Teilen Drucken Lesezeichen hinzufügen
Markgräfin Margaretha von Montferrat (Palaiologen)

Markgräfin Margaretha von Montferrat (Palaiologen)

weiblich 1510 - 1566  (55 Jahre)

Generationen:      Standard    |    Kompakt    |    Vertikal    |    Nur Text    |    Registerformat    |    Tabellen

Generation: 1

  1. 1.  Markgräfin Margaretha von Montferrat (Palaiologen)Markgräfin Margaretha von Montferrat (Palaiologen) wurde geboren am 11 Aug 1510 in Pontestura; gestorben am 28 Dez 1566 in Casale Monferrato; wurde beigesetzt in Kirche Santa Paola, Mantua.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herrschaft, Markgrafschaft, Herzogtum Mantua; Herzogin von Mantua (durch Heirat)
    • Titel (genauer): Markgrafschaft (Herzogtum) Montferrat; Markgräfin von Montferrat

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Margherita_Paleologa (Sep 2023)

    Federico II. Gonzaga, seit 1519 Markgraf von Mantua und seit 1530 erster Herzog von Mantua, hatte 1517 die junge Maria Paleologa, die Schwester Margheritas, die zu diesem Zeitpunkt erst acht Jahre alt war, geheiratet. Die Ehe konnte aufgrund des jungen Alters der Braut nicht sofort vollzogen werden. In der Zwischenzeit hatte er einen unehelichen Sohn, Alessandro, mit seiner Geliebten Isabella Boschetti.

    Als der französisch-spanische Krieg zur Eroberung des Herzogtums Mailand ausbrach, stellte sich Federico auf die Seite Karls V., der ihm die Heirat mit Giulia von Aragon anbot. Friedrich lehnte schließlich das Angebot des Kaisers ab, ließ aber auch seine nie vollzogene Ehe mit Maria annullieren. 1530 starben sowohl Bonifatius, Margheritas einziger Bruder und Markgraf von Montferrat, sowie seine ältere Schwester Maria. Margherita verblieb somit als einzige Erbin der Markgrafschaft Montferrat.

    Heirat
    Für Federico war es nunmehr wieder günstig, sich durch eine Heirat mit der alten Dynastie der Palaiologen zu verbinden. Für Anne d’Alençon hingegen war die Heirat ein Mittel, um Montferrat aus dem Blickfeld Frankreichs und Savoyens zu entfernen.[1] Die Hochzeit Margheritas und Federicos fand am 3. Oktober 1531 in Mantua statt.[2]

    1536 erhielt Margheritas als einzige Erbin der Palaiologen die Markgrafschaft Montferrat von Karl V., die somit Teil des Herrschaftsbereichs der Gonzaga wurde. Zudem erhielt sie 1562 die Statthalterschaft von Casale Montferrato.

    Regentschaft
    Im Jahr 1540 starb ihr Mann Federico an Syphilis. Der Herzogstitel von Mantua und der Markgrafstitel von Montferrat gingen auf ihren ältesten Sohn Francesco über, der erst sieben Jahre alt war. Margherita und ihre Schwäger Ercole und Ferrante wurden zu Regenten ernannt, bis der Herzog volljährig wurde. Außerdem wurde für den Herzog auch eine Hochzeit mit Erzherzogin Katharina von Österreich arrangiert, die am 22. Oktober 1549 gefeiert wurde. Im folgenden Jahr, am 21. Februar 1550, starb Francesco jedoch an einer Lungenentzündung.[3] In dieser ersten Periode der Regentschaft hatte die gute Regierung von Margarete und ihren Schwägern eine Sanierung der Finanzen und die Schaffung neuer städtischer Produktionsstätten bewirkt.[3]

    Herzogs- und Markgrafstitel gingen nun auf den zwölfjährigen Guglielmo über. Aufgrund des jungen Alters des Herzogs war er erneut auf die Regentschaft seiner Mutter und seiner Onkel angewiesen. In die zweite Periode der Regentschaft fallen die Einrichtung des magistero della Rota, die Einführung eines festen Maßes für Gewichte und Maße, die Verbesserung des Flusshafens von Mantua und die Verstärkung der Stadtmauern.

    1555 gelang es den Franzosen, Montferrat zu erobern und es bis zum Frieden von Cateau-Cambrésis 1559 zu halten, der Diplomat Francesco Beccio wurde von der Familie Gonzaga nach Paris geschickt, um den Frieden auszuhandeln.

    Letzte Jahre und Tod
    Im Jahr 1556 endete die Regentschaft und Guglielmo übernahm die Regierungsgeschäfte selbst. Im Jahr 1559 wollte er einen Tausch vornehmen und Montferrat im Austausch gegen Cremona an die Spanier übergeben. Dagegen wehrten sich nicht nur sein Onkel Ercole, sondern auch die Einwohner selbst, die eine autonome Regierung anstrebten. Um die Ruhe wiederherzustellen, wurde beschlossen, Margherita mit der Regierung von Casale zu beauftragen.

    Geburt:
    Margherita war die zweite Tochter von Wilhelm XI., Markgraf von Montferrat, und dessen Ehefrau Anne d’Alençon. Ihr Vater starb, als sie acht Jahre alt war, woraufhin sie und ihre Geschwister Maria und Bonifatius ihrer Mutter anvertraut wurden, die im Namen ihres noch nicht volljährigen Sohnes Regentin von Montferrat war.

    Titel (genauer):
    Montferrat (italienisch Monferrato) war eine Markgrafschaft im Piemont, zwischen Turin und Genua gelegen. Sie wurde 1574 zu einem Herzogtum erhoben.
    Durch Erbschaft gelangte die Markgrafschaft im 14. Jahrhundert an die Palaiologen, die sie 1533 wiederum an die Gonzaga vererbten. 1574 zum Herzogtum erhoben, kam ein kleiner Teil des Landes nach dem Mantuanischen Erbfolgekrieg (1628–1631) an das Haus Savoyen, das alte Ansprüche (bis 1330 zurück reichend) behauptete, während der größere Teil des Herzogtums den Gonzaga-Nevers verblieb. Nachdem diese im Spanischen Erbfolgekrieg auf die französische Seite gewechselt waren, wurden ihre Reichslehen von Kaiser Leopold I. eingezogen.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Markgrafschaft_Montferrat (Sep 2023)

    Titel (genauer):
    Im 16. Jahrhundert war Mantua eng mit Habsburg verbunden. Im Jahr 1508 beteiligte sich Markgraf Gianfrancesco II. Gonzaga an der Liga von Cambrai, die gegen Venedig gerichtet war. In Anerkennung der treuen Unterstützung seiner Politik durch das Haus Gonzaga erhob Karl V. dessen Sohn Federico II. Gonzaga 1530 zum Herzog. Unter diesem kam zwischen 1536 und 1559 die Markgrafschaft Montferrat hinzu. Diese lag zwischen dem Herzogtum Savoyen, dem Herzogtum Mailand und dem Herzogtum Parma-Piacenza.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Mantua (Sep 2023)

    Begraben:
    Margherita wurde in der Kirche Santa Paola in Mantua beigesetzt.

    Gestorben:
    Zu ihren Ehren nannte ihr Sohn Guglielmo seine älteste Tochter Margherita.

    Margaretha heiratete Federico II. Gonzaga am 16 Nov 1531. Federico (Sohn von Markgraf Francesco II. Gonzaga und Isabella d'Este) wurde geboren am 17 Mai 1500 in Mantua; gestorben am 28 Jun 1540 in Marmirolo. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Herzog Ludovico (Luigi) Gonzaga  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 22 Okt 1539; gestorben am 23 Okt 1595 in Nesle.


Generation: 2

  1. 2.  Herzog Ludovico (Luigi) GonzagaHerzog Ludovico (Luigi) Gonzaga Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Margaretha1) wurde geboren am 22 Okt 1539; gestorben am 23 Okt 1595 in Nesle.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1565, Grafschaft, Herzogtum Nevers; Herzog von Nevers -Haus Gonzaga-
    • Titel (genauer): 1566 bis 1595, Grafschaft, Herzogtum Rethel; -Graf von Rethel - Herzog von Rethel ab 1581 -Haus Gonzaga-

    Notizen:

    Name:
    Aus dem Recht seiner Gattin erhielt er 1565 das Herzogtum Nevers sowie die Grafschaft Rethel, welche 1581 durch Heinrich III. von Frankreich ebenfalls zum Herzogtum erhoben wurde.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Luigi_Gonzaga (Aug 2023)

    Geburt:
    Vierter Sohn des Herzogs Federico II. Gonzaga von Mantua und Montferrat.

    Titel (genauer):
    Aus dem Recht seiner Gattin erhielt er das Herzogtum Nevers..

    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_von_Nevers

    Titel (genauer):
    Aus dem Recht seiner Gattin erhielt er die Grafschaft Rethel, welche 1581 durch Heinrich III. von Frankreich ebenfalls zum Herzogtum erhoben wurde.

    König Heinrich III. erhob 1581 die Grafschaft Rethel zugunsten Karls von Gonzaga, Herzog von Nevers, zu einem Herzogtum, das später durch Kauf an Mazarin überging. Dieser vermachte es 1661 Armand Charles de La Porte, dem Ehemann seiner Nichte und Erbin Hortensia Mancini, der seit der Heirat den Titel „Herzog von Mazarin“ trug.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Rethel (Sep 2023)

    Ludovico heiratete Herzogin Henriette von Kleve-Nevers (Clèves) am 4 Mrz 1565. Henriette (Tochter von Graf Franz I. (François) von Kleve-Mark (Clèves) und Marguerite von Bourbon) wurde geboren am 31 Okt 1542; gestorben am 24 Jun 1601. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 3. Herzog Carlo I. Gonzaga  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 6 Mai 1580 in Paris, France; gestorben am 22 Sep 1637 in Mantua.


Generation: 3

  1. 3.  Herzog Carlo I. GonzagaHerzog Carlo I. Gonzaga Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Ludovico2, 1.Margaretha1) wurde geboren am 6 Mai 1580 in Paris, France; gestorben am 22 Sep 1637 in Mantua.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Herzog von Nevers (ab 1595) - Herzog von Rethel (ab 1595)
    • Titel (genauer): ab 1631, Herzogtum Matua; Herzog von Mantua

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Carlo_I._Gonzaga (Aug 2023)

    Sein Vater, Luigi Gonzaga (auch Ludovico genannt)[1], war der nachgeborene Sohn des Herzogs Federico II. von Mantua († 1540). Luigi war als Kind nach Frankreich gekommen (1549) und hatte dort in den 1560er Jahren die Linie Gonzaga-Nevers (franz.: Gonzague-Nevers) begründet. Carlo wuchs daher ebenfalls dort auf. Als Erbe seiner Mutter, Henriette de Cleves, wurde er auch Herzog von Nevers und Rethel.

    Solange die Hauptlinie des Hauses Gonzaga (Gonzaga di Mantova) in Nord-Italien bestand und herrschte (Herzogtümer Mantua und Montferrat), hielt Carlo sich an der Maas und im Nordosten des Königreichs Frankreich auf: Als Fürst von Arches an der Maas galt er als unabhängiger Herrscher (prince souverain); dort gründete er die Stadt Charleville (1606). Auch stand er einige Jahre in Diensten der französischen Krone, für die er (offiziell bis 1631) das machtvolle Amt des Gouverneurs von Champagne und Brie verwaltete. Im Sommer 1622 gelang es ihm, den Einfall eines herrenlosen Söldnerheeres unter Ernst von Mansfeld nach Frankreich abzuwenden.[2]

    Nach dem Aussterben der Hauptlinie der Gonzaga 1627 und dem Mantuanischen Erbfolgekrieg wurde Carlo Gonzaga im Zusammenhang mit dem Frieden von Cherasco 1631 von Kaiser Ferdinand II. mit Mantua und Montferrat belehnt, nachdem sein Vorgänger, Herzog Vincenzo II. Gonzaga auf dem Sterbebett in etwa diese Regelung dokumentiert hatte, indem er seine Erbnichte Maria Gonzaga am 25. Dezember 1627 mit Carlos Sohn Carlo II. Gonzaga verheiratete.

    Titel (genauer):
    Im 16. Jahrhundert war Mantua eng mit Habsburg verbunden. Im Jahr 1508 beteiligte sich Markgraf Gianfrancesco II. Gonzaga an der Liga von Cambrai, die gegen Venedig gerichtet war. In Anerkennung der treuen Unterstützung seiner Politik durch das Haus Gonzaga erhob Karl V. dessen Sohn Federico II. Gonzaga 1530 zum Herzog. Unter diesem kam zwischen 1536 und 1559 die Markgrafschaft Montferrat hinzu. Diese lag zwischen dem Herzogtum Savoyen, dem Herzogtum Mailand und dem Herzogtum Parma-Piacenza. Für den Kaiser haben die Herzöge von Mantua das östliche und westliche Oberitalien kontrolliert. Versuche, sich das Herzogtum Mailand einzuverleiben scheiterten. Die Familie Gonzaga blieb daher trotz erheblichen Wohlstandes insgesamt zu schwach, um eine eigene von Habsburg unabhängige Politik betreiben zu können.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Mantua (Aug 2023)

    Carlo heiratete Catherine von Mayenne (Guise, Lothringen) in Feb 1599. Catherine (Tochter von Herzog Charles II. von Mayenne (Guise, Lothringen) und Herzogin Henriette von Savoyen-Villars) wurde geboren in 1585; gestorben am 18 Mrz 1618. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 4. Herzog Carlo II. Gonzaga  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 22 Okt 1609; gestorben am 30 Aug 1631 in Cavriana.


Generation: 4

  1. 4.  Herzog Carlo II. GonzagaHerzog Carlo II. Gonzaga Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Carlo3, 2.Ludovico2, 1.Margaretha1) wurde geboren am 22 Okt 1609; gestorben am 30 Aug 1631 in Cavriana.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Herzog von Mayenne - Herzog von Aiguillon - Marquis de Villars - Comte du Maine - Comte de Tende
    • Titel (genauer): Herrschaft, Markgrafschaft, Herzogtum Mantua; Sollte Herzog von Mantua werden..

    Notizen:

    Geburt:
    Als seine Mutter Catherine de Lorraine starb, kam er mit seinen Geschwistern (zwei Brüder und drei Schwestern) in die Obhut seiner Großtante Katharina de Gonzague, Herzogin von Longueville.

    Titel (genauer):
    Vincenzo II. Gonzaga wollte mit der Ehe des Carlo II. Gonzaga mit Maria Gonzaga die Nachfolge im Herzogtum Mantua sicherstellen, was ihm im Ergebnis auch gelang, nachdem der Mantuanische Erbfolgekrieg zwischen Kaiser Ferdinand II. und Frankreich aufgrund der Entwicklung im Dreißigjährigen Krieg 1631 mit dem Friedensvertrag von Cherasco in seinem Sinne entschieden wurde.
    Herzog in Mantua wurde jedoch nicht Carlo II., sondern sein Vater Carlo I. Gonzaga.[3] Carlo II. hatte die Sekundogenitur im Herzogtum Rethel inne und starb bereits vor seinem Vater, so dass die Nachfolge in Mantua, Nevers und Rethel 1637 direkt auf seinen Sohn überging.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Carlo_II._Gonzaga (Aug 2023)

    Nachdem die Hauptlinie der Familie Gonzaga 1627 ausgestorben war, hat Kaiser Ferdinand II. versucht die Herzogtümer Mantua und Montferrat als erledigtes Lehen einzuziehen. Dies führte zum Mantuanischen Erbfolgekrieg von 1630/31 mit Frankreich. Für Frankreich war die Kontrolle Mantuas und Montferrats von erheblicher Bedeutung, weil es dadurch eine bedeutende Machtposition in Oberitalien gewinnen konnte. Der Konflikt an dem unter anderem auch Savoyen und andere Staaten beteiligt waren, wurde ohne Rücksicht auf die zivile Bevölkerung geführt. Im Jahr 1630 wurde Mantua von den Kaiserlichen erobert, doch durch die Anforderungen des Dreißigjährigen Krieges in Deutschland musste der Kaiser 1631 weitgehend nachgeben. Als Ergebnis kam das Land an eine Nebenlinie der Gonzaga unter dem Duc de Nevers. Dieser musste einen Teil des Herzogtums Montferrat an Savoyen abgeben. Das Herzogtum Mantua verlor im Verlauf des Erbfolgekrieges drei Viertel der Einwohner und die Auseinandersetzung hinterließ völlig zerrüttete Staatsfinanzen. Bereits in den 1680er Jahren musste das Herzogtum das strategisch wichtige Casale an Frankreich verkaufen.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Mantua (Aug 2023)

    Carlo heiratete Maria Gonzaga am 25 Dez 1627. Maria wurde geboren am 29 Jul 1609; gestorben am 14 Aug 1660. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 5. Eleonore Gonzaga  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 18 Nov 1628 in Mantua; gestorben am 6 Dez 1686 in Wien.


Generation: 5

  1. 5.  Eleonore GonzagaEleonore Gonzaga Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Carlo4, 3.Carlo3, 2.Ludovico2, 1.Margaretha1) wurde geboren am 18 Nov 1628 in Mantua; gestorben am 6 Dez 1686 in Wien.

    Notizen:

    Eleonora Magdalena war die älteste Tochter Herzog Carlo II. von Gonzaga-Nevers, Herzog von Mantua, und seiner Nichte Maria Gonzaga. Die Mutter von Eleonora Gonzaga, Herzogin Maria Gonzaga, die nach dem Tod von Carlo I. für Eleonoras Bruder, Carlo III. die Regentschaft übernahm, versuchte eine politische Annäherung an den Wiener Kaiserhof in die Wege zu leiten. In diesem Zusammenhang kann auch die Heirat von Eleonora mit Kaiser Ferdinand III. gesehen werden. welche am 30. April 1651 in Wiener Neustadt geschlossen wurde. Am 22. März 1651 verließ Eleonora mit ihrem Gefolge Mantua und reiste über Villach und Graz nach Wiener Neustadt, wo sie am 30. April 1651 Kaiser Ferdinand III. heiratete. Ferdinand III. war zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Mal verwitwet, nach den Ehen mit Maria Anna von Spanien und Maria Leopoldine von Österreich-Tirol. Finanziell gab es vor der Eheschließung mit Eleonora Gonzaga durchaus Kontroversen, beide Höfe waren durch den Dreißigjährigen Krieg bzw. den Mantuanischen Erbfolgekrieg ausgehungert.[2]
    Eleonoras Stellung am Wiener Hof und bei Ferdinand III. schien durchwegs wertschätzend und respektierend gewesen zu sein, wesentliche Haltungen wie Frömmigkeit, Musik und Jagdleidenschaften wurden geteilt, wenngleich die Ehe nach nur 6 Jahren durch den Tod Ferdinand III. im Jahr 1657 endete. Für Ferdinand III. spielte die Musik zudem auch eine nicht nur repräsentative Rolle, ging er doch auch als komponierender Habsburger in die Geschichte ein. Ihr Eintritt in die neue Familie am Wiener Hof dürfte natürlich auch durch ihre Großtante Eleonora I., welche die zweite Ehefrau Ferdinand II. war und bis 1655 ebenso in Wien residierte, vergleichsweise leicht gestaltet worden sein.[3]
    Ebenso ein enges Verhältnis entstand auch zu ihrem Stiefsohn Leopold I., der ab 1657 das Erbe seines Vaters Ferdinand III. antrat. Nach dem Tod ihres Mannes blieb sie so mit ihren beiden Töchtern in der Hofburg wohnen. Auch wurde, wie es scheint, eine weitere Verheiratung von Eleonora mit dem polnischen König Johann Kasimir angedacht, welche jedoch nicht zustande kam.[4] Eleonora Magdalena von Mantua-Nevers-Gonzaga gehört zu jenen 41 Personen, die eine „Getrennte Bestattung“ mit Aufteilung des Körpers auf alle drei traditionellen Wiener Begräbnisstätten der Habsburger (Kaisergruft, Herzgruft, Herzogsgruft) erhielten.

    Pietas
    Eleonora galt als eine sehr gebildete und fromme Frau. Sie schrieb selbst religiöse Gedichte in italienischer Sprache, leitete eine literarische Akademie und förderte das kulturelle Leben Wiens. Obwohl sie sehr fromm war, diskriminierte sie keine protestantischen Autoren. Sie gründete mehrere Klöster, so 1660 das Ursulinenkloster in Wien. Sie war auch die Schirmherrin des in Wiener Neustadt gegründeten Karmeliterinnenklosters. Ebenso stiftete sie 1662 einen Orden namens Sklavinnen der Tugend für Damen der Aristokratie. Auch ist es vermutlich ihrem religiösen Eifer zu verdanken, dass in ihrer Zeit in Wien das Oratorium eine wesentliche Rolle spielt, wie auch der erste Kapellmeister ihrer Witwenkapelle, Giuseppe Tricarico, Erfahrungen in der römischen Oratorienpraxis mitbringen konnte.

    Die Mäzenin
    Die Erweiterung der Wiener Hofburg um den leopoldinischen Trakt geht auf sie zurück. Als im Februar 1668 dort ein Feuer ausbrach und fast das gesamte Gebäude vernichtete, fand man später unter den Trümmern ein unversehrtes Reliquienkreuz. Aus diesem Anlass gründete die Kaiserin den Sternkreuzorden.

    Nachdem Eleonora 1657 zur Witwe wurde, war sie kulturell und religiös weiterhin aktiv. So spielte sie auch am Hof ihres Stiefsohnes, des Kaisers Leopold I. eine bedeutende Rolle, veranstaltete Feste und ließ Ballette aufführen. Sowohl Eleonora Magdalena Gonzaga als auch Eleonora I. ließen beachtlich viele Musiker aus dem italienischen Raum anstellen und brachten damit auch einige musikalische Neuerungen nach Wien. Und wohl auch durch den Einfluss beider Gonzaga-Kaiserinnen, sowie die vielen verwandtschaftlichen Verbindungen der Habsburger zu italienischen Höfen, war das Wiener Hofleben nie italienischer geprägt als in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.[6] Eleonora Magdalena sorgte etwa dafür, dass die (damals noch neue Gattung) italienische Oper, die zu einem wesentlichen Teil durch Eleonora I. an den Wiener Kaiserhof kam, weiter gepflegt wurde. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wuchs schließlich die Zahl an aufgeführten italienischen Opern stark an. Intensiviert wurde die Opernpflege natürlich auch noch durch ihren musikbegeisterten Stiefsohn Leopold I. Ab der Zeit ihrer Witwenschaft gab Eleonora stets für den Geburtstag des Kaisers am 9. Juni eine Oper in Auftrag, welche in ihrer Sommerresidenz, der neuen Favorita (heutiges Theresianum) im jetzigen 4. Wiener Gemeindebezirk, aufgeführt wurde. Die Favorita verfügte über ein Gartentheater und ein Theatergebäude („Comoedi-Saal“) und war Schauplatz prächtiger Feste und Opernaufführungen.[7]
    Auch aus der Zeit Eleonoras stammt die musikalische Gattung des Sepolcro, welche nur zu Gründonnerstag und Karfreitag aufgeführt wurden.
    Mit nach Wien schien Eleonora auch die Theaterarchitekten und Bühnenbildner Giovanni Burnacini genommen zu haben. Der Sohn Lodovico Ottavio Burnacini wurde 1636 geboren und kam gemeinsam mit seinem Vater Giovanni Burnacini im Gefolge mit Eleonora 1651 nach Wien.[8] Sie bekamen immer wieder große Aufträge sowohl von Ferdinand III. als auch von Leopold I. und waren zu jener Zeit die einzigen Bühnenarchitekten in Wien. Lodovico Burnacini entwarf so bei Hof Dekorationen, Bühnenmaschinen und Kostüme für alle Art theatralischen Aufführungen in Wien.

    Witwenkapelle
    Nach dem Tod Ferdinands III. leistet sich Eleonora II. eine eigene Kapelle. Die Gründung geht auf das Jahr 1657 zurück, bestand bis 1686 und umfasste in der Regel 25 Mitglieder.[9] Die Kapelle bestand aus:

    Einem Kapellmeister
    20 Musikern
    Einem Notist
    Einem Instrumentendiener
    Einem Spenditore (Stimmausteiler)
    Einem Kalkanten (Balgtreter)

    Akademien
    Auf die Zeit Eleonoras gingen auch die sogenannten Akademien zurück, die ihr schon aus Mantua bekannt gewesen sein dürften. Bei den Akademien wurden im Wechsel mit Musikstücken und Dichtungen verschiedene Themen erörtert. Die ersten Akademien wurden von Erzherzog Leopold Wilhelm gegründet und dienten sowohl der Pflege der italienischen Dicht- und Redekunst als auch der Darbietung italienischer Kammermusik. Gedacht war es außerdem natürlich als anspruchsvolle Unterhaltung der kaiserlichen Familie und des Hofadels. Teilnehmer waren außerdem Angehörige des Hofstaats und Diplomaten aus Italien.

    Eleonore heiratete Kaiser Ferdinand III. von Österreich (von Habsburg) in 1651. Ferdinand (Sohn von Kaiser Ferdinand II. von Österreich (von Habsburg) und Prinzessin Maria Anna von Bayern (Wittelsbacher)) wurde geboren am 13 Jul 1608 in Graz; gestorben am 2 Apr 1657 in Wien; wurde beigesetzt in Kapuzinergruft, Wien. [Familienblatt] [Familientafel]