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Prinzessin Rozala Susanna von Italien

Prinzessin Rozala Susanna von Italien

weiblich 960 - 1003  (43 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Prinzessin Rozala Susanna von ItalienPrinzessin Rozala Susanna von Italien wurde geboren in zw 950 und 960; gestorben in 1003.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Rozala-Susanna_von_Italien

    Rozala-Susanna von Italien

    Rozala-Susanna von Italien, auch von Ivrea, (* um 950 bis 960;[1] † 26. Januar[2] 1003) war durch Heirat mit Arnulf II. von Flandern Gräfin von Flandern und übernahm nach dem Tod ihres Mannes die Regentschaft für ihren noch unmündigen Sohn Balduin IV. Kurz darauf wurde sie die Ehefrau des späteren französischen Königs Robert II., der sie jedoch noch vor seiner Thronbesteigung verstieß

    Leben
    Rozala kam als eines von sieben[3] Kindern des italienischen Königs Berengar II. und seiner Frau Willa zu Welt und war damit eine Enkelin Bosos, des Markgrafen von Tuscien.[4] Nachdem sich ihr Vater im Kampf um sein Königreich 964 Otto dem Großen endgültig ergeben musste, wurde er von ihm mit seiner Familie nach Bamberg geschickt. Dort verbrachte Rozala ihre Jugend in einem von Ottos Mannen bewachten Stadtturm.[5] Nach der Weltchronik Reginos von Prüm wuchs sie allerdings in der Obhut der Kaiserin Adelheid von Burgund auf.[1]

    Kaiser Otto arrangierte für sie eine Hochzeit mit dem flandrischen Grafen Arnulf II., die nicht vor 968 stattfand[6]. Aus dieser mehr als 20 Jahre dauernden Ehe gingen zwei Kinder hervor:[7]

    Mathilde († spätestens 995)
    Balduin IV. (* um 980[8]; † 30. Mai 1035), Graf von Flandern
    Beim Tod ihres Mannes wohl zwischen 987 und 988[6] war ihr Sohn noch minderjährig, und so übernahm sie als sein Vormund die Regierungsgeschäfte in der Grafschaft. Da sich Nachfolgestreitigkeiten in Flandern anbahnten, entschied sich Rozala-Susanna nicht lange, nachdem sie Witwe geworden war, zu einer erneuten Heirat. Um die Macht für die regierende Dynastie in Flandern zu erhalten, suchte sie Beistand beim französischen König Hugo Capet und ehelichte vor dem 1. April 988[1] dessen Sohn Robert, der später als Robert II. den französischen Thron besteigen sollte. Die Ehe war auch für die Seite der Kapetinger eine politisch lohnende Verbindung, denn auf diese Weise wurde Flandern nicht nur dem karolingischen Einflussbereich entzogen, sondern auch das Territorium Karls von Niederlothringen, einem Unterstützer der Karolinger, eingekreist und isoliert. In einigen Publikationen ist die Information zu finden, Rozala habe sich anlässlich ihrer zweiten Hochzeit in Susanna umbenannt, überlieferte Urkunden aus der Zeit davor zeugen jedoch davon, dass sie auch schon zuvor bei diesem Namen genannt wurde.[1]

    Die Braut war zum Zeitpunkt der Hochzeit mindestens zwölf Jahre älter als der Bräutigam.[9] Die Ehe war nicht glücklich, was der Chronist Richer von Reims in seiner Historiae darauf zurückführte, dass Rozala-Susanna so viel älter war als ihr Mann.[10] Gemäß Richers Angaben verstieß Robert seine Frau, als er 19 Jahre alt war. Als Grund führte der Thronfolger an, dass ihm seine Frau keine Kinder geboren hatte. Sollte das angeführte Alter korrekt sein, müsste die Verstoßung um 990 anzusetzen sein, andere Literatur datiert sie jedoch in die Jahre 991 und 992. Im Anschluss an ihre Verstoßung verweigerte Robert seiner Frau die Nutznießung ihres Wittums Montreuil-sur-Mer, das von einigen Publikationen fälschlicherweise als ihre Mitgift bezeichnet wird. Rozala versuchte zwar zunächst noch, ihre Rechte durchzusetzen, war im Streit um die Hafenstadt aber schlussendlich unterlegen. Sie ging daraufhin an den Hof ihres Sohnes aus erste Ehe nach Flandern zurück und soll ihn bei seiner Regierung unterstützt haben.[9] Sie starb im Jahr 1003 in Flandern und wurde neben ihrem ersten Mann in der Klosterkirche der Genter Sankt-Peters-Abtei auf dem Blandinberg beerdigt. Ihr Grabmal ist heutzutage nicht mehr erhalten, denn es wurde 1578 im Zuge des reformatorischen Bildersturms – ebenso wie die Grabmäler aller anderen in der Kirche bestatteten Mitglieder der flandrischen Grafenfamilie – zerstört.[11]

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Familie/Ehepartner: Markgraf Arnulf II. von Flandern, der Jüngere . Arnulf (Sohn von Graf Balduin III. von Flandern und Herzogin Mathilde von Sachsen (Billunger)) wurde geboren in zw 961 und 962. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Graf Balduin IV. von Flandern  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 980; gestorben am 30 Mai 1035 in Gent.

    Rozala heiratete König Robert II. von Frankreich (Kapetinger), der Fromme in 988. Robert (Sohn von König Hugo Capet (Kapetinger) und Adelheid (Aelis) von Poitou (von Aquitanien)) wurde geboren am 27 Mrz 972; gestorben am 20 Jul 1031 in Melun. [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 2

  1. 2.  Graf Balduin IV. von FlandernGraf Balduin IV. von Flandern Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Rozala1) wurde geboren in cir 980; gestorben am 30 Mai 1035 in Gent.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 988-1035, Flandern; Graf von Flandern https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Flandern

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_IV._(Flandern)

    Balduin IV. Schönbart, oder der Bärtige genannt, (* um 980; † 1035) war ein Graf von Flandern aus dem Haus Flandern.[1] Er war der einzige Sohn des Grafen Arnulf II. von Flandern († 987) und der Rozala († 1003), einer Tochter des Königs Berengar II. von Italien.

    Leben
    Beim Tod des Vaters war Balduin noch unmündig, weshalb seine Mutter bald darauf König Robert II. den Frommen heiratete, um diesen als Beschützer ihres Sohnes zu gewinnen. Der regierende König Hugo Capet nutzte die Situation und installierte kururz nach 989 in Ponthieu seinen Gefolgsmann Hugo. Schon 992 ließ sich König Robert II. von Rozela scheiden, wofür nach Richer von Reims der Altersunterschied ausschlaggebend war. Robert behielt dabei ihre Mitgift, den wichtigen Seehafen Montreuil mit seiner Burg, um die Balduins Vorfahren lang gekämpft hatten.
    Mündig geworden stellte Balduin die gräfliche Gewalt in Kortrijk und Gent wieder her. Dadurch gestärkt nahm er die Expansionspolitik seiner Vorfahren wieder auf. Nach Süden hin gebunden orientierte er sich in den Osten, auf die Regionen rechts der Schelde und damit auf Reichsgebiet. Zuerst nahm er Cambrai ein, dessen Bischof zum Kaiser floh, und im Jahr 1006 erfolgte im Bund mit Graf Lambert I. von Löwen die Eroberung der Mark Valenciennes. In Reaktion darauf verbündete sich Kaiser Heinrich II. der Heilige mit König Robert II. und im Sommer 1007 zog der Kaiser in Gent ein, was Balduin noch im Oktober desselben Jahres in Aachen zur Unterwerfung vor dem Kaiser zwang.
    Nicht lang danach näherte sich Balduin dem Kaiser auf diplomatischen Weg an, von dem er schließlich Walcheren (1012) und Valenciennes (1015) als Lehen aus kaiserlicher Hand erhielt, auf Cambrai hingegen musste er verzichten, dessen Grafenwürde an den Bischof übergeben wurde. Damit aber war Balduin der erste Graf von Flandern, der auf Reichsboden Fuß faste (siehe „Reichsflandern“) und somit zu Frankreich als auch zum Reich in Vasallität stand.
    Das Einvernehmen mit dem Kaiser wurde durch seine um 1012 geschlossene Ehe mit Otgiva von Luxemburg vertieft, die eine Nichte der Kaiserin Kunigunde war. Der aus der Ehe hervorgegangene Erbe
    • Balduin V. († 1067) erwies sich als rebellischer Sohn, der sich mehrmals gegen seinen Vater erhob. Offenbar wurde Balduin IV. dabei einmal sogar aus Flandern vertrieben, so dass erst der Normannenherzog Robert I. auf dem Vermittlungsweg seie Rückkehr erwirken konnte. Vater und Sohn versöhnten sich 1030 bei einem Treffen in Oudenaarde.
    Nach dem Tod von Otgiva 1031 heiratete Balduin IV. Eleonore, eine Tochter des Normannenherzogs Richard II., mit der er eine Tochter hatte:[2]
    • Judith († 5. März 1094)
    • ∞ 1051 mit Earl Tostig von Northumbria († 1066)
    • ∞ 1071 mit Herzog Welf I. von Bayern († 1101)



    Literatur
    • Helmut Gajic: Die großen Dynastien („Le grandi dinastie“). Karl Müller Verlag, Erlangen 1996, ISBN 3-86070-561-X.
    Einzelnachweise
↑ Zum Beinamen „Schönbart“ (Pulchra barba) siehe: Flandria Generosa, hrsg. von Ludwig C. Bethmann in MGH SS 9 (1851), S. 318; Zum Beinamen „der Bärtige“ (Barbatus) siehe: Genealogia comitum Flandriae Bertiniana, in MGH SS 9, S. 305
↑ Zur Abstammung Jusiths von Balduin IV. und Eleonore siehe den Artikel zu Judith

    Balduin heiratete Otgiva von Luxemburg in cir 1012. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 3. Balduin V. von Flandern, der Fromme  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1012 in Arras; gestorben in 1067 in Lille; wurde beigesetzt in Im Zentrum des Chors der Kirche Saint-Pierre in Lille.

    Balduin heiratete Herzogin Eleonore ? von der Normandie in vor 1030. Eleonore (Tochter von Herzog Richard II. von der Normandie (Rolloniden), der Gute und Gräfin Judith von Rennes) wurde geboren in vor 1017. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 4. Judith (Jutka) von Flandern  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1030; gestorben am 5 Mrz 1094.


Generation: 3

  1. 3.  Balduin V. von Flandern, der Fromme Balduin V. von Flandern, der Fromme Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren in 1012 in Arras; gestorben in 1067 in Lille; wurde beigesetzt in Im Zentrum des Chors der Kirche Saint-Pierre in Lille.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1036-1067, Flandern; Graf von Flandern https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Flandern

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_V._(Flandern)

    Balduin V. von Flandern, (der Fromme oder Balduin von Lille ; * um 1012 in Arras; † 1. September 1067 in Lille) aus dem Haus Flandern war Graf von Flandern von 1035 bis 1067. Als Ehemann von Adela von Frankreich (1009/1014–1079), der Tochter des Königs Robert II. war er der Onkel Königs Philipps I. von Frankreich. Seine Eltern waren Balduin IV. und Otgiva von Luxemburg. Wilhelm der Eroberer war sein Schwiegersohn.

    Wissenswertes
    Im 11. Jahrhundert hielten die Grafen von Flandern den größten Teil ihres Territoriums als Vasallen der französischen Könige, einen kleineren Teil als Vasall des deutschen Königs und römischen Kaisers. Während der Herrschaft des Grafen Balduin V. wurden die Gebiete zwischen den Flüssen Schelde und Dendre und der Markgrafschaft Antwerpen mit Flandern vereinigt. In der Mitte des 11. Jahrhunderts entsprach die Macht des Grafen von Flandern der eines Königs, was ihnen in der Politik Westeuropas einen erheblichen Einfluss sicherte.
    Balduin war von 1060 bis 1067 Regent Frankreichs für seinen minderjährigen Neffen Philipp I. von Frankreich. Balduin und Adela hatten vier Kinder:
    • Balduin VI. (1030–1070)
    • Mathilde (* um 1032; † 2. November 1083 in Caen) ∞ Wilhelm dem Eroberer
    • Robert I. (* um 1033–1093)
    • Heinrich von Flandern

    Biographie
    Balduin war ein aufsässiger Sohn, der gegen seinen Vater rebellierte. Nach seiner prestigeträchtigen Heirat mit Adele von Frankreich zögerte er nicht, sich an die Spitze der aufständischen flämischen Barone zu stellen und seinen Vater zu verjagen, wurde dann aber durch das Eingreifen des Herzogs Robert I. der Normandie zur Unterwerfung gezwungen. Nach dem Tod seines Vaters wurde er einer der mächtigsten Vasallen Frankreichs.
    Er begann einen Krieg gegen Graf Dietrich IV. von Holland, der ihm den Besitz Zeelands bestritt, das seinem (Dietrichs) Vater von Kaiser Heinrich II. anvertraut worden sein sollte. Balduin bezwang die Friesen und ging aus dem Konflikt um Seeland siegreich hervor. Seeland blieb Lehen Flanderns.
    1045 stellte sich Balduin auf die Seite Gottfrieds des Bärtigen bei dessen Kampf gegen Kaiser Heinrich III., der Oberlothringen Gerhard von Elsass und seinem Bruder Adalbert gegeben hatte. Wegen seiner Rebellion verlor Balduin gleich die Mark Vaalenciennes. Im Bündnis mit Graf Dietrich IV. von Holland griff er die Mark Ename an und eroberte auch Antwerpen. Gemeinsam mit Gottfried nahm er sogar die Pfalz zu Nimwegen, wo Albrecht von Elsass bei einem Scharmützel den Tod fand. Der Graf von Flandern unterwarf sich 1056 und nach den Friedensbesprechungen von Andernach (1056 und 1059) bekam er die Mark Ename als Reichslehen (Reichsflandern).
    1051 wurde Richilde Witwe. Von der Aussicht angelockt, den Hennegau dem Besitz seiner Familie hinzuzufügen, entführte Balduin die Witwe, um sie und die Grafschaft seinem ältesten Sohn Balduin zu geben. Lietbert, der Bischof von Cambrai, drohte mit Exkommunikation wegen zu enger Blutsverwandtschaft, doch Papst Leo IX. sprach eine Dispens aus und hob einige Jahre später die Sanktion auf. Der älteste Sohn des Grafen von Flandern wurde nun als Balduin I. Graf von Hennegau, wodurch die Vereinigung der beiden Grafschaften in Aussicht stand.
    Der Krieg gegen den Kaiser lebte nun wieder auf. Gottfried III., der seinen Sohn Gottfried IV. mit der reichen Erbin der Toskana, Mathilde von Tuszien, verheiratet hatte, rief seinen treuen Verbündeten um Hilfe. Sie eroberten Lüttich, zerstörten Thuin und stießen bis Huy vor. Heinrich III. erwiderte die Angriffe, indem er in Flandern einfiel. Balduin trieb den Widerstand in Arques an, wo er – der Überlieferung nach in drei Nächten – einen Graben ausheben ließ, der bis nach La Bassée rreichte. Dieser Graben blieb jedoch nutzlos, da Heinrich III. ihn mit Hilfe des früheren Kastellans von Cambrai, Jean de Béthune, überquerte, das Land dahinter plünderte und Tournai eroberte, während Gottfried und Balduin einen Entlastungsangriff gegen Antwerpen versuchten, das von Friedrich von Luxemburg verteidigt wurde (1055).
    Der Tod Heinrichs III. im folgenden Jahr beendete die Auseinandersetzung. Während des Treffens in Köln (1057) zwischen der verwitweten Kaiserin Agnes, Papst Viktor II. und dem französischen König Heinrich I., wurde die Abtretung von Eenam (mit AAalst), der Burg von Gent, des Landes von Waes und der Quatre-Métiers ebenso wie die der fünf seeländischen Inseln an Balduin V. beschlossen. Darüber hinaus wurde die Heirat zwischen Richilde von Hennegau und Balduins ältestem Sohn abgesegnet und die Stadt Tournai seiner Herrschaft unterstellt.
    Im Jahr 1060 – nach dem Tod seines Schwagers Heinrich I. – wurde Balduin der Vormund des neuen Königs Philipp I. und regierte nach der Wiederverheiratung der Königinmutter Anna von Kiew Frankreich dann allein. Als Regent untersagte er Frankreich Wilhelm den Eroberer – den Herzog der Normandie – bei dessen Plänen England zu besetzen zu unterstützen – er sagte aber die Hilfe Flanderns zu, zumal der zukünftige englische König seine Tochter Mathilde von Flandern geheiratet hatte.
    1063 hatte er ein weiteres seiner fünf Kinder, Robert, mit Gertrud von Holland verheiratet, wobei er ihm den deutschen Teil Flanderns überließ.
    Der mächtigste Graf Flanderns wurde im Zentrum des Chors der Kirche Saint-Pierre in Lille begraben – der Stadt, die er zu seiner Hauptstadt gemacht hatte und deren ältestes schriftliches Dokument eine Schenkungsurkunde der Grafen zugunsten jener Kirche ist, durch die er einen Bauernhof bei Flers und zwei Drittel der Einkünfte der Kirche in Annappes (beides heute Ortsteile von Villeneuve-d’Ascq) übereignet (1066).



    Weiterführende Literatur
    • Egon Boshof: Lothringen, Frankreich und das Reich in der Regierungszeit Heinrichs III. In: Rheinische Vierteljahrsblätter 42, Bonn 1978, S. 63–127.
    • Cécile Douxchamps, José Douxchamps: Nos dynastes médiévaux (éditeur José Douxchamps). Wepion-Namur 1996, ISBN 2-9600078-1-6.
    • Georges-Henri Dumont: Histoire de la Belgique. Histoire/le cri, Bruxelles 1977, ISBN 2-87106-182-3.
    • Edward Le Glay: Histoire des comtes de Flandern jusqu’à l’avènement de la Maison de Bourgogne. Comptoir des Imprimeurs-unis, Paris MDCCCXLIII (1843).
    • Henri Platelle, Denis Clauzel: Histoire des provinces françaises du Nord. 2. Des principautés à l’empire de Charles Quint (900–1519). Westhoek-Editions / Éditions des Beffrois, 1989, ISBN 2-87789-004-X.
    • Ernst Steindorff: Balduin V. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 7–9.

    Begraben:
    https://de.wikipedia.org/wiki/St-Pierre_(Lille)

    Balduin heiratete Adela von Frankreich, die Heilige in 1028 in Paris, France. Adela (Tochter von König Robert II. von Frankreich (Kapetinger), der Fromme und Königin Konstanze von der Provence (von Arles)) wurde geboren in ca 1009 od ca 1014; gestorben am 8 Jan 1079. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 5. Balduin VI. von Flandern, der Gute  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1030; gestorben am 17 Jul 1070.
    2. 6. Gräfin Mathilde von Flandern  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1032; gestorben am 2 Nov 1083; wurde beigesetzt in Caën.
    3. 7. Graf Robert I. von Flandern, der Friese  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1033; gestorben in zw 12 und 13 Okt 1093.

  2. 4.  Judith (Jutka) von FlandernJudith (Jutka) von Flandern Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren in cir 1030; gestorben am 5 Mrz 1094.

    Notizen:

    Es bestehen drei unterschiedliche Möglichkeiten der Abstammung von Judith von Flandern. (siehe text im Web-Link). Da die Forschung weitgehend die dritte Version als gegeben ansieht habe ich mich für diese entschieden. (MS)

    https://de.wikipedia.org/wiki/Judith_von_Flandern

    Judith von Flandern oder Jutka van Vlaanderen (* um 1030; † 5. März 1094[1], begraben im Kloster Weingarten[2]) stammt wahrscheinlich aus der Familie der Balduine, der Familie der Grafen von Flandern. Sie war Gräfin von Northumbria (in erster Ehe mit Toste Godwinsson) und Herzogin von Bayern (in zweiter Ehe mit Welf IV.).

    Abstammung
    Die Einordnung Judiths in die flämische Grafenfamilie war lange unklar, ist aber umso wichtiger, weil Judith die Urgroßmutter sowohl von Friedrich Barbarossa als auch von Heinrich dem Löwen ist. Im Wesentlichen finden sich in der Literatur drerei konkurrierende Versionen, die alle aus den unterschiedlichen Angaben in den verschiedenen Quellen stammen. In der Forschung besteht mittlerweile weitgehender Konsens zugunsten der dritten Version, in älteren oder nicht aktuellen Werken finden sich noch die beiden anderen.

    Erste Version
    Judith wurde 1027/28 als Tochter von Herzog Richard III. von Normandie und Adela von Frankreich geboren. Damit war Judith die Stieftochter von Balduin V. von Flandern, der Adela 1028 nach dem Tod Richards III. heiratete. Die Angabe zum Geburtsjahr Judiths ergibt sich aus dem Todesdatum Richards III. (6. August 1027).[3]
    Diese Version ist jedoch mehr als zweifelhaft, da man davon ausgehen kann, dass es sich bei der Verbindung zwischen Adela von Frankreich und Richard III. von der Normandie nur um eine Verlobung handelte, die wegen des Todes Richards III. nicht mehr in die Ehe einmünden konnte. Nachkommen Richards und Adelas sind jedenfalls nicht bekannt.

    Zweite Version
    Judith wurde um 1030 als Tochter von Balduin V. von Flandern und Adela von Frankreich geboren. Diese Aussage stammt einerseits von Alberich von Trois-Fontaines,[4] andererseits (als zweite Tochter nach Mathilde) aus einer Handschrift, deren Zuschreibung zu Ordericus Vitalis umstritten ist.[5]
    Auch Florentius von Worcester gibt Judith als Tochter eines Grafen Balduin von Flandern an, sagt aber nicht, welchen Balduin er meint, auch erschließt sich dies nicht aus dem Zusammenhang,[6] so dass bei ihm sowohl diese als auch die folgende Version in Frage kommt.
    Die enge Verwandtschaft zwischen Balduin V. und dem Geschlecht der Welfen wäre jedoch wahrscheinlich als Ehe zweier im dritten Grad miteinander Verwandter ein Hindernis für die spätere Heirat von Judith mit Welf IV. gewesen. Judith und Welf IV. hätten mit Friedrich, Graf im Moselgau, und Irmtrud von der Wetterau die gleichen Urgroßeltern gehabt:
    • Friedrich/Irmtrud – Otgiva – Balduin V. – Judith einerseits, sowie
    • Friedrich/Irmtrud – Irmentrud – Kunigunde – Welf IV. andererseits.
    Die Ehe Welfs mit Judith wurde jedoch nur als "öffentlicher Ehebruch" (publicum Adulterium) gegenüber Welfs erster Ehefrau angeprangert, nicht aber als Verwandtenehe. Daher ist diese Version ebenfalls als zweifelhaft anzusehen.[7]

    Dritte Version
    Judith wurde 1031/32[8] als Tochter von Balduin IV. von Flandern und dessen zweiter Ehefrau Eleonore von Normandie, der Schwester von Richard III., geboren. Damit war Judith die Halbschwester von Balduin V. von Flandern, der aus der ersten Ehe ihres Vaters mit Otgiva stammte.[9] Die Schätzung für das Geburtsjahr ergibt sich aus dem Jahr der Heirat zwischen Balduin IV. und Eleonore (ca. 1031). Ihren Namen hätte sie nach ihrer Großmutter Judith de Bretagne († 1017).
    Der Annalista Saxo bezeichnet Judith als amita (Tante väterlicherseits, also Schwester des Vaters) des Grafen Robert I., womit er als sie Tochter Balduins IV. und Schwester Balduins V. identifiziert.[10] In der Vita Ædwardi Regis wird Judith ebenfalls als Schwester Balduins V. bezeichnet.[11]

    Die Ehe mit Toste Godwinsson
    Judith von Flandern war im September 1051 in erster Ehe mit Toste Godwinsson verheiratet.[12][13][14] In diesem Jahr mussten Toste und seine Familie nach ihrem Aufstand gegen König Eduard den Bekenner aus England fliehen. Toste und sicher auch Judith flohen nach Flandern zu Balduin V. Im Jahr darauf (1052) konnten sie nach England zurückkehren. 1055 wurde Toste zum Graf (Earl) von Northumbria ernannt. 1061 reisten Toste und Judith zusammen mit dem Erzbischof von York nach Rom. 1065 wurde Toste nach einem Aufstand gegen ihn in Northumbria abgesetzt und verbannt, er floh erneut zu Balduin V.
    Inwieweit Judith Toste bei seinem nun folgenden Kampf um die englische Krone begleitete, ist nicht geklärt (Reise nach Dänemark und Norwegen, um Unterstützung zu erhalten, und die Invasion in England). Toste fiel am 25. September 1066 in der Schlacht von Stamford Bridge im Kampf gegen seinen Bruder, König Harald II. von England, der Anfang des Jahres die Nachfolge Eduards angetreten hatte. Der Annalista Saxo berichtet, sie sei mit Schätzen aus dem Erbe Eduards und ihres Ehemanns auf den Kontinent zurückgekehrt.[15]
    Die Vita Ædwardi Regis berichtet, die Kinder Tostes und Judiths seien bei seinem Tod noch "nicht entwöhnt" gewesen, also im Kindesalter.[16] Snorri Sturluson berichtet: "Skule, ein Sohn von Earl Toste, … und sein Bruder Ketil Krok … von hoher Familie aus England"[17] begleiteten König Olav Kyrre (regierte 1066–1093), die Morkinskinna präzisiert, dass "Skúli, der Sohn von Jarl Toste Godwinsson, und Ketill krókr aus Hålogaland nach Norwegen kamen", gemeinsam mit König Olav nach dessen gescheiterten England-Feldzug 1066, sowie dass Skuli nicht lange nach Haralds Sturz zurück nach England reiste, und dort die Herausgabe des Leichnams Haralds erreichte.[18] Diese Informationen deuten darauf hin, dass es sich bei Skule und Ketill um Erwachsene und somit nicht um Söhne Judiths handelt. Für den von Symeon von Durham im Jahr 1066 erwähnten Olav, den Sohn Tostis, dürfte das gleiche gelten, sofern es sich bei "Tosti" überhaupt um Toste Godwinsson handelt.[19] Über die Kinder Tostes und Judiths ist somit nichts weiter bekannt.

    Die Ehe mit Herzog Welf
    In zweiter Ehe heiratete Judith 1070/71[20] Welf IV., der Weihnachten 1070 als Welf I. Herzog von Bayern wurde.[21] Welf überlebte seine Ehefrau und starb am 9. November 1101. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor:
    • Welf V. (* wohl 1073; † 24. September 1120 auf Burg Kaufering), nach dem Tod seines Vaters auf dem Kreuzzug 1101 als Welf II. Herzog von Bayern; ∞ um 1089, getrennt 1095, Mathilde (* wohl 1046, † 1115) Herrin von Canossa, Herzogin von Tuscin etc., Tochter des Bonifacius von Canossa, Herzog von Spoleto
    • Heinrich IX. der Schwarze (* wohl 1074; † 13. Dezember 1126 in Ravensburg), 1120 Herzog von Bayern, ∞ Wulfhild von Sachsen († 29. Dezember 1126 in Altdorf), Tochter des Herzogs Magnus von Sachsen (Billunger)
    • Kunizza († 6. März 1120) ∞ Friedrich Rocho († 12. November …), 1086 bezeugt, Graf, wohl Graf von Dießen

    Judith von Flandern als welfische Ahnfrau
    Judith wird in den Welfen nahestehenden Chroniken häufig fälschlicherweise als "Königin von England" bezeichnet:[22]
    • Der Annalista Saxo gibt sie als Ehefrau von Tostes Bruder, König Harald von England aus[23]
    • Die Genealogia Welforum nennt Welfs Ehefrau Judith "Tochter des Grafen von Flandern, Königin von England"[24]
    • Der Nekrolog von Raitenbuch meldet den Tod von "Judith, Königin von England, Tochter des Markgrafen von Este, Ehefrau unseres Gründers Welf" [25]
    • Der Nekrolog von Weingarten meldet den Tod von "Herzogin Judith, Königin von England"[26]
    Judith von Flandern und die Heiligblut-Reliquie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Im Jahr 1053 teilten sich Kaiser Heinrich III. und Papst Leo III. eine Heiligblut-Reliquie, die in Mantua aufgefunden worden war.[27] Die Reliquie ging mit dem Tod Heinrichs 1056 auf die Graf Balduin V. von Flandern über, der sie 1067 Judith vererbte. Judith wiederum stiftete die Reliquie der Abtei Weingarten zusammen mit wertvollen Handschriften, die sich heute in New York, Montecassino, Fulda und Stuttgart befinden.[28][29] Jedes Jahr findet am Freitag nach Christi Himmelfahrt in Weingarten der Blutritt zu Ehren der Reliquie statt.



    Literatur
    • Edward Freeman, The History of the Norman Conquest, Band 3 (1869), S. 656–658.
    • Léon Vanderkindere, La formation territoriale des principautés belges au Moyen Âge, Band 1 (1902), S. 298.
    • Wilhelm Störmer: Judith. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-00191-5, S. 641 (Digitalisat).
    • Detlev Schwennicke, Europäische Stammtafeln Band II (1984), Tafel 5 (Balduine, ohne Erwähnung Judiths)[30], und Tafel 81 (Rolloniden, mit Judith als Tochter Richards III.)[31], Band I.1 (2005) Tafel 18 (Welfen, mit Judith als Tochter Balduis IV.))
    • Hartwig Cleve, Eduard Hlawitschka: Zur Herkunft der Herzogin Judith von Bayern († 1094), in: Eduard Hlawitschka, Stirps Regia (1988), Seite 511-528.
    • Jürgen Lott: Judith von Flandern. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 3, Bautz, Herzberg 1992, ISBN 3-88309-035-2, Sp. 771.
    • Dieter R. Bauer, Matthias Becher (Hrsg.): Welf IV. Schlüsselfigur einer Wendezeit. Regionale und europäische Perspektiven. (= Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte, Beiheft, Reihe B; 24). Beck, München 2004, ISBN 3-406-10665-X.
    Weblinks
    Commons: Judith von Flandern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Anmerkungen
    1 Die Quellen geben unterschiedliche Daten an: Bernold von Konstanz meldet "1094 IV Non Mar" (4. März), der Nekrolog des Klosters Raitenbuch (Necrologium Raitenbuchense, S. 105) und der Nekrolog von Weingarten (Necrologium Weingartense, S. 22) hingegen "III Non Mar" (5. März)
    2 "apud monasterium…Sancti Martini" (Bernoldi Chronicon 1094, MGH Scriptores (in folio) 5, S. 457)
    3 Siehe Schwennicke (1984), Tafel 81, wo Juditha als mit Geburtsjahr 1028 und als „posthuma“ bezeichnet wird (in Schwennicke (2005), Tafel 18 wird diese Version nicht mehr gebracht), und Lott ("Judith von Flandern, * 1027/28, Tochter Richards II. von der Normandie und Adelheids von Frankreich…" http://www.bautz.de/bbkl/j/Judith_v_f.shtml (Memento vom 29. Juni 2007 im Internet Archive))
    4 Chronica Albrici Monachi Trium Fontium, MGH Scriptores (in folio) 23, S. 792.
    5 Marjorie Chibnall (Hrsg. und Übers.), The Ecclesiastical History of Orderic Vitalis (Oxford Medieval Texts, 1969-80), Vol. IV, Appendix I, S. 350
    6 Thomas Forester (Übers.): The Chronicles of Florence of Worcester with two continuations (1854) 1051, S. 152.
    7 Vgl. Cleve/Hlawitschka
    8 Erich Brandenburg, Die Nachkommen Karls des Großen (1935), Tafel 4, Seite 9: "* ca. 1033"
    9 Erich Brandenburg bezeichnet in der Anmerkung S. 131 zu Tafel 4, Seite 9, Judith als "Stiefschwester Balduins V." (und meint Halbschwester), verweist dabei auf Freeman und Vanderkindere (der wiederum auf Freeman verweist)
    10 Annalista Saxo 1066: "Huius Haroldi coniunx amita Rodberti comitis de Flandria, ex cognatione beati Ethmundi regis fuit. Hans postea Welphus, filius Azzonis marchionis Italorum, duxit uxorem, genuitque ex ea duces Welphum iunorem et Heinricu. Hec Iuditha dicta…" (die Bezeichnung als Ehefrau Haralds anstatt Tostes ist falsch, der "welfische" Teil der Angaben stimmt), MGH Scriptores (in folio) 6, S. 694
    11 Frank Barlow, The Godwins: the Rise and Fall of a Noble Dynasty (1992), S. 38.
    12 In der Anglo-Saxon Chronicle sind zu diesem Zeitpunkt Godwin von Wessex, dessen Sohn Toste und Tostes Ehefrau erwähnt, die eine Verwandte von "Balduin von Brügge" war (GeorgeNorman Garmonsway (Übers.), The Anglo-Saxon Chronicle (1972), D, 102 [1051])
    13 Kurt Ulrich Jäschke gibt in Die Anglonormannen (1981), S. 73, den Sommer 1051 als Zeitpunkt der Hochzeit an
    14 Schwennicke (1984) gibt für Hochzeit "um 1045/47" an
    15 Cleve/Hlawitschka; Bernd Schneidmüller, Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung (2000), S. 134/135; laut Charles Cawley floh sie nach Dänemark ([1])
    16 Frank Barlow (Hrsg. und Übers.), The Life of King Edward Who Rests at Westminster (1962, 2. Ausgabe 1992), S. 38.
    17 Samuel Laing (Übers.) Snorri Sturluson, Heimskringla: A History of the Norse Kings Snorre (Norroena Society, London), King Harald’s Saga Part II (1907), S. 102
    18 Beides: Theodore Murdock Andersson, Kari E. Gade, (Übers.) (2000) Morkinskinna (2000), 52, S. 276
    19 Joseph Stevenson (Übers.) The Historical Works of Simeon of Durham (1855), S. 546
    20 So Schneidmüller, S. 134; Cleve/Hlawitschka und Schwennicke (1984): 1070; Schwennicke (2005): um 1070
    21 Schneidmüller vermutet in der Ehe eine politische Verbindung, bei der auch Welfs Vater Alberto Azzo II. d’Este mitwirkte, der nicht nur die italienischen Besitzungen der Familie verwaltete, sondern auch für seinen Sohn Hugo, Welfs älteren Habbruder, 1069 die Grafschaft Maine erworben hatte; dadurch stand Alberto Azzo im Kampf gegen Wilhelm den Eroberer, und wird bei der Verheiratung Welfs sicher nicht übersehen haben, dass Judith auch die Tante von Wilhelms Ehefrau Mathilde von Flandern war.
    22 Vgl. Cleve/Hlawitschka
    23 "Haroldi coniunx", siehe oben
    24 Genealogia Welforum 9, MGH Scriptores (in folio) 13, S. 734
    25 "Iudinta regina Anglie, filia marchionis de Este uxor Welfonis nostri fundatoris", Franz Ludwig von Baumann (Hrsg.), Necrologium Raitenbuchense, MGH Necrologia Germaniae 3, S. 105
    26 "Judita dux regina Angliae", Franz Ludwig von Baumann (Hrsg.), Necrologium Weingartense, MGH Necrologia Germaniae 1 (1888), S. 221.
    27 Zu den Details siehe den Artikel Blutritt
    28 Schneidmüller, S. 134/135
    29 Die Übergabe der Reliquie datiert auf den 31. Mai 1090 bzw. den 12. März 1094 (eine Woche nach Judiths Tod), vgl. Artikel zum Blutritt
    30 Obwohl Brandenburg und Vanderkindere als Quellen angegeben werden
    31 Basierend auf: Gerd Wunder, Wilhelm der Eroberer und seine Verwandten in der Sicht der kontinentalen Dynastengenealogie, in: Genealogisches Jahrbuch 6/7 (1967) S. 19–41, und 8 (1968), S. 143, sowie Augusto Sanfelice di Monteforte, Richerchetorico-critico-genealogiche (del 758 al 1194), Band 2 und Supplement (1962), Tafel X

    Judith heiratete Graf Tostig Godwinson von Northumbria in 1051. Tostig (Sohn von Godwin Wulfnothson von Wessex und Gytha Sprakalaeg Thorkelsdóttir) wurde geboren in cir 1026; gestorben am 25 Sep 1066. [Familienblatt] [Familientafel]

    Judith heiratete Herzog Welf IV. von Bayern (Welfen) in 1070/1071. Welf (Sohn von Markgraf Alberto Azzo II. d'Este und Kunigunde von Altdorf (Welfen)) wurde geboren am 1030 / 1040; gestorben am 9 Nov 1101 in Paphos auf Zypern; wurde beigesetzt in Weingarten, Ravensburg, Oberschwaben, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 8. Welf V. von Bayern (Welfen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1073; gestorben am 24 Sep 1120 in Burg Kaufering; wurde beigesetzt in Weingarten, Ravensburg, Oberschwaben, DE.
    2. 9. Herzog Heinrich IX. von Bayern (Welfen), der Schwarze  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1075; gestorben am 13 Dez 1126 in Ravensburg, Oberschwaben, DE; wurde beigesetzt in Kloster Weingarten.


Generation: 4

  1. 5.  Balduin VI. von Flandern, der Gute Balduin VI. von Flandern, der Gute Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren in 1030; gestorben am 17 Jul 1070.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1067-1070, Flandern; Graf von Flandern https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Flandern
    • Titel (genauer): 1051-1070, Hennegau; Graf von Hennegau als Balduin I. https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Hennegau

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_VI._(Flandern)

    Balduin VI. der Gute, auch Balduin von Mons genannt, (* 1030; † 17. Juli 1070) war seit 1051 als Balduin I. ein Graf von Hennegau und seit 1067 ein Graf von Flandern aus dem Haus Flandern. Er war der älteste Sohn des Grafen Balduin V. dem Frommen und der Adela, einer Tochter König Roberts II. von Frankreich.
    Balduin wurde von seinem Vater zur Erziehung an den Hof König Heinrichs III. gesandt, von welchem er auf dem Hoftag von Goslar 1045 mit der Mark Antwerpen (Reichsflandern) beliehen wurde. 1050 wurde er wieder nach Flandern befohlen, nachdem sich sein Vater gegen den Kaiser erhoben hatte, was den Verlust Antwerpens nach sich zog. Im Folgejahr wurde Balduin mit der Witwe des Grafen von Hennegau, Richilde, verheiratet, was für das Haus Flandern eine beträchtliche Erweiterung seines Territoriums in das Reichsgebiet hinein bedeutete. In den nächsten Jahren unterstützte Balduin seinen Vater im Kampf gegen den Kaiser, welcher 1054 bis nach Flandern hinein vorgedrungen war. Der Kampf endete aber im Herbst 1056 zugunsten Flanderns mit dem Tod des Kaisers, worauf Balduin mit seinem Vater auf dem im Dezember folgenden Kölner Hoftag nach der Vermittlung Papst Viktors II. gegenüber dem neuen Kaiser, Heinrich IV., huldigten und somit den Gewinn des Hennegau bestätigt bekamen.[1]
    Balduin beerbte 1067 seinen verstorbenen Vater in Flandern, womit es erstmals zu einer Personalunion Flandern-Hennegau kam. Er selbst starb aber schon 1070 nach einer kurzen Herrschaft. Für seinen unmündigen ältesten Sohn, Arnulf III., übernahm seine Witwe die Regentschaft, gegen die sich aber Balduins jüngerer Bruder Robert der Friese erhob, welcher in der Schlacht von Cassal (22. Februar 1071) siegte und Arnulf III. tötete. Richilde floh in den Hennegau, den sie für ihren zweiten Sohn Balduin II. († 1098) bewahren konnte.
    Die direkten Nachkommen Balduins VI. gelangten erst 1191 wieder in den Besitz von Flandern.


    Literatur
    • Alberdingk Thijm: Balduin VI. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 9.
    Einzelnachweise
    1 Chronica Sigeberti Gemblacensis Monachi, hrsg. von Ludwig C. Bethmann in MGH SS 6 (1844), S. 360 und Flandria Generosa, hrsg. von Ludwig C. Bethmann in MGH SS 9 (1851), S. 320

    Balduin heiratete Gräfin Richhilde von Hennegau in 1051. Richhilde gestorben am 15 Mrz 1087 in Mesen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 10. Graf Arnulf III. von Flandern  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1055; gestorben am 22 Feb 1071 in Schlachtfeld bei Cassel (1071).
    2. 11. Balduin II. von Hennegau  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1056; gestorben in 1098 in Bithynien bei Nicäa.

  2. 6.  Gräfin Mathilde von FlandernGräfin Mathilde von Flandern Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren in cir 1032; gestorben am 2 Nov 1083; wurde beigesetzt in Caën.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Flandern, Königin von England

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mathilde_von_Flandern

    Mathilde von Flandern (englisch: Matilda of Flanders, französisch: Mathilde de Flandre, niederländisch: Mathildis van Vlaanderen; * um 1030/1031; † 2. November 1083 in der Normandie) war die Tochter von Balduin V., Graf von Flandern, und Adela von Frankreich. Durch ihre Heirat mit Wilhelm I. (bekannt als Wilhelm der Eroberer), Herzog der Normandie und späteren König von England, wurde sie zur Herzogin der Normandie und im Jahr 1068, zwei Jahre nach der Eroberung Englands 1066, als Mathilde I. zur Königin von England gekrönt.

    Biografie
    Über das Leben der englischen Königinnen des frühen Mittelalters lässt sich in zeitgenössischen Quellen generell wenig finden, da viel häufiger über den König als über dessen Gemahlin berichtet wird. Besonders über Mathilde von Flandern ist im Vergleich mit Edith von Schottland und Mathilda von Boulogne, die ihr als Königin von England nachfolgten, wenig bekannt.[1] Oftmals können wichtige Etappen ihres Lebens nur mithilfe der Biographien der sie umgebenden Zeitgenossen - am prominentesten sicherlich ihr Gatte Wilhelm der Eroberer - rekonstruiert werden. Doch gerade was gesicherte Daten ihrer Biographie anbelangt, können in vielen Fällen nur annähernde Angaben gemacht werden. Dies gilt insbesondere für ihre Jugend, welche laut Brewer’s British Royalty „... is surrounded by mystery“ (deutsch: von Geheimnissen umgeben ist).[2]

    1031 bis 1050/51: Geburt und Heirat
    Über die Geburt von Mathilde sind weder der Ort noch das Datum überliefert. Da allerdings die Heirat ihrer Eltern nach 1031 stattfand, lässt sich schlussfolgern, dass Mathilde irgendwann nach 1031 oder - da sie nirgends als ältestes Kind dieser Ehe verzeichnet ist - wahrscheinlich sogar nach 1032 geboren wurde.[3] Der Ort ihrer Geburt lag sicherlich in Flandern, wo sie wahrscheinlich auch aufgewachsen ist, was allerdings beides nur Vermutungen sein können, da sich auch unter Zuhilfenahme zeitgenössischer Quellen über das Leben von Mathilde vor ihrer Heirat mit Herzog Wilhelm II. kaum Rückschlüsse ziehen lassen.
    Auch das Datum der Heirat lässt sich heutzutage nicht mit Sicherheit bestimmen. Die englischen Quellen haben das Ereignis nicht dokumentiert, während sich in den normannischen Chroniken dieser Zeit unpräzise und divergierende Aussagen befinden.[4] Geplant war sie wahrscheinlich für oder vor 1049, als Papst Leo IX. die Verbindung der beiden während des Konzils von Rheims verbieten ließ. Stattgefunden haben musste die Vermählung demnach irgendwann nach dem Oktober 1049 und vor dem Abschluss des Jahres 1053, als Mathilde zwei datierte Urkunden als Gemahlin des Herzogs bezeugt hatte.[5] Innerhalb dieser Zeitspanne werden von Historikern mehrere, unterschiedliche Zeitpunkte für die Heirat diskutiert, wobei eine Datierung um 1050/551 favorisiert zu werden scheint.[6] Auf dem Weg zu ihrer Hochzeit von Flandern in die Normandie wurde Mathilde von ihrem Vater nach Eu begleitet, wo sie zunächst unter anderem auf ihren zukünftigen Bräutigam, dessen Mutter Herleva und Stiefvater Herluin de Conteville traf, bevor sie gemeinsam nach Rouen zogen, wo die eigentliche Zeremonie stattfand.[7]

    1050/51 bis 1066: Kinder
    Über das Leben von Mathilde im Zeitraum nach ihrer Heirat und vor dem Aufbruch ihres Gatten zur Eroberung Englands ist wiederum kaum etwas bekannt. Lediglich ein Aufenthalt in Cherbourg zwischen 1063 und 1066, während dem Wilhelm erkrankte und sie für seine Genesung betete, ist von den dortigen Mönchen verzeichnet worden.[8] Um 1050/51 dürfte Mathilde ihren ersten Sohn Robert zur Welt gebracht haben, gefolgt von Richard vor dem Jahre 1056 und Wilhelm zwischen 1056 und 1060. Was die Anzahl, Namen und Geburtsdaten ihrer Töchter anbelangt, gibt es in den Quellen nur sehr unklare und sich widersprechende Aussagen. Lediglich von Cecilia weiß man mit Sicherheit, dass sie vor 1066 geboren sein muss.[9] Grund dafür ist ein auf den 18. Juni 1066 datiertes Dokument, welches mit der Weihung des Frauenklosters Sainte Trinité in Caen in Verbindung steht und die Oblation von Cecilia in das zugehörige Kloster bestätigt. Die Urkunde wurde sowohl von Mathilde als auch von ihren Söhnen Robert, Richard und William bezeugt,[10] was beweist, dass zumindest zu diesem Zeitpunkt jene vier Kinder bereits geboren waren.

    1066 bis 1083: Regentschaft und Krönung
    Als ihr Mann im September 1066 nach England aufbrach, übernahm Matilda die Regentschaft in der Normandie. Nach seiner triumphalen Rückkehr im März 1067 veranstaltete William ein prunkvolles Osterfest in der herzoglichen Abtei Fécamp und unternahm, wahrscheinlich zusammen mit Mathilde, einen Siegeszug durch sein Herzogtum, bevor er am 6. Dezember wieder nach England aufbrach. Im darauf folgenden Jahr reiste Mathilde selbst nach England, um sich dort zu Pfingsten - welches 1068 auf den 11. Mai fiel[11] - entweder in der Westminster Abbey oder der Winchester Cathedral[12] feierlich zur Königin krönen zu lassen. Noch im selben Jahr kam ihr vermutlich letztes Kind Heinrich zur Welt. Die Geburt soll wahrscheinlich im September stattgefunden haben, in - wie man allgemein hin annimmt - Selby, Yorkshire. Bis 1069 hielt sich Mathilde noch in England auf, bevor sie endgültig in die Normandie zurückkehrte, wo sie sich weiterhin um die Belange des Herzogtums kümmerte, wenn ihr Mann abwesend war.[13]
    Wichtige Ereignisse im letzten Jahrzehnt ihres Lebens dürften die zu Ostern 1075, also am 15. April, abgehaltene Weihung ihrer Tochter Cecilia zur Nonne, sowie die Heirat ihrer Tochter Adela mit Stephan, Graf von Blois um das Jahr 1080 gewesen sein. Im Spätsommer des Jahres 1083 erkrankte Mathilde schwer und verstarb am 2. November in der Normandie, wahrscheinlich in Caen, wo sie auch in der Kirche des von ihr gegründeten Klosters Sainte Trinité beigesetzt wurde. Ihr Grab wurde zunächst 1562 durch die Calvinisten und - nachdem es in einfacherer Form wieder instand gesetzt wurde - danach erneut während der Französischen Revolution zerstört. Im Jahr 1819 wurde es wiederhergestellt, aber vom ursprünglichen Grab ist heute nur noch die Grabplatte erhalten.[14]

    Herkunft
    Mathilde stammte aus dem Hause der Grafen von Flandern. Sie war die Tochter des Grafen Balduin V. von Flandern (* 1012; † 1067) und Adela von Frankreich (* 1014; † 1079), Tochter von König Robert II., dem Frommen, und dessen dritter Ehefrau Konstanze von der Provence. Sie hatte mindestens zwei Brüder:
    • Balduin VI. (* 1030; † 1070), Graf von Flandern und Hennegau
    • Robert I., der Friese, (* um 1035; † 1093), Graf von Holland und Flandern.
    Mathilde wuchs zusammen mit der Halbschwester ihres Vaters, Judith von Flandern (* um 1031; † 1094) auf. Deren Eltern waren Graf Balduin IV. von Flandern und dessen zweite Ehefrau Eleonore, Tochter von Richard II. von der Normandie und Judith von Rennes.

    Heirat mit Wilhelm
    Außenpolitische Motive für das Ehebündnis
    Offenen Widerstand gegen den Papst, Leo IX., der von 1049 bis 1054 regierte, leistete sich Wilhelm, Herzog der Normandie, mit der Heirat mit Mathilde von Flandern. Der erste Reformpapst hatte ihnen am Konzil von Reims anlässlich der Einweihung des Vorgängerbaus der heutigen gotischen Kathedrale im Oktober 1049 eine Heirat verboten, wie man aus den entsprechenden Akten weiß - im Gegensatz zu gleichzeitig gebrandmarkten Unionen des französischen Adels indes ohne Angabe eines Grundes.

    Mögliche Gründe für das päpstliche Eheverbot[
    Chronisten (Orderic Vitalis, Wilhelm von Malmesbury) und Romanautoren (Robert Wace) des 12. Jahrhunderts haben, ohne das Reimser Konzil zu erwähnen, von einem Inzest gesprochen, der ihnen gemäß erst nach der Heirat festgestellt wurde. Es ist jeddoch nicht nur deshalb fraglich, ob sie uns den Grund für den Wirbel um die Ehe zwischen Wilhelm und Mathilde liefern. Familiäre Verbindungen zwischen den beiden gab es zwar (neben der oben erwähnten zweiten Ehe des Großvaters Mathildes mit eineer Tante von Wilhelm, die gut belegt ist, ist auch eine gemeinsame Abstammung von Rollo möglich sowie, dass Mathildes Mutter im Mädchenalter dem Onkel von Wilhelm zur Heirat versprochen war), doch ist es wenig wahrscheinlich, dass dem Papst diesese tatsächlich bekannt waren, und noch weniger wahrscheinlich, dass sie 1049 kirchenrechtlich tatsächlich bereits ein Problem darstellten. Die Ehehindernisse aufgrund Inzest waren erst in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts verstärkt worden. 1059 wurde festgelegt, dass sich Verwandte bis zum 7. Grad nicht heiraten dürfen, und erst 1076, dass diese Grade nicht nach dem römischen Erbrecht, welche die Schritte von Person zu Person zählt, welche Frau und Mann verbinden (Cousins sind nach ihr also im vierten Grad verwandt), sondern nach der kanonischen Zählweise, welche die Generationenschritte von beiden Ehepartnern bis zum gemeinsamen Ahnen zählt (Cousins sind nach ihr also im zweiten Grade verwandt). Stets umstritten blieben aber auch künftig in diesem Falle relevante Fragen, ob die Verwandten eines späteren Partners, einer späteren Partnerin eines Vorfahren oder einer Vorfahrin als der Union, aus der die Linie einer Person entsprungen ist, auch mit dieser verwanndt sind oder bereits eine Verlobung Blutbande schafft. Von den zeitgenössischen Chronisten, Guillaume von Poitiers und Guillaume von Jumièges, welche die Trauung Wilhelms und Mathildes als wohl überlegt und in ihrem Ablauf glücklich darstellten, statuierte letzterer jedenfalls, dass die Heirat zwischen Wilhelm und Mathilde "rechtens" war.
    Vermutlich wollte Papst Leo IX. die Ehe zwischen Wilhelm, der in den Konzilsakten von Reims bezeichnenderweise nicht in seiner Herzogswürde, sondern wohl aufgrund seiner Unehelichkeit und damit streitbaren Legitimation nur als "der Normanne" angesprochen wird, und der flandrischen Herzogstochter viel mehr eher aus politischen Gründen unterbinden. So war der Herzog von Flandern, ein über große Ressourcen verfügenden und sich wie ein König gebärdender Doppelvasall des französischen Königs und des deutschen Kaisers, zu der Zeit ein offener Gegner des letzteren, dem der aus einem deutschen Adelsgeschlecht entstammende Papst Leo IX. indes seine Ernennung zum Papst verdankte. Weiter sahen Kaiser und Papst dem erfolgreich verwirklichten Expansionsdrang der Normannen nicht nur in Nordfrankreich, sondern auch in Sizilien und Süditalien höchst besorgt zu.

    Innenpolitische Konsequenzen der Heirat
    Die ganze Affäre scheint denn auch mit der Veränderung der politischen Großwetterlage bald versandet zu sein. In den Quellen des 11. Jahrhunderts gibt es jedenfalls keine Hinweise darauf, dass das Verhältnis zwischen Rom sowie der Normandie und Flandern nach der Machtprobe 1049 in den fünfziger Jahren speziell belastet gewesen wäre.

    Öffentliche Rolle
    Mathilde als Herzogin der Normandie
    Während Mathilde von Flandern in den frühen Urkunden des normannischen Hofes nur „Gattin“ genannt wurde, brachte man ab den sechziger Jahren ihre vornehme Abstammung sowie die offizielle Stellung als „Herzogin“, die sie mehr und mehr einnahm, beewusst zum Ausdruck. Sie hatte sich bei der Unterstützung der Ambitionen ihres Mannes sowohl in ideologischer als auch praktischer Hinsicht bewährt. Über ihren Vater stammte sie von den Karolingern und über ihre Mutter von den Kapetingern ab. Sie saß bei vielen wichtigen Entscheidungen im Rat der Barone und Prälaten, mit dem sich Wilhelm umgab. Beim Feldzug in die Maine 1062 wirkte sie zum ersten Mal als Regentin im Stammesland und sollte diese Funktion auch während der Eroberung von England und weiteren ohne sie unternommenen Expeditionen ihres Mannes über den Ärmelkanal übernehmen. Stets eine Frau mit bedeutendem Vermögen, gab ihr Wilhelm auch großen Landbesitz auf der Insel; einiges von den Erträge floss an das Kloster Saiainte Trinité in Caen und andere fromme Stiftungen. Im Jahr 1067/1068 folgte sie allerdings Wilhelm nach England, der sie in der Westminster Cathedral zur Königin weihen ließ und dabei Hymnen singen ließ, welche die Gleichrangigkeit von König und Königin betonen. Das gute Zusammenwirken der beiden wurde erst während der Rebellion des ältesten Sohnes, Robert, in Frage gestellt, den Mathilde mit finanziellen Mitteln unterstützte. Es kam jedoch deswegen nicht zu einem eigentlichen Bruch zwischen dem Ehepaar. Mathilde blieb am normannisch-englischen Hof höchst einflussreich.

    Mathilde als Königin von England
    Ob die Tatsache, dass Mathilde von Flandern eine Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Enkelin von König Alfred von Wessex, genannt "der Große" war (über dessen Tochter Elfrida (* ca. 875; † 929), der Frau des Grafen Balduin II. von Flandern), Wilhelm dem Eroberer in den Augen seiner Zeitgenossen auch eine zusätzliche Legitimation für den englischen Thron verschafft hat, kann heute nicht mehr eruiert werden.
    Wichtiger war wohl, dass Königin Emma (* um 987; † 1052) eine Tochter von Herzog Richard I., und die Schwester Herzog Richard II. von der Normandie war. Sie heiratete 1002 den englischen König Æthelred und gebar ihm Alfred sowie den späteren Könnig Eduard III. den Bekenner. Emma war damit eine Großtante von Herzog Wilhelm, Mathildes Mann. Außerdem soll der kinderlose Eduard der Bekenner 1052 Wilhelm den Thron Englands versprochen haben. Ebenso leitete er andere dynastische Ansprüche auf die englische Königskrone ab, die 1066 zur normannischen Invasion Englands führten.

    Mathilde als Gönnerin und Patronin
    So ist es auch fraglich, ob es tatsächlich zutrifft, dass Wilhelm und Mathilde die zwei benediktinischen Klöster für Gemeinschaften beider Geschlechter in Caen gründeten, um Nikolaus II. (1058–1061) günstig zu stimmen, eine Exkommunikation aufgrrund ihrer blutschänderischen Union aufzuheben. Dies wurde auch erst im 12. Jahrhundert behauptet. Die Damen-Abtei (Abbaye-aux-Dames) wurde möglicherweise bereits 1059 in Angriff genommen und deren erste Kirche bereits im Juni 1066, wenige Wochen vor der Eroberung Englands, feierlich eingeweiht. Mit der Herren-Abtei (Abbaye-aux-Hommes), die erst 1077 oder 1078 eingeweiht wurde, begann man vermutlich erst 1063 bis 1064. Die beiden Abteien waren wohl vielmehr als künftige Grablegen des Paares gestiftet worden, wie dies bei der Anlage von fürstlichen Residenzstädten, wozu die Siedlung von Caen in den 1060er und 1070er Jahren ausgebaut wurden, im Mittelalter und darüber hinaus gemeiner Brauch war.

    Ehe und Familie
    Die Kinder und Nachkommen von Mathilde
    • Robert II. Curthose (* 1054; † 1134), Herzog der Normandie ∞ Margarete von Maine
    • Adeliza (* 1055; † 1065), Gräfin von Maine
    • Cecilia (* 1056; † 1125), Äbtissin zu Caen
    • Wilhelm II. Rufus (* 1056; † 1100), 1087–1100 König von England (ohne Nachkommen)
    • Richard (* 1057; † 1081), Herzog von Bernay
    • Adela (* 1062; † 1138), Gräfin von Blois und Chartres
    • Agatha (* 1064; † 1080), starb als Braut des Königs Alfons VI. von Kastilien (* 1040; † 1109)
    • Konstanze (* 1066; † 1090), ∞ 1086 Herzog Alain IV. Fergent von Bretagne († 1119)
    • Heinrich I. Beauclerc (* 1068; † 1135), 1100–1135 König von England
    1 ∞ Edith (Mathilda) von Schottland (* 1081; † 1118), Tochter von König Malcolm III.
    2 ∞ Adeliza von Louvain (* ~1104; † 1151)
    Die im 19. Jahrhundert aufgestellte Behauptung, dass Gundrade (* 1053; † 1085); Gräfin von Surrey, eine weitere Tochter von Mathilde von Flandern ist, basiert auf der spätmittelalterlichen Kopie einer englischen Urkunde. Diese ist heute widerlegt.


    Rezeption
    Schöpferin des Teppichs von Bayeux
    Man nahm ursprünglich an, dass der Teppich von Mathilda von Flandern angefertigt wurde, heute gilt es jedoch als wahrscheinlicher, dass er von Odo, Bischof von Bayeux in Auftrag gegeben wurde.
    Einzelnachweise
    1 Fryde: Die englischen Könige ... , S. 68.
    2 Williamson: Brewer’s British Royalty, S. 275.
    3 Douglas: Wilhelm der Eroberer, S. 398; Barlow: William Rufus, S. 8, n. 14.
    4 Prentout: Le Mariage de Guillaume, S. 5f; nach Wilhelm de Jumièges fand die Heirat nach dem Aufstand des Wilhelm von Talou 1052/53, nach Wilhelm de Poitiers nach der Belagerung von Alençon 1051/52.
    5 Douglas: Wilhelm der Eroberer, S. 397; Barlow: William Rufus, S. 8, n. 13.
    6 Zum wissenschaftlichen Diskurs siehe: Douglas: Wilhelm der Eroberer, S. 397f und Barlow: William Rufus, S. 8, n. 13; die Datierung 1050/51 u.a. bei Douglas, van Houts, Cannon.
    7 van Houts: ODNB, S. 318.
    8 van Houts: ODNB, S. 320.
    9 Douglas: Wilhelm der Eroberer, S. 400f und van Houts: ODNB, S. 320.
    10 Barlow: William Rufus, S. 22.
    11 Siehe: Osterrechner.
    12 Es finden sich beide Angaben, s. Weir: Britain's royal families, S. 43.
    13 van Houts: ODNB, S. 319; DNB, S. 51; Williamson: Brewer’s British Royalty, S. 275; Douglas: Wilhelm der Eroberer, zum Siegeszug 1067 S. 213, zur Krönung 217f.
    14 van Houts: ODNB, S. 318, 320; DNB, S. 51; Weir: Britain's royal families, S. 43; Williamson: Brewer’s British Royalty, S. 275.
    Literatur
    Primärliteratur
    Zeitgenössische Quellen und Chroniken
    England:
    • Angelsächsische Chronik → Auszug: 1042–1154 in: David C. Douglas (Hrsg.): English Historical Documents, Bd. 2, London: Eyre & Spottiswoode 1953, S. 160ff.
    • Domesday Book
    Normandie:
    • Wilhelm von Jumièges: Gesta Normannorum Ducum
    • Wilhelm von Poitiers: Gesta Wilhelmi ducis Normannorum et regis Anglorum → Auszug in: David C. Douglas (Hrsg.): English Historical Documents, Bd. 2, London: Eyre & Spottiswoode 1953, S. 230f.
    Quellen und Chroniken aus dem 12. Jhd.
    England:
    • Wace: Roman de Rou
    • Wilhelm von Malmesbury: Gesta regum Anglorum
    Normandie:
    • Ordericus Vitalis: Historia Ecclesiastica
    • Robert von Torigni: Gesta Normannorum Ducum
    Sekundärliteratur
    • Frank Barlow: William Rufus, Methuen, London 1983.
    • Shirley Ann Brown: The Bayeux Tapestry: history and bibliography, Boydell, Woodbridge 1988.
    • Matilda, in: John Cannon, Anne Hargreaves: The Kings & Queens of Britain, Oxford University Press 2001, S. 179.
    • David Carpenter: The struggle for Mastery – Britain 1066–1284, Allen Lane, London 2003.
    • David C. Douglas: Wilhelm der Eroberer - Herzog der Normandie, Heinrich Hugendubel Verlag, Kreuzlingen/München 2004.
    • Josef Fleckenstein, Marie Luise Bulst-Thiele: Begründung und Aufstieg des deutschen Reiches; in: Gebhardt – Handbuch der deutschen Geschichte, Bd. 3, Deutscher Taschenbuchverlag, München 1973.
    • Natalie Fryde: Die englischen Könige im Mittelalter - von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III., Beck, München 2004.
    • Matilda of Flanders, in: Juliet Gardiner (Hrsg.): The History Today Who’s Who in British History, Collins&Brown, 2000, S. 556.
    • Laura L. Gathagan: The trappings of power: the coronation of Mathilda of Flanders, in: Haskins Society Journal, 13 (1999), Boydell Press, Woodbridge, Suffolk 2000, S. 21–39. ISSN 0963-4959
    • William Hunt: Matilda (d.1083). In: Sidney Lee (Hrsg.): Dictionary of National Biography (DNB), Band 37 (Masquerier – Millyng), MacMillan & Co, Smith, Elder & Co., New York City / London 1894, S. 49–52 (englisch)
    • Rosemary Mitchell: A stitch in time? - Women, needlework, and the making of history in Victorian Britain, in: Journal of Victorian Culture, Bd. 1.2 (1996), Edinburgh University Press, S. 185–202. ISSN 1355-5502.
    • H. Prentout: Études sur quelques points de l'Histoire de Guillaume le Conquérant: II. Le Mariage de Guillaume, in: Mémoires de l'Académie national des sciences, arts et Belles-Lettres de Caen – Nouvelle séries, Bd. 6, Caen 1931, S. 28–56.
    • Agnes Stickland: Lives of the Queens of England, from the Norman Conquest, Vol. I, 3. Ed., Blanchard and Lea, Philadelphia 1852.
    • Andreas Thiele: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte, Bd. II., Tbd. 1, 2. Aufl., R. G. Fischer Verlag 1996.
    • Elisabeth M. C. van Houts: The ship list of William the Conqueror, in: Anglo-Norman studies, 10 (1987), S. 159–183.
    • Elisabeth M. C. van Houts, Christopher Harper-Bill: A Companion to the Anglo-Norman World, Boydell Press, 2003.
    • Elisabeth van Houts: Matilda (d. 1083). In: H. C. G. Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Band 37 (Martindale–Meynell). Oxford University Press, Oxford 200, ISBN 0-19-861387-3, S. 318–320, oxforddnb.com (Lizenz erforderlich), Stand: Januar 2008 (englisch).
    • Alison Weir: Britain's royal families: the complete genealogy, Pimlico, London 2002.
    • Karl Ferdinand Werner: Königtum und Fürstentum des französischen 12. Jahrhunderts; in: Probleme des 12. Jahrhunderts: Reichenau-Vorträge 1965–1967 (Vorträge und Forschungen 12), Thorbecke, Konstanz u.a. 1968, S. 177–225.
    • Matilda of Flanders, Queen of England, in: David Williamson: Brewer’s British Royalty, Cassell, London 1996, S. 275.
    • Adriaan Verhulst, Walter Prevenier, Geert Berings: Flandern, Grafschaft. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 4, Artemis & Winkler, München/Zürich 1989, ISBN 3-7608-8904-2, Sp. 514–532.
    Weblinks
    Commons: Mathilde von Flandern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Matilda of Flanders in Royal and Noble Genealogical Data on the Web.
    • Matilda de Flandre auf thepeerage.com (englisch)
    • Mathilde von Flandern (Memento vom 26. März 2009 im Internet Archive) auf Genealogie-Mittelalter.de, Stand: 26. März 2009, im Internet Archive auf archive.org, gesehen 25. Juli 2011

    Mathilde heiratete König Wilhelm I. von England (von der Normandie), der Eroberer in 1053. Wilhelm (Sohn von Herzog Robert I. von der Normandie (Rolloniden), der Teufel und Herleva (Arlette) de Crey) wurde geboren in zw 1027 und 1028; gestorben am 9 Sep 1087 in Rouen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 12. Herzog Robert von England (von der Normandie), Kurzhose  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1054; gestorben in Feb 1134 in Cardiff, Wales.
    2. 13. Adela von England (von der Normandie)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1062; gestorben in 1138.
    3. 14. Agathe von England (von der Normandie)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1064; gestorben in 1080.
    4. 15. König Heinrich I. (Henry Beauclerc) von England  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1068 in Selby in Yorkshire; gestorben am 1 Dez 1135 in Lyons-la-Forêt, Normandie; wurde beigesetzt in Reading Abbey in Reading .
    5. 16. Konstanze von England (von der Normandie)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1066; gestorben in 1094.

  3. 7.  Graf Robert I. von Flandern, der Friese Graf Robert I. von Flandern, der Friese Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren in cir 1033; gestorben in zw 12 und 13 Okt 1093.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1071-1093, Flandern; Graf von Flandern https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Flandern

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_I._(Flandern)

    Robert I. der Friese (franz: Robert le Frison, lat: Robertus Friso; * um 1033; † 12. oder 13. Oktober 1093) war ein Graf von Flandern aus dem Haus Flandern. Er war ein jüngerer Sohn des Grafen Balduin V. von Flandern und der Adela, einer Tochter König Roberts II. des Frommen.

    Nach dem Willen ihres Vaters sollte Roberts älterer Bruder Balduin VI. in der Grafschaft Flandern nachfolgen, wohingegen Robert selbst ohne bedeutendes Erbe bleiben sollte. Nach einer Geschichte des Lampert von Hersfeld soll ihm sein Vater Geleld und ein voll ausgerüstetes Boot gegeben haben mit dem Rat, sein Glück jenseits des Meeres zu suchen. Darauf sei Robert auf eine mehrjährige Abenteuerreise gegangen, auf der er in Spanien gegen die Mauren kämpfte und Schiffbruch auf dem Weg in das heilige Land erlitt. Danach habe er einige Zeit im Dienst der Warägergarde des byzantinischen Kaisers in Konstantinopel gestanden.[1] Die Glaubwürdigkeit dieser Geschichte wird als eher gering eingestuft, jedenfalls zog Robert 1063 nach Friesland, um dort die Witwe des Grafen Florens I. zu heiraten und um anschließend dort die nächsten Jahre als Vormund seines unmündigen Stiefsohnes, Graf Dietrich V., zu herrschen.[2] Sein zeitgenössischer Beiname resultiert daher.
    Im Jahr 1070 starb Graf Balduin VI. von Flandern und hinterließ nur zwei jugendliche Söhne, deren Mutter Richilde die Regentschaft in Flandern übernahm. Robert nutzte sofort die unsichere Lage in Flandern zu seinen Gunsten und brachte gegen seine Schwägerin den Norden der Grafschaft in Aufruhr, was ihm die Kontrolle über Gent und Brügge sicherte. Als er auch den Süden für seine Sache gewinnen wollte, wurde er von Graf Eustach II. von Boulogne gefangen genommen und in Saint-Omer eingesperrt. Etwa um die gleiche Zeit geriet aber auch Richilde in die Gefangenschaft seiner Anhänger, worauf der Kastellan von Saint-Omer, Wulfric Rabel, ihn wieder frei ließ im Tausch für die Freilassung der Gräfin. Diese verbündete sich mit König Phhilipp I. von Frankreich und der anglo-normannischen Königin Mathilde, die Roberts Schwester war. Am 22. Februar 1071 kam es in der Schlacht bei Cassel zum entscheidenden Kampf, indem Robert einen vollständigen Sieg über seine Feinde errang. Sein Neffe, Graf Arnulf III. der Unglückliche, fiel im Kampf und Richilde floh mit ihrem zweiten Sohn in ihren heimatlichen Hennegau. Schnell verständigte sich Robert mit König Philipp I., dem er die Abtei Corbie überließ und im Gegenzug von ihm als Graf von Flandern anerkannt wurde. Gemeinsam verbündeten sie sich gegen das Normannenreich Wilhelms des Eroberers, diese Allianz wurde durch die Ehe des Königs mit Roberts Stieftochter, Bertha, weiter vertieft.
    Mit dem Gewinn Flanderns ging für Robert der Verlust Frieslands einher. Bischof Wilhelm I. von Utrecht hatte sich gegen ihn mit dem Herzog Gottfried IV. dem Buckligen von Niederlothringen verbündet, von dem er im Sommer 1071 in einer blutigen Schlacht bei Leiden geschlagen wurde. Der Lothringer erlangte danach die vollständige Herrschaft in Friesland, nachdem er dort den unterlegenen Dietrich V. vertrieben hatte. In den folgenden Jahren war Robert mit der Konsolidierung seiner Herrschaft in Flandern beschäftigt, besonders im Süden der Grafschaft kam es wiederholt zu Revolten gegen ihn, die er militärisch niederschlug. Um das Land zu befrieden förderte er die in seiner Zeit aufkommende Gottesfriedensbewegung in Flandern. Er machte Brügge zu seiner festen Hauptstadt, womit er der früh einsetzenden urbanen Entwicklung Flanderns Vorschub leistete. Auch unterstützte er die Kanonisierung der Godeleva, einer Ritterstochter aus dem Boulonnais, die von ihrem nordflämischen Ehemann in der Zeit des Erbfolgekampfes 1070 ermordet worden war.[3] Mit ihrer Heiligsprechung konnte sich Robert mit dem einst mit ihm verfeindeten Grafen von Boulogne aussöhnen.
    Gegenüber seinem gefährlichsten Feind, Wilhelm dem Eroberer, blieb Robert weiter unversöhnlich. So bot er 1072 dem Prätendenten Edgar Ætheling Asyl in Flandern und unterstützte 1077 die Revolte des Robert Kurzhose gegen dessen Vater. Seinen Einfnfluss in Friesland gewann er bereits 1076 mit der Ermordung Herzog Gottfrieds des Buckligen und dem gleichzeitig eintretenden Tod des Bischofs von Utrecht wieder, worauf er seinen Stiefsohn Dietrich V. in sein Erbland zurückführen konnte.[4] BiBis zum Jahr 1085 hatte Robert seine Herrschaft weit genug gefestigt um mit seinem Schwiegersohn, König Knut IV. von Dänemark, eine Invasion Englands zu organisieren, was Wilhelm dem Eroberer zur Aushebung eines großen Söldnerheeres in Frankreich nötigte.[5] Zur Invasion und anderweitigen Kämpfen kam es allerdings nicht mehr, nachdem der Dänenkönig 1086 ermordet wurde, wodurch Robert zur Begehung einer langjährigen Pilgerreise nach Jerusalem frei wurde, die er noch im selben Jahr antrat. Auf dem Weg nahm er wahrscheinlich an der Rückeroberung von Beroia 1087 durch den byzantinischen Kaiser Alexios I. Komnenos teil, jedenfalls nannte ihn dessen Tochter Anna Komnena in ihrem Geschichtswerk (Alexiade) in diesem Kontext an der Seite ihres Vaters. Robert versprach dem Kaiser ihm eines Tages 500 Ritter für den Kampf gegen die Feinde von Byzanz zu senden.[6] Auf seiner Heimreise legte Robert offensichtlich in Apulien eine Zwischenstation ein, bei der er die Ehe seiner Tochter mit dem Normannenherzog Roger Borsa arrangieren konnte. Spätestens im April 1090 war er wieder in Flandern, wo noch im selben Jahr ein Brief des Kaisers Alexios eintraf, der ihn an sein Versprechen erinnerte und eine bedrohliche Lage des byzantinischen Reichs schilderte. Solche Hilfsgesuche hatte der Kaiser an mehrere Fürsten des lateinischen Westen gerichtet, die eine Ursache für den wenige Jahre später ausgerufenen ersten Kreuzzug lieferten. Robert jedenfalls kam seinem Versprechen nach, denn schon für das Jahr 1091 berichtete Anna Komnena von der Ankunft der 500 Ritter aus Flandern.[7]
    In seinen letzten Lebensjahren vollzog Robert einen Bruch mit König Philipp I., nachdem dieser 1092 seine Stieftochter für Bertrada von Montfort verstoßen hatte, und verbündete sich stattdessen mit seinem ehemaligen normannischen Erzgegner, König Wilhelm II. Rufus. Im Sommer 1093 setzte er nach Dover über um dort mit Wilhelm Rufus persönlich das Bündnis zu besiegeln.[8] Kurz nach seiner Rückkehr in Flandern starb er am 12. oder 13. Oktober 1093, sein Sohn konnte ihm unbestritten nachfolgen.[9]

    Familiäres
    Robert der Friese war seit 1063 verheiratet mit Gertrude Billung († 1113), einer Tochter des Herzogs Bernhard II. von Sachsen und Witwe des Grafen Florens I. von Holland.


    Literatur
    • Pieter Lodewijk Muller: Robert I. der Friese. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 28, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 717–720.
    • C. Verlinden: Le chroniqueur Lambert de Hersfeld et les voyages de Robert le Frison, Comte de Flandres, in: Annales de la Société d’Emulation de Bruges 76 (1933), S. 83–94
    • C. Verlinden: Robert I le Frison, comte de Flandre; étude d’histoire politique (Antwerpen, 1935)
    • E. Joranson: The Problem of the Spurious Letter of Emperor Alexius to the Count of Flanders, in: American Historical Review (AHR) 55 (1950), S. 811–832
    • F.-L. Gansdorf: Robert le Frison et Alexis Comnène, in: Byzantion 31 (1961), S. 64–65
    • M. de Waha: La lettre d’Alexis Comnène à Robert I le Frison, in: Byzantion 47 (1977), S. 113–125
    • W. Mohr: Richilde vom Hennegau und Robert der Friese: Thesen zu einer Neubewertung der Quellen, in: Revue belge de philosophie et d’histoire lix (1981), S. 265–292

    Robert heiratete Gertrude Billung (von Sachsen) in 1063. Gertrude (Tochter von Herzog Bernhard II. von Sachsen (Billunger) und Markgräfin Eilika von Schweinfurt) gestorben in zw 1089 und 1093. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 17. Graf Robert II. von Flandern (von Jerusalem)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1065; gestorben am 5 Okt 1111 in Meaux, Frankreich.
    2. 18. Königin Adela von Flandern  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1064; gestorben in 1115 in Apulien.
    3. 19. Gertrude von Flandern  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 20. Philipp von Loo  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1127.
    5. 21. Ogiva von Flandern  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 1141.

  4. 8.  Welf V. von Bayern (Welfen)Welf V. von Bayern (Welfen) Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Judith3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren in cir 1073; gestorben am 24 Sep 1120 in Burg Kaufering; wurde beigesetzt in Weingarten, Ravensburg, Oberschwaben, DE.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Welf_V.

    Welf V.

    Welf V. (* wohl 1073; † 24. September 1120 auf Burg Kaufering) war der älteste Sohn des Herzogs Welf IV. (Welf I. von Bayern) und der Judith von Flandern. Nach dem Tod seines Vaters auf dem Kreuzzug von 1101 wurde er selbst als Welf II. Herzog von Bayern.

    Zur Stärkung der Opposition gegen Kaiser Heinrich IV. vermittelte Papst Urban II. um 1089 die Ehe des etwa 16-jährigen Welf mit der mehr als 40-jährigen Mathilde von Tuszien, der Herrin von Canossa. Die Ehe sollte die Abspaltung eines Mittelreichs von Bayern bis nach Norditalien ermöglichen.[1] Doch es war eine Scheinehe, die dadurch belastet wurde, dass Mathilde ihre Besitzungen bereits dem Papst übereignet hatte. Im Sommer 1095 trennte sich Welf V. von ihr. Er und sein Vater Welf IV. versöhnten sich mit dem Kaiser. In deren Folge wurde Welf IV. wieder im Herzogtum Bayern eingesetzt, und Welf V. folgte einige Jahre später nach.

    Welf blieb dem Kaiser gegenüber loyal und beschränkte sich – neben der Begleitung der kaiserlichen Feldzüge – auf sein Amt als Herzog von Bayern, über das wiederum kaum etwas bekannt ist. Nachdem er 19 Jahre lang regiert hatte, starb er in der Burg Kaufering bei Landsberg in Oberbayern; sein Leichnam wurde neben dem seines Vaters in Weingarten beigesetzt.[2]

    Welf V. hatte kein zweites Mal geheiratet, er blieb kinderlos; sein Nachfolger in Bayern wurde sein Bruder Heinrich der Schwarze.

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Welf heiratete Markgräfin Mathilde von Tuszien in cir 1089. Mathilde (Tochter von Bonifatius IV. von Canossa und Beatrix von Oberlothringen (von Bar)) wurde geboren in cir 1046; gestorben am 24 Jul 1115 in Bondeno di Roncore; wurde beigesetzt in Kloster San Benedetto di Polirone in San Benedetto Po. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 9.  Herzog Heinrich IX. von Bayern (Welfen), der Schwarze Herzog Heinrich IX. von Bayern (Welfen), der Schwarze Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Judith3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren in 1075; gestorben am 13 Dez 1126 in Ravensburg, Oberschwaben, DE; wurde beigesetzt in Kloster Weingarten.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Bayern, DE; Herzog von Bayern

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_IX._(Bayern)

    Heinrich der Schwarze (* 1075; † 13. Dezember 1126 in Ravensburg), auch Heinrich der Welf, war Herzog von Bayern (nach moderner Zählung als Heinrich IX.). Er entstammte der Familie der Welfen, sein Vater war Welf IV. Nachdem sein Bruder Welf V. ohne Nachkommen gestorben war, trat er 1120 dessen Nachfolge im Herzogtum Bayern an.
    Zwischen 1095 und 1100 heirateten Heinrich und Wulfhild, die Tochter des letzten Sachsenherzogs Magnus aus dem Hause der Billunger. Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor:
    • Heinrich der Stolze († 1139) ⚭1127 Gertrud von Sachsen
    • Konrad,
    • Judith († 1130/31) ⚭ um 1119/1120 Herzog Friedrich II. von Schwaben, Mutter von Kaiser Friedrich I. Barbarossa,
    • Sofie ⚭ (I) Berthold III. von Zähringen ⚭ (II) Leopold I. (Steiermark) († um 1145),
    • Mathilde († 16. März 1183) ⚭ ab 1129 mit Gebhard III. von Sulzbach († 1188),[1]
    • Welf VI. († 1191)
    • Wulfhild († nach 1160) ⚭ Graf Rudolf von Bregenz (einzige Tochter: Elisabeth von Bregenz)
    Beim Tode seines Schwiegervaters Magnus Billung († 1106) erhoffte er sich die Übernahme des Herzogtums Sachsen. Doch diese Machtkonstellation traf auf den Widerstand des neuen Königs Heinrich V., der überraschend Mitte des Jahres 1106 den Grafen Lothar von Süpplinburg (den späteren König Lothar III.) als Herzog in Sachsen einsetzte.
    Eine besondere Rolle spielte Heinrich der Schwarze bei der Königswahl 1125. Zunächst scheint er die Kandidatur seines Schwiegersohnes Friedrich II. von Schwaben gefördert zu haben. Im Verlauf der Diskussionen über den geeigneten Kandidaten änderte er jedoch seine Meinung und trat schließlich für Herzog Lothar von Sachsen ein, der dadurch als Lothar III. zum römisch-deutschen König gewählt wurde. Lothar hatte versprochen, seine Tochter Gertrud Heinrichs Sohn Heinrich (dem Stolzen) zur Frau zu geben. Im Jahre 1127 wurde diese Ehe geschlossen, obwohl Gertrud zu diesem Zeitpunkt erst 12 Jahre alt war.[2]
    Nach Lothars Wahl riefen im Dezember 1125 bayerische, fränkische und schwäbische Anhänger der Staufer Konrad zum Gegenkönig aus. Heinrich der Schwarze trat als Laienmönch ins Kloster Weingarten ein, wo er 1126 starb – vielleicht, um nicht gegen seinen Schwiegersohn zu Felde ziehen zu müssen.
    Sein Beiname „der Schwarze“ ist erst seit dem 13. Jahrhundert bezeugt.[3] In den diversen Darstellungen der sächsischen Stammreihen wird er aufgrund seiner Herkunft von den Welfen und zur Abgrenzung von Heinrich dem Löwen jedoch spätestens seit dem 16. Jahrhundert als Heinrich der Welf geführt.[4][5]



    Literatur
    • Bernd Schneidmüller: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung (819–1252) (= Urban-Taschenbücher 465). Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2000, ISBN 3-17-014999-7, S. 149 ff.
    • Sigmund Ritter von Riezler: Heinrich IX. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 461 f.
    • Kurt Reindel: Heinrich IX. der Schwarze. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 343 (Digitalisat).
    Weblinks
    Commons: Heinrich IX. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Urkunde Heinrichs IX für Kloster Ranshofen, 30. Juli 1125, Digitalisat der Abbildung im Lichtbildarchiv älterer Originalurkunden der Philipps-Universität Marburg
    Anmerkungen
    1 Zum Stammbaum der Grafen von Sulzbach und weiteren Angaben zu dieser Adelsfamilie siehe: Heinz Dopsch: Siedlung und Recht. Zur Vorgeschichte der Berchtesgadener Stiftsgründer. In: Walter Brugger, Heinz Dopsch (Hrsg.): Geschichte von Berchtesgden. Stift – Markt – Land. Band 1: Zwischen Salzburg und Bayern (bis 1594). Plenk, Berchtesgaden 1991, ISBN 3-922590-63-2, S. 175–228, hier S. 214 und 221.
    2 Knut Görich: Die Staufer. Herrscher und Reich (= Becksche Reihe 2393). Beck, München 2006, ISBN 3-406-53593-3, S. 26.
    3 Joachim Ehlers: Heinrich der Löwe. Eine Biographie. Siedler, München 2008, ISBN 978-3-88680-787-1, S. 32.
    4 Johann Agricola: Warhafftige Abcontrafactur und Bildnis der Groß-Hertzogen auch Chur und Fürsten, Dresden 1608, Nr. 11: Von Gottes Gnaden Hertzog Heinrich der Welff.
    5 Georg Voss: Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach: Verwaltungsbezirk Eisenach: Amtsgerichtsbezirk Eisenach - die Wartburg, Jena 1917, S. 381: Gemälde des 16. Jhd. Heinrich der Welph, mit Anmerkungen zu weiteren Darstellungen, die ihn ebensoezeichnen.

    Begraben:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_Weingarten

    Heinrich heiratete Wulfhild von Sachsen in zw 1095 und 1100. Wulfhild (Tochter von Magnus von Sachsen (Billunger) und Prinzessin Sophia von Ungarn (Árpáden)) gestorben am 29 Dez 1126 in Altdorf, Uri, Schweiz. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 22. Herzogin Judith Welf (von Bayern)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1100; gestorben am 22.2.1131 od 1132; wurde beigesetzt in Kloster Lorch.
    2. 23. Heinrich Welf (von Bayern), der Stolze  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1102 oder 1108; gestorben am 20 Okt 1139 in Stitskirche St. Servatius, Quedlinburg.
    3. 24. Sofie von Bayern (Welfen)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 25. Mathilde von Bayern (Welfen)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 16 Mrz 1183.
    5. 26. Markgraf Welf VI. (Welfen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1115; gestorben am 15 Dez 1191 in Memmingen, Schwaben, Bayern, DE; wurde beigesetzt in Kloster Steingaden in der Klosterkirche St. Johannes Baptist.
    6. 27. Wulfhild von Bayern  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1160.


Generation: 5

  1. 10.  Graf Arnulf III. von FlandernGraf Arnulf III. von Flandern Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Balduin4, 3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren in 1055; gestorben am 22 Feb 1071 in Schlachtfeld bei Cassel (1071).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1070-1071, Flandern; Graf von Flandern https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Flandern
    • Titel (genauer): 1070 bis 1071, Hennegau; Graf von Hennegau als Arnulf I. https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Hennegau
    • Militär / Gefecht: 22 Feb 1071, Schlachtfeld bei Cassel (1071); Teilnehmer an der Schlacht bei Cassel (1071)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Arnulf_III._(Flandern) (Aug 2018)

    Arnulf III. der Unglückliche, (* 1055; † 22. Februar 1071 bei Cassel) war ein Graf von Flandern und als Arnulf I. ein Graf von Hennegau. Er war der älteste Sohn des Grafen Balduin VI. von Flandern und der Gräfin Richilde vom Hennegau.

    Arnulf folgte seinem Vater 1070 verstorbenen Vater in beiden Grafschaften nach, allerdings war er noch zu jung um selbst zu regieren, weshalb seine Mutter die Regentschaft übernahm. Dies nutzte sein Onkel Robert der Friese aus um die Macht zu übernehmen. In der entscheidenden Schlacht von Cassel (22. Februar 1071) kämpfte Arnulf trotz seines jugendlichen Alters mit und wurde getötet.

    Flandern fiel an den siegreichen Robert den Friesen während der Hennegau von Richilde für ihren zweiten Sohn Balduin II. gesichert werden konnte.

    Militär / Gefecht:
    Die Schlacht bei Cassel war ein militärischer Zusammenstoß im mittelalterlichen Frankreich, die einen Machtkampf in der Grafschaft Flandern entschied. Sie fand am 22. Februar 1071 bei Cassel statt.
    "Im Jahr 1070 starb Graf Balduin VI. von Flandern, worauf ihm sein unmündiger Sohn Arnulf III. folgte, für den seine Mutter Richilde vom Hennegau die Vormundschaft übernahm. Unter den flämischen Vasallen war die Regentschaft der Hennegauerin unpopulär, und ihr Schwager Robert der Friese, der in Holland herrschte, nahm die Gelegenheit war und fiel noch im selben Jahr in Flandern ein. Ihm gelang die schnelle Einnahme von Brügge und Gent, aber dann wurde er vom Grafen Eustach II. von Boulogne gefangen genommen. Um die gleiche Zeit geriet auch Richilde in die Gefangenschaft der Anhänger Roberts, und dieser wurde in einem Gefangenenaustausch freigelassen."
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Cassel_(1071) (Aug 2018)

    Gestorben:
    Gefallen in der Schlacht bei Cassel


  2. 11.  Balduin II. von HennegauBalduin II. von Hennegau Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Balduin4, 3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren in cir 1056; gestorben in 1098 in Bithynien bei Nicäa.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1071 bis 1098, Grafschaft Hennegau; Graf von Hennegau (Haus Flandern)
    • Militär / Gefecht: 1096 bis 1099, Heiliges Land; Teilnehmer am ersten Kreuzzug

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_II._(Hennegau) (Okt 2017)

    Mit Hilfe des deutschen Königshofes konnte Gräfin Richilde den Hennegau für ihren zweiten Sohn Balduin sichern. Flandern war an den Onkel ihrer Kinder, Robert, gegangen, nachdem dieser Balduins Bruder, Arnulf III. von Flandern, in der Schlacht bei Cassel 1071 vernichtet hatte.

    Auf Betreiben seiner Mutter unterstellte sich Balduin II. dem Fürstbischof Theodor von Lüttich. Einerseits gab er damit die Reichsunmittelbarkeit auf, andererseits konnte er sich und sein Territorium damit besser vor dem Zugriff seiner flandrischen Verwandten schützen. 1076 entließ er seine Mutter als Regentin und beschloss von diesem Zeitpunkt an eigenständig zu herrschen.

    Nachdem sein Onkel beim französischen König Philipp Unterstützung und Hilfe fand, wandte sich Balduin an seinen anderen Onkel Wilhelm I. von England, der ihm Schutz und Beistand versicherte. Balduin hatte seinen Anspruch auf Flandern nie aufgegeben und rüstete seinerseits zum Kampf gegen Robert. In der Schlacht bei Broqueroie unterlag sein Heer dem flandrischen Aufgebot, und Balduin musste 1085 in einem Friedensvertrag mit Robert endgültig auf Flandern verzichten.
    Nach seiner Regierungsübernahme zeichnete sich Balduin als überaus frommer Herrscher aus, der an zahlreichen Schenkungen zu Gunsten heiliger Stiftungen teilnahm. So gründeten er und seine Mutter Richilde beispielsweise 1081 das Benediktinerklostster von Saint Denis en Broqueroie, schenkten ihm mehrere Dörfer und ließen 1084 eine neue Kirche im Ort Saint Denis erbauen. Durch Stiftungen und Schenkungen dieser Art wurden große Teile seines Landes aus dem Herrschaftsbereich herausgelöst und die Grafschaft verlor mehr und mehr an Territorium.

    Als 1095 der päpstliche Aufruf zum Kreuzzug erging, beschloss Balduin mitzuziehen. Das dafür benötigte Geld erhielt er von Otbert dem Fürstbischof von Lüttich, der ihm seine Burg Couin für 50 Mark Silber und 1 Livr. Gold abkaufte. Neben dieser stattlichen Summe verpflichtete sich der Bischof zwei der Söhne Balduins zu Kanonikern von St. Lambert in Lüttich zu ernennen.
    Nach der erfolgreichen Belagerung von Antiochia wurde Balduin zusammen mit Graf Hugo von Vermandois zum Byzantinischen Kaiser Alexios geschickt, um Verstärkungen von diesem zu erbitten. Unterwegs bei Nicäa starb er, wobei die Umstände seines Todes bis heute ungeklärt sind.

    Geburt:
    Sohn des Grafen Balduin VI. von Flandern aus dem Haus Flandern und dessen Gemahlin Richilde von Hennegau.

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Hennegau (niederl. Henegouw für den Gau, Henegouwen für die spätere Grafschaft; franz. le Hainaut; mittellat. Hannonia), benannt nach der Gegend am Fluss Henne, ist ein historisches Territorium auf dem heutigen Gebiet Belgiens und Frankreichs.
    "1051 starb Graf Hermann von Bergen, Schwiegersohn des Grafen Reginar V. Seine Witwe Richilde brachte die drei Grafschaften an ihren zweiten Gemahl, den Grafen Balduin VI. von Flandern († 1070), den man im Hennegau Balduin I. nannte. Nach ihrer Niederlage in der Schlacht von Cassel (1071) versuchte Richilde, ihre Grafschaften und Allode beim deutschen König Heinrich IV. zu Geld zu machen. Bischof Dietwin von Lüttich kaufte die Lehnshoheit über die Allode und die Reichslehen. Er gab die Lehen über die neue Grafschaft Hennegau an den Herzog von Niederlothringen, der darauf die Grafschaft der Gräfin Richilde zu Lehen gab. Auf diese Weise (Refeodalization genannt) ging die Reichsunmittelbarkeit verloren."
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Hennegau (Sep 2023)

    Militär / Gefecht:
    Der Erste Kreuzzug war ein christlicher Kriegszug zur Eroberung Palästinas, zu dem Papst Urban II. im Jahre 1095 aufgerufen hatte. Das ursprüngliche Ziel war die Unterstützung des Byzantinischen Reiches gegen Seldschuken. Der Kreuzzug begann 1096 zum einen als bewaffnete Pilgerfahrt von Laien, zum anderen als Zug mehrerer Ritterheere aus Frankreich, Deutschland und Italien. Er endete 1099 mit der Einnahme Jerusalems durch ein Kreuzritterheer.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Kreuzzug (Sep 2023)

    Gestorben:
    Er starb im Verlauf des Ersten Kreuzzugs.

    Balduin heiratete Ida von Löwen in 1084. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 28. Ida von Hennegau  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 29. Graf Balduin III. von Hennegau  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1088; gestorben in 1120.
    3. 30. Richilde von Hennegau  Graphische Anzeige der Nachkommen

  3. 12.  Herzog Robert von England (von der Normandie), Kurzhose Herzog Robert von England (von der Normandie), Kurzhose Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Mathilde4, 3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren in 1054; gestorben in Feb 1134 in Cardiff, Wales.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog der Normandie

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_II._(Normandie)

    Robert II., genannt Robert Kurzhose, (englisch Robert Curthose, französisch Robert Courteheuse; * 1054; † Februar 1134 in Cardiff, Wales)[1] war Herzog der Normandie. Er war der älteste Sohn von Wilhelm I. dem Eroberer sowie älterer Bruder von Wilhelm Rufus und Heinrich, beide Könige von England.
    Von 1087 bis 1106 war er Herzog der Normannen. Er verpfändete sein Herzogtum an die Krone Englands, um am Ersten Kreuzzug teilzunehmen, auf dem er eine große Armee von Normannen, Engländern und Bretonen führte.

    Leben
    Er war der älteste Sohn von Wilhelm I. dem Eroberer, dem ersten normannischen König von England und Matilda von Flandern. Seine Herrschaft als Herzog ist durchzogen vom ständigen Zwist mit seinen Brüdern in England. Dies führte schließlich dazu, dass das Herzogtum der Normandie in den Besitz Englands überging.
    Normalerweise wird sein Geburtstag in das Jahr 1054 datiert, andere Quellen sprechen von 1051. Als Kind wurde er mit Margaret, der Erbin der französischen Grafschaft Maine verlobt, sie starb allerdings 1063, ehe sie heiraten konnten. Danach heiratete Robert nicht, bis er fast 50 Jahre alt war. Es wird berichtet, dass er in seiner Jugend mutig und geschickt im Umgang mit Waffen war. Ihm wird allerdings auch nachgesagt, dass er faul und ein schwacher Charakter war, so dass der französische König und einige Adlige dies ausnutzten um Zwietracht mit seinem Vater Wilhelm zu schüren. Robert war unzufrieden mit der Machtaufteilung und stritt ständig darüber mit seinem Vater und seinen Brüdern.
    Im Jahre 1077 zettelte er die erste Rebellion gegen seinen Vater an als Folge eines Streiches, den ihm seine jüngeren Brüder Wilhelm Rufus und Heinrich spielten, als sie stinkendes Wasser auf ihn schütteten. Robert war wütend und begann, angestiftet von seinen Freunden, eine Schlägerei mit seinen Brüdern, die schließlich von ihrem Vater beendet werden musste. Robert fühlte sich in seiner Würde verletzt, insbesondere als seine Brüder von König Wilhelm für den Streich nicht bestraft wurden. Daher versuchte Robert mit seinen Getreuen am nächsten Tag die Burg von Rouen zu besetzen. Das Vorhaben scheiterte, und König Wilhelm befahl, die Beteiligten einzusperren. Robert und sein Gefolge flohen daraufhin zu Hugh of Chateauneuf-en-Thymerais nach Rémalard. Auch dort mussten sie fliehen, als König Wilhelm angriff.
    Robert floh anschließend an den Hof seines Onkels in Flandern und plünderte danach die Grafschaft Vexin. Er verursachte ein derartiges Chaos, dass sein Vater sich mit dem französischen König Philipp I. verbündete, um seinen rebellischen Sohn zu stoppen. Der Streit eskalierte weiter, als König Wilhelm bemerkte, dass Robert von seiner Mutter, Königin Matilda, finanziell unterstützt wurde. Während einer Schlacht im Januar 1079 wurde Wilhelm von seinem Sohn vom Pferd gerissen und verwundet. Erst als Robert die Stimme seines Vaters hörte, beendete er seinen Angriff. Gedemütigt verfluchte König Wilhelm seinen Sohn, musste aber die Belagerung beenden und nach Rouen zurückkehren. Zum Osterfest 1080 versöhnte Königin Matilda Vater und Sohn; ein Waffenstillstand wurde geschlossen, der aber nur bis 1083 hielt.
    Robert hatte den Königshof kurz nach dem Tod seiner Mutter verlassen und reiste mehrere Jahre quer durch Frankreich, Deutschland und Flandern. Er besuchte auch Italien und hielt dort um die Hand von Mathilde von Tuszien an, wurde aber abgewiesenn. Während dieser Zeit als reisender Ritter zeugte Robert mehrere uneheliche Kinder. Eines dieser Kinder, sein Sohn Richard, verbrachte später einen Großteil seines Lebens am königlichen Hof seines Onkels Wilhelm Rufus. Genau wie sein Onkel wurde auch dieser Richard 1099 bei einem Jagdunfall im New Forest getötet. Eine uneheliche Tochter heiratete später Helias von Saint-Saens.
    Im Jahre 1087 starb Roberts Vater an den Folgen eines Reitunfalls, den er während der Belagerung von Mantes erlitten hatte. Kurz vor seinem Tod wollte er seinen ältesten Sohn enterben, wurde aber von seinen Beratern überzeugt, die normannischen Herrschaftsgebiete zwischen den beiden ältesten Brüdern aufzuteilen. Robert bekam dadurch das Herzogtum Normandie und Wilhelm Rufus das Königreich England. Der jüngste Sohn Heinrich bekam Geld, um Land zu erwerben.
    Diejenigen Adligen, die Ländereien auf jeder Seite des Ärmelkanals hatten, versuchten hauptsächlich bei Robert Einfluss zu gewinnen, weil sie ihn für denjenigen hielten, den sie leichter beeinflussen konnten. Als ihr Vater starb, hatten die beiden Brüder vereinbart, dass sie sich gegenseitig zu Erben einsetzen würden. Dieses friedliche Nebeneinander der Brüder endete aber schon 1088, als einige englische Barone zusammen mit Robert in der Rebellion von 1088 versuchten, Wilhelm Rufus abzusetzen. Die Rebellion scheiterte, nicht zuletzt deswegen, weil Robert nie in England erschien, um die dortigen Barone zu unterstützen.
    Robert machte Ranulf Flambard zu seinem persönlichen Berater, der schon ein enger Berater seines Vaters gewesen war. Später wurde Flambard, bis zu des Königs Tod im Jahre 1100, auch gerissener Finanzberater von Wilhelm Rufus.
    1096 beteiligte sich Robert am Ersten Kreuzzug ins Heilige Land. Es wird berichtet, dass er zum Zeitpunkt seiner Abreise derart arm gewesen sein soll, dass er teilweise tagsüber im Bett blieb, weil er nichts anzuziehen hatte. Um Geld für den Kreuzzug zu bekommen, verpfändete er seine Grafschaft an seinen Bruder Wilhelm für die Summe von 10.000 Mark. Robert und Wilhelm vereinbarten erneut, dass sie gegenseitig Erben von England und der Normandie sein sollten. Daher hätte eigentlich Robert den englischen Thron besteigen müssen, als sein Bruder am 2. August 1100 starb. Er war zu diesem Zeitpunkt auf der Rückreise vom Kreuzzug und hatte eine reiche Braut geheiratet, um Geld zur Auslösung seines Herzogtums zu erhalten. Währenddessen bestieg sein jüngerer Bruder Heinrich den Thron.
    Nach seiner Rückkehr setzte er auf Drängen von Flambard und mehreren anglo-normannischen Baronen nach England über, um die Krone von seinem Bruder Heinrich zurückzuerobern. 1101 landete Robert mit seiner Armee bei Portsmouth. Aufgrund fehlender Unterstützung der englischen Bevölkerung und militärtaktischer Fehler Roberts war es Heinrich möglich, die Invasion zurückzuschlagen. Im Friedensvertrag von Alton wurde ausgehandelt, dass Robert auf den Thron verzichtete. Schon während des Kreuzzugs berichtete man über Robert, dass er zwar auf dem Schlachtfeld hervorragend kämpfen könne, aber als General versagt habe. Auch seine Misswirtschaft in der Normandie beweist, dass er mit der Waffe bessere Fähigkeiten hatte als in der Politik.
    Im Jahre 1105 führten der weiter andauernde Zwist mit seinem Bruder Heinrich und Unruhen in der Normandie dazu, dass Heinrich in die Normandie einmarschierte.
    Der Chronist Ordericus Vitalis berichtet von einem Vorfall zu Ostern 1105, als Robert zu einer Predigt von Bischof Serlon d'Orgères von Sées gehen wollte. Robert hatte die Nacht zuvor mit Huren und Hofnarren verbracht und lag betrunken in seinem Bett, als seine Freunde seine Kleidung stahlen. Er erwachte nackt und verpasste die Predigt.
    Ein Jahr später schlug Heinrich seinen Bruder entscheidend in der Schlacht bei Tinchebray und forderte die Normandie als englischen Besitz ein, das sie dann für etwa ein Jahrhundert bleiben sollte. Robert wurde nach der Schlacht gefangen genommen und 20 Jahre in der Burg von Devizes eingekerkert. Danach wurde er nach Cardiff gebracht.
    Robert starb im Jahre 1134 in Gefangenschaft in Cardiff Castle. Er wurde in der Abteikirche von St. Peter in Gloucester beerdigt, der späteren Kathedrale von Gloucester. Ein aufwendig gestaltetes Grabmal wurde dort später errichtet.

    Familie
    Robert heiratete auf dem Rückweg vom Ersten Kreuzzug Sybilla, die Tochter von Gottfried von Brindisi, dem Grafen von Conversano, eine Großnichte Robert Guiskards, des normannischen Herzogs von Apulien. Ihr Sohn Wilhelm Clito wurde am 25. Oktober 1102 geboren und wurde Erbe des Herzogtum Normandie. Sybilla, über die von zeitgenössischen Chronisten mit großer Bewunderung geschrieben wurde, starb kurz nach der Geburt. Über ihren Tod gibt es verschiedene Theorien. Einerseits wird von Wilhhelm von Malmesbury berichtet, dass ihre Brüste zu eng geschnürt worden sind, während Robert von Torigny und Ordericus Vitalis vermuten, dass sie durch eine Intrige von adligen Frauen und der Geliebten von Robert Curthose, Agnes Giffard, ermordet wurde.
    Wilhelm Clitos Leben verlief ebenfalls unglücklich. Seine Versuche die Normandie zu erobern, scheiterten zweimal – 1119 und 1125. Seine erste Heirat mit der Tochter des Grafen von Anjou wurde annulliert durch Machenschaften seines Onkels und als er später die Grafschaft Flandern erbte, wirtschaftete er sie herunter. Wilhelm Clito starb verarmt im Jahre 1128. Dadurch gab es in der normannischen Thronfolge keinerlei Diskussionen mehr, zumindest bis zum Tod Heinrichs I.



    Literatur
    • Frank Barlow: William Rufus, Yale Univ. Press, New Haven 2000, ISBN 0-300-08291-6.
    • Charles Wendell David: Robert Curthose, Herzog der Normandie. Harvard University, Cambridge, Mass. 1920.
    • Judith Green: Robert Curthose Reassessed. Anglo-Norman Studies, 22 (1999).
    • Stephanie L. Mooers: „Backers and Stabbers“. Problems of Loyalty in Robert Curthose's Entourage. In: Journal of British Studies, 21 (1981), S. 1–17.
    • William M. Aird: Robert Curthose, Duke of Normandy: c. 1050-1134. Boydell Press, Woodbridge 2008, ISBN 1-843-83660-2.
    Weblinks
     Commons: Robert II. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Robert II, Duke of Normandy bei Find A Grave
    Einzelnachweise
    1 Eintrag zu Robert II. in der Encyclopædia Britannica.

    Familie/Ehepartner: Sybilla von Brindisi. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 31. Wilhelm I. Clito von Flandern (von der Normandie)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 25 Okt 1102; gestorben am 28 Jul 1128 in bei Aalst.

  4. 13.  Adela von England (von der Normandie)Adela von England (von der Normandie) Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Mathilde4, 3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren in 1062; gestorben in 1138.

    Familie/Ehepartner: Stephan II. (Heinrich) von Blois. Stephan (Sohn von Theobald III. von Blois und Gundrade (Gondrée) N.) wurde geboren in cir 1045; gestorben am 19 Mai 1102. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 32. Graf Wilhelm I. (Guillaume) von Blois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1090/1093; gestorben in cir 1150.
    2. 33. Graf Theobald II. (IV.) (Diebold) von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1093; gestorben am 10 Jan 1152.
    3. 34. Eleonore von Blois  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 35. König Stephan von England (Haus Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1092 in Blois; gestorben am 25 Okt 1154 in Dover, England; wurde beigesetzt in Faversham Abbey.

  5. 14.  Agathe von England (von der Normandie)Agathe von England (von der Normandie) Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Mathilde4, 3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren in 1064; gestorben in 1080.

    Notizen:

    Zur Heirat kam es nicht da Agathe als Verlobte Alfonsos auf der Reise von England nach Spanien verstarb.

    Gestorben:
    Sie starb auf ihrer Reise nach Spanien.

    Familie/Ehepartner: König Alfons VI. von León (von Kastilien). Alfons (Sohn von König Ferdinand I. von León, der Große und Sancha von León) wurde geboren in 1037; gestorben am 1 Jul 1109 in Toledo, Spanien; wurde beigesetzt in Abtei Santos Facundo y Primitivo (später San Benito) in Sahagún. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 15.  König Heinrich I. (Henry Beauclerc) von EnglandKönig Heinrich I. (Henry Beauclerc) von England Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Mathilde4, 3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren in 1068 in Selby in Yorkshire; gestorben am 1 Dez 1135 in Lyons-la-Forêt, Normandie; wurde beigesetzt in Reading Abbey in Reading .

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1100 bis 1135, England; König von England (Normannische Dynastie)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_I._(England) (Sep 2018)

    Heinrich I., eng.: Henry I, (* um 1068 in Selby in Yorkshire; † 1. Dezember 1135 in Lyons-la-Forêt in der Normandie) wegen seines Interesses an den Wissenschaften Henry Beauclerk oder Henry Beauclerc genannt, war von 1100 bis 1135 König von England.
    Heinrich war der jüngste Sohn Wilhelms des Eroberers und dessen Ehefrau Mathilde von Flandern. Er regierte als Nachfolger seines Bruders, Wilhelm II., genannt William Rufus. Heinrich erhielt den Beinamen Löwe der Gerechtigkeit (eng.: Lion of Jusstice), da seine Herrschaft durch eine selbst auferlegte Machtbeschränkung der Krone gekennzeichnet war. Daneben sind aus seiner Regierungszeit die Beschleunigung der Verwaltung, die Wiedervereinigung der Domänen seines Vaters und die umstrittene Entscheidung, seine Tochter Matilda als seine Erbin einzusetzen, bekannt geworden.

    Jugend
    Heinrich I. wurde zwischen Mai 1068 und Mai 1069, vermutlich in Selby, Yorkshire in England, geboren. Als jüngster Sohn der Familie sollte er eigentlich Bischof werden und bekam eine hervorragende Schulausbildung, so gut, wie sie für junge Adligge gerade möglich war. Allerdings wurde er entgegen der ursprünglichen Planung mit etwa 18 Jahren zum Ritter geschlagen. Vermutlich zählt er zu den wenigen normannischen Regenten, die fließend Englisch sprachen. Überlieferungen zufolge war er von durchschnittlicher Größe, untersetzt, im Alter dickleibig und hatte schütteres, dunkles Haar.
    Sein Vater, Wilhelm der Eroberer, teilte das Land unter den Erben mit seinem Tod 1087 auf:
    • Robert Curthose erhielt das Herzogtum der Normandie.
    • Wilhelm II. erhielt das Königreich England.
    • Heinrich bekam 5.000 Pfund Silber.

    Herrschaftsübernahme
    Die beiden älteren Brüder schlossen den Pakt, dass wenn einer der beiden ohne Erben sterben würde, beide Domänen ihres Vaters unter dem überlebenden Bruder wiedervereinigt würden. Als Wilhelm II. 1100 jedoch starb, kehrte Robert gerade vom Ersten Kreuzzug zurück. Seine Abwesenheit, gepaart mit seinem schlechten Ruf unter den adligen Normannen, ebneten Heinrich den Weg, die Schlüsselgewalt über das königliche Anwesen in Winchester zu ergreifen. Er wurde von den führenden Baronen als König akzeptiert und am 5. August, drei Tage später, in Westminster gekrönt. Er sicherte seine Macht durch die Charta der Freiheiten, einer Vorgängerin der Magna Charta, die er den Adligen zugestand.
    Am 11. November 1100 heiratete Heinrich I. Edith, eine Tochter von König Malcolm III. von Schottland. Da Edith zugleich die Nichte Edgar Æthelings war, verschmolz mit der Heirat die normannische Linie mit der alten englischen Linie der Könige. Die Heirat missfiel den normannischen Baronen jedoch, und als Konzession ihnen gegenüber änderte Edith ihren Namen in Matilda, als sie Königin wurde.
    Im folgenden Jahr, 1101, versuchte Robert Curthose die Krone mit einem Feldzug zurückzuerobern. Dies scheiterte, und im Vertrag von Alton erkannte Robert Heinrich I. als König von England an und kehrte zunächst friedlich in die Normandie zurück.
    1105 führte Heinrich, um die dauernde Bedrohung durch Robert Curthose zu bannen, ein Expeditionsheer über den Ärmelkanal. 1106 besiegte er das normannische Heer in der vernichtenden Schlacht bei Tinchebray. Er ließ seinen Bruder einkerkern und gliederte das Herzogtum der Normandie als Besitztum Englands ein. So vereinigte er die alten Domänen seines Vaters. Nachdem er sich gegen seinen Bruder durchgesetzt hatte, unterstützte Heinrich die normannische Eroberung von Wales. Dabei musste eer sich teilweise gegen die mächtigen anglonormannischen Barone der Grenzregionen durchsetzen, wobei sich der König nicht scheute, sich im Kampf gegen seine Barone mit walisischen Fürsten zu verbünden. Nachdem seine Barone bereits große Teile von Südwales unter normannische Herrschaft gebracht hatten, führte Heinrich 1114 und 1121 selbst zwei Feldzüge gegen die walisischen Fürstentümer. Unter dem Eindruck dieser Feldzüge blieb Wales zu weiten Teilen unter direkter normannischer Herrschchaft oder zumindest Oberherrschaft. Erst unter König Eduard I. erreichte die anglonormannische Herrschaft über Wales die Ausdehnung und das Ausmaß der normannischen Herrschaft wie zur Zeit von Heinrich.[1] Nach dem Tod Heinrichs kam es in weiten Teilen von Wales zu einem Aufstand gegen die normannische Herrschaft. Nach Norden erreichte Heinrich I. 1124 durch die Thronbesteigung seines Schwagers David in Schottland eine Absicherung. Dagegen verlor er in Frankreich 1113 das Fürstentum Maine an Fulko, Graf von Anjou, und verhielt sich in seinen normannischen Territorien auch ansonsten defensiv.

    Reichsorganisation
    Als König bemühte sich Heinrich I. um Sozial- und Justizreformen:
    • die Charter of Liberties (die Charta der Freiheiten)
    • die Wiederherstellung der Gesetze von König Eduard dem Bekenner.
    Auf dem Feld der Kirchenpolitik geriet Heinrich I., ebenso wie einige Jahre zuvor im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation Kaiser Heinrich IV., in den Investiturstreit hinein. Während diese Auseinandersetzung auf dem Kontinent tobte, konnte sie in England trotz immer wieder aufflammender Streitigkeiten lange in ihrer vollen Schärfe vermieden werden. Hauptkontrahent Heinrichs war Anselm von Bec, der Erzbischof von Canterbury und damit höchster Kleriker Englands. Heinrich bestand auf dem Recht zur Einsetzung (Investitur) von hochrangigen Geistlichen sowie auf der Oberaufsicht des Königs über alle Verlautbarungen von Synoden und über den Kontakt zwischen englischen Geistlichen und dem Papst. Anselm von Bec, der unter Wilhelm II. aus England geflohen war, kehrte unter Heinrich zurück, weigerte sich aber, das Erzbistum aus des Königs Händen zu empfangen und ihm Gefolgschaft zu leisten. Heftige Auseinandersetzungen folgen, auf deren Höhepunkt Anselm dem König mit Exkommunikation drohte. Auf der Synode von London 1107 versprach Heinrich I. daraufhin, keine Bischöfe und Äbte mehr einzusetzen. Allerdings unterstützte der König die Kirchenreform auf anderen Gebieten. So versah er die neuen monastischen Reformorden, vor allem die Augustiner-Chorherren und zum Ende seiner Herrschaft hin die Zisterzienser, mit reichen Schenkungen. Entschlossen setzte er sich gegen die noch weit verbreitete Priesterehe und für die Durchsetzung des Zölibats ein.
    Was die Reichsorganisation betrifft, so setzte erst Heinrich I. die unter Wilhelm dem Eroberer begonnene Verbesserung wirklich um. Der Exchequer (Fiskus), jeweils einer für England und für die Normandie, wurde zum Knotenpunkt der Reichsverwaltung. Auf den englischen Exchequer bezogen sich die Sheriffs, die in jeder Grafschaft die königlichen Abgaben eintrieben und in steigendem Maß auch Verwaltungsaufgaben wahrnahmen. Die königliche Rechtsprechung weitete sich über das ursprüngliche FeFeld der Schwerkriminalität auch auf Prozesse aus, bei denen es um Grundbesitz ging. Darüber hinaus stützte sich die königliche Verwaltung auch auf die Kirchenstruktur mit Bischöfen und Äbten als wichtigen Lehensnehmern. Auch schriftliche Erlasse des Königs, so genannte writs, spielten eine immer größere Rolle. Die pipe rolls, Rechnungslisten des Exchequers, gehören heute zu den wichtigsten Dokumenten der englischen Geschichtsschreibung. Die ältesten Exemplare stammen aus der Zeit Heinrichs I.

    Familie
    Mit Matilda, die während des Königs Abwesenheit Regentenaufgaben übernahm und sich um den Ausbau Londons verdient machte („good queen Maud“), hatte Heinrich I. zwei Kinder, bevor sie 1118 verstarb. Am 29. Januar 1121 heiratete er Adelheid von Löwen, die Tochter Gottfrieds I., des Grafen von Löwen, doch aus dieser Heirat gingen keine Kinder hervor. Heinrich hatte jedoch zahlreiche uneheliche Kinder, mehr als zwanzig sind bekannt, die im Zeitraum zwischen 1100 und 1120 geboren wurden (siehe unten). Die meisten unehelichen Söhne übernahmen später wichtige Fürstentümer, die Töchter wurden nach politischen Gesichtspunkten verheiratet.
    Heinrich hatte zwei Söhne, die bei der Havarie des White Ship am 25. November 1120 an der Küste der Normandie starben. Einer dieser beiden Söhne, Richard, war unehelich und wird in den Überlieferungen nur sporadisch erwähnt, so dass die Vermutung geäußert wurde, er habe niemals existiert. Mit dem Tode des anderen, William Ætheling, des einzigen ehelichen Sohnes Heinrichs, war das Königreich jedoch in eine Krise geraten.
    Da er ohne männlichen Erben war, verpflichtete Heinrich I. ungewöhnlicherweise seine Barone, seine Tochter Prinzessin Matilda als Erbin anzuerkennen. Sie war die Witwe Kaiser Heinrichs V. des Heiligen Römischen Reiches.
    Heinrich I. starb an einer Lebensmittelvergiftung durch faule Neunaugen im Dezember 1135 bei St. Denis le Fermont in der Normandie und wurde im Kloster Reading Abbey in Reading beigesetzt. Im März 2015 wurde bekannt, dass nach der erfolgreichen Suche nach den Überresten König Richards III. geplant ist, auch die sterblichen Überreste Heinrichs auf dem Gelände des größtenteils im 16. Jahrhundert zerstörten Klosters zu suchen.[2]
    Obwohl Heinrichs I. Barone Loyalität gegenüber seiner Tochter Matilda als ihre Königin geschworen hatten, gaben das Geschlecht Matildas und ihre Wiederverheiratung mit dem Geschlecht der Anjous, Feinden der Normannen, Heinrichs I. Neffen Stephan von Blois die Gelegenheit, um nach England zu kommen und den Thron mit der Unterstützung des Volkes als Stephan I. für sich zu beanspruchen.
    Der Kampf zwischen Matilda und Stephan gipfelte in einem langen Bürgerkrieg, der anomische Zustände hervorrief. Der Streit konnte schließlich beendet werden, nachdem Stephan 1153 Matildas Sohn Heinrich als seinen Erben bestimmte.
    Der wichtigste zeitgenössische Geschichtsschreiber über das Leben und Wirken Heinrichs I. ist Ordericus Vitalis. In seiner Kirchengeschichte wird der König häufig erwähnt.

    Titel (genauer):
    Besiegte seinen Bruder Robert Kurzhose 1106 in der Schlacht bei Tinchebray und vereinte so wieder das anglo-normannische Reich seines Vaters. Verteidigte sein Reich gegen die Ansprüche seines Neffen Wilhelm Clito, den er 1119 in der Schlacht von Brémule besiegte. Etablierte ein „administratives Königtum“ mit einer effizienten Verwaltung und Rechtsprechung. Nach dem Tod seines Erbsohnes beim Untergang des Weißen Schiffs 1120 bestimmte er seine Tochter zur Erbin.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_Englands

    Gestorben:
    Starb an einer Lebensmittelvergiftung durch faule Neunaugen.

    Heinrich heiratete Königin Matilda (Edith) von England (von Schottland) in Datum unbekannt. Matilda (Tochter von König Malcolm III. von Schottland, Langhals und Margareta von Schottland) gestorben in 1118. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 36. Kaiserin Matilda von England  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 7 Feb 1102; gestorben am 10 Sep 1167 in Rouen.

    Heinrich heiratete Adelheid von Löwen am 29 Jan 1121. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Ansfriede. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Edith. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Edith (Sigulfsson). [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Sybil Corbet. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 37. Reginald de Dunstanville, 1. Earl of Cornwall  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1110; gestorben am 1 Jul 1175 in Chertsey, Surrey.

    Familie/Ehepartner: Nest von Deheubarth ferch Rhys. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Isabel von Beaumont. Isabel (Tochter von Robert I. von Beaumont (von Meulan), 1. Earl of Leicester und Elisabeth (Isabel) von Vermandois) wurde geboren in cir 1113; gestorben in nach 1172. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 38. Robert de Caen, 1. Earl of Gloucester  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1100 in Caen; gestorben am 31 Okt 1147.
    2. 39. Mathilde (Maud) von England  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1128.
    3. 40. Mabile (Mabel, Eustachia, Richilde) von England  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1105.
    4. 41. Constance von England  Graphische Anzeige der Nachkommen
    5. 42. Alix von England  Graphische Anzeige der Nachkommen
    6. 43. (Elizabeth?) von England  Graphische Anzeige der Nachkommen

  7. 16.  Konstanze von England (von der Normandie)Konstanze von England (von der Normandie) Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Mathilde4, 3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren in 1066; gestorben in 1094.

    Konstanze heiratete Alain IV. von Bretagne (Cornouaille) in 1086. Alain (Sohn von Graf Hoël II. (V.) von Cornouaille und Havise (Hawisa) von der Bretagne) wurde geboren in 1072; gestorben in 1119. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 17.  Graf Robert II. von Flandern (von Jerusalem)Graf Robert II. von Flandern (von Jerusalem) Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Robert4, 3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren in 1065; gestorben am 5 Okt 1111 in Meaux, Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1093-1111, Flandern; Graf von Flandern https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Flandern
    • Titel (genauer): 1093-1111, Flandern; Count of Flanders https://en.wikipedia.org/wiki/County_of_Flanders
    • Titel (genauer): 1093-1111, Flandern; Compte de Flandre https://fr.wikipedia.org/wiki/Comté_de_Flandre

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_II._(Flandern)

    Robert II., genannt von Jerusalem (lat: Robertus Hierosolimitanus; * um 1065; † 5. Oktober 1111 bei Meaux), war ein Graf von Flandern aus dem Haus Flandern. Er war der älteste Sohn des Grafen Robert I. des Friesen und der Gertrude Billung, einer Tochter des Herzogs Bernhard II. von Sachsen.

    Leben
    Robert übernahm bereits in den Jahren 1086 bis 1090 die Regentschaft in Flandern, während sein Vater eine Pilgerreise in das heilige Land beging. Nach dem Tod des Vaters 1093 konnte er von seinem Vetter aus dem Hennegau unbestritten in der Grafschaft Flandern nachfolgen. Er nahm am ersten Kreuzzug teil, bei dem er sich vor allem bei der Schlacht von Doryläum, der Belagerung Antiochias, der Belagerung Jerusalems und der abschließenden Schlacht von Askalon hervortat. Aufgrund dieser Teilnahme wurde er als Robert von Jerusalem oder Robert der Kreuzfahrer bekannt.[1] Spätestens im Frühjahr 1100 war er wieder in Flandern.
    Am 10. März 1101 schloss Robert in Dover ein Bündnispakt mit König Heinrich I. von England, indem er ihm 1000 Ritter für eine jährliche Zahlung von 500 Silbermark zur Verfügung stellte.[2] Damit vertiefte er die Allianz Flanderns mit England, die bereits von seinem Vater begonnen wurde. Am 17. Mai 1110 wurde das Bündnis erneut in Dover vertraglich bestätigt, indem Robert 500 weitere Ritter für 400 Silbermark an den anglo-normannischen König verkaufte.[3] Sein Bündnis mit Heinrich I. von England hinderte Robert nicht daran auch Partei für dessen Erzrivalen und seinen Lehnsherrn, König Ludwig VI. von Frankreich, zu ergreifen. Ihn unterstützte er 1111 im Kampf gegen den rebellierenden Grafen Theobald IV. von Blois und wurde dabei in einem Gefecht bei Meaux tödlich verwundet. Bestattet wurde er in der Abtei Saint-Vaast in Arras.
    Robert war seit etwa 1092 verheiratet mit Klementia († um 1133), einer Tochter des Grafen Wilhelm I. von Burgund. Ihr gemeinsamer Sohn war Graf Balduin VII. von Flandern († 1119)


    Einzelnachweise
    1 Ordericus Vitalis nannte ihn „Jerusalemkrieger“ (bellicosus Jerosolimitae); Historia Ecclesiastica, VI, S. 162
    2 Elisabeth M. C. Van Houts: The Normans in Europe, in: Manchester medieval sources series (2000), S. 220–222; Mit einer englischen Übersetzung des Vertragstextes.
    3 Charles Johnson, H. A. Cronne, H. W. C. Davis: Regesta Regnum Anglo-Noermanorum (2009), Nr. 941, S. 92
    Weblinks
    Commons: Robert II. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Bram Brutsaert: Boudewijn VII Hapkin, een Witte Ridder uit de 12de eeuw, graaf van Vlaanderen (1111–1119). Dissertation 2003–2004 an der Universität Löwen, hier: Deel I. Prins Boudewijn (1093–1111)

    Familie/Ehepartner: Klementina (Clémence) von Burgund. Klementina (Tochter von Graf Wilhelm I. von Burgund, der Grosse und Stephanie von Vienne (von Longwy?)) gestorben in cir 1133. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 44. Graf Balduin VII. von Flandern (von Jerusalem), mit dem Beil  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1093; gestorben am 17 Jan 1119 in Rousselaere.

  9. 18.  Königin Adela von FlandernKönigin Adela von Flandern Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Robert4, 3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren in cir 1064; gestorben in 1115 in Apulien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Dänemark, Herzogin von Apulien und Kalabrien

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Adela_von_Flandern

    Adela von Flandern, in den süditalienischen Quellen Ala [1] oder Alana (* um 1064; † April[2] 1115 in Apulien) war durch Heirat Königin von Dänemark, später Herzogin von Apulien und Kalabrien.

    Leben
    Adela war die älteste Tochter von Graf Robert I. der Friese von Flandern (1035–1093) und der sächsischen Adligen Gertrud († 1089), Tochter des Herzog Bernhard II. von Sachsen aus dem Hause Billunger.
    In erster Ehe heiratete Adela 1080 in Odense den dänischen König Knut IV. der Heilige (1040–1086), zweiter Sohn von König Sven Estridsson. Aus der gemeinsamen Ehe gingen drei Kinder hervor:
    • Karl I. der Gute (1085–1127), Graf von Flandern ∞ 1117 Margarete von Clermont
    • Ingrid (1086–1130) ∞ Folke, schwedischer Jarl
    • Cäcilie (1087–1131) ∞ Erich von Gotland
    Nachdem ihr Mann und sein Bruder Benedikt am 10. Juli 1086 in Odense in der von ihm errichteten Kirche St. Alban erschlagen wurden, floh sie mit ihren Kindern zurück nach Flandern. Anfang 1092 heiratete sie in zweiter Ehe den Herzog von Apulien und Kalabrien, Roger Borsa (1061–1111), zweiten Sohn des Herzogs Robert Guiskard aus dem Hause Hauteville und Sikelgaitas von Salerno. Aus dieser Ehe gingen drei Söhne hervor:
    • Ludwig († 1094)
    • Guiskard († 8/1108)[3]
    • Wilhelm II. (1095–1127)
    Alana führte zunächst die Regentschaft für Wilhelm, die Quellen für diese Zeit sind jedoch sehr spärlich.



    Einzelnachweise
    1 Romuald von Salerno, Chronicon , ed. C.A. Garufi S. 200, der über die Eheschließung und die Kinder berichtet. Im Mai 1092 wird Alana erstmals in einem Diplom erwähnt.
    2 Der Monat nach Romualdi Salernitani chronicon, ed. Garufi, S. 207
    3 Romuald von Salerno, Chronicon , ed. C.A. Garufi S. 204.
    Literatur
    • Ferdinand Chalandon, Histoire de la domination normande en Italie et en Sicile, 2 Bde Paris 1907 (Ndr. New York 1960), hier Band I, S. 298f., 311, 313, 317.
    • Hubert Houben, Il "libro del capitolo" del monastero della SS.Trinità di Venosa (Cod. Casin.334): una testimonianza del Mezzogiorno normanno, Galatina 1984, S. 133.
    • Erich Brandenburg: Die Nachkommen Karls des Großen; Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998
    Weblinks
    • Genealogie-Mittelalter

    Adela heiratete König Knut IV. von Dänemark, der Heilige in 1080 in Odense. Knut (Sohn von König Sven Estridsson von Dänemark und Aussereheliche Beziehungen) wurde geboren in cir 1043; gestorben am 10 Jul 1086 in Odense. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 45. Graf Karl I. von Flandern (von Dänemark), der Gute  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1127 in in der Kirche St. Donatus in Brügge.
    2. 46. Ingegerd (Ingegärd) Knutsdotter von Dänemark  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Familie/Ehepartner: Herzog Roger Borsa von Apulien. Roger wurde geboren in 1061; gestorben am 22 Feb 1111. [Familienblatt] [Familientafel]


  10. 19.  Gertrude von FlandernGertrude von Flandern Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Robert4, 3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1)

    Familie/Ehepartner: Heinrich III. von Löwen. Heinrich (Sohn von Graf Heinrich II. von Löwen und Adelheid von Betuwe) wurde geboren in 1060; gestorben in Februar oder März 1095 in Tournai. [Familienblatt] [Familientafel]

    Gertrude heiratete Herzog Dietrich II. von Oberlothringen (Haus Châtenois) in 1096. Dietrich (Sohn von Herzog Gerhard von Oberlothringen (von Elsass) (Haus Châtenois) und Hedwig von Namur) wurde geboren in vor 1065; gestorben am 23 Jan 1115; wurde beigesetzt in Châtenoi. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 47. Graf Dietrich von Elsass (von Flandern)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1099; gestorben am 4 Feb 1168; wurde beigesetzt in Abtei von Watten, zwischen Saint-Omer und Gravelines.

  11. 20.  Philipp von Loo Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Robert4, 3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) gestorben in 1127.

  12. 21.  Ogiva von Flandern Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Robert4, 3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) gestorben in vor 1141.

  13. 22.  Herzogin Judith Welf (von Bayern)Herzogin Judith Welf (von Bayern) Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Heinrich4, 4.Judith3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren in cir 1100; gestorben am 22.2.1131 od 1132; wurde beigesetzt in Kloster Lorch.

    Notizen:

    1130 urkundlich bezeugt

    https://de.wikipedia.org/wiki/Judith_Welf

    Judith Welf (* um 1100; † 22. Februar 1130 oder 1131), auch Judith von Bayern genannt, war Herzogin von Schwaben.[1]
    Sie war Tochter des Welfen Heinrich des Schwarzen. Um 1119/1120 heiratete sie den Staufer Herzog Friedrich II. von Schwaben. 1122 wurde ihr erster Sohn geboren, der spätere Kaiser Friedrich I. Barbarossa.[1]
    Um 1123/24 kam eine Tochter namens Berta zur Welt, die später Herzog Matthäus I. von Lothringen heiratete. Über die weiteren Kinder fehlen genaue Angaben.[1]
    Eine besondere Rolle spielte ihr Vater Heinrich der Schwarze bei der Königswahl 1125. Zunächst schien er die Kandidatur seines Schwiegersohnes Friedrich II. von Schwaben gefördert zu haben. Im Verlauf der Diskussionen über den geeigneten Kandidaten änderte er jedoch seine Meinung und trat schließlich für Herzog Lothar von Sachsen ein, der dadurch als Lothar III. zum römisch-deutschen König gewählt wurde.[2]
    Bestattet wurde Judith Welf in der von ihrem Schwiegervater Herzog Friedrich I. gestifteten Staufergrablege im Kloster Lorch.[3] Dort ließ Abt Nikolas Schenk von Arberg 1475 sämtliche Staufergräber im Mittelschiff, vor den Stufen des Chores und im Chor öffnen und die Überreste in einer Tumba zusammentragen, die im Mittelschiff der Klosterkirche steht.[3] Ihr Herz ist möglicherweise in der Benediktinerabtei in Walbourg beigesetzt worden, wo auch ihr Ehemann und dessen zweite Frau Agnes liegen.[4] In der Kirche Sankt Walburga sind diese Grabstätten heute nicht mehr zu sehen.[3]



    Anmerkungen
    1 Hansmartin Decker-Hauff: Das Staufische Haus. In: Württembergisches Landesmuseum (Hrsg.): Die Zeit der Staufer. Geschichte - Kunst - Kultur. Stuttgart 1977, Band III, S. 349 u. S. 352
    2 Knut Görich: Friedrich Barbarossa. Eine Biographie. München 2011, S. 52
    3 Peter Koblank: Staufergräber. Nur wenige der prominentesten Staufer sind in Deutschland bestattet. auf stauferstelen.net. Abgerufen am 10. September 2014.
    4 So z.B. Karl Rudolf Schnith: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Graz 1990, S. 263

    Judith heiratete Herzog Friedrich II. von Schwaben (Staufer) in cir 1121. Friedrich (Sohn von Herzog Friedrich I. von Hohenstaufen (von Schwaben) (von Büren) und Prinzessin Agnes von Deutschland (von Waiblingen)) wurde geboren in 1090; gestorben in zw 04 und 06 Apr 1147; wurde beigesetzt in St. Walpurgis (Elsass). [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 48. Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) von Schwaben (von Staufen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1122; gestorben am 10 Jun 1190 in im Fluss Saleph nahe Seleucia, Kleinarmenien.
    2. 49. Bertha von Schwaben  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1123; gestorben in 1195.

  14. 23.  Heinrich Welf (von Bayern), der Stolze Heinrich Welf (von Bayern), der Stolze Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Heinrich4, 4.Judith3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren am 1102 oder 1108; gestorben am 20 Okt 1139 in Stitskirche St. Servatius, Quedlinburg.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Bayern, Herzog von Sachsen

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_der_Stolze

    Heinrich der Stolze (* 1102 oder 1108; † 20. Oktober 1139 in Quedlinburg) war von 1126 bis 1138 als Heinrich X. Herzog von Bayern und von 1137 bis zu seinem Tode 1139 als Heinrich II. Herzog von Sachsen. Außerdem war er Markgraf von Tuszien. Er kam aus dem Hause der Welfen und war 1138 Kandidat (Thronprätendent) für die Wahl zum römisch-deutschen König.

    Leben
    Heinrich war der Sohn von Herzog Heinrich IX. dem Schwarzen von Bayern und Wulfhild von Sachsen und älterer Bruder von Welf VI. Aus seiner Ehe mit Gertrud von Sachsen, Tochter König Lothars III. von Supplinburg vom 29. Mai 1127, ging Heinrich der Löwe hervor.
    Durch die Ehe mit Gertrud von Sachsen, Kaiser Lothar III. von Supplinburgs einziger Tochter, erhielt Heinrich nach dessen Tod die supplinburgischen, braunschweigischen und northeimischen Allodialgüter in Sachsen. Hier zeigen sich die Anfänge wellfischer Machtausdehnung im Norden des Reiches, wovon memorialgeschichtlich auch die zwischen 1132 und 1137 in Lüneburg entstandene sächsische Welfenquelle Zeugnis ablegt. Heinrich unterstützte Lothar im Kampf gegen die Staufer und begleitete ihn 1136/37 auf dessen zweiten Italienzug. Hierbei wurde Heinrich mit der Markgrafschaft Tuszien belehnt und erhielt vom Papst die Mathildischen Güter. 1137 verlieh ihm Lothar kurz vor seinem Tod auch das Herzogtum Sachsen und designierte ihn zu seinem Nachfolger. Nach Otto von Freising rühmte er sich nach der Einsetzung zum Herzog von Sachsen, dass seine Besitzungen von Dänemark bis Sizilien reichten: „A mari usque ad mare, id est a Dania usque in Siciliam.“[1]
    Dennoch wurde – wohl aufgrund Heinrichs hochfahrenden Wesens und seiner bisherigen Machtfülle – nicht er, sondern der Staufer Konrad III. gewählt. Heinrich lieferte Konrad zwar die von Lothar empfangenen Reichskleinodien aus, weigerte sich jedoch – wie von Konrad gefordert – auf eines seiner Herzogtümer zu verzichten. Als Heinrich auch noch die Huldigung des neuen Königs verweigerte, ächtete Konrad ihn, gab Bayern an Leopold IV. von Österreich, Sachsen an Albrecht den Bären. Heinrich konnte sich in Sachsen jedoch gegen alle Angreifer und selbst gegen König Konrad behaupten, starb aber am 20. Oktober 1139 plötzlich in Quedlinburg. Er wurde neben seinen Schwiegereltern Lothar III. und Richenza von Northeim im Kaiserdom Königslutter bestattet.


    Literatur
    • Sigmund Ritter von Riezler: Heinrich X., der Stolze. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 462–466.
    • Kurt Reindel: Heinrich X., der Stolze. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 343 f. (Digitalisat).
    • Bernd Schneidmüller: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung (819–1252). Stuttgart 2000, S. 162–182.
    Weblinks
    Commons: Heinrich X. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Anmerkungen
    1 Otto von Freising, Chronica, lib. VII, cap. 23.

    Heinrich heiratete Gertrud (Gertraud) von Sachsen (von Süpplingenburg) am 29 Mai 1127 in Gunzelnle. Gertrud (Tochter von Kaiser Lothar III. von Sachsen (von Süpplingenburg) und Kaiserin Richenza von Northeim) wurde geboren am 18 Apr 1115; gestorben am 18 Apr 1143; wurde beigesetzt in Grablege der Babenberger im Kapitelsaal des Stiftes Heiligenkreuz. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 50. Herzog Heinrich von Sachsen (von Bayern) (Welfen), der Löwe  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1129 / 1130; gestorben am 6 Aug 1195 in Braunschweig; wurde beigesetzt in Braunschweiger Dom (Blasius-Kirche), Braunschweig.

  15. 24.  Sofie von Bayern (Welfen) Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Heinrich4, 4.Judith3, 2.Balduin2, 1.Rozala1)

    Familie/Ehepartner: Herzog Berthold (Berchtold) III. von Zähringen. Berthold (Sohn von Herzog Berthold (Berchtold) II. von Zähringen und Herzogin Agnes von Rheinfelden) wurde geboren in zw 1085 und 1095; gestorben am 3 Dez 1122 in Molsheim; wurde beigesetzt in Kloster St. Peter, Freiburg. [Familienblatt] [Familientafel]


  16. 25.  Mathilde von Bayern (Welfen) Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Heinrich4, 4.Judith3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) gestorben am 16 Mrz 1183.

    Familie/Ehepartner: Markgraf Diepold IV. von Vohburg. Diepold (Sohn von Diepold III. von Vohburg und Adelajda (Adelheid) von Polen) gestorben in cir 1130. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Graf Gebhard II. (III.) von Sulzbach. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 51. Graf Berengar II. von Sulzbach  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 21 Aug 1167.
    2. 52. Nicht klar ?  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 53. Sophie von Sulzbach  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1228.
    4. 54. Elisabeth von Sulzbach  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 23 Jan 1206; wurde beigesetzt in Baumburg.
    5. 55. Bertha von Sulzbach  Graphische Anzeige der Nachkommen

  17. 26.  Markgraf Welf VI. (Welfen)Markgraf Welf VI. (Welfen) Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Heinrich4, 4.Judith3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren in 1115; gestorben am 15 Dez 1191 in Memmingen, Schwaben, Bayern, DE; wurde beigesetzt in Kloster Steingaden in der Klosterkirche St. Johannes Baptist.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Tuszien; Markgraf von Tuszien (Toskana)
    • Besitz: cir 1140, Kloster Steingaden; Gegründet https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Steingaden

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Welf_VI.

    Welf VI. (* 1115; † 15. Dezember 1191 in Memmingen) aus dem Geschlecht der Welfen, auch der Milde Welf genannt, war Markgraf von Tuszien (Toskana) und Widersacher des staufischen Königs Konrad III.

    Leben
    Welf wurde 1115 als dritter Sohn Heinrichs des Schwarzen, Herzog Heinrich IX. von Bayern, geboren. Nach dem Tod des Vaters 1126 wurde sein Bruder, Heinrich der Stolze, Oberhaupt des welfischen Adelsgeschlechts. Heinrich der Stolze verheiratete Welf VI. mit Uta, der Tochter des söhnelosen Pfalzgrafen bei Rhein Gottfried von Calw. Dadurch erwarb er nach dem Tod seines Schwiegervaters 1131 oder 1133 Ansprüche auf dessen Besitztümer – darunter auch die Burg Weinsberg –, die er allerdings in der sogenannten Calwer Erbfehde gegen Adalbert IV. von Calw, den Neffen Gottfrieds, durchsetzen musste. Innerhalb der welfischen Familie verwaltete Welf darüber hinaus die Besitzungen in Oberschwaben.
    Nach der Wahl des Stauferkönigs Konrad III. 1138 kam es zum offenen Konflikt zwischen Staufern und Welfen. Konrad entzog seinem Gegner Heinrich dem Stolzen die Herzogtümer Bayern und Sachsen sowie Welf VI. die Markgrafschaft Tuszien. 1139 starb Heinrich der Stolze; sein Sohn Heinrich der Löwe war noch nicht volljährig. Welf VI. vertrat, neben der Mutter und Großmutter Heinrichs des Löwen, die welfischen Ansprüche und verteidigte sie vor allem in Bayern gegen die von Konrad neu als Herzöge eingesetzten Babenberger. 1140 schlug Welf die Babenberger bei Valley an der Mangfall, verlor aber kurz darauf in der Schlacht bei Weinsberg nahe Heilbronn die Burg Weinsberg an Konrad III.
    1142 erzielte die welfische Seite einen ersten politischen Sieg: Angesichts des zähen Widerstands der Welfen und ihrer Verbündeten wurde Sachsen an Heinrich zurückerstattet. Auf dem Hoftag in Frankfurt kam es zu einer ersten Annäherung über ein Ehebündnis, bei der Welf VI. allerdings nicht berücksichtigt wurde. Sein wichtigster Aktionsraum Bayern wurde erneut den Babenbergern zugesprochen. Bei dieser Regelung blieb es allerdings nicht lange. Im März 1147 erhob Heinrich der Löwe auf einem weiteren Hoftag in Frankfurt offiziell einen Rechtsanspruch auf das Herzogtum Bayern. Im gleichen Jahr begab sich Welf unter Konrad III. auf den Zweiten Kreuzzug nach Palästina und ordnete vorher seine Verhältnisse. In diesem Zusammenhang wurde erstmals sein um 1140 geborener Sohn Welf VII. erwähnt. Ebenfalls in dieser Zeit stiftete Welf das Kloster Steingaden (oberhalb des Lechtals bei Peiting), das seine Grabstätte werden sollte. Der Kreuzzug verlief wenig ruhmreich. Nach verlusstreichen Kämpfen in Kleinasien erreichten die Kreuzfahrer im Sommer 1148 Akkon, wo Konrad entschied, Damaskus zu belagern. Welf lehnte eine Teilnahme an der Belagerung ab und kehrte in die Heimat zurück.[1] Kurz nach seiner Rückkehr scheint Wellf erneut militärisch gegen Konrad vorgegangen zu sein. Nach einer Niederlage bei Flochberg brach der Aufstand 1150 allerdings zusammen. Ab diesem Zeitpunkt übernahm Heinrich der Löwe endgültig die Führung der welfischen Partei und setzte sich in den Folgejahren schließlich auch in Bayern durch.

    Welf VI. und Friedrich I. Barbarossa
    1151 kam es durch Vermittlung seines und des Königs Neffen, Friedrich III. von Schwaben, den zukünftigen Kaiser Barbarossa, zu einer Einigung zwischen Konrad und Welf. Im Zuge dieser Einigung bekam Welf von Konrad III. das bedeutende Reichslehen Mertingen verliehen.
    Nach dem Tode Konrads, im Februar 1152, unterstützte Welf VI. die Kandidatur seines Neffen Friedrich von Schwaben, der am 4. März 1152 in Frankfurt zum neuen König gewählt wurde, gegen den noch minderjährigen Sohn Konrads, der später Herzog Friedrich IV. von Schwaben werden sollte. In dieser Zeit war das Verhältnis Welfs zum Reichsoberhaupt ausgesprochen gut und so wurde er vom König, spätestens auf dem Würzburger Hoftag im Oktober 1152, mit dem Herzogtum Spoleto in Italien, der Markgrafschaft Tuscien (die heutige Toskana) und anderen italienischen Gütern belehnt.
    Welf VI. war damit Herr des größten Teils Mittelitaliens; neben Spoleto und Tuscien besaß er unter anderem auch Sardinien. Gut zwanzig Jahre dauerte diese welfische Herrschaft. Dass Welf jedoch auch Wert auf seine Besitzungen in Schwaben legtee, zeigte die Tübinger Fehde (1164–1166), in der er durch zahlreiche Beziehungen nahezu den gesamten schwäbischen Adel gegen den Pfalzgrafen Hugo von Tübingen und seinen wichtigsten Unterstützer, Herzog Friedrich IV. von Schwaben aufbrachte. Auch in diesem Konflikt der Welfen mit der konradinischen Stauferlinie musste Kaiser Barbarossa vermittelnd eingreifen. Und auch hier bevorzugte er Welf VI.
    1167 starb Welfs einziger Sohn, Welf VII., der am Feldzug Kaiser Friedrichs gegen den Papst teilgenommen hatte, in Italien an der Malaria. Sein Tod traf den Vater zutiefst. Gegen die ab diesem Zeitpunkt massiv betriebene Ausdehnung des staufischhen Besitzes in Oberschwaben unternahm er nichts. Er verlor beinahe jegliches politisches Interesse; seine italienischen Besitzungen verkaufte er für eine beträchtliche Summe an Kaiser Friedrich. Allerdings scheinen sie nicht sofort in den Besitz Barbarossas übergegangen zu sein, denn wenige Jahre später erhob Welf noch einmal formellen Protest, als der Kaiser seine Besitzungen im Rahmen seiner italienischen Städtepolitik neu verteilte. Den tuscischen Markgrafentitel führte Welf noch bis 1173. Mit dem Erlös aus den italienischen Verkäufen scheint er seine neuen Leidenschaften finanziert zu haben: Dichtkunst, Geschichtsschreibung und Kirchenbau förderte er als Mäzen; er feierte aufwendige, vielbesuchte Feste, auf denen auch wichtige politische Entscheidungen fielen. In dieser Zeit entstand auch die Historia Welforum, die erste mittelalterliche Chronik, die ausschließlich der Geschichte eines Adelsgeschlechtes gewidmet ist und vielleicht im Auftrag Welfs geschrieben wurde.

    Erbvertrag und Tod
    Nach der Übernahme von Welfs italienischen Besitzungen nahm Barbarossa 1171 Verhandlungen über das Gesamterbe auf. Welf VI. war zu diesem Zeitpunkt fast 60 Jahre alt. Zwar war sein Sohn tot, doch hatte er zwei Neffen: Heinrich den Löwen und Kaiser Friedrich Barbarossa. Der Erbfolge gemäß hätte der Löwe den Anspruch auf das Erbe gehabt. Allerdings war zu diesem Zeitpunkt der Kontakt zwischen dem neuen welfischen Machtzentrum in Braunschweig und dem schwäbischen Stamm des Geschlechts weitgehend eingeschlafen. Dennoch kam es zwischen Pfingsten 1175 und Herbst 1176 zu einem Erbvertrag zwischen Welf VI. und Heinrich dem Löwen. Heinrich sollte eine erhebliche Summe an seinen Onkel leisten und dafür das Erbrecht erhalten. Heinrich blieb die Zahlung jedoch schuldig, und Friedrich bemühte sich wieder verstärkt um Welf. Kurz vor Weihnachten 1178 kaufte er Welf seine Besitzungen nördlich der Alpen ab. Die offizielle Übergabe fand im Januar 1179 auf dem Wormser Hoftag statt, auf dem auch das endgültige Absetzungsverfahren gegen Heinrich den Löwen eingeleitet wurde. Einen Großteil der Territorien empfing Welf sofort wieder als Lehen vom Kaiser. 1191 starb Welf, „versöhnt mit den Menschen und reuevoll“, wie es in der Historia Welforum (Steingadener Fortsetzung) heißt, in „seiner Stadt“ Memmingen. Er wurde in dem von ihm gestifteten Kloster Steingaden in der Klosterkirche St. Johannes Baptist beigesetzt.

    Nachkommen
    • Elisabeth (* um 1130/35; † 1164/80), die um 1150 Rudolf von Pfullendorf heiratete. Ihre Tochter Ita war mit Graf Albrecht III. von Habsburg verheiratet und Stammmutter der Habsburger Könige und Kaiser.[2]
    • Welf VII. (* um 1140; † 11./12. September 1167 in Siena), mit dessen Tod dieser süddeutsche Zweig der Welfen in männlicher Linie ausstarb.

    Denkmal
    Im Fuggergarten unterhalb des Schweizerbergs in Memmingen steht seit 2010 ein Reiterstandbild Welfs VI., das 2003 von Helmut Ackermann geschaffen wurde.


    Quellen
    • Quellen zur Geschichte der Welfen und die Chronik Burchards von Ursberg. Hrsg. und übersetzt von Matthias Becher unter Mitarbeit von Florian Hartmann und Alheydis Plassmann. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1997, ISBN 978-3-534-0564-5.
    Literatur
    • Karin Feldmann: Herzog Welf VI. und sein Sohn. Das Ende des süddeutschen Welfenhauses (mit Regesten). Diss. Phil. Tübingen 1971
    • Rainer Jehl (Hrsg.): Welf VI. Wissenschaftliches Kolloquium zum 800. Todesjahr vom 5. bis 8. Oktober 1991 im Schwäbischen Bildungszentrum Irsee Thorbecke, Sigmaringen 1995, ISBN 3-7995-4173-X.
    • Paul Zimmermann: Welf VI. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 41, Duncker & Humblot, Leipzig 1896, S. 671–676.
    Weblinks
     Commons: Welf VI. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Welf VI. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Biographie Welfs VI. auf der Welfen-Website
    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 K. M. Setton/M. W. Baldwin (Hrsg.): A History of the Crusades. The first hundred years. University of Wisconsin Press, Madison 1969, S. 507.
    2 Armin Wolf: Welf VI. - Letzter der schwäbischen Welfen oder Stammvater der Könige? In: Rainer Jehl (Hrsg.): Welf VI. Wissenschaftliches Kolloquium zum 800. Todesjahr Welfs VI. im Schwäbischen Bildungszentrum Irsee vom 5. bis 8. Oktober 1991.igmaringen 1994, S. 43-58, passim.

    Familie/Ehepartner: Uta von Schauenburg (von Calw). Uta (Tochter von Gottfried II. von Calw und Liutgard von Zähringen) wurde geboren in 1115/1120; gestorben in cir 1197. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 56. Elisabeth (Welfen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1130 / 1135; gestorben am 1164 / 1180.
    2. 57. Graf Welf VII. (Welfen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1140; gestorben am 1/12 Sep 1167 in Siena.

  18. 27.  Wulfhild von BayernWulfhild von Bayern Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Heinrich4, 4.Judith3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) gestorben in nach 1160.

    Wulfhild heiratete Graf Rudolf von Bregenz und Churrätien in cir 1128. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 58. Gräfin Elisabeth von Bregenz und Churrätien  Graphische Anzeige der Nachkommen


Generation: 6

  1. 28.  Ida von HennegauIda von Hennegau Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Balduin5, 5.Balduin4, 3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1)

    Ida heiratete Herr Thomas von Coucy (von Marle) in 1100, und geschieden. Thomas (Sohn von Graf Enguerrand I. von Boves (von Coucy) und Herrin Adèle (Ada, Ade) von Marle) wurde geboren in cir 1073; gestorben in 1130 in Burg Coucy, Frankreich. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 59. Beatrix de Coucy  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1156.

    Familie/Ehepartner: Guy de Chièvres. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 29.  Graf Balduin III. von HennegauGraf Balduin III. von Hennegau Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Balduin5, 5.Balduin4, 3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren in 1088; gestorben in 1120.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1098 bis 1120, Grafschaft Hennegau; Graf von Hennegau (Haus Flandern)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_III._(Hennegau) (Okt 2017)

    Balduin III. (* 1088; † 1120) aus dem Haus Flandern war ab 1098 Graf von Hennegau. Er war der Sohn von Graf Balduin II. und Ida von Löwen.
    Balduin III. schloss sich in seinem Kampf um die Grafschaft Flandern, die seinem Vater von dessen Onkel Robert I. vorenthalten worden war, einer Koalition um Kaiser Heinrich V. an, die sich gegen Graf Robert II. von Flandern richtete. Sie griffen 1105 an, unterlagen jedoch, woraufhin Balduin 1110 Cambrai abtreten musste. Nach dem Tod des Grafen Balduin VII. von Flandern 1119 versuchte er gegen dessen Nachfolger Karl von Dänemark erneut, das Land zu erobern, allerdings ebenso erfolglos.

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Hennegau (niederl. Henegouw für den Gau, Henegouwen für die spätere Grafschaft; franz. le Hainaut; mittellat. Hannonia), benannt nach der Gegend am Fluss Henne, ist ein historisches Territorium auf dem heutigen Gebiet Belgiens und Frankreichs.
    "1051 starb Graf Hermann von Bergen, Schwiegersohn des Grafen Reginar V. Seine Witwe Richilde brachte die drei Grafschaften an ihren zweiten Gemahl, den Grafen Balduin VI. von Flandern († 1070), den man im Hennegau Balduin I. nannte. Nach ihrer Niederlage in der Schlacht von Cassel (1071) versuchte Richilde, ihre Grafschaften und Allode beim deutschen König Heinrich IV. zu Geld zu machen. Bischof Dietwin von Lüttich kaufte die Lehnshoheit über die Allode und die Reichslehen. Er gab die Lehen über die neue Grafschaft Hennegau an den Herzog von Niederlothringen, der darauf die Grafschaft der Gräfin Richilde zu Lehen gab. Auf diese Weise (Refeodalization genannt) ging die Reichsunmittelbarkeit verloren."
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Hennegau (Sep 2023)

    Balduin heiratete Jolante von Wasserberg in cir 1107. Jolante (Tochter von Graf Gerhard III. von Geldern (von Wassenberg) Flamenses) wurde geboren in cir 1090. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 60. Graf Balduin IV. von Hennegau  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1088; gestorben in 1120.
    2. 61. Richildis von Hennegau (Flandern)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  3. 30.  Richilde von HennegauRichilde von Hennegau Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Balduin5, 5.Balduin4, 3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1)

    Richilde heiratete Amalrich III. (Amaury) von Montfort in cir 1115, und geschieden in 1118. Amalrich (Sohn von Simon I. von Montfort und Agnes von Évreux) gestorben in 1137. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 31.  Wilhelm I. Clito von Flandern (von der Normandie) Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Robert5, 6.Mathilde4, 3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren am 25 Okt 1102; gestorben am 28 Jul 1128 in bei Aalst.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Gefallen in der Schlacht bei Aalst

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_I._(Flandern)

    Wilhelm I. Clito (* 25. Oktober 1102; † 28. Juli 1128 gefallen bei Aalst) war Titular-Herzog der Normandie. Außerdem war er durch Ehe von 1123 bis 1124 Graf von Maine und ab 1127 Graf von Vexin und Graf von Flandern.

    Leben
    Wilhelm war der einzige Sohn des Herzogs Robert von der Normandie und Sibylle von Conversano († 1103). Seine Großeltern waren Wilhelm der Eroberer und dessen Frau Mathilde von Flandern.

    Kampf um die Normandie
    Bereits während Wilhelms Kindheit hatte sein Onkel, König Heinrich I. von England 1105 das Herzogtum Normandie besetzt und seit 1106 seinen Vater Robert eingekerkert. Wilhelm versuchte zweimal 1117–1119 (Schlacht von Brémule) und 1123–1124 erfolglos das Herzogtum zurückzuerlangen.
    Nachdem 1120 Heinrichs einziger legitimer Sohn, William Ætheling, ertrunken war, wurde Wilhelm Clito – auch in England – als möglicher englischer Thronfolger gehandelt[1].

    Graf von Maine
    1123 heiratete Wilhelm Sibylle, die Tochter seines Verbündeten Fulko V. von Anjou, wodurch er die Grafschaft Maine als Mitgift erhielt. Im Gegenzug setzte Heinrich I. allerdings 1124 die kirchliche Annullierung dieser für ihn gefährlichen Ehe durch.

    Graf von Vexin
    1127 fand Wilhelm Beistand von König Ludwig VI. von Frankreich. Dieser vermittelte ihm die Ehe, Johanna von Montferrat, einer Tochter des Markgrafen Rainer von Montferrat und Halbschwester von Ludwigs Gattin Adelheid von Maurienne. Als Brautgabe erhielt er die an die Normandie angrenzende Grafschaft Vexin.

    Graf von Flandern
    Nachdem 1127 sein Vetter zweiten Grades, Graf Karl I. von Flandern, ohne Erben gestorben war, gelang es Wilhelm, ebenfalls auf Vermittlung von König Ludwig VI., dessen Nachfolge in der Grafschaft Flandern anzutreten.
    Da Wilhelm Clito den Erwerb Flanderns als Sprungbrett für seine Ansprüche auf Normandie und England nutzen wollte, leistete Heinrich I. finanzielle Hilfe für Wilhelms Gegner und trug damit zur Entfesselung eines Aufstands bei – die flämischen Städte hatten schon aus wirtschaftlichen Gründen Probleme mit einem englandfeindlichen Grafen. Im Februar 1128 erhoben sich zunächst Saint-Omer und Gent gegen Wilhelm. Als Gegenkandidat trat sein Vetter zweiten Grades, Dietrich von Elsass, auf. Nach militärischen Anfangserfolgen erlitt Wilhelm vor Aalst eine Verwundung, der er im Juli 1128 schließlich erlag. Er hatte keine Kinder, Dietrich von Elsass setzte sich als sein Nachfolger in Flandern durch.



    Einzelnachweis
    1 Dieter Berg: Die Anjou-Plantagenets: Die englischen Könige im Europa des Mittelalters (1100–1500). Kohlhammer, 2003, ISBN 3-17-014488-X, S. 20
    Weblinks
    • William III 'Clito', Comte de Flandre auf thepeerage.com, abgerufen am 26. Juli 2015 (englisch)

    Wilhelm heiratete Johanna von Montferrat in 1127. Johanna (Tochter von Markgraf Rainer von Montferrat (Aleramiden) und Gisela von Burgund) gestorben in 1191. [Familienblatt] [Familientafel]

    Wilhelm heiratete Sibylle von Anjou-Château-Landon in 1123, und geschieden in 1124. Sibylle (Tochter von Graf Fulko V. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) und Gräfin Erembuge de La Flèche) wurde geboren in cir 1112; gestorben in 1165 in Bethanien. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 32.  Graf Wilhelm I. (Guillaume) von BloisGraf Wilhelm I. (Guillaume) von Blois Graphische Anzeige der Nachkommen (13.Adela5, 6.Mathilde4, 3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren in 1090/1093; gestorben in cir 1150.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Blois; Graf von Blois
    • Besitz: Schloss Sully-sur-Loire; Burg von Sully
    • Titel (genauer): cir 1105 bis 1150, Herrschaft, Herzogtum Sully; Herr von Sully durch seine Ehefrau -Haus Blois-

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_(Blois) (Aug 2023)

    Wilhelm (* 1090/93; † um 1150) war ein Graf von Blois und Chartres aus dem Haus Blois. Er war der älteste Sohn des Grafen Stephan (Heinrich) von Blois und der Adela von der Normandie. Mütterlicherseits war er der älteste Enkel von Wilhelm dem Eroberer.

    Wilhelm folgte seinem im Jahr 1102 auf dem Kreuzzug gefallenen Vater als Graf von Blois und Chartres nach, weil er aber zu dieser Zeit noch unmündig war stand er unter der Vormundschaft seiner Mutter. Um das Jahr 1106/07 wurde er auf Betreiben seiner Mutter zugunsten des jüngeren Bruders Theobald als Graf abgesetzt, weil er angeblich unter einer geistigen Krankheit gelitten hat.

    Besitz:
    Wilhelm blieb letztlich nur der Besitz der Burg von Sully, zu der er durch seine um 1100 geschlossene Ehe mit deren Erbin, Agnes von Sully, gelangt war und welche seine Nachkommen noch bis in das 14. Jahrhundert hinein hielten.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_(Blois)

    Titel (genauer):
    Die Herrschaft Sully (ab 1606 Herzogtum Sully) war ein Gebiet in der französischen Provinz Orléanais um die Gemeinde Sully-sur-Loire. Sie bestand aus den Kastellaneien Sully, Saint-Gondon und Sennely.
    Die Herren von Sully sind seit dem 10. Jahrhundert bezeugt. Die erste Dynastie erlosch Anfang des 12. Jahrhunderts, das Erbe trat eine Linie des Hauses Blois an. Anfang des 15. Jahrhunderts erlosch auch diese Familie, das Erbe ging jetzt das Haus La Trémoille an. Wiederum zwei Jahrhunderte später wurde Sully an Maximilien de Béthune, Marquis de Rosny verkauft, der 1606 zum Herzog von Sully ernannt wurde. Der letzte Herzog starb 1807.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Sully

    Wilhelm heiratete Agnes von Sully in cir 1095/1100. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 62. Marguerite von Sully (von Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 15 Dez wohl 1145; wurde beigesetzt in Foucarmont.
    2. 63. Herr Archambaud III. (Eudes) von Sully (von Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1109; gestorben in 1164.

  6. 33.  Graf Theobald II. (IV.) (Diebold) von Champagne (Blois)Graf Theobald II. (IV.) (Diebold) von Champagne (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (13.Adela5, 6.Mathilde4, 3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren in 1093; gestorben am 10 Jan 1152.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Chartres; Graf von Chartres als Theobald IV.
    • Titel (genauer): Vizegrafschaft, Grafschaft Châteaudun; Graf von Châteaudun
    • Titel (genauer): Grafschaft Meaux; Graf von Meaux als Theobald II.
    • Titel (genauer): Grafschaft Troyes; Graf von Troyes (Champagne) als Theobald II.
    • Titel (genauer): 1107 bis 1152, Grafschaft Blois; Graf von Blois
    • Titel (genauer): 1093 bis 1152, Grafschaft Sancerre; Graf von Sancerre

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Theobald_II._(Champagne)

    Theobald der Große (franz.: Thibaut le Grand, * 1093; † 10. Januar 1152) war ab 1102 als Theobald IV. Graf von Blois, Chartres, Châteaudun, Sancerre und als Theobald II. Graf von Meaux, sowie seit 1125 ebenfalls als Theobald II.
    Graf von Troyes (Champagne).

    Biographie
    Er war der älteste Sohn von Graf Stephan Heinrich von Blois und Adela von England, einer Tochter Wilhelm des Eroberers, und der ältere Bruder des späteren englischen Königs Stephan. Obwohl nicht der älteste Sohn wurde Theobald dennoch der Haupteterbe seines Vaters, nachdem sein älterer Bruder Wilhelm vermutlich wegen einer geistigen Behinderung vom Erbe ausgeschlossen wurde. 1125 erbte Theobald von seinem Onkel Hugo die Grafschaft Troyes sowie den Titel eines Grafen von Champagne (comees Campanie), den er selbst geschaffen hatte, obwohl er nicht die gesamte Provinz beherrschte. Zunächst stand Theobald unter der Vormundschaft seiner Mutter, die auch nach seiner Mündigkeit 1109 großen Einfluss auf ihn hatte. Zuvor wurde Theobald 1107 zum Ritter geschlagen.
    Theobald führte zu seinem königlichen Lehnsherren Ludwig VI. ein wechselhaftes Verhältnis. Zunächst stand er dem König während des sogenannten „Aufstand der kleinen Barone“ bei, und brannte dabei 1111 die Stammburg des aufrührerischen Herrn von Le Puiset nieder. Doch schon bald darauf zerwarf er sich mit dem König, Ursache war die vakant gewordene Grafschaft Corbeil auf die Theobald einen Anspruch erhob, den der König aber nicht anerkannte. Theobald verbündete sich mit den Aufständisischen, wurde aber bei Toury durch den König geschlagen. Gegen dessen Verbündeten, Graf Robert II. von Flandern, konnte Theobald in der Nähe von Meaux aber siegen. Nach einem kurzzeitigen Frieden 1113 unterstützte Theobald 1114 den rebellierenden Hugues de Crécy bei der Verteidigung von Gournay, die aber erfolglos verlief und somit den Aufstand beendete.
    Theobald verbündete sich danach mit seinem Onkel König Heinrich I. von England und führte den Kampf gegen König Ludwig VI. fort, dessen verbündeten Grafen Wilhelm II. von Nevers er 1115 gefangen nahm. Im Oktober 1119 war Theobald zu einem Friededen mit dem König gezwungen, nachdem Papst Kalixt II. auf einem Konzil in Reims sowohl Kaiser Heinrich V., den Gegenpapst Gregor VIII. und auch den ihn unterstützenden Heinrich I. von England exkommunizierte. Theobald leistete daraufhin dem König Heerfolge, nachdem der Kaiser 1124 mit einem Heer in Frankreich einfiel, dabei aber bei Metz zum Rückzug genötigt werden konnte. Nach der Bewältigung dieser Bedrohung nahm Theobald seine Opposition zum König wieder auf und unterstützte 1127 den Aufstand des Stephan von Garlande, worauf der König mit einem Heer die Champagne verwüstete.
    1135 starb Heinrich I. von England und Theobald wurde als ältester Enkel Wilhelms des Eroberers von den normannischen Baronen die Krone angetragen, da diese einen Erbgang an die Grafen von Anjou durch seine Cousine Matilda verhindern wollten. Doch sein jüngerer Bruder Stephan, der bereits in England begütert war, bemächtigte sich mit Unterstützung des dritten Bruders Bischof Heinrich von Winchester des Thrones und wurde dabei von Papst Innozenz II. anerkannt. Gegen diese Usurpation setzten sich Matilda und ihr Ehemann Graf Gottfried V. von Anjou zur wehr und verbündeten sich dafür mit dem Herzog von Aquitanien. Zunächst konnten sich die Blois-Brüder behaupten besonders nachdem Aquitanien durch den Tod des Herzogs 1137 neutrallisiert wurde und Theobald die Ehe dessen Erbtochter Eleonore mit dem neuen französischen König Ludwig VII. vermittelten konnte. Im gleichen Jahr wurde Theobald von seinem Bruder mit der Regentschaft in der Normandie betraut als Ausgleich für die entgangene Krone.
    Dieser Annäherung an die französische Krone folgte jedoch bald eine neue Konfrontation. Im Streit um die Investitur eines neuen Erzbischofs in Bourges 1141 zwischen dem König und dem Papst ergriff Theobald Partei für den päpstlichen Kandidaten. Ein Jahr später kam es zu einem tiefer gehenden Bruch mit dem König nachdem sich dessen Vetter und Seneschall, Graf Rudolf von Vermandois, von Theobalds Schwester trennte um stattdessen eine Schwester der Königin zu heiraten. Theobald sah daririn ein Komplott des Königs gegen ihn und erreichte auf einem Konzil im champagnischen Lagny die Verhängung des Interedikts über Vermandois. Der König erklärte Theobald den Krieg und marschierte mit seinem Bruder Robert von Dreux in die Champagne ein. Nachdem dabei der König bei einem Angriff auf Vitry mehr als tausend Menschen in einer Kirche niederbrennen ließ, rief Theobald über dem ihm vertrauten Bernhard von Clairvaux die Autorität des Papstes an, was 1143 einen in Vitry geschlossenen Frieden erzwang, indem der König die Champagne räumen und auch in der Bischofsfrage in Bourges nachgeben musste.
    Dieser Konflikt gegen den König hatte zur Folge, dass Theobald dem zur selben Zeit offen ausbrechenden englischen Bürgerkrieg und der damit einhergehenden Invasion der Normandie durch den Grafen von Anjou weitestgehend tatenlos gegenüberstand, wodurch bis 1144 die Normandie verloren ging. Diese Entwicklung förderte im Gegenzug die Versöhnung Theobalds mit dem König, der sich von dem Machtzuwachs der Anjous bedroht sah und somit auf starke Bündnispartner angewiesen war.
    Theobald starb am 10. Januar 1152 und wurde in der Kirche von Lagny bestattet. Durch sein Geschick konnte der Einfluss der Champagne im Osten Frankreichs erheblich erweitert werden, indem er seine Oberhoheit auf fünf Vasallen des Erzbischofs von Reims, auf ebenso viele des Bischofs von Langres und auf mehrere des Herzogs von Burgund ausdehnte, darunter vor allem Joigny.
    Der Nachwelt ist Teobald unter anderem auch als tatkräftiger Förderer der Zisterzienser bekannt was sich in den Stiftungen bedeutender Einrichtungen des Ordens, zum Beispiel der Abteien von Clairvaux, Trois-Fontaines und Pontigny, niederschlug. Dem streitbaren Philosophen Peter Abaelard gewährte er nach dessen Flucht aus Saint-Denis Asyl in der Champagne. Weiterhin leiteten die Champagnemessen, die seit Theobald unter gräflicher Schirmherrschaft standen, eine wirtschaftliche Prosperität der Champagne ein, welche die Region zu einer der reichsten in Europa werden ließ.

    Name:
    Theobald hinterließ seinen Besitz seinem ältesten Sohn Heinrich I., der ihn wenig später innerhalb der Familie aufteilte und sich selbst mit der Champagne begnügte.

    Titel (genauer):
    Die bereits zur Zeit der Karolinger bestehende Grafschaft Chartres war seit 956/960 im Besitz der Grafen von Blois, und damit Bestandteil des Machtbereichs des Theobald I. († 978), der von Vierzon im Süden bis Dreux im Norden reichte und aufgrund seiner Heirat mit der Erbin der Champagne (Grafschaft Troyes und Grafschaft Meaux) auch diesen Teil Frankreichs umfasste und damit die französische Domaine royal gefährlich von zwei Seiten einschloss.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Chartres

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Châteaudun war eine französische mittelalterliche Grafschaft mit der Hauptstadt Châteaudun nördlich von Blois.
    Graf Theobald I. von Blois († 975) brachte Châteaudun in seinen Besitz und richtete dort im Jahr 967 die Vizegrafschaft Châteaudun ein, durch die das Land in seinem Namen und dem Namen seinem Nachkommen verwaltet wurde.
    Die Grafschaft Châteaudun wurde in der Folgezeit wie die Grafschaft Blois vererbt. Margarete, Gräfin von Blois, † 1230, titulierte noch als Gräfin von Châteaudun. Ihr Enkel Johann I., Graf von Blois, nannte sich nicht mehr Graf von Châteaudun, sondern Graf von Dunois.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Châteaudun

    Titel (genauer):
    Von 888/889 bis 1019/1021 war die Grafschaft Meaux mit dem Hauptort Meaux in Händen der Grafenhauses Vermandois, einer Linie der Karolinger.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Meaux

    Titel (genauer):
    Im 10. Jahrhundert bestand eine Grafschaft Troyes mit dem Hauptort Troyes im Besitz des Grafenhauses Vermandois, einer Linie der Karolinger.
    Durch Erbschaft kam Troyes an das Haus Blois, ebenso wie die Grafschaft Meaux (Theobald I., Graf von Blois, † 975, war mit einer Tochter des Grafen Heribert II. von Vermandois verheiratet gewesen). Durch Zusammenlegung der beiden Grafschaften gingen Troyes und Meaux in der Grafschaft Champagne auf, deren Hauptstadt ebenfalls Troyes war.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Troyes

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Blois war im frühen Mittelalter eines der wichtigsten Territorien Frankreichs.
    Robert der Tapfere setzte in Blois – wie in den anderen wichtigen Städten an der Loire – einen Vizegrafen ein, vererbte das Land dann aber (als Grafschaft) an seinen Schwiegersohn, den Vizegrafen von Tours, der zum Gründer des Hauses Blois wurde.
    Dessen Sohn Theobald I. bemächtigte sich 956/960 der Grafschaft Chartres und der Grafschaft Châteaudun. In der nächsten Generation kamen kurzzeitig die Grafschaft Beauvais und die Grafschaft Dreux dazu, 1019/25 die Grafschaft Troyes und die Grafschaft Meaux, die später dann zur Champagne zusammengefasst wurden, sowie die Grafschaft Sancerre.
    1152 fiel bei einer Erbteilung die Champagne an die ältere Linie. Die jüngere Linie mit der Grafschaft Blois starb 1231 aus, die Grafschaft ging indirekt 1241 an das Haus Châtillon, das sie 1391 an den Herzog von Orléans verkaufte.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Blois

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Sancerre mit dem Hauptort Sancerre lag nordöstlich von Bourges. Sie entstand als eigenständiges Herrschaftsgebiet, als nach dem Tod des Grafen Theobald IV. von Blois, (Theobald II. von) Champagne etc. der Besitz von seinem ältesten Sohn Heinrich I. zwischen sich und seinen Brüdern aufgeteilt wurde.
    Heinrich übernahm selbst die Champagne, überließ Blois und Chartres seinem Bruder Theobald V. und Sancerre dem jüngsten Bruder Stephan I.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Sancerre

    Theobald heiratete Gräfin Mathilde von Spanheim (von Kärnten) in 1123. Mathilde (Tochter von Engelbert II. von Spanheim (von Kärnten) und Uta von Passau) gestorben in zw 1160 und 1161. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 64. Graf Heinrich I. von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1126; gestorben am 16 Mrz 1181 in Troyes; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Etienne, Troyes.
    2. 65. Marie von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1128; gestorben in 11 Mrz oder 7 Aug 1190.
    3. 66. Graf Theobald V. von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1130; gestorben in 1191 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.
    4. 67. Isabelle (Elisabeth) von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1130; gestorben in nach 1180.
    5. 68. Mathilde von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1184.
    6. 69. Herrin von Ligny Agnes von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1138.
    7. 70. Königin von Frankreich Adela (Alix) von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1145; gestorben am 4 Jun 1206 in Paris, France.

  7. 34.  Eleonore von BloisEleonore von Blois Graphische Anzeige der Nachkommen (13.Adela5, 6.Mathilde4, 3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1)

    Eleonore heiratete Rudolf I. von Vermandois (von Frankreich), der Tapfere, der Einäugige in cir 1120. Rudolf (Sohn von Hugo von Vermandois (von Frankreich) und Adelheid (Adélaide) von Valois (von Vermandois) (Karolinger)) wurde geboren in 1085; gestorben am 14 Okt 1152. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 71. Graf Hugo II. von Vermandois (von Frankreich)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 9 Apr 1127 in Amiens, Frankreich; gestorben am 4 Nov 1212 in Kloster Cerfroid in Brumetz.

  8. 35.  König Stephan von England (Haus Blois)König Stephan von England (Haus Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (13.Adela5, 6.Mathilde4, 3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren in 1092 in Blois; gestorben am 25 Okt 1154 in Dover, England; wurde beigesetzt in Faversham Abbey.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1135 bis 1154, England; König von England

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Stephan_(England) (Jun 2022)

    Stephan von Blois (englisch Stephen of Blois, französisch Étienne de Blois, * 1092 oder 1096/97 in Blois; † 25. Oktober 1154 in Dover) war König von England von 1135 bis 1154. Er war der Sohn des Kreuzfahrers Stephan II. Heinrich. Sein Anspruch auf den englischen Thron gründete sich auf seine Mutter Adela von Blois, eine Tochter Wilhelms des Eroberers.

    Frühe Jahre
    Stephans Vater fiel 1102 als Kreuzfahrer in Palästina. Der Sohn kam daher bereits in jungen Jahren an den Hof seines Onkels, König Heinrichs I. von England. Dort wuchs er auf, erhielt reichen Grundbesitz und wurde zu einem der mächtigsten Männer in der Umgebung des Königs. Seit 1112 war er Graf von Mortain in der Normandie. 1125 heiratete er Mathilda von Boulogne, die Tochter und Erbin des Grafen Eustach III. von Boulogne und der Prinzessin Maria von Schottland. Stephan kam damit in den Besitz der strategisch wichtigen Grafschaft Boulogne. Mathilda gilt als eine der bedeutendsten mittelalterlichen Königinnen Englands. Sie erzielte militärische Erfolge, gehörte zu den wichtigsten Förderern des Templerordens und gründete die Abtei Faversham, wo sie und Stephan bestattet sind.[1] Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor (s. u.).

    Erbfolgekrieg
    → Hauptartikel: Englischer Bürgerkrieg von 1135 bis 1154
    Der englische König Heinrich I. war 1135 ohne männlichen Nachfolger gestorben, hatte aber von den Baronen seine Tochter Mathilde, genannt Maud, die Witwe des römisch-deutschen Kaisers Heinrich V., als Nachfolgerin einsetzen lassen. Sie wurde damit zur ersten regierenden Herrscherin in der Geschichte Englands. Als Enkel Wilhelms des Eroberers beanspruchte aber auch Stephan den Thron für sich. Unterstützung fand er bei einigen Adeligen, Bischöfen sowie Bürgern Londons. Nachdem er der Kirche Zugeständnisse gemacht hatte, erkannte auch Papst Innozenz II. seinen Anspruch an. Am 22. Dezember 1135 wurde Stephan in Westminster Abbey gekrönt.[2]
    Kämpfe gegen die Unterstützer von Mauds Thronanspruch entwickelten sich 1139 zu einem umfassenden Bürgerkrieg, als die Königin mit ihrem neuen Ehemann, Gottfried Plantagenet, Graf von Anjou, in England landete. Die Stände Englands spalteten sich in zwei Lager, die jeweils eine Seite unterstützten. Zwölfjährige, heftige Kämpfe waren die Folge. Als Stephan 1141 nach der Belagerung von Lincoln gefangen genommen wurde, nahm seine Frau Mathilda, die sich bereits zuvor als Heerführerin betäätigt hatte, die militärische Führung in die Hand. Mit Unterstützung der Londoner Bevölkerung verdrängte sie Königin Maud aus der Hauptstadt. Später wurde Stephan gegen Robert von Gloucester ausgetauscht. Der Halbbruder und wichtigste Berater von Königin Maud war im September 1141 nach der Schlacht bei Winchester gefangen genommen worden. Am 25. Dezember 1141 wurde Stephan in der Kathedrale von Canterbury erneut gekrönt.[3]
    Keine der beiden Parteien konnte einen entscheidenden Sieg erringen. Zudem gelang es König Stephan 1152 nicht, seinem Sohn Eustach die allgemeine Anerkennung als Thronfolger zu verschaffen. Als er im Jahr darauf einen Waffenstillstand mit seinen Gegnern anstrebte, stieß dies auf den offenen Widerstand Eustachs. Dessen plötzlicher Tod am 10. August 1153 öffnete schließlich den Weg zu einem Kompromiss. Im November dieses Jahres handelte der König mit seinen Gegnern den Vertrag von Wallilingford aus. Danach adoptierte Stephan Mauds und Gottfrieds Sohn, den späteren Heinrich II., der inzwischen in die Kämpfe in England eingegriffen hatte, und setzte ihn als seinen Nachfolger ein. Stephans jüngster Sohn Wilhelm musste sich mit deden ursprünglichen Herrschaftsgebieten seiner Eltern, den Grafschaften Mortain und Boulogne begnügen. Der Vertrag von Wallingford beendete den Bürgerkrieg. Königin Maud zog sich in die Normandie zurück. König Stephan regierte noch knapp ein Jahr, bis er im Oktober 1154 auf Dover Castle an einem Herzinfarkt starb.[1]
    Verfassungspolitische Folgen der Herrschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Unter Stephans Herrschaft verschoben sich die Machtverhältnisse in der englischen Monarchie. Der König scheint kirchlichen Amtsinhabern als Trägern der Verwaltung misstraut zu haben und stärkte dafür die Macht und die Anzahl der Earls. Der Titetel Earl, zuvor nur wenig mehr als ein Ehrentitel, wurde von ihm ausgebaut. Davon erhoffte Stephan sich die verbesserte Verteidigung der ihm loyalen Gebiete im Bürgerkrieg. Letztendlich hatte die Stärkung der Earls unter den turbulenten Zuständen im Land aber die Entstehung halbautonomer Herrschaftsgebiete und damit eine Schwächung des Königtums zur Folge. 1149 überließ Stephan Northumbria König David von Schottland.

    Begraben:
    Faversham Abbey war ein cluniazensisches Kloster unmittelbar nordöstlich von Faversham in England.
    Das Kloster war eine Gründung des Königs Stephan und der Königin Mathilde aus dem Jahr 1147. Eine Gruppe von Mönchen aus der Bermondsey Abbey bildete den Kern der Abtei und stellte den ersten Abt.
    Im Jahr 1538 wurde das Kloster im Zuge der Klosterauflösungen durch König Heinrich VIII. aufgelöst und zum großen Teil abgerissen. Ein großer Teil des Baumaterials wurde auf Schiffe nach Frankreich verladen und diente zur Befestigung der Stätte im Umfeld von Calais.
    Die Abtei ist Begräbnisstätte des Königs Stephan, der Königin Mathilda sowie ihres Sohnes Eustach IV. von Boulogne († 1153).
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Faversham_Abbey

    Stephan heiratete Königin Mathilda von Boulogne (von England) in 1125. Mathilda (Tochter von Graf Eustach III. von Boulogne und Marie von Schottland) wurde geboren in 1105 in Boulogne-sur-Mer; gestorben am 3 Mai 1152 in Hedingham Castle, Essex, England; wurde beigesetzt in Faversham Abbey. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 72. Graf Eustach IV. von Boulogne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1130; gestorben am 10 Aug 1153; wurde beigesetzt in Faversham Abbey.
    2. 73. Gräfin Maria von Boulogne (von Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1136; gestorben in 1182.
    3. 74. Graf Wilhelm von England (von Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1134; gestorben am 11 Okt 1159.

    Familie/Ehepartner: Dameta von der Normandie (Haus Giroie). [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  9. 36.  Kaiserin Matilda von EnglandKaiserin Matilda von England Graphische Anzeige der Nachkommen (15.Heinrich5, 6.Mathilde4, 3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren am 7 Feb 1102; gestorben am 10 Sep 1167 in Rouen.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1114 bis 1125; Kaiserin des römisch-deutschen Reiches
    • Titel (genauer): 1141, England; Regentin von England (Normannische Dynastie)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Matilda_(England) - (Jul 2023)

    Matilda (englisch auch Maud oder Aaliz oder Adela; deutsch Mathilde; * um den 7. Februar 1102[1] wahrscheinlich in Sutton Courtenay[2], Oxfordshire, England; † 10. September 1167 in Rouen, Normandie, Frankreich) aus dem Haus Normandie war die Tochter des englischen Königs Heinrich I.

    Sie war durch ihre Heirat mit Heinrich V. Kaiserin des römisch-deutschen Reiches (1114–1125). In zweiter Ehe war sie mit dem Grafen Gottfried V. von Anjou verheiratet. Matilda legte ihren Titel als Kaiserin auch nach ihrer Wiederverheiratung nicht ab und ist deshalb im englischen Sprachraum vor allem als Kaiserin Matilda (englisch Empress Matilda resp. Empress Maude) bekannt.[3] Sie versuchte ihren Anspruch auf den englischen Thron gegen Stephan von Blois durchzusetzen. Als Stephan 1141 von Truppen ihrer Parteigänger gefangen genommen worden war, wurde sie zur Herrin der Engländer proklamiert. Damit war sie für einige Monate die erste weibliche Regentin des Königreichs England, wurde aber nicht gekrönt. 1148 zog sie sich in die Normandie zurück.

    Abstammung
    Matilda war die einzige legitime Tochter König Heinrichs I. von England und dessen Gemahlin Mathilda (vor ihrer Heirat Edith genannt), der Tochter König Malcolms III. von Schottland und dessen Gattin, der heiligen Margareta. Väterlicherseits war Matilda eine Enkelin Wilhelms des Eroberers, des Herzogs der Normandie, der 1066 England erobert hatte. Mütterlicherseits war sie eine Nachfahrin Eduards des Bekenners aus dem von Wilhelm entthronten angelsächsischen Königshaus Wessex. Ihr jüngerer Bruder, Kronprinz William Ætheling, starb schon frühzeitig 1120 bei einem Schiffsunglück. Sie hatte zudem mehrere Halbgeschwister, die jedoch alle illegitime Kinder ihres Vaters und damit nicht erbberechtigt waren.

    Deutsche Kaiserin
    Jugend und frühe Jahre im deutschen Reich
    Ihr Geburtsort ist umstritten, die moderne Forschung folgt Marjorie Chibnall, die annimmt, dass Matilda in Sutton Courtenay geboren wurde. Ältere Quellen gingen davon aus, dass sie in Winchester geboren wurde.[4] Das Geburtsdatum wird aus einer überlieferten Aussage errechnet, die Matilda anlässlich ihrer Hochzeit mit Heinrich V. machte.

    Über Matildas frühe Kindheit ist nichts bekannt.[2] Als ihr Vater im Herbst 1108 in die Normandie ging, übergab er Matilda und ihren Bruder Wilhelm in die Obhut des Erzbischofs Anselm von Canterbury.

    1108/09 verhandelte der 22-jährige deutsche König Heinrich V. mit dem englischen König über ein Heiratsbündnis, das dem Pakt zwischen Papst Paschalis II. und Frankreich entgegenwirken sollte. Heinrich V. hatte ein gespanntes Verhältnis zur Kurie insbesondere wegen des Investiturstreits und plante zu dessen Lösung sowie zur Durchsetzung seiner Krönung zum Kaiser einen Italienzug. Von einer Heirat mit der erst siebenjährigen Matilda erhoffte er sich eine reiche Mitgift, die dann in der Tat die riesige Summe von 10.000 Mark Silber betragen und wesentlich zur Finanzierung seines Zuges beitragen sollte. Zu Pfingsten 1109 kamen deutsche Gesandte nach Westminster und besiegelten das englisch-deutsche Bündnis. Matilda wurde per Ferntrauung mit Heinrich V. verlobt.

    Gesandte des Saliers, u. a. der spätere Bischof Burchard von Cambrai, holten die kleine Königstochter im Februar 1110 zu ihrer Reise auf den Kontinent ab. Sie wurde von hohen englischen Geistlichen und normannischen Rittern begleitet, von denen wahrscheinlich einige – wie der Archidiakon Heinrich von Winchester, später Bischof von Verdun – noch länger zu ihrem Gefolge in ihrer neuen Heimat gehörten. Matilda landete in Boulogne-sur-Mer und wurde in Lüttich von ihrem Bräutigam empfangen. In Utrecht wurde das Paar zu Ostern (10. April) feierlich verlobt. Als Geschenk erhielt die Braut u. a. Ländereien in Lothringen. Ihre Krönung zur Königin erfolgte am 25. Juli 1110 im Dom zu Mainz durch Erzbischof Friedrich I. von Köln. Anschließend wurde sie vom Erzbischof von Trier, Bruno von Lauffen, erzogen. Zu ihrem Unterrichtsprogramm in Trier gehörte, dass sie mit den dortigen Sitten bekannt gemacht und in der deutschen Sprache unterwiesen wurde.

    Unterdessen begab sich Heinrich V. auf seinen Italienzug und nahm Papst Paschalis II. nach erfolglosen Verhandlungen in Rom gefangen. Unter dem Druck der Haft verstand sich der Papst zu großen Zugeständnissen im Investiturstreit sowie am 13. April 1111 zu Heinrichs Krönung zum Kaiser. In der Folge wurde Matilda als „Gefährtin“ des Herrschers (consors regni) bezeichnet und mit den Auffassungen des Saliers vom römisch-deutschen Kaisertum vertraut gemacht, die offenbar ihre politischen Vorstellungen lebenslang deutlich prägten. Sie wird erst wieder erwähnt, als sie im Alter von knapp 12 Jahren ihre prachtvolle Hochzeit mit dem Kaiser feierte, die am 6. oder 7. Januar 1114 in Mainz stattfand. Die auf Wunsch Heinrichs V. verfasste Anonyme Kaiserchronik berichtet von der Teilnahme zahlreicher weltlicher und geistlicher Fürsten sowie von Spielleuten und Spaßmachern an der Zeremonie und lobt Matilda als schöne und wahrhaft adelige Jungfrau. Sie wurde nun an der Herrschaft beteiligt, wirkte öfters als Vermittlerin, unterstützte ihren Gatten bei seinen zahlreichen Konflikten nach Kräften und übernahm in seiner Abwesenheit Regierungsverantwortung. Dabei sammelte sie wertvolle politische Erfahrungen, etwa über den Umgang in der europäischen Diplomatie oder über die Gefahren einer Konfrontation mit der Kurie.[5][6]

    Begleiterin des Kaisers auf dessen zweitem Italienzug
    Die Macht des Kaisers schwand zunehmend aufgrund seiner ständigen Auseinandersetzungen mit Reichsfürsten und Bischöfen. Außerdem wurde er von der Kirche gebannt. Auch der ersehnte Thronerbe blieb aus, da Matilda keine Kinder von ihrem Gatten bekam. Im März 1116 zog Heinrich V., diesmal in Begleitung seiner Gattin, erneut nach Italien, um seine Machtbasis durch Antritt des Erbes der im Juli 1115 verstorbenen Markgräfin Mathilde von Tuszien zu stärken, die ihm ihre Hausgüter vermacht hatte. Über den Brenner zog das Herrscherpaar nach Norditalien, logierte u. a. im Dogenpalast Venedigs und wurde in Canossa feierlich begrüßt. Die junge Königin sollte in die Rolle ihrer bedeutenden Vorgängerin und Namensvetterin, Mathilde von Tuszien, schlüpfen. Papst Paschalis II. floh rasch in den Süden der Apenninenhalbinsel, als Heinrich V. und seine Gemahlin sich auf den Weg in die Ewige Stadt machten und dort im März 1117 vom Volk überschwänglich empfangen wurden. Der päpstliche Gesandte Maurice Bourdin kam nach Rom, ging auf die Seite des Kaisers über und krönte ihn und seine Gattin wahrscheinlich zu Ostern 1117 im Petersdom zum Kaiser bzw. zur Kaiserin. Nach dem Tod Paschalis’ II. (1118) ernannte der Salier Maurice Bourdin zum (Gegen-)Papst Gregor VIII. Die Kaiserkrönung Matildas von 1117 dürfte nicht in regulärer Weise erfolgt sein, da sie nicht vom legitimen Papst durchgeführt wurde, in deutschen Urkunden wird sie daher stets nur als römische Königin (Regina Romanorum) bezeichnet, ebenso später auf ihrem eigenen Siegel in England. Allerdings nannte sie sich nach ihrer Rückkehr in ihre Heimat (1126) in mehr als 90 Urkunden meist Kaiserin und dieser Titel scheint auch nie bezweifelt worden zu sein.[7][8]

    Nach Pfingsten 1118 reisten der Kaiser und seine Gattin von Rom nach Norditalien. Da inzwischen in Deutschland eine bedrohliche Fürstenopposition gegen die kaiserliche Autorität erwachsen war, begab sich Heinrich V. im August 1118 rasch in sein Reich, während Matilda noch etwa ein Jahr in Norditalien blieb und ihn dort als Regentin vertrat. Sie saß etwa dem Hofgericht vor und sprach in Castrocaro das Urteil über Diebe von Kirchengut. Im November 1119 reiste sie wieder zu ihrem Gatten nach Utrecht. In diesem Jahr vermachte der Kaiser der St. Michaels-Kirche von Antwerpen eine Schenkung, an der auch Matilda beteiligt war.

    Die späten Ehejahre als Kaiserin
    Die langjährigen Auseinandersetzungen mit dem Papsttum im Investiturstreit legte Heinrich V. schließlich im September 1122 im Wormser Konkordat bei. Erst jetzt kam es in größerem Umfang zu einer politischen Zusammenarbeit zwischen dem Kaiser und Heinrich I. von England. Matilda wollte bereits vor der Einigung ihres Gatten mit Calixt II. ihren Vater in Kent treffen, doch da der Graf von Flandern ablehnte, ihr sicheres Geleit zu gewähren, brach sie ihre Reise ab. Schon öfter hatte der englische König Krieg gegen seinen Nachbarn auf dem Kontinent, Ludwig VI. von Frankreich, geführt, den nun Heinrich V. zur Unterstützung seines Schwiegervaters im Sommer 1124 angriff, dabei aber völlig scheiterte.

    Beim Tod Heinrichs V. (23. Mai 1125) weilten seine Gattin sowie sein Neffe und Privaterbe Friedrich II. von Schwaben an seinem Totenbett. Matilda kam nun in die Obhut Friedrichs, konnte aber offenbar keinen Einfluss auf die Wahl des neuen Königs ausüben, die der vom Vertrauten zum erbitterten Feind Heinrichs V. gewordene Erzbischof Adalbert von Mainz leitete. Diesem übergab sie, angeblich aufgrund falscher Versprechungen, die Reichskleinodien, die sich auf der Reichsburg Trifels befanden. Der verstorbene Kaiser hatte sich seinen Neffen Friedrich zum Nachfolger gewünscht; stattdessen wurde der Herzog von Sachsen, ein alter Gegner Heinrichs V., als Lothar III. neuer König.[9][10]

    Heimkehr
    Laut dem englischen Geschichtsschreiber Wilhelm von Malmesbury wollte ein deutscher Fürst Matilda ehelichen; jedoch veranlasste ein dringender Appell ihres Vaters die bereits im Alter von 23 Jahren zur Witwe gewordene Kaiserin 1126 zur Heimkehr in die Normandie. Denn nachdem der englische Thronfolger Wilhelm 1120 beim Untergang des Weißen Schiffs im Ärmelkanal ertrunken war und Heinrich I. keine weiteren legitimen Söhne mehr bekam, suchte der englische König – da seine unehelichen Söhne aus Rücksicht auf die Kirche als Nachfolger ausschieden – seiner Tochter Matilda den Thron seines Reichs zu sichern. Allerdings war die Herrschaft einer Frau (dominatio feminae) unpopulär. Matilda verzichtete offenbar auf ihren Landbesitz in Deutschland, nahm aber ihren wertvollen Schmuck und zwei imperiale Kronen mit, außerdem eine kostbare Reliquie der Kaiserkapelle, die Hand des Apostels Jakobus. In Deutschland wurde ihr ein guter Nachruf bewahrt.[11][10]

    Thronerbin Englands und der Normandie
    1126 traf Matilda in England ein. Unter dem Druck des Königs stimmte im Januar 1127 eine Versammlung der englischen Aristokratie und Geistlichkeit in London eidlich zu, dass Matilda als einziger legitimer Spross Heinrichs I. das Thronfolgerecht in dessen Ländern – England und Normandie – erhielt. Diese Regelung hätte aber vermutlich dann ihre Gültigkeit verloren, wenn der König doch noch einen Sohn aus seiner zweiten Ehe bekommen hätte. Laut zeitgenössischen Chroniken gab es keinen Widerstand gegen Heinrichs Beschluss, der einen Präzedenzfall darstellte, da noch keine Frau aus eigenem Recht in England geherrscht hatte. Matilda nannte sich fortan imperatrix (Kaiserin), führte aber das Siegel einer Regina Romanorum (Königin der Römer).

    Um sich mit dem bisherigen Hauptgegner der Normannen in Nordfrankreich, den Grafen von Anjou, zu verständigen, verhandelte Heinrich I. Anfang 1127 über eine Vermählung seiner Tochter mit dem angevinischen Erbgrafen Gottfried Plantagenet (* 1113, † 1151), wie er schon 1119 seinen Sohn Wilhelm kurz vor dessen tragischem Unfalltod im Ärmelkanal mit Gottfrieds Schwester verheiratet hatte. Über dieses rein politische Eheprojekt war Matilda nicht glücklich. Ihr ausersehener Ehemann war elf Jahre jünger als sie, also noch ein Jugendlicher, und außerdem führte er als Graf einen deutlich geringeren Adelstitel als ihr erster Gatte. Sie fügte sich aber dem Willen ihres Vaters und verlobte sich im Mai 1127 in Rouen mit Gottfried. Die Heirat des Paares wurde am 17. Juni 1128 in Le Mans zelebriert. Die Heirat sollte langfristige politische Folgen haben, nämlich die Herrschaft der englischen Krone über Teile Frankreichs, bis 1453.

    Zunächst löste die Ehe aber Konflikte aus, denn sie war ohne Konsultation des normannischen Adels geschlossen worden. Dieser war dem Hause Anjou als generationenlangem Rivalen in Nordfrankreich mehrheitlich feindlich gesinnt und stand daher der Herrschaft eines Grafen von Anjou ebenso ablehnend gegenüber wie der Regierung einer Frau.

    Bald kam es zu Spannungen zwischen Gottfried und seiner Gattin. Gewöhnlich wird Matilda die Schuld an dem Zerwürfnis zugeschrieben. Jedenfalls verließ sie ihren Gemahl ein Jahr nach der Hochzeit, ging zu ihrem Vater nach Rouen zurück und mit ihm zusammen im Sommer 1131 nach England. Auf einer Reichsversammlung in Northampton (8. September 1131) bestätigten die Barone ihre früheren Eide, dass sie Matilda als Thronerbin anerkannten.

    Inzwischen bot Gottfried seiner Gattin an, die Ehe wiederaufzunehmen. Matilda war damit einverstanden. Beide arrangierten sich, gingen eine Zweckgemeinschaft miteinander ein und bekamen drei Söhne:

    Heinrich II. Kurzmantel (* 1133, † 1189), der 1154 König von England werden sollte
    Gottfried VI. (* 1134, † 1158), Graf von Anjou und Maine
    Wilhelm (* 1136, † 1164)
    An der Geburt ihres zweiten Sohnes Gottfried wäre Matilda fast gestorben. Als sie genesen war, schworen die Barone ihr ein drittes Mal den Treueeid.

    Am Ende seines Lebens kühlte sich die Beziehung Heinrichs I. zu seiner Tochter merklich ab. Ebenso verschlechterte sich das Verhältnis von Heinrich I. zu Gottfried, weil der englische König einige zur Mitgift Matildas gehörige Burgen im Süden der Normandie nicht abtreten wollte. Von seiner Gemahlin unterstützt, wollte Gottfried dort seine Herrschaft gewaltsam durchsetzen. Laut einer Quelle soll der Ärger Heinrichs I. auf seine Tochter die Ursache für seinen Tod gewesen sein. Jedenfalls war Matilda nicht am Totenbett ihres Vaters († 1. Dezember 1135) anwesend, sondern weilte im Anjou.[11][12]

    Kampf um den englischen Thron
    → Hauptartikel: Englischer Bürgerkrieg von 1135 bis 1154
    Stephans Usurpation des Throns
    Die Abwesenheit Matildas von England und die Vorbehalte der normannischen Barone gegen Gottfried von Anjou machte sich nun Graf Stephan von Blois zunutze, dessen Mutter Adela die Schwester des verstorbenen Königs und Tochter Wilhelm des Eroberers war. Stephan hatte nach Einschätzung der Matilda-Biographin Marjorie Chibnall ein geringeres Thronfolgerecht als die Kaiserin.[11] Er eilte nach England und bemächtigte sich mit Hilfe seines Bruders Heinrich von Blois, des Bischofs von Winchester, und der Londoner Kaufmannschaft des Throns. Die Barone fühlten sich an ihre Eide nicht mehr gebunden und erkannten die Usurpation Stephans an, der Anfang 1136 auch die Zustimmung von Papst Innozenz II. († 1143) zu seiner Wahl erhielt.

    Da Matilda nicht gewillt war, ihr Thronfolgerecht kampflos aufzugeben, kam es zu einem langjährigen, bis 1153 andauernden Bürgerkrieg, der im englischen Sprachraum als Anarchy bezeichnet wird.

    Matilda und ihr Gatte konzentrierten sich zunächst auf die Eroberung der Normandie, nahmen einige zu ihrer Mitgift gehörige Burgen in Besitz, konnten aber erst 1138 größere Territorialgewinne erzielen, als Matildas Halbbruder Robert von Gloucester auf ihre Seite gewechselt war (siehe Englischer Bürgerkrieg von 1135 bis 1154#1136–1144: Der Krieg in der Normandie).

    Im April 1139 bemühte sich Matilda, den Papst von der Legitimität ihres Thronfolgerechts zu überzeugen. Auf dem zweiten Laterankonzil verwies Bischof Ulger von Angers auf Matildas Designierung als Thronerbin durch ihren Vater und auf die von den Baronen geleisteten Eide. Die Gegenseite ging in ihrer Argumentation zur Unterstützung Stephans weit in die Vergangenheit zurück. Der Archidiakon Arnulf von Sées – der später Bischof von Lisieux werden sollte – behauptete, dass die Mutter Matildas ursprünglich ein geistliches Amt im Kloster ausgeübt habe und daher ihre spätere Ehe mit Heinrich I. ungültig gewesen sei. Ihre Kinder seien deshalb illegitim. Außerdem soll die Eidesleistung für Matilda unter Zwang erfolgt sein und Heinrich I. dies kurz vor seinem Tod bereut haben. Bischof Ulger konterte u. a. damit, dass der Erzbischof von Canterbury seinerzeit die Vermählung von Matildas Mutter anstandslos vollzogen hatte. Sie war zwar in ihrer Jugend im Kloster gewesen, hatte aber bestritten, eine Nonne geworden zu sein. Innozenz II. konnte oder wollte sich jedoch im englischen Thronstreit zu keiner Entscheidung durchringen, so dass Stephan legitimer König blieb.[11][13]

    Matildas Landung in England
    Nach dem Scheitern ihrer Intervention beim Papst ging Matilda nun daran, König Stephan direkt in England politisch und militärisch zu bekämpfen. Während sich Gottfried von Anjou weiterhin mit der Unterwerfung der Normandie beschäftigte, landete Matilda gemeinsam mit ihrem Halbbruder Robert von Gloucester im September 1139 in England. Robert bezog seinen Stützpunkt in Bristol. Die Kaiserin begab sich in das in West Sussex nahe der Südküste gelegene Arundel Castle zu ihrer Stiefmutter Adelheid von Löwen, die 1121 König Heinrich I. geheiratet hatte und jetzt in zweiter Ehe mit dem normannischen Baron William d’Aubigny, 1. Earl of Arundel verheiratet war. Dieser war ein loyaler Parteigänger König Stephans. Adelheid hingegen unterstützte ihre Stieftochter Matilda und konnte den mit einem Heer herangezogenen Stephan zu dem ritterlichen, von Wilhelm von Malmesbury gelobten Schritt bewegen, seiner Thronrivalin sicheres Geleit zu ihrem Halbbruder zu gewähren. Von Bristol zog Matilda weiter nach Gloucester, wo sie die nächsten eineinhalb Jahre residierte. Zu ihren besonders engen Vertrauten und Heerführern zählten nun neben Robert von Gloucester auch zwei Männer, die ihren Aufstieg König Heinrich I. zu verdanken hatten: Miles of Gloucester und Brian FitzCount, Herr von Wallingford.

    Während der Regierungszeit ihres Vaters war Matilda von den Baronen nur der Treueid (fidelitas), aber nicht wie üblich auch die Huldigung (homagium) geleistet worden. Nun holte die Kaiserin aber in ihrem Machtbereich diesen Akt nach und verlangte von den Vasallen, ihr auch die Huldigung auszusprechen. Allerdings war es ihr noch nicht möglich, tatsächliche Regierungsgewalt auszuüben.

    Noch vor Mathildas Ankunft in England war König Stephan in Konflikt mit der englischen Kirche geraten, da er zur Stärkung seiner Machtbasis im Juni 1139 die Burgen einiger Bischöfe beschlagnahmt hatte. Durch diese Maßnahme trübte sich auch das Verhältnis des Königs zu seinem Bruder, Bischof Heinrich von Winchester, der 1139 zum päpstlichen Legaten in England ernannt worden war und nun im Thronstreit einen Kompromiss zu erreichen suchte. Die Ursache, dass der Bischof Vermittlungsbemühungen aufnahm, dürfte auch darin zu suchen sein, dass keine der beiden Kriegsparteien auf einen raschen militärischen Sieg hoffen konnte und daher noch eine lange Fortdauer der Anarchie zu befürchten war. Zwei kurz nach Pfingsten bzw. im November 1140 veranstaltete Treffen hochrangiger Anhänger von Matilda auf der einen und von Stephan auf der anderen Seite blieben ergebnislos. Die Kaiserin war bereit, auf die Vermittlungsvorschläge des Legaten einzugehen, während Stephan zögerte und so eine Einigung verhinderte. Bei diesen Begegnungen dürfte es ohnehin nur um eine vorläufige Streitbeilegung wie einen Waffenstillstand gegangen sein, da eine dauerhafte Lösung wohl der päpstlichen Beteiligung bedurft hätte.[14][15]

    Ernennung zur Herrin von England
    Als Anfang 1141 Ranulf de Gernon, Graf von Chester, und sein Stiefbruder William de Roumare, Graf von Lincoln, kurzzeitig die Burg von Lincoln eroberten, wurden sie unter Wortbruch von König Stephan wieder vertrieben. Nun schloss sich Ranulf seinem Schwiegervater Robert von Gloucester an. Gemeinsam siegten sie am 2. Februar 1141 in der Schlacht von Lincoln und nahmen den König gefangen. Stephan wurde seiner Konkurrentin in Gloucester vorgeführt und anschließend in Bristol interniert. Matildas Befehl, den gefangenen König in Ketten zu legen, erfuhr von zeitgenössischen Beobachtern scharfen Tadel.

    Nun übernahm Matilda zunehmend von ihrem Halbbruder Robert die Führungsrolle der angevinischen Partei. Sie scheint sich nun mehr der Unterstützung von Miles of Gloucester bedient zu haben. Ihr dabei zu Tage getretenes Verhalten wird von den Quellen sehr negativ charakterisiert. Am 2. März 1141 traf sie in Wherwell in Hampshire den Bischof von Winchester. Dieser und andere bedeutende weltliche und geistliche Magnaten anerkannten die Kaiserin als Herrin Englands (domina Angliae), während Matilda im Gegenzug versprach, sich nicht in wichtige Kirchenangelegenheiten wie Bischofsernennungen einzumischen. Laut dem Chronisten Wilhelm von Malmesbury fand dieses bedeutende Treffen an einem regnerischen Tag statt, angeblich ein böses Omen, das auf den bevorstehenden Machtverlust der Kaiserin hindeutete. Am 3. März empfing der Legat Matilda in der Kathedrale von Winchester in feierlicher Prozession. Eine am 7. April in Winchester tagende Synode der englischen Kirche, die vom Legaten geleitet wurde, ernannte sie sodann zur Herrin von England und der Normandie (Angliae Normanniaeque domina).

    Nach dem Urteil der Matilda feindlich gesinnten Gesta Stephani habe die Kaiserin in Winchester widerrechtlich die höchsten Titel und die Regierungsgewalt übernommen und seitdem nicht mehr auf die Meinung ihrer Berater gehört. Ein ähnliches Urteil fällt der gewöhnlich eher zurückhaltend schreibende Archidiakon Heinrich von Huntingdon in seiner Historia Anglorum. Die Gesta Stephani berichtet weiterhin, dass Matilda nun extrem arrogant und voll kalten Stolzes aufgetreten sei; als die höchsten Adligen wie ihr Halbbruder Robert oder der schottische König sich vor ihr hin knieten, habe sie sich nicht erhoben und deren Bitten ignoriert.

    Der Machtzuwachs der Kaiserin bewirkte, dass viele bisher auf Stephans Seite stehende Barone grundsätzlich zu einem Seitenwechsel bereit waren, doch zahlreiche blieben dabei unschlüssig und unterstützten Matilda nur solange sie sich davon Vorteile erhoffen konnten. So anerkannte etwa Geoffrey de Mandeville, 1. Earl of Essex zwar die Kaiserin nun als Herrscherin, die seine bisherigen Titel bestätigte und weitere Würden und Güter hinzufügte, doch verließ er sie noch im gleichen Jahr wieder, als sie am dringendsten Hilfe gebraucht hätte. Zu den Schwankenden zählte auch Ranulf de Gernon und William de Roumare verweigerte ihr weiterhin tatkräftige Unterstützung. Bischof Heinrich von Winchester wollte sich seinen politischen Schwenk durch Papst Innozenz II. bestätigen lassen, der ihn aber zur Treue gegenüber seinem gefangenen königlichen Bruder aufforderte. Der direkte Machtbereich Matildas beschränkte sich auf Südwestengland, und in Schottland hielt ihr Onkel, König David I., weiterhin zu ihr.

    Matilda unterstützte den Wunsch des schottischen Königs, seinen Vertrauten Wilhelm Cumin zum Bischof von Durham zu ernennen. Sie wollte dessen Investitur trotz des Widerstands der Ortsgeistlichen – die eine Kür Cumins strikt ablehnten – vornehmen; dies war ein Schritt, der im Gegensatz zu ihrem dem Bischof von Winchester gegebenen Versprechen stand und diesen verärgerte.[14][16]

    Einzug in London und Niederlage in Winchester
    Im Juni 1141 begab sich Matilda nach London. Als sie sich schon in der Nähe der Metropole befand, schloss sie ein Abkommen mit einer Delegation der Londoner, das ihr Zugang nach Westminster gewährte. Dort zog sie etwa am 20. Juni ein und wollte sich zumindest zur Domina von England krönen, vielleicht auch zur Regentin für ihren minderjährigen Sohn erheben lassen. Dagegen erscheint es nicht so sicher, ob sie auch – wie viele Forscher vermuten – ihre Krönung zur Königin anstrebte, denn damit hätte sie sich direkt gegen die Entscheidung des Papstes für Stephan von Blois gestellt. Auch der für diesen Akt zuständige Erzbischof Theobald von Canterbury hätte wohl seine Mitwirkung verweigert. Er wollte seinen Treueid gegenüber Stephan nicht brechen, obwohl er Matilda persönlich kannte und achtete. Von nur geringem Wert wäre ihre Krönung durch Robert de Sigillo, den ehemaligen Lordkanzler Heinrichs I., gewesen, dessen Wahl zum Bischof von London Matilda durchgesetzt hatte.[17][18]

    Die Kaiserin machte sich bald bei der hauptstädtischen Bevölkerung unbeliebt, weil sie sofort hohe Steuern forderte. Außerdem befremdete die dem gefangenen König gegenüber freundlich gesinnten Londoner, dass Matilda Stephan auch im Fall seiner Abdankung weiterhin gefangen halten wollte. Als Mathilda von Boulogne, die Gattin Stephans, und Wilhelm von Ypern, Kommandant flämischer Söldner, mit einem großen Heer vor der Metropole erschienen, attackierten zahlreiche Londoner den Palast, in dem die Kaiserin residierte, so dass sie schon am 24. Juni 1141 fliehen und sich mit ihren Vertrauten eiligst nach Oxford zurückziehen musste.

    Bischof Heinrich von Winchester stellte sich jetzt wieder auf die Seite seines Bruders. Matilda baute weiter auf Miles of Gloucester und verlieh ihm die Würde eines Earl of Hereford. In Oxford traf sie sich mit den ihr treu gebliebenen Magnaten. Sie beschloss, den Legaten zur Unterwerfung zu zwingen und zog Ende Juli 1141 mit Robert von Gloucester und anderen Heerführern nach Winchester, wo sie den Bischofspalast belagerten. Doch Mathilda von Boulogne, die mutig die Rechte ihres eingekerkerten Gatten verteidigte und über beträchtliche Machtmittel und Unterstützer gebot, schloss mit einer rasch organisierten Armee die Belagerer ein und zwang sie am 14. September zur Flucht. Die Kaiserin entkam nach Devizes, aber ihr Halbbruder wurde gefangen genommen (siehe Schlacht von Winchester (1141)). Nach Verhandlungen kam Robert von Gloucester am 3. November im Austausch gegen König Stephan wieder frei.[19][20]

    Weiterer Machtkampf gegen Stephan in England
    In einem in Westminster einberufenen Konzil rechtfertigte Bischof Heinrich von Winchester u. a. unter Hinweis auf Matildas Angriff auf ihn seine erneute Unterstützung für seinen Bruder Stephan, der im Dezember 1141 ein weiteres Mal zum König gekrönt wurde. Matilda aber forderte ihren Gatten vergeblich auf, ihr in England militärisch beizustehen. Für Gottfried war nämlich die Etablierung seiner Herrschaft in der Normandie vorrangig. Als Robert von Gloucester im Juni 1142 auf den Kontinent übersetzte, um Gottfried bei dessen Unternehmungen zu unterstützen, nutzte Stephan Roberts Abwesenheit und griff die in Oxford weilende Matilda an. Die Lage wurde für Kaiserin immer prekärer. Sie zog schließlich in einer Dezembernacht 1142 zusammen mit drei oder vier vertrauten Rittern zur Tarnung weiße Kleider an und ließ sich mit ihnen laut der Angelsächsischen Chronik an Seilen die Burgmauer hinab. Die Gruppe überquerte sodann die zugefrorene Themse und wanderte zu Fuß durch die verschneite Landschaft nach Abingdon, von wo sie weiter nach Wallingford ritt. Dort genoss Matilda den Schutz ihres Vertrauten Brian FitzCount. Bald darauf begab sie sich in eine stark befestigte Burg von Devizes und residierte hier während ihres restlichen Englandaufenthaltes bis zu ihrer Abreise in die Normandie Anfang 1148.

    In den nächsten Jahren kam es in England zu einem unentschieden verlaufenden Kleinkrieg zwischen den verfeindeten Kronprätendenten, so dass eine Pattsituation entstand. Bis zum Kriegsende herrschten von der Peterborough Chronicle beklagte chaotische und gesetzlose Zustände, so dass die englische Bezeichnung des Bürgerkrieges (The Anarchy) gerechtfertigt ist. Etliche Barone wechselten dabei jeweils so die Seiten, wie es ihren eigenen Interessen am besten nützte. Mangels einer wirksamen königlichen Kontrolle konnten die Adligen und hohen Kleriker auch trotz königlichen Befestigungsmonopols starke Burgen auf ihren Ländereien erbauen, von denen aus sie Privatfehden führten. Die Zivilbevölkerung hatte stark unter ihren Übergriffen zu leiden, und nicht selten wurden Dörfer und Kirchen geplündert. So suchte Geoffrey de Mandeville – nachdem König Stephan ihm aus Misstrauen 1143 seine Burgen weggenommen hatte – seine verlorenen Güter gewaltsam wiederzuerlangen und verschonte bei seinen Raubzügen auch Klöster nicht, bis er exkommuniziert wurde und im September 1144 an einem Pfeilschuss starb.

    Da Gottfried von Anjou mit rücksichtsloser Härte die Normandie schließlich völlig unterwarf und so 1144 Herzog dieser Region werden konnte, stellten sich jene englischen Adligen, die in Nordfrankreich große Besitzungen hatten – etwa William de Roumare –, letztlich auf Matildas Seite. In England blieb der Kaiserin als Machtbereich im Wesentlichen der Südwesten der Insel mit Gloucester als Zentrum und Wareham in Dorset als Überfahrtshafen nach Frankreich. Um ihre Position zu festigen, vergab sie Land des Krongutes an ihre Vasallen und an Kirchenfürsten. Aber nicht alle diese Grundstücksübereignungen geschahen nur aus politischer Berechnung. So schenkte Matilda ihrer Wäscherin aus reiner Dankbarkeit ein großes Erbgut in Somerset.

    An der Verhandlungsfront mit der Kurie hatte Matilda Erfolge zu verzeichnen, da sich die auf Innozenz II. († 1143) folgenden Päpste nicht auf Stephan als König festlegten und dessen Sohn Eustach nicht als Thronfolger anerkannten. Die Kaiserin kämpfte nun vor allem für die Durchsetzung des Thronanspruches ihres ältesten Sohnes Heinrich (II.), der 1143 und dann wieder 1147 nach England kam und teilweise bei seiner Mutter und teilweise bei seinem Onkel Robert von Gloucester wohnte.

    1139 hatte König Stephan die Burg von Devizes – in der Matilda seit 1143 residierte – ihrem früheren Besitzer, Bischof Roger von Salisbury († 1139), weggenommen. Als Papst Eugen III. die Rückgabe dieser Burg an Rogers Nachfolger Josceline de Bohon verlangte, wollte sich die Kaiserin nicht mit der Kurie anlegen und gab nach. Sie verließ im März 1148 England dauerhaft. Zu ihrem Entschluss trug auch bei, dass sie mit dem Tod Robert von Gloucesters (31. Oktober 1147) eine wichtige Stütze verloren hatte.[21][22]

    Letzte Lebensjahre in der Normandie
    Matilda hielt sich nun wieder in der Normandie auf, zunächst im Juni 1148 in Falaise. Nicht lange danach zog sie nach Rouen und lebte dort oder in der Nähe dieser Stadt die überwiegende Zeit bis zu ihrem Tod (1167). Sie wohnte wohl in der von ihrem Vater erbauten Residenz, die am Südufer der Seine im Park zu Quevilly lag, oder aber im Bereich des nahegelegenen, zur Benediktiner-Abtei von Bec gehörigen Priorats Notre-Dame-du-Pré, da einige ihrer späten Urkunden von dort stammen, während andere in Rouen ausgestellt sind. Die Verbindung dieser Stadt mit dem Priorat stellte sie durch die Finanzierung des Baus einer Steinbrücke über die Seine sicher. In ihren Urkunden nannte sie sich nun nicht mehr Herrin von England, wohl aber weiterhin Kaiserin.

    Aufstieg Heinrichs II. zum englischen König
    Mit dem plötzlichen Tod Gottfried Plantagenets am 7. September 1151 wurde dessen und Mathildes Sohn Heinrich Nachfolger als Herzog der Normandie und Graf von Anjou. Im Mai 1152 heiratete er die elf Jahre ältere Eleonore von Aquitanien, die erst zwei Monate zuvor von dem französischen König Ludwig VII., geschieden worden war. Damit erhielt Heinrich zu seinen ausgedehnten Besitzungen im Nordwesten Frankreichs durch Eleonore den okzitanischen Südwesten hinzu. Ludwig VII. fühlte sich daher bedroht; er war über die Ehe seiner ehemaligen Gattin auch deshalb verärgert, weil er als Lehnsherr beider Eheleute nicht gefragt worden war, ob er zustimme. Wie Matilda zur Heirat des Sohnes stand und welches Verhältnis sie zur Schwiegertochter hatte, ist nicht überliefert.

    In der Normandie vertrat Matilda zeitweise ihren Sohn in dessen Abwesenheit und suchte ihm die Loyalität der normannischen Barone zu erhalten. 1153 landete Heinrich in England. Nach anfänglichem Widerstand fand sich Stephan von Blois zur Beilegung des langjährigen Bürgerkriegs im Vertrag von Wallingford bereit. Stephan, dessen Sohn Eustach im August 1153 unerwartet gestorben war, erkannte Heinrich als seinen Thronerben an, durfte aber bis an sein Lebensende weiterregieren. Als Stephan am 25. Oktober 1154 der Tod ereilte, bestieg Heinrich unangefochten den englischen Thron.

    Matilda fungierte als politische Beraterin Heinrichs, der ihrem Rat oft folgte und sie sehr respektierte. Das Verhältnis von Heinrich zu seinem jüngeren Bruder Gottfried war indes sehr gespannt. Trotzdem konnte die Kaiserin Heinrich nach dessen Rückkehr von seinem Englandaufenthalt 1153 dazu überreden, sich für die Freilassung des damals vom Herrn von Amboise gefangengenommenen Gottfried einzusetzen. Aber dauerhaft konnte sie keinen Frieden zwischen den Brüdern stiften; Gottfried rebellierte zwei Mal und starb plötzlich 1158. Besser gestaltete sich das Verhältnis von Heinrich zu seinem jüngsten Bruder Wilhelm, welcher der Lieblingssohn Matildas war. 1155 wollte der englische König Irland erobern und Wilhelm übertragen, gab aber seine Absichten nach Einwänden seiner Mutter auf und schenkte seinem Bruder stattdessen ausgedehnte Besitzungen in England. Nachdem Erzbischof Thomas Becket – dessen Verhältnis zum König, seinem früheren Freund, sich damals zu verschlechtern begann (s. u.) – 1163 die Heirat von Isabel de Warenne, Gräfin von Surrey, mit Wilhelm verboten hatte, kehrte Letzterer unglücklich zu seiner Mutter Matilda nach Rouen zurück und starb bereits im Juli 1164.[23][24]

    Vermittlung im Streit zwischen Heinrich II. und Thomas Becket
    1155 machte Heinrich II. seinen engen Freund Thomas Becket zum Kanzler und ernannte ihn außerdem 1162 gegen den Willen seiner Mutter Matilda zum Nachfolger des verstorbenen Erzbischofs Theobald von Canterbury. Doch Becket trat ab nun als unerbittlicher Verfechter der Unabhängigkeit und Machtausdehnung der Kirche auf. Aufgrund dieses Amtsverständnisses geriet er mit seinem einstigen königlichen Förderer in einen schweren Konflikt. Heinrich II. wollte vor allem erreichen, dass straffällig gewordene Kleriker weiterhin der königlichen Strafjustiz unterlagen. 1164 floh der Erzbischof nach Frankreich, von wo aus er den Streit mit dem englischen König fortsetzte und sich ebenso wie dieser an Matilda um Unterstützung wandte.

    Nachdem Heinrich II. seine Mutter im Herbst 1164 durch einen Boten über seinen Standpunkt im Konflikt mit seinem ehemaligen Kanzler informiert hatte, legte auf der Gegenseite der Prior Nikolaus von Mont-Saint-Jacques am Ende des gleichen Jahres Matilda bei einem Besuch einige Briefe Beckets vor, die sie zuerst widerwillig las. Nach der Lektüre erklärte sie sich aber zu Vermittlungsbemühungen zwischen ihrem Sohn und der Kirche bereit. Freilich trat sie bei einer weiteren Unterredung gegen jede Schmälerung alter Kronrechte ein, aber ebenso für die Unabhängigkeit des Klerus, der sie einen höheren Stellenwert als ihr Sohn einräumte. Sie unterstützte Heinrichs Kritik, dass manche Geistliche sich zu viele Pfründen angeeignet hatten, während zahlreiche Kleriker nur über geringen Besitz verfügten und daher einige von ihnen aus Armut zu räuberischen Mitteln griffen. Dass solche Ungerechtigkeiten in der Kirche herrschten, musste auch der Prior zugeben. Später schrieb Matilda an Becket, dass er zu starrsinnig sei. Letztlich konnte sie die Streitparteien nicht versöhnen. Ende 1170, drei Jahre nach ihrem Tod, wurde der Erzbischof von vier Rittern ermordet, die wohl im Sinne des englischen Königs zu handeln glaubten. Dieser wurde aber aufgrund des Verbrechens schließlich zu einem gewissen Nachgeben gegenüber den Ansprüchen der Kirche gezwungen.[25][26]

    Beziehungen zum römisch-deutschen Kaiser
    Matilda dürfte auch die Beziehungen zu der Heimat ihres ersten Gatten nicht ganz abreißen haben lassen. Vermutlich bestanden während der Regierungszeiten der Staufer Konrad III. (1138–1152) und Friedrich I. Barbarossa (1152–1190) mancherlei Kontakte zwischen diesen Kaisern und Matilda. Friedrich Barbarossa forderte vom englischen Hof, dass jene Reliquie zurückgegeben werden sollte, die Matilda nach dem Tod ihres ersten Gemahls 1125 mitgenommen hatte: die Hand des Apostels Jakobus. Freundlich, aber bestimmt wies Heinrich II. das Ansuchen des Kaisers zurück. Auch Matilda war wohl an dieser ablehnenden Haltung beteiligt. Die Reliquie wurde vor allem deshalb nicht retourniert, weil sie mittlerweile ein wichtiger Bestandteil der Ausstattung des Klosters Reading war, wo sich das Grabmal König Heinrichs I. befand. Als Entschädigung schickte Heinrich II. dem deutschen Kaiser ein riesiges Zelt, das dieser auf seinen Italienzügen mit sich führte.

    Anfang 1165 reiste der deutsche Kanzler und Erzbischof von Köln, Rainald von Dassel, nach Rouen, um über ein Bündnis zwischen England und Deutschland zu verhandeln, das u. a. durch eine Verheiratung Heinrichs des Löwen mit Mathilde Plantagenet, einer Tochter des englischen Königs, gefestigt werden sollte. Kaiserin Matilda verweigerte aber ein Treffen mit Rainald von Dassel, da sie in dem seit 1159 bestehenden Papstschisma Alexander III. unterstützte und den vom Kaiser und insbesondere dessen Kanzler protegierten Gegenpapst Paschalis III. ablehnte. Doch Heinrich II. empfing Rainald und das genannte Heiratsprojekt wurde verwirklicht.[25][27]

    Literarische Patronin
    In der Tradition ihrer Mutter war Matilda eine Patronin von Schriftstellern und Dichtern. Als sie noch die Gattin Kaiser Heinrichs V. war, widmete der französische Benediktinermönch und Chronist Hugo von Fleury ihr seine bis 1108 reichende und ihre adelige Abstammung betonende „Geschichte der Taten der neueren französischen Könige“. Der Chronist Wilhelm von Malmesbury bemühte sich kurz nach Matildas Rückkehr aus Deutschland (1126), sie in Nachfolge ihrer 1118 verstorbenen Mutter zur Patronin für seine Geschichtsbücher zu gewinnen. Am Höhepunkt ihrer politischen Laufbahn in England, als sie nahe vor ihrer Krönung zu stehen schien, widmete der anglonormannische Dichter und Mönch Philippe de Thaon ihr sein Livre de sybille. Ihr Interesse für Literatur würdigte der Dichter und Erzbischof von Tours, Hildebert von Lavardin, in einem sehr persönlich gefärbten Gedicht. Der mit der Kaiserin befreundete Benediktinermönch Stephan von Rouen beschrieb in seinem historischen, die Zeit vom 11. Jahrhundert bis 1169 umfassenden Gedicht Draco Normannicus nach ihrem Geschmack ihre geschichtliche Rolle, wobei imperiale Rückbezüge – etwa die Verwendung von Schlagwörtern wie Matildas „kaiserliche Pracht“ – nicht fehlten. Diese Betonung ihrer ehemaligen Rolle als Kaiserin lag Matilda offenbar auch in ihren späten Lebensjahren noch immer sehr am Herzen.[28][29]

    Religiöse Stiftungen
    Schon als deutsche Kaiserin förderte Matilda kirchliche Einrichtungen durch Stiftungen; so schenkte sie Rittern, die künftig als Mönche leben wollten, Land in Oostbroek bei Utrecht zur Gründung eines Benediktinerklosters. Während ihres Kampfes gegen Stephan in England vergab sie vor allem zur Festigung ihrer politischen Stellung Krongut an Äbte u. a. hohe Kleriker, insbesondere in zwischen den Thronrivalen umstrittenen Grenzregionen. Seit der Thronbesteigung ihres Sohnes Heinrich (1154) nahmen ihre religiösen Stiftungen noch deutlich zu. Diese finanzierte sie mit Einnahmen aus ihrem großen Wittum in der Normandie. Matilda ließ sich damals von den Mönchen von Bec, mit denen sie in Notre-Dame-du-Pré zusammenlebte, spirituell beraten. Neben den traditionellen Orden der Benediktiner von Bec und der Cluniazenser förderte sie auch neuere wie die Zisterzienser und die Prämonstratenser, mit dessen Gründer Norbert von Xanten sie in ihrer Zeit in Deutschland Bekanntschaft geschlossen hatte. In Le Valasse (im Département Seine-Maritime) unterstützte die Kaiserin die Errichtung einer Zisterzienser-Abtei, in die Mönche aus dem königlichen Kloster Mortemer einzogen. Allerdings hatte sie dabei anfangs (1152–1153) mit Schwierigkeiten wegen politischer Unruhen während der Abwesenheit Heinrichs II. in England zu kämpfen, denn sie konnte den Schutz der Mönche nicht gewährleisten. Etwa 1136 begann sie mit der Gründung einer Prämonstratenser-Abtei in Silly-en-Gouffern (im Département Orne), aber Kriege und andere Widrigkeiten erlaubten erst ab etwa Mitte der 1150er Jahre eine ungestörte Aufnahme des Klosterbetriebs. Weil sie 1161 von einer schweren Erkrankung genesen war, ließ sie ihre Seidenmatratze zugunsten von Leprakranken verkaufen. Matilda nahm offenbar auch an der Verehrung der Jungfrau Maria eifrig Anteil.[30][31]

    Tod und Grabmal
    Matilda starb am 10. September 1167 in Rouen. In einer feierlichen, vom Erzbischof Rotrou von Rouen geleiteten Zeremonie fand ihre Beisetzung vor dem Hochaltar der Abteikirche von Bec-Hellouin statt. Der Mönch Stephan von Rouen gibt einen genauen Bericht von dem Begräbnis, an dem er selbst teilnahm, in seinem Gedicht Draco Normannicus. Einige Zeilen von Matildas Grabinschrift lauteten:

    „Hier liegt die Tochter, Ehefrau und Mutter Heinrichs;
    groß durch Geburt, größer durch Heirat,
    doch am größten durch ihre Nachkommen.“
    Bischof Arnulf von Lisieux, der 1139 im Auftrag König Stephans vor dem Papst gegen Matilda aufgetreten war, sie aber später verehrte, widmete ihr nun ein ihre Tugenden preisendes Epitaph; sie habe nichts Weibliches an sich gehabt, womit der Kleriker meinte, dass sie keine weiblichen Schwächen besessen habe. Er soll auch eine (nicht erhaltene) Biographie der Kaiserin verfasst haben. Verschiedenen Kirchen und Orden vermachte sie beträchtliche Legate. In den folgenden Jahrhunderten wurde ihr Grab mehrfach verwüstet, so 1263 durch einen Brand und 1421 durch englische Söldner, als der Hundertjährige Krieg zwischen England und Frankreich tobte. 1684 wurde ihr Grab restauriert und ihr Leichnam in einen neuen Sarg umgebettet. Aber erst 1846 – Jahrzehnte nach einer neuerlichen Verheerung der Abteikirche von Bec durch Soldaten Napoleons – fanden die Gebeine Matildas, soweit noch vorhanden, in der Kathedrale von Rouen ihre letzte Ruhestätte.[32][33]

    Der größte bleibende Erfolg Matildas war, dass sie durch ihren hartnäckigen Kampf gegen Stephan von Blois wesentlich zur Sicherung der englischen Krone für ihren ältesten Sohn beigetragen hatte. Dessen Angevinisches Reich umfasste Westfrankreich, die Normandie und England. Insbesondere über die Töchter Heinrichs II. stammten etliche Königs- und Fürstenlinien von Matilda ab.

    Name:
    Englisch auch Maud oder Aaliz oder Adela; deutsch Mathilde

    Titel (genauer):
    Sie war durch ihre Heirat mit Heinrich V. Kaiserin des römisch-deutschen Reiches.

    Heiliges Römisches Reich (lateinisch Sacrum Imperium Romanum oder Sacrum Romanum Imperium),[1] seit dem Ende des 15. Jahrhunderts auch Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation (lateinisch Sacrum Imperium Romanum Nationis Germaniae), war vom Spätmittelalter bis 1806 die offizielle Bezeichnung für das seit dem 10. Jahrhundert bestehende Herrschaftsgebiet der römisch-deutschen Kaiser.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Heiliges_Römisches_Reich

    Titel (genauer):
    Witwe Kaiser Heinrichs V. und in zweiter Ehe mit Graf Gottfried Plantagenet von Anjou verheiratet. Kämpfte gegen ihren Cousin Stephan um den Thron von England. Übernahm 1141 kurzzeitig die Macht, ohne aber gekrönt zu werden. War nach der Schlacht von Winchester 1141 und der Freilassung Stephans gezwungen, das Land wieder zu verlassen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_Englands

    Matilda heiratete König Heinrich V. (Salier) in 1114. Heinrich (Sohn von Kaiser Heinrich IV. (Salier) und Gräfin Berta von Savoyen (von Maurienne)) wurde geboren am 1081 oder 1086; gestorben am 23 Mai 1125. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 75. König Heinrich II. (Henry II.) von England (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 5 Mrz 1133 in Le Mans; gestorben am 6 Jul 1189 in Chinon.

    Matilda heiratete Gottfried V. von Anjou-Château-Landon am 17 Jun 1128 in Le Mans. Gottfried (Sohn von Graf Fulko V. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) und Gräfin Erembuge de La Flèche) wurde geboren in 23 od 24 Aug 1113; gestorben am 7 Sep 1151 in Château-du-Loir. [Familienblatt] [Familientafel]


  10. 37.  Reginald de Dunstanville, 1. Earl of Cornwall Graphische Anzeige der Nachkommen (15.Heinrich5, 6.Mathilde4, 3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren in cir 1110; gestorben am 1 Jul 1175 in Chertsey, Surrey.

    Familie/Ehepartner: Beatrice de Valle. Beatrice gestorben in vor 1220. [Familienblatt] [Familientafel]

    Reginald heiratete Beatrice FitzRichard in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  11. 38.  Robert de Caen, 1. Earl of Gloucester Robert de Caen, 1. Earl of Gloucester Graphische Anzeige der Nachkommen (15.Heinrich5, 6.Mathilde4, 3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren in cir 1100 in Caen; gestorben am 31 Okt 1147.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gloucester; 1. Earl of Gloucester

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Robert,_1._Earl_of_Gloucester

    Robert, 1. Earl of Gloucester

    Robert, 1. Earl of Gloucester (* wohl 1100; † 31. Oktober 1147) war ein unehelicher Sohn des englischen Königs Heinrich I. und eine der dominanten Persönlichkeiten des Englischen Bürgerkriegs von 1135 bis 1154. Er war auch bekannt als Robert de Caen und Robert der Konsul.

    Leben
    Robert war vermutlich eines der ältesten von Heinrichs zahlreichen unehelichen Kindern. Er wurde in Caen in der Normandie geboren. Über seine Mutter ist nichts sicher bekannt, obwohl zeitgenössische Gelehrte sie dem niederen Adel Oxfordshires zuweisen. Das „Compendium of Irish Biography“ bezeichnet ihn als Sohn der Nest ferch Rhys.[1] Wilhelm von Malmesbury verweist auf Roberts „normannische, flämische und französische“ Ahnen, was sich aber vermutlich nur auf die väterliche Seite bezieht. Heinrich erkannte seinen Sohn mit der Geburt an und ließ ihn an seinem Hof erziehen.

    Robert wurde zum Förderer Malmesburys, ebenso der von Geoffrey von Monmouth und der Abtei Tewkesbury in Gloucestershire, deren Lehrtätigkeit von seinem Schwiegervater initiiert worden war.

    1119 kämpfte Robert in der Schlacht von Brémule als einer der fähigsten Offiziere seines Vaters. 1121 oder 1122 wurde er zum Earl of Gloucester erhoben.

    In der Auseinandersetzung um die Thronfolge nach dem Tod seines Vaters (Englischer Bürgerkrieg von 1135 bis 1154) stellte er sich erst auf die Seite von Stephan von Blois, wechselte dann aber zu seiner Halbschwester, der ehemaligen deutschen Kaiserin Matilda über, der er bis zu seinem Tod loyal blieb.

    In der Ersten Schlacht von Lincoln gelang es ihm, Stephan festzunehmen, den er dann unter Aufsicht seiner Ehefrau Mabel ins Gefängnis sperrte. Dieser entscheidende Vorteil ging verloren, als Robert selbst in Winchester in die Hände seiner Gegner fiel, wo er Matildas Flucht nach einer misslungenen Belagerung deckte. Robert war Matilda so wichtig, dass sie ihn gegen Stephan austauschen ließ.

    1142 sandte sie Robert aus, um ihren Ehemann Gottfried V. dazu zu bewegen, sich ihrer Sache anzuschließen. Gottfried weigerte sich, nach England zu kommen, bevor er nicht die Normandie erobert hatte, so dass Robert bei ihm in Frankreich blieb, bis er erfuhr, dass Matilda in Oxford belagert wurde, woraufhin er in Begleitung von Matildas jungem Sohn Heinrich nach England zurückkehrte.

    1144 trat einer von Roberts eigenen Söhnen, Philipp, auf Stephans Seite über, so dass der Riss jetzt auch durch die eigene Familie ging.

    Robert starb 1147 in Bristol an einem Fieber und wurde in der Kirche der von ihm selbst 1129 gestifteten Benediktiner-Priorei St. James in Bristol begraben.

    Ehe und Nachkommen
    Robert heiratete 1107 Mabel von Gloucester († 1157), Tochter von Robert Fitzhamon und Sibyl de Montgomerie, wodurch er die Herrschaften Tewkesbury und Glamorgan erwarb.

    Mehr unter dem Link oben..

    Geburt:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Caen

    Titel (genauer):
    Earl of Gloucester war ein erblicher britischer Adelstitel, der mehrmals in der Peerage of England geschaffen wurde.
    In zweiter Verleihung wurde der Titel um 1121 von König Heinrich I. für seinen unehelichen Sohn Robert de Caen neu geschaffen. Dessen Enkelin Isabel, die 3. Countess, heiratete 1189 den englischen Prinzen Johann Ohneland, der aus ihrem Recht den Earlstitel führte.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Earl_of_Gloucester

    Familie/Ehepartner: Mabel von Gloucester. Mabel (Tochter von Herr Robert FitzHamon und Sybil (Sibylle) de Montgommery) gestorben in 1157. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 76. Earl William FitzRobert von Gloucester  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 23 Nov 1116; gestorben am 23 Nov 1183.
    2. 77. Maud of Glouchester (FitzRobert), Countess of Chester  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1120; gestorben am 29 Jul 1189.

  12. 39.  Mathilde (Maud) von EnglandMathilde (Maud) von England Graphische Anzeige der Nachkommen (15.Heinrich5, 6.Mathilde4, 3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) gestorben in nach 1128.

    Notizen:

    Mathilde und Conan III. hatten drei Kinder, einen Sohn und zwei Töchter.

    • Hoël († 1156), Graf von Nantes;
    • Berthe († 1158/64), ∞ I) Alain „der Schwarze“ von Penthièvre, Herr von Richmond, ∞ II) Odo († 1170), Vizegraf von Porhoët;
    • Konstanze († 1148), ∞ Gottfried III., Herr von Mayenne († 1169).

    Familie/Ehepartner: Herzog Conan III. von der Bretagne, der Dicke . Conan (Sohn von Alain IV. von Bretagne (Cornouaille) und Emengarde von Anjou-Château-Landon) wurde geboren in 1095; gestorben am 17 Sep 1148. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 78. Graf Hoël von der Bretagne  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1156.
    2. 79. Bertha von Cornouaille (von Bretagne)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 80. Konstanze (Constance) von Bretagne  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1148.

  13. 40.  Mabile (Mabel, Eustachia, Richilde) von EnglandMabile (Mabel, Eustachia, Richilde) von England Graphische Anzeige der Nachkommen (15.Heinrich5, 6.Mathilde4, 3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren in cir 1105.

    Notizen:

    Geburt:
    Tochter von Henry Beauclerc, König von England (Haus Plantagenet), und Sibyl Corbet. - Laut Stammliste Gouët: https://de.wikipedia.org/wiki/Gouët_(Adelsgeschlecht)

    Im Bericht über Heinrich I. (England) wird Mabile jedoch einer der unbekannten Geliebten von Heinrich zugesprochen..?
    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_I._(England)

    Mabile heiratete Herr Guillaume III. Gouët in vor 1122. Guillaume (Sohn von Guillaume II. Gouët und Eustachie Crespon (?)) wurde geboren in vor 1079; gestorben in 1119/1140. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 81. Guillaume IV. Gouët  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1125; gestorben in 1168/1171.

  14. 41.  Constance von EnglandConstance von England Graphische Anzeige der Nachkommen (15.Heinrich5, 6.Mathilde4, 3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1)

    Familie/Ehepartner: Vizegraf Roscelin von Beaumont. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 82. Baron Richard I. von Beaumont  Graphische Anzeige der Nachkommen

  15. 42.  Alix von EnglandAlix von England Graphische Anzeige der Nachkommen (15.Heinrich5, 6.Mathilde4, 3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1)

    Alix heiratete Herr Mathieu (Matthias) I. von Montmorency in 1126. Mathieu (Sohn von Bouchard (Burkhard) III. von Montmorency und Agnes von Beaumont-sur-Oise) gestorben in 1160. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 83. Herr Bouchard (Burkhard) IV. von Montmorency  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1189 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

  16. 43.  (Elizabeth?) von England(Elizabeth?) von England Graphische Anzeige der Nachkommen (15.Heinrich5, 6.Mathilde4, 3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1)

    (Elizabeth?) heiratete Fergus of Galloway in Datum unbekannt. Fergus wurde geboren in cir 100; gestorben am 12 Mai 1161 in Holyrood Abbey. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 84. Uhtred (Uchtred) of Galloway, Lord of Galloway  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1121; gestorben in Sep 1174.

  17. 44.  Graf Balduin VII. von Flandern (von Jerusalem), mit dem Beil Graf Balduin VII. von Flandern (von Jerusalem), mit dem Beil Graphische Anzeige der Nachkommen (17.Robert5, 7.Robert4, 3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren in 1093; gestorben am 17 Jan 1119 in Rousselaere.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1111-1119, Flandern; Graf von Flandern https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Flandern

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_VII._(Flandern)

    Balduin VII. mit dem Beil, auch Hapkin genannt, (* 1093; † 17. Januar 1119 in Rousselaere), war ein Graf von Flandern aus dem Haus Flandern. Er war der einzige Sohn des Grafen Robert II. dem Jerusalemfahrer und der Clementia, einer Tochter des Grafen Wilhelm I. von Burgund. Papst Calixt II. war sein Onkel.
    Balduin galt als sehr tatkräftig und durchsetzungsfähig. Emanzipationsbestrebungen seiner Vasallen unterdrückte er mit aller Gewalt zugunsten des einfachen Volkes und besonders der Städte, deren Prosperität er dadurch zusätzlich förderte. Er brach mit dem Verbündeten seines Vaters, dem Anglo-Normannen Heinrich I. Beauclerc, und stellte sich stattdessen auf die Seite seines Lehnsherren, König Ludwig VI. von Frankreich. Mit dem benachbarten Grafen Hugo II. von Saint-Pol stand er in ständiger Fehde. Im Bund mit König Ludwig VI. und Graf Fulko von Anjou griff Balduin 1119 die Normandie an, wurde dabei aber im Kampf vor Bures-en-Bray tödlich verwundet.
    Als Zwölfjähriger wurde Balduin 1105 mit der erst neunjährigen Hedwig, Tochter des Herzogs Alain IV. von Bretagne, verheiratet. Die Ehe wurde nie vollzogen und 1110 wieder aufgelöst, ein zweites Mal heiratete er nicht. Zur Regelung der Nachfolge hatte Balduin daher seinen Vetter, den Dänenprinzen Karl den Guten, zu seinem Nachfolger designiert.
    Balduins Beiname resultierte wohl aus seiner unbarmherzigen Strenge, mit der er unbotmäßig gewordene Vasallen verfolgte. Wenig wahrscheinlich ist hingegen die Annahme, dass sein Beiname von seiner Streitaxt („Hapkin“) herrührt, die er ständig mit sich getragen habe.


    Weblinks
    • Bram Brutsaert: Boudewijn VII Hapkin, een Witte Ridder uit de 12de eeuw, graaf van Vlaanderen (1111–1119). Dissertation 2003–2004 an der Katholieke Universiteit Leuven, hier online: Deel I. Prins Boudewijn (1093–1111)

    Balduin heiratete Havise (Hedwig) von der Bretagne in 1105. [Familienblatt] [Familientafel]


  18. 45.  Graf Karl I. von Flandern (von Dänemark), der Gute Graf Karl I. von Flandern (von Dänemark), der Gute Graphische Anzeige der Nachkommen (18.Adela5, 7.Robert4, 3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) gestorben in 1127 in in der Kirche St. Donatus in Brügge.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: wurde ermordet

    Notizen:

    Wurde 1884 von der westlichen Kirche heiliggesprochen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_I._(Flandern)

    Karl I., genannt der Gute (* um 1085; † 2. März 1127 in Brügge) war Graf von Flandern. Er ist der Sohn des Königs Knut IV. (der Heilige) von Dänemark und der Adela von Flandern, Tochter von Graf Robert I.

    Leben
    Nachdem sein Vater 1086 erschlagen worden war, ging seine Mutter mit ihm nach Flandern zurück. Dort wuchs er am Hof seines Onkels Robert II. bzw. seines Vetters Balduin VII. auf und erhielt eine fundierte Ausbildung. 1117 heiratete er Margarete von Clermont, Tochter von Rainald II., Graf von Clermont-en-Beauvaisis. 1119, nach dem Tod Balduins VII. folgte er diesem als Graf von Flandern.
    Als 1123 der Kreuzfahrer-König von Jerusalem, Balduin II., von Sarazenen gefangengenommen worden war, wurde Karl zum König von Jerusalem vorgeschlagen und galt 1125 gar als Anwärter auf die Königswürde im Römisch-deutschen Reich. Doch er lehnte beide Kandidaturen ab.
    1127 wurde er in der Kirche St. Donatus in Brügge von Angehörigen einer mächtigen Dienstleute-Familie ermordet, deren Einfluss er eingeschränkt hatte. Er starb ohne Erben, auf Vermittlung von König Ludwig VI. von Frankreich beerbte ihn sein Vetter zweiten Grades, Wilhelm Clito. 1884 wurde er von der westlichen Kirche heiliggesprochen.



    Quellen
    • Galbert von Brügge: De multro, traditione, et occisione gloriosi karoli comitis Flandriarum, hrsg. von Jeff Rider (= Corpus Christianorum, Continuatio Mediaeualis, CXXXI). Berpols, Tornhout 1994, ISBN 2-503-04312-7
    • Galbert von Brügge: De moord op Karel de Goede. Niederländischer Übersetzung und Einleitung von R. van Caenegem, A. Demyttenaere, L. Devliegher. Davidsfonds, Leuven 1999, S. 279.
    • Galbert von Brügge: The Murder of Charles the Good. Englische Übersetzung und Einleitung von James Bruce Ross. ISBN 0-8020-6479-5
    Literatur
    • Laurent Feller: L'assassinat de Charles le Bon comte de Flandre: 2 mars 1127. Perrin, 2012, ISBN 978-2-262-03528-0.
    • Heinrich Neu: Karl I. der Gute. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 227 (Digitalisat).
    • Frans Rens: Karel de Goede, graef van Vlaenderen, in: Belgisch museum voor de Nederduitsche tael- en letterkunde en de geschiedenis des vaderlands, 3 (1839)
    • Dieter Berg: Karl I. (der Gute), Graf von Flandern. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 3, Bautz, Herzberg 1992, ISBN 3-88309-035-2, Sp. 1107–1110.
    Weblinks
    • Galbert von Brügge im Opac der Regesta Imperii

    Karl heiratete Margarete von Clermont in vor 1117. [Familienblatt] [Familientafel]


  19. 46.  Ingegerd (Ingegärd) Knutsdotter von Dänemark Graphische Anzeige der Nachkommen (18.Adela5, 7.Robert4, 3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1)

    Ingegerd heiratete Folke, der Dicke in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 85. Bengt Snivil  Graphische Anzeige der Nachkommen

  20. 47.  Graf Dietrich von Elsass (von Flandern)Graf Dietrich von Elsass (von Flandern) Graphische Anzeige der Nachkommen (19.Gertrude5, 7.Robert4, 3.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren in cir 1099; gestorben am 4 Feb 1168; wurde beigesetzt in Abtei von Watten, zwischen Saint-Omer und Gravelines.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Flandern (1128 bis zu seinem Tod)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Dietrich_von_Elsass

    Dietrich von Elsass (ndl. Diederik van de Elzas, frz. Thierry d’Alsace, * um 1099; † 4. Februar 1168) war von 1128 bis zu seinem Tod Graf von Flandern.
    Er war der jüngste Sohn von Herzog Dietrich II. von Lothringen und Gertrude von Flandern.


    Machtkampf in Flandern
    Nach dem Mord an seinem Cousin Karl dem Guten im Jahr 1127 beanspruchte Dietrich die Grafschaft Flandern für sich, aber Wilhelm Clito wurde stattdessen Graf, dank der Unterstützung von König Ludwig VI. von Frankreich. Jedoch machte sich Wilhelm mit seiner Politik sehr unbeliebt und am Ende des Jahres erkannten Brügge, Gent, Lille und Saint-Omer Dietrich als einen Gegengrafen an und Dietrich zog gegen Wilhelm in die Schlacht. Ludwig VI. ließ ihn durch den Erzbischof von Reims exkommunizieren und Ludwig begann Lille zu belagern, musste sich aber zurückziehen, als Heinrich I., Wilhelms Onkel, seine Unterstützung für Dietrich ankündigte. Trotzdem wurde Dietrich in Thielt und Oostkamp geschlagen und floh nach Brügge. Von dort musste er allerdings auch fliehen und ging dann nach Aalst, wo er bald von Wilhelm, Gottfried dem Bärtigen und Ludwig VI. belagert wurde. Die Stadt sollte gerade eingenommen werden, als Wilhelm am 27. Juli 1128 fiel. Dietrich war nun alleiniger Beansprucher des Landes.
    Dietrich baute seine Regierung in Gand auf und wurde jetzt von allen flämischen Städten anerkannt, sogar König Heinrich, der selbst flämische Grundbesitzer in seinem Land hatte, schwor ihm Treue. Dietrich selbst schwor König Ludwig nach 1132 Treue, um die französische Unterstützung gegen Balduin IV. von Hennegau zu gewinnen, der seine Ansprüche auf Flandern geäußert hatte.

    Erste Reise ins Heilige Land
    1133 starb seine Frau Margarete von Clermont (Witwe von Karl dem Guten), die ihm eine Tochter hinterließ. 1139 ging er auf Pilgerreise ins Königreich Jerusalem und heiratete Sibylle von Anjou, Tochter von Fulko von Jerusalem und Witwe von Wilhelm Clito, eine sehr prestigereiche Ehe. Dies war die erste von Dietrichs Pilgerreisen, er unternahm insgesamt vier ins Heilige Land. Er kehrte später nach Flandern zurück, um eine Revolte in der Grafschaft Niederlothringen niederzuschlagen, das zu der Zeit von Gottfried III. von Brabant regiert wurde.

    Zweite Reise ins Heilige Land
    Dietrich ging 1147 erneut während des Zweiten Kreuzzuges ins Heilige Land. Dabei war er am 31. März 1146 in Vézelay zugegen, als dort das französische Königspaar nach einer Predigt Bernhards von Clairvaux das Kreuz nahm. Dietrich führte die Überquerung des Flusses Mäander in Anatolien und kämpfte 1148 in der Schlacht von Antalya. Nach seiner Ankunft im Kreuzfahrerstaat nahm er am Konzil von Akkon teil, wo die schicksalhafte Entscheidung zum Angriff auf Damaskus gefällt wurde. Er nahm an der Belagerung von Damaskus teil, die vom Halbbruder seiner Frau, Balduin III. von Jerusalem, geführt wurde. Mit der Unterstützung von Balduin, Ludwig VII. von Frankreich und Konrad III., erhoffte er Damaskus als eigenes Lehen zu erhalten. Dieies stieß allerdings bei den Baronen Outremers auf Ablehnung, die den Angriff auf Damaskus zuvor schon abgelehnt hatten, da es bis dahin mit den Christen verbündet gewesen war. Die Belagerung musste nach wenigen Tagen erfolglos abgebrochen werden und alle Parteien kehrten nach Hause zurück.

    Kampf gegen Hennegau und Heiratspolitik
    Während seiner Abwesenheit war Balduin IV. von Hennegau in Flandern eingefallen und hielt Artois besetzt. Sibylla hingegen reagierte darauf, indem sie Hennegau besetzte. Der Bischof von Reims trat ein und ein Vertrag wurde unterzeichnet. Als Dietrich 1150 zurückkehrte, schloss er mit Balduin in Bouchain Frieden mit Hilfe von Graf Heinrich I. von Namur und Heinrich, Bischof von Lüttich. Laut den Bedingungen für den Frieden musste Dietrich seine Tochter Margarete mit dem Sohn Balduins IV., dem zukünftigen Balduin V. verheiraten.
    1156 verheiratete Dietrich seinen ältesten Sohn mit Elisabeth von Vermandois, Tochter und Erbin von Raoul I. von Vermandois.

    Dritte Reise ins Heilige Land
    1156 kehrte er ins Heilige Land zurück, diesmal begleitete ihn seine Frau. Er nahm an der Belagerung des von einem Erdbeben beschädigten Schaizar teil, aber die Festung blieb schließlich in der Hand der Muslime. Während der Belagerung brach ein Streit zwischen Dietrich und Rainald von Chatillon um die Burg aus. Dietrich wollte sie in Besitz nehmen, allerdings beanspruchte Rainald für sie die Lehnshoheit als Fürst von Antiochia. Da aber Dietrich dem von niederer Herkunft stammenden Rainald nicht huldigen wollte, verzichtete er auf Shaizar. Anschließend nahm er bei der Eroberung von Apameia und Harenc teil.
    1159 kehrte Dietrich nach Flandern zurück, allerdings ohne seine Frau, die im heiligen Land blieb um Nonne im Konvent von St. Lazarus in Bethanien zu werden. Während seiner gesamten Abwesenheit hatte sein ältester Sohn Philipp das Land regiert und blieb nach seiner Rückkehr Mitherrscher.

    Vierte Reise ins Heilige Land
    1164 kehrte Dietrich noch einmal ins Heilige Land zurück. Er begleitete König Amalrich I., einen weiteren Halbbruder von Sibylle, nach Antiochia und Tripolis. 1166 kehrte er zurück und übernahm eine Dattelpalme in sein Siegel, mit einer Lorbeerkrone auf der Rückseite.

    Tod
    Er starb am 4. Februar 1168 und wurde in der Abtei von Watten, zwischen Saint-Omer und Gravelines, begraben. Seine Herrschaft war ruhig und friedlich gewesen, und in diesen Jahren begann die Regierung der Grafschaft sich hoch zu entwickeln. Es gab auch eine große ökonomische und agrarkulturelle Entwicklung und neue Handelsfirmen wurden gegründet. Die größte territoriale Expansion Flanderns fand unter Dietrich statt.

    Familie
    Seine erste Frau Swanhild hinterließ ihm eine Tochter:
    • Laurette von Flandern († 1170 als Nonne)
    ∞ I) vor 1139 Iwain († 1145), Graf von Aalst
    ∞ II) 1150 (1152 geschieden) Heinrich II. († 1167), Graf von Limburg
    ∞ III) 1152 Raoul I. († 1152) Graf von Vermandois (Haus Frankreich-Vermandois)
    ∞ IV) 1152/59 (1163 geschieden) Heinrich der Blinde († 1196), Graf von Luxemburg (Haus Namur)
    In zweiter Ehe heiratete Dietrich Sibylle von Anjou. Aus dieser Ehe gingen sieben Kinder hervor:
    • Balduin († vor 1154)
    • Philipp I. († 1191), Graf von Flandern,
    ∞ I) Elisabeth, Gräfin von Vermandois († 1183) Tochter von Graf Raoul I.,
    ∞ II) Teresa von Portugal († 1218), Tochter von König Alfonso I. von Portugal
    • Matthäus von Elsass († 1173) ∞ Gräfin Maria von Boulogne
    • Margarete († 1194) 1191 Gräfin von Flandern
    ∞ I) Raoul II., 1160 Graf von Vermandois († 1167) (Haus Frankreich-Vermandois)
    ∞ II) Balduin V., Graf von Hennegau (Haus Flandern)
    • Gertrude von Flandern († 1186),
    ∞ I) vor 1155 (vor 1162 geschieden) Humbert von Savoyen
    ∞ II) nach 1158 Hugues III. d’Oisy, Kastellan von Cambrai
    • Mathilde († vor 1194) ab 1187 Äbtissin von Fontevrault
    • Peter († 1176), ab 1167 Bischof von Cambrai, ∞ Mathilde von Burgund († um 1219) Tochter von Raimond von Burgund



    Literatur
    • Steven Runciman: Geschichte der Kreuzzüge. Sonderausgabe in einem Band ohne Quellen- und Literaturangaben, 28.–32. Tausend der Gesamtauflage. C. H. Beck, München 1995, ISBN 3-406-39960-6.
    • Tobias Weller: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert (= Rheinisches Archiv. Bd. 149). Böhlau, Köln u. a. 2004, ISBN 3-412-11104-X, S. 544 ff. (Zugleich: Bonn, Universität, Dissertation, 2001/2002).
    Weblinks
    • Thierry de Lorraine bei fmg.ac (englisch)
     Commons: Dietrich von Elsass – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Familie/Ehepartner: Swanhild. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 86. Laurette von Elsass (von Flandern)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1170.

    Dietrich heiratete Sibylle von Anjou-Château-Landon in 1134. Sibylle (Tochter von Graf Fulko V. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) und Gräfin Erembuge de La Flèche) wurde geboren in cir 1112; gestorben in 1165 in Bethanien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 87. Graf Philipp I. von Flandern (von Elsass)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 1 Jun 1191 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.
    2. 88. Graf Matthäus von Elsass (von Flandern)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1137; gestorben am 25 Jul 1173 in Normandie.
    3. 89. Gräfin Margarete I. von Elsass (von Flandern)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1145; gestorben am 15 Nov 1194 in Schloss Male bei Brügge; wurde beigesetzt in Kirche Sainte-Waudru in Mons.

  21. 48.  Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) von Schwaben (von Staufen)Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) von Schwaben (von Staufen) Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Judith5, 9.Heinrich4, 4.Judith3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren in cir 1122; gestorben am 10 Jun 1190 in im Fluss Saleph nahe Seleucia, Kleinarmenien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Schwaben als Friedrich III. (1147 bis 1152), Kaiser des römisch-deutschen Reiches (1155 bis 1190)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_I._(HRR)

    Friedrich I., genannt Barbarossa (italienisch für roter Bart) (* um 1122; † 10. Juni 1190 im Fluss Saleph nahe Seleucia, Kleinarmenien), aus dem Adelsgeschlecht der Staufer war von 1147 bis 1152 als Friedrich III. Herzog von Schwaben, von 1152 bis 1190 römisch-deutscher König und von 1155 bis 1190 Kaiser des römisch-deutschen Reiches.
    Barbarossas Wahl war die Folge eines Interessenausgleichs mehrerer Fürsten. Die wohl bedeutendste Rolle spielte dabei sein Vetter Heinrich der Löwe, der als Folge der Absprachen eine königgleiche Stellung in Norddeutschland aufbauen konnte. Seine langjährige Förderung durch den König missachtete jedoch das Gleichgewicht hocharistokratischer Familienverbände und ließ den Löwen schließlich zum Störfaktor für die übrigen Reichsfürsten werden.
    Barbarossas Herrschaft war zudem vom Doppelkonflikt mit dem lombardischen Städtebund und dem Papsttum geprägt. In einer Gesellschaft, in der Ehre (honor) den sozialen Rang bestimmte, führten Ehrverletzungen und der daraus resultierende Zwang zur Rache zu jahrzehntelangen Konflikten. In den Auseinandersetzungen zwischen den oberitalienischen Städten versuchte Barbarossa eine Vermittlerrolle einzunehmen. Er scheiterte jedoch, zog sich den Vorwurf der Parteilichkeit zu und konnte die traditionellen Herrscheraufgaben der Friedens- und Rechtswahrung nicht ausüben. Die Weigerung einiger Städte, sich dem kaiserlichen Gericht zu stellen, musste angesichts des Konzepts der „Ehre des Reiches“ (honor imperii) gesühnt werden. Nachdem Tortona und Mailand zerstört worden waren, beabsichtigte Barbarossa die Königsherrschaft im Regnum Italicum grundsätzlich neu zu ordnen. Alte Hoheitsrechte des Reiches wurden wieder beansprucht oder neu definiert und schriftlich fixiert. Alle Gerichtshoheit und Amtsgewalt sollte vom Reich ausgehen. Die Einsetzung kaiserlicher Verwalter und die umfassende finanzielle Nutzung der dem Kaiser zugesprochenen Regalien trafen jedoch auf den Widerstand der Städte. Sie hatten Regalien und Jurisdiktionsrechte längst schon gewohnheitsrechtlich wahrgenommen.
    Anders als noch in salischer Zeit führten der Konflikt mit dem Papst und die Exkommunikation des Kaisers nicht zur Entstehung einer größeren Oppositionsbewegung im nördlichen Reichsteil. Erst nach der Niederlage des kaiserlichen Heeres in der Schlacht von Legnano 1176 wurde das jahrzehntelange Schisma im Frieden von Venedig und der Konflikt mit den Kommunen im Konstanzer Frieden 1183 beendet. Heinrich der Löwe hatte sich geweigert, dem Kaiser 1176 im Kampf gegen die lombardischen Städte beizustehen; auf Bestreben der Fürsten wurde er gestürzt und musste ins Exil gehen.
    Schon vor seiner Königsherrschaft hatte Barbarossa von 1147 bis 1149 am Kreuzzug seines königlichen Onkels Konrad III. teilgenommen. In seinen letzten Jahren bereitete er nach der Niederlage des Königs von Jerusalem gegen Saladin 1187 einen weiteren Kreuzzug vor. Am 11. Mai 1189 brach der Kaiser auf, doch er ertrank dreizehn Monate später kurz vor seinem Ziel.
    Der Beiname „Barbarossa“ („Rotbart“) wurde erst im 13. Jahrhundert fester Namensbestandteil. Im Rahmen der deutschen Nationalbewegung des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Friedrich Barbarossa zum nationalen Mythos. Mit der Sage vom Kaiser, der im Kyffhäuser schläft und auf bessere Zeiten wartet, wurde die Hoffnung auf die nationale Einheit verbunden.

    Herkunft und Aufstieg der Staufer
    Friedrich entstammte dem adligen Geschlecht der Staufer. Der Name ist jedoch eine Begriffsfindung der Historiker aus dem 15. Jahrhundert. Die Ahnen väterlicherseits waren unbedeutend und wurden nicht überliefert. Abstammung und Herkunft der Familie sind bis heute ungeklärt. Der Familie gelang es durch konsequente Nutzung von Klostervogteien, kluge Inanspruchnahme der Ministerialität und enge Zusammenarbeit mit Klerus und Volk der Bistümer Würzburg, Worms und Speyer ihre Herrschaftsposition vor Antritt des Königtums auszubauen.[2] Für das Anwachsen der staufischen Macht waren auch zahlreiche Eheschließungen vorteilhaft.[3] Über Barbarossas Urgroßvater Friedrich von Büren ist lediglich bekannt, dass er eine Frau namens Hildegard geheiratet hat. Jüngst wurde vermutet, dass der Schlettstädter Besitz nicht Hildegard, sondern Friedrich selbst gehört habe und die Staufer damit ein elsässisches Geschlecht gewesen seien. Erst um 1100 habe sich mit Herzog Friedrich I. der Ausgriff ins ostschwäbische Remstal vollzogen.[4]
    Weit wichtiger war für die Staufer ihre prestigeträchtige Verwandtschaft mütterlicherseits mit den Saliern. Die Großmutter Friedrich Barbarossas war Agnes, eine Tochter des salischen Herrschers Heinrich IV. Barbarossa verstand sich als Nachkomme des ersten Salierkaisers Konrad II., auf den er sich in Urkunden mehrfach als seinen Vorfahren bezog.[5] Der Aufstieg der Staufer vollzog sich in den Konflikten Heinrichs IV. mit den Fürsten aus Sachsen und Schwaben. Als Reaktion auf die Erhebung des Schwabenherzogs Rudolf von Rheinfelden zum Gegenkönig Heinrichs IV. erhielt Friedrich I. vom Kaiser 1079 das Herzogtum Schwaben und wurde mit dessen Tochter Agnes vermählt. Als Schwiegersohn war Friedrich eine wichtige Stütze für den salischen Kaiser gegen die geistlichen und weltlichen Vertreter der gregorianischen Reform. 1105 bekam sein fünfzehnjähriger Sohn Friedrich II., der Vater von Barbarossa, das Herzogtum. Nach dem Sturz des Kaisers durch seinen Sohn Heinrich V. übernnahmen 1116 die beiden Brüder Konrad und Friedrich II. die Stellvertreterschaft im nördlichen Reichsteil. Konrad wurde Herzog von Ostfranken. Barbarossas Vater Friedrich II. war in der Verteidigung der salischen Interessen und dem weiteren Ausbau seiner staufischen Hausmacht so erfolgreich, dass über ihn laut Otto von Freising erzählte wurde, er habe am Schwanz seines Pferdes stets eine Burg hinter sich hergezogen.[6]
    Um 1122 wurde Barbarossa als Sohn Friedrichs II. und der Welfin Judith geboren. Er erlernte Reiten, Jagen und den Umgang mit Waffen. Barbarossa konnte weder lesen noch schreiben und war auch der lateinischen Sprache nicht mächtig.[7] Die Kandidatur seines Vaters Friedrichs II. als Nachfolger des kinderlos verstorbenen salischen Herrschers Heinrich V. blieb 1125 erfolglos, da er die libera electio (freie Wahl) der Fürsten nicht akzeptierte. Gewählt wurde stattdessen der Sachsenherzog Lothar III. Nach dem Tod Lothars wurde am 7. März 1138 Konrad in Koblenz von einer kleinen Fürstengruppe unter der Leitung des Erzbischofs Albero von Trier zum König gewählt. Friedrich Barbarossa nahm 1141 in Straßburg, 1142 in Konstanz, 1143 in UUlm, 1144 in Würzburg und 1145 in Worms an Hoftagen seines königlichen Onkels Konrad teil. Auch in den Folgejahren hielt er sich regelmäßig am Königshof auf. Um 1147 heiratete er Adela, die Tochter des nordbayerischen Markgrafen Diepold III. von Vohburg. Wenige Wochen vor dem Tod seines Vaters wurde Barbarossa zu Weihnachten 1146 in einer königlichen Urkunde als „der jüngere Herzog“ bezeichnet.[8] Von 1147 bis 1149 nahm er am Kreuzzug seines königlichen Onkels Konrad teil. Das Unternehmen schlug fehl, der König erkrankte an der Malaria. Zur Jahreswende 1151/52 traf Konrad Vorbereitungen für die Königswahl seines Sohnes Friedrich von Rothenburg, starb jedoch schon am 15. Februar 1152.

    Königswahl (1152)
    Bereits zwei Wochen nach dem Tod Konrads wählten die Fürsten seinen Neffen Herzog Friedrich III. von Schwaben, den Sohn des Thronkandidaten von 1125, zum neuen König. Otto von Freising zeichnet das Bild einer einmütigen Königserhebung und zwangsläufigen Nachfolge Friedrichs. Friedrich sei gewählt worden, da er den beiden verfeindeten Familien der Heinrici de Gueibelinga (Heinriche von Waiblingen) und der Guelfi de Aldorfio (Welfen von Altdorf) angehöre; er sei damit der „Eckstein“ (angularis lapis) der Versöhnung geworden. Tatsächlich dürfte es jedoch intensive Verhandlungen, Zugeständnisse und Absprachen zwischen Friedrich und den Großen vor der Frankfurter Wahl vom 4. März 1152 gegeben haben.[9] Als Herzog von Schwaben mussste Barbarossa seine Erhöhung zum König seinen Standesgenossen hinnehmbar machen. Die Unterstützung Heinrichs des Löwen gewann er wohl durch die Zusage, ihm das Herzogtum Bayern zurückzugeben. Auf Konrads letztem Hoftag gelang es Barbarossa, sicch die Unterstützung des Bamberger Bischofs Eberhard II. zu sichern. Eberhard hoffte dadurch Bambergs kirchenrechtliche Stellung gegenüber Mainzer Ansprüchen zu wahren.[10] Welf VI. versprach sich vom künftigen König, seinem Neffen, die Sicherung seiner herzoglichen Stellung. Sie wurde durch die Einsetzung als Herzog von Spoleto, Markgraf der Toskana und Fürst von Sardinien noch im selben Jahr gefestigt. Durch die Wahl wurde Konrads minderjähriger Königssohn Friedrich bei der Königswahl übergangen – der erste Fall dieser Art bei Königswahlen.[11] Vor diesem Hintergrund bemerkte Otto von Freising in seinem Bericht über die Frankfurter Königswahl von 1152 ausdrücklich, dass die Wahl des Königs ein besonderer Vorzug des römisch-deutschen Reichs sei.[12]
    Friedrich wurde am 9. März 1152 von Erzbischof Arnold von Köln in der Aachener Münsterkirche Karls des Großen gekrönt. Während der Zeremonie warf sich ein Ministeriale, dem Barbarossa aufgrund schwerer Vergehen die Gunst entzogen hatte, dem frisch gesalbten König in aller Öffentlichkeit vor die Füße. Der Ministeriale wollte dadurch die Wiederaufnahme in die Huld des Herrschers erreichen. Er wurde jedoch von Friedrich mit der Begründung abgewiesen, dass er ihn nicht aus Hass, sondern aus Gerechtigkeitsgründen von seiner Huld ausgeschlossen habe (non ex odio, sed iustitie intuitu illum a gratia sua exclusum fuisse).[13] Die Entscheidung überraschte die meisten der Anwesenden und erhielt ihren Respekt. Die Reaktion Barbarossas wird von der modernen Forschung als Ausdruck des Wandels bei der Einschätzung der Frage gewertet, welche Tugenden von einem Herrscher erwartet wurden. Waren in ottonisch-salischer Zeit Milde und Barmherzigkeit mit ihren demonstrativen Ausdrucksformen wie Tränen und Friedenskuss Werte, an denen königliches Handeln gemessen wurde, so war nun der rigor iustitiae (Strenge der Gerechtigkeit) zum Maßstab für die Bewertung des Herrschers geworden. Verzeihung und Wiedereinsetzung wurden unter Barbarossa nicht mehr in dem bis dahin üblichen Maß gewährt.[14] Nach der Frankfurter Königswahl wurde Barbarossa auf seinem traditionellen Königsumritt durchs Reich von Heinrich dem Löwen, Albrecht dem Bären, Welf VI. und Bischof Anselm von Havelberg begleitet.

    Personelle Veränderungen und Kontinuitäten
    Mit der Königsherrschaft Barbarossas setzte eine Verschiebung der Machtstruktur besonders bei den weltlichen Fürsten am Hof ein: Die beiden Welfen Heinrich der Löwe und Welf VI. wurden als ehemalige Gegner des alten Königs Konrad zuverlässige Vertraute des neuen Königs und besuchten von allen Fürsten am regelmäßigsten den Königshof. Welf VI. wurde im Juni 1152 erstmals als „Herzog von Spoletto und Markgraf von Tuszien und Fürst von Sardinien“ bezeichnet.[15] Neben den Welfen tauchten auch die Wittelsbacher als ehemalige Gegner des alten Königs Konrads nun am Königshof auf. Otto von Wittelsbach wurde eine zuverlässige Stütze der Königsherrschaft Barbarossas. Dafür verloren die Grafen von Sulzbach und die Babenberger, auf die ssich Konrad gestützt hatte, an Einfluss. Bei den geistlichen Fürsten waren Erzbischof Arnold II. von Köln, Bischof Anselm von Havelberg und Abt Wibald von Stablo und Corvey bereits enge Vertraute Konrads gewesen und behielten diese Position auch unter Barbarossa. Auf dem Merseburger Hoftag 1152 wurde Wichmann, der bisherige Bischof von Naumburg, zum neuen Erzbischof von Magdeburg erhoben. Mit der Erhebung entsprach Barbarossa den Bedürfnissen der Personengruppe um den Meißener Markgrafen Konrad von Wettin. Dieser war bereits ein zuverlässiger Parteigänger König Konrads gewesen und konnte seine Stellung auch unter Barbarossa behaupten. Durch die Durchsetzung der Erhebung von Konrads Neffen Wichmann zum Erzbischof von Magdeburg gelang es ihm, ein Gegengewicht zu Heinrich dem Löwen in Sachsen zu schaffen. Barbarossa sicherte sich dafür die Gunst der Fürstengruppe, die der königlichen Förderung Heinrichs des Löwen skeptisch gegenüberstand, und konnte so den künftigen MMagdeburger Erzbischof auf seine Person verpflichten.[16] Seine Ehe mit Adela von Vohburg ließ Barbarossa 1153 in Konstanz wegen angeblich zu naher Verwandtschaft auflösen. Entscheidend gewesen sein dürften in Wirklichkeit aber die kinderlose Ehe oder Adelas nicht mehr standesgemäße Herkunft sowie ihre Beziehung zu Personenkreisen, die unter König Konrad einflussreich gewesen waren, nun aber zurückgedrängt wurden.[17] Barbarossas Verhandlungen mit dem byzantinischen Kaiser Manuel I. über eine Ehe mit einer Angehörigen aus dem byzantinischen Kaiserhaus blieben jedoch ohne Ergebnis.

    Förderung und Zusammenarbeit mit Heinrich dem Löwen
    Die größten Zuwendungen erhielt Heinrich der Löwe. Nach der Königswahl setzte eine enge Zusammenarbeit mit dem Herzog ein. Am 8. oder 9. Mai 1152 belehnte ihn Barbarossa mit der Reichsvogtei Goslar, die wegen ihres Silberabbaus am Rammelsberg hohohe und kontinuierliche Einnahmen sicherte. Am 18. Mai 1152 fand ein Hoftag in Merseburg statt. Dort entschied der König mit den Fürsten die dänischen Thronstreitigkeiten zwischen Sven Grathe und dessen Kontrahenten Knut zu Gunsten des ersteren. In Merseburg war außerdem ein Streit über die Plötzkauer und Winzenburger Grafschaften zwischen Heinrich dem Löwen und Albrecht dem Bären zu klären. Albrecht berief sich wohl auf Verwandtenerbrecht; Heinrich vertrat die Auffassung, dass nach dem Tod eines erbenlosen Grafen dessen Güter und Rechte an den Herzog übergehen. Ziel der Argumentation des Löwen war wohl, die Herzogsgewalt als verfassungsrechtliche Größe zwischen König und Grafen zu positionieren. Der sächsische Dukat wäre auf diese Art, wie in der spätkarolingischen Zeit, zu einem Vizekönigtum geworden. Der Konflikt wurde am 13. Oktober 1152 in Würzburg beigelegt. Heinrich der Löwe erhielt das Erbe des ermordeten Grafen Hermann II. von Winzenburg, Albrecht die Plötzkauer Grafschaften. Barbarossa verlieh dem Löwen zudem 1154 das königliche Recht der Investitur für die Bistümer Oldenburg, Mecklenburg und Ratzeburg sowie für alle anderen Bischofssitze, die der Löwe noch errichten werde. Die Forderung Heinrichs nach Rückgabe des bayerischen Herzogtums blieb vorerst jedoch offen. Der Herzog kompensierte die Förderung durch seinen intensiven Einsatz für den König in Italien. Seine von Barbarossa geschaffene Machtfülle störte jedoch das hocharistokratische Gleichgewicht unterhalb des Königtums und rief Unmut im Kreis der Fürsten hervor.
    Vorbereitung auf die Kaiserkrönung und schwelender Konflikt mit Mailand
    Im März 1153 fand in Konstanz ein Hoftag statt. Dort wurde Barbarossa mit den Problemen zwischen den italienischen Städten konfrontiert. Kaufleute aus Lodi klagten gegen die Angriffe auf ihre Freiheit und die Behinderung des Handels durch Mailand. Der Konflikt zwischen Mailand und Lodi war Folge des politischen und demografischen Wandels in Italien, der zur Entstehung der Kommune im späten 11. Jahrhundert führte. Unter Führung gewählter Konsuln setzte sich die Selbstverwaltung der Bürgger gegen den bischöflichen Stadtherrn durch. Der Investiturstreit im 11. Jahrhundert führte zum Zusammenbruch der Reichsherrschaft in Italien und zum bewaffneten Kampf zwischen den Kommunen. In der oberitalienischen Städtelandschaft grenzten die Kommunen ihr Einflussgebiet von der nächstmächtigeren Kommune ab. Die größeren Kommunen begannen ein Territorium aufzubauen und brachten schwächere Kommunen in ihre Abhängigkeit. Dies führte zu kriegerischen Konflikten mit benachbarten Städten. Im ersten innerlombardischen Krieg hatte Mailand 1111 Lodi und nach zehnjährigem Krieg 1127 Como in weitgehende Abhängigkeit gebracht. Nach der Klage der Lodeser Kaufleute schickte Barbarossa einen Boten nach Mailand mit dem Befehl, die Verlegung des Marktes rückgängig zu machen. Nach dem Lodeser Notar Otto Morena wurde der Brief des Boten Barbarossas „öffentlich und in allgemeiner Versammlung“ von den Mailänder Konsuln vor den Bürgern ihrer Stadt verlesen. Anschließend wurde der Brief zerknüllt und das Siegelbild des thronenden Königs auf den Boden geworfen und demonstrativ zertrampelt.[18] Die Zerstörung des Siegels war eine schwere Beleidigung und Ablehnung des Herrschaftsanspruchs Barbarossas, da die Bildgegenwart des HHerrschers seine Präsenz auch während der Abwesenheit verdeutlichte.[19] Barbarossas Gesandter Sicher musste ohne die übliche Ehrerweisung in der Nacht die Stadt verlassen. Das Verhältnis zwischen Mailand und Barbarossa war somit bereits vor dem ersten Italienzug durch eine Beleidigung angespannt.
    In Konstanz waren auch zwei päpstliche Legaten anwesend. Dadurch rückten die Verhältnisse in Süditalien in den Blickpunkt. Während des Papstschismas von 1130 hatte sich Roger II. zum König krönen lassen, und er konnte diese Würde auch nach dem Ende des Schismas behaupten. Aus kaiserlicher Sicht waren die Normannen Usurpatoren (invasor imperii), da Süditalien zum Imperium gezählt wurde. Der künftige Kaiser und der Papst stimmten darin überein, dass die Herrschaft der Normannen in Süditalien beseitigt werden müsse. Den päpstlichen Legaten versprach Barbarossa, dass er weder mit der römischen Bürgerschaft noch mit König Roger II. ohne Zustimmung des Papstes einen Frieden oder Waffenstillstand schließen werde. Er wolle vielmehr die Römer wieder unter die Herrschaft des Papstes und der römischen Kirche zwingen (subiugare). Als Schutzvogt der Kirche sollte er die Ehre (honor) des Papsttums und die Regalien des heiligen Petrus in allen Gefahren verteidigen. Papst Eugen III. versprach neben der Kaiserkrönung die Exkommunikation eines jeden, „der das Recht und die Ehre des Reiches“ verletzen würde. Der Papst und der künftige Kaiser versprachen einander, dem byzantinischen Reich keine Zugeständnisse in Italien zu machen. Über diese Vereinbarungen stellte Eugen III. am 23. März 1153 eine Urkunde aus, den sogenannten Konstanzer Vertrag.

    Erster Italienzug (1154–1155): Krönungszug und Konflikt mit Mailand und Tortona
    Im Spätherbst 1154 erreichte Barbarossa Italien. Auf einem Hoftag bei Roncaglia in der Nähe von Piacenza erschienen Gesandte aus Lodi und Como und beschwerten sich über Mailand. Die ebenfalls anwesenden Mailänder Konsuln wollten ihm eine goldene Schale voller Münzen überbringen. In der Annahme und Ablehnung von Geschenken wurde das Verhältnis der gegenseitigen politischen Beziehungen deutlich.[20] Eine Annahme der Geschenke Mailands hätte bedeutet, dass der Herrscher zu der gebenden Stadt ein positives Verhältnis pflegte. Die Geschenke lehnte Barbarossa jedoch ab, solange sich Mailand nicht durch Gehorsam seinen Befehlen unterwerfe sowie Recht und Frieden achte. Dennoch wurde Barbarossa von Mailand in einem Vertrag (fedus) ddie große Summe von 4000 Mark Silber zugesichert. Barbarossa wollte anschließend nach Monza ziehen, um sich zum König des italienischen regnums (Reich) krönen zu lassen. Die Bevorzugung des kleinen Monza als Krönungsort wurde von Mailänder Seite als Provokation empfunden. Auf dem Weg zur italienischen Königskrönung wurde Barbarossa durch zwei Mailänder Konsuln drei Tage bei schlechtem Wetter durch ödes Land zwischen Landriano und Rosate fehlgeleitet. Im Heer Barbarossas entstanden dadadurch erhebliche Versorgungsprobleme. Von seinen Großen wurde Barbarossa unter Druck gesetzt, sich solch eine Demütigung nicht gefallen zu lassen und die Versorgung mit Lebensmitteln durch Plünderungen im Mailänder Umland zu gewährleisten. Diese Plünderungen machten die Konfliktbereitschaft deutlich. Mailand versuchte nun die verlorene Huld durch eine symbolische Genugtuungsleistung wiederherzustellen, indem es das Haus des Konsuls, der das Heer missgeleitet hatte, zerstören ließ. Docch war das Ansehen Barbarossas dadurch nicht wiederhergestellt, da die Hauszerstörung als Genugtuungsleistung nicht in einem demonstrativen Akt vor dem beleidigten Herrscher und seinem Heer in aller Öffentlichkeit stattfand und der in seiner Ehre verletzte Barbarossa keinen Einfluss auf die satisfactio (Genugtuung) nehmen konnte.[21]
    Die zugesagten 4000 Mark Silber lehnte Barbarossa ab und verlangte, dass sich Mailand hinsichtlich der Konflikte mit Como und Lodi seinem Gericht unterwerfe. Er erwartete eine öffentliche Demonstration des Gehorsams und der Unterwerfung unter seine Herrschaft. Erst wenn die Mailänder bereit wären, sich seinem Gericht zu unterwerfen, würden auch ihre Geschenke akzeptiert. Die Ablehnung des Geldes machte für Mailand den Verlust der kaiserlichen Huld deutlich.[22] Die Zurückweisung des Geldes wurde von der Stadt als unmissverständliches Zeichen mangelnder Friedensbereitschaft gedeutet.[23] Mailand befürchtete, Barbarossa könnte als parteiischer Richter auftreten. Außerdem war seine über Jahre gewachsene und von Barbarossas Vorgängern nicht beanstandete Machtposition bedroht. Auf der anderen Seite war mit der Verweigerung der Ladung vor das Königsgericht die zentrale Herrscheraufgabe der Rechts- und Friedenswahrung betroffen. Vor den Fürsten des Reiches beklagte sich Barbarossa, dass Mailand den honor imperii, die Ehre des Reiches, verletzt habe. Eine Verletzung des kaiserlichen honor verletzte zugleich den honor der Großen. Dadurch konnte Barbarossa bestimmte Erwartungen an das Handeln dieser Großen knüpfen uund mit weitgehender Erfüllung rechnen. Dies verpflichtete ihn jedoch wiederum zu Gegenleistungen für erhaltene Hilfe und erwiesene Treue.[24] Damit war der offene Konflikt unumgänglich. Doch mit 1800 Rittern hatte Barbarossa kein schlagkräftiges Heer für eine Offensive gegen das mächtige Mailand.[25]
    Barbarossas Konflikt mit Mailand hatte Auswirkungen auf andere kommunale Stadtrivalitäten. Tortona war mit Mailand gegen Pavia verbündet. Ende 1154 wollte das königsfreundliche Pavia einen Konflikt mit Tortona vor dem Königsgericht klären lassenen. Tortona verweigerte jedoch trotz mehrfacher Ladung das Verfahren mit der Begründung, Barbarossa sei ein Freund (amicus) der Pavesen und demnach parteiisch (suspectus).[26] Mit dem Ladungsungehorsam war jedoch erneut die Herrschaftsaufgabe der Friedens- und Rechtswahrung betroffen. Von Februar bis April 1155 belagerte Barbarossa demzufolge Tortona. Gefangene Tortonesen wurden zur Abschreckung von Barbarossa öffentlich hingerichtet und das Trinkwasser mit Leichen und Schwefel vergifttet. Die zunehmend kritisch gewordene Versorgung zwang die Stadt, um Frieden zu ersuchen. In den mit Friedrich ausgehandelten Friedensbedingungen war die demütigende Unterwerfung „um des Königs und des heiligen Reiches Ruhm und Ehre“ (ob regis et sacri imperii gloriam et honorem) notwendig.[27] Die Stadt ergab sich daraufhin in der Form der deditio (Unterwerfungsritual) im April 1155. Die Bürger unterwarfen sich vor allen Anwesenden zu Füßen Barbarossas. Die öffentliche Übergabe der Stadt in die königliche Gewalt und die Anerkennung der Herrschaft waren Voraussetzung, um Genugtuung für die erlittene Ehrverletzung zu leisten. Der Kaiser versprach daraufhin, dass die Stadt keinen Schaden nehmen würde.
    Entgegen der Zusage wurde Tortona jedoch am nächsten Tag vom königsfreundlichen Pavia zerstört. Pavia nutzte bei der Durchsetzung des königlichen Herrschaftsanspruchs also die Gelegenheit, einen alten Rivalen auszuschalten. Die Vorgänge bei der Zerstörung Tortonas offenbaren ein strukturelles Problem der kaiserlichen Herrschaft in Italien. Die Zeitgenossen vermuteten eine List Barbarossas. Doch war der König gezwungen, auf die Interessen seiner Verbündeten Rücksicht zu nehmen, um weiterhin ihre Unterstützung zu erhalten. Als Verbündeter einer Stadt war Barbarossa aber in den interkommunalen Rivalitäten, die „in der Art eines Schachbrettmusters“[28] miteinander verfeindet oder verbündet waren, immer parteiisch. Jede Intervention wurde als einseitige Parteinahme angesehen. Barbarossa war zur Durchsetzung seines Herrschaftsanspruches im italienischen regnum auf die Treue und die materiellen Ressourcen seiner Verbündeten angewiesen. Sein Handlungsspielraum und seine Entscheidungen wurden durch Rücksichtnahme auf seine städtischen Verbündeten stark eingeschränkt. Frieden und Gerechtigkeit als zentrale Herrschaftsaufgabe zu wahren, war durch die konsequente Begünstigung seiner Verbündeten kaum noch möglich.[29]

    Kaiserkrönung (1155)
    Am 8. Juni 1155 begegneten sich Barbarossa und der Papst erstmals persönlich. Der König sollte gemäß dem Marschall- und Stratordienst bei der Begrüßung das Pferd des Papstes führen. Dabei kam es zu einem Eklat, da unklar war, wie und in welcher Weise der Marschalldienst geleistet werden solle.[30] Die Details über den Ablauf der Begegnung konnten wohl zwischen den Gesandten nicht vorab geklärt werden. Der Eklat erscheint somit als ein Missverständnis, verursacht durch unzureichende Planung.[31] Es wurde am nächsten Tag behoben, indem die Begegnung in genau abgesprochener Form wiederholt wurde.
    Kurz vor der Kaiserkrönung durch Papst Hadrian IV. erschien eine Gesandtschaft der Römer bei Barbarossa. Die kommunale Bewegung hatte den altrömischen Senat erneuert und wollte die Rechte von Kaiser und Papst völlig neu definieren. Unter Berufung auf antike Traditionen bot die Kommune Friedrich gegen eine Zahlung von 5000 Pfund Silber die Kaiserkrone aus der Hand des römischen Volkes an. Ein Bruch mit der durch Karl den Großen begründeten jahrhundertealten Tradition für eine Geldzahlung musste von Barbarossa abgelehnt werden. Damit waren weitere Unruhen mit den Römern vorhersehbar. Am 18. Juni 1155 wurde Barbarossa in St. Peter von Hadrian IV. zum Kaiser gekrönt. Die Angriffe der Römer an der Engelsbrücke und im nördlichen TrTrastevere am gleichen Tag konnten abgewehrt werden. Hierbei tat sich besonders Heinrich der Löwe hervor. Sommerhitze und Versorgungsprobleme zwangen jedoch bald zum Rückzug. Der Feldzug gegen die Normannen wurde aufgrund fürstlichen Widerspruchs unverrichteter Dinge abgebrochen. Dadurch konnte Barbarossa aber auch seine Zusagen aus dem Konstanzer Vertrag nicht einhalten. Es war ihm weder gelungen, für den Papst Rom zurückzugewinnen, noch hatte er einen Feldzug gegen die Normannen geführt.
    In dieser Situation waren weitere Konflikte mit Mailand und nun auch dem Papsttum absehbar. Bereits auf der Rückkehr in den nördlichen Reichsteil verhängte Barbarossa in Verona, wegen der Weigerung sich dem kaiserlichen Gericht zu unterwerfen, dden Bann über Mailand. Über Regensburg ging der Weg zum Weihnachtsfest nach Worms. Unter den Staufern entwickelte sich Worms zu einem der wichtigsten Herrschaftszentren. Mehrmals feierte Barbarossa die hohen Kirchenfeste Weihnachten und Pfingsten dort.

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    Friedrich heiratete Adela von Vohburg in vor 2 Mrz 1147 in Eger, Böhmen, Tschechien, und geschieden in Mrz 1153 in Konstanz, Baden, DE. Adela (Tochter von Diepold III. von Vohburg und Adelajda (Adelheid) von Polen) wurde geboren in vor 1127; gestorben in nach 1187. [Familienblatt] [Familientafel]

    Friedrich heiratete Kaiserin Beatrix von Burgund am 17 Jun 1156 in Burggrafschaft Würzburg. Beatrix (Tochter von Graf Rainald III. von Burgund und Agathe von Lothringen) wurde geboren in cir 1140; gestorben am 15 Nov 1184 in Jouhe bei Dole; wurde beigesetzt in Kaiserdom, Speyer. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 90. Kaiser Heinrich VI. von Schwaben (von Staufen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Nov 1165 in Nimwegen; gestorben am 28 Sep 1197 in Messina, Sizilien, Italien; wurde beigesetzt in Messina, dann Mai 1198 Kathedrale von Palermo.
    2. 91. Pfalzgraf Otto I. von Burgund (Schwaben, Staufer)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Jun/Jul 1170; gestorben am 13 Jan 1200 in Besançon, FR.
    3. 92. König Philipp von Schwaben (Staufer)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw Feb und Aug 1177 in Pavia, Italien; gestorben am 21 Jun 1208 in Bamberg.

  22. 49.  Bertha von Schwaben Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Judith5, 9.Heinrich4, 4.Judith3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren in cir 1123; gestorben in 1195.

    Bertha heiratete Herzog Matthäus I. von Lothringen in cir 1138. Matthäus (Sohn von Herzog Simon I. von Oberlothringen und Gräfin Adelheid von Hennegau?) wurde geboren in cir 1110; gestorben am 13 Mai 1176; wurde beigesetzt in Abtei Clairlieu. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 93. Alix von Lothringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1165; gestorben in 1200.
    2. 94. Herzog Friedrich I. (Ferri) von Lothringen (von Bitsch)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1143; gestorben in 1207.
    3. 95. Judith von Lothringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1140; gestorben in 1173.

  23. 50.  Herzog Heinrich von Sachsen (von Bayern) (Welfen), der Löwe Herzog Heinrich von Sachsen (von Bayern) (Welfen), der Löwe Graphische Anzeige der Nachkommen (23.Heinrich5, 9.Heinrich4, 4.Judith3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren in cir 1129 / 1130; gestorben am 6 Aug 1195 in Braunschweig; wurde beigesetzt in Braunschweiger Dom (Blasius-Kirche), Braunschweig.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Henry the Lion
    • Französischer Name: Henri XII de Bavière, Henri le Lion
    • Titel (genauer): Herzog von Sachsen (1142 bis 1180, als Heinrich III.), Herzog von Bayern (1156 bis 1180, als Heinrich XII.).
    • Titel (genauer): Duke of Saxony, as Henry III (1142), Duke of Bavaria, as Henry XII (from 1156)
    • Titel (genauer): Duc de Saxe (à partir de 1142), Duc de Bavière (à partir de 1156).

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Henry_the_Lion

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Henri_XII_de_Bavi%C3%A8re



    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_der_Löwe

    Heinrich der Löwe (* um 1129/1130 oder 1133/35; † 6. August 1195 in Braunschweig), aus dem Geschlecht der Welfen, war von 1142 bis 1180 Herzog von Sachsen (Heinrich III.) sowie von 1156 bis 1180 Herzog von Bayern (Heinrich XII.).
    Heinrich der Löwe hatte 1152 als Herzog von Sachsen entscheidenden Anteil an der Königskrönung seines Vetters Friedrich Barbarossa. Dafür wurde er von Barbarossa in den folgenden Jahren intensiv gefördert. So erhielt er im Jahr 1156 auch das bayerische Herzogtum. In Norddeutschland konnte Heinrich eine königsgleiche Stellung aufbauen. Braunschweig machte er durch den Neubau der Stiftskirche St. Blasius und der benachbarten Burg Dankwarderode mit dem Standbild eines Löwen zu einem fürststlichen Repräsentationszentrum. Der aggressive Herrschaftsausbau des Herzogs in Sachsen und nördlich der Elbe rief allerdings den Widerstand der anderen sächsischen Großen hervor. Für die Unterstützung durch Barbarossa revanchierte sich Heinricch zunächst durch große Anstrengungen im Reichsdienst während der ersten Italienzüge. Im Jahr 1176 wurde das Verhältnis jedoch schwer belastet, als sich der Herzog weigerte, angesichts eines bevorstehenden Kriegs mit den lombardischen Städten den Kaiser in einer bedrohlichen Situation militärisch zu unterstützen. Nach der Niederlage Barbarossas, dem Scheitern der Oberitalienpolitik und dem Friedensschluss von 1177 mit dem lange bekämpften Papst Alexander III. wurde Heinrich der Löwe auf Bestreben mehrerer Fürsten gestürzt und musste ins Exil nach Südengland gehen, aus dem er erst Jahre später zurückkehren konnte. Neben Friedrich Barbarossa galt er lange Zeit als wichtigster Protagonist des staufisch-welfischen Gegensatzes, der die Reichspolitik im 12. Jahrhundert dominiert habe. Erst in jüngster Zeit wurde diese Einschätzung stark relativiert.

    Herkunft
    Heinrich der Löwe entstammte dem adligen Geschlecht der Welfen. Schon seit den zwanziger Jahren des 12. Jahrhunderts entstanden mehrere Schriften, in denen die Geschichte dieser Familie mit wechselnden Akzentsetzungen schriftlich fixiert wurde; die Welfen waren damit die erste Adelsfamilie im Reich, die ihre Geschichte aufzeichnen ließ.[3] Die Hausüberlieferung, die in der Genealogia Welforum, der so genannten Sächsischen Welfenquelle und der Historia Welforum zum Ausdruck kam, hob die Verbindung mit den Karolingern hervor und betonte die Bedeutung des Leitnamens Welf, der über die Namensetymologie catulus (= Welpe) einen Bezug zum antiken Rom ermöglichte.
    Die Vorfahren der Welfen traten bereits im 8. Jahrhundert im Umfeld der Karolinger auf. Der Aufstieg der Familie vollzog sich durch vorteilhafte Heiraten. Die Welfin Judith hatte als zweite Gemahlin des Kaisers Ludwig des Frommen maßgeblichen Einfluss auf die Geschichte des fränkischen Großreiches. Ihre Schwester Hemma wurde mit Judiths Stiefsohn, König Ludwig dem Deutschen, verheiratet. Die zweifache Eheverbindung mit dem karolingischen Herrscherhaus sicherte den Aufstieg im Umkreis der Könige. Nach dem Zerfall des fränkischen Großreiches stellte bis 1032 ein Zweig der Familie die Könige von Burgund. Nach dem Tod Welfs III. im Jahr 1055, der ohne Erben starb, geriet das Haus in eine Existenzkrise. Seine Schwester Cuniza heiratete den Markgrafen Azzo II. von Este, der aus heutiger Sicht das Geschlecht fortführte.
    Der Großvater Heinrichs des Löwen, der bayerische Herzog Heinrich der Schwarze, heiratete Wulfhild, die älteste Tochter des sächsischen Herzogs Magnus Billung und der ungarischen Königstochter Sophia. Größere Ländereien um Lüneburg, den Zentral- und Begräbnisort der Billunger, gelangten dadurch an die Welfen. 1123 steigerte die Heiligsprechung Bischof Konrads von Konstanz, eines Angehörigen des Hauses, das Ansehen der Familie. Die Welfin Judith, Tochter Heinrichs des Schwarzen, heiratatete den staufischen Herzog Friedrich II., den Vater Friedrich Barbarossas. Die Kandidatur Friedrichs II. als Nachfolger des kinderlos gestorbenen salischen Herrschers Heinrich V. blieb 1125 erfolglos. Gewählt wurde stattdessen der Sachsenherzoog Lothar III. Entscheidend dafür war der Parteiwechsel Heinrichs des Schwarzen, der nicht seinen staufischen Schwiegersohn, sondern den sächsischen Herzog Lothar bei der Königswahl unterstützte. Lothar gewann ihn für sich, indem er seine einzige Tochter Gertrud mit Heinrichs Sohn, Heinrich dem Stolzen, vermählte. Aus dieser Verbindung ging Heinrich der Löwe hervor. Sein Geburtsort ist ungewiss.[4] Nach der Steterburger Chronik müsste er 1129/1130 geboren sein.[5] Die Zeit bis zum Taufuftermin 1135/36 scheint jedoch zu lang zu sein und der Kopist der einzigen Sammelhandschrift könnte einen Übertragungsfehler begangen haben, so dass Heinrich auch 1133/35 geboren sein könnte.[6] Heinrich der Stolze erlangte in der folgenden Zeit eine überherzogliche, nahezu königsgleiche Stellung. Am Ende der Regierungszeit seines Schwiegervaters Lothar verfügte er über die Herzogtümer Bayern und Sachsen, über die Markgrafschaft Tuszien, die Mathildischen Güter sowie über umfangreichen Eigenbesitz in Schwaben, Bayern, Sachsen und Italien.

    Auseinandersetzung mit Konrad III.
    Lothar starb im Dezember 1137 auf dem Rückweg von Italien und übergab auf dem Sterbebett die Reichsinsignien an Heinrich den Stolzen. Als Schwiegersohn des Kaisers machte sich Heinrich der Stolze berechtigte Hoffnungen auf die Nachfolge. Seiner Herrschaft „von Meer zu Meer, von Dänemark bis Sizilien“, soll er sich, folgt man Otto von Freising, gerühmt haben.[7] Allerdings soll er sich auch „wegen seines Stolzes fast bei allen, die mit Kaiser Lothar an dem Zuge nach Italien teilgenommen hatten, verhaßt gemacht“ haben.[8]
    So gelang es dem Staufer Konrad trotz seiner schwachen materiellen Basis, mit einigen Fürsten Vereinbarungen für seine Königswahl zu treffen. Am 7. März 1138 wurde er in Koblenz von einer kleinen Fürstengruppe unter der Leitung des Erzbischofs AAlbero von Trier zum König gewählt. Heinrich der Stolze lieferte nach längerem Zögern die Reichsinsignien aus. Die Forderung des neuen Königs, auf eines seiner beiden Herzogtümer zu verzichten, wies er jedoch zurück. Konrad entzog daraufhin 1138 dem Welfen beide Herzogtümer. Noch im selben Jahr gab er dem Markgrafen Albrecht dem Bären Sachsen, im Frühjahr 1139 verlieh er Bayern seinem babenbergischen Halbbruder Leopold IV.
    Beim Tod seines Vaters im Oktober 1139 war Heinrich der Löwe ein unmündiges Kind. Der größte Teil des Besitzkomplexes, auf dem seine Hausmacht basierte, befand sich zwischen Oker, Fuhse, Aller und Bode mit Braunschweig und Königslutter sowie iim billungischen Zentralraum links von Elbe und Ilmenau nordwestlich von Lüneburg. Seine Ansprüche auf die umstrittenen Herzogtümer Bayern und Sachsen wurden von Lothars Witwe, der Kaiserin Richenza, und dann von seiner Mutter Gertrud in Sachsen vertreten. Heinrich wuchs im Umfeld geistiger und militärischer Berater des Hofs Lothars III. auf. Dazu zählten die bedeutenden sächsischen Ministerialen Anno von Heimburg, Liudolf und Balduin von Dahlum, Heinrich von Weida sowie Poppo von Blankenburg, auf die sich Heinrich stützte und die seine Persönlichkeit prägten. Das Heranziehen der Ministerialität führte aber auch dazu, dass der Einfluss des sächsischen Adels auf die Politik des Herzogs zurückging.
    Sofort nach dem Tod Heinrichs des Stolzen versuchte Albrecht der Bär, sich als Herzog in Sachsen durchzusetzen. Konrads Nachfolgeregelung wurde jedoch vom sächsischen Adel nicht akzeptiert. Albrecht konnte sich gegen die Anhänger Richenzas nicht durchsetzen und musste sich nach Kämpfen gegen Pfalzgraf Friedrich von Sommerschenburg, Graf Rudolf von Stade und Erzbischof Konrad von Magdeburg zurückziehen.
    Auch Konrads Pläne zur Neuordnung der Verhältnisse in Bayern trafen auf Widerstand. Nach dem Tod Heinrichs des Stolzen beanspruchte sein Bruder Welf VI. das Herzogtum für sich selbst. Im August 1140 besiegte er Leopold IV. bei Valley im Mangfalltal. Nach dem Tod Leopolds 1141 übertrug Konrad das Herzogtum 1142 an Leopolds Bruder Heinrich II. Jasomirgott.
    Ein Ausgleich wurde mit Hilfe des Mainzer Erzbischofs Markolf im Mai 1142 auf einem Hoftag in Frankfurt vereinbart. Albrecht der Bär verzichtete auf das Herzogtum Sachsen, das Heinrich dem Löwen übertragen wurde. Auf den Rat seiner Mutter Gertruud verzichtete Heinrich auf das Herzogtum Bayern. Gertrud heiratete Heinrich Jasomirgott; der erhoffte Sohn aus dieser Ehe sollte wohl die Herrschaft in diesem Herzogtum antreten. Das Bündnis hatte jedoch keinen langen Bestand, da Gertrud bereits im April 1143 starb und die Ehe mit Heinrich Jasomirgott damit kinderlos blieb.

    Förderung durch Friedrich Barbarossa
    Nach dem Tod Konrads III. im Jahr 1152 wählten die Fürsten seinen Neffen Herzog Friedrich III. von Schwaben zum neuen König, den Sohn Herzog Friedrichs II., des erfolglosen staufischen Thronkandidaten von 1125. Otto von Freising zeichnet das Bild einer einmütigen Königserhebung und zwangsläufigen Nachfolge durch Friedrich. Friedrich sei gewählt worden, da er den beiden verfeindeten Familien der Heinrici de Gueibelinga (Heinriche von Waiblingen) und der Guelfi de Aldorfio (Welfen von AlAltdorf) angehöre, er sei damit der „Eckstein“ (angularis lapis) der Versöhnung geworden. Tatsächlich dürften jedoch vielmehr intensive Verhandlungen, Zugeständnisse und Absprachen zwischen Friedrich und den Großen vor der Frankfurter Wahl vom 4. März 1152 und der Aachener Krönung vom 9. März 1152 geführt worden sein.[13] Die Unterstützung Heinrichs des Löwen hatte Barbarossa wohl durch die Zusage gewonnen, ihm das Herzogtum Bayern zurückzuerstatten. Mit der Königswahl setzte eine Verschiebung im Machtgefüge ein: Die Welfen als ehemalige Gegner des alten Königs wurden nun Freunde des neuen.
    Zwischen Friedrich und Heinrich begann eine 25 Jahre andauernde Zusammenarbeit. Heinrich war an allen wichtigen Entscheidungen des Königshofes beteiligt. In etwa zwei Dritteln aller Urkunden aus den ersten zehn Jahren findet er sich als Zeuge.[14] Heinrich begleitete nach der Aachener Krönung den neugewählten König über mehrere Wochen auf dessen Umritt durchs Reich. Am 8. oder 9. Mai 1152 belehnte Friedrich Barbarossa Heinrich mit der Reichsvogtei Goslar, die wegen ihres Silberabbaus am Rammelsberg hohe, kontinuierliche Einnahmen sicherte. Am 18. Mai 1152 fand ein Hoftag in Merseburg statt. Dort hatte Barbarossa einen Streit über die Plötzkauer und Winzenburger Grafschaften zwischen Heinrich dem Löwen und Albrecht dem Bären zu klären. Albrecht berief sich wohl auf Verwandtenerbrecht, Heinrich vertrat die Auffassung, dass nach dem Tod eines erbenlosen Grafen dessen Güter und Rechte an den Herzog übergehen. Durch diese Regelung der Erbfälle hätte Heinrich sich mit seiner Herzogsgewalt zwischen dem König und den Grafen positionieren können. Der sächsische Dukat wäre auf diese Art, wie in der spätkarolingischen Zeit, zu einem Vizekönigtum geworden. Die Erbstreitigkeiten konnten in Merseburg jedoch noch nicht geklärt werden. Der Konflikt wurde erst am 13. Oktober 1152 in Würzburg beigelegt. Heinrich erhielt das bedeutendere Winzenburger Erbe und Albrecht die Plötzkauer Grafschaften.
    In Merseburg muss auch über das bayerische Herzogtum verhandelt worden sein, denn am 18. Mai 1152 ist Heinrich erstmals in einer Urkunde für die Übertragung von Gütern und Rechten an das Prämonstratenserstift Weißenau bei Ravensburg als „Herzoog von Bayern und Sachsen“ bezeugt.[15] Die königliche Kanzlei führte ihn aber weiterhin nur als „Herzog von Sachsen“ (dux Saxonie).[16] Die Verhandlungen zwischen Barbarossa und Heinrich Jasomirgott zogen sich bis 1156 hin, ehe Heinrich der Löwe das Herzogtum Bayern erhielt. Im sogenannten Privilegium minus wurde am 17. September 1156 in Regensburg der Kompromiss fixiert. Heinrich der Löwe erhielt das Herzogtum Bayern. Einen Teil davon, die Mark Österreich, gab der Welfe an Kaiser Friedrich Barbarossa zurück. Die Mark wurde in ein Herzogtum umgewandelt (ducatus Austrie) und an Heinrich Jasomirgott vergeben, damit „die Ehre und der Ruhm unseres überaus geliebten Onkels (honor et gloria dilectissimi patrui nostri) in keiner WeWeise gemindert erscheinen.“[17] Durch die Abtrennung und Aufwertung Österreichs wurde Heinrich dem Löwen allerdings die Möglichkeit zu einer Expansion seines bayerischen Herzogtums nach Osten genommen. Als Heinrich neben dem sächsischen auch das bayerische Herzogtum erhielt, „wurde für ihn ein neuer Name geschaffen: Heinrich der Löwe“ (creatum est ei nomen novum: Heinricus leo). Das Löwenprädikat galt als Charakteristikum starker Herrschaft.[18]
    Nach seiner Rückkehr nach Sachsen im Herbst 1156 unterstützte Heinrich Sven Grathe, der von Barbarossa im dänischen Thronstreit in Merseburg als rechtmäßiger König anerkannt wurde. Sven konnte sich dennoch nicht gegen seinen Vetter Knut V. Magnunusson behaupten und musste ins sächsische Exil gehen. Heinrich versuchte mit einem großen Heer Sven wieder nach Dänemark zu bringen. Er eroberte zwar die Bischofssitze Schleswig und Ripen und drang bis Hadersleben vor, doch blieb das Unternehmen erfolglos. Im Januar 1157 zog sich Heinrich nach Sachsen zurück.

    Unterstützung Barbarossas in Italien
    Im Oktober 1152 setzte Barbarossa auf dem Hoftag in Würzburg den Termin für seine Romfahrt zur Kaiserkrönung auf den Herbst 1154 fest. Schon auf dem Konstanzer Hoftag im März 1153 wurde er mit den Konflikten zwischen den italienischen Städten konfrontiert, für die er in den nächsten Jahrzehnten die Hilfe Heinrichs des Löwen und anderer Großer benötigen sollte. Zwei Kaufleute aus Lodi erhoben Klage gegen Mailand wegen Behinderung ihres Handels. Der Konflikt zwischen Mailand und Lodi hatte seine Ursache im Aufstieg der städtischen Kommunen seit dem späten 11. Jahrhundert und der Tatsache, dass die größeren unter ihnen begannen, ein Territorium aufzubauen. Mailand hatte bereits 1111 Lodi und 1127 Como unterworfen. Im Oktober 11554 sammelte sich das Heer bei Augsburg. Auf dem ersten Italienzug 1154/55 stellte Heinrich der Löwe das größte Kontingent.[19] In Sachsen ließ er seine Frau als Regentin zurück. In Roncaglia wurde das Heer von zwei Mailänder Konsuln missgeleitetet, wodurch erhebliche Versorgungsprobleme entstanden. Zudem beschwerten sich mehrere lombardische Städte über Mailand und dessen Verbündeten Tortona. Nachdem Barbarossa Tortona erfolglos aufgefordert hatte, das Bündnis mit Mailand zu beenden und sich mit dem königstreuen Pavia zu verbünden, begann Heinrich der Löwe mit der Belagerung der Stadt. Am 17. Februar 1155 gelang es ihm, die am Fuß des Berges gelegene Unterstadt zu erobern und niederzubrennen. Die Oberstadt gab zwei Monate später auf.
    Heinrich nutzte den Italienzug auch um die Güter des Hauses Este einzufordern. Auch hier wurden erbrechtliche Argumente ins Feld geführt. Heinrichs Urgroßvater Welf IV. hatte die Güter aus dem Nachlass des Markgrafen Azzo II. erhalten. Nach dem Tod Heinrichs des Stolzen hatte das Haus Este die Güter wieder übernommen. Im Lager des Reichsheeres bei Povegliano einigte sich Heinrich mit den Markgrafen Bonifaz und Fulco, dass ihm die Burg Este mit den Orten Solesino, Arqua und „Merendola“ (wohl Mirandola) gehören sollte. Diese Güter wurden den Este-Brüdern als Lehen gegeben.
    Während Heinrich durch seine Nähe zum Herrscher im Reichsdienst seine Vorteile suchte, nutzte der Bremer Erzbischof Hartwig die Abwesenheit des Herzogs für den Ausbau seines Territoriums. Er nahm die Burgen Stade, Bremerhaven, Harburg und Freiburg/Elbe wieder ein. Außerdem sammelte sich im Böhmerwald eine Gruppe von bayerischen und ostsächsischen Großen zu Vorbesprechungen. Ein konkretes Ergebnis wurde jedoch nicht erzielt.
    Kurz vor der Kaiserkrönung durch Papst Hadrian IV. erschien eine Gesandtschaft der Römer bei Barbarossa. Die kommunale Bewegung hatte den altrömischen Senat erneuert und wollte die Rechte von Kaiser und Papst völlig neu definieren. Unter Berufung auf antike Traditionen bot sie Friedrich die Kaiserkrone aus der Hand des römischen Volkes gegen eine Zahlung von 5000 Pfund Silber an. Dies lehnte Barbarossa jedoch ab, zumal er dem Papst bereits die Niederschlagung der Kommune zugesagt hatte. Am 18. Juni 1155 wurde er zum Kaiser gekrönt. Kurz nach der Krönung brach der zu erwartende Aufstand der Römer aus, bei dem auch das Lager Heinrichs des Löwen angegriffen wurde. Heinrich gelang es, den Angriff abzuwehren. Sein militärischer Erfolg fand bei zeitgenössischen Chronisten vor allem in Sachsen bis hin zu der im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts abgefassten Braunschweigischen Reimchronik größte Aufmerksamkeit.[20] Der Papst weihte daraufhin Gerold zum Bischof von Oldenburg und entschied damit gegen den zuständigen Metropoliten Hartwig von Bremen, der den Kandidaten des Herzogs ablehnte.

    Heirat mit Mathilde
    1164 begann der Konflikt zwischen dem englischen König Heinrich II. Plantagenêt und seinem Kanzler Thomas Becket, der die englische Kirche vom königlichen Einfluss befreien wollte und auf die Seite Papst Alexanders III. trat. Barbarossa versuchtte daraufhin, den englischen König für ein Bündnis zu gewinnen. Ein Sohn Barbarossas und Heinrich der Löwe sollten die beiden Töchter des englischen Königs heiraten. 1162 hatte Heinrich der Löwe seine erste Frau Clementia von Zähringen verstoßenn. Die Trennung wurde mit der zu nahen Verwandtschaft begründet, die nach kanonischem Recht ein Ehehindernis war. Für Heinrich dürften politisch-dynastische Gründe eine große Rolle für die Heirat mit der englischen Königstochter Mathilde gespiellt haben. Aus der vierzehnjährigen Ehe mit Clementia war kein männlicher Nachkomme hervorgegangen; durch eine anglonormannische Eheverbindung hoffte er sein Ansehen angesichts des zunehmenden Widerstands im sächsischen Adel zu steigern.[37] Zudem hatte sich das ehemals gegen die Staufer gerichtete welfisch-zähringische Zweckbündnis durch Heinrichs gutes Einvernehmen mit seinem Vetter Barbarossa überlebt. Die Ehe mit Mathilde wurde 1168 im Mindener Dom geschlossen, gefeiert wurde die Hochzeit in Braunschweig. Die Mindener Domkirche erhielt am 1. Februar 1168 einen Bauernhof geschenkt, an dem Tag „als Heinrich, Herzog von Bayern und Sachsen, Mathilde heiratete, die Tochter des Königs von England.“[38] Die Ehe brachte Heinrich neue Impulse aus der modernen anglonormannischen Zivilisation und einen erheblichen materiellen Gewinn. Nach den Abrechnungen des Exchequers betrug die Summe der Mitgift 5102£. Die Aussteuer Mathildes wurde auf der Reise nach Sachsen in je zwanzig Säcken und Truhen auf die Schiffe geladen.[39] Das englische Geld verwendete der Herzog für seine Bauten und Stiftungen sowie für seine große Pilgerreise nach Jerusalem 1172.

    Sturz
    Chiavenna[
    Eine durch die Augusthitze begünstigte Ruhrepidemie forderte 1167 im kaiserlichen Heer vor Rom große Opfer, zu denen auch zahlreiche Erbsöhne adliger Dynastien zählten. Barbarossa begann daraufhin systematisch die Güter erbenloser Hochadliger iin Schwaben einzuziehen. Die Frage nach dem Schicksal des süddeutschen Besitzes Welfs VI., dessen gleichnamiger Sohn Welf VII. ebenfalls gestorben war, führte zur Konkurrenz zwischen Welfs Neffen Heinrich dem Löwen und Friedrich Barbarossa. Welf VI. vermachte zunächst mit einem Vertrag seinen gesamten Besitz in Oberschwaben gegen eine hohe Geldzahlung seinem welfischen Neffen Heinrich. Dieser aber zögerte die Zahlungen hinaus, da er vielleicht mit dem vorzeitigen Tod seines Onkels rechnete. Daraufhin schloss Welf VI. einen neuen Vertrag, in dem er Friedrich Barbarossa und dessen Söhne als Erben einsetzte. Diese erhebliche Machtverschiebung in Schwaben zugunsten des Kaisers war eine Voraussetzung für den Prozess gegen den Löwen.
    Heinrich trat am 6. Juli 1174 das letzte Mal als Zeuge in einem Diplom des Kaisers auf.[74] In den Folgejahren leistete er keine Heeresfolge in Italien und erschien nur noch selten am Königshof. Dagegen verpflichtete sich der Kölner Erzbischof Philipp, der zu den gefährlichsten Gegnern des Löwen gehörte und schon seit Jahren mit ihm um die Vormacht in Westfalen stritt, in Italien zu überdurchschnittlichen Leistungen. Philipp wollte Ausgaben leisten, „bis die kaiserliche Hoheit wieder im Vollbesitz ihrer Kraft das erhobene Haupt der Rebellen beugt und zu Boden wirft“.[75]
    Der Druck der Reichsverwaltung in Italien hatte bereits im Dezember 1167 zur Gründung des Lombardischen Städtebunds geführt, der Beziehungen mit Alexander III. knüpfte. Langwierige militärische Auseinandersetzungen mit dem Kaiser folgten. Im November 1175 forderte Barbarossa Unterstützung im Kampf gegen die lombardischen Städte, nachdem Verhandlungen gescheitert waren.
    Die nun folgenden Ereignisse sind nicht widerspruchsfrei zu rekonstruieren, da die Quellen unterschiedliche Deutungen zulassen und sich nicht nur in Einzelheiten widersprechen. Alle sächsischen Fürsten sollen der Bitte des Kaisers gefolgt sein, nur Heinrich der Löwe habe sich geweigert und sei von Barbarossa zu einer Unterredung gebeten worden. Anfang 1176 trafen sich beide wahrscheinlich in Chiavenna nördlich des Comer Sees. Da alle Quellen über die Vorgänge erst Jahre oder gar Jahrzehnte später abgefasst worden sind, ist die Historizität jedoch nicht gesichert und die Einzelheiten sind umstritten.[76] Möglicherweise fiel der Kaiser sogar vor dem Herzog auf die Knie, um die Dringlichkeit seiner Bitte zu verdeutlichen. Heinnrich lehnte diese jedoch ab und brach dadurch mit der gesellschaftlichen Konvention, ein durch Fußfall eines Höheren vor dem Rangniederen manifestiertes Ersuchen zu akzeptieren. Die Stellung eines Heereskontingents machte der Herzog wohl von der Übergabe der Stadt Goslar mit ihren reichen Silberminen abhängig. Dies jedoch lehnte Barbarossa ab.
    Über die Ursachen des Zerwürfnisses zwischen den beiden langjährigen Verbündeten stritten sich bereits die Zeitgenossen. In seiner zwischen März und August 1210 verfassten Darstellung versuchte der welfentreue Historiograph Arnold von Lübeck deden darauf folgenden Sturz des Herzogs zu „bewältigen“.[77] Das Ersuchen um Hilfe wird auf einen Hoftag verlegt, wo Barbarossa die Reichsfürsten zu einer Heerfahrt nach Italien aufgefordert habe. Heinrich habe mit dem Verweis auf sein hohes Alter die persönliche Heeresfolge nicht leisten wollen und dem Kaiser stattdessen Geld angeboten.[78]
    Die Weigerung Heinrichs des Löwen hatte gravierende Folgen für die Auseinandersetzung des Kaisers mit den lombardischen Städten und dem mit diesen verbundenen Papst Alexander III. Im Mai 1176 verlor das kaiserliche Heer die Schlacht von Legnano. Friedrich musste am 1. August 1177 in Venedig Frieden mit Alexander III. schließen. Unterhändler der kaiserlichen Seite waren die Erzbischöfe von Köln und Magdeburg. Beide waren Gegner des Löwen, der Herzog war an den Verhandlungen nicht beteiligt. Im Frieden wurde auch festgelegt, dass der auf Betreiben Heinrichs 1160 vertriebene Bischof Ulrich von Halberstadt sein altes Amt zurückerhalten sollte.

    Der „Prozess“
    Im Herbst 1177 begann Ulrich von Halberstadt in Sachsen den Kampf gegen Heinrich den Löwen um die Halberstädter Kirchenlehen. Unterstützung erhielt er 1178 vom aus Italien heimgekehrten Philipp von Köln. Der Erzbischof fiel in den westfälischen Teil des Herzogtums ein. Im November 1178 erhob der Löwe auf einem Hoftag in Speyer vor Barbarossa Klage gegen Philipp wegen Landfriedensbruchs. Auf einem Hoftag in Worms sollte sich der Herzog für sein aggressives Auftreten gegenüber dem sächchsischen Adel verantworten. Heinrich erschien jedoch zwischen dem 6. und 13. Januar 1179 nicht in Worms. Vor Gericht zu erscheinen hätte bedeutet, dass er die gegen ihn geführte Klage als berechtigt anerkannt hätte.[79] Der Ladungsungehorsam und die demonstrative Missachtung von Kaiser, Fürsten und Gericht traf Barbarossas Herrschaftsanspruch und war eine Verletzung der Ehre des Reiches (Honor Imperii).[80] Heinrichs Verhalten durfte nicht ungesühnt bleiben. Es erging daraufhin auf dedem Wormser Hoftag vom Januar 1179 ein „Feststellungsurteil“, wonach ihm im Wiederholungsfall die Acht angedroht wurde. Auch auf einem am 24. Juni 1179 stattfindenden Hoftag in Magdeburg erschien Heinrich jedoch nicht. In Magdeburg erhob Markgraf Dietrich von der Lausitz Anklage gegen den Löwen wegen Hochverrats und forderte ihn zu einem gerichtlichen Zweikampf auf.
    Den ausführlichsten Bericht über die Ereignisse überliefert Arnold von Lübeck etwa dreißig Jahre später. Für Arnold war der Prozess kein Musterbeispiel konsensualer Herrschaft, sondern Resultat einer Verschwörung gegen den Herzog.[81] Arnold versucht in seiner Darstellung den Eindruck zu vermitteln, dass Heinrich mit seiner Argumentation die herrschende Rechtsauffassung wieder gab und sich damit im Einklang mit den Vorstellungen seiner Zeitgenossen befand.[82] Diese Version spricht Heinrich von jeder Schuld frei und macht Barbarossa zum Schuldigen: Der Kaiser habe eine berechtigte Weigerung des Herzogs genutzt, um dessen Sturz zu betreiben. Nach Arnold gab es in Haldensleben ein zweites vertrauliches Gespräch. Dort soll Heinrich den Kaiser durch Vermittler um die Beilegung des Konflikts gebeten haben. Angeblich verlangte Barbarossa 5.000 Mark Silber, um dem Herzog durch seine Vermittlung die Huld der Fürsten, denen er Unrecht angetan habe, wieder zu sichern. Heinrich lehnte diese Forderung jedoch ab.[83] Der Herzog erschien auch nicht auf den Hoftagen im Juli 1179 in Naumburg (oder Neunburg), im August desselben Jahres in Kayna und im Januar 1180 in Würzburg. Um die Unterstützung größerer Kreise der Fürsten zu erlangen, musste sich Barbarossa verpflichten, den Herzog ohne ihre Zustimmung nicht wieder in den Stand seiner früheren Ehre zu setzen. Die Fürsten wollten damit möglichen Vergeltungsmaßnahmen eines später durch Barbarossa restituierten unund weiterhin übermächtigen Doppelherzogs vorbeugen.[84] Friedrich büßte dafür das traditionelle Vorrecht herrscherlicher Verzeihung ein. Seit dem Würzburger Hoftag vom Januar 1180 war Heinrich kein Reichsfürst mehr, sondern hatte als „der adlige Heinrich von Braunschweig“ (nobilis vir Hainricus de Bruneswic) eine Namensform inne, die auch bessere Ministeriale führten.[85]
    Die Zukunft des sächsischen Herzogtums wurde auf einem Hoftag in Gelnhausen Ende März 1180 geregelt. Heinrich der Löwe wurde als Majestätsverbrecher verurteilt und seine Reichslehen wurden eingezogen. In der für den Erzbischof Philipp von Köln ausgestellten Gelnhäuser Urkunde[86] werden die Vorwürfe, die zur Verurteilung führten, aufgelistet: die Unterdrückung der Freiheit (libertas) der Kirchen Gottes und der Adligen, die Missachtung der nach Lehnrecht ergangenen dreimaligen Ladung vor das Hofgericht und die mehrfache Verachtung der kaiserlichen Majestät (pro multiplici contemptu nobis exhibito).[87] Als Nutznießer dieses Konfliktes erhielt Erzbischof Philipp von Köln am 13. April 1180 das westliche Sachsen als neu geschaffenes Herzogtum Westfalen-Engern. Der östliche Teil fiel an Graf Bernhard von Anhalt, der Herzog von Sachsen wurde. Ende September 1180 wurde auf einem Hoftag in Altenburg auch über das Herzogtum Bayern entschieden. Die Steiermark wurde zum Herzogtum erhoben und dem bisherigen Markgrafen Ottokar von Steier verliehen, Graf Berthold IV. von Andechs erhielt die Herzogswürde für Meranien. Mit dem verkleinerten Herzogtum Bayern wurde der bisherige bayerische Pfalzgraf Otto von Wittelsbach belehnt, die Wittelsbacher regierten in Bayern fortan bis 1918. Mit der Teilung Sachsens und Bayerns ging die Geschichte der großen karolingerzeitlichen regna des ostfränkischen Reiches endgültig zu Ende; an ihre Stelle traten fürstliche Herrschaftsbereiche, von denen sich einige zu Landesherrschaften entwickelten. Die Neuordnung begrenzte aber auch die Königsgewalt und begünstigte sowohl in Bayern als auch in Sachsen regionale Adelsdynastien.[88]

    Exil
    Das Urteil musste durch eine Heerfahrt durchgesetzt werden. Heinrich eröffnete schon im April 1180 die entscheidenden Kämpfe mit einem Angriff auf die staufische Pfalzstadt Goslar und mit der Gefangennahme des Landgrafen Ludwig III. von Thüringen. Der Kaiser führte im Sommer einen zweimonatigen Verwüstungsfeldzug in Sachsen. Ein Hoftag am 15. August in der Königspfalz Werla forderte Heinrichs Anhänger auf, ihn spätestens bis zum 11. November zu verlassen, wenn sie ihre Lehen und Dienstgüter behalten wollten. Heinrichs Herrschaftssystem, das zu wenig Rücksicht auf Gefolgs- und Dienstleute genommen hatte, brach nun rasch zusammen. Der Großteil der welfischen Burgen fiel sofort an den Kaiser (Ilfeld, Scharzfeld, Herzberg, Staufenberg, Heimburg, Blankenburg, Regenstein, Lauenburg). Heinrichs Ministerialen Anno II. von Heimburg, Heinrich III. von Weida, Ekbert II. von Wolfenbüttel und Liudolf II. von Peine wechselten innerhalb weniger Wochen auf Friedrichs Seite. Heinricch verblieben nur die Hauptorte Lüneburg, Braunschweig und Haldensleben. Aus diesem Grund konnte Barbarossa sein Heer bereits im Herbst 1180 entlassen. Im November 1181 unterwarf sich Heinrich der Löwe auf dem Hoftag von Erfurt. Seine sächsischen Eigengüter durfte er behalten, seine beiden Herzogtümer waren jedoch verloren. Heinrich musste ins Exil zu seinem Schwiegervater nach Südengland gehen, weil er bei der politischen Neuordnung als Unruhestifter angesehen wurde. Die Verbannung sollte drei bis sieben Jahre dauern.[89]
    Am 25. Juli 1182 begab sich Heinrich mit seiner Gemahlin, seinen beiden Söhnen Heinrich und Otto, seiner Tochter Richenza und wenigen Getreuen von Braunschweig zu seinem Schwiegervater in die Normandie. Im Herbst 1182 unternahm er eine Pilgerreiise ins spanische Santiago de Compostela zur Förderung seines Seelenheils.[90] Möglicherweise hatte der Erfurter Hoftagsbeschluss Heinrich eine Bußwallfahrt auferlegt.[91] Ab Weihnachten 1182 lebte der Löwe am Hof Heinrichs II. Für den englischen König wurde dies zu einer kostspieligen Angelegenheit. Auch im Exil unterhielt der Löwe einen eigenen Hof mit Hofämtern und eine vom englischen König bezahlte Leibgarde. In Winchester wurde 1184 mit Wilhelm das vierte Kind von Mathilde und Heinrich geboren. Nach dem Tod Ottos I. von Wittelsbach im Juli 1183 hoffte Heinrich, das Herzogtum Bayern wiederzubekommen. Zu Pfingsten 1184 besuchte er, wohl als Vermittler für seinen Schwiegervater Heinrich II., den Mainzer Hoftag. Das bayerische Herzogtum wurde jedoch an Ottos Sohn Ludwig I. vergeben.
    Durch diplomatische Bemühungen bei Kaiser und Papst erreichte Heinrich II. die Rückkehr Heinrichs des Löwen ins Reich. Im Frühjahr 1185 landete der ehemalige Herzog in der Normandie, Ende September 1185 kehrte er mit seiner Frau und dem ältesten Sohn Heinrich nach Braunschweig zurück. Sein Löwensiegel zeigte nun statt der Formel Heinrich von Gottes Gnaden Herzog von Bayern und Sachsen nur noch die Umschrift Herzog Heinrich. Ein räumlicher Bezug fehlte. Die staufische Kanzlei verweigerrte ihm allerdings den Herzogstitel.[92] Die enorme Beschränkung seiner Herrschaft nach seinem Sturz stärkte aber auch von 1185 bis 1189 die Sonderstellung Braunschweigs.[93] Auf dem Mainzer Hoftag wurde am 27. März 1188 ein Kreuzzug beschlossenn. Barbarossa lud Heinrich im Juli 1188 zu einem Hoftag nach Goslar ein. Bei dieser Gelegenheit stellte er ihn vor die Wahl, ob er sofort wieder in Teile seiner früheren Würde eingesetzt werden wolle oder aber am Kreuzzug teilnehme und danach die volle Restitution erlange. Wünsche er aber weder das eine noch das andere, so möge er für die Dauer von drei Jahren erneut ins Exil gehen. Der ehemalige Herzog wählte das Exil, „als zu gehen, wohin er nicht wollte oder die einstige Würde in irgendeiner Weise durch Minderung verletzt zu sehen“.[94] Ostern 1189 kehrte er mit seinem Sohn Heinrich nach England zurück. Seine Gemahlin blieb in Braunschweig. Nach dem Tod Heinrichs II. am 6. Juli schloss sich Heinrich der Löwe dem neuen König Richard I. „Löwenherz“ an.
    Der Tod seiner Gemahlin am 28. Juni 1189 bewog Heinrich gegen alle Abmachungen ins Reich zurückzukehren. Nach seiner Ankunft in Sachsen belehnte ihn Erzbischof Hartwig II. von Bremen erneut mit der Grafschaft Stade. Der Kaiser und seine wichtigsgsten Fürsten waren unterdessen zur Reise ins Heilige Land aufgebrochen. Heinrich gelang es daher zunächst, große Teile seines ehemaligen Herrschaftsgebiets in Sachsen einzunehmen. Barbarossas Sohn Heinrich VI. führte ein Heeresaufgebot gegen den Löwen nach Sachsen, musste sich aber schon bald mit anderen Problemen befassen. Nach dem Tod Wilhelms II. von Sizilien besaß für ihn die Erbfolge in Sizilien Priorität, dort musste er seine aus der Ehe mit der normannischen Königstochter resulultierenden Erbansprüche durchsetzen. Daher legte er die Auseinandersetzung mit Heinrich dem Löwen bei und schloss mit ihm in Fulda Frieden. Heinrich von Braunschweig, der älteste Sohn Heinrichs des Löwen, begleitete Heinrich VI. nach Italien. Am 5. August 1191 gelang es ihm von Papst Coelestin III. das wichtige Privileg zu erhalten, dass Heinrich der Löwe und seine Söhne nur vom Papst oder von einem päpstlichen Legaten exkommuniziert werden durften. Zudem konnten durch die Heirat Heinrichs von Braunschweig mit der Stauferin Agnes Ende 1193 wieder verwandtschaftliche Beziehungen mit den Staufern geknüpft werden. Im März 1194 wurde Heinrich der Löwe in der Pfalz Tilleda in die volle Gnade des Kaisers aufgenommen. Als Zeichen der Aussöhnung wurde Heinrichs gleichnamiger Sohn mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein belehnt.

    Tod
    In der Chronik Gerhard von Steterburgs heißt es, Heinrich habe sich in seinem letzten Lebensjahr „alte Chronik sammeln, zusammenschreiben und vorlesen lassen und mit dieser Beschäftigung oft die ganze Nacht schlaflos verbracht“.[95] Nach seinem Tod wurde er an der Seite seiner Gemahlin Mathilde in der von ihm ausgestatteten Blasius-Kirche in Braunschweig bestattet. Die welfische Memoria konzentrierte sich fortan auf die sächsischen Vorfahren des Herzogpaars. Die Datierung der heute noch erhaltenen Grabbilder ist umstritten. Ob sie spätestens 1210[96] oder aber zwischen 1235 und 1240[97] gefertigt wurden, ist unklar. Die Grabanlage für Heinrich und seine Gemahlin ist jedenfalls das älteste erhaltene Doppelgrab eines Ehepaares in Deutschland.[98]
    Bereits kurze Zeit nach Heinrichs Tod konnte sein Sohn Heinrich von Braunschweig 1195/1196 die rheinische Pfalzgrafenwürde übernehmen und damit in die Spitzengruppe des Adels im Reich zurückkehren. Heinrichs Heiratsverbindung mit dem englischehen Königshaus war die wohl wichtigste Voraussetzung für die Königswahl seines Sohnes Otto. Bereits drei Jahre nach Heinrichs Tod wurde Otto von niederrheinisch-westfälischen Großen unter Führung des Erzbischofs von Köln gegen den Staufer Philipp von Schwaben zum König erhoben. Ab 1208 wurde er allgemein anerkannt. Papst Innozenz III. krönte Otto 1209 zum Kaiser. 1235 erhob Friedrich II. Heinrichs Enkel Otto das Kind zum ersten Herzog im neu geschaffenen Herzogtum Braunschweig-Lüneburg. Damit gelang den Welfen die Rückkehr in den Kreis der Reichsfürsten.

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    Quellen
    • Matthias Becher (Hrsg.): Quellen zur Geschichte der Welfen und die Chronik Burchards von Ursberg (= Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe; Bd. 18b), Wissenschaftliche Buchgesellschft, Darmstadt 2007. (Rezension)
    • Helmold von Bosau: Chronica Slavorum, ed. Bernhard Schmeidler, MGH SSrG 32, Hannover 1937, S. 1–218 / Helmold von Bosau: Slawenchronik. Neu übertragen und erläutert von Heinz Stoob, 7. Auflage. (Unveränd. Nachdr. der 6. gegenüber der 5. um eien Nachtr. erw. Auflage. 2002) Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-534-21974-2.
    • Arnold von Lübeck: Chronica Slavorum, ed. Georg Heinrich Pertz, MGH SSrG 14, Hannover 1995 (Unveränd. Nachdr. der Ausg. von 1868), ISBN 3-7752-5307-6.
    • Annales stederburgenses: Annales stederburgenses auctore Gerhardo praeposito a. 1000–1195. ed. Georg Heinrich Pertz (= MGH SS XVI), Hannover 1859, S. 197–231.
    • Die Urkunden Heinrichs des Löwen, Herzogs von Sachsen und Bayern. bearbeitet von Karl Jordan (MGH Laienfürsten- und Dynastenurkunden der Kaiserzeit 1), Leipzig 1941–1949 (ND 1957–1960).
    Literatur
    Überblicksdarstellungen
    • Werner Hechberger, Florian Schuller (Hrsg.): Staufer & Welfen. Zwei rivalisierende Dynastien im Hochmittelalter. Pustet, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7917-2168-2. (Rezension)
    • Bernd Schneidmüller: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung (819–1252). 2. Auflage. Kohlhammer. Stuttgart 2014, ISBN 3-17-026104-5.
    • Bernd Schneidmüller (Hrsg.): Die Welfen und ihr Braunschweiger Hof im hohen Mittelalter (= Wolfenbütteler Mittelalter-Studien. Band 7). Harrassowitz, Wiesbaden 1995, ISBN 3-447-03705-9.
    Monografien
    • Joachim Ehlers: Heinrich der Löwe. Europäisches Fürstentum im Hochmittelalter. Muster-Schmidt, Göttingen 1997, ISBN 3-7881-0149-0.
    • Joachim Ehlers: Heinrich der Löwe. Biographie. Siedler, München 2008, ISBN 978-3-88680-787-1. (Rezension) (Standardwerk)
    • Johannes Fried, Otto Gerhard Oexle: Heinrich der Löwe. Herrschaft und Repräsentation (= Vorträge und Forschungen. Band 57). Thorbecke, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-6657-0.
    • Karl Jordan: Heinrich der Löwe. Eine Biographie. 4. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1996, ISBN 3-423-04601-5. (lange Zeit das maßgebliche Referenzwerk)
    • Jochen Luckhardt, Franz Niehoff (Hrsg.): Heinrich der Löwe und seine Zeit. Herrschaft und Repräsentation der Welfen 1125–1235. Katalog der Ausstellung Braunschweig 1995. 3 Bde. Hirmer, München 1995, ISBN 3-7774-6900-9.
    • Leila Werthschulte: Heinrich der Löwe in Geschichte und Sage. Winter, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-8253-5387-2. (Rezension sehepunkte) / (Rezension)
    Lexikonartikel
    • Hans Prutz: Heinrich der Löwe. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 589–601.
    • Karl Jordan: Heinrich der Löwe. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 388–391 (Digitalisat).
    • Bernd Schneidmüller: Heinrich der Löwe. In: Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent u. a. (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon: 8. bis 18. Jahrhundert. Appelhans Verlag, Braunschweig 2006, ISBN 3-937664-46-7, S. 317–319.
    • Sebastian Sobecki: Heinrich der Löwe. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 26, Bautz, Nordhausen 2006, ISBN 3-88309-354-8, Sp. 629–656.
    Weblinks
    Commons: Heinrich der Löwe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Wikisource: Heinrich der Löwe – Quellen und Volltexte
    • Literatur von und über Heinrich der Löwe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Werke von und über Heinrich der Löwe in der Deutschen Digitalen Bibliothek
    • Veröffentlichungen zu Heinrich dem Löwen im Opac der Regesta Imperii
    • Urkunde betreffs möglicher Exkommunikation Heinrichs des Löwen 1191 auf kulturerbe.niedersachsen.de

    Begraben:
    Die Grabanlage für Heinrich und seine Gemahlin ist das älteste erhaltene Doppelgrab eines Ehepaares in Deutschland.

    Heinrich heiratete Clementina von Zähringen in 1148, und geschieden in 1162. Clementina (Tochter von Herzog Konrad I. von Zähringen und Clementia von Namur) gestorben in cir 1167; wurde beigesetzt in Abbaye d'Hautecombe. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 96. Königin Gertrud von Bayern (von Sachsen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1154; gestorben am 1 Jul 1197; wurde beigesetzt in Marienkirche Vä, Schonen.

    Heinrich heiratete Mathilde von England (Plantagenêt) in 1168 in Mindener Dom. Mathilde (Tochter von König Heinrich II. (Henry II.) von England (Plantagenêt) und Königin Eleonore von Aquitanien) wurde geboren in cir 1156 in Windsor Castle, Berkshire, England; gestorben am 28 Jun 1189 in Braunschweig; wurde beigesetzt in Braunschweiger Dom (Blasius-Kirche), Braunschweig. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 97. König Otto IV. von Braunschweig (von Sachsen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1175/1176; gestorben am 19 Mai 1218 in Harzburg.
    2. 98. Herzog Wilhelm von Lüneburg (Welfen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 11 Apr 1184 in Winchester; gestorben am 12 Dez 1213 in Lüneburg, Niedersachsen, DE.
    3. 99. Heinrich V. von Braunschweig (von Sachsen) (Welfen), der Ältere  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in ca 1173 / 1174; gestorben am 28 Apr 1227 in Braunschweig.
    4. 100. Mathilde (Mahaut) Richenza von Sachsen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 1210.

    Familie/Ehepartner: Ida von Blieskastel. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 101. Mathilda (Mechthild) von Sachsen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 1219.

  24. 51.  Graf Berengar II. von SulzbachGraf Berengar II. von Sulzbach Graphische Anzeige der Nachkommen (25.Mathilde5, 9.Heinrich4, 4.Judith3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) gestorben am 21 Aug 1167.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1156–1167, Sulzbach; Graf von Sulzbach


  25. 52.  Nicht klar ? Graphische Anzeige der Nachkommen (25.Mathilde5, 9.Heinrich4, 4.Judith3, 2.Balduin2, 1.Rozala1)

    Notizen:

    Name:
    Adelheid von Sulzbach oder
    Mechtild von Dinslaken ?

    Familie/Ehepartner: Graf Dietrich IV. (VI.) von Kleve. Dietrich (Sohn von Graf Dietrich III. (V) von Kleve und Margarethe von Holland) wurde geboren in cir 1185; gestorben in 13 Mai oder 26 Jun 1260. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 102. Dietrich primogenitus von Kleve  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1214/15.
    2. 103. Margarete von Kleve  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 10 Sep 1251.

  26. 53.  Sophie von SulzbachSophie von Sulzbach Graphische Anzeige der Nachkommen (25.Mathilde5, 9.Heinrich4, 4.Judith3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) gestorben in 1228.

    Notizen:

    Name:
    Erbtochter von Gebhard III.

    Familie/Ehepartner: Gerhard I. von Grögling. Gerhard gestorben in 1170. [Familienblatt] [Familientafel]


  27. 54.  Elisabeth von SulzbachElisabeth von Sulzbach Graphische Anzeige der Nachkommen (25.Mathilde5, 9.Heinrich4, 4.Judith3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) gestorben am 23 Jan 1206; wurde beigesetzt in Baumburg.

    Notizen:

    Begraben:
    Wo sie Laienschwester war.

    Familie/Ehepartner: Graf Rapoto I. von Ortenburg. Rapoto (Sohn von Engelbert II. von Spanheim (von Kärnten) und Uta von Passau) gestorben in 1186; wurde beigesetzt in Baumburg. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 104. Rapoto II. von Ortenburg und Kreiburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1231; wurde beigesetzt in Baumburg.
    2. 105. Graf Heinrich I. von Ortenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 15 Feb 1241; wurde beigesetzt in Sixtuskapelle neben dem Passauer Dom.

  28. 55.  Bertha von SulzbachBertha von Sulzbach Graphische Anzeige der Nachkommen (25.Mathilde5, 9.Heinrich4, 4.Judith3, 2.Balduin2, 1.Rozala1)

    Familie/Ehepartner: Heinrich II. von Altendorf. Heinrich gestorben in 1194. [Familienblatt] [Familientafel]


  29. 56.  Elisabeth (Welfen)Elisabeth (Welfen) Graphische Anzeige der Nachkommen (26.Welf5, 9.Heinrich4, 4.Judith3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren am 1130 / 1135; gestorben am 1164 / 1180.

    Elisabeth heiratete Rudolf von Pfullendorf-Bregenz in cir 1150. Rudolf (Sohn von Ulrich von Ramsberg und Adelheid von Bregenz) wurde geboren in ca 1100/1110; gestorben am 9 Jan 1181 in Jerusalem. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 106. Ita von Pfullendorf-Bregenz  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in ca 1151/1152; gestorben in vor 1191.

  30. 57.  Graf Welf VII. (Welfen)Graf Welf VII. (Welfen) Graphische Anzeige der Nachkommen (26.Welf5, 9.Heinrich4, 4.Judith3, 2.Balduin2, 1.Rozala1) wurde geboren in cir 1140; gestorben am 1/12 Sep 1167 in Siena.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Welf_VII.

    Welf VII.

    Welf VII. (* um 1140; † 11./12. September 1167 in Siena), aus dem Geschlecht der Welfen, Graf von Altdorf, war der einzige überlebende Sohn von Welf VI. und Uta von Schauenburg.

    Ab 1154 nahm er an den Italienfeldzügen Friedrichs I. Barbarossa gegen den Papst in Rom teil. In Vertretung seines Vaters beaufsichtigte er dessen italienische Besitzungen. Mit dem Pfalzgrafen Hugo I. von Tübingen stritt er sich in der Tübinger Fehde, triumphierte jedoch erst nach der Intervention durch seinen Vater Welf VI. und Kaiser Friedrich I. 1167 war er Teilnehmer der Schlacht bei Tusculum und starb wie viele andere, vermutlich an Malaria. Er starb noch vor seinem Vater.

    Welf VII. liegt wie sein Vater im Kloster Steingaden in der Klosterkirche St. Johannes Baptist begraben.

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  31. 58.  Gräfin Elisabeth von Bregenz und ChurrätienGräfin Elisabeth von Bregenz und Churrätien Graphische Anzeige der Nachkommen (27.Wulfhild5, 9.Heinrich4, 4.Judith3, 2.Balduin2, 1.Rozala1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: 1126, Montfort; Geerbt
    • Besitz: 1126, Bregenz, Österreich; Geerbt
    • Besitz: 1126; Geerbt Besitz in Churrätien, Tettnang und Sigmaringen

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_von_Bregenz

    Gräfin Elisabeth von Bregenz (* 1152; † nach 1. April 1216) war die Alleinerbin der Grafen von Bregenz sowie durch Heirat Pfalzgräfin von Tübingen.

    Familie
    Elisabeth von Bregenz war die einzige Tochter und Erbin des Grafen Rudolf von Bregenz aus dessen zweiter Ehe mit Wulfhild von Bayern, einer Tochter des Welfenherzogs Heinrich IX. von Bayern, genannt Heinrich der Schwarze. Dessen Enkel Kaiser Friedrich I. Barbarossa war daher ihr Vetter ersten Grades.

    Sie war die alleinige Erbin von Montfort und Bregenz sowie weiterem Besitz in Churrätien, Tettnang und Sigmaringen.[1]

    Vor dem 1. Mai 1171 heiratete sie den Pfalzgrafen Hugo II. von Tübingen. Sie hatte mit ihm folgende Kinder:

    Heinrich, Graf
    Rudolf I. Pfalzgraf von Tübingen († nach 1. April 1219) ∞ Mathilde von Gleiberg
    Burkard (um 1180)
    Hugo I., Graf von Bregenz und Montfort († 12. März 1230/34) ∞ Mathilde von Eschenbach-Schnabelburg, Begründer des Hauses Montfort

    Name:
    Erwähnt / Mentioned / Mentionné (1158-1216)
    Einzige Tochter und Erbin des Grafen Rudolf von Bregenz.

    Elisabeth heiratete Pfalzgraf Hugo II. von Tübingen in cir 1150. Hugo (Sohn von Pfalzgraf Hugo V. von Nagold (I. von Tübingen) und Hemma (Gemma) von Zollern) wurde geboren in 1115; gestorben in 1182. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 107. Pfalzgraf Rudolf I. von Tübingen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1160; gestorben am 17 Mrz 1219.
    2. 108. Graf Hugo III. von Tübingen (I. von Montfort)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1188; gestorben in 1228.