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Schwanhilde (Swanahild) aus Bayern

weiblich


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Generation: 1

  1. 1.  Schwanhilde (Swanahild) aus Bayern

    Notizen:

    Agilolfingerin; ihre Stiefsöhne schickten sie 741 ins Kloster Chellesbei Paris in Verbannung.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Swanahild

    Swanahild (Sunnichilde, Sonichilde, Serenahilt), war die zweite Ehefrau Karl Martells. Sie war die Nichte von Pilitrud, der Ehefrau des bayerischen Herzogs Grimoald, sowie die Nichte des Herzogs Odilo von Bayern.

    Leben
    Aus ihrer Ehe hatte sie den Sohn Grifo, der von seinen Halbbrüdern Karlmann und Pippin nach dem Tod des Vaters in seinen Erbansprüchen übergangen wurde.
    Von einem Feldzug in Bayern 725, bei dem Grimoald gestürzt wurde, brachte Karl Martell dessen Ehefrau Beletrude sowie deren Nichte Sunnichilde als Gefangene mit ins Frankenreich[1]. Er heiratete sie nach dem Tod seiner Ehefrau Chrotrud[2]; wenig später wurde der gemeinsame Sohn Grifo geboren. Offenbar war die Ehe mit Swanahild (auch) ein Versuch, das bayerische Herzogshaus an die Karolinger zu binden[3].
    Im Jahr 736 machte Karl ihren Onkel Odilo [4] zum Herzog von Bayern. Insgesamt wird in den letzten Lebensjahren Karls ein dominanter Einfluss Swanahilds gesehen, der sich auch in dem Versuch äußerte, ihrem Sohn ein Erbe zu sichern[5]. Letztendlich nicht geklärt ist dagegen der Einfluss, den Swanahild bei der Heirat Odilos mit ihrer Stieftochter Hiltrud ausübte – sicher ist lediglich, dass Hiltruds Brüder mit der Ehe nicht einverstanden waren. Einerseits wird berichtet, dass Odilo auf seiner Flucht vor der bayerischen Adelsopposition an den Hof Karls Hiltrud noch zu Lebzeiten Karls geheiratet habe[6], andererseits, dass sie nach dem Tod Karls ihrer Stieftochter geraten habe, zu ihrem Onkel Odilo nach Bayern zu fliehen, den Hiltrud dann heiratete[7].
    Bei seinem Tod 741 hinterließ Karl Martell wie von Swanahild gewünscht das Reich seinen drei Söhnen, Karlmann, Pippin und Grifo, wobei Karlmann und Pippin allerdings bald übereinkamen (Vieux-Poitiers 742), den Erbanspruch des wesentlich jüngereren Grifo zu ignorieren und die Macht unter sich aufteilten. Swanahild unterstützte ihren Sohn bei dessen vergeblichen Versuch, sich gegen seine Halbbrüder zu behaupten. Nach Grifos Niederlage wurde sie in die Abtei Chelles verbannt[8], wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt auch starb und bestattet wurde.
    Das Verbrüderungsbuch der Abtei Reichenau gibt Swanahild den Titel regina[9], obwohl ihr der Titel einer Königin nicht zustand. Hierzu werden in der Forschung zwei Positionen diskutiert
    1 zum einen, dass die Bezeichnung auf Karls Stellung im Frankenreich zurückzuführen ist[10],
    2 zum anderen, dass die Bezeichnung innerhalb der Familie Swanahilds, der Agilolfinger, für die Töchter der Fürsten üblich war[11]



    Quellen
    • Fredegari Continuationes, 12,25 (MGH SRM II)
    • Annales quae dicitur Einhardi (MGH SRG 6), 741, 742
    • Annales Mettenses priores (MGH SRG 10)

    Literatur
    • Eduard Hlawitschka: Die Vorfahren Karls des Großen. Nr. 33, S. 79.
    • Jörg Jarnut: Untersuchungen zur Herkunft Swanahilds, der Gattin Karl Martells. In: Zeitschrift für Bayerische Landesgeschichte. Bd. 40, 1977, S. 245–249 (Digitalisat).
    • Rudolf Schieffer: Die Karolinger. 1992.
    • Christian Settipani: La préhistoire des Capétiens. 1993, S. 172 f.
    • Joachim Jahn: Hausmeier und Herzöge. Bemerkungen zur agilolfischen-karolingischen Rivalität bis zum Tode Karl Martells. In: Jörg Jarnut, Ulrich Nonn, Michael Richter (Hrsg.): Karl Martell in seiner Zeit (= Beihefte der Francia. Bd. 37). Thorbcke, Sigmaringen 1994, ISBN 3-7995-7337-2, S. 317–344 (Digitalisat).
    • Ulrich Nonn: Swanahild. In: Lexikon des Mittelalters. Band VIII, Spalte 349.
    • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln. Band I.1 (2005), Tafel 3–7.

    ———————————————— &

    https://de.wikipedia.org/wiki/Agilolfinger

    Die Agilolfinger (auch Agilulfinger genannt) waren eine vermutlich fränkische Adelsfamilie, die seit dem 6. Jahrhundert Herzöge von Baiern und Alamannien (Schwaben) und Könige der Langobarden stellte. Frühe Mitglieder waren wahrscheinlich als Ammtsherzöge von den Merowingern in Bayern eingesetzt worden (Lex Baiuvariorum, Titel III), danach war ihre Herrschaft erblich und unabhängig von den Merowingern. Die Hauptresidenz der Agilolfinger in Bayern befand sich in Regensburg, in Alemannien war ein Hauptort Cannstatt.

    Hypothesen zur Herkunft
    Zu der Herkunft der Agilolfinger gibt es nur mehr oder weniger überzeugende Hypothesen. Als Stammvater der Familie gilt legendär ein Agilulf (* um 420; † um 482), der ein Fürst der Sueben und Quaden war. Er könnte der Sohn des donau-suebischen Fürsten Hunimund Filius Hermanarici (* um 395; † nach 469 in Suavia) gewesen sein. Er bedrohte Passau und war wohl Arianer. Der Historiker Jörg Jarnut sieht in Bischof Agilulf von Metz († 602) ein frühes Mitglied der Familie. Als namensgebenden Stammvater schlägt er jenen Warnen Agiulf vor, der als Statthalter des Westgotenkönigs Theoderich II. für das iberische Suebenreich wirkte und 457 hingerichtet wurde.[1] Unter dem Vornamen Theodo werden drei Herzöge genannt, die von 508-565 in Baiern regiert haben sollen, wobei es fraglich bleibt, ob Theodo I. - III. tatsächlich regierten, oder nur Legende sind. Im folgenden Text werden sie bei der Nummerierung ignoriert.
    Gut belegbar sind die frühen und intensiven dynastischen und politischen Beziehungen der Agilolfinger zu den Franken und Langobarden. Herzog Garibald I. von Bayern heiratete um 555 n. Chr. die Langobardin Walderada, die Witwe des merowingischen Königs Theudebald. Diese wurde zunächst von Chlothar I. geheiratet, die Ehe musste aber aufgrund kirchlicher Einwände wieder aufgelöst werden. Walderada wurde nun mit "uni ex suis, qui dicebatur Garipald" (nach Paulus Diaconus) verheiratet, mit dem Baiern-Herzog Garibald I. Diese Eheschließung deutet auf eine bereits in der Frühzeit weit gediehene und ebenso enge Verbindung zwischen den Bajuwaren und den Franken hin. Die innenpolitischen Schwierigkeiten des Frankenkönigs boten Garibald bald Gelegenheit zu einer eigenen, raffinierten Politik im Bunde mit den im Jahr 568 in Italien eingerückten Langobarden, mit denen ihn ein Interesse an der Brenner-Verona-Route verband. Er vermählte eine Tochter mit dem langobardischen Herzog Ewin (Eoin) von Trient, der etwa zur gleichen Zeit (575) von den Franken angegriffen wird. Das ist ein Hinweis darauf, dass der Langobarde sich durch ein Bündnis mit seinem nördlichen Nachbarn gegen ähnliche fränkische Angriffe abzusichern suchte.
    Als die Franken im Jahr 584 erneut die Langobarden bedrohten, schloss sich der neue Langobardenkönig Authari, nachdem ihm die Verständigung mit den Franken misslungen war, an die Baiern an. Offenbar führte Garibalds Annäherung an die Langobarden dazu, dass die Franken im Jahr 589 auch gegen ihn militärisch vorgingen, jedenfalls flohen in diesem Jahr die Kinder Theodelinde und Gundoald nach Italien zu den Langobarden: Garibalds Tochter Theodelinde heiratete, da sie vom Frankenkönig verschmäht worden war, die langobardischen Könige Authari und, nach dessen frühen Tod, Agilulf. Diese Verbindung ist erstaunlich denn Theodolinde war katholischen Glaubens, die Langobarden hingegen Arianer. Garibalds Sohn Gundoald wird Herzog von Asti und als Vater König Ariperts I. Ahnherr und Stammvater der agilolfingischen Langobardenkönige.
    Oft wird Herzog Garibald I. (auch Garipald) (548–590 n. Chr.) von Bayern als erstes gesichertes Mitglied der Familie angesehen. Dies ist aber heute nicht mehr aufrecht zu halten.[2]

    Geschichte
    Im Jahr 591 wurde Tassilo I. vom Frankenkönig Childebert II. über Baiern als rex (König) eingesetzt. Tassilo erhielt somit eine vergleichsweise starke Stellung, gleichberechtigt zu den merowingischen Königen in Neustrien, Austrasien und Burgunnd (Frankenreich).[3] Er führte kurz nach seiner Amtseinsetzung sowie Mitte der 590er Jahre Feldzüge gegen die Slawen, die in diesen Jahren aus ihrer östlichen Heimat westwärts gewandert und im Nordgau und Karantanien Nachbarn der Baiern geworden waren. Paulus Diaconus beschreibt den ersten Feldzug mit folgendem Satz: Er (Tassilo I.) zog alsbald mit Herresmacht ins Land der Slawen und kehrte siegreich und mit großer Beute wieder in sein eigenes Land zurück. Nach seinem siegreichen Feldldzug gegen die vordringenden Slawen im Alpenraum machte Tassilo I. um 595 erneut einen Einfall in das Land der Slawen. Dieser Feldzug endete mit einer Niederlage, da den Slawen die Awaren zu Hilfe kamen. Tassilo I. verlor bei diesem Feldzug etwa 2000 Krieger. Garibald II. war ein Sohn Tassilos I., dem er 610 im Amt folgte. Wie dieser war auch Garibald in Kämpfe mit seinen slawischen Nachbarn verwickelt. Dabei wurde er bei Aguntum in Osttirol von den Slawen geschlagen und das Gebiet deder Bajuwaren geplündert. Anschließend gelang es Baiern jedoch offenbar, die Slawen wieder teilweise zurückzudrängen.In dieser Zeit wurde Garibald zu Agunt (Osttirol) von den Slawen geschlagen und das Gebiet der Bayern geplündert. Doch die Bayern sammelten sich wieder, nahmen den Feinden die Beute ab und vertrieben sie aus dem Lande.[4] Diese Kriege besiegelten den Niedergang der romanischen Städte Aguntum und Lavant (Tirol), der romanischen Restbevölkerung war der Weg zu eigener Staatlichkeit verbaut.
    Die süddeutschen Agilolfinger standen in der Regel auf Seiten der Merowinger, das Erstarken des Hausmeiertums der Karolinger konnte nicht in ihrem Sinn sein. Bereits 624 geriet die Familie, damals vertreten durch Chrodoald, einem austrischen Adligen (von dem Fredegar schreibt: „ex proceribus de gente nobili Agylolfingam“), in Konflikt mit den Karolingern, bzw. deren ältesten bekannten Vorfahren, dem Bischof Arnulf von Metz (Arnulfinger) und Pippin dem Älteren (Pippiniden), die im Bündnis miteinander die fränkische Reichspolitik zu dominieren trachteten. 632 entschloss sich König Dagobert I. zu einem großangelegten Feldzug gegen das Reich des Samo. Die mit ihm verbündeten Alamannen unter Herzog Chrodobert griffen die Randgebiete des Reichs an. Die verbündeten friulanischen Langobarden fielen sehr wahrscheinlich von Süden ein und besetzten die „regio Zellia“, wohl im heutigen Gailtal in Kärnten gelegen. Das vielleicht von Dagobert selbst angeführte austrasische Haupththeer sollte in das Herz des Reiches vordringen. Den einzelnen Heeren gelang es jedoch nicht, sich zu vereinigen. Von bairischen Truppen unter einem Agilofinger ist in diesem Zusammenhang nicht die Rede, obwohl Baiern unmittelbar an das Reich des Samo angrenzte. Wie die fränkischen und alamannischen Truppen an Baiern vorbei in das tschechische Reich eindringen konnten, bleibt gleichfalls ein Rätsel. Während die ersten beiden Teilheere siegreich mit vielen Gefangenen zurückkehrten, wurde das austrasische Hauptheer nach einer dreitägigen vergeblichen Belagerung eines castrum vuogastisburc genannten Ortes total geschlagen. Die übrig gebliebenen Kämpfer Dagoberts mussten flüchten und sämtliche Waffen und Zelte zurücklassen.[5] DiDie Autorität des merowingischen Königtums war danach schwer erschüttert. Der Hausmeier Grimoald, der Sohn Pippins des Älteren, schaffte es tatsächlich, seinen eigenen Sohn Childebertus adoptivus als König von Austrasien zu installieren. Grimoald hingegen wurde von König Chlodwig II., der in Neustrien regierte, aus einem Hinterhalt gefangen genommen, nach Paris gebracht und dort 656 oder 657 im Kerker hingerichtet.

    Der Wandermönch Emmeram, der zunächst Bischof von Poitiers in Aquitanien war, gelangte während einer Missionsreise zur Verbreitung des Christentums Mitte des 7. Jahrhunderts aus dem westlichen Franken entlang der Donau an den bayerischen Herzogshof in Regensburg, wo der agilolfingische Herzog Theodo I. regierte. Dieser nahm Emmeram wohlwollend auf und bewog ihn zum Bleiben. Emmeram widmete sich daraufhin der Stärkung des Christentums in Regensburg und im weiteren Umland. Etwa drei Jahre nach seiner Ankunft in Regensburg vertraute sich Uta, die Tochter des Herzogs, ihm an. Sie hatte eine heimliche Liaison mit dem Sohn eines Beamten, von dem sie ein uneheliches Kind erwartete. Um das Paar vor einer wahrscheinlichen Strafe des HHerzogs zu schützen, riet Emmeram Uta, ihn selbst als Vater zu nennen. Er selbst reiste zu einer Pilgerreise nach Rom ab, sich vor dem Papst für den vermeintlichen Fehltritt zu verantworten und nach seiner Rückkehr auch vor dem Herzog den wahren Sachverhalt aufzuklären. Als Uta kurz nach Emmerams Abreise ihrem Vater die vereinbarte Geschichte eröffnete, erzürnte dieser. Zur Ehrenrettung seiner Schwester verfolgte daraufhin der Sohn des Herzogs, Lantpert, den in seinen Augen flüchtenden Wanderbischof. Am 22. September 652 stellte Lantpert mit seiner Truppe den Bischof in dem südöstlich von München gelegenen Ort Kleinhelfendorf. Er ließ ihn auf eine Leiter binden und ihm bei lebendigem Leibe nach und nach die Körperteile abschneiden, bis er ihn schließlich enthaupten ließ. Nachdem Herzog Theodo die Wahrheit erfahren hatte, ließ er Emmeram exhumieren und den Leichnam nach Regensburg überführen.[6]
    Herzog Theodo II. griff in den langobardischen Thronstreit ein. Er verbündete sich wieder mit den Langobarden und gewährte um das Jahr 702 König Ansprand Asyl. Theodo unternahm im Jahr 715 eine Reise mit einer bairischen Gesandtschaft über die Alpen nach Rom. Im gleichen Jahr (715) verheiratete er auch seine Enkelin Guntrud mit Liutprand, dem Sohn von Ansprand. Er konnte sich zeitlebens nicht mit dem Erstarken der fränkischen Hausmeier (Pippin der Mittlere) abfinden. So plante er gemeiinsam mit Papst Gregor II. die Errichtung einer selbständigen bairischen Kirchenprovinz. Wohl wurde damals schon die Teilung in die vier Bistümer Regensburg, Freising, Passau und Salzburg durchgeführt. Wie ein unabhängiger Fürst konnte Theodo II. sein Herzogtum unter seinen Söhnen aufteilen, ohne die Einwilligung der merowingischen Frankenkönige.

    Durch eine Militärintervention während eines Machtstreits innerhalb der Herzogsfamilie 725 setzte Karl Martell den Herzog Hugbert, ebenfalls ein Enkel Theodos II., in Bayern ein. Die Lex Baiuvariorum ist die in der Zeit des 6. bis 8. Jahrhunderts entstandene Sammlung des Volksrechtes der Bajuwaren, das heißt die älteste Sammlung von Gesetzen des frühen bairischen Stammesherzogtums. Der Text ist auf Latein verfasst, enthält jedoch bajuwarische Fragmente. Es ist das älteste und wichtigste Denkmal der Bajuwaren.[7] Abt Eberswind des neu gegründeten Klosters Niederaltaich gilt vielen als der Bearbeiter dieses ersten bairischen Stammesrechts (um 741/743). Ebenso kann die Lex Baiuvariorum in St. Emmeram in Regensburg oder im Bischofskloster auf dem Freisinger Berg entstanden sein. Die Initiative dazu soll von Herzog Odilo ausgegangen sein. Die Lex Baiuvariorum war bis 1180 in Kraft. 743 überfielen die Franken, jetzt unter der Führung von Karls Söhnen, Herzog Odilo, der ihnen in der Schlacht bei Epfach am Lech unterlag, und zwangen ihn, die Oberhoheit des fränkischen Reichs anzuerkennen. Um das Jahr 740 gerieten andererseits die Karantanen unter bairische Kontrolle, 772 schlug Herzog Tassilo III. im späteren Kärnten einen Aufstand der heidnischen Slawen nieder.

    Da Bayern der Expansionspolitik der Franken eher im Weg stand, es hatte verwandtschaftliche Bindungen zu den Langobarden und hielt mit den Awaren jahrzehntelang Frieden, setzte Karl der Große 788 Herzog Tassilo III. in einem Schauprozess ab, blendete ihn und verbannte ihn und seine Familie in Klöster, woraufhin Karl das Herzogtum Bayern aufhob und dem fränkischen Reich als Präfektur einverleibte. Zuvor war Tassilo 787 durch massiven militärischen Druck gezwungen worden, Baiern von seinem Vetter Karl als Lehen zu nehmen und seinen Sohn und Mitregenten Theodo als Geisel zu stellen. Karl verbrachte danach zwei aufeinanderfolgende Winter (791–793) in der alten bairischen Residenzstadt Regensburg, um die Einverleibung Baierns in das Fränkische Reich persönlich abzusichern.
    Die historische Leistung der Agilolfinger besteht in
    • der Vollendung der Ethnogenese der Baiern
    • ihrer Siedlungspolitik im Nordgau und im Alpenraum, insbesondere in Tirol und Oberösterreich
    • der Christianisierung des Landes einschließlich der kirchenrechtlichen Gründung der Bistümer Regensburg, Freising, Passau und Salzburg,
    • der Gründung von Klöstern,
    • der Abwehr slawischer und awarischer Invasionen,
    • der Annexion Kärntens und
    • der Niederschrift der Lex Baiuvariorum, des baierischen Stammesrechts.

    Herzöge (ab 591 auch als Rex bezeichnete Herrscher) von Baiern aus der Familie der Agilolfinger
    • ca. 548–591: Garibald I.
    • 591–610: Tassilo I., der Sohn Garibalds
    • 610–6??: Garibald II., der Sohn Tassilos
    • ca. 6??–680: Theodo I.
    • ca. 680: Lantpert, Sohn Theodos
    • ca. 680–717: Theodo II., ein Enkel Garibalds II., er ernannte seine 4 Söhne zu Mitherrschern und Erben
    • 711-719: Theudebald in Regensburg
    • 711–717/18: Theudebert (Theodo III.) in Salzburg
    • 717–719: Tassilo II. in Passau (?)
    • 702-725: Grimoald II. in Freising
    • 724–736: Hugbert (auch Hucbert), der Sohn Theudeberts
    • 736–748: Odilo, aus einer Nebenlinie der Familie
    • 748–788: Tassilo III., der Sohn Odilos
    • 776-788: Theodo III., nur Mitregent seines Vaters Tassilo

    Generell gilt es bei der Genealogie der bayerischen Agilolfinger darauf hinzuweisen, dass bisweilen große Lücken (v. a. im 6. Jahrhundert) die genaue Rekonstruktion des Stammbaums erschweren. Zwischen dem Ende von Tassilo I. (um 610 n. Chr.) und Theodo (ca. 680 n. Chr.) klafft eine nicht eindeutig schließbare Lücke in der Herrschaftsfolge. In dieser Zeit ist über die bayerische Geschichte, abgesehen von einigen, allerdings wenigen Erwähnungen aus fränkischen Quellen, kaum etwas überliefert. Die o. a. Genealogie muss somit vorläufig bleiben, die zwischen 610 und 680 konstruierten Herrscher sind aus Schlussfolgerungen und vereinzelten Hinweisen aus Quellen entstanden. Bisweilen wird auch vermutet, dass der Agilolfinger Fara (um 630–640), der nachweislich im Rheinland begütert war, Herrscher über das bairische Herzogtum war. Dies gilt jedoch als unwahrscheinlich.

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Schwanhilde heiratete Karl Martell in 725. Karl (Sohn von Herzog Pippin (Arnulfinger), der Mittlere und Alpheid (Chalpais)) wurde geboren in cir 676; gestorben am 22 Okt 741 in Ciersy (Quierzy); wurde beigesetzt in Saint Denis. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Grifo von Franken  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 726; gestorben in 753 in Saint-Jean-de-Maurienne.


Generation: 2

  1. 2.  Grifo von Franken Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Schwanhilde1) wurde geboren in cir 726; gestorben in 753 in Saint-Jean-de-Maurienne.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Grifo

    Grifo (* wohl 726; † 753 bei Saint-Jean-de-Maurienne) war der Sohn Karl Martells und seiner zweiten Ehefrau Swanahild. im Jahr 741 wurde Grifo im letzten Testament Karl Martells ein Teil des Frankenreiches zugesprochen. Ab diesem Zeitpunkt führte er einen lebenslangen Kampf um den Antritt seines Erbes. Grifo wurde von seinen Halbbrüdern Pippin der Jüngere und Karlmann als illegitim dargestellt und ihm das Erbe verwehrt.

    Quellen und Forschungsstand
    Die beiden ausführlicher überliefernden Quellen zu Grifo sind die sogenannten Einhardannalen und die Metzer Annalen. In den Reichsannalen und der Fredegarchronik ist vom Erbe Grifos keine Rede. Dies verwundert, da der Halbbruder Karl Martells, Childebrand, die Leitung der Fredegarchronik innehatte und seinen Neffen eigentlich hätte kennen sollen. Obwohl einige Quellen aufeinander aufbauen, sind die Darstellungen sich nur in ihrer Grifofeindlichkeit einig. „Diese verschiedenen Darstellungen sind also nicht etwa auf Informationslücken zurückzuführen, sondern bewußt so gestaltet.“[1]
    Bedeutung hat außerdem die Erwähnung von Grifos Namen im Brief des Missionserzbischofes Bonifaz, in dem er Unterstützung von den Thüringern erbat. Die Historiker sind sich zwar einig, dass die historischen Abläufe der Aufstände korrekt wiedergegeben wurden, aber keine der Quellen ist neutral, so dass eine einheitliche Interpretation der relevanten Texte immer noch nicht erreicht scheint und die Historiker bis heute beschäftigt.
    Grifo wurde lange Zeit von den Historikern, den Quellen entsprechend, negativ beurteilt. Erst seit dem bekannten und noch heute vielzitierten Artikel von Mikoletzky werden Grifos Erbrechte und seine Handlungen differenzierter betrachtet. Doch auch trotz der Versuche, die Gültigkeit des Testamentes zu beweisen, diskutiert die modernere Forschung die Legitimitätsfrage und Gesamtbeurteilung Grifos zwiegespalten.

    Kampf um das Erbe
    Ein erster Rebellionsversuch endete damit, dass er in Klosterhaft gehalten wurde. Von dort gelang ihm die Flucht und er erhielt Unterstützung durch Herzog Odilo von Baiern.
    Als sein Halbbruder Pippin nach dem Verzicht Karlmanns ab 747 alleine das Hausmeieramt ausübte, ließ Pippin Grifo frei. Grifo flüchtete über das Gebiet der Thüringer im Norden Baierns zu den Sachsen und kehrte erneut nach Baiern zurück. Pippin gelang es, seinen Aufstand zu unterdrücken, zumal Grifo mit dem Tod des bairischen Herzogs Odilo im Jahr 748 seinen wichtigsten Bündnispartner verlor und sich selbst zum Herzog von Baiern aufzuschwingen versuchte. Dieser Versuch war durchaus aussichtsreich, da Grifo über seine Mutter Swanahild von der bairischen Herzogsdynastie der Agilolfinger abstammte. Pippin schenkte Grifo Grafschaften in der Mitte des Reiches und setzte Odilos siebenjährigen Sohn Tassilo III. als Herzog ein, allerdings als fränkischen Vasallen. Auf der Flucht zu den Langobarden wurde Grifo bei Saint-Jean-de-Maurienne 753 von Pippins Grenzsoldaten erschossen.
    Die karolingischen erzählenden Quellen (Fortsetzung Fredegars) aus dem 8. Jahrhundert, denen es vor allem darum geht, den Herrschaftsübergang von Karl Martell auf Karlmann und Pippin als reibungslos erscheinen zu lassen, verschweigen Grifos Exisistenz völlig. Eine offenbar nach dem Tod Karls des Großen im 9. Jahrhundert entstandene Redaktionsstufe der Annales regni Francorum bringt jedoch einige Informationen zu Grifos Person. Demnach scheint Grifo aus einer legitimen Ehe hervorgegangen und von seinem Vater durchaus mit einem Erbteil bedacht worden zu sein. Diesen enthielten ihm seine älteren Halbbrüder Karlmann und Pippin jedoch vor.



    Quellen
    • Annales regni francorum. In: Friedrich Kurze (Hrsg.): Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 6: Annales regni Francorum inde ab a. 741 usque ad a. 829, qui dicuntur Annales Laurissenses maiores et Einhardi. Hannover 195 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)

    Literatur
    • Albrecht: Grifo. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 9, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 671.
    • Matthias Becher: Eine verschleierte Krise. Die Nachfolge Karl Martells 741 und die Anfänge der karolingischen Hofgeschichtsschreibung. In: Johannes Laudage (Hrsg.): Von Fakten und Fiktionen – Mittelalterliche Geschichtsdarstellungen und ihreritische Aufarbeitung. Köln u.a. 2003, ISBN 3-412-17202-2, S. 95–133.
    • Matthias Becher: Drogo und die Königserhebung Pippins. In: Frühmittelalterliche Studien 23, 1989, S. 131–152.
    • Karl Brunner: Oppositionelle Gruppen im Karolingerreich. Wien 1979.
    • Horst Ebling: Grifo. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 4, Artemis & Winkler, München/Zürich 1989, ISBN 3-7608-8904-2, Sp. 1712 f.
    • Ingrid Heidrich: Grifo. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 67 f. (Digitalisat).
    • Eduard Hlawitschka: Die Vorfahren Karls des Großen. In: Helmut Beumann (Hrsg.): Karl der Große – Lebenswerk und Nachleben. Bd. 1: Persönlichkeit und Geschichte. 3. Auflage, Düsseldorf 1967, S. 51–82.
    • Jörg Jarnut: Untersuchungen zur Herkunft Swanahilds, der Gattin Karl Martells. In: Matthias Becher unter Mitarbeit von Stefanie Dick und Nicola Karthaus (Hrsg.): Herrschaft und Ethnogenese im Frühmittelalter. Gesammelte Aufsätze von Jörg Jarnt. Festgabe zum 60. Geburtstag. Scriptorium, Münster 2002, ISBN 3-932610-19-9, S. 101–105.
    • Hanns Leo Mikoletzky: Karl Martell und Grifo. In: Festschrift Edmund Ernst Stengel zum 70. Geburtstag am 24. Dezember 1949 dargebracht von Freunden, Fachgenossen und Schülern. Münster u.a. 1952, S. 130–156.
    • Engelbert Mühlbacher: Deutsche Geschichte unter den Karolingern. Stuttgart 1886 (Neudruck Darmstadt 1980).
    • Rudolf Reiser: Grifo. In: Karl Bosl (Hrsg.): Bosls bayerische Biographie. Pustet, Regensburg 1983, ISBN 3-7917-0792-2, S. 274 (Digitalisat).
    • Rudolf Schieffer: Die Karolinger. 5., aktualisierte Auflage. Kohlhammer, Stuttgart u.a. 2014, ISBN 978-3-17-023383-6.
    • Karl Ferdinand Werner: Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995, ISBN 3-423-04653-8.
    • Gunther Wolf: Grifos Erbe, die Einsetzung Childerichs III. und der Kampf um die Macht – zugleich Bemerkungen zur karolingischen „Hofhistiographie“. In: Archiv für Diplomatik 38, 1992, S. 1–16.