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Felizitas von Malipiero ?

weiblich


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Generation: 1

  1. 1.  Felizitas von Malipiero ?

    Familie/Ehepartner: Peter Orseolo. Peter gestorben in 997. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Peter II. (Pietro) Orseolo, der Grosse  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 960; gestorben in 1008.


Generation: 2

  1. 2.  Peter II. (Pietro) Orseolo, der Grosse Peter II. (Pietro) Orseolo, der Grosse Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Felizitas1) wurde geboren in cir 960; gestorben in 1008.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Pietro_II._Orseolo

    Pietro II. Orseolo war der 26. Doge von Venedig. Er regierte von 991 bis 1009. Unter ihm begann die Phase der Ostexpansion Venedigs für die kommenden 500 Jahre.

    Leben
    Orseolo entstammte einer einflussreichen tribunizischen venezianischen Patrizierfamilie.
    Auf wiederholte Beschwerden der dalmatinischen Stadt-Staaten im Jahre 997 griff die venezianische Flotte unter Orseolo die Slawen von Narenta am Christi-Himmelfahrtstag 998 an und besiegte sie schließlich. Seitdem trug Pietro den Titel eines Dux Dalmatianorum (Herzog von Dalmatien).
    Des Datums seines Sieges wurde in der Festa della Sensa, dem Christi-Himmelfahrts-Fest (genauer: Sonntag nach Christi Himmelfahrt) gedacht, es wurde zum ältesten Fest in Venedig. Dabei wurde durch den Dogen und den Bischof von Olivolo das Wasser am Lido gesegnet und um immer glückliche Fahrten für die Marine gebeten. Im deutschen Sprachraum wird dieses Fest auch "Vermählung des Dogen mit dem Meer" genannt.

    Nachkommen
    Pietro Orseolo heiratete Maria Candiano, die Tochter des 24. Dogen, Vitale Candiano. Das Paar hatte fünf Söhne:
    • Giovanni Orseolo (984–1008), Mitregent als Doge von Venedig
    • Orso Orseolo (988–1049), Bischof von Torcello und Patriarch von Grado
    • Ottone Orseolo (993–1032), Mitregent und später 27. Doge von Venedig
    • Vitale Orseolo (* um 998), Bischof von Torcello
    • Enrico Orseolo



    Literatur
    • Peter Bartl: Orseolo, Pietro (II.), in: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Bd. 3. München 1979, S. 361 f.
    • Harald Keller: Die Kunstlandschaften Italiens [1960]. Frankfurt am Main 1983, S. 31.
    • Andrea da Mosto: I Dogi di Venezia. Milano 2003, ISBN 88-09-02881-3
    Weblinks
    Commons: Pietro II Orseolo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Familie/Ehepartner: Maria Candiano. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 3. Ottone Orseolo  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1032 in Konstantinopel.


Generation: 3

  1. 3.  Ottone OrseoloOttone Orseolo Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Peter2, 1.Felizitas1) gestorben in 1032 in Konstantinopel.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ottone_Orseolo

    Ottone Orseolo war der 27. Doge von Venedig. Er regierte von 1009 bis 1026.

    Familie
    Ottono Orseolo gehörte zu einer einflussreichen tribunizischen venezianischen Patrizierfamilie, die mit seinem Vater Pietro II. Orseolo bereits einen Dogen gestellt hatte. Mit erst 12 Jahren wurde er vom Vater als Co-Regent ernannt, nachdem sein älterer Bruder Giovanni an der Pest gestorben war. Seine Brüder Orso und Vitale bekleideten als Bischof von Torcello und Patriarch von Grado wichtige geistliche Ämter.
    Die Familie der Orseolo ist im 15. Jahrhundert ausgestorben.

    Leben
    Ottone war der Patensohn des deutschen Kaisers Otto III. Verheiratet war er seit 1011 mit Maria, einer Tochter des ungarischen Großfürsten Géza aus dem Geschlecht der Arpaden. Durch seine Heirat wurde er der Schwager von Stephan I., ungarischeher König und Heiliger der katholischen Kirche. Der Sohn Ottones, Pietro Orseolo, wurde von Stephan zu seinem Nachfolger als ungarischer König bestimmt. Er regierte Ungarn von 1038 bis 1041 und, nach einer dreijährigen Unterbrechung, von 1044 bis 1046.

    Das Dogenamt
    Zu Anfang seiner Regierung war Ottone durchaus erfolgreich. Er konnte von dem Bischof von Adria (bei Rovigo) die Herausgabe der Städte Loreo und Fossombrone an Venedig erreichen. Ebenso erfolgreich war sein Feldzug gegen die Piraten in der Adria.
    Auf Betreiben Ottones wurde sein knapp 30-jähriger Bruder Orso zum Patriarchen von Grado ernannt und der 20-jährige Bruder Vitale zum Bischof von Torcello, was den Ärger des einflussreichen, venedigfeindlichen Patriarchen von Aquileia hervorriefef. Neben einer Anzeige beim Papst Benedikt VIII. wegen nicht legaler Ämtervergabe, trug es Venedig Schikanen durch den Patriarchen beim Handel auf der Terraferma ein. Auch in den Beziehungen zum Deutschen Kaiser kam es zu Spannungen. Denn Ottone als Patensohn Ottos dem Kaiser und dem Deutschen Reich verbunden, vernachlässigte die politischen Beziehungen nach Norden, richtete seine Interessen vielmehr auf die Anrainer der Adria.

    Die Vertreibung aus Venedig[
    In der Folge der umstrittenen Bischofsernennungen kam es bei den einflussreichen Patrizierfamilien Venedigs zu Widerständen gegen Ottones Machtpolitik. Die Nobili schickten Orseolo und seinen Bruder, den Patriarchen von Grado, nach Istrien ins Exil. Daraufhin bemächtigte sich der Patriarch von Aquileia, Wolfgango di Treffen, genannt Poppone, der Stadt Grado, worauf die Venezianer die Orseolo aus dem Exil zurückriefen, die sich sofort wieder ihrer alten Ämter bemächtigten. Als der 18-jährige Domenico Gradenigo, Spross einer der mächtigsten Familien Venedigs, als Bischof von Olivolo eingesetzt wurde, versuchte der Doge, die Investitur zu hintertreiben, was zu einem zweiten Aufstand des Adels führte. Der Doge wurde gefangen genommen, sein Bart wurde geschoren, man schickte ihn ein zweites Mal ins Exil, dieses mal nach Konstantinopel.
    Nach seiner Vertreibung wurde Pietro Barbolano, auch genannt Pietro Centranico, als 28. Doge gewählt, von den Anhängern Orseolos aber schon 1031 wieder abgesetzt. Auch ihm wurde der Bart geschoren und er musste seinem Vorgänger nach Konstantinopopel ins Exil folgen. Neuer Doge wurde 1032 wieder der alte Doge Ottone, der von seinem Bruder Vitale aus dem oströmischen Exil zurückgeholt werden sollte. Bis zu seiner erwarteten Rückkunft regierte als Vertreter Bruder Orso, mittlerweile wieder Patriarch von Grado. Ottone war jedoch bereits verstorben, als Vitale in Konstantinopel ankam.
    Die Orseolo setzten 1032 Domenico Orseolo als neuen Dogen ein, der Arengo, die Volksversammlung, zwang ihn jedoch, nach nur einem Tag als Doge Venedig zu verlassen.


    Literatur
    • Andrea da Mosto: I dogi di Venezia.Milano 2003.

    Ottone heiratete Prinzessin Helena? (Marie) von Ungarn (Árpáden) in 1009. Helena? (Tochter von Grossfürst Géza (Geisa) von Ungarn (Árpáden) und Prinzessin Adelheid von Polen) gestorben in cir 1031. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 4. Frowiza Orseolo  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 5. König Peter Orseolo (von Ungarn)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1008; gestorben in 1046.


Generation: 4

  1. 4.  Frowiza Orseolo Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Ottone3, 2.Peter2, 1.Felizitas1)

    Notizen:

    1041 urkundlich bezeugt.

    Frowiza heiratete Markgraf Adalbert von Österreich (Babenberger), der Siegreiche in 1041. Adalbert (Sohn von Markgraf Leopold I. (Luitpold) von Österreich (der Ostmark) (Babenberger), der Erlauchte und Richenza (Richarda, Richwarda, Rikchard) von Sualafeldgau (Ernste)) wurde geboren in cir 985; gestorben am 26 Mai 1055. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 6. Leopold von Österreich (Babenberger)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1043.
    2. 7. Markgraf Ernst von Österreich (Babenberger), der Tapfere  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1027; gestorben am 10 Jun 1075 in Homburg (welches?); wurde beigesetzt in Stift Melk.

  2. 5.  König Peter Orseolo (von Ungarn)König Peter Orseolo (von Ungarn) Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Ottone3, 2.Peter2, 1.Felizitas1) wurde geboren in cir 1008; gestorben in 1046.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Ungarn (1038 bis 1041 und 1044 bis 1046)

    Notizen:

    Einer Legende nach war Peter Orseolo mit Judith von Schweinfurt, Herzogin von Böhmen, verheiratet, was aber historisch nicht stimmen kann, da er 1046/7 starb und Judith von Schweinfurt erst nach dem Tod ihres Mannes 1055 durch ihren Sohn aus Böhmen vertrieben wurde und in Ungarn Zuflucht suchte.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Orseolo

    Peter Orseolo (auch Urseolo; * ca. 1008; † 1046), war der zweite König von Ungarn. Er regierte von 1038 bis 1041 und, nach einer dreijährigen Unterbrechung, von 1044 bis 1046. Peter war der Sohn des Dogen von Venedig, Ottone Orseolo, und einer Tochter des Großfürsten Géza von Ungarn, Marie von Ungarn. Peter ist in Fünfkirchen (Pécs) begraben.

    Leben
    Orseolo entstammte einer einflussreichen tribunizischen venezianischen Patrizierfamilie. Nach der Vertreibung seines Vaters aus Venedig 1026 fand Peter Orseolo mit seiner Mutter und seiner Schwester Aufnahme bei seinem Onkel Stephan I. in Ungarnn. Der junge Mann erhielt eine sorgfältige Erziehung. Er galt als klug, lernbegierig und wagemutig. Der Klerus, die italienischen und die deutschen Lehnsträger vertrauten ihm als einem Prinzen von westlicher Herkunft. Viele Ungarn misstrauten ihm aber aus den gleichen Gründen.
    Stephan I. designierte ihn nach dem Tode seines Sohnes und rechtmäßigen Thronfolgers Emmerich (Imre) 1031 zum Thronfolger. So folgte Peter 1038 Stephan I. als zweiter König von Ungarn.
    Außenpolitisch unterstützte Peter I. Orseolo im Westen Böhmen gegen Kaiser Heinrich III. und fiel sogar 1039/40 in die bayerische Awarenmark ein; dabei war er mit Kroatien und Venedig verbündet und gab Kasimir I. von Polen Asyl; im Osten führte er 1040 Krieg gegen das byzantinische Bulgarien.
    Innenpolitisch brachte er Adel und Kirche durch wirtschaftlichen Druck, Verfolgungen sowie willkürliche Absetzungen und Einsetzungen von Bischöfen gegen sich auf. Zusätzlich geriet er wegen der unwürdigen Behandlung Königin Giselas, der Witwe des verstorbenen Stephan I., und wegen seiner auswärtigen Herkunft mit national-ungarischen Kreisen in Konflikt. Unter der Führung des heidnischen Adligen Sámuel Aba kam es 1041 zur Revolte, die Peter Orseolo vom Thron vertrieb. Sámuel Aba der Sohn von Sarolta, der jüngsten Schwester König Stephans, wurde zum König gekrönt.
    Auf Veranlassung von Peters Schwager, Markgraf Adalberts I. von Österreich, fiel Heinrich III. in Ungarn ein, besiegte 1044 König Sámuel Aba in der Schlacht bei Menfö und setzte den vertriebenen Peter I. als seinen Vasallen wieder ein. Da Peter nur mit Hilfe massiver bayerischer und böhmischer Präsenz regierte, riefen die heidnischen Adligen 1046 die emigrierten Árpáden Andreas und Levente aus der Rus ins Land zurück. Peter I. wurde gefangengenommen und zusammen mit seinen Söhnen geblendet. Er starb wenig später an seinen Verletzungen. Die Herrschaft trat nun Andreas an, der ein Neffe zweiten Grades von Stephan I. war.
    Einer Legende nach war Peter Orseolo mit Judith von Schweinfurt, Herzogin von Böhmen, verheiratet, was aber historisch nicht stimmen kann, da er 1046/7 starb und Judith von Schweinfurt erst nach dem Tod ihres Mannes 1055 durch ihren Sohn aus Böhmen vertrieben wurde und in Ungarn Zuflucht suchte.



    Literatur
    • Pallas Online Großlexikon
    • J. K. Schmitt: Peter Orseolo. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 6, Artemis & Winkler, München/Zürich 1993, ISBN 3-7608-8906-9, Sp. 1931 f.
    • György Györffy: Peter Orseolo, in: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Bd. 3. München 1979, S. 445 f.



Generation: 5

  1. 6.  Leopold von Österreich (Babenberger)Leopold von Österreich (Babenberger) Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Frowiza4, 3.Ottone3, 2.Peter2, 1.Felizitas1) gestorben in 1043.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Markgraf der Ungarnmark


  2. 7.  Markgraf Ernst von Österreich (Babenberger), der Tapfere Markgraf Ernst von Österreich (Babenberger), der Tapfere Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Frowiza4, 3.Ottone3, 2.Peter2, 1.Felizitas1) wurde geboren in cir 1027; gestorben am 10 Jun 1075 in Homburg (welches?); wurde beigesetzt in Stift Melk.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Markgraf von Österreich (1055 bis 1075)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_(Österreich)

    Ernst, genannt der Tapfere, (* um 1027; † 10. Juni 1075) war von 1055 bis 1075 Markgraf von Österreich.
    Er folgte seinem Vater Adalbert und vereinigte die Böhmische Mark mit der Ungarnmark und der Mark Österreich. Zu seiner Zeit begann die Kolonisation des Waldviertels durch die Kuenringer. Zu Beginn des Investiturstreits stand er auf der Seite Heinrichs IV. und fiel als dessen Gefolgsmann in der Schlacht bei Homburg an der Unstrut.

    Ehe und Nachkommen
    In erster Ehe heiratete er 1060 Adelheid († 1071), die Tochter des Markgrafen Dedis II. (auch Dedo) von Meißen aus dem Geschlecht der Wettiner. Mit ihr hatte er folgende Kinder:
    • Luitpold II. (* 1050, † 12. Oktober 1095), Markgraf von Österreich 1075–1095, ∞ Itha (von Formbach-Ratelnberg), Witwe nach Haderich (von Schwarzenburg)?
    • Justizia († zw. 1120/22), ∞ Graf Otto II. (III.) von Wolfratshausen
    • Adalbert von Pernegg, Graf von Bogen
    In zweiter Ehe heiratete er 1072 eine Suanhild († 1120), Tochter des Grafen Sighard VII. von der Ungarnmark und mütterlicherseits Enkelin des Pfalzgrafen Hartwig II. von Bayern. Diese Ehe blieb kinderlos.



    Literatur
    • Karl Lechner: Ernst. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 618 f. (Digitalisat).
    • Max Büdinger: Ernst. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 6, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 293 f.
    Weblinks
     Commons: Ernst (Österreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Eintrag zu Ernst (Österreich) im Austria-Forum (in AEIOU Österreich-Lexikon)
    • Eintrag zu Ernst den Tapferen in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
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    Ernst heiratete Markgräfin Adelheid von Meissen (Wettinerin) in 1060. Adelheid (Tochter von Graf Dedo I. von Wettin (von Lausitz) und Oda von Lausitz) gestorben am 26 Jan 1071. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 8. Markgraf Leopold II. von Österreich (Babenberger), der Schöne  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1050; gestorben am 26 Okt 1095.


Generation: 6

  1. 8.  Markgraf Leopold II. von Österreich (Babenberger), der Schöne Markgraf Leopold II. von Österreich (Babenberger), der Schöne Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Ernst5, 4.Frowiza4, 3.Ottone3, 2.Peter2, 1.Felizitas1) wurde geboren in 1050; gestorben am 26 Okt 1095.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Markgraf von Österreich (1075 bis 1095)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_II._(Österreich)

    Leopold II., der Schöne, auch Liutpold (* 1050; † 12. Oktober 1095 vermutlich in Gars am Kamp) war von 1075 bis 1095 Markgraf von Österreich und im Investiturstreit ein Anhänger der Gregorianischen Reformen, Unterstützer der gegen Kaiser Heinrich IV. († 1106) auftretenden Gegenkönige und Protektor von Bischof Altmann von Passau, der wesentlich zur Reform der Klöster und Kirchenorganisation in der Markgrafschaft Österreich beitrug.

    Herkunft
    Leopold II. stammte aus der Dynastie der Markgrafen von Österreich, die seit 976 die östliche Mark Bayerns als Markgrafen regierten, die von den älteren Luitpoldingern (Herzöge von Bayern zwischen 908 und 989) abstammten, jedoch - lange nach ihrhrem Aussterben - als „Babenberger“ bezeichnet werden. Er wurde als ältester Sohn des Markgrafen Ernst des Tapferen von Österreich und der Adelheid aus dem Haus der Wettiner (* um 1040, † 1071), einer Tochter von Dedo II. Markgraf der Lausitz und von Thüringen († 1075), geboren.[1]

    Leben
    Leopold II folgte 1075 auf seinen Vater Ernst als Markgraf von Österreich – im selben Jahr, in dem nach der Fastensynode im Investiturstreit ein offener Konflikt zwischen König Heinrich IV. der ab 1053 Mitkönig, ab 1056 römisch-deutscher König und von 1084 bis zu seiner Abdankung am 31. Dezember 1105 Kaiser. († 1106) und Papst Gregor VII. Gregor VII. (Hildebrand von Soana) der von 1073 bis 1085 regierte, ausbrach, der sich wesentlich auf das Leben und auf die Regierung von Markgraf Leopold II. auswirken sollte.
    Beziehungen zu König Heinrich IV.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Leopold stand anfangs in bestem Einvernehmen mit König Heinrich IV. aus dem Haus der Salier, der ihm 1076 eine bedeutende Schenkung zukommen ließ [2] jedoch im selben Jahr von Papst Gregor VII. abgesetzt und exkommuniziert wurde. Selbst nach dem Gang nach Canossa von König Heinrich IV. im Jänner 1077 hat sich Leopold II. noch 1077 an dessen Hof aufgehalten. [3].
    Bald darauf kam es jedoch zu einem Zerwürfnis, da Markgraf Leopold II. zu den Förderern der kirchlichen Reformbewegung zählte und in enger Verbindung zu Altmann Bischof von Passau (1065 bis 1091) stand, der als entschiedener Parteigänger des Papstes Gregor VI. von König Heinrich 1078 aus seiner Bischofsstadt vertrieben worden war und in der Markgrafschaft Österreich, die zu seiner Diözese gehörte und wo das Bistum über ausgedehnte Besitzungen verfügte, Aufnahme und Unterstützung fand.
    Der Streit blieb jedoch nicht auf bilaterale Fragen beschränkt sondern hatte politische Konsequenzen, da nach der Aufhebung des Bannes viele deutsche Fürsten die Absetzung des Königs und die Wahl eines Nachfolgers betrieben, die bereits auf einer Tagung oppositioneller Fürsten zu Forchheim erfolgte, wo Rudolf von Rheinfelden am 15. März 1077 zum König erhoben wurde. Leopolds Beziehung zu König Heinrich erlitt spätestens 1078 einen Knick, als Altmann von Passau, der entschiedenste päpstliche Parteigänger unter den deutschen Bischöfen von König Heinrich aus Passau vertrieben wurde und sich nach Österreich zu Markgraf Leopold begab.
    In der Folge dürfte sich Leopold von König Heinrich losgesagt haben, da dieser 1079 mit einem Heer in die Markgrafschaft Österreich einfiel und Leopold II. zur Unterwerfung zwang. [4] Nachdem Gegenkönig Rudolf von Reinfelden 1080 im Kampf gegen König Heinrich IV. gefallen war kam es 1081 zur neuerlichen Wahl eines Gegenkönigs, Hermann Graf von Salm. Markgraf Leopold stellte sich auf dessen Seite und nahm diese Wahl zum Anlass, sich im Sommer 1081 auf einer Versammlung in der Stadt Tulln in Anwesenheit der Großen seines Landes öffentlich von König Heinrich loszusagen, dessen Anhänger aus der Mark zu vertreiben und zugleich den Anhängern des Papstes und seines Legaten (Bischof Altmann) bewaffnete Verteidigung zuzusagen. [5] [6] Leopold II. ließ es jedoch nicht bei Worten bewenden, sondern zog gemeinsam mit dem Gegenkönig Hermann von Salm nach Augsburg.
    Diese zweite Absage an König Heinrich, blieb nicht ohne Folgen, denn dieser, der sich damals gerade in Italien befand, setzte Markgraf Leopold kurzerhand ab und belehnte seinen treuen Parteigänger Vratislav II.(Böhmen)Herzog von Böhmen mit der Markgrafschaft Österreich. Als Vratislav versuchte, sich an der Spitze eines Heeres in den Besitz der Mark zu setzen, stellte sich ihm Markgraf Leopold entgegen, worauf es am 12. Mai 1082 zur Schlacht bei Mailberg kam, in der die Österreicher eine vernichtende Niederlage erlitten, aus der neben Markgraf Leopold nur wenige Große und Ritter lebend entkamen. Es folgte eine Verwüstung des Landes im Norden der Mark durch die böhmischen Soldaten und anschließend eine Hungersnot, wobei auch ein Landstreifen nördlich der Thaya verloren ging, womit auf lange Zeit die Grenze zu Mähren festgelegt war.
    Trotz der erfolgten Absetzung und der militärischen Niederlage gelang es Markgraf Leopold II. sich in seiner Markgrafschaft zu halten. Er verzichtete jedoch nach diesem Rückschlag darauf, sich an Aktivitäten gegen Heinrich IV. zu beteiligen.
    Die Beziehungen zu Herzog Vratislav II. normalisierten sich, denn dieser erhielt letztlich weder Österreich noch die ihm von Heinrich IV. versprochene Mark Meißen, wurde jedoch dafür entschädigt, indem er im Jahre 1186 für seine Person zum König von Böhmen erhoben wurde. Das Verhältnis zu Böhmen wurde im Jahre 1100 durch die Ehe von Gerberga von Österreich - einer Tochter Leopold II. - mit BořivojII. von Böhmen († 1124) - einem Sohn von König Vratislav II. – konsolidiert.

    Einfluss des Bischofs Altmann von Passau
    Die Anwesenheit von Bischof Altmann von Passau wirkte sich in Österreich sehr positiv aus, da dieser sehr aktiv bemüht war, die wichtigsten Anliegen der gregorianischen Reformbewegung – d. h., primär den Kampf gegen das Eigenkirchenwesen und gegen die Priesterehe - in der Praxis umzusetzen. So reformierte er das schon seit 777 bestehende passauische Eigenkloster Kremsmünster im Sinne der Junggörzer Richtung, die - anders als das französische Reformkloster Cluny - nicht auf der Abschaffung des Eigenkirchenrechtes bestand, sondern sich auf die Zurückdrängung des Einflusses der Laien beschränkte.
    Bischof Altmann, der die Augustiner-Chorherren sehr schätzte und in Passau um 1067 das Augustinerchorherrenstift St. Nikola gegründet hatte, stiftete in den Jahren 1070 bis 1083 im Osten seiner Diözese im heutigen Niederösterreich nahe Krems aan der Donau, das Chorherrenstift Göttweig als Stützpunkt der Kirchenreform und als sichere Zufluchtsstätte in den politischen Wirren des Investiturstreites. In ganz ähnlichem Sinn wurde im Jahre 1089 auch das Benediktinerkloster Melk reformiert. [7] Nach Altmanns Tod kam es in diesen Klöstern zu Krisen, wobei seine Lieblingsstiftung Göttweig 1094 die von Bischof Altmann eingeführte Regel der „Vita canonica“ verließ und sich dem Benediktinerorden und der Hirsauer Reform anschloss. [8]
    Darüber hinaus reformierte er die passauischen Eigenklöster St. Florian, und St. Pölten, die mit Säkularkanonikern besetzt waren, die noch mit Privateigentum und in unvollkommener Gemeinschaft lebten, die daher von Bischof Altmann zu Regularkanonikern machte. Auch Melk wurde reformiert, zahlreiche Eigenkirchen wurden von ihm abgelöst und Kirchen aus Stein erbaut. Dabei dürften auch einige Kirchengüter an Markgraf Leopold II. als Dank für seine Unterstützung gelangt sein, denn sein Sohn, der später heiliggesprochene Markgraf Leopold III., gab sie später wieder an die rechtmäßigen Besitzer zurück. [9] Der Einfluss von Bischof Altmann auf Leopold II. war zeitweise so hoch, dass man ihn als „Lenker“ des Markgrafen bezeichnete. [10]

    Spätere Jahre
    In Leopolds Markgrafschaft gab es zahlreiche Gebiete, die außerhalb seiner Kontrolle waren, da sie direkt dem König oder auswärtigen Bistümern, Hochstiften, Klöstern oder bayrischen Hochadelsgeschlechtern unterstanden. Dazu zählte auch die wichtigste Ansiedlung, Tulln an der Donau, die seit der Zeit der Karolinger Königsgut war und bereits im 11. Jahrhundert als „civitas“ genannt wird, was jedoch nicht als Stadt im heutigen Sinn zu verstehen ist. Als königlicher Amtsträger konnte Leopold solche königlichen Plätze zwar benutzen, wie etwa bei der erwähnten Versammlung im Jahre 1081, sie waren aber nicht als ständige Residenz geeignet. [11]
    Die Residenz von Markgraf Leopold II. lag auch nicht in Wien, der späteren Hauptstadt Österreichs, da das Gebiet von Wien damals noch im Besitz der Grafen von Formbach stand und erst eine Generation später von seinem Sohn Leopold III. erworben werden konnte. Leopold II. residierte wie seine Vorfahren in der Burg von Melk an der Donau, ein Ort, der bereits 831 urkundlich aufscheint und im Nibelungenlied als „Medelike“ erwähnt wird. Die zentral in der Wachau an der Donau gelegene Burg wurde von Markgraf Leopold I. durch Vertreibung des bisherigen Besitzers, des Grafen Sizzo (Sieghard IV.) aus dem Haus der Sieghardinger „erworben“. [12] Leopold II. verlegte seine Residenz jedoch später im Zuge des Ausbaus seiner Herrschaft auf die Burg von Gars am Kamp, die zur Sicherung der Grenze gegen Böhmen von strategischer Bedeutung war. Der Zeitpunkt dieser Übersiedlung ist nicht bekannt, lässt sich aber ungefähr durch den Umstand bestimmen, dass Markgraf Leopold II. die Burg MeMelk im Jahre 1089 an den Benediktinerorden übergab. [13][14] Leopold II starb am 12. Oktober 1095 vermutlich in seiner Residenz, der Burg Gars am Kamp. Wo Leopold begraben wurde ist umstritten. Eine Handschriftliche Notiz aus dem 12. Jahrhundert über die Einweihung der Burgkapelle, die dem Heiligen Pankratius geweiht war, erwähnt zwar einen Schrein, in dem Reliquien des Markgrafen Leopold aufbewahrt werden es ist aber dabei nicht klar, ob es sich dabei um den Sarg, die Gebeine oder sonstige Heiligtümer aus dem Besitz des Markgrafen handelt. Alternativ wäre an das neu gegründete Stift Melk in der alten Residenz seiner Familie zu denken, da Klöster als Begräbnisstätten vornehmer Familien naheliegender waren als Burgen. Allerdings konnte bei einer Untersuchung der Gebeine in Melk im Jahre 1968 kein Hinweis darauf gefunden werden, dass auch Leopold II. dort begraben ist. [15]
    Wertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Unter Leopold II. ist die Markgrafschaft Österreich immer mehr in das Reich hinein gewachsen. Dies durch den Investiturstreit, in den Leopold involviert war, der eine Stufe auf dem Weg zur Ausbildung des „Landes“ Österreich und zur Hoheit über dieses Land war, aber auch durch die von ihm geknüpften Beziehungen, vorwiegend verwandtschaftlicher Art, mit geistlichen und weltlichen Großen, wie mit den sächsischen Verwandten seiner Mutter, den gregorianisch gesinnten bayerischen Hochadelsgeschlechtern, wie etwa den Formbach-Ratelnbergern und den Traungauern, die in der Mark über erheblichen Grundbesitz verfügten, aber auch mit den Welfen, und mit den Grafen von Dießen-Wolfratshausen. [16] Diese Beziehungen wurden durch die Heiratstspolitik bei der Vermählung seiner Kinder weiter verstärkt. Leopolds Zeitgenosse Berthold von St. Blasien bezeichnete ihn als „Liudolfus ditissimus marchio de Orientali Regno in causa sancti Petri fidelissimus contra scismaticos“ (etwa: Liudolf, sehr reicher Markgraf des östlichen Herrschaftsbereiches, der treueste in der Sache des heiligen Petrus gegen die Schismatiker) [17] Leopold bahnte somit den Weg, auf dem sein Sohn Markgraf Leopold III. weiter voranschreiten konnte. [18]

    Ehe
    Leopold II. war mit Ida verheiratet, deren Herkunft nicht gesichert ist, die aber vermutlich aus dem Haus der - papsttreuen - Grafen von Formbach (Landkreis Passau) stammt. [19] Vor ihrer Ehe mit Leopold II. war sie vermutlich mit Haderich von Schwarzenburg aus dem oberpfälzischen Geschlecht der Schwarzenburger verheiratet.[20] Im Jahre 1101 schloss sie sich den Herzögen Welf IV. von Bayern († 1101) und Wilhelm IX. (Aquitanien) Wilhelm IX. von Aquitanien († 1126) an und nahm als eine der ersten namentlich bekannten Kreuzfahrerinnen zusammen mit Erzbischof Thiemo von Salzburg - der gleichfalls aus dem Geschlecht der Grafen von Formbach stammt - am Kreuzzug von 1101 teil, auf dem sie verstarb.


    Einzelnachweise
    1 Europäische Stammtafeln, Neue Folge, Band II.: Die außerdeutschen Staaten. Tafel 39; Verlag J. A. Stargardt, Marburg, 1984
    2 Bairisches Urkundenbuch IV/ 1, 584
    3 Gerold Meyer von Knonau, Jb. des deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V., Bd. 3 Berlin 1965, 132
    4 Floridus Röhrig Leopold III. der Heilige Markgraf von Österreich , Seite 21, Herold-Verlag Wien-München 1985, ISBN 3-7008-0290-0
    5 Vita b. Altmanni, MG SS 12, 236
    6 Floridus Röhrig, op. Cit. Seite 21
    7 Floridus Röhrig op. Cit. Seiten 22, 23
    8 Floridus Röhrig, Leopold III. op. Cit. S. 25
    9 Floridus Röhrig, Altmann und die Babenberger, in: Der heilige Altmann Bischof von Passau; Festschrift zur 900-Jahr Feier, Göttweig 1961 Seiten 34 ff.
    10 Max Vancsa, Geschichte Nieder- und Oberösterreichs, Bd. 1, Seiten 276 f; Gotha 1905
    11 Floridus Röhrig Leopold III. op. cit. S. 26
    12 Karl Lechner, Die Babenberger, Markgrafen und Herzoge von Österreich, 6. Auflage 1996, Seite 49; Verlag Böhlau ISBN 3-205-98569-9
    13 Floridus Röhrig Leopold III. op. cit. S. 26
    14 Urkundenbuch zur Geschichte der Babenberger in Österreich, bearbeitet von Heinrich v. Fichtenau u. Erich Zöllner, Wien 1550 ff.
    15 Floridus Röhrig Leopold III. op. cit. S. 27
    16 Karl Lechner, Die Babenberger, op. cit. Seite 117
    17 MGH SS V, 463
    18 Karl Lechner, Die Babenberger, op. cit. Seite 117
    19 Karl Lechner: Die Babenberger Markgrafen und Herzöge von Österreich 976–1246. 6. Aufl., Wien 1997, S. 112, 135
    20 Karl Brunner: Leopold der Heilige. Wien 2009, S. 79
    21 Europäische Stammtafeln, Neue Folge, Band II. Tafel 39
    22 Europäische Stammtafeln, Neue Folge, Band III, Teilband 1, Tafel 29; Verlag J. A. Stargardt, Marburg, 1984.
    Literatur
    • Walter Koch: Leopold II. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 276 f. (Digitalisat).
    • Heinrich von Zeißberg: Leopold II. (III.), Markgraf von Oesterreich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 18, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 381 f.
    • Karl Lechner: Die Babenberger Markgrafen und Herzöge von Österreich 976–1246. 6. Aufl., Wien 1997
    • Karl Brunner: Leopold der Heilige. Wien 2009
    Weblinks
     Commons: Leopold II. (Österreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Eintrag zu Leopold II. (Österreich) im Austria-Forum (in AEIOU Österreich-Lexikon)
    • Eintrag zu Markgraf Leopold II. in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)

    Familie/Ehepartner: Ida (Itha) von Österreich. Ida gestorben in nach 1101 in Heraklea. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 9. Markgräfin Elisabeth von Österreich (Babenberger)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in an einem 10 Okt zw 1107 und 1111.
    2. 10. Leopold III. von Österreich (Babenberger), der Heilige  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1073 in Gars am Kamp (oder Melk); gestorben am 15 Nov 1136 in Klosterneuburg.
    3. 11. Sophie von Österreich (Babenberger)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 2 Mai 1154.