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Grossfürst Géza (Geisa) von Ungarn (Árpáden)

Grossfürst Géza (Geisa) von Ungarn (Árpáden)

männlich 940 - 997  (57 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Grossfürst Géza (Geisa) von Ungarn (Árpáden)Grossfürst Géza (Geisa) von Ungarn (Árpáden) wurde geboren in cir 940; gestorben am 1 Feb 997.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Géza, Grand Prince of the Hungarians
    • Französischer Name: Géza
    • Titel (genauer): Grossfürst von Ungarn (972 bis 997)
    • Titel (genauer): Grand Prince of the Hungarians (from the early 970s)
    • Titel (genauer): Grand-Prince des Hongrois (de 972 à 997)

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/G%C3%A9za,_Grand_Prince_of_the_Hungarians

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/G%C3%A9za_(grand-prince)



    https://de.wikipedia.org/wiki/Géza_(Ungarn)

    Géza (* ca. 940; † 1. Februar 997), Sohn des Großfürsten Taksony von Ungarn und Großfürst von Ungarn 971 bis 997 aus dem Geschlecht der Arpaden.

    Als Thronfolger stand Géza 965 als Heerführer an der Spitze eines ungarischen Kriegszuges, den er gemeinsam mit dem Bulgarenzar Peter gegen Byzanz unternahm. Kurz darauf führte er einen weiteren Feldzug gegen Byzanz, diesmal gemeinsam mit dem Kiewer Fürsten Swjatoslaw I. Als dieser 970 mit einer Niederlage bei Arkadiopolis endete, gaben die Ungarn für lange Zeit Feldzüge in das Ausland auf.
    Gleichzeitig fühlten sich die Ungarn von Westen bedrängt, da 967 die Regentschaft in Bayern geendet und der junge Heinrich „der Zänker“ dort selbst das Fürstenamt übernommen hatte. Nachdem er 971 zum König erhoben worden war, trieb Géza die unter seinem Vater begonnenen Bemühungen um die Taufe voran. Kurz nach seinem Regierungsantritt muss er Sarolt geheiratet haben, die Tochter eines bereits orthodox getauften Adligen. Beim deutschen Kaiser Otto I. bat Géza um Missionare. Otto ernannte darauf den Sankt Galler Mönch Brun zum Bischof für Ungarn. Im Herbst 972 traf dieser in seinem neuen Zuständigkeitsbereich ein und taufte Géza, worauf auch ein Großteil des ungarischen Adels die Taufe empfing. Durch die katholische Taufe näherte sich Géza dem Westen an und versetzte den Bemühungen Byzanz' um Einfluss bei den Ungarn einen schweren Schlag.[1]
    Auch was die innere Struktur des ungarischen Reiches anging, setzte Géza den Kurs seines Vaters fort. Géza ließ seine Vormachtstellung durch die Sippenvorsteher anerkennen, beschlagnahmte große Teile ihres Landes und setzte Statthalter in ihren Burgen ein. Als eigenen Sitz wählte er Esztergom. Zudem schwächte er den ungarischen Kriegeradel weiter, indem er Kämpfer aus anderen Ländern in seine Gefolgschaft aufnahm. Dazu gehörten sowohl Angehörige türkischer Steppenvölker als auch Adlilige aus Süddeutschland. Darüber hinaus ließ er einen Großteil der weit verzweigten Arpaden-Sippe und andere einflussreiche Sippen töten, die den Zentralisierungsbestrebungen entgegenstanden, und schränkte somit den Einfluss der Heeresversammlung ein.
    Die endgültige Bindung an das ostfränkisch-deutsche Reich festigte Géza kurz vor seinem Tod, indem er eine Ehe seines Sohnes Stephan I. mit der bayrischen Prinzessin Gisela (995), der Schwester des zukünftigen deutschen Königs Heinrich II., vermittelte.[2] Damit waren auch die kriegerischen Auseinandersetzungen mit Bayern beendet, die noch 991 zu Kämpfen im Wiener Becken geführt hatten. Durch seine eigene zweite Ehe (um 985) und die - allerdings nur kurzzeitige - Ehe einer seiner Töchter mit Boleslaw von Polen wollte Géza die polnisch-ungarischen Beziehungen ausbauen, um den Einfluss des deutschen Königs zu kompensieren.


    Literatur
    • Miguel de Ferdinandy: Géza, in: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Bd. 2. München 1976, S. 43–45
    Weblinks
    Commons: Géza – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Zur Geschichte Ungarns
    Anmerkungen
    1 http://mek.oszk.hu/01900/01994/html/index1.html
    2 http://epa.oszk.hu/01500/01536/00006/pdf/UJ_1974_1975_024-037.pdf



    Árpáden

    Deutsch: https://de.wikipedia.org/wiki/Árpáden

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/%C3%81rp%C3%A1d_dynasty

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/%C3%81rp%C3%A1d

    Géza heiratete Prinzessin Adelheid von Polen in 973. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Grossfürst Stephan I. (Waik) von Ungarn (Árpáden), der Heilige  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 969 in Esztergom; gestorben am 15 Aug 1038.
    2. 3. Prinzessin Helena? (Marie) von Ungarn (Árpáden)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 1031.
    3. 4. Judith von Ungarn (Árpáden)  Graphische Anzeige der Nachkommen


Generation: 2

  1. 2.  Grossfürst Stephan I. (Waik) von Ungarn (Árpáden), der Heilige Grossfürst Stephan I. (Waik) von Ungarn (Árpáden), der Heilige Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Géza1) wurde geboren in 969 in Esztergom; gestorben am 15 Aug 1038.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Stephen I of Hungary, also known as King Saint Stephen
    • Französischer Name: Étienne Ier de Hongrie, ou Saint Étienne
    • Titel (genauer): Grossfürst von Ungarn (997 bis 1000), König von Ungarn (1000 bis 1038)
    • Titel (genauer): Grand Prince of the Hungarians (997 until 1000 or 1001 (the last), the first King of Hungary (1000 or 1001 until his death in 1038)
    • Titel (genauer): Roi de Hongrie (de 1000 ou 1001) (fondateur du royaume)

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Stephen_I_of_Hungary

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/%C3%89tienne_Ier_de_Hongrie



    https://de.wikipedia.org/wiki/Stephan_I._(Ungarn)

    Stephan I. der Heilige (lateinisch: Sanctus Stephanus, ungarisch: Szent István, slowakisch: Svätý Štefan; * 969 bei Esztergom; † 15. August 1038) war ein magyarischer Fürst aus der Dynastie der Árpáden und von 1000 bis 1038 erster König des von ihm begründeten Königreiches Ungarn. Er gilt als der Nationalheilige des heutigen Ungarn und christianisierte die heidnischen Magyaren. Sein Gedenktag ist der 20. August, der in Ungarn auch Staatsfeiertag ist. Die römisch-katholische Kirche gedenkt seiner als eines apostelgleichen Heiligen. Gedenktag ist der 16. August.

    Zusammen mit seinem Vater Géza wurde Stephan 985 von Adalbert von Prag getauft. Während der Großfürst Géza trotz der Taufe im Grunde Heide blieb, erhielt Stephan eine christliche Erziehung. Diese wurde noch verstärkt durch die Heirat Stephans mimit der bayerischen Herzogstochter Gisela, der Schwester des späteren Kaisers Heinrich II. Zudem festigte die Hochzeit das Bündnis Ungarns mit den bayerischen Fürsten, die noch 991 einen Feldzug gegen die Ungarn geführt hatten, und besiegelte die Bindung der Ungarn an die Westkirche. Als Stephan 997 nach dem Tod seines Vaters Großfürst wurde, war er, auch dank des Einflusses von Adalbert von Prag, vermutlich überzeugter Christ. Am Anfang seiner Herrschaft musste er sich gegen seinen Onkel Koppány durchsetzen, der als Clanältester selbst den Anspruch auf den Fürstenstuhl erhob.
    Im Jahr 1000 sandte Stephan den Abt Astricus (Anastasius) aus dem Gefolge Adalberts zu Papst Silvester II. mit der Bitte nach Gewährung der Königswürde. Unterstützt wurde dieses Anliegen vom deutschen Kaiser Otto III., der mit Stephan verwandt war und sich zur gleichen Zeit in Rom befand. Anastasius brachte schließlich die Krönungsinsignien nach Ungarn. Die Krönung Stephans durch einen päpstlichen Gesandten am 17. August 1000 in Gran war verbunden mit der Installierung einer Landeskirche und vermutlich auch mit der Schenkung des Königreichs Ungarn an den Papst, der es als Lehen an Stephan übergab. Dieser Schritt, analog zur Schaffung des Königreichs Polen, sollte die Herrschaft Stephans und die Kontinuität der Thronfolge in seiner Familie sichern. Anastasius wurde später zum Bischof von Gran (Esztergom) ernannt, und damit zum Oberhaupt der ungarischen Landeskirche.
    Stephan setzte als König die Christianisierung fort. Er holte Missionare ins Land, vor allem deutsche Ordensleute. Er stand in Kontakt mit Bruno von Querfurt und Odilo von Cluny. Darüber hinaus ordnete er die politische Struktur Ungarns neu. Die alten Stammesgebiete ersetzte er durch rund 40 Gespanschaften (vármegye). Jeder Gespan (ispán) diente als Regionalverwalter und als Heerführer der freien Krieger, der Jobagionen, seiner Gespanschaft.
    Am 2. September 1031 verunglückte Stephans einziger Sohn Emmerich (Imre) bei einer Bärenjagd tödlich, sodass nun die Söhne von Gézas Bruder Michael Thronfolger waren, die aber zum Heidentum neigten. Stephan I. machte seine Vettern regierungsunfähig, indem er sie blenden und ihnen Blei in die Ohren gießen ließ. Die anderen flohen daraufhin nach Polen und Russland. Er ernannte schließlich Peter Orseolo, den Sohn seiner Schwester Maria, zu seinem Nachfolger. 1038 verstarb Stephan und wurde neben seinem Sohn in der Marienkirche in Székesfehérvár (Stuhlweißenburg) beigesetzt. Seine Gebeine wurden später nach Buda übertragen. Am 20. August 1083 wurde Stephan zusammen mit seinem Sohn heiliggesprochen.

    Die Krone, die Stephan I. der Überlieferung nach trug, die Stephanskrone, war Staatsinsignie Ungarns als Königreich und in der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn und krönt auch das heutige Staatswappen Ungarns. Heute wird sie als Nationalschatz im ungarischen Parlamentsgebäude aufbewahrt. Tatsächlich sind jedoch alle ihre Teile jüngeren Datums, es kann sich daher nicht um Stephans Krone handeln.
    Zu den Stephan I. gewidmeten Denkmälern zählt eine in Budapest zwischen der Fischerbastei und der Matthiaskirche aufgestellte Reiterstatue.
    1983 wurde in Budapest die Rockoper István, a király (Stephan, der König) uraufgeführt. Die Filmfassung dieser Aufführung kam auch in die Kinos.
    Der 20. August ist als Szent István Nap (Tag des hl. Stephan) ein nationaler Feiertag. Die Festlichkeiten in Budapest werden mit einem Feuerwerk an der Kettenbrücke beendet, das vom ungarischen Fernsehen ausgestrahlt wird.
    Am 27. September 2013 wurde das Musical " Gisela & Stephan " in Pfaffenhofen a.d.Ilm welturaufgeführt.[1] 2016 gab es weitere Aufführungen in der ungarischen Stadt Veszprém sowie in Scheyern und Passau.


    Literatur
    Monographien
    • Paul Lendvai: Die Ungarn. München 1999
    Film
    • Istvan a kiraly auf www.imdb.com
    Lexikonartikel
    • György Györffy: István I. (Ungarn). In: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Band 4. München 1981, S. 183 f.
    • Gabriel Adriányi: Stefan I.. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 10, Bautz, Herzberg 1995, ISBN 3-88309-062-X, Sp. 1258–1261.
    • János M. Bak: Stephan I. der Heilige. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 8, LexMA-Verlag, München 1997, ISBN 3-89659-908-9, Sp. 112–114.
    Weblinks
     Commons: Stephan I. (Ungarn) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Bibliographie bei LitDok Ostmitteleuropa
    Einzelnachweise
    1 Gisela und Stefan - Das Musical. In: v2.gisela-musical.eu. Abgerufen am 5. Juli 2016.

    Familie/Ehepartner: Königin Gisela von Bayern. Gisela (Tochter von Heinrich II. von Bayern (Liudolfinger), der Zänker und Gisela von Burgund) wurde geboren in zw 984 und 985 in Schloss Abbach bei Regensburg?; gestorben am 7 Mai 1060 in Passau. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 5. Prinz Emmerich (Imre) von Ungarn (Árpáden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 1000 und 1007; gestorben am 2 Sep 1031.

  2. 3.  Prinzessin Helena? (Marie) von Ungarn (Árpáden)Prinzessin Helena? (Marie) von Ungarn (Árpáden) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Géza1) gestorben in cir 1031.

    Helena? heiratete Ottone Orseolo in 1009. Ottone (Sohn von Peter II. (Pietro) Orseolo, der Grosse und Maria Candiano) gestorben in 1032 in Konstantinopel. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 6. Frowiza Orseolo  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 7. König Peter Orseolo (von Ungarn)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1008; gestorben in 1046.

  3. 4.  Judith von Ungarn (Árpáden)Judith von Ungarn (Árpáden) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Géza1)

    Judith heiratete König Boleslaus I. (Boleslaw) von Polen (Piasten) in 985/986, und geschieden in 987 in Die Ehe wurde aufgelöst. Boleslaus (Sohn von Fürst Miezislaus I. (Mieszko) von Polen (Piasten) und Herzogin Dubrawka von Böhmen) wurde geboren in zw 966 und 967; gestorben am 17 Jun 1025. [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 3

  1. 5.  Prinz Emmerich (Imre) von Ungarn (Árpáden)Prinz Emmerich (Imre) von Ungarn (Árpáden) Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Stephan2, 1.Géza1) wurde geboren in zw 1000 und 1007; gestorben am 2 Sep 1031.

    Notizen:

    In der römisch-katholischen Kirche wird er als Heiliger verehrt.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Emmerich_(Heiliger)

    Emmerich oder Imre (* um 1000/1007; † 2. September 1031) war ein ungarischer Prinz aus dem Haus der Arpaden, ein Sohn von Stephan I. dem Heiligen König von Ungarn (1000–1038) und der Gisela von Bayern (* 984/985, † 1060), aus dem Haus der Ottonen, einer Schwester des Kaisers Heinrich II. [1]
    In den Chroniken wird er Heinrich bzw. Henricus und auch Emericus genannt. Wahrscheinlich war dies sein ursprünglicher Name, den er nach seinem Onkel, Heinrich II. dem Heiligen, erhalten hatte und der aus dem gleichbedeutenden Haimrich oder Haimerich zu Emericus latinisiert und im Deutschen zu Emmerich oder Emerich wurde[2].
    In der römisch-katholischen Kirche wird er als Heiliger verehrt.

    Leben
    Den Legenden nach erhielt Emmerich eine äußerst religiös geprägte Erziehung von Bischof Gellért. Praktizierte Askese soll Alltagsroutine im Leben des jungen Prinzen gewesen sein; er soll wenig geschlafen, stattdessen die Nächte durchgelesen oder gebetet haben. Auch soll er geschworen haben, seine Unschuld zu bewahren, und dies auch nach seiner Vermählung eingehalten haben.
    Emmerich hat als einziger Sohn Stephans das Erwachsenenalter erreicht. Chroniken zufolge heiratete er zwar – gemäß dem Wunsch seines Vaters –, doch weitere Informationen über seine Ehe sind rar. Er soll um 1026 die Tochter von Kresimir, einem kroatischen Fürsten, geehelicht haben. Andere Quellen erwähnen dagegen die unbekannte Tochter von Miesko, einem polnischen Fürsten.
    Sein Vater, Stephan, bemühte sich, Emmerichs Regierung gut vorzubereiten. Stephan stellte, wie Kaiser Konstantin auch, eine Paränese mit dem Titel „de institutione morum“ für seinen Sohn zusammen. Diese beinhaltete u.a. Ratschläge, Weisheiten und Gebote. Dieses Dokument wurde später in das allgemeine „Corpus Juris“ aufgenommen.
    Nachdem Stephan mit den Deutschen Frieden geschlossen hatte, wünschte er schon zu Lebzeiten die Mitregentschaft seines Sohnes und rief die Adligen zusammen, um ihn krönen zu lassen. Doch starb Emmerich am 2. September 1031 unerwartet, vermutlich wegen einer Wunde, die er auf der Jagd bei einem Wildschweinangriff erlitten hatte. Sein Leben wurde Quelle unterschiedlicher Heldensagen. Zu seinem Grab in Székesfehérvár pilgerten Menschen schon kurz nach seinem Tode.
    König Ladislaus I. betrieb die Kanonisation Emmerichs. Diese erfolgte am 5.[3] November 1083 (durch die Erhebung der Gebeine) zusammen mit der seines Vaters durch Papst Gregor VII. Sein Gedächtnistag ist in Deutschland der 4. November, in Ungarn der 5. November. In den Darstellungen ist er gewöhnlich ein junger Ritter mit einer Lilie als Attribut.
    Er war der Namensgeber für zwölf ungarische Ortschaften.



    Einzelnachweise
    1 Europäische Stammtafeln Neue Folge, Band II Tafel 153; Verlag J. A. Stargardt, Marburg, 1984
    2 Vgl. Italienische Wikipedia s. v. Amerigo
    3 LTHK s. v. Emerich
    Literatur
    • Vita in: SS. rer. Hungar. II (Budapest 1938) 50-60; ActaSS Nov. II/I (1894) 477-491.
    • Thomas von Bogyay: Grundzüge der Geschichte Ungarns, 4. überarb. Aufl., Darmstadt 1999.
    • Gyula Kristó: Die ersten Könige Ungarns: die Herrscher der Arpadendynastie [Aus dem Ungar. von Claudia Sándor], Herne 1999.
    • Clemens Heydenreich: Der heilige Emmerich und die „Legenda sancti Emerici ducis“. In: Klaus Herbers, Lenka Jiroušková, Bernhard Vogel (Hrsg.): Mirakelberichte des frühen und hohen Mittelalters. (=Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe, Reihe, Bd. 43), Darmstadt 2005, S. 246-253.
    • István Lázár: Kleine Geschichte Ungarns, Wien 1990.
    • Lexikon des Mittelalters: Band VIII, München 2002.
    • Liber de institutione morum. In: Monumenta rerum hung. Arpadiana, S. 299-309. (Später: M. Florianus, Hist. Hung. Fontes domestici, I. 162.)
    • Ferenc Makk: Ungarische Außenpolitik (896-1196) [Aus dem Ungar. Von Tibor Schäfer], Herne 1999.
    • Miklás Molnár: Geschichte Ungarns: von den Anfängen bis zur Gegenwart, Bamberg 1999.
    • Jenő Szűcs: Nation und Geschichte: Studien [Aus dem Ungar. übertr. von Johanna Kerekes], Gyoma 1981.
    • Ekkart Sauser: Emmerich. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 21, Bautz, Nordhausen 2003, ISBN 3-88309-110-3, Sp. 364–365.
    • Clemens Jöckle: Das große Heiligenlexikon, Köln 2003, S121f
    Weblinks
     Commons: Emmerich (Heiliger) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Pallas Online Großlexikon (ungarisch)


  2. 6.  Frowiza Orseolo Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Helena?2, 1.Géza1)

    Notizen:

    1041 urkundlich bezeugt.

    Frowiza heiratete Markgraf Adalbert von Österreich (Babenberger), der Siegreiche in 1041. Adalbert (Sohn von Markgraf Leopold I. (Luitpold) von Österreich (der Ostmark) (Babenberger), der Erlauchte und Richenza (Richarda, Richwarda, Rikchard) von Sualafeldgau (Ernste)) wurde geboren in cir 985; gestorben am 26 Mai 1055. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 8. Leopold von Österreich (Babenberger)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1043.
    2. 9. Markgraf Ernst von Österreich (Babenberger), der Tapfere  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1027; gestorben am 10 Jun 1075 in Homburg (welches?); wurde beigesetzt in Stift Melk.

  3. 7.  König Peter Orseolo (von Ungarn)König Peter Orseolo (von Ungarn) Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Helena?2, 1.Géza1) wurde geboren in cir 1008; gestorben in 1046.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Ungarn (1038 bis 1041 und 1044 bis 1046)

    Notizen:

    Einer Legende nach war Peter Orseolo mit Judith von Schweinfurt, Herzogin von Böhmen, verheiratet, was aber historisch nicht stimmen kann, da er 1046/7 starb und Judith von Schweinfurt erst nach dem Tod ihres Mannes 1055 durch ihren Sohn aus Böhmen vertrieben wurde und in Ungarn Zuflucht suchte.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Orseolo

    Peter Orseolo (auch Urseolo; * ca. 1008; † 1046), war der zweite König von Ungarn. Er regierte von 1038 bis 1041 und, nach einer dreijährigen Unterbrechung, von 1044 bis 1046. Peter war der Sohn des Dogen von Venedig, Ottone Orseolo, und einer Tochter des Großfürsten Géza von Ungarn, Marie von Ungarn. Peter ist in Fünfkirchen (Pécs) begraben.

    Leben
    Orseolo entstammte einer einflussreichen tribunizischen venezianischen Patrizierfamilie. Nach der Vertreibung seines Vaters aus Venedig 1026 fand Peter Orseolo mit seiner Mutter und seiner Schwester Aufnahme bei seinem Onkel Stephan I. in Ungarnn. Der junge Mann erhielt eine sorgfältige Erziehung. Er galt als klug, lernbegierig und wagemutig. Der Klerus, die italienischen und die deutschen Lehnsträger vertrauten ihm als einem Prinzen von westlicher Herkunft. Viele Ungarn misstrauten ihm aber aus den gleichen Gründen.
    Stephan I. designierte ihn nach dem Tode seines Sohnes und rechtmäßigen Thronfolgers Emmerich (Imre) 1031 zum Thronfolger. So folgte Peter 1038 Stephan I. als zweiter König von Ungarn.
    Außenpolitisch unterstützte Peter I. Orseolo im Westen Böhmen gegen Kaiser Heinrich III. und fiel sogar 1039/40 in die bayerische Awarenmark ein; dabei war er mit Kroatien und Venedig verbündet und gab Kasimir I. von Polen Asyl; im Osten führte er 1040 Krieg gegen das byzantinische Bulgarien.
    Innenpolitisch brachte er Adel und Kirche durch wirtschaftlichen Druck, Verfolgungen sowie willkürliche Absetzungen und Einsetzungen von Bischöfen gegen sich auf. Zusätzlich geriet er wegen der unwürdigen Behandlung Königin Giselas, der Witwe des verstorbenen Stephan I., und wegen seiner auswärtigen Herkunft mit national-ungarischen Kreisen in Konflikt. Unter der Führung des heidnischen Adligen Sámuel Aba kam es 1041 zur Revolte, die Peter Orseolo vom Thron vertrieb. Sámuel Aba der Sohn von Sarolta, der jüngsten Schwester König Stephans, wurde zum König gekrönt.
    Auf Veranlassung von Peters Schwager, Markgraf Adalberts I. von Österreich, fiel Heinrich III. in Ungarn ein, besiegte 1044 König Sámuel Aba in der Schlacht bei Menfö und setzte den vertriebenen Peter I. als seinen Vasallen wieder ein. Da Peter nur mit Hilfe massiver bayerischer und böhmischer Präsenz regierte, riefen die heidnischen Adligen 1046 die emigrierten Árpáden Andreas und Levente aus der Rus ins Land zurück. Peter I. wurde gefangengenommen und zusammen mit seinen Söhnen geblendet. Er starb wenig später an seinen Verletzungen. Die Herrschaft trat nun Andreas an, der ein Neffe zweiten Grades von Stephan I. war.
    Einer Legende nach war Peter Orseolo mit Judith von Schweinfurt, Herzogin von Böhmen, verheiratet, was aber historisch nicht stimmen kann, da er 1046/7 starb und Judith von Schweinfurt erst nach dem Tod ihres Mannes 1055 durch ihren Sohn aus Böhmen vertrieben wurde und in Ungarn Zuflucht suchte.



    Literatur
    • Pallas Online Großlexikon
    • J. K. Schmitt: Peter Orseolo. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 6, Artemis & Winkler, München/Zürich 1993, ISBN 3-7608-8906-9, Sp. 1931 f.
    • György Györffy: Peter Orseolo, in: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Bd. 3. München 1979, S. 445 f.



Generation: 4

  1. 8.  Leopold von Österreich (Babenberger)Leopold von Österreich (Babenberger) Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Frowiza3, 3.Helena?2, 1.Géza1) gestorben in 1043.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Markgraf der Ungarnmark


  2. 9.  Markgraf Ernst von Österreich (Babenberger), der Tapfere Markgraf Ernst von Österreich (Babenberger), der Tapfere Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Frowiza3, 3.Helena?2, 1.Géza1) wurde geboren in cir 1027; gestorben am 10 Jun 1075 in Homburg (welches?); wurde beigesetzt in Stift Melk.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Markgraf von Österreich (1055 bis 1075)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_(Österreich)

    Ernst, genannt der Tapfere, (* um 1027; † 10. Juni 1075) war von 1055 bis 1075 Markgraf von Österreich.
    Er folgte seinem Vater Adalbert und vereinigte die Böhmische Mark mit der Ungarnmark und der Mark Österreich. Zu seiner Zeit begann die Kolonisation des Waldviertels durch die Kuenringer. Zu Beginn des Investiturstreits stand er auf der Seite Heinrichs IV. und fiel als dessen Gefolgsmann in der Schlacht bei Homburg an der Unstrut.

    Ehe und Nachkommen
    In erster Ehe heiratete er 1060 Adelheid († 1071), die Tochter des Markgrafen Dedis II. (auch Dedo) von Meißen aus dem Geschlecht der Wettiner. Mit ihr hatte er folgende Kinder:
    • Luitpold II. (* 1050, † 12. Oktober 1095), Markgraf von Österreich 1075–1095, ∞ Itha (von Formbach-Ratelnberg), Witwe nach Haderich (von Schwarzenburg)?
    • Justizia († zw. 1120/22), ∞ Graf Otto II. (III.) von Wolfratshausen
    • Adalbert von Pernegg, Graf von Bogen
    In zweiter Ehe heiratete er 1072 eine Suanhild († 1120), Tochter des Grafen Sighard VII. von der Ungarnmark und mütterlicherseits Enkelin des Pfalzgrafen Hartwig II. von Bayern. Diese Ehe blieb kinderlos.



    Literatur
    • Karl Lechner: Ernst. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 618 f. (Digitalisat).
    • Max Büdinger: Ernst. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 6, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 293 f.
    Weblinks
     Commons: Ernst (Österreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Eintrag zu Ernst (Österreich) im Austria-Forum (in AEIOU Österreich-Lexikon)
    • Eintrag zu Ernst den Tapferen in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
    Einklappen

    Ernst heiratete Markgräfin Adelheid von Meissen (Wettinerin) in 1060. Adelheid (Tochter von Graf Dedo I. von Wettin (von Lausitz) und Oda von Lausitz) gestorben am 26 Jan 1071. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 10. Markgraf Leopold II. von Österreich (Babenberger), der Schöne  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1050; gestorben am 26 Okt 1095.


Generation: 5

  1. 10.  Markgraf Leopold II. von Österreich (Babenberger), der Schöne Markgraf Leopold II. von Österreich (Babenberger), der Schöne Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Ernst4, 6.Frowiza3, 3.Helena?2, 1.Géza1) wurde geboren in 1050; gestorben am 26 Okt 1095.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Markgraf von Österreich (1075 bis 1095)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_II._(Österreich)

    Leopold II., der Schöne, auch Liutpold (* 1050; † 12. Oktober 1095 vermutlich in Gars am Kamp) war von 1075 bis 1095 Markgraf von Österreich und im Investiturstreit ein Anhänger der Gregorianischen Reformen, Unterstützer der gegen Kaiser Heinrich IV. († 1106) auftretenden Gegenkönige und Protektor von Bischof Altmann von Passau, der wesentlich zur Reform der Klöster und Kirchenorganisation in der Markgrafschaft Österreich beitrug.

    Herkunft
    Leopold II. stammte aus der Dynastie der Markgrafen von Österreich, die seit 976 die östliche Mark Bayerns als Markgrafen regierten, die von den älteren Luitpoldingern (Herzöge von Bayern zwischen 908 und 989) abstammten, jedoch - lange nach ihrhrem Aussterben - als „Babenberger“ bezeichnet werden. Er wurde als ältester Sohn des Markgrafen Ernst des Tapferen von Österreich und der Adelheid aus dem Haus der Wettiner (* um 1040, † 1071), einer Tochter von Dedo II. Markgraf der Lausitz und von Thüringen († 1075), geboren.[1]

    Leben
    Leopold II folgte 1075 auf seinen Vater Ernst als Markgraf von Österreich – im selben Jahr, in dem nach der Fastensynode im Investiturstreit ein offener Konflikt zwischen König Heinrich IV. der ab 1053 Mitkönig, ab 1056 römisch-deutscher König und von 1084 bis zu seiner Abdankung am 31. Dezember 1105 Kaiser. († 1106) und Papst Gregor VII. Gregor VII. (Hildebrand von Soana) der von 1073 bis 1085 regierte, ausbrach, der sich wesentlich auf das Leben und auf die Regierung von Markgraf Leopold II. auswirken sollte.
    Beziehungen zu König Heinrich IV.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Leopold stand anfangs in bestem Einvernehmen mit König Heinrich IV. aus dem Haus der Salier, der ihm 1076 eine bedeutende Schenkung zukommen ließ [2] jedoch im selben Jahr von Papst Gregor VII. abgesetzt und exkommuniziert wurde. Selbst nach dem Gang nach Canossa von König Heinrich IV. im Jänner 1077 hat sich Leopold II. noch 1077 an dessen Hof aufgehalten. [3].
    Bald darauf kam es jedoch zu einem Zerwürfnis, da Markgraf Leopold II. zu den Förderern der kirchlichen Reformbewegung zählte und in enger Verbindung zu Altmann Bischof von Passau (1065 bis 1091) stand, der als entschiedener Parteigänger des Papstes Gregor VI. von König Heinrich 1078 aus seiner Bischofsstadt vertrieben worden war und in der Markgrafschaft Österreich, die zu seiner Diözese gehörte und wo das Bistum über ausgedehnte Besitzungen verfügte, Aufnahme und Unterstützung fand.
    Der Streit blieb jedoch nicht auf bilaterale Fragen beschränkt sondern hatte politische Konsequenzen, da nach der Aufhebung des Bannes viele deutsche Fürsten die Absetzung des Königs und die Wahl eines Nachfolgers betrieben, die bereits auf einer Tagung oppositioneller Fürsten zu Forchheim erfolgte, wo Rudolf von Rheinfelden am 15. März 1077 zum König erhoben wurde. Leopolds Beziehung zu König Heinrich erlitt spätestens 1078 einen Knick, als Altmann von Passau, der entschiedenste päpstliche Parteigänger unter den deutschen Bischöfen von König Heinrich aus Passau vertrieben wurde und sich nach Österreich zu Markgraf Leopold begab.
    In der Folge dürfte sich Leopold von König Heinrich losgesagt haben, da dieser 1079 mit einem Heer in die Markgrafschaft Österreich einfiel und Leopold II. zur Unterwerfung zwang. [4] Nachdem Gegenkönig Rudolf von Reinfelden 1080 im Kampf gegen König Heinrich IV. gefallen war kam es 1081 zur neuerlichen Wahl eines Gegenkönigs, Hermann Graf von Salm. Markgraf Leopold stellte sich auf dessen Seite und nahm diese Wahl zum Anlass, sich im Sommer 1081 auf einer Versammlung in der Stadt Tulln in Anwesenheit der Großen seines Landes öffentlich von König Heinrich loszusagen, dessen Anhänger aus der Mark zu vertreiben und zugleich den Anhängern des Papstes und seines Legaten (Bischof Altmann) bewaffnete Verteidigung zuzusagen. [5] [6] Leopold II. ließ es jedoch nicht bei Worten bewenden, sondern zog gemeinsam mit dem Gegenkönig Hermann von Salm nach Augsburg.
    Diese zweite Absage an König Heinrich, blieb nicht ohne Folgen, denn dieser, der sich damals gerade in Italien befand, setzte Markgraf Leopold kurzerhand ab und belehnte seinen treuen Parteigänger Vratislav II.(Böhmen)Herzog von Böhmen mit der Markgrafschaft Österreich. Als Vratislav versuchte, sich an der Spitze eines Heeres in den Besitz der Mark zu setzen, stellte sich ihm Markgraf Leopold entgegen, worauf es am 12. Mai 1082 zur Schlacht bei Mailberg kam, in der die Österreicher eine vernichtende Niederlage erlitten, aus der neben Markgraf Leopold nur wenige Große und Ritter lebend entkamen. Es folgte eine Verwüstung des Landes im Norden der Mark durch die böhmischen Soldaten und anschließend eine Hungersnot, wobei auch ein Landstreifen nördlich der Thaya verloren ging, womit auf lange Zeit die Grenze zu Mähren festgelegt war.
    Trotz der erfolgten Absetzung und der militärischen Niederlage gelang es Markgraf Leopold II. sich in seiner Markgrafschaft zu halten. Er verzichtete jedoch nach diesem Rückschlag darauf, sich an Aktivitäten gegen Heinrich IV. zu beteiligen.
    Die Beziehungen zu Herzog Vratislav II. normalisierten sich, denn dieser erhielt letztlich weder Österreich noch die ihm von Heinrich IV. versprochene Mark Meißen, wurde jedoch dafür entschädigt, indem er im Jahre 1186 für seine Person zum König von Böhmen erhoben wurde. Das Verhältnis zu Böhmen wurde im Jahre 1100 durch die Ehe von Gerberga von Österreich - einer Tochter Leopold II. - mit BořivojII. von Böhmen († 1124) - einem Sohn von König Vratislav II. – konsolidiert.

    Einfluss des Bischofs Altmann von Passau
    Die Anwesenheit von Bischof Altmann von Passau wirkte sich in Österreich sehr positiv aus, da dieser sehr aktiv bemüht war, die wichtigsten Anliegen der gregorianischen Reformbewegung – d. h., primär den Kampf gegen das Eigenkirchenwesen und gegen die Priesterehe - in der Praxis umzusetzen. So reformierte er das schon seit 777 bestehende passauische Eigenkloster Kremsmünster im Sinne der Junggörzer Richtung, die - anders als das französische Reformkloster Cluny - nicht auf der Abschaffung des Eigenkirchenrechtes bestand, sondern sich auf die Zurückdrängung des Einflusses der Laien beschränkte.
    Bischof Altmann, der die Augustiner-Chorherren sehr schätzte und in Passau um 1067 das Augustinerchorherrenstift St. Nikola gegründet hatte, stiftete in den Jahren 1070 bis 1083 im Osten seiner Diözese im heutigen Niederösterreich nahe Krems aan der Donau, das Chorherrenstift Göttweig als Stützpunkt der Kirchenreform und als sichere Zufluchtsstätte in den politischen Wirren des Investiturstreites. In ganz ähnlichem Sinn wurde im Jahre 1089 auch das Benediktinerkloster Melk reformiert. [7] Nach Altmanns Tod kam es in diesen Klöstern zu Krisen, wobei seine Lieblingsstiftung Göttweig 1094 die von Bischof Altmann eingeführte Regel der „Vita canonica“ verließ und sich dem Benediktinerorden und der Hirsauer Reform anschloss. [8]
    Darüber hinaus reformierte er die passauischen Eigenklöster St. Florian, und St. Pölten, die mit Säkularkanonikern besetzt waren, die noch mit Privateigentum und in unvollkommener Gemeinschaft lebten, die daher von Bischof Altmann zu Regularkanonikern machte. Auch Melk wurde reformiert, zahlreiche Eigenkirchen wurden von ihm abgelöst und Kirchen aus Stein erbaut. Dabei dürften auch einige Kirchengüter an Markgraf Leopold II. als Dank für seine Unterstützung gelangt sein, denn sein Sohn, der später heiliggesprochene Markgraf Leopold III., gab sie später wieder an die rechtmäßigen Besitzer zurück. [9] Der Einfluss von Bischof Altmann auf Leopold II. war zeitweise so hoch, dass man ihn als „Lenker“ des Markgrafen bezeichnete. [10]

    Spätere Jahre
    In Leopolds Markgrafschaft gab es zahlreiche Gebiete, die außerhalb seiner Kontrolle waren, da sie direkt dem König oder auswärtigen Bistümern, Hochstiften, Klöstern oder bayrischen Hochadelsgeschlechtern unterstanden. Dazu zählte auch die wichtigste Ansiedlung, Tulln an der Donau, die seit der Zeit der Karolinger Königsgut war und bereits im 11. Jahrhundert als „civitas“ genannt wird, was jedoch nicht als Stadt im heutigen Sinn zu verstehen ist. Als königlicher Amtsträger konnte Leopold solche königlichen Plätze zwar benutzen, wie etwa bei der erwähnten Versammlung im Jahre 1081, sie waren aber nicht als ständige Residenz geeignet. [11]
    Die Residenz von Markgraf Leopold II. lag auch nicht in Wien, der späteren Hauptstadt Österreichs, da das Gebiet von Wien damals noch im Besitz der Grafen von Formbach stand und erst eine Generation später von seinem Sohn Leopold III. erworben werden konnte. Leopold II. residierte wie seine Vorfahren in der Burg von Melk an der Donau, ein Ort, der bereits 831 urkundlich aufscheint und im Nibelungenlied als „Medelike“ erwähnt wird. Die zentral in der Wachau an der Donau gelegene Burg wurde von Markgraf Leopold I. durch Vertreibung des bisherigen Besitzers, des Grafen Sizzo (Sieghard IV.) aus dem Haus der Sieghardinger „erworben“. [12] Leopold II. verlegte seine Residenz jedoch später im Zuge des Ausbaus seiner Herrschaft auf die Burg von Gars am Kamp, die zur Sicherung der Grenze gegen Böhmen von strategischer Bedeutung war. Der Zeitpunkt dieser Übersiedlung ist nicht bekannt, lässt sich aber ungefähr durch den Umstand bestimmen, dass Markgraf Leopold II. die Burg MeMelk im Jahre 1089 an den Benediktinerorden übergab. [13][14] Leopold II starb am 12. Oktober 1095 vermutlich in seiner Residenz, der Burg Gars am Kamp. Wo Leopold begraben wurde ist umstritten. Eine Handschriftliche Notiz aus dem 12. Jahrhundert über die Einweihung der Burgkapelle, die dem Heiligen Pankratius geweiht war, erwähnt zwar einen Schrein, in dem Reliquien des Markgrafen Leopold aufbewahrt werden es ist aber dabei nicht klar, ob es sich dabei um den Sarg, die Gebeine oder sonstige Heiligtümer aus dem Besitz des Markgrafen handelt. Alternativ wäre an das neu gegründete Stift Melk in der alten Residenz seiner Familie zu denken, da Klöster als Begräbnisstätten vornehmer Familien naheliegender waren als Burgen. Allerdings konnte bei einer Untersuchung der Gebeine in Melk im Jahre 1968 kein Hinweis darauf gefunden werden, dass auch Leopold II. dort begraben ist. [15]
    Wertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Unter Leopold II. ist die Markgrafschaft Österreich immer mehr in das Reich hinein gewachsen. Dies durch den Investiturstreit, in den Leopold involviert war, der eine Stufe auf dem Weg zur Ausbildung des „Landes“ Österreich und zur Hoheit über dieses Land war, aber auch durch die von ihm geknüpften Beziehungen, vorwiegend verwandtschaftlicher Art, mit geistlichen und weltlichen Großen, wie mit den sächsischen Verwandten seiner Mutter, den gregorianisch gesinnten bayerischen Hochadelsgeschlechtern, wie etwa den Formbach-Ratelnbergern und den Traungauern, die in der Mark über erheblichen Grundbesitz verfügten, aber auch mit den Welfen, und mit den Grafen von Dießen-Wolfratshausen. [16] Diese Beziehungen wurden durch die Heiratstspolitik bei der Vermählung seiner Kinder weiter verstärkt. Leopolds Zeitgenosse Berthold von St. Blasien bezeichnete ihn als „Liudolfus ditissimus marchio de Orientali Regno in causa sancti Petri fidelissimus contra scismaticos“ (etwa: Liudolf, sehr reicher Markgraf des östlichen Herrschaftsbereiches, der treueste in der Sache des heiligen Petrus gegen die Schismatiker) [17] Leopold bahnte somit den Weg, auf dem sein Sohn Markgraf Leopold III. weiter voranschreiten konnte. [18]

    Ehe
    Leopold II. war mit Ida verheiratet, deren Herkunft nicht gesichert ist, die aber vermutlich aus dem Haus der - papsttreuen - Grafen von Formbach (Landkreis Passau) stammt. [19] Vor ihrer Ehe mit Leopold II. war sie vermutlich mit Haderich von Schwarzenburg aus dem oberpfälzischen Geschlecht der Schwarzenburger verheiratet.[20] Im Jahre 1101 schloss sie sich den Herzögen Welf IV. von Bayern († 1101) und Wilhelm IX. (Aquitanien) Wilhelm IX. von Aquitanien († 1126) an und nahm als eine der ersten namentlich bekannten Kreuzfahrerinnen zusammen mit Erzbischof Thiemo von Salzburg - der gleichfalls aus dem Geschlecht der Grafen von Formbach stammt - am Kreuzzug von 1101 teil, auf dem sie verstarb.


    Einzelnachweise
    1 Europäische Stammtafeln, Neue Folge, Band II.: Die außerdeutschen Staaten. Tafel 39; Verlag J. A. Stargardt, Marburg, 1984
    2 Bairisches Urkundenbuch IV/ 1, 584
    3 Gerold Meyer von Knonau, Jb. des deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V., Bd. 3 Berlin 1965, 132
    4 Floridus Röhrig Leopold III. der Heilige Markgraf von Österreich , Seite 21, Herold-Verlag Wien-München 1985, ISBN 3-7008-0290-0
    5 Vita b. Altmanni, MG SS 12, 236
    6 Floridus Röhrig, op. Cit. Seite 21
    7 Floridus Röhrig op. Cit. Seiten 22, 23
    8 Floridus Röhrig, Leopold III. op. Cit. S. 25
    9 Floridus Röhrig, Altmann und die Babenberger, in: Der heilige Altmann Bischof von Passau; Festschrift zur 900-Jahr Feier, Göttweig 1961 Seiten 34 ff.
    10 Max Vancsa, Geschichte Nieder- und Oberösterreichs, Bd. 1, Seiten 276 f; Gotha 1905
    11 Floridus Röhrig Leopold III. op. cit. S. 26
    12 Karl Lechner, Die Babenberger, Markgrafen und Herzoge von Österreich, 6. Auflage 1996, Seite 49; Verlag Böhlau ISBN 3-205-98569-9
    13 Floridus Röhrig Leopold III. op. cit. S. 26
    14 Urkundenbuch zur Geschichte der Babenberger in Österreich, bearbeitet von Heinrich v. Fichtenau u. Erich Zöllner, Wien 1550 ff.
    15 Floridus Röhrig Leopold III. op. cit. S. 27
    16 Karl Lechner, Die Babenberger, op. cit. Seite 117
    17 MGH SS V, 463
    18 Karl Lechner, Die Babenberger, op. cit. Seite 117
    19 Karl Lechner: Die Babenberger Markgrafen und Herzöge von Österreich 976–1246. 6. Aufl., Wien 1997, S. 112, 135
    20 Karl Brunner: Leopold der Heilige. Wien 2009, S. 79
    21 Europäische Stammtafeln, Neue Folge, Band II. Tafel 39
    22 Europäische Stammtafeln, Neue Folge, Band III, Teilband 1, Tafel 29; Verlag J. A. Stargardt, Marburg, 1984.
    Literatur
    • Walter Koch: Leopold II. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 276 f. (Digitalisat).
    • Heinrich von Zeißberg: Leopold II. (III.), Markgraf von Oesterreich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 18, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 381 f.
    • Karl Lechner: Die Babenberger Markgrafen und Herzöge von Österreich 976–1246. 6. Aufl., Wien 1997
    • Karl Brunner: Leopold der Heilige. Wien 2009
    Weblinks
     Commons: Leopold II. (Österreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Eintrag zu Leopold II. (Österreich) im Austria-Forum (in AEIOU Österreich-Lexikon)
    • Eintrag zu Markgraf Leopold II. in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)

    Familie/Ehepartner: Ida (Itha) von Österreich. Ida gestorben in nach 1101 in Heraklea. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 11. Markgräfin Elisabeth von Österreich (Babenberger)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in an einem 10 Okt zw 1107 und 1111.
    2. 12. Leopold III. von Österreich (Babenberger), der Heilige  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1073 in Gars am Kamp (oder Melk); gestorben am 15 Nov 1136 in Klosterneuburg.
    3. 13. Sophie von Österreich (Babenberger)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 2 Mai 1154.


Generation: 6

  1. 11.  Markgräfin Elisabeth von Österreich (Babenberger)Markgräfin Elisabeth von Österreich (Babenberger) Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Leopold5, 9.Ernst4, 6.Frowiza3, 3.Helena?2, 1.Géza1) gestorben in an einem 10 Okt zw 1107 und 1111.

    Familie/Ehepartner: Markgraf Ottokar II. von Steiermark. Ottokar (Sohn von Markgraf Ottokar I. von Steiermark und Willibirg von Eppenstein (von Kärnten)) gestorben am 28 Nov 1122. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 14. Leopold I. von Steiermark, der Tapfere, der Starke  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1129.
    2. 15. Markgräfin Wilibirg von Steiermark  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in an einem 18 Jan zw 1136 und 1139.
    3. 16. Kunigunde von Steiermark  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1161.

  2. 12.  Leopold III. von Österreich (Babenberger), der Heilige Leopold III. von Österreich (Babenberger), der Heilige Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Leopold5, 9.Ernst4, 6.Frowiza3, 3.Helena?2, 1.Géza1) wurde geboren in 1073 in Gars am Kamp (oder Melk); gestorben am 15 Nov 1136 in Klosterneuburg.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_III._(Österreich)

    Leopold III., genannt der Heilige, der Milde oder der Fromme (* 1073 in Gars am Kamp oder Melk; † 15. November 1136 bei Klosterneuburg) aus dem Haus der Babenberger, war von 1095 bis 1136 Markgraf der bairischen Marcha orientalis (Ostarrîchi). Seit 1485 ein Heiliger der römisch-katholischen Kirche, wurde er zum Landespatron von Österreich im Allgemeinen sowie von Wien, Niederösterreich und, gemeinsam mit dem heiligen Florian, von Oberösterreich im Besonderen.

    Leben
    Leopold war der Sohn von Markgraf Leopold II. und dessen Gemahlin Ida; Leopold nannte sich Princeps Terrae, was bereits auf das Bewusstsein einer selbständigen Landesherrschaft hindeutet. Er war auch 1125 als Kandidat für die Königswahl im Gesprpräch, soll aber mit Hinweisen auf sein fortgeschrittenes Alter (50 Jahre) und die Zahl seiner Söhne – dies hätte zu Problemen bei der Nachfolge führen können – verzichtet haben.[1] Mögliche Gründe sind auch die mangelnde Hausmacht und vielleicht auch die Rücksicht auf den Gegenkandidaten Friedrich von Schwaben, seinen Stiefsohn. Leopold starb am 15. November 1136 an den Folgen eines Jagdunfalls. Begraben ist er im Stift Klosterneuburg in Klosterneuburg, das ihm seine Existenz verdankt.

    Ehen
    Leopolds Familienpolitik trug wesentlich zur Erweiterung des Besitzstandes und zur sozialen Aufwertung seines Hauses bei.
    Er vermählte sich in erster Ehe vor 1103/1104 mit Adelheid von Perg/Machland, einer Angehörigen des hochfreien Geschlechtes der Herren von Perg und Machland im oberösterreichischen Machland, wodurch er seinen Einfluss im heutigen Nieder- und Oberösterreich nördlich der Donau durch Besitzerwerb und Vogteirechte wesentlich verstärken konnte. Adelheid war die Tochter von Walchun I. von Perg/Machland, (* c. 1050, † 1114) und der Adelheid († 1090; Witwe Graf Heinrichs II. von Formbach und möglicherweise Gräfin von Sulzbach).
    Leopold heiratete 1106 in zweiter Ehe Agnes von Waiblingen (* 1074, † 24. September 1143), eine Tochter des römischen Kaisers Heinrich IV. (1084–1105) und dessen Gemahlin Bertha von Turin (Haus Savoyen). Agnes war die Witwe von Friedrich I. von Hohenstaufen, Herzog von Schwaben († 6. April 1105). Durch diese Versippung mit den Saliern gelang es Leopold, in die erste Reihe der Reichsaristokratie aufzusteigen, da er nunmehr nicht nur Schwager des Kaisers Heinrich V., sondern auch Stiefvater des Herzogs von Schwaben Friedrich II. und des Herzogs von Ostfranken und späteren deutschen Königs Konrad III. von Hohenstaufen war. Zudem wurden ihm wichtige Königsrechte in seiner Markgrafschaft übertragen. Diesen sozialen Aufstieg verdankt er einem – umstrittenen – taktischen Manöver, indem er vor der Entscheidungsschlacht zwischen Kaiser Heinrich IV. und seinem Sohn, dem späteren König Heinrich V., zu letzterem überging. Die Schlacht am Regenfluss fand im Zusammenhang mit dem Investiturstreit statt; Leopold und Heinrich V. vertraten dabei die papsttreue Partei.

    Nachkommen
    Aus 1. Ehe:
    • Adalbert „der Andächtige“ von Österreich, (* c. 1098, † 1138)
    Er war Vogt des Stiftes Klosterneuburg und aller Klöster, die der Vogtei seines Vaters unterstanden. Obwohl er als ältester Sohn und durch seine Ausbildung als Stellvertreter seines Vaters der logische Nachfolger war, wurde er nach dem Tod von Markgraf Leopold III. „dem Heiligen“ bei der Nachfolge zugunsten eines Sohnes der Kaisertochter Agnes von Waiblingen übergangen. Er erbte allerdings von seiner Mutter zahlreiche Besitzungen bei Mödling und Klosterneuburg sowie im Wienerwald. Adalbert wurde in Klosterneuburg begraben. Ein Glasfenster mit der Inschrift: „Hier ist begraben der erstgeborene Sohn des heiligen Leopold namens Adalbert, Herzog von Österreich, erster Vogt des Klosters“ erinnert an ihn.
    ∞ 1.) Adelheid (?Prinzessin von Polen, T. v. König Boleslaw II. von Polen), † jung
    ∞ 2.) Hedwig / Sophie Prinzessin von Ungarn aus dem Haus der Árpáden
    T. v. Álmos Prinz von Ungarn König von Kroatien († 1093/1095) und der Predsslava Prinzessin von Kiew
    Aus der 2. Ehe stammten 17 Kinder, u. a.:
    • Heinrich II. Jasomirgott, Pfalzgraf bei Rhein (1140–1141), Markgraf von Österreich (1141–1156), Herzog von Bayern (1143–1156), 1. Herzog von Österreich (1156–1177), (* c. 1107, † 13. Jänner 1177)
    ∞ 1.) 1142 die kaiserliche Prinzessin Gertrud, einzige Tochter Kaiser Lothars III. (von Supplinburg)
    ∞ 2.) 1149 Theodora Komnena, Prinzessin von Byzanz, († 1184), einer Nichte des Kaisers Manuel I. von Byzanz
    • Leopold IV. Markgraf von Österreich (1136–1141), Herzog von Bayern (1139–1141), (* 1108, † 18 Oktober 1141)
    ∞ 1139 Maria von Böhmen, († c. 1160) T. v. Soběslav I. Herzog von Böhmen und der Adleyta Prinzessin von Ungarn a. d. H. der Árpáden
    • Otto von Österreich, bekannt als Otto von Freising, Bischof von Freising (1138–1158); 1138 Abt der Primarabtei der Zisterzienser in Morimond (in der Champagne), der berühmte Historiker, (* 15.12. c. 1109, † 22. September 1158)
    • Jutta von Österreich
    ∞ Liutold Graf von Plain, († 1164)
    • Agnes von Österreich, (* 1111, † 25. Jänner 1157)
    ∞ 1125 Wladislaw II. Prinz von Polen, Herzog von Schlesien (1138–1146), († 1159)
    • Judith von Österreich, (* c. 1115, † nach 1178)
    ∞ 1133 Wilhelm V. der Ältere Markgraf von Montferrat (Monferrato), † 1191 aus dem Haus der Aleramiden
    • Konrad von Österreich, Bischof von Passau (1148–1164), Erzbischof Konrad von Salzburg (1164–1168), (* 1120, † 28. September 1168)
    • Gertrud von Österreich, (* c. 1120, † 8. April 1150)
    ∞ 1140 Vladislav II. 1140 Herzog von Böhmen, König von Böhmen (1158–1172) † 1174 (aus dem Geschlecht der Přemysliden)
    • Elisabeth von Österreich, (* c. 1123, † 20. Mai 1143)
    ∞ 1142 Graf Hermann II. von Winzenburg, 1123 Markgraf von Meißen, Landgraf von Thüringen († 29. Jänner 1152)
    • Bertha von Österreich, (* c. 1124, † 1160)
    ∞ Heinrich III. Burggraf von Regensburg, Vogt von St. Emmeram und Prüfening, Graf im Donauknie und an der unteren Altmühl († 1174)

    Wirken und Erinnerung
    Erinnert wird seiner vor allem für die Erschließung des Landes, die mit seiner Tätigkeit als Klostergründer einhergeht. Seine wichtigste Gründung ist Klosterneuburg, das 1108 gegründet wurde. Der Legende nach war es die Stelle, an der ihm eine Marienerscheinung den Schleier seiner Frau Agnes zeigte, den diese Jahre zuvor auf der Jagd verloren hatte. Klosterneuburg wurde in den folgenden Jahren zur Residenz ausgebaut. Andere Klöstergründungen waren Stift Heiligenkreuz und Klein-Mariazell. Diese Gründungen dienten der Evangelisierung, der Bildung, und der Erschließung des noch stark bewaldeten Gebiets.
    Auch die Städte wurden unter ihm gefördert, neben Klosterneuburg und Wien etwa Krems, das eine Münzprägestätte bekam. Der in Krems geprägte Kremser Pfennig erlangte am Geldmarkt durchaus Bedeutung.
    Aus seiner Zeit stammen auch die ersten deutschsprachigen literarischen Zeugnisse aus dem österreichischen Raum, namentlich von Heinrich von Melk und Ava.

    Leopoldi-Tag
    Am 6. Jänner 1485 wurde Leopold von Papst Innozenz VIII. heiliggesprochen, was sehr im Interesse der Habsburger war. Bereits vor Innozenz VIII. hatten Innozenz VI. und Sixtus IV. ebenfalls Heiligsprechungen von Leopold eingeleitet, die aber eingestellt wurden[2]. Leopolds Gedenktag ist der 15. November. Anlässlich der Heiligsprechung und der danach durchgeführten Translationsfeier gab es im Stift Klosterneuburg weltliche Festlichkeiten wie Turniere, Bankette und Tänze.[3] Diese Lustbarkeiten werden noch heute, am Hochfest Leopoldi, jeden 15. November gefeiert. Im Volksmund ist die Feier als das Fasselrutschen bekannt. Dabei wird über das Tausendeimerfass im Binderstadel des Stiftes hinuntergerutscht. Der damit verbundene Jahrmarkt wird von zahlreichen Menschen aus Wien und weiten Teilen Niederösterreichs besucht. In Wien und Niederösterreich ist an diesem Tag schulfrei.
    1663 wurde unter der Regierung seines Namensvetters Kaiser Leopold I. der hl. Leopold an Stelle des hl. Koloman zum Landespatron Österreichs erhoben. In Österreich wurden Leopoldskirchen auf seinen Namen geweiht.

    Nach Leopold benannte Auszeichnungen
    Seit dem 500. Jahrestag seiner Heiligsprechung im Jahr 1985 verleiht das Stift Klosterneuburg das Leopoldskreuz als Auszeichnung an Personen, die sich um das Stift große Verdienste erworben haben.
    Seit dem Jahr 2008 zeichnet das Stift Klosterneuburg Künstler, die sich mit einem humanitären Thema beschäftigen, mit dem St.-Leopold-Friedenspreis aus.


    Literatur
    • Floridus Röhrig: Leopold III. der Heilige, Markgraf von Österreich. Herold-Verlag, Wien 1985, ISBN 3-7008-2900-0.
    • Karl Brunner: Leopold, der Heilige. Ein Portrait aus dem Frühling des Mittelalters. Böhlau-Verlag, Wien-Köln-Weimar 2009, ISBN 978-3-205-78351-0. (Rezension)
    • Peter Molecz: Die Babenberger im Spiegel des liturgischen Totengedenkens. Versuch einer Analyse der Babenbergereinträge in Memorialquellen unter Berücksichtigung aller Familienmitglieder. 2 Bde., Phil. Diss. Wien 2000.
    • Hans-Josef Olszewsky: Leopold III.. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 4, Bautz, Herzberg 1992, ISBN 3-88309-038-7, Sp. 1507–1510.
    • Heide Dienst: Leopold III.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 277–280 (Digitalisat).
    • Heinrich von Zeißberg: Leopold III. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 18, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 382–384.
    • Detlev Schwennike (Herausgeber) Europäische Stammtafeln, Neue Folge Band I, Verlag J. A. Stargardt, Marburg 1980
    Weblinks[
    Commons: Leopold III. (Österreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Eintrag zu Leopold III. (Österreich) im Austria-Forum (in AEIOU Österreich-Lexikon)
    • Eintrag zu Leopold III., der Heilige in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
    • Eintrag zu Leopoldi im Austria-Forum (in AEIOU Österreich-Lexikon)
    • Ökumenisches Heiligenlexikon: Leopold III., „der Fromme“
    Einzelnachweise
    1 Karl Brunner: Leopold, der Heilige. Ein Portrait aus dem Frühling des Mittelalters. Wien-Köln-Weimar 2009, S. 166
    2 geschichte.landesmuseum.net: Heiligsprechung Leopolds III. Abgerufen am 8. März 2013.
    3 Floridus Röhrig: Leopold III. der Heilige, Markgraf von Österreich. Wien 1985, S. 155.

    Leopold heiratete Adelheid von Perg, Machland in vor 1103. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 17. Adalbert von Österreich (Babenberger), der Andächtige  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1098; gestorben in 1138.

    Leopold heiratete Prinzessin Agnes von Deutschland (von Waiblingen) in 1106. Agnes (Tochter von Kaiser Heinrich IV. (Salier) und Gräfin Berta von Savoyen (von Maurienne)) wurde geboren in cir 1073; gestorben am 24 Sep 1143; wurde beigesetzt in Klosterneuburg. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 18. Herzog Heinrich II. von Österreich, Jasomirgott  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1107; gestorben am 13 Jan 1177 in Wien.
    2. 19. Agnes von Österreich (Babenberger)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 20. Judith von Österreich (Babenberger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1115; gestorben in nach 1178.
    4. 21. Gertrud von Österreich (Babenberger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1120; gestorben am 8 Apr 1150.

  3. 13.  Sophie von Österreich (Babenberger)Sophie von Österreich (Babenberger) Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Leopold5, 9.Ernst4, 6.Frowiza3, 3.Helena?2, 1.Géza1) gestorben am 2 Mai 1154.

    Sophie heiratete Herzog Heinrich III. von Kärnten (von Eppenstein) in nach 1103. Heinrich (Sohn von Herzog Markwart IV. von Eppenstein (von Kärnten) und Liutberge von Plain) wurde geboren in cir 1050; gestorben am 4 Dez 1122. [Familienblatt] [Familientafel]

    Sophie heiratete Graf Sieghard X. von Tengling (Sieghardinger) in 1108. Sieghard (Sohn von Graf Sieghard IX. von Tengling (Sieghardinger) und Ida von Süpplingenburg (Sachsen)) gestorben am 19 Jun 1142. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 22. Graf Heinrich III. von Burghausen-Schala (Sieghardinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 22 Jul 1101.
    2. 23. Graf Sieghard XI. von Burghausen-Schala (Sieghardinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 27 Okt 1192.