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Markgraf Boso von Toscana (von Tuscien) (Bosoniden)

Markgraf Boso von Toscana (von Tuscien) (Bosoniden)

männlich 885 - 940  (55 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Markgraf Boso von Toscana (von Tuscien) (Bosoniden)Markgraf Boso von Toscana (von Tuscien) (Bosoniden) wurde geboren in cir 885; gestorben in zw 936 und 940.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Boso_von_Tuscien

    Boso (* vor 911; † nach 936) aus der Familie der Bosoniden war 911–931 Graf von Avignon und Vaison, 926–931 Graf von Arles und 931–936 Markgraf von Tuscien; er war der jüngere Sohn des Grafen Theotbald von Arles und der Bertha von Lothringen. Sein Großvater väterlicherseits war der Herzog Hugbert von Transjuranien, sein Großvater mütterlicherseits der König Lothar II. von Lotharingien (Karolinger). Sein älterer Bruder war Hugo I., König von Italien.

    926 folgte er seinem Bruder als Graf von Arles, als dieser zum König von Italien gekrönt wurde. Auch Boso wandte sich nach Italien, wo er 931 – nachdem Hugo seinen Halbbruder Lambert von Tuszien hatte blenden lassen – Markgraf von Tuscien wurde. Bei seinem Weggang wurde sein Schwiegersohn Boso I. sein Nachfolger.

    Er heiratete Willa, die 936 bezeugt ist, eine Tochter des Rudolf I König von Burgund (Welfen).

    Literatur
    • Hagen Keller: BOSONE di Toscana. In: Alberto M. Ghisalberti (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 13 (Borremans–Brancazolo), Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1971.

    Familie/Ehepartner: Prinzessin Willa von Hochburgund. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Markgräfin Willa von Toscana (Bosoniden)  Graphische Anzeige der Nachkommen


Generation: 2

  1. 2.  Markgräfin Willa von Toscana (Bosoniden)Markgräfin Willa von Toscana (Bosoniden) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Boso1)

    Notizen:

    936-966 urkundlich bezeugt.

    Willa heiratete König Berengar II. von Italien (von Ivrea) in vor 935. Berengar (Sohn von Markgraf Adalbert von Ivrea, der Reiche und Prinzessin Gisela von Italien (von Friaul) (Unruochinger)) wurde geboren in cir 900; gestorben am 6 Aug 966 in Bamberg. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 3. König Adalbert II. von Italien (von Ivrea)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 935 und 936; gestorben am 30 Apr 971 in Autun.
    2. 4. Prinzessin Rozala Susanna von Italien  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 950 und 960; gestorben in 1003.


Generation: 3

  1. 3.  König Adalbert II. von Italien (von Ivrea)König Adalbert II. von Italien (von Ivrea) Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Willa2, 1.Boso1) wurde geboren in zw 935 und 936; gestorben am 30 Apr 971 in Autun.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 950-961, Königreich Italien; Mitkönig, zusammen mit seinem Vater, im Königreich Italien.
    • Titel (genauer): 961-971, Ivrea; Graf von Ivrea

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Adalbert_II._(Ivrea)

    Adalbert II. (* wohl 936; † 30. April 971 in Autun) aus dem Haus Burgund-Ivrea war der älteste Sohn des Königs Berengar II. von Italien und der Willa von Tuszien. Er wird zu den Nationalkönigen gezählt.
    Er wurde Markgraf von Ivrea und war ab 950 bis zum Sturz seines Vaters 961 Mitkönig in Italien. In dieser Zeit, vor 956, heiratete er Gerberga von Mâcon, † 11. Dezember 986/991, Tochter des Otto (Othon) und Erbin von Mâcon.

    Gerberga heiratete in zweiter Ehe um 972 Heinrich I. den Großen (Henri I le Grand), Graf von Nevers, Herzog von Niederburgund (Robertiner), der seinen Stiefsohn Otto Wilhelm adoptierte.

    Familie/Ehepartner: Gräfin Gerberga von Mâcon. Gerberga (Tochter von Graf Liétald II. von Mâcon und Ermengarde von Dijon) gestorben in zw 986 und 991. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 5. Graf Otto Wilhelm von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 958; gestorben am 21 Sep 1026 in Dijon, Frankreich; wurde beigesetzt in Dijon, Frankreich.

  2. 4.  Prinzessin Rozala Susanna von ItalienPrinzessin Rozala Susanna von Italien Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Willa2, 1.Boso1) wurde geboren in zw 950 und 960; gestorben in 1003.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Rozala-Susanna_von_Italien

    Rozala-Susanna von Italien

    Rozala-Susanna von Italien, auch von Ivrea, (* um 950 bis 960;[1] † 26. Januar[2] 1003) war durch Heirat mit Arnulf II. von Flandern Gräfin von Flandern und übernahm nach dem Tod ihres Mannes die Regentschaft für ihren noch unmündigen Sohn Balduin IV. Kurz darauf wurde sie die Ehefrau des späteren französischen Königs Robert II., der sie jedoch noch vor seiner Thronbesteigung verstieß

    Leben
    Rozala kam als eines von sieben[3] Kindern des italienischen Königs Berengar II. und seiner Frau Willa zu Welt und war damit eine Enkelin Bosos, des Markgrafen von Tuscien.[4] Nachdem sich ihr Vater im Kampf um sein Königreich 964 Otto dem Großen endgültig ergeben musste, wurde er von ihm mit seiner Familie nach Bamberg geschickt. Dort verbrachte Rozala ihre Jugend in einem von Ottos Mannen bewachten Stadtturm.[5] Nach der Weltchronik Reginos von Prüm wuchs sie allerdings in der Obhut der Kaiserin Adelheid von Burgund auf.[1]

    Kaiser Otto arrangierte für sie eine Hochzeit mit dem flandrischen Grafen Arnulf II., die nicht vor 968 stattfand[6]. Aus dieser mehr als 20 Jahre dauernden Ehe gingen zwei Kinder hervor:[7]

    Mathilde († spätestens 995)
    Balduin IV. (* um 980[8]; † 30. Mai 1035), Graf von Flandern
    Beim Tod ihres Mannes wohl zwischen 987 und 988[6] war ihr Sohn noch minderjährig, und so übernahm sie als sein Vormund die Regierungsgeschäfte in der Grafschaft. Da sich Nachfolgestreitigkeiten in Flandern anbahnten, entschied sich Rozala-Susanna nicht lange, nachdem sie Witwe geworden war, zu einer erneuten Heirat. Um die Macht für die regierende Dynastie in Flandern zu erhalten, suchte sie Beistand beim französischen König Hugo Capet und ehelichte vor dem 1. April 988[1] dessen Sohn Robert, der später als Robert II. den französischen Thron besteigen sollte. Die Ehe war auch für die Seite der Kapetinger eine politisch lohnende Verbindung, denn auf diese Weise wurde Flandern nicht nur dem karolingischen Einflussbereich entzogen, sondern auch das Territorium Karls von Niederlothringen, einem Unterstützer der Karolinger, eingekreist und isoliert. In einigen Publikationen ist die Information zu finden, Rozala habe sich anlässlich ihrer zweiten Hochzeit in Susanna umbenannt, überlieferte Urkunden aus der Zeit davor zeugen jedoch davon, dass sie auch schon zuvor bei diesem Namen genannt wurde.[1]

    Die Braut war zum Zeitpunkt der Hochzeit mindestens zwölf Jahre älter als der Bräutigam.[9] Die Ehe war nicht glücklich, was der Chronist Richer von Reims in seiner Historiae darauf zurückführte, dass Rozala-Susanna so viel älter war als ihr Mann.[10] Gemäß Richers Angaben verstieß Robert seine Frau, als er 19 Jahre alt war. Als Grund führte der Thronfolger an, dass ihm seine Frau keine Kinder geboren hatte. Sollte das angeführte Alter korrekt sein, müsste die Verstoßung um 990 anzusetzen sein, andere Literatur datiert sie jedoch in die Jahre 991 und 992. Im Anschluss an ihre Verstoßung verweigerte Robert seiner Frau die Nutznießung ihres Wittums Montreuil-sur-Mer, das von einigen Publikationen fälschlicherweise als ihre Mitgift bezeichnet wird. Rozala versuchte zwar zunächst noch, ihre Rechte durchzusetzen, war im Streit um die Hafenstadt aber schlussendlich unterlegen. Sie ging daraufhin an den Hof ihres Sohnes aus erste Ehe nach Flandern zurück und soll ihn bei seiner Regierung unterstützt haben.[9] Sie starb im Jahr 1003 in Flandern und wurde neben ihrem ersten Mann in der Klosterkirche der Genter Sankt-Peters-Abtei auf dem Blandinberg beerdigt. Ihr Grabmal ist heutzutage nicht mehr erhalten, denn es wurde 1578 im Zuge des reformatorischen Bildersturms – ebenso wie die Grabmäler aller anderen in der Kirche bestatteten Mitglieder der flandrischen Grafenfamilie – zerstört.[11]

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Familie/Ehepartner: Markgraf Arnulf II. von Flandern, der Jüngere . Arnulf (Sohn von Graf Balduin III. von Flandern und Herzogin Mathilde von Sachsen (Billunger)) wurde geboren in zw 961 und 962. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 6. Graf Balduin IV. von Flandern  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 980; gestorben am 30 Mai 1035 in Gent.

    Rozala heiratete König Robert II. von Frankreich (Kapetinger), der Fromme in 988. Robert (Sohn von König Hugo Capet (Kapetinger) und Adelheid (Aelis) von Poitou (von Aquitanien)) wurde geboren am 27 Mrz 972; gestorben am 20 Jul 1031 in Melun. [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 4

  1. 5.  Graf Otto Wilhelm von BurgundGraf Otto Wilhelm von Burgund Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Adalbert3, 2.Willa2, 1.Boso1) wurde geboren in cir 958; gestorben am 21 Sep 1026 in Dijon, Frankreich; wurde beigesetzt in Dijon, Frankreich.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Wilhelm_(Burgund) (Sep 2023)

    Otto Wilhelm (französisch: Otte-Guillaume) (* wohl 958; † 21. September 1026) war der älteste Sohn des Markgrafen Adalbert II. von Ivrea († 30. April 971), der 960-961 als Mitregent seines Vaters Berengar II. König von Italien war, und der Gerberga von Mâcon († 11. Dezember 986/991), der Tochter des Grafen Otto (Othon) und Erbin von Mâcon.

    Nachdem seine Mutter in zweiter Ehe um 972 Heinrich den Großen, den Grafen von Nevers und seit 956 Herzog von Burgund, geheiratet hatte, wurde Otto Wilhelm von seinem Stiefvater adoptiert. Um 982 erhielt er die Grafschaften Mâcon und Nevers, 995 die Grafschaft Burgund (Franche-Comté), und war nach Heinrichs Tod (15. Oktober 1002) Prätendent auf den Titel eines Herzogs von Burgund. Heinrich hatte bei seinem Tod neben seinem Adoptivsohn nur eine vierjährige Tochter.

    Robert II., König von Frankreich, Neffe Heinrichs, zog das Herzogtum jedoch wieder ein, obwohl es zuvor nicht zur Krondomäne gehört hatte, und unterstellte es sich selbst. Otto Wilhelm blieb neben Mâcon und Nevers vor allem die Freigrafschaft Burgund, die zum römisch-deutschen Reich gehörte.

    Geburt:
    Ältester Sohn des Markgrafen Adalbert II. von Ivrea, der als Mitregent seines Vaters Berengar II. König von Italien war, und der Gerberga von Mâcon, der Tochter des Grafen Otto (Othon) und Erbin von Mâcon.

    Otto heiratete Gräfin Ermentrud von Roucy in cir 982. Ermentrud (Tochter von Graf Rainald (Ragenold) von Roucy und Herzogin Alberada von Lothringen) gestorben in an einem 05 Mrz zw 1002 und 1005. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 7. Mathilde von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 975; gestorben in 1005.
    2. 8. Gerberga von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 985; gestorben in 1020/1023.
    3. 9. Graf Rainold I. (Rainald) von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 990; gestorben in zw 03 und 04 Sep 1057.
    4. 10. Gräfin Agnes von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 995 in Burgund; gestorben am 10 Nov 1068.

    Otto heiratete Adélaide (Adelheid, Blanche) von Anjou in vor 1016. Adélaide (Tochter von Graf Fulko II. von Anjou, der Gute und Gräfin Gerberga von Arles (Bosoniden)) gestorben in 1026. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 6.  Graf Balduin IV. von FlandernGraf Balduin IV. von Flandern Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Rozala3, 2.Willa2, 1.Boso1) wurde geboren in cir 980; gestorben am 30 Mai 1035 in Gent.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 988-1035, Flandern; Graf von Flandern https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Flandern

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_IV._(Flandern)

    Balduin IV. Schönbart, oder der Bärtige genannt, (* um 980; † 1035) war ein Graf von Flandern aus dem Haus Flandern.[1] Er war der einzige Sohn des Grafen Arnulf II. von Flandern († 987) und der Rozala († 1003), einer Tochter des Königs Berengar II. von Italien.

    Leben
    Beim Tod des Vaters war Balduin noch unmündig, weshalb seine Mutter bald darauf König Robert II. den Frommen heiratete, um diesen als Beschützer ihres Sohnes zu gewinnen. Der regierende König Hugo Capet nutzte die Situation und installierte kururz nach 989 in Ponthieu seinen Gefolgsmann Hugo. Schon 992 ließ sich König Robert II. von Rozela scheiden, wofür nach Richer von Reims der Altersunterschied ausschlaggebend war. Robert behielt dabei ihre Mitgift, den wichtigen Seehafen Montreuil mit seiner Burg, um die Balduins Vorfahren lang gekämpft hatten.
    Mündig geworden stellte Balduin die gräfliche Gewalt in Kortrijk und Gent wieder her. Dadurch gestärkt nahm er die Expansionspolitik seiner Vorfahren wieder auf. Nach Süden hin gebunden orientierte er sich in den Osten, auf die Regionen rechts der Schelde und damit auf Reichsgebiet. Zuerst nahm er Cambrai ein, dessen Bischof zum Kaiser floh, und im Jahr 1006 erfolgte im Bund mit Graf Lambert I. von Löwen die Eroberung der Mark Valenciennes. In Reaktion darauf verbündete sich Kaiser Heinrich II. der Heilige mit König Robert II. und im Sommer 1007 zog der Kaiser in Gent ein, was Balduin noch im Oktober desselben Jahres in Aachen zur Unterwerfung vor dem Kaiser zwang.
    Nicht lang danach näherte sich Balduin dem Kaiser auf diplomatischen Weg an, von dem er schließlich Walcheren (1012) und Valenciennes (1015) als Lehen aus kaiserlicher Hand erhielt, auf Cambrai hingegen musste er verzichten, dessen Grafenwürde an den Bischof übergeben wurde. Damit aber war Balduin der erste Graf von Flandern, der auf Reichsboden Fuß faste (siehe „Reichsflandern“) und somit zu Frankreich als auch zum Reich in Vasallität stand.
    Das Einvernehmen mit dem Kaiser wurde durch seine um 1012 geschlossene Ehe mit Otgiva von Luxemburg vertieft, die eine Nichte der Kaiserin Kunigunde war. Der aus der Ehe hervorgegangene Erbe
    • Balduin V. († 1067) erwies sich als rebellischer Sohn, der sich mehrmals gegen seinen Vater erhob. Offenbar wurde Balduin IV. dabei einmal sogar aus Flandern vertrieben, so dass erst der Normannenherzog Robert I. auf dem Vermittlungsweg seie Rückkehr erwirken konnte. Vater und Sohn versöhnten sich 1030 bei einem Treffen in Oudenaarde.
    Nach dem Tod von Otgiva 1031 heiratete Balduin IV. Eleonore, eine Tochter des Normannenherzogs Richard II., mit der er eine Tochter hatte:[2]
    • Judith († 5. März 1094)
    • ∞ 1051 mit Earl Tostig von Northumbria († 1066)
    • ∞ 1071 mit Herzog Welf I. von Bayern († 1101)



    Literatur
    • Helmut Gajic: Die großen Dynastien („Le grandi dinastie“). Karl Müller Verlag, Erlangen 1996, ISBN 3-86070-561-X.
    Einzelnachweise
↑ Zum Beinamen „Schönbart“ (Pulchra barba) siehe: Flandria Generosa, hrsg. von Ludwig C. Bethmann in MGH SS 9 (1851), S. 318; Zum Beinamen „der Bärtige“ (Barbatus) siehe: Genealogia comitum Flandriae Bertiniana, in MGH SS 9, S. 305
↑ Zur Abstammung Jusiths von Balduin IV. und Eleonore siehe den Artikel zu Judith

    Balduin heiratete Otgiva von Luxemburg in cir 1012. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 11. Balduin V. von Flandern, der Fromme  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1012 in Arras; gestorben in 1067 in Lille; wurde beigesetzt in Im Zentrum des Chors der Kirche Saint-Pierre in Lille.

    Balduin heiratete Herzogin Eleonore ? von der Normandie in vor 1030. Eleonore (Tochter von Herzog Richard II. von der Normandie (Rolloniden), der Gute und Gräfin Judith von Rennes) wurde geboren in vor 1017. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 12. Judith (Jutka) von Flandern  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1030; gestorben am 5 Mrz 1094.


Generation: 5

  1. 7.  Mathilde von BurgundMathilde von Burgund Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Otto4, 3.Adalbert3, 2.Willa2, 1.Boso1) wurde geboren in cir 975; gestorben in 1005.

    Notizen:

    Mathilde und Llandry hatten Söhne, darunter:

    • Rainald I. († 29. Mai 1040), Graf von Nevers und Auxerre
    • Bodo († um 1023), Graf von Vendôme

    Mathilde heiratete Graf Landry (Landerich) von Nevers (Monceaux) in ca 989/995. Landry (Sohn von Herr Bodo de Monceaux) gestorben am 11 Mai 1028. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 13. Graf Rainald I. von Nevers (Monceaux)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1000; gestorben am 29 Mai 1040 in Seignelay; wurde beigesetzt in Abtei Saint-Germain, Auxerre.

  2. 8.  Gerberga von BurgundGerberga von Burgund Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Otto4, 3.Adalbert3, 2.Willa2, 1.Boso1) wurde geboren in cir 985; gestorben in 1020/1023.

    Gerberga heiratete Graf Wilhelm II. von der Provence, der Fromme in cir 1002. Wilhelm (Sohn von Markgraf Wilhelm I. von der Provence (von Arles), der Befreier und Arsenda von Comminges (Couserans)) wurde geboren in cir 987; gestorben in vor 30 Mai 1018; wurde beigesetzt in Abtei Montmajour bei Arles. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 14. Graf Gottfried I. von der Provence  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am cir Feb 1061/1062.

  3. 9.  Graf Rainold I. (Rainald) von BurgundGraf Rainold I. (Rainald) von Burgund Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Otto4, 3.Adalbert3, 2.Willa2, 1.Boso1) wurde geboren in cir 990; gestorben in zw 03 und 04 Sep 1057.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Rainald_I._(Burgund)

    Rainald I. (frz. Renaud I.) (* 986; † 3./4. September 1057) aus dem Haus Burgund-Ivrea war Graf von Burgund (die heutige Franche-Comté); er war der Sohn von Graf Otto Wilhelm und Ermentrude von Roucy.
    Er heiratete vor dem 1. September 1016 Adélaïde de Normandie († 7. Juli (vielleicht auch 27. Juli) nach 1037), eine Tochter von Richard II. Herzog der Normandie. Im Jahr 1020 wurde sein Sohn geboren, der spätere Graf Wilhelm I.
    1026 folgte er seinem Vater als Graf von Burgund nach. 1032 starb der König Rudolf III. von Burgund ohne Erben und hinterließ Burgund aufgrund eines alten Vertrages dem Kaiser Konrad II., der das Erbe antrat, wodurch auch die Grafschaft Burgund Teil des Heiligen Römischen Reiches wurde.
    Rainald starb 1057 und wurde in der Kathedrale von Besançon beerdigt.

    Rainold heiratete Herzogin Adelheid (Judith) von der Normandie am 1 Sep 1016. Adelheid (Tochter von Herzog Richard II. von der Normandie (Rolloniden), der Gute und Gräfin Judith von Rennes) wurde geboren in cir 1000. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 15. Graf Wilhelm I. von Burgund, der Grosse  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1017; gestorben am 11 Nov 1087; wurde beigesetzt in Besançon (St. Stephan).

  4. 10.  Gräfin Agnes von BurgundGräfin Agnes von Burgund Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Otto4, 3.Adalbert3, 2.Willa2, 1.Boso1) wurde geboren in cir 995 in Burgund; gestorben am 10 Nov 1068.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Gräfin von Poitou, (1019) - Herzogin von Aquitanien - Gräfin von Anjou (seit 1040)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_von_Burgund_(Herzogin_von_Aquitanien) (Okt 2017)

    Agnes von Burgund (auch Agnes von Mâcon; * um 995 in Burgund, † 9.[1] oder 10.[2] November 1068 in Saintes) war eine französische Adlige. Sie wurde 1019 durch ihre erste Heirat Gräfin von Poitou und Herzogin von Aquitanien sowie 1040 durch ihre zweite Heirat Gräfin von Anjou.

    Agnes war die in den 990er Jahren, spätestens gegen 1000 geborene jüngste Tochter des Grafen von Burgund, Otto Wilhelm und der Ermentrude von Roucy, einer Tochter des Grafen Raimund von Roucy. Sie erhielt eine sehr sorgfältige Erziehung und dabei auch Einblick in die Beziehungen zwischen den Familien des französischen Feudaladels.[3]

    Erste Ehe mit Wilhelm V. von Aquitanien
    1019 ging die ehrgeizige und politisch ambitionierte Agnes eine von ihrem Vater arrangierte Ehe mit dem wesentlich älteren, nämlich 50-jährigen Herzog Wilhelm V., den Großen von Aquitanien und (als Wilhelm III.) Grafen von Poitou ein.
    Das Paar bekam drei Kinder:
    1 Peter Wilhelm (Pierre-Guillaume) (* 1023; † Herbst 1058), als Wilhelm VII. der Adler (Guillaume l’Aigle) Herzog von Aquitanien und (als Wilhelm V.) Graf von Poitou 1039–1058
    2 Guido Gottfried (Guy-Geoffroy) (* um 1025; † 25. September 1086), als Wilhelm VIII. Herzog von Aquitanien und (als Wilhelm VI.) Graf von Poitou 1058–1086
    3 Agnes von Poitou (* um 1025; † 14. Dezember 1077); ∞ 1043 Heinrich III. (* 28. Oktober 1017; † 5. Oktober 1056, Herzog von Bayern, Herzog von Schwaben, König von Burgund, Mitkönig im HRR ab 1028, König ab 1039, Kaiser 1046–1056)
    Wilhelm V. von Aquitanien war ein Freund des Abts Odilo von Cluny, und auch Agnes setzte die Zusammenarbeit mit Odilo nach dem Tod ihres Gatten fort und machte dessen Kloster Schenkungen.[4] Vergeblich versuchte sie ihren Gatten dazu zu bewegen, ihren ältesten Sohn von ihm anstelle seines ältesten Sohnes aus erster Ehe, Wilhelm (VI.), zu seinem Erben zu machen. Vielmehr übergab Wilhelm V. seinem ältesten Sohn aus erster Ehe noch zu Lebzeiten die Regierungsgewalt und zog sich 1029 in die Abtei Maillezais zurück, wo er am 31. Januar 1030 verstarb.[5]

    Zweite Ehe mit Gottfried Martell; Kampf gegen die Stiefsöhne
    Als Witwe blieb Agnes mit drei kleinen Kindern zurück, während ihr von seinem Vater präferierter, etwa 26-jähriger Stiefsohn als Wilhelm VI. Herzog von Aquitanien und als Wilhelm IV. Graf von Poitou wurde. Agnes bemühte sich, ihre Machtstellunung dennoch nicht gänzlich einzubüßen und suchte auch rücksichtslos die Herrschaft ihrer Söhne im Machtbereich ihres verschiedenen Gatten durchzusetzen, was zu ihrer relativ negativen Beurteilung durch die Chronisten führte.[4] Zur Stärkung ihrerer Position vermählte sie sich am 1. Januar 1032 mit dem etwa 26-jährigen Gottfried Martell, dessen Vater der mächtige Graf Fulko III. von Anjou war. Die Hochzeit fand in Abwesenheit Fulkos III. statt, da mit dessen Widerstand gegen diese Heirat zu rechnen war; doch letztlich akzeptierte Fulko III. die Eheentscheidung seines Sohnes.[6]
    Gottfried Martell entsandte 1033 Truppen zu einem Einfall ins Poitou und wurde dabei von einigen mit Agnes sympathisierenden Adligen wie Guillaume I. de Parthenay unterstützt. Wilhelm VI. von Aquitanien geriet während der Schlacht von Mont-Coueer am 20. September 1033 in Gefangenschaft und wurde erst Ende 1036 gegen ein hohes Lösegeld freigelassen; er starb am 15. Dezember 1038 wohl ohne Nachkommenschaft. Daraufhin fielen Aquitanien und Poitou an den Sohn Wilhelms V. aus seiner zweiten Ehe, Odo, der bereits Herzog der Gascogne war. Im zur Verteidigung seiner ererbten Gebiete geführten Kampf gegen Agnes und deren zweiten Gatten fiel er am 10. März 1039 während der Belagerung des Schlosses von Mauzé.[7]

    Regentschaft in Aquitanien und Poitou; Aufenthalt in Deutschland und Italien
    Nun avancierte Agnes’ ältester Sohn als Wilhelm VII. zum Herzog von Aquitanien und als Wilhelm V. zum Grafen von Poitou, doch da er noch recht jung für die Machtübernahme war, führte seine Mutter von 1039 bis 1044 die Regentschaft für ihn, anscheinend ohne ihren Ehemann daran zu beteiligen. Als Letzterer nach dem Tod seines Vaters im Juni 1040 als Gottfried II. die Herrschaft in Anjou übernahm, wurde Agnes auch Gräfin von Anjou. Zur Bewahrung der Ruhe in Aquitanien und Poitou suchte sie die dortigen größeren kirchlichen Institutionen an sich zu binden, ließ etwa der Abtei Saint-Jean-d'Angély eine wichtige Schenkung machen und Archambaud, den Sohn eines sie unterstützenden Barons, zum Abt von Saint-Maixent wählen. Später ermöglichte sie Archambauds Wahl zum Erzbischof von Bordeaux. Die großzügigen Spenden an die Kirche erfolgten teilweise auch mit Hilfe ihrer Verwandten. Gemeinsam mit ihrem Gatten hatte Agnes ferner bereits 1034 die Abtei La Trinité in Vendôme gegründet, deren Einweihung am 31. Mai 1040 unter großem Pomp stattfand.[8]
    Nachdem Agnes 1044 ihrem ältesten Sohn Wilhelm die Regierung von Aquitanien und Poitou überlassen hatte, behielt sie dennoch großen Einfluss auf die Verwaltung dieser Territorien. Sie vermählte Wilhelm mit Ermesinde, einer Frau unbekannter Abstammung. Für ihren zweiten Sohn Guido Gottfried arrangierte sie eine Heirat mit Garsende von Périgord, einer Tochter des Grafen Audebert II. von Périgord, die ihre Erbrechte auf das Herzogtum Gascogne in die Ehe einbrachte. Ferner war es bereits zu einem deutsch-poitevinischen Ehebündnis gekommen, indem Agnes’ gleichnamige Tochter Ende November 1043 in Ingelheim ihre Hochzeit mit dem römisch-deutschen König Heinrich III gefeiert hatte.
    Nach einem kurzen Aufenthalt in Anjou begaben sich Agnes und ihr Gatte Gottfried in Begleitung eines zahlreichen, überwiegend aus Poitou und Anjou stammenden Gefolges nach Deutschland und weilten seit Weihnachten 1045 am Hof Heinrichs III. in Goslar. Agnes begleitete dann mit ihrem Gemahl den deutschen König auf seinem Italienzug und nahm am 20. Dezember 1046 an der Synode von Sutri teil, auf der die Absetzung der Päpste Gregor VI. und Silvester III. erfolgte. Bald danach musste auch Benedikt IX. zurücktreten, und ein Vertrauter des Königs wurde als Clemens II. zum neuen Kirchenoberhaupt ernannt. Agnes wohnte der Krönung ihrer Tochter zur Kaiserin und Heinrichs III. zum Kaiser bei, welche Zeremonie Clemens II. noch am Tag seiner Erhebung zum Papst (Weihnachten 1046) vornahm. In der Folge blieben Agnes und Gottfried im Gefolge des Kaisers und machten dabei eine Wallfahrt zum apulischen Vorgebirge Gargano. Sie begleiteten das kaiserliche Paar noch bis Mantua und reisten dann 1047 nach Anjou zurück.[9]
    Mit ihrem Gatten gründete Agnes nun die Abtei Notre-Dame des Saintes, deren Weihe am 2. November 1047 in Gegenwart des Ehepaars, ihres ältesten Sohnes und mehrerer Prälaten stattfand. Agnes ergänzte auch eine schon 1040 getätigte Dotation für didie Abtei La Trinité in Vendôme und vollendete den Wiederaufbau der Basilika Saint-Hilaire-le-Grand in Poitiers, an deren Weihe am 1. November 1049 außer Agnes auch ihr ältester Sohn sowie 13 Erzbischöfe und Bischöfe teilnahmen. Zwischen 1047 und 1049 gründete Agnes die außerhalb der Stadtmauern von Poitiers gelegene Abtei Saint-Nicolas. 1050 nahm sie an der Einweihung der Kirche Saint-Jean-d'Angély teil.[10]

    Trennung von Gottfried Martell; späteres Leben und Tod
    Agnes hatte keine Kinder mit Gottfried Martell und wurde von ihm zwischen 1049 und 1052 geschieden, als die Allianz mit dem deutschen Kaiser zu Ende ging. Vielleicht war diese Trennung für das 1052 erfolgte Zustandekommen der Versöhnung zwischen Gottfried Martell und dem französischen König Heinrich I. förderlich.[11] Sie zog sich nach Poitiers zurück und übte weiterhin einen beträchtlichen Einfluss auf die Regierung ihres ältesten Sohnes Wilhelm aus. 1053 fiel ihr inzwischen neu verheirateter Ex-Mann in Poitou ein und blieb in diesem Krieg gegen Wilhelm Sieger. Danach verlor Agnes an politischer Macht, und Wilhelm regierte nun eigenständiger ohne seine Mutter. 1058 führte er eine neue militärische Auseinandersetzung gegen Gottfried Martel, indem er diesen wahrscheinlich deshalb angriff, weil Gottfried Agnes’ Wittum seiner letzten Gattin Adelheid übertragen hatte. Der Graf von Anjou wurde von der Attacke überrascht und schien diesmal den Krieg zu verlieren, als Wilhelm während der Belagerung der Burg Saumur an der Ruhr starb.
    Nun folgte Agnes’ zweiter Sohn Guido Gottfried seinem verschiedenen älteren Bruder unter dem Namen Wilhelm VIII. als Herzog von Aquitanien und unter dem Namen Wilhelm VI. als Graf von Poitou nach, womit auch der politische Einfluss seiner Mutter endgültig schwand. Er unterhielt gute Beziehungen zu seinem ehemaligen Stiefvater Gottfried Martel, verstieß Ende 1058 die ihm seinerzeit von seiner Mutter zugeschanzte Gattin Ermesende und heiratete eine Frau namens Mathilde oder Mathéode unbekannter Abstammung. Ferner setzte er 1059 den seiner Mutter als Ratgeber dienenden Archambaud als Erzbischof von Bordeaux ab. Agnes zog sich ins Kloster Notre-Dame des Saintes zurück, unterhielt aber weiterhin einen gewissen Kontakt zu ihrem Sohn.[12]
    Auch in ihrem letzten Lebensjahrzehnt blieb Agnes aktiv, verließ öfters ihr Kloster und reiste in Poitou herum, um an Schenkungszeremonien teilzunehmen oder ihren Sohn zu besuchen. In Saintes hielt sie sich einen kleinen Hof. Ihrer Tochter, der ehemaligen Kaiserin, bediente sie sich als Fürsprecherin beim Papst, um von diesem diverse Begünstigungen für ihre Kirchengründungen zu erhalten.[13] So wandte sich ihre Tochter 1062 mit der Bitte an Alexander II., dass er die in Poitiers gelegene Abtei Saint-Nicolas unter den Schutz des Heiligen Stuhles stellen solle.[14] Agnes starb am 9. oder 10. November 1068 in Saintes und wurde ihrem Wunsch gemäß in Saint-Nicolas in Poitiers beigesetzt.

    Agnes heiratete Gottfried II. von Anjou, Martel (der Hammer) am 1 Jan 1032. Gottfried (Sohn von Graf Fulko III. von Anjou und Hildegard von Sundgau ?) wurde geboren am 14. Oktober 1006/1007; gestorben am 14 Nov 1060. [Familienblatt] [Familientafel]

    Agnes heiratete Herzog Wilhelm V. von Poitou (Ramnulfiden), der Grosse in 1018. Wilhelm (Sohn von Graf Wilhelm IV. von Poitou (Ramnulfiden), Eisenarm und Gräfin Emma von Blois) wurde geboren in cir 969; gestorben am 31 Jan 1030 in Kloster Maillezais. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 16. Wilhelm VIII. (Guido Gottfried) von Poitou (von Burgund, von Aquitanien) (Ramnulfiden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1025; gestorben am 25 Sep 1086.
    2. 17. Herzog Peter Wilhelm VII. von Poitou (Ramnulfiden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1023; gestorben in 1058.
    3. 18. Gräfin Agnes von Poitou  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1025; gestorben am 13 Dez 1077.

  5. 11.  Balduin V. von Flandern, der Fromme Balduin V. von Flandern, der Fromme Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Balduin4, 4.Rozala3, 2.Willa2, 1.Boso1) wurde geboren in 1012 in Arras; gestorben in 1067 in Lille; wurde beigesetzt in Im Zentrum des Chors der Kirche Saint-Pierre in Lille.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1036-1067, Flandern; Graf von Flandern https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Flandern

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_V._(Flandern)

    Balduin V. von Flandern, (der Fromme oder Balduin von Lille ; * um 1012 in Arras; † 1. September 1067 in Lille) aus dem Haus Flandern war Graf von Flandern von 1035 bis 1067. Als Ehemann von Adela von Frankreich (1009/1014–1079), der Tochter des Königs Robert II. war er der Onkel Königs Philipps I. von Frankreich. Seine Eltern waren Balduin IV. und Otgiva von Luxemburg. Wilhelm der Eroberer war sein Schwiegersohn.

    Wissenswertes
    Im 11. Jahrhundert hielten die Grafen von Flandern den größten Teil ihres Territoriums als Vasallen der französischen Könige, einen kleineren Teil als Vasall des deutschen Königs und römischen Kaisers. Während der Herrschaft des Grafen Balduin V. wurden die Gebiete zwischen den Flüssen Schelde und Dendre und der Markgrafschaft Antwerpen mit Flandern vereinigt. In der Mitte des 11. Jahrhunderts entsprach die Macht des Grafen von Flandern der eines Königs, was ihnen in der Politik Westeuropas einen erheblichen Einfluss sicherte.
    Balduin war von 1060 bis 1067 Regent Frankreichs für seinen minderjährigen Neffen Philipp I. von Frankreich. Balduin und Adela hatten vier Kinder:
    • Balduin VI. (1030–1070)
    • Mathilde (* um 1032; † 2. November 1083 in Caen) ∞ Wilhelm dem Eroberer
    • Robert I. (* um 1033–1093)
    • Heinrich von Flandern

    Biographie
    Balduin war ein aufsässiger Sohn, der gegen seinen Vater rebellierte. Nach seiner prestigeträchtigen Heirat mit Adele von Frankreich zögerte er nicht, sich an die Spitze der aufständischen flämischen Barone zu stellen und seinen Vater zu verjagen, wurde dann aber durch das Eingreifen des Herzogs Robert I. der Normandie zur Unterwerfung gezwungen. Nach dem Tod seines Vaters wurde er einer der mächtigsten Vasallen Frankreichs.
    Er begann einen Krieg gegen Graf Dietrich IV. von Holland, der ihm den Besitz Zeelands bestritt, das seinem (Dietrichs) Vater von Kaiser Heinrich II. anvertraut worden sein sollte. Balduin bezwang die Friesen und ging aus dem Konflikt um Seeland siegreich hervor. Seeland blieb Lehen Flanderns.
    1045 stellte sich Balduin auf die Seite Gottfrieds des Bärtigen bei dessen Kampf gegen Kaiser Heinrich III., der Oberlothringen Gerhard von Elsass und seinem Bruder Adalbert gegeben hatte. Wegen seiner Rebellion verlor Balduin gleich die Mark Vaalenciennes. Im Bündnis mit Graf Dietrich IV. von Holland griff er die Mark Ename an und eroberte auch Antwerpen. Gemeinsam mit Gottfried nahm er sogar die Pfalz zu Nimwegen, wo Albrecht von Elsass bei einem Scharmützel den Tod fand. Der Graf von Flandern unterwarf sich 1056 und nach den Friedensbesprechungen von Andernach (1056 und 1059) bekam er die Mark Ename als Reichslehen (Reichsflandern).
    1051 wurde Richilde Witwe. Von der Aussicht angelockt, den Hennegau dem Besitz seiner Familie hinzuzufügen, entführte Balduin die Witwe, um sie und die Grafschaft seinem ältesten Sohn Balduin zu geben. Lietbert, der Bischof von Cambrai, drohte mit Exkommunikation wegen zu enger Blutsverwandtschaft, doch Papst Leo IX. sprach eine Dispens aus und hob einige Jahre später die Sanktion auf. Der älteste Sohn des Grafen von Flandern wurde nun als Balduin I. Graf von Hennegau, wodurch die Vereinigung der beiden Grafschaften in Aussicht stand.
    Der Krieg gegen den Kaiser lebte nun wieder auf. Gottfried III., der seinen Sohn Gottfried IV. mit der reichen Erbin der Toskana, Mathilde von Tuszien, verheiratet hatte, rief seinen treuen Verbündeten um Hilfe. Sie eroberten Lüttich, zerstörten Thuin und stießen bis Huy vor. Heinrich III. erwiderte die Angriffe, indem er in Flandern einfiel. Balduin trieb den Widerstand in Arques an, wo er – der Überlieferung nach in drei Nächten – einen Graben ausheben ließ, der bis nach La Bassée rreichte. Dieser Graben blieb jedoch nutzlos, da Heinrich III. ihn mit Hilfe des früheren Kastellans von Cambrai, Jean de Béthune, überquerte, das Land dahinter plünderte und Tournai eroberte, während Gottfried und Balduin einen Entlastungsangriff gegen Antwerpen versuchten, das von Friedrich von Luxemburg verteidigt wurde (1055).
    Der Tod Heinrichs III. im folgenden Jahr beendete die Auseinandersetzung. Während des Treffens in Köln (1057) zwischen der verwitweten Kaiserin Agnes, Papst Viktor II. und dem französischen König Heinrich I., wurde die Abtretung von Eenam (mit AAalst), der Burg von Gent, des Landes von Waes und der Quatre-Métiers ebenso wie die der fünf seeländischen Inseln an Balduin V. beschlossen. Darüber hinaus wurde die Heirat zwischen Richilde von Hennegau und Balduins ältestem Sohn abgesegnet und die Stadt Tournai seiner Herrschaft unterstellt.
    Im Jahr 1060 – nach dem Tod seines Schwagers Heinrich I. – wurde Balduin der Vormund des neuen Königs Philipp I. und regierte nach der Wiederverheiratung der Königinmutter Anna von Kiew Frankreich dann allein. Als Regent untersagte er Frankreich Wilhelm den Eroberer – den Herzog der Normandie – bei dessen Plänen England zu besetzen zu unterstützen – er sagte aber die Hilfe Flanderns zu, zumal der zukünftige englische König seine Tochter Mathilde von Flandern geheiratet hatte.
    1063 hatte er ein weiteres seiner fünf Kinder, Robert, mit Gertrud von Holland verheiratet, wobei er ihm den deutschen Teil Flanderns überließ.
    Der mächtigste Graf Flanderns wurde im Zentrum des Chors der Kirche Saint-Pierre in Lille begraben – der Stadt, die er zu seiner Hauptstadt gemacht hatte und deren ältestes schriftliches Dokument eine Schenkungsurkunde der Grafen zugunsten jener Kirche ist, durch die er einen Bauernhof bei Flers und zwei Drittel der Einkünfte der Kirche in Annappes (beides heute Ortsteile von Villeneuve-d’Ascq) übereignet (1066).



    Weiterführende Literatur
    • Egon Boshof: Lothringen, Frankreich und das Reich in der Regierungszeit Heinrichs III. In: Rheinische Vierteljahrsblätter 42, Bonn 1978, S. 63–127.
    • Cécile Douxchamps, José Douxchamps: Nos dynastes médiévaux (éditeur José Douxchamps). Wepion-Namur 1996, ISBN 2-9600078-1-6.
    • Georges-Henri Dumont: Histoire de la Belgique. Histoire/le cri, Bruxelles 1977, ISBN 2-87106-182-3.
    • Edward Le Glay: Histoire des comtes de Flandern jusqu’à l’avènement de la Maison de Bourgogne. Comptoir des Imprimeurs-unis, Paris MDCCCXLIII (1843).
    • Henri Platelle, Denis Clauzel: Histoire des provinces françaises du Nord. 2. Des principautés à l’empire de Charles Quint (900–1519). Westhoek-Editions / Éditions des Beffrois, 1989, ISBN 2-87789-004-X.
    • Ernst Steindorff: Balduin V. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 7–9.

    Begraben:
    https://de.wikipedia.org/wiki/St-Pierre_(Lille)

    Balduin heiratete Adela von Frankreich, die Heilige in 1028 in Paris, France. Adela (Tochter von König Robert II. von Frankreich (Kapetinger), der Fromme und Königin Konstanze von der Provence (von Arles)) wurde geboren in ca 1009 od ca 1014; gestorben am 8 Jan 1079. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 19. Balduin VI. von Flandern, der Gute  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1030; gestorben am 17 Jul 1070.
    2. 20. Gräfin Mathilde von Flandern  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1032; gestorben am 2 Nov 1083; wurde beigesetzt in Caën.
    3. 21. Graf Robert I. von Flandern, der Friese  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1033; gestorben in zw 12 und 13 Okt 1093.

  6. 12.  Judith (Jutka) von FlandernJudith (Jutka) von Flandern Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Balduin4, 4.Rozala3, 2.Willa2, 1.Boso1) wurde geboren in cir 1030; gestorben am 5 Mrz 1094.

    Notizen:

    Es bestehen drei unterschiedliche Möglichkeiten der Abstammung von Judith von Flandern. (siehe text im Web-Link). Da die Forschung weitgehend die dritte Version als gegeben ansieht habe ich mich für diese entschieden. (MS)

    https://de.wikipedia.org/wiki/Judith_von_Flandern

    Judith von Flandern oder Jutka van Vlaanderen (* um 1030; † 5. März 1094[1], begraben im Kloster Weingarten[2]) stammt wahrscheinlich aus der Familie der Balduine, der Familie der Grafen von Flandern. Sie war Gräfin von Northumbria (in erster Ehe mit Toste Godwinsson) und Herzogin von Bayern (in zweiter Ehe mit Welf IV.).

    Abstammung
    Die Einordnung Judiths in die flämische Grafenfamilie war lange unklar, ist aber umso wichtiger, weil Judith die Urgroßmutter sowohl von Friedrich Barbarossa als auch von Heinrich dem Löwen ist. Im Wesentlichen finden sich in der Literatur drerei konkurrierende Versionen, die alle aus den unterschiedlichen Angaben in den verschiedenen Quellen stammen. In der Forschung besteht mittlerweile weitgehender Konsens zugunsten der dritten Version, in älteren oder nicht aktuellen Werken finden sich noch die beiden anderen.

    Erste Version
    Judith wurde 1027/28 als Tochter von Herzog Richard III. von Normandie und Adela von Frankreich geboren. Damit war Judith die Stieftochter von Balduin V. von Flandern, der Adela 1028 nach dem Tod Richards III. heiratete. Die Angabe zum Geburtsjahr Judiths ergibt sich aus dem Todesdatum Richards III. (6. August 1027).[3]
    Diese Version ist jedoch mehr als zweifelhaft, da man davon ausgehen kann, dass es sich bei der Verbindung zwischen Adela von Frankreich und Richard III. von der Normandie nur um eine Verlobung handelte, die wegen des Todes Richards III. nicht mehr in die Ehe einmünden konnte. Nachkommen Richards und Adelas sind jedenfalls nicht bekannt.

    Zweite Version
    Judith wurde um 1030 als Tochter von Balduin V. von Flandern und Adela von Frankreich geboren. Diese Aussage stammt einerseits von Alberich von Trois-Fontaines,[4] andererseits (als zweite Tochter nach Mathilde) aus einer Handschrift, deren Zuschreibung zu Ordericus Vitalis umstritten ist.[5]
    Auch Florentius von Worcester gibt Judith als Tochter eines Grafen Balduin von Flandern an, sagt aber nicht, welchen Balduin er meint, auch erschließt sich dies nicht aus dem Zusammenhang,[6] so dass bei ihm sowohl diese als auch die folgende Version in Frage kommt.
    Die enge Verwandtschaft zwischen Balduin V. und dem Geschlecht der Welfen wäre jedoch wahrscheinlich als Ehe zweier im dritten Grad miteinander Verwandter ein Hindernis für die spätere Heirat von Judith mit Welf IV. gewesen. Judith und Welf IV. hätten mit Friedrich, Graf im Moselgau, und Irmtrud von der Wetterau die gleichen Urgroßeltern gehabt:
    • Friedrich/Irmtrud – Otgiva – Balduin V. – Judith einerseits, sowie
    • Friedrich/Irmtrud – Irmentrud – Kunigunde – Welf IV. andererseits.
    Die Ehe Welfs mit Judith wurde jedoch nur als "öffentlicher Ehebruch" (publicum Adulterium) gegenüber Welfs erster Ehefrau angeprangert, nicht aber als Verwandtenehe. Daher ist diese Version ebenfalls als zweifelhaft anzusehen.[7]

    Dritte Version
    Judith wurde 1031/32[8] als Tochter von Balduin IV. von Flandern und dessen zweiter Ehefrau Eleonore von Normandie, der Schwester von Richard III., geboren. Damit war Judith die Halbschwester von Balduin V. von Flandern, der aus der ersten Ehe ihres Vaters mit Otgiva stammte.[9] Die Schätzung für das Geburtsjahr ergibt sich aus dem Jahr der Heirat zwischen Balduin IV. und Eleonore (ca. 1031). Ihren Namen hätte sie nach ihrer Großmutter Judith de Bretagne († 1017).
    Der Annalista Saxo bezeichnet Judith als amita (Tante väterlicherseits, also Schwester des Vaters) des Grafen Robert I., womit er als sie Tochter Balduins IV. und Schwester Balduins V. identifiziert.[10] In der Vita Ædwardi Regis wird Judith ebenfalls als Schwester Balduins V. bezeichnet.[11]

    Die Ehe mit Toste Godwinsson
    Judith von Flandern war im September 1051 in erster Ehe mit Toste Godwinsson verheiratet.[12][13][14] In diesem Jahr mussten Toste und seine Familie nach ihrem Aufstand gegen König Eduard den Bekenner aus England fliehen. Toste und sicher auch Judith flohen nach Flandern zu Balduin V. Im Jahr darauf (1052) konnten sie nach England zurückkehren. 1055 wurde Toste zum Graf (Earl) von Northumbria ernannt. 1061 reisten Toste und Judith zusammen mit dem Erzbischof von York nach Rom. 1065 wurde Toste nach einem Aufstand gegen ihn in Northumbria abgesetzt und verbannt, er floh erneut zu Balduin V.
    Inwieweit Judith Toste bei seinem nun folgenden Kampf um die englische Krone begleitete, ist nicht geklärt (Reise nach Dänemark und Norwegen, um Unterstützung zu erhalten, und die Invasion in England). Toste fiel am 25. September 1066 in der Schlacht von Stamford Bridge im Kampf gegen seinen Bruder, König Harald II. von England, der Anfang des Jahres die Nachfolge Eduards angetreten hatte. Der Annalista Saxo berichtet, sie sei mit Schätzen aus dem Erbe Eduards und ihres Ehemanns auf den Kontinent zurückgekehrt.[15]
    Die Vita Ædwardi Regis berichtet, die Kinder Tostes und Judiths seien bei seinem Tod noch "nicht entwöhnt" gewesen, also im Kindesalter.[16] Snorri Sturluson berichtet: "Skule, ein Sohn von Earl Toste, … und sein Bruder Ketil Krok … von hoher Familie aus England"[17] begleiteten König Olav Kyrre (regierte 1066–1093), die Morkinskinna präzisiert, dass "Skúli, der Sohn von Jarl Toste Godwinsson, und Ketill krókr aus Hålogaland nach Norwegen kamen", gemeinsam mit König Olav nach dessen gescheiterten England-Feldzug 1066, sowie dass Skuli nicht lange nach Haralds Sturz zurück nach England reiste, und dort die Herausgabe des Leichnams Haralds erreichte.[18] Diese Informationen deuten darauf hin, dass es sich bei Skule und Ketill um Erwachsene und somit nicht um Söhne Judiths handelt. Für den von Symeon von Durham im Jahr 1066 erwähnten Olav, den Sohn Tostis, dürfte das gleiche gelten, sofern es sich bei "Tosti" überhaupt um Toste Godwinsson handelt.[19] Über die Kinder Tostes und Judiths ist somit nichts weiter bekannt.

    Die Ehe mit Herzog Welf
    In zweiter Ehe heiratete Judith 1070/71[20] Welf IV., der Weihnachten 1070 als Welf I. Herzog von Bayern wurde.[21] Welf überlebte seine Ehefrau und starb am 9. November 1101. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor:
    • Welf V. (* wohl 1073; † 24. September 1120 auf Burg Kaufering), nach dem Tod seines Vaters auf dem Kreuzzug 1101 als Welf II. Herzog von Bayern; ∞ um 1089, getrennt 1095, Mathilde (* wohl 1046, † 1115) Herrin von Canossa, Herzogin von Tuscin etc., Tochter des Bonifacius von Canossa, Herzog von Spoleto
    • Heinrich IX. der Schwarze (* wohl 1074; † 13. Dezember 1126 in Ravensburg), 1120 Herzog von Bayern, ∞ Wulfhild von Sachsen († 29. Dezember 1126 in Altdorf), Tochter des Herzogs Magnus von Sachsen (Billunger)
    • Kunizza († 6. März 1120) ∞ Friedrich Rocho († 12. November …), 1086 bezeugt, Graf, wohl Graf von Dießen

    Judith von Flandern als welfische Ahnfrau
    Judith wird in den Welfen nahestehenden Chroniken häufig fälschlicherweise als "Königin von England" bezeichnet:[22]
    • Der Annalista Saxo gibt sie als Ehefrau von Tostes Bruder, König Harald von England aus[23]
    • Die Genealogia Welforum nennt Welfs Ehefrau Judith "Tochter des Grafen von Flandern, Königin von England"[24]
    • Der Nekrolog von Raitenbuch meldet den Tod von "Judith, Königin von England, Tochter des Markgrafen von Este, Ehefrau unseres Gründers Welf" [25]
    • Der Nekrolog von Weingarten meldet den Tod von "Herzogin Judith, Königin von England"[26]
    Judith von Flandern und die Heiligblut-Reliquie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Im Jahr 1053 teilten sich Kaiser Heinrich III. und Papst Leo III. eine Heiligblut-Reliquie, die in Mantua aufgefunden worden war.[27] Die Reliquie ging mit dem Tod Heinrichs 1056 auf die Graf Balduin V. von Flandern über, der sie 1067 Judith vererbte. Judith wiederum stiftete die Reliquie der Abtei Weingarten zusammen mit wertvollen Handschriften, die sich heute in New York, Montecassino, Fulda und Stuttgart befinden.[28][29] Jedes Jahr findet am Freitag nach Christi Himmelfahrt in Weingarten der Blutritt zu Ehren der Reliquie statt.



    Literatur
    • Edward Freeman, The History of the Norman Conquest, Band 3 (1869), S. 656–658.
    • Léon Vanderkindere, La formation territoriale des principautés belges au Moyen Âge, Band 1 (1902), S. 298.
    • Wilhelm Störmer: Judith. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-00191-5, S. 641 (Digitalisat).
    • Detlev Schwennicke, Europäische Stammtafeln Band II (1984), Tafel 5 (Balduine, ohne Erwähnung Judiths)[30], und Tafel 81 (Rolloniden, mit Judith als Tochter Richards III.)[31], Band I.1 (2005) Tafel 18 (Welfen, mit Judith als Tochter Balduis IV.))
    • Hartwig Cleve, Eduard Hlawitschka: Zur Herkunft der Herzogin Judith von Bayern († 1094), in: Eduard Hlawitschka, Stirps Regia (1988), Seite 511-528.
    • Jürgen Lott: Judith von Flandern. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 3, Bautz, Herzberg 1992, ISBN 3-88309-035-2, Sp. 771.
    • Dieter R. Bauer, Matthias Becher (Hrsg.): Welf IV. Schlüsselfigur einer Wendezeit. Regionale und europäische Perspektiven. (= Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte, Beiheft, Reihe B; 24). Beck, München 2004, ISBN 3-406-10665-X.
    Weblinks
    Commons: Judith von Flandern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Anmerkungen
    1 Die Quellen geben unterschiedliche Daten an: Bernold von Konstanz meldet "1094 IV Non Mar" (4. März), der Nekrolog des Klosters Raitenbuch (Necrologium Raitenbuchense, S. 105) und der Nekrolog von Weingarten (Necrologium Weingartense, S. 22) hingegen "III Non Mar" (5. März)
    2 "apud monasterium…Sancti Martini" (Bernoldi Chronicon 1094, MGH Scriptores (in folio) 5, S. 457)
    3 Siehe Schwennicke (1984), Tafel 81, wo Juditha als mit Geburtsjahr 1028 und als „posthuma“ bezeichnet wird (in Schwennicke (2005), Tafel 18 wird diese Version nicht mehr gebracht), und Lott ("Judith von Flandern, * 1027/28, Tochter Richards II. von der Normandie und Adelheids von Frankreich…" http://www.bautz.de/bbkl/j/Judith_v_f.shtml (Memento vom 29. Juni 2007 im Internet Archive))
    4 Chronica Albrici Monachi Trium Fontium, MGH Scriptores (in folio) 23, S. 792.
    5 Marjorie Chibnall (Hrsg. und Übers.), The Ecclesiastical History of Orderic Vitalis (Oxford Medieval Texts, 1969-80), Vol. IV, Appendix I, S. 350
    6 Thomas Forester (Übers.): The Chronicles of Florence of Worcester with two continuations (1854) 1051, S. 152.
    7 Vgl. Cleve/Hlawitschka
    8 Erich Brandenburg, Die Nachkommen Karls des Großen (1935), Tafel 4, Seite 9: "* ca. 1033"
    9 Erich Brandenburg bezeichnet in der Anmerkung S. 131 zu Tafel 4, Seite 9, Judith als "Stiefschwester Balduins V." (und meint Halbschwester), verweist dabei auf Freeman und Vanderkindere (der wiederum auf Freeman verweist)
    10 Annalista Saxo 1066: "Huius Haroldi coniunx amita Rodberti comitis de Flandria, ex cognatione beati Ethmundi regis fuit. Hans postea Welphus, filius Azzonis marchionis Italorum, duxit uxorem, genuitque ex ea duces Welphum iunorem et Heinricu. Hec Iuditha dicta…" (die Bezeichnung als Ehefrau Haralds anstatt Tostes ist falsch, der "welfische" Teil der Angaben stimmt), MGH Scriptores (in folio) 6, S. 694
    11 Frank Barlow, The Godwins: the Rise and Fall of a Noble Dynasty (1992), S. 38.
    12 In der Anglo-Saxon Chronicle sind zu diesem Zeitpunkt Godwin von Wessex, dessen Sohn Toste und Tostes Ehefrau erwähnt, die eine Verwandte von "Balduin von Brügge" war (GeorgeNorman Garmonsway (Übers.), The Anglo-Saxon Chronicle (1972), D, 102 [1051])
    13 Kurt Ulrich Jäschke gibt in Die Anglonormannen (1981), S. 73, den Sommer 1051 als Zeitpunkt der Hochzeit an
    14 Schwennicke (1984) gibt für Hochzeit "um 1045/47" an
    15 Cleve/Hlawitschka; Bernd Schneidmüller, Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung (2000), S. 134/135; laut Charles Cawley floh sie nach Dänemark ([1])
    16 Frank Barlow (Hrsg. und Übers.), The Life of King Edward Who Rests at Westminster (1962, 2. Ausgabe 1992), S. 38.
    17 Samuel Laing (Übers.) Snorri Sturluson, Heimskringla: A History of the Norse Kings Snorre (Norroena Society, London), King Harald’s Saga Part II (1907), S. 102
    18 Beides: Theodore Murdock Andersson, Kari E. Gade, (Übers.) (2000) Morkinskinna (2000), 52, S. 276
    19 Joseph Stevenson (Übers.) The Historical Works of Simeon of Durham (1855), S. 546
    20 So Schneidmüller, S. 134; Cleve/Hlawitschka und Schwennicke (1984): 1070; Schwennicke (2005): um 1070
    21 Schneidmüller vermutet in der Ehe eine politische Verbindung, bei der auch Welfs Vater Alberto Azzo II. d’Este mitwirkte, der nicht nur die italienischen Besitzungen der Familie verwaltete, sondern auch für seinen Sohn Hugo, Welfs älteren Habbruder, 1069 die Grafschaft Maine erworben hatte; dadurch stand Alberto Azzo im Kampf gegen Wilhelm den Eroberer, und wird bei der Verheiratung Welfs sicher nicht übersehen haben, dass Judith auch die Tante von Wilhelms Ehefrau Mathilde von Flandern war.
    22 Vgl. Cleve/Hlawitschka
    23 "Haroldi coniunx", siehe oben
    24 Genealogia Welforum 9, MGH Scriptores (in folio) 13, S. 734
    25 "Iudinta regina Anglie, filia marchionis de Este uxor Welfonis nostri fundatoris", Franz Ludwig von Baumann (Hrsg.), Necrologium Raitenbuchense, MGH Necrologia Germaniae 3, S. 105
    26 "Judita dux regina Angliae", Franz Ludwig von Baumann (Hrsg.), Necrologium Weingartense, MGH Necrologia Germaniae 1 (1888), S. 221.
    27 Zu den Details siehe den Artikel Blutritt
    28 Schneidmüller, S. 134/135
    29 Die Übergabe der Reliquie datiert auf den 31. Mai 1090 bzw. den 12. März 1094 (eine Woche nach Judiths Tod), vgl. Artikel zum Blutritt
    30 Obwohl Brandenburg und Vanderkindere als Quellen angegeben werden
    31 Basierend auf: Gerd Wunder, Wilhelm der Eroberer und seine Verwandten in der Sicht der kontinentalen Dynastengenealogie, in: Genealogisches Jahrbuch 6/7 (1967) S. 19–41, und 8 (1968), S. 143, sowie Augusto Sanfelice di Monteforte, Richerchetorico-critico-genealogiche (del 758 al 1194), Band 2 und Supplement (1962), Tafel X

    Judith heiratete Graf Tostig Godwinson von Northumbria in 1051. Tostig (Sohn von Godwin Wulfnothson von Wessex und Gytha Sprakalaeg Thorkelsdóttir) wurde geboren in cir 1026; gestorben am 25 Sep 1066. [Familienblatt] [Familientafel]

    Judith heiratete Herzog Welf IV. von Bayern (Welfen) in 1070/1071. Welf (Sohn von Markgraf Alberto Azzo II. d'Este und Kunigunde von Altdorf (Welfen)) wurde geboren am 1030 / 1040; gestorben am 9 Nov 1101 in Paphos auf Zypern; wurde beigesetzt in Weingarten, Ravensburg, Oberschwaben, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 22. Welf V. von Bayern (Welfen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1073; gestorben am 24 Sep 1120 in Burg Kaufering; wurde beigesetzt in Weingarten, Ravensburg, Oberschwaben, DE.
    2. 23. Herzog Heinrich IX. von Bayern (Welfen), der Schwarze  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1075; gestorben am 13 Dez 1126 in Ravensburg, Oberschwaben, DE; wurde beigesetzt in Kloster Weingarten.


Generation: 6

  1. 13.  Graf Rainald I. von Nevers (Monceaux)Graf Rainald I. von Nevers (Monceaux) Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Mathilde5, 5.Otto4, 3.Adalbert3, 2.Willa2, 1.Boso1) wurde geboren in cir 1000; gestorben am 29 Mai 1040 in Seignelay; wurde beigesetzt in Abtei Saint-Germain, Auxerre.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1016 bis 1040, Auxerre; Graf von Auxerre
    • Titel (genauer): 1028-1040, Nevers; Graf von Nevers

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Rainald_I._(Nevers) (Jul 2023)

    Rainald I. (Renaud I.)[1] (* um 1000; † 29. Mai 1040 bei Seignelay) aus dem Haus Monceaux war ab 1028 Graf von Nevers.
    Er war der Sohn des Grafen Landry von Nevers und der Mathilde von Burgund[2], einer Tochter des Pfalzgrafen Otto Wilhelm von Burgund.

    Er heiratete kurz nach dem 25. Januar 1016 (Gregorianischer Kalender) Adele von Frankreich (* wohl 1003; † 5. Juni nach 1063), die älteste Tochter des Königs Robert II. von Frankreich, welcher die Grafschaft Auxerre als Mitgift in die Ehe gegeben wurde.

    Rainald wurde in einem Kampf gegen Herzog Robert I. von Burgund getötet und in der Abtei Saint-Germain in Auxerre bestattet.

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_von_Nevers

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Auxerre

    Gestorben:
    Wurde in einem Kampf gegen Herzog Robert I. von Burgund getötet.

    Rainald heiratete Prinzessin Adele (Hadwig) von Frankreich in 1028. Adele (Tochter von König Robert II. von Frankreich (Kapetinger), der Fromme und Königin Konstanze von der Provence (von Arles)) wurde geboren in cir 1003; gestorben in 5 Jun nach 1063. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 24. Graf Wilhelm I. von Nevers (Monceaux)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1029; gestorben in 1098; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Étienne, Nevers.
    2. 25. Robert von Nevers (Monceaux)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1098.

  2. 14.  Graf Gottfried I. von der ProvenceGraf Gottfried I. von der Provence Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Gerberga5, 5.Otto4, 3.Adalbert3, 2.Willa2, 1.Boso1) gestorben am cir Feb 1061/1062.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Provence; Graf von Provence

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_I._(Provence) (Apr 2018)

    Gottfried I. oder Josfred[1] († wohl Februar 1061/62) war gemeinsam mit seinen Brüdern Wilhelm IV. († 1019/30) und Fulko Bertrand I. († wohl 1051) Graf von Provence. Alle drei waren Söhne von Graf Wilhelm II. und Gerberga von Burgund. Es ist möglich, dass er den Grafentitel erst nach dem Tod seines Bruders Wilhelm führte.
    Er wurde 1032 Graf von Arles. Am 26. Mai 1037 machte er gemeinsam mit seinem Bruder Fulko Bertrand der Abtei Cluny eine Schenkung. Mit Fulkos Tod wurde er alleiniger Graf mit dem Titel marchyo sive comes Provincie, wobei der Markgraf symbolisiert, dass er das Oberhaupt der Familie war.

    Gottfried trat sich in der Region, die durch die Sarazeneneinfälle verwüstet war, als Kirchenbauer hervor. Er stellte die Abtei Sparro wieder her und gab sie dem Erzbischof von Aix. Wie die meisten seiner Ahnen war er Patron von Saint-Victor in Marseille. 1045 stimmte er einer Schenkung eines seiner Vizegrafen an dieses Kloster zu, im März 1048 der Übertragung des Eigentums von Raimbaud de Reillanne, Erzbischof von Arles 1030-1039 an die Kirche. Am 1. Juli 1055 und erneut 1057 machten er, seine Ehefrau Stefanie von Marseille, genannt Dulcia und Tochter des Grafen Bertrand, und sein Sohn Wilhelm VI. Saint-Victor selbst eine Schenkung – seine Patronage übertraf die seiner Vorgänger bei weitem. Er trat seine Rechte an den Gebiieten ab, die Fulco, Vizegraf von Marseille, 1044 dem Kloster geben wollte, und stimmte 1032 zu, Land an die Kirche als Allod zu geben. 1032 trat er gräfliche Rechte, die seit den Zeiten seines Urgroßvaters in der Familie waren, an seine Vasallen ab, wodurch er die Kontrolle über viele Burgen und Festungen verlor – die Schwächung der Provence als Einheit begann in seiner Regierungszeit. Sogar als Rudolf III., der König von Burgund und sein Lehnsherr, die letzten Rechte an einigen königlichen Landgütern, den Fiscus, verkaufte, gab er diese als allodialen Besitz weiter.

    Familie/Ehepartner: Stefanie (Dulcia) von Marseille. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 26. Markgraf Bertrand II. von der Provence  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 29 Apr 1090 oder 29 Jul 1094.
    2. 27. Gräfin Gerberga von der Provence  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1060; gestorben in 03 Feb 1112 oder 1118.
    3. 28. von der Provence  Graphische Anzeige der Nachkommen

  3. 15.  Graf Wilhelm I. von Burgund, der Grosse Graf Wilhelm I. von Burgund, der Grosse Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Rainold5, 5.Otto4, 3.Adalbert3, 2.Willa2, 1.Boso1) wurde geboren in cir 1017; gestorben am 11 Nov 1087; wurde beigesetzt in Besançon (St. Stephan).

    Notizen:

    Wilhelm heiratete Stephanie von Vienne (von Longwy?) in zw 1049 und 1057. Stephanie gestorben in nach 1088. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 29. Odo (Eudes) von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 1087.
    2. 30. Graf Rainald II. von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1050; gestorben in 1097.
    3. 31. Wilhelm von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 1090.
    4. 32. Graf Stephan I. von Burgund, Tollkopf  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1065; gestorben am 18 Mai 1102 in Askalon.
    5. 33. Graf Raimund von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1080; gestorben in 1107; wurde beigesetzt in Kathedrale, Santiago de Compostela.
    6. 34. Hugo von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 13 Nov 1101.
    7. 35. Papst Kalixt II. Guido von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen
    8. 36. Stephanie (Étiennette) von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen
    9. 37. Sibylle von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1065; gestorben in nach 1103.
    10. 38. Gräfin Ermentrud von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1060.
    11. 39. Gisela von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1133.
    12. 40. Klementina (Clémence) von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 1133.
    13. 41. Bertha (Burgund oder Tuskien)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1098/1099.

  4. 16.  Wilhelm VIII. (Guido Gottfried) von Poitou (von Burgund, von Aquitanien) (Ramnulfiden)Wilhelm VIII. (Guido Gottfried) von Poitou (von Burgund, von Aquitanien) (Ramnulfiden) Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Agnes5, 5.Otto4, 3.Adalbert3, 2.Willa2, 1.Boso1) wurde geboren in cir 1025; gestorben am 25 Sep 1086.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Gascogne (1052–1086), Herzog von Aquitanien und Graf von Poitou (1058–1086)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_VIII._(Aquitanien) (Okt 2017)

    Wilhelm VIII. (getauft als Guido, genannt Guido-Gottfried, * um 1025; † 25. September 1086) aus der Familie der Ramnulfiden war Herzog von Gascogne (1052–1086), Herzog von Aquitanien und Graf von Poitou (1058–1086).
    In der Gascogne folgte er Bernard II. Tumapaler, in Aquitanien und Poitou seinem Bruder Wilhelm VII. Guido war der jüngste Sohn des Herzogs Wilhelm V. und dessen dritter Frau Agnes von Burgund. Er war der Schwager des Kaisers Heinrich III., der seine Schwester Agnes von Poitou geheiratet hatte.
    Er wurde Herzog von Gascogne während der Herrschaft seines Bruders Wilhelm VII. in Aquitanien. Die Gascogne war an die Ramnulfiden durch Wilhelms V. Ehe mit Prisca von Gascogne gekommen, einer Tochter des Herzogs Guillaume Sanche; Guido wurde Herzog, obwohl er kein Nachkommen Priscas war.
    Wilhelm VIII. war einer der Anführer der Verbündeten, die 1064 Sancho I. Ramirez, König von Aragón, bei der Belagerung von Barbastro zu Hilfe kamen. Dies war der erste vom Papst organisierte Feldzug, hier Papst Alexander III., gegen eine muslimische Stadt – ein Vorgriff auf die späteren Kreuzzüge. Barbastro wurde erobert, die Einwohner wurden getötet, eine immense Beute wurde gemacht; allerdings ging die Stadt nach einigen Jahren wieder verloren. Die Ehen, die Wilhelms Töchter mit Herrschern der iberischen Halbinsel schlossen, deuten auf die Priorität, die Wilhelm der Politik südlich der Pyrenäen gab.
    Wilhelm VIII. heiratete drei Mal und hatte mindestens fünf Kinder. Nachdem er von seiner ersten (keine Kinder) und seiner zweiten Frau (eine Tochter) geschieden worden war, heiratete er eine wesentlich jüngere, die mit ihm verwandt war. Aus dieser Ehe ging ein Sohn hervor, und Wilhelm VIII. musste in den frühen 1070er Jahren nach Rom reisen, um den Papst dazu zu bringen, seine Kinder aus dieser dritten Ehe als legitim anzuerkennen.

    Wilhelm heiratete Anna von Périgord in cir 1044, und geschieden in 1058. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Mathilde de La Marche. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 42. Agnes von Aquitanien (von Poitou)  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Wilhelm heiratete Hildegard von Burgund am 1068 / 1069. Hildegard (Tochter von Herzog Robert I. von Burgund (Kapetinger), der Alte und Ermengarde von Anjou) gestorben in cir 1120. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 43. Herzog Wilhelm VII. (IX.) Aquitanien Aquitanien (von Poitou)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 22 Okt 1071; gestorben am 10 Feb 1126.
    2. 44. Hugo von Poitou (Burgund, Aquitanien)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1126.
    3. 45. Agnes von Poitou (von Burgund) (von Aquitanien)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1097.
    4. 46. Beatrix von León (von Poitou?)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  5. 17.  Herzog Peter Wilhelm VII. von Poitou (Ramnulfiden)Herzog Peter Wilhelm VII. von Poitou (Ramnulfiden) Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Agnes5, 5.Otto4, 3.Adalbert3, 2.Willa2, 1.Boso1) wurde geboren in 1023; gestorben in 1058.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: William VII, Duke of Aquitaine
    • Französischer Name: Guillaume VII d'Aquitaine, Guillaume Aigret
    • Titel (genauer): Aquitanien; Herzog von Aquitanien (als Wilhelm VII.) https://de.wikipedia.org/wiki/Aquitanien
    • Titel (genauer): Duke of Aquitaine, Count of Poitou (as William V between 1039 and his death 1058)
    • Titel (genauer): Duc d'Aquitaine (sous le nom de Guillaume VII), Comte de Poitiers (de 1039 à 1058 sous le nom de Guillaume V).
    • Titel (genauer): 1039-1058, Poitou; Graf von Poitou (als Wilhelm III.) https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Poitou

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/William_VII,_Duke_of_Aquitaine

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Guillaume_VII_d'Aquitaine



    https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_VII._(Aquitanien)

    Wilhelm VII. (getauft als Peter), genannt der Adler (Guillaume l’Aigret) oder der Kühne (le Hardi), (* 1023; † Herbst 1058) aus der Familie der Ramnulfiden war Herzog von Aquitanien und (als Wilhelm V.) Graf von Poitou von 1039 bis zu seinem Tod. Er war der Nachfolger seines Halbbruders Odo.

    Wilhelm war der dritte Sohn des Herzogs Wilhelm V., der älteste aus dessen dritter Ehe mit Agnes von Burgund. Er war der Schwager des Kaisers Heinrich III., da dieser mit Wilhelms Schwester Agnes von Poitou verheiratet war.

    Da Gottfried II. Martel, Graf von Anjou, seit 1032 zweiter Gatte von Wilhelms Mutter Agnes, sich nach seiner Scheidung von dieser (1049/52) weigerte, Wilhelm die Gebiete zurückzugeben, die ihr als Morgengabe zugestanden waren, griff Wilhelm zu den Waffen. Er belagerte Saumur, wo er 1058 an Dysenterie (Ruhr) starb.

    Er war mit Ermesinde verheiratet, einer Frau, deren Herkunft in der Forschung umstritten ist (siehe hierzu: Adalbert (Lothringen)). Wilhelm und Ermesinde hatten wohl zwei Töchter: Clementia,[1] die Konrad I., Graf von Luxemburg, heiratete, und vermutlich Agnes, die erst Ramiro I. König von Aragón, später Graf Peter I. von Savoyen heiratete.

    Literatur
    Nouvelle Biographie Générale. Paris, 1859.
    Einzelnachweise
    1 geb.uni-giessen.de

    Peter heiratete Gräfin Ermensind von Longwy in cir 1045. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 47. Clementia von Poitou (Poitiers)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1046/59; gestorben in nach 1129.
    2. 48. Prinzessin Agnes von Poitou (Ramnulfiden)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 18 Jun 1089.

  6. 18.  Gräfin Agnes von PoitouGräfin Agnes von Poitou Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Agnes5, 5.Otto4, 3.Adalbert3, 2.Willa2, 1.Boso1) wurde geboren in cir 1025; gestorben am 13 Dez 1077.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_von_Poitou

    Agnes von Poitou oder Kaiserin Agnes (* um 1025; † 14. Dezember 1077 in Rom) war nach dem Tod ihres Mannes Kaiser Heinrich III. während der Minderjährigkeit ihres Sohnes Heinrich IV. von 1056 bis 1061 Regentin des römisch-deutschen Reiches. 1061 zog sie sich nach einem von ihr mitverschuldeten Papstschisma aus der Regierungsverantwortung zurück, sicherte aber weiterhin die Thronansprüche ihres Sohnes.

    Agnes’ Ehe mit Heinrich III.
    Agnes von Poitou, Tochter Herzog Wilhelms von Aquitanien und Poitou und seiner Frau Agnes von Burgund, wurde im Jahre 1043 in Mainz zur deutschen Königin gekrönt und am 21. November des gleichen Jahres in Ingelheim mit Heinrich III. vermählt. Die Kaiserkrönung beider fand am 25. Dezember 1046 in Rom statt. Heinrich hatte Agnes zu seiner Gemahlin erwählt, nachdem seine erste Frau Gunhild der Malaria zum Opfer gefallen war. Die Vermählung mit Agnes hatte für ihn hauptsächlich machtpolitiische Vorteile. So verstärkte die Verbindung mit einem der mächtigsten französischen Fürstenhäuser den Druck auf das französische Königshaus und war geeignet, Heinrichs Position in Burgund zu verbessern, da Agnes’ Familie dort reich begütert war. Agnes war eine gebildete und von tiefer Frömmigkeit erfüllte junge Frau. Die Abtei Cluny war eine Gründung ihrer Familie und dessen Abt Hugo wurde später Taufpate Heinrichs IV. und enger Vertrauter der kaiserlichen Familie.
    Höfische Lebensfreude und Überfluss widerstrebte dem jungen Königspaar aufgrund seines religiösen Pflichtbewusstseins. So durften Spielleute und Gaukler ihre Künste bei der Hochzeitsfeier des Königspaares nicht wie sonst üblich zeigen. Heinrichch, der sich für den in Frankreich entstandenen Friedensgedanken der treuga dei (Waffenruhe Gottes) begeisterte, versuchte Faustrecht und Privatrache zu unterbinden. Agnes bestärkte ihn in der sakralen Herrschaftsauffassung seines Königsamtes und unterstützte und inspirierte ihn in Bezug auf seine kirchenreformatorischen Ideen. Dennoch hatte Agnes zu Lebzeiten Heinrichs keine Gelegenheit, selbst politisch aktiv zu werden. Ihre Aufgaben waren eher repräsentativer Natur, sie war vorrangig Gattin und Mutter. Unter ihren sechs Kindern war neben dem späteren Kaiser Heinrich IV. auch die Königin Judith von Ungarn.
    • Adelheid (1045–1096), Äbtissin von Gandersheim und Quedlinburg, begraben in der Stiftskirche in Quedlinburg;
    • Gisela (1047–1053);
    • Mathilde (1048–1060), heiratete 1059 Rudolf von Rheinfelden, Herzog von Schwaben, 1077 deutscher Gegenkönig;
    • Heinrich IV. (1050–1106), ab 1056 König, 1084–1106 Kaiser des römisch-deutschen Reiches;
    • Konrad (1052–1055), Herzog von Bayern;
    • Judith (1054–1092/1096), verheiratet zuerst mit Salomon († 1087), König von Ungarn (Arpaden) (seit 1063), danach ab 1089 mit Władysław I. Herman, († 1102) Herzog von Polen.

    Regentschaftsübernahme nach dem Tod Heinrichs III.
    Nach dem Tod Heinrichs III. am 5. Oktober 1056 übernahm Agnes die Regentschaft für den unmündigen, jedoch bereits zum König gekrönten Heinrich IV. Am Anfang ihrer Regentschaft führte Agnes die Politik ihres Mannes mit Hilfe von Hugo von Cluny, dem Taufpaten ihres Sohnes, und vor allem Papst Viktor II. fort. Letzterer, als Bischof von Eichstätt auch Reichsverwalter, tat alles in seiner Macht stehende, um das salische Imperium zu stützen. Die Kaiserin stand wie Heinrich III. auf der Seite der cluniazensischen Kirchenreformer und übte eine Politik des Ausgleichs und der Friedenserhaltung aus. Viktor II., von Heinrich III. zum Papst bestimmt, vermittelte zwischen Krone, weltlichem Adel und Episkopat. Die Regentschaft der Kaiserin, einer politisch unerfahrenen Frau, wurde akzeptiert.
    Agnes ging bald daran, Adlige an sich zu binden, indem sie diese mit Herzogtümern belehnte. Dies führte allerdings zum Verzicht auf direkte Herrschaftsrechte. Schon Weihnachten 1056 verlieh sie das Herzogtum Kärnten, das ein Jahr ohne Herzog gebeblieben war, an den Ezzonen Konrad III. von Kärnten. Im Jahre 1057 wurde Rudolf von Rheinfelden mit Schwaben belehnt und sollte auch Burgund verwalten. Frutolf von Michelsberg, ein zeitgenössischer Chronist, berichtet in seiner Weltchronik, dass Rudolf von Rheinfelden die Belehnung mit Schwaben möglicherweise durch die Entführung der erst 12-jährigen Kaisertochter Mathilde, die er zwei Jahre später heiratete, erpresste.[1] Berthold von Zähringen, der Anspruch auf das freigewordene Herzogtum erhoben hatte, fühlte sich zurückgesetzt und wurde daraufhin, nach dem baldigen Tod des Herzogs Konrad im Jahre 1061, mit Kärnten belehnt. Mathilde als Unterpfand wog mehr als die noch von Heinrich III. verliehene Anwartschaft auf Schwaben, die Berthold von Zähringen durch einen Ring des Kaisers untermauern konnte. Außenpolitische Schwierigkeiten, wie die Auseinandersetzung mit den Ungarn, zwangen die Kaiserin 1061, das letzte dem Königshaus direkt unterstellte und wichtige Herzogtum Bayern aus der Hand zu geben. Sie setzte den kriegserfahrenen sächsischen Grafen Otto von Northeim als Herzog ein. Er war nun für die Verteidigung des südöstlichen Teils des Reiches verantwortlich. Die östlichen Nachbarn, vor allem die Ungarn, stellten eine nicht zu unterschätzende Gefahr für das Reich dar. Agnes war zwar Regentin, konnte jedoch als Frau keine Feldzüge selbst führen. Daher brauchte sie starke Herzöge an ihrer Seite, wie etwa Otto von Northeim und Rudolf von Rheinfelden.
    Agnes wird von der älteren Forschung (Meier-Knonau, Giesebrecht und Buhlst-Thiele) immer wieder vorgehalten, durch die Vergabe der genannten Herzogtümer den Niedergang der salischen Zentralgewalt beschleunigt und die Machtbasis des Königtums gemindert zu haben. Dass gerade diese von Agnes belehnten Herzöge später zu den ärgsten Gegenspielern ihres Sohnes Heinrich IV. werden sollten, kann ihr jedoch nicht vorgeworfen werden. Sicher hätte Agnes verhindern können, den Zähringern, Rheinfeldern und Northeimern eine starke Machtbasis zu schaffen, dennoch war die Erhebung dreier Männer aus jungen Dynastien zu diesem Zeitpunkt ein geringes, kalkulierbares Übel. Otto von Northeim agierte zu diesem Zeitpunkt durchaus im Sinne des salisschen Hauses. Er schützte das Reich, wie von Agnes angestrebt, wirksam gegen Bedrohungen von außen und erreichte einen Ausgleich mit den Ungarn, indem er den Arpaden Salomon als deren König durchsetzte, was selbst Heinrich III. zu Lebzeiten nicht gelungen war. Diese Beziehung wurde 1063 durch die Heirat des Salomon mit der Kaisertochter Judith gefestigt.
    Das Reich war vorerst nach innen und außen gesichert. Agnes wurde respektiert. Die Zugeständnisse, die ihr gemacht wurden, waren recht groß. So wurde ihr per Eid zugesichert, im Falle einer Thronvakanz, also dem vorzeitigen Tod Heinrichs IV. (sein jüngerer Bruder Konrad war bereits im Jahr 1055 verstorben) eine Designation vornehmen zu können. Demnach hätte sie die Möglichkeit gehabt, einen bindenden Wahlvorschlag zu tätigen.
    Diese Eidesverpflichtung zeigt, dass Agnes von allen Parteien im Reich als legitime Herrscherin angesehen wurde. Ohne ihre Zustimmung wäre von Seiten der Fürsten kein neuer König erhoben worden. Die Ernsthaftigkeit eines solchen Eides wird durch die Skrupel der Fürsten bei der Wahl des Gegenkönigs zu Heinrich IV. im Jahre 1076 noch einmal deutlich.

    Der Papstwahlkonflikt
    Einen Wendepunkt für die Regentin stellte der Tod Papst Viktors II., ihres Beraters und Freundes, im Jahre 1057 dar. Die Ära der kaisertreuen Päpste ging zu Ende, das deutsche Kaiserhaus geriet zunehmend zwischen die Fronten der an der Papstwahl interessierten Parteien. In Kirchenkreisen standen sich Reformgegner und -befürworter gegenüber, der römische Stadtadel sah eine erneute Chance auf Einflussnahme, und die Normannen stärkten ihre Position, indem sie sich zu Tributzahlungen an den Papst, zur Verteidigung des römischen Bischofssitzes sowie zur Gewährleistung freier Papstwahlen verpflichteten.
    Papst Nikolaus II. legte schließlich auf einer Lateransynode an Ostern 1059 per Dekret zukünftige Papstwahlen in die Hände der Kardinäle. Dieses Dekret richtete sich sowohl gegen das Kaisertum als auch gegen die römische Aristokratie. Das Verhältnis zum deutschen Hof war durch diese Ereignisse stark getrübt worden.
    Nach Nikolaus II. Tod am 19. Juli 1061 wählten die Kardinäle aus ihrem neuen Selbstverständnis heraus am 30. September 1061 den der Reformpartei angehörenden Bischof Anselm von Lucca als Alexander II. zum Papst. Agnes verweigerte ihm die Anerkennung und stellte ihm ihren eigenen Kandidaten, Bischof Cadalus von Parma, entgegen, der als Honorius II. ebenfalls zum Papst ernannt und am 28. Oktober 1061 in Basel inthronisiert wurde. So eskalierte die Situation und mündete in ein Schisma, das erst am 31. Mai 1064 auf der Synode von Mantua mit der dortigen Entthronisation von Honorius beseitigt werden sollte.
    Nach den Vorgängen in Basel ist ein Bruch in der Regentschaft der Kaiserin zu erkennen. Der deutsche Hof hatte sich zum Gegner des Reformpapsttums entwickelt, und die Kaiserin trug eine Mitschuld daran, dass die Kirche sich gespalten hatte. Die Tatsache, dass Honorius II. sich in Rom nicht zu behaupten vermochte und schließlich in sein Bistum Parma zurückkehren musste, versetzte Agnes einen politischen Schlag. Erstmals hatte sich ein vom deutschen Hof ernannter Papst nicht durchsetzen können. Das Reformpapsttum hatte sich vom Reich emanzipiert und agierte gegen dessen Interessen.

    Die Schleiernahme
    Die ungewollte Unterstützung der Reformgegner versah die Kaiserin zeitlebens mit Schuldgefühlen und persönlichem Unbehagen. Agnes scheint keine andere Möglichkeit gesehen zu haben, als sich selbst aus der Politik zurückzuziehen, um anderen die Möglichkeit zu geben, eine von ihren Entscheidungen unbelastete Neuordnung der Papstfrage vorzunehmen. In unmittelbarem Anschluss an den Papstwahlkonflikt soll daher laut Mechthild Black-Veldtrup die Schleiernahme Agnes' in Speyer durch Bischof Einhard II. stattgefunden haben, wahrscheinlich am 21. November 1061. Der Chronist Berthold von Reichenau beschreibt dies folgendermaßen: „Um diese Zeit weihte die Kaiserin Agnes im heiligen Schleier Christus ihr Leben, nachdem sie die königlichen Gewänder abgelegt hatte.“[2]
    Dies brachte einen Rückzug aus der aktiven Politik mit sich. Als Konsequenz setzte Agnes ihren Vertrauten Bischof Heinrich von Augsburg als „Subregenten“[3] ein. Der Rückzug Agnes darf demnach nicht als Regierungsmüdigkeit oder Schwäche gesehen, sondern muss im Kontext als Konsequenz ihrer Fehleinschätzungen in Bezug auf ihre Rompolitik verstanden werden und als Ausdruck der Übernahme der persönlichen Verantwortung für die Papstwahlkrise gesehen werden.

    Der Staatsstreich von Kaiserswerth
    Der von Agnes eingesetzte „Subregent“ Heinrich von Augsburg wurde von einer Mehrheit der Fürsten nicht akzeptiert. Ihm wurde eine „ungeschickte und anmaßende Art, die Regierungsgeschäfte wahrzunehmen“[4] vorgeworfen. Die Kaiserin selbst konnte zudem bald „dem Verdacht unzüchtiger Liebe [mit Heinrich von Augsburg] nicht entgehen, denn allgemein ging das Gerücht, ein so vertrauliches Verhältnis sei nicht ohne unsittlichen Verkehr erwachsen“ so Lampert von Hersfeld in seinen Annalen.[5]
    Des Weiteren vertraute sie immer mehr den unfreien königlichen Dienstleuten, den Ministerialen. So beauftragte sie den Ministerialen Kuno mit der Erziehung ihres Sohnes. Dass der junge Heinrich IV. von Unfreien, von „Menschen ohne Herkunft“ erzogen wurde, erschien Adel und Klerus in höchstem Maße bedenklich.
    Einige Fürsten begannen daraufhin, ihre eigenen Interessen zu verfolgen. So fand sich Anfang April 1062 eine Gruppe geistlicher und weltlicher Fürsten unter der Führung des Erzbischofs Anno von Köln zusammen und entführte den jungen König Heinrich IV. in Kaiserswerth: Dieses Ereignis ging als Staatsstreich von Kaiserswerth in die Geschichtsbücher ein.
    Die Motive für die Tat sind nach wie vor nicht hinreichend erschlossen, insbesondere, da die Quellenlage zu diesem Ereignis äußerst widersprüchlich ist. Die Meinung der zeitgenössischen Berichterstatter ist gespalten. So scheint Lamperts Berichthterstattung noch verhältnismäßig objektiv, wenn er schreibt, dass die Entführer und vor allem Anno danach trachteten, „den Sohn dem Einfluss seiner Mutter zu entziehen, und die Verwaltung des Reiches in die Hände zu bekommen.“ Lampert wagt keine Spekulationen über die Beweggründe der Verschwörer. Er führt zwar die Möglichkeit an, Anno habe „aus politischem Ehrgeiz gehandelt“, räumt aber ein, dass er auch zum Wohl des Reichs gehandelt haben könnte.[6]
    Das Urteil der Vita Heinrici ist jedoch eindeutig subjektiv und wird verständlicher, wenn man davon ausgeht, dass der unbekannte Autor dem Königshaus sehr nahegestanden haben muss. Hier wird als Motiv für die Tat vor allem die Angst vor Agnes’ „Reife, Weisheit und strengen Sitten“[7] genannt. Der offizielle Grund sei gewesen, dass es sich nicht gehöre, dass das Reich von einer Frau regiert würde. Dem widerspricht der Autor aber entschieden. Es wird hier sogar behauptet, man habe den jungen König nur entführt, um ungestört die eigene Macht ausbauen zu können.
    Bruno gibt mehr oder weniger Heinrich selbst die Schuld an seiner eigenen Entführung: Der junge Heinrich habe „aufgebläht von königlichem Hochmut kaum mehr auf die mütterlichen Ermahnungen“ gehört. Der „ehrwürdige“ Anno habe ihn nach der Entführung „mit aller Sorgfalt“ erziehen lassen.[8] Bruno spricht damit Agnes nicht nur jegliches Durchsetzungsvermögen ab (ob nur, um für die richtige Erziehung des jungen Königs Sorge zu tragen, oder auch für die Regentschaft, sei dahingestellt), sondern lobt vor allem Anno für seine Politik. Die Kritik an Heinrich IV. selbst ist dadurch zu erklären, dass Bruno mit Heinrichs späterer, eigener Politik nicht konform ging und hier schon negative Charakterzüge Heinrichs in früher Jugend förmlich herbeischreibt. Dass er politisch nicht auf Seiten Agnes stand, ist offensichtlich.
    Obwohl die Quellen augenscheinlich nichts Verlässliches über die Motivlage der Entführer berichten, geht die Forschung heute davon aus, dass sowohl das Streben nach Machtgewinn, insbesondere bei Anno von Köln, als auch die Sorge um die Verwahrlosung und um die Erziehung Heinrichs IV. ausschlaggebend für die Tat waren.
    Erzbischof Anno von Köln, Erzbischof Siegfried I. von Mainz und, etwas später, auch Erzbischof Adalbert von Bremen teilten sich nun die Regierungsverantwortung. Auch wenn der junge König auf dem Thron saß, lenkten von diesem Zeitpunkt an die Erzbischöfe die Geschicke des Reiches.
    Agnes hielt sich jedoch weiter im Umfeld des Hofes auf. Tilman Struve wies nach, dass sie erst knapp drei Jahre nach Kaiserswerth ihre Romreise[9] und somit ihren Rückzug aus dem weltlichen Leben antrat. Diese Verzögerung sei aus politischen Motiven geschehen, um die Thronansprüche ihres minderjährigen Sohnes aufrechtzuerhalten. So konnte Struve die Darstellung der sich ängstlich zurückziehenden Kaiserin widerlegen.

    Agnes’ Vorgehen nach Kaiserswerth
    Dass die Forschung lange Zeit angenommen hat, Kaiserin Agnes habe sich unmittelbar nach Kaiserswerth in ein religiöses Leben zurückgezogen, ist nicht verwunderlich, ist dies doch von vielen zeitgenössischen Berichterstattern nicht anders überliefert. So berichtet Frutolf von Michelsberg in seiner Chronik schon zu 1056, in einem die Ereignisse zusammenfassenden Überblick, dass sich die Kaiserin direkt nach dem Raub in das Kloster Fruttuaria begeben habe und später in Rom gestorben sei.[10]
    Diese Meinung scheint inzwischen revidiert. Tillmann Struve hat belegt, dass Agnes ihre Romreise, gleichbedeutend mit ihrem Rückzug aus dem weltlichen Leben, nicht im Jahre 1062/63 antrat, sondern erst im Jahre 1065, also drei Jahre nach dem Staatsstreich von Kaiserswerth. Struve bedient sich für seine Datierung vor allem der Berichte des Petrus Damiani, eines späten Vertrauten Agnes’, der über ihre Ankunft in Rom schreibt.
    Da Damiani keine genaue Datierung anführt, vergleicht Struve alle bekannten Quellen und kann so feststellen, zu welchem Zeitpunkt sich sowohl Petrus Damiani als auch Kaiserin Agnes in Rom aufhielten. Weiterhin vergleicht Struve Mondfinsternisse, die in Damianis Bericht in Zusammenhang mit Kaiser Heinrichs III. und Papst Viktors II. Tod gebracht werden und eine totale Finsternis, die laut Damiani in Zusammenhang mit dem Cadalus-Schisma stehen soll, mit wissenschaftlichen Mondfinsternisdatierungen für die damalige Zeit. Struve kommt so zu seinem Schluss, dass die Romreise der Kaiserin erst im Mai oder November des Jahres 1065 erfolgt sein kann. Zwar hat Agnes unmittelbar nach Kaiserswerth einen Brief an den Abt des Klosters FrFruttuaria verfasst, worin sie um Aufnahme in die Klostergemeinschaft bittet, doch berichtet Lampert von Hersfeld deckungsgleich, dass Agnes von ihren Beratern überzeugt worden ist, vorerst im Reich zu verweilen: „Und nicht lange danach entschloß sie sich, der Welt zu entsagen, [...] und sie wäre sogleich Hals über Kopf zur Ausführung ihres Vorhabens geschritten, hätten nicht ihre Freunde den ungestümen Drang ihres Herzens durch überlegtere Pläne gedämpft“.[11]
    Politisch gesehen war Agnes’ Verbleib im Reich, trotz des Verlustes der Regentschaft, weiterhin erforderlich, galt sie doch bis zur Volljährigkeit Heinrichs IV. als Leiterin des salischen Hauses. Nur durch ihren Verbleib im Reich konnte sie füür ihren Sohn die Herrschaftsansprüche auf das Reich erhalten. Vor diesem Hintergrund erhält Lamperts Bericht, Agnes hätte auf Drängen ihrer Ratgeber ihren Entschluss ins Kloster zu gehen wieder aufgegeben, einen konkreten rechtlichen Hintergrunund und gewinnt somit an Glaubwürdigkeit. Erst als Heinrich IV. am 29. März des Jahres 1065 durch die zeremonielle Schwertleite mündig wurde, konnte Agnes ihren lange gehegten Wunsch nach einem geistlichen Lebensabend nachgeben. Nachdem sie ihren politischen Pflichten noch bis zur Volljährigkeit ihres Sohnes nachgekommen war und sie seine Nachfolge letztlich gesichert hatte, setzte sie ihren Entschluss, dem Reformpapsttum zu dienen, dem sie durch Honorius’ Papstwahl und gegen ihre eigene religiöse Überzeugung geschadet hatte, in die Tat um – eine bewusste Entscheidung für die Kirchenreformer.

    Die letzten Jahre in Italien
    „Die Kaiserin Agnes [...] verzichtete aus Buße und um Christi willen auf die Lenkung des Reiches; sie begab sich nach Rom, wo sie in bewundernswerter Demut der Buße angemessenen Werken oblag“[12] so beschreibt der Chronist Frutolf von Michelsberg Agnes Fortgang aus dem Reich als bewusste, selbst gewählte Entscheidung.
    Agnes hielt sich nach 1065 überwiegend in Italien auf, wo sie derart konsequent die kirchliche Reformbewegung unterstützte, dass sie als Beraterin Papst Alexanders II. und vor allem Papst Gregors VII. nun wiederum zumindest teilweise den Interesssen ihres Sohnes Heinrich IV. entgegenwirkte. Auch die Förderung der Reformbewegung in den Klöstern lag ihr am Herzen. Gesichert ist ein längerer Aufenthalt im Kloster Fruttuaria, der allerdings nicht genau datiert werden kann. Ebenso wurden didie Klöster Monte Cassino und Subiaco von ihr unterstützt. Auf diese Weise setzte sie sich mit all ihren Mitteln für die Reformbewegung ein, um so den durch das Schisma von 1061 verursachten Schaden wiedergutzumachen und für sich selbst Vergebung zu bekommen.
    Am 14. Dezember 1077 verstarb Agnes in Rom. Am 6. Januar 1078 wurde sie in der Petronella-Rotunde des Petersdoms bestattet, „so dicht an der Stätte, die als Petrusgrab verehrt wird, wie für einen Laien irgend möglich“.[13] Laut ihrer Grabinschrift sollen „in ihrem Leben allein [...] gute Werke und die Liebe zu Petrus und seinen Nachfolgern im Vordergrund gestanden haben“.[14]

    Forschungsgeschichte
    Die Person der Agnes von Poitou wird in der historischen Forschung kontrovers gesehen. Nicht nur die Tatsache, dass sie als Frau eines der größten Reiche der damaligen Zeit mehrere Jahre lang regierte, vor allem der Zeitpunkt ihrer Regentschaft, eine Zeit kirchlicher Reformen und der Emanzipation des Papsttums vom deutschen Königtum, spielen hierbei eine Rolle.
    Die ältere Forschung zeichnete lange Zeit das Bild der versagenden Regentin, deren Schwächen nicht zuletzt ihre religiösen Überzeugungen seien, die es ihr nicht möglich machten, die Regierungsgeschäfte zu führen und das Reformpapsttum in die Schranken zu weisen. Nach Karl Ludwig Hampe sah sich „Agnes als Regentin vor eine ihre Kraft weit übersteigende Aufgabe gestellt. Ängstlich und unsicher, ohne politisches Urteil, persönlichen Antrieben folgend, voll kirchlicher Ergebenheit, ein schhwaches Weib [..]“ [15] Marie Luise Bulst-Thiele schlussfolgerte, dass sich „die Verwurzelung der Kaiserin im Religiösen letztlich als Schwäche dargestellt“[16] hat. Wilhelm von Giesebrecht beschreibt Agnes gar als unentschlossene Natur und ihren Charakter als ängstlich. In seiner Geschichte des deutschen Kaisertums sieht er sie nur als schwache Regentin und Gemahlin des starken Kaisers Heinrich III.
    Seit den 1980er Jahren hat sich die Forschungsmeinung in Bezug auf Agnes von Poitou stark verändert. Tilman Struve und Mechthild Black-Veldtrup gelang es, anhand neuer Datierungsmethoden und quellenkritischer Arbeit lange vorhaltende Forschungsmeinungen zu hinterfragen und zu einem nicht unwesentlichen Teil zu berichtigen. Struve verdeutlichte, dass die Schleiernahme der Kaiserin nicht als direkte Reaktion auf den Staatsstreich von Kaiserswerth zu sehen ist, und datierte den Rückzug Agnes’ nach Rom erst auf Ende 1065, also nach der Schwertleite und endgültigen Regierungsübernahme durch ihren Sohn, Heinrich IV.[17] Dies legt die Vermutung nahe, dass sich die Kaiserin nicht resigniert und verschüchtert aus der Verantwortung stahl, sondern noch so lange wie es nötig war für die Thronansprüche ihres Sohnes eintrat. Mechthild Black-Veldtrup (1995) verfasste eine quellenkritische Studie über Agnes von Poitou, in der ebenfalls viele neue Erkenntnisse zu einem gewandelten Bild der Kaiserin zusammengefasst werden.
    Auch wenn das Ende Agnes’ Regentschaft jahrhundertelang als Scheitern gesehen wurde und zum Teil noch gesehen wird, kann dies keineswegs als gesichert gelten. Vielmehr ist davon auszugehen, dass Agnes Rückzug aus der Reichspolitik den Umständeden entsprechend bewusst gewählt worden war. So erkennen selbst ihre Zeitgenossen an, dass sie politisch stets um einen Ausgleich bemüht war. Ihr gelang es, sowohl stabile Verhältnisse im Reich zu schaffen, als auch, und vor allem, die Machtbasis für Heinrich IV. zu erhalten.
    Zunächst hat Agnes, anfangs mit Hilfe Papst Viktors II., nahezu unangefochten regieren können. Heinrichs III. Konfrontationskurs gegen die Sachsen hat Agnes nicht fortgesetzt. Sie hat es vielmehr verstanden sich mit den Sachsen zu arrangieren, was dadurch untermauert wird, dass ab dem Jahre 1057 bis zum Ende von Agnes Regierungszeit keine weiteren Unruhen in Sachsen bekannt sind. Innenpolitisch hat Agnes Stabilität durch die Vergabe königseigener Herzogtümer erzielt, wodurch als Nebeneffekt das Reich nach außen gestärkt wurde. So konnte eine Auseinandersetzung mit den Ungarn während der Regentschaft der Kaiserin zu einem Ende geführt werden.
    Konkrete Beispiele für Unzufriedenheit mit Agnes Regierung sind erst ab den 60er Jahren des 11. Jahrhunderts bekannt. Als Kritikpunkte werden hier ein langjähriger persönlicher Streit mit Bischof Gunther von Bamberg, ihre Bevorzugung Bischof Heiinrichs von Augsburg, mangelnde Fortschritte in der Erziehung Heinrichs IV., das Vertrauen in die Ministerialität und Agnes Zurückhaltung in der Regierungsführung genannt. Letzteres ist als Resultat auf das Eingeständnis ihrer Schuld an dem durch die Papstwahl des Cadalus herbeigeführten Schisma als bewusste Entscheidung zu sehen. In Verantwortung für ihre Fehleinschätzung der politischen Lage und den Zwist zwischen Kirchenreformern und dem Reich hat Agnes den Schleier genommen. Kurz darauf folgte der Staatsstreich von Kaiserswerth.
    Der Anschlag an sich hatte Agnes’ Position, nach Erhebung Heinrichs von Augsburg zum „Subregenten“, wenig berührt. Anno von Köln hatte sich letzten Endes nur an die Stelle des Augsburgers als eigentlicher Regent und Erzieher des jungen Königs gesetzt. Dass Agnes Deutschland im Mai oder November 1065 verließ, ist nicht auf Kaiserswerth, sondern letztlich nur auf den Papstwahlkonflikt von 1061 zurückzuführen, auf den alle anderen Ereignisse folgten.



    Quellen
    • Eine Lebensbeschreibung "Libellus Agnetis" des Anonymus von Herrieden, um 1075/78 verfasst, ist verloren gegangen.
    • Bruno, Sachsenkriege, übers. v. Franz-Josef Schmale (Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters, FSGA 12) Darmstadt 1963.
    • Das Leben Kaiser Heinrichs IV., übers. v. Irene Schmale-Ott (Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters, FSGA 12) Darmstadt 1963.
    • Lampert von Hersfeld, Annalen, übers. v. Adolf Schmidt, erl.v. Wolfgang Dietrich Fritz (Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters, FSGA 13) Darmstadt 1973.
    • Berthold von Reichenau: Chronik, übers. v. Ian S. Robinson (Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters, FSGA 14) Darmstadt 2002.
    • Frutolf von Michelsberg: Chronik, übers. v. Franz-Josef Schmale (Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters, FSGA 15) Darmstadt 1972.
    Literatur
    • Mechthild Black-Veldtrup: Kaiserin Agnes (1043–1077). Quellenkritische Studien. Böhlau Verlag, Köln 1995, ISBN 3-412-02695-6.
    • Egon Boshof: Die Salier. Kohlhammer, Stuttgart 2000, ISBN 3-17-016475-9.
    • Marie-Luise Bulst-Thiele: Kaiserin Agnes. Gerstenberg, Hildesheim 1972 (Repr. d. Ausg. Leipzig 1933), ISBN 3-8067-0149-0.
    • Amalie Fößel: Die Königin im mittelalterlichen Reich. Herrschaftsausübung, Herrschaftsrechte, Handlungsspielräume. Thorbecke, Stuttgart 2000, bes. S. 332–338.
    • Wilhelm von Giesebrecht: Geschichte des Deutschen Kaiserzeit, Band 2. Hobbing, Berlin 1923 (Repr. d. Ausg. Leipzig 1890).
    • Wilfried Hartmann: Der Investiturstreit. Oldenbourg, München 1996, ISBN 3-486-56275-4.
    • Hermann Jakobs: Kirchenreform und Hochmittelalter 1046–1215. Oldenbourg, München 1999, ISBN 3-486-48822-8.
    • Theodor Lindner: Agnes. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 138–140.
    • Meta von Salis: Agnes von Poitou, Kaiserin von Deutschland. Eine historisch-kritisch-psychologische Abhandlung, Zürich 1887
    • Walter Schlesinger: Agnes. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 95 f. (Digitalisat).
    • Hans K. Schulze: Hegemoniales Kaisertum: Ottonen und Salier. Goldmann, München 1998, ISBN 3-442-75520-4.
    • Tilman Struve: Salierzeit im Wandel, Böhlau Vlg., Köln, 2006, ISBN 3-412-08206-6; enth. u.a. Die Briefe der Kaiserin Agnes als Zeitdokument, S. 57–66 sowie Der planvolle Rückzug der Kaiserin aus der Reichsregierung: Die Romreise des Jahres 105, S. 67–83.
    • Peter Thöne: Agnes von Poitou. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 24, Bautz, Nordhausen 2005, ISBN 3-88309-247-9, Sp. 53–56.
    • Stefan Weinfurter: Herrschaft und Reich der Salier: Grundlinien einer Umbruchszeit. Thorbecke, Sigmaringen 1992, ISBN 3-7995-4131-4.
    Weblinks
     Commons: Agnes von Poitou – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Agnes von Poitou im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

    Agnes heiratete Kaiser Heinrich III. (Salier) am 21 Nov 1043. Heinrich (Sohn von Kaiser Konrad II. (Salier) und Kaiserin Gisela von Schwaben) wurde geboren am 28 Okt 1017; gestorben am 5 Okt 1056 in Bodfeld im Harz; wurde beigesetzt in Dom von Speyer. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 49. Kaiser Heinrich IV. (Salier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 11 Nov 1050 in Kaiserpfalz Goslar; gestorben am 7 Aug 1106 in Lüttich; wurde beigesetzt in Dom von Speyer.
    2. 50. Judith (Salier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1054 in Goslar; gestorben in an einem 14 Mär zw 1092 und 1096.

  7. 19.  Balduin VI. von Flandern, der Gute Balduin VI. von Flandern, der Gute Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Balduin5, 6.Balduin4, 4.Rozala3, 2.Willa2, 1.Boso1) wurde geboren in 1030; gestorben am 17 Jul 1070.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1067-1070, Flandern; Graf von Flandern https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Flandern
    • Titel (genauer): 1051-1070, Hennegau; Graf von Hennegau als Balduin I. https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Hennegau

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_VI._(Flandern)

    Balduin VI. der Gute, auch Balduin von Mons genannt, (* 1030; † 17. Juli 1070) war seit 1051 als Balduin I. ein Graf von Hennegau und seit 1067 ein Graf von Flandern aus dem Haus Flandern. Er war der älteste Sohn des Grafen Balduin V. dem Frommen und der Adela, einer Tochter König Roberts II. von Frankreich.
    Balduin wurde von seinem Vater zur Erziehung an den Hof König Heinrichs III. gesandt, von welchem er auf dem Hoftag von Goslar 1045 mit der Mark Antwerpen (Reichsflandern) beliehen wurde. 1050 wurde er wieder nach Flandern befohlen, nachdem sich sein Vater gegen den Kaiser erhoben hatte, was den Verlust Antwerpens nach sich zog. Im Folgejahr wurde Balduin mit der Witwe des Grafen von Hennegau, Richilde, verheiratet, was für das Haus Flandern eine beträchtliche Erweiterung seines Territoriums in das Reichsgebiet hinein bedeutete. In den nächsten Jahren unterstützte Balduin seinen Vater im Kampf gegen den Kaiser, welcher 1054 bis nach Flandern hinein vorgedrungen war. Der Kampf endete aber im Herbst 1056 zugunsten Flanderns mit dem Tod des Kaisers, worauf Balduin mit seinem Vater auf dem im Dezember folgenden Kölner Hoftag nach der Vermittlung Papst Viktors II. gegenüber dem neuen Kaiser, Heinrich IV., huldigten und somit den Gewinn des Hennegau bestätigt bekamen.[1]
    Balduin beerbte 1067 seinen verstorbenen Vater in Flandern, womit es erstmals zu einer Personalunion Flandern-Hennegau kam. Er selbst starb aber schon 1070 nach einer kurzen Herrschaft. Für seinen unmündigen ältesten Sohn, Arnulf III., übernahm seine Witwe die Regentschaft, gegen die sich aber Balduins jüngerer Bruder Robert der Friese erhob, welcher in der Schlacht von Cassal (22. Februar 1071) siegte und Arnulf III. tötete. Richilde floh in den Hennegau, den sie für ihren zweiten Sohn Balduin II. († 1098) bewahren konnte.
    Die direkten Nachkommen Balduins VI. gelangten erst 1191 wieder in den Besitz von Flandern.


    Literatur
    • Alberdingk Thijm: Balduin VI. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 9.
    Einzelnachweise
    1 Chronica Sigeberti Gemblacensis Monachi, hrsg. von Ludwig C. Bethmann in MGH SS 6 (1844), S. 360 und Flandria Generosa, hrsg. von Ludwig C. Bethmann in MGH SS 9 (1851), S. 320

    Balduin heiratete Gräfin Richhilde von Hennegau in 1051. Richhilde gestorben am 15 Mrz 1087 in Mesen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 51. Graf Arnulf III. von Flandern  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1055; gestorben am 22 Feb 1071 in Schlachtfeld bei Cassel (1071).
    2. 52. Balduin II. von Hennegau  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1056; gestorben in 1098 in Bithynien bei Nicäa.

  8. 20.  Gräfin Mathilde von FlandernGräfin Mathilde von Flandern Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Balduin5, 6.Balduin4, 4.Rozala3, 2.Willa2, 1.Boso1) wurde geboren in cir 1032; gestorben am 2 Nov 1083; wurde beigesetzt in Caën.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Flandern, Königin von England

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mathilde_von_Flandern

    Mathilde von Flandern (englisch: Matilda of Flanders, französisch: Mathilde de Flandre, niederländisch: Mathildis van Vlaanderen; * um 1030/1031; † 2. November 1083 in der Normandie) war die Tochter von Balduin V., Graf von Flandern, und Adela von Frankreich. Durch ihre Heirat mit Wilhelm I. (bekannt als Wilhelm der Eroberer), Herzog der Normandie und späteren König von England, wurde sie zur Herzogin der Normandie und im Jahr 1068, zwei Jahre nach der Eroberung Englands 1066, als Mathilde I. zur Königin von England gekrönt.

    Biografie
    Über das Leben der englischen Königinnen des frühen Mittelalters lässt sich in zeitgenössischen Quellen generell wenig finden, da viel häufiger über den König als über dessen Gemahlin berichtet wird. Besonders über Mathilde von Flandern ist im Vergleich mit Edith von Schottland und Mathilda von Boulogne, die ihr als Königin von England nachfolgten, wenig bekannt.[1] Oftmals können wichtige Etappen ihres Lebens nur mithilfe der Biographien der sie umgebenden Zeitgenossen - am prominentesten sicherlich ihr Gatte Wilhelm der Eroberer - rekonstruiert werden. Doch gerade was gesicherte Daten ihrer Biographie anbelangt, können in vielen Fällen nur annähernde Angaben gemacht werden. Dies gilt insbesondere für ihre Jugend, welche laut Brewer’s British Royalty „... is surrounded by mystery“ (deutsch: von Geheimnissen umgeben ist).[2]

    1031 bis 1050/51: Geburt und Heirat
    Über die Geburt von Mathilde sind weder der Ort noch das Datum überliefert. Da allerdings die Heirat ihrer Eltern nach 1031 stattfand, lässt sich schlussfolgern, dass Mathilde irgendwann nach 1031 oder - da sie nirgends als ältestes Kind dieser Ehe verzeichnet ist - wahrscheinlich sogar nach 1032 geboren wurde.[3] Der Ort ihrer Geburt lag sicherlich in Flandern, wo sie wahrscheinlich auch aufgewachsen ist, was allerdings beides nur Vermutungen sein können, da sich auch unter Zuhilfenahme zeitgenössischer Quellen über das Leben von Mathilde vor ihrer Heirat mit Herzog Wilhelm II. kaum Rückschlüsse ziehen lassen.
    Auch das Datum der Heirat lässt sich heutzutage nicht mit Sicherheit bestimmen. Die englischen Quellen haben das Ereignis nicht dokumentiert, während sich in den normannischen Chroniken dieser Zeit unpräzise und divergierende Aussagen befinden.[4] Geplant war sie wahrscheinlich für oder vor 1049, als Papst Leo IX. die Verbindung der beiden während des Konzils von Rheims verbieten ließ. Stattgefunden haben musste die Vermählung demnach irgendwann nach dem Oktober 1049 und vor dem Abschluss des Jahres 1053, als Mathilde zwei datierte Urkunden als Gemahlin des Herzogs bezeugt hatte.[5] Innerhalb dieser Zeitspanne werden von Historikern mehrere, unterschiedliche Zeitpunkte für die Heirat diskutiert, wobei eine Datierung um 1050/551 favorisiert zu werden scheint.[6] Auf dem Weg zu ihrer Hochzeit von Flandern in die Normandie wurde Mathilde von ihrem Vater nach Eu begleitet, wo sie zunächst unter anderem auf ihren zukünftigen Bräutigam, dessen Mutter Herleva und Stiefvater Herluin de Conteville traf, bevor sie gemeinsam nach Rouen zogen, wo die eigentliche Zeremonie stattfand.[7]

    1050/51 bis 1066: Kinder
    Über das Leben von Mathilde im Zeitraum nach ihrer Heirat und vor dem Aufbruch ihres Gatten zur Eroberung Englands ist wiederum kaum etwas bekannt. Lediglich ein Aufenthalt in Cherbourg zwischen 1063 und 1066, während dem Wilhelm erkrankte und sie für seine Genesung betete, ist von den dortigen Mönchen verzeichnet worden.[8] Um 1050/51 dürfte Mathilde ihren ersten Sohn Robert zur Welt gebracht haben, gefolgt von Richard vor dem Jahre 1056 und Wilhelm zwischen 1056 und 1060. Was die Anzahl, Namen und Geburtsdaten ihrer Töchter anbelangt, gibt es in den Quellen nur sehr unklare und sich widersprechende Aussagen. Lediglich von Cecilia weiß man mit Sicherheit, dass sie vor 1066 geboren sein muss.[9] Grund dafür ist ein auf den 18. Juni 1066 datiertes Dokument, welches mit der Weihung des Frauenklosters Sainte Trinité in Caen in Verbindung steht und die Oblation von Cecilia in das zugehörige Kloster bestätigt. Die Urkunde wurde sowohl von Mathilde als auch von ihren Söhnen Robert, Richard und William bezeugt,[10] was beweist, dass zumindest zu diesem Zeitpunkt jene vier Kinder bereits geboren waren.

    1066 bis 1083: Regentschaft und Krönung
    Als ihr Mann im September 1066 nach England aufbrach, übernahm Matilda die Regentschaft in der Normandie. Nach seiner triumphalen Rückkehr im März 1067 veranstaltete William ein prunkvolles Osterfest in der herzoglichen Abtei Fécamp und unternahm, wahrscheinlich zusammen mit Mathilde, einen Siegeszug durch sein Herzogtum, bevor er am 6. Dezember wieder nach England aufbrach. Im darauf folgenden Jahr reiste Mathilde selbst nach England, um sich dort zu Pfingsten - welches 1068 auf den 11. Mai fiel[11] - entweder in der Westminster Abbey oder der Winchester Cathedral[12] feierlich zur Königin krönen zu lassen. Noch im selben Jahr kam ihr vermutlich letztes Kind Heinrich zur Welt. Die Geburt soll wahrscheinlich im September stattgefunden haben, in - wie man allgemein hin annimmt - Selby, Yorkshire. Bis 1069 hielt sich Mathilde noch in England auf, bevor sie endgültig in die Normandie zurückkehrte, wo sie sich weiterhin um die Belange des Herzogtums kümmerte, wenn ihr Mann abwesend war.[13]
    Wichtige Ereignisse im letzten Jahrzehnt ihres Lebens dürften die zu Ostern 1075, also am 15. April, abgehaltene Weihung ihrer Tochter Cecilia zur Nonne, sowie die Heirat ihrer Tochter Adela mit Stephan, Graf von Blois um das Jahr 1080 gewesen sein. Im Spätsommer des Jahres 1083 erkrankte Mathilde schwer und verstarb am 2. November in der Normandie, wahrscheinlich in Caen, wo sie auch in der Kirche des von ihr gegründeten Klosters Sainte Trinité beigesetzt wurde. Ihr Grab wurde zunächst 1562 durch die Calvinisten und - nachdem es in einfacherer Form wieder instand gesetzt wurde - danach erneut während der Französischen Revolution zerstört. Im Jahr 1819 wurde es wiederhergestellt, aber vom ursprünglichen Grab ist heute nur noch die Grabplatte erhalten.[14]

    Herkunft
    Mathilde stammte aus dem Hause der Grafen von Flandern. Sie war die Tochter des Grafen Balduin V. von Flandern (* 1012; † 1067) und Adela von Frankreich (* 1014; † 1079), Tochter von König Robert II., dem Frommen, und dessen dritter Ehefrau Konstanze von der Provence. Sie hatte mindestens zwei Brüder:
    • Balduin VI. (* 1030; † 1070), Graf von Flandern und Hennegau
    • Robert I., der Friese, (* um 1035; † 1093), Graf von Holland und Flandern.
    Mathilde wuchs zusammen mit der Halbschwester ihres Vaters, Judith von Flandern (* um 1031; † 1094) auf. Deren Eltern waren Graf Balduin IV. von Flandern und dessen zweite Ehefrau Eleonore, Tochter von Richard II. von der Normandie und Judith von Rennes.

    Heirat mit Wilhelm
    Außenpolitische Motive für das Ehebündnis
    Offenen Widerstand gegen den Papst, Leo IX., der von 1049 bis 1054 regierte, leistete sich Wilhelm, Herzog der Normandie, mit der Heirat mit Mathilde von Flandern. Der erste Reformpapst hatte ihnen am Konzil von Reims anlässlich der Einweihung des Vorgängerbaus der heutigen gotischen Kathedrale im Oktober 1049 eine Heirat verboten, wie man aus den entsprechenden Akten weiß - im Gegensatz zu gleichzeitig gebrandmarkten Unionen des französischen Adels indes ohne Angabe eines Grundes.

    Mögliche Gründe für das päpstliche Eheverbot[
    Chronisten (Orderic Vitalis, Wilhelm von Malmesbury) und Romanautoren (Robert Wace) des 12. Jahrhunderts haben, ohne das Reimser Konzil zu erwähnen, von einem Inzest gesprochen, der ihnen gemäß erst nach der Heirat festgestellt wurde. Es ist jeddoch nicht nur deshalb fraglich, ob sie uns den Grund für den Wirbel um die Ehe zwischen Wilhelm und Mathilde liefern. Familiäre Verbindungen zwischen den beiden gab es zwar (neben der oben erwähnten zweiten Ehe des Großvaters Mathildes mit eineer Tante von Wilhelm, die gut belegt ist, ist auch eine gemeinsame Abstammung von Rollo möglich sowie, dass Mathildes Mutter im Mädchenalter dem Onkel von Wilhelm zur Heirat versprochen war), doch ist es wenig wahrscheinlich, dass dem Papst diesese tatsächlich bekannt waren, und noch weniger wahrscheinlich, dass sie 1049 kirchenrechtlich tatsächlich bereits ein Problem darstellten. Die Ehehindernisse aufgrund Inzest waren erst in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts verstärkt worden. 1059 wurde festgelegt, dass sich Verwandte bis zum 7. Grad nicht heiraten dürfen, und erst 1076, dass diese Grade nicht nach dem römischen Erbrecht, welche die Schritte von Person zu Person zählt, welche Frau und Mann verbinden (Cousins sind nach ihr also im vierten Grad verwandt), sondern nach der kanonischen Zählweise, welche die Generationenschritte von beiden Ehepartnern bis zum gemeinsamen Ahnen zählt (Cousins sind nach ihr also im zweiten Grade verwandt). Stets umstritten blieben aber auch künftig in diesem Falle relevante Fragen, ob die Verwandten eines späteren Partners, einer späteren Partnerin eines Vorfahren oder einer Vorfahrin als der Union, aus der die Linie einer Person entsprungen ist, auch mit dieser verwanndt sind oder bereits eine Verlobung Blutbande schafft. Von den zeitgenössischen Chronisten, Guillaume von Poitiers und Guillaume von Jumièges, welche die Trauung Wilhelms und Mathildes als wohl überlegt und in ihrem Ablauf glücklich darstellten, statuierte letzterer jedenfalls, dass die Heirat zwischen Wilhelm und Mathilde "rechtens" war.
    Vermutlich wollte Papst Leo IX. die Ehe zwischen Wilhelm, der in den Konzilsakten von Reims bezeichnenderweise nicht in seiner Herzogswürde, sondern wohl aufgrund seiner Unehelichkeit und damit streitbaren Legitimation nur als "der Normanne" angesprochen wird, und der flandrischen Herzogstochter viel mehr eher aus politischen Gründen unterbinden. So war der Herzog von Flandern, ein über große Ressourcen verfügenden und sich wie ein König gebärdender Doppelvasall des französischen Königs und des deutschen Kaisers, zu der Zeit ein offener Gegner des letzteren, dem der aus einem deutschen Adelsgeschlecht entstammende Papst Leo IX. indes seine Ernennung zum Papst verdankte. Weiter sahen Kaiser und Papst dem erfolgreich verwirklichten Expansionsdrang der Normannen nicht nur in Nordfrankreich, sondern auch in Sizilien und Süditalien höchst besorgt zu.

    Innenpolitische Konsequenzen der Heirat
    Die ganze Affäre scheint denn auch mit der Veränderung der politischen Großwetterlage bald versandet zu sein. In den Quellen des 11. Jahrhunderts gibt es jedenfalls keine Hinweise darauf, dass das Verhältnis zwischen Rom sowie der Normandie und Flandern nach der Machtprobe 1049 in den fünfziger Jahren speziell belastet gewesen wäre.

    Öffentliche Rolle
    Mathilde als Herzogin der Normandie
    Während Mathilde von Flandern in den frühen Urkunden des normannischen Hofes nur „Gattin“ genannt wurde, brachte man ab den sechziger Jahren ihre vornehme Abstammung sowie die offizielle Stellung als „Herzogin“, die sie mehr und mehr einnahm, beewusst zum Ausdruck. Sie hatte sich bei der Unterstützung der Ambitionen ihres Mannes sowohl in ideologischer als auch praktischer Hinsicht bewährt. Über ihren Vater stammte sie von den Karolingern und über ihre Mutter von den Kapetingern ab. Sie saß bei vielen wichtigen Entscheidungen im Rat der Barone und Prälaten, mit dem sich Wilhelm umgab. Beim Feldzug in die Maine 1062 wirkte sie zum ersten Mal als Regentin im Stammesland und sollte diese Funktion auch während der Eroberung von England und weiteren ohne sie unternommenen Expeditionen ihres Mannes über den Ärmelkanal übernehmen. Stets eine Frau mit bedeutendem Vermögen, gab ihr Wilhelm auch großen Landbesitz auf der Insel; einiges von den Erträge floss an das Kloster Saiainte Trinité in Caen und andere fromme Stiftungen. Im Jahr 1067/1068 folgte sie allerdings Wilhelm nach England, der sie in der Westminster Cathedral zur Königin weihen ließ und dabei Hymnen singen ließ, welche die Gleichrangigkeit von König und Königin betonen. Das gute Zusammenwirken der beiden wurde erst während der Rebellion des ältesten Sohnes, Robert, in Frage gestellt, den Mathilde mit finanziellen Mitteln unterstützte. Es kam jedoch deswegen nicht zu einem eigentlichen Bruch zwischen dem Ehepaar. Mathilde blieb am normannisch-englischen Hof höchst einflussreich.

    Mathilde als Königin von England
    Ob die Tatsache, dass Mathilde von Flandern eine Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Enkelin von König Alfred von Wessex, genannt "der Große" war (über dessen Tochter Elfrida (* ca. 875; † 929), der Frau des Grafen Balduin II. von Flandern), Wilhelm dem Eroberer in den Augen seiner Zeitgenossen auch eine zusätzliche Legitimation für den englischen Thron verschafft hat, kann heute nicht mehr eruiert werden.
    Wichtiger war wohl, dass Königin Emma (* um 987; † 1052) eine Tochter von Herzog Richard I., und die Schwester Herzog Richard II. von der Normandie war. Sie heiratete 1002 den englischen König Æthelred und gebar ihm Alfred sowie den späteren Könnig Eduard III. den Bekenner. Emma war damit eine Großtante von Herzog Wilhelm, Mathildes Mann. Außerdem soll der kinderlose Eduard der Bekenner 1052 Wilhelm den Thron Englands versprochen haben. Ebenso leitete er andere dynastische Ansprüche auf die englische Königskrone ab, die 1066 zur normannischen Invasion Englands führten.

    Mathilde als Gönnerin und Patronin
    So ist es auch fraglich, ob es tatsächlich zutrifft, dass Wilhelm und Mathilde die zwei benediktinischen Klöster für Gemeinschaften beider Geschlechter in Caen gründeten, um Nikolaus II. (1058–1061) günstig zu stimmen, eine Exkommunikation aufgrrund ihrer blutschänderischen Union aufzuheben. Dies wurde auch erst im 12. Jahrhundert behauptet. Die Damen-Abtei (Abbaye-aux-Dames) wurde möglicherweise bereits 1059 in Angriff genommen und deren erste Kirche bereits im Juni 1066, wenige Wochen vor der Eroberung Englands, feierlich eingeweiht. Mit der Herren-Abtei (Abbaye-aux-Hommes), die erst 1077 oder 1078 eingeweiht wurde, begann man vermutlich erst 1063 bis 1064. Die beiden Abteien waren wohl vielmehr als künftige Grablegen des Paares gestiftet worden, wie dies bei der Anlage von fürstlichen Residenzstädten, wozu die Siedlung von Caen in den 1060er und 1070er Jahren ausgebaut wurden, im Mittelalter und darüber hinaus gemeiner Brauch war.

    Ehe und Familie
    Die Kinder und Nachkommen von Mathilde
    • Robert II. Curthose (* 1054; † 1134), Herzog der Normandie ∞ Margarete von Maine
    • Adeliza (* 1055; † 1065), Gräfin von Maine
    • Cecilia (* 1056; † 1125), Äbtissin zu Caen
    • Wilhelm II. Rufus (* 1056; † 1100), 1087–1100 König von England (ohne Nachkommen)
    • Richard (* 1057; † 1081), Herzog von Bernay
    • Adela (* 1062; † 1138), Gräfin von Blois und Chartres
    • Agatha (* 1064; † 1080), starb als Braut des Königs Alfons VI. von Kastilien (* 1040; † 1109)
    • Konstanze (* 1066; † 1090), ∞ 1086 Herzog Alain IV. Fergent von Bretagne († 1119)
    • Heinrich I. Beauclerc (* 1068; † 1135), 1100–1135 König von England
    1 ∞ Edith (Mathilda) von Schottland (* 1081; † 1118), Tochter von König Malcolm III.
    2 ∞ Adeliza von Louvain (* ~1104; † 1151)
    Die im 19. Jahrhundert aufgestellte Behauptung, dass Gundrade (* 1053; † 1085); Gräfin von Surrey, eine weitere Tochter von Mathilde von Flandern ist, basiert auf der spätmittelalterlichen Kopie einer englischen Urkunde. Diese ist heute widerlegt.


    Rezeption
    Schöpferin des Teppichs von Bayeux
    Man nahm ursprünglich an, dass der Teppich von Mathilda von Flandern angefertigt wurde, heute gilt es jedoch als wahrscheinlicher, dass er von Odo, Bischof von Bayeux in Auftrag gegeben wurde.
    Einzelnachweise
    1 Fryde: Die englischen Könige ... , S. 68.
    2 Williamson: Brewer’s British Royalty, S. 275.
    3 Douglas: Wilhelm der Eroberer, S. 398; Barlow: William Rufus, S. 8, n. 14.
    4 Prentout: Le Mariage de Guillaume, S. 5f; nach Wilhelm de Jumièges fand die Heirat nach dem Aufstand des Wilhelm von Talou 1052/53, nach Wilhelm de Poitiers nach der Belagerung von Alençon 1051/52.
    5 Douglas: Wilhelm der Eroberer, S. 397; Barlow: William Rufus, S. 8, n. 13.
    6 Zum wissenschaftlichen Diskurs siehe: Douglas: Wilhelm der Eroberer, S. 397f und Barlow: William Rufus, S. 8, n. 13; die Datierung 1050/51 u.a. bei Douglas, van Houts, Cannon.
    7 van Houts: ODNB, S. 318.
    8 van Houts: ODNB, S. 320.
    9 Douglas: Wilhelm der Eroberer, S. 400f und van Houts: ODNB, S. 320.
    10 Barlow: William Rufus, S. 22.
    11 Siehe: Osterrechner.
    12 Es finden sich beide Angaben, s. Weir: Britain's royal families, S. 43.
    13 van Houts: ODNB, S. 319; DNB, S. 51; Williamson: Brewer’s British Royalty, S. 275; Douglas: Wilhelm der Eroberer, zum Siegeszug 1067 S. 213, zur Krönung 217f.
    14 van Houts: ODNB, S. 318, 320; DNB, S. 51; Weir: Britain's royal families, S. 43; Williamson: Brewer’s British Royalty, S. 275.
    Literatur
    Primärliteratur
    Zeitgenössische Quellen und Chroniken
    England:
    • Angelsächsische Chronik → Auszug: 1042–1154 in: David C. Douglas (Hrsg.): English Historical Documents, Bd. 2, London: Eyre & Spottiswoode 1953, S. 160ff.
    • Domesday Book
    Normandie:
    • Wilhelm von Jumièges: Gesta Normannorum Ducum
    • Wilhelm von Poitiers: Gesta Wilhelmi ducis Normannorum et regis Anglorum → Auszug in: David C. Douglas (Hrsg.): English Historical Documents, Bd. 2, London: Eyre & Spottiswoode 1953, S. 230f.
    Quellen und Chroniken aus dem 12. Jhd.
    England:
    • Wace: Roman de Rou
    • Wilhelm von Malmesbury: Gesta regum Anglorum
    Normandie:
    • Ordericus Vitalis: Historia Ecclesiastica
    • Robert von Torigni: Gesta Normannorum Ducum
    Sekundärliteratur
    • Frank Barlow: William Rufus, Methuen, London 1983.
    • Shirley Ann Brown: The Bayeux Tapestry: history and bibliography, Boydell, Woodbridge 1988.
    • Matilda, in: John Cannon, Anne Hargreaves: The Kings & Queens of Britain, Oxford University Press 2001, S. 179.
    • David Carpenter: The struggle for Mastery – Britain 1066–1284, Allen Lane, London 2003.
    • David C. Douglas: Wilhelm der Eroberer - Herzog der Normandie, Heinrich Hugendubel Verlag, Kreuzlingen/München 2004.
    • Josef Fleckenstein, Marie Luise Bulst-Thiele: Begründung und Aufstieg des deutschen Reiches; in: Gebhardt – Handbuch der deutschen Geschichte, Bd. 3, Deutscher Taschenbuchverlag, München 1973.
    • Natalie Fryde: Die englischen Könige im Mittelalter - von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III., Beck, München 2004.
    • Matilda of Flanders, in: Juliet Gardiner (Hrsg.): The History Today Who’s Who in British History, Collins&Brown, 2000, S. 556.
    • Laura L. Gathagan: The trappings of power: the coronation of Mathilda of Flanders, in: Haskins Society Journal, 13 (1999), Boydell Press, Woodbridge, Suffolk 2000, S. 21–39. ISSN 0963-4959
    • William Hunt: Matilda (d.1083). In: Sidney Lee (Hrsg.): Dictionary of National Biography (DNB), Band 37 (Masquerier – Millyng), MacMillan & Co, Smith, Elder & Co., New York City / London 1894, S. 49–52 (englisch)
    • Rosemary Mitchell: A stitch in time? - Women, needlework, and the making of history in Victorian Britain, in: Journal of Victorian Culture, Bd. 1.2 (1996), Edinburgh University Press, S. 185–202. ISSN 1355-5502.
    • H. Prentout: Études sur quelques points de l'Histoire de Guillaume le Conquérant: II. Le Mariage de Guillaume, in: Mémoires de l'Académie national des sciences, arts et Belles-Lettres de Caen – Nouvelle séries, Bd. 6, Caen 1931, S. 28–56.
    • Agnes Stickland: Lives of the Queens of England, from the Norman Conquest, Vol. I, 3. Ed., Blanchard and Lea, Philadelphia 1852.
    • Andreas Thiele: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte, Bd. II., Tbd. 1, 2. Aufl., R. G. Fischer Verlag 1996.
    • Elisabeth M. C. van Houts: The ship list of William the Conqueror, in: Anglo-Norman studies, 10 (1987), S. 159–183.
    • Elisabeth M. C. van Houts, Christopher Harper-Bill: A Companion to the Anglo-Norman World, Boydell Press, 2003.
    • Elisabeth van Houts: Matilda (d. 1083). In: H. C. G. Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Band 37 (Martindale–Meynell). Oxford University Press, Oxford 200, ISBN 0-19-861387-3, S. 318–320, oxforddnb.com (Lizenz erforderlich), Stand: Januar 2008 (englisch).
    • Alison Weir: Britain's royal families: the complete genealogy, Pimlico, London 2002.
    • Karl Ferdinand Werner: Königtum und Fürstentum des französischen 12. Jahrhunderts; in: Probleme des 12. Jahrhunderts: Reichenau-Vorträge 1965–1967 (Vorträge und Forschungen 12), Thorbecke, Konstanz u.a. 1968, S. 177–225.
    • Matilda of Flanders, Queen of England, in: David Williamson: Brewer’s British Royalty, Cassell, London 1996, S. 275.
    • Adriaan Verhulst, Walter Prevenier, Geert Berings: Flandern, Grafschaft. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 4, Artemis & Winkler, München/Zürich 1989, ISBN 3-7608-8904-2, Sp. 514–532.
    Weblinks
    Commons: Mathilde von Flandern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Matilda of Flanders in Royal and Noble Genealogical Data on the Web.
    • Matilda de Flandre auf thepeerage.com (englisch)
    • Mathilde von Flandern (Memento vom 26. März 2009 im Internet Archive) auf Genealogie-Mittelalter.de, Stand: 26. März 2009, im Internet Archive auf archive.org, gesehen 25. Juli 2011

    Mathilde heiratete König Wilhelm I. von England (von der Normandie), der Eroberer in 1053. Wilhelm (Sohn von Herzog Robert I. von der Normandie (Rolloniden), der Teufel und Herleva (Arlette) de Crey) wurde geboren in zw 1027 und 1028; gestorben am 9 Sep 1087 in Rouen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 53. Herzog Robert von England (von der Normandie), Kurzhose  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1054; gestorben in Feb 1134 in Cardiff, Wales.
    2. 54. Adela von England (von der Normandie)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1062; gestorben in 1138.
    3. 55. Agathe von England (von der Normandie)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1064; gestorben in 1080.
    4. 56. König Heinrich I. (Henry Beauclerc) von England  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1068 in Selby in Yorkshire; gestorben am 1 Dez 1135 in Lyons-la-Forêt, Normandie; wurde beigesetzt in Reading Abbey in Reading .
    5. 57. Konstanze von England (von der Normandie)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1066; gestorben in 1094.

  9. 21.  Graf Robert I. von Flandern, der Friese Graf Robert I. von Flandern, der Friese Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Balduin5, 6.Balduin4, 4.Rozala3, 2.Willa2, 1.Boso1) wurde geboren in cir 1033; gestorben in zw 12 und 13 Okt 1093.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1071-1093, Flandern; Graf von Flandern https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Flandern

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_I._(Flandern)

    Robert I. der Friese (franz: Robert le Frison, lat: Robertus Friso; * um 1033; † 12. oder 13. Oktober 1093) war ein Graf von Flandern aus dem Haus Flandern. Er war ein jüngerer Sohn des Grafen Balduin V. von Flandern und der Adela, einer Tochter König Roberts II. des Frommen.

    Nach dem Willen ihres Vaters sollte Roberts älterer Bruder Balduin VI. in der Grafschaft Flandern nachfolgen, wohingegen Robert selbst ohne bedeutendes Erbe bleiben sollte. Nach einer Geschichte des Lampert von Hersfeld soll ihm sein Vater Geleld und ein voll ausgerüstetes Boot gegeben haben mit dem Rat, sein Glück jenseits des Meeres zu suchen. Darauf sei Robert auf eine mehrjährige Abenteuerreise gegangen, auf der er in Spanien gegen die Mauren kämpfte und Schiffbruch auf dem Weg in das heilige Land erlitt. Danach habe er einige Zeit im Dienst der Warägergarde des byzantinischen Kaisers in Konstantinopel gestanden.[1] Die Glaubwürdigkeit dieser Geschichte wird als eher gering eingestuft, jedenfalls zog Robert 1063 nach Friesland, um dort die Witwe des Grafen Florens I. zu heiraten und um anschließend dort die nächsten Jahre als Vormund seines unmündigen Stiefsohnes, Graf Dietrich V., zu herrschen.[2] Sein zeitgenössischer Beiname resultiert daher.
    Im Jahr 1070 starb Graf Balduin VI. von Flandern und hinterließ nur zwei jugendliche Söhne, deren Mutter Richilde die Regentschaft in Flandern übernahm. Robert nutzte sofort die unsichere Lage in Flandern zu seinen Gunsten und brachte gegen seine Schwägerin den Norden der Grafschaft in Aufruhr, was ihm die Kontrolle über Gent und Brügge sicherte. Als er auch den Süden für seine Sache gewinnen wollte, wurde er von Graf Eustach II. von Boulogne gefangen genommen und in Saint-Omer eingesperrt. Etwa um die gleiche Zeit geriet aber auch Richilde in die Gefangenschaft seiner Anhänger, worauf der Kastellan von Saint-Omer, Wulfric Rabel, ihn wieder frei ließ im Tausch für die Freilassung der Gräfin. Diese verbündete sich mit König Phhilipp I. von Frankreich und der anglo-normannischen Königin Mathilde, die Roberts Schwester war. Am 22. Februar 1071 kam es in der Schlacht bei Cassel zum entscheidenden Kampf, indem Robert einen vollständigen Sieg über seine Feinde errang. Sein Neffe, Graf Arnulf III. der Unglückliche, fiel im Kampf und Richilde floh mit ihrem zweiten Sohn in ihren heimatlichen Hennegau. Schnell verständigte sich Robert mit König Philipp I., dem er die Abtei Corbie überließ und im Gegenzug von ihm als Graf von Flandern anerkannt wurde. Gemeinsam verbündeten sie sich gegen das Normannenreich Wilhelms des Eroberers, diese Allianz wurde durch die Ehe des Königs mit Roberts Stieftochter, Bertha, weiter vertieft.
    Mit dem Gewinn Flanderns ging für Robert der Verlust Frieslands einher. Bischof Wilhelm I. von Utrecht hatte sich gegen ihn mit dem Herzog Gottfried IV. dem Buckligen von Niederlothringen verbündet, von dem er im Sommer 1071 in einer blutigen Schlacht bei Leiden geschlagen wurde. Der Lothringer erlangte danach die vollständige Herrschaft in Friesland, nachdem er dort den unterlegenen Dietrich V. vertrieben hatte. In den folgenden Jahren war Robert mit der Konsolidierung seiner Herrschaft in Flandern beschäftigt, besonders im Süden der Grafschaft kam es wiederholt zu Revolten gegen ihn, die er militärisch niederschlug. Um das Land zu befrieden förderte er die in seiner Zeit aufkommende Gottesfriedensbewegung in Flandern. Er machte Brügge zu seiner festen Hauptstadt, womit er der früh einsetzenden urbanen Entwicklung Flanderns Vorschub leistete. Auch unterstützte er die Kanonisierung der Godeleva, einer Ritterstochter aus dem Boulonnais, die von ihrem nordflämischen Ehemann in der Zeit des Erbfolgekampfes 1070 ermordet worden war.[3] Mit ihrer Heiligsprechung konnte sich Robert mit dem einst mit ihm verfeindeten Grafen von Boulogne aussöhnen.
    Gegenüber seinem gefährlichsten Feind, Wilhelm dem Eroberer, blieb Robert weiter unversöhnlich. So bot er 1072 dem Prätendenten Edgar Ætheling Asyl in Flandern und unterstützte 1077 die Revolte des Robert Kurzhose gegen dessen Vater. Seinen Einfnfluss in Friesland gewann er bereits 1076 mit der Ermordung Herzog Gottfrieds des Buckligen und dem gleichzeitig eintretenden Tod des Bischofs von Utrecht wieder, worauf er seinen Stiefsohn Dietrich V. in sein Erbland zurückführen konnte.[4] BiBis zum Jahr 1085 hatte Robert seine Herrschaft weit genug gefestigt um mit seinem Schwiegersohn, König Knut IV. von Dänemark, eine Invasion Englands zu organisieren, was Wilhelm dem Eroberer zur Aushebung eines großen Söldnerheeres in Frankreich nötigte.[5] Zur Invasion und anderweitigen Kämpfen kam es allerdings nicht mehr, nachdem der Dänenkönig 1086 ermordet wurde, wodurch Robert zur Begehung einer langjährigen Pilgerreise nach Jerusalem frei wurde, die er noch im selben Jahr antrat. Auf dem Weg nahm er wahrscheinlich an der Rückeroberung von Beroia 1087 durch den byzantinischen Kaiser Alexios I. Komnenos teil, jedenfalls nannte ihn dessen Tochter Anna Komnena in ihrem Geschichtswerk (Alexiade) in diesem Kontext an der Seite ihres Vaters. Robert versprach dem Kaiser ihm eines Tages 500 Ritter für den Kampf gegen die Feinde von Byzanz zu senden.[6] Auf seiner Heimreise legte Robert offensichtlich in Apulien eine Zwischenstation ein, bei der er die Ehe seiner Tochter mit dem Normannenherzog Roger Borsa arrangieren konnte. Spätestens im April 1090 war er wieder in Flandern, wo noch im selben Jahr ein Brief des Kaisers Alexios eintraf, der ihn an sein Versprechen erinnerte und eine bedrohliche Lage des byzantinischen Reichs schilderte. Solche Hilfsgesuche hatte der Kaiser an mehrere Fürsten des lateinischen Westen gerichtet, die eine Ursache für den wenige Jahre später ausgerufenen ersten Kreuzzug lieferten. Robert jedenfalls kam seinem Versprechen nach, denn schon für das Jahr 1091 berichtete Anna Komnena von der Ankunft der 500 Ritter aus Flandern.[7]
    In seinen letzten Lebensjahren vollzog Robert einen Bruch mit König Philipp I., nachdem dieser 1092 seine Stieftochter für Bertrada von Montfort verstoßen hatte, und verbündete sich stattdessen mit seinem ehemaligen normannischen Erzgegner, König Wilhelm II. Rufus. Im Sommer 1093 setzte er nach Dover über um dort mit Wilhelm Rufus persönlich das Bündnis zu besiegeln.[8] Kurz nach seiner Rückkehr in Flandern starb er am 12. oder 13. Oktober 1093, sein Sohn konnte ihm unbestritten nachfolgen.[9]

    Familiäres
    Robert der Friese war seit 1063 verheiratet mit Gertrude Billung († 1113), einer Tochter des Herzogs Bernhard II. von Sachsen und Witwe des Grafen Florens I. von Holland.


    Literatur
    • Pieter Lodewijk Muller: Robert I. der Friese. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 28, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 717–720.
    • C. Verlinden: Le chroniqueur Lambert de Hersfeld et les voyages de Robert le Frison, Comte de Flandres, in: Annales de la Société d’Emulation de Bruges 76 (1933), S. 83–94
    • C. Verlinden: Robert I le Frison, comte de Flandre; étude d’histoire politique (Antwerpen, 1935)
    • E. Joranson: The Problem of the Spurious Letter of Emperor Alexius to the Count of Flanders, in: American Historical Review (AHR) 55 (1950), S. 811–832
    • F.-L. Gansdorf: Robert le Frison et Alexis Comnène, in: Byzantion 31 (1961), S. 64–65
    • M. de Waha: La lettre d’Alexis Comnène à Robert I le Frison, in: Byzantion 47 (1977), S. 113–125
    • W. Mohr: Richilde vom Hennegau und Robert der Friese: Thesen zu einer Neubewertung der Quellen, in: Revue belge de philosophie et d’histoire lix (1981), S. 265–292

    Robert heiratete Gertrude Billung (von Sachsen) in 1063. Gertrude (Tochter von Herzog Bernhard II. von Sachsen (Billunger) und Markgräfin Eilika von Schweinfurt) gestorben in zw 1089 und 1093. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 58. Graf Robert II. von Flandern (von Jerusalem)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1065; gestorben am 5 Okt 1111 in Meaux, Frankreich.
    2. 59. Königin Adela von Flandern  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1064; gestorben in 1115 in Apulien.
    3. 60. Gertrude von Flandern  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 61. Philipp von Loo  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1127.
    5. 62. Ogiva von Flandern  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 1141.

  10. 22.  Welf V. von Bayern (Welfen)Welf V. von Bayern (Welfen) Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Judith5, 6.Balduin4, 4.Rozala3, 2.Willa2, 1.Boso1) wurde geboren in cir 1073; gestorben am 24 Sep 1120 in Burg Kaufering; wurde beigesetzt in Weingarten, Ravensburg, Oberschwaben, DE.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Welf_V.

    Welf V.

    Welf V. (* wohl 1073; † 24. September 1120 auf Burg Kaufering) war der älteste Sohn des Herzogs Welf IV. (Welf I. von Bayern) und der Judith von Flandern. Nach dem Tod seines Vaters auf dem Kreuzzug von 1101 wurde er selbst als Welf II. Herzog von Bayern.

    Zur Stärkung der Opposition gegen Kaiser Heinrich IV. vermittelte Papst Urban II. um 1089 die Ehe des etwa 16-jährigen Welf mit der mehr als 40-jährigen Mathilde von Tuszien, der Herrin von Canossa. Die Ehe sollte die Abspaltung eines Mittelreichs von Bayern bis nach Norditalien ermöglichen.[1] Doch es war eine Scheinehe, die dadurch belastet wurde, dass Mathilde ihre Besitzungen bereits dem Papst übereignet hatte. Im Sommer 1095 trennte sich Welf V. von ihr. Er und sein Vater Welf IV. versöhnten sich mit dem Kaiser. In deren Folge wurde Welf IV. wieder im Herzogtum Bayern eingesetzt, und Welf V. folgte einige Jahre später nach.

    Welf blieb dem Kaiser gegenüber loyal und beschränkte sich – neben der Begleitung der kaiserlichen Feldzüge – auf sein Amt als Herzog von Bayern, über das wiederum kaum etwas bekannt ist. Nachdem er 19 Jahre lang regiert hatte, starb er in der Burg Kaufering bei Landsberg in Oberbayern; sein Leichnam wurde neben dem seines Vaters in Weingarten beigesetzt.[2]

    Welf V. hatte kein zweites Mal geheiratet, er blieb kinderlos; sein Nachfolger in Bayern wurde sein Bruder Heinrich der Schwarze.

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Welf heiratete Markgräfin Mathilde von Tuszien in cir 1089. Mathilde (Tochter von Bonifatius IV. von Canossa und Beatrix von Oberlothringen (von Bar)) wurde geboren in cir 1046; gestorben am 24 Jul 1115 in Bondeno di Roncore; wurde beigesetzt in Kloster San Benedetto di Polirone in San Benedetto Po. [Familienblatt] [Familientafel]


  11. 23.  Herzog Heinrich IX. von Bayern (Welfen), der Schwarze Herzog Heinrich IX. von Bayern (Welfen), der Schwarze Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Judith5, 6.Balduin4, 4.Rozala3, 2.Willa2, 1.Boso1) wurde geboren in 1075; gestorben am 13 Dez 1126 in Ravensburg, Oberschwaben, DE; wurde beigesetzt in Kloster Weingarten.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Bayern, DE; Herzog von Bayern

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_IX._(Bayern)

    Heinrich der Schwarze (* 1075; † 13. Dezember 1126 in Ravensburg), auch Heinrich der Welf, war Herzog von Bayern (nach moderner Zählung als Heinrich IX.). Er entstammte der Familie der Welfen, sein Vater war Welf IV. Nachdem sein Bruder Welf V. ohne Nachkommen gestorben war, trat er 1120 dessen Nachfolge im Herzogtum Bayern an.
    Zwischen 1095 und 1100 heirateten Heinrich und Wulfhild, die Tochter des letzten Sachsenherzogs Magnus aus dem Hause der Billunger. Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor:
    • Heinrich der Stolze († 1139) ⚭1127 Gertrud von Sachsen
    • Konrad,
    • Judith († 1130/31) ⚭ um 1119/1120 Herzog Friedrich II. von Schwaben, Mutter von Kaiser Friedrich I. Barbarossa,
    • Sofie ⚭ (I) Berthold III. von Zähringen ⚭ (II) Leopold I. (Steiermark) († um 1145),
    • Mathilde († 16. März 1183) ⚭ ab 1129 mit Gebhard III. von Sulzbach († 1188),[1]
    • Welf VI. († 1191)
    • Wulfhild († nach 1160) ⚭ Graf Rudolf von Bregenz (einzige Tochter: Elisabeth von Bregenz)
    Beim Tode seines Schwiegervaters Magnus Billung († 1106) erhoffte er sich die Übernahme des Herzogtums Sachsen. Doch diese Machtkonstellation traf auf den Widerstand des neuen Königs Heinrich V., der überraschend Mitte des Jahres 1106 den Grafen Lothar von Süpplinburg (den späteren König Lothar III.) als Herzog in Sachsen einsetzte.
    Eine besondere Rolle spielte Heinrich der Schwarze bei der Königswahl 1125. Zunächst scheint er die Kandidatur seines Schwiegersohnes Friedrich II. von Schwaben gefördert zu haben. Im Verlauf der Diskussionen über den geeigneten Kandidaten änderte er jedoch seine Meinung und trat schließlich für Herzog Lothar von Sachsen ein, der dadurch als Lothar III. zum römisch-deutschen König gewählt wurde. Lothar hatte versprochen, seine Tochter Gertrud Heinrichs Sohn Heinrich (dem Stolzen) zur Frau zu geben. Im Jahre 1127 wurde diese Ehe geschlossen, obwohl Gertrud zu diesem Zeitpunkt erst 12 Jahre alt war.[2]
    Nach Lothars Wahl riefen im Dezember 1125 bayerische, fränkische und schwäbische Anhänger der Staufer Konrad zum Gegenkönig aus. Heinrich der Schwarze trat als Laienmönch ins Kloster Weingarten ein, wo er 1126 starb – vielleicht, um nicht gegen seinen Schwiegersohn zu Felde ziehen zu müssen.
    Sein Beiname „der Schwarze“ ist erst seit dem 13. Jahrhundert bezeugt.[3] In den diversen Darstellungen der sächsischen Stammreihen wird er aufgrund seiner Herkunft von den Welfen und zur Abgrenzung von Heinrich dem Löwen jedoch spätestens seit dem 16. Jahrhundert als Heinrich der Welf geführt.[4][5]



    Literatur
    • Bernd Schneidmüller: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung (819–1252) (= Urban-Taschenbücher 465). Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2000, ISBN 3-17-014999-7, S. 149 ff.
    • Sigmund Ritter von Riezler: Heinrich IX. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 461 f.
    • Kurt Reindel: Heinrich IX. der Schwarze. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 343 (Digitalisat).
    Weblinks
    Commons: Heinrich IX. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Urkunde Heinrichs IX für Kloster Ranshofen, 30. Juli 1125, Digitalisat der Abbildung im Lichtbildarchiv älterer Originalurkunden der Philipps-Universität Marburg
    Anmerkungen
    1 Zum Stammbaum der Grafen von Sulzbach und weiteren Angaben zu dieser Adelsfamilie siehe: Heinz Dopsch: Siedlung und Recht. Zur Vorgeschichte der Berchtesgadener Stiftsgründer. In: Walter Brugger, Heinz Dopsch (Hrsg.): Geschichte von Berchtesgden. Stift – Markt – Land. Band 1: Zwischen Salzburg und Bayern (bis 1594). Plenk, Berchtesgaden 1991, ISBN 3-922590-63-2, S. 175–228, hier S. 214 und 221.
    2 Knut Görich: Die Staufer. Herrscher und Reich (= Becksche Reihe 2393). Beck, München 2006, ISBN 3-406-53593-3, S. 26.
    3 Joachim Ehlers: Heinrich der Löwe. Eine Biographie. Siedler, München 2008, ISBN 978-3-88680-787-1, S. 32.
    4 Johann Agricola: Warhafftige Abcontrafactur und Bildnis der Groß-Hertzogen auch Chur und Fürsten, Dresden 1608, Nr. 11: Von Gottes Gnaden Hertzog Heinrich der Welff.
    5 Georg Voss: Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach: Verwaltungsbezirk Eisenach: Amtsgerichtsbezirk Eisenach - die Wartburg, Jena 1917, S. 381: Gemälde des 16. Jhd. Heinrich der Welph, mit Anmerkungen zu weiteren Darstellungen, die ihn ebensoezeichnen.

    Begraben:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_Weingarten

    Heinrich heiratete Wulfhild von Sachsen in zw 1095 und 1100. Wulfhild (Tochter von Magnus von Sachsen (Billunger) und Prinzessin Sophia von Ungarn (Árpáden)) gestorben am 29 Dez 1126 in Altdorf, Uri, Schweiz. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 63. Herzogin Judith Welf (von Bayern)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1100; gestorben am 22.2.1131 od 1132; wurde beigesetzt in Kloster Lorch.
    2. 64. Heinrich Welf (von Bayern), der Stolze  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1102 oder 1108; gestorben am 20 Okt 1139 in Stitskirche St. Servatius, Quedlinburg.
    3. 65. Sofie von Bayern (Welfen)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 66. Mathilde von Bayern (Welfen)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 16 Mrz 1183.
    5. 67. Markgraf Welf VI. (Welfen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1115; gestorben am 15 Dez 1191 in Memmingen, Schwaben, Bayern, DE; wurde beigesetzt in Kloster Steingaden in der Klosterkirche St. Johannes Baptist.
    6. 68. Wulfhild von Bayern  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1160.