskrone und schloss zum anderen mit Odo einen Burgfrieden der auch die Anerkennung von Odos Erbgang in der Champagne beinhaltete. Die Hoffnungen König Roberts auf Lothringen sollten sich jedoch schnell zerschlagen nachdem der Salier Konrad II. sich unerwartet schnell auf den deutschen Thron und auch in Italien durchsetzen konnte.

    Kampf gegen Kaiser Konrad II.
    Der erbenlose Tod Kaiser Heinrich II. 1024 brachte für Odo auch erhebliche Veränderungen seiner Lage in Burgund mit sich. Denn durch ihn rückte Odo in der dynastischen Rangfolge unmittelbar an die erste Stelle in der Nachfolge auf. Auch das König Rudolf III. seine Absprachen mit dem Kaiser durch dessen Tod als erloschen betrachtete begünstigte Odo. Dies fand jedoch den Widerstand des neuen Königs (ab 1027 Kaiser) Konrad II. Der war mit König Rudolfs Nichte Gisela verheiratet, diese stand jedoch dynastisch hinter Odo zurück da deren Mutter eine jüngere Schwester von Odos Mutter war. Konrad verzichtete deshalb darauf eine dynastische Legitimation anzustrengen und beanspruchte stattdessen das burgundische Erbe auf Basis der Abmaachungen seines Amtsvorgängers mit König Rudolf III. aus dem Jahr 1006. Diesem Nachdruck verleihend besetzte Konrad 1025 Basel was König Rudolf zu Verhandlungen zwang. Im Sommer 1027 erkannte der Burgunderkönig endgültig den neuen Kaiser in allen Vertragsrechten Kaiser Heinrichs II. an, womit Odos Ansprüche in Frage gestellt wurden.
    Am 6. September 1032 starb König Rudolf III. von Burgund worauf Odo umgehend die Initiative ergriff und Ende 1032 mit einem Heer in Burgund einfiel. Begünstigt durch die Abwesenheit des Kaisers, der sich auf einen Feldzug gegen Polen befand, gelang es ihm Neuenburg und Murten einzunehmen. Der mit ihm sympathisierende Erzbischof von Vienne, Leodegar (Léger), öffnete Odo die Tore von Vienne und wenngleich es dabei zu keiner Krönung kam wurde Odo in Arles und Marseille angefertigten Dokumenten bereits als König tituliert. Der salische Chronist Wipo berichtete in seiner „Gesta Chuonradi II. imperatoris“ das Odo die burgundische Krone gar nicht beansprucht sondern lediglich eine dem neuen König beherrschende Position (semper magister esse regis vellet) angestrebt habe. Ob dies der Tatsache entsprach dürfte angesichts der Macht Kaiser Konrad II. allerdings angezweifelt werden, der einen regierenden Verweser in Burgund an seiner Statt sicher nicht akzeptiert hätte.
    Die Reaktion des Kaisers erfolgte im Januar 1033, der über Basel ziehend in Payerne einzog und sich dort am 2. Februar von den anwesenden burgundischen Großen zum König wählen und in der clunizianischen Abtei krönen ließ. Es gelang dem Kaiser jedoch nicht Odos gewonnene Positionen zu erobern, stärkte aber seine eigene indem er den mächtigen Grafen Humbert Weißhand für sich gewann. Nachdem Odo in Lothringen einfiel verbündete sich Kaiser Konrad II. im Mai 1033 in Deville mit König Heinrich I. von Frankreich, der sich zum gleichen Zeitpunkt mit Odo wegen Sens im Krieg befand. Während der König die Belagerung von Sens aufnahm verwüstete der Kaiser im August/September 1033 die Champagne, dies zwang Odo zu seinem Ausgleich mit König Heinrich bei dem er 1034 Sens aufgeben musste.
    Auch in Burgund neigte sich die Waagschalle zu Gunsten des Kaisers, der dort mit einem Heer im Frühjahr 1034 von Norden kommend einmarschierte und bis zur Rhone vordrang. Gleichzeitig führte Graf Humbert im Verbund mit Erzbischof Aribert von Mailand und Markgraf Bonifatius von Canossa ein Heer von Italien aus nach Burgund mit dem er sich bei Genf mit dem Kaiser verband, der sich dort ein zweites Mal krönen ließ. Diese Übermacht bewegte Odos Parteigänger die Seite zu wechseln und nachdem der Kaiser im August Murten einnehmen konnte zog sich Odo mit seinem Heer, mit dem er keine offene Feldschlacht wagte, aus Burgund zurück.

    Untergang
    Trotz dieser Niederlage führte Odo den Kampf fort, mit dem Pfalzgrafen Rainald I. besaß er in Burgund noch einen Anhänger der die Herrschaft des Kaisers nicht anerkannte. In den folgenden Jahren zog Odo mehrfach nach Lothringen wo er besonders die Gegend um Toul verheerte. Eine erneute Gelegenheit offensiv gegen den Kaiser vorzugehen bot sich Odo nachdem sein einstiger Gegner Erzbischof Aribert von Mailand sich 1037 auf einem Reichstag in Pavia mit dem Kaiser zerstritt und die Italienener zu einem Aufstand ermunterte. Der Erzbischof, im Bunde mit den Bischöfen von Piacenza, Cremona und Vercelli, wandte sich dabei werbend an Odo dem er die italienische Krone wie auch die Kaiserkrone anbot. Das Komplott der Bischöfe wurde jedoch von der Witwe des Markgrafen von Turin aufgedeckt, die es umgehend dem Kaiser mitteilte.
    Odo zog mit seinem Heer erneut gegen Lothringen mit dem Ziel das Weihnachtsfest in Aachen, der Pfalz Karls des Großen, als Kaiser zu begehen. Nachdem er Bar-le-Duc eroberte, wurde Odo am 15. November auf der Ebene von Honol, zwischen Bar und Verdun, von einem kaiserlichen Heer unter der Führung von Herzog Gotzelo I. von Lothringen, Bischof Reginard von Lüttich und Graf Albert II. von Namur gestellt. In einer hart geführten Schlacht gelang es den Lothringern Odos Heer vernichtend zu schlagen, Odo selbst wurde auf der Flucht von seinen Feinden eingeholt und getötet. Als Zeichen des Sieges wurde Odos Banner an den Hof des Kaisers nach Italien gesandt, sein nackter und geschändeter Leichnam wurde erst am Tag nach der Schlacht entdeckt und konnte angeblich nur durch eine markant wachsende Warze an seinem Damm identifiziert werden.
    Odos Leichnam wurde an seine Witwe überstellt die ihn in der Abtei Marmoutier in Tours beisetzen ließ.

    Fazit
    Graf Odo II. von Blois war ein typischer Vertreter jener mächtigen Gruppierung von Feudalfürsten Frankreichs, die sich die Schwäche des frühen kapetingischen Königtums im 10. und 11. Jahrhundert zu nutze machten, um eigene hohe Ambitionen zu verfolgen. Die Geschicke des Königreiches entscheidend mitbestimmend etablierte Odo seine Familie endgültig zu einer der ersten in Frankreich, gleich den Herzögen der Normandie, Aquitanien und Burgund sowie den Grafen von Flandern, Toulouse und Anjou. In seinem Streben seine Macht zu erweitern, dabei auch auf Kosten seines königlichen Lehnsherren oder gar eine Königskrone zu erringen, stand Odo unter seinen Zeitgenossen nicht allein, in der folgenden Generation nahmen sich Männer wie Gottfried Martel von Anjou oder Wilhelm von der Normandie an ihm ein Vorbild, Letzterer gewann 1066 gar die Krone Englands.
    In seinem hochgesetzten Zielen und seinem jähen Ende sahen spätere Historiker auch Parallelen zu dem Burgunderherzog Karl dem Kühnen, der ebenfalls nach einem Königtum greifend 1477 vor dem lothringischen Nancy fiel.

    Odo heiratete Mathilde von der Normandie am 1003 oder 1004. Mathilde (Tochter von Herzog Richard I. von der Normandie (Rolloniden), der Furchtlose und Cunnora de Crépon (von Dänemark)) gestorben in 1005. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 37. Agnes von Blois  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Odo heiratete Ermengarde von Auvergne in 1005. Ermengarde (Tochter von Graf Wilhelm IV. von Auvergne) gestorben in nach 1042. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 38. Theobald III. von Blois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1010; gestorben in 29. od.30.9.1089.
    2. 39. Stephan II. von Blois (von Champagne)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in zw 1045 und 1048.
    3. 40. Bertha von Blois  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 11./13. April 1085.

  2. 21.  Herzog Wilhelm V. von Poitou (Ramnulfiden), der Grosse Herzog Wilhelm V. von Poitou (Ramnulfiden), der Grosse Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Emma4, 4.Theobald3, 2.Richhilde2, 1.Robert1) wurde geboren in cir 969; gestorben am 31 Jan 1030 in Kloster Maillezais.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Aquitanien; Herzog von Aquitanien (als Wilhelm V.) https://de.wikipedia.org/wiki/Aquitanien
    • Titel (genauer): 995-1030, Poitou; Graf von Poitou (als Wilhelm III.) https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Poitou

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_V._(Aquitanien) (Okt 2017)

    Wilhelm V., genannt der Große (Guillaume le Grand) (* 969; † 31. Januar 1030 in der Abtei Maillezais) aus der Familie der Ramnulfiden war seit 995 Herzog von Aquitanien und (als Wilhelm III.) Graf von Poitiers. Er war der Sohn von Wilhelm IV. (II.) und seiner Ehefrau Emma von Blois.
    In Deutschland ist Wilhelm V. in erster Linie als Vater der Kaiserin und Regentin Agnes von Poitou bekannt.
    Er war ein kultivierter und frommer Herrscher, befreundet mit Fulcher von Chartres, der aus dem wohlhabenden aquitanischen Hof ein intellektuelles Zentrum in Südfrankreich machte, aufgrund seines Mangels an militärischen Fähigkeiten aber auch eine Reihe von Rückschlägen hinnehmen musste. So bat er König Robert II. (regierte 996–1031) um Hilfe, um seinen Vasallen, den Grafen von La Marche in den Griff zu bekommen, der gemeinsame Feldzug endete jedoch mit einem Misserfolg. Von Fulko III., Graf von Anjou wurde er geschlagen, dem er daraufhin die Gegend um Loudun und Mirebeau überlassen musste. Die Wikinger fügten ihm 1006 eine weitere Niederlage zu. Schließlich verkleinerte er sein Gebiet um Confolens, Ruffec und Chabanais, um seinen Vasallen, den Grafen von Angoulême zu belohnen.
    Als die Italiener 1024/1025 nach Frankreich kamen, um einen König für ihr Land zu suchen, und dabei mit dem König von Frankreich aneinandergerieten, als sie dessen Sohn Hugo ansprachen, wandten sie sich anschließend an Wilhelm, der auch nach Italien reiste, um den Vorschlag zu prüfen, dann aber wegen der unübersichtlichen politischen Lage in Italien für sich und seinen Sohn verzichtete.
    Der Chronist Adémar de Chabannes schrieb einen Lobgesang auf Wilhelm, der dennoch eine der wichtigsten Quellen für seine Regierung ist.

    Familie/Ehepartner: Adalmodis (Aisceline, Aumode) von Limoges. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 41. Wilhelm VI. von Poitou, der Dicke  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1038.

    Familie/Ehepartner: Prisca (Brisque) von Gascogne. Prisca gestorben in vor 1018. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 42. Odo (Eudes) von Poitou  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1039.

    Wilhelm heiratete Gräfin Agnes von Burgund in 1018. Agnes (Tochter von Graf Otto Wilhelm von Burgund und Gräfin Ermentrud von Roucy) wurde geboren in cir 995 in Burgund; gestorben am 10 Nov 1068. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 43. Wilhelm VIII. (Guido Gottfried) von Poitou (von Burgund, von Aquitanien) (Ramnulfiden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1025; gestorben am 25 Sep 1086.
    2. 44. Herzog Peter Wilhelm VII. von Poitou (Ramnulfiden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1023; gestorben in 1058.
    3. 45. Gräfin Agnes von Poitou  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1025; gestorben am 13 Dez 1077.

  3. 22.  Prinzessin Hedwig von Frankreich (Kapetinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Hugo4, 5.Hugo3, 3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren in cir 969; gestorben in nach 1013.

    Hedwig heiratete Reginar IV. von Hennegau in cir 996. Reginar (Sohn von Reginar III. von Hennegau, Langhals und Asela (Adelheid?) von Egisheim ?) wurde geboren in nach 947; gestorben in 1013. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 46. Graf Reginar V. von Mons (Hennegau)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 995; gestorben in nach 1039.
    2. 47. Beatrix von Hennegau  Graphische Anzeige der Nachkommen

  4. 23.  Prinzessin Gisla (Gisela) von Frankreich (Kapetinger)Prinzessin Gisla (Gisela) von Frankreich (Kapetinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Hugo4, 5.Hugo3, 3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren in cir 970.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: Abbeville, Frankreich; Später Hauptort der Grafschaft Ponthieu

    Notizen:

    Name:
    Erbin von Abbeville

    Besitz:
    Als einer von 13 unter der Herrschaft der Abtei Saint-Riquier stehenden Marktflecken erscheint Abbeville, damals lateinisch Abbatis villa genannt, erstmals im Jahr 831 in der Chronique de l’abbaye de Saint-Riquier, die vom Kleriker Hariulf d’Oudenbourg im frühen 12. Jahrhundert verfasst wurde. Damals residierte bereits ein Vogt in einer kleinen Burg des Ortes. Trotzdem war Abbeville zu dieser Zeit offenbar noch unbedeutend; die Normannen besetzten nämlich zwischen 845 und 861 den weiter flussabwärts gelegenen Ort Grand-Laviers. Hugo Capet ließ Abbeville 990 zu einer Festung ausbauen, welche die Mündung der Somme sichern sollte. Er ließ Gräben um die Stadtmauer ziehen und übergab den Ort seinem in Montreuil residierenden Gefolgsmann Hugo. Dieser war mit Hugo Capets Tochter Gisela verheiratet und bekam auch die advocatia über Saint-Riquier. Hugos Sohn Enguerrand I. nahm den Titel eines Grafen von Ponthieu an und in der Folgezeit wurde Abbeville der Hauptort dieser Grafschaft.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Abbeville

    Gisla heiratete Herr Hugo I. von Abbeville (von Ponthieu) in vor 987. Hugo (Sohn von Hugo von Ponthieu) gestorben in cir 1000. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 48. Graf Enguerrand I. von Ponthieu  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 1045.

  5. 24.  König Robert II. von Frankreich (Kapetinger), der Fromme König Robert II. von Frankreich (Kapetinger), der Fromme Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Hugo4, 5.Hugo3, 3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren am 27 Mrz 972; gestorben am 20 Jul 1031 in Melun.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Frankreich; König von Frankreich

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_II._(Frankreich)

    Robert II., genannt der Fromme (französisch Robert le Pieux; * 27. März 972; † 20. Juli 1031 in Melun) war ein König von Frankreich von 987 (ab 996 Alleinherrscher) bis 1031 aus der Dynastie der Kapetinger.

    Mitregent
    Robert war der einzige Sohn Hugo Capets und dessen Gemahlin Adelheid von Aquitanien. Sein Vater sorgte für eine vorzügliche Ausbildung, indem er den Sohn zeitweise in Reims von Gerbert von Aurillac unterrichten ließ. Nachdem der Vater im Mai 987 zum König gewählt und im Juli in Noyon gekrönt worden war, erhob er zur Sicherung der Erbfolge gegen vielfachen Widerstand auch seinen Sohn zum Mitkönig, der dann im Dezember 987 in Orléans von Adalbero von Reims gekrönt wurde.
    988 heiratete Robert auf Wunsch des Vaters in erster Ehe Rozala-Susanna, die Tochter König Berengars II. von Italien und Witwe des Grafen Arnulf II. von Flandern. Die Ehe wurde 992 getrennt, wohl weil Rozala mit ihren etwa 38 Jahren zu alt war, Kinder zu gebären. In zweiter Ehe vermählte er sich 996 mit Bertha von Burgund, der Tochter König Konrads von Burgund und Witwe des Grafen Odo I. von Blois.

    Alleinherrschaft
    Nach dem Tod seines Vaters im selben Jahr übernahm Robert die Alleinregierung und sorgte 997 für eine Beilegung des Streites zwischen Gerbert von Aurillac und dessen Vorgänger Arnulf um das Erzbistum Reims. Gerbert begab sich danach an den Hof des jungen Kaisers Otto III.
    Roberts zweite Ehe führte zu Komplikationen mit dem Klerus, denn er stand als Cousin zweiten Grades in zu naher Verwandtschaft zu Bertha. Ihre gemeinsamen Urgroßeltern waren König Heinrich I. und Mathilde von Sachsen. Die Großmutter väterlicherseits von Robert II., Hadwig von Sachsen, war die Schwester der Großmutter mütterlicherseits von Bertha, Gerberga von Sachsen. Diese nahe Verwandtschaft zwischen den Ehegatten, nämlich im 3. kanonischen Grad, veranlasste Papst Gregor V. im Jahr 9998 dazu, eine Scheidung zu verlangen und durch Exkommunikation auch zu erzwingen. 1003 heiratete er dann Konstanze von der Provence, mit der er sieben Kinder hatte. Da Robert aber sein Verhältnis zu Bertha weiter führte, spaltete sich der Hof in den mächtigen familiären Anhang der beiden Frauen, auf Berthas Seite standen ihre Söhne aus dem Hause Blois, während Konstanze von dem Haus Anjou unterstützt wurde. Roberts Autorität gegenüber diesen mächtigen Fürsten war gering. Den Mord an dem Pfalzgrafen Hugo von Beauvais 1008 während eines Jagdausfluges des Hofes konnte er nicht gerichtlich verfolgen, da sich der verantwortliche Graf Fulko Nerra von Anjou einfach weigerte, vor dem Hofgericht zu erscheinen.
    Nachdem im Jahr 1002 sein Onkel Heinrich gestorben war, versuchte Robert die Gelegenheit zu nutzen, das Herzogtum Burgund der königlichen Domäne hinzuzufügen. Dabei traf er aber auf den Widerstand des burgundischen Adels unter der Führung des Grafen Otto Wilhelm, der selber einen Anspruch auf das Herzogtum erhob. Erst nachdem Robert 1005 Auxerre erobert hatte, zog Otto Wilhelm seine Ansprüche zurück. Der Krieg endete aber erst mit dem der Einnahme von Sens 1015 und dem Tod des oppositionellen Bischofs Brun von Langres 1016. Robert gelangte mit dem Adel Burgunds zu einem Kompromiss, indem die Autonomie des Herzogtums durch die Ernennung seines Sohnes Heinrich zum Herzog weiter gewahrt wurde.
    Ein ähnliches Vorgehen versuchte Robert auch in der Champagne, nach dem dort um 1020 Graf Stephan von Meaux-Troyes gestorben war. Hier aber musste er der überlegenen militärischen Stärke des Grafen Odo II. von Blois nachgeben, der sich bis 1023 in der Champagne durchsetzen konnte. Zum Zwecke eines gemeinsamen Bündnisses gegen Odo traf sich Robert am 10. und 11. August 1023 mit Kaiser Heinrich II. bei Ivois. Diese Allianz endete aber schon mit dem Tod des Kaisers im folgenden Jahr ohne irgendeinen Vorteil gebracht zu haben. Stattdessen schloss er mit Odo einen Frieden und erkannte ihm die Champagne zu. Robert versuchte den Tod des Kaisers zu nutzen um das 925 dem westfränkischen Regnum verloren gegangenen Lothringen zurückzugewinnen. Gleichzeitig unterstützte er die Aspirationen Herzog Wilhelms V. von Aquitanien auf die italienische Krone, die zuvor schon ihm angeboten worden war. Diese Pläne scheiterten aber mit dem Verzicht Herzog Wilhelms auf Italien und der schnellen Durchsetzung des Saliers Konrad II. auf dem Thron im ostfränkischen Regnum.
    Bereits im Jahr 1017 hatte Robert seinen erstgeborenen Sohn Hugo zum Mitkönig krönen lassen. Nach dessen Tod 1025 setzte er gegen den Widerstand seiner Frau die Krönung des zweitältesten Heinrich durch. Konstanze hatte sich für die Ansprüche ihres Lieblingssohnes Robert eingesetzt. Dieser Konflikt belastete Roberts letzte Lebensjahre und war auch nach seinem Tod 1031 noch nicht beigelegt. Er wurde in der Abtei Saint-Denis begraben.

    Nachleben
    Den Beinamen „der Fromme“ erhielt der König aufgrund der von seinem Biographen Helgaud von Fleury geschilderten Frömmigkeit: Robert soll durch Handauflegen und Segnungen erfolgreich Wunden und Skrofeln geheilt und sich der Pflege Kranker und Aussätziger angenommen haben. Damit begründete er einen Brauch der bis zum Ende der Monarchie von seinen Nachkommen weitergeführt wurde. Für Robert und seine unmittelbaren Nachfolger bildete das Attribut des wundertätigen Heilens eine Möglichkeit sich gegenüber den mächtigen Fürsten ihrer Zeit abzugrenzen, da diese Fähigkeit nur gekrönten Personen kraft der göttlichen Gnade ihres Amtes anerkannt wurde. Helgaud von Fleury beanspruchte wenn auch vergeblich das Leben Roberts als heiligenmäßig anzuerkennen.
    Rodulfus Glaber bescheinigte dem König einen hohen Sinn für Bildung und Studium. Richer von Reims übte Anerkennung an dem Sachverstand Roberts in den Fächern der Theologie und des kanonischen Rechts. Der Bischof Adalbero von Laon widmete ihm die Schrift Carmen ad Rotbertum regem, in der er die funktionale Dreiteilung der menschlichen Gesellschaft in Geistliche, Kämpfer und Arbeiter, svw. Feudalismus, beschrieb. Dies ist überhaupt eine der frühsten Beschreibungen dieser gesellschaftlichen Ordnung die das hohe Mittelalter prägte.
    Indem er 1022 in Orléans eine Anzahl von kirchlichen Amtsträgern der Stadt, darunter den Beichtvater Konstanzes, als Ketzer verbrennen ließ, war Robert der erste mittelalterliche Herrscher, der eine Ketzerverbrennung anordnete.

    Robert heiratete Prinzessin Rozala Susanna von Italien in 988. Rozala (Tochter von König Berengar II. von Italien (von Ivrea) und Markgräfin Willa von Toscana (Bosoniden)) wurde geboren in zw 950 und 960; gestorben in 1003. [Familienblatt] [Familientafel]

    Robert heiratete Bertha von Burgund in 996, und geschieden in 998. Bertha (Tochter von König Konrad III. von Burgund, der Friedfertige und Prinzessin Mathilde von Frankreich (von Burgund)) gestorben in nach 1010. [Familienblatt] [Familientafel]

    Robert heiratete Königin Konstanze von der Provence (von Arles) in 1003. Konstanze (Tochter von Markgraf Wilhelm I. von der Provence (von Arles), der Befreier und Adélaide (Adelheid, Blanche) von Anjou) wurde geboren in 986; gestorben am 25 Jul 1034 in Melun oder Senlis; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 49. Prinzessin Adele (Hadwig) von Frankreich  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1003; gestorben in 5 Jun nach 1063.
    2. 50. Heinrich I. von Frankreich (Kapetinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1008; gestorben am 4 Aug 1060 in Vitry-aux-Loges bei Orléans.
    3. 51. Adela von Frankreich, die Heilige  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in ca 1009 od ca 1014; gestorben am 8 Jan 1079.
    4. 52. Herzog Robert I. von Burgund (Kapetinger), der Alte  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1011; gestorben am 21 Mrz 1076 in Fleurey-sur-Ouche.

  6. 25.  Herzog Dietrich von Oberlothringen (von Bar)Herzog Dietrich von Oberlothringen (von Bar) Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Beatrix4, 5.Hugo3, 3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren in cir 965; gestorben in an einem 02 Jan zw 1026 und 1027.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Bar; Graf von Bar https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Bar
    • Titel (genauer): Oberlothringen; Herzog von Oberlothringen (Oberlothringen (lateinisch Lotharingia superior, französisch Haute-Lotharingie) war im Hochmittelalter die südliche Hälfte des Herzogtums Lothringen.) https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herzöge_von_Lothringen

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Dietrich_I._(Bar)

    Dietrich I. (* um 965; † zwischen 11. April 1026 und 2. Januar 1027) war Graf von Bar und Herzog von Oberlothringen. Er war der Sohn von Friedrich I. von Bar und Oberlothringen und Beatrix von Franzien, einer Schwester Hugo Capets.
    Er folgte seinem Vater 978 unter der Regentschaft seiner Mutter, die bis 987 andauerte. 985 stellte er sich gemeinsam mit anderen lothringischen Baronen, darunter sein Vetter Gottfried der Gefangene, Graf von Verdun, gegen den französischen König Lothar, als dieser Verdun belagerte, wobei er selbst in Gefangenschaft geriet.
    Er war ein treuer Gefolgsmann der ottonischen Kaiser. 1011 kämpfte er für Heinrich II. gegen seine Verwandten aus der Grafschaft Luxemburg. 1018 geriet er in Burgund erneut in Gefangenschaft, wo es ihm am Ende doch gelang, den Invasoren Odo II. von Blois, Graf von Meaux und Troyes, zu schlagen. 1019 beteiligte er seinen Sohn Friedrich II. an der Regierung des Herzogtums. 1024, nach dem Tod Kaiser Heinrichs II., stellte er sich gegen dessen Nachfolger Konrad II., wechselte aber dann die Seiten und anerkannte damit den neuen Herrscher. 1026 starb sein Sohn Friedrich II., so dass das Herzogtum mit Dietrichs Tod unmittelbar auf seinen Enkel Friedrich III. überging.

    Er heiratete um 985 Richilde, vermutlich eine Tochter von Folmar I., Graf von Lunéville und Metz; ihre Kinder waren:
    • Adele († 995), ∞ Walram I. Graf von Arlon
    • Friedrich II. (* 995; † 1026), Graf von Bar und Herzog von Oberlothringen



    Literatur
    • Michel Parisse: Dietrich I., Hzg. v. Oberlothringen. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 3, Artemis & Winkler, München/Zürich 1986, ISBN 3-7608-8903-4, Sp. 1024.
    Weblinks
    • Lotharingia, kings & dukes, pfalzgrafen. In: Medieval Lands. Foundation for Medieval Genealogy, abgerufen am 15. März 2012 (englisch).

    Dietrich heiratete Gräfin Richilde (Richwara) von Lunéville? in cir 985. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 53. Adelheid (Adele) von Oberlothringen (von Bar)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 995.
    2. 54. Herzog Friedrich II. von Oberlothringen (von Bar)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 995; gestorben in 1026.

  7. 26.  Graf Kuno von RheinfeldenGraf Kuno von Rheinfelden Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Beatrix4, 5.Hugo3, 3.Robert2, 1.Robert1) gestorben in 1026.

    Familie/Ehepartner: von Genf. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 55. Herzog Rudolf von Rheinfelden (von Schwaben)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1025; gestorben am 16 Okt 1080 in Hohenmölsen; wurde beigesetzt in Merseburger Dom.

  8. 27.  Vizegraf Odo (Eudes) von BeauneVizegraf Odo (Eudes) von Beaune Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Heinrich4, 5.Hugo3, 3.Robert2, 1.Robert1) gestorben in nach 15 Aug 1005.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Beaune; Vizegraf von Beaune

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Bevor der Ort Beaune im Jahre 1203 von Odo III., Herzog von Burgund, die Stadtrechte erhielt, war er für lange Zeit keltisches, später römisches Heiligtum. Seit dem 14. Jahrhundert war Beaune neben Dijon Wohnsitz der Herzöge von Burgund. Im 15. Jahrhundert begann man die Stadtmauer zu errichten, von der heute noch größere Teile erhalten sind. Sie dienen heute teilweise als Weinlager der großen Weinhandelshäuser. Als im Jahre 1477 Karl der Kühne, der letzte Herzog von Burgund, gestorben war, wurde die Stadt von Ludwig XI. von Frankreich nach fünf Wochen Belagerung annektiert. Viele Gebäude aus Spätmittelalter, Renaissance und Barock zeugen von der Vergangenheit.
    Zitat aus, Sep 2023: https://de.wikipedia.org/wiki/Beaune

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 56. Herrin Elisabeth von Beaune (Vergy)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1115.

  9. 28.  Graf Balduin III. von FlandernGraf Balduin III. von Flandern Graphische Anzeige der Nachkommen (14.Adele4, 6.Adele3, 3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren in cir 940; gestorben am 1 Jan 962.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 958-962, Flandern; Graf von Flandern (Mitregent) https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Flandern

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_III._(Flandern)

    Balduin III. (lateinisch: Baldwinus) (* wohl um 935; † 1. Januar 962) war ein Graf von Flandern im 10. Jahrhundert. Er war ein Sohn des Grafen Arnulf I. dem Großen aus dem Haus Flandern und der Adele von Vermandois.
    Balduin wird erstmals 942 als urkundlicher Zeuge seines Vaters in einer Schenkung an die Sankt-Peters-Abtei in Gent genannt.[1] Im Jahr 954 bezeugte er erstmals mit dem Titel eines Grafen (comes) eine Schenkung seiner Mutter an dieselbe Abtei.[2] Offenbar amtierte er seit dieser Zeit als Mitregent seines Vaters in Flandern und hielt die Grafschaft Boulogne als eigenes Lehen. In seiner kurzen Amtszeit etablierte er in Gent das Weben und Walken und schuf damit die ökonomische Basis seines Landes für die kommenden Jahrhunderte. 957 griff er erfolglos den Grafen Roger von Montreuil an, um diesen Amiens abzunehmen.[3]
    Balduin erkrankte zu Weihnachten 961 an den Pocken und starb zu Neujahr 962, bestattet wurde er in der Abtei Saint-Bertin, als deren Laienabt er kurzzeitig amtiert hatte.[4] Mit seinem Tod ging die Grafschaft Boulogne an seinen Vetter Arnulf II. über.
    Seit dem Jahr 961 war Balduin verheiratet mit Mathilde († 1008), einer Tochter des Herzogs von Sachsen, Hermann Billung. Ihr einziges gemeinsames Kind war Arnulf II. († 987), welcher 964 seinem Großvater als Graf von Flandern nachfolgte. Balduins Witwe heiratete nur kurz nach seinem Tod den Grafen Gottfried den Gefangenen von Verdun.




    Einzelnachweise
    1 Auguste van Lokeren, Chartes et documents de l'abbaye de Saint Pierre au Mont Blandin à Gand depuis sa fondation jusqu'à sa suppression (Gent 1868), Nr. 18; Die Urkunde datiert auf den 8. Juli 942.
    2 Auguste van Lokeren, Chartes et documents de l'abbaye de Saint Pierre au Mont Blandin à Gand depuis sa fondation jusqu'à sa suppression (Gent 1868), Nr. 23; Die Urkunde datiert auf den 8. September 945.
    3 Flodoard, Annales, chronica et historiae aevi Saxonici, hrsg. von Georg Heinrich Pertz in MGH SS 3, (1839), S. 404
    4 Folkwin, Gesta abbatum S. Bertini Sithiensium, hrsg. von Oswald Holder-Egger in MGH SS 13 (1881), S. 632
    Weblinks
     Commons: Balduin III. (Flandern) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Gestorben:
    Gestorben an den Pocken.

    Balduin heiratete Herzogin Mathilde von Sachsen (Billunger) in nach 3 Sep 995. Mathilde (Tochter von Herzog Hermann von Sachsen (Billunger) und Oda von Sachsen) wurde geboren in zw 935 und 945; gestorben am 25 Mai 1008; wurde beigesetzt in St. Peter in Gent. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 57. Markgraf Arnulf II. von Flandern, der Jüngere  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 961 und 962.

  10. 29.  Hildegarde von FlandernHildegarde von Flandern Graphische Anzeige der Nachkommen (14.Adele4, 6.Adele3, 3.Robert2, 1.Robert1)

    Hildegarde heiratete Graf Dietrich II. von Holland (von West-Friesland) (Gerulfinger) in 950. Dietrich (Sohn von (Dietrich?) (Gerulfinger) und Geva ?) gestorben am 6 Mai 988 in Egmond. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 58. Graf Arnulf von Holland (von Gent) (Gerulfinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 955; gestorben am 18 Nov 993 in Winkel.

  11. 30.  Elftrude von Flandern Graphische Anzeige der Nachkommen (14.Adele4, 6.Adele3, 3.Robert2, 1.Robert1)

    Familie/Ehepartner: Graf Siegfried von Guînes. Siegfried wurde geboren in cir 940; gestorben in nach 965. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 59. Graf Ardolf von Guînes  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 965/966; gestorben in nach 996.

  12. 31.  Heribert von Vermandois, der Jüngere Heribert von Vermandois, der Jüngere Graphische Anzeige der Nachkommen (16.Robert4, 6.Adele3, 3.Robert2, 1.Robert1) gestorben am 28 Jan 995.

  13. 32.  Gräfin Adelheid von VermandoisGräfin Adelheid von Vermandois Graphische Anzeige der Nachkommen (16.Robert4, 6.Adele3, 3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren in cir 950; gestorben in 976.

    Familie/Ehepartner: Graf Gottfried I. von Anjou, Graumantel, Grisgonell . Gottfried (Sohn von Graf Fulko II. von Anjou, der Gute und Gräfin Gerberga von Arles (Bosoniden)) gestorben am 21 Jul 987; wurde beigesetzt in Basilique St. Martin, Tours. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 60. Gräfin Irmgard (Ermengarde) von Anjou  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 61. Graf Fulko III. von Anjou  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 972; gestorben am 21 Jun 1040 in Metz.
    3. 62. Gerberga von Anjou  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 974 oder später; gestorben in Apr 1040.

    Familie/Ehepartner: Graf Lambert von Chalon (Autun). Lambert gestorben am 22 Feb 978. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 63. Hugo I. von Chalon (Autun)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 64. Herrin von Donzy Mathilde (Mahaut) von Chalon (Autun)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in zw 1005 und 1019.

  14. 33.  Herbert III. von VermandoisHerbert III. von Vermandois Graphische Anzeige der Nachkommen (17.Adalbert4, 6.Adele3, 3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren in 953; gestorben in 1015.

    Familie/Ehepartner: Ermengard N.. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 65. Otto (Eudes) von Vermandois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 29 Aug 979; gestorben am 25 Mai 1045.

  15. 34.  Graf Odo I. von BloisGraf Odo I. von Blois Graphische Anzeige der Nachkommen (18.Ledgard4, 6.Adele3, 3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren in cir 950; gestorben am 12.3.995 od 996.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Graf von Blois - Graf von Chartres - Graf von Châteaudun - Graf von Tours - Graf von Beauvais - Graf von Dreux - Herr von Chinon - Herr von Saumur - Markgraf

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Odo_I._(Blois) (Okt 2017)

    Odo I. (franz.: Eudes; * um 950; † 12. März 995/996) war ein Graf von Blois, Tours, Chartres, Châteaudun, Beauvais und Dreux, Herr von Chinon und Saumur. Er war ein Sohn des Grafen Theobald des Betrügers († 975) und dessen Ehefrau Ledgard von Vermandois († 978).
    Um das Jahr 965 bekam Odo die Burg Coucy als Lehen vom Erzbischof von Reims übertragen. Nach dem Tod seines Onkels mütterlicherseits Heribert dem Alten († 980/984) erbte Odo von diesem die Grafschaft Reims, die Abtei Saint-Médard (Soissons), sowowie das Land um Provins und Château-Thierry (Omois) womit das Haus Blois in der Region der Champagne Fuß fasste. Von seinem Lehnsherren, Herzog Hugo Capet, erhielt er noch vor 984 die die Abteien Saint-Martin und Marmoutier übertragen. Letzteren entließ er in den clunizianischen Verband und legte eine Nekropole für seine Familie an.

    Biographie
    Odo begann die generationenlange Fehde seines Hauses zu den benachbarten Grafen von Anjou. Streitpunkt war die Vorherrschaft in der Touraine und der Bretagne, wo beide Häuser präsent waren. Odo unterstützte seinen Vasallen Graf Conan den Krummen von Rennes in dessen Bestrebungen Nantes, das von Anjou kontrolliert wurde, zu erobern. Doch in der ersten Schlacht von Conquereuil 981 wurde Conan von Gottfried Graujacke von Anjou geschlagen.
    Die Rivalität zu den Anjou spiegelte sich auch in deren unterschiedlichen Parteinahmen im Machtkampf zwischen Karolingern und Robertinern um den Königsthron wider. Während Odo sich von seinem einstigen Lehnsherren Hugo Capet (Robertiner) löste uund an die Seite des karolingischen Königs Lothar trat, blieb Gottfried von Anjou ein treuer Anhänger Capets. Gemeinsam mit seinem Vetter Heribert dem Jüngeren nahm Odo am Feldzug des Königs nach Lothringen teil, der mit der Eroberung von Verdun 985 seinen Höhepunkt fand.
    Die Erhebung Hugo Capets zum König 987 nutzte Odo aus, um sich von diesem die Burg von Dreux übertragen zu lassen, als Lohn für seine Anerkennung des Herrscherwechsels. Dies führte Odo in eine Feindschaft zu dem Normannenherzog Richard Ohnefurcht, dem Dreux tatsächlich gehörte. Aber auch vom neuen König fiel Odo nach diesem Gewinn wieder ab und verbündete sich stattdessen mit dem karolingischen Prätendenten Karl von Niederlothringen, dem Bruder König Lothars, der Capet den Krieg erklärt und Laon besetzt hatte. Nachdem Karl 991 in die Gefangenschaft Capets fiel, begann Odo den König in der Region zwischen Loire und Marne zu bekämpfen. Er bemächtigte sich der Burg von Melun die er aber an Burchard dem Ehrwürdigen von Vendôme wieder verlor, von dem er in der Nähe von Orsay zusätzlich geschlagen wurde. Nachdem schließlich Graf Fulko Nerra von Anjou die Burgen Odos in der Touraine brandschatzte, war er um 992 gezwungen sich dem König zu unterwerfen.
    Doch schon im Jahr 993 verschwor sich Odo mit Bischof Adalbero von Laon, um den König und seinen Mitgekrönten Sohn, Robert II., in Mouzon gefangen zu nehmen und an Kaiser Otto III. auszuliefern. Doch das Komplott wurde aufgedeckt und der Bischof verhaftet, gegen Odo ließ der König den Grafen von Anjou marschieren. Der ließ in der Touraine den Donjon von Langeais errichten, einen der ersten Wehrtürme aus Stein. Odo beeilte sich ein Bündnis mit dem Herzog Wilhelm IV. von Aquitanien einzugehen, Ehemann seiner Schwester, und dem Grafen von Flandern sowie sogar dem Herzog der Normandie, um Langeais im Winter 995/996 zu belagern. Als Fulko den König zu Hilfe rief und dieser mit einem Heer vor Ort erschien, musste die Belagerung abgebrochen werden.
    Im gleichen Winter erkrankte Odo und starb in der Abtei von Marmoutier wo er auch bestattet wurde. Er hinterließ seine unmündigen Söhne in einer gefährlichen Situation, die seine Witwe durch eine schnelle Heirat mit König Robert II. begegnete. Da sie aber mit dem jungen König nach kanonischem Recht zu nahe verwandt war, sollte die Ehe auf Druck Papst Gregors V. wieder geschieden werden.

    Odo heiratete Bertha von Burgund in cir 983/986. Bertha (Tochter von König Konrad III. von Burgund, der Friedfertige und Prinzessin Mathilde von Frankreich (von Burgund)) gestorben in nach 1010. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 66. Graf Odo II. von Blois  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 15 Nov 1037.

  16. 35.  Gräfin Emma von BloisGräfin Emma von Blois Graphische Anzeige der Nachkommen (18.Ledgard4, 6.Adele3, 3.Robert2, 1.Robert1) gestorben in 1004.

    Emma heiratete Graf Wilhelm IV. von Poitou (Ramnulfiden), Eisenarm in 968. Wilhelm (Sohn von Graf Wilhelm III. von Poitou (Ramnulfiden), Wergkopf und Prinzessin Gerloc (Adela) von der Normandie) wurde geboren in cir 937; gestorben am 3 Feb 995 in Kloster Saint-Maixent. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 67. Herzog Wilhelm V. von Poitou (Ramnulfiden), der Grosse  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 969; gestorben am 31 Jan 1030 in Kloster Maillezais.

  17. 36.  Gräfin Hildegard von der Normandie Graphische Anzeige der Nachkommen (18.Ledgard4, 6.Adele3, 3.Robert2, 1.Robert1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Montmorency



Generation: 6

  1. 37.  Agnes von BloisAgnes von Blois Graphische Anzeige der Nachkommen (20.Odo5, 8.Odo4, 4.Theobald3, 2.Richhilde2, 1.Robert1)

    Notizen:

    Es besteht keine Gewissheit ob Agnes tatsächlich die Tochter von Odo II. ist.

    Familie/Ehepartner: Gottfried II. von Anjou, Martel (der Hammer) . Gottfried (Sohn von Graf Fulko III. von Anjou und Hildegard von Sundgau ?) wurde geboren am 14. Oktober 1006/1007; gestorben am 14 Nov 1060. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 38.  Theobald III. von BloisTheobald III. von Blois Graphische Anzeige der Nachkommen (20.Odo5, 8.Odo4, 4.Theobald3, 2.Richhilde2, 1.Robert1) wurde geboren in cir 1010; gestorben in 29. od.30.9.1089.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Blois, Chartres, Châteaudun, Tours und Sancerre, Graf von Meaux, Troyes (Champagne) als Theobald I. (seit 1063)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Theobald_I._(Champagne)

    Theobald III. von Blois (franz.: Thibaut; * um 1010; † 29./30. September 1089) war ein Graf von Blois, Chartres, Châteaudun, Tours und Sancerre, sowie seit 1063 als Theobald I. Graf von Meaux, Troyes (Champagne). Er war der älteste Sohn von Graf Odo II. von Blois (Odo I. von Meaux-Troyes) etc. und der Ermengarde von Auvergne.

    Leben
    Theobald ist erstmals 1026 im Heer seines Vaters bezeugt, das vergeblich versuchte, die vom Grafen von Anjou besetzte Burg von Saumur zurückzuerobern. 1037 kämpfte er in der Schlacht bei Bar-le-Duc in der sein Vater fiel. Von diesem erbte Theobald die Stammbesitzungen seiner Familie um Blois, Chartres, Châteaudun und Tours, während sein jüngerer Bruder Stephan die von ihrem Vater neu gewonnenen Territorien um Meaux und Troyes erbte, die den Kern der Region Champagne bildeten.
    Beide Brüder standen zu Beginn ihrer Regentschaft, wie schon ihr Vater, in Konflikt mit König Heinrich I. dem sie den Lehnseid verweigerten. Der König konnte dabei auf starke Verbündete wie Graf Fulko Nerra von Anjou zurückgreifen, der Theobalds Burgen in der Touraine überfiel. Ebenso erbten die Brüder von ihrem Vater die Feindschaft zum Kaiser des heiligen römischen Reichs, dessen Herzog Gotzelo I. von Lothringen fiel in die Champagne ein wo er die Grenzburg Donchery (Département Ardennes) einnahm, die König Heinrich konfiszieren ließ und an den Lothringer als Lehen vergab.
    Nach dem Tod Fulkos von Anjou 1040 bewegten die Brüder im Jahr 1041 den Prinzen Odo dazu gegen seinen königlichen Bruder zu revoltieren. Der König wurde aber schnell Herr der Rebellion und erklärte daraufhin Theobald der Grafschaft Tours für vererlustig, die er an dem mit ihm verbündeten Gottfried Martel, dem Sohn Fulkos, übertrug. Bei dem Versuch das von Gottfried belagerte Tours zu entsetzen, erlitten Theobald und sein Bruder 1044 in der Schlacht bei Nouy eine schwere Niederlage gegeen Gottfried. Theobald selbst fiel in dessen Gefangenschaft die er auf der Burg von Loches verbrachte. Als Preis seiner Freiheit musste er Tours und alle Burgen der Touraine an Gottfried übergeben, der im Gegenzug aber bereit war Theobald für das betreffende Gebiet als Lehnsherr anzuerkennen.
    Diesem schwerwiegenden Verlust folgte in den nächsten Jahren eine Annäherung Theobalds an den König, da dieser von der Machterweiterung seines ehemaligen Verbündeten Gottfried beunruhigt war. Im Jahr 1048 ließ Gottfried den Bischof von Le Mans ggefangen nehmen, nachdem dieser die Ehe des Grafen Hugo IV. von Maine mit der Schwester Theobalds vermittelt hatte. Dieses Ausgreifen Gottfrieds auf Maine folgte zuvor 1043 die Heirat dessen Stieftochter Agnes von Poitou mit Kaiser Heinrich III. Diese Ehe sollte vor allem die Herrschaft des Kaisers im Königreich Burgund stärken und ihm eine Rückendeckung gegen Theobald und seinen Bruder bieten, deren Vater noch Ansprüche auf dieses Königreich angemeldet hatte. Gegen Gottfried trat Theobald an Ostern 1048 in Senlis einer Allianz zwischen König Heinrich I., Herzog Wilhelm II. von der Normandie und anderen großen Baronen Frankreichs bei. Um dieselbe Zeit starb Theobalds Bruder der den unmündigen Erben Odo zurückließ. Theobald führte für diesen die Vormundschaft in der Champagne wo er zur bestimmenden Autorität avancierte und seinen Neffen bis spätestens 1063 verdrängen konnte. Somit vereinte er wieder das vollständige Erbe seines Vaters in seiner Hand.
    Der Kampf gegen Gottfried fand 1052 jedoch ein Ende, nachdem dieser sich wieder mit dem König versöhnt hatte. Theobald nahm diese Veränderung der Lage zunächst hin und beteiligte sich im Frühjahr 1054 an der Invasion des Königs in der Normandidie gegen Herzog Wilhelm, die aber bei Mortemer mit einer Niederlage endete. Noch im selben Jahr brach Theobald wieder mit dem König und huldigte stattdessen in Mainz dem Kaiser. Diese Lehensnahme Theobalds führte bei einem Treffen zwischen König Heinrich I. und dem Kaiser 1056 in Ivois zu einem lang anhaltenden Bruch zwischen Frankreich und Deutschland.
    Für Theobald hatte dies keine nachhaltigen Folgen, da der König gegen den Herzog der Normandie gebunden war und 1060 starb. Dessen Nachfolger Philipp I., an dessen Krönung Theobald nicht teilnahm, war noch unmündig und konnte auch später die königliche Autorität gegenüber den großen Vasallen kaum zur Geltung bringen. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Theobald mit der Stabilisierung seiner Herrschaft in der Champagne, wo er unter anderem im Konflikt zwischen der Abtei Montier-en-Der mit den Grafen von Brienne und den Herren von Joinville vermittelte. Einen wechselhaften Streit führte er mit dem Bischof von Meaux über die Herrschaftsrechte in Meaux, Spannungen mit dem Grafen Rudolf IV. von Valois wurden durch eine Heirat mit dessen Tochter beigelegt. Diese Ehe sollte Theobald 1077 die Grafschaften Bar-sur-Aube und Vitry einbringen, nachdem sein Schwager Simon von Crépy sich in ein geistliches Leben zurückzog. Weiterhin begründete er mehrere religiöse Einrichtungen in der Champagne, wie zum Beispiel 1072 das clunizianische Priorat in Coincy. Während des Investiturstreits unterstützte Theobald das Reformpapsttum, womit er sich gegen die Kirchenpolitik König Philipps I. stellte. Dabei war er 1081 Gastgeber eines Konzils in Meaux, das mehrere Anhänger des Königs exkommunizierte.
    Theobald III./I. wurde in der Kirche Saint-Martin in Épernay bestattet.
    Der Graf galt lange Zeit als Taufpate des Heiligen Theobald von Provins (* um 1017; † 1066), der 1073 von Papst Alexander II. kanonisiert wurde, was aber aufgrund beider Geburtsjahre als unwahrscheinlich gilt.

    Ehen
    - Theobald III. heiratete dreimal. Seine erste Ehefrau war Gersende, eine Tochter des Grafen Herbert I. Wachhund von Maine die er 1048 nach kinderloser Ehe verstieß.
    - Seine zweite Ehefrau war eine weiter nicht bekannte Gundrade oder Gondrée, die die Mutter seines Erben wurde.
    - Vor dem Jahr 1061 heiratete er ein drittes Mal, Adela oder Alix von Crépy († 12. Mai 1093/1100), eine Tochter des Grafen Rudolf IV. von Valois und Adela von Bar-sur-Aube.


    Weblinks
    • Kurzbiografie zu Theobald III./I. (franz.)
    • Materialsammlung

    Theobald heiratete Gersende (Garsende) von Maine (Zweites Haus) in cir 1044, und geschieden in 1048. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Gundrade (Gondrée) N.. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 68. Stephan II. (Heinrich) von Blois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1045; gestorben am 19 Mai 1102.

    Theobald heiratete Adélaide von Valois (von Vexin) in vor 1061. Adélaide (Tochter von Rudolf III. (IV.) von Valois (von Vexin) und Adele von Bar-sur-Aube) gestorben am 12 Mai 1193/1200. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 39.  Stephan II. von Blois (von Champagne)Stephan II. von Blois (von Champagne) Graphische Anzeige der Nachkommen (20.Odo5, 8.Odo4, 4.Theobald3, 2.Richhilde2, 1.Robert1) gestorben in zw 1045 und 1048.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Stephan_II._(Champagne)

    Stephan II. (franz.: Étienne; † zwischen 1045 und 1048) war ein Graf von Meaux und Troyes. Er war der zweite Sohn des Grafen Odo II. von Blois (als Odo I., Graf von Meaux-Troyes) und dessen Ehefrau Ermengarde von Auvergne.

    Leben
    Stephan ist erstmals 1032 in einer Urkunde der Abtei von Épernay bezeugt. Nach dem Tod seines Vaters 1037 erbte er dessen neu gewonnene Territorien um Meaux und Troyes die den Kern der Region Champagne bilden. Sein älterer Bruder Theobald erhielt die Stammlande der Familie an der Loire um Blois-Chartres.
    Stephan und sein Bruder waren sowohl mit König Heinrich I. als auch mit dem Kaiser Heinrich III. verfeindet. Er verlor die Grenzburg Donchery (Département Ardennes) an den Herzog Gotzelo I. von Lothringen, der diese Burg von König Heinrich als Lehen erhielt. Stephan unterstützte mit seinem Bruder 1041 die Revolte des Prinzen Odo gegen den König, verlor aber die Schlacht bei Nouy 1044 gegen den Grafen Gottfried Martel von Anjou.
    Stephan starb zwischen den Jahren 1045 und 1048 und hinterließ einen unmündigen Sohn aus seiner Ehe mit einer Frau namens Adele:
    • Odo II. († nach 1118), bis 1063 Graf von Meaux und Troyes
    Die Vormundschaft für Stephans Sohn übernahm sein Bruder Theobald, der jedoch Odo bis 1063 aus der Champagne verdrängte. Odo schloss sich danach Wilhelm dem Eroberer an, wurde dessen Schwager und bekam um 1070 die Grafschaft Aumale.


  4. 40.  Bertha von BloisBertha von Blois Graphische Anzeige der Nachkommen (20.Odo5, 8.Odo4, 4.Theobald3, 2.Richhilde2, 1.Robert1) gestorben am 11./13. April 1085.

    Bertha heiratete Hugo IV. von Maine (Zweites Haus) in 1046. Hugo (Sohn von Graf Herbert I. von Maine (Zweites Haus)) wurde geboren in 1018; gestorben am 26 Mrz 1051. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 69. Herbert II. von Maine (Zweites Haus)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 9 Mrz 1062.

    Bertha heiratete Alain III. von der Bretagne in 1018. Alain (Sohn von Herzog Gottfried I. von der Bretagne und Hawise (Havoise) von der Normandie) wurde geboren in 997; gestorben am 1 Okt 1040. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 70. Herzog Conan II. von der Bretagne  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1018; gestorben am 11 Dez 1066 in Château-Gontier; wurde beigesetzt in Klosterkirche Saint-Melaine in Rennes.
    2. 71. Havise (Hawisa) von der Bretagne  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1072.

  5. 41.  Wilhelm VI. von Poitou, der Dicke Wilhelm VI. von Poitou, der Dicke Graphische Anzeige der Nachkommen (21.Wilhelm5, 9.Emma4, 4.Theobald3, 2.Richhilde2, 1.Robert1) gestorben in 1038.

  6. 42.  Odo (Eudes) von PoitouOdo (Eudes) von Poitou Graphische Anzeige der Nachkommen (21.Wilhelm5, 9.Emma4, 4.Theobald3, 2.Richhilde2, 1.Robert1) gestorben in 1039.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Gefallen


  7. 43.  Wilhelm VIII. (Guido Gottfried) von Poitou (von Burgund, von Aquitanien) (Ramnulfiden)Wilhelm VIII. (Guido Gottfried) von Poitou (von Burgund, von Aquitanien) (Ramnulfiden) Graphische Anzeige der Nachkommen (21.Wilhelm5, 9.Emma4, 4.Theobald3, 2.Richhilde2, 1.Robert1) wurde geboren in cir 1025; gestorben am 25 Sep 1086.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Gascogne (1052–1086), Herzog von Aquitanien und Graf von Poitou (1058–1086)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_VIII._(Aquitanien) (Okt 2017)

    Wilhelm VIII. (getauft als Guido, genannt Guido-Gottfried, * um 1025; † 25. September 1086) aus der Familie der Ramnulfiden war Herzog von Gascogne (1052–1086), Herzog von Aquitanien und Graf von Poitou (1058–1086).
    In der Gascogne folgte er Bernard II. Tumapaler, in Aquitanien und Poitou seinem Bruder Wilhelm VII. Guido war der jüngste Sohn des Herzogs Wilhelm V. und dessen dritter Frau Agnes von Burgund. Er war der Schwager des Kaisers Heinrich III., der seine Schwester Agnes von Poitou geheiratet hatte.
    Er wurde Herzog von Gascogne während der Herrschaft seines Bruders Wilhelm VII. in Aquitanien. Die Gascogne war an die Ramnulfiden durch Wilhelms V. Ehe mit Prisca von Gascogne gekommen, einer Tochter des Herzogs Guillaume Sanche; Guido wurde Herzog, obwohl er kein Nachkommen Priscas war.
    Wilhelm VIII. war einer der Anführer der Verbündeten, die 1064 Sancho I. Ramirez, König von Aragón, bei der Belagerung von Barbastro zu Hilfe kamen. Dies war der erste vom Papst organisierte Feldzug, hier Papst Alexander III., gegen eine muslimische Stadt – ein Vorgriff auf die späteren Kreuzzüge. Barbastro wurde erobert, die Einwohner wurden getötet, eine immense Beute wurde gemacht; allerdings ging die Stadt nach einigen Jahren wieder verloren. Die Ehen, die Wilhelms Töchter mit Herrschern der iberischen Halbinsel schlossen, deuten auf die Priorität, die Wilhelm der Politik südlich der Pyrenäen gab.
    Wilhelm VIII. heiratete drei Mal und hatte mindestens fünf Kinder. Nachdem er von seiner ersten (keine Kinder) und seiner zweiten Frau (eine Tochter) geschieden worden war, heiratete er eine wesentlich jüngere, die mit ihm verwandt war. Aus dieser Ehe ging ein Sohn hervor, und Wilhelm VIII. musste in den frühen 1070er Jahren nach Rom reisen, um den Papst dazu zu bringen, seine Kinder aus dieser dritten Ehe als legitim anzuerkennen.

    Wilhelm heiratete Anna von Périgord in cir 1044, und geschieden in 1058. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Mathilde de La Marche. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 72. Agnes von Aquitanien (von Poitou)  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Wilhelm heiratete Hildegard von Burgund am 1068 / 1069. Hildegard (Tochter von Herzog Robert I. von Burgund (Kapetinger), der Alte und Ermengarde von Anjou) gestorben in cir 1120. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 73. Herzog Wilhelm VII. (IX.) Aquitanien Aquitanien (von Poitou)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 22 Okt 1071; gestorben am 10 Feb 1126.
    2. 74. Hugo von Poitou (Burgund, Aquitanien)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1126.
    3. 75. Agnes von Poitou (von Burgund) (von Aquitanien)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1097.
    4. 76. Beatrix von León (von Poitou?)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  8. 44.  Herzog Peter Wilhelm VII. von Poitou (Ramnulfiden)Herzog Peter Wilhelm VII. von Poitou (Ramnulfiden) Graphische Anzeige der Nachkommen (21.Wilhelm5, 9.Emma4, 4.Theobald3, 2.Richhilde2, 1.Robert1) wurde geboren in 1023; gestorben in 1058.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: William VII, Duke of Aquitaine
    • Französischer Name: Guillaume VII d'Aquitaine, Guillaume Aigret
    • Titel (genauer): Aquitanien; Herzog von Aquitanien (als Wilhelm VII.) https://de.wikipedia.org/wiki/Aquitanien
    • Titel (genauer): Duke of Aquitaine, Count of Poitou (as William V between 1039 and his death 1058)
    • Titel (genauer): Duc d'Aquitaine (sous le nom de Guillaume VII), Comte de Poitiers (de 1039 à 1058 sous le nom de Guillaume V).
    • Titel (genauer): 1039-1058, Poitou; Graf von Poitou (als Wilhelm III.) https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Poitou

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/William_VII,_Duke_of_Aquitaine

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Guillaume_VII_d'Aquitaine



    https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_VII._(Aquitanien)

    Wilhelm VII. (getauft als Peter), genannt der Adler (Guillaume l’Aigret) oder der Kühne (le Hardi), (* 1023; † Herbst 1058) aus der Familie der Ramnulfiden war Herzog von Aquitanien und (als Wilhelm V.) Graf von Poitou von 1039 bis zu seinem Tod. Er war der Nachfolger seines Halbbruders Odo.

    Wilhelm war der dritte Sohn des Herzogs Wilhelm V., der älteste aus dessen dritter Ehe mit Agnes von Burgund. Er war der Schwager des Kaisers Heinrich III., da dieser mit Wilhelms Schwester Agnes von Poitou verheiratet war.

    Da Gottfried II. Martel, Graf von Anjou, seit 1032 zweiter Gatte von Wilhelms Mutter Agnes, sich nach seiner Scheidung von dieser (1049/52) weigerte, Wilhelm die Gebiete zurückzugeben, die ihr als Morgengabe zugestanden waren, griff Wilhelm zu den Waffen. Er belagerte Saumur, wo er 1058 an Dysenterie (Ruhr) starb.

    Er war mit Ermesinde verheiratet, einer Frau, deren Herkunft in der Forschung umstritten ist (siehe hierzu: Adalbert (Lothringen)). Wilhelm und Ermesinde hatten wohl zwei Töchter: Clementia,[1] die Konrad I., Graf von Luxemburg, heiratete, und vermutlich Agnes, die erst Ramiro I. König von Aragón, später Graf Peter I. von Savoyen heiratete.

    Literatur
    Nouvelle Biographie Générale. Paris, 1859.
    Einzelnachweise
    1 geb.uni-giessen.de

    Peter heiratete Gräfin Ermensind von Longwy in cir 1045. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 77. Clementia von Poitou (Poitiers)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1046/59; gestorben in nach 1129.
    2. 78. Prinzessin Agnes von Poitou (Ramnulfiden)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 18 Jun 1089.

  9. 45.  Gräfin Agnes von PoitouGräfin Agnes von Poitou Graphische Anzeige der Nachkommen (21.Wilhelm5, 9.Emma4, 4.Theobald3, 2.Richhilde2, 1.Robert1) wurde geboren in cir 1025; gestorben am 13 Dez 1077.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_von_Poitou

    Agnes von Poitou oder Kaiserin Agnes (* um 1025; † 14. Dezember 1077 in Rom) war nach dem Tod ihres Mannes Kaiser Heinrich III. während der Minderjährigkeit ihres Sohnes Heinrich IV. von 1056 bis 1061 Regentin des römisch-deutschen Reiches. 1061 zog sie sich nach einem von ihr mitverschuldeten Papstschisma aus der Regierungsverantwortung zurück, sicherte aber weiterhin die Thronansprüche ihres Sohnes.

    Agnes’ Ehe mit Heinrich III.
    Agnes von Poitou, Tochter Herzog Wilhelms von Aquitanien und Poitou und seiner Frau Agnes von Burgund, wurde im Jahre 1043 in Mainz zur deutschen Königin gekrönt und am 21. November des gleichen Jahres in Ingelheim mit Heinrich III. vermählt. Die Kaiserkrönung beider fand am 25. Dezember 1046 in Rom statt. Heinrich hatte Agnes zu seiner Gemahlin erwählt, nachdem seine erste Frau Gunhild der Malaria zum Opfer gefallen war. Die Vermählung mit Agnes hatte für ihn hauptsächlich machtpolitiische Vorteile. So verstärkte die Verbindung mit einem der mächtigsten französischen Fürstenhäuser den Druck auf das französische Königshaus und war geeignet, Heinrichs Position in Burgund zu verbessern, da Agnes’ Familie dort reich begütert war. Agnes war eine gebildete und von tiefer Frömmigkeit erfüllte junge Frau. Die Abtei Cluny war eine Gründung ihrer Familie und dessen Abt Hugo wurde später Taufpate Heinrichs IV. und enger Vertrauter der kaiserlichen Familie.
    Höfische Lebensfreude und Überfluss widerstrebte dem jungen Königspaar aufgrund seines religiösen Pflichtbewusstseins. So durften Spielleute und Gaukler ihre Künste bei der Hochzeitsfeier des Königspaares nicht wie sonst üblich zeigen. Heinrichch, der sich für den in Frankreich entstandenen Friedensgedanken der treuga dei (Waffenruhe Gottes) begeisterte, versuchte Faustrecht und Privatrache zu unterbinden. Agnes bestärkte ihn in der sakralen Herrschaftsauffassung seines Königsamtes und unterstützte und inspirierte ihn in Bezug auf seine kirchenreformatorischen Ideen. Dennoch hatte Agnes zu Lebzeiten Heinrichs keine Gelegenheit, selbst politisch aktiv zu werden. Ihre Aufgaben waren eher repräsentativer Natur, sie war vorrangig Gattin und Mutter. Unter ihren sechs Kindern war neben dem späteren Kaiser Heinrich IV. auch die Königin Judith von Ungarn.
    • Adelheid (1045–1096), Äbtissin von Gandersheim und Quedlinburg, begraben in der Stiftskirche in Quedlinburg;
    • Gisela (1047–1053);
    • Mathilde (1048–1060), heiratete 1059 Rudolf von Rheinfelden, Herzog von Schwaben, 1077 deutscher Gegenkönig;
    • Heinrich IV. (1050–1106), ab 1056 König, 1084–1106 Kaiser des römisch-deutschen Reiches;
    • Konrad (1052–1055), Herzog von Bayern;
    • Judith (1054–1092/1096), verheiratet zuerst mit Salomon († 1087), König von Ungarn (Arpaden) (seit 1063), danach ab 1089 mit Władysław I. Herman, († 1102) Herzog von Polen.

    Regentschaftsübernahme nach dem Tod Heinrichs III.
    Nach dem Tod Heinrichs III. am 5. Oktober 1056 übernahm Agnes die Regentschaft für den unmündigen, jedoch bereits zum König gekrönten Heinrich IV. Am Anfang ihrer Regentschaft führte Agnes die Politik ihres Mannes mit Hilfe von Hugo von Cluny, dem Taufpaten ihres Sohnes, und vor allem Papst Viktor II. fort. Letzterer, als Bischof von Eichstätt auch Reichsverwalter, tat alles in seiner Macht stehende, um das salische Imperium zu stützen. Die Kaiserin stand wie Heinrich III. auf der Seite der cluniazensischen Kirchenreformer und übte eine Politik des Ausgleichs und der Friedenserhaltung aus. Viktor II., von Heinrich III. zum Papst bestimmt, vermittelte zwischen Krone, weltlichem Adel und Episkopat. Die Regentschaft der Kaiserin, einer politisch unerfahrenen Frau, wurde akzeptiert.
    Agnes ging bald daran, Adlige an sich zu binden, indem sie diese mit Herzogtümern belehnte. Dies führte allerdings zum Verzicht auf direkte Herrschaftsrechte. Schon Weihnachten 1056 verlieh sie das Herzogtum Kärnten, das ein Jahr ohne Herzog gebeblieben war, an den Ezzonen Konrad III. von Kärnten. Im Jahre 1057 wurde Rudolf von Rheinfelden mit Schwaben belehnt und sollte auch Burgund verwalten. Frutolf von Michelsberg, ein zeitgenössischer Chronist, berichtet in seiner Weltchronik, dass Rudolf von Rheinfelden die Belehnung mit Schwaben möglicherweise durch die Entführung der erst 12-jährigen Kaisertochter Mathilde, die er zwei Jahre später heiratete, erpresste.[1] Berthold von Zähringen, der Anspruch auf das freigewordene Herzogtum erhoben hatte, fühlte sich zurückgesetzt und wurde daraufhin, nach dem baldigen Tod des Herzogs Konrad im Jahre 1061, mit Kärnten belehnt. Mathilde als Unterpfand wog mehr als die noch von Heinrich III. verliehene Anwartschaft auf Schwaben, die Berthold von Zähringen durch einen Ring des Kaisers untermauern konnte. Außenpolitische Schwierigkeiten, wie die Auseinandersetzung mit den Ungarn, zwangen die Kaiserin 1061, das letzte dem Königshaus direkt unterstellte und wichtige Herzogtum Bayern aus der Hand zu geben. Sie setzte den kriegserfahrenen sächsischen Grafen Otto von Northeim als Herzog ein. Er war nun für die Verteidigung des südöstlichen Teils des Reiches verantwortlich. Die östlichen Nachbarn, vor allem die Ungarn, stellten eine nicht zu unterschätzende Gefahr für das Reich dar. Agnes war zwar Regentin, konnte jedoch als Frau keine Feldzüge selbst führen. Daher brauchte sie starke Herzöge an ihrer Seite, wie etwa Otto von Northeim und Rudolf von Rheinfelden.
    Agnes wird von der älteren Forschung (Meier-Knonau, Giesebrecht und Buhlst-Thiele) immer wieder vorgehalten, durch die Vergabe der genannten Herzogtümer den Niedergang der salischen Zentralgewalt beschleunigt und die Machtbasis des Königtums gemindert zu haben. Dass gerade diese von Agnes belehnten Herzöge später zu den ärgsten Gegenspielern ihres Sohnes Heinrich IV. werden sollten, kann ihr jedoch nicht vorgeworfen werden. Sicher hätte Agnes verhindern können, den Zähringern, Rheinfeldern und Northeimern eine starke Machtbasis zu schaffen, dennoch war die Erhebung dreier Männer aus jungen Dynastien zu diesem Zeitpunkt ein geringes, kalkulierbares Übel. Otto von Northeim agierte zu diesem Zeitpunkt durchaus im Sinne des salisschen Hauses. Er schützte das Reich, wie von Agnes angestrebt, wirksam gegen Bedrohungen von außen und erreichte einen Ausgleich mit den Ungarn, indem er den Arpaden Salomon als deren König durchsetzte, was selbst Heinrich III. zu Lebzeiten nicht gelungen war. Diese Beziehung wurde 1063 durch die Heirat des Salomon mit der Kaisertochter Judith gefestigt.
    Das Reich war vorerst nach innen und außen gesichert. Agnes wurde respektiert. Die Zugeständnisse, die ihr gemacht wurden, waren recht groß. So wurde ihr per Eid zugesichert, im Falle einer Thronvakanz, also dem vorzeitigen Tod Heinrichs IV. (sein jüngerer Bruder Konrad war bereits im Jahr 1055 verstorben) eine Designation vornehmen zu können. Demnach hätte sie die Möglichkeit gehabt, einen bindenden Wahlvorschlag zu tätigen.
    Diese Eidesverpflichtung zeigt, dass Agnes von allen Parteien im Reich als legitime Herrscherin angesehen wurde. Ohne ihre Zustimmung wäre von Seiten der Fürsten kein neuer König erhoben worden. Die Ernsthaftigkeit eines solchen Eides wird durch die Skrupel der Fürsten bei der Wahl des Gegenkönigs zu Heinrich IV. im Jahre 1076 noch einmal deutlich.

    Der Papstwahlkonflikt
    Einen Wendepunkt für die Regentin stellte der Tod Papst Viktors II., ihres Beraters und Freundes, im Jahre 1057 dar. Die Ära der kaisertreuen Päpste ging zu Ende, das deutsche Kaiserhaus geriet zunehmend zwischen die Fronten der an der Papstwahl interessierten Parteien. In Kirchenkreisen standen sich Reformgegner und -befürworter gegenüber, der römische Stadtadel sah eine erneute Chance auf Einflussnahme, und die Normannen stärkten ihre Position, indem sie sich zu Tributzahlungen an den Papst, zur Verteidigung des römischen Bischofssitzes sowie zur Gewährleistung freier Papstwahlen verpflichteten.
    Papst Nikolaus II. legte schließlich auf einer Lateransynode an Ostern 1059 per Dekret zukünftige Papstwahlen in die Hände der Kardinäle. Dieses Dekret richtete sich sowohl gegen das Kaisertum als auch gegen die römische Aristokratie. Das Verhältnis zum deutschen Hof war durch diese Ereignisse stark getrübt worden.
    Nach Nikolaus II. Tod am 19. Juli 1061 wählten die Kardinäle aus ihrem neuen Selbstverständnis heraus am 30. September 1061 den der Reformpartei angehörenden Bischof Anselm von Lucca als Alexander II. zum Papst. Agnes verweigerte ihm die Anerkennung und stellte ihm ihren eigenen Kandidaten, Bischof Cadalus von Parma, entgegen, der als Honorius II. ebenfalls zum Papst ernannt und am 28. Oktober 1061 in Basel inthronisiert wurde. So eskalierte die Situation und mündete in ein Schisma, das erst am 31. Mai 1064 auf der Synode von Mantua mit der dortigen Entthronisation von Honorius beseitigt werden sollte.
    Nach den Vorgängen in Basel ist ein Bruch in der Regentschaft der Kaiserin zu erkennen. Der deutsche Hof hatte sich zum Gegner des Reformpapsttums entwickelt, und die Kaiserin trug eine Mitschuld daran, dass die Kirche sich gespalten hatte. Die Tatsache, dass Honorius II. sich in Rom nicht zu behaupten vermochte und schließlich in sein Bistum Parma zurückkehren musste, versetzte Agnes einen politischen Schlag. Erstmals hatte sich ein vom deutschen Hof ernannter Papst nicht durchsetzen können. Das Reformpapsttum hatte sich vom Reich emanzipiert und agierte gegen dessen Interessen.

    Die Schleiernahme
    Die ungewollte Unterstützung der Reformgegner versah die Kaiserin zeitlebens mit Schuldgefühlen und persönlichem Unbehagen. Agnes scheint keine andere Möglichkeit gesehen zu haben, als sich selbst aus der Politik zurückzuziehen, um anderen die Möglichkeit zu geben, eine von ihren Entscheidungen unbelastete Neuordnung der Papstfrage vorzunehmen. In unmittelbarem Anschluss an den Papstwahlkonflikt soll daher laut Mechthild Black-Veldtrup die Schleiernahme Agnes' in Speyer durch Bischof Einhard II. stattgefunden haben, wahrscheinlich am 21. November 1061. Der Chronist Berthold von Reichenau beschreibt dies folgendermaßen: „Um diese Zeit weihte die Kaiserin Agnes im heiligen Schleier Christus ihr Leben, nachdem sie die königlichen Gewänder abgelegt hatte.“[2]
    Dies brachte einen Rückzug aus der aktiven Politik mit sich. Als Konsequenz setzte Agnes ihren Vertrauten Bischof Heinrich von Augsburg als „Subregenten“[3] ein. Der Rückzug Agnes darf demnach nicht als Regierungsmüdigkeit oder Schwäche gesehen, sondern muss im Kontext als Konsequenz ihrer Fehleinschätzungen in Bezug auf ihre Rompolitik verstanden werden und als Ausdruck der Übernahme der persönlichen Verantwortung für die Papstwahlkrise gesehen werden.

    Der Staatsstreich von Kaiserswerth
    Der von Agnes eingesetzte „Subregent“ Heinrich von Augsburg wurde von einer Mehrheit der Fürsten nicht akzeptiert. Ihm wurde eine „ungeschickte und anmaßende Art, die Regierungsgeschäfte wahrzunehmen“[4] vorgeworfen. Die Kaiserin selbst konnte zudem bald „dem Verdacht unzüchtiger Liebe [mit Heinrich von Augsburg] nicht entgehen, denn allgemein ging das Gerücht, ein so vertrauliches Verhältnis sei nicht ohne unsittlichen Verkehr erwachsen“ so Lampert von Hersfeld in seinen Annalen.[5]
    Des Weiteren vertraute sie immer mehr den unfreien königlichen Dienstleuten, den Ministerialen. So beauftragte sie den Ministerialen Kuno mit der Erziehung ihres Sohnes. Dass der junge Heinrich IV. von Unfreien, von „Menschen ohne Herkunft“ erzogen wurde, erschien Adel und Klerus in höchstem Maße bedenklich.
    Einige Fürsten begannen daraufhin, ihre eigenen Interessen zu verfolgen. So fand sich Anfang April 1062 eine Gruppe geistlicher und weltlicher Fürsten unter der Führung des Erzbischofs Anno von Köln zusammen und entführte den jungen König Heinrich IV. in Kaiserswerth: Dieses Ereignis ging als Staatsstreich von Kaiserswerth in die Geschichtsbücher ein.
    Die Motive für die Tat sind nach wie vor nicht hinreichend erschlossen, insbesondere, da die Quellenlage zu diesem Ereignis äußerst widersprüchlich ist. Die Meinung der zeitgenössischen Berichterstatter ist gespalten. So scheint Lamperts Berichthterstattung noch verhältnismäßig objektiv, wenn er schreibt, dass die Entführer und vor allem Anno danach trachteten, „den Sohn dem Einfluss seiner Mutter zu entziehen, und die Verwaltung des Reiches in die Hände zu bekommen.“ Lampert wagt keine Spekulationen über die Beweggründe der Verschwörer. Er führt zwar die Möglichkeit an, Anno habe „aus politischem Ehrgeiz gehandelt“, räumt aber ein, dass er auch zum Wohl des Reichs gehandelt haben könnte.[6]
    Das Urteil der Vita Heinrici ist jedoch eindeutig subjektiv und wird verständlicher, wenn man davon ausgeht, dass der unbekannte Autor dem Königshaus sehr nahegestanden haben muss. Hier wird als Motiv für die Tat vor allem die Angst vor Agnes’ „Reife, Weisheit und strengen Sitten“[7] genannt. Der offizielle Grund sei gewesen, dass es sich nicht gehöre, dass das Reich von einer Frau regiert würde. Dem widerspricht der Autor aber entschieden. Es wird hier sogar behauptet, man habe den jungen König nur entführt, um ungestört die eigene Macht ausbauen zu können.
    Bruno gibt mehr oder weniger Heinrich selbst die Schuld an seiner eigenen Entführung: Der junge Heinrich habe „aufgebläht von königlichem Hochmut kaum mehr auf die mütterlichen Ermahnungen“ gehört. Der „ehrwürdige“ Anno habe ihn nach der Entführung „mit aller Sorgfalt“ erziehen lassen.[8] Bruno spricht damit Agnes nicht nur jegliches Durchsetzungsvermögen ab (ob nur, um für die richtige Erziehung des jungen Königs Sorge zu tragen, oder auch für die Regentschaft, sei dahingestellt), sondern lobt vor allem Anno für seine Politik. Die Kritik an Heinrich IV. selbst ist dadurch zu erklären, dass Bruno mit Heinrichs späterer, eigener Politik nicht konform ging und hier schon negative Charakterzüge Heinrichs in früher Jugend förmlich herbeischreibt. Dass er politisch nicht auf Seiten Agnes stand, ist offensichtlich.
    Obwohl die Quellen augenscheinlich nichts Verlässliches über die Motivlage der Entführer berichten, geht die Forschung heute davon aus, dass sowohl das Streben nach Machtgewinn, insbesondere bei Anno von Köln, als auch die Sorge um die Verwahrlosung und um die Erziehung Heinrichs IV. ausschlaggebend für die Tat waren.
    Erzbischof Anno von Köln, Erzbischof Siegfried I. von Mainz und, etwas später, auch Erzbischof Adalbert von Bremen teilten sich nun die Regierungsverantwortung. Auch wenn der junge König auf dem Thron saß, lenkten von diesem Zeitpunkt an die Erzbischöfe die Geschicke des Reiches.
    Agnes hielt sich jedoch weiter im Umfeld des Hofes auf. Tilman Struve wies nach, dass sie erst knapp drei Jahre nach Kaiserswerth ihre Romreise[9] und somit ihren Rückzug aus dem weltlichen Leben antrat. Diese Verzögerung sei aus politischen Motiven geschehen, um die Thronansprüche ihres minderjährigen Sohnes aufrechtzuerhalten. So konnte Struve die Darstellung der sich ängstlich zurückziehenden Kaiserin widerlegen.

    Agnes’ Vorgehen nach Kaiserswerth
    Dass die Forschung lange Zeit angenommen hat, Kaiserin Agnes habe sich unmittelbar nach Kaiserswerth in ein religiöses Leben zurückgezogen, ist nicht verwunderlich, ist dies doch von vielen zeitgenössischen Berichterstattern nicht anders überliefert. So berichtet Frutolf von Michelsberg in seiner Chronik schon zu 1056, in einem die Ereignisse zusammenfassenden Überblick, dass sich die Kaiserin direkt nach dem Raub in das Kloster Fruttuaria begeben habe und später in Rom gestorben sei.[10]
    Diese Meinung scheint inzwischen revidiert. Tillmann Struve hat belegt, dass Agnes ihre Romreise, gleichbedeutend mit ihrem Rückzug aus dem weltlichen Leben, nicht im Jahre 1062/63 antrat, sondern erst im Jahre 1065, also drei Jahre nach dem Staatsstreich von Kaiserswerth. Struve bedient sich für seine Datierung vor allem der Berichte des Petrus Damiani, eines späten Vertrauten Agnes’, der über ihre Ankunft in Rom schreibt.
    Da Damiani keine genaue Datierung anführt, vergleicht Struve alle bekannten Quellen und kann so feststellen, zu welchem Zeitpunkt sich sowohl Petrus Damiani als auch Kaiserin Agnes in Rom aufhielten. Weiterhin vergleicht Struve Mondfinsternisse, die in Damianis Bericht in Zusammenhang mit Kaiser Heinrichs III. und Papst Viktors II. Tod gebracht werden und eine totale Finsternis, die laut Damiani in Zusammenhang mit dem Cadalus-Schisma stehen soll, mit wissenschaftlichen Mondfinsternisdatierungen für die damalige Zeit. Struve kommt so zu seinem Schluss, dass die Romreise der Kaiserin erst im Mai oder November des Jahres 1065 erfolgt sein kann. Zwar hat Agnes unmittelbar nach Kaiserswerth einen Brief an den Abt des Klosters FrFruttuaria verfasst, worin sie um Aufnahme in die Klostergemeinschaft bittet, doch berichtet Lampert von Hersfeld deckungsgleich, dass Agnes von ihren Beratern überzeugt worden ist, vorerst im Reich zu verweilen: „Und nicht lange danach entschloß sie sich, der Welt zu entsagen, [...] und sie wäre sogleich Hals über Kopf zur Ausführung ihres Vorhabens geschritten, hätten nicht ihre Freunde den ungestümen Drang ihres Herzens durch überlegtere Pläne gedämpft“.[11]
    Politisch gesehen war Agnes’ Verbleib im Reich, trotz des Verlustes der Regentschaft, weiterhin erforderlich, galt sie doch bis zur Volljährigkeit Heinrichs IV. als Leiterin des salischen Hauses. Nur durch ihren Verbleib im Reich konnte sie füür ihren Sohn die Herrschaftsansprüche auf das Reich erhalten. Vor diesem Hintergrund erhält Lamperts Bericht, Agnes hätte auf Drängen ihrer Ratgeber ihren Entschluss ins Kloster zu gehen wieder aufgegeben, einen konkreten rechtlichen Hintergrunund und gewinnt somit an Glaubwürdigkeit. Erst als Heinrich IV. am 29. März des Jahres 1065 durch die zeremonielle Schwertleite mündig wurde, konnte Agnes ihren lange gehegten Wunsch nach einem geistlichen Lebensabend nachgeben. Nachdem sie ihren politischen Pflichten noch bis zur Volljährigkeit ihres Sohnes nachgekommen war und sie seine Nachfolge letztlich gesichert hatte, setzte sie ihren Entschluss, dem Reformpapsttum zu dienen, dem sie durch Honorius’ Papstwahl und gegen ihre eigene religiöse Überzeugung geschadet hatte, in die Tat um – eine bewusste Entscheidung für die Kirchenreformer.

    Die letzten Jahre in Italien
    „Die Kaiserin Agnes [...] verzichtete aus Buße und um Christi willen auf die Lenkung des Reiches; sie begab sich nach Rom, wo sie in bewundernswerter Demut der Buße angemessenen Werken oblag“[12] so beschreibt der Chronist Frutolf von Michelsberg Agnes Fortgang aus dem Reich als bewusste, selbst gewählte Entscheidung.
    Agnes hielt sich nach 1065 überwiegend in Italien auf, wo sie derart konsequent die kirchliche Reformbewegung unterstützte, dass sie als Beraterin Papst Alexanders II. und vor allem Papst Gregors VII. nun wiederum zumindest teilweise den Interesssen ihres Sohnes Heinrich IV. entgegenwirkte. Auch die Förderung der Reformbewegung in den Klöstern lag ihr am Herzen. Gesichert ist ein längerer Aufenthalt im Kloster Fruttuaria, der allerdings nicht genau datiert werden kann. Ebenso wurden didie Klöster Monte Cassino und Subiaco von ihr unterstützt. Auf diese Weise setzte sie sich mit all ihren Mitteln für die Reformbewegung ein, um so den durch das Schisma von 1061 verursachten Schaden wiedergutzumachen und für sich selbst Vergebung zu bekommen.
    Am 14. Dezember 1077 verstarb Agnes in Rom. Am 6. Januar 1078 wurde sie in der Petronella-Rotunde des Petersdoms bestattet, „so dicht an der Stätte, die als Petrusgrab verehrt wird, wie für einen Laien irgend möglich“.[13] Laut ihrer Grabinschrift sollen „in ihrem Leben allein [...] gute Werke und die Liebe zu Petrus und seinen Nachfolgern im Vordergrund gestanden haben“.[14]

    Forschungsgeschichte
    Die Person der Agnes von Poitou wird in der historischen Forschung kontrovers gesehen. Nicht nur die Tatsache, dass sie als Frau eines der größten Reiche der damaligen Zeit mehrere Jahre lang regierte, vor allem der Zeitpunkt ihrer Regentschaft, eine Zeit kirchlicher Reformen und der Emanzipation des Papsttums vom deutschen Königtum, spielen hierbei eine Rolle.
    Die ältere Forschung zeichnete lange Zeit das Bild der versagenden Regentin, deren Schwächen nicht zuletzt ihre religiösen Überzeugungen seien, die es ihr nicht möglich machten, die Regierungsgeschäfte zu führen und das Reformpapsttum in die Schranken zu weisen. Nach Karl Ludwig Hampe sah sich „Agnes als Regentin vor eine ihre Kraft weit übersteigende Aufgabe gestellt. Ängstlich und unsicher, ohne politisches Urteil, persönlichen Antrieben folgend, voll kirchlicher Ergebenheit, ein schhwaches Weib [..]“ [15] Marie Luise Bulst-Thiele schlussfolgerte, dass sich „die Verwurzelung der Kaiserin im Religiösen letztlich als Schwäche dargestellt“[16] hat. Wilhelm von Giesebrecht beschreibt Agnes gar als unentschlossene Natur und ihren Charakter als ängstlich. In seiner Geschichte des deutschen Kaisertums sieht er sie nur als schwache Regentin und Gemahlin des starken Kaisers Heinrich III.
    Seit den 1980er Jahren hat sich die Forschungsmeinung in Bezug auf Agnes von Poitou stark verändert. Tilman Struve und Mechthild Black-Veldtrup gelang es, anhand neuer Datierungsmethoden und quellenkritischer Arbeit lange vorhaltende Forschungsmeinungen zu hinterfragen und zu einem nicht unwesentlichen Teil zu berichtigen. Struve verdeutlichte, dass die Schleiernahme der Kaiserin nicht als direkte Reaktion auf den Staatsstreich von Kaiserswerth zu sehen ist, und datierte den Rückzug Agnes’ nach Rom erst auf Ende 1065, also nach der Schwertleite und endgültigen Regierungsübernahme durch ihren Sohn, Heinrich IV.[17] Dies legt die Vermutung nahe, dass sich die Kaiserin nicht resigniert und verschüchtert aus der Verantwortung stahl, sondern noch so lange wie es nötig war für die Thronansprüche ihres Sohnes eintrat. Mechthild Black-Veldtrup (1995) verfasste eine quellenkritische Studie über Agnes von Poitou, in der ebenfalls viele neue Erkenntnisse zu einem gewandelten Bild der Kaiserin zusammengefasst werden.
    Auch wenn das Ende Agnes’ Regentschaft jahrhundertelang als Scheitern gesehen wurde und zum Teil noch gesehen wird, kann dies keineswegs als gesichert gelten. Vielmehr ist davon auszugehen, dass Agnes Rückzug aus der Reichspolitik den Umständeden entsprechend bewusst gewählt worden war. So erkennen selbst ihre Zeitgenossen an, dass sie politisch stets um einen Ausgleich bemüht war. Ihr gelang es, sowohl stabile Verhältnisse im Reich zu schaffen, als auch, und vor allem, die Machtbasis für Heinrich IV. zu erhalten.
    Zunächst hat Agnes, anfangs mit Hilfe Papst Viktors II., nahezu unangefochten regieren können. Heinrichs III. Konfrontationskurs gegen die Sachsen hat Agnes nicht fortgesetzt. Sie hat es vielmehr verstanden sich mit den Sachsen zu arrangieren, was dadurch untermauert wird, dass ab dem Jahre 1057 bis zum Ende von Agnes Regierungszeit keine weiteren Unruhen in Sachsen bekannt sind. Innenpolitisch hat Agnes Stabilität durch die Vergabe königseigener Herzogtümer erzielt, wodurch als Nebeneffekt das Reich nach außen gestärkt wurde. So konnte eine Auseinandersetzung mit den Ungarn während der Regentschaft der Kaiserin zu einem Ende geführt werden.
    Konkrete Beispiele für Unzufriedenheit mit Agnes Regierung sind erst ab den 60er Jahren des 11. Jahrhunderts bekannt. Als Kritikpunkte werden hier ein langjähriger persönlicher Streit mit Bischof Gunther von Bamberg, ihre Bevorzugung Bischof Heiinrichs von Augsburg, mangelnde Fortschritte in der Erziehung Heinrichs IV., das Vertrauen in die Ministerialität und Agnes Zurückhaltung in der Regierungsführung genannt. Letzteres ist als Resultat auf das Eingeständnis ihrer Schuld an dem durch die Papstwahl des Cadalus herbeigeführten Schisma als bewusste Entscheidung zu sehen. In Verantwortung für ihre Fehleinschätzung der politischen Lage und den Zwist zwischen Kirchenreformern und dem Reich hat Agnes den Schleier genommen. Kurz darauf folgte der Staatsstreich von Kaiserswerth.
    Der Anschlag an sich hatte Agnes’ Position, nach Erhebung Heinrichs von Augsburg zum „Subregenten“, wenig berührt. Anno von Köln hatte sich letzten Endes nur an die Stelle des Augsburgers als eigentlicher Regent und Erzieher des jungen Königs gesetzt. Dass Agnes Deutschland im Mai oder November 1065 verließ, ist nicht auf Kaiserswerth, sondern letztlich nur auf den Papstwahlkonflikt von 1061 zurückzuführen, auf den alle anderen Ereignisse folgten.



    Quellen
    • Eine Lebensbeschreibung "Libellus Agnetis" des Anonymus von Herrieden, um 1075/78 verfasst, ist verloren gegangen.
    • Bruno, Sachsenkriege, übers. v. Franz-Josef Schmale (Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters, FSGA 12) Darmstadt 1963.
    • Das Leben Kaiser Heinrichs IV., übers. v. Irene Schmale-Ott (Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters, FSGA 12) Darmstadt 1963.
    • Lampert von Hersfeld, Annalen, übers. v. Adolf Schmidt, erl.v. Wolfgang Dietrich Fritz (Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters, FSGA 13) Darmstadt 1973.
    • Berthold von Reichenau: Chronik, übers. v. Ian S. Robinson (Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters, FSGA 14) Darmstadt 2002.
    • Frutolf von Michelsberg: Chronik, übers. v. Franz-Josef Schmale (Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters, FSGA 15) Darmstadt 1972.
    Literatur
    • Mechthild Black-Veldtrup: Kaiserin Agnes (1043–1077). Quellenkritische Studien. Böhlau Verlag, Köln 1995, ISBN 3-412-02695-6.
    • Egon Boshof: Die Salier. Kohlhammer, Stuttgart 2000, ISBN 3-17-016475-9.
    • Marie-Luise Bulst-Thiele: Kaiserin Agnes. Gerstenberg, Hildesheim 1972 (Repr. d. Ausg. Leipzig 1933), ISBN 3-8067-0149-0.
    • Amalie Fößel: Die Königin im mittelalterlichen Reich. Herrschaftsausübung, Herrschaftsrechte, Handlungsspielräume. Thorbecke, Stuttgart 2000, bes. S. 332–338.
    • Wilhelm von Giesebrecht: Geschichte des Deutschen Kaiserzeit, Band 2. Hobbing, Berlin 1923 (Repr. d. Ausg. Leipzig 1890).
    • Wilfried Hartmann: Der Investiturstreit. Oldenbourg, München 1996, ISBN 3-486-56275-4.
    • Hermann Jakobs: Kirchenreform und Hochmittelalter 1046–1215. Oldenbourg, München 1999, ISBN 3-486-48822-8.
    • Theodor Lindner: Agnes. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 138–140.
    • Meta von Salis: Agnes von Poitou, Kaiserin von Deutschland. Eine historisch-kritisch-psychologische Abhandlung, Zürich 1887
    • Walter Schlesinger: Agnes. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 95 f. (Digitalisat).
    • Hans K. Schulze: Hegemoniales Kaisertum: Ottonen und Salier. Goldmann, München 1998, ISBN 3-442-75520-4.
    • Tilman Struve: Salierzeit im Wandel, Böhlau Vlg., Köln, 2006, ISBN 3-412-08206-6; enth. u.a. Die Briefe der Kaiserin Agnes als Zeitdokument, S. 57–66 sowie Der planvolle Rückzug der Kaiserin aus der Reichsregierung: Die Romreise des Jahres 105, S. 67–83.
    • Peter Thöne: Agnes von Poitou. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 24, Bautz, Nordhausen 2005, ISBN 3-88309-247-9, Sp. 53–56.
    • Stefan Weinfurter: Herrschaft und Reich der Salier: Grundlinien einer Umbruchszeit. Thorbecke, Sigmaringen 1992, ISBN 3-7995-4131-4.
    Weblinks
     Commons: Agnes von Poitou – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Agnes von Poitou im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

    Agnes heiratete Kaiser Heinrich III. (Salier) am 21 Nov 1043. Heinrich (Sohn von Kaiser Konrad II. (Salier) und Kaiserin Gisela von Schwaben) wurde geboren am 28 Okt 1017; gestorben am 5 Okt 1056 in Bodfeld im Harz; wurde beigesetzt in Dom von Speyer. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 79. Kaiser Heinrich IV. (Salier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 11 Nov 1050 in Kaiserpfalz Goslar; gestorben am 7 Aug 1106 in Lüttich; wurde beigesetzt in Dom von Speyer.
    2. 80. Judith (Salier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1054 in Goslar; gestorben in an einem 14 Mär zw 1092 und 1096.

  10. 46.  Graf Reginar V. von Mons (Hennegau)Graf Reginar V. von Mons (Hennegau) Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Hedwig5, 10.Hugo4, 5.Hugo3, 3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren in cir 995; gestorben in nach 1039.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Mons; Graf von Mons

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Reginar_V. (Okt 2017)

    Reginar V. (frz. Régnier V de Mons, ndl. Reinier V. van Bergen) (* um 995; † nach 1039) war Graf von Mons.

    Er stammte aus dem Geschlecht der Reginare und war Sohn des Vaters Reginar IV. und der Mutter Hedwig von Frankreich. Großeltern auf mütterlicher Seite waren Hugo Capet und Adelheid von Aquitanien.

    Er folgte seinem Vater im Jahr 1013 als (Titular-)Graf im Hennegau und Graf von Mons nach. Wie schon sein Vater stande er in Opposition zu den Herzögen von Niederlothringen und war bestrebt die Grafschaft Hennegau zurück zu erlangen. Er kämpfte zusammen mit seinem Onkel Lambert I. von Löwen gegen Herzog Gottfried von Niederlothringen. Nach dem Tod des Onkels setzte dessen Sohn das Bündnis mit Reginar fort. Im Jahr 1018 wurde der Streit durch Vermittlung durch Heinrich II. und den Bischof von Cambrai Gerhard I. von Cambrai auf einem Hoftag in Nijmegen beigelegt. Um den Frieden zu sichern, heiratete Reginar Mathilde von Verdun, eine Nichte des Herzogs und Erbtochter von Hermann von Eenham. Durch diese kam als Erbe unter anderrem ein Teil Brabants an ihn. Reginar unterstützte in der Folge Herzog Gottfried. Zusammen kämpften beide gegen Dietrich III. von Holland und wurden noch im Jahr 1018 gefangen genommen. Später gehörten beide zu denjenigen lothringischen Adeligen, die nach dem Tod Heinrich II. gegen König Konrad II. Widerstand leisteten.[1] Später kam es auch zu einer Fehde mit den Grafen von Flandern. Dabei wurde Reginars wichtigste Burg in Brabant Eendam 1033 zerstört.

    Wie schon sein Vater hatte Reginar V. ein reges Interesse am geistigen Leben seiner Zeit. Er stand in Kontakt mit dem Abt Olbert von St. Ghislain. Dieser widmete ihm seine Vita des Heiligen Veronus. Die von Poppo von Stablo mit Unterstützung Konrad II. und des Bischofs Gerard von Cambrai eingeleitete Klosterreform hat er sich allerdings widersetzt. Er bedrängte den von Gerard in S. Ghislain eingesetzten Abt Heribrand so sehr, dass dieser den Kaiser um Schutz bat.
    Er hatte mit seiner Frau ein Kind. Etwas unklar ist, ob sein Nachfolger als Graf Hermann von Mons sein Sohn oder ob dessen Frau Richildis seine Tochter war. Diese heiratete in zweiter Ehe Balduin von Flandern.

    Reginar heiratete Mathilde von Verdun in cir 1015. Mathilde (Tochter von Graf Hermann von Verdun (von Eenham) (Wigeriche)) gestorben in nach 1039. [Familienblatt] [Familientafel]


  11. 47.  Beatrix von HennegauBeatrix von Hennegau Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Hedwig5, 10.Hugo4, 5.Hugo3, 3.Robert2, 1.Robert1)

    Familie/Ehepartner: Graf Ebles I. (Ebal) von Roucy. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 81. Alix (Adelheid, Adèle) von Roucy  Graphische Anzeige der Nachkommen

  12. 48.  Graf Enguerrand I. von PonthieuGraf Enguerrand I. von Ponthieu Graphische Anzeige der Nachkommen (23.Gisla5, 10.Hugo4, 5.Hugo3, 3.Robert2, 1.Robert1) gestorben in cir 1045.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Ponthieu; Graf von Ponthieu

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Enguerrand_I._(Ponthieu)

    Enguerrand I. († um 1045) war ein Graf von Ponthieu aus dem Haus Ponthieu. Er war ein Sohn des Burgherren Hugo von Abbeville und der Gisela, einer Tochter des Königs Hugo Capet.

    Enguerrand erbte von seinem Vater die Burg von Abbeville, die Klosterzelle Forestmontier und das erbliche Amt eines advocatus der Abtei Saint-Riquier. Sein Land umfasste etwa das Gebiet des alten karolingischen pagus pontivus. Wie die Chronik der Abtei Saint-Riquier berichtet, tötete Enguerrand im Jahr 1033 den Grafen von Boulogne (wohl Balduin II.), heiratete dessen Witwe und nahm als erster seiner Familie den Titel eines Grafen an.[1] Allerdings signierte er bereits im Jahr 1026 eine Urkunde als Graf.[2] Zum normannischen Herzog Robert I. den Prächtigen unterhielt Enguerrand freundschaftliche Beziehungen, was in der Heirat seines Sohnes mit der Erbin der starken normannischen Grenzburg Aumale mündete. In den Jahren 1031/1032 wehrte er erfolgreich eine Invasion des normannischen Grafen Gilbert von Brionne ab, der mit 3.000 Mann in der Landschaft Vimeu eingefallen war.[3]

    Enguerrand war vermutlich zweimal verheiratet, wobei seine namentlich unbekannte erste Ehefrau die Mutter seiner drei Söhne war.
    Seine zweite Frau, die Witwe des Grafen von Boulogne, dürfte Adelvie von Westfriesland aus der Sippe der Gerulfinger gewesen sein.

    Titel (genauer):
    Ponthieu ist die Familie der Grafen von Ponthieu und Montreuil von der Mitte des 9. bis zum Ende des 11. Jahrhunderts.
    Der erste Graf ist Herluin, der 863 als Graf auftritt, nachdem er bereits zehn Jahre zuvor königlicher missus für Rouen und Ponthieu auftrat. Die Grafschaften Ponthieu und Montreuil wurden knapp 140 Jahre vom Vater auf den Sohn vererbt, bis mangels männlicher Nachkommen das Haus Montgommery in Person von Robert de Bellême durch Heirat die Nachfolge antrat.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Ponthieu_(Adelsgeschlecht)



    Ponthieu (flämisch: Ponteland) ist der Name einer alten französischen Grafschaft. Ihre Hauptstadt war Abbeville, ihre stärkste Festung Montreuil.
    Heute ist Ponthieu ein Pays, also eine Art freiwillige Planungsregion ohne die Eigenschaft einer eigenständigen Gebietskörperschaft im Sinne des Gesetzes vom 4. Februar 1995[1] bzw. im Sinne der Folgeregelung im Loi Pasqua (LOADDT) vom 25. Juni 1999. Das Gebiet liegt ziemlich genau zwischen der Somme und der Authie und wird im Westen durch den Marquenterre begrenzt. Ponthieu umfasst die Kantone Crécy-en-Ponthieu, Nouvion-en-Ponthieu und Ailly-le-Haut-Clocher.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Ponthieu

    Enguerrand heiratete in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 82. Graf Hugo II. von Ponthieu  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1052; wurde beigesetzt in Abtei Riquier, Frankreich.

    Familie/Ehepartner: Adelvie (Aleida) von Westfriesland (Gerulfinger). [Familienblatt] [Familientafel]


  13. 49.  Prinzessin Adele (Hadwig) von FrankreichPrinzessin Adele (Hadwig) von Frankreich Graphische Anzeige der Nachkommen (24.Robert5, 10.Hugo4, 5.Hugo3, 3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren in cir 1003; gestorben in 5 Jun nach 1063.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Auxerre; Gräfin von Auxerre

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Brachte die Grafschaft Auxerre als Mitgift in die Ehe.

    Adele heiratete Graf Rainald I. von Nevers (Monceaux) in 1028. Rainald (Sohn von Graf Landry (Landerich) von Nevers (Monceaux) und Mathilde von Burgund) wurde geboren in cir 1000; gestorben am 29 Mai 1040 in Seignelay; wurde beigesetzt in Abtei Saint-Germain, Auxerre. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 83. Graf Wilhelm I. von Nevers (Monceaux)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1029; gestorben in 1098; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Étienne, Nevers.
    2. 84. Robert von Nevers (Monceaux)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1098.

  14. 50.  Heinrich I. von Frankreich (Kapetinger)Heinrich I. von Frankreich (Kapetinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (24.Robert5, 10.Hugo4, 5.Hugo3, 3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren in 1008; gestorben am 4 Aug 1060 in Vitry-aux-Loges bei Orléans.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_I._(Frankreich)

    Heinrich I. (* 1008 vor dem 17. Mai; † 4. August 1060 in Vitry-aux-Loges bei Orléans) war von 1031 bis 1060 ein König von Frankreich aus der Dynastie der Kapetinger.
    Heinrich gehört zu den am wenigsten bekannten mittelalterlichen Königen Frankreichs, wofür das Fehlen einer ihm gewidmeten Biographie mitverantwortlich sein dürfte. Unter seiner Herrschaft nahm der Zerfall der königlichen Autorität gegenüber dem erstarkenden Lehnsadel zu, gegen den er lange Zeit anzukämpfen versuchte. Dies schlug sich unter anderem in seinem zu Lebzeiten beigegebenen, heute aber kaum bekannten, Beinamen Municeps nieder, der so viel wie „Unterwerfer“ bedeutet. Der Mönch Andreas von Fleury, der diesen Beinamen in den Miracula Sancti Benedicti festgehalten hatte, erklärte ihn wegen des ständigen Eroberns (sprich Unterwerfens) von Burgen, mit dem Heinrich zeit seines Lebens beschäftigt war.[1]

    Leben
    Heinrich war der zweite Sohn des westfränkischen, d. h. französischen Königs Roberts II. des Frommen und dessen dritter Frau Konstanze von der Provence. Sein älterer Bruder Hugo Magnus wurde 1017 zum (Mit)König gekrönt und damit zum designierteen Nachfolger in der Alleinherrschaft bestimmt. Nachdem der Vater bereits bis 1016 das burgundische Dukat seiner Herrschaft unterworfen hatte, wurde Heinrich in einer Kompromisslösung mit dem auf Autonomie bestehenden burgundischen Adel zu dessen Herzog eingesetzt. Als Hugo Magnus bereits 1025 gestorben war, wurde Heinrich vom Vater als nun ältester Sohn zum Nachfolger bestimmt, was durch seine am 14. Mai 1027 in Reims erfolgte Krönung bekräftigt wurde.

    Nachfolgekampf
    Die Nachfolgeregelung Roberts II. fand innerhalb der königlichen Familie keine ungeteilte Zustimmung. Königin Konstanze favorisierte den dritten Sohn, Robert, als Nachfolger auf dem Thron und konspirierte folglich gegen Heinrich. Als König Robert II. 1031 starb, entbrannte der Kampf um den Thron, durch den die Autorität der Krone schweren Schaden erlitt, denn die mächtigen Vasallen des Reiches wussten dies zur eigenen Machterweiterung zu nutzen. Die Partei Konstanzes und Roberts erhielt die Unterstützung des Grafen Odo II. von Blois, der bereits unter der Herrschaft Roberts II. gegen die Krone aufgetreten war und mit dem Erwerb der Champagne das Königtum geographisch in der sogenannten Île-de-France in seine Schranken gewiesen hatte. Gegen ihn konnte Heinrich aber mit dem Grafen Fulko III. Nerra von Anjou und dem Normannenherzog Robert dem Prächtigen zwei mächtige Anhänger für sich gewinnen. Die Situation kulminierte sich im Kampf um den Sitz des französischen Kirchenprimas in Sens, der von Graf Odo gehalten aber ab 1032 von Heinrich belagert wurde. Der konnte die Koalition seiner Gegner im selben Jahr schwächen indem er seinen Bruder Robert zur Aufgabe seiner Thronansprüche bewegte und ihn mit dem Herzogtum Burgund entschädigte.
    Die endgültige Entscheidung wurde aber indirekt durch den Tod des Königs Rudolf III. von Burgund im Jahr 1033 herbeigeführt. Graf Odo II. von Blois hoffte diesen als König im Königreich Burgund (regnum Aerelatense) nachfolgen zu können, stieß dort aber in die Interessensphären des römisch-deutschen Kaisers Konrad II. hinein, der selbst das burgundische Regnum seinem Reich hinzuzufügen beabsichtigte, aufgrund einer Erbverfügung die der verstorbene König einst mit seinem Amtsvorgänger Kaiser Heinrich II. dem Heiligen getroffen hatte. Im Mai 1033 kamen Heinrich und Kaiser Konrad II. im lothringischen Deville zusammen und vereinbarten ein gemeinsames Vorgehen gegen Odo. Der Kaiser fiel darauf in die Champagne ein, was Odo schließlich 1034 zu einem Ausgleich mit Heinrich nötigte, indem er seinen endgültigen Verzicht auf die Herrschaft in Sens einräumen wie auch seine Unterstützung für die Königinmutter Konstanze aufgeben musste.
    Heinrich hatte sich damit auf dem Thron behaupten können, gegenüber den großen Lehnsfürsten blieb er allerdings nur in einer Position als „erster unter gleichen“ verhaftet. Dem mit ihm verbündeten Normannenherzog musste er das südliche Vexin (noormannisches Vexin) als Aufwandsentschädigung überlassen, woraus später ein generationenlanger Streitfall zwischen der Krone und den Normannen erwachsen sollte. Aus dem Tod des Grafen Odo II. von Blois im Jahr 1037 konnte er nicht profitieren, da dessen Söhne ungehindert in dessen Ländereien nachfolgen konnten.

    Wilhelm der Bastard
    Im Jahr 1035 war der Herzog Robert der Prächtige von der Normandie gestorben und gemäß seinem Willen folgte ihm sein noch unmündiger Bastardsohn Wilhelm (der spätere „Eroberer“) nach. Für Heinrich eröffnete sich nun die Chance zu einer Stärkung der königlichen Position innerhalb der Normandie, da er nun als Schutzpatron des jungen Wilhelm und als Verteidiger dessen Rechte gegenüber seinen Konkurrenten auftreten konnte. Tatsächlich versank die Normandie in den kommenden Jahren in Anarchie und die Schutzbefohlenen des jungen Herzogs fielen nacheinander den blutigen Machtkämpfen zum Opfer. Im Jahr 1047 entschloss sich Heinrich persönlich die Lage zu regeln indem er mit einem Heer in die Normandie zog, in der Schlacht von Val-èès-Dunes die Rebellen vernichtend schlug und Wilhelm somit das Herzogtum sicherte. Mit ihm als loyalen Verbündeten wandte sich Heinrich nun gegen den zu mächtig gewordenen Grafen Gottfried II. Martel von Anjou, der sich allerdings als militärisch starker Gegner erwies und bis zum Jahr 1052 über das Maine hinaus bis in die Normandie hinein expandieren konnte.
    Das Jahr 1052 wurde zum Wendejahr im Verhältnis zwischen Heinrich und Herzog Wilhelm, als dieser eine Tochter des mächtigen Grafen Balduin V. von Flandern heiratete. Diese Absicht hatte Wilhelm schon einige Jahre lang verfolgt, dabei aber auf dem zweiten Konzil von Reims (1049) von Papst Leo IX. persönlich ein Verbot zu dieser Verbindung eingefahren. Der Bruch dieses Gebots kam faktisch auch einer Emanzipation von den Interessen Heinrichs gleich, denn der war aus machtpolitischen Motiven heraus an ein gutes Einvernehmen mit seinem Klerus und dem Papst gelegen, zumal dieser ein Vertrauensmann Kaiser Heinrichs III. war, mit dem wiederum Heinrich durch seine Ehe verwandtschaftlich verbunden war. Außerdem ließ die Verbindung zwischen Normandie und Flandern im Norden Frankreichs einen Machtblock entstehen, gegenüber dem das Königtum in der Île-de-France unterlegen war.
    Heinrich reagierte auf Wilhelms eigenmächtiges Handeln durch eine Versöhnung mit Graf Gottfried II. von Anjou, mit dem er ein militärisches Vorgehen gegen Wilhelm vereinbarte um diesen wieder unter seine Botmäßigkeit zu zwingen. In der Schlacht von Mortemer 1054 erlitten sie jedoch überraschend eine empfindliche Niederlage gegen Wilhelm und die 1057 folgende Niederlage in der Schlacht von Varaville besiegelte das Ende der königlichen Autorität in der Normandie. Heinrich war danach außerstande noch etwas gegen Wilhelm unternehmen zu können, vor allem nachdem 1060 mit Graf Gottfried II. von Anjou sein einziger nennenswerter Verbündeter gestorben war und dessen Erben sich gegenseitig bekämpften.

    Letzte Jahre
    Die letzten zehn Jahre seines Lebens verfiel Heinrich in eine weitgehende Tatenlosigkeit in der sich der Machtverfall des Königtums gegenüber den Fürsten des Königreichs manifestierte, gegen welche die Krone faktisch handlungsunfähig war. Selbst innerhalb der Île-de-France, die den unmittelbaren Machtbereich des Königs (Krondomäne) darstellte, traten die lokalen Burgherren zunehmend eigenständig auf und führten blutige Fehden untereinander, ein Zustand, der noch für Heinrichs Enkel, König Ludwig VI. den Dicken, bestimmend in seiner Herrschaft war. Den überhandnehmenden Fehden unter dem Feudal- und Burgadel stand Heinrich teilnahmslos gegenüber. In erster Linie ging dagegen, wenn auch nur begrenzt erfolgreich, die Geistlichkeit des Landes vor durch erste Proklamationen des Gottesfriedens (französisch: Paix de Dieu) und später dann der Waffenruhe Gottes (französisch: Trêve de Dieu).
    Auch die Beziehungen zum ostfränkischem Reich hatten sich zunehmend verschlechtert, als Heinrich nach dem Tod seiner ersten Frau eine Tochter des Großfürsten von Kiew geheiratet hatte und damit in einem Bündnisnetz antikaiserlicher Mächte eintrarat. Die Verhältnisse wurden weiter getrübt als 1052 die Mönche des Klosters Sankt-Emmeram zu Regensburg die Behauptung aufstellten, die Gebeine des Märtyrers und Heiligen Dionysius würden sich in ihrem Besitz befinden. Angeblich habe einst König Arnulf die Gebeine nach einem Feldzug in die westliche Francia als Beutegut nach Regensburg transferieren lassen. Nachdem Kaiser Heinrich III. diesen Behauptungen sein Gehör geschenkt hatte und damit eine Patronage des östlichen Regnums auf den ersten Heiligen des westlichen Regnums reklamierte, fühlten sich Heinrich und die Mönche von Saint-Denis zu einer Herausforderung provoziert. Denn schließlich lagen an der Seite des Dionysius schon fränkische Könige aus den Dynastien der Merowinger, Karolinger und jüngst auch Kapetinger bestattet. Für die westliche Francia kam dies einem Angriff auf ihr Prestige und für die Abtei selbst eine existenzielle Beschädigung ihres Ansehens gleich. Um die Falschheit dieser Behauptung zu beweisen, ließ Heinrich das Grab des Dionysius öffnen um sich dem Verbleib seiner Gebeine darin zu vergewissern. Anschließend reiste er gar persönlich nach Regensburg um mit den Mönchen und dem Kaiser diesen Streit zu regeln. Der ebenfalls dort anwesende Papst Leo IX. wusste schließlich die Situation für alle Parteien annehmbar zu lösen, indem er die zwei ehemaligen Regensburger Bischöfe Erhard und Wolfgang heiligsprach und so die Mönche von Sankt-Emmeram zur Aufgabe ihrer Ansprüche auf die Gebeine des Dionysius bewegte.
    Die Beziehungen zu Kaiser Heinrich III. blieben allerdings weiter getrübt. Bei einem 1056 in Ivois einberaumten Treffen kam es zu einem Eklat, nachdem Heinrich dem Kaiser Vertragsbruch vorgeworfen hatte. Vermutlich hatten sich die Verstimmungen zwischen König und Kaiser an der wenige Jahre zuvor erfolgten Lehnsnahme des Grafen Theobald I. von Champagne gegenüber dem Kaiser entzündet, obwohl er ein Vasall des westfränkischen Reichs war. Das Treffen in Ivois endete zwischen Ost- und Westherrscher im Streit, angeblich habe der Kaiser sogar einen Zweikampf mit Heinrich austragen wollen, dem er sich durch Flucht entzogen habe. Das weitere Auseinanderdriften der beiden fränkischen Reichsteile wurde damit zusätzlich befördert.
    Erfolgreich konnte Heinrich allerdings seine Nachfolge regeln, indem er die Zustimmung der Großen und besonders des Klerus zur Krönung seines Sohnes Philipp I. zum (Mit)König im Jahr 1059 erhielt. Bei seinem Tod 1060 war sein Sohn allerdings noch unmündig, weshalb seine Witwe Anna von Kiew formell die Regentschaft übernahm.

    Ehen und Nachfahren
    In Deville hatte Heinrich 1033 mit Kaiser Konrad II. sein Verlöbnis mit dessen Tochter Mathilde vereinbart. Diese starb allerdings wohl schon 1034, ohne dass die Ehe geschlossen werden konnte.
    Noch im selben Jahr heiratete er eine weitere ostfränkische Adlige namens Mathilde, die vermutlich eine Tochter des Markgrafen Liudolf von Friesland und eine Nichte des Kaisers Heinrich III. war. Sie starb 1044, kurz nach ihrer gemeinsamen mit Namen unbekannten Tochter.
    In zweiter Ehe heiratete Heinrich am 19. Mai 1051 die Prinzessin Anna, eine Tochter des Großfürsten Jaroslaw der Weise von Kiew. Mit ihr hatte er folgende Kinder:
    • Philipp I. (1053–1108), 1059 König und Mitregent, 1060 König von Frankreich
    • Robert (* um 1055–um 1065)
    • Hugo (1057–1102), Herr von Chaumont-en-Vexin, 1087 Graf von Vermandois


    Literatur
    • Jan Dhondt: Les relations entre la France et la Normandie sous Henri Ier. In: Normannia. Nr. 12, 1939, S. 465–486.
    • Andreas Kraus: Saint-Denis und Regensburg. Zu den Motiven und zur Wirkung hochmittelalterlicher Fälschungen. In: Fälschungen im Mittelalter. Internationaler Kongreß der Monumenta Germaniae Historica München, 16.–19. September 1986. Teil 3, Han, Hannover 1988, ISBN 3-7752-5158-8, S. 535–549.
    • Rolf Grosse: Saint-Denis zwischen Adel und König. Die Zeit vor Suger 1053–1122 (= Beihefte der Francia. Band 57). Thorbecke, Stuttgart 2002, ISBN 3-7995-7451-4, S. 19–24.
    Weblinks
    Commons: Heinrich I. von Frankreich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Heinrich I. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Adrevald, Aimon, André, Raoul Tortaire et Hugues de Sainte-Marie, Moines de Fleury: Les Miracles de Saint Benôit, hrsg. von E. de Certain in: La Société de l'histoire de France (1858), sechstes Buch, Kap. XIV, S. 240

    Familie/Ehepartner: Mathilde von Franken (Salier). Mathilde (Tochter von Kaiser Konrad II. (Salier) und Kaiserin Gisela von Schwaben) gestorben in 1034; wurde beigesetzt in Dom zu Worms. [Familienblatt] [Familientafel]

    Heinrich heiratete Mathilde von Friesland in cir 1034. Mathilde (Tochter von Liudolf von Braunschweig (von Friesland) und Gertrud von Braunschweig, die Ältere ) wurde geboren in cir 1024; gestorben in 1044. [Familienblatt] [Familientafel]

    Heinrich heiratete Anna von Kiew (Rurikiden) am 19 Mai 1051. Anna (Tochter von Grossfürst Jaroslaw I. von Kiew (Rurikiden), der Weise und Prinzessin Ingegerd (Anna) von Schweden) wurde geboren in zw 1024 und 1035. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 85. Philipp I. von Frankreich (Kapetinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 23 Mai 1052; gestorben am 29. od. 30.7.1108 in Melun.
    2. 86. Hugo von Vermandois (von Frankreich)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1057; gestorben am 18 Okt 1101.

  15. 51.  Adela von Frankreich, die Heilige Graphische Anzeige der Nachkommen (24.Robert5, 10.Hugo4, 5.Hugo3, 3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren in ca 1009 od ca 1014; gestorben am 8 Jan 1079.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Adela_von_Frankreich

    Adela von Frankreich (genannt die Heilige; * wohl 1009[1] oder um 1014[2]; † 8. Januar[3] 1079[4] im Benediktinerkloster Messines bei Ypern) stammte aus der Dynastie der Kapetinger, die zu ihrer Zeit die Könige von Frankreich stellten. Sie war von 1035 bis 1067 als Gemahlin von Balduin V. Gräfin von Flandern. Sie wird in den Urkunden am häufigsten Adela genannt, es treten aber auch die Namen Adala, Addela, Addele, Adelaidis, Adele, Athela, Aelide[5] und Alix[6] auf.

    Abstammung
    Adelas Vater war der Kapetinger Robert II. der Fromme, König von Frankreich von 996 bis 1031[7], ihr Bruder war König Heinrich I. (regierte 1031–1060)[8]. Wie alle überlebenden Kinder Roberts ging Adela aus dessen dritten Ehe mit Konstanze von der Provence hervor.[9]

    Verlobung/Ehe mit Richard III. von Normandie
    Adela wurde mit Richard III. (* um 1001; † 6. August 1027), Herzog der Normandie seit dem 23. August 1026, verlobt. Ob die Ehe im Januar 1027[10] tatsächlich zustande kam[11], ist umstritten, da Richard III. noch im selben Jahr verstarb.[12] Sie wird 1027 als Gräfin von Contenance in der Normandie bezeichnet, ein Besitz, den sie im Zusammenhang mit der (geplanten) Hochzeit von Richard erhalten haben muss, und der die pagi Saire, Hague und Bauptois im äußersten Norden des Cotentin umfasste.[13]
    Als Tochter von Richard III. und Adela wird gelegentlich Judith von Flandern angesehen, die Herzogin von Bayern als Ehefrau von Welf IV.; diese Ansicht ist umstritten.[14]

    Ehe mit Balduin V. von Flandern
    Nach Richards Tod heiratete Adela 1028[15] in Paris[16] Graf Balduin V. von Flandern (genannt der Fromme[17] oder von Lille bzw. Insulanus[18]; * wohl 1013; † 1. September 1067 in Lille)[19], der von 1035 bis 1067 Graf von Flandern und von 1060 bis 1067 Regent von Frankreich für seinen unmündigen Neffen Philipp I. war. Ihr Vater gab ihr als Heiratsgut die Herrschaft Corbie.

    Wirken
    Adelas Einfluss wird zugeschrieben, dass ihr Bruder, der französischen König Heinrich I., kurz vor seinem Tod Balduin die Vormundschaft über seinen siebenjährigen Sohn Philipp I. gab, und der Graf von Flandern somit von 1060 bis kurz vor seinem Tod 1067 Regent von Frankreich war.
    Auch hat Adela einen großen Anteil an der Kirchenpolitik Balduins V., vermutlich sind zahlreiche kirchliche Stiftungen des Grafen auf sie zurückzuführen, so die Errichtung der Stifte von Aire-sur-la-Lys (1049), Lille (1050) und Harelbeke (1064) sowie der Abteien von Messines bei Ypern (1057) und Ename (1063).
    Als Witwe reiste Adela 1067 Adela nach Rom, wo sie „aus den Händen von Papst Alexander II. den Witwenschleier erhielt; sie verbrachte den Rest ihres Lebens im Kloster Messine, wo sie 1079 starb und beerdigt wurde“[21]. Nicht bekannt ist, wann sie heiliggesprochen wurde; ihr Gedenktag ist der 8. September.[22]



    Literatur
    • Père Anselme: Histoire de la maison royale de France…, Band I (1674), S. 72
    • Père Anselme: Histoire généalogique…, Band I (1726), S. 72
    • Erich Brandenburg: Die Nachkommen Karls des Großen (1935), Tafel 41, S. 82
    • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln, Band II (1984), Tafel 11 (für Adela) und Tafel 5 (für ihren Ehemann und ihre Kinder)
    • Winfried Glocker: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik (1989) VII, 63 S. 328
    • Adriaan Verhulst: Adela von Flandern. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 1, Artemis & Winkler, München/Zürich 1980, ISBN 3-7608-8901-8, Sp. 141.
    • Patrick Van Kerrebrouck: Nouvelle histoire de l’auguste maison de France, Band II (Les Capétiens, 2000) S. 58/59
    Anmerkungen
↑ Schwennicke unter der Annahme einer vorhandenen Heiratsfähigkeit im Jahr 1027
↑ Glocker unter der Annahme einer nicht vorhandenen Heiratsfähigkeit im Jahr 1027
↑ Nekrolog der Abtei Saint-Denis: "VI Id Jan" starb "Adelaidis comitissssa"
↑ Nach den Annales Formolenses, während der Nekrolog der Abtei Messines ihren Tod bereits für das Jahr 1071 verzeichnet (Kerrebrouck, Fußnote 77)
↑ Kerrebrouck, Fußnote 74
↑ Père Anselme
↑ Genealogiæ Scriptoris Fusniacensis: "Alam comitissam Flandrensem" als Tochter von König Robert (MGH Scriptores (in folio) 13, S. 252)
↑ Alberich von Trois-Fontaines: "soror…regis Henrici Adela" als Ehefrau von "Balduino Insulano" (Chronica Albrici Monachi Trium Fontium 1060, MGH Scriptores (in ffolio) 23, S. 792)
↑ Schwennicke gibt fälschlich eine gleichnamige ältere Schwester an (* um 1003, † nach 1063), die um 1015 mit Renaud, Graf von Nevers († 1040) verheiratet wurde; diese Schwester hieß Avoie (Hadwig) oder Alais, heiratete im Jahr 1006 und starb ebenfalls 1079 (Kerrebrouck).
↑ Januar 1026 [wohl alter Stil] bei Père Anselme, Band I, S. 72
↑ So Verhulst, Brandenburg und Schwennicke 
↑ Glocker, S. 328: "Die von Pfister, Etudes S. 78f. [Christian Pfister, Études sur le règne de Robert le Pieux (1885)], und von Brandenburg X, 245, angenommene 1. Ehe der Adelheid, Tochter König Roberts II. von Frankreich, und Herzog Richard III. von der Normandie war in Wirklichkeit nur eine Verlobung, die wegen des Todes Richards III. nicht mehr in eine Ehe einmünden konnte; vgl. Cleve-Hlawitschka, Judith S. 19 ff. [Hartwig Cleve, Eduard Hlawitschka, Zur Herkunft der Herzogin Judith von Bayern (1982)], und die Ausstattungsurkunde Richards für seine Braut (gedruckt in [Marie Fauroux (Hrsg),] Recueil des Actes des ducs de Normandie de 911 à 1066 [1961], Nr. 58). Das oben gegebene ungefähre Geburtsjahr [1014] ist durch die Überlegung bestimmt, dass Adelheid zur Zeit ihrer Verlobung mit dem ersten Bräutigam noch nicht das heiratsfähige Alter erreicht haben dürfte."
↑ David C. Douglas, Wilhelm der Eroberer Herzog der Normandie (1994), S. 37
↑ Siehe Hauptartikel
↑ Bei Père Anselme: 1027 (1674) bzw. 1028 (1726) 
↑ Verhulst und Schwennicke; Kerrebrouck: Amiens
↑ Le Pieux oder le Débonnaire, siehe Artikel „Baudouin V (comte de Flandre)“ von Joseph-Jean De Smet in: Biographie nationale de Belgique, Band 1 Biographie nationale de Belgique/Tome 1/BAUDOUIN V (comte de Flandre)
↑ Balduinus Insulanus = Baudouin de l’Isle = Balduin von Lille, siehe Ernst Steindorff: Balduin V. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 7–9.
↑ Diese Ehe wird bezeugt bei Wilhelm von Jumièges, VI caput 6, sowie in der Genealogia comitum Flandriae Bertiniana und der zugehörigen Continuatio Leidenseis et Divionensis, (MGH Scriptores (in folio) 9, S. 306 bzw. 307)
↑ Kerrebrouck, Fußnote 76
↑ Père Anselme
↑ M. Benedictine Monks, The Book of the Saints (1928), S. 4

    Adela heiratete Herzog Richard III. von der Normandie (Rolloniden) am 23 Aug 1026 (Verlobt). Richard (Sohn von Herzog Richard II. von der Normandie (Rolloniden), der Gute und Gräfin Judith von Rennes) wurde geboren in cir 1001; gestorben am 6 Aug 1027. [Familienblatt] [Familientafel]

    Adela heiratete Balduin V. von Flandern, der Fromme in 1028 in Paris, France. Balduin (Sohn von Graf Balduin IV. von Flandern und Otgiva von Luxemburg) wurde geboren in 1012 in Arras; gestorben in 1067 in Lille; wurde beigesetzt in Im Zentrum des Chors der Kirche Saint-Pierre in Lille. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 87. Balduin VI. von Flandern, der Gute  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1030; gestorben am 17 Jul 1070.
    2. 88. Gräfin Mathilde von Flandern  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1032; gestorben am 2 Nov 1083; wurde beigesetzt in Caën.
    3. 89. Graf Robert I. von Flandern, der Friese  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1033; gestorben in zw 12 und 13 Okt 1093.

  16. 52.  Herzog Robert I. von Burgund (Kapetinger), der Alte Herzog Robert I. von Burgund (Kapetinger), der Alte Graphische Anzeige der Nachkommen (24.Robert5, 10.Hugo4, 5.Hugo3, 3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren in 1011; gestorben am 21 Mrz 1076 in Fleurey-sur-Ouche.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Regent von Sizilien

    Notizen:

    Liste der Herrscher von Burgund:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_von_Burgund#Herzogtum_Burgund



    https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_I._(Burgund)

    Robert I., genannt der Alte, (* 1011; † 21. März 1076 in Fleurey-sur-Ouche) war ab 1032 Herzog von Burgund und von 1040 bis 1060 Graf von Auxerre. Er war der Sohn des Königs Robert II. von Frankreich und der Konstanze von Arles (* um 986; † 1032), einer Tochter von Wilhelm I., Graf von Arles.
    Robert galt als Lieblingssohn seiner Mutter, die ihn deshalb nach dem Tod des Vaters 1031 als Nachfolger auf dem Thron favorisierte. In dem daraus resultierenden Machtkampf gegen seinen älteren Bruder Heinrich verbündeten sie sich mit dem Grafen Odo II. von Blois. Dennoch mussten sich Konstanze und Robert 1032 geschlagen geben, als Ausgleich erhielt Robert von seinem Bruder die Herrschaft über das Herzogtum Burgund übertragen.
    Robert galt als gewalttätiger Regent, der Fehden gegen seine Nachbarn sowie religiöse Einrichtungen führte und angeblich seinen ersten Schwiegervater ermorden ließ. Gegen seinen Schwager Rainald von Nevers kämpfte er um die Herrschaft über Auxerre, das er zwar 1040 eroberte, aber 1060 wieder an den Grafen von Nevers abtreten musste.
    Er war in erster Ehe verheiratet mit Helie von Semur († nach 1055), Tochter des Herren Damas I. von Semur-en-Brionnais. Ihre Kinder waren:
    • Heinrich (* um 1035, † um 1070), der wiederum drei Söhne hatte:
    • Hugo I., Herzog von Burgund, der seinem Großvater Robert folgte,
    • Odo I., Herzog von Burgund, der Hugo folgte, und
    • Heinrich (1066–1112), der durch Heirat mit Teresa, Infantin von León und Kastilien, die Grafschaft Portugal erhielt und zum Stammvater der ersten Dynastie Portugals, des Hauses Burgund, wurde.
    • Konstanze († 1093), ∞ mit Graf Hugo II. von Chalon, ∞ mit König Alfons VI. von León
    • Robert († um 1113 [vergiftet]), verheiratet mit Sibylle von Sizilien, Regent von Sizilien
    Seine zweite Frau war Ermengarde von Anjou († 1076), eine Tochter des Grafen Fulko III. Nerra von Anjou und Witwe des Grafen Gottfried II. Ferréol von Gâtinais. Sie hatten eine Tochter:
    • Hildegard, ∞ mit Herzog Wilhelm VIII. von Aquitanien


    Literatur
    • Jean Richard: Robert I., Hzg. v. Burgund. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 7, LexMA-Verlag, München 1995, ISBN 3-7608-8907-7, Sp. 891 f.

    Familie/Ehepartner: Helie von Semur. Helie (Tochter von Damas I. von Semur) gestorben in nach 1055. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 90. Heinrich von Burgund (Kapetinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1035; gestorben in 1070.
    2. 91. Konstanze von Burgund (Kapetinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1093; wurde beigesetzt in Abtei Santos Facundo y Primitivo.
    3. 92. Robert von Burgund (Kapetinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1113.

    Familie/Ehepartner: Ermengarde von Anjou. Ermengarde (Tochter von Graf Fulko III. von Anjou und Hildegard von Sundgau ?) wurde geboren in ? 1018; gestorben am 18 Mrz 1076 in Fleurey-sur-Ouche. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 93. Hildegard von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 1120.

  17. 53.  Adelheid (Adele) von Oberlothringen (von Bar)Adelheid (Adele) von Oberlothringen (von Bar) Graphische Anzeige der Nachkommen (25.Dietrich5, 11.Beatrix4, 5.Hugo3, 3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren in 995.

    Familie/Ehepartner: Graf Walram I. von Arlon. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 94. Graf Walram II. von Arlon  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 1082.
    2. 95. Fulco von Arlon  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1078.

  18. 54.  Herzog Friedrich II. von Oberlothringen (von Bar)Herzog Friedrich II. von Oberlothringen (von Bar) Graphische Anzeige der Nachkommen (25.Dietrich5, 11.Beatrix4, 5.Hugo3, 3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren in cir 995; gestorben in 1026.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_II._(Bar)

    Friedrich II. († 1026) aus der Familie der Wigeriche war Graf von Bar und Herzog von Oberlothringen.
    Er war der Sohn des Herzogs Dietrich I. († 1026/1027) und der Richilde von Blieskastel. 1019 machte sein Vater ihn zu seinem Mitregenten. Nach dem Tod Kaisers Heinrichs II. (1024) erhob er sich mit Ernst II., Herzog von Schwaben gegen dessen Nachfolger Konrad II., unterwarf sich dann aber und schloss die Ehe mit Konrads Schwägerin, Mathilde von Schwaben (* vermutlich 988, † 29. Juli 1031/1032), Tochter Herzog Hermanns II. von Schwaben und der Gerberga von Burgund, der Schwester der Kaiserin Gisela und Witwe des Herzogs Konrad I. von Kärnten.

    Kinder von Friedrich und Mathilde waren:
    • Sophia († 1093), als Witwe Gräfin von Mousson, in Amance, Bar und Saargemünd; ∞ 1037 Ludwig von Mousson, Graf, castellanus von Mömpelgard, Altkirch und Pfirt (Haus Scarponnois)
    • Friedrich III., Graf von Bar, Herzog von Oberlothringen (1027–1033)
    • Beatrix († 1076), ∞ I 1037 Bonifatius von Canossa, Markgraf von Tuscien († 1052) – die Eltern der Mathilde von Tuszien; ∞ II 1054 Gottfried III. der Bärtige Herzog von Niederlothringen († 1069)
    Friedrich II. starb 1026 und damit vor seinem Vater; Mathilde heiratete in dritter Ehe Esiko, Graf von Ballenstedt, Graf im Schwabengau und im Gau Serimunt, † vermutlich 1059/1060.

    Literatur
    • Nicolas van Werveke: Friedrich II., Herzog von Lothringen. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 7, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 547 f.
    • Hans Jürgen Rieckenberg: Friedrich II. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 515 (Digitalisat).

    ——————————————— &

    https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Bar

    Das Herzogtum Bar (französisch: Duché de Bar) war ein historisches Territorium am Oberlauf der Maas in Lothringen im heutigen Frankreich mit dem Zentrum Bar-le-Duc.

    Grafen von Bar
    Wigeriche
    • Friedrich I., † 978, Sohn des Pfalzgrafen Wigerich von Lothringen, Graf von Bar und 959 Herzog von Oberlothringen
    • Dietrich I., † 1027/33, dessen Sohn, Graf von Bar und 978 Herzog von Oberlothringen
    • Friedrich II., † 1026, dessen Sohn, 1019 Graf von Bar und Mitregent in Oberlothringen
    • Friedrich III., † 1033, dessen Sohn, 1027 Graf von Bar und Herzog von Oberlothringen
    • Sophia, † 1093, dessen Schwester, erbt Bar, ∞ um 1040 Ludwig von Mousson, Graf in Pfirt und Altkirch, † 1073/76

    Haus Scarponnois
    • Dietrich I., † 1105, deren Sohn, Graf in Altkirch und Pfirt, 1093 Graf von Bar
    • Rainald I. der Einäugige, † 1149, dessen jüngerer Sohn, Graf von Bar und Graf von Mousson
    • Rainald II., † 1170, dessen Sohn, Graf von Bar und Mousson 1149
    • Heinrich I., † 1190, dessen Sohn, Graf von Bar und Mousson 1170
    • Theobald I., † 1214, dessen Bruder, Graf von Bar und Mousson 1191, 1198 Graf von Luxemburg (uxor nomine)
    • Heinrich II., † 1239, dessen Sohn, Graf von Bar und Mousson 1214
    • Theobald II., † 1291, dessen Sohn, Graf von Bar und Mousson 1240
    • Heinrich III., † 1302, dessen Sohn, Graf von Bar und Mousson 1291
    • Eduard I., † 1336, dessen Sohn, Graf von Bar und Mousson 1302
    • Heinrich IV., † 1344, dessen Sohn, Graf von Bar und Mousson 1337
    • Eduard II., † 1352, dessen Sohn, Graf von Bar und Mousson 1349
    • Robert I., † 1411, dessen Bruder, Graf von Bar und Mousson 1352, Herzog von Bar 1354

    Herzöge von Bar
    Haus Scarponnois[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    • Robert I. † 1411, Herzog von Bar 1354
    • Eduard III., † 1415, dessen Sohn, Herzog von Bar 1411
    • Ludwig, † 1431, dessen Bruder, Bischof von Langres, Bischof von Chalon-sur-Marne, Bischof von Verdun, Kardinal, 1415 Herzog von Bar, 1419 verzichtet er zugunsten seines Großneffen René I. von Anjou auf das Herzogtum (Vertrag von Saint-Mihiel)

    Jüngeres Haus Anjou
    • René I. der Gute, † 1480, Titularkönig von Jerusalem und Neapel, Graf von Provence, Herzog von Lothringen, 1419 Herzog von Bar als Großneffe Ludwigs
    • Jolande, † 1483, dessen Tochter, ∞ 1445 Friedrich II. von Vaudémont, † 1470

    Haus Châtenois
    • René II., † 1508, deren Sohn, 1473 Herzog von Lothringen, 1480 Herzog von Bar
    Das Herzogtum Bar wird mit Lothringen vereinigt.
    Otto von Habsburg benutzte den Titel während seines Studiums an der Universität Löwen.


    Siehe auch:
    • Liste der Herzöge von Lothringen Abschnitt: Herzöge von Oberlothringen

    Friedrich heiratete Herzogin Mathilde von Schwaben in zw 1011 und 1015. Mathilde (Tochter von Herzog Hermann II. von Schwaben und Prinzessin Gerberga von Burgund) wurde geboren in cir 989; gestorben am 29 Jul 1032. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 96. Beatrix von Oberlothringen (von Bar)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1017; gestorben am 18 Apr 1076.
    2. 97. Gräfin Sophie von Oberlothringen (von Bar)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1025; gestorben in zw 1092 und 1093.

  19. 55.  Herzog Rudolf von Rheinfelden (von Schwaben)Herzog Rudolf von Rheinfelden (von Schwaben) Graphische Anzeige der Nachkommen (26.Kuno5, 11.Beatrix4, 5.Hugo3, 3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren in cir 1025; gestorben am 16 Okt 1080 in Hohenmölsen; wurde beigesetzt in Merseburger Dom.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Rudolf of Rheinfelden
    • Französischer Name: Rodolphe de Rheinfelden
    • Titel (genauer): Herzog von Schwaben (1057 bis 1077)
    • Titel (genauer): Duke of Swabia (from 1057 to 1079)
    • Titel (genauer): Duc de Souabe (de 1057 à 1079), Antiroi des Romains (de 1077 à 1080)
    • Besitz: Burg Stein

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Rudolf_of_Rheinfelden

    Français: https://en.wikipedia.org/wiki/Rudolf_of_Rheinfelden



    https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_von_Rheinfelden

    Rudolf von Rheinfelden (auch Rudolf von Schwaben; * um 1025; † 15. oder 16. Oktober 1080 bei Hohenmölsen) war von 1057 bis 1077 Herzog von Schwaben.
    Zunächst ein Anhänger König Heinrichs IV., seines Schwagers, nahm er während der Auseinandersetzungen des Investiturstreits eine gegensätzliche Position zu diesem ein und wurde von der Opposition am 15. März 1077 in Forchheim zum Gegenkönig gewählt. Nach mehreren kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen ihm und Heinrich verlor er 1080 in der Schlacht bei Hohenmölsen nach einer schweren Verwundung sein Leben.

    1048 taucht Rudolf erstmals in einer Urkunde Kaiser Heinrichs III. als Graf im Sisgau bei Rheinfelden auf, dies liegt am Hochrhein an der Grenze zwischen Schwaben und Burgund. Der Familienbesitz reichte auf der einen Seite in den Schwarzwald – ddas Kloster St. Blasien war eine Art Hauskloster Rudolfs –, auf der anderen Seite aber weit nach Burgund in die heutige Westschweiz hinein. Die Familie gehörte zu den großen burgundischen Adelsgeschlechtern. Die exakten Verwandtschaftsbeziehungegen des Rudolf von Rheinfelden können bisher nicht vollständig geklärt werden. Seine Verwandtschaft zum damals bereits ausgestorbenen burgundischen Königshaus durch Rudolf II. von Burgund (912–937) gilt aber als gesichert. Weiterhin war er Vetter des Herzogs von Lothringen und ein Verwandter der Liudolfinger. Diese Verwandtschaft mit dem amtierenden Herrscherhaus verlieh ihm die zusätzliche Legitimation zum Kandidaten für eine Königswahl,[2] auch wenn dies auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen mag. Doch für eine Königserhebung im Mittelalter bildete das Erbprinzip (königliches Geblüt oder wenigstens königliche Verwandtschaft) neben dem Wahlprinzip der Großen die notwendige Voraussetzung.

    Sein politischer Aufstieg begann mit dem Tode des schwäbischen Herzogs Otto von Schweinfurt. Kaiserin Agnes ernannte ihn daraufhin 1057 zum neuen Herzog von Schwaben und übertrug ihm die Verwaltung Burgunds. Rudolf verfügte durch seine Nähe zur kirchlichen Reformidee über gute Beziehungen zur Kaiserin, die zusammen mit ihm das Kloster St. Blasien gefördert hatte. Über die Vergabe des Herzogtums Schwaben hatte sich allerdings eine Kontroverse entwickelt, denn Berthold von Zähringen erhob Anspruch auf das Herzogtum und berief sich auf einen Ring Heinrichs III., den dieser ihm als Pfand gegeben habe. Gelöst wurde dieses Problem mit der Zusage der Kaiserin Agnes, dass der Zähringer das nächste freie Herzogtum erhalten würde, was wenig später mit dem Herzogtum Kärnten der Fall war.
    Zur dynastischen Festigung an das salische Herrscherhaus wurde Rudolf mit der noch minderjährigen Kaisertochter Mathilde von Schwaben verlobt. Frutolf von Michelsberg berichtet, dass Rudolf die elfjährige Mathilde aus einem Kloster des Bischofs Rumold von Konstanz entführt habe, in das sie in Obhut gegeben worden war.[3] Mathilde starb bereits mit zwölf Jahren am 12. Mai 1060. Durch Heirat mit Adelheid von Turin, der Tochter des Grafen Otto von Savoyen, wurde 1062 die verwandtschaftliche Nähe zu den Saliern erneuert. Da Adelheid eine Schwester Berthas, der Frau Heinrichs IV. war, wurde Rudolf erneut Verwandter Heinrichs. Die gemeinsame Tochter Agnes wurde mit Berthold II. von Zähringen verheiratet. Die Tochter Adelheid wurde um 1078 mit König Ladislaus I. von Ungarn verheiratet.

    Herausbildung einer antisalischen Opposition im Reich
    Nach dem Tode Heinrichs III. am 5. Oktober 1056 und der Zeit der Unmündigkeit Heinrichs IV., also während der Regentschaft der Kaiserin Agnes, gewannen die mächtigen Fürsten des Reiches erheblichen Einfluss auf die Reichspolitik. Verstärkt wurdde dieser Prozess noch durch die Entführung des elfjährigen Heinrichs IV. im April 1062 durch den Erzbischof Anno von Köln (Staatsstreich von Kaiserswerth), der daraufhin maßgeblich die Reichspolitik bestimmte. An der Seite Annos von Köln betrieb Rudolf 1066 die Entmachtung Erzbischofs Adalberts von Bremen. Nach Heinrichs Volljährigkeit und der Mündigkeitserklärung am 29. März 1065 nahm er die Politik seines Vaters Heinrichs III. auf, der versucht hatte, in Sachsen eine umfassende Königshausmacht durch Burgenbau und Landkauf zu etablieren. Während der Zeit der Unmündigkeit Heinrichs IV. hatte der sächsische Adel diese umfassenden Gebiete weitgehend unter seine Kontrolle gebracht. Der Versuch, diese Gebiete zurückzugewinnen und der Bau von neuartigen Höhenburgen ließ eine oppositionelle Bewegung entstehen. Heinrich stützte sich bei der Führung der Reichsgeschäfte verstärkt auf die vom salischen Königtum geförderten Ministerialen, so dass aus Protest gegen diese Entwiwicklung insbesondere die oberdeutschen Herzöge Rudolf von Schwaben, Berthold von Kärnten und Welf von Bayern sich vom Königshof distanzierten. Bereits 1073 sollen die Fürsten die Absicht gehabt haben anstelle Heinrichs IV. Rudolf von Schwaben zu König erheben zu wollen.[4]
    Während der Sachsenaufstände in der ersten Hälfte der siebziger Jahre stand Rudolf von Rheinfelden noch loyal an der Seite König Heinrichs IV. Nach dem Sachsen Bruno galt Rudolf als treibende Kraft unter den Fürsten, welche den König zum Sachsenkrieg förmlich anstachelte.[5] Die Schlacht an der Unstrut gegen die Sachsen soll Rudolf eröffnet haben.[6] Als Anführer des schwäbischen Aufgebots trug Rudolf auch zu dessen Sieg am 9. Juni 1075 in der Schlacht an der Unstrut bei. Von da an aber entfernte sich Rudolf immer weiter vom König. Bereits zu Beginn der siebziger Jahre wurde Rudolf wiederholt mit Verschwörungen in Verbindung gebracht, welche das Ziel hatten, Heinrich IV. zu entmachten.[7] Nach einer vereinzelten Nachricht soll Rudolf sogar Mitwisser und Teilnehmer der gegen Heinrich IV. gerichteten Empörung der sächsischen Fürsten gewesen sein. Die königliche Seite soll das wiederum veranlasst haben Rudolf gewaltsam zu beseitigen.[8] Erst die Vermittlung durch Kaiserin Agnes 1072 und noch einmal im Jahr 1074 konnte das Einvernehmen zwischen Rudolf und Heinrich zumindest äußerlich wiederherstellen.

    Bannung Heinrichs IV.
    Erst als im Februar 1076 Papst Gregor VII. den Bann über Heinrich ausgesprochen hatte, entschloss Rudolf sich zum offenen Vorgehen. Auf einer Fürstenversammlung in Trebur im Oktober 1076 versuchten die süddeutschen Herzöge – unter ihnen der Herzzog von Bayern, Welf IV. und der Herzog von Kärnten, Berthold von Zähringen – als entschiedenste Gegner Heinrichs IV. eine Neuwahl zu erwirken. Der zeitgleich auf der anderen Rheinseite in Oppenheim lagernde Heinrich verlor beständig Anhänger und war insofern zu einem Kompromiss gezwungen. Insgesamt hatte sich eine große (aber heterogene) antisalische Partei herausgebildet, die Heinrich eine Frist von einem Jahr zur Lösung aus dem Bann setzte, wenn er König bleiben wollte. Die Sache des Königtums sollte daraufhin auf einem Fürstentag in Augsburg im Februar 1077 in Anwesenheit des Papstes beraten werden.
    Einen Monat vor Ablauf der Frist trat Heinrich die Reise über die Alpen an, dem Papst entgegen, der sich auf dem besagten Weg nach Augsburg befand. Rudolf reagierte darauf mit dem Versuch, dem nach Absolution strebenden König durch Bewachung der burgundischen und schwäbischen Pässe den Weg Richtung Italien zu versperren - was ihm aber nicht gelang. Gregor seinerseits fürchtete nun eine militärische Auseinandersetzung mit Heinrich und suchte daher Zuflucht in der Burg von Canossa bei der ihm wohlgesinnten Markgräfin Mathilde von Tuszien. Heinrich jedoch wünschte lediglich die Loslösung vom Bann. Gregorianischen Quellen zufolge soll er drei Tage barfuß im Schnee vor dem Burgtor ausgeharrt haben, gekleidet lediglich mit einem härenen Büßergewand. Gregor aber zögerte und nahm ihn erst nach dreitägiger Buße am 28. Januar 1077 wieder in die Kirche auf.
    Dieser Akt scheint eine Niederlage für Heinrich gewesen zu sein, doch konnte der König auf diese Weise einem Erstarken der Fürstenopposition entgegenwirken. Seinen Gegnern wurde die Hauptwaffe aus der Hand geschlagen. Kurzfristig gesehen konnte er also das Zusammenspiel von Papst und Fürsten verhindern und auf diese Weise die Krone retten. Kurzfristig war es Gregor, der eine diplomatische Niederlage einstecken musste, indem er seinen Widersacher von der Schmach des Anathemas befreite. Langfristig gesehen hat der Gang nach Canossa dem Königtum aber geschadet, da der Bußgang einer Unterordnung der weltlichen unter die geistliche Macht gleichkam und der Sakralcharakter, das heißt, die sakralrechtliche Legitimation des Königtums somit beschädigt wurde. Der König als Gesalbter des Herrn verlor an Autorität.
    Wahl und Krönung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Der Fürstentag in Forchheim
    Die Lösung vom Bann hinderte aber die deutschen Fürsten nicht daran, Herzog Rudolf am 15. März 1077 in Forchheim zum deutschen König zu wählen. Dieser Ort wurde vermutlich ausgesucht, weil dort im 9. und 10. Jahrhundert bereits mehrere Königswahlen stattgefunden hatten, was der Wahl Rudolfs eine zusätzliche symbolische Legitimation verleihen sollte. Der Verlauf der Wahl entsprach zwar dem üblichen Prozedere, abgesehen davon, dass dies die erste Wahl eines Gegenkönigs in der römisch-deutschen Geschichte darstellte. Jedoch gab es eine Besonderheit, die sich auch in Zukunft immer wieder wiederholen sollte. Im Vorfeld der Wahl begannen die Fürsten gewisse Forderungen zu stellen, das heißt, sie verlangten individuelle Wahlversprecchen. An dieser Stelle schritten die anwesenden päpstlichen Legaten ein und erklärten, dass dies der Simonie gleichkäme und dass Rudolf nicht der König der einzelnen Fürsten (singulorum) sei, sondern König des gesamten Volkes (universorum). Nicht persönliche Vorteile, sondern die Eignung des Kandidaten sollte wahlentscheidend sein. Dennoch musste Rudolf zwei allgemeine Zusagen machen: Zum einen billigte er die freie kanonische Wahl der Bischöfe ohne weltliche, das heißt königliche Einmischung. Zum anderen verpflichtete er sich, einer erblichen Thronfolge sowie jeglicher Designation zu entsagen und damit das Recht auf die freie Königswahl anzuerkennen.
    Als geistliche Wähler traten die Erzbischöfe von Mainz, Salzburg und Magdeburg, die Bischöfe von Worms, Passau, Halberstadt und Würzburg auf. Als weltliche Mitstreiter waren Otto von Northeim, Berthold I. von Kärnten, Welf IV. von Bayern und eventuell Magnus von Sachsen (nicht gesichert) auf. Damit waren die mächtigsten süddeutschen Herzöge versammelt, deren politischer Aufstieg erst durch die Mutter Heinrichs – Kaiserin Agnes – begonnen hatte. Das geistliche Element überwog aber deutlich und der Versuch, durch Verschiebung der Wahl weitere Verbündete zu gewinnen, war gescheitert.

    Die Krönung in Mainz
    Rudolf zog nun über Bamberg und Würzburg nach Mainz, wo er vom dortigen Erzbischof Siegfried I., einem der Hauptbeteiligten in Forchheim, am 26. März 1077 zum König geweiht wurde. Da die Salbung aber bei der heinrichtreuen Mainzer Bürgerschaft nicht gerade auf Gegenliebe stieß, musste er unter dem Eindruck einer sich auflehnenden Masse mitsamt den Bischöfen die Stadt schon kurz danach verlassen. Auch die durch Simonie bestellten Geistlichen beteiligten sich an dem Aufstand, da sie um ihre Ämter fürchteten. Schließlich war Rudolfs ablehnende Haltung gegenüber der simonistischen Praxis bekannt. Rudolf stand in dieser Frage ganz auf Seite der Gregorianer, die diese zu bekämpfen suchten. Nach einer kleinen Odyssee zog er sich nach Sachsen zurück, wo er den stärksten Rückhalt im Reich genoss.

    Reaktionen
    Die Wahl Rudolfs zum Gegenkönig hat ein sehr unterschiedliches Echo hervorgerufen. Der Papst verhielt sich vorerst neutral und schlug sich weder auf die Seite Heinrichs noch auf die Rudolfs. Gregor beanspruchte die Rolle eines Schiedsrichters im Thronstreit. Die Position Rudolfs blieb dadurch schwach und auch im Reich gelang es ihm nicht, sich eine größere Machtbasis zu sichern. Im Gegenteil: Schon kurz nach seiner Wahl begann sein Rückhalt unter den Würdenträgern zu bröckeln. Es fehlte ihm der Anhang, den er benötigte, um sein noch junges Königtum aufzubauen. Lediglich in Sachsen stieß er auf breite Unterstützung. Im königlichen Lager war allgemein die Auffassung verbreitet, Gregor VII. sei selbst der Initiator der Königswahl zu Forchheim gewesen.[9] Dabei soll Gregor VII. Rudolf eine mit einer Inschrift versehene Krone geschickt haben, in deren Text auf die Verleihung hingewiesen wurde.[10] Doch gilt dies als wenig glaubwürdig.[11] Die Anhänger Heinrichs IV. warfen Rudolf von Schwaben einen Mangel an Dankbarkeit und Loyalität vor. Nach dem Verfasser der Vita Heinrici IV. habe Rudolf sich von der Habsucht (avaritia), dem Hauptlaster der Menschen, verleiten lassen und sei auf diese Weise zum Verräter an Heinrich IV. geworden.[12] Die Erhebung des Königs wurde als ein widerrechtlicher Akt, als Usurpation, gewertet. Das Gegenkönigtum bedeutete zudem einen Angriff auf die göttliche Ordnung, da sich alle Herrschaft von Gott herleiten lasse.[13]

    Das Gegenkönigtum Rudolfs 1077–1080
    Obwohl von seinem Stammland Schwaben ausgeschlossen, blieb Rudolf ein gefährlicher Gegner Heinrichs. Heinrich entzog den aufständischen Fürsten auf einem Hoftag in Ulm Ende Mai 1077 alle Lehen und Würden und verhängte die Todesstrafe über die Unterstützer.

    Erste Auseinandersetzungen
    In der Folgezeit kam es immer wieder zu militärischen Auseinandersetzungen zwischen Heinrich und der Fürstenopposition. Die Heere Heinrichs und Rudolfs trafen erstmals bei Würzburg aufeinander. Getrennt durch Rhein und Neckar, ähnlich wie in Trerebur/Oppenheim, begannen Verhandlungen, die eigenmächtig von Fürsten aus dem Heer Heinrichs initiiert wurden. Ein Fürstentag unter Anwesenheit päpstlicher Legaten wurde für den 1. November vereinbart, aber dieser kam nicht zustande, obwohl beidide Verhandlungsparteien geschworen hatten, Heinrich und Rudolf zur Abhaltung dieses Treffens zu zwingen. Berthold von Reichenau (antisalisch eingestellt) machte Heinrich dafür verantwortlich, der den Versammlungsort blockiert hätte. Ein Vorwurf, der angesichts der Geschehnisse in Tribur und Oppenheim realistisch erscheint, denn Heinrich musste durch die Erfahrungen mit der Eigendynamik derartiger Versammlungen gewarnt sein. Zudem lehnte er jede Einmischung des Papsttums ab.
    Das Kriegsjahr 1078 begann bereits früh im März mit einem erfolgreichen Feldzug Heinrichs gegen die Formbacher in Bayern. Der Versuch, eine Exkommunikation Rudolfs auf der Fastensynode 1078 zu erwirken, war hingegen nicht erfolgreich. Berthold vvon Reichenau berichtet von daraufhin stattgefundenen Verhandlungen zwischen Heinrich und sächsischen Fürsten, die aber an der Frage des Gefangenenaustausches durch Heinrichs Titulierung der Oppositionellen als Rebellen und Eidbrecher gescheitert seien.

    Schlacht von Mellrichstadt
    Am 7. August 1078 drohte Heinrich die Vereinigung der oppositionellen Heere aus Sachsen und Süddeutschland, die er unter allen Umständen verhindern musste. Während Heinrich selbst Rudolf bei Mellrichstadt entgegentrat, nahm ein Heer von 12.000 Bauern den Kampf gegen Welf und Berthold am Neckar auf. In Mellrichstadt errang das oppositionelle Heer trotz der Flucht Rudolfs, der Erzbischöfe von Mainz und Magdeburg und der Bischöfe von Merseburg und Worms dank dem auf dem Schlachtfeld verbliebenen Otto von Northeim einen Sieg. Das Bauernheer am Neckar wurde von Welf und Berthold vernichtend geschlagen. Dennoch hatte Heinrich sein Ziel erreicht. Die beiden Heere blieben auch fortan getrennt.
    Das Jahresende markierte den Tiefpunkt des Gegenkönigtums. Rudolf erkrankte schwer, so dass seine Anhänger bereits mit seinem Tod rechneten. Berthold I. von Zähringen verstarb im November.
    Im Folgenden unternahm Heinrich zahlreiche Versuche, die Anhänger Rudolfs auf seine Seite zu ziehen, wobei er nicht ohne Erfolg blieb. Zeitweise schien es, als ob er Sachsen gänzlich ohne kriegerische Auseinandersetzungen für sich gewinnen könne. Doch die wichtigsten Verbündeten Rudolfs, Welf von Bayern und Otto von Northeim, verharrten in der Opposition. Immer wieder kam es daraufhin zu Verwüstungen und Plünderungen in Schwaben, wohin sich die beiden Fürsten zurückgezogen hatten, nachdem Heinrich sie ihrer Ländereien enteignet hatte. Ihrer Loyalität tat dies keinen Abbruch.
    Im Frühjahr 1079 hielt sich Heinrich in der Pfalz in Fritzlar auf (er übertrug in diesem Jahre das Eigentum an dieser Stadt an das Erzbistum Mainz). Dort griff ihn ein sächsisches Heer von Parteigängern Rudolfs an. Heinrich entkam, aber die Stadt wurde erobert und verwüstet.

    Schlacht bei Flarchheim
    Eine weitere bedeutende Schlacht ereignete sich schließlich am 27. Januar 1080 im thüringischen Flarchheim. Nachdem Heinrich sein Heer aus Bayern, Böhmen, Franken, Schwaben und Burgundern versammelt hatte, zog er mit diesem gen Sachsen. Auf dedem Weg verwüstete er besonders die Gebiete des Erzbischofs Siegfried von Mainz, der ihn und seine Anhänger daraufhin mit dem Bann belegte. Obwohl zahlreicher seiner Anhänger verlustig, gelang es Rudolf ein stattliches Heer aufzustellen. Trotzdem schien die Schlacht für Rudolf bereits verloren, als es Otto von Northeim plötzlich gelang, dem Kampf eine Wendung zu geben und doch noch siegreich daraus hervorzugehen. Der Verlust der Heiligen Lanze wurde jedoch als Schmach empfunden.
    Versuche, einen Ausgleich zu finden, scheiterten stets. Häufig bemühte sich der Papst, eine Fürstenversammlung zur Klärung der Königsfrage einzuberufen. Zahlreiche Gesandte und Legaten waren unterwegs zwischen Rom und dem Reich. Doch immer wieder wurden die Pläne durchkreuzt, scheiterten die Verhandlungen.

    Anerkennung Rudolfs durch den Papst
    Auf der Fastensynode am 7. März 1080 gab Papst Gregor VII. seine abwartende Haltung auf und erklärte Rudolf zum rechtmäßigen König. Heinrich wurde auf der Fastensynode erneut exkommuniziert und abgesetzt. Zwar zeigte der Papst schon im Vorfeld immer wieder Sympathien für den Gegenkönig, doch zog er es vor, die Entscheidung einem ordentlichen Fürstentage zu überlassen.
    Rudolf konnte zum Zeitpunkt seiner Anerkennung durch den Papst aber keinen Nutzen mehr daraus ziehen. Mit Genugtuung wurde auf königlicher Seite registriert, dass Rudolfs Machtbereich sich weitestgehend auf Sachsen beschränkte. Nicht selten wurde er daher als rex Saxonum verspottet. In großer Zahl schlugen sich die Fürsten und auch das Volk auf die Seite des Königs. Berthold von Reichenau konnte sich diese Absetzungsbewegung nur durch massive Bestechung und Verführung durch simonistische Bischöfe erklären.
    Heinrich ging nun entschieden gegen den Papst vor und holte zum Gegenschlag aus. Nachdem am 31. Mai 1080 bereits 19 deutsche Bischöfe in Mainz zusammengekommen waren, um den Papst für abgesetzt zu erklären, berief Heinrich eine Versammlung nach Brixen ein. Unter Mitwirkung von insgesamt 30 Bischöfen aus Italien, Deutschland und Burgund wurde schließlich ein Absetzungsdekret aufgesetzt und Wibert von Ravenna am 25. Juni 1080 feierlich zum (Gegen-)Papst Clemens III. gewählt.

    Lage in Schwaben und Bayern
    Schwaben wurde fortan eine der Hauptkampfzonen des ausbrechenden Bürgerkrieges. Der Riss ging durch alle Gesellschaftsschichten und Familien. Dennoch verlor Rudolf direkt nach der Wahl weite Teile des gemäßigten Oppositionsflügels, sodass ein anberaumter Hoftag nicht zustande kam. Die Unterschichten, der mittlere Adel, der niedere Klerus, vor allem aber die von Heinrich in ihrem sozialen Aufstieg geförderten Ministerialen hielten signifikant stärker zu Heinrich.
    Bayern ging für die Anhänger Rudolfs rasch verloren. Nur die Formbacher kämpften auf Seiten Rudolfs, während Heinrich insbesondere von Regensburg großen Rückhalt erfuhr. Die Bischöfe von Passau und Salzburg wurden vertrieben. Hauptwiderstandszentrum wurde die Gegend um Augsburg, in der es Welf IV. nach seiner anfänglichen Flucht nach Ungarn gelang, langwierigen Widerstand zu leisten.

    Tod und Nachfolge
    Nach zahlreichen Kämpfen kam es schließlich am 15. Oktober 1080 in der Schlacht bei Hohenmölsen zur Entscheidung. Diese Schlacht hatte keinen eindeutigen Sieger. Heinrich hatte als König selbst fliehen müssen und auch andere Teile seines Heeres gerieten in schwere Bedrängnis. Doch schlimmer erging es Rudolf, der eine tödliche Verwundung erhielt: Ein Ritter Heinrichs, dessen Name trotz seiner wichtigen Tat nicht überliefert ist, schlug dem Gegenkönig die rechte Hand ab und stach ihm das Schwert in den Unterleib. Von Heinrichs Seite wurde der Tod durch den Verlust der Schwurhand als sichtbares Zeichen der göttlichen Strafe an dem Eidbrüchigen gedeutet.
    Rudolf starb einen Tag später an seiner schweren Bauchverletzung, wurde im Merseburger Dom aufgebahrt und dort auch bestattet. Das vermutlich von Werner von Merseburg in Auftrag gegebene Grabmal ist die älteste figürliche Grabplastik Mitteleuropas seit den Römern.[15] Sie zeigt Rudolf von Schwaben in voller Größe mitsamt Insignien Bügelkrone, Reichsapfel und Zepter. Angesichts der Art der Bestattung Rudolfs soll Heinrich IV., als er das Grab besuchte und seine Entourage dazu aufforderte, dagegen einzuschreiten, bemerkt haben, er wünschte, alle seine Feinde lägen so ehrenvoll begraben.[16] Auch die abgeschlagene Hand wurde im Dom aufbewahrt, da man hoffte, sie könne in der Folgezeit zu einer Reliquie werden. Heutzutage befindet sich die Hand in der Ausstellung des Dom-Museums. Das Erbe seiner Familie fiel nach dem frühen Tod seines ledigen Sohnes Berthold an die Zähringer.
    Der Tod des Gegenkönigs versetzte der Opposition gegen Heinrich IV. einen schweren Schlag. Um der Gefahr vorzubeugen, dass der Aufstand zusammenbreche, wurden sogleich nicht näher erkennbare Vorbereitungen für die Erhebung eines Nachfolgers getroffen. Nach langem Überlegen wählten die Fürsten den Luxemburger Hermann von Salm 1081 zum neuen Gegenkönig. Dieser beschränkte sich allerdings nur auf seinen Einflussbereich Sachsen und konnte sich somit auch nicht gegen Heinrich IV. durchsetzen. Sein Einfluss war so gering, dass er für Heinrich zu keiner Zeit eine Gefahr darstellte. Die Kraft des Gegenkönigtums war gebrochen. Nach Hermanns Tod 1088 wurde es nicht mehr erneuert.

    Urteil der Zeitgenossen
    Wie Heinrich IV. erfuhr auch Rudolf von Schwaben – je nach politischem Standpunkt – eine unterschiedliche Beurteilung. Übereinstimmend hoben jedoch Anhänger wie Gegner seine persönlichen Tugenden, seine Besonnenheit und Klugheit sowie seine Tapferkeit im Krieg hervor: Papstnahe Quellen rühmten Rudolf als äußerst starken, berühmten und kriegstüchtigen Mann (vir fortissimus et famosus et in armorum exercitatione probatus)[17] Lampert von Hersfeld schloss seine Annalen 1077 mit der Wahl RRudolfs von Rheinfelden zum König, und demonstrierte damit die Wiederdurchsetzung seiner Ideale, denen Heinrich IV. so gar nicht entsprach. Für den schwäbischen Gregorianer Bernold nahm der Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden als Schutzherr seines eigenen Klosters St. Blasien eine zentrale Position ein. Für ihn war „Rudulf ein zweiter Makkabäer, der in der vordersten Reihe die Feinde bedrängte“. In antikisierender Weise feierte er ihn als pater patriae.[18] Die Anhänger Heinrichs hingegen deuteten Rudolfs Tod als Gottesurteil und den Verlust der Schwurhand als „spiegelnde Strafe“ für seinen Treuebruch.[19] Die königsnahe Publizistik brandmarkte Rudolf als Eidbrecher. Seine Meineide seien Rudolf sehr leicht nachzuweisen, nur schwer sei es, sie alle aufzuzählen.[20] Möglicherweise ist die Grablege in Merseburg als bewusste Reaktion der Sachsen zu deuten, mit deren Hilfe eine gezielte Rehabilitierung Rudolfs beabsichtigt oder sogar seine Verehrung als Heiliger intendiert war.[21] Die sein Grabmal zierende Inschrift stellte ihn gar hinsichtlich der Weisheit seines Rates und seiner Tüchtigkeit Karl dem Großen an die Seite. Auf der königlichen Seite wurde diese Darstellung als Provokation angesehen. Bei einem Besuch Heinrichs IV. nahmen dessen Begleiter Anstoß an der königlichen Prachtentfaltung des Grabes. Doch soll Heinrich IV. selbst gelassen mit dem Ausspruch reagiert haben: „Mögen doch alle meine Gegner so königlich bestattet liegen.“[22]

    Forschungsgeschichte
    Das historische Urteil über Rudolf von Rheinfelden orientiert sich vorwiegend an dessen geringem politischen Erfolg. Von größtem Einfluss war das Urteil von Wilhelm von Giesebrecht in seiner Geschichte der deutschen Kaiserzeit. Es wirkt bis in die neuere Zeit nach. Giesebrecht zeichnete von Rudolf von Schwaben das Bild eines von zwanghaftem Ehrgeiz erfüllten, die Grenzen der Loyalität missachtenden Emporkömmlings.[23]
    Die Fürstenopposition und das Gegenkönigtum Rudolfs von Rheinfelden wurden selten als eigenes Thema, sondern meist nur in Zusammenhang mit König Heinrich IV. behandelt. Das Thema wurde häufig nur in andere Abschnitte integriert. Über die Person Rudolfs sind vor allem drei größere Untersuchungen erschienen. 1870 setzte sich Oscar Grund mit der Fürstenopposition auseinander und schrieb das Buch Die Wahl Rudolf von Rheinfelden zum Gegenkönig.[24] Grund hat sich vor allem intensiv mit den Entwicklungen beschäftigt, die zum Gegenkönigtum führten. 1889 verfasste Wilhelm Klemer sein Werk Der Krieg Heinrichs IV. gegen Rudolf den Gegenkönig 1077–1080.[25] Ihm dienten insbesondere die in den Scriptores der Monumenta Germaniae Historirica (MGH) zu findenden Brunonis de bello Saxonico liber, die Annalen Bertholds von Reichenau sowie die Chronik des Bernold von Konstanz als Grundlage, deren Verfasser alle auf Seiten der Gegner Heinrichs standen. 1939 veröffentlichte Heinz Bruns Das Gegenkönigtum Rudolfs von Rheinfelden und seine zeitpolitischen Voraussetzungen.[26] Es gilt noch immer als Standardwerk zum Thema. Die Lektüre offenbart ein von nationalsozialistischem Gedankengut freies und leicht verständliches Werk, welches ein breites Wissen über die Vorgänge vor und während des Gegenkönigtums vermittelt. Die anderen beiden Monographien stammen aus dem 19. Jahrhundert. Detailliert wird die Königswahl auch in den Jahrbüchern des Deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V. beschrieben. Im dritten Band, der den Zeitraum von 1077 bis 1084 beinhaltet, widmet sich Gerold Meyer von Knonau intensiv der Auseinandersetzung Heinrichs mit Rudolf von Rheinfelden. Das 1900 erschienene Werk ist die bis heute ausführlichste Darstellung der Zeit Heinrichs IV.
    Ausführlich analysierte Walter Schlesinger (1973) in seiner Abhandlung Die Wahl Rudolfs von Schwaben zum Gegenkönig 1077 in Forchheim die einzelnen Phasen des Verfahrens, ordnete sie in einen historischen Kontext ein. Im selben Jahr setzte Hermann Jakobs in seinem Aufsatz Rudolf von Rheinfelden und die Kirchenreform den Schwerpunkt auf das Verhältnis zwischen Gegenkönig und Papsttum.
    Jörgen Vogel (1984) stützte sich in seiner Untersuchung Rudolf von Rheinfelden, die Fürstenopposition gegen Heinrich IV. im Jahr 1072 und die Reform des Klosters St. Blasien vor allem auf den Geschichtsschreiber Lampert von Hersfeld und den Mönch Frutolf von Michelsberg. Lampert von Hersfeld war überzeugter Gegner Heinrichs. Seine Annalen wurden in der älteren Forschung als tendenziös und teilweise propagandistisch bewertet. Seine Darstellung und Bewertung von Heinrichs Gang nach Canossa hat lange Zeit die ältere Forschung und die allgemeine Einschätzung (siehe Reichskanzler Otto von Bismarck in seiner Rede vor dem Reichstag am 14. Mai 1872: „Seien Sie außer Sorge, nach Canossa gehen wir nicht – weder körperlich noch geistig“.) geprägt. Erst die neuere Forschung hat Lamperts Werk in seinen Eigenarten erkannt. Frutolf von Michelsberg steht auch im Zentrum des Aufsatzes Frutolfs Bericht zum Jahr 1077 oder Der Rückzug Rudolfs von Schwaben von Karl Schmid.
    In seinem Aufsatz Schwäbische Herzöge als Thronbewerber: Hermann II. (1002), Rudolf von Rheinfelden (1077), Friedrich von Staufen (1125), Zur Entwicklung von Reichsidee und Fürstenverantwortung, Wahlverständnis und Wahlverfahren im 11. und 12. Jahrhundert ordnete Hagen Keller (1983) Rudolf von Schwaben in den größeren zeithistorischen Kontext ein und verglich ihn mit anderen schwäbischer Thronbewerbern. Tilman Struve (1991) untersuchte Das Bild des Gegenkönigs Rudolf von Schwaben in der zeitgenössischen Historiographie.
    Kunsthistorische Aspekte behandelt der Aufsatz Die Merseburger Grabplatte König Rudolfs von Schwaben und die Bewertung des Herrschers im 11. Jahrhundert von Helga Sciurie, der aber wenige Informationen zu den historischen Abläufen enthält. Einer genealogischen Auseinandersetzung mit Rudolf widmete sich Eduard Hlawitschka, der in seinem Beitrag Zur Herkunft und zu den Seitenverwandten des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden – Genealogische und politisch-historische Untersuchungen versuchte die komplizierten Verwandtschaftsverhältnisse des Schwabenherzogs zu verdeutlichen.
    Die jüngere Forschung widmete Rudolf von Schwaben geringe Aufmerksamkeit. Lediglich die Monographie Königsabsetzungen im deutschen Mittelalter von Ernst Schubert (2005) beschäftigte sich ausführlicher mit dem Gegenkönig von Heinrich IV. In diesem Werk steht die Genese der Reichsverfassung im Vordergrund. Schubert geht dabei auch auf das Königtum Heinrichs IV. ein und behandelt auch dessen Gefährdung und die „faktische Absetzung“ des Königs durch Rudolf von Rheinfelden. Die aktuelle Biografie über Heinrich IV. aus dem Jahr 2006 von Gerd Althoff beinhaltet auch ein Kapitel über die Auseinandersetzungen der beiden Könige.



    Quellen
    • Edmund von Oefele (Hrsg.): Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 4: Annales Altahenses maiores. Hannover 1891 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
    • Oswald Holder-Egger (Hrsg.): Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 38: Lamperti monachi Hersfeldensis Opera. Anhang: Annales Weissenburgenses. Hannover 1894 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
    • Ian Stuart Robinson (Hrsg.): Bertholds und Bernolds Chroniken. Lateinisch und deutsch. Übersetzt von Helga Robinson-Hammerstein, Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 2002. (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters; Freiherrom Stein-Gedächtnisausgabe; 14). ISBN 3-534-01428-6. Enthält u.a.: Ian Stuart Robinson: Die Bertholdchronik: Einleitung, S. 1–10; Bertholdchronik (Erste Fassung), S. 19–33; Bertholdchronik (Zweite Fassung), S. 35–277. (Rezension)
    • Lampert von Hersfeld: Annalen, hrsg. von Oswald Holder-Egger. Neu übersetzt von Adolf Schmidt, erl. von Wolfgang Dietrich Fritz, 4. Aufl., Darmstadt 2000 (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, Freiherr vom Stein–Gedäctnisausgabe 13).
    • Brunos Sachsenkrieg, neu übers. von Franz-Josef Schmale, in: Quellen zur Geschichte Kaiser Heinrichs IV., Darmstadt 1963 (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, Freiherr vom Stein – Gedächtnisausgabe 12), S. 191–405.
    • Dietrich von Gladiss (Hrsg.): Diplomata 17: Die Urkunden Heinrichs IV. (Heinrici IV. Diplomata). Teil 1: 1056–1076 Berlin 1941 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
    • Quellen zum Investiturstreit. Erster Teil: Ausgewählte Briefe Papst Gregors VII., übers. von Franz-Josef Schmale, Darmstadt 1978 (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, Freiherr vom Stein – Gedächtnisausgabe 12a).
    • Vita Heinrici IV. imperatoris, neu übers. von Irene Schmale-Ott, in: Quellen zur Geschichte Kaiser Heinrichs IV., Darmstadt 1963 (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, Freiherr vom Stein – Gedächtnisausgabe 12), S. 40–467.
    Literatur
    Monographien
    • Gerd Althoff: Heinrich IV. (= Gestalten des Mittelalters und der Renaissance). Darmstadt 2006.
    • Egon Boshof: Die Salier. 5. aktualisierte Auflage. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 3-17-020183-2.
    • Heinz Bruns: Das Gegenkönigtum Rudolfs von Rheinfelden und seine zeitpolitischen Voraussetzungen. Nieft, Bleicherode 1939 (Berlin, Universität, Phil. Dissertation, 16. Jan. 1940).
    • Lutz Fenske: Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen. Entstehung und Wirkung des sächsischen Widerstandes gegen das salische Königtum während des Investiturstreites (= Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts fr Geschichte. Bd. 47). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1977, ISBN 3-525-35356-1 (Zugleich: Frankfurt/M., Universität, Dissertation, 1969).
    • Werner Goez: Kirchenreform und Investiturstreit 910–1122. 2., aktualisierte Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-17-020481-2.
    • Gerold Meyer von Knonau: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V., Dritter Band: 1077 (Schluß) bis 1084. 1900 (ND Berlin 1965)
    • Michaela Muylkens: Reges geminati. Die „Gegenkönige“ in der Zeit Heinrichs IV. (= Historische Studien. Bd. 501). Matthiesen, Husum 2012, ISBN 978-3-7868-1501-3 (Zugleich: Bonn, Universität, Dissertation, 2009).
    • Monika Suchan: Königsherrschaft im Streit. Konfliktaustragung in der Regierungszeit Heinrichs IV. zwischen Gewalt, Gespräch und Schriftlichkeit (= Monographien zur Geschichte des Mittelalters. Bd. 42). Hiersemann, Stuttgart 1997, ISBN 3-7772-721-6.
    • Ernst Schubert: Königsabsetzung im deutschen Mittelalter. Eine Studie zum Werden der Reichsverfassung (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, 267). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttinen 2005, ISBN 3-525-82542-0.
    Aufsätze
    • Eduard Hlawitschka: Zur Herkunft und zu den Seitenverwandten des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden – Genealogische und politisch-historische Untersuchungen. In: Stefan Weinfurter (Hrsg.): Die Salier und das Reich. Band 1: Salier, Adel und Rechsverfassung. Thorbecke, Sigmaringen 1991, ISBN 3-7995-4133-0, S. 175–220.
    • Hermann Jakobs: Rudolf von Rheinfelden und die Kirchenreform. In: Josef Fleckenstein (Hrsg.): Investiturstreit und Reichsverfassung (= Vorträge und Forschung. Bd. 17). Thorbecke, Sigmaringen 1973, S. 87–116.
    • Hagen Keller: Schwäbische Herzöge als Thronbewerber: Hermann II. (1002), Rudolf von Rheinfelden (1077), Friedrich von Staufen (1125), Zur Entwicklung von Reichsidee und Fürstenverantwortung, Wahlverständnis und Wahlverfahren im 11. und 12. Jarhundert. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 131 (1983), S. 123–162.
    • Walter Schlesinger: Die Wahl Rudolfs von Schwaben zum Gegenkönig 1077 in Forchheim. In: Josef Fleckenstein (Hrsg.): Investiturstreit und Reichsverfassung (= Vorträge und Forschung. Bd. 17). Thorbecke, Sigmaringen 1973, S. 61–85.
    • Karl Schmid: Frutolfs Bericht zum Jahr 1077 oder Der Rückzug Rudolfs von Schwaben. In: Dieter Berg, Hans-Werner Goetz (Hrsg.): Historiographia mediaevalis. Studien zur Geschichtsschreibung und Quellenkunde des Mittelalters. Festschrift für Frnz-Josef Schmale zum 65. Geburtstag. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1988, ISBN 3-534-10255-X, S. 181–198.
    • Karl Schmid: Adel und Reform in Schwaben. In: Josef Fleckenstein (Hrsg.): Investiturstreit und Reichsverfassung (= Vorträge und Forschungen. Bd. 17). Thorbecke, Sigmaringen 1973, S. 295–319
    • Ernst Schubert: Grabmal oder Denkmal? In: Heiner Lück, Werner Freitag (Hrsg.): Historische Forschung in Sachsen-Anhalt. Ein Kolloquium anläßlich des 65. Geburtstages von Walter Zöllner (= Abhandlungen der Sächsischen Akademie der Wissenschaftn zu Leipzig, Philologisch-historische Klasse. Bd. 76, H. 3). Hirzel, Stuttgart u.a. 1999, S. 35–40.
    • Helga Sciurie: Die Merseburger Grabplatte König Rudolfs von Schwaben und die Bewertung des Herrschers im 11. Jahrhundert. In: Jahrbuch für Geschichte und Feudalismus 6 (1982), S. 173–183.
    • Heinz Stoob: Über den Schwerpunktwechsel in der niederdeutschen Adelsführung während des Kampfes gegen den salischen Herrscher. In: Dieter Berg (Hrsg.): Ecclesia et regnum. Beiträge zur Geschichte von Kirche, Recht und Staat im Mittelalter. Fstschrift für Franz-Josef Schmale zu seinem 65. Geburtstag. Winkler, Bochum 1989, ISBN 3-924517-24-X, S. 121–127.
    • Tilman Struve: Das Bild des Gegenkönigs Rudolf von Schwaben in der zeitgenössischen Historiographie. In: Klaus Herbers u.a. (Hrsg.): Ex ipsis rerum documentis, Beiträge zur Mediävistik, Festschrift für Harald Zimmermann zum 65. Geburtstag. Thrbecke, Sigmaringen 1991, S. 459–475, ISBN 3-7995-7072-1.
    • Heinz Thomas: Erzbischof Siegfried I. von Mainz und die Tradition seiner Kirche. Ein Beitrag zur Wahl Rudolfs von Rheinfelden. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 26 (1970), S. 368–399.
    • Jörgen Vogel: Rudolf von Rheinfelden, die Fürstenopposition gegen Heinrich IV. im Jahr 1072 und die Reform des Klosters St. Blasien. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 132 (1984), S. 1–30.
    • Helga Wäß: Tumba für den Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden/von Schwaben († 1080). In: Dies.: Form und Wahrnehmung mitteldeutscher Gedächtnisskulptur im 14. Jahrhundert. Bd. 2: Katalog ausgewählter Objekte vom Hohen Mittelalter bis zum Anfanges 15. Jahrhunderts. Bristol / Berlin 2006, S. 428 ff. (mit Abbildung Nr. 638) - ISBN 3-86504-159-0.
    • Gerd Wunder: Beiträge zur Genealogie schwäbischer Herzogshäuser. In: Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte 31 (1973), S. 7–15.
    Lexika
    • Werner Goez: Investiturstreit (1076–1122). In: Theologische Realenzyklopädie (TRE), Bd. 26. Berlin / New York 1987, S. 237–247.
    • Gerold Meyer von Knonau: Rudolf von Rheinfelden. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 29, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 557–561.
    • Hubertus Seibert: Rudolf v. Rheinfelden. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 165–167 (Digitalisat).
    • Tilman Struve: Rudolf von Rheinfelden. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 7, LexMA-Verlag, München 1995, ISBN 3-7608-8907-7, Sp. 1070 f.
    Weblinks
     Commons: Rudolf von Rheinfelden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
     Wikisource: ADB:Rudolf von Rheinfelden – Quellen und Volltexte
    • Literatur von und über Rudolf von Rheinfelden im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Elisabeth Handle, Clemens Kosch: Standortbestimmungen. Überlegungen zur Grablege Rudolfs von Rheinfelden im Merseburger Dom. In: Christoph Stiegemann, Matthias Wemhoff (Hrsg.): Canossa 1077. Erschütterung der Welt. Geschichte, Kunst und Kultr am Aufgang der Romanik. Band I: Essays. München 2006, S. 526–541, hier: S. 530.
    2 vgl. Schubert, Königsabsetzung (2005), S. 136.
    3 Ekkehardi Uraugiensis chronica. In: Georg Heinrich Pertz u. a. (Hrsg.): Scriptores (in Folio) 6: Chronica et annales aevi Salici. Hannover 1844, S. 198 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
    4 Lampert, Annalen 1073.
    5 Bruno, De bello Saxonico c. 44.
    6 Lampert Annalen 1075.
    7 Annales Altahenses maiores 1072; Lampert, Annalen 1072
    8 Lampert, Annalen 1073.
    9 Ausführlicher Quellenüberblick bei: Tilman Struve: Das Bild des Gegenkönigs Rudolf von Schwaben in der zeitgenössischen Historiographie. In: Klaus Herbers et al. (Hrsg.): Ex ipsis rerum documentis, Beiträge zur Mediävistik, Festschrift für Haald Zimmermann zum 65. Geburtstag. Sigmaringen 1991, S. 459–475, hier: S. 463.
    10 Sigebert von Gembloux, Chronica 1077.
    11 Tilman Struve: Das Bild des Gegenkönigs Rudolf von Schwaben in der zeitgenössischen Historiographie. In: Klaus Herbers et al. (Hrsg.): Ex ipsis rerum documentis, Beiträge zur Mediävistik, Festschrift für Harald Zimmermann zum 65. Geburtsta. Sigmaringen 1991, S. 459–475, hier: S. 463.
    12 Vita Heinrici IV. imperatoris, cap. 4
    13 Liber de unitate ecclesiae I 13.
    14 eine genaue Beschreibung des Siegels befindet sich auf Wikisource in Die Siegel der Deutschen Kaiser und Könige, Band 5, S. 23
    15 Tilman Struve: Das Bild des Gegenkönigs Rudolf von Schwaben in der zeitgenössischen Historiographie. In: Klaus Herbers et al. (Hrsg.): Ex ipsis rerum documentis, Beiträge zur Mediävistik, Festschrift für Harald Zimmermann zum 65. Geburtsta. Sigmaringen 1991, S. 459–475, hier: S. 473.
    16 Otto von Freising, Gesta Friderici I. imperatoris I 7.
    17 Boso, Les vies des Papes, in: Le Liber pontificalis. Texte, intruduction et commentaire 2, herausgegeben, von Louis Duchesne, Paris 1886–1892, S. 351–446, hier: 361–368, insbesondere S. 367.
    18 Bernold Chron. 1080.
    19 Vita Heinrici IV. imperatoris, cap. 4
    20 Wenrich von Trier, cap. 6
    21 Elisabeth Handle/ Clemens Kosch, Standortbestimmungen. Überlegungen zur Grablege Rudolfs von Rheinfelden im Merseburger Dom, in: Canossa 1077. Erschütterung der Welt. Geschichte, Kunst und Kultur am Aufgang der Romanik. Band I: Essays, hg. vn Christoph Stiegemann/Matthias Wemhoff, München 2006, S. 526–541, hier: S. 535.
    22 Otto von Freising, Gesta Friderici I., lib. 1, cap. 7.
    23 Wilhelm Giesebrecht: Geschichte der deutschen Kaiserzeit. Bd. 3, 5. Auflage 1890, S. 520.
    24 Oscar Grund: Die Wahl Rudolfs von Rheinfelden zum Gegenkönig. Leipzig 1870.
    25 Wilhelm Klemer: Der Krieg Heinrichs IV. gegen Rudolf den Gegenkönig 1077–1080. Küstrin 1889.
    26 Heinz Bruns: Das Gegenkönigtum Rudolfs von Rheinfelden und seine zeitpolitischen Voraussetzungen. Berlin 1939.

    Gestorben:
    Gefallen in der Schlacht bei Hohenmölsen. Ein Ritter Heinrichs, dessen Name trotz seiner wichtigen Tat nicht überliefert ist, schlug dem Gegenkönig die rechte Hand ab und stach ihm das Schwert in den Unterleib. Von Heinrichs Seite wurde der Tod durch den Verlust der Schwurhand als sichtbares Zeichen der göttlichen Strafe an dem Eidbrüchigen gedeutet. Rudolf starb einen Tag später an diesen Verletzungen.

    Rudolf heiratete Prinzessin Mathilde von Deutschland (von Weiblingen) in 1059. Mathilde wurde geboren in 1045; gestorben am 12 Mai 1060 in Goslar. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 98. Herzog Berthold von Rheinfelden  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am cir 1060 ?; gestorben am 18 Mai 1090; wurde beigesetzt in Kloster St. Blasien, Baden, DE.

    Familie/Ehepartner: Herzogin Adelheid von Turin (von Maurienne). Adelheid (Tochter von Graf Otto von Savoyen (von Maurienne) und Markgräfin Adelheid (Arduine) von Susa (von Turin)) gestorben in 1079. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 99. Adelheid von Rheinfelden (von Schwaben)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 100. Herzogin Agnes von Rheinfelden  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1065 in Rheinfelden, AG, Schweiz; gestorben am 19 Dez 1111; wurde beigesetzt in Kloster St. Peter im Schwarzwald.
    3. 101. Bertha (Berchta) von Rheinfelden (von Schwaben)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1064; gestorben in nach 1128; wurde beigesetzt in Mehrerau.
    4. 102. Otto von Rheinfelden (von Schwaben)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    5. 103. Bruno von Rheinfelden (von Schwaben)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  20. 56.  Herrin Elisabeth von Beaune (Vergy)Herrin Elisabeth von Beaune (Vergy) Graphische Anzeige der Nachkommen (27.Odo5, 12.Heinrich4, 5.Hugo3, 3.Robert2, 1.Robert1) gestorben in nach 1115.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Vergy; Herrin von Vergy

    Notizen:

    Elisabeth de Vergy († apr. 1115), dame de VergyN 4. Début xiie (charte non datée) elle donne des biens à Cîteaux. En 1120 ou 1124, elle redonne à Saint-Étienne de Dijon la manse de la "villa…Modeliacus", futur Meuilleymdlnds 16 (ce qui sous-entend clairement qu'un de sa famille l'avait volé des moines en premier lieu) ; elle autorise les moines de Saint-Germain-des-Prés à donner à Cîteaux des terres "apud Gilliacum" acquises de "Aimonem et conjugem eius Waronem...et Widonem filios eiusdem" (Aimon et sa conjointe Waro... et leur fils Wido).

    Familie/Ehepartner: Herr Savary (Savaricus, Severicus) de Châtel-Censoir. Savary gestorben am 1120 oder später. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 104. Simon de Vergy  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1131.

  21. 57.  Markgraf Arnulf II. von Flandern, der Jüngere Markgraf Arnulf II. von Flandern, der Jüngere Graphische Anzeige der Nachkommen (28.Balduin5, 14.Adele4, 6.Adele3, 3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren in zw 961 und 962.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 964-988, Flandern; Graf von Flandern https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Flandern

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Arnulf_II._(Flandern)

    Arnulf II. der Jüngere (lat: Arnulfus iunior; * um 961; † 30. März 987) war ein Graf von Flandern aus dem Haus Flandern.[1] Er war der einzige Sohn des Grafen Balduin III. und der Mathilde Billung, einer Tochter des Herzogs Hermann Billung von Sachsen.

    Leben
    Arnulfs Vater fungierte bereits dem Großvater, Graf Arnulf I. dem Großen, als Mitregent, starb aber noch vor diesem im Jahr 962. Somit folgte Arnulf seinem gleichnamigen Großvater 964 direkt als Graf von Flandern nach. Zu diesem Zeitpunkt war er allerdings noch unmündig, weshalb für ihn sein Vetter, Balduin Baldzo († 973), die Regentschaft übernahm. Diesen Umstand nutzte augenblicklich Graf Dietrich II. von Westfriesland aus, indem er zeitweilig Gent besetzte. Zugleich bemächtigte sich König Lothar 965 der Region Ponthieu, die er an den Dux Hugo Capet weiterreichte und die somit dauerhaft dem flandrischen Grafenhaus verloren ging. Auch hatten sich die ersten Grafen von Guînes etabliert, womit insgesamt die Grenzlage Flanderns zur Normandie beendet wurde.
    Nachdem Arnulf 976 volljährig geworden war griff er noch im selben Jahr im Bund mit seinem Stiefvater, Graf Gottfried von Verdun, erfolgreich Mons an. Weil er sich in dieser Zeit auf die Seite Kaiser Ottos II. gegen König Lothar gestellt hatte, wurde er 978 von letzterem angegriffen, was einen zeitweiligen Verlust des Artois zur Folge hatte, dass ihm aber bald wieder vom König zurückerstattet wurde. Im Frühjahr 981 verlor Arnulf auch die starke Burg von Montreuil an Hugo Capet und musste im Tausch für sie die Reliquien der Abtei Saint-Bertin an die Abteien Saint-Valery und Saint-Riquier zurückerstatten, die einst sein Großvater von dort entwendet hatte. 985 fiel sein Stiefvater in die Gefangenschaft König Lothars, weshalb Arnulf in seinen letzten Jahren die Partei Hugo Capets ergriff und kurz vor seinem Tod dessen Wahl zum König unterstützte.
    Arnulf II. war seit etwa 968 verheiratet mit Rozala-Susanna von Italien (* um 956; † 1003), einer Tochter des Königs Berengar II. von Italien, mit der er zwei Kinder hatte:
    • Mathilde († 24. Juli 995)
    • Balduin IV. Schönbart (* wohl 980; † 30. Mai 1035), Graf von Flandern.
    Arnulfs Sohn und Nachfolger war bei seinem Tod noch unmündig, weshalb seine Witwe 988 in zweiter Ehe König Robert II. den Frommen heiratete, um ihn als Beschützer ihres Sohnes zu gewinnen. Der König ließ sich aber vier Jahre später wieder von ihr scheiden.



    Einzelnachweise
↑ Wie schon seine Vorgänger führte Arnulf II. den Titel „Markgraf“ (marchio), siehe dazu unter anderem: Annales Blandinienses, hrsg. P. Grierson (1973), S. 22. Zu seinem Beinamen (iunior) siehe unter anderem: Annales Elnonenses, hrg. P. Grierson (1973), S. 152

    Familie/Ehepartner: Prinzessin Rozala Susanna von Italien. Rozala (Tochter von König Berengar II. von Italien (von Ivrea) und Markgräfin Willa von Toscana (Bosoniden)) wurde geboren in zw 950 und 960; gestorben in 1003. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 105. Graf Balduin IV. von Flandern  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 980; gestorben am 30 Mai 1035 in Gent.

  22. 58.  Graf Arnulf von Holland (von Gent) (Gerulfinger)Graf Arnulf von Holland (von Gent) (Gerulfinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (29.Hildegarde5, 14.Adele4, 6.Adele3, 3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren in cir 955; gestorben am 18 Nov 993 in Winkel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Holland (beziehungsweise Westfriesland) und Burggraf von Gent

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Arnulf_(Holland)

    Arnulf von Holland (auch Arnulf von Gent) (* um 955; † 18. November 993 in Winkel) war Graf von Holland beziehungsweise Westfriesland und Burggraf von Gent.

    Familie
    Er stammte aus der Familie der Gerulfinger und war ein Sohn des Grafen Dietrich II. von Holland und der Hildegard von Flandern. Sie war eine Tochter von Graf Arnulf I. von Flandern. Sein Bruder war Ekbert, Erzbischof von Trier. Er selbst war mit einer Liutgard, Tochter des Grafen Siegfried von Luxemburg verheiratet. Sie war eine Schwester der Kaiserin Kunigunde. Aus dieser Ehe gingen Dietrich III., Sigfried und Aleida hervor.

    Leben
    Arnulf soll 983 Otto II. nach Italien begleitet haben. Er trat im Jahre 988 die Nachfolge seines Vaters an. Diese erwies sich aber als teilweise schwierig. Er war nicht nur einer der mächtigsten Lehnsnehmer des ottonischen Hauses im Gebiet zwischen der Rhein- und Scheldemündung, sondern hatte auch Lehen der französischen Krone inne und war zudem als Hafen- und Wikgraf von Gent von großer Bedeutung. Weil er wie sein Vater auch Anhänger der Ottonen war, kam es zum Konflikt mit Hugo Capet. Dieser verwüstete Arnulfs Gebiete und belehnte nicht ihn, sondern seinen Sohn Theoderich III. mit den französischen Besitzungen.[1] Mitte Mai 988 hielten sich Otto III. und Kaiserin Theophanu im zwischen Hugo Capet und Karl von Niederlothringeen umkämpften Gebiet auf. Zum Hoflager der Kaiserin kamen auch die Großen der Region. Dies waren namentlich Markgraf Gottfried von Verdun und Arnulf von Holland, Westfriesland und Gent. Dort wurden wohl auch die nach dem Tod des Vaters durch Hugo Capet in Verwirrung geratenen lehnsrechtlichen Verhältnisse Arnulfs geklärt.[2] Er verfügte über einen großen Allodbesitz und versuchte seinen Besitz auszuweiten. Er machte auch der Abtei Egmond reiche Schenkungen. Durch die familiäre Beziehung seiner Ehefrau zu Kaiserin Theophanu, kam die Abtei etwa in den Besitz von zahlreichen griechischen und lateinischen Schriften. Zu seiner Zeit kam es zu schweren Kämpfen mit den Friesen. Er fiel in einer Schlacht bei Winkel gegen die Friesen.


    Literatur
    • Heinrich Leo: Zwölf Bücher Niederländischer Geschichte. Teil 1. Halle, 1832 643-645
    • Alberdingk Thijm: Arnulf von Gent. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 607.
    Weblinks
    • Eintrag auf MedLands
    Einzelnachweise
    1 Otto III. (RI II) n. 1001b 988 (April) (Regest RI-online)
    2 Otto III. (RI II) n. 1002b 988 (mitte Mai). (Regest RI-online]

    Familie/Ehepartner: Liutgard von Luxemburg. Liutgard (Tochter von Graf Siegfried I. von Luxemburg (im Moselgau) und Hedwig von Nordgau?) wurde geboren in nach 1005. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 106. Graf Dietrich III. von Holland (von West-Friesland) (Gerulfinger), der Jerusalemer  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 27 Mai 1039.
    2. 107. Adelvie (Aleida) von Westfriesland (Gerulfinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  23. 59.  Graf Ardolf von GuînesGraf Ardolf von Guînes Graphische Anzeige der Nachkommen (30.Elftrude5, 14.Adele4, 6.Adele3, 3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren in 965/966; gestorben in nach 996.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Guînes; 2. Graf von Guînes (Haus Guînes)

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Guînes war eine der ersten großen Grafschaften, die schon zu karolingischer Zeit erblich waren.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Guînes

    Familie/Ehepartner: Mathilde von Boulogne. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 108. Graf Rudolf I. von Guînes  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 992; gestorben in 1036.

  24. 60.  Gräfin Irmgard (Ermengarde) von AnjouGräfin Irmgard (Ermengarde) von Anjou Graphische Anzeige der Nachkommen (32.Adelheid5, 16.Robert4, 6.Adele3, 3.Robert2, 1.Robert1)

    Familie/Ehepartner: Herzog Conan I. von der Bretagne (von Rennes), der Krumme . Conan (Sohn von Graf Judicael-Berengar von Rennes (von Bretagne) und Gerberga) gestorben am 27 Jun 992 in Conquereuil; wurde beigesetzt in Abteikirche, Mont-Saint-Michel. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 109. Herzog Gottfried I. von der Bretagne  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 20 Nov 1008.
    2. 110. Gräfin Judith von Rennes  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 982; gestorben in 1017.

  25. 61.  Graf Fulko III. von AnjouGraf Fulko III. von Anjou Graphische Anzeige der Nachkommen (32.Adelheid5, 16.Robert4, 6.Adele3, 3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren in 972; gestorben am 21 Jun 1040 in Metz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 987-1040, Grafschaft Anjou; Graf von Anjou https://de.wikipedia.org/wiki/Erstes_Haus_Anjou

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Fulko_III._(Anjou)

    Fulko III. (franz.: Foulques, eng.: Fulk; * 972; † 21. Juni 1040 in Metz), nach seinem Tod Nerra oder der Schwarze genannt, war von 987 bis zu seinem Tod ein Graf von Anjou. Er entstammte dem ersten Haus von Anjou und war ein Sohn des Grafen Gottfried I. Graujacke (Geoffroy Grisegonelle) und dessen Ehefrau Adele von Vermandois († 974), Tochter des Grafen Robert von Meaux-Troyes.

    Leben
    Fulko befand sich fast die gesamte Zeit seiner Herrschaft in militärischen Auseinandersetzungen mit seinen Nachbarn, welche zunächst den Tod seines Vaters zu nutzen suchten, um den von diesem erweiterten Einfluss Anjous im Westen Frankreichs zu beseitigen. Besonders der bretonische Graf von Rennes, Conan der Krumme, brachte das Anjou dabei in Bedrängnis. Im Jahr 990 eroberte Conan die von Anjou kontrollierte Grafschaft Nantes und nahm den Herzogstitel an. Fulko zog umgehend mit einem Heer in die Bretagne und siegte in der zweiten Schlacht von Conquereuil (992) über Bretonen und Normannen, Conan wurde im Kampf getötet.

    Im Westen dadurch von einer Bedrohung befreit, wandte sich Fulko, eng im Bunde mit den kapetingischen Königen, gegen seinen östlichen Rivalen Odo I. von Blois. Diesen hatte Fulko bereits 990 angegriffen, indem er Saumur, Chinon und Blois brandschatzte, doch wurde er von Odos Gefolgsmann Gelduin von Saumur, welcher „Fuyons, der Teufel von Saumur“ genannt wurde, zurückgedrängt. Odo schlug im Winter 995 zurück, belagerte Fulkos Burg Langeais und konnte erst nach einer Intervention König Hugo Capets vertrieben werden. Nachdem Odo I. von Blois 996 starb, nutzte Fulko die Situation und überfiel erneut die Touraine, doch Odos Witwe Bertha heiratete noch im selben Jahr den neuen König Robert II. und bewog diesen, zugunsten ihrer Söhne aus erster Ehe Partei zu ergreifen, worauf Fulko seine Eroberungen wieder fallen lassen musste. Im Gegenzug nutzte Gelduin von Saumur Fulkos Abwesenheit während seiner ersten Pilgerreise 1002–1003, um dessen Land zu verwüsten und um die Burg Pontlevoy zu errichten, inmitten Fulkos Einflussgebiet in der Touraine.

    Danach kam es zu einem länger andauernden Frieden zwischen Anjou und den Blois, den Fulko für einen intensiven Burgenbau (u. a. Loches, Montbazon, Montrichard, Montrésor) und eine weitere Pilgerreise (1008) nutzte. Die war nötig, weil Fulko kurz zuvor von Bischof Fulbert von Chartres exkommuniziert worden war, weil er den Pfalzgrafen Hugo von Beauvais, der ein Parteigänger von Blois war, während einer königlichen Jagdgesellschaft vor den Augen des Königs ermordet hatte. Diese erneute Abwesenheit nahm nun Odo II. von Blois zum Anlass eines erneuten Angriffes auf Fulkos Burgen in der Touraine, doch Fulko nahm sofort nach seiner Rückkehr den Kampf auf. In der Schlacht bei Pontlevoy (1016) entging Fulko nur knapp einer Niederlage und konnte erst nach dem Eingreifen des Grafen Herbert I. Wachhund von Maine den Odo zur Flucht nötigen. Alle gefangengenommenen Feinde ließ er erschlagen. 1026 griff Fulko selbst seinen Rivalen an und eroberte nach einem Nachtmarsch und kurzem Kampf dessen mächtige Burg Saumur, deren zugehörige Stadt er niederbrennen ließ. Dabei soll er auf einem Grabhügel stehend gerufen haben: „Heiliger Florentius, lass sie verbrennen. Ich werde dir ein besseres Heim in Angers bauen.“ Als aber die Überführung der Reliquie des Heiligen nach Angers Schwierigkeiten bereitete, erklärte er ihn zum Bauerntölpel, der seiner Stadt nicht anstehe, und sandte die Überreste zurück nach Saumur.

    In den Jahren 1031 bis 1033 war Fulko dem König Heinrich I. ein Rückhalt während der Opposition der Königin Konstanze und deren jüngerer Söhne, die sich mit Odo von Blois verbündet hatten, und belagerte dabei Sens. Gemeinsam mit dem Normannenherzog Robert dem Prächtigen begab sich Fulko 1034 auf seine dritte Reise nach Palästina, die Macht in Angers übernahm stellvertretend für ihn sein Sohn. Diesen konnte Fulko nach seiner Rückkehr erst mit Gewalt zur Aufgabe der Regentschaft zwingen, nachdem sich Gottfried zunächst geweigert hatte. Danach befehdete Fulko weiterhin seinen Rivalen Odo von Blois und eroberte die Burg Saint-Aignan, deren Burgherr Gottfried von Donzy er gefangen nahm und später hinrichten ließ.

    Fulko starb am 21. Juni 1040 in Metz, nachdem er sich auf seine vierte Pilgerreise begeben hatte.

    Neben seinen kriegerischen Aktivitäten war Fulko ein bedeutender Bauherr. Von 987 bis 1040, seiner Regierungszeit, ließ er mehr als hundert Burgen, Donjons und Klöster errichten, darunter 1007 die Abtei von Beaulieu-lès-Loches (Belli Locus), in der er bestattet wurde, oder die 1020 gestiftete Abtei von Saint-Nicolas bei Angers. Viele der Klostergründungen folgten auf gewaltsame Übergriffe gegen die Kirche. Weiterhin unterstützte er den Bau der Kathedrale von Angers.

    Der Schwarze
    Fulko war bekannt für seine gewalttätige Natur, in der ihm allerdings viele seiner Zeitgenossen in nichts nachstanden, ebenso wie für seine Bußfertigkeit, die ihn zu vier Pilgerfahrten in das Heilige Land (1002, 1008, 1034, 1040) veranlasste.

    Erdoes schreibt: „Fulko von Anjou, Plünderer, Mörder, Räuber und Meineidiger, ein wirklich schrecklicher Charakter von teuflischer Grausamkeit, gründete nicht nur eine, sondern zwei große Abteien. Dieser Fulko war angefüllt mit grenzenloser Leidenschaft, ein extremes Temperament. Wann immer er die geringste Unstimmigkeit mit einem Nachbarn hatte, fiel er in dessen Land ein, verwüstend, plündernd, vergewaltigend und tötend, nichts konnte ihn aufhalten, am wenigsten die Gebote Gottes.“

    Fulko schreckte vor keiner Grausamkeit zurück, bekannt machte ihn dabei das Schicksal seiner ersten Ehefrau Elisabeth, welches in der Chronico Monasterii Sancti Albini Andegavensis überliefert wurde. Elisabeth war eine Tochter des Grafen Burchard I. des Ehrwürdigen von Vendôme, der durch diese Ehe Fulko als Bündnispartner gegen den gemeinsamen Feind Blois gewinnen wollte. Elisabeth gebar ihrem Mann eine Tochter, doch Fulko hatte sich einen Sohn gewünscht. Im Glauben, Elisabeth könne ihm keinen Stammhalter schenken, betrieb er ihre Verstoßung. Um für eine neue Ehe frei zu werden, bezichtigte Fulko seine Ehefrau des Ehebruchs mit einem Ziegenhirten und erkannte die Tochter als Elisabeths Bastard an. Doch statt auf einen kirchlichen Dispens für eine Scheidung zu warten, nahm Nerra sich selbst der Angelegenheit an und ließ Elisabeth in ihrem Hochzeitskleid vor der Bevölkerung von Angers verbrennen. Wenige Tage danach wurde die Stadt selbst von einer Feuersbrunst zerstört. Das Volk wie auch der Graf sahen darin eine Strafe Gottes, nach der sich Fulko ein erstes Mal auf eine Pilgerreise nach Jerusalem begab.

    „Vom Teufel kamen sie – zum Teufel werden sie zurückkehren…“, so urteilte einst der normanno-walisische Chronist Giraldus Cambrensis über die von Fulko dem Schwarzen abstammende Dynastie Plantagenet. Gerald überlieferte die Legende, wonach die Plantagenets von einer Frau Fulkos abstammten, die sich bei ihrem Mann darin verdächtig machte, dass sie stets den Besuch der heiligen Messe mied. Als Fulko sie zu einem Kirchgang zwingen wollte, ergriff sie ihre zwei Söhne und flog mit ihnen aus einem Fenster der Kirche davon. Richard Löwenherz selbst bediente sich seit etwa 1175 dieser Legende: „Wen wundert es, wenn wir nicht die natürlichen Empfindungen des Menschengeschlechtes haben,…, wir kommen vom Teufel und wir müssen wieder zurück zum Teufel.“[1] Spätere Versionen dieser Erzählung wurden mit der Sage von der Fee Melusine verwoben.[2]

    Neben der Titulierung als Consul verglich der Autor der Gesta Ambaziensium Dominorum (Taten der Herren von Amboise) Fulko mit dem römischen Diktator Gaius Iulius Caesar, indem er Fulko in einer Interpretation von Sallusts Coniuratione Catilinae als „den anderen Caesar“ bezeichnete. Dabei wird ihm sein langjähriger Rivale Odo II. von Blois als Cato der Jüngere gegenübergestellt.

    (Nov 2018)

    Fulko heiratete Elisabeth von Vendôme in vor 990. Elisabeth (Tochter von Graf Burchard I. von Vendôme, der Ehrwürdige und Elisabeth Le Riche) gestorben in Dez 999. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 111. Agnes von Anjou  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 26. Februar 1033/35.

    Fulko heiratete Hildegard von Sundgau ? in cir 1000. Hildegard gestorben am 1 Apr 1046; wurde beigesetzt in Grabeskirche, Jerusalem. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 112. Gottfried II. von Anjou, Martel (der Hammer)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 14. Oktober 1006/1007; gestorben am 14 Nov 1060.
    2. 113. Ermengarde von Anjou  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in ? 1018; gestorben am 18 Mrz 1076 in Fleurey-sur-Ouche.

  26. 62.  Gerberga von AnjouGerberga von Anjou Graphische Anzeige der Nachkommen (32.Adelheid5, 16.Robert4, 6.Adele3, 3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren am 974 oder später; gestorben in Apr 1040.

    Familie/Ehepartner: Graf Wilhelm IV. (Guillaume) von Angoulême (Haus Taillefer). Wilhelm (Sohn von Graf Arnaud Manzer von Angoulême (Haus Taillefer) und Raingarde) gestorben am 6 Apr 1028. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 114. Adelmodis von Angoulême  Graphische Anzeige der Nachkommen

  27. 63.  Hugo I. von Chalon (Autun)Hugo I. von Chalon (Autun) Graphische Anzeige der Nachkommen (32.Adelheid5, 16.Robert4, 6.Adele3, 3.Robert2, 1.Robert1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 987 bis 1039, Chalon-sur-Saône; Graf von Chalon

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Im Jahr 471 wurde Chalon burgundisch und 534 fränkisch. Um 555 verwüstete Chram, der aufständische Sohn Chlothars I., Chalon, das König Guntram I. später zur Residenz des Teilreichs Burgund machte und damit zu einer der wichtigsten und attraktivsten Städte Galliens und in der Folge zum Ort wichtiger Synoden. 732 wurde die Stadt von den Sarazenen und 761 von Herzog Waifar von Aquitanien verheert sowie 834 von Kaiser Lothar belagert. In der Teilung unter die Söhne Ludwigs des Frommen kam es an Karl den Kahlen.
    Im 10. Jahrhundert bildete Chalon mit seinem Gebiet die burgundische Lehnsgrafschaft Chalonnais. Diese kam 1097 durch Kauf zur Hälfte an den Bischof von Chalon. Die andere Hälfte war vom Grafen von Donzy geerbt worden und kam 1237 durch Tausch gegen die Herrschaft Salins an das Herzogtum Burgund und 1477 mit Burgund zur französischen Krondomäne, der Domaine royal.
    Zitat aus, Sep 2023: https://de.wikipedia.org/wiki/Chalon-sur-Saône


  28. 64.  Herrin von Donzy Mathilde (Mahaut) von Chalon (Autun)Herrin von Donzy Mathilde (Mahaut) von Chalon (Autun) Graphische Anzeige der Nachkommen (32.Adelheid5, 16.Robert4, 6.Adele3, 3.Robert2, 1.Robert1) gestorben in zw 1005 und 1019.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Donzy ; Herrin de Donzy

    Notizen:

    Mathilde und Heinrich I. der Grosse hatten

    Titel (genauer):
    Erste Spuren von Donzy finden sich im 6. Jahrhundert unter dem Namen Dominiacus. Im Mittelalter war Donzy Zentrum einer Baronie und eines der wichtigsten Lehen in Burgund. Durch die Heirat von Hervé IV. de Donzy mit Mathilde von Courtenay, der Erbin der Grafschaft Nevers, im Jahr 1199 wurde die Baronie mit Nevers vereinigt.
    Zitat aus, Sep 2023: https://de.wikipedia.org/wiki/Donzy

    Mathilde heiratete Herzog Heinrich von Burgund, der Grosse in 998. Heinrich (Sohn von Herzog Hugo von Franzien, der Grosse und Herzogin Hadwig von Franzien (von Sachsen)) wurde geboren in cir 946; gestorben am 15 Okt 1002 in Château Pouilly-sur-Saône. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Geoffroy I. (Gottfried) von Semur. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 115. Herr Hervé von Donzy (Semur)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1056.
    2. 116. Graf Theobald (Thibaut) von Chalon (Semur)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  29. 65.  Otto (Eudes) von VermandoisOtto (Eudes) von Vermandois Graphische Anzeige der Nachkommen (33.Herbert5, 17.Adalbert4, 6.Adele3, 3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren am 29 Aug 979; gestorben am 25 Mai 1045.

    Familie/Ehepartner: Pavia N.. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 117. Heribert IV. von Vermandois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1032; gestorben in cir 1080.

  30. 66.  Graf Odo II. von BloisGraf Odo II. von Blois Graphische Anzeige der Nachkommen (34.Odo5, 18.Ledgard4, 6.Adele3, 3.Robert2, 1.Robert1) gestorben am 15 Nov 1037.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Graf von Blois - Graf von Châteaudun - Graf von Chartres - Graf von Reims - Graf von Tours - Graf von Beauvais (seit 1004) - Graf von Graf von Sancerre (seit 1015) - Graf von Graf von Meaux - Graf von Troyes (Champagne) als Odo I. (seit 1022/1023)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Odo_II._(Blois) (Okt 2017)

    Odo II. (franz.: Eudes; † 15. November 1037) war seit 1004 Graf von Blois, Châteaudun, Chartres, Reims, Tours und Beauvais, seit 1015 war zudem Graf von Sancerre und seit 1022/1023 (als Odo I.) Graf von Meaux und Troyes (Champagne). Er war eine der umtriebigsten Personen seiner Zeit, ausgestattet mit einem kriegerischen Charakter wurde Odo zu einem der mächtigsten Fürsten Frankreichs des 11. Jahrhunderts und forderte sogar den Kaiser heraus.

    Herkunft
    Odo war der zweite von mindestens drei Söhnen des Grafen Odo I. von Blois († 996) und dessen Ehefrau Bertha von Burgund († nach 1010). Nach dem Tod des Vaters übernahm Odos älterer Bruder Theobald II. das ausgedehnte Erbe des Hauses Blois, seiein jüngerer Roger war für eine geistliche Laufbahn vorgesehen und wurde 1002 zum Bischof von Beauvais geweiht. Die Brüder waren beim Tod des Vaters noch unmündig, woraus sich eine kritische Situation für das Haus Blois entwickelte, war doch Odos Familie in eine Fehde mit den ihnen benachbarten Grafen von Anjou verwickelt. Aus diesem Grund ging beider Mutter noch im selben Jahr eine neue Ehe mit König Robert II. ein, der die Brüder an seinem Hof aufnahm und zu ihren Gunsten Einfluss auf Anjou nahm.

    Kampf gegen Normannen und Angeviner
    Um die Jahre 1003 bis 1004 heiratete Odo eine Tochter des Normannenherzogs Richard I. welche ihm die Hälfte der Grafschaft Dreux als Mitgift in die Ehe brachte. Nach dem Tod seines Bruders 1004 wurde Odo schließlich alleiniger Erbe seiner Familie und führte gleich einen Krieg gegen seinen Schwager Herzog Richard II. von der Normandie, da dieser die Mitgift seiner 1005 verstorbenen Schwester zurückforderte. Nach seiner Niederlage bei Tillières-sur-Avre wurde Odo von seinem königlichen Stiefvater aber gerettet und konnte Dreux dennoch behalten.
    Die Lage änderte sich jedoch, nachdem sich der König von Odos Mutter aus kirchenrechtlichen Gründen (sie war seine Cousine 2. Grades) um 1005 scheiden lassen musste und stattdessen Konstanze von Provence heiratete, diese stand familiär über ihre Mutter den Anjous nahe deren Einfluss am königlichen Hof in der Folge wieder zunahm. Da der König aber zu Bertha weiterhin ein außereheliches Verhältnis weiterführte wurde der Hof nun in zwei Parteien gespalten die sich jeweils aus dem familiäiären Anhang der beiden Frauen bildeten. Als Odos gefährlichster Gegner Graf Fulko III. von Anjou (gen.: Nerra) 1008 zu einer Pilgerreise in das Heilige Land aufgebrochen war, nutzte er die Gelegenheit und griff Fulkos Burgen in der, zwischen den beiden Häusern lang umstrittenen, Touraine an. Fulko schlug nach seiner Rückkehr zurück und stellte Odo im Juli 1016 zur Schlacht bei Pontlevoy, wo Odo nach anfänglichen Erfolgen eine schwere Niederlage hinnehmen musste, nachdem der Graf Herbert I. von Maine auf Fulkos Seite in den Kampf eingegriffen hatte. Odo musste die Touraine wieder Fulko überlassen, doch die Feindschaft zwischen beiden Grafen sollte fortbestehen.

    Erwerb der Champagne
    Im Westen durch den Grafen von Anjou aufgehalten, wandte Odo seine Expansionsbestrebungen nun nach Osten, wo sich mit dem erbenlosen Tod seines Cousins zweiten Grades, Graf Stephan (Étienne) I. von Meaux-Troyes, 1019/1021 neue Möglichkeiten boten. König Robert II. beabsichtigte diese wirtschaftlich so bedeutenden Territorien als erledigte Lehen der Krondomäne hinzu zufügen, doch Odo erhob einen Anspruch auf die Nachfolge des Verstorbenen und sicherte sich bis 1023 durch seine militärisische Überlegenheit die Herrschaft über Meaux und Troyes. Das Verhältnis zwischen Odo und seinem ehemaligen Stiefvater war fortan belastet, denn König Robert II. erkannte Odos Machtzuwachs nicht an. Noch im Jahr 1023 gelang es ihm Odo zur Aufgabe seiner Grafenrechte in Reims zugunsten des Erzbischofs von Reims zu nötigen, ebenso verlor Odo die Grafschaft Dreux an den König.
    Doch im Vergleich zu Odos Gewinn fielen diese Verluste kaum ins Gewicht, denn mit dem Besitz von Meaux und Troyes, der bald auch von König Robert II. anerkannt wurde, begründete Odo die Umklammerung der Krondomäne durch sein Haus, die noch für weitere zweihundert Jahre fortbestehen sollte und seiner Familie einen bedeutenden Einfluss auf die weitere Politik des französischen Mittelalters sicherte. Da diese beiden Grafschaften den größten Teil des alten karolingischen Dukats der Champagne einnahmen, wurde dieser Begriff bald auch zusammenfassend auf diese übertragen, aber erst Odos Enkelsohn Hugo nahm den Titel eines „Grafen von Champagne“ an.
    Odo selbst übernahm auch den Titel eines „Pfalzgrafen der Könige der Franken“ (Comes palatinus Francorum regis), welcher mit dem Besitz von Troyes verbunden war, der sich vom Titel „Graf der Franken“ (Comes francorum) ableitete. Dieser wurde einst von König Lothar an den Grafen Heribert dem Alten verliehen, um die Ebenbürtigkeit von dessen Familie mit den fränkischen Königen der Karolinger (rex francorum) und den fränkischen Herzögen der Robertiner (dux francorum) zu untermauern. Da das fränkische Dukat mit der Übernahme des Thrones durch die Robertiner bzw. Kapetinger faktisch nicht mehr bestand, galten die Pfalzgrafen im Rang der Krone am nächsten stehend.

    Kampf um Sens
    In den folgenden Jahren flammte der Konflikt gegen Anjou wieder auf, wobei Odo mit dem Verlust der Burg von Saumur 1025 und einem gescheiterten Rückeroberungsversuch von Amboise 1027 jedoch weitere Niederlagen gegen Fulko Nerra hinnehmen musste. Das Eingreifen seines Schwiegersohnes Alain III. von der Bretagne, der Le Lude belagerte, blieb folgenlos.
    Odo konzentrierte seine Bemühungen daher auf den Gewinn einer geographischen Verbindung zwischen seinen zwei Herrschaftszentren Blois-Chartres-Tours und Meaux-Troyes die beide durch die Krondomäne voneinander getrennt waren. Einen ersten Schritt dazu hatte er bereits 1015 getan, als er die Grafschaft Beauvais seinem Bruder Bischof Roger von Beauvais überließ, der ihm im Tausch dafür Sancerre gab.
    Als Nächstes betrieb Odo die Errichtung seiner Herrschaft über Sens welches zugleich eine Grafschaft und Sitz eines Erzbistums war, neben der geostrategischen Bedeutung sollte damit auch der Verlust des prestigeträchtigen Erzbistums von Reims gemildert werden. Die Gelegenheit für diesen Schritt ergriff Odo nach dem Tod König Roberts II. im Juli 1031, dessen Witwe Konstanze verwarf die Nachfolgeregelung ihres Mannes da sie ihren Lieblingssohn Robert statt des ältesten Heinrich auf den TThron bevorzugte. Odo ergriff bereitwillig Partei für Konstanze und erhielt von ihr zum Dank den königlichen Anteil der Herrschaftsrechte über Sens übertragen. Der gräfliche Teil wurde von Graf Rainald II. getragen, der 1015 von König Robert II. aus Sens vertrieben wurde und sich hilfesuchend Odo angeschlossen hatte. Den erzbischöflichen Anteil versuchte Odo für sich zu sichern, indem er nach dem Tod des Erzbischofs Léotheric im Juni 1032 einem ihm gewogenen Kleriker auf den Metropolitensitz zu bringen beabsichtigte. Dies verhinderte jedoch König Heinrich I. der sich inzwischen mit der Unterstützung Roberts I. von der Normandie und Fulko von Anjou gegen seine Mutter behaupten konnte. Der König forcierte im Oktober 1032 die Wahl Gilduins von Joigny zum neuen Erzbischof von Sens, dieser war ein Cousin Graf Rainalds II. der darauf das Lager Odos verließ und zum König überlief.
    Odo verweigerte Gilduin die Anerkennung und ließ stattdessen Mainard, der zuvor Schatzmeister der Kathedrale von Sens war, zum neuen Erzbischof ausrufen. König Heinrich nahm darauf die Belagerung von Sens auf unterstützt durch Fulko von Anjou, doch konnte Odo die Stadt erfolgreich verteidigen. Dennoch veränderte sich die politische Lage zu seinen Ungunsten nachdem Königin Konstanze 1033 aufgab, was ihr darauf auch Prinz Robert nachmachte. Bereits 1032 starb Odos Cousin König Rudolf IIII. von Burgund, weshalb sich Odo nun um einen schnellen Ausgleich mit König Heinrich bemühte. Er erkannte Gilduin im Erzbistum Sens an, sein Kandidat Mainard wurde mit dem Bistum Troyes entschädigt. Im Jahr 1034 war Odo schließlich gezwungen alle Rechte auf Sens an den König abzutreten.

    Odos Verhältnis zum Reich - das burgundische Erbe
    Seit Odo 1023 die Champagne an sich brachte war er bestrebt seinen Einfluss auch in das Heilige Römische Reich, welches im Osten an die Champagne angrenzte, auszudehnen. Hintergrund dieser Politik war die sich anbahnende Erbfolgefrage im Königreeich Burgund (regnum Aerelatense) mit der Odo, als ein Neffe König Rudolfs III. von Burgund, eigene Interessen verband. Der hatte 1006 nicht nur die lehnsrechtliche Unterordnung Burgunds gegenüber dem Reich anerkannt, sondern auch Kaiser Heinrich II. einen vorrangigen Erbanspruch im falle seines erbenlosen Todes eingeräumt. Mit dieser Verfügung kam der Burgunderkönig letztlich auch dem dynastischen Gedanken nach, da der Kaiser als Sohn seiner ältesten Schwester Gisela von Haus aus an erster Stelle in der Nachfolge stand.
    Dennoch knüpfte Odo Kontakte zu dem mächtigen Feudaladel Burgunds, der einen Erbgang der Krone Burgunds an den Kaiser mit Argwohn betrachtete. Weiterhin zeigte Odo Präsenz indem er in Lothringen in der Nähe zur Bischofsstadt Toul, also auf Reichsterritorium, mehrere Burgen errichten ließ. Kaiser Heinrich II. nahm dies als ernstzunehmende Bedrohung war und verbündete sich 1023 mit König Robert II. von Frankreich der zur selben Zeit wegen der Erbfolgefrage um die Champagne mit Odo im Streit lag. Der Kaiser griff Odos Burgen in Vaucouleurs und Bourmont an und zerstörte sie. Zu weiteren Maßnahmen kam es nicht mehr, zumal der Kaiser 1024 starb.
    Aus dem Tod des Kaisers und dem anschließenden politischen Fehlverhalten König Roberts II. wusste Odo Profit zu schlagen. Denn aufgrund einer fälschlicherweise vermuteten innenpolitischen Instabilität des Reiches glaubte König Robert II. einen Handlungsspielraum für den Gewinn Lothringens, das 925 dem westfränkischen Königtum an das Reich verloren ging, zu haben. Zu diesem Zweck unterstützte der König zum einen die Aspirationen Wilhelms V. von Aquitanien auf die italienische Königskrone und schloss zum anderen mit Odo einen Burgfrieden der auch die Anerkennung von Odos Erbgang in der Champagne beinhaltete. Die Hoffnungen König Roberts auf Lothringen sollten sich jedoch schnell zerschlagen nachdem der Salier Konrad II. sich unerwartet schnell auf den deutschen Thron und auch in Italien durchsetzen konnte.

    Kampf gegen Kaiser Konrad II.
    Der erbenlose Tod Kaiser Heinrich II. 1024 brachte für Odo auch erhebliche Veränderungen seiner Lage in Burgund mit sich. Denn durch ihn rückte Odo in der dynastischen Rangfolge unmittelbar an die erste Stelle in der Nachfolge auf. Auch das König Rudolf III. seine Absprachen mit dem Kaiser durch dessen Tod als erloschen betrachtete begünstigte Odo. Dies fand jedoch den Widerstand des neuen Königs (ab 1027 Kaiser) Konrad II. Der war mit König Rudolfs Nichte Gisela verheiratet, diese stand jedoch dynastisch hinter Odo zurück da deren Mutter eine jüngere Schwester von Odos Mutter war. Konrad verzichtete deshalb darauf eine dynastische Legitimation anzustrengen und beanspruchte stattdessen das burgundische Erbe auf Basis der Abmaachungen seines Amtsvorgängers mit König Rudolf III. aus dem Jahr 1006. Diesem Nachdruck verleihend besetzte Konrad 1025 Basel was König Rudolf zu Verhandlungen zwang. Im Sommer 1027 erkannte der Burgunderkönig endgültig den neuen Kaiser in allen Vertragsrechten Kaiser Heinrichs II. an, womit Odos Ansprüche in Frage gestellt wurden.
    Am 6. September 1032 starb König Rudolf III. von Burgund worauf Odo umgehend die Initiative ergriff und Ende 1032 mit einem Heer in Burgund einfiel. Begünstigt durch die Abwesenheit des Kaisers, der sich auf einen Feldzug gegen Polen befand, gelang es ihm Neuenburg und Murten einzunehmen. Der mit ihm sympathisierende Erzbischof von Vienne, Leodegar (Léger), öffnete Odo die Tore von Vienne und wenngleich es dabei zu keiner Krönung kam wurde Odo in Arles und Marseille angefertigten Dokumenten bereits als König tituliert. Der salische Chronist Wipo berichtete in seiner „Gesta Chuonradi II. imperatoris“ das Odo die burgundische Krone gar nicht beansprucht sondern lediglich eine dem neuen König beherrschende Position (semper magister esse regis vellet) angestrebt habe. Ob dies der Tatsache entsprach dürfte angesichts der Macht Kaiser Konrad II. allerdings angezweifelt werden, der einen regierenden Verweser in Burgund an seiner Statt sicher nicht akzeptiert hätte.
    Die Reaktion des Kaisers erfolgte im Januar 1033, der über Basel ziehend in Payerne einzog und sich dort am 2. Februar von den anwesenden burgundischen Großen zum König wählen und in der clunizianischen Abtei krönen ließ. Es gelang dem Kaiser jedoch nicht Odos gewonnene Positionen zu erobern, stärkte aber seine eigene indem er den mächtigen Grafen Humbert Weißhand für sich gewann. Nachdem Odo in Lothringen einfiel verbündete sich Kaiser Konrad II. im Mai 1033 in Deville mit König Heinrich I. von Frankreich, der sich zum gleichen Zeitpunkt mit Odo wegen Sens im Krieg befand. Während der König die Belagerung von Sens aufnahm verwüstete der Kaiser im August/September 1033 die Champagne, dies zwang Odo zu seinem Ausgleich mit König Heinrich bei dem er 1034 Sens aufgeben musste.
    Auch in Burgund neigte sich die Waagschalle zu Gunsten des Kaisers, der dort mit einem Heer im Frühjahr 1034 von Norden kommend einmarschierte und bis zur Rhone vordrang. Gleichzeitig führte Graf Humbert im Verbund mit Erzbischof Aribert von Mailand und Markgraf Bonifatius von Canossa ein Heer von Italien aus nach Burgund mit dem er sich bei Genf mit dem Kaiser verband, der sich dort ein zweites Mal krönen ließ. Diese Übermacht bewegte Odos Parteigänger die Seite zu wechseln und nachdem der Kaiser im August Murten einnehmen konnte zog sich Odo mit seinem Heer, mit dem er keine offene Feldschlacht wagte, aus Burgund zurück.

    Untergang
    Trotz dieser Niederlage führte Odo den Kampf fort, mit dem Pfalzgrafen Rainald I. besaß er in Burgund noch einen Anhänger der die Herrschaft des Kaisers nicht anerkannte. In den folgenden Jahren zog Odo mehrfach nach Lothringen wo er besonders die Gegend um Toul verheerte. Eine erneute Gelegenheit offensiv gegen den Kaiser vorzugehen bot sich Odo nachdem sein einstiger Gegner Erzbischof Aribert von Mailand sich 1037 auf einem Reichstag in Pavia mit dem Kaiser zerstritt und die Italienener zu einem Aufstand ermunterte. Der Erzbischof, im Bunde mit den Bischöfen von Piacenza, Cremona und Vercelli, wandte sich dabei werbend an Odo dem er die italienische Krone wie auch die Kaiserkrone anbot. Das Komplott der Bischöfe wurde jedoch von der Witwe des Markgrafen von Turin aufgedeckt, die es umgehend dem Kaiser mitteilte.
    Odo zog mit seinem Heer erneut gegen Lothringen mit dem Ziel das Weihnachtsfest in Aachen, der Pfalz Karls des Großen, als Kaiser zu begehen. Nachdem er Bar-le-Duc eroberte, wurde Odo am 15. November auf der Ebene von Honol, zwischen Bar und Verdun, von einem kaiserlichen Heer unter der Führung von Herzog Gotzelo I. von Lothringen, Bischof Reginard von Lüttich und Graf Albert II. von Namur gestellt. In einer hart geführten Schlacht gelang es den Lothringern Odos Heer vernichtend zu schlagen, Odo selbst wurde auf der Flucht von seinen Feinden eingeholt und getötet. Als Zeichen des Sieges wurde Odos Banner an den Hof des Kaisers nach Italien gesandt, sein nackter und geschändeter Leichnam wurde erst am Tag nach der Schlacht entdeckt und konnte angeblich nur durch eine markant wachsende Warze an seinem Damm identifiziert werden.
    Odos Leichnam wurde an seine Witwe überstellt die ihn in der Abtei Marmoutier in Tours beisetzen ließ.

    Fazit
    Graf Odo II. von Blois war ein typischer Vertreter jener mächtigen Gruppierung von Feudalfürsten Frankreichs, die sich die Schwäche des frühen kapetingischen Königtums im 10. und 11. Jahrhundert zu nutze machten, um eigene hohe Ambitionen zu verfolgen. Die Geschicke des Königreiches entscheidend mitbestimmend etablierte Odo seine Familie endgültig zu einer der ersten in Frankreich, gleich den Herzögen der Normandie, Aquitanien und Burgund sowie den Grafen von Flandern, Toulouse und Anjou. In seinem Streben seine Macht zu erweitern, dabei auch auf Kosten seines königlichen Lehnsherren oder gar eine Königskrone zu erringen, stand Odo unter seinen Zeitgenossen nicht allein, in der folgenden Generation nahmen sich Männer wie Gottfried Martel von Anjou oder Wilhelm von der Normandie an ihm ein Vorbild, Letzterer gewann 1066 gar die Krone Englands.
    In seinem hochgesetzten Zielen und seinem jähen Ende sahen spätere Historiker auch Parallelen zu dem Burgunderherzog Karl dem Kühnen, der ebenfalls nach einem Königtum greifend 1477 vor dem lothringischen Nancy fiel.

    Odo heiratete Mathilde von der Normandie am 1003 oder 1004. Mathilde (Tochter von Herzog Richard I. von der Normandie (Rolloniden), der Furchtlose und Cunnora de Crépon (von Dänemark)) gestorben in 1005. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 118. Agnes von Blois  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Odo heiratete Ermengarde von Auvergne in 1005. Ermengarde (Tochter von Graf Wilhelm IV. von Auvergne) gestorben in nach 1042. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 119. Theobald III. von Blois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1010; gestorben in 29. od.30.9.1089.
    2. 120. Stephan II. von Blois (von Champagne)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in zw 1045 und 1048.
    3. 121. Bertha von Blois  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 11./13. April 1085.

  31. 67.  Herzog Wilhelm V. von Poitou (Ramnulfiden), der Grosse Herzog Wilhelm V. von Poitou (Ramnulfiden), der Grosse Graphische Anzeige der Nachkommen (35.Emma5, 18.Ledgard4, 6.Adele3, 3.Robert2, 1.Robert1) wurde geboren in cir 969; gestorben am 31 Jan 1030 in Kloster Maillezais.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Aquitanien; Herzog von Aquitanien (als Wilhelm V.) https://de.wikipedia.org/wiki/Aquitanien
    • Titel (genauer): 995-1030, Poitou; Graf von Poitou (als Wilhelm III.) https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Poitou

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_V._(Aquitanien) (Okt 2017)

    Wilhelm V., genannt der Große (Guillaume le Grand) (* 969; † 31. Januar 1030 in der Abtei Maillezais) aus der Familie der Ramnulfiden war seit 995 Herzog von Aquitanien und (als Wilhelm III.) Graf von Poitiers. Er war der Sohn von Wilhelm IV. (II.) und seiner Ehefrau Emma von Blois.
    In Deutschland ist Wilhelm V. in erster Linie als Vater der Kaiserin und Regentin Agnes von Poitou bekannt.
    Er war ein kultivierter und frommer Herrscher, befreundet mit Fulcher von Chartres, der aus dem wohlhabenden aquitanischen Hof ein intellektuelles Zentrum in Südfrankreich machte, aufgrund seines Mangels an militärischen Fähigkeiten aber auch eine Reihe von Rückschlägen hinnehmen musste. So bat er König Robert II. (regierte 996–1031) um Hilfe, um seinen Vasallen, den Grafen von La Marche in den Griff zu bekommen, der gemeinsame Feldzug endete jedoch mit einem Misserfolg. Von Fulko III., Graf von Anjou wurde er geschlagen, dem er daraufhin die Gegend um Loudun und Mirebeau überlassen musste. Die Wikinger fügten ihm 1006 eine weitere Niederlage zu. Schließlich verkleinerte er sein Gebiet um Confolens, Ruffec und Chabanais, um seinen Vasallen, den Grafen von Angoulême zu belohnen.
    Als die Italiener 1024/1025 nach Frankreich kamen, um einen König für ihr Land zu suchen, und dabei mit dem König von Frankreich aneinandergerieten, als sie dessen Sohn Hugo ansprachen, wandten sie sich anschließend an Wilhelm, der auch nach Italien reiste, um den Vorschlag zu prüfen, dann aber wegen der unübersichtlichen politischen Lage in Italien für sich und seinen Sohn verzichtete.
    Der Chronist Adémar de Chabannes schrieb einen Lobgesang auf Wilhelm, der dennoch eine der wichtigsten Quellen für seine Regierung ist.

    Familie/Ehepartner: Adalmodis (Aisceline, Aumode) von Limoges. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 122. Wilhelm VI. von Poitou, der Dicke  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1038.

    Familie/Ehepartner: Prisca (Brisque) von Gascogne. Prisca gestorben in vor 1018. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 123. Odo (Eudes) von Poitou  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1039.

    Wilhelm heiratete Gräfin Agnes von Burgund in 1018. Agnes (Tochter von Graf Otto Wilhelm von Burgund und Gräfin Ermentrud von Roucy) wurde geboren in cir 995 in Burgund; gestorben am 10 Nov 1068. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 124. Wilhelm VIII. (Guido Gottfried) von Poitou (von Burgund, von Aquitanien) (Ramnulfiden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1025; gestorben am 25 Sep 1086.
    2. 125. Herzog Peter Wilhelm VII. von Poitou (Ramnulfiden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1023; gestorben in 1058.
    3. 126. Gräfin Agnes von Poitou  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1025; gestorben am 13 Dez 1077.