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Graf Wichmann II. von Hamalant

Graf Wichmann II. von Hamalant

männlich 820 - 881  (61 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Graf Wichmann II. von HamalantGraf Wichmann II. von Hamalant wurde geboren in cir 820; gestorben in cir 881.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Hamalant; Graf von Hamalant

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Graf Egbert in Sachsen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 855; gestorben in vor 932.


Generation: 2

  1. 2.  Graf Egbert in SachsenGraf Egbert in Sachsen Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Wichmann1) wurde geboren in cir 855; gestorben in vor 932.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 3. Graf Billung von Sachsen (Billunger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 880; gestorben am 25 Mai 967.


Generation: 3

  1. 3.  Graf Billung von Sachsen (Billunger)Graf Billung von Sachsen (Billunger) Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Egbert2, 1.Wichmann1) wurde geboren in cir 880; gestorben am 25 Mai 967.

    Notizen:

    Zitat aus: Rieckenberg, Hans Jürgen; Freytag, Hans-Joachim, "Billunger" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 240 f. [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118702068.html#ndbcontent

    Billunger

    Die Forschung unterscheidet die ä l t e r e n und j ü n g e r e n Billunger, und es ist bisher nicht gelungen, mit Sicherheit zu klären, ob die beiden Familien zusammengehören oder nicht. Eine Tradition des 13. Jahrhunderts will wissen, daß der letzte ältere Billunger, der Graf →Billing († 967), der Vater der bekannten Brüder Wichmann der Ältere († 944) und Hermann († 973), der ersten faßbaren Vertreter der jüngeren Billunger, gewesen sei. Die älteren Billunger sind seit der Zeit Karls des Großen in Engern, Ostfalen und Hessen nachweisbar, ohne daß sich die genealogischen Zusammenhänge genau aufklären ließen; sie gehören zu den führenden Familien Sachsens. Auffallend ist, daß in beiden Familien wiederholt die Namen Wichmann und Amelung vorkommen.

    Die Heimat der j ü n g e r e n Billunger, die erst in späterer Zeit Billunger genannt werden, ist sehr wahrscheinlich der Raum um Lüneburg. Hier lag von Anbeginn an der Schwerpunkt ihrer Herrschaft. Wichmann der Ältere († 944) war vermählt mit einer Schwester der Königin Mathilde aus dem Hause des Sachsenherzogs Widukind, wohl mit Frideruna. Durch seine Gemahlin erhielt er umfangreiche Besitz- und Herrschaftstitel an der mittleren Weser, an der Lippe und am Niederrhein. Das Widukindische Erbe in Mittel- und Westsachsen unterstand in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts wohl ausschließlich, das alte billungische Hausgut in Ostsachsen zum überwiegenden Teil dem Gebot des älteren Wichmann. 936 oder bald danach wurde Hermann († 973) mit dem Grenzschutz an der unteren Elbe betraut. Die neue Aufgabe ließ ihn darauf bedacht sein, sich eine möglichst breite Machtgrundlage zu schaffen. So scheint er bereits kurz nach 944 von einem Teil des Wichmannschen Erbes Besitz ergriffen zu haben. Die Teilnahme seiner Neffen, Wichmann der Jüngere und Ekbert, am Liudolfinischen Aufstand (953/54) gab ihm die Möglichkeit, deren Güter und Herrschaftsrechte zum größten Teil einzuziehen. In der Folgezeit begegnen an der Ilmenau und an der Weser nur die nachkommen Hermanns. Zu der Herrschaft auf altsächsischen Boden traten markgräfliche Befugnisse in Nordelbingen, mit denen der militärische Titel dux verknüpft war. Unter Bernhard I. († 1011) vollzog sich der Wandel vom Vertreter des Königs gegenüber dem Stamm zum Vertreter der Stammesinteressen gegenüber dem Königtum. Er hatte die immer stärkere Hinwendung zu den innersächsischen Angelegenheiten und den Ausbau seiner Machtstellung in Ost- und Mittelsachsen zur Folge. Bernhard II. († 1059) setzte die Politik seines Vaters fort und geriet in Gegensatz zum König und dem Erzbischof von Hamburg-Bremen. Die Auseinandersetzung mündete unter →Magnus († 1106) in den sächsischen Aufstand der Jahre 1073-75 ein. - Hermann nahm am Ende seines Lebens, nicht zuletzt durch die dreimalige Prokuration, eine herzogähnliche Stellung ein. Nach dem Tode Ottos I. wurden die herzoglichen Befugnisse in Sachsen von den Königen, in deren Händen sie verblieben waren, immer weniger ausgeübt. Die Vertretung der Stammesinteressen durch Bernhard I. und Bernhard II. führte vor allem den letzteren nahe an den Platz des Stammesherzogs heran. Unter Ordulf († 1072) und Magnus sank ihre politische Bedeutung. Sie blieben Inhaber des machtvollsten Herrschaftsbereiches in Ost- und Mittelsachsen und trugen die Benennung dux, ohne daß sie „Herzöge der Sachsen“ waren. Ihr politisches Streben wurde erst von ihren Erben, →Lothar von Supplinburg und Heinrich dem Löwen, verwirklicht.

    Literatur
    F. M. Fischer, Politiker um Otto d. Gr., 1937;
    H. W. Klewitz, Besprechung v. R. Hildebrand, Der sächs. „Staat“ Heinrichs d. L., 1937, in: DLZ, 1938, Sp. 1101 f.;
    G. Tellenbach, Vom karoling. Reichsadel z. dt. Reichsfürstenstand, in: Adel u. Bauern im dt. Staat d. MA, hrsg. v. Th. Mayer, 1943;
    S. Krüger, Stud. z. Gesch. d. sächs. Gfsch. -verfassung im 9. Jh., in: Stud. u. Vorarbb. z. hist. Atlas v. Niedersachsen, H. 19, 1950;
    H. -J. Freytag, Die Herrschaft d. B. in Sachsen, ebenda, H. 20.1951 (L, Stammtafel).

    Autor/in
    Hans Jürgen Rieckenberg, Hans-Joachim Freytag

    Familie/Ehepartner: Imma N.. Imma wurde geboren in vor 885. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 4. Wichmann I. von Sachsen (Billunger), der Ältere  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 900; gestorben am 23 Apr 944.
    2. 5. Herzog Hermann von Sachsen (Billunger)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 27 Mrz 973 in Stitskirche St. Servatius, Quedlinburg; wurde beigesetzt in Kloster St. Michaelis, Lüneburg, Niedersachsen, DE.


Generation: 4

  1. 4.  Wichmann I. von Sachsen (Billunger), der Ältere Wichmann I. von Sachsen (Billunger), der Ältere Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Billung3, 2.Egbert2, 1.Wichmann1) wurde geboren in cir 900; gestorben am 23 Apr 944.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Bardengau; Graf im Bardengau https://de.wikipedia.org/wiki/Bardengau
    • Titel (genauer): Wigmodien ; Graf in Wigmodien

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Wichmann_I.

    Wichmann I. der Ältere (* um 900; † 23. April 944?) war Graf im Bardengau und Graf in Wigmodien (an der Weser zwischen Bremen und dem nördlichen Hadeln).
    Wichmann entstammte der mit Abstand einflussreichsten und vornehmsten Verwandtengruppe des nördlichen Sachsen.[1] Er war der ältere Bruder Hermann Billungs, des Stammvaters des Adelsgeschlechtes der Billunger. Die Eheschließung mit einer Schwester der Königin Mathilde aus dem Geschlecht Widukinds dürfte Wichmanns Ansehen noch zusätzlich erhöht haben. Ob es sich dabei um Bia, Fridarun oder Peretheid handelt, ist umstritten.[2] Nach wohl herrschender Auffassung handelte es sich um Bia.[3]
    Als Schwager des Königs könnte Wichmann darüber hinaus auch zu Heinrichs I. engeren Vertrauten gehört haben. Nach Heinrichs I. Tod bestimmte dessen Sohn König Otto I. nicht Wichmann, sondern dessen jüngeren Bruder Hermann Billung zum „princeps militae“ in Ostsachsen. Möglicherweise wollte er damit eine weitere Steigerung von Wichmanns Ansehen vermeiden, das einer Ausweitung des königlichen Herrschaftsanspruchs im Wege gestanden hätte. Vielleicht hatte Wichmann aber auch den Lieblingssohn Mathildes, Heinrich, näher gestanden als Otto. Jedenfalls verließ Wichmann nach dieser Zurücksetzung - Krankheit vorschützend - gekränkt das Heer und schloss sich dem Aufstand des ebenfalls übergangen Halbbruders Ottos I. Thankmar an. Als sich die Niederlage Thankmars und seiner Verbündeten abzuzeichnen begann, söhnte er sich mit dem König aus. Wichmann hatte einen weiteren Bruder, Amelung, Bischof von Verden.
    Seine Söhne Wichmann II. und Ekbert der Einäugige, die am Königshof erzogen worden waren, fühlten sich nach seinem Tod 944[4] von ihrem Onkel Hermann Billung um ihr Erbe gebracht und wurden in ihrem Kampf gegen den Onkel und den König zu Rebellen der Ottonen-Zeit.



    Anmerkungen
    1 Gerd Althoff: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. (= Münstersche Mittelalter-Schriften. Band 47). Fink, München 1984, ISBN 3-7705-2267-2, S. 73.
    2 Gerd Althoff: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. (= Münstersche Mittelalter-Schriften. Band 47). Fink, München 1984, ISBN 3-7705-2267-2, S. 73f.
    3 Eduard Hlawitschka:Kontroverses aus dem Umfeld von König Heinrichs I. Gemahlin Mathilde. in: Ernst-Dieter Hehl, Hubertus Seibert, Franz Staab (Hrsg.): Deus qui mutat tempora. Menschen und Institutionen im Wandel des Mittelalters. Festschriftür Alfons Becker zu seinem fünfundsechzigsten Geburtstag. Thorbeke, Sigmaringen 1987 S. 33-54, hier S. 50-54 mit eingehender Untersuchung der von Gerd Althoff vorgebrachten Argumente.
    4 Die Angaben zum Todesjahr und -tag bleiben fraglich. Zum Eintrag in der Fuldaer Memorialüberlieferung, die das Todesjahr 944 sicherstellen soll, vgl. Karl Schmid: Die Klostergemeinschaft von Fulda im früheren Mittelalter, Bd. 1-3. Fink, Münstr 1978, hier Bd. 1, S. 330 (zu 944 Nr. 12), der Eintrag Wichmanns wurde aus "L." (= Gottfried Wilhelm Leibniz, Scriptores rerum Brunsvicensium. Bd. 1-3. Foerster, Hannover 1707-1711, hier Bd. 3, S. 763: "DCCCCXLIV. Wigmann Comes"; vgl. Georg Waitz in: Annales necrologi Fuldenses. In: MGH Scriptores Bd. 16. Hahn, Hannover 1881, S. 161-218, hier S. 197) ergänzt, dessen Edition die seither verloren gegangenen Blätter der zerteilten Fuldaer Handschrift (Rom, Bibliotheca apostolica Vaticana, Ottobonianus lat. 2531 und Fulda, Hessische Landesbibl., Ms B 1, früher Sc.3.e34, vgl. Waitz ebd. S. 165; Otto Gerhard Oexle: Die Überlieferung der fuldischen Totenannalen. In Karl Schmid: Die Klostergemeinschaft von Fulda, Bd. 2, 2, S. 447-504, hier S. 449-453) eines Fuldaer Necrologs überliefert. Wichmann fehlt in den Auszügen aus dem Codex Leiden, Ms. Scaliger 49 (ebd. S. 233-270) und ist daher auch im Register ebd. Bd. 2,1, S. 212 nicht aufgeführt (die beiden Mönche gleichen Nameens kommen nicht in Betracht). Auch bei Ernst Dümmler: Aus einer Fuldischen Handschrift (sc. Codex Leiden, Ms. Scaliger 49). In: Forschungen zur Deutschen Geschichte (Wikisource: Forschungen zur Deutschen Geschichte) 16, 1876, S. 168-177, hier S. 171-177 findet sich lediglich zum 12. Januar ein Wigmannus presbyter et monachus, der aber nicht mit Graf Wichmann identisch sein kann. Zum Eintrag im Necrolog von St. Michael zu Lüneburg, der den Todestag liefern soll, vgl. MGH Libri memoriales et necrologia nova series II Die Totenbücher von Merseburg, Magdeburg und Lüneburg, hg. von Gerd Althoff, Joachim Wollasch, Hannover 1883, S. 25, wo zum 23. April ein Wichmannus comes eingetragen ist. Die Zuweisung zum 23.4. ist jedoch unsicher, da im Lüneburger Necrolog auch am 12. Mai ein sonst unbekannter Graf dieses Namens eingetragen ist.
    Literatur
    • Johannes Laudage: Otto der Große. Eine Biographie. Pustet, Regensburg 2001, S. 111f.; 228.
    • Gerd Althoff: Wichmann I., II. In: Lexikon des Mittelalters, Bd. 9, 1998, Sp. 60.
    • Matthias Becher: Rex, Dux und Gens. Untersuchungen zur Entstehung des sächsischen Herzogtums. Matthisen, Husum 1996, S. 237.
    • Hans K. Schulze: Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler, 2. Auflage Berlin 1994, S. 179f.
    • Rudolf Köpke, Ernst Dümmler: Kaiser Otto der Große (Jahrbücher der deutschen Geschichte). Duncker und Humblot, Leipzig 1876, S. 57, S. 72-74; S. 579.

    Familie/Ehepartner: Bia (Frideruna?) von Sachsen. Bia (Tochter von Graf Theoderich (Dietrich) von Sachsen und Gräfin Reinhilde in Friesland (von Dänemark)) gestorben in vor 954. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 6. Graf Wichmann II. von Sachsen (Billunger), der Jüngere  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 930; gestorben am 22 Sep 967.
    2. 7. Hathui (Hadwig) von Sachsen (Billunger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 939; gestorben am 4 Jul 1014.

  2. 5.  Herzog Hermann von Sachsen (Billunger)Herzog Hermann von Sachsen (Billunger) Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Billung3, 2.Egbert2, 1.Wichmann1) gestorben am 27 Mrz 973 in Stitskirche St. Servatius, Quedlinburg; wurde beigesetzt in Kloster St. Michaelis, Lüneburg, Niedersachsen, DE.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Billung

    Hermann Billung († 27. März 973 in Quedlinburg) aus der Verwandtengruppe der Nachfahren Widukinds war Herzog in Sachsen.
    Nach seinem Herrschaftsantritt im Jahr 936 bestellte König Otto I. Hermann zu seinem neuen Heerführer (princeps militiae). Die Entscheidung sorgte für Aufruhr im sächsischen Adel. Insbesondere Hermanns älterer Bruder Wichmann I. fühlte sich übergangen und schloss sich vorübergehend einem Aufstand gegen den König an. Trotz der Aufsehen erregenden Bevorzugung Hermanns wurde es anschließend auffällig still um den königlichen Heerführer. Erst knapp 20 Jahre später trat er im Zuge des Liudolfinischen Aufstandes von 953-955 wieder in Erscheinung. Hermann war nach dem Tod seines älteren Bruders offenbar zum Oberhaupt des Familienverbandes aufgestiegen. Otto I. übertrug ihm für die Dauer seiner kriegsbedingten Abwesenheit die Stellvertretung in Sachsen (procurator regis). Die erzählenden Quellen bezeichnen Hermann fortan als Herzog (dux), ohne von einer Befehlsgewalt über den sächsischen Adel zu berichten. Im nördlichen Sachsen verstrickte er sich in einen Machtkampf mit seseinen Neffen, deren Erbe er sich nach dem Tod seines älteren Bruders angeeignet hatte. Dort bestimmte Hermann Lüneburg zum Zentrum seiner Herrschaft und stiftete das Kloster St. Michaelis. Gegenüber den Abodriten an der unteren Elbe verfolgte er eine auf Ausgleich und Bindung bedachte Politik. Als Otto I. ihn vor seiner Abreise nach Italien 961 erneut zu seinem Stellvertreter bestellte, war Hermann der mächtigste Mann in Sachsen. Gegen Ende seines Lebens könnte er sogar nach der Herrsschaft gegriffen haben, als er für jedermann sichtbar in Magdeburg das königliche Zeremoniell usurpierte und anschließend im Bett des abwesenden Königs übernachtete. Hermann starb Ostern 973 in Quedlinburg. Seine männlichen Nachkommen stellten in grader Linie über vier Generationen die Herzöge in Sachsen.
    Vorherrschende Forschungsperspektive ist Hermanns verfassungsrechtliche Stellung. Bereits Ludwig Weiland gelangte 1866 zu dem Ergebnis, Hermann sei als erster unter Gleichen in Sachsen kein „richtiger“ Herzog gewesen. Dafür habe es ihm an der Befehlsgewalt über den sächsischen Adel gefehlt. Diese Auffassung wirkt bis heute fort und kommt in der einschränkenden Bezeichnung Hermanns als „Herzog in Sachsen“ zum Ausdruck. Im Jahr 1984 konnte Gerd Althoff nachweisen, dass Hermann als Angehöriger der Nachfahren Widukinds zum bedeutendsten Geschlechterverband in Sachsen gehörte. Matthias Becher machte Hermann 1996 zum Kristallisationskern der Entstehung eines sächsischen Stammesbewusstseins.

    Herkunft und Familie
    Hermanns Herkunft ist durch zeitgenössische Quellen nicht überliefert. Spätere Nachrichten,[1] die ihn als Sohn armer Leute oder als edlen Abkömmling eines Billung oder Billing beschreiben, gehören in den Bereich der Sage oder gelten aufgrund dees großen zeitlichen Abstandes als zweifelhaft. Zur ersten Gruppe gehören insbesondere die Schilderung Adams von Bremen über eine angeblich „niedere Geburt“ Hermanns[2] und die Erzählung der Lüneburger Chronik über die Herkunft Hermanns von einem Meyerhof in Stübeckshorn bei Soltau.[3] Vermutungen, er sei der Sohn eines Billung gründen sich auf einen entsprechenden Eintrag in der Hauschronik des Klosters St. Michael in Lüneburg aus der Zeit zwischen 1229 und 1233.[4] Heute beschränkt ssich die Forschung auf die Aussage, Hermann entstamme der mit Abstand einflussreichsten und vornehmsten Verwandtengruppe des nördlichen Sachsen, nämlich den Nachfahren Widukinds.[5] Als nächste Verwandte aus der Elterngeneration werden die Grafen Ekbert und Bernhard von Borghorst angesprochen,[6] ohne dass das verwandtschaftliche Verhältnis zu ihnen sicher bestimmt werden könnte.[7]
    Hermann hatte zwei ältere Brüder, Wichmann I. den Älteren, und Amelung, Bischof von Verden.
    Aus der Ehe Hermanns mit Oda von Sachsen entstammten mindestens vier Kinder. Der älteste Sohn Bernhard I. wurde nach dem Tod des Vaters 973 Herzog in Sachsen. Über seinen Bruder Liutger (Liudger) ist wenig bekannt.[8] Die Tochter Mathilde I. heiiratete 961 Balduin III. und ehelichte nach dessen frühem Tod um das Jahr 963 Gottfried den Gefangenen. Suanhilde (Schwanhild) war zunächst verheiratet mit dem Markgrafen Thietmar I. und anschließend mit dessen Nachfolger, dem Markgrafen Ekkehard I. Die vielfach als Tochter Hermanns angesprochene Imma II.,[9] Äbtissin des Kanonissenstiftes Herford, wird in einer Urkunde Ottos III. als Tochter Bernhards I. bezeichnet.[10]
    Eine zweite Ehe Hermanns mit Hildesuith (oder Hildegard) ist zweifelhaft. Bei der auf einer zwischen 1071 und 1086 im Kloster St. Michael in Lüneburg entstandenen Stammtafel der Billunger[11] aufgeführten Gräfin könnte es sich auch um die ansonsten unbekannte erste Frau von Hermanns Sohn Bernhard I. handeln.[12]
    Bei dem Zunamen „Billung“ soll es sich nach verbreiteter Auffassung um ein Forschungskonstrukt handeln, das zur Unterscheidung der Verwandtengruppe von anderen Adelsgeschlechtern nach dem vermeintlichen Stammvater Billung gewählt wurde.[13] Dagegen hatte bereits Ruth Bork darauf hingewiesen,[14] der Name könne zeitgenössisch sein, weil der mit Hermann verbündete abodritische Samtherrscher Mistiwoj in der Hamburger Kirchengeschichte des Bremer Domscholasters Adams von Bremen aus der Zeit von 1070 den vielleicht auf Hermann zurückgehenden Taufnamen Billug trägt.

    Die Bestellung zum Heerführer
    Hermann wird erstmals[15] im Zusammenhang mit einem Feldzug der Sachsen gegen die Redarier[16] im Herbst des Jahres 936 erwähnt. Widukind von Corvey berichtet in seiner um 968 entstandenen Sachsengeschichte, nach dem Tod König Heinrichs I. habe dessen Sohn Otto I. als neuer König beschlossen, auch einen neuen Heerführer (‘‘principes militiae‘‘) zu bestellen.[17] Das Amt war mit dem Tod des Grafen Bernhard von Borghorst um die Jahreswende 935/936 vakant geworden. Die Wahl des Königs ffiel auf Hermann, der an der Spitze des Heeres in das Land der Redarier eindrang und diese im Kampf besiegte. Trotz dieses Erfolges führte Hermanns Berufung zu heftigen Reaktionen des sächsischen Adels, die schließlich in einen Aufstand gegen den König mündeten. Die Ursachen für diese Empörung sucht die Forschung nicht in der Person Hermanns, sondern in den Beweggründen des Königs für Hermanns Berufung und in dem Amt, das er Hermann übertrug.

    Die Reaktion des sächsischen Adels
    Hermanns älterer Bruder Wichmann entfernte sich noch vor Beginn des Feldzuges mit seinen Gefolgsleuten vom Heer. Als Grund täuschte er eine Krankheit vor. Tatsächlich sah er sich in seinem Rang übergangen und in seiner Ehre verletzt. Er war dadas Oberhaupt des mächtigsten und reichsten Geschlechterverbandes im nördlichen Sachsen.[18] Innerhalb der Sippe bekleidete er damit im Vergleich zu seinem wesentlich jüngeren Bruder eine herausragende Stellung, die ihm auch unter den sächsischen Adligen großes Ansehen verschaffte. Dieses Ansehen spiegelt sich in einer Lobpreisung Widukinds wider, der ihn als mächtigen und tapferen Mann beschreibt, kriegserfahren und von außergewöhnlicher Bildung.[19] Umgekehrt überzeichnet Adam von Bremen Hermanns relative Bedeutungslosigkeit, wenn er ihn als Sohn armer Eltern beschreibt, der von seinem Vater nur 7 Hufen Land geerbt habe.[20] Wichmanns Verbindungen reichten durch die Ehe mit einer zu diesem Zeitpunkt bereits verstorbenen Schhwester der Königin Mathilde bis in die königliche Familie. Seine massierten Besitzungen im Bardengau, dem Grenzgebiet zu Slawen und Dänen, verliehen ihm reichspolitisch zusätzliches Gewicht.[21] Vor diesem Hintergrund war Wichmann offensichtlich nicht bereit, die vor dem versammelten sächsischen Adel erlittene Schmach seiner Zurücksetzung hinter den bis dahin unbedeutenden Bruder hinzunehmen.[22] Im folgenden Jahr schloss er sich dem Aufstand um Ottos I. Halbbruder Thankmar und den fränkischen Herzog Eberhard gegen den König an.
    Die Empörung Wichmanns über den durch nichts gerechtfertigten Eingriff des Königs in die hierarchische Struktur des Geschlechterverbandes wurde von großen Teilen des sächsischen Adels geteilt. Widukind berichtet, auch die übrigen sächsischen Großen hätten die Entscheidung missbilligt.
    Einer dieser Großen namens Ekkehard, mutmaßlich ein Cousin des Königs,[23] empfand die Ernennung Hermanns als eine derartige Demütigung, dass er gegen den Befehl des Königs das Heer verließ und auf eigene Faust eine slawische Burg angriff, um Ottos I. Gunst doch noch für sich zu gewinnen oder ruhmreich zu sterben. Er und seine Mitstreiter fanden vor der Burg den Tod.

    Die Beweggründe König Ottos I.
    Die Beweggründe Ottos I. für die Ernennung Hermanns sind rätselhaft.[24] Widukind zufolge war er für das Amt nicht besser geeignet als sein älterer Bruder. Die Forschung ist sich deshalb darin einig, dass Otto I. sich in erster Linie gegen Wichmann entschieden hat. Da Widukind für Hermanns Bevorzugung selbst keinen Grund anführt, wurden verschiedene Thesen zur Erklärung von Ottos I. Beweggründen entwickelt. Für Gerd Althoff handelte es sich bei der bewussten Übergehung Wichmanns um eine Maßnahme zur „Durchsetzung herrscherlicher Entscheidungsgewalt.“[25] Otto I. habe damit das neue königliche Selbstverständnis demonstrierten wollen, als Herrscher bei der Ämtervergabe nicht an erbrechtlich begründete Ansprüche des Adels auf bestimmte Positionen gebunden zu sein. Eine andere Erklärung liefert Matthias Becher.[26] Innerhalb der königlichen Familie habe bei der Wahl von Heinrichs I. Nachfolger keine Einigkeit geherrscht. Favorit der Königin Mathilde für die Thronfolge sei ihr Lieblingssohn Heinrich gewesen. Wichmann habe als Schwager der Königin, die wie er zu der Verwandtengruppe der Nachfahren Widukinds gehörte, im Lager der Königin gestanden. Mit der Zurücksetzung Wichmanns habe Otto I. einen potentiellen Gegner seiner Königsherrschaft ausgeschaltet. Noch einen Schritt weiter gehen Ernst Schubert und Johannes Laudage. Nach ihrer Auffassung beabsichtigte Otto I. eine Spaltung des gesamten Geschlechterverbandes, um ihn auf diese Weise zu schwächen.[27] Tatsächlich lässt sich eine solche Aufspaltung in den nachfolgenden Auseinandersetzungen Hermanns mit Wichmanns Söhnen Wichmann II., Ekbert und Brun erkennen, über die Widukind umfangreich berichtet.[28]

    Das Amt des „princeps militiae“
    Einen weiteren Grund für die Empörung des sächsischen Adels gegen die Bestellung Hermanns zum princeps militiae sieht die Forschung in damit verbundenen Sonderrechten. Dabei bedeutet princeps militiae in der wörtlichen Übersetzung schlicht Heerführer. Dem entsprechend wurde vereinzelt auch vertreten, Hermanns Befugnisse als princeps militiae hätten sich auf diejenigen eines militärischen Anführers im Feldzug gegen die Redarier beschränkt.[29] Inzwischen ist die Forschung jedoch einhellllig zu der der Auffassung gelangt, Hermann seien mit dem Amt des Heerführers zusätzliche Befugnisse verliehen worden. Die heftigen Reaktionen des sächsischen Adels auf Hermanns Ernennung zeigten, dass die Stellung weitaus bedeutsamer war als die eines lagebedingt berufenen Heerführers.[30] Umstritten ist dagegen, worin diese Befugnisse bestanden.
    Die wohl herrschende Meinung geht davon aus, mit der Ernennung Hermanns zum Heerführer habe der König ihm zugleich den Auftrag zur dauerhaften Sicherung der Nordostgrenze des Ostfrankenreiches erteilt.[31] Die Annahme gründet sich vorrangig auf militärische Vorstöße Hermanns in die angrenzenden Gebiete der Dänen und Elbslawen. Dabei habe es sich um ein bereits unter Ottos I. Vater Heinrich I. gebildetes Amt gehandelt, das zuvor Hermanns Vorfahr Bernhard innegehabt hatte. Diese Argumentation wird bis heute verknüpft mit älteren Vorstellungen von einer planmäßigen Erweiterung des Reichsgebietes nach Norden und Osten durch Errichtung von Markgrafschaften. Darin kam Hermann die Rolle eines königlichen Amtsträgers, nämlich des Markgrafen in einer Mark der Billunger zu. Den Markgrafentitel verwendete Otto I. zunächst jedoch ganz bewusst nur für Gero und gewährte ihm damit einen Ehrenvorrang, ohne ihm jedoch zusätzliche Befugnisse oder einer Mark als Amtsgebiet einzuräumen.[32] Im Gegensatz zu Gero wird Hermann von der königlichen Kanzlei nur einmal und zudem in einer grade insoweit zweifelhaften Urkunde aus dem Jahr 956 als Markgraf bezeichnet.[33] Eine Bezeichnung seines Einflussgebietes als Mark erfolgt in den Schriftquellen nicht.[34]
    Nach Auffassung von Albert K. Hömberg stellte die Verleihung des Feldherrentitels dagegen bereits die Begründung eines sächsischen Herzogtums dar.[35] Zu einem ähnlichen Ergebnis wie Hömberg gelangte Matthias Becher. Mit der Ernennung eines princeps militiae habe Otto I. eine Mittelinstanz zwischen dem Adel und dem Königtum eingerichtet, indem er seine eigene Befehlsgewalt dauerhaft auf Hermann übertragen hätte.[36] Die sächsischen Großen seien in der Folge verpflichtet gewesen, Befehle von dem bis dahin gänzlich unbedeutenden Hermann entgegen zu nehmen.

    Herrschaft im Norden
    Nach dem erfolgreichen Redarierfeldzug spielte Hermann auf Reichsebene fast zwanzig Jahre lang keine Rolle mehr. Dagegen söhnte sich sein älterer Bruder Wichmann I. 939 mit dem König aus und dürfte dem mächtigen Geschlechterverband bis zu seinem Tod 944 weiter vorgestanden haben. Erst danach finden sich wieder vermehrt Nachrichten über Hermann, der bis 953 in den Schriftquellen überhaupt nur noch ein einziges Mal erwähnt wird. Auffälliger Weise kämpfte Hermann weder während des Liudololfinischen Aufstandes 953 noch in den großen Schlachten des Jahres 955 Lechfeld über die Ungarn und an der Raxa über die Slawen an der Seite des Königs. Stattdessen festigt er in einer Reihe von Kämpfen gegen die Söhne seines Bruders Wichmann I. seinen Herrschaftsanspruch über den Geschlechterverband und die riesigen Besitzungen im Nordosten. Gegenüber den Slawen an der unteren Elbe, namentlich den Abodriten, wählte er eine völlig andere, auf Ausgleich und dynastische Bindungen bedachte Politik, als sie der Markgraf Gero an der mittleren Elbe verfolgte. Als Hermann 961 vom König für die Dauer von dessen Italienfeldzug die Vertretung in Sachsen erhielt, dürfte er bereits der mächtigste Große in Sachsen gewesen sein.

    Der gefangene Heerführer
    Über Hermann liegt bis zum Jahr 953 nur eine einzige Nachricht vor.[37] Sie stammt aus der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und wurde von Dudo von Saint-Quentin verfasst. Danach geriet Hermann sei zu einem unbekannten Zeitpunkt vor dem Jahr 94942 in dänische Gefangenschaft, in der er auch die dänische Sprache erlernte.[38] Matthias Becher leitet aus dieser Nachricht ein Handeln Hermanns in königlichem Auftrag ab. König Otto I. habe geplant, das dänische Festland politisch enger in den Reichsverband einzubinden. In diesem Zusammenhang habe Hermann mit dem königlichen Heer den erfolglosen Versuch unternommen, das von Gorm oder dessen Sohn Harald Blauzahn kontrollierte Jütland zu unterwerfen und sei dabei in Gefangenschaft geraten.[39] Tatsächlich berichtet Widukind von Corvey für das Jahr 939 davon, Sachsen hätte im Norden unter den Dänen zu Leiden gehabt.[40] Von einem Feldzug Hermanns gegen die Dänen, und dann noch in königlichem Auftrag, wissen jedoch weder Widukind noch andere Quellen zu berichten.

    Der Kampf um die Macht
    Nach dem Tod Wichmanns I. nutzte Hermann die Unmündigkeit seiner Neffen Wichmann II. und Ekbert und versuchte sich als Oberhaupt des Geschlechterverbandes zu etablieren, indem er sich die umfangreichen Besitzungen seines Bruders aneignete.[41] DDaraufhin begannen die Wichmannsöhne einen jahrzehntelangen Kampf um ihr Erbe, über den Widukind von Corvey in seiner Sachsengeschichte ausführlich berichtet. Die beiden Brüder warfen Hermann vor, er habe sie um ihr Erbe betrogen und bezeichneteen ihn öffentlich als Räuber ihrer Schätze, wobei sie im sächsischen Adel mit ihrer Anklage durchaus Rückhalt fanden. Während des Liudolfinischen Aufstandes 953 lief Wichmann II. in das Lager Liudolfs über, der ihm möglicherweise Unterstützung iin der Auseinandersetzung mit Hermann zugesagt hatte. Nach dem Scheitern des Aufstandes setzten Wichmann II. und Ekbert ihren Kampf gegen Hermann unbeirrt fort. Im Winter 954/955 bemächtigten sie sich in ihrer angestammten Heimat einiger Burgen, vermochten diese aber gegen Hermann nicht zu halten, vor dem sie sich mit ihren Gefolgsleuten über die Elbe auf slawisches Gebiet zurückzogen. Dort verschanzten sie sich mit Billigung des abodritischen Samtherrscher Nakon auf der ansonsten unbekannten Burg Suthleiscranne.[42] Auch Nakons Billigung dürfte Ausdruck eines vorangegangenen Freundschaftsbündnisses mit dem verstorbenen Wichmann I. gewesen sein.[43] Nachdem Hermann ein Heer aufgestellt hatte, rückte er im März 955 auf die voon den Brüdern verteidigte Burg vor, ohne diese einnehmen zu können. Im Gegenzug drang Wichmann II. nach dem Osterfest als Anführer einer nunmehr überwiegend slawischen Gefolgschaft in sächsisches Gebiet ein. Die Bevölkerung flüchtete sich in diie Burg Cocarescemier,[44] die anschließend belagert wurde. Hermann, dessen Heer sich nach dem Fehlschlag vor der Burg Suthleiscranne offenbar bereits aufgelöst hatte, leistete angesichts der Übermacht keinen Entsatz. Er riet den Eingeschlossenen gegen den Willen seiner Gefolgsleute zu Verhandlungen. Es wurde vereinbart, dass die Burg mit allem Hab und Gut gegen das Versprechen freien Abzugs an die Belagerer übergeben wird. Nach Öffnung der Tore kam es in der Burg zu einem Tumult, in ddessen Folge die Belagerten von den Siegern massakriert und versklavt wurden, ohne dass Hermann ihnen zu Hilfe eilte. Obwohl Widukind ausdrücklich erklärt, der abodritische Samtherrscher Nakon sei den Sachsen feindlich gesinnt, weiß er von dessen Teilnahme an den Auseinandersetzungen zwischen Hermann und seinem Neffen nichts zu berichten. Stattdessen hebt er hervor, die beteiligten Slawen seien Wichmann II. nur für diesen Raubzug gefolgt.

    Die Belagerung Oldenburgs
    Zum Jahr 967 berichtet Widukind von Corvey von einem Eingriff Hermanns in das Herrschaftsgefüge der elbslawischen Wagrier, deren Fürsten Selibur er absetzte. Vorausgegangen war ein Streit Seliburs mit einem anderen elbslawischen Kleinkönig, dem späteren abodritischen Samtherrscher Mistiwoj.[45] Hermann ergriff Partei für Mistiwoj und verurteilte Selibur zu einer Zahlung von 15 Talenten Silber. Als Selibur sich daraufhin gegen Hermann auflehnte, drang dieser in Wagrien ein und eroberte Seliburs Burg, wahrscheinlich die Starigard, das heutige Oldenburg in Holstein. Anschließend setzte er den aufrührerischen Selibur ab und ernannte dessen Sohn Sederich zum Fürsten der Wagrier. Obwohl es sich dabei auf den ersten Blick um die Ausübung unmittelbarer Herrschaft Hermanns handelt, ist der Wert dieser Nachricht als Beleg für eine Stellung Hermanns als königlicher Grenzwächter in Zweifel gezogen worden. Zunächst berichtet Widukind nämlich, dass Mistiwoj die Burg belagerte und Hermann mit seinem Heer erst später dort eintraf. Daraus ist geschlossen worden, dass Selibur sich nicht gegen Hermann auflehnte, sondern gegen Mistiwoj.[46] Hermann habe keinen eigenen Herrschaftsanspruch durchsetzen wollen, sondern er sei Mistiwoj zu Hilfe geeilt,[47] dessen Oberherrschaft Selibur sich nach dem Tod von Mistiwojs Vorgänger Nakon habe entledigen wollen. Erich Hoffmann nimmt dagegen an, Selibur habe gleichzeitig sowohl Mistiwojs als auch Hermanns Oberherrschaft unterstanden.[48] Ausschlaggebend für Hermanns Eingreifen in den innerabodritischen Konflikt sei ein ganzes Motivbündel gewesen. Neben der Sicherung seines eigenen Herrschaftsanspruches habe er Mistiwoj nicht zuletzt deswegen unterstützt, weil Selibur sich mit Hermanns Erzfeind Wichmann II. verbündet hatte.

    Stellvertreter des Königs
    Für die Dauer seiner Italienaufenthalte 961–966 und 966–973 bestellte Otto I. Hermann zu seinem Vertreter (procurator regis). Bereits während des Luidolfinischen Aufstandes hatte Hermann diese Aufgabe im Jahr 953 kurzzeitig ausgeübt. Ob Hermannn zum Stellvertreter ernannt wurde, weil er bereits Herzog in Sachsen war, ob er durch die Stellvertretungen in das Amt des Herzogs hineinwuchs oder ob sich seine Stellung auf die eines Stellvertreters beschränkte ist in der Forschung noch nicht abschließend geklärt.

    Stellvertretungen
    Mit der Erhebung Heinrichs I. zum König hatte sich die verfassungsrechtliche Situation in Sachsen grundlegend verändert: Der sächsische Herzog war nun König.[49] Auch Otto I. übte dieses Amt in Personalunion aus. Für die Dauer seiner Abwesenheiit aus Sachsen ernannte er Stellvertreter. Ob und in welchem Umfang er diesen Vertretern herzogliche oder sogar königliche Herrschafts- und Gerichtsbefugnisse übertrug, so dass die Vertreter ihre Aufgaben mit Amtsautorität erfüllen konnten, lässt sich aufgrund der uneinheitlichen Quellenlage nur schwer beantworten. Die königliche Hofkanzlei vermied die Bezeichnung Hermanns als dux (Herzog) und verwendete den Titel comes (Graf).[50] Die Bezeichnung als marchio (Markgraf) in einer Königsurkunde aus dem Jahr 956 blieb einmalig.[51] In den zeitgenössischen erzählenden Quellen wurde Hermann demgegenüber als dux bezeichnet.[52]
    Zunächst hatte Otto I. Siegfried von Merseburg, den älteren Bruder des späteren Markgrafen Gero, bei Abwesenheit als seinen Stellvertreter eingesetzt.[53] Nach Siegfrieds Tod im Sommer 937 wurde zunächst kein Stellvertreter mehr ernannt. Erst wäährend des Liudolfinischen Aufstands kam es zu einer erneuten Prokuration. Im Juli 953 zog Otto I. mit einem Heer nach Mainz, wo sich sein aufständischer Sohn Liudolf mit einem Heer verschanzt hatte. Otto I. ließ Hermann als seinen Stellvertreteter in Sachsen zurück und übertrug ihm möglicherweise das Aufgebotsrecht zur Aufstellung von Truppen. Denn nach wochenlangen, für beide Seiten verlustreichen Kämpfen vor Mainz forderte Otto I. bei Hermann die Entsendung eines Ersatzheeres an, das Hermann unter der Führung seines Neffen Wichmann II. und des Grafen Dietrich von Haldensleben in Marsch setzte, während er selbst in Sachsen verblieb.
    Im August 961 brach Otto zu seinem zweiten Italienzug auf und ließ sich am 2. Februar 962 von Papst Johannes XII. in Rom zum Kaiser krönen; für die Zeit seiner Abwesenheit ernannte er Hermann zu seinem Stellvertreter in Sachsen, der diese Aufgabe bis zur Rückkehr des Kaisers 966 wahrnahm.
    Vor dem abermaligen Aufbruch nach Italien ernannte der Kaiser Hermann auf dem Hoftag zu Worms im August 966 erneut zu seinem Stellvertreter in Sachsen. Hermann erwies sich keineswegs als willfähriger Statthalter des Kaisers. Offenbar war er miit zunehmender Abwesenheit Ottos I. immer weniger bereit, das Amt des procurator Saxoniae ausschließlich im Sinne seines Vollmachtgebers auszuüben. Stattdessen begann er, die Positionen und Ansprüche des sächsischen Adels ebenso wie seine eigenen Interessen gegenüber dem Königtum unabhängig und selbstbewusst zu vertreten.
    Im ersten Jahr seiner Vertretung widersetzte er sich auf der von ihm geleiteten Stammesversammlung in Werla 968 offen den Anweisungen des Kaisers. Otto I. forderte Hermann und Thietmar in einem Brief auf, den slawischen Redariern keinen Frieden zu gewähren, sondern sie auch nach ihrer jüngsten Niederlage erneut anzugreifen. Der Brief wurde den versammelten sächsischen Adligen verlesen. Diese entschieden sich in Ansehung eines drohenden dänischen Angriffs dafür, den längst gewährten Frieden nicht zu brechen und ihre Kräfte nicht zu zersplittern. Wesentlich problematischer als diese Befehlsverweigerung dürfte für Otto I. jedoch eine andere Entscheidung gewesen sein, die Hermann auf dem Stammestag in Werla fällte. Das Halberstädter Kapitel hatte mit Hildeward von Halberstadt einen erklärten Gegner von Ottos I. Plänen für die Errichtung eines Magdeburger Erzbistums zum Nachfolger des im Februar verstorbenen Bischofs Bernhard von Hadmersleben gewählt. Hermann bestätigte diese Wahl, ohne mit dem Kaiser Rücksprache genommen zu haben.[54]
    Im März 972 berief Hermann Billung als Stellvertreter Ottos I. zu einer Stammesversammlung nach Magdeburg ein, das politische und religiöse Zentrum von Ottos I. Königsherrschaft nördlich der Alpen. Absprachegemäß[55] wurde Hermann dort von seinem Verwandten, dem Magdeburger Erzbischof Adalbert, wie ein König empfangen: Er geleitete ihn in einer Prozession unter Glockengeläut an der Hand in die hell erleuchtete Kirche. Nach dem Gottesdienst nahm Hermann vor den Augen der anwesenden geistlichen und weltlichen Großen an der Tafel demonstrativ den Platz des Kaisers ein und übernachtete anschließend in dessen Haus, wo er im Bett des Kaisers schlief.[56] Die Ausübung des königlichen Zeremoniells sollte dem in Italien weilenden Kaisser den Unmut über die lange Abwesenheit des Königs von den sächsischen Stammlanden verdeutlichen. Damit Otto I. davon erfuhr, entsandte Hermann Heinrich von Stade nach Italien. Otto I. soll auf die Nachricht mit einem Wutausbruch reagiert haben, verstand aber die Botschaft und kehrte nach Sachsen zurück.[57]

    Herzog in Sachsen
    Nachrichten über eine Einsetzung Hermanns zum Herzog sind nicht überliefert. Dennoch geht der überwiegende Teil der Forschung heute davon aus, dass Hermann zumindest am Ende die Stellung eines Herzoges in Sachsen innehatte. Dabei soll Hermann in diese Position „hineingewachsen“ sein, ohne dass es zu einer förmlichen Einsetzung durch Otto I. gekommen wäre.
    Demgegenüber hat Matthias Becher die These aufgestellt, Otto I. habe sich 953 angesichts der Bedrohung seiner Herrschaft durch den Luidolfinischen Aufstand dazu entschlossen, mit Hermann Billung einen bewährten Gefolgsmann zum sächsischen Herzog zu erheben.[58] Ziel dieser förmlichen Ernennung sei es gewesen, den Rücken freizubekommen für die Bekämpfung der Aufständischen in Ostfranken und in Baiern. Als Herzog habe Hermann die jahrelangen Auseinandersetzungen und die Italienaufenthalalte Ottos I. aber auch genutzt, seine Stellung immer mehr auszubauen, so dass er nach Bechers Auffassung am Ende sogar wie ein „königsgleicher Herzog“ aufgetreten sei. Als Beleg führt Becher Hermanns Auftreten auf der Versammlung der sächsischen Großen in Werla, die Einsetzung des Halberstädter Bischofs und die Usurpation des königlichen Zeremoniells beim Einzug in Magdeburg an. Da all dies ohne die Zustimmung des sächsischen Adels nicht möglich gewesen wäre, müsse in Herrmann der neue Repräsentant Sachsens erkannt werden, an dem es dem „sächsischen Volk“ seit der Abwendung Heinrichs I. von seiner Heimatprovinz gefehlt habe.

    Tod und Gedenken
    Hermann starb am 27. März 973 in Quedlinburg. Sein Leichnam wurde in der Stiftskirche des Michaelisklosters auf dem Kalkberg in Lüneburg beigesetzt.
    Kaiser Otto I. hatte nach seiner Rückkehr aus Italien die Großen des Reiches in Quedlinburg versammelt, um mit ihnen das Osterfest zu feiern. Auch Hermann scheint an den Feierlichkeiten teilgenommen zu haben. Vier Tage nach dem Osterfest notieren die Quellen seinen Tod zum 27. März 973 in Quedlinburg. Sein Sohn Bernhard I. veranlasste die Überführung des Leichnams nach Lüneburg, wo die Grablege in der Kirche des von Hermann gestifteten Michaelisklosters erfolgen sollte. Dieses befand ssich bis 1376 auf dem Kalkberg, ehe es abgebrochen und in die Stadt verlegt wurde. Hermanns Bestattung scheiterte jedoch zunächst an einem durch den Verdener Bischof Brun gegen ihn ausgesprochenem Kirchenbann. Der Grund für diesen Bann ist nicht überliefert. Möglicherweise handelte Brun aus persönlichen Beweggründen. Denn bei ihm könnte es sich um einen Bruder Wichmanns des Jüngeren und Ekbert des Einäugigen handeln,[59] die Hermann angeklagt hatten, sie um ihr väterliches Erbe gebracht zu haben. Der Bann kann nicht von Dauer gewesen sein, da die Chronik im Nekrolog der Kirche St. Michael in Lüneburg von einer Bestattung Hermanns berichtet.[60] Möglicherweise erfolgte die Aufhebung nach dem Tod Bischof Bruns im Jahr 976, sodass Hermann erst Jahre nach seinem Tod medio monasteri, also in der Stiftskirche des Michaelisklosters, beigesetzt werden konnte.
    Memorialeinträge zu seinem Gedenken finden sich neben dem Eintrag im Nekrolog der Kirche St. Michael in Lüneburg in den Totenbüchern von Fulda und dem des Klosters Möllenbeck.

    Quellenlage
    Die Quellenlage zu Hermann gilt trotz der Quellenrmut des 10. Jahrhunderts als verhältnismäßig günstig. Neben einigen Erwähnungen in Königsurkunden berichtet der Corveyer Mönch Widukind in seiner 967–973 abgefassten Sachsengeschichte sehr ausführlich von Hermann und seinen innerfamiliären Auseinandersetzungen. Dabei scheint eine auf Verwandtschaft begründete Zuneigung Widukinds zu Wichmann I. und seinen Söhnen eine Rolle zu spielen. Nach dem Ende des Berichtszeitraumes liegen mit der zzwischen 1012 und 1018 entstandenen Chronik des Thietmar von Merseburg und der Hamburger Kirchengeschichte Adam von Bremens aus der Zeit um das Jahr 1070 zwar ergiebige, aber keine zeitgenössischen Quellen mehr vor. Dasselbe gilt für die erst im 12. Jahrhundert entstandene Reichschronik des Annalista Saxo. Insbesondere der Bericht Adams von Bremen gilt in der Forschung aufgrund der vielen legendenhaften Ausschmückungen als fragwürdig.[61] Originäre Informationen zu Hermann enthalten dagegen wieder die Nekrologe von Lüneburg und Merseburg sowie verschiedene Annalen.

    Forschungsperspektiven
    Vorherrschende Forschungsperspektive ist Hermanns verfassungsrechtliche Stellung. Daneben hat sich die Geschichtswissenschaft mit Herrmann vorrangig im Rahmen personengeschichtlicher Untersuchungen und vor dem Hintergrund seines vermeintlichen Markgrafenamtes befasst.

    Verfassungsrechtliche Stellung
    Unter dem Titel „Hermann Herzog von Sachsen.“ legte der Archivar des Klosters St. Michaelis in Lüneburg, Anton Christian Wedekind, im Jahre 1817 eine der ersten wissenschaftlichen Arbeiten zu Hermann vor.[62] Darin gelangte er zu dem Ergebnis, Hermann sei vor dem zweiten Italienzug 961 zum erblichen Herzog von Sachsen ernannt worden.[63] Trotz der Ernennung durch den König habe er ausschließlich eigene, aber keine vom König verliehenen Herrschaftsbefugnisse ausgeübt.[64] Ernst Steindorff ergänzte dieses Ergebnis in seiner 1863 erschienen Dissertation[65] um das Verhältnis Hermanns zu den sächsischen Adeligen. Unter diesen sei Hermann nur erster unter Gleichen gewesen. Weder habe er alleine den Stamm gegenüber dem König noch umgekehrt den König gegenüber dem Stamm vertreten.[66] Daraufhin stellte Ludwig Weiland fest, Hermanns Herzogtum habe dem Wesen des Herzogsamtes nicht entsprochen.[67] Diese These vom „unechten Herzogtum“ Hermanns und seiner Nachfahren beeinflussst die Forschung bis heute.[68] Karl Jordan fasste Hermanns Herzogstellung als Ausgangspunkt einer Entwicklung zusammen, an deren Beginn er den König gegenüber dem Stamm der Sachsen vertrat, während sich das Herzogsamt unter seinen Nachkommen zum Vertreter des Stammes gegenüber dem König wandelte.[69] Bereits in einem Aufsatz aus dem Jahr 1966 hatte Jordan die verfassungsrechtliche Stellung Hermanns und seiner Nachfahren durch die Bezeichnung als eines Herzogs nicht von, sondern in Sachsen geprägt.[70] In seiner 1994 erschienen Habilitationsschrift befasste sich Matthias Becher mit Hermanns Aufstieg zum sächsischen Herzog. Nach seiner Auffassung wurde Hermann 953 zum ständigen vizeköniglichen Herzog für Sachsen ernannt. In seiner 2014 veröffentlichten Kaiserbiographie zu Otto dem Großen wiederholte Becher diese Einschätzung zwar, doch blieb ihr trotz einer anfänglich freundlichen Aufnahme durch die Kritik[71] eine breite Rezeption bislang versagt.

    Personengeschichte
    Nach dem Zweiten Weltkrieg legte Ruth Bork eine Dissertation über die personengeschichtlichen Verhältnisse der Billunger vor, in der sie Hermann und seine Familie ausführlich behandelte. Dabei stellte sie unter anderem fest, dass Hermann mit Oda und nicht mit Hildegard verheiratet war und es sich bei der Herforder Äbtissin Imma nicht um Hermanns Tochter, sondern um seine Enkelin handelte. Einen noch tieferen Einblick in die inneren Strukturen von Hermanns Familie gewann Gerd Althoff 1984 durch die Auswertung der Totenbücher von Lüneburg und Merseburg. Danach gehörte Hermann als Angehöriger der Nachfahren Widukinds zwar zum bedeutendsten Geschlechterverband in Sachsen, die Einträge im Nekrolog des St. Michaelisklosters in Lüneburg spiegeln jedoch zunächst vornehmlich die Gedenkbeziehungen seines älteren Bruders Wichmann wider, die durch Hermann oder sogar erst durch seinen Sohn und Nachfolger Bernhard I. von einem anderen Gedenkort nach Lüneburg übertragen wurden.

    Markgraf über die Slawen
    Obwohl Hermann nur in einer einzigen und grade auch noch insoweit zweifelhaften Urkunde als Markgraf bezeichnet wird, gilt er seit der Mitte des 19. Jahrhunderts als Markgraf über die Slawen. Dabei soll er im Auftrag des Königs Grenzen des Reiches gegen die Slawen geschützt und die Siedlungsgebiete der Abodriten, Wagrier und Redarier für den König verwaltet haben.
    Nach Hermann ist in Celle ein Gymnasium, in Soltau eine Straße und eine Schule, in Quedlinburg, Schneverdingen und Munster (Örtze) je eine Straße und der Hermann-Billung-Wanderweg benannt.



    Quellen
    • Theodor Sickel (Hrsg.): Diplomata 12: Die Urkunden Konrad I., Heinrich I. und Otto I. (Conradi I., Heinrici I. et Ottonis I. Diplomata). Hannover 1879 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
    • Paul Hirsch, Hans-Eberhard Lohmann (Hrsg.): Widukindi monachi Corbeiensis rerum gestarum Saxonicarum libri tres. = Die Sachsengeschichte des Widukind von Korvei (= Monumenta Germaniae Historica. Scriptores. 7: Scriptores rerum Germanicarumn usum scholarum separatim editi. Bd. 60). 5. Auflage. Hahn, Hannover 1935, (Digitalisat).
    • Robert Holtzmann (Hrsg.): Thietmari Merseburgensis episcopi chronicon. = Die Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg und ihre Korveier Überarbeitung (= Monumenta Germaniae Historica. Scriptores. 6: Scriptores rerum Germanicarum. Nova Seris Bd. 9). Weidmann, Berlin 1935, (Digitalisat).
    Literatur
    Übersichtsdarstellungen
    • Hans-Joachim Freytag: Hermann Billung. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 640 f. (Digitalisat).
    Untersuchungen
    • Gerd Althoff: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. (= Münstersche Mittelalter-Schriften. Band 47). Fink, München 1984, ISBN 3-7705-2267-2 (Zugleich: Freiburg (Beisgau), Universität, Habilitations-Schrift, 1981), Digitalisat. (Rezension von Rudolf Schieffer)
    • Matthias Becher: Rex, Dux und Gens. Untersuchungen zur Entstehung des sächsischen Herzogtums im 9. und 10. Jahrhundert (= Historische Studien. Bd. 444). Matthiesen, Husum 1996, ISBN 3-7868-1444-9 (Zugleich: Paderborn, Universität, Habilitatios-Schrift, 1994/1995).
    Anmerkungen
    1 Umfassende Zusammenstellung der späteren Quellen bei Rudolf Köpke, Ernst Dümmler: Kaiser Otto der Große. Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 570 f.
    2 Adam II, 8: pauperibus ortus natalibus; zur mangelnden Glaubhaftigkeit der Nachricht und der davon abgeleiteten späteren chronikalischen Überlieferungen Bernd Schneidmüller: Billunger - Welfen - Askanier. Eine genealogische Bildtafel aus demraunschweiger Blasius-Stift und das hochadlige Familienbewußtsein in Sachsen um 1300. In: Archiv für Kulturgeschichte. Bd. 69 (1987), S. 30–61, hier S. 45 (Digitalisat)
    3 Ernst Schubert: Die Billunger. In: Ernst Schubert (Hrsg.): Politik, Verfassung, Wirtschaft vom 9. bis zum ausgehenden 15. Jahrhundert (= Geschichte Niedersachsens. Bd. II,1). Hahn, Hannover 1997, ISBN 3-7752-5900-7, S. 155.
    4 Chronicon Sancti Michaelis Luneburgensis in: MGH SS 23, 1874, S. 391–397 hier S. 391: filio comitis Billingi.
    5 Gerd Althoff: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. (= Münstersche Mittelalter-Schriften. Band 47). Fink, München 1984, ISBN 3-7705-2267-2, S. 73.
    6 Gerd Althoff: Die Billunger in der Salierzeit. In: Stefan Weinfurter (Hrsg.): Salier, Adel und Reichsverfassung (= Die Salier und das Reich. Bd. 1). Thorbecke, Sigmaringen 1991, S. 309–329, hier S. 311.
    7 Als Annahme bezeichnet Christian Hanewinkel: Die politische Bedeutung der Elbslawen im Hinblick auf die Herrschaftsveränderungen im ostfränkischen Reich und in Sachsen von 887–936. Politische Skizzen zu den östlichen Nachbarn im 9. und 10. Jarhundert. Münster 2004, S. 217 die Abstammung Hermanns von dem Legaten Bernhard.
    8 Die Söhne Bernhard und Liutger sind belegt durch eine Erwähnung bei Annalista Saxo a.A.1038: Machtildis, que filia fuit Herimanni ducis Saxonum de Liuniburch, soror Bennonis Sive Bernhardi ducis et Liudigeri comitis.
    9 Hans-Joachim Freytag: Die Herrschaft der Billunger in Sachsen (= Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens. Bd. 20). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1951, S. 48; Günther Bock: Hammaburg und Domkirche in den frühen Jahrhuderten Hamburgs−Versuch einer historischen Neubewertung. In: Rainer-Maria Weiss, Anne Klammt (Hrsg.): Mythos Hammaburg. Archäologische Entdeckungen zu den Anfängen Hamburgs (= Veröffentlichung des Helms-Museums, Archäologisches Museum Hamburg, Stadtmuseum Harburg. Bd. 107). Archäologisches Museum, Hamburg 2014, ISBN 978-3-931429-27-0, S. 291–302, hier S. 293.
    10 DO III, 179.
    11 Der Tabula gentis Billingorum, abgedruckt in MGH SS 13, 344.
    12 Gerd Althoff: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen (= Münstersche Mittelalter-Schriften. Bd. 47). Fink, München 1984, ISBN 3-7705-2267-2, S. 376.
    13 Nathalie Kruppa: Die Billunger und ihre Klöster.Beispiele zu den weitläufigen Verbindungen im frühmittelalterlichen Sachsen. in: Concilium medii aevi Bd. 12 (2009) S. 1–41, hier S. 4 Anmerkung 8.
    14 Ruth Bork: Die Billunger. Mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen Grenzraumes im 10. und 11. Jahrhundert. Greifswald 1951, S. 26; ihr folgend Bernhard Friedmann: Untersuchungen zur Geschichte des abodritischen Fürstentums bis zm Ende des 10. Jahrhunderts (= Osteuropastudien des Landes Hessen. Reihe 1: Giessener Abhandlungen zur Agrar- und Wirtschaftsforschung des europäischen Ostens. Bd. 197). Duncker & Humblot, Berlin 1986, ISBN 3-428-05886-0, S. 244.
    15 Gerd Althoff: Amicitiae und Pacta. Bündnis, Eignung, Politik und Gebetsgedenken im beginnenden 10. Jahrhundert. Hahn, Hannover 1992, S. 121 hält die Identität Hermanns mit dem in einem Gedenkeintrag des St. Galler Verbrüderungsbuches verzeicneten Herimann für möglich und datiert den Eintrag in die Zeit vor dem Jahr 930.
    16 Die nähere Bestimmung des bei Widukind von Corvey II, 4 lediglich als Barbaren bezeichneten slawischen Gegners als Redarier ergibt sich aus ihrer ausdrücklichen Nennung in DO I, 2 vom 14. Oktober 936.
    17 Widukind II, 4.
    18 Ernst Schubert: Die Billunger. In: Ernst Schubert (Hrsg.): Politik, Verfassung, Wirtschaft vom 9. bis zum ausgehenden 15. Jahrhundert. (= Geschichte Niedersachsens. Bd. 2, Tl. 1.) Hahn, Hannover 1997, ISBN 3-7752-5900-7, S. 155–164, hier S.56.
    19 Widukind II, 4: Wichmannus vir potens et fortis, magnanimus, belli gnarus et tantae scientiae, ut a subiectis supra hominem plura nosse predicaretur.
    20 Adam II, 9; dazu Gerd Althoff: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen (= Münstersche Mittelalter-Schriften. Bd. 47). Fink, München 1984, ISBN 3-7705-2267-2, S. 8. Anders neuerdings Günther Bock: Hammaburg und Domkirche in den frühen Jahrhunderten Hamburgs−Versuch einer historischen Neubewertung. In: Rainer-Maria Weiss, Anne Klammt (Hrsg.): Mythos Hammaburg. Archäologische Entdeckungen zu den Anfängen HaHamburgs (= Veröffentlichung des Helms-Museums, Archäologisches Museum Hamburg, Stadtmuseum Harburg. Bd. 107). Archäologisches Museum, Hamburg 2014, ISBN 978-3-931429-27-0, S. 291–302, hier S. 295, nach dessen Auffassung Adam von Bremen damit die Herkunft der der Bremer Kirche feindlich gesinnten Nachkommen Hermanns habe diskreditieren wollen.
    21 Ernst Schubert: Die Billunger. In: Ernst Schubert (Hrsg.): Politik, Verfassung, Wirtschaft vom 9. bis zum ausgehenden 15. Jahrhundert. (= Geschichte Niedersachsens. Bd. 2, Tl. 1.) Hahn, Hannover 1997, ISBN 3-7752-5900-7, S. 155–164, hier S.56.
    22 Gerd Althoff: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen (= Münstersche Mittelalter-Schriften. Bd. 47). Fink, München 1984, ISBN 3-7705-2267-2, S. 85 und 376.
    23 Eduard Hlawitschka: „Merkst Du nicht, daß Dir das vierte Rad am Wagen fehlt?“ Zur Thronkandidatur Ekkehards von Meißen (1002) nach Thietmar, Chronicon IV c. 52. In: Karl Hauck, Hubert Mordeck (Hrsg.): Geschichtsschreibung und geistiges Lebn im Mittelalter. Festschrift für Heinz Löwe zum 65. Geburtstag. Böhlau, Köln u. a. 1978, S. 281–311, hier S. 293.
    24 Ernst Schubert: Politik, Verfassung, Wirtschaft vom 9. bis zum ausgehenden 15. Jahrhundert (= Geschichte Niedersachsens Bd. II,1). Hahn, Hannover 1997, ISBN 3-7752-5900-7 S. 155.
    25 Gerd Althoff: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat (= Kohlhammer-Urban-Taschenbücher. 473). 3., durchgesehene Auflage. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2013, ISBN 978-3-17-022443-8, S. 81.
    26 Matthias Becher: Loyalität oder Opposition?: Die Sachsen und die Thronfolge im Ostfrankenreich (929–939). In: Deutsche Königspfalzen. Bd. 7. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007, S. 69–86, hier S. 80.
    27 Ernst Schubert: Politik, Verfassung, Wirtschaft vom 9. bis zum ausgehenden 15. Jahrhundert (= Geschichte Niedersachsens Bd. II,1). Hahn, Hannover 1997, ISBN 3-7752-5900-7 S. 159; ebenso Johannes Laudage: Otto der Große (912–973). Eine Biograhie. Pustet, Regensburg 2001, ISBN 3-7917-1750-2, S. 123.
    28 Widukind III, 19, 24, 25, 29, 50, 52, 53, 59, 60.
    29 Ruth Bork: Die Billunger. Mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen Grenzraumes im 10. und 11. Jahrhundert. Greifswald 1951, S. 52.
    30 Matthias Becher: Rex, Dux und Gens. Untersuchungen zur Entstehung des sächsischen Herzogtums im 9. und 10. Jahrhundert. Matthiesen, Husum 1996, ISBN 3-7868-1444-9, S. 256.
    31 Hans-Werner Goetz: Das Herzogtum der Billunger – Ein sächsischer Sonderweg? In: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte. Bd. 66, 1994, ISSN 0078-0561, S. 167–197, hier S. 168; Gerd Althoff: Die Billunger in der Salierzeit. In: Stefn Weinfurter (Hrsg.): Salier, Adel und Reichsverfassung (= Die Salier und das Reich. Bd. 1). Thorbecke, Sigmaringen 1991, S. 309–329, hier S. 311; Johannes Laudage: Otto der Große (912–973). Eine Biographie. Pustet, Regensburg 2001, ISBN 3-7917-1750-2, S. 226.
    32 Andrea Stieldorf: Marken und Markgrafen. Studien zur Grenzsicherung durch die fränkisch-deutschen Herrscher Hahn, Hannover 2012, ISBN 978-3-7752-5764-0, S. 238–241 sowie 245.
    33 DO I, 183: per interventum Herimanni marchionis. In den Urkunden DO I, 308 und 309 wird Hermann nicht als Markgraf, sondern als Graf bezeichnet. Dazu Andrea Stieldorf: Marken und Markgrafen. Studien zur Grenzsicherung durch die fränkisch-deuschen Herrscher Hahn, Hannover 2012, ISBN 978-3-7752-5764-0, S. 239.
    34 Andrea Stieldorf: Marken und Markgrafen. Studien zur Grenzsicherung durch die fränkisch-deutschen Herrscher Hahn, Hannover 2012, ISBN 978-3-7752-5764-0, S. 114.
    35 Albert K. Hömberg: Westfalen und das sächsische Herzogtum. Aschendorff, Münster 1963, S. 85 f.; ablehnend Ernst Schubert: Die Billunger. In: Ernst Schubert (Hrsg.): Politik, Verfassung, Wirtschaft vom 9. bis zum ausgehenden 15. Jahrhundert.= Geschichte Niedersachsens. Bd. 2, Tl. 1.) Hahn, Hannover 1997, ISBN 3-7752-5900-7, S. 155–164, hier S. 159.
    36 Matthias Becher: Rex, Dux und Gens. Untersuchungen zur Entstehung des sächsischen Herzogtums im 9. und 10. Jahrhundert. Matthiesen, Husum 1996, ISBN 3-7868-1444-9, S. 258.
    37 Ob es sich bei dem in DO I, 72 vom 29. Dezember 945 genannten Herimmannus comes um Hermann handelt ist zweifelhaft.
    38 Dudo, Gesta Normannorum Kap. 23.
    39 Matthias Becher: Otto der Große. Kaiser und Reich. Eine Biographie. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-63061-3, S. 156.
    40 Widukind II, 20.
    41 Gerd Althoff: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Fink, München 1984, ISBN 3-7705-2267-2, S. 78.
    42 Überlegungen zur Lage der Burg bei Wolfgang Brüske: Untersuchungen zur Geschichte des Lutizenbundes. Deutsch-wendische Beziehungen des 10.–12. Jahrhunderts (= Mitteldeutsche Forschungen. Bd. 3). 2., um ein Nachwort vermehrte Auflage. Böhla, Köln u. a. 1983, ISBN 3-412-07583-3, S. 220 f.; sollte es sich bei der Bezeichnung um eine Verderbtheit des slawischen Suislegrad (Burg Süsel) handeln, käme die Süseler Schanze in Betracht.
    43 Ernst Schubert: Politik, Verfassung, Wirtschaft vom 9. bis zum ausgehenden 15. Jahrhundert (= Geschichte Niedersachsens Bd. II,1). Hahn, Hannover 1997, ISBN 3-7752-5900-7 S. 160 f.
    44 Zur Lage dieser Burg Wolfgang Brüske: Untersuchungen zur Geschichte des Lutizenbundes. Deutsch-wendische Beziehungen des 10.–12. Jahrhunderts (= Mitteldeutsche Forschungen. Bd. 3). 2., um ein Nachwort vermehrte Auflage. Böhlau, Köln u. a. 193, ISBN 3-412-07583-3, S. 198 f.
    45 Widukind III, 68.
    46 Wolfgang H. Fritze: Probleme der abodritischen Stammes- und Reichsverfassung und ihrer Entwicklung vom Stammesstaat zum Herrschaftsstaat. In: Herbert Ludat (Hrsg.): Siedlung und Verfassung der Slawen zwischen Elbe, Saale und Oder. W. Schmit, Gießen 1960, S. 141–219 hier S. 159; Peter Donat: Mecklenburg und Oldenburg im 8. bis 10. Jahrhundert. In: Mecklenburgische Jahrbücher. Bd. 110, 1995, S. 5–20 hier S. 17.
    47 Christian Lübke:Das östliche Europa. Siedler, München 2004 S. 181 interpretiert den Zuzug Hermann Billungs als zielgerichtete Unterstützung Mistiwojs.
    48 Erich Hoffmann: Beiträge zur Geschichte der Obotriten zur Zeit der Nakoniden. In: Eckhard Hübner, Ekkerhard Klug, Jan Kusber (Hrsg.): Zwischen Christianisierung und Europäisierung. Beiträge zur Geschichte Osteuropas in Mittelalter und Frühr Neuzeit. Festschrift für Peter Nitsche zum 65. Geburtstag (= Quellen und Studien zur Geschichte des östlichen Europa. Bd. 51). Steiner, Stuttgart 1998, ISBN 3-515-07266-7, S. 23–51, hier S.27.
    49 Gerd Althoff: Saxony and the Elbe Slavs in the Tenth Century. In: The New Cambridge Medieval History. Band 3: Timothy Reuter (Hrsg.): c. 900 – c.1024 Cambridge University Press, Cambridge u. a. 1999, ISBN 0-521-36447-7, S. 267–292, hier S. 28: Henry I's elevation to kingship at Fritzlar in 919 had a less-noticed consequence for the Saxon people: its duke was now king.
    50 So in DO I, 72, 174, 308, 309 und 440.
    51 In DO I,183 verleiht Otto I. auf Intervention Herimanni marchionis dem Kloster St. Michael den Salzzoll zu Lüneburg, in den weiteren Schenkungsurkunden für St.Michael DO I 308 und 309 wird Hermann als comes bezeichnet.
    52 Widukind von Corvey II,11 und III, 6, 23, 50, 51, 52, 64, 68, 70, 75 sowie Continuator Reginonis a.A. 949.
    53 Widukind II, 2 bezeichnet ihn als „Zweiten hinter dem König und Besten unter den Sachsen“.
    54 Gerd Althoff: Das Bett des Königs in Magdeburg. Zu Thietmar II, 28. In: Helmut Maurer, Hans Patze (Hrsg.): Festschrift für Berent Schwineköper. Zu seinem siebzigsten Geburtstag. Thorbecke, Sigmaringen 1982, S. 141–153, hier S. 149 f.
    55 Gerd Althoff: Das Bett des Königs in Magdeburg. Zu Thietmar II, 28. In: Helmut Maurer, Hans Patze (Hrsg.): Festschrift für Berent Schwineköper. Zu seinem siebzigsten Geburtstag. Thorbecke, Sigmaringen 1982, S. 141–153, hier S. 146 mit dem Hiweis auf die verwandtschaftliche Verbundenheit Hermanns und Adalberts.
    56 Thietmar II, 28.
    57 Gerd Althoff: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat (= Kohlhammer-Urban-Taschenbücher. Bd. 473). 3., durchgesehene Auflage. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2013, ISBN 978-3-17-022443-8, S. 133.
    58 Matthias Becher: Rex, Dux und Gens. Untersuchungen zur Entstehung des sächsischen Herzogtums im 9. und 10. Jahrhundert (= Historische Studien. Bd. 444). Matthiesen, Husum 1996, ISBN 3-7868-1444-9, S. 277; Matthias Becher: Volksbildung und Herzogtum in Sachsen während des 9. und 10. Jahrhunderts. In: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Bd. 108 (2000) S. 67–84, hier S. 83; Matthias Becher: Otto der Große. Kaiser und Reich. Eine Biographie. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-63061-3, S. 203.
    59 Dazu Gerd Althoff: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Fink, München 1984, ISBN 3-7705-2267-2, S. 39 Anmerkung 144.
    60 Chronicon Sancti Michaelis Luneburgensis in: MGH SS 23, 1874, S. 391–397 hier S. 396: Eisdem etiam temporibus inclitus vir, dux Hermannus obiit et in medio monasterio, quod ipse construxit, sepultus est.
    61 Ruth Bork: Die Billunger. Mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen Grenzraumes im 10. und 11. Jahrhundert. Greifswald 1951, S. 57.
    62 Anton Christian Wedekind: Hermann Herzog von Sachsen. Erste Vorarbeit zur Geschichte des Königreichs Hannover. Herold und Wahlstab, Lüneburg 1817.
    63 Anton Christian Wedekind: Hermann Herzog von Sachsen. Erste Vorarbeit zur Geschichte des Königreichs Hannover. Herold und Wahlstab, Lüneburg 1817, S. 41, 44.
    64 Anton Christian Wedekind: Hermann Herzog von Sachsen. Erste Vorarbeit zur Geschichte des Königreichs Hannover. Herold und Wahlstab, Lüneburg 1817, S. 53.
    65 Ernst Steindorff De ducatus, qui Billingorum dicitur, in Saxonia origine et progress. Schade, Berlin 1863.
    66 Ernst Steindorff: De ducatus, qui Billingorum dicitur, in Saxonia origine et progressu. Schade, Berlin 1863, S. 90–98;
    67 Ludwig Weiland: Entwickelung des sächsischen Herzogthums unter Lothar und Heinrich dem Löwen. Greifswald 1866, S. 1, 3 f.
    68 Matthias Becher: Rex, Dux und Gens. Untersuchungen zur Entstehung des sächsischen Herzogtums im 9. und 10. Jahrhundert. Matthiesen, Husum 1996, ISBN 3-7868-1444-9 S. 13.
    69 Karl Jordan: Sachsen und das deutsche Königtum im Mittelalter. In: Historische Zeitschrift Bd. 210 (1970) S. 529–559, hier S. 541.
    70 Karl Jordan: Das sächsische Herzogtum und der Raum an der oberen Weser während des Hohen Mittelalters. In: Kunst und Kultur im Weserraum. Bd. 1, 1966, S. 127-133, hier S. 127
    71 Klaus Nass: Rezension zu Matthias Becher: Rex, Dux, Gens. In: Deutsches Archiv Bd. 55, S. 731-732.

    Familie/Ehepartner: Oda von Sachsen. Oda gestorben in an einem 15 Mär nach 973. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 8. Herzogin Mathilde von Sachsen (Billunger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 935 und 945; gestorben am 25 Mai 1008; wurde beigesetzt in St. Peter in Gent.
    2. 9. Herzog Bernhard I. von Sachsen (Billunger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 950; gestorben am 9 Feb 1011 in Corvey; wurde beigesetzt in Kloster St. Michaelis, Lüneburg, Niedersachsen, DE.
    3. 10. Suanhilde (Schwanhild) von Sachsen (Billunger)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 11. Liutger (Liudger) von Sachsen (Billunger)  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Familie/Ehepartner: Hildesuith (Hildegard) von der Westerburg. Hildesuith wurde geboren in cir 910; gestorben in cir 970. [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 5

  1. 6.  Graf Wichmann II. von Sachsen (Billunger), der Jüngere Graf Wichmann II. von Sachsen (Billunger), der Jüngere Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Wichmann4, 3.Billung3, 2.Egbert2, 1.Wichmann1) wurde geboren in cir 930; gestorben am 22 Sep 967.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf in vielen Gauen in Engern

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Wichmann_II.

    Wichmann II. (auch mit dem Namenszusatz der Jüngere bezeichnet) aus dem sächsischen Adelsgeschlecht der Billunger, (* um 930[1]; † 22. September 967) war Graf in vielen Gauen in Engern[2] und wurde bekannt als der „Rebell des Ottonen-Reiches“.

    Herkunft und Familie
    Wichmann war der Sohn des Grafen Wichmann I. (der Ältere) aus dem Geschlecht der Billunger (* um 900, † 23. April 944).
    Seine Mutter war höchstwahrscheinlich eine Schwester von Königin Mathilde, der Gemahlin von König Heinrich I. Somit war Wichmann ein angeheirateter Neffe von Heinrich I. und ein Vetter von Kaiser Otto I.
    Der Vater Wichmanns hatte noch zwei jüngere Brüder:
    • Amelung, der Bischof von Verden wurde, und
    • Hermann, (in der Literatur wird in der Regel der Doppelname Hermann Billung genannt), der später Herzog von Sachsen[3] wurde.
    Wichmann hatte folgende Geschwister:
    • Bruno, (* 920/925, † 14. Februar 976), der 962 als Bruno I. von Sachsen Nachfolger seines Onkels Amelung im Bistum Verden wurde;
    • Ekbert, (* um 932; † April 994) (auch Ekbert der Einäugige genannt);
    • Hadwig, (* 939, † 4. Juli 1014), auch bekannt als Hathui, verheiratet mit Siegfrid von Merseburg, dem Sohn des Markgrafen Gero; nach dessen Tod erste Äbtissin von Gernrode
    Ob auch
    • Dietrich, († 25. August 985), der spätere Markgraf der Nordmark
    ein Bruder Wichmanns war, ist in der Geschichtsforschung umstritten. Eine zumindest nahe verwandtschaftliche Beziehung zu den Billungern scheint aber gesichert zu sein.
    Wichmann war verheiratet.[4] Seine Frau hieß vermutlich Hathwig.[5]
    Zu Nachkommen Wichmanns ist ebenfalls wenig bekannt. Genannt werden:
    • Amelung, Sohn der Hathwig[6]
    • Imma und Frideruna (auch Frederuna), († 3. Februar 1025?[7]), beide Äbtissinnen von Kemnade.

    Lebensweg
    Der Lebensweg Wichmanns ist eng verknüpft sowohl mit der von König Otto I. betriebenen Reichs- und Familienpolitik – seine heftigsten Feinde fand Otto innerhalb seiner eigenen Familie.
    Weiterhin zeigt eine Analyse der Memorialdokumente im Einflussbereich der Billungschen Familie, wie beispielsweise des Nekrologes des billungschen Hausklosters St. Michael zu Lüneburg, dass in der Lebenszeit Wichmanns und seiner Verwandten ein Prozess der Umwandlung vom lockeren Familienbund zum Adels- und Herrschergeschlecht der Billunger stattfand. Die damit verbundenen Machtkämpfe sowie die genossenschaftlichen Beziehungen innerhalb und außerhalb der Familie bestimmen das Leben dieses Mannes.

    Kindheit
    Wichmann wurde bereits als Kind an den Hof von Otto I. geholt und dort gemeinsam mit seinem Bruder Ekbert und dem etwa gleichaltrigen Sohn Ottos, Liudolf, wie ein Königssohn erzogen.[8] Obwohl noch jung an Jahren, werden ihm die Zwistigkeiten, die sowohl innerhalb der königlichen Familie als auch zwischen dem König und Wichmanns Vater herrschten, nicht entgangen sein.
    Die von Ottos Vater, König Heinrich I., geschaffene Hoheit über die slawischen Stämme im Gebiet zwischen den Linien Elbe/Saale und Oder/Neiße war noch wenig gefestigt. So erhoben sich unmittelbar nach König Heinrichs Tod im Jahre 936 die Stämme der Redarier, die südöstlich der Müritz angesiedelt waren. Heinrichs Nachfolger Otto I. setzte den Onkel Wichmanns, Hermann Billung, als Heerführer ein und beauftragte ihn mit der Niederschlagung des Aufstandes. Hermann Billung zwang die Redarier erneut unter Tribut, wofür ihn der König zum Markgrafen über die slawischen Gebiete[9] der Redarier, Abotriten, Wagrier und auch gegen die immer wieder von Norden einfallenden Dänen berief.
    Wichmanns Vater empörte sich gegen diese Bevorzugung des jüngeren Bruders. Da seine Einwände jedoch beim König kein Gehör fanden, verließ er, Krankheit vorgebend, das Heer und schlug sich auf die Seite des Herzogs Eberhard von Franken, der sich wegen einer Lehensstreitigkeit im offenen Konflikt mit Otto I. befand.[10] Im Jahre 938 gab er jedoch seinen Widerstand gegen den König auf und blieb ihm fortan ergeben.
    Als Wichmann im Jahre 944 den Vater verlor, waren er und sein Bruder Ekbert noch zu jung zur Übernahme der gräflichen Aufgaben in ihren Gauen zwischen Elbe und unterer Weser, so dass ihr Onkel Hermann Billung als ihr gesetzlicher Vormund die Verwaltung ihres Erbes und Graf Heinrich I. von Stade, ein naher Verwandter des Königs und vermutlich mit Hermann Billung verschwägert, das Legat über ihre Grafschaften übernahm. Der Onkel nutzte die Gelegenheit, seinen beiden Neffen das Erbe zu beschneiden. Dass ihre diesbezüglichen Beschwerden beim König erfolglos blieben, begründete den Groll der beiden Brüder sowohl gegen den Onkel als auch gegen den König.

    Teilnahme am Liudolfinischen Aufstand
    König Otto I. fand auch innerhalb der eigenen Familie heftige Widersacher. Insbesondere sein Sohn Liudolf befand sich, besorgt um seine eigene Thronfolge, in heftigen Auseinandersetzungen mit dem Vater. Als dieser im Jahre 951 aus dynastischen Gründen Adelheid von Burgund ehelichte, die ihm 953 einen Sohn gebar, befürchtete Liudolf eine Rücksetzung in der Erbfolge und begann einen bewaffneten Aufstand gegen den königlichen Vater. Viele Fürsten, vor allem in Sachsen, Lothringen und Bayern, die sich ebenfalls im Konflikt mit dem König befanden, schlossen sich dem Aufstand an.
    Im Juli 953 zog Otto I. mit einem Heer nach Mainz, wo sich sein Sohn verschanzt hatte und seinen Vater in Waffen erwartete. Es kam zu wochenlangen, für beide Seiten verlustreichen Kämpfen. Der König forderte bei Hermann Billung ein Ersatzheer an, welches von Markgraf Dietrich zusammen mit Wichmann aus Sachsen herangeführt wurde. Dieses Heer aber wurde von Liudolf und seinem Schwager Konrad, dem Ehemann von Otto I. Tochter Liutgard, in einen Hinterhalt gelockt. Liudolf versuchte, die beiden Heerführer mit Versprechungen auf seine Seite zu bringen. Bei Dietrich misslang der Versuch, Wichmann aber wechselte wegen seiner Verärgerung über seinen Onkel und den König die Seiten und kämpfte nun vor Mainz gegen seinen Vetter.
    Etwa sechzig Tage, nachdem Otto I. begonnen hatte, Mainz zu belagern, hatte noch immer keine der Parteien einen nennenswerten Vorteil erzielt, und man beschloss, zu verhandeln. Der König schickte Ekbert, Wichmanns Bruder, der in einem unvorsichthtig geführten Kampf ein Auge verloren hatte, als Geisel in die Stadt, um jederzeit sicheres Geleit ins Heerlager zu gewährleisten. Liudolf und Konrad traten vor den König, bekannten sich des Aufruhrs schuldig und waren bereit zur Sühne, stellten aber die Bedingung, dass ihre Mitverschworenen straffrei blieben. Diese Bedingung lehnte der König ab. Daraufhin beendete Liudolf die Verhandlungen und zog mit seinem Heer von Mainz nach Regensburg, da sich ihm inzwischen auch die Bayern angeschlossen hatten.
    Nachdem Wichmann seinen Bruder Ekbert, der dem König zürnte, weil dieser ihm seine Augenverletzung als selbstverschuldeten Leichtsinn auslegte, in Mainz wiedergetroffen hatte, beschlossen beide, gegen ihren Onkel in Sachsen aufzubegehren, denn sie bezeichneten diesen in aller Öffentlichkeit als den Räuber ihres väterlichen Erbes und Dieb ihrer Schätze.[11] Sie zogen mit ihrem Gefolge nach Sachsen, wo Hermann Billung als Stellvertreter (procurator regis) des Königs fungierte, und versuchten, einen Aufstand zu organisieren. Ihr Onkel konnte dies verhindern und seine beiden Neffen gefangen nehmen. Nachdem Otto I. auch vor Regensburg gegen seinen Sohn erfolglos geblieben war, zog er sich zum Ende des Jahres 953 nach Sachsen zurück. Dort führte Hermann Billung seine gefangenen Neffen vor den König und klagte sie des Aufruhrs an. Die Räte schlugen vor, die beiden zu züchtigen, der König aber ließ Milde walten: Ekbert wurde freigelassen und nur Wichmann zur Haft am Hofe verurteilt.

    Bündnis mit slawischen Stämmen
    Anfang des Jahres 955 zog der König nach Bayern, um Regensburg zu erobern. Wichmann sollte den König begleiten, aber er hatte andere Pläne und schob Krankheit vor. Daraufhin appellierte Otto I. an seinen Vetter, er möge ihm, der ihn an Sohnes sttatt aufgenommen habe, keine weiteren Schwierigkeiten bereiten und beauftragte den Grafen Iba, während seiner Abwesenheit Wichmann zu beaufsichtigen. Einige Tage später bat Wichmann den Grafen, an der Jagd teilnehmen zu dürfen, die Erlaubnis dazazu nutzte Wichmann zur Flucht, denn seine Anhänger hatten ihn bereits im Wald erwartet. Marodierend zogen sie nach Engern, überfielen mehrere Burgen, und Wichmann verbündete sich wieder mit seinem Bruder Ekbert, mit dem er nun erneut die Truppen seines Onkels angriff. Dieser aber konnte sich seiner Neffen wiederum erfolgreich erwehren und vertrieb sie nach Norden über die Elbe, wo sie in das Gebiet der Abodriten gelangten.
    Das Herrschaftszentrum der Abodriten lag zu dieser Zeit auf der Mecklenburg, wo Fürst Nakon gemeinsam mit seinem Bruder Stoignew regierte. Die Abodriten waren schon zu Zeiten Karls des Großen mit den Sachsen verfeindet, und so konnten Wichmann und Ekbert sie gewinnen, mit ihnen gemeinsam gegen Hermann Billung vorzugehen. Nach Ostern 955 fielen abodritische Stämme unter der Führung Wichmanns mit einem großen Heer in Sachsen ein. Hermann Billung war dieser Übermacht nicht gewachsen und musste sich zurückziehen. Im Burgwall von Cocarescem[12] hatte die Zivilbevölkerung aus der Umgebung Schutz gesucht und mit Wichmann ausgehandelt, dass das Leben der freien Bürger samt ihrer Frauen und Kinder gegen die Knechte und allen Hausrat eingetauscht werde. Dieser Vertrag aber wurde nicht eingehalten,[13] die Folge war die Ermordung aller erwachsenen männlichen Bürger. Die Mütter mit ihren Kindern wurden als Gefangene verschleppt.
    Nachdem Otto I. am 10. August 955 die Magyaren in der Schlacht auf dem Lechfeld bei Augsburg vernichtend geschlagen hatte, wollte er Vergeltung für das Massaker von Cocarescem. Wichmann und Ekbert wurden des Hochverrates angeklagt und als Landesfeinde geächtet, ihren Anhängern aber wurde Amnestie in Aussicht gestellt, wenn sie ihren Widerstand gegen Hermann Billung und den König aufgäben. Von dieser Regelung wollten auch die Abodriten profitieren und boten an, sich unter die Zinspflicht des Königs zu stellen, die Hoheit in ihren Gebieten aber wollten sie behalten. Dies lehnte der König ab und zog mit seinem Heer in Richtung Ostsee, alles vernichtend und verbrennend, was sich ihm in den Weg stellte. Erst in der ausgedehnten ScSchilf- und Sumpfwildnis des Flusses Raxa kurz vor der Darß-Zingster Boddenkette kam das Heer zum Stillstand und wurde auch sofort von den Slawen umzingelt. Nach vier Tagen Belagerung waren die Krieger des Königs durch Hunger und Krankheit derart erschöpft, dass Otto I. seinen Markgrafen Gero ins slawische Lager zu Fürst Stoignew schickte und diesem eine ehrenvolle Kapitulation anbot, was dieser angesichts der für die Slawen vermeintlich günstigen strategischen Situation ablehnte. Am nächsten Tag, es war der 16. Oktober 955, kam es zur Schlacht an der Raxa, welche für die Abodriten zu einer verheerenden Niederlage führte.[14] Wichmann und Ekbert gelang es, sich rechtzeitig[15] abzusetzen und nach Frankreich zu fliehen. Dort ffanden sie bei Hugo, dem Herzog von Burgund, Unterschlupf. Hugo war der Ehemann von Hadwig, der Schwester Ottos I. und damit der Cousin der beiden Flüchtigen. Die Tatsache, dass die beiden Brüder unbehelligt quer durch das Deutsche Reich bis nach Frankreich gelangen konnten, zeigt deutlich, in welchem Ausmaß sie in ihrer Feindschaft gegen den König unterstützt wurden.

    Vorübergehende Unterwerfung
    Im Jahr darauf gelang es Wichmann, sich heimlich in seine Heimat[16] zu schleichen und seine Frau zu besuchen.[17]
    Am 16. Juni 956 starb Herzog Hugo, und Wichmann musste Frankreich verlassen. König Otto I. schickte ihm unverzüglich ein Heer entgegen, offenbar unter Führung des Markgrafen Gero, diesen aber bat Wichmann, beim König für ihn um Gnade zu bitten. Auch Geros Sohn Siegfrid, der Wichmanns Schwager war, setzte sich für ihn ein. Nachdem Wichmann einen Eid darüber abgelegt hatte, dass er zeit seines Lebens nie wieder gegen den König sprechen noch handeln würde, durfte er sich auf die Güter seiner Ehefrau zurückziehen und seine Ächtung wurde aufgehoben.
    Für die nächsten Jahre hielt sich Wichmann an seinen Schwur. Auch als Otto I. 961 nach Rom zog, wo er am 2. Februar 962 durch Papst Johannes XII. zum Kaiser gekrönt wurde, verhielt Wichmann sich zunächst ruhig. Als sich aber die Rückkehr des Kaisers verzögerte, versuchte er im Jahr 963 König Harald Blauzahn von Dänemark, der bereits um 960 gegen das Deutsche Reich rebelliert hatte, für einen Kriegszug gegen Sachsen zu gewinnen. Der Dänenkönig erkannte aber, dass Wichmann ihn nur für eigene Zwecke missbrauchen wollte, und lehnte ab. Wichmann unternahm, wieder gemeinsam mit seinem Bruder Ekbert, auf eigene Faust verschiedene Raubzüge in der Billunger Mark, konnte seinen Onkel aber wiederum nicht besiegen. Vielmehr musste er fliehen, nachdem einige seiner Genossen ergriffen und stranguliert wurden. Als Markgraf Gero erfuhr, dass Wichmann seinen Schwur gebrochen hatte, schickte er ihn zurück zu den Slawen, wo er vom Stamm der Redarier willkommen geheißen wurde.

    Kampf gegen die Polanen und erneute Rebellion gegen Hermann Billung
    Zu dieser Zeit erstarkten die westslawischen Polanen unter dem Piastenfürsten Mieszko I. und expandierten sowohl nach Osten bis zum Bug als auch von der Oder aus westwärts, wobei sie auf erbitterten Widerstand der dort siedelnden slawischen Stämme und der Markgrafen des deutschen Reiches stießen. Wichmann kämpfte gemeinsam mit seinen Gastgebern gegen den polnischen Herzog, konnte ihn 963 zweimal in der Schlacht besiegen und tötete auch dessen Bruder.
    In der Mark der Billunger war der westslawische Stamm der Wagrier bereits christianisiert, das Herrschaftszentrum ihres Fürsten Zelibor lag in der Stadt Starigard, dem heutigen Oldenburg.[18] Obwohl die Wagrier zum Stammesverband der Abodriten gehörten, weigerte sich Zelibor, eine Oberherrschaft des Fürsten Mistiwoj anzuerkennen, der als Nachfolger Nakons die Abodriten regierte.
    Bereits mehrfach hatten sich die Kontrahenten vor Hermann Billung, der als regierender Fürst der Mark auch zuständiger Gerichtsherr war, angeklagt. So auch im Jahr 967. Das Urteil fiel zu Ungunsten Zelibors aus, was dieser zum Anlass nahm, gegen Hermann Billung die Waffen zu erheben. Wichmann ergriff diese Gelegenheit zum Kampf gegen seinen Onkel umgehend, aber ebenso wie bisher ohne Erfolg. Nachdem die Truppen des Herzogs die Burg der Wagrier belagert und in kürzester Zeit ausgehungert hatten,[19] setzte sich Wichmann ab und floh,[20] diesmal zum Stamm der Wolliner an die Odermündung.

    Erneuter Kampf gegen die Polanen und Tod
    Im gleichen Jahr unternahm Mieszko I. den Versuch, das Gebiet der Odermündung und die reiche Handelsstadt Wollin zu erobern.[21] Also kämpfte Wichmann erneut gemeinsam mit seinen Gastgebern gegen den polnischen Widersacher, der ihn diesmal allerdings mit einer Kriegslist solcherart in Bedrängnis brachte, dass er, von seinen eigenen Leuten an der Flucht gehindert, bis zur völligen Erschöpfung kämpfen musste. Schwer verwundet, ergab er sich schließlich und reichte mit folgenden Worten sein Schwert an den Feind: Nimm dieses Schwert und überbringe es deinem Herrn, damit er es zum Zeichen des Sieges nehme und seinem Freunde dem Kaiser übersende, auf dass dieser wisse, er könne nun eines erschlagenen Feindes spotten, oder einen Blutsverwandten beweinen. Anschließend erlag Wichmann seinen Verletzungen. Dies geschah am 22. September des Jahres 967.



    Quellen
    Die ergiebigste zeitgenössische Quelle ist die „Sachsengeschichte“ (Res gestae Saxonicae) des Widukind von Corvey. Als Nachfahre des sächsischen Herzogs Widukind gehörte dieser quasi zur Familie der Billunger und gilt den Historikern als „Kronzeuge“ für die Ereignisse im o.a. Zeitraum. Allerdings sind seine Ausführungen stellenweise unkorrekt, weshalb der Wert der Quelle umstritten ist.
    • Widukind von Corvey: Die Sachsengeschichte des Widukind von Corvey., in: Quellen zur Geschichte der sächsischen Kaiserzeit, übersetzt von Albert Bauer, Reinhold Rau (Freiherr vom Stein- Gedächtnisausgabe 8), Darmstadt 1971, S. 1–183.
    Literatur
    • Joachim Herrmann (Hrsg.): Die Slawen in Deutschland. Geschichte und Kultur der slawischen Stämme westlich von Oder und Neiße vom 6. bis 12. Jahrhundert. Ein Handbuch. Akademie-Verlag, Berlin 1970 (Veröffentlichungen des Zentralinstituts für Ate Geschichte und Archäologie der Akademie der Wissenschaften der DDR, Bd. 14).
    • Wolfgang Giese: Der Stamm der Sachsen und das Reich in ottonischer und salischer Zeit. Franz Steiner, Wiesbaden 1979.
    • Hans-Joachim Freytag: Die Herrschaft der Billunger in Sachsen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1951.
    • Herbert Ludat: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa. Böhlau, Weimar 1995.
    Lexika
    • Hans-Joachim Freytag: Hermann Billung, Herzog in Sachsen. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 640 f. (Digitalisat). (Erwähnung Wichmanns)
    • Hans Jürgen Rieckenberg, Hans-Joachim Freytag: Billunger. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 240 (Digitalisat). – Familienartikel
    • Gerd Althoff: Wichmann. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 9, LexMA-Verlag, München 1998, ISBN 3-89659-909-7, Sp. 60.
    Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    • Seite der Stiftung für mittelalterliche Genealogie (Foundation for Medieval Genealogy)
    • Übersetzung der Urkunde von Heinrich II. aus dem Jahr 1004 zum Schutze des Klosters Kemnade (Original im Nordrhein-Westfälischen Staatsarchiv)
    Anmerkungen
    1 als Geburtsort käme Biangibudiburg in Frage, als wahrscheinlicher Wohnort seiner Eltern und Verwaltungszentrum der Güter von Wichmann I. der Ältere
    2 Engern ist der mittlere Teil des alten Stammlandes der Sachsen und liegt in einem Streifen von Hamburg bis Nordhausen zwischen Westfalen und Ostfalen
    3 Dem heutigen Leser wird sich mit dem Begriff „Sachsen“ eine Vorstellung verbinden, die von der Realität des Mittelalters erheblich abweicht. Zur Zeit Wichmanns bestand das Stammland der Sachsen aus Westfalen, Engern und Ostfalen.
    4 Widukind von Corvey, Sachsengeschichte, Drittes Buch, Kapitel 59 und Kapitel 60
    5 Auf einer Seite der englischen Stiftung für mittelalterliche Genealogie (FMG) wird eine Frau namens Hathwig als vermutliche Ehefrau von Wichmann genannt, Beide könnten auch die Eltern eines Sohnes Namens Amelung sein
    6 auf einer Seite der englischen Stiftung für mittelalterliche Genealogie (FMG) werden Wichmann und Hatwig als mögliche Eltern eines Grafen Amelung genannt.
    7 lt. Monastic Matrix war Frederuna Äbtissin in Kemnade bis 1025
    8 Beim Tode seines Vaters war Wichmann ca. 14 Jahre, die Mutter starb entweder im Kindbett oder kurz nach seiner Geburt
    9 auch als sogenannte „Billunger Mark“ bezeichnet
    10 Diese vorübergehende Rebellion gegen den König könnte ein Grund dafür gewesen sein, dass Otto I. seine noch jungen Neffen Wichmann und Ekbert zur weiteren Erziehung an den Hof geholt hat
    11 Widukind von Corvey: Sachsengeschichte, Drittes Buch, Kapitel 24
    12 Der genaue Standort dieser Burg ist heute nicht mehr bekannt, nach einer Sage über die Zwerge von Hitzacker aber könnte sie im Marschland der Elbe gegenüber von Hitzacker gelegen haben
    13 Widukind von Corvey, Sachsengeschichte, Kapitel 52, in der Übersetzung von Wilhelm Wattenbach, Verlag Phaidon 1990 beschreibt das so: „Als nun die Barbaren in die Burg hineinstürmten, erkannte einer von ihnen seine Magd in der Frau eines Fregelassenen, und da er diese der Hand ihres Mannes zu entreißen strebte, erhielt er einen Faustschlag und schrie, der Vertrag sei von Seite der Sachsen gebrochen.“
    14 Der Verlauf dieser Schlacht wird von Widukind von Corvey in der „Sachsengeschichte“, Drittes Buch, Kapitel 53 bis 55 sehr ausführlich beschrieben.
    15 Ob Wichmann und sein Bruder noch an der Schlacht teilgenommen haben, oder schon vorher geflohen sind, ist nicht bekannt
    16 Wo genau diese Heimat lag bzw. wo sich die Güter seiner Frau befanden, geht aus den Quellen nicht hervor. Denkbar wäre der Ort Wichmannsburg, heute Ortsteil von Bienenbüttel in der Lüneburger Heide, Landkreis Uelzen. Aber auch andere Orte, de als Erbe Wichmanns dem Kloster Kemnade übergeben wurden, können in Frage kommen. (siehe dazu Web-Link zur Urkunde Heinrich II. von 1004)
    17 Dass er diese Reise unentdeckt durchführen konnte, zeigt wiederum, welch zahlreiche Verbündete er in Sachsen hatte
    18 Die Landkreise Plön und Ostholstein zusammen werden noch heute als Wagrien bezeichnet
    19 Widukind von Corvey lässt in seiner Sachsengeschichte anklingen (Drittes Buch, Kapitel 68), dass diese gesamte Episode eine Verschwörung Zelibors und Hermann Billungs gegen Wichmann gewesen sein könnte, da es nicht glaubhaft sei, dass eino im Kriegshandwerk geübter Mann wie Zelibor derart schlecht vorbereitet in diesen Krieg zog
    20 Zelibor musste sein Fürstenamt und seine Besitzungen an seinen Sohn übergeben, der als Geisel Hermann Billungs die Hoheit der Abodriten anerkannt hatte
    21 Mieszko war mittlerweile zum Christentum übergetreten; eine rein politische Entscheidung, um gegen die Fürsten des deutschen Reiches freie Hand zu haben (so wurde er künftig als der Freund des Kaisers Otto I. bezeichnet) und um seine Eroberugspläne gegen slawisch besiedelte Gebiete unter dem Deckmantel der Heidenmissionierung ausführen zu können. Auch hatte er die Tochter des böhmischen Herrschers Boleslav I., Dubrawka geheiratet und sich so den Beistand Böhmens gesichert.


  2. 7.  Hathui (Hadwig) von Sachsen (Billunger) Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Wichmann4, 3.Billung3, 2.Egbert2, 1.Wichmann1) wurde geboren in cir 939; gestorben am 4 Jul 1014.

    Notizen:

    Ehrung:
    Äbtissin des Klosters Gernrode

    Hathui heiratete Siegfried von Ostsachsen in cir 952. Siegfried (Sohn von Markgraf Gero I. von Ostsachsen, der Grosse ) gestorben am 25.6.959 oder 961. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 8.  Herzogin Mathilde von Sachsen (Billunger)Herzogin Mathilde von Sachsen (Billunger) Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Hermann4, 3.Billung3, 2.Egbert2, 1.Wichmann1) wurde geboren in zw 935 und 945; gestorben am 25 Mai 1008; wurde beigesetzt in St. Peter in Gent.

    Mathilde heiratete Graf Balduin III. von Flandern in nach 3 Sep 995. Balduin (Sohn von Markgraf Arnulf I. von Flandern, der Grosse und Gräfin Adele von Vermandois) wurde geboren in cir 940; gestorben am 1 Jan 962. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 12. Markgraf Arnulf II. von Flandern, der Jüngere  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 961 und 962.

    Mathilde heiratete Graf Gottfried von Verdun (Wigeriche), der Gefangene in cir 963. Gottfried (Sohn von Graf Gozelo im Bidgau (Wigeriche) und Uda (Oda) von Metz) wurde geboren in zw 930 und 935; gestorben in cir 4 Aug 1005; wurde beigesetzt in St. Peter in Gent. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 13. Herzog Gottfried von Verdun (von Niederlothringen) (Wigeriche), der Kinderlose  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 965; gestorben am 26 Sep 1023.
    2. 14. Herzog Gozelo I. von Niederlothringen (von Verdun), der Grosse  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 970; gestorben am 19 Apr 1044; wurde beigesetzt in Kloster Münsterbilsen.
    3. 15. Graf Friedrich von Verdun  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 6 Jan 1022.
    4. 16. Graf Hermann von Verdun (von Eenham  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 29 Mai 1029.
    5. 17. Bischof Adalbero von Verdun  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 964; gestorben am 19 Mrz 991.
    6. 18. Ermengarde von Verdun  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 975; gestorben in 1042.
    7. 19. Regilla (Reginlind) von Verdun  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 1 Feb 1050.

  4. 9.  Herzog Bernhard I. von Sachsen (Billunger)Herzog Bernhard I. von Sachsen (Billunger) Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Hermann4, 3.Billung3, 2.Egbert2, 1.Wichmann1) wurde geboren in cir 950; gestorben am 9 Feb 1011 in Corvey; wurde beigesetzt in Kloster St. Michaelis, Lüneburg, Niedersachsen, DE.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_I._(Sachsen)

    Bernhard I. (* um 950; † 9. Februar 1011 in Corvey) aus der Familie der Billunger war von 973 bis zu seinem Tod Herzog in Sachsen. Er war der Sohn und Nachfolger von Hermann Billung. Unter Bernhard I. wandelte sich das Amt des Herzoges in Sachsen vom Vertreter des Königs gegenüber dem Stamm zum Vertreter des Stammes gegenüber dem König. Nach dem Tod Kaiser Ottos II. stellte er sich gegen die Herrschaftsambitionen Heinrich des Zänkers und trug durch sein Verhalten maßgeblich dazu bei, ddass Ottos III. schließlich als König anerkannt wurde. Am Ende seines Lebens gehörte er zu den mächtigsten Personen in Sachsen, war aber nach Ansicht seiner Zeitgenossen zu klug dafür, sich selbst zum König wählen zu lassen. Bernhard wurde in der Kirche St. Michaelis in Lüneburg begraben.

    Nachkommen
    Bernhard I. war seit etwa 990 mit Hildegard von Stade verheiratet († 3. Oktober 1011), einer Tochter des Grafen Heinrich I. der Kahle von Stade[1] [2]. Auch sie wurde in der St.-Michaelis-Kirche beigesetzt. Bernhard und Hildegard hatten mindestens fünf Kinder:
    • Hermann († jung)
    • Bernhard II. († 1059) Herzog in Sachsen (1011–1059)
    ∞ Eilika († 10. Dezember nach 1055/56), Tochter des Heinrich von Schweinfurt, Markgraf des Nordgau
    • Thietmar († im Zweikampf 1. April 1048 in Pöhlde) Graf, 1004 bezeugt
    • Gedesdiu (Gedesti) († 30. Juni nach 1040), wohl 993 Äbtissin von Metelen, 1002–1040 Äbtissin von Herford, gründete 2. Juni 1011 das Stift Herford
    • Imma (995 Nonne zu Herford)
    Darüber hinaus können ihnen vermutlich zwei weitere Töchter zugerechnet werden:
    • Mathilde, neptis des Bischofs Thietmar von Merseburg († 28. April 1014 in Gernrode), Nonne in Gernrode, begraben daselbst
    • Othelendis († 9. März 1044) ∞ Dietrich III. Hieroselymita Graf von Holland 963 († 27. Mai 1039)


    Literatur
    • Ruth Bork: Die Billunger mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen Grenzraums im 10. und 11. Jahrhundert. Dissertation phil. masch. Greifswald 1951
    • Hans-Joachim Freytag: Bernhard I.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 112 (Digitalisat).
    • Richard G. Hucke: Die Grafen von Stade 900–1144, Genealogie, politische Stellung, Comitat und Allodialbesitz der sächsischen Udonen, Diss. Kiel, Stade 1956
    • Ernst Steindorff: Bernhard I. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 433–435.
    • Anton Christian Wedekind: Notea zu einigen Geschichtsschreibern des Deutschen Mittelalters, Erster Band Note 1 XXX und Beilagen aus ungedruckten Handschriften Hamburg 1823, Note XXIV, Genealogie der älteren Grafen von Stade, S. 247–256
    Fußnoten
    1 Hildegards Herkunft wurde 1823 von Wedekind ohne diplomatischen Nachweis postuliert. Seitdem wird die Angabe ungeprüft übernommen. Hucke hatte in seiner Dissertation über die Udonen 1956 diese Verbindung mit Hinweis auf die Spitzeneintragungraf Heinrich, seine Frau Hildegard und ihre Tochter Hildegard bei einer Gedenkeintragung der Udonen in Fulda kurz vor 1000 zu untermauern versucht. Für ihn handelte es sich dabei um Graf Heinrich den Kahlen von Harsefeld/Stade. Bork hatte 1951 in ihrer Dissertation über die Billunger die Fragen aufgeworfen, aber nicht vertieft, ob die Eheverbindung zwischen den Billungern und Udonen überhaupt gesichert sei und ob es sich bei der Spitzeneintragung nicht vielmehr um den Grafen Heinrich den Guten (Sohn des Kahlen) handele. Hucke hat Borks Arbeit gekannt, aber sich nicht mit ihr auseinandergesetzt. Dabei muss man berücksichtigen, dass er seine Arbeit mit den Dissertationen seiner Kollegen abstimmte, die zeitgleich über die Northeimer und die sächsischen Pfalzgrafen schrieben. Seitdem wurde die Heirat – gegen die in der Literatur Bedenken erhoben werden – nicht mehr in Frage gestellt.
    2 Dieter Riemer: Neue Überlegungen zu Hitda. cap. Herzogin Hildegard von Sachsen. in: Klaus Gereon Beuckers (Hrsg.): Äbtissin Hitda und der Hitda-Codex (Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt, Hs. 1640). Forschungen zu einem Hauptwerk dr ottonischen Kölner Buchmalerei. Darmstadt 2013. ISBN 978-3-534-25379-1. S. 33–55 [S. 52–54]. hält Hildegard für ein Mitglied der Sippe des Markgrafen Gero

    Familie/Ehepartner: Gräfin Hildegard von Stade. Hildegard (Tochter von Graf Heinrich von Stade (Udonen), der Kahle und Hildegard von Reinhausen ?) wurde geboren in zw 974 und 977; gestorben am 3 Okt 1011; wurde beigesetzt in Kloster St. Michaelis, Lüneburg, Niedersachsen, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 20. Herzog Bernhard II. von Sachsen (Billunger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1000; gestorben am 29 Mai 1059.
    2. 21. Othelendis von Sachsen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 9 Mrz 1044.

  5. 10.  Suanhilde (Schwanhild) von Sachsen (Billunger)Suanhilde (Schwanhild) von Sachsen (Billunger) Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Hermann4, 3.Billung3, 2.Egbert2, 1.Wichmann1)

    Notizen:

    Suanehild hatte mit Ekkehard I. sieben Kinder.

    Familie/Ehepartner: Markgraf Ekkehard I. von Meissen. Ekkehard (Sohn von Gunther von Merseburg und Herzogin Dubrawka von Böhmen) wurde geboren in cir 960; gestorben am 30 Apr 1002. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 22. Hermann I. von Meissen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 980; gestorben am 1 Nov 1038.
    2. 23. Markgraf Ekkehard II. von Meissen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 985; gestorben am 24 Jan 1064.
    3. 24. Mathilde von Meissen  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 25. Oda von Meissen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 1002.

    Familie/Ehepartner: Markgraf Thietmar I. von Meissen (von Wettin, von Lausitz). Thietmar (Sohn von Christian von Serimunt und Hidda (Hitta) (Ostfalen)) wurde beigesetzt in Kloster Nienburg. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 26. Markgraf Gero II. von Lausitz (von Meissen)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  6. 11.  Liutger (Liudger) von Sachsen (Billunger)Liutger (Liudger) von Sachsen (Billunger) Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Hermann4, 3.Billung3, 2.Egbert2, 1.Wichmann1)

    Familie/Ehepartner: Emma von Hamaland. [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 6

  1. 12.  Markgraf Arnulf II. von Flandern, der Jüngere Markgraf Arnulf II. von Flandern, der Jüngere Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Mathilde5, 5.Hermann4, 3.Billung3, 2.Egbert2, 1.Wichmann1) wurde geboren in zw 961 und 962.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 964-988, Flandern; Graf von Flandern https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Flandern

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Arnulf_II._(Flandern)

    Arnulf II. der Jüngere (lat: Arnulfus iunior; * um 961; † 30. März 987) war ein Graf von Flandern aus dem Haus Flandern.[1] Er war der einzige Sohn des Grafen Balduin III. und der Mathilde Billung, einer Tochter des Herzogs Hermann Billung von Sachsen.

    Leben
    Arnulfs Vater fungierte bereits dem Großvater, Graf Arnulf I. dem Großen, als Mitregent, starb aber noch vor diesem im Jahr 962. Somit folgte Arnulf seinem gleichnamigen Großvater 964 direkt als Graf von Flandern nach. Zu diesem Zeitpunkt war er allerdings noch unmündig, weshalb für ihn sein Vetter, Balduin Baldzo († 973), die Regentschaft übernahm. Diesen Umstand nutzte augenblicklich Graf Dietrich II. von Westfriesland aus, indem er zeitweilig Gent besetzte. Zugleich bemächtigte sich König Lothar 965 der Region Ponthieu, die er an den Dux Hugo Capet weiterreichte und die somit dauerhaft dem flandrischen Grafenhaus verloren ging. Auch hatten sich die ersten Grafen von Guînes etabliert, womit insgesamt die Grenzlage Flanderns zur Normandie beendet wurde.
    Nachdem Arnulf 976 volljährig geworden war griff er noch im selben Jahr im Bund mit seinem Stiefvater, Graf Gottfried von Verdun, erfolgreich Mons an. Weil er sich in dieser Zeit auf die Seite Kaiser Ottos II. gegen König Lothar gestellt hatte, wurde er 978 von letzterem angegriffen, was einen zeitweiligen Verlust des Artois zur Folge hatte, dass ihm aber bald wieder vom König zurückerstattet wurde. Im Frühjahr 981 verlor Arnulf auch die starke Burg von Montreuil an Hugo Capet und musste im Tausch für sie die Reliquien der Abtei Saint-Bertin an die Abteien Saint-Valery und Saint-Riquier zurückerstatten, die einst sein Großvater von dort entwendet hatte. 985 fiel sein Stiefvater in die Gefangenschaft König Lothars, weshalb Arnulf in seinen letzten Jahren die Partei Hugo Capets ergriff und kurz vor seinem Tod dessen Wahl zum König unterstützte.
    Arnulf II. war seit etwa 968 verheiratet mit Rozala-Susanna von Italien (* um 956; † 1003), einer Tochter des Königs Berengar II. von Italien, mit der er zwei Kinder hatte:
    • Mathilde († 24. Juli 995)
    • Balduin IV. Schönbart (* wohl 980; † 30. Mai 1035), Graf von Flandern.
    Arnulfs Sohn und Nachfolger war bei seinem Tod noch unmündig, weshalb seine Witwe 988 in zweiter Ehe König Robert II. den Frommen heiratete, um ihn als Beschützer ihres Sohnes zu gewinnen. Der König ließ sich aber vier Jahre später wieder von ihr scheiden.



    Einzelnachweise
↑ Wie schon seine Vorgänger führte Arnulf II. den Titel „Markgraf“ (marchio), siehe dazu unter anderem: Annales Blandinienses, hrsg. P. Grierson (1973), S. 22. Zu seinem Beinamen (iunior) siehe unter anderem: Annales Elnonenses, hrg. P. Grierson (1973), S. 152

    Familie/Ehepartner: Prinzessin Rozala Susanna von Italien. Rozala (Tochter von König Berengar II. von Italien (von Ivrea) und Markgräfin Willa von Toscana (Bosoniden)) wurde geboren in zw 950 und 960; gestorben in 1003. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 27. Graf Balduin IV. von Flandern  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 980; gestorben am 30 Mai 1035 in Gent.

  2. 13.  Herzog Gottfried von Verdun (von Niederlothringen) (Wigeriche), der Kinderlose Herzog Gottfried von Verdun (von Niederlothringen) (Wigeriche), der Kinderlose Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Mathilde5, 5.Hermann4, 3.Billung3, 2.Egbert2, 1.Wichmann1) wurde geboren in cir 965; gestorben am 26 Sep 1023.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Godfrey II., called the Childless
    • Französischer Name: Godefroy Ier de Basse-Lotharingie, aussi Godefroy II de Verdun
    • Titel (genauer): Herzog von Niederlothringen
    • Titel (genauer): Count of Verdun, Duke of Lower Lorraine
    • Titel (genauer): Comte de Verdun (comme Godefroy II, 1002 - 1012), Duc de Basse-Lotharingie (comme Godefroy Ier, 1012 - 1023).

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Godfrey_II,_Duke_of_Lower_Lorraine

    français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Godefroid_Ier_de_Basse-Lotharingie



    https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_II._(Niederlothringen)

    Gottfried II. der Kinderlose (* um 965; † 26. September 1023) war der Sohn des Grafen Gottfried der Gefangene von Verdun und der Mathilde von Sachsen. Im Jahre 1012 wurde er durch den deutschen König Heinrich II. als Herzog in Niederlothringen eingesetzt. Diese Einsetzung war Teil der Politik der Ottonen, den Westen ihres Reiches gegen Frankreich zu schützen.

    Weil Gottfried nicht aus Nieder-, sondern aus Oberlothringen stammte, war er nicht in die Interessen des niederlothringischen Adels verstrickt und konnte sich somit dort ganz dem Interesse seines Königs widmen. In diesem Sinne unternahm er diverse Feldzüge gegen etwaige Feinde des Reiches. So zog er zusammen mit seinem Bruder Hermann von Eenham (Graf im Brabantgau) gegen die Reginare (Grafen von Hennegau und Löwen) in der Schlacht von Florennes (1015) und gegen die Grafen von Holland (Schlacht von Vlaardingen, 1018).

    Am 26. September 1023 starb er ohne Nachkommen und sein jüngerer Bruder Gotzelo I. folgte als Herzog in Niederlothringen.

    Literatur
    Harry Breßlau: Gottfried II. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 9, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 463 f.
    Walther Kienast: Der Herzogstitel in Frankreich und Deutschland. (9. bis 12. Jahrhundert). Mit Listen der ältesten deutschen Herzogsurkunden. Oldenbourg, München u. a. 1968.
    Kurt Reindel: Gottfried I. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, ISBN 3-428-00187-7, S. 661 (Digitalisat).


  3. 14.  Herzog Gozelo I. von Niederlothringen (von Verdun), der Grosse Herzog Gozelo I. von Niederlothringen (von Verdun), der Grosse Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Mathilde5, 5.Hermann4, 3.Billung3, 2.Egbert2, 1.Wichmann1) wurde geboren in cir 970; gestorben am 19 Apr 1044; wurde beigesetzt in Kloster Münsterbilsen.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Gothelo or Gozelo I., called the Great
    • Französischer Name: Gothelon Ier de Verdun, Gothelon Ier de Lotharingie.
    • Titel (genauer): Herzog von Niederlothringen, Herzog von Oberlothringen,
    • Titel (genauer): Duke of Lower Lorraine (from 1023), Duke of Upper Lorraine (from 1033), Margrave of Antwerp (from 1005 or 1008), Count of Verdun.
    • Titel (genauer): Marquis d'Anvers (dès 1008), Duc de Basse-Lotharingie (1023-1044), Duc de Haute-Lotharingie (1033-1044).

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Gothelo_I,_Duke_of_Lorraine

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Gothelon_Ier_de_Lotharingie



    https://de.wikipedia.org/wiki/Gotzelo_I._(Niederlothringen)

    Gotzelo (auch Gozelo) von Oberlothringen und Niederlothringen (* um 970; † 19. April 1044) war Sohn des Grafen Gottfried von Verdun und der Mathilde von Sachsen.
    Im Jahre 1023 folgte er seinem Bruder Gottfried II. als Herzog von Niederlothringen. Zum deutschen König Heinrich II. hatte er immer gute Beziehungen. Dessen Nachfolger Konrad II. verweigerte er anfangs die Anerkennung und schloss sich einer lotharingischen Adelsopposition an.
    Im benachbarten Oberlothringen starb im Jahre 1033 der dortige Herzog Friedrich III. Das Land war somit dem französischen Grafen der Champagne, Odo II. von Blois, schutzlos ausgeliefert, und König Konrad musste handeln, damit ihm Oberlothringegen nicht entrissen wurde. So übertrug er Gotzelo auch dieses Herzogtum, sodass dieser dadurch zum Herzog von ganz Lothringen wurde, Konrad aber nun treu ergeben war. Im Jahre 1037 zog er gegen Odo II. von Blois in die Schlacht bei Bar und konnte ihn zurückdrängen.

    Gotzelo starb am 19. April 1044; er wurde im Kloster Münsterbilsen bestattet. Er hinterließ mehrere Kinder, darunter:
    • Gottfried III. (Herzog von Ober- und Niederlothringen),
    • Gozelo II.
    • Friedrich, später Papst Stephan IX.
    • Oda ∞ Lambert II. von Löwen (Reginare)
    • Mathilde ∞ Pfalzgraf Heinrich I. von Lothringen (Ezzonen)
    • Regelinde ∞ Graf Albert II. von Namur

    Verwandtschaft / Relationship / Parenté
    Ludwig II. der Stammler:

    http://www.stammler-genealogie.ch/relationship.php?altprimarypersonID=&savedpersonID=&secondpersonID=I1&maxrels=1&disallowspouses=0&generations=50&tree=StammlerBaum&primarypersonID=I2107

    Gozelo heiratete Ermengarde von Lothringen in cir 1002. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 28. Gottfried III. von Niederlothringen, der Bärtige  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 21/30 Dez 1069 in Verdun, Frankreich.
    2. 29. Herzog Gozelo II. von Niederlothringen (von Verdun)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1008; gestorben in 1046 ?.
    3. 30. Papst Friedrich von Niederlothringen (von Verdun)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1020 in Lothringen; gestorben am 29 Mrz 1058 in Florenz.
    4. 31. Oda von Verdun  Graphische Anzeige der Nachkommen
    5. 32. Mathilde von Niederlothringen  Graphische Anzeige der Nachkommen
    6. 33. Herzogin Reginlinde von Niederlothringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1007; gestorben in 1064.

  4. 15.  Graf Friedrich von VerdunGraf Friedrich von Verdun Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Mathilde5, 5.Hermann4, 3.Billung3, 2.Egbert2, 1.Wichmann1) gestorben am 6 Jan 1022.

  5. 16.  Graf Hermann von Verdun (von EenhamGraf Hermann von Verdun (von Eenham Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Mathilde5, 5.Hermann4, 3.Billung3, 2.Egbert2, 1.Wichmann1) gestorben am 29 Mai 1029.

  6. 17.  Bischof Adalbero von VerdunBischof Adalbero von Verdun Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Mathilde5, 5.Hermann4, 3.Billung3, 2.Egbert2, 1.Wichmann1) wurde geboren in cir 964; gestorben am 19 Mrz 991.

  7. 18.  Ermengarde von VerdunErmengarde von Verdun Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Mathilde5, 5.Hermann4, 3.Billung3, 2.Egbert2, 1.Wichmann1) wurde geboren in cir 975; gestorben in 1042.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ereignis: 1023, Rom, Italien; Reise zu Papst Benedikt VIII. an Weihnachten 1023 wegen des Hammersteiner Ehestreits (1018–1027). https://de.wikipedia.org/wiki/Hammersteiner_Ehe https://de.wikipedia.org/wiki/Benedikt_VIII.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Irmingard_von_Verdun

    Irmingard von Verdun
    Zur Navigation springenZur Suche springen
    Irmingard von Verdun, auch Gräfin Irmingard von Hammerstein, (* um 975; † 1042), verheiratet mit Otto von Hammerstein, Graf in der Wetterau und im Engersgau aus dem rheinfränkischen Haus der Konradiner. Namensgebende Burg war die Reichsburg Hammerstein am Mittelrhein gegenüber Andernach.

    Irmingard war die einzige Tochter des Grafen Gottfried d. Ä. von Verdun und der Mathilde Billung, Tochter von Hermann Billung, Herzog von Sachsen, und Schwester der Herzöge Gottfried II. und Gozelo I. von Niederlothringen. In erster Ehe war sie vielleicht mit Graf Kuno (Chuonrad † etwa 1012) im Rangau verehelicht.

    Sie war Protagonistin des so genannten Hammersteiner Ehestreits (1018–1027), bei dem sie von ihrem Mann auf Antrag von Erkanbald, Erzbischof von Mainz, wegen zu naher Verwandtschaft getrennt werden sollte. Berühmt wurde Irmingard durch ihre Reise zu Papst Benedikt VIII. (Weihnachten 1023), der aber über den Verhandlungen 1024 starb. Der Streit wurde schließlich 1027 von Kaiser Konrad II. niedergeschlagen.

    Irmingard von Verdun hatte mit Otto einen Sohn Udo († 1034). Ihr Mann Otto starb 1036. Über die letzten Lebensjahre von Irmingard ist nichts bekannt. Sie starb vermutlich Ende 1042.

    Mehr unter dem Link oben..

    Familie/Ehepartner: Graf Otto I. in der Wetterau (von Hammerstein). Otto (Sohn von Graf Heribert in der Wetterau und Gräfin Irmentrud von Avalgau (Auelgau)) wurde geboren in cir 975; gestorben am 5 Jun 1036. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 34. Mathilde von Zutphen  Graphische Anzeige der Nachkommen

  8. 19.  Regilla (Reginlind) von VerdunRegilla (Reginlind) von Verdun Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Mathilde5, 5.Hermann4, 3.Billung3, 2.Egbert2, 1.Wichmann1) gestorben am 1 Feb 1050.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: wurde ermordet.

    Notizen:

    Filiation nicht gesichert ??

    Familie/Ehepartner: Arnold II. (Adalbero) von Wels-Lambach. Arnold (Sohn von Graf Arnold I. von Formbach (zu Lambach) und Hiltiburg (Aribonen)) gestorben in 1055. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 35. Markgraf Gottfried von Kärnten (von Lambach)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 36. Willibirg von Wels-Lambach  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 37. Adalbero von Würzburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1010; gestorben am 6 Okt 1090 in Lambach.

  9. 20.  Herzog Bernhard II. von Sachsen (Billunger)Herzog Bernhard II. von Sachsen (Billunger) Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Bernhard5, 5.Hermann4, 3.Billung3, 2.Egbert2, 1.Wichmann1) wurde geboren in cir 1000; gestorben am 29 Mai 1059.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Sachsen (Seit 1011)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_II._(Sachsen)

    Bernhard II. (* nach 990; † 29. Juni 1059) aus der Familie der Billunger war seit dem Jahr 1011 Herzog in Sachsen. Er war der Sohn von Herzog Bernhard I. und Hildegard, einer Tochter des Grafen Heinrich I. „Der Kahle“ von Stade, und ein Enkel von Hermann Billung. Seine Geschwister waren: Imma, Godesti, Othelendis, Mathilde und Thietmar.

    Er war Vogt zu Lüneburg, Verden, Möllenbeck, Minden, Herford, Kemnade (Holzminden) und Fischbeck und besaß Grafenrechte bis nach Friesland hin.
    Er übergab die in seiner Obhut befindliche Heilige Lanze erst an Heinrich II. als dieser im Juli 1002 bei der Nachwahl (zum König) in Merseburg das alte sächsische Recht zu achten versprach.
    Als nachherigen Kaiser (ab 1014) unterstützte er ihn nur lasch gegen Polen und vermittelte 1018 den Frieden von Bautzen.
    1019/20 rebellierte er und erzwang die Anerkennung aller Stammesrechte.
    Mit Hilfe des Fürsten Gottschalk band er die Slawen wieder enger ans Reich. 1024 erkannte er Konrad II. an.
    Er stand gegen die Grafen von Stade und von Werl. Ferner gegen die Erzbischöfe von Bremen und die sächsischen Bischöfe, ab 1043 besonders gegen den Erzbischof Adalbert von Bremen, dem er die Schuld am Tod seines Bruders gab. Thietmar soll 1048 einen Mordanschlag auf Heinrich III. geplant haben.
    1024 bis 1025 ließ er die Neue Burg in Hamburg errichten. Er wurde in der St.-Michaelis-Kirche in Lüneburg begraben.

    Nachkommen
    Bernhard II. war verheiratet mit Eilika († 10. Dezember nach 1055/1056), einer Tochter des Heinrich von Schweinfurt, Markgraf des Nordgau. Er hatte mit ihr fünf Kinder:
    • Ordulf (Otto) († 28. März 1072) Herzog von Sachsen, begraben in St. Michaelis in Lüneburg ∞ I November 1042 Wulfhild von Norwegen († 24. Mai 1071) Tochter des Königs Olav II. Haraldsson
    • Hermann († 1088) Graf 1059/80
    • Gertrud († 4. August 1089 (oder 1093)), ∞ I Floris I. Graf von Holland (ermordet 28. Juni 1061 bei Hemert) (Gerulfinger), ∞ II 1063 Robert I. der Friese († 12. oder 13. Oktober 1093), 1062/71 Graf von Holland, 1071 Graf von Flandern
    • Ida († 31. Juli 1101) Erbin von Laroche (Ardennen) ∞ I Friedrich († 28. August 1065) 1046 Herzog von Lothringen (Wigeriche), ∞ II 1065/66 Albert III. († 22. Juni 1102) Graf von Namur, 1035 bezeugt (Haus Namur)
    • Hadwig/Hedwig (* um 1030/35, † 17. Juli um 1112), ∞ Engelbert I. († 1. April 1096), Graf von Spanheim, Markgraf von Istrien



    Literatur
    • Hans-Joachim Freytag: Bernhard II.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 112 (Digitalisat).
    • Ernst Steindorff: Bernhard II., Herzog von Sachsen. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 435–437.
    Weblinks
     Commons: Bernhard II. (Sachsen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Bernhard heiratete Markgräfin Eilika von Schweinfurt in cir 1020. Eilika (Tochter von Markgraf Heinrich von Schweinfurt und Gräfin Gerberga in der Wetterau) wurde geboren in cir 1005; gestorben in nach 1059. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 38. Herzogin Ida von Sachsen?  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1035; gestorben am 31 Jul 1102.
    2. 39. Gertrude Billung (von Sachsen)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in zw 1089 und 1093.
    3. 40. Ordulf (Otto) von Sachsen (Billunger)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 28 Mrz 1072.
    4. 41. Hadwig (Hedwig) von Sachsen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in ca 1030/1035; gestorben in an einem 17 Jul ca 1112.

  10. 21.  Othelendis von Sachsen Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Bernhard5, 5.Hermann4, 3.Billung3, 2.Egbert2, 1.Wichmann1) gestorben am 9 Mrz 1044.

    Familie/Ehepartner: Graf Dietrich III. von Holland (von West-Friesland) (Gerulfinger), der Jerusalemer . Dietrich (Sohn von Graf Arnulf von Holland (von Gent) (Gerulfinger) und Liutgard von Luxemburg) gestorben am 27 Mai 1039. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 42. Graf Florens I. von Holland (Gerulfinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1020; gestorben am 18 Jun 1061.
    2. 43. Gertrud von Braunschweig, die Ältere  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 21 Jul 1077.
    3. 44. Suanehild von West-Friesland  Graphische Anzeige der Nachkommen

  11. 22.  Hermann I. von MeissenHermann I. von Meissen Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Suanhilde5, 5.Hermann4, 3.Billung3, 2.Egbert2, 1.Wichmann1) wurde geboren in cir 980; gestorben am 1 Nov 1038.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_I._(Meißen)

    Hermann I. (* um 980; † 1. November 1038) war ab 1009 Markgraf der Mark Meißen und ab 1028 Graf im Hassegau. Er war der älteste Sohn von Markgraf Ekkehard I. und der Suanehild, Tochter von Herzog Hermann Billung von Sachsen. Verheiratet war er mit Reglindis, Tochter des polnischen Königs Bolesław I. Chrobry aus dem Adelsgeschlecht der Piasten.

    Leben
    Während die Markgrafschaft nach der Ermordung seines Vaters Ekkehards I. am 30. April 1002 an seinen Onkel Gunzelin überging, blieben der spätere Markgraf und sein Bruder Ekkehard II. zunächst auf ihre Eigengüter beschränkt. Schon seit 1004 lag die Schutzherrschaft über Bautzen im Milzener Land in seiner Hand.
    1007 entbrannte erneut der Krieg Königs Heinrich II. gegen Bolesław von Polen, der sogleich in die Lausitz einfiel, die er verwüstete und die Hauptfeste Bautzen eroberte. Nach einer Fehde Hermanns gegen seinen - auch des Paktierens mit Polen bezichtigten - Onkel Gunzelin wurde dieser 1009 durch ein Fürstengericht abgesetzt, und Hermann erhielt die Markgrafschaft auf Intervention der Königin Kunigunde, des Erzbischofs Tagino von Magdeburg und auf Rat der Fürsten. Am Feldzug seines Stiefbruders Gero II. von 1015 nahm er nicht teil, geleitete aber zusammen mit seinen Brüdern Ekkehard und Gunther dessen Leiche nach dem Kloster Nienburg. Er beschwor 1018 den Frieden von Bautzen mit Polen und half 1030 Kaiser Konrad II. bei der Rückgewinnung aller verlorenen Gebiete im Krieg gegen König Mieszko II. Lambert von Polen. Er stand in Thüringen gegen die Grafen von Weimar-Orlamünde, plünderte Weimar und stritt jahrelang mit Bischof Thietmar von Merseburg um Forstrechte bei Rochlitz und andere Fragen.
    Hermanns politisch-militärisches Handeln stand überwiegend im Zeichen der Abwehr der Angriffe Polens gegen die Marken Meißen und Lausitz, deren Besitz er in einer Reihe von Kämpfen sichern konnte. Mehrmals versuchte er in den Kriegen gegen Polenen, zwischen dem deutschen König und seinem Schwiegervater zu vermitteln. In seinen letzten Regierungsjahren, die aufgrund des Friedensschlusses von 1031 zwischen Konrad II. und Mieszko II. Lambert friedlicher verliefen, konnte der Markgraf erste Ansätze des Landesausbaus einleiten. Im Jahre 1028 ließ Hermann I. das Bistum Zeitz auf das ekkehardinische Allod Naumburg verlegen und mit Eigengut reich ausstatten. Seit 1032 führte sein Bruder Ekkehard die Geschäfte.



    Literatur
    • Heinrich Theodor Flathe: Hermann, Markgraf von Meißen. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 12, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 148 f.
    • Herbert Helbig: Hermann, Markgraf von Meißen. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 637 f. (Digitalisat).
    • Alfried Wieczorek, Hans-Martin Hinz: Europas Mitte um 1000, Beiträge zur Geschichte, Kunst und Archäologie. Band 2: Handbuch zur Ausstellung. Konrad Theiss Verlag GmbH, Stuttgart 2000, ISBN 3-8062-1544-8.
    Weblinks
    Commons: Hermann I. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • MEISSEN. In: Medieval Lands. Foundation for Medieval Genealogy, abgerufen am 23. März 2012 (englisch).

    Hermann heiratete Reglindis von Polen in 1002. Reglindis (Tochter von König Boleslaus I. (Boleslaw) von Polen (Piasten) und Prinzessin Eminilde von Westslawien) wurde geboren in cir 989; gestorben in nach 21.3.1016. [Familienblatt] [Familientafel]


  12. 23.  Markgraf Ekkehard II. von MeissenMarkgraf Ekkehard II. von Meissen Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Suanhilde5, 5.Hermann4, 3.Billung3, 2.Egbert2, 1.Wichmann1) wurde geboren in cir 985; gestorben am 24 Jan 1064.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Markgraf der Lausitz als Ekkehard I. (ab 1034), Markgraf von Meißen als Ekkehard II. (ab 1038)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ekkehard_II._(Meißen)

    Ekkehard (* um 985; † 24. Januar 1046) aus dem Adelsgeschlecht der Ekkehardiner war Graf im Gau Chutizi und im Burgward Teuchern. Er war ein Sohn des Markgrafen Ekkehard I. und der Suanehild, die dem Geschlecht der Billunger entstammte. Er war ab 1034, als Ekkehard I., Markgraf der Lausitz und ab 1038, als Ekkehard II., Markgraf von Meißen.

    Leben
    Der Einfluss des Markgrafen war durch das politisch und militärisch strategisch wichtige Gebiet so stark, dass die Ekkehardiner engste Berater der Kaiser und Fürsten wurden.
    Er war verheiratet mit Uta von Ballenstedt. Die Ehe blieb kinderlos. Ekkehard und seine Gattin Uta befanden sich unter den 12 Stiftern des Naumburger Doms.
    Mit Ekkehard endete das Geschlecht der Ekkehardiner. Er und sein Bruder Hermann verlegten auf Wunsch Kaiser Konrads II. den Zeitzer Bistumssitz nach Naumburg und vererbten einen beträchtlichen Teil ihres Nachlasses der Stiftskirche St. Cyriakus zu Gernrode in Utas anhaltischer Heimat.
    Im Verein mit Erzbischof Bardo von Mainz führte Ekkehard 1040 das thüringische Heer, welches von Norden her den Heereszug König Heinrichs III. gegen das Herzogtum Böhmen unterstützen sollte. Er drang siegreich über die Eger vor, wurde aber durch das Missgeschick des königlichen Heeres (Niederlage in der Ersten Schlacht bei Chlumec) ebenfalls zur Umkehr genötigt. Im Folgejahr konnte durch die Vereinigung beider Heere vor Prag der Herzog Břetislav I. zur Unterwerfung gezwungen werden. „Fidelissimum fidelem nostrum“ nannte ihn Heinrich III. in einer Urkunde von 1041.



    Literatur
    • Heinrich Theodor Flathe: Ekkehard II. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 5, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 790.
    • Caspar Sagittarius: Historia bipartita Eccardi II. Marchionis Misniae. Jena 1683 (Digitalisat der Ausgabe 1718).
    • Walter Schlesinger: Ekkehard II. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 431 (Digitalisat).
    • Gerhard Straehle: Der Naumburger Stifter-Zyklus. Elf Stifter und der Erschlagene im Westchor (Synodalchor) des Naumburger Doms. Langewiesche Nachf. Köster, Königstein im Taunus 2012, ISBN 978-3-7845-2960-8.
    • Helga Wäß: Die Wandskulpturen im Naumburger Dom. In: Helga Wäß: Form und Wahrnehmung mitteldeutscher Gedächtnisskulptur im 14. Jahrhundert. Band 2: Katalog ausgewählter Objekte vom Hohen Mittelalter bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts. Tene, Bristol u. a. 2006, ISBN 3-86504-159-0, S. 467 ff., (Zugleich: Göttingen, Universität, Dissertation, 2001).
    Weblinks
    • Literatur von und über Ekkehard II. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

    Familie/Ehepartner: Uta von Ballenstedt. Uta (Tochter von Vogt Adalbert von Ballenstedt und Hidda von der sächsischen Ostmark) wurde geboren in cir 1000 in Ballenstedt; gestorben in an einem 23 Okt vor 1046. [Familienblatt] [Familientafel]


  13. 24.  Mathilde von MeissenMathilde von Meissen Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Suanhilde5, 5.Hermann4, 3.Billung3, 2.Egbert2, 1.Wichmann1)

    Familie/Ehepartner: Graf Dietrich I. von Wettin (von Lausitz). Dietrich (Sohn von Graf Dedo I. von Wettin und Thietburga von Haldersleben) wurde geboren in cir 990; gestorben am 19 Nov 1034. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 45. Graf Dedo I. von Wettin (von Lausitz)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1010; gestorben in Okt 1075.
    2. 46. Thimo von Wettin  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 1034; gestorben am 1091 oder 1118.

  14. 25.  Oda von MeissenOda von Meissen Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Suanhilde5, 5.Hermann4, 3.Billung3, 2.Egbert2, 1.Wichmann1) wurde geboren in vor 1002.

    Notizen:

    Oda war die vierte Gattin von Boleslaw I.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Oda_(Meißen)

    Oda von Meißen, auch Ode, althochdeutsch für Uta oder Ute, († am 31. Oktober oder 13. November nach 1018) war eine Gräfin aus dem sächsischen Adelsgeschlecht der Ekkehardiner. Am 3. Februar 1018 heiratete sie mit dem Piastenherzog Bolesław I. den späteren König von Polen.
    Die Ekkehardiner gehörten unter dem römisch-deutschen Kaiser Otto III. zu den einflussreichsten Fürsten des Reiches. Nach dem Tod des Kaisers versuchten sie, ihre Stellung als Markgrafen von Meißen gegenüber dessen Nachfolger Heinrich II. zu wahren. Dazu suchten sie eine enge Anlehnung an das benachbarte Reich Bolesławs, ihres mächtigsten Freundes und Verbündeten. Nach Ausbruch des Konfliktes zwischen Heinrich und Bolesław ab 1002 beteiligten sie sich nur hinhaltend an den Feldzügen gegen Bolesław. Als der Frieden von Bautzen 1018 die Auseinandersetzungen beendete, diente Odas Hochzeit mit Bolesław zur Festigung des Abkommens.
    Bis in das 19. Jahrhundert galt Oda polnischen Historikern als erste Königin Polens.

    Leben

    Herkunft und Familie
    Odas Geburtsjahr und der Geburtsort sind unbekannt.[1] Als jüngstes Kind aus der Ehe des Markgrafen Ekkehard I. von Meißen und der Schwanhild, einer Tochter Hermann Billungs, entstammte Oda einer der vornehmsten und einflussreichsten Familien Sachsens. Nicht zuletzt aufgrund dieses Ansehens kandidierte ihr Vater Ekkehard I. bei der Königswahl von 1002 gegen den späteren König Heinrich II. Ihr ältester Bruder Hermann folgte dem Vater 1009 als Markgraf von Meißen nach und wurde selbst 1038 von Odas Bruder Ekkehard II. abgelöst. Die anderen beiden Brüder bekleideten hohe kirchliche Ämter – Gunther ab 1024 als Erzbischof von Salzburg und Eilward ab 1016 als Bischof von Meißen. Oda hatte zwei Schwestern, Liutgard und Mathilde.[2]
    Die Familie unterhielt enge Beziehungen zum polnischen Fürstengeschlecht der Piasten. Odas Onkel Gunzelin war mit Bolesławs I. verschwägert. Nachdem Odas Bruder Hermann 1002 mit Reglindis eine Tochter Bolesławs geheiratet hatte, ehelichte Oda 1018 Bolesław und wurde damit zur „Schwiegermutter des Bruders“.[3]
    Aus Odas Ehe mit Bolesław I. ging wahrscheinlich eine Tochter namens Mathilde hervor.[4]

    Heirat mit Boleslaw
    Am 3. Februar 1018 oder wenige Tage später heiratete Oda den polnischen Herzog Bolesław I.[5] Seit dem Tod seiner dritten Frau Emnildis 1017 hatte Bolesław I. um die deutlich jüngere Oda geworben,[6] deren ältester Bruder Hermann als Familienobeberhaupt einer Vermählung zustimmte.[7] In Begleitung von Hermann und Bolesławs Sohn Otto reiste Oda zur Burg Cziczani, Residenz der Piasten in der Niederlausitz.[8] Dort wurde sie bei ihrem nächtlichen Eintreffen von Bolesław I. und einer großen Menschenmenge mit einem Lichtermeer empfangen. Die Eheschließung dürfte einem einfachen weltlichen Ritus gefolgt sein, allenfalls mit einem untergeordneten kirchlichen Beitrag, zumal die Kirche zu diesem Zeitpunkt erst anfing, sich für das Institut der Ehe zu interessieren.[9]

    Persönliches Schicksal
    Thietmar von Merseburg liefert in seiner zwischen 1012 und 1018 verfassten Chronik den einzigen zeitgenössischen Bericht der Feierlichkeiten.[10] Nach der gängigen Interpretation übt er darin Kritik am Zustandekommen der Verbindung und zeichnet ein düsteres Bild von Odas Zukunft. Sie werde fortan einer edlen Dame unwürdig leben müssen.[11] Denn die Ehe sei gegen die Regeln der Kirche und ohne deren Zustimmung während der Fastenzeit geschlossen worden. Die nachfolgenden Ausführungen Thietmars scheinen seine Vorhersage zu bestätigen. Im Zusammenhang mit dem Sieg über den Kiewer Fürsten Jaroslaw I. bezeichnet er Bolesław als „alten Hurenbock“ (antiquus fornicator), der die gefangene Schwester Jaroslaws, Predizlawa, ohne Rücksiicht auf seine Ehefrau und gegen jedes Recht zu seiner Nebenfrau gemacht habe.[12] Ob daraus tatsächlich Rückschlüsse auf die Ehe mit Oda gezogen werden können, ist zweifelhaft. Nach Auffassung des polnischen Historikers Andrzej Pleszczyński dararf Bolesławs Verhalten nicht an heutigen Moralvorstellungen gemessen werden.[13] Er habe damit archaische Erwartungen an einen siegreichen Herrscher erfüllt, die in seinem Reich zu diesem Zeitpunkt noch wesentlich tiefer verwurzelt gewesen seien als christliche Werte.
    Nach älteren Interpretationen von Thietmars Bericht richtet sich dessen Kritik auch gegen Oda. Danach soll Thietmars Wendung sine matronali consuetudine mit „ohne Jungfräulichkeit“ zu übersetzen sein.[14] Oda habe bis zur Eheschließung einen freizügigen Lebenswandel geführt und nicht wie es einem so angesehenen Ehebund würdig gewesen wäre.[15] Robert Holtzmann kommentiert die von ihm ebenso verstandene Anmerkung Thietmars als „bittere Ironie“.[16]

    Politische Dimension
    Neben der Bedeutung für Odas persönliches Schicksal hatte die Eheschließung mit Bolesław I. eine politische Dimension. Sie war Bestandteil des Friedens von Bautzen, mit dem Bolesław I. und der deutsch-römische Kaiser Heinrich II. ihre fast zwei Jahrzehnte andauernden Streitigkeiten um Rang, Ehre und Ansehen, aber auch um territoriale Ansprüche über die Mark Lausitz, das Milzener Land und die angrenzende Mark Meißen beendeten.[17] An den Feldzügen Heinrichs gegen Bolesław hatte sich Odas Familie als Angehörige einer „polenfreundliche Bündnisgruppe“[18] neben den mächtigen Billungern nur hinhaltend beteiligt. Die Eheschließung erneuerte die traditionelle Freundschaft zwischen Piasten und Ekkehardinern, nachdem die mit Odas Bruder Hermann verheiratete Tochter Bolesławs I., Reglindis, bereits 1016 verstorben war. Zudem stellte Bolesławs prestigeträchtige Eheschließung mit der hochrangigen Oda seine Ehre wieder her und war damit Ausdruck seines Sieges.[19] Denn der Frieden von Bautzen bestätigte Bolesławs Herrschaft über die Lausitz und das Milzener Land, auf das er aufgrund seiner dritten Ehe mit Emnildis, einer Tochter des Lausitzer Fürsten Dobromir,[20] ebenso Anspruch erhob wie die Ekkehardiner. Und schließlich sind keine Angriffe Bolesławs I. auf die benachbarte Mark Meißen mehr überliefert, in der Odas Bruder Hermann das Amt des Markgrafen ausübte.

    Weiterer Lebensweg[
    Über das weitere Leben Odas ist nichts bekannt.[21] Überlegungen, sie sei in den Wirren nach Bolesławs I. Tod am 17. Juni 1025 gemeinsam mit ihrer Tochter Mathilde an den Stammsitz der Ekkehardiner nach Naumburg zurückgekehrt,[22] lassen sich duurch zeitgenössische Schriftquellen nicht belegen. Auch ihr Todesjahr wird nicht überliefert.[23] Im Nekrolog der Kirche St. Michael in Lüneburg sind unter dem 31. Oktober und dem 13. November Einträge für eine Ode com, also einer Gräfin Oda (Ode comitessa), verzeichnet. Gerd Althoff ist zu dem Ergebnis gelangt, dass einer von beiden dem Gedenken Odas gilt, weil auch Bolesław I. und viele Mitglieder der ekkehardinischen Familie Aufnahme in das Nekrolog gefunden haben.[24]

    Rezeption
    Im deutschen Sprachraum hat Oda keine größere Aufmerksamkeit erfahren. Geschichtswissenschaftliche Darstellungen erwähnen sie allenfalls als Randfigur im Zusammenhang mit dem Frieden von Bautzen, als Ehefrau Bolesławs I.[25] oder Angehörige des Adelsgeschlechtes der Ekkehardiner.[26] Eine Ausnahme davon bildet eine Überlegung des Historikers Ferdinand Wachter aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, nach der die Stifterfigur der Uta von Naumburg nicht Ekkehards II. Frau Uta von Ballenstedt, sondern seine Schwester Oda von Meißen darstellen könnte.[27] Insbesondere die Krone der nur mit dem Namen „Uta“ beschrifteten Sandsteinfigur hatte zuletzt auch den Kunsthistoriker Michael Imhof an einer Identifikation der Stifterfigur als Uta von Ballenstedt zweifeln lassen, wobei er in ihr allerdings Odas Schwägerin Reglindis vermutet.[28]
    Polnischen Historikern galt Oda bis in das 19. Jahrhundert als erste Königin Polens. Grund für diese Annahme war eine Notiz des polnischen Historiographen Jan Długosz in seiner im 15. Jahrhundert entstandenen Chronik Annales seu Chronicae incliti Regni Poloniae (Annalen oder Chroniken des ruhmreichen Königreichs Polen).[29] Darin berichtet er im Einklang mit zeitgenössischen sächsischen Annalen,[30] Bolesław I. habe sich im Jahr 1025 nach dem Tod seines Widersachers Heinrich II. zum König krönen lassen. Darüber hinaus deutet Długosz aber an, gemeinsam mit Bolesław I. sei eine namentlich nicht genannte Königin gekrönt worden, in der nachfolgende Generationen Oda vermuteten. Inzwischen gilt die Gleichsetzung der namenlosen Königin mit Oda jedoch als ebenso haltlos wie die zugrunde liegende Notiz des Jan Długosz.[31] Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Werken des Jan Długosz hat ergeben, dass er die von ihm verwendeten Quellen häufig um Ereignisse ergänzte, die seiner Ansicht nach stattgefunden haben müssen.[32]



    Quellen
    • Robert Holtzmann (Hrsg.): Thietmari Merseburgensis episcopi chronicon. = Die Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg und ihre Korveier Überarbeitung (= Monumenta Germaniae Historica. Scriptores. 6: Scriptores rerum Germanicarum. Nova Seris Bd. 9). Weidmann, Berlin 1935, (Digitalisat).
    Literatur
    • Kurt Engelbert: Die deutschen Frauen der Piasten Mieszko I. bis Heinrich I. In: Archiv für schlesische Kirchengeschichte. Bd. 12, 1954, ISSN 0066-6491, S. 1–51.
    • Norbert Kersken: Heiratsbeziehungen der Piasten zum römisch-deutschen Reich. in: Dariusz Adamczyk, Norbert Kersken (Hrsg.): Fernhändler, Dynasten, Kleriker. Die piastische Herrschaft in kontinentalen Beziehungsgeflechten vom 10. bis zum frühn 13. Jahrhundert. Harassowitz, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3447104210, S. 79–105.
    • Herbert Ludat: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa. Böhlau, Köln u. a. 1971, ISBN 3-412-07271-0.
    • Gabriele Rupp: Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meissen und ihre Beziehung zum Reich und zu den Piasten (= Europäische Hochschulschriften. Reihe 3: Geschichte und ihre Hilfswissenschaften. Bd. 691). Lang, Frankfurt am Main u. a. 1996, ISBN 3-31-49868-3 (Zugleich: München, Ludwig-Maximilians-Universität, Dissertation, 1995).
    Anmerkungen
    1 Kazimierz Jasiński: Rodowód pierwszych Piastów. = Genealogy of the First Piasts (= Poznańskie Towarzystwo Przyjaciół Nauk. Wznowienia. Bd. 19). Volumen, Poznań 2004, ISBN 83-7063-409-5, S. 89.
    2 Odas Eltern und Geschwister mit Quellenangaben bei Ruth Bork: Die Billunger. Mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen Grenzraumes im 10. und 11. Jahrhundert. Greifswald 1951, S. 114–117, (Greifswald, Universität, phil. Dissertatio, 1951, maschinschriftlich).
    3 Herbert Ludat: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa. Böhlau, Köln u. a. 1971, ISBN 3-412-07271-0, S. 19.
    4 Die Hildesheimer Annalen geben zum Jahr 1035 nur den Namen des Vaters, die Abstammung von Oda wird aber allgemein vermutet, so etwa von Gabriele Rupp: Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meissen und ihre Beziehung zum Reich und zu den Piasten. Lng, Frankfurt am Main u. a. 1996, ISBN 3-631-49868-3, S. 201.
    5 Kazimierz Jasiński: Rodowód pierwszych Piastów. = Genealogy of the First Piasts (= Poznańskie Towarzystwo Przyjaciół Nauk. Wznowienia. Bd. 19). Volumen, Poznań 2004, ISBN 83-7063-409-5, S. 89.
    6 Thietmar VIII, 32 bezeichnet Bolesław I. im Sommer 1018 als antiquus.
    7 Herbert Ludat: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa. Böhlau, Köln u. a. 1971, ISBN 3-412-07271-0, S. 19 Anmerkung 224.
    8 Die Burg Presenchen bei Zinnitz, dazu Joachim Henning: Neue Burgen im Osten: Handlungsorte und Ereignisgeschichte der Polenzüge Heinrichs II. im archäologischen und dendrochronologischen Befund. In: Achim Hubel, Bernd Schneidmüller (Hrsg.): Afbruch ins zweite Jahrtausend. Innovation und Kontinuität in der Mitte des Mittelalters (= Mittelalter-Forschungen. Bd. 16). Thorbecke, Ostfildern 2004, ISBN 3-7995-4267-1, S. 151–181, hier S. 166.
    9 Andrzej Pleszczyński: The Birth of a Stereotype. Polish Rulers and their Country in German Writings c. 1000 A.D. (= East Central and Eastern Europe in the Middle Ages, 450–1450. Bd. 15). Brill, Leiden u. a. 2011, ISBN 978-90-04-18554-8, S. 23 f.
    10 Thietmar VIII, 1.
    11 So die Interpretation von Thietmars …,quae vivebat hactenus sine matronali consuetudine admodum digna tanto fordere. durch Werner Trillmich in: Thietmar von Merseburg: Chronik (= Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalter. Bd. 9). Neu übertragen und erläutert von Werner Trillmich. Mit einem Nachtrag und einer Bibliographie von Steffen Patzold. 9., bibliographisch aktualisierte Auflage. WBG – Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2011, ISBN 978-3-534-24669-4, S. 441.
    12 Thietmar VIII, 32.
    13 Andrzej Pleszczyński: The Birth of a Stereotype. Polish Rulers and their Country in German Writings c. 1000 A.D. (= East Central and Eastern Europe in the Middle Ages, 450–1450. Bd. 15). Brill, Leiden u. a. 2011, ISBN 978-90-04-18554-8, S. 10 f.
    14 Siegfried Hirsch: Jahrbücher des Deutschen Reichs unter Heinrich II. Band 3. Herausgegeben und vollendet von Harry Bresslau. Duncker und Humblot, Leipzig 1875, S. 88 Anmerkung 1.
    15 Kurt Engelbert: Die deutschen Frauen der Piasten Mieszko I. bis Heinrich I. In: Archiv für schlesische Kirchengeschichte. Bd. 12, 1954, S. 1–51, hier S. 6; Johannes Strebitzki (Hrsg.): Die Chronik des Thietmar von Merseburg. Uebersetzt von. Laurent (= Die Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit. 2. Gesamtausgabe, Bd. 39, ZDB-ID 1402490-1). 2. Auflage. Dyksche Buchhandlung, Leipzig 1892, S. 333.
    16 Robert Holtzmann (Hrsg.): Thietmari Merseburgensis episcopi chronicon. = Die Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg und ihre Korveier Überarbeitung (= Monumenta Germaniae Historica. Scriptores. 6: Scriptores rerum Germanicarum. Nova Seres Bd. 9). Weidmann, Berlin 1935, S. 494.
    17 Knut Görich: Die deutsch-polnischen Beziehungen im 10. Jahrhundert aus der Sicht sächsischer Quellen. In: Frühmittelalterliche Studien. Bd. 43, 2009, S. 315–325, hier S. 320 f.
    18 Zitat nach Stefan Weinfurter: Heinrich II. (1002–1024). Herrscher am Ende der Zeiten. 3., verbesserte Auflage. Pustet, Regensburg 2002, ISBN 3-7917-1654-9, S. 210.
    19 Eduard Mühle: Die Piasten. Polen im Mittelalter (= Beck'sche Reihe. C. H. Beck Wissen. Bd. 2709). Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61137-7, S. 27.
    20 Thietmar IV, 58.
    21 Kazimierz Jasiński: Rodowód pierwszych Piastów. = Genealogy of the First Piasts (= Poznańskie Towarzystwo Przyjaciół Nauk. Wznowienia. Bd. 19). Volumen, Poznań 2004, ISBN 83-7063-409-5, S. 89.
    22 Ferdinand Wachter: Eckhart II. In: Johann S. Ersch, Johann G. Gruber (Hrsg.): Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste in alphabetischer Folge. Section 1: A – G. Theil 30: Eberhard – Ecklonia. Brockhaus, Leipzig 1838, S. 488–49, hier S. 496 f.
    23 Kazimierz Jasiński: Rodowód pierwszych Piastów. = Genealogy of the First Piasts (= Poznańskie Towarzystwo Przyjaciół Nauk. Wznowienia. Bd. 19). Volumen, Poznań 2004, ISBN 83-7063-409-5, S. 89.
    24 Gerd Althoff: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen (= Münstersche Mittelalter-Schriften. Bd. 47). Fink, München 1984, ISBN 3-7705-2267-2, S. 420, 423.
    25 Norbert Kersken: Heiratsbeziehungen der Piasten zum römisch-deutschen Reich. in: Dariusz Adamczyk, Norbert Kersken (Hrsg.): Fernhändler, Dynasten, Kleriker. Die piastische Herrschaft in kontinentalen Beziehungsgeflechten vom 10. bis zum frühn 13. Jahrhundert. Harassowitz, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3447104210, S. 79–105, hier S. 97.
    26 Gabriele Rupp: Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meissen und ihre Beziehung zum Reich und zu den Piasten. Lang, Frankfurt am Main u. a. 1996, ISBN 3-631-49868-3, S. 201.
    27 Ferdinand Wachter: Eckhart II. In: Johann S. Ersch, Johann G. Gruber (Hrsg.): Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste in alphabetischer Folge. Section 1: A – G. Theil 30: Eberhard – Ecklonia. Brockhaus, Leipzig 1838, S. 488–49, hier S. 496 f.
    28 Michael Imhof, Holger Kunde: Uta von Naumburg. Imhof, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-655-8, S. 58.
    29 Zbigniew Satała: Poczet polskich królowych, księżnych i metres. [Galerie der polnischen Königinnen, Prinzessinnen und Mätressen]. Glob, Szczecin 1990, ISBN 83-7007-257-7, S. 24.
    30 Beispielsweise den Annales Quedlinburgensis a.A. 1025.
    31 Zbigniew Satała: Poczet polskich królowych, księżnych i metres. [Galerie der polnischen Königinnen, Prinzessinnen und Mätressen]. Glob, Szczecin 1990, ISBN 83-7007-257-7, S. 24.
    32 Ryszard Grzesik: Mittelalterliche Chronistik in Ostmitteleuropa. In: Gerhard Wolf, Norbert H. Ott (Hrsg.): Handbuch Chroniken des Mittelalters. De Gruyter, Berlin u. a. 2016, ISBN 978-3-11-034171-3, S. 773–804, hier S. 794.

    Oda heiratete König Boleslaus I. (Boleslaw) von Polen (Piasten) am 3 Feb 1018. Boleslaus (Sohn von Fürst Miezislaus I. (Mieszko) von Polen (Piasten) und Herzogin Dubrawka von Böhmen) wurde geboren in zw 966 und 967; gestorben am 17 Jun 1025. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 47. Prinzessin Mathilde von Polen  Graphische Anzeige der Nachkommen

  15. 26.  Markgraf Gero II. von Lausitz (von Meissen) Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Suanhilde5, 5.Hermann4, 3.Billung3, 2.Egbert2, 1.Wichmann1)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gero_(Lausitz)

    Gero (* um 970; † 1. September oder 1. Oktober 1015 bei Krossen) war Graf im Gau Serimunt, Schwabengau, ab 992 im Hassegau und ab 993 Markgraf der Mark Lausitz, die er aber an der Ostflanke zu großen Teilen 1002 an den polnischen König Bolesław verlor. Er herrschte über ein Gebiet, das ungefähr der heutigen Niederlausitz entspricht.
    In der älteren Literatur wird er unter dem Namen Gero II., Markgraf der Sächsischen Ostmark, geführt. Dies ist nicht richtig, da die Sächsische Ostmark nach dem Tod Geros „des Großen“ 965 aufgelöst und in fünf kleinere Verwaltungseinheiten (Marken) geteilt wurde.

    Abstammung
    Gero war der einzige Sohn des Markgrafen Thietmar I. von Meißen und der Suanehild vom Stamm der Billunger, Tochter von Herzog Hermann von Sachsen. Er war ein Großneffe des Markgrafen Gero der Ostmark und Neffe des Erzbischofs Gero von Köln.
    Herrschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Nach Thietmars Tod, 979, trat Gero, der zu diesem Zeitpunkt noch sehr jung war, des Vaters Nachfolge im Gau Serimunt und bald auch im Schwabengau an, während die Marken Meißen und Merseburg von Kaiser Otto I. wieder an den zwischenzeitlich verbabannten Gunther von Merseburg gegeben wurden. Gero konnte jedoch im Laufe der Zeit seinen Herrschaftsbereich und seine Stellung erheblich ausbauen. Als Graf im Hassegau ist er ab 992 urkundlich belegt. Eine ihm nach Erbrecht zustehende Grafschaft besaß er nördlich vom Serimunt im slawischen Gau Zitizi an der Elbe, um das heutige Zerbst. Vom Vater stammte auch eine Grafschaft im Gau Coledizi. Nach dem Tod des nahe mit ihm verwandten Markgrafen Hodo I., 993, erhielt Gero dessen Mark Lausitz und den slawischen Gau Nizizi sowie Teile von Hodos Allodien; seitdem führte er den Titel marchio (Markgraf).

    Reichspolitik
    Gero war eine treue Stütze der Ottonen, gehörte zu den Vertrauten von Kaiser Otto III. und war ein Anhänger von dessen Politik der Renovatio imperii („Wiederherstellung des Römischen Reiches“) und damit ein Befürworter des Aktes von Gnesen, der im Jahre 1000 das Erzbistum Gnesen begründete. Als Herr über wichtige Grenzmarken pflegte Gero sehr gute Kontakte zu König Bolesław I. von Polen, die sich auch in der hohen Achtung erkennen lassen, die Bołeslaw und seine Leute 1015 dem gefallenen Gero und seinen Mannen erwiesen.

    Polenfeldzüge
    Wohl um diese guten Beziehungen nicht zu gefährden und sein Herrschaftsgebiet damit zu schützen, hielt sich Gero in den sogenannten Polenkriegen zwischen Kaiser Heinrich II. und Bolesław I. sehr zurück. Die Grenzlage und die andauernden Feindseligkeiten erforderten militärisches Handeln, aber Gero war als Heerführer wenig erfolgreich. Es ist auch nicht bekannt, dass Gero versucht hätte, die Lausitzen von Bolesław zurückzuerobern. Seine Gebiete erlitten häufige Verwüstungen, nicht nur durch einfallende Slawen, sondern auch durch deutsche Truppen, die sich plündernd bereicherten; so verwüstete z. B. ein von Heinrich II. im Jahre 1010 gegen Bolesław versammeltes Heer die markgräflichen Besitzungen um Belgern, nachdem Heinrich wegen Krankheit abgereist war, ehe es nach dem abgebrochenen Polenfeldzug den Heimzug antrat. Zu diesem Zeitpunkt scheint Gero bei Heinrich nicht mehr in gutem Ruf gestanden zu haben, und er wurde für den entstandenen Schaden vom Kaiser nicht entschädigt. Ebenso wird er seitdem in den Kaiserurkunden nicht mehr erwähnt.
    Fünf Jahre später, bei Heinrichs viertem Feldzug gegen Bolesław, verwüstete und brandschatzte das kaiserliche Heer, unter der persönlichen Führung Heinrichs, im Juli 1015 die Mark Geros um „Sclaucisvordi“[1]. Dies wird von manchen Historikern als „zielbewusst durchgeführte Strafaktion des Kaisers“ betrachtet, mit der Gero zur Teilnahme an dem bevorstehenden Feldzug gezwungen wurde.

    Tod
    Auf diesem letzten Feldzug befehligte Gero beim Rückzug über die Burg Strehla nach Merseburg die kaiserliche Nachhut. Als Heinrichs Heer bei einer Rast am 1. September (oder 1. Oktober) 1015 bei Krossen an der Oder in einen Hinterhalt geriet, fiel Gero mit 200 seiner Leute. Er wurde im Kloster Nienburg an der Saale beigesetzt.

    Familie
    Geros Ehe mit Adelheid entstammte ein Sohn, Thietmar, Markgraf der Lausitz († 10. Januar 1030), der seinem Vater im Amt als Markgraf in der Lausitz folgte.



    Literatur
    • Ernst Karpf: Gero II. In: Lexikon des Mittelalters. Band 4: Erzkanzler bis Hiddensee. Artemis, München u. a. 1989, ISBN 3-7608-8904-2, Sp. 1349.
    Weblinks
    Gero II. in der Genealogie des Mittelalters
    Anmerkungen
    1 Vermutlich eine heute unbekannte Wüstung links der Elbe zwischen Riesa und Wittenberg.

    Familie/Ehepartner: Adelheid N.. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 48. Thietmar von Lausitz  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 990; gestorben am 10 Jan 1030; wurde beigesetzt in Kloster Helmarshausen.