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Balduin V. von Flandern, der Fromme

Balduin V. von Flandern, der Fromme

männlich 1012 - 1067  (55 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Balduin V. von Flandern, der Fromme Balduin V. von Flandern, der Fromme wurde geboren in 1012 in Arras; gestorben in 1067 in Lille; wurde beigesetzt in Im Zentrum des Chors der Kirche Saint-Pierre in Lille.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1036-1067, Flandern; Graf von Flandern https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Flandern

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_V._(Flandern)

    Balduin V. von Flandern, (der Fromme oder Balduin von Lille ; * um 1012 in Arras; † 1. September 1067 in Lille) aus dem Haus Flandern war Graf von Flandern von 1035 bis 1067. Als Ehemann von Adela von Frankreich (1009/1014–1079), der Tochter des Königs Robert II. war er der Onkel Königs Philipps I. von Frankreich. Seine Eltern waren Balduin IV. und Otgiva von Luxemburg. Wilhelm der Eroberer war sein Schwiegersohn.

    Wissenswertes
    Im 11. Jahrhundert hielten die Grafen von Flandern den größten Teil ihres Territoriums als Vasallen der französischen Könige, einen kleineren Teil als Vasall des deutschen Königs und römischen Kaisers. Während der Herrschaft des Grafen Balduin V. wurden die Gebiete zwischen den Flüssen Schelde und Dendre und der Markgrafschaft Antwerpen mit Flandern vereinigt. In der Mitte des 11. Jahrhunderts entsprach die Macht des Grafen von Flandern der eines Königs, was ihnen in der Politik Westeuropas einen erheblichen Einfluss sicherte.
    Balduin war von 1060 bis 1067 Regent Frankreichs für seinen minderjährigen Neffen Philipp I. von Frankreich. Balduin und Adela hatten vier Kinder:
    • Balduin VI. (1030–1070)
    • Mathilde (* um 1032; † 2. November 1083 in Caen) ∞ Wilhelm dem Eroberer
    • Robert I. (* um 1033–1093)
    • Heinrich von Flandern

    Biographie
    Balduin war ein aufsässiger Sohn, der gegen seinen Vater rebellierte. Nach seiner prestigeträchtigen Heirat mit Adele von Frankreich zögerte er nicht, sich an die Spitze der aufständischen flämischen Barone zu stellen und seinen Vater zu verjagen, wurde dann aber durch das Eingreifen des Herzogs Robert I. der Normandie zur Unterwerfung gezwungen. Nach dem Tod seines Vaters wurde er einer der mächtigsten Vasallen Frankreichs.
    Er begann einen Krieg gegen Graf Dietrich IV. von Holland, der ihm den Besitz Zeelands bestritt, das seinem (Dietrichs) Vater von Kaiser Heinrich II. anvertraut worden sein sollte. Balduin bezwang die Friesen und ging aus dem Konflikt um Seeland siegreich hervor. Seeland blieb Lehen Flanderns.
    1045 stellte sich Balduin auf die Seite Gottfrieds des Bärtigen bei dessen Kampf gegen Kaiser Heinrich III., der Oberlothringen Gerhard von Elsass und seinem Bruder Adalbert gegeben hatte. Wegen seiner Rebellion verlor Balduin gleich die Mark Vaalenciennes. Im Bündnis mit Graf Dietrich IV. von Holland griff er die Mark Ename an und eroberte auch Antwerpen. Gemeinsam mit Gottfried nahm er sogar die Pfalz zu Nimwegen, wo Albrecht von Elsass bei einem Scharmützel den Tod fand. Der Graf von Flandern unterwarf sich 1056 und nach den Friedensbesprechungen von Andernach (1056 und 1059) bekam er die Mark Ename als Reichslehen (Reichsflandern).
    1051 wurde Richilde Witwe. Von der Aussicht angelockt, den Hennegau dem Besitz seiner Familie hinzuzufügen, entführte Balduin die Witwe, um sie und die Grafschaft seinem ältesten Sohn Balduin zu geben. Lietbert, der Bischof von Cambrai, drohte mit Exkommunikation wegen zu enger Blutsverwandtschaft, doch Papst Leo IX. sprach eine Dispens aus und hob einige Jahre später die Sanktion auf. Der älteste Sohn des Grafen von Flandern wurde nun als Balduin I. Graf von Hennegau, wodurch die Vereinigung der beiden Grafschaften in Aussicht stand.
    Der Krieg gegen den Kaiser lebte nun wieder auf. Gottfried III., der seinen Sohn Gottfried IV. mit der reichen Erbin der Toskana, Mathilde von Tuszien, verheiratet hatte, rief seinen treuen Verbündeten um Hilfe. Sie eroberten Lüttich, zerstörten Thuin und stießen bis Huy vor. Heinrich III. erwiderte die Angriffe, indem er in Flandern einfiel. Balduin trieb den Widerstand in Arques an, wo er – der Überlieferung nach in drei Nächten – einen Graben ausheben ließ, der bis nach La Bassée rreichte. Dieser Graben blieb jedoch nutzlos, da Heinrich III. ihn mit Hilfe des früheren Kastellans von Cambrai, Jean de Béthune, überquerte, das Land dahinter plünderte und Tournai eroberte, während Gottfried und Balduin einen Entlastungsangriff gegen Antwerpen versuchten, das von Friedrich von Luxemburg verteidigt wurde (1055).
    Der Tod Heinrichs III. im folgenden Jahr beendete die Auseinandersetzung. Während des Treffens in Köln (1057) zwischen der verwitweten Kaiserin Agnes, Papst Viktor II. und dem französischen König Heinrich I., wurde die Abtretung von Eenam (mit AAalst), der Burg von Gent, des Landes von Waes und der Quatre-Métiers ebenso wie die der fünf seeländischen Inseln an Balduin V. beschlossen. Darüber hinaus wurde die Heirat zwischen Richilde von Hennegau und Balduins ältestem Sohn abgesegnet und die Stadt Tournai seiner Herrschaft unterstellt.
    Im Jahr 1060 – nach dem Tod seines Schwagers Heinrich I. – wurde Balduin der Vormund des neuen Königs Philipp I. und regierte nach der Wiederverheiratung der Königinmutter Anna von Kiew Frankreich dann allein. Als Regent untersagte er Frankreich Wilhelm den Eroberer – den Herzog der Normandie – bei dessen Plänen England zu besetzen zu unterstützen – er sagte aber die Hilfe Flanderns zu, zumal der zukünftige englische König seine Tochter Mathilde von Flandern geheiratet hatte.
    1063 hatte er ein weiteres seiner fünf Kinder, Robert, mit Gertrud von Holland verheiratet, wobei er ihm den deutschen Teil Flanderns überließ.
    Der mächtigste Graf Flanderns wurde im Zentrum des Chors der Kirche Saint-Pierre in Lille begraben – der Stadt, die er zu seiner Hauptstadt gemacht hatte und deren ältestes schriftliches Dokument eine Schenkungsurkunde der Grafen zugunsten jener Kirche ist, durch die er einen Bauernhof bei Flers und zwei Drittel der Einkünfte der Kirche in Annappes (beides heute Ortsteile von Villeneuve-d’Ascq) übereignet (1066).



    Weiterführende Literatur
    • Egon Boshof: Lothringen, Frankreich und das Reich in der Regierungszeit Heinrichs III. In: Rheinische Vierteljahrsblätter 42, Bonn 1978, S. 63–127.
    • Cécile Douxchamps, José Douxchamps: Nos dynastes médiévaux (éditeur José Douxchamps). Wepion-Namur 1996, ISBN 2-9600078-1-6.
    • Georges-Henri Dumont: Histoire de la Belgique. Histoire/le cri, Bruxelles 1977, ISBN 2-87106-182-3.
    • Edward Le Glay: Histoire des comtes de Flandern jusqu’à l’avènement de la Maison de Bourgogne. Comptoir des Imprimeurs-unis, Paris MDCCCXLIII (1843).
    • Henri Platelle, Denis Clauzel: Histoire des provinces françaises du Nord. 2. Des principautés à l’empire de Charles Quint (900–1519). Westhoek-Editions / Éditions des Beffrois, 1989, ISBN 2-87789-004-X.
    • Ernst Steindorff: Balduin V. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 7–9.

    Begraben:
    https://de.wikipedia.org/wiki/St-Pierre_(Lille)

    Balduin heiratete Adela von Frankreich, die Heilige in 1028 in Paris, France. Adela (Tochter von König Robert II. von Frankreich (Kapetinger), der Fromme und Königin Konstanze von der Provence (von Arles)) wurde geboren in ca 1009 od ca 1014; gestorben am 8 Jan 1079. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Balduin VI. von Flandern, der Gute  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1030; gestorben am 17 Jul 1070.
    2. 3. Gräfin Mathilde von Flandern  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1032; gestorben am 2 Nov 1083; wurde beigesetzt in Caën.
    3. 4. Graf Robert I. von Flandern, der Friese  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1033; gestorben in zw 12 und 13 Okt 1093.


Generation: 2

  1. 2.  Balduin VI. von Flandern, der Gute Balduin VI. von Flandern, der Gute Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Balduin1) wurde geboren in 1030; gestorben am 17 Jul 1070.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1067-1070, Flandern; Graf von Flandern https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Flandern
    • Titel (genauer): 1051-1070, Hennegau; Graf von Hennegau als Balduin I. https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Hennegau

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_VI._(Flandern)

    Balduin VI. der Gute, auch Balduin von Mons genannt, (* 1030; † 17. Juli 1070) war seit 1051 als Balduin I. ein Graf von Hennegau und seit 1067 ein Graf von Flandern aus dem Haus Flandern. Er war der älteste Sohn des Grafen Balduin V. dem Frommen und der Adela, einer Tochter König Roberts II. von Frankreich.
    Balduin wurde von seinem Vater zur Erziehung an den Hof König Heinrichs III. gesandt, von welchem er auf dem Hoftag von Goslar 1045 mit der Mark Antwerpen (Reichsflandern) beliehen wurde. 1050 wurde er wieder nach Flandern befohlen, nachdem sich sein Vater gegen den Kaiser erhoben hatte, was den Verlust Antwerpens nach sich zog. Im Folgejahr wurde Balduin mit der Witwe des Grafen von Hennegau, Richilde, verheiratet, was für das Haus Flandern eine beträchtliche Erweiterung seines Territoriums in das Reichsgebiet hinein bedeutete. In den nächsten Jahren unterstützte Balduin seinen Vater im Kampf gegen den Kaiser, welcher 1054 bis nach Flandern hinein vorgedrungen war. Der Kampf endete aber im Herbst 1056 zugunsten Flanderns mit dem Tod des Kaisers, worauf Balduin mit seinem Vater auf dem im Dezember folgenden Kölner Hoftag nach der Vermittlung Papst Viktors II. gegenüber dem neuen Kaiser, Heinrich IV., huldigten und somit den Gewinn des Hennegau bestätigt bekamen.[1]
    Balduin beerbte 1067 seinen verstorbenen Vater in Flandern, womit es erstmals zu einer Personalunion Flandern-Hennegau kam. Er selbst starb aber schon 1070 nach einer kurzen Herrschaft. Für seinen unmündigen ältesten Sohn, Arnulf III., übernahm seine Witwe die Regentschaft, gegen die sich aber Balduins jüngerer Bruder Robert der Friese erhob, welcher in der Schlacht von Cassal (22. Februar 1071) siegte und Arnulf III. tötete. Richilde floh in den Hennegau, den sie für ihren zweiten Sohn Balduin II. († 1098) bewahren konnte.
    Die direkten Nachkommen Balduins VI. gelangten erst 1191 wieder in den Besitz von Flandern.


    Literatur
    • Alberdingk Thijm: Balduin VI. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 9.
    Einzelnachweise
    1 Chronica Sigeberti Gemblacensis Monachi, hrsg. von Ludwig C. Bethmann in MGH SS 6 (1844), S. 360 und Flandria Generosa, hrsg. von Ludwig C. Bethmann in MGH SS 9 (1851), S. 320

    Balduin heiratete Gräfin Richhilde von Hennegau in 1051. Richhilde gestorben am 15 Mrz 1087 in Mesen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 5. Graf Arnulf III. von Flandern  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1055; gestorben am 22 Feb 1071 in Schlachtfeld bei Cassel (1071).
    2. 6. Balduin II. von Hennegau  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1056; gestorben in 1098 in Bithynien bei Nicäa.

  2. 3.  Gräfin Mathilde von FlandernGräfin Mathilde von Flandern Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Balduin1) wurde geboren in cir 1032; gestorben am 2 Nov 1083; wurde beigesetzt in Caën.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Flandern, Königin von England

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mathilde_von_Flandern

    Mathilde von Flandern (englisch: Matilda of Flanders, französisch: Mathilde de Flandre, niederländisch: Mathildis van Vlaanderen; * um 1030/1031; † 2. November 1083 in der Normandie) war die Tochter von Balduin V., Graf von Flandern, und Adela von Frankreich. Durch ihre Heirat mit Wilhelm I. (bekannt als Wilhelm der Eroberer), Herzog der Normandie und späteren König von England, wurde sie zur Herzogin der Normandie und im Jahr 1068, zwei Jahre nach der Eroberung Englands 1066, als Mathilde I. zur Königin von England gekrönt.

    Biografie
    Über das Leben der englischen Königinnen des frühen Mittelalters lässt sich in zeitgenössischen Quellen generell wenig finden, da viel häufiger über den König als über dessen Gemahlin berichtet wird. Besonders über Mathilde von Flandern ist im Vergleich mit Edith von Schottland und Mathilda von Boulogne, die ihr als Königin von England nachfolgten, wenig bekannt.[1] Oftmals können wichtige Etappen ihres Lebens nur mithilfe der Biographien der sie umgebenden Zeitgenossen - am prominentesten sicherlich ihr Gatte Wilhelm der Eroberer - rekonstruiert werden. Doch gerade was gesicherte Daten ihrer Biographie anbelangt, können in vielen Fällen nur annähernde Angaben gemacht werden. Dies gilt insbesondere für ihre Jugend, welche laut Brewer’s British Royalty „... is surrounded by mystery“ (deutsch: von Geheimnissen umgeben ist).[2]

    1031 bis 1050/51: Geburt und Heirat
    Über die Geburt von Mathilde sind weder der Ort noch das Datum überliefert. Da allerdings die Heirat ihrer Eltern nach 1031 stattfand, lässt sich schlussfolgern, dass Mathilde irgendwann nach 1031 oder - da sie nirgends als ältestes Kind dieser Ehe verzeichnet ist - wahrscheinlich sogar nach 1032 geboren wurde.[3] Der Ort ihrer Geburt lag sicherlich in Flandern, wo sie wahrscheinlich auch aufgewachsen ist, was allerdings beides nur Vermutungen sein können, da sich auch unter Zuhilfenahme zeitgenössischer Quellen über das Leben von Mathilde vor ihrer Heirat mit Herzog Wilhelm II. kaum Rückschlüsse ziehen lassen.
    Auch das Datum der Heirat lässt sich heutzutage nicht mit Sicherheit bestimmen. Die englischen Quellen haben das Ereignis nicht dokumentiert, während sich in den normannischen Chroniken dieser Zeit unpräzise und divergierende Aussagen befinden.[4] Geplant war sie wahrscheinlich für oder vor 1049, als Papst Leo IX. die Verbindung der beiden während des Konzils von Rheims verbieten ließ. Stattgefunden haben musste die Vermählung demnach irgendwann nach dem Oktober 1049 und vor dem Abschluss des Jahres 1053, als Mathilde zwei datierte Urkunden als Gemahlin des Herzogs bezeugt hatte.[5] Innerhalb dieser Zeitspanne werden von Historikern mehrere, unterschiedliche Zeitpunkte für die Heirat diskutiert, wobei eine Datierung um 1050/551 favorisiert zu werden scheint.[6] Auf dem Weg zu ihrer Hochzeit von Flandern in die Normandie wurde Mathilde von ihrem Vater nach Eu begleitet, wo sie zunächst unter anderem auf ihren zukünftigen Bräutigam, dessen Mutter Herleva und Stiefvater Herluin de Conteville traf, bevor sie gemeinsam nach Rouen zogen, wo die eigentliche Zeremonie stattfand.[7]

    1050/51 bis 1066: Kinder
    Über das Leben von Mathilde im Zeitraum nach ihrer Heirat und vor dem Aufbruch ihres Gatten zur Eroberung Englands ist wiederum kaum etwas bekannt. Lediglich ein Aufenthalt in Cherbourg zwischen 1063 und 1066, während dem Wilhelm erkrankte und sie für seine Genesung betete, ist von den dortigen Mönchen verzeichnet worden.[8] Um 1050/51 dürfte Mathilde ihren ersten Sohn Robert zur Welt gebracht haben, gefolgt von Richard vor dem Jahre 1056 und Wilhelm zwischen 1056 und 1060. Was die Anzahl, Namen und Geburtsdaten ihrer Töchter anbelangt, gibt es in den Quellen nur sehr unklare und sich widersprechende Aussagen. Lediglich von Cecilia weiß man mit Sicherheit, dass sie vor 1066 geboren sein muss.[9] Grund dafür ist ein auf den 18. Juni 1066 datiertes Dokument, welches mit der Weihung des Frauenklosters Sainte Trinité in Caen in Verbindung steht und die Oblation von Cecilia in das zugehörige Kloster bestätigt. Die Urkunde wurde sowohl von Mathilde als auch von ihren Söhnen Robert, Richard und William bezeugt,[10] was beweist, dass zumindest zu diesem Zeitpunkt jene vier Kinder bereits geboren waren.

    1066 bis 1083: Regentschaft und Krönung
    Als ihr Mann im September 1066 nach England aufbrach, übernahm Matilda die Regentschaft in der Normandie. Nach seiner triumphalen Rückkehr im März 1067 veranstaltete William ein prunkvolles Osterfest in der herzoglichen Abtei Fécamp und unternahm, wahrscheinlich zusammen mit Mathilde, einen Siegeszug durch sein Herzogtum, bevor er am 6. Dezember wieder nach England aufbrach. Im darauf folgenden Jahr reiste Mathilde selbst nach England, um sich dort zu Pfingsten - welches 1068 auf den 11. Mai fiel[11] - entweder in der Westminster Abbey oder der Winchester Cathedral[12] feierlich zur Königin krönen zu lassen. Noch im selben Jahr kam ihr vermutlich letztes Kind Heinrich zur Welt. Die Geburt soll wahrscheinlich im September stattgefunden haben, in - wie man allgemein hin annimmt - Selby, Yorkshire. Bis 1069 hielt sich Mathilde noch in England auf, bevor sie endgültig in die Normandie zurückkehrte, wo sie sich weiterhin um die Belange des Herzogtums kümmerte, wenn ihr Mann abwesend war.[13]
    Wichtige Ereignisse im letzten Jahrzehnt ihres Lebens dürften die zu Ostern 1075, also am 15. April, abgehaltene Weihung ihrer Tochter Cecilia zur Nonne, sowie die Heirat ihrer Tochter Adela mit Stephan, Graf von Blois um das Jahr 1080 gewesen sein. Im Spätsommer des Jahres 1083 erkrankte Mathilde schwer und verstarb am 2. November in der Normandie, wahrscheinlich in Caen, wo sie auch in der Kirche des von ihr gegründeten Klosters Sainte Trinité beigesetzt wurde. Ihr Grab wurde zunächst 1562 durch die Calvinisten und - nachdem es in einfacherer Form wieder instand gesetzt wurde - danach erneut während der Französischen Revolution zerstört. Im Jahr 1819 wurde es wiederhergestellt, aber vom ursprünglichen Grab ist heute nur noch die Grabplatte erhalten.[14]

    Herkunft
    Mathilde stammte aus dem Hause der Grafen von Flandern. Sie war die Tochter des Grafen Balduin V. von Flandern (* 1012; † 1067) und Adela von Frankreich (* 1014; † 1079), Tochter von König Robert II., dem Frommen, und dessen dritter Ehefrau Konstanze von der Provence. Sie hatte mindestens zwei Brüder:
    • Balduin VI. (* 1030; † 1070), Graf von Flandern und Hennegau
    • Robert I., der Friese, (* um 1035; † 1093), Graf von Holland und Flandern.
    Mathilde wuchs zusammen mit der Halbschwester ihres Vaters, Judith von Flandern (* um 1031; † 1094) auf. Deren Eltern waren Graf Balduin IV. von Flandern und dessen zweite Ehefrau Eleonore, Tochter von Richard II. von der Normandie und Judith von Rennes.

    Heirat mit Wilhelm
    Außenpolitische Motive für das Ehebündnis
    Offenen Widerstand gegen den Papst, Leo IX., der von 1049 bis 1054 regierte, leistete sich Wilhelm, Herzog der Normandie, mit der Heirat mit Mathilde von Flandern. Der erste Reformpapst hatte ihnen am Konzil von Reims anlässlich der Einweihung des Vorgängerbaus der heutigen gotischen Kathedrale im Oktober 1049 eine Heirat verboten, wie man aus den entsprechenden Akten weiß - im Gegensatz zu gleichzeitig gebrandmarkten Unionen des französischen Adels indes ohne Angabe eines Grundes.

    Mögliche Gründe für das päpstliche Eheverbot[
    Chronisten (Orderic Vitalis, Wilhelm von Malmesbury) und Romanautoren (Robert Wace) des 12. Jahrhunderts haben, ohne das Reimser Konzil zu erwähnen, von einem Inzest gesprochen, der ihnen gemäß erst nach der Heirat festgestellt wurde. Es ist jeddoch nicht nur deshalb fraglich, ob sie uns den Grund für den Wirbel um die Ehe zwischen Wilhelm und Mathilde liefern. Familiäre Verbindungen zwischen den beiden gab es zwar (neben der oben erwähnten zweiten Ehe des Großvaters Mathildes mit eineer Tante von Wilhelm, die gut belegt ist, ist auch eine gemeinsame Abstammung von Rollo möglich sowie, dass Mathildes Mutter im Mädchenalter dem Onkel von Wilhelm zur Heirat versprochen war), doch ist es wenig wahrscheinlich, dass dem Papst diesese tatsächlich bekannt waren, und noch weniger wahrscheinlich, dass sie 1049 kirchenrechtlich tatsächlich bereits ein Problem darstellten. Die Ehehindernisse aufgrund Inzest waren erst in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts verstärkt worden. 1059 wurde festgelegt, dass sich Verwandte bis zum 7. Grad nicht heiraten dürfen, und erst 1076, dass diese Grade nicht nach dem römischen Erbrecht, welche die Schritte von Person zu Person zählt, welche Frau und Mann verbinden (Cousins sind nach ihr also im vierten Grad verwandt), sondern nach der kanonischen Zählweise, welche die Generationenschritte von beiden Ehepartnern bis zum gemeinsamen Ahnen zählt (Cousins sind nach ihr also im zweiten Grade verwandt). Stets umstritten blieben aber auch künftig in diesem Falle relevante Fragen, ob die Verwandten eines späteren Partners, einer späteren Partnerin eines Vorfahren oder einer Vorfahrin als der Union, aus der die Linie einer Person entsprungen ist, auch mit dieser verwanndt sind oder bereits eine Verlobung Blutbande schafft. Von den zeitgenössischen Chronisten, Guillaume von Poitiers und Guillaume von Jumièges, welche die Trauung Wilhelms und Mathildes als wohl überlegt und in ihrem Ablauf glücklich darstellten, statuierte letzterer jedenfalls, dass die Heirat zwischen Wilhelm und Mathilde "rechtens" war.
    Vermutlich wollte Papst Leo IX. die Ehe zwischen Wilhelm, der in den Konzilsakten von Reims bezeichnenderweise nicht in seiner Herzogswürde, sondern wohl aufgrund seiner Unehelichkeit und damit streitbaren Legitimation nur als "der Normanne" angesprochen wird, und der flandrischen Herzogstochter viel mehr eher aus politischen Gründen unterbinden. So war der Herzog von Flandern, ein über große Ressourcen verfügenden und sich wie ein König gebärdender Doppelvasall des französischen Königs und des deutschen Kaisers, zu der Zeit ein offener Gegner des letzteren, dem der aus einem deutschen Adelsgeschlecht entstammende Papst Leo IX. indes seine Ernennung zum Papst verdankte. Weiter sahen Kaiser und Papst dem erfolgreich verwirklichten Expansionsdrang der Normannen nicht nur in Nordfrankreich, sondern auch in Sizilien und Süditalien höchst besorgt zu.

    Innenpolitische Konsequenzen der Heirat
    Die ganze Affäre scheint denn auch mit der Veränderung der politischen Großwetterlage bald versandet zu sein. In den Quellen des 11. Jahrhunderts gibt es jedenfalls keine Hinweise darauf, dass das Verhältnis zwischen Rom sowie der Normandie und Flandern nach der Machtprobe 1049 in den fünfziger Jahren speziell belastet gewesen wäre.

    Öffentliche Rolle
    Mathilde als Herzogin der Normandie
    Während Mathilde von Flandern in den frühen Urkunden des normannischen Hofes nur „Gattin“ genannt wurde, brachte man ab den sechziger Jahren ihre vornehme Abstammung sowie die offizielle Stellung als „Herzogin“, die sie mehr und mehr einnahm, beewusst zum Ausdruck. Sie hatte sich bei der Unterstützung der Ambitionen ihres Mannes sowohl in ideologischer als auch praktischer Hinsicht bewährt. Über ihren Vater stammte sie von den Karolingern und über ihre Mutter von den Kapetingern ab. Sie saß bei vielen wichtigen Entscheidungen im Rat der Barone und Prälaten, mit dem sich Wilhelm umgab. Beim Feldzug in die Maine 1062 wirkte sie zum ersten Mal als Regentin im Stammesland und sollte diese Funktion auch während der Eroberung von England und weiteren ohne sie unternommenen Expeditionen ihres Mannes über den Ärmelkanal übernehmen. Stets eine Frau mit bedeutendem Vermögen, gab ihr Wilhelm auch großen Landbesitz auf der Insel; einiges von den Erträge floss an das Kloster Saiainte Trinité in Caen und andere fromme Stiftungen. Im Jahr 1067/1068 folgte sie allerdings Wilhelm nach England, der sie in der Westminster Cathedral zur Königin weihen ließ und dabei Hymnen singen ließ, welche die Gleichrangigkeit von König und Königin betonen. Das gute Zusammenwirken der beiden wurde erst während der Rebellion des ältesten Sohnes, Robert, in Frage gestellt, den Mathilde mit finanziellen Mitteln unterstützte. Es kam jedoch deswegen nicht zu einem eigentlichen Bruch zwischen dem Ehepaar. Mathilde blieb am normannisch-englischen Hof höchst einflussreich.

    Mathilde als Königin von England
    Ob die Tatsache, dass Mathilde von Flandern eine Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Enkelin von König Alfred von Wessex, genannt "der Große" war (über dessen Tochter Elfrida (* ca. 875; † 929), der Frau des Grafen Balduin II. von Flandern), Wilhelm dem Eroberer in den Augen seiner Zeitgenossen auch eine zusätzliche Legitimation für den englischen Thron verschafft hat, kann heute nicht mehr eruiert werden.
    Wichtiger war wohl, dass Königin Emma (* um 987; † 1052) eine Tochter von Herzog Richard I., und die Schwester Herzog Richard II. von der Normandie war. Sie heiratete 1002 den englischen König Æthelred und gebar ihm Alfred sowie den späteren Könnig Eduard III. den Bekenner. Emma war damit eine Großtante von Herzog Wilhelm, Mathildes Mann. Außerdem soll der kinderlose Eduard der Bekenner 1052 Wilhelm den Thron Englands versprochen haben. Ebenso leitete er andere dynastische Ansprüche auf die englische Königskrone ab, die 1066 zur normannischen Invasion Englands führten.

    Mathilde als Gönnerin und Patronin
    So ist es auch fraglich, ob es tatsächlich zutrifft, dass Wilhelm und Mathilde die zwei benediktinischen Klöster für Gemeinschaften beider Geschlechter in Caen gründeten, um Nikolaus II. (1058–1061) günstig zu stimmen, eine Exkommunikation aufgrrund ihrer blutschänderischen Union aufzuheben. Dies wurde auch erst im 12. Jahrhundert behauptet. Die Damen-Abtei (Abbaye-aux-Dames) wurde möglicherweise bereits 1059 in Angriff genommen und deren erste Kirche bereits im Juni 1066, wenige Wochen vor der Eroberung Englands, feierlich eingeweiht. Mit der Herren-Abtei (Abbaye-aux-Hommes), die erst 1077 oder 1078 eingeweiht wurde, begann man vermutlich erst 1063 bis 1064. Die beiden Abteien waren wohl vielmehr als künftige Grablegen des Paares gestiftet worden, wie dies bei der Anlage von fürstlichen Residenzstädten, wozu die Siedlung von Caen in den 1060er und 1070er Jahren ausgebaut wurden, im Mittelalter und darüber hinaus gemeiner Brauch war.

    Ehe und Familie
    Die Kinder und Nachkommen von Mathilde
    • Robert II. Curthose (* 1054; † 1134), Herzog der Normandie ∞ Margarete von Maine
    • Adeliza (* 1055; † 1065), Gräfin von Maine
    • Cecilia (* 1056; † 1125), Äbtissin zu Caen
    • Wilhelm II. Rufus (* 1056; † 1100), 1087–1100 König von England (ohne Nachkommen)
    • Richard (* 1057; † 1081), Herzog von Bernay
    • Adela (* 1062; † 1138), Gräfin von Blois und Chartres
    • Agatha (* 1064; † 1080), starb als Braut des Königs Alfons VI. von Kastilien (* 1040; † 1109)
    • Konstanze (* 1066; † 1090), ∞ 1086 Herzog Alain IV. Fergent von Bretagne († 1119)
    • Heinrich I. Beauclerc (* 1068; † 1135), 1100–1135 König von England
    1 ∞ Edith (Mathilda) von Schottland (* 1081; † 1118), Tochter von König Malcolm III.
    2 ∞ Adeliza von Louvain (* ~1104; † 1151)
    Die im 19. Jahrhundert aufgestellte Behauptung, dass Gundrade (* 1053; † 1085); Gräfin von Surrey, eine weitere Tochter von Mathilde von Flandern ist, basiert auf der spätmittelalterlichen Kopie einer englischen Urkunde. Diese ist heute widerlegt.


    Rezeption
    Schöpferin des Teppichs von Bayeux
    Man nahm ursprünglich an, dass der Teppich von Mathilda von Flandern angefertigt wurde, heute gilt es jedoch als wahrscheinlicher, dass er von Odo, Bischof von Bayeux in Auftrag gegeben wurde.
    Einzelnachweise
    1 Fryde: Die englischen Könige ... , S. 68.
    2 Williamson: Brewer’s British Royalty, S. 275.
    3 Douglas: Wilhelm der Eroberer, S. 398; Barlow: William Rufus, S. 8, n. 14.
    4 Prentout: Le Mariage de Guillaume, S. 5f; nach Wilhelm de Jumièges fand die Heirat nach dem Aufstand des Wilhelm von Talou 1052/53, nach Wilhelm de Poitiers nach der Belagerung von Alençon 1051/52.
    5 Douglas: Wilhelm der Eroberer, S. 397; Barlow: William Rufus, S. 8, n. 13.
    6 Zum wissenschaftlichen Diskurs siehe: Douglas: Wilhelm der Eroberer, S. 397f und Barlow: William Rufus, S. 8, n. 13; die Datierung 1050/51 u.a. bei Douglas, van Houts, Cannon.
    7 van Houts: ODNB, S. 318.
    8 van Houts: ODNB, S. 320.
    9 Douglas: Wilhelm der Eroberer, S. 400f und van Houts: ODNB, S. 320.
    10 Barlow: William Rufus, S. 22.
    11 Siehe: Osterrechner.
    12 Es finden sich beide Angaben, s. Weir: Britain's royal families, S. 43.
    13 van Houts: ODNB, S. 319; DNB, S. 51; Williamson: Brewer’s British Royalty, S. 275; Douglas: Wilhelm der Eroberer, zum Siegeszug 1067 S. 213, zur Krönung 217f.
    14 van Houts: ODNB, S. 318, 320; DNB, S. 51; Weir: Britain's royal families, S. 43; Williamson: Brewer’s British Royalty, S. 275.
    Literatur
    Primärliteratur
    Zeitgenössische Quellen und Chroniken
    England:
    • Angelsächsische Chronik → Auszug: 1042–1154 in: David C. Douglas (Hrsg.): English Historical Documents, Bd. 2, London: Eyre & Spottiswoode 1953, S. 160ff.
    • Domesday Book
    Normandie:
    • Wilhelm von Jumièges: Gesta Normannorum Ducum
    • Wilhelm von Poitiers: Gesta Wilhelmi ducis Normannorum et regis Anglorum → Auszug in: David C. Douglas (Hrsg.): English Historical Documents, Bd. 2, London: Eyre & Spottiswoode 1953, S. 230f.
    Quellen und Chroniken aus dem 12. Jhd.
    England:
    • Wace: Roman de Rou
    • Wilhelm von Malmesbury: Gesta regum Anglorum
    Normandie:
    • Ordericus Vitalis: Historia Ecclesiastica
    • Robert von Torigni: Gesta Normannorum Ducum
    Sekundärliteratur
    • Frank Barlow: William Rufus, Methuen, London 1983.
    • Shirley Ann Brown: The Bayeux Tapestry: history and bibliography, Boydell, Woodbridge 1988.
    • Matilda, in: John Cannon, Anne Hargreaves: The Kings & Queens of Britain, Oxford University Press 2001, S. 179.
    • David Carpenter: The struggle for Mastery – Britain 1066–1284, Allen Lane, London 2003.
    • David C. Douglas: Wilhelm der Eroberer - Herzog der Normandie, Heinrich Hugendubel Verlag, Kreuzlingen/München 2004.
    • Josef Fleckenstein, Marie Luise Bulst-Thiele: Begründung und Aufstieg des deutschen Reiches; in: Gebhardt – Handbuch der deutschen Geschichte, Bd. 3, Deutscher Taschenbuchverlag, München 1973.
    • Natalie Fryde: Die englischen Könige im Mittelalter - von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III., Beck, München 2004.
    • Matilda of Flanders, in: Juliet Gardiner (Hrsg.): The History Today Who’s Who in British History, Collins&Brown, 2000, S. 556.
    • Laura L. Gathagan: The trappings of power: the coronation of Mathilda of Flanders, in: Haskins Society Journal, 13 (1999), Boydell Press, Woodbridge, Suffolk 2000, S. 21–39. ISSN 0963-4959
    • William Hunt: Matilda (d.1083). In: Sidney Lee (Hrsg.): Dictionary of National Biography (DNB), Band 37 (Masquerier – Millyng), MacMillan & Co, Smith, Elder & Co., New York City / London 1894, S. 49–52 (englisch)
    • Rosemary Mitchell: A stitch in time? - Women, needlework, and the making of history in Victorian Britain, in: Journal of Victorian Culture, Bd. 1.2 (1996), Edinburgh University Press, S. 185–202. ISSN 1355-5502.
    • H. Prentout: Études sur quelques points de l'Histoire de Guillaume le Conquérant: II. Le Mariage de Guillaume, in: Mémoires de l'Académie national des sciences, arts et Belles-Lettres de Caen – Nouvelle séries, Bd. 6, Caen 1931, S. 28–56.
    • Agnes Stickland: Lives of the Queens of England, from the Norman Conquest, Vol. I, 3. Ed., Blanchard and Lea, Philadelphia 1852.
    • Andreas Thiele: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte, Bd. II., Tbd. 1, 2. Aufl., R. G. Fischer Verlag 1996.
    • Elisabeth M. C. van Houts: The ship list of William the Conqueror, in: Anglo-Norman studies, 10 (1987), S. 159–183.
    • Elisabeth M. C. van Houts, Christopher Harper-Bill: A Companion to the Anglo-Norman World, Boydell Press, 2003.
    • Elisabeth van Houts: Matilda (d. 1083). In: H. C. G. Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Band 37 (Martindale–Meynell). Oxford University Press, Oxford 200, ISBN 0-19-861387-3, S. 318–320, oxforddnb.com (Lizenz erforderlich), Stand: Januar 2008 (englisch).
    • Alison Weir: Britain's royal families: the complete genealogy, Pimlico, London 2002.
    • Karl Ferdinand Werner: Königtum und Fürstentum des französischen 12. Jahrhunderts; in: Probleme des 12. Jahrhunderts: Reichenau-Vorträge 1965–1967 (Vorträge und Forschungen 12), Thorbecke, Konstanz u.a. 1968, S. 177–225.
    • Matilda of Flanders, Queen of England, in: David Williamson: Brewer’s British Royalty, Cassell, London 1996, S. 275.
    • Adriaan Verhulst, Walter Prevenier, Geert Berings: Flandern, Grafschaft. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 4, Artemis & Winkler, München/Zürich 1989, ISBN 3-7608-8904-2, Sp. 514–532.
    Weblinks
    Commons: Mathilde von Flandern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Matilda of Flanders in Royal and Noble Genealogical Data on the Web.
    • Matilda de Flandre auf thepeerage.com (englisch)
    • Mathilde von Flandern (Memento vom 26. März 2009 im Internet Archive) auf Genealogie-Mittelalter.de, Stand: 26. März 2009, im Internet Archive auf archive.org, gesehen 25. Juli 2011

    Mathilde heiratete König Wilhelm I. von England (von der Normandie), der Eroberer in 1053. Wilhelm (Sohn von Herzog Robert I. von der Normandie (Rolloniden), der Teufel und Herleva (Arlette) de Crey) wurde geboren in zw 1027 und 1028; gestorben am 9 Sep 1087 in Rouen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 7. Herzog Robert von England (von der Normandie), Kurzhose  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1054; gestorben in Feb 1134 in Cardiff, Wales.
    2. 8. Adela von England (von der Normandie)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1062; gestorben in 1138.
    3. 9. Agathe von England (von der Normandie)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1064; gestorben in 1080.
    4. 10. König Heinrich I. (Henry Beauclerc) von England  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1068 in Selby in Yorkshire; gestorben am 1 Dez 1135 in Lyons-la-Forêt, Normandie; wurde beigesetzt in Reading Abbey in Reading .
    5. 11. Konstanze von England (von der Normandie)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1066; gestorben in 1094.

  3. 4.  Graf Robert I. von Flandern, der Friese Graf Robert I. von Flandern, der Friese Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Balduin1) wurde geboren in cir 1033; gestorben in zw 12 und 13 Okt 1093.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1071-1093, Flandern; Graf von Flandern https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Flandern

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_I._(Flandern)

    Robert I. der Friese (franz: Robert le Frison, lat: Robertus Friso; * um 1033; † 12. oder 13. Oktober 1093) war ein Graf von Flandern aus dem Haus Flandern. Er war ein jüngerer Sohn des Grafen Balduin V. von Flandern und der Adela, einer Tochter König Roberts II. des Frommen.

    Nach dem Willen ihres Vaters sollte Roberts älterer Bruder Balduin VI. in der Grafschaft Flandern nachfolgen, wohingegen Robert selbst ohne bedeutendes Erbe bleiben sollte. Nach einer Geschichte des Lampert von Hersfeld soll ihm sein Vater Geleld und ein voll ausgerüstetes Boot gegeben haben mit dem Rat, sein Glück jenseits des Meeres zu suchen. Darauf sei Robert auf eine mehrjährige Abenteuerreise gegangen, auf der er in Spanien gegen die Mauren kämpfte und Schiffbruch auf dem Weg in das heilige Land erlitt. Danach habe er einige Zeit im Dienst der Warägergarde des byzantinischen Kaisers in Konstantinopel gestanden.[1] Die Glaubwürdigkeit dieser Geschichte wird als eher gering eingestuft, jedenfalls zog Robert 1063 nach Friesland, um dort die Witwe des Grafen Florens I. zu heiraten und um anschließend dort die nächsten Jahre als Vormund seines unmündigen Stiefsohnes, Graf Dietrich V., zu herrschen.[2] Sein zeitgenössischer Beiname resultiert daher.
    Im Jahr 1070 starb Graf Balduin VI. von Flandern und hinterließ nur zwei jugendliche Söhne, deren Mutter Richilde die Regentschaft in Flandern übernahm. Robert nutzte sofort die unsichere Lage in Flandern zu seinen Gunsten und brachte gegen seine Schwägerin den Norden der Grafschaft in Aufruhr, was ihm die Kontrolle über Gent und Brügge sicherte. Als er auch den Süden für seine Sache gewinnen wollte, wurde er von Graf Eustach II. von Boulogne gefangen genommen und in Saint-Omer eingesperrt. Etwa um die gleiche Zeit geriet aber auch Richilde in die Gefangenschaft seiner Anhänger, worauf der Kastellan von Saint-Omer, Wulfric Rabel, ihn wieder frei ließ im Tausch für die Freilassung der Gräfin. Diese verbündete sich mit König Phhilipp I. von Frankreich und der anglo-normannischen Königin Mathilde, die Roberts Schwester war. Am 22. Februar 1071 kam es in der Schlacht bei Cassel zum entscheidenden Kampf, indem Robert einen vollständigen Sieg über seine Feinde errang. Sein Neffe, Graf Arnulf III. der Unglückliche, fiel im Kampf und Richilde floh mit ihrem zweiten Sohn in ihren heimatlichen Hennegau. Schnell verständigte sich Robert mit König Philipp I., dem er die Abtei Corbie überließ und im Gegenzug von ihm als Graf von Flandern anerkannt wurde. Gemeinsam verbündeten sie sich gegen das Normannenreich Wilhelms des Eroberers, diese Allianz wurde durch die Ehe des Königs mit Roberts Stieftochter, Bertha, weiter vertieft.
    Mit dem Gewinn Flanderns ging für Robert der Verlust Frieslands einher. Bischof Wilhelm I. von Utrecht hatte sich gegen ihn mit dem Herzog Gottfried IV. dem Buckligen von Niederlothringen verbündet, von dem er im Sommer 1071 in einer blutigen Schlacht bei Leiden geschlagen wurde. Der Lothringer erlangte danach die vollständige Herrschaft in Friesland, nachdem er dort den unterlegenen Dietrich V. vertrieben hatte. In den folgenden Jahren war Robert mit der Konsolidierung seiner Herrschaft in Flandern beschäftigt, besonders im Süden der Grafschaft kam es wiederholt zu Revolten gegen ihn, die er militärisch niederschlug. Um das Land zu befrieden förderte er die in seiner Zeit aufkommende Gottesfriedensbewegung in Flandern. Er machte Brügge zu seiner festen Hauptstadt, womit er der früh einsetzenden urbanen Entwicklung Flanderns Vorschub leistete. Auch unterstützte er die Kanonisierung der Godeleva, einer Ritterstochter aus dem Boulonnais, die von ihrem nordflämischen Ehemann in der Zeit des Erbfolgekampfes 1070 ermordet worden war.[3] Mit ihrer Heiligsprechung konnte sich Robert mit dem einst mit ihm verfeindeten Grafen von Boulogne aussöhnen.
    Gegenüber seinem gefährlichsten Feind, Wilhelm dem Eroberer, blieb Robert weiter unversöhnlich. So bot er 1072 dem Prätendenten Edgar Ætheling Asyl in Flandern und unterstützte 1077 die Revolte des Robert Kurzhose gegen dessen Vater. Seinen Einfnfluss in Friesland gewann er bereits 1076 mit der Ermordung Herzog Gottfrieds des Buckligen und dem gleichzeitig eintretenden Tod des Bischofs von Utrecht wieder, worauf er seinen Stiefsohn Dietrich V. in sein Erbland zurückführen konnte.[4] BiBis zum Jahr 1085 hatte Robert seine Herrschaft weit genug gefestigt um mit seinem Schwiegersohn, König Knut IV. von Dänemark, eine Invasion Englands zu organisieren, was Wilhelm dem Eroberer zur Aushebung eines großen Söldnerheeres in Frankreich nötigte.[5] Zur Invasion und anderweitigen Kämpfen kam es allerdings nicht mehr, nachdem der Dänenkönig 1086 ermordet wurde, wodurch Robert zur Begehung einer langjährigen Pilgerreise nach Jerusalem frei wurde, die er noch im selben Jahr antrat. Auf dem Weg nahm er wahrscheinlich an der Rückeroberung von Beroia 1087 durch den byzantinischen Kaiser Alexios I. Komnenos teil, jedenfalls nannte ihn dessen Tochter Anna Komnena in ihrem Geschichtswerk (Alexiade) in diesem Kontext an der Seite ihres Vaters. Robert versprach dem Kaiser ihm eines Tages 500 Ritter für den Kampf gegen die Feinde von Byzanz zu senden.[6] Auf seiner Heimreise legte Robert offensichtlich in Apulien eine Zwischenstation ein, bei der er die Ehe seiner Tochter mit dem Normannenherzog Roger Borsa arrangieren konnte. Spätestens im April 1090 war er wieder in Flandern, wo noch im selben Jahr ein Brief des Kaisers Alexios eintraf, der ihn an sein Versprechen erinnerte und eine bedrohliche Lage des byzantinischen Reichs schilderte. Solche Hilfsgesuche hatte der Kaiser an mehrere Fürsten des lateinischen Westen gerichtet, die eine Ursache für den wenige Jahre später ausgerufenen ersten Kreuzzug lieferten. Robert jedenfalls kam seinem Versprechen nach, denn schon für das Jahr 1091 berichtete Anna Komnena von der Ankunft der 500 Ritter aus Flandern.[7]
    In seinen letzten Lebensjahren vollzog Robert einen Bruch mit König Philipp I., nachdem dieser 1092 seine Stieftochter für Bertrada von Montfort verstoßen hatte, und verbündete sich stattdessen mit seinem ehemaligen normannischen Erzgegner, König Wilhelm II. Rufus. Im Sommer 1093 setzte er nach Dover über um dort mit Wilhelm Rufus persönlich das Bündnis zu besiegeln.[8] Kurz nach seiner Rückkehr in Flandern starb er am 12. oder 13. Oktober 1093, sein Sohn konnte ihm unbestritten nachfolgen.[9]

    Familiäres
    Robert der Friese war seit 1063 verheiratet mit Gertrude Billung († 1113), einer Tochter des Herzogs Bernhard II. von Sachsen und Witwe des Grafen Florens I. von Holland.


    Literatur
    • Pieter Lodewijk Muller: Robert I. der Friese. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 28, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 717–720.
    • C. Verlinden: Le chroniqueur Lambert de Hersfeld et les voyages de Robert le Frison, Comte de Flandres, in: Annales de la Société d’Emulation de Bruges 76 (1933), S. 83–94
    • C. Verlinden: Robert I le Frison, comte de Flandre; étude d’histoire politique (Antwerpen, 1935)
    • E. Joranson: The Problem of the Spurious Letter of Emperor Alexius to the Count of Flanders, in: American Historical Review (AHR) 55 (1950), S. 811–832
    • F.-L. Gansdorf: Robert le Frison et Alexis Comnène, in: Byzantion 31 (1961), S. 64–65
    • M. de Waha: La lettre d’Alexis Comnène à Robert I le Frison, in: Byzantion 47 (1977), S. 113–125
    • W. Mohr: Richilde vom Hennegau und Robert der Friese: Thesen zu einer Neubewertung der Quellen, in: Revue belge de philosophie et d’histoire lix (1981), S. 265–292

    Robert heiratete Gertrude Billung (von Sachsen) in 1063. Gertrude (Tochter von Herzog Bernhard II. von Sachsen (Billunger) und Markgräfin Eilika von Schweinfurt) gestorben in zw 1089 und 1093. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 12. Graf Robert II. von Flandern (von Jerusalem)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1065; gestorben am 5 Okt 1111 in Meaux, Frankreich.
    2. 13. Königin Adela von Flandern  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1064; gestorben in 1115 in Apulien.
    3. 14. Gertrude von Flandern  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 15. Philipp von Loo  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1127.
    5. 16. Ogiva von Flandern  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 1141.


Generation: 3

  1. 5.  Graf Arnulf III. von FlandernGraf Arnulf III. von Flandern Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Balduin2, 1.Balduin1) wurde geboren in 1055; gestorben am 22 Feb 1071 in Schlachtfeld bei Cassel (1071).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1070-1071, Flandern; Graf von Flandern https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Flandern
    • Titel (genauer): 1070 bis 1071, Hennegau; Graf von Hennegau als Arnulf I. https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Hennegau
    • Militär / Gefecht: 22 Feb 1071, Schlachtfeld bei Cassel (1071); Teilnehmer an der Schlacht bei Cassel (1071)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Arnulf_III._(Flandern) (Aug 2018)

    Arnulf III. der Unglückliche, (* 1055; † 22. Februar 1071 bei Cassel) war ein Graf von Flandern und als Arnulf I. ein Graf von Hennegau. Er war der älteste Sohn des Grafen Balduin VI. von Flandern und der Gräfin Richilde vom Hennegau.

    Arnulf folgte seinem Vater 1070 verstorbenen Vater in beiden Grafschaften nach, allerdings war er noch zu jung um selbst zu regieren, weshalb seine Mutter die Regentschaft übernahm. Dies nutzte sein Onkel Robert der Friese aus um die Macht zu übernehmen. In der entscheidenden Schlacht von Cassel (22. Februar 1071) kämpfte Arnulf trotz seines jugendlichen Alters mit und wurde getötet.

    Flandern fiel an den siegreichen Robert den Friesen während der Hennegau von Richilde für ihren zweiten Sohn Balduin II. gesichert werden konnte.

    Militär / Gefecht:
    Die Schlacht bei Cassel war ein militärischer Zusammenstoß im mittelalterlichen Frankreich, die einen Machtkampf in der Grafschaft Flandern entschied. Sie fand am 22. Februar 1071 bei Cassel statt.
    "Im Jahr 1070 starb Graf Balduin VI. von Flandern, worauf ihm sein unmündiger Sohn Arnulf III. folgte, für den seine Mutter Richilde vom Hennegau die Vormundschaft übernahm. Unter den flämischen Vasallen war die Regentschaft der Hennegauerin unpopulär, und ihr Schwager Robert der Friese, der in Holland herrschte, nahm die Gelegenheit war und fiel noch im selben Jahr in Flandern ein. Ihm gelang die schnelle Einnahme von Brügge und Gent, aber dann wurde er vom Grafen Eustach II. von Boulogne gefangen genommen. Um die gleiche Zeit geriet auch Richilde in die Gefangenschaft der Anhänger Roberts, und dieser wurde in einem Gefangenenaustausch freigelassen."
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Cassel_(1071) (Aug 2018)

    Gestorben:
    Gefallen in der Schlacht bei Cassel


  2. 6.  Balduin II. von HennegauBalduin II. von Hennegau Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Balduin2, 1.Balduin1) wurde geboren in cir 1056; gestorben in 1098 in Bithynien bei Nicäa.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1071 bis 1098, Grafschaft Hennegau; Graf von Hennegau (Haus Flandern)
    • Militär / Gefecht: 1096 bis 1099, Heiliges Land; Teilnehmer am ersten Kreuzzug

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_II._(Hennegau) (Okt 2017)

    Mit Hilfe des deutschen Königshofes konnte Gräfin Richilde den Hennegau für ihren zweiten Sohn Balduin sichern. Flandern war an den Onkel ihrer Kinder, Robert, gegangen, nachdem dieser Balduins Bruder, Arnulf III. von Flandern, in der Schlacht bei Cassel 1071 vernichtet hatte.

    Auf Betreiben seiner Mutter unterstellte sich Balduin II. dem Fürstbischof Theodor von Lüttich. Einerseits gab er damit die Reichsunmittelbarkeit auf, andererseits konnte er sich und sein Territorium damit besser vor dem Zugriff seiner flandrischen Verwandten schützen. 1076 entließ er seine Mutter als Regentin und beschloss von diesem Zeitpunkt an eigenständig zu herrschen.

    Nachdem sein Onkel beim französischen König Philipp Unterstützung und Hilfe fand, wandte sich Balduin an seinen anderen Onkel Wilhelm I. von England, der ihm Schutz und Beistand versicherte. Balduin hatte seinen Anspruch auf Flandern nie aufgegeben und rüstete seinerseits zum Kampf gegen Robert. In der Schlacht bei Broqueroie unterlag sein Heer dem flandrischen Aufgebot, und Balduin musste 1085 in einem Friedensvertrag mit Robert endgültig auf Flandern verzichten.
    Nach seiner Regierungsübernahme zeichnete sich Balduin als überaus frommer Herrscher aus, der an zahlreichen Schenkungen zu Gunsten heiliger Stiftungen teilnahm. So gründeten er und seine Mutter Richilde beispielsweise 1081 das Benediktinerklostster von Saint Denis en Broqueroie, schenkten ihm mehrere Dörfer und ließen 1084 eine neue Kirche im Ort Saint Denis erbauen. Durch Stiftungen und Schenkungen dieser Art wurden große Teile seines Landes aus dem Herrschaftsbereich herausgelöst und die Grafschaft verlor mehr und mehr an Territorium.

    Als 1095 der päpstliche Aufruf zum Kreuzzug erging, beschloss Balduin mitzuziehen. Das dafür benötigte Geld erhielt er von Otbert dem Fürstbischof von Lüttich, der ihm seine Burg Couin für 50 Mark Silber und 1 Livr. Gold abkaufte. Neben dieser stattlichen Summe verpflichtete sich der Bischof zwei der Söhne Balduins zu Kanonikern von St. Lambert in Lüttich zu ernennen.
    Nach der erfolgreichen Belagerung von Antiochia wurde Balduin zusammen mit Graf Hugo von Vermandois zum Byzantinischen Kaiser Alexios geschickt, um Verstärkungen von diesem zu erbitten. Unterwegs bei Nicäa starb er, wobei die Umstände seines Todes bis heute ungeklärt sind.

    Geburt:
    Sohn des Grafen Balduin VI. von Flandern aus dem Haus Flandern und dessen Gemahlin Richilde von Hennegau.

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Hennegau (niederl. Henegouw für den Gau, Henegouwen für die spätere Grafschaft; franz. le Hainaut; mittellat. Hannonia), benannt nach der Gegend am Fluss Henne, ist ein historisches Territorium auf dem heutigen Gebiet Belgiens und Frankreichs.
    "1051 starb Graf Hermann von Bergen, Schwiegersohn des Grafen Reginar V. Seine Witwe Richilde brachte die drei Grafschaften an ihren zweiten Gemahl, den Grafen Balduin VI. von Flandern († 1070), den man im Hennegau Balduin I. nannte. Nach ihrer Niederlage in der Schlacht von Cassel (1071) versuchte Richilde, ihre Grafschaften und Allode beim deutschen König Heinrich IV. zu Geld zu machen. Bischof Dietwin von Lüttich kaufte die Lehnshoheit über die Allode und die Reichslehen. Er gab die Lehen über die neue Grafschaft Hennegau an den Herzog von Niederlothringen, der darauf die Grafschaft der Gräfin Richilde zu Lehen gab. Auf diese Weise (Refeodalization genannt) ging die Reichsunmittelbarkeit verloren."
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Hennegau (Sep 2023)

    Militär / Gefecht:
    Der Erste Kreuzzug war ein christlicher Kriegszug zur Eroberung Palästinas, zu dem Papst Urban II. im Jahre 1095 aufgerufen hatte. Das ursprüngliche Ziel war die Unterstützung des Byzantinischen Reiches gegen Seldschuken. Der Kreuzzug begann 1096 zum einen als bewaffnete Pilgerfahrt von Laien, zum anderen als Zug mehrerer Ritterheere aus Frankreich, Deutschland und Italien. Er endete 1099 mit der Einnahme Jerusalems durch ein Kreuzritterheer.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Kreuzzug (Sep 2023)

    Gestorben:
    Er starb im Verlauf des Ersten Kreuzzugs.

    Balduin heiratete Ida von Löwen in 1084. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 17. Ida von Hennegau  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 18. Graf Balduin III. von Hennegau  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1088; gestorben in 1120.
    3. 19. Richilde von Hennegau  Graphische Anzeige der Nachkommen

  3. 7.  Herzog Robert von England (von der Normandie), Kurzhose Herzog Robert von England (von der Normandie), Kurzhose Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in 1054; gestorben in Feb 1134 in Cardiff, Wales.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog der Normandie

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_II._(Normandie)

    Robert II., genannt Robert Kurzhose, (englisch Robert Curthose, französisch Robert Courteheuse; * 1054; † Februar 1134 in Cardiff, Wales)[1] war Herzog der Normandie. Er war der älteste Sohn von Wilhelm I. dem Eroberer sowie älterer Bruder von Wilhelm Rufus und Heinrich, beide Könige von England.
    Von 1087 bis 1106 war er Herzog der Normannen. Er verpfändete sein Herzogtum an die Krone Englands, um am Ersten Kreuzzug teilzunehmen, auf dem er eine große Armee von Normannen, Engländern und Bretonen führte.

    Leben
    Er war der älteste Sohn von Wilhelm I. dem Eroberer, dem ersten normannischen König von England und Matilda von Flandern. Seine Herrschaft als Herzog ist durchzogen vom ständigen Zwist mit seinen Brüdern in England. Dies führte schließlich dazu, dass das Herzogtum der Normandie in den Besitz Englands überging.
    Normalerweise wird sein Geburtstag in das Jahr 1054 datiert, andere Quellen sprechen von 1051. Als Kind wurde er mit Margaret, der Erbin der französischen Grafschaft Maine verlobt, sie starb allerdings 1063, ehe sie heiraten konnten. Danach heiratete Robert nicht, bis er fast 50 Jahre alt war. Es wird berichtet, dass er in seiner Jugend mutig und geschickt im Umgang mit Waffen war. Ihm wird allerdings auch nachgesagt, dass er faul und ein schwacher Charakter war, so dass der französische König und einige Adlige dies ausnutzten um Zwietracht mit seinem Vater Wilhelm zu schüren. Robert war unzufrieden mit der Machtaufteilung und stritt ständig darüber mit seinem Vater und seinen Brüdern.
    Im Jahre 1077 zettelte er die erste Rebellion gegen seinen Vater an als Folge eines Streiches, den ihm seine jüngeren Brüder Wilhelm Rufus und Heinrich spielten, als sie stinkendes Wasser auf ihn schütteten. Robert war wütend und begann, angestiftet von seinen Freunden, eine Schlägerei mit seinen Brüdern, die schließlich von ihrem Vater beendet werden musste. Robert fühlte sich in seiner Würde verletzt, insbesondere als seine Brüder von König Wilhelm für den Streich nicht bestraft wurden. Daher versuchte Robert mit seinen Getreuen am nächsten Tag die Burg von Rouen zu besetzen. Das Vorhaben scheiterte, und König Wilhelm befahl, die Beteiligten einzusperren. Robert und sein Gefolge flohen daraufhin zu Hugh of Chateauneuf-en-Thymerais nach Rémalard. Auch dort mussten sie fliehen, als König Wilhelm angriff.
    Robert floh anschließend an den Hof seines Onkels in Flandern und plünderte danach die Grafschaft Vexin. Er verursachte ein derartiges Chaos, dass sein Vater sich mit dem französischen König Philipp I. verbündete, um seinen rebellischen Sohn zu stoppen. Der Streit eskalierte weiter, als König Wilhelm bemerkte, dass Robert von seiner Mutter, Königin Matilda, finanziell unterstützt wurde. Während einer Schlacht im Januar 1079 wurde Wilhelm von seinem Sohn vom Pferd gerissen und verwundet. Erst als Robert die Stimme seines Vaters hörte, beendete er seinen Angriff. Gedemütigt verfluchte König Wilhelm seinen Sohn, musste aber die Belagerung beenden und nach Rouen zurückkehren. Zum Osterfest 1080 versöhnte Königin Matilda Vater und Sohn; ein Waffenstillstand wurde geschlossen, der aber nur bis 1083 hielt.
    Robert hatte den Königshof kurz nach dem Tod seiner Mutter verlassen und reiste mehrere Jahre quer durch Frankreich, Deutschland und Flandern. Er besuchte auch Italien und hielt dort um die Hand von Mathilde von Tuszien an, wurde aber abgewiesenn. Während dieser Zeit als reisender Ritter zeugte Robert mehrere uneheliche Kinder. Eines dieser Kinder, sein Sohn Richard, verbrachte später einen Großteil seines Lebens am königlichen Hof seines Onkels Wilhelm Rufus. Genau wie sein Onkel wurde auch dieser Richard 1099 bei einem Jagdunfall im New Forest getötet. Eine uneheliche Tochter heiratete später Helias von Saint-Saens.
    Im Jahre 1087 starb Roberts Vater an den Folgen eines Reitunfalls, den er während der Belagerung von Mantes erlitten hatte. Kurz vor seinem Tod wollte er seinen ältesten Sohn enterben, wurde aber von seinen Beratern überzeugt, die normannischen Herrschaftsgebiete zwischen den beiden ältesten Brüdern aufzuteilen. Robert bekam dadurch das Herzogtum Normandie und Wilhelm Rufus das Königreich England. Der jüngste Sohn Heinrich bekam Geld, um Land zu erwerben.
    Diejenigen Adligen, die Ländereien auf jeder Seite des Ärmelkanals hatten, versuchten hauptsächlich bei Robert Einfluss zu gewinnen, weil sie ihn für denjenigen hielten, den sie leichter beeinflussen konnten. Als ihr Vater starb, hatten die beiden Brüder vereinbart, dass sie sich gegenseitig zu Erben einsetzen würden. Dieses friedliche Nebeneinander der Brüder endete aber schon 1088, als einige englische Barone zusammen mit Robert in der Rebellion von 1088 versuchten, Wilhelm Rufus abzusetzen. Die Rebellion scheiterte, nicht zuletzt deswegen, weil Robert nie in England erschien, um die dortigen Barone zu unterstützen.
    Robert machte Ranulf Flambard zu seinem persönlichen Berater, der schon ein enger Berater seines Vaters gewesen war. Später wurde Flambard, bis zu des Königs Tod im Jahre 1100, auch gerissener Finanzberater von Wilhelm Rufus.
    1096 beteiligte sich Robert am Ersten Kreuzzug ins Heilige Land. Es wird berichtet, dass er zum Zeitpunkt seiner Abreise derart arm gewesen sein soll, dass er teilweise tagsüber im Bett blieb, weil er nichts anzuziehen hatte. Um Geld für den Kreuzzug zu bekommen, verpfändete er seine Grafschaft an seinen Bruder Wilhelm für die Summe von 10.000 Mark. Robert und Wilhelm vereinbarten erneut, dass sie gegenseitig Erben von England und der Normandie sein sollten. Daher hätte eigentlich Robert den englischen Thron besteigen müssen, als sein Bruder am 2. August 1100 starb. Er war zu diesem Zeitpunkt auf der Rückreise vom Kreuzzug und hatte eine reiche Braut geheiratet, um Geld zur Auslösung seines Herzogtums zu erhalten. Währenddessen bestieg sein jüngerer Bruder Heinrich den Thron.
    Nach seiner Rückkehr setzte er auf Drängen von Flambard und mehreren anglo-normannischen Baronen nach England über, um die Krone von seinem Bruder Heinrich zurückzuerobern. 1101 landete Robert mit seiner Armee bei Portsmouth. Aufgrund fehlender Unterstützung der englischen Bevölkerung und militärtaktischer Fehler Roberts war es Heinrich möglich, die Invasion zurückzuschlagen. Im Friedensvertrag von Alton wurde ausgehandelt, dass Robert auf den Thron verzichtete. Schon während des Kreuzzugs berichtete man über Robert, dass er zwar auf dem Schlachtfeld hervorragend kämpfen könne, aber als General versagt habe. Auch seine Misswirtschaft in der Normandie beweist, dass er mit der Waffe bessere Fähigkeiten hatte als in der Politik.
    Im Jahre 1105 führten der weiter andauernde Zwist mit seinem Bruder Heinrich und Unruhen in der Normandie dazu, dass Heinrich in die Normandie einmarschierte.
    Der Chronist Ordericus Vitalis berichtet von einem Vorfall zu Ostern 1105, als Robert zu einer Predigt von Bischof Serlon d'Orgères von Sées gehen wollte. Robert hatte die Nacht zuvor mit Huren und Hofnarren verbracht und lag betrunken in seinem Bett, als seine Freunde seine Kleidung stahlen. Er erwachte nackt und verpasste die Predigt.
    Ein Jahr später schlug Heinrich seinen Bruder entscheidend in der Schlacht bei Tinchebray und forderte die Normandie als englischen Besitz ein, das sie dann für etwa ein Jahrhundert bleiben sollte. Robert wurde nach der Schlacht gefangen genommen und 20 Jahre in der Burg von Devizes eingekerkert. Danach wurde er nach Cardiff gebracht.
    Robert starb im Jahre 1134 in Gefangenschaft in Cardiff Castle. Er wurde in der Abteikirche von St. Peter in Gloucester beerdigt, der späteren Kathedrale von Gloucester. Ein aufwendig gestaltetes Grabmal wurde dort später errichtet.

    Familie
    Robert heiratete auf dem Rückweg vom Ersten Kreuzzug Sybilla, die Tochter von Gottfried von Brindisi, dem Grafen von Conversano, eine Großnichte Robert Guiskards, des normannischen Herzogs von Apulien. Ihr Sohn Wilhelm Clito wurde am 25. Oktober 1102 geboren und wurde Erbe des Herzogtum Normandie. Sybilla, über die von zeitgenössischen Chronisten mit großer Bewunderung geschrieben wurde, starb kurz nach der Geburt. Über ihren Tod gibt es verschiedene Theorien. Einerseits wird von Wilhhelm von Malmesbury berichtet, dass ihre Brüste zu eng geschnürt worden sind, während Robert von Torigny und Ordericus Vitalis vermuten, dass sie durch eine Intrige von adligen Frauen und der Geliebten von Robert Curthose, Agnes Giffard, ermordet wurde.
    Wilhelm Clitos Leben verlief ebenfalls unglücklich. Seine Versuche die Normandie zu erobern, scheiterten zweimal – 1119 und 1125. Seine erste Heirat mit der Tochter des Grafen von Anjou wurde annulliert durch Machenschaften seines Onkels und als er später die Grafschaft Flandern erbte, wirtschaftete er sie herunter. Wilhelm Clito starb verarmt im Jahre 1128. Dadurch gab es in der normannischen Thronfolge keinerlei Diskussionen mehr, zumindest bis zum Tod Heinrichs I.



    Literatur
    • Frank Barlow: William Rufus, Yale Univ. Press, New Haven 2000, ISBN 0-300-08291-6.
    • Charles Wendell David: Robert Curthose, Herzog der Normandie. Harvard University, Cambridge, Mass. 1920.
    • Judith Green: Robert Curthose Reassessed. Anglo-Norman Studies, 22 (1999).
    • Stephanie L. Mooers: „Backers and Stabbers“. Problems of Loyalty in Robert Curthose's Entourage. In: Journal of British Studies, 21 (1981), S. 1–17.
    • William M. Aird: Robert Curthose, Duke of Normandy: c. 1050-1134. Boydell Press, Woodbridge 2008, ISBN 1-843-83660-2.
    Weblinks
     Commons: Robert II. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Robert II, Duke of Normandy bei Find A Grave
    Einzelnachweise
    1 Eintrag zu Robert II. in der Encyclopædia Britannica.

    Familie/Ehepartner: Sybilla von Brindisi. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 20. Wilhelm I. Clito von Flandern (von der Normandie)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 25 Okt 1102; gestorben am 28 Jul 1128 in bei Aalst.

  4. 8.  Adela von England (von der Normandie)Adela von England (von der Normandie) Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in 1062; gestorben in 1138.

    Familie/Ehepartner: Stephan II. (Heinrich) von Blois. Stephan (Sohn von Theobald III. von Blois und Gundrade (Gondrée) N.) wurde geboren in cir 1045; gestorben am 19 Mai 1102. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 21. Graf Wilhelm I. (Guillaume) von Blois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1090/1093; gestorben in cir 1150.
    2. 22. Graf Theobald II. (IV.) (Diebold) von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1093; gestorben am 10 Jan 1152.
    3. 23. Eleonore von Blois  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 24. König Stephan von England (Haus Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1092 in Blois; gestorben am 25 Okt 1154 in Dover, England; wurde beigesetzt in Faversham Abbey.

  5. 9.  Agathe von England (von der Normandie)Agathe von England (von der Normandie) Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in 1064; gestorben in 1080.

    Notizen:

    Zur Heirat kam es nicht da Agathe als Verlobte Alfonsos auf der Reise von England nach Spanien verstarb.

    Gestorben:
    Sie starb auf ihrer Reise nach Spanien.

    Familie/Ehepartner: König Alfons VI. von León (von Kastilien). Alfons (Sohn von König Ferdinand I. von León, der Große und Sancha von León) wurde geboren in 1037; gestorben am 1 Jul 1109 in Toledo, Spanien; wurde beigesetzt in Abtei Santos Facundo y Primitivo (später San Benito) in Sahagún. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 10.  König Heinrich I. (Henry Beauclerc) von EnglandKönig Heinrich I. (Henry Beauclerc) von England Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in 1068 in Selby in Yorkshire; gestorben am 1 Dez 1135 in Lyons-la-Forêt, Normandie; wurde beigesetzt in Reading Abbey in Reading .

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1100 bis 1135, England; König von England (Normannische Dynastie)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_I._(England) (Sep 2018)

    Heinrich I., eng.: Henry I, (* um 1068 in Selby in Yorkshire; † 1. Dezember 1135 in Lyons-la-Forêt in der Normandie) wegen seines Interesses an den Wissenschaften Henry Beauclerk oder Henry Beauclerc genannt, war von 1100 bis 1135 König von England.
    Heinrich war der jüngste Sohn Wilhelms des Eroberers und dessen Ehefrau Mathilde von Flandern. Er regierte als Nachfolger seines Bruders, Wilhelm II., genannt William Rufus. Heinrich erhielt den Beinamen Löwe der Gerechtigkeit (eng.: Lion of Jusstice), da seine Herrschaft durch eine selbst auferlegte Machtbeschränkung der Krone gekennzeichnet war. Daneben sind aus seiner Regierungszeit die Beschleunigung der Verwaltung, die Wiedervereinigung der Domänen seines Vaters und die umstrittene Entscheidung, seine Tochter Matilda als seine Erbin einzusetzen, bekannt geworden.

    Jugend
    Heinrich I. wurde zwischen Mai 1068 und Mai 1069, vermutlich in Selby, Yorkshire in England, geboren. Als jüngster Sohn der Familie sollte er eigentlich Bischof werden und bekam eine hervorragende Schulausbildung, so gut, wie sie für junge Adligge gerade möglich war. Allerdings wurde er entgegen der ursprünglichen Planung mit etwa 18 Jahren zum Ritter geschlagen. Vermutlich zählt er zu den wenigen normannischen Regenten, die fließend Englisch sprachen. Überlieferungen zufolge war er von durchschnittlicher Größe, untersetzt, im Alter dickleibig und hatte schütteres, dunkles Haar.
    Sein Vater, Wilhelm der Eroberer, teilte das Land unter den Erben mit seinem Tod 1087 auf:
    • Robert Curthose erhielt das Herzogtum der Normandie.
    • Wilhelm II. erhielt das Königreich England.
    • Heinrich bekam 5.000 Pfund Silber.

    Herrschaftsübernahme
    Die beiden älteren Brüder schlossen den Pakt, dass wenn einer der beiden ohne Erben sterben würde, beide Domänen ihres Vaters unter dem überlebenden Bruder wiedervereinigt würden. Als Wilhelm II. 1100 jedoch starb, kehrte Robert gerade vom Ersten Kreuzzug zurück. Seine Abwesenheit, gepaart mit seinem schlechten Ruf unter den adligen Normannen, ebneten Heinrich den Weg, die Schlüsselgewalt über das königliche Anwesen in Winchester zu ergreifen. Er wurde von den führenden Baronen als König akzeptiert und am 5. August, drei Tage später, in Westminster gekrönt. Er sicherte seine Macht durch die Charta der Freiheiten, einer Vorgängerin der Magna Charta, die er den Adligen zugestand.
    Am 11. November 1100 heiratete Heinrich I. Edith, eine Tochter von König Malcolm III. von Schottland. Da Edith zugleich die Nichte Edgar Æthelings war, verschmolz mit der Heirat die normannische Linie mit der alten englischen Linie der Könige. Die Heirat missfiel den normannischen Baronen jedoch, und als Konzession ihnen gegenüber änderte Edith ihren Namen in Matilda, als sie Königin wurde.
    Im folgenden Jahr, 1101, versuchte Robert Curthose die Krone mit einem Feldzug zurückzuerobern. Dies scheiterte, und im Vertrag von Alton erkannte Robert Heinrich I. als König von England an und kehrte zunächst friedlich in die Normandie zurück.
    1105 führte Heinrich, um die dauernde Bedrohung durch Robert Curthose zu bannen, ein Expeditionsheer über den Ärmelkanal. 1106 besiegte er das normannische Heer in der vernichtenden Schlacht bei Tinchebray. Er ließ seinen Bruder einkerkern und gliederte das Herzogtum der Normandie als Besitztum Englands ein. So vereinigte er die alten Domänen seines Vaters. Nachdem er sich gegen seinen Bruder durchgesetzt hatte, unterstützte Heinrich die normannische Eroberung von Wales. Dabei musste eer sich teilweise gegen die mächtigen anglonormannischen Barone der Grenzregionen durchsetzen, wobei sich der König nicht scheute, sich im Kampf gegen seine Barone mit walisischen Fürsten zu verbünden. Nachdem seine Barone bereits große Teile von Südwales unter normannische Herrschaft gebracht hatten, führte Heinrich 1114 und 1121 selbst zwei Feldzüge gegen die walisischen Fürstentümer. Unter dem Eindruck dieser Feldzüge blieb Wales zu weiten Teilen unter direkter normannischer Herrschchaft oder zumindest Oberherrschaft. Erst unter König Eduard I. erreichte die anglonormannische Herrschaft über Wales die Ausdehnung und das Ausmaß der normannischen Herrschaft wie zur Zeit von Heinrich.[1] Nach dem Tod Heinrichs kam es in weiten Teilen von Wales zu einem Aufstand gegen die normannische Herrschaft. Nach Norden erreichte Heinrich I. 1124 durch die Thronbesteigung seines Schwagers David in Schottland eine Absicherung. Dagegen verlor er in Frankreich 1113 das Fürstentum Maine an Fulko, Graf von Anjou, und verhielt sich in seinen normannischen Territorien auch ansonsten defensiv.

    Reichsorganisation
    Als König bemühte sich Heinrich I. um Sozial- und Justizreformen:
    • die Charter of Liberties (die Charta der Freiheiten)
    • die Wiederherstellung der Gesetze von König Eduard dem Bekenner.
    Auf dem Feld der Kirchenpolitik geriet Heinrich I., ebenso wie einige Jahre zuvor im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation Kaiser Heinrich IV., in den Investiturstreit hinein. Während diese Auseinandersetzung auf dem Kontinent tobte, konnte sie in England trotz immer wieder aufflammender Streitigkeiten lange in ihrer vollen Schärfe vermieden werden. Hauptkontrahent Heinrichs war Anselm von Bec, der Erzbischof von Canterbury und damit höchster Kleriker Englands. Heinrich bestand auf dem Recht zur Einsetzung (Investitur) von hochrangigen Geistlichen sowie auf der Oberaufsicht des Königs über alle Verlautbarungen von Synoden und über den Kontakt zwischen englischen Geistlichen und dem Papst. Anselm von Bec, der unter Wilhelm II. aus England geflohen war, kehrte unter Heinrich zurück, weigerte sich aber, das Erzbistum aus des Königs Händen zu empfangen und ihm Gefolgschaft zu leisten. Heftige Auseinandersetzungen folgen, auf deren Höhepunkt Anselm dem König mit Exkommunikation drohte. Auf der Synode von London 1107 versprach Heinrich I. daraufhin, keine Bischöfe und Äbte mehr einzusetzen. Allerdings unterstützte der König die Kirchenreform auf anderen Gebieten. So versah er die neuen monastischen Reformorden, vor allem die Augustiner-Chorherren und zum Ende seiner Herrschaft hin die Zisterzienser, mit reichen Schenkungen. Entschlossen setzte er sich gegen die noch weit verbreitete Priesterehe und für die Durchsetzung des Zölibats ein.
    Was die Reichsorganisation betrifft, so setzte erst Heinrich I. die unter Wilhelm dem Eroberer begonnene Verbesserung wirklich um. Der Exchequer (Fiskus), jeweils einer für England und für die Normandie, wurde zum Knotenpunkt der Reichsverwaltung. Auf den englischen Exchequer bezogen sich die Sheriffs, die in jeder Grafschaft die königlichen Abgaben eintrieben und in steigendem Maß auch Verwaltungsaufgaben wahrnahmen. Die königliche Rechtsprechung weitete sich über das ursprüngliche FeFeld der Schwerkriminalität auch auf Prozesse aus, bei denen es um Grundbesitz ging. Darüber hinaus stützte sich die königliche Verwaltung auch auf die Kirchenstruktur mit Bischöfen und Äbten als wichtigen Lehensnehmern. Auch schriftliche Erlasse des Königs, so genannte writs, spielten eine immer größere Rolle. Die pipe rolls, Rechnungslisten des Exchequers, gehören heute zu den wichtigsten Dokumenten der englischen Geschichtsschreibung. Die ältesten Exemplare stammen aus der Zeit Heinrichs I.

    Familie
    Mit Matilda, die während des Königs Abwesenheit Regentenaufgaben übernahm und sich um den Ausbau Londons verdient machte („good queen Maud“), hatte Heinrich I. zwei Kinder, bevor sie 1118 verstarb. Am 29. Januar 1121 heiratete er Adelheid von Löwen, die Tochter Gottfrieds I., des Grafen von Löwen, doch aus dieser Heirat gingen keine Kinder hervor. Heinrich hatte jedoch zahlreiche uneheliche Kinder, mehr als zwanzig sind bekannt, die im Zeitraum zwischen 1100 und 1120 geboren wurden (siehe unten). Die meisten unehelichen Söhne übernahmen später wichtige Fürstentümer, die Töchter wurden nach politischen Gesichtspunkten verheiratet.
    Heinrich hatte zwei Söhne, die bei der Havarie des White Ship am 25. November 1120 an der Küste der Normandie starben. Einer dieser beiden Söhne, Richard, war unehelich und wird in den Überlieferungen nur sporadisch erwähnt, so dass die Vermutung geäußert wurde, er habe niemals existiert. Mit dem Tode des anderen, William Ætheling, des einzigen ehelichen Sohnes Heinrichs, war das Königreich jedoch in eine Krise geraten.
    Da er ohne männlichen Erben war, verpflichtete Heinrich I. ungewöhnlicherweise seine Barone, seine Tochter Prinzessin Matilda als Erbin anzuerkennen. Sie war die Witwe Kaiser Heinrichs V. des Heiligen Römischen Reiches.
    Heinrich I. starb an einer Lebensmittelvergiftung durch faule Neunaugen im Dezember 1135 bei St. Denis le Fermont in der Normandie und wurde im Kloster Reading Abbey in Reading beigesetzt. Im März 2015 wurde bekannt, dass nach der erfolgreichen Suche nach den Überresten König Richards III. geplant ist, auch die sterblichen Überreste Heinrichs auf dem Gelände des größtenteils im 16. Jahrhundert zerstörten Klosters zu suchen.[2]
    Obwohl Heinrichs I. Barone Loyalität gegenüber seiner Tochter Matilda als ihre Königin geschworen hatten, gaben das Geschlecht Matildas und ihre Wiederverheiratung mit dem Geschlecht der Anjous, Feinden der Normannen, Heinrichs I. Neffen Stephan von Blois die Gelegenheit, um nach England zu kommen und den Thron mit der Unterstützung des Volkes als Stephan I. für sich zu beanspruchen.
    Der Kampf zwischen Matilda und Stephan gipfelte in einem langen Bürgerkrieg, der anomische Zustände hervorrief. Der Streit konnte schließlich beendet werden, nachdem Stephan 1153 Matildas Sohn Heinrich als seinen Erben bestimmte.
    Der wichtigste zeitgenössische Geschichtsschreiber über das Leben und Wirken Heinrichs I. ist Ordericus Vitalis. In seiner Kirchengeschichte wird der König häufig erwähnt.

    Titel (genauer):
    Besiegte seinen Bruder Robert Kurzhose 1106 in der Schlacht bei Tinchebray und vereinte so wieder das anglo-normannische Reich seines Vaters. Verteidigte sein Reich gegen die Ansprüche seines Neffen Wilhelm Clito, den er 1119 in der Schlacht von Brémule besiegte. Etablierte ein „administratives Königtum“ mit einer effizienten Verwaltung und Rechtsprechung. Nach dem Tod seines Erbsohnes beim Untergang des Weißen Schiffs 1120 bestimmte er seine Tochter zur Erbin.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_Englands

    Gestorben:
    Starb an einer Lebensmittelvergiftung durch faule Neunaugen.

    Heinrich heiratete Königin Matilda (Edith) von England (von Schottland) in Datum unbekannt. Matilda (Tochter von König Malcolm III. von Schottland, Langhals und Margareta von Schottland) gestorben in 1118. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 25. Kaiserin Matilda von England  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 7 Feb 1102; gestorben am 10 Sep 1167 in Rouen.

    Heinrich heiratete Adelheid von Löwen am 29 Jan 1121. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Ansfriede. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Edith. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Edith (Sigulfsson). [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Sybil Corbet. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 26. Reginald de Dunstanville, 1. Earl of Cornwall  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1110; gestorben am 1 Jul 1175 in Chertsey, Surrey.

    Familie/Ehepartner: Nest von Deheubarth ferch Rhys. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Isabel von Beaumont. Isabel (Tochter von Robert I. von Beaumont (von Meulan), 1. Earl of Leicester und Elisabeth (Isabel) von Vermandois) wurde geboren in cir 1113; gestorben in nach 1172. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 27. Robert de Caen, 1. Earl of Gloucester  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1100 in Caen; gestorben am 31 Okt 1147.
    2. 28. Mathilde (Maud) von England  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1128.
    3. 29. Mabile (Mabel, Eustachia, Richilde) von England  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1105.
    4. 30. Constance von England  Graphische Anzeige der Nachkommen
    5. 31. Alix von England  Graphische Anzeige der Nachkommen
    6. 32. (Elizabeth?) von England  Graphische Anzeige der Nachkommen

  7. 11.  Konstanze von England (von der Normandie)Konstanze von England (von der Normandie) Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in 1066; gestorben in 1094.

    Konstanze heiratete Alain IV. von Bretagne (Cornouaille) in 1086. Alain (Sohn von Graf Hoël II. (V.) von Cornouaille und Havise (Hawisa) von der Bretagne) wurde geboren in 1072; gestorben in 1119. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 12.  Graf Robert II. von Flandern (von Jerusalem)Graf Robert II. von Flandern (von Jerusalem) Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Robert2, 1.Balduin1) wurde geboren in 1065; gestorben am 5 Okt 1111 in Meaux, Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1093-1111, Flandern; Graf von Flandern https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Flandern
    • Titel (genauer): 1093-1111, Flandern; Count of Flanders https://en.wikipedia.org/wiki/County_of_Flanders
    • Titel (genauer): 1093-1111, Flandern; Compte de Flandre https://fr.wikipedia.org/wiki/Comté_de_Flandre

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_II._(Flandern)

    Robert II., genannt von Jerusalem (lat: Robertus Hierosolimitanus; * um 1065; † 5. Oktober 1111 bei Meaux), war ein Graf von Flandern aus dem Haus Flandern. Er war der älteste Sohn des Grafen Robert I. des Friesen und der Gertrude Billung, einer Tochter des Herzogs Bernhard II. von Sachsen.

    Leben
    Robert übernahm bereits in den Jahren 1086 bis 1090 die Regentschaft in Flandern, während sein Vater eine Pilgerreise in das heilige Land beging. Nach dem Tod des Vaters 1093 konnte er von seinem Vetter aus dem Hennegau unbestritten in der Grafschaft Flandern nachfolgen. Er nahm am ersten Kreuzzug teil, bei dem er sich vor allem bei der Schlacht von Doryläum, der Belagerung Antiochias, der Belagerung Jerusalems und der abschließenden Schlacht von Askalon hervortat. Aufgrund dieser Teilnahme wurde er als Robert von Jerusalem oder Robert der Kreuzfahrer bekannt.[1] Spätestens im Frühjahr 1100 war er wieder in Flandern.
    Am 10. März 1101 schloss Robert in Dover ein Bündnispakt mit König Heinrich I. von England, indem er ihm 1000 Ritter für eine jährliche Zahlung von 500 Silbermark zur Verfügung stellte.[2] Damit vertiefte er die Allianz Flanderns mit England, die bereits von seinem Vater begonnen wurde. Am 17. Mai 1110 wurde das Bündnis erneut in Dover vertraglich bestätigt, indem Robert 500 weitere Ritter für 400 Silbermark an den anglo-normannischen König verkaufte.[3] Sein Bündnis mit Heinrich I. von England hinderte Robert nicht daran auch Partei für dessen Erzrivalen und seinen Lehnsherrn, König Ludwig VI. von Frankreich, zu ergreifen. Ihn unterstützte er 1111 im Kampf gegen den rebellierenden Grafen Theobald IV. von Blois und wurde dabei in einem Gefecht bei Meaux tödlich verwundet. Bestattet wurde er in der Abtei Saint-Vaast in Arras.
    Robert war seit etwa 1092 verheiratet mit Klementia († um 1133), einer Tochter des Grafen Wilhelm I. von Burgund. Ihr gemeinsamer Sohn war Graf Balduin VII. von Flandern († 1119)


    Einzelnachweise
    1 Ordericus Vitalis nannte ihn „Jerusalemkrieger“ (bellicosus Jerosolimitae); Historia Ecclesiastica, VI, S. 162
    2 Elisabeth M. C. Van Houts: The Normans in Europe, in: Manchester medieval sources series (2000), S. 220–222; Mit einer englischen Übersetzung des Vertragstextes.
    3 Charles Johnson, H. A. Cronne, H. W. C. Davis: Regesta Regnum Anglo-Noermanorum (2009), Nr. 941, S. 92
    Weblinks
    Commons: Robert II. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Bram Brutsaert: Boudewijn VII Hapkin, een Witte Ridder uit de 12de eeuw, graaf van Vlaanderen (1111–1119). Dissertation 2003–2004 an der Universität Löwen, hier: Deel I. Prins Boudewijn (1093–1111)

    Familie/Ehepartner: Klementina (Clémence) von Burgund. Klementina (Tochter von Graf Wilhelm I. von Burgund, der Grosse und Stephanie von Vienne (von Longwy?)) gestorben in cir 1133. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 33. Graf Balduin VII. von Flandern (von Jerusalem), mit dem Beil  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1093; gestorben am 17 Jan 1119 in Rousselaere.

  9. 13.  Königin Adela von FlandernKönigin Adela von Flandern Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Robert2, 1.Balduin1) wurde geboren in cir 1064; gestorben in 1115 in Apulien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Dänemark, Herzogin von Apulien und Kalabrien

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Adela_von_Flandern

    Adela von Flandern, in den süditalienischen Quellen Ala [1] oder Alana (* um 1064; † April[2] 1115 in Apulien) war durch Heirat Königin von Dänemark, später Herzogin von Apulien und Kalabrien.

    Leben
    Adela war die älteste Tochter von Graf Robert I. der Friese von Flandern (1035–1093) und der sächsischen Adligen Gertrud († 1089), Tochter des Herzog Bernhard II. von Sachsen aus dem Hause Billunger.
    In erster Ehe heiratete Adela 1080 in Odense den dänischen König Knut IV. der Heilige (1040–1086), zweiter Sohn von König Sven Estridsson. Aus der gemeinsamen Ehe gingen drei Kinder hervor:
    • Karl I. der Gute (1085–1127), Graf von Flandern ∞ 1117 Margarete von Clermont
    • Ingrid (1086–1130) ∞ Folke, schwedischer Jarl
    • Cäcilie (1087–1131) ∞ Erich von Gotland
    Nachdem ihr Mann und sein Bruder Benedikt am 10. Juli 1086 in Odense in der von ihm errichteten Kirche St. Alban erschlagen wurden, floh sie mit ihren Kindern zurück nach Flandern. Anfang 1092 heiratete sie in zweiter Ehe den Herzog von Apulien und Kalabrien, Roger Borsa (1061–1111), zweiten Sohn des Herzogs Robert Guiskard aus dem Hause Hauteville und Sikelgaitas von Salerno. Aus dieser Ehe gingen drei Söhne hervor:
    • Ludwig († 1094)
    • Guiskard († 8/1108)[3]
    • Wilhelm II. (1095–1127)
    Alana führte zunächst die Regentschaft für Wilhelm, die Quellen für diese Zeit sind jedoch sehr spärlich.



    Einzelnachweise
    1 Romuald von Salerno, Chronicon , ed. C.A. Garufi S. 200, der über die Eheschließung und die Kinder berichtet. Im Mai 1092 wird Alana erstmals in einem Diplom erwähnt.
    2 Der Monat nach Romualdi Salernitani chronicon, ed. Garufi, S. 207
    3 Romuald von Salerno, Chronicon , ed. C.A. Garufi S. 204.
    Literatur
    • Ferdinand Chalandon, Histoire de la domination normande en Italie et en Sicile, 2 Bde Paris 1907 (Ndr. New York 1960), hier Band I, S. 298f., 311, 313, 317.
    • Hubert Houben, Il "libro del capitolo" del monastero della SS.Trinità di Venosa (Cod. Casin.334): una testimonianza del Mezzogiorno normanno, Galatina 1984, S. 133.
    • Erich Brandenburg: Die Nachkommen Karls des Großen; Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998
    Weblinks
    • Genealogie-Mittelalter

    Adela heiratete König Knut IV. von Dänemark, der Heilige in 1080 in Odense. Knut (Sohn von König Sven Estridsson von Dänemark und Aussereheliche Beziehungen) wurde geboren in cir 1043; gestorben am 10 Jul 1086 in Odense. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 34. Graf Karl I. von Flandern (von Dänemark), der Gute  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1127 in in der Kirche St. Donatus in Brügge.
    2. 35. Ingegerd (Ingegärd) Knutsdotter von Dänemark  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Familie/Ehepartner: Herzog Roger Borsa von Apulien. Roger wurde geboren in 1061; gestorben am 22 Feb 1111. [Familienblatt] [Familientafel]


  10. 14.  Gertrude von FlandernGertrude von Flandern Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Robert2, 1.Balduin1)

    Familie/Ehepartner: Heinrich III. von Löwen. Heinrich (Sohn von Graf Heinrich II. von Löwen und Adelheid von Betuwe) wurde geboren in 1060; gestorben in Februar oder März 1095 in Tournai. [Familienblatt] [Familientafel]

    Gertrude heiratete Herzog Dietrich II. von Oberlothringen (Haus Châtenois) in 1096. Dietrich (Sohn von Herzog Gerhard von Oberlothringen (von Elsass) (Haus Châtenois) und Hedwig von Namur) wurde geboren in vor 1065; gestorben am 23 Jan 1115; wurde beigesetzt in Châtenoi. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 36. Graf Dietrich von Elsass (von Flandern)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1099; gestorben am 4 Feb 1168; wurde beigesetzt in Abtei von Watten, zwischen Saint-Omer und Gravelines.

  11. 15.  Philipp von Loo Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Robert2, 1.Balduin1) gestorben in 1127.

  12. 16.  Ogiva von Flandern Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Robert2, 1.Balduin1) gestorben in vor 1141.


Generation: 4

  1. 17.  Ida von HennegauIda von Hennegau Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Balduin1)

    Ida heiratete Herr Thomas von Coucy (von Marle) in 1100, und geschieden. Thomas (Sohn von Graf Enguerrand I. von Boves (von Coucy) und Herrin Adèle (Ada, Ade) von Marle) wurde geboren in cir 1073; gestorben in 1130 in Burg Coucy, Frankreich. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 37. Beatrix de Coucy  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1156.

    Familie/Ehepartner: Guy de Chièvres. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 18.  Graf Balduin III. von HennegauGraf Balduin III. von Hennegau Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Balduin1) wurde geboren in 1088; gestorben in 1120.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1098 bis 1120, Grafschaft Hennegau; Graf von Hennegau (Haus Flandern)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_III._(Hennegau) (Okt 2017)

    Balduin III. (* 1088; † 1120) aus dem Haus Flandern war ab 1098 Graf von Hennegau. Er war der Sohn von Graf Balduin II. und Ida von Löwen.
    Balduin III. schloss sich in seinem Kampf um die Grafschaft Flandern, die seinem Vater von dessen Onkel Robert I. vorenthalten worden war, einer Koalition um Kaiser Heinrich V. an, die sich gegen Graf Robert II. von Flandern richtete. Sie griffen 1105 an, unterlagen jedoch, woraufhin Balduin 1110 Cambrai abtreten musste. Nach dem Tod des Grafen Balduin VII. von Flandern 1119 versuchte er gegen dessen Nachfolger Karl von Dänemark erneut, das Land zu erobern, allerdings ebenso erfolglos.

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Hennegau (niederl. Henegouw für den Gau, Henegouwen für die spätere Grafschaft; franz. le Hainaut; mittellat. Hannonia), benannt nach der Gegend am Fluss Henne, ist ein historisches Territorium auf dem heutigen Gebiet Belgiens und Frankreichs.
    "1051 starb Graf Hermann von Bergen, Schwiegersohn des Grafen Reginar V. Seine Witwe Richilde brachte die drei Grafschaften an ihren zweiten Gemahl, den Grafen Balduin VI. von Flandern († 1070), den man im Hennegau Balduin I. nannte. Nach ihrer Niederlage in der Schlacht von Cassel (1071) versuchte Richilde, ihre Grafschaften und Allode beim deutschen König Heinrich IV. zu Geld zu machen. Bischof Dietwin von Lüttich kaufte die Lehnshoheit über die Allode und die Reichslehen. Er gab die Lehen über die neue Grafschaft Hennegau an den Herzog von Niederlothringen, der darauf die Grafschaft der Gräfin Richilde zu Lehen gab. Auf diese Weise (Refeodalization genannt) ging die Reichsunmittelbarkeit verloren."
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Hennegau (Sep 2023)

    Balduin heiratete Jolante von Wasserberg in cir 1107. Jolante (Tochter von Graf Gerhard III. von Geldern (von Wassenberg) Flamenses) wurde geboren in cir 1090. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 38. Graf Balduin IV. von Hennegau  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1088; gestorben in 1120.
    2. 39. Richildis von Hennegau (Flandern)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  3. 19.  Richilde von HennegauRichilde von Hennegau Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Balduin1)

    Richilde heiratete Amalrich III. (Amaury) von Montfort in cir 1115, und geschieden in 1118. Amalrich (Sohn von Simon I. von Montfort und Agnes von Évreux) gestorben in 1137. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 20.  Wilhelm I. Clito von Flandern (von der Normandie) Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Robert3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren am 25 Okt 1102; gestorben am 28 Jul 1128 in bei Aalst.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Gefallen in der Schlacht bei Aalst

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_I._(Flandern)

    Wilhelm I. Clito (* 25. Oktober 1102; † 28. Juli 1128 gefallen bei Aalst) war Titular-Herzog der Normandie. Außerdem war er durch Ehe von 1123 bis 1124 Graf von Maine und ab 1127 Graf von Vexin und Graf von Flandern.

    Leben
    Wilhelm war der einzige Sohn des Herzogs Robert von der Normandie und Sibylle von Conversano († 1103). Seine Großeltern waren Wilhelm der Eroberer und dessen Frau Mathilde von Flandern.

    Kampf um die Normandie
    Bereits während Wilhelms Kindheit hatte sein Onkel, König Heinrich I. von England 1105 das Herzogtum Normandie besetzt und seit 1106 seinen Vater Robert eingekerkert. Wilhelm versuchte zweimal 1117–1119 (Schlacht von Brémule) und 1123–1124 erfolglos das Herzogtum zurückzuerlangen.
    Nachdem 1120 Heinrichs einziger legitimer Sohn, William Ætheling, ertrunken war, wurde Wilhelm Clito – auch in England – als möglicher englischer Thronfolger gehandelt[1].

    Graf von Maine
    1123 heiratete Wilhelm Sibylle, die Tochter seines Verbündeten Fulko V. von Anjou, wodurch er die Grafschaft Maine als Mitgift erhielt. Im Gegenzug setzte Heinrich I. allerdings 1124 die kirchliche Annullierung dieser für ihn gefährlichen Ehe durch.

    Graf von Vexin
    1127 fand Wilhelm Beistand von König Ludwig VI. von Frankreich. Dieser vermittelte ihm die Ehe, Johanna von Montferrat, einer Tochter des Markgrafen Rainer von Montferrat und Halbschwester von Ludwigs Gattin Adelheid von Maurienne. Als Brautgabe erhielt er die an die Normandie angrenzende Grafschaft Vexin.

    Graf von Flandern
    Nachdem 1127 sein Vetter zweiten Grades, Graf Karl I. von Flandern, ohne Erben gestorben war, gelang es Wilhelm, ebenfalls auf Vermittlung von König Ludwig VI., dessen Nachfolge in der Grafschaft Flandern anzutreten.
    Da Wilhelm Clito den Erwerb Flanderns als Sprungbrett für seine Ansprüche auf Normandie und England nutzen wollte, leistete Heinrich I. finanzielle Hilfe für Wilhelms Gegner und trug damit zur Entfesselung eines Aufstands bei – die flämischen Städte hatten schon aus wirtschaftlichen Gründen Probleme mit einem englandfeindlichen Grafen. Im Februar 1128 erhoben sich zunächst Saint-Omer und Gent gegen Wilhelm. Als Gegenkandidat trat sein Vetter zweiten Grades, Dietrich von Elsass, auf. Nach militärischen Anfangserfolgen erlitt Wilhelm vor Aalst eine Verwundung, der er im Juli 1128 schließlich erlag. Er hatte keine Kinder, Dietrich von Elsass setzte sich als sein Nachfolger in Flandern durch.



    Einzelnachweis
    1 Dieter Berg: Die Anjou-Plantagenets: Die englischen Könige im Europa des Mittelalters (1100–1500). Kohlhammer, 2003, ISBN 3-17-014488-X, S. 20
    Weblinks
    • William III 'Clito', Comte de Flandre auf thepeerage.com, abgerufen am 26. Juli 2015 (englisch)

    Wilhelm heiratete Johanna von Montferrat in 1127. Johanna (Tochter von Markgraf Rainer von Montferrat (Aleramiden) und Gisela von Burgund) gestorben in 1191. [Familienblatt] [Familientafel]

    Wilhelm heiratete Sibylle von Anjou-Château-Landon in 1123, und geschieden in 1124. Sibylle (Tochter von Graf Fulko V. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) und Gräfin Erembuge de La Flèche) wurde geboren in cir 1112; gestorben in 1165 in Bethanien. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 21.  Graf Wilhelm I. (Guillaume) von BloisGraf Wilhelm I. (Guillaume) von Blois Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in 1090/1093; gestorben in cir 1150.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Blois; Graf von Blois
    • Besitz: Schloss Sully-sur-Loire; Burg von Sully
    • Titel (genauer): cir 1105 bis 1150, Herrschaft, Herzogtum Sully; Herr von Sully durch seine Ehefrau -Haus Blois-

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_(Blois) (Aug 2023)

    Wilhelm (* 1090/93; † um 1150) war ein Graf von Blois und Chartres aus dem Haus Blois. Er war der älteste Sohn des Grafen Stephan (Heinrich) von Blois und der Adela von der Normandie. Mütterlicherseits war er der älteste Enkel von Wilhelm dem Eroberer.

    Wilhelm folgte seinem im Jahr 1102 auf dem Kreuzzug gefallenen Vater als Graf von Blois und Chartres nach, weil er aber zu dieser Zeit noch unmündig war stand er unter der Vormundschaft seiner Mutter. Um das Jahr 1106/07 wurde er auf Betreiben seiner Mutter zugunsten des jüngeren Bruders Theobald als Graf abgesetzt, weil er angeblich unter einer geistigen Krankheit gelitten hat.

    Besitz:
    Wilhelm blieb letztlich nur der Besitz der Burg von Sully, zu der er durch seine um 1100 geschlossene Ehe mit deren Erbin, Agnes von Sully, gelangt war und welche seine Nachkommen noch bis in das 14. Jahrhundert hinein hielten.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_(Blois)

    Titel (genauer):
    Die Herrschaft Sully (ab 1606 Herzogtum Sully) war ein Gebiet in der französischen Provinz Orléanais um die Gemeinde Sully-sur-Loire. Sie bestand aus den Kastellaneien Sully, Saint-Gondon und Sennely.
    Die Herren von Sully sind seit dem 10. Jahrhundert bezeugt. Die erste Dynastie erlosch Anfang des 12. Jahrhunderts, das Erbe trat eine Linie des Hauses Blois an. Anfang des 15. Jahrhunderts erlosch auch diese Familie, das Erbe ging jetzt das Haus La Trémoille an. Wiederum zwei Jahrhunderte später wurde Sully an Maximilien de Béthune, Marquis de Rosny verkauft, der 1606 zum Herzog von Sully ernannt wurde. Der letzte Herzog starb 1807.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Sully

    Wilhelm heiratete Agnes von Sully in cir 1095/1100. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 40. Marguerite von Sully (von Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 15 Dez wohl 1145; wurde beigesetzt in Foucarmont.
    2. 41. Herr Archambaud III. (Eudes) von Sully (von Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1109; gestorben in 1164.

  6. 22.  Graf Theobald II. (IV.) (Diebold) von Champagne (Blois)Graf Theobald II. (IV.) (Diebold) von Champagne (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in 1093; gestorben am 10 Jan 1152.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Chartres; Graf von Chartres als Theobald IV.
    • Titel (genauer): Vizegrafschaft, Grafschaft Châteaudun; Graf von Châteaudun
    • Titel (genauer): Grafschaft Meaux; Graf von Meaux als Theobald II.
    • Titel (genauer): Grafschaft Troyes; Graf von Troyes (Champagne) als Theobald II.
    • Titel (genauer): 1107 bis 1152, Grafschaft Blois; Graf von Blois
    • Titel (genauer): 1093 bis 1152, Grafschaft Sancerre; Graf von Sancerre

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Theobald_II._(Champagne)

    Theobald der Große (franz.: Thibaut le Grand, * 1093; † 10. Januar 1152) war ab 1102 als Theobald IV. Graf von Blois, Chartres, Châteaudun, Sancerre und als Theobald II. Graf von Meaux, sowie seit 1125 ebenfalls als Theobald II.
    Graf von Troyes (Champagne).

    Biographie
    Er war der älteste Sohn von Graf Stephan Heinrich von Blois und Adela von England, einer Tochter Wilhelm des Eroberers, und der ältere Bruder des späteren englischen Königs Stephan. Obwohl nicht der älteste Sohn wurde Theobald dennoch der Haupteterbe seines Vaters, nachdem sein älterer Bruder Wilhelm vermutlich wegen einer geistigen Behinderung vom Erbe ausgeschlossen wurde. 1125 erbte Theobald von seinem Onkel Hugo die Grafschaft Troyes sowie den Titel eines Grafen von Champagne (comees Campanie), den er selbst geschaffen hatte, obwohl er nicht die gesamte Provinz beherrschte. Zunächst stand Theobald unter der Vormundschaft seiner Mutter, die auch nach seiner Mündigkeit 1109 großen Einfluss auf ihn hatte. Zuvor wurde Theobald 1107 zum Ritter geschlagen.
    Theobald führte zu seinem königlichen Lehnsherren Ludwig VI. ein wechselhaftes Verhältnis. Zunächst stand er dem König während des sogenannten „Aufstand der kleinen Barone“ bei, und brannte dabei 1111 die Stammburg des aufrührerischen Herrn von Le Puiset nieder. Doch schon bald darauf zerwarf er sich mit dem König, Ursache war die vakant gewordene Grafschaft Corbeil auf die Theobald einen Anspruch erhob, den der König aber nicht anerkannte. Theobald verbündete sich mit den Aufständisischen, wurde aber bei Toury durch den König geschlagen. Gegen dessen Verbündeten, Graf Robert II. von Flandern, konnte Theobald in der Nähe von Meaux aber siegen. Nach einem kurzzeitigen Frieden 1113 unterstützte Theobald 1114 den rebellierenden Hugues de Crécy bei der Verteidigung von Gournay, die aber erfolglos verlief und somit den Aufstand beendete.
    Theobald verbündete sich danach mit seinem Onkel König Heinrich I. von England und führte den Kampf gegen König Ludwig VI. fort, dessen verbündeten Grafen Wilhelm II. von Nevers er 1115 gefangen nahm. Im Oktober 1119 war Theobald zu einem Friededen mit dem König gezwungen, nachdem Papst Kalixt II. auf einem Konzil in Reims sowohl Kaiser Heinrich V., den Gegenpapst Gregor VIII. und auch den ihn unterstützenden Heinrich I. von England exkommunizierte. Theobald leistete daraufhin dem König Heerfolge, nachdem der Kaiser 1124 mit einem Heer in Frankreich einfiel, dabei aber bei Metz zum Rückzug genötigt werden konnte. Nach der Bewältigung dieser Bedrohung nahm Theobald seine Opposition zum König wieder auf und unterstützte 1127 den Aufstand des Stephan von Garlande, worauf der König mit einem Heer die Champagne verwüstete.
    1135 starb Heinrich I. von England und Theobald wurde als ältester Enkel Wilhelms des Eroberers von den normannischen Baronen die Krone angetragen, da diese einen Erbgang an die Grafen von Anjou durch seine Cousine Matilda verhindern wollten. Doch sein jüngerer Bruder Stephan, der bereits in England begütert war, bemächtigte sich mit Unterstützung des dritten Bruders Bischof Heinrich von Winchester des Thrones und wurde dabei von Papst Innozenz II. anerkannt. Gegen diese Usurpation setzten sich Matilda und ihr Ehemann Graf Gottfried V. von Anjou zur wehr und verbündeten sich dafür mit dem Herzog von Aquitanien. Zunächst konnten sich die Blois-Brüder behaupten besonders nachdem Aquitanien durch den Tod des Herzogs 1137 neutrallisiert wurde und Theobald die Ehe dessen Erbtochter Eleonore mit dem neuen französischen König Ludwig VII. vermittelten konnte. Im gleichen Jahr wurde Theobald von seinem Bruder mit der Regentschaft in der Normandie betraut als Ausgleich für die entgangene Krone.
    Dieser Annäherung an die französische Krone folgte jedoch bald eine neue Konfrontation. Im Streit um die Investitur eines neuen Erzbischofs in Bourges 1141 zwischen dem König und dem Papst ergriff Theobald Partei für den päpstlichen Kandidaten. Ein Jahr später kam es zu einem tiefer gehenden Bruch mit dem König nachdem sich dessen Vetter und Seneschall, Graf Rudolf von Vermandois, von Theobalds Schwester trennte um stattdessen eine Schwester der Königin zu heiraten. Theobald sah daririn ein Komplott des Königs gegen ihn und erreichte auf einem Konzil im champagnischen Lagny die Verhängung des Interedikts über Vermandois. Der König erklärte Theobald den Krieg und marschierte mit seinem Bruder Robert von Dreux in die Champagne ein. Nachdem dabei der König bei einem Angriff auf Vitry mehr als tausend Menschen in einer Kirche niederbrennen ließ, rief Theobald über dem ihm vertrauten Bernhard von Clairvaux die Autorität des Papstes an, was 1143 einen in Vitry geschlossenen Frieden erzwang, indem der König die Champagne räumen und auch in der Bischofsfrage in Bourges nachgeben musste.
    Dieser Konflikt gegen den König hatte zur Folge, dass Theobald dem zur selben Zeit offen ausbrechenden englischen Bürgerkrieg und der damit einhergehenden Invasion der Normandie durch den Grafen von Anjou weitestgehend tatenlos gegenüberstand, wodurch bis 1144 die Normandie verloren ging. Diese Entwicklung förderte im Gegenzug die Versöhnung Theobalds mit dem König, der sich von dem Machtzuwachs der Anjous bedroht sah und somit auf starke Bündnispartner angewiesen war.
    Theobald starb am 10. Januar 1152 und wurde in der Kirche von Lagny bestattet. Durch sein Geschick konnte der Einfluss der Champagne im Osten Frankreichs erheblich erweitert werden, indem er seine Oberhoheit auf fünf Vasallen des Erzbischofs von Reims, auf ebenso viele des Bischofs von Langres und auf mehrere des Herzogs von Burgund ausdehnte, darunter vor allem Joigny.
    Der Nachwelt ist Teobald unter anderem auch als tatkräftiger Förderer der Zisterzienser bekannt was sich in den Stiftungen bedeutender Einrichtungen des Ordens, zum Beispiel der Abteien von Clairvaux, Trois-Fontaines und Pontigny, niederschlug. Dem streitbaren Philosophen Peter Abaelard gewährte er nach dessen Flucht aus Saint-Denis Asyl in der Champagne. Weiterhin leiteten die Champagnemessen, die seit Theobald unter gräflicher Schirmherrschaft standen, eine wirtschaftliche Prosperität der Champagne ein, welche die Region zu einer der reichsten in Europa werden ließ.

    Name:
    Theobald hinterließ seinen Besitz seinem ältesten Sohn Heinrich I., der ihn wenig später innerhalb der Familie aufteilte und sich selbst mit der Champagne begnügte.

    Titel (genauer):
    Die bereits zur Zeit der Karolinger bestehende Grafschaft Chartres war seit 956/960 im Besitz der Grafen von Blois, und damit Bestandteil des Machtbereichs des Theobald I. († 978), der von Vierzon im Süden bis Dreux im Norden reichte und aufgrund seiner Heirat mit der Erbin der Champagne (Grafschaft Troyes und Grafschaft Meaux) auch diesen Teil Frankreichs umfasste und damit die französische Domaine royal gefährlich von zwei Seiten einschloss.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Chartres

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Châteaudun war eine französische mittelalterliche Grafschaft mit der Hauptstadt Châteaudun nördlich von Blois.
    Graf Theobald I. von Blois († 975) brachte Châteaudun in seinen Besitz und richtete dort im Jahr 967 die Vizegrafschaft Châteaudun ein, durch die das Land in seinem Namen und dem Namen seinem Nachkommen verwaltet wurde.
    Die Grafschaft Châteaudun wurde in der Folgezeit wie die Grafschaft Blois vererbt. Margarete, Gräfin von Blois, † 1230, titulierte noch als Gräfin von Châteaudun. Ihr Enkel Johann I., Graf von Blois, nannte sich nicht mehr Graf von Châteaudun, sondern Graf von Dunois.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Châteaudun

    Titel (genauer):
    Von 888/889 bis 1019/1021 war die Grafschaft Meaux mit dem Hauptort Meaux in Händen der Grafenhauses Vermandois, einer Linie der Karolinger.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Meaux

    Titel (genauer):
    Im 10. Jahrhundert bestand eine Grafschaft Troyes mit dem Hauptort Troyes im Besitz des Grafenhauses Vermandois, einer Linie der Karolinger.
    Durch Erbschaft kam Troyes an das Haus Blois, ebenso wie die Grafschaft Meaux (Theobald I., Graf von Blois, † 975, war mit einer Tochter des Grafen Heribert II. von Vermandois verheiratet gewesen). Durch Zusammenlegung der beiden Grafschaften gingen Troyes und Meaux in der Grafschaft Champagne auf, deren Hauptstadt ebenfalls Troyes war.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Troyes

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Blois war im frühen Mittelalter eines der wichtigsten Territorien Frankreichs.
    Robert der Tapfere setzte in Blois – wie in den anderen wichtigen Städten an der Loire – einen Vizegrafen ein, vererbte das Land dann aber (als Grafschaft) an seinen Schwiegersohn, den Vizegrafen von Tours, der zum Gründer des Hauses Blois wurde.
    Dessen Sohn Theobald I. bemächtigte sich 956/960 der Grafschaft Chartres und der Grafschaft Châteaudun. In der nächsten Generation kamen kurzzeitig die Grafschaft Beauvais und die Grafschaft Dreux dazu, 1019/25 die Grafschaft Troyes und die Grafschaft Meaux, die später dann zur Champagne zusammengefasst wurden, sowie die Grafschaft Sancerre.
    1152 fiel bei einer Erbteilung die Champagne an die ältere Linie. Die jüngere Linie mit der Grafschaft Blois starb 1231 aus, die Grafschaft ging indirekt 1241 an das Haus Châtillon, das sie 1391 an den Herzog von Orléans verkaufte.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Blois

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Sancerre mit dem Hauptort Sancerre lag nordöstlich von Bourges. Sie entstand als eigenständiges Herrschaftsgebiet, als nach dem Tod des Grafen Theobald IV. von Blois, (Theobald II. von) Champagne etc. der Besitz von seinem ältesten Sohn Heinrich I. zwischen sich und seinen Brüdern aufgeteilt wurde.
    Heinrich übernahm selbst die Champagne, überließ Blois und Chartres seinem Bruder Theobald V. und Sancerre dem jüngsten Bruder Stephan I.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Sancerre

    Theobald heiratete Gräfin Mathilde von Spanheim (von Kärnten) in 1123. Mathilde (Tochter von Engelbert II. von Spanheim (von Kärnten) und Uta von Passau) gestorben in zw 1160 und 1161. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 42. Graf Heinrich I. von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1126; gestorben am 16 Mrz 1181 in Troyes; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Etienne, Troyes.
    2. 43. Marie von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1128; gestorben in 11 Mrz oder 7 Aug 1190.
    3. 44. Graf Theobald V. von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1130; gestorben in 1191 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.
    4. 45. Isabelle (Elisabeth) von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1130; gestorben in nach 1180.
    5. 46. Mathilde von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1184.
    6. 47. Herrin von Ligny Agnes von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1138.
    7. 48. Königin von Frankreich Adela (Alix) von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1145; gestorben am 4 Jun 1206 in Paris, France.

  7. 23.  Eleonore von BloisEleonore von Blois Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1)

    Eleonore heiratete Rudolf I. von Vermandois (von Frankreich), der Tapfere, der Einäugige in cir 1120. Rudolf (Sohn von Hugo von Vermandois (von Frankreich) und Adelheid (Adélaide) von Valois (von Vermandois) (Karolinger)) wurde geboren in 1085; gestorben am 14 Okt 1152. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 49. Graf Hugo II. von Vermandois (von Frankreich)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 9 Apr 1127 in Amiens, Frankreich; gestorben am 4 Nov 1212 in Kloster Cerfroid in Brumetz.

  8. 24.  König Stephan von England (Haus Blois)König Stephan von England (Haus Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in 1092 in Blois; gestorben am 25 Okt 1154 in Dover, England; wurde beigesetzt in Faversham Abbey.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1135 bis 1154, England; König von England

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Stephan_(England) (Jun 2022)

    Stephan von Blois (englisch Stephen of Blois, französisch Étienne de Blois, * 1092 oder 1096/97 in Blois; † 25. Oktober 1154 in Dover) war König von England von 1135 bis 1154. Er war der Sohn des Kreuzfahrers Stephan II. Heinrich. Sein Anspruch auf den englischen Thron gründete sich auf seine Mutter Adela von Blois, eine Tochter Wilhelms des Eroberers.

    Frühe Jahre
    Stephans Vater fiel 1102 als Kreuzfahrer in Palästina. Der Sohn kam daher bereits in jungen Jahren an den Hof seines Onkels, König Heinrichs I. von England. Dort wuchs er auf, erhielt reichen Grundbesitz und wurde zu einem der mächtigsten Männer in der Umgebung des Königs. Seit 1112 war er Graf von Mortain in der Normandie. 1125 heiratete er Mathilda von Boulogne, die Tochter und Erbin des Grafen Eustach III. von Boulogne und der Prinzessin Maria von Schottland. Stephan kam damit in den Besitz der strategisch wichtigen Grafschaft Boulogne. Mathilda gilt als eine der bedeutendsten mittelalterlichen Königinnen Englands. Sie erzielte militärische Erfolge, gehörte zu den wichtigsten Förderern des Templerordens und gründete die Abtei Faversham, wo sie und Stephan bestattet sind.[1] Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor (s. u.).

    Erbfolgekrieg
    → Hauptartikel: Englischer Bürgerkrieg von 1135 bis 1154
    Der englische König Heinrich I. war 1135 ohne männlichen Nachfolger gestorben, hatte aber von den Baronen seine Tochter Mathilde, genannt Maud, die Witwe des römisch-deutschen Kaisers Heinrich V., als Nachfolgerin einsetzen lassen. Sie wurde damit zur ersten regierenden Herrscherin in der Geschichte Englands. Als Enkel Wilhelms des Eroberers beanspruchte aber auch Stephan den Thron für sich. Unterstützung fand er bei einigen Adeligen, Bischöfen sowie Bürgern Londons. Nachdem er der Kirche Zugeständnisse gemacht hatte, erkannte auch Papst Innozenz II. seinen Anspruch an. Am 22. Dezember 1135 wurde Stephan in Westminster Abbey gekrönt.[2]
    Kämpfe gegen die Unterstützer von Mauds Thronanspruch entwickelten sich 1139 zu einem umfassenden Bürgerkrieg, als die Königin mit ihrem neuen Ehemann, Gottfried Plantagenet, Graf von Anjou, in England landete. Die Stände Englands spalteten sich in zwei Lager, die jeweils eine Seite unterstützten. Zwölfjährige, heftige Kämpfe waren die Folge. Als Stephan 1141 nach der Belagerung von Lincoln gefangen genommen wurde, nahm seine Frau Mathilda, die sich bereits zuvor als Heerführerin betäätigt hatte, die militärische Führung in die Hand. Mit Unterstützung der Londoner Bevölkerung verdrängte sie Königin Maud aus der Hauptstadt. Später wurde Stephan gegen Robert von Gloucester ausgetauscht. Der Halbbruder und wichtigste Berater von Königin Maud war im September 1141 nach der Schlacht bei Winchester gefangen genommen worden. Am 25. Dezember 1141 wurde Stephan in der Kathedrale von Canterbury erneut gekrönt.[3]
    Keine der beiden Parteien konnte einen entscheidenden Sieg erringen. Zudem gelang es König Stephan 1152 nicht, seinem Sohn Eustach die allgemeine Anerkennung als Thronfolger zu verschaffen. Als er im Jahr darauf einen Waffenstillstand mit seinen Gegnern anstrebte, stieß dies auf den offenen Widerstand Eustachs. Dessen plötzlicher Tod am 10. August 1153 öffnete schließlich den Weg zu einem Kompromiss. Im November dieses Jahres handelte der König mit seinen Gegnern den Vertrag von Wallilingford aus. Danach adoptierte Stephan Mauds und Gottfrieds Sohn, den späteren Heinrich II., der inzwischen in die Kämpfe in England eingegriffen hatte, und setzte ihn als seinen Nachfolger ein. Stephans jüngster Sohn Wilhelm musste sich mit deden ursprünglichen Herrschaftsgebieten seiner Eltern, den Grafschaften Mortain und Boulogne begnügen. Der Vertrag von Wallingford beendete den Bürgerkrieg. Königin Maud zog sich in die Normandie zurück. König Stephan regierte noch knapp ein Jahr, bis er im Oktober 1154 auf Dover Castle an einem Herzinfarkt starb.[1]
    Verfassungspolitische Folgen der Herrschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Unter Stephans Herrschaft verschoben sich die Machtverhältnisse in der englischen Monarchie. Der König scheint kirchlichen Amtsinhabern als Trägern der Verwaltung misstraut zu haben und stärkte dafür die Macht und die Anzahl der Earls. Der Titetel Earl, zuvor nur wenig mehr als ein Ehrentitel, wurde von ihm ausgebaut. Davon erhoffte Stephan sich die verbesserte Verteidigung der ihm loyalen Gebiete im Bürgerkrieg. Letztendlich hatte die Stärkung der Earls unter den turbulenten Zuständen im Land aber die Entstehung halbautonomer Herrschaftsgebiete und damit eine Schwächung des Königtums zur Folge. 1149 überließ Stephan Northumbria König David von Schottland.

    Begraben:
    Faversham Abbey war ein cluniazensisches Kloster unmittelbar nordöstlich von Faversham in England.
    Das Kloster war eine Gründung des Königs Stephan und der Königin Mathilde aus dem Jahr 1147. Eine Gruppe von Mönchen aus der Bermondsey Abbey bildete den Kern der Abtei und stellte den ersten Abt.
    Im Jahr 1538 wurde das Kloster im Zuge der Klosterauflösungen durch König Heinrich VIII. aufgelöst und zum großen Teil abgerissen. Ein großer Teil des Baumaterials wurde auf Schiffe nach Frankreich verladen und diente zur Befestigung der Stätte im Umfeld von Calais.
    Die Abtei ist Begräbnisstätte des Königs Stephan, der Königin Mathilda sowie ihres Sohnes Eustach IV. von Boulogne († 1153).
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Faversham_Abbey

    Stephan heiratete Königin Mathilda von Boulogne (von England) in 1125. Mathilda (Tochter von Graf Eustach III. von Boulogne und Marie von Schottland) wurde geboren in 1105 in Boulogne-sur-Mer; gestorben am 3 Mai 1152 in Hedingham Castle, Essex, England; wurde beigesetzt in Faversham Abbey. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 50. Graf Eustach IV. von Boulogne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1130; gestorben am 10 Aug 1153; wurde beigesetzt in Faversham Abbey.
    2. 51. Gräfin Maria von Boulogne (von Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1136; gestorben in 1182.
    3. 52. Graf Wilhelm von England (von Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1134; gestorben am 11 Okt 1159.

    Familie/Ehepartner: Dameta von der Normandie (Haus Giroie). [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  9. 25.  Kaiserin Matilda von EnglandKaiserin Matilda von England Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren am 7 Feb 1102; gestorben am 10 Sep 1167 in Rouen.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1114 bis 1125; Kaiserin des römisch-deutschen Reiches
    • Titel (genauer): 1141, England; Regentin von England (Normannische Dynastie)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Matilda_(England) - (Jul 2023)

    Matilda (englisch auch Maud oder Aaliz oder Adela; deutsch Mathilde; * um den 7. Februar 1102[1] wahrscheinlich in Sutton Courtenay[2], Oxfordshire, England; † 10. September 1167 in Rouen, Normandie, Frankreich) aus dem Haus Normandie war die Tochter des englischen Königs Heinrich I.

    Sie war durch ihre Heirat mit Heinrich V. Kaiserin des römisch-deutschen Reiches (1114–1125). In zweiter Ehe war sie mit dem Grafen Gottfried V. von Anjou verheiratet. Matilda legte ihren Titel als Kaiserin auch nach ihrer Wiederverheiratung nicht ab und ist deshalb im englischen Sprachraum vor allem als Kaiserin Matilda (englisch Empress Matilda resp. Empress Maude) bekannt.[3] Sie versuchte ihren Anspruch auf den englischen Thron gegen Stephan von Blois durchzusetzen. Als Stephan 1141 von Truppen ihrer Parteigänger gefangen genommen worden war, wurde sie zur Herrin der Engländer proklamiert. Damit war sie für einige Monate die erste weibliche Regentin des Königreichs England, wurde aber nicht gekrönt. 1148 zog sie sich in die Normandie zurück.

    Abstammung
    Matilda war die einzige legitime Tochter König Heinrichs I. von England und dessen Gemahlin Mathilda (vor ihrer Heirat Edith genannt), der Tochter König Malcolms III. von Schottland und dessen Gattin, der heiligen Margareta. Väterlicherseits war Matilda eine Enkelin Wilhelms des Eroberers, des Herzogs der Normandie, der 1066 England erobert hatte. Mütterlicherseits war sie eine Nachfahrin Eduards des Bekenners aus dem von Wilhelm entthronten angelsächsischen Königshaus Wessex. Ihr jüngerer Bruder, Kronprinz William Ætheling, starb schon frühzeitig 1120 bei einem Schiffsunglück. Sie hatte zudem mehrere Halbgeschwister, die jedoch alle illegitime Kinder ihres Vaters und damit nicht erbberechtigt waren.

    Deutsche Kaiserin
    Jugend und frühe Jahre im deutschen Reich
    Ihr Geburtsort ist umstritten, die moderne Forschung folgt Marjorie Chibnall, die annimmt, dass Matilda in Sutton Courtenay geboren wurde. Ältere Quellen gingen davon aus, dass sie in Winchester geboren wurde.[4] Das Geburtsdatum wird aus einer überlieferten Aussage errechnet, die Matilda anlässlich ihrer Hochzeit mit Heinrich V. machte.

    Über Matildas frühe Kindheit ist nichts bekannt.[2] Als ihr Vater im Herbst 1108 in die Normandie ging, übergab er Matilda und ihren Bruder Wilhelm in die Obhut des Erzbischofs Anselm von Canterbury.

    1108/09 verhandelte der 22-jährige deutsche König Heinrich V. mit dem englischen König über ein Heiratsbündnis, das dem Pakt zwischen Papst Paschalis II. und Frankreich entgegenwirken sollte. Heinrich V. hatte ein gespanntes Verhältnis zur Kurie insbesondere wegen des Investiturstreits und plante zu dessen Lösung sowie zur Durchsetzung seiner Krönung zum Kaiser einen Italienzug. Von einer Heirat mit der erst siebenjährigen Matilda erhoffte er sich eine reiche Mitgift, die dann in der Tat die riesige Summe von 10.000 Mark Silber betragen und wesentlich zur Finanzierung seines Zuges beitragen sollte. Zu Pfingsten 1109 kamen deutsche Gesandte nach Westminster und besiegelten das englisch-deutsche Bündnis. Matilda wurde per Ferntrauung mit Heinrich V. verlobt.

    Gesandte des Saliers, u. a. der spätere Bischof Burchard von Cambrai, holten die kleine Königstochter im Februar 1110 zu ihrer Reise auf den Kontinent ab. Sie wurde von hohen englischen Geistlichen und normannischen Rittern begleitet, von denen wahrscheinlich einige – wie der Archidiakon Heinrich von Winchester, später Bischof von Verdun – noch länger zu ihrem Gefolge in ihrer neuen Heimat gehörten. Matilda landete in Boulogne-sur-Mer und wurde in Lüttich von ihrem Bräutigam empfangen. In Utrecht wurde das Paar zu Ostern (10. April) feierlich verlobt. Als Geschenk erhielt die Braut u. a. Ländereien in Lothringen. Ihre Krönung zur Königin erfolgte am 25. Juli 1110 im Dom zu Mainz durch Erzbischof Friedrich I. von Köln. Anschließend wurde sie vom Erzbischof von Trier, Bruno von Lauffen, erzogen. Zu ihrem Unterrichtsprogramm in Trier gehörte, dass sie mit den dortigen Sitten bekannt gemacht und in der deutschen Sprache unterwiesen wurde.

    Unterdessen begab sich Heinrich V. auf seinen Italienzug und nahm Papst Paschalis II. nach erfolglosen Verhandlungen in Rom gefangen. Unter dem Druck der Haft verstand sich der Papst zu großen Zugeständnissen im Investiturstreit sowie am 13. April 1111 zu Heinrichs Krönung zum Kaiser. In der Folge wurde Matilda als „Gefährtin“ des Herrschers (consors regni) bezeichnet und mit den Auffassungen des Saliers vom römisch-deutschen Kaisertum vertraut gemacht, die offenbar ihre politischen Vorstellungen lebenslang deutlich prägten. Sie wird erst wieder erwähnt, als sie im Alter von knapp 12 Jahren ihre prachtvolle Hochzeit mit dem Kaiser feierte, die am 6. oder 7. Januar 1114 in Mainz stattfand. Die auf Wunsch Heinrichs V. verfasste Anonyme Kaiserchronik berichtet von der Teilnahme zahlreicher weltlicher und geistlicher Fürsten sowie von Spielleuten und Spaßmachern an der Zeremonie und lobt Matilda als schöne und wahrhaft adelige Jungfrau. Sie wurde nun an der Herrschaft beteiligt, wirkte öfters als Vermittlerin, unterstützte ihren Gatten bei seinen zahlreichen Konflikten nach Kräften und übernahm in seiner Abwesenheit Regierungsverantwortung. Dabei sammelte sie wertvolle politische Erfahrungen, etwa über den Umgang in der europäischen Diplomatie oder über die Gefahren einer Konfrontation mit der Kurie.[5][6]

    Begleiterin des Kaisers auf dessen zweitem Italienzug
    Die Macht des Kaisers schwand zunehmend aufgrund seiner ständigen Auseinandersetzungen mit Reichsfürsten und Bischöfen. Außerdem wurde er von der Kirche gebannt. Auch der ersehnte Thronerbe blieb aus, da Matilda keine Kinder von ihrem Gatten bekam. Im März 1116 zog Heinrich V., diesmal in Begleitung seiner Gattin, erneut nach Italien, um seine Machtbasis durch Antritt des Erbes der im Juli 1115 verstorbenen Markgräfin Mathilde von Tuszien zu stärken, die ihm ihre Hausgüter vermacht hatte. Über den Brenner zog das Herrscherpaar nach Norditalien, logierte u. a. im Dogenpalast Venedigs und wurde in Canossa feierlich begrüßt. Die junge Königin sollte in die Rolle ihrer bedeutenden Vorgängerin und Namensvetterin, Mathilde von Tuszien, schlüpfen. Papst Paschalis II. floh rasch in den Süden der Apenninenhalbinsel, als Heinrich V. und seine Gemahlin sich auf den Weg in die Ewige Stadt machten und dort im März 1117 vom Volk überschwänglich empfangen wurden. Der päpstliche Gesandte Maurice Bourdin kam nach Rom, ging auf die Seite des Kaisers über und krönte ihn und seine Gattin wahrscheinlich zu Ostern 1117 im Petersdom zum Kaiser bzw. zur Kaiserin. Nach dem Tod Paschalis’ II. (1118) ernannte der Salier Maurice Bourdin zum (Gegen-)Papst Gregor VIII. Die Kaiserkrönung Matildas von 1117 dürfte nicht in regulärer Weise erfolgt sein, da sie nicht vom legitimen Papst durchgeführt wurde, in deutschen Urkunden wird sie daher stets nur als römische Königin (Regina Romanorum) bezeichnet, ebenso später auf ihrem eigenen Siegel in England. Allerdings nannte sie sich nach ihrer Rückkehr in ihre Heimat (1126) in mehr als 90 Urkunden meist Kaiserin und dieser Titel scheint auch nie bezweifelt worden zu sein.[7][8]

    Nach Pfingsten 1118 reisten der Kaiser und seine Gattin von Rom nach Norditalien. Da inzwischen in Deutschland eine bedrohliche Fürstenopposition gegen die kaiserliche Autorität erwachsen war, begab sich Heinrich V. im August 1118 rasch in sein Reich, während Matilda noch etwa ein Jahr in Norditalien blieb und ihn dort als Regentin vertrat. Sie saß etwa dem Hofgericht vor und sprach in Castrocaro das Urteil über Diebe von Kirchengut. Im November 1119 reiste sie wieder zu ihrem Gatten nach Utrecht. In diesem Jahr vermachte der Kaiser der St. Michaels-Kirche von Antwerpen eine Schenkung, an der auch Matilda beteiligt war.

    Die späten Ehejahre als Kaiserin
    Die langjährigen Auseinandersetzungen mit dem Papsttum im Investiturstreit legte Heinrich V. schließlich im September 1122 im Wormser Konkordat bei. Erst jetzt kam es in größerem Umfang zu einer politischen Zusammenarbeit zwischen dem Kaiser und Heinrich I. von England. Matilda wollte bereits vor der Einigung ihres Gatten mit Calixt II. ihren Vater in Kent treffen, doch da der Graf von Flandern ablehnte, ihr sicheres Geleit zu gewähren, brach sie ihre Reise ab. Schon öfter hatte der englische König Krieg gegen seinen Nachbarn auf dem Kontinent, Ludwig VI. von Frankreich, geführt, den nun Heinrich V. zur Unterstützung seines Schwiegervaters im Sommer 1124 angriff, dabei aber völlig scheiterte.

    Beim Tod Heinrichs V. (23. Mai 1125) weilten seine Gattin sowie sein Neffe und Privaterbe Friedrich II. von Schwaben an seinem Totenbett. Matilda kam nun in die Obhut Friedrichs, konnte aber offenbar keinen Einfluss auf die Wahl des neuen Königs ausüben, die der vom Vertrauten zum erbitterten Feind Heinrichs V. gewordene Erzbischof Adalbert von Mainz leitete. Diesem übergab sie, angeblich aufgrund falscher Versprechungen, die Reichskleinodien, die sich auf der Reichsburg Trifels befanden. Der verstorbene Kaiser hatte sich seinen Neffen Friedrich zum Nachfolger gewünscht; stattdessen wurde der Herzog von Sachsen, ein alter Gegner Heinrichs V., als Lothar III. neuer König.[9][10]

    Heimkehr
    Laut dem englischen Geschichtsschreiber Wilhelm von Malmesbury wollte ein deutscher Fürst Matilda ehelichen; jedoch veranlasste ein dringender Appell ihres Vaters die bereits im Alter von 23 Jahren zur Witwe gewordene Kaiserin 1126 zur Heimkehr in die Normandie. Denn nachdem der englische Thronfolger Wilhelm 1120 beim Untergang des Weißen Schiffs im Ärmelkanal ertrunken war und Heinrich I. keine weiteren legitimen Söhne mehr bekam, suchte der englische König – da seine unehelichen Söhne aus Rücksicht auf die Kirche als Nachfolger ausschieden – seiner Tochter Matilda den Thron seines Reichs zu sichern. Allerdings war die Herrschaft einer Frau (dominatio feminae) unpopulär. Matilda verzichtete offenbar auf ihren Landbesitz in Deutschland, nahm aber ihren wertvollen Schmuck und zwei imperiale Kronen mit, außerdem eine kostbare Reliquie der Kaiserkapelle, die Hand des Apostels Jakobus. In Deutschland wurde ihr ein guter Nachruf bewahrt.[11][10]

    Thronerbin Englands und der Normandie
    1126 traf Matilda in England ein. Unter dem Druck des Königs stimmte im Januar 1127 eine Versammlung der englischen Aristokratie und Geistlichkeit in London eidlich zu, dass Matilda als einziger legitimer Spross Heinrichs I. das Thronfolgerecht in dessen Ländern – England und Normandie – erhielt. Diese Regelung hätte aber vermutlich dann ihre Gültigkeit verloren, wenn der König doch noch einen Sohn aus seiner zweiten Ehe bekommen hätte. Laut zeitgenössischen Chroniken gab es keinen Widerstand gegen Heinrichs Beschluss, der einen Präzedenzfall darstellte, da noch keine Frau aus eigenem Recht in England geherrscht hatte. Matilda nannte sich fortan imperatrix (Kaiserin), führte aber das Siegel einer Regina Romanorum (Königin der Römer).

    Um sich mit dem bisherigen Hauptgegner der Normannen in Nordfrankreich, den Grafen von Anjou, zu verständigen, verhandelte Heinrich I. Anfang 1127 über eine Vermählung seiner Tochter mit dem angevinischen Erbgrafen Gottfried Plantagenet (* 1113, † 1151), wie er schon 1119 seinen Sohn Wilhelm kurz vor dessen tragischem Unfalltod im Ärmelkanal mit Gottfrieds Schwester verheiratet hatte. Über dieses rein politische Eheprojekt war Matilda nicht glücklich. Ihr ausersehener Ehemann war elf Jahre jünger als sie, also noch ein Jugendlicher, und außerdem führte er als Graf einen deutlich geringeren Adelstitel als ihr erster Gatte. Sie fügte sich aber dem Willen ihres Vaters und verlobte sich im Mai 1127 in Rouen mit Gottfried. Die Heirat des Paares wurde am 17. Juni 1128 in Le Mans zelebriert. Die Heirat sollte langfristige politische Folgen haben, nämlich die Herrschaft der englischen Krone über Teile Frankreichs, bis 1453.

    Zunächst löste die Ehe aber Konflikte aus, denn sie war ohne Konsultation des normannischen Adels geschlossen worden. Dieser war dem Hause Anjou als generationenlangem Rivalen in Nordfrankreich mehrheitlich feindlich gesinnt und stand daher der Herrschaft eines Grafen von Anjou ebenso ablehnend gegenüber wie der Regierung einer Frau.

    Bald kam es zu Spannungen zwischen Gottfried und seiner Gattin. Gewöhnlich wird Matilda die Schuld an dem Zerwürfnis zugeschrieben. Jedenfalls verließ sie ihren Gemahl ein Jahr nach der Hochzeit, ging zu ihrem Vater nach Rouen zurück und mit ihm zusammen im Sommer 1131 nach England. Auf einer Reichsversammlung in Northampton (8. September 1131) bestätigten die Barone ihre früheren Eide, dass sie Matilda als Thronerbin anerkannten.

    Inzwischen bot Gottfried seiner Gattin an, die Ehe wiederaufzunehmen. Matilda war damit einverstanden. Beide arrangierten sich, gingen eine Zweckgemeinschaft miteinander ein und bekamen drei Söhne:

    Heinrich II. Kurzmantel (* 1133, † 1189), der 1154 König von England werden sollte
    Gottfried VI. (* 1134, † 1158), Graf von Anjou und Maine
    Wilhelm (* 1136, † 1164)
    An der Geburt ihres zweiten Sohnes Gottfried wäre Matilda fast gestorben. Als sie genesen war, schworen die Barone ihr ein drittes Mal den Treueeid.

    Am Ende seines Lebens kühlte sich die Beziehung Heinrichs I. zu seiner Tochter merklich ab. Ebenso verschlechterte sich das Verhältnis von Heinrich I. zu Gottfried, weil der englische König einige zur Mitgift Matildas gehörige Burgen im Süden der Normandie nicht abtreten wollte. Von seiner Gemahlin unterstützt, wollte Gottfried dort seine Herrschaft gewaltsam durchsetzen. Laut einer Quelle soll der Ärger Heinrichs I. auf seine Tochter die Ursache für seinen Tod gewesen sein. Jedenfalls war Matilda nicht am Totenbett ihres Vaters († 1. Dezember 1135) anwesend, sondern weilte im Anjou.[11][12]

    Kampf um den englischen Thron
    → Hauptartikel: Englischer Bürgerkrieg von 1135 bis 1154
    Stephans Usurpation des Throns
    Die Abwesenheit Matildas von England und die Vorbehalte der normannischen Barone gegen Gottfried von Anjou machte sich nun Graf Stephan von Blois zunutze, dessen Mutter Adela die Schwester des verstorbenen Königs und Tochter Wilhelm des Eroberers war. Stephan hatte nach Einschätzung der Matilda-Biographin Marjorie Chibnall ein geringeres Thronfolgerecht als die Kaiserin.[11] Er eilte nach England und bemächtigte sich mit Hilfe seines Bruders Heinrich von Blois, des Bischofs von Winchester, und der Londoner Kaufmannschaft des Throns. Die Barone fühlten sich an ihre Eide nicht mehr gebunden und erkannten die Usurpation Stephans an, der Anfang 1136 auch die Zustimmung von Papst Innozenz II. († 1143) zu seiner Wahl erhielt.

    Da Matilda nicht gewillt war, ihr Thronfolgerecht kampflos aufzugeben, kam es zu einem langjährigen, bis 1153 andauernden Bürgerkrieg, der im englischen Sprachraum als Anarchy bezeichnet wird.

    Matilda und ihr Gatte konzentrierten sich zunächst auf die Eroberung der Normandie, nahmen einige zu ihrer Mitgift gehörige Burgen in Besitz, konnten aber erst 1138 größere Territorialgewinne erzielen, als Matildas Halbbruder Robert von Gloucester auf ihre Seite gewechselt war (siehe Englischer Bürgerkrieg von 1135 bis 1154#1136–1144: Der Krieg in der Normandie).

    Im April 1139 bemühte sich Matilda, den Papst von der Legitimität ihres Thronfolgerechts zu überzeugen. Auf dem zweiten Laterankonzil verwies Bischof Ulger von Angers auf Matildas Designierung als Thronerbin durch ihren Vater und auf die von den Baronen geleisteten Eide. Die Gegenseite ging in ihrer Argumentation zur Unterstützung Stephans weit in die Vergangenheit zurück. Der Archidiakon Arnulf von Sées – der später Bischof von Lisieux werden sollte – behauptete, dass die Mutter Matildas ursprünglich ein geistliches Amt im Kloster ausgeübt habe und daher ihre spätere Ehe mit Heinrich I. ungültig gewesen sei. Ihre Kinder seien deshalb illegitim. Außerdem soll die Eidesleistung für Matilda unter Zwang erfolgt sein und Heinrich I. dies kurz vor seinem Tod bereut haben. Bischof Ulger konterte u. a. damit, dass der Erzbischof von Canterbury seinerzeit die Vermählung von Matildas Mutter anstandslos vollzogen hatte. Sie war zwar in ihrer Jugend im Kloster gewesen, hatte aber bestritten, eine Nonne geworden zu sein. Innozenz II. konnte oder wollte sich jedoch im englischen Thronstreit zu keiner Entscheidung durchringen, so dass Stephan legitimer König blieb.[11][13]

    Matildas Landung in England
    Nach dem Scheitern ihrer Intervention beim Papst ging Matilda nun daran, König Stephan direkt in England politisch und militärisch zu bekämpfen. Während sich Gottfried von Anjou weiterhin mit der Unterwerfung der Normandie beschäftigte, landete Matilda gemeinsam mit ihrem Halbbruder Robert von Gloucester im September 1139 in England. Robert bezog seinen Stützpunkt in Bristol. Die Kaiserin begab sich in das in West Sussex nahe der Südküste gelegene Arundel Castle zu ihrer Stiefmutter Adelheid von Löwen, die 1121 König Heinrich I. geheiratet hatte und jetzt in zweiter Ehe mit dem normannischen Baron William d’Aubigny, 1. Earl of Arundel verheiratet war. Dieser war ein loyaler Parteigänger König Stephans. Adelheid hingegen unterstützte ihre Stieftochter Matilda und konnte den mit einem Heer herangezogenen Stephan zu dem ritterlichen, von Wilhelm von Malmesbury gelobten Schritt bewegen, seiner Thronrivalin sicheres Geleit zu ihrem Halbbruder zu gewähren. Von Bristol zog Matilda weiter nach Gloucester, wo sie die nächsten eineinhalb Jahre residierte. Zu ihren besonders engen Vertrauten und Heerführern zählten nun neben Robert von Gloucester auch zwei Männer, die ihren Aufstieg König Heinrich I. zu verdanken hatten: Miles of Gloucester und Brian FitzCount, Herr von Wallingford.

    Während der Regierungszeit ihres Vaters war Matilda von den Baronen nur der Treueid (fidelitas), aber nicht wie üblich auch die Huldigung (homagium) geleistet worden. Nun holte die Kaiserin aber in ihrem Machtbereich diesen Akt nach und verlangte von den Vasallen, ihr auch die Huldigung auszusprechen. Allerdings war es ihr noch nicht möglich, tatsächliche Regierungsgewalt auszuüben.

    Noch vor Mathildas Ankunft in England war König Stephan in Konflikt mit der englischen Kirche geraten, da er zur Stärkung seiner Machtbasis im Juni 1139 die Burgen einiger Bischöfe beschlagnahmt hatte. Durch diese Maßnahme trübte sich auch das Verhältnis des Königs zu seinem Bruder, Bischof Heinrich von Winchester, der 1139 zum päpstlichen Legaten in England ernannt worden war und nun im Thronstreit einen Kompromiss zu erreichen suchte. Die Ursache, dass der Bischof Vermittlungsbemühungen aufnahm, dürfte auch darin zu suchen sein, dass keine der beiden Kriegsparteien auf einen raschen militärischen Sieg hoffen konnte und daher noch eine lange Fortdauer der Anarchie zu befürchten war. Zwei kurz nach Pfingsten bzw. im November 1140 veranstaltete Treffen hochrangiger Anhänger von Matilda auf der einen und von Stephan auf der anderen Seite blieben ergebnislos. Die Kaiserin war bereit, auf die Vermittlungsvorschläge des Legaten einzugehen, während Stephan zögerte und so eine Einigung verhinderte. Bei diesen Begegnungen dürfte es ohnehin nur um eine vorläufige Streitbeilegung wie einen Waffenstillstand gegangen sein, da eine dauerhafte Lösung wohl der päpstlichen Beteiligung bedurft hätte.[14][15]

    Ernennung zur Herrin von England
    Als Anfang 1141 Ranulf de Gernon, Graf von Chester, und sein Stiefbruder William de Roumare, Graf von Lincoln, kurzzeitig die Burg von Lincoln eroberten, wurden sie unter Wortbruch von König Stephan wieder vertrieben. Nun schloss sich Ranulf seinem Schwiegervater Robert von Gloucester an. Gemeinsam siegten sie am 2. Februar 1141 in der Schlacht von Lincoln und nahmen den König gefangen. Stephan wurde seiner Konkurrentin in Gloucester vorgeführt und anschließend in Bristol interniert. Matildas Befehl, den gefangenen König in Ketten zu legen, erfuhr von zeitgenössischen Beobachtern scharfen Tadel.

    Nun übernahm Matilda zunehmend von ihrem Halbbruder Robert die Führungsrolle der angevinischen Partei. Sie scheint sich nun mehr der Unterstützung von Miles of Gloucester bedient zu haben. Ihr dabei zu Tage getretenes Verhalten wird von den Quellen sehr negativ charakterisiert. Am 2. März 1141 traf sie in Wherwell in Hampshire den Bischof von Winchester. Dieser und andere bedeutende weltliche und geistliche Magnaten anerkannten die Kaiserin als Herrin Englands (domina Angliae), während Matilda im Gegenzug versprach, sich nicht in wichtige Kirchenangelegenheiten wie Bischofsernennungen einzumischen. Laut dem Chronisten Wilhelm von Malmesbury fand dieses bedeutende Treffen an einem regnerischen Tag statt, angeblich ein böses Omen, das auf den bevorstehenden Machtverlust der Kaiserin hindeutete. Am 3. März empfing der Legat Matilda in der Kathedrale von Winchester in feierlicher Prozession. Eine am 7. April in Winchester tagende Synode der englischen Kirche, die vom Legaten geleitet wurde, ernannte sie sodann zur Herrin von England und der Normandie (Angliae Normanniaeque domina).

    Nach dem Urteil der Matilda feindlich gesinnten Gesta Stephani habe die Kaiserin in Winchester widerrechtlich die höchsten Titel und die Regierungsgewalt übernommen und seitdem nicht mehr auf die Meinung ihrer Berater gehört. Ein ähnliches Urteil fällt der gewöhnlich eher zurückhaltend schreibende Archidiakon Heinrich von Huntingdon in seiner Historia Anglorum. Die Gesta Stephani berichtet weiterhin, dass Matilda nun extrem arrogant und voll kalten Stolzes aufgetreten sei; als die höchsten Adligen wie ihr Halbbruder Robert oder der schottische König sich vor ihr hin knieten, habe sie sich nicht erhoben und deren Bitten ignoriert.

    Der Machtzuwachs der Kaiserin bewirkte, dass viele bisher auf Stephans Seite stehende Barone grundsätzlich zu einem Seitenwechsel bereit waren, doch zahlreiche blieben dabei unschlüssig und unterstützten Matilda nur solange sie sich davon Vorteile erhoffen konnten. So anerkannte etwa Geoffrey de Mandeville, 1. Earl of Essex zwar die Kaiserin nun als Herrscherin, die seine bisherigen Titel bestätigte und weitere Würden und Güter hinzufügte, doch verließ er sie noch im gleichen Jahr wieder, als sie am dringendsten Hilfe gebraucht hätte. Zu den Schwankenden zählte auch Ranulf de Gernon und William de Roumare verweigerte ihr weiterhin tatkräftige Unterstützung. Bischof Heinrich von Winchester wollte sich seinen politischen Schwenk durch Papst Innozenz II. bestätigen lassen, der ihn aber zur Treue gegenüber seinem gefangenen königlichen Bruder aufforderte. Der direkte Machtbereich Matildas beschränkte sich auf Südwestengland, und in Schottland hielt ihr Onkel, König David I., weiterhin zu ihr.

    Matilda unterstützte den Wunsch des schottischen Königs, seinen Vertrauten Wilhelm Cumin zum Bischof von Durham zu ernennen. Sie wollte dessen Investitur trotz des Widerstands der Ortsgeistlichen – die eine Kür Cumins strikt ablehnten – vornehmen; dies war ein Schritt, der im Gegensatz zu ihrem dem Bischof von Winchester gegebenen Versprechen stand und diesen verärgerte.[14][16]

    Einzug in London und Niederlage in Winchester
    Im Juni 1141 begab sich Matilda nach London. Als sie sich schon in der Nähe der Metropole befand, schloss sie ein Abkommen mit einer Delegation der Londoner, das ihr Zugang nach Westminster gewährte. Dort zog sie etwa am 20. Juni ein und wollte sich zumindest zur Domina von England krönen, vielleicht auch zur Regentin für ihren minderjährigen Sohn erheben lassen. Dagegen erscheint es nicht so sicher, ob sie auch – wie viele Forscher vermuten – ihre Krönung zur Königin anstrebte, denn damit hätte sie sich direkt gegen die Entscheidung des Papstes für Stephan von Blois gestellt. Auch der für diesen Akt zuständige Erzbischof Theobald von Canterbury hätte wohl seine Mitwirkung verweigert. Er wollte seinen Treueid gegenüber Stephan nicht brechen, obwohl er Matilda persönlich kannte und achtete. Von nur geringem Wert wäre ihre Krönung durch Robert de Sigillo, den ehemaligen Lordkanzler Heinrichs I., gewesen, dessen Wahl zum Bischof von London Matilda durchgesetzt hatte.[17][18]

    Die Kaiserin machte sich bald bei der hauptstädtischen Bevölkerung unbeliebt, weil sie sofort hohe Steuern forderte. Außerdem befremdete die dem gefangenen König gegenüber freundlich gesinnten Londoner, dass Matilda Stephan auch im Fall seiner Abdankung weiterhin gefangen halten wollte. Als Mathilda von Boulogne, die Gattin Stephans, und Wilhelm von Ypern, Kommandant flämischer Söldner, mit einem großen Heer vor der Metropole erschienen, attackierten zahlreiche Londoner den Palast, in dem die Kaiserin residierte, so dass sie schon am 24. Juni 1141 fliehen und sich mit ihren Vertrauten eiligst nach Oxford zurückziehen musste.

    Bischof Heinrich von Winchester stellte sich jetzt wieder auf die Seite seines Bruders. Matilda baute weiter auf Miles of Gloucester und verlieh ihm die Würde eines Earl of Hereford. In Oxford traf sie sich mit den ihr treu gebliebenen Magnaten. Sie beschloss, den Legaten zur Unterwerfung zu zwingen und zog Ende Juli 1141 mit Robert von Gloucester und anderen Heerführern nach Winchester, wo sie den Bischofspalast belagerten. Doch Mathilda von Boulogne, die mutig die Rechte ihres eingekerkerten Gatten verteidigte und über beträchtliche Machtmittel und Unterstützer gebot, schloss mit einer rasch organisierten Armee die Belagerer ein und zwang sie am 14. September zur Flucht. Die Kaiserin entkam nach Devizes, aber ihr Halbbruder wurde gefangen genommen (siehe Schlacht von Winchester (1141)). Nach Verhandlungen kam Robert von Gloucester am 3. November im Austausch gegen König Stephan wieder frei.[19][20]

    Weiterer Machtkampf gegen Stephan in England
    In einem in Westminster einberufenen Konzil rechtfertigte Bischof Heinrich von Winchester u. a. unter Hinweis auf Matildas Angriff auf ihn seine erneute Unterstützung für seinen Bruder Stephan, der im Dezember 1141 ein weiteres Mal zum König gekrönt wurde. Matilda aber forderte ihren Gatten vergeblich auf, ihr in England militärisch beizustehen. Für Gottfried war nämlich die Etablierung seiner Herrschaft in der Normandie vorrangig. Als Robert von Gloucester im Juni 1142 auf den Kontinent übersetzte, um Gottfried bei dessen Unternehmungen zu unterstützen, nutzte Stephan Roberts Abwesenheit und griff die in Oxford weilende Matilda an. Die Lage wurde für Kaiserin immer prekärer. Sie zog schließlich in einer Dezembernacht 1142 zusammen mit drei oder vier vertrauten Rittern zur Tarnung weiße Kleider an und ließ sich mit ihnen laut der Angelsächsischen Chronik an Seilen die Burgmauer hinab. Die Gruppe überquerte sodann die zugefrorene Themse und wanderte zu Fuß durch die verschneite Landschaft nach Abingdon, von wo sie weiter nach Wallingford ritt. Dort genoss Matilda den Schutz ihres Vertrauten Brian FitzCount. Bald darauf begab sie sich in eine stark befestigte Burg von Devizes und residierte hier während ihres restlichen Englandaufenthaltes bis zu ihrer Abreise in die Normandie Anfang 1148.

    In den nächsten Jahren kam es in England zu einem unentschieden verlaufenden Kleinkrieg zwischen den verfeindeten Kronprätendenten, so dass eine Pattsituation entstand. Bis zum Kriegsende herrschten von der Peterborough Chronicle beklagte chaotische und gesetzlose Zustände, so dass die englische Bezeichnung des Bürgerkrieges (The Anarchy) gerechtfertigt ist. Etliche Barone wechselten dabei jeweils so die Seiten, wie es ihren eigenen Interessen am besten nützte. Mangels einer wirksamen königlichen Kontrolle konnten die Adligen und hohen Kleriker auch trotz königlichen Befestigungsmonopols starke Burgen auf ihren Ländereien erbauen, von denen aus sie Privatfehden führten. Die Zivilbevölkerung hatte stark unter ihren Übergriffen zu leiden, und nicht selten wurden Dörfer und Kirchen geplündert. So suchte Geoffrey de Mandeville – nachdem König Stephan ihm aus Misstrauen 1143 seine Burgen weggenommen hatte – seine verlorenen Güter gewaltsam wiederzuerlangen und verschonte bei seinen Raubzügen auch Klöster nicht, bis er exkommuniziert wurde und im September 1144 an einem Pfeilschuss starb.

    Da Gottfried von Anjou mit rücksichtsloser Härte die Normandie schließlich völlig unterwarf und so 1144 Herzog dieser Region werden konnte, stellten sich jene englischen Adligen, die in Nordfrankreich große Besitzungen hatten – etwa William de Roumare –, letztlich auf Matildas Seite. In England blieb der Kaiserin als Machtbereich im Wesentlichen der Südwesten der Insel mit Gloucester als Zentrum und Wareham in Dorset als Überfahrtshafen nach Frankreich. Um ihre Position zu festigen, vergab sie Land des Krongutes an ihre Vasallen und an Kirchenfürsten. Aber nicht alle diese Grundstücksübereignungen geschahen nur aus politischer Berechnung. So schenkte Matilda ihrer Wäscherin aus reiner Dankbarkeit ein großes Erbgut in Somerset.

    An der Verhandlungsfront mit der Kurie hatte Matilda Erfolge zu verzeichnen, da sich die auf Innozenz II. († 1143) folgenden Päpste nicht auf Stephan als König festlegten und dessen Sohn Eustach nicht als Thronfolger anerkannten. Die Kaiserin kämpfte nun vor allem für die Durchsetzung des Thronanspruches ihres ältesten Sohnes Heinrich (II.), der 1143 und dann wieder 1147 nach England kam und teilweise bei seiner Mutter und teilweise bei seinem Onkel Robert von Gloucester wohnte.

    1139 hatte König Stephan die Burg von Devizes – in der Matilda seit 1143 residierte – ihrem früheren Besitzer, Bischof Roger von Salisbury († 1139), weggenommen. Als Papst Eugen III. die Rückgabe dieser Burg an Rogers Nachfolger Josceline de Bohon verlangte, wollte sich die Kaiserin nicht mit der Kurie anlegen und gab nach. Sie verließ im März 1148 England dauerhaft. Zu ihrem Entschluss trug auch bei, dass sie mit dem Tod Robert von Gloucesters (31. Oktober 1147) eine wichtige Stütze verloren hatte.[21][22]

    Letzte Lebensjahre in der Normandie
    Matilda hielt sich nun wieder in der Normandie auf, zunächst im Juni 1148 in Falaise. Nicht lange danach zog sie nach Rouen und lebte dort oder in der Nähe dieser Stadt die überwiegende Zeit bis zu ihrem Tod (1167). Sie wohnte wohl in der von ihrem Vater erbauten Residenz, die am Südufer der Seine im Park zu Quevilly lag, oder aber im Bereich des nahegelegenen, zur Benediktiner-Abtei von Bec gehörigen Priorats Notre-Dame-du-Pré, da einige ihrer späten Urkunden von dort stammen, während andere in Rouen ausgestellt sind. Die Verbindung dieser Stadt mit dem Priorat stellte sie durch die Finanzierung des Baus einer Steinbrücke über die Seine sicher. In ihren Urkunden nannte sie sich nun nicht mehr Herrin von England, wohl aber weiterhin Kaiserin.

    Aufstieg Heinrichs II. zum englischen König
    Mit dem plötzlichen Tod Gottfried Plantagenets am 7. September 1151 wurde dessen und Mathildes Sohn Heinrich Nachfolger als Herzog der Normandie und Graf von Anjou. Im Mai 1152 heiratete er die elf Jahre ältere Eleonore von Aquitanien, die erst zwei Monate zuvor von dem französischen König Ludwig VII., geschieden worden war. Damit erhielt Heinrich zu seinen ausgedehnten Besitzungen im Nordwesten Frankreichs durch Eleonore den okzitanischen Südwesten hinzu. Ludwig VII. fühlte sich daher bedroht; er war über die Ehe seiner ehemaligen Gattin auch deshalb verärgert, weil er als Lehnsherr beider Eheleute nicht gefragt worden war, ob er zustimme. Wie Matilda zur Heirat des Sohnes stand und welches Verhältnis sie zur Schwiegertochter hatte, ist nicht überliefert.

    In der Normandie vertrat Matilda zeitweise ihren Sohn in dessen Abwesenheit und suchte ihm die Loyalität der normannischen Barone zu erhalten. 1153 landete Heinrich in England. Nach anfänglichem Widerstand fand sich Stephan von Blois zur Beilegung des langjährigen Bürgerkriegs im Vertrag von Wallingford bereit. Stephan, dessen Sohn Eustach im August 1153 unerwartet gestorben war, erkannte Heinrich als seinen Thronerben an, durfte aber bis an sein Lebensende weiterregieren. Als Stephan am 25. Oktober 1154 der Tod ereilte, bestieg Heinrich unangefochten den englischen Thron.

    Matilda fungierte als politische Beraterin Heinrichs, der ihrem Rat oft folgte und sie sehr respektierte. Das Verhältnis von Heinrich zu seinem jüngeren Bruder Gottfried war indes sehr gespannt. Trotzdem konnte die Kaiserin Heinrich nach dessen Rückkehr von seinem Englandaufenthalt 1153 dazu überreden, sich für die Freilassung des damals vom Herrn von Amboise gefangengenommenen Gottfried einzusetzen. Aber dauerhaft konnte sie keinen Frieden zwischen den Brüdern stiften; Gottfried rebellierte zwei Mal und starb plötzlich 1158. Besser gestaltete sich das Verhältnis von Heinrich zu seinem jüngsten Bruder Wilhelm, welcher der Lieblingssohn Matildas war. 1155 wollte der englische König Irland erobern und Wilhelm übertragen, gab aber seine Absichten nach Einwänden seiner Mutter auf und schenkte seinem Bruder stattdessen ausgedehnte Besitzungen in England. Nachdem Erzbischof Thomas Becket – dessen Verhältnis zum König, seinem früheren Freund, sich damals zu verschlechtern begann (s. u.) – 1163 die Heirat von Isabel de Warenne, Gräfin von Surrey, mit Wilhelm verboten hatte, kehrte Letzterer unglücklich zu seiner Mutter Matilda nach Rouen zurück und starb bereits im Juli 1164.[23][24]

    Vermittlung im Streit zwischen Heinrich II. und Thomas Becket
    1155 machte Heinrich II. seinen engen Freund Thomas Becket zum Kanzler und ernannte ihn außerdem 1162 gegen den Willen seiner Mutter Matilda zum Nachfolger des verstorbenen Erzbischofs Theobald von Canterbury. Doch Becket trat ab nun als unerbittlicher Verfechter der Unabhängigkeit und Machtausdehnung der Kirche auf. Aufgrund dieses Amtsverständnisses geriet er mit seinem einstigen königlichen Förderer in einen schweren Konflikt. Heinrich II. wollte vor allem erreichen, dass straffällig gewordene Kleriker weiterhin der königlichen Strafjustiz unterlagen. 1164 floh der Erzbischof nach Frankreich, von wo aus er den Streit mit dem englischen König fortsetzte und sich ebenso wie dieser an Matilda um Unterstützung wandte.

    Nachdem Heinrich II. seine Mutter im Herbst 1164 durch einen Boten über seinen Standpunkt im Konflikt mit seinem ehemaligen Kanzler informiert hatte, legte auf der Gegenseite der Prior Nikolaus von Mont-Saint-Jacques am Ende des gleichen Jahres Matilda bei einem Besuch einige Briefe Beckets vor, die sie zuerst widerwillig las. Nach der Lektüre erklärte sie sich aber zu Vermittlungsbemühungen zwischen ihrem Sohn und der Kirche bereit. Freilich trat sie bei einer weiteren Unterredung gegen jede Schmälerung alter Kronrechte ein, aber ebenso für die Unabhängigkeit des Klerus, der sie einen höheren Stellenwert als ihr Sohn einräumte. Sie unterstützte Heinrichs Kritik, dass manche Geistliche sich zu viele Pfründen angeeignet hatten, während zahlreiche Kleriker nur über geringen Besitz verfügten und daher einige von ihnen aus Armut zu räuberischen Mitteln griffen. Dass solche Ungerechtigkeiten in der Kirche herrschten, musste auch der Prior zugeben. Später schrieb Matilda an Becket, dass er zu starrsinnig sei. Letztlich konnte sie die Streitparteien nicht versöhnen. Ende 1170, drei Jahre nach ihrem Tod, wurde der Erzbischof von vier Rittern ermordet, die wohl im Sinne des englischen Königs zu handeln glaubten. Dieser wurde aber aufgrund des Verbrechens schließlich zu einem gewissen Nachgeben gegenüber den Ansprüchen der Kirche gezwungen.[25][26]

    Beziehungen zum römisch-deutschen Kaiser
    Matilda dürfte auch die Beziehungen zu der Heimat ihres ersten Gatten nicht ganz abreißen haben lassen. Vermutlich bestanden während der Regierungszeiten der Staufer Konrad III. (1138–1152) und Friedrich I. Barbarossa (1152–1190) mancherlei Kontakte zwischen diesen Kaisern und Matilda. Friedrich Barbarossa forderte vom englischen Hof, dass jene Reliquie zurückgegeben werden sollte, die Matilda nach dem Tod ihres ersten Gemahls 1125 mitgenommen hatte: die Hand des Apostels Jakobus. Freundlich, aber bestimmt wies Heinrich II. das Ansuchen des Kaisers zurück. Auch Matilda war wohl an dieser ablehnenden Haltung beteiligt. Die Reliquie wurde vor allem deshalb nicht retourniert, weil sie mittlerweile ein wichtiger Bestandteil der Ausstattung des Klosters Reading war, wo sich das Grabmal König Heinrichs I. befand. Als Entschädigung schickte Heinrich II. dem deutschen Kaiser ein riesiges Zelt, das dieser auf seinen Italienzügen mit sich führte.

    Anfang 1165 reiste der deutsche Kanzler und Erzbischof von Köln, Rainald von Dassel, nach Rouen, um über ein Bündnis zwischen England und Deutschland zu verhandeln, das u. a. durch eine Verheiratung Heinrichs des Löwen mit Mathilde Plantagenet, einer Tochter des englischen Königs, gefestigt werden sollte. Kaiserin Matilda verweigerte aber ein Treffen mit Rainald von Dassel, da sie in dem seit 1159 bestehenden Papstschisma Alexander III. unterstützte und den vom Kaiser und insbesondere dessen Kanzler protegierten Gegenpapst Paschalis III. ablehnte. Doch Heinrich II. empfing Rainald und das genannte Heiratsprojekt wurde verwirklicht.[25][27]

    Literarische Patronin
    In der Tradition ihrer Mutter war Matilda eine Patronin von Schriftstellern und Dichtern. Als sie noch die Gattin Kaiser Heinrichs V. war, widmete der französische Benediktinermönch und Chronist Hugo von Fleury ihr seine bis 1108 reichende und ihre adelige Abstammung betonende „Geschichte der Taten der neueren französischen Könige“. Der Chronist Wilhelm von Malmesbury bemühte sich kurz nach Matildas Rückkehr aus Deutschland (1126), sie in Nachfolge ihrer 1118 verstorbenen Mutter zur Patronin für seine Geschichtsbücher zu gewinnen. Am Höhepunkt ihrer politischen Laufbahn in England, als sie nahe vor ihrer Krönung zu stehen schien, widmete der anglonormannische Dichter und Mönch Philippe de Thaon ihr sein Livre de sybille. Ihr Interesse für Literatur würdigte der Dichter und Erzbischof von Tours, Hildebert von Lavardin, in einem sehr persönlich gefärbten Gedicht. Der mit der Kaiserin befreundete Benediktinermönch Stephan von Rouen beschrieb in seinem historischen, die Zeit vom 11. Jahrhundert bis 1169 umfassenden Gedicht Draco Normannicus nach ihrem Geschmack ihre geschichtliche Rolle, wobei imperiale Rückbezüge – etwa die Verwendung von Schlagwörtern wie Matildas „kaiserliche Pracht“ – nicht fehlten. Diese Betonung ihrer ehemaligen Rolle als Kaiserin lag Matilda offenbar auch in ihren späten Lebensjahren noch immer sehr am Herzen.[28][29]

    Religiöse Stiftungen
    Schon als deutsche Kaiserin förderte Matilda kirchliche Einrichtungen durch Stiftungen; so schenkte sie Rittern, die künftig als Mönche leben wollten, Land in Oostbroek bei Utrecht zur Gründung eines Benediktinerklosters. Während ihres Kampfes gegen Stephan in England vergab sie vor allem zur Festigung ihrer politischen Stellung Krongut an Äbte u. a. hohe Kleriker, insbesondere in zwischen den Thronrivalen umstrittenen Grenzregionen. Seit der Thronbesteigung ihres Sohnes Heinrich (1154) nahmen ihre religiösen Stiftungen noch deutlich zu. Diese finanzierte sie mit Einnahmen aus ihrem großen Wittum in der Normandie. Matilda ließ sich damals von den Mönchen von Bec, mit denen sie in Notre-Dame-du-Pré zusammenlebte, spirituell beraten. Neben den traditionellen Orden der Benediktiner von Bec und der Cluniazenser förderte sie auch neuere wie die Zisterzienser und die Prämonstratenser, mit dessen Gründer Norbert von Xanten sie in ihrer Zeit in Deutschland Bekanntschaft geschlossen hatte. In Le Valasse (im Département Seine-Maritime) unterstützte die Kaiserin die Errichtung einer Zisterzienser-Abtei, in die Mönche aus dem königlichen Kloster Mortemer einzogen. Allerdings hatte sie dabei anfangs (1152–1153) mit Schwierigkeiten wegen politischer Unruhen während der Abwesenheit Heinrichs II. in England zu kämpfen, denn sie konnte den Schutz der Mönche nicht gewährleisten. Etwa 1136 begann sie mit der Gründung einer Prämonstratenser-Abtei in Silly-en-Gouffern (im Département Orne), aber Kriege und andere Widrigkeiten erlaubten erst ab etwa Mitte der 1150er Jahre eine ungestörte Aufnahme des Klosterbetriebs. Weil sie 1161 von einer schweren Erkrankung genesen war, ließ sie ihre Seidenmatratze zugunsten von Leprakranken verkaufen. Matilda nahm offenbar auch an der Verehrung der Jungfrau Maria eifrig Anteil.[30][31]

    Tod und Grabmal
    Matilda starb am 10. September 1167 in Rouen. In einer feierlichen, vom Erzbischof Rotrou von Rouen geleiteten Zeremonie fand ihre Beisetzung vor dem Hochaltar der Abteikirche von Bec-Hellouin statt. Der Mönch Stephan von Rouen gibt einen genauen Bericht von dem Begräbnis, an dem er selbst teilnahm, in seinem Gedicht Draco Normannicus. Einige Zeilen von Matildas Grabinschrift lauteten:

    „Hier liegt die Tochter, Ehefrau und Mutter Heinrichs;
    groß durch Geburt, größer durch Heirat,
    doch am größten durch ihre Nachkommen.“
    Bischof Arnulf von Lisieux, der 1139 im Auftrag König Stephans vor dem Papst gegen Matilda aufgetreten war, sie aber später verehrte, widmete ihr nun ein ihre Tugenden preisendes Epitaph; sie habe nichts Weibliches an sich gehabt, womit der Kleriker meinte, dass sie keine weiblichen Schwächen besessen habe. Er soll auch eine (nicht erhaltene) Biographie der Kaiserin verfasst haben. Verschiedenen Kirchen und Orden vermachte sie beträchtliche Legate. In den folgenden Jahrhunderten wurde ihr Grab mehrfach verwüstet, so 1263 durch einen Brand und 1421 durch englische Söldner, als der Hundertjährige Krieg zwischen England und Frankreich tobte. 1684 wurde ihr Grab restauriert und ihr Leichnam in einen neuen Sarg umgebettet. Aber erst 1846 – Jahrzehnte nach einer neuerlichen Verheerung der Abteikirche von Bec durch Soldaten Napoleons – fanden die Gebeine Matildas, soweit noch vorhanden, in der Kathedrale von Rouen ihre letzte Ruhestätte.[32][33]

    Der größte bleibende Erfolg Matildas war, dass sie durch ihren hartnäckigen Kampf gegen Stephan von Blois wesentlich zur Sicherung der englischen Krone für ihren ältesten Sohn beigetragen hatte. Dessen Angevinisches Reich umfasste Westfrankreich, die Normandie und England. Insbesondere über die Töchter Heinrichs II. stammten etliche Königs- und Fürstenlinien von Matilda ab.

    Name:
    Englisch auch Maud oder Aaliz oder Adela; deutsch Mathilde

    Titel (genauer):
    Sie war durch ihre Heirat mit Heinrich V. Kaiserin des römisch-deutschen Reiches.

    Heiliges Römisches Reich (lateinisch Sacrum Imperium Romanum oder Sacrum Romanum Imperium),[1] seit dem Ende des 15. Jahrhunderts auch Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation (lateinisch Sacrum Imperium Romanum Nationis Germaniae), war vom Spätmittelalter bis 1806 die offizielle Bezeichnung für das seit dem 10. Jahrhundert bestehende Herrschaftsgebiet der römisch-deutschen Kaiser.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Heiliges_Römisches_Reich

    Titel (genauer):
    Witwe Kaiser Heinrichs V. und in zweiter Ehe mit Graf Gottfried Plantagenet von Anjou verheiratet. Kämpfte gegen ihren Cousin Stephan um den Thron von England. Übernahm 1141 kurzzeitig die Macht, ohne aber gekrönt zu werden. War nach der Schlacht von Winchester 1141 und der Freilassung Stephans gezwungen, das Land wieder zu verlassen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_Englands

    Matilda heiratete König Heinrich V. (Salier) in 1114. Heinrich (Sohn von Kaiser Heinrich IV. (Salier) und Gräfin Berta von Savoyen (von Maurienne)) wurde geboren am 1081 oder 1086; gestorben am 23 Mai 1125. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 53. König Heinrich II. (Henry II.) von England (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 5 Mrz 1133 in Le Mans; gestorben am 6 Jul 1189 in Chinon.

    Matilda heiratete Gottfried V. von Anjou-Château-Landon am 17 Jun 1128 in Le Mans. Gottfried (Sohn von Graf Fulko V. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) und Gräfin Erembuge de La Flèche) wurde geboren in 23 od 24 Aug 1113; gestorben am 7 Sep 1151 in Château-du-Loir. [Familienblatt] [Familientafel]


  10. 26.  Reginald de Dunstanville, 1. Earl of Cornwall Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in cir 1110; gestorben am 1 Jul 1175 in Chertsey, Surrey.

    Familie/Ehepartner: Beatrice de Valle. Beatrice gestorben in vor 1220. [Familienblatt] [Familientafel]

    Reginald heiratete Beatrice FitzRichard in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  11. 27.  Robert de Caen, 1. Earl of Gloucester Robert de Caen, 1. Earl of Gloucester Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in cir 1100 in Caen; gestorben am 31 Okt 1147.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gloucester; 1. Earl of Gloucester

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Robert,_1._Earl_of_Gloucester

    Robert, 1. Earl of Gloucester

    Robert, 1. Earl of Gloucester (* wohl 1100; † 31. Oktober 1147) war ein unehelicher Sohn des englischen Königs Heinrich I. und eine der dominanten Persönlichkeiten des Englischen Bürgerkriegs von 1135 bis 1154. Er war auch bekannt als Robert de Caen und Robert der Konsul.

    Leben
    Robert war vermutlich eines der ältesten von Heinrichs zahlreichen unehelichen Kindern. Er wurde in Caen in der Normandie geboren. Über seine Mutter ist nichts sicher bekannt, obwohl zeitgenössische Gelehrte sie dem niederen Adel Oxfordshires zuweisen. Das „Compendium of Irish Biography“ bezeichnet ihn als Sohn der Nest ferch Rhys.[1] Wilhelm von Malmesbury verweist auf Roberts „normannische, flämische und französische“ Ahnen, was sich aber vermutlich nur auf die väterliche Seite bezieht. Heinrich erkannte seinen Sohn mit der Geburt an und ließ ihn an seinem Hof erziehen.

    Robert wurde zum Förderer Malmesburys, ebenso der von Geoffrey von Monmouth und der Abtei Tewkesbury in Gloucestershire, deren Lehrtätigkeit von seinem Schwiegervater initiiert worden war.

    1119 kämpfte Robert in der Schlacht von Brémule als einer der fähigsten Offiziere seines Vaters. 1121 oder 1122 wurde er zum Earl of Gloucester erhoben.

    In der Auseinandersetzung um die Thronfolge nach dem Tod seines Vaters (Englischer Bürgerkrieg von 1135 bis 1154) stellte er sich erst auf die Seite von Stephan von Blois, wechselte dann aber zu seiner Halbschwester, der ehemaligen deutschen Kaiserin Matilda über, der er bis zu seinem Tod loyal blieb.

    In der Ersten Schlacht von Lincoln gelang es ihm, Stephan festzunehmen, den er dann unter Aufsicht seiner Ehefrau Mabel ins Gefängnis sperrte. Dieser entscheidende Vorteil ging verloren, als Robert selbst in Winchester in die Hände seiner Gegner fiel, wo er Matildas Flucht nach einer misslungenen Belagerung deckte. Robert war Matilda so wichtig, dass sie ihn gegen Stephan austauschen ließ.

    1142 sandte sie Robert aus, um ihren Ehemann Gottfried V. dazu zu bewegen, sich ihrer Sache anzuschließen. Gottfried weigerte sich, nach England zu kommen, bevor er nicht die Normandie erobert hatte, so dass Robert bei ihm in Frankreich blieb, bis er erfuhr, dass Matilda in Oxford belagert wurde, woraufhin er in Begleitung von Matildas jungem Sohn Heinrich nach England zurückkehrte.

    1144 trat einer von Roberts eigenen Söhnen, Philipp, auf Stephans Seite über, so dass der Riss jetzt auch durch die eigene Familie ging.

    Robert starb 1147 in Bristol an einem Fieber und wurde in der Kirche der von ihm selbst 1129 gestifteten Benediktiner-Priorei St. James in Bristol begraben.

    Ehe und Nachkommen
    Robert heiratete 1107 Mabel von Gloucester († 1157), Tochter von Robert Fitzhamon und Sibyl de Montgomerie, wodurch er die Herrschaften Tewkesbury und Glamorgan erwarb.

    Mehr unter dem Link oben..

    Geburt:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Caen

    Titel (genauer):
    Earl of Gloucester war ein erblicher britischer Adelstitel, der mehrmals in der Peerage of England geschaffen wurde.
    In zweiter Verleihung wurde der Titel um 1121 von König Heinrich I. für seinen unehelichen Sohn Robert de Caen neu geschaffen. Dessen Enkelin Isabel, die 3. Countess, heiratete 1189 den englischen Prinzen Johann Ohneland, der aus ihrem Recht den Earlstitel führte.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Earl_of_Gloucester

    Familie/Ehepartner: Mabel von Gloucester. Mabel (Tochter von Herr Robert FitzHamon und Sybil (Sibylle) de Montgommery) gestorben in 1157. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 54. Earl William FitzRobert von Gloucester  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 23 Nov 1116; gestorben am 23 Nov 1183.
    2. 55. Maud of Glouchester (FitzRobert), Countess of Chester  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1120; gestorben am 29 Jul 1189.

  12. 28.  Mathilde (Maud) von EnglandMathilde (Maud) von England Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) gestorben in nach 1128.

    Notizen:

    Mathilde und Conan III. hatten drei Kinder, einen Sohn und zwei Töchter.

    • Hoël († 1156), Graf von Nantes;
    • Berthe († 1158/64), ∞ I) Alain „der Schwarze“ von Penthièvre, Herr von Richmond, ∞ II) Odo († 1170), Vizegraf von Porhoët;
    • Konstanze († 1148), ∞ Gottfried III., Herr von Mayenne († 1169).

    Familie/Ehepartner: Herzog Conan III. von der Bretagne, der Dicke . Conan (Sohn von Alain IV. von Bretagne (Cornouaille) und Emengarde von Anjou-Château-Landon) wurde geboren in 1095; gestorben am 17 Sep 1148. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 56. Graf Hoël von der Bretagne  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1156.
    2. 57. Bertha von Cornouaille (von Bretagne)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 58. Konstanze (Constance) von Bretagne  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1148.

  13. 29.  Mabile (Mabel, Eustachia, Richilde) von EnglandMabile (Mabel, Eustachia, Richilde) von England Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in cir 1105.

    Notizen:

    Geburt:
    Tochter von Henry Beauclerc, König von England (Haus Plantagenet), und Sibyl Corbet. - Laut Stammliste Gouët: https://de.wikipedia.org/wiki/Gouët_(Adelsgeschlecht)

    Im Bericht über Heinrich I. (England) wird Mabile jedoch einer der unbekannten Geliebten von Heinrich zugesprochen..?
    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_I._(England)

    Mabile heiratete Herr Guillaume III. Gouët in vor 1122. Guillaume (Sohn von Guillaume II. Gouët und Eustachie Crespon (?)) wurde geboren in vor 1079; gestorben in 1119/1140. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 59. Guillaume IV. Gouët  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1125; gestorben in 1168/1171.

  14. 30.  Constance von EnglandConstance von England Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1)

    Familie/Ehepartner: Vizegraf Roscelin von Beaumont. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 60. Baron Richard I. von Beaumont  Graphische Anzeige der Nachkommen

  15. 31.  Alix von EnglandAlix von England Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1)

    Alix heiratete Herr Mathieu (Matthias) I. von Montmorency in 1126. Mathieu (Sohn von Bouchard (Burkhard) III. von Montmorency und Agnes von Beaumont-sur-Oise) gestorben in 1160. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 61. Herr Bouchard (Burkhard) IV. von Montmorency  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1189 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

  16. 32.  (Elizabeth?) von England(Elizabeth?) von England Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1)

    (Elizabeth?) heiratete Fergus of Galloway in Datum unbekannt. Fergus wurde geboren in cir 100; gestorben am 12 Mai 1161 in Holyrood Abbey. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 62. Uhtred (Uchtred) of Galloway, Lord of Galloway  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1121; gestorben in Sep 1174.

  17. 33.  Graf Balduin VII. von Flandern (von Jerusalem), mit dem Beil Graf Balduin VII. von Flandern (von Jerusalem), mit dem Beil Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Robert3, 4.Robert2, 1.Balduin1) wurde geboren in 1093; gestorben am 17 Jan 1119 in Rousselaere.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1111-1119, Flandern; Graf von Flandern https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Flandern

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_VII._(Flandern)

    Balduin VII. mit dem Beil, auch Hapkin genannt, (* 1093; † 17. Januar 1119 in Rousselaere), war ein Graf von Flandern aus dem Haus Flandern. Er war der einzige Sohn des Grafen Robert II. dem Jerusalemfahrer und der Clementia, einer Tochter des Grafen Wilhelm I. von Burgund. Papst Calixt II. war sein Onkel.
    Balduin galt als sehr tatkräftig und durchsetzungsfähig. Emanzipationsbestrebungen seiner Vasallen unterdrückte er mit aller Gewalt zugunsten des einfachen Volkes und besonders der Städte, deren Prosperität er dadurch zusätzlich förderte. Er brach mit dem Verbündeten seines Vaters, dem Anglo-Normannen Heinrich I. Beauclerc, und stellte sich stattdessen auf die Seite seines Lehnsherren, König Ludwig VI. von Frankreich. Mit dem benachbarten Grafen Hugo II. von Saint-Pol stand er in ständiger Fehde. Im Bund mit König Ludwig VI. und Graf Fulko von Anjou griff Balduin 1119 die Normandie an, wurde dabei aber im Kampf vor Bures-en-Bray tödlich verwundet.
    Als Zwölfjähriger wurde Balduin 1105 mit der erst neunjährigen Hedwig, Tochter des Herzogs Alain IV. von Bretagne, verheiratet. Die Ehe wurde nie vollzogen und 1110 wieder aufgelöst, ein zweites Mal heiratete er nicht. Zur Regelung der Nachfolge hatte Balduin daher seinen Vetter, den Dänenprinzen Karl den Guten, zu seinem Nachfolger designiert.
    Balduins Beiname resultierte wohl aus seiner unbarmherzigen Strenge, mit der er unbotmäßig gewordene Vasallen verfolgte. Wenig wahrscheinlich ist hingegen die Annahme, dass sein Beiname von seiner Streitaxt („Hapkin“) herrührt, die er ständig mit sich getragen habe.


    Weblinks
    • Bram Brutsaert: Boudewijn VII Hapkin, een Witte Ridder uit de 12de eeuw, graaf van Vlaanderen (1111–1119). Dissertation 2003–2004 an der Katholieke Universiteit Leuven, hier online: Deel I. Prins Boudewijn (1093–1111)

    Balduin heiratete Havise (Hedwig) von der Bretagne in 1105. [Familienblatt] [Familientafel]


  18. 34.  Graf Karl I. von Flandern (von Dänemark), der Gute Graf Karl I. von Flandern (von Dänemark), der Gute Graphische Anzeige der Nachkommen (13.Adela3, 4.Robert2, 1.Balduin1) gestorben in 1127 in in der Kirche St. Donatus in Brügge.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: wurde ermordet

    Notizen:

    Wurde 1884 von der westlichen Kirche heiliggesprochen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_I._(Flandern)

    Karl I., genannt der Gute (* um 1085; † 2. März 1127 in Brügge) war Graf von Flandern. Er ist der Sohn des Königs Knut IV. (der Heilige) von Dänemark und der Adela von Flandern, Tochter von Graf Robert I.

    Leben
    Nachdem sein Vater 1086 erschlagen worden war, ging seine Mutter mit ihm nach Flandern zurück. Dort wuchs er am Hof seines Onkels Robert II. bzw. seines Vetters Balduin VII. auf und erhielt eine fundierte Ausbildung. 1117 heiratete er Margarete von Clermont, Tochter von Rainald II., Graf von Clermont-en-Beauvaisis. 1119, nach dem Tod Balduins VII. folgte er diesem als Graf von Flandern.
    Als 1123 der Kreuzfahrer-König von Jerusalem, Balduin II., von Sarazenen gefangengenommen worden war, wurde Karl zum König von Jerusalem vorgeschlagen und galt 1125 gar als Anwärter auf die Königswürde im Römisch-deutschen Reich. Doch er lehnte beide Kandidaturen ab.
    1127 wurde er in der Kirche St. Donatus in Brügge von Angehörigen einer mächtigen Dienstleute-Familie ermordet, deren Einfluss er eingeschränkt hatte. Er starb ohne Erben, auf Vermittlung von König Ludwig VI. von Frankreich beerbte ihn sein Vetter zweiten Grades, Wilhelm Clito. 1884 wurde er von der westlichen Kirche heiliggesprochen.



    Quellen
    • Galbert von Brügge: De multro, traditione, et occisione gloriosi karoli comitis Flandriarum, hrsg. von Jeff Rider (= Corpus Christianorum, Continuatio Mediaeualis, CXXXI). Berpols, Tornhout 1994, ISBN 2-503-04312-7
    • Galbert von Brügge: De moord op Karel de Goede. Niederländischer Übersetzung und Einleitung von R. van Caenegem, A. Demyttenaere, L. Devliegher. Davidsfonds, Leuven 1999, S. 279.
    • Galbert von Brügge: The Murder of Charles the Good. Englische Übersetzung und Einleitung von James Bruce Ross. ISBN 0-8020-6479-5
    Literatur
    • Laurent Feller: L'assassinat de Charles le Bon comte de Flandre: 2 mars 1127. Perrin, 2012, ISBN 978-2-262-03528-0.
    • Heinrich Neu: Karl I. der Gute. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 227 (Digitalisat).
    • Frans Rens: Karel de Goede, graef van Vlaenderen, in: Belgisch museum voor de Nederduitsche tael- en letterkunde en de geschiedenis des vaderlands, 3 (1839)
    • Dieter Berg: Karl I. (der Gute), Graf von Flandern. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 3, Bautz, Herzberg 1992, ISBN 3-88309-035-2, Sp. 1107–1110.
    Weblinks
    • Galbert von Brügge im Opac der Regesta Imperii

    Karl heiratete Margarete von Clermont in vor 1117. [Familienblatt] [Familientafel]


  19. 35.  Ingegerd (Ingegärd) Knutsdotter von Dänemark Graphische Anzeige der Nachkommen (13.Adela3, 4.Robert2, 1.Balduin1)

    Ingegerd heiratete Folke, der Dicke in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 63. Bengt Snivil  Graphische Anzeige der Nachkommen

  20. 36.  Graf Dietrich von Elsass (von Flandern)Graf Dietrich von Elsass (von Flandern) Graphische Anzeige der Nachkommen (14.Gertrude3, 4.Robert2, 1.Balduin1) wurde geboren in cir 1099; gestorben am 4 Feb 1168; wurde beigesetzt in Abtei von Watten, zwischen Saint-Omer und Gravelines.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Flandern (1128 bis zu seinem Tod)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Dietrich_von_Elsass

    Dietrich von Elsass (ndl. Diederik van de Elzas, frz. Thierry d’Alsace, * um 1099; † 4. Februar 1168) war von 1128 bis zu seinem Tod Graf von Flandern.
    Er war der jüngste Sohn von Herzog Dietrich II. von Lothringen und Gertrude von Flandern.


    Machtkampf in Flandern
    Nach dem Mord an seinem Cousin Karl dem Guten im Jahr 1127 beanspruchte Dietrich die Grafschaft Flandern für sich, aber Wilhelm Clito wurde stattdessen Graf, dank der Unterstützung von König Ludwig VI. von Frankreich. Jedoch machte sich Wilhelm mit seiner Politik sehr unbeliebt und am Ende des Jahres erkannten Brügge, Gent, Lille und Saint-Omer Dietrich als einen Gegengrafen an und Dietrich zog gegen Wilhelm in die Schlacht. Ludwig VI. ließ ihn durch den Erzbischof von Reims exkommunizieren und Ludwig begann Lille zu belagern, musste sich aber zurückziehen, als Heinrich I., Wilhelms Onkel, seine Unterstützung für Dietrich ankündigte. Trotzdem wurde Dietrich in Thielt und Oostkamp geschlagen und floh nach Brügge. Von dort musste er allerdings auch fliehen und ging dann nach Aalst, wo er bald von Wilhelm, Gottfried dem Bärtigen und Ludwig VI. belagert wurde. Die Stadt sollte gerade eingenommen werden, als Wilhelm am 27. Juli 1128 fiel. Dietrich war nun alleiniger Beansprucher des Landes.
    Dietrich baute seine Regierung in Gand auf und wurde jetzt von allen flämischen Städten anerkannt, sogar König Heinrich, der selbst flämische Grundbesitzer in seinem Land hatte, schwor ihm Treue. Dietrich selbst schwor König Ludwig nach 1132 Treue, um die französische Unterstützung gegen Balduin IV. von Hennegau zu gewinnen, der seine Ansprüche auf Flandern geäußert hatte.

    Erste Reise ins Heilige Land
    1133 starb seine Frau Margarete von Clermont (Witwe von Karl dem Guten), die ihm eine Tochter hinterließ. 1139 ging er auf Pilgerreise ins Königreich Jerusalem und heiratete Sibylle von Anjou, Tochter von Fulko von Jerusalem und Witwe von Wilhelm Clito, eine sehr prestigereiche Ehe. Dies war die erste von Dietrichs Pilgerreisen, er unternahm insgesamt vier ins Heilige Land. Er kehrte später nach Flandern zurück, um eine Revolte in der Grafschaft Niederlothringen niederzuschlagen, das zu der Zeit von Gottfried III. von Brabant regiert wurde.

    Zweite Reise ins Heilige Land
    Dietrich ging 1147 erneut während des Zweiten Kreuzzuges ins Heilige Land. Dabei war er am 31. März 1146 in Vézelay zugegen, als dort das französische Königspaar nach einer Predigt Bernhards von Clairvaux das Kreuz nahm. Dietrich führte die Überquerung des Flusses Mäander in Anatolien und kämpfte 1148 in der Schlacht von Antalya. Nach seiner Ankunft im Kreuzfahrerstaat nahm er am Konzil von Akkon teil, wo die schicksalhafte Entscheidung zum Angriff auf Damaskus gefällt wurde. Er nahm an der Belagerung von Damaskus teil, die vom Halbbruder seiner Frau, Balduin III. von Jerusalem, geführt wurde. Mit der Unterstützung von Balduin, Ludwig VII. von Frankreich und Konrad III., erhoffte er Damaskus als eigenes Lehen zu erhalten. Dieies stieß allerdings bei den Baronen Outremers auf Ablehnung, die den Angriff auf Damaskus zuvor schon abgelehnt hatten, da es bis dahin mit den Christen verbündet gewesen war. Die Belagerung musste nach wenigen Tagen erfolglos abgebrochen werden und alle Parteien kehrten nach Hause zurück.

    Kampf gegen Hennegau und Heiratspolitik
    Während seiner Abwesenheit war Balduin IV. von Hennegau in Flandern eingefallen und hielt Artois besetzt. Sibylla hingegen reagierte darauf, indem sie Hennegau besetzte. Der Bischof von Reims trat ein und ein Vertrag wurde unterzeichnet. Als Dietrich 1150 zurückkehrte, schloss er mit Balduin in Bouchain Frieden mit Hilfe von Graf Heinrich I. von Namur und Heinrich, Bischof von Lüttich. Laut den Bedingungen für den Frieden musste Dietrich seine Tochter Margarete mit dem Sohn Balduins IV., dem zukünftigen Balduin V. verheiraten.
    1156 verheiratete Dietrich seinen ältesten Sohn mit Elisabeth von Vermandois, Tochter und Erbin von Raoul I. von Vermandois.

    Dritte Reise ins Heilige Land
    1156 kehrte er ins Heilige Land zurück, diesmal begleitete ihn seine Frau. Er nahm an der Belagerung des von einem Erdbeben beschädigten Schaizar teil, aber die Festung blieb schließlich in der Hand der Muslime. Während der Belagerung brach ein Streit zwischen Dietrich und Rainald von Chatillon um die Burg aus. Dietrich wollte sie in Besitz nehmen, allerdings beanspruchte Rainald für sie die Lehnshoheit als Fürst von Antiochia. Da aber Dietrich dem von niederer Herkunft stammenden Rainald nicht huldigen wollte, verzichtete er auf Shaizar. Anschließend nahm er bei der Eroberung von Apameia und Harenc teil.
    1159 kehrte Dietrich nach Flandern zurück, allerdings ohne seine Frau, die im heiligen Land blieb um Nonne im Konvent von St. Lazarus in Bethanien zu werden. Während seiner gesamten Abwesenheit hatte sein ältester Sohn Philipp das Land regiert und blieb nach seiner Rückkehr Mitherrscher.

    Vierte Reise ins Heilige Land
    1164 kehrte Dietrich noch einmal ins Heilige Land zurück. Er begleitete König Amalrich I., einen weiteren Halbbruder von Sibylle, nach Antiochia und Tripolis. 1166 kehrte er zurück und übernahm eine Dattelpalme in sein Siegel, mit einer Lorbeerkrone auf der Rückseite.

    Tod
    Er starb am 4. Februar 1168 und wurde in der Abtei von Watten, zwischen Saint-Omer und Gravelines, begraben. Seine Herrschaft war ruhig und friedlich gewesen, und in diesen Jahren begann die Regierung der Grafschaft sich hoch zu entwickeln. Es gab auch eine große ökonomische und agrarkulturelle Entwicklung und neue Handelsfirmen wurden gegründet. Die größte territoriale Expansion Flanderns fand unter Dietrich statt.

    Familie
    Seine erste Frau Swanhild hinterließ ihm eine Tochter:
    • Laurette von Flandern († 1170 als Nonne)
    ∞ I) vor 1139 Iwain († 1145), Graf von Aalst
    ∞ II) 1150 (1152 geschieden) Heinrich II. († 1167), Graf von Limburg
    ∞ III) 1152 Raoul I. († 1152) Graf von Vermandois (Haus Frankreich-Vermandois)
    ∞ IV) 1152/59 (1163 geschieden) Heinrich der Blinde († 1196), Graf von Luxemburg (Haus Namur)
    In zweiter Ehe heiratete Dietrich Sibylle von Anjou. Aus dieser Ehe gingen sieben Kinder hervor:
    • Balduin († vor 1154)
    • Philipp I. († 1191), Graf von Flandern,
    ∞ I) Elisabeth, Gräfin von Vermandois († 1183) Tochter von Graf Raoul I.,
    ∞ II) Teresa von Portugal († 1218), Tochter von König Alfonso I. von Portugal
    • Matthäus von Elsass († 1173) ∞ Gräfin Maria von Boulogne
    • Margarete († 1194) 1191 Gräfin von Flandern
    ∞ I) Raoul II., 1160 Graf von Vermandois († 1167) (Haus Frankreich-Vermandois)
    ∞ II) Balduin V., Graf von Hennegau (Haus Flandern)
    • Gertrude von Flandern († 1186),
    ∞ I) vor 1155 (vor 1162 geschieden) Humbert von Savoyen
    ∞ II) nach 1158 Hugues III. d’Oisy, Kastellan von Cambrai
    • Mathilde († vor 1194) ab 1187 Äbtissin von Fontevrault
    • Peter († 1176), ab 1167 Bischof von Cambrai, ∞ Mathilde von Burgund († um 1219) Tochter von Raimond von Burgund



    Literatur
    • Steven Runciman: Geschichte der Kreuzzüge. Sonderausgabe in einem Band ohne Quellen- und Literaturangaben, 28.–32. Tausend der Gesamtauflage. C. H. Beck, München 1995, ISBN 3-406-39960-6.
    • Tobias Weller: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert (= Rheinisches Archiv. Bd. 149). Böhlau, Köln u. a. 2004, ISBN 3-412-11104-X, S. 544 ff. (Zugleich: Bonn, Universität, Dissertation, 2001/2002).
    Weblinks
    • Thierry de Lorraine bei fmg.ac (englisch)
     Commons: Dietrich von Elsass – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Familie/Ehepartner: Swanhild. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 64. Laurette von Elsass (von Flandern)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1170.

    Dietrich heiratete Sibylle von Anjou-Château-Landon in 1134. Sibylle (Tochter von Graf Fulko V. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) und Gräfin Erembuge de La Flèche) wurde geboren in cir 1112; gestorben in 1165 in Bethanien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 65. Graf Philipp I. von Flandern (von Elsass)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 1 Jun 1191 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.
    2. 66. Graf Matthäus von Elsass (von Flandern)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1137; gestorben am 25 Jul 1173 in Normandie.
    3. 67. Gräfin Margarete I. von Elsass (von Flandern)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1145; gestorben am 15 Nov 1194 in Schloss Male bei Brügge; wurde beigesetzt in Kirche Sainte-Waudru in Mons.


Generation: 5

  1. 37.  Beatrix de CoucyBeatrix de Coucy Graphische Anzeige der Nachkommen (17.Ida4, 6.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Balduin1) gestorben in nach 1156.

    Familie/Ehepartner: Graf Ebrard III. (Érard) Le Puiset (von Breteuil). Ebrard (Sohn von Graf Valeran II. (Waleran) Le Puiset (von Breteuil)) gestorben in 1148 in Schlachtfeld Laodikeia. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 68. Graf Valeran III. (Waleran) Le Puiset (von Breteul)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 1162.

  2. 38.  Graf Balduin IV. von HennegauGraf Balduin IV. von Hennegau Graphische Anzeige der Nachkommen (18.Balduin4, 6.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Balduin1) wurde geboren in 1088; gestorben in 1120.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Hennegau (ab 1098)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_IV._(Hennegau)

    Balduin IV. der Erbauer (* 1108; † 8. November 1171) aus dem Haus Flandern war Graf von Hennegau von 1120 bis 1171. Er war der Sohn von Graf Balduin III. und Jolande von Wassenberg.

    Leben
    Da er beim Tod seines Vaters noch minderjährig war, übernahm seine Mutter für ihn die Regentschaft bis 1127, in der sie auch seine Ehe mit Alix (Alice), der Tochter des Gottfried, Graf von Namur, arrangierte. Der Ehevertrag enthält auch eine Bestimmung über die Grafschaft Namur, die aufgrund dieser Vereinbarungen nach dem Aussterben des Hauses Namur nicht wie die Grafschaft Luxemburg vererbt wurde, sondern in den Besitz des Grafen von Hennegau kam.
    Wenig später, im gleichen Jahr noch, wurde Karl der Gute, Graf von Flandern, ermordet, woraufhin sich mehrere Prätendenten meldeten, um seine Nachfolge anzutreten, darunter auch Balduin. Der französische König Ludwig VI. entschied sich für Wilheelm Clito, was Balduin dazu veranlasste, das Land um Aalst zu verwüsten, worauf er sich aber – im Bewusstsein, sich hier nicht behaupten zu können – zurückzog und dabei noch Oudenaarde niederbrannte. Nach dem Tod Wilhelms im Jahr darauf versuchte er sein Glück erneut, wurde aber von Dietrich von Elsass, dem neuen Grafen, zurückgeschlagen.
    1147 nutzte er Dietrichs Aufbruch zum Zweiten Kreuzzug, um erneut in Flandern einzufallen, obwohl er durch diesen Überfall auf den Besitz eines Kreuzfahrers die Exkommunikation riskierte. Sibylle von Anjou, Dietrichs Ehefrau, gelang es, das Land zu verteidigen, bis Dietrich in aller Eile aus Konstantinopel zurückkehrte. Der nun folgende Krieg verwüstete beide Grafschaften. 1151 wurde schließlich ein Friedensvertrag geschlossen, zu dem auch eine Verlobung ihrer Kinder gehörte – die daraus folgende Ehe führte 40 Jahre später zur Vereinigung der beiden Grafschaften.
    Balduins Schwager Heinrich der Blinde, Graf von Luxemburg, hatte 1157 Lauretta von Elsass geheiratet, die Tochter von Dietrich von Elsass, Graf von Flandern, und Sybille von Anjou. Die Ehe ging 1163 kinderlos auseinander, weshalb Heinrich seinen Schwager Balduin als seinen Erben einsetzte, was aber zu Balduins Lebzeiten nicht mehr zu Konsequenzen führte.
    Balduin erwarb den Beinamen der Erbauer durch seine Tätigkeit im Festungs- und Kirchenbau in den meisten Städten des Hennegau. 1169, als sein Sohn Balduin Margarete von Elsass heiratete, führte er den neuen, noch im Bau befindlichen Palast in Le Quesnoy mehreren Baronen vor. Sie begingen dabei die Unvorsichtigkeit, auf ein schlecht befestigtes Baugerüst zu klettern, das unter ihnen zusammenbrach. Einige wurden nur leicht verletzt, Balduin jedoch brach sich beide Oberschenkel und das Rückgrat. Er starb zwei Jahre später.

    Nachkommen
    Er heiratete 1130 Alix von Namur (1115–1169), jüngste Tochter von Gottfried, Graf von Namur, und Ermesinde von Luxemburg. Alix wurde in der Kirche Sainte-Waudru in Mons bestattet. Ihre Kinder waren:
    • Balduin († jung), bestattet in Binche,
    • Gottfried, Graf von Ostervant († 6. April 1159 oder 1161) in Mons, 16 Jahre alt, ∞ 15-jährig mit Eleonore von Vermandois, keine Nachkommen
    • Balduin V. (1150–1195), Graf von Hennegau.
    • Wilhelm, Herr von Château-Thierry in der Grafschaft Namur, ∞ I Mahaud von Lalain, ∞ II Avoye von Saint-Sauve,
    • Heinrich, Herr von Sebourg, Angre und Le Fay, ∞ Johanna von Cysoing,
    • Jolande, ∞ Ives II., Herr von Nesle und Falvy, Graf von Soissons († 1157) ohne Nachkommen (Haus Nesle); ∞ II Hugo IV., Graf von Saint-Pol,
    • Agnes, genannt die Hinkende (la Boîteuse), erste Ehefrau von Raoul, Herr von Coucy, Marle, La Fère, Crécy, Vervins, Landousies und Pinon († vor 1173) (Haus Boves),
    • Laurence (Laurette) († 9. August 1181); ∞ Dietrich von Gent, letzter Herr von Aalst und Waës († 1165), kinderlos; ∞ kurz nach 1171 Bouchard IV. de Montmorency (Stammliste der Montmorency).
    • Eustach, Propst v. St. Waltraut in Mons († nach 1198)



    Literatur
    • Académie royale de Belgique, Biographie nationale, Band 1, Brüssel, 1886

    Balduin heiratete Alice von Namur in 1130. Alice (Tochter von Gottfried von Namur und Ermensinde von Luxemburg) gestorben in Jul 1169; wurde beigesetzt in Kirche Sainte-Waudru in Mons. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 69. Balduin V. von Hennegau  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1150; gestorben am 17 Dez 1195 in Mons.
    2. 70. Yolanda (Jolande) von Hennegau  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 71. Agnes von Hennegau, die Hinkende  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 72. Laurence (Laurette) von Hennegau  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 9 Aug 1181.

  3. 39.  Richildis von Hennegau (Flandern)Richildis von Hennegau (Flandern) Graphische Anzeige der Nachkommen (18.Balduin4, 6.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Balduin1)

    Richildis heiratete Eberhard II. von Tournai in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 73. Eberhard III. von Tournai  Graphische Anzeige der Nachkommen

  4. 40.  Marguerite von Sully (von Blois)Marguerite von Sully (von Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (21.Wilhelm4, 8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) gestorben in 15 Dez wohl 1145; wurde beigesetzt in Foucarmont.

    Notizen:

    Name:
    Das Schloss von Sully liegt direkt am Ufer der Loire – früher lag es fast mitten im Fluss. Daher ist der Schlossgraben besonders breit und hinter dem Schloss zu einem Teich erweitert.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Sully-sur-Loire

    Familie/Ehepartner: Graf Heinrich I. von Eu (Rolloniden). Heinrich (Sohn von Graf Wilhelm II. von Eu (Rolloniden) und Hélissende von Avranches (Le Goz)) gestorben am 12 Jul 1140; wurde beigesetzt in Foucarmont. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 74. Johann I. (Jean) von Eu (Rolloniden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1140; gestorben am 26 Jun 1170 in Foucarmont; wurde beigesetzt in Foucarmont.

  5. 41.  Herr Archambaud III. (Eudes) von Sully (von Blois)Herr Archambaud III. (Eudes) von Sully (von Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (21.Wilhelm4, 8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in cir 1109; gestorben in 1164.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1150 bis 1164, Herrschaft, Herzogtum Sully; Herr von Sully -Haus Blois-

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Die Herrschaft Sully (ab 1606 Herzogtum Sully) war ein Gebiet in der französischen Provinz Orléanais um die Gemeinde Sully-sur-Loire. Sie bestand aus den Kastellaneien Sully, Saint-Gondon und Sennely.
    Die Herren von Sully sind seit dem 10. Jahrhundert bezeugt. Die erste Dynastie erlosch Anfang des 12. Jahrhunderts, das Erbe trat eine Linie des Hauses Blois an. Anfang des 15. Jahrhunderts erlosch auch diese Familie, das Erbe ging jetzt das Haus La Trémoille an. Wiederum zwei Jahrhunderte später wurde Sully an Maximilien de Béthune, Marquis de Rosny verkauft, der 1606 zum Herzog von Sully ernannt wurde. Der letzte Herzog starb 1807.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Sully

    Archambaud heiratete Mahaud (Mathilde) de Beaugency in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 75. Herr Gilon III. von Sully (von Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1133; gestorben in 1193.

  6. 42.  Graf Heinrich I. von Champagne (Blois)Graf Heinrich I. von Champagne (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Theobald4, 8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in 1126; gestorben am 16 Mrz 1181 in Troyes; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Etienne, Troyes.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1151 bis 1181, Grafschaft Champagne; Graf von Champagne (Haus Blois)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_I._(Champagne)

    Heinrich I. (franz.: Henri; * 1126; † 16. März 1181 in Troyes), genannt der Freigiebige (le Libéral), war seit 1151 ein Graf von Champagne aus dem Haus Blois. Er war der älteste Sohn des Grafen Theobald II. des Großen und dessen Ehefrau Mathilde von Kärnten.

    Biographie
    Stellvertretend für seinen Vater nahm Heinrich im Gefolge König Ludwigs VII. am zweiten Kreuzzug teil, wo er in Konstantinopel von Kaiser Manuel I. Komnenos zum Ritter geschlagen wurde. 1151 unterstützte er gemeinsam mit dem König den Grafen Gottfried VI. von Anjou gegen dessen älteren Bruder Heinrich Plantagenet.
    Beim Tod seines Vaters übernahm Heinrich die Champagne und überließ die anderen Herrschaften, darunter Blois, Chartres, Châteaudun und Sancerre seinen jüngeren Brüdern, womit er für sich den durch die großen Messen wirtschaftlich bedeutenderen Teil des Familienbesitzes auswählte. Durch diese Teilung wurde auch die Personalunion der Territorien der Blois dauerhaft aufgelöst, doch versicherte sich Heinrich weiterhin der ungeteilten Macht seines Hauses indem er seine jüngeren Brüder zur Gefolgschaftspflicht ihm gegenüber verpflichtete. Dieses Lehnsverhältnis sollte auch auf ihre Nachkommen übergehen und wurde erst 1234 durch Heinrichs Enkel Theobald IV. beendet.
    Unter Heinrich vollzog das Haus Blois eine Revision seiner traditionell königsfeindlichen Haltung, was 1160 zur Ehe von Heinrichs Schwester, Adela, mit dem König führte. Durch seine Schwester erlangte das Haus Blois einen dominierenden Einflusss auf den königlichen Hof, da sie schon zu Lebzeiten ihres Mannes die Regentschaft führte. Heinrich selbst heiratete dazu vier Jahre später Prinzessin Marie, eine Tochter des Königs aus dessen erster Ehe mit Eleonore von Aquitanien. In der Rolle eines Vermittlers vertrat Heinrich seinen König in Konflikten mit Heinrich Plantagenet oder Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Besonders während des Schismas zwischen Papst Alexanders III. und dem Kaiser, versuchte sich Heinrich als Schlichter unnd bot dem Kaiser die Huldigung an falls es ihm nicht gelinge seinen König, der Papst Alexander unterstützte, mit dem Kaiser zu versöhnen. Tatsächlich scheiterte am 9. August 1162 ein Ausgleich zwischen den beiden Parteien bei Saint-Jean-de-Losne an der Weigerung Alexanders III., wonach Heinrich sich zum Vasallen des Kaisers erklärte.
    1179 zog Heinrich ein zweites Mal in das heilige Land. Auf seiner Rückreise über Kleinasien geriet er in die Gefangenschaft des Seldschuken Kılıç Arslan II., wurde aber nach einer Intervention Kaiser Manuels wieder freigelassen. Seine Abwesenheit hatte zur Folge, dass der Einfluss seiner Familie auf die Krone nach dem Tod König Ludwigs VII. 1180 zusammenbrach. Denn der neue König Philipp II., Heinrichs Neffe, entledigte sich der Bevormundung durch die Familie seiner Mutter und verbündete sich mit dem Grafen Philipp I. von Flandern.
    Heinrich kehrte 1181 in seine Heimat zurück, wo er aber wenig später verstarb und in der von ihm gestifteten Kirche Saint-Etienne zu Troyes bestattet wurde. Er errichtete eine geordnete Herrschaft über den Adel der Champagne und konnte sich auuf die Hilfe von etwa 2000 Vasallen stützen, was ihn wiederum zu einem Adligen machte, dem in Frankreich kaum jemand gleichstand. Die Champagne wurde ein sicherer Ort für Kaufleute, die in der Champagne abgehaltenen Messen ein zentraler Punkt des Handels und der Finanzwelt im mittelalterlichen Europa. Darüber hinaus wurde sein Hof in Troyes ein berühmtes literarisches und geistiges Zentrum, das bedeutende Gelehrte wie Walter Map anzog. Heinrich selbst war eher an geistiger Bildung interessiert und begründete eine große Bibliothek, weiterhin war er von frommer Natur und beschenkte freigiebig religiöse Einrichtungen, was ihm seinen Beinamen einbrachte. Zugleich war seine Frau in Troyes Herrin eines der glänzendsten Höfe des hochmittelalterlichen Frankreichs, an dem bedeutende Dichter wie Chrétien de Troyes oder Conon de Béthune protegiert wurden.

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Champagne ging aus der Vereinigung der Grafschaften von Meaux und Troyes hervor, die den größten Teil des ehemaligen fränkischen Dukats Champagne umfassten. Die Vereinigung wurde durch Robert von Vermandois realisiert, der Meaux von seinem Vater erbte und Troyes durch seine Ehefrau als Mitgift erhielt. Seit 967 war mit dem Besitz von Troyes auch der Titel eines Comes palatinus Francorum regis (Pfalzgrafen der Könige der Franken) verbunden, der von König Lothar an Graf Heribert den Alten vergeben worden war. Graf Hugo I. war der erste der den Titel comes Campanie (Graf von Champagne) trug, den Graf Theobald IV. auf comes palatinus Campanie Brigensis (Pfalzgraf von Champagne-Brie) erweiterte.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Champagne

    Heinrich heiratete Prinzessin Marie von Frankreich (Kapetinger) in 1164. Marie (Tochter von König Ludwig VII. von Frankreich (Kapetinger), der Jüngere und Königin Eleonore von Aquitanien) wurde geboren in 1145; gestorben am 11 Mrz 1198. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 76. Graf Heinrich II. von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 29 Jul 1166; gestorben am 10 Sep 1197 in Akkon; wurde beigesetzt in Akkon.
    2. 77. Graf Theobald III. von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 13 Mai 1179 in Troyes; gestorben am 24 Mai 1201 in Troyes; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Étienne in Troyes.
    3. 78. Kaiserin Marie von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1174; gestorben am 29 Aug 1204 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

  7. 43.  Marie von Champagne (Blois)Marie von Champagne (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Theobald4, 8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in 1128; gestorben in 11 Mrz oder 7 Aug 1190.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1162-1165, Burgund; Regentin von Burgund https://de.wikipedia.org/wiki/Burgundische_Geschichte#Herzogtum
    • Beruf / Beschäftigung: 1174-1190; Äbtissin von Fontevrault https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_Fontevrault

    Notizen:

    Marie und Odo II. hatten drei Kinder, zwei Töchter und einen Sohn.

    Name:
    Nach 1165 geistlich.

    Marie heiratete Herzog Odo II. von Burgund in 1145. Odo (Sohn von Herzog Hugo II. von Burgund und Mathilde de Mayenne) wurde geboren in cir 1118; gestorben am 27 Sep 1162. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 79. Alix (Adelheid) von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 80. Herzog Hugo III. von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1148; gestorben am 25 Aug 1192 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

  8. 44.  Graf Theobald V. von Champagne (Blois)Graf Theobald V. von Champagne (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Theobald4, 8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in cir 1130; gestorben in 1191 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1152 bis 1191, Grafschaft Blois; Graf von Blois (Haus Blois)
    • Titel (genauer): 1154 bis 1191, Grafschaft Chartres; Graf von Chartres
    • Titel (genauer): 1151 bis 1191, Vizegrafschaft, Grafschaft Châteaudun; Graf von Châteaudun

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Theobald_V._(Blois) (Okt 2017)

    Theobald V. von Blois (franz: Thibaut; * um 1130; † 1191 vor Akkon), genannt der Gute (le Bon), war ein Graf von Blois, Chartres und Grafschaft Châteaudun von 1151 bis 1191 aus dem Haus Blois. Er war ein Sohn des Grafen Theobald IV./II. von Blois-Champagne und dessen Ehefrau Mathilde, Tochter des Herzogs Engelbert von Kärnten.

    Nach dem Tod seines Vaters 1151 erhielt Theobald von seinem älteren Bruder Heinrich die Stammbesitzungen seiner Familie. Um weiterhin die politische Einheit des Hauses Blois zu gewährleisten, musste Theobald seinem Bruder Gefolgschaftspflicht schwören, ein Vasallitätsverhältnis, das auch auf seine Nachkommen überging und erst 1234 durch Graf Theobald IV. von Champagne beendet werden sollte. Theobald lebte vor allem in der Stadt Chartres, deren Mauern er erneuern ließ.

    Neben Gottfried VI. von Anjou war Theobald derjenige, der 1152 erfolglos versuchte, die frischgeschiedene Königin Eleonore von Aquitanien auf deren Weg von Beaugency nach Poitiers zu entführen. Er wurde ein Gefolgsmann König Ludwigs VII., von dem er 1154 zu einem Seneschall von Frankreich ernannt wurde. Durch die Heirat seiner Schwester Adela mit dem König 1160 erlangte das Haus Blois einen dominierenden Einfluss auf den königlichen Hof. 1164 heiratete Theobald die Prinzessin Alix, eine Tochter des Königs und der Eleonore.
    Mit seinem Neffen Philipp II. geriet Theobald in Konflikt, nachdem dieser sich aus der Bevormundung der Familie Blois löste und sich mit Graf Philipp I. von Flandern verband. Theobald blieb der Krönung Philipps 1180 fern und revoltierte gegen ihn mit seinen jüngeren Brüdern Stephan I. von Sancerre und Erzbischof Wilhelm von Reims. Doch bis zum Jahr 1182 wurden sie geschlagen und mussten sich unterwerfen.

    Im Gefolge des Königs nahm Theobald am dritten Kreuzzug teil und fiel in dessen Verlauf, wie auch sein Bruder Stephan von Sancerre, 1191 bei der Belagerung von Akkon.[1] Er wurde in der Abtei von Pontigny bestattet. Das Amt eines Seneschalls von Frankreich wurde nach seinem Tod nicht mehr vergeben.

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Blois war im frühen Mittelalter eines der wichtigsten Territorien Frankreichs.
    Robert der Tapfere setzte in Blois – wie in den anderen wichtigen Städten an der Loire – einen Vizegrafen ein, vererbte das Land dann aber (als Grafschaft) an seinen Schwiegersohn, den Vizegrafen von Tours, der zum Gründer des Hauses Blois wurde.
    Dessen Sohn Theobald I. bemächtigte sich 956/960 der Grafschaft Chartres und der Grafschaft Châteaudun. In der nächsten Generation kamen kurzzeitig die Grafschaft Beauvais und die Grafschaft Dreux dazu, 1019/25 die Grafschaft Troyes und die Grafschaft Meaux, die später dann zur Champagne zusammengefasst wurden, sowie die Grafschaft Sancerre.
    1152 fiel bei einer Erbteilung die Champagne an die ältere Linie. Die jüngere Linie mit der Grafschaft Blois starb 1231 aus, die Grafschaft ging indirekt 1241 an das Haus Châtillon, das sie 1391 an den Herzog von Orléans verkaufte.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Blois

    Titel (genauer):
    Die bereits zur Zeit der Karolinger bestehende Grafschaft Chartres war seit 956/960 im Besitz der Grafen von Blois, und damit Bestandteil des Machtbereichs des Theobald I. († 978), der von Vierzon im Süden bis Dreux im Norden reichte und aufgrund seiner Heirat mit der Erbin der Champagne (Grafschaft Troyes und Grafschaft Meaux) auch diesen Teil Frankreichs umfasste und damit die französische Domaine royal gefährlich von zwei Seiten einschloss.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Chartres

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Châteaudun war eine französische mittelalterliche Grafschaft mit der Hauptstadt Châteaudun nördlich von Blois.
    Graf Theobald I. von Blois († 975) brachte Châteaudun in seinen Besitz und richtete dort im Jahr 967 die Vizegrafschaft Châteaudun ein, durch die das Land in seinem Namen und dem Namen seinem Nachkommen verwaltet wurde.
    Die Grafschaft Châteaudun wurde in der Folgezeit wie die Grafschaft Blois vererbt. Margarete, Gräfin von Blois, † 1230, titulierte noch als Gräfin von Châteaudun. Ihr Enkel Johann I., Graf von Blois, nannte sich nicht mehr Graf von Châteaudun, sondern Graf von Dunois.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Châteaudun

    Familie/Ehepartner: Sibylle von Château-Renault. [Familienblatt] [Familientafel]

    Theobald heiratete Prinzessin Alix von Frankreich (Kapetinger) in 1164. Alix (Tochter von König Ludwig VII. von Frankreich (Kapetinger), der Jüngere und Königin Eleonore von Aquitanien) wurde geboren in 1150; gestorben in 1197/1198. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 81. Gräfin Margarete von Blois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1170; gestorben am 12 Jul 1230 in Besançon, FR; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Etienne, Besançon dann Kirche Saint-Jean.
    2. 82. Graf Ludwig von Blois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1171/1172; gestorben am 14 Apr 1205 in Adrianopel.

  9. 45.  Isabelle (Elisabeth) von Champagne (Blois)Isabelle (Elisabeth) von Champagne (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Theobald4, 8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in cir 1130; gestorben in nach 1180.

    Notizen:

    Geburt:
    Tochter von Graf Theobald II. von Champagne (Haus Blois) und Mathilde von Sponheim.

    Isabelle heiratete Herzog Roger III. von Apulien (Hauteville) in 1139/1140/1143. Roger (Sohn von König Roger II. von Sizilien (Hauteville) und Königin Elvira Alfónsez (von León)) wurde geboren in 1118; gestorben am 2 Mai 1149. [Familienblatt] [Familientafel]

    Isabelle heiratete Guillaume IV. Gouët in vor 1155. Guillaume (Sohn von Herr Guillaume III. Gouët und Mabile (Mabel, Eustachia, Richilde) von England) wurde geboren in cir 1125; gestorben in 1168/1171. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 83. Herrin Mathilde Gouët  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1153.

  10. 46.  Mathilde von Champagne (Blois)Mathilde von Champagne (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Theobald4, 8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) gestorben in 1184.

    Mathilde heiratete Graf Rotrou IV. von Le Perche in Datum unbekannt. Rotrou (Sohn von Rotrou III. von Le Perche und Hedwig (Havise) von Salisbury (von Évreux)) gestorben am 27 Jul 1191. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 84. Graf Gottfried (Geoffrey) III. von Le Perche  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1202 in Soissons, Frankreich.

  11. 47.  Herrin von Ligny Agnes von Champagne (Blois)Herrin von Ligny Agnes von Champagne (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Theobald4, 8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in cir 1138.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Ligny; Herrin von Ligny https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Ligny

    Agnes heiratete Graf Rainald II. von Bar, (von Mousson) (Scarponnois), der Junge in zw 1155 und 1158. Rainald (Sohn von Graf Rainald I. von Bar, (von Mousson) (Scarponnois), der Einäugige und Gräfin Gisela von Vaudémont (von Lothringen)) wurde geboren in 1115; gestorben am 25 Jul 1170; wurde beigesetzt in Abtei Saint-Mihiel. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 85. Graf Theobald I. von Bar-Scarponnois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1158; gestorben am 13 Feb 1214.
    2. 86. Graf Heinrich I. von Bar (von Mousson) (Scarponnois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1158; gestorben am 17/19 Okt 1190 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

  12. 48.  Königin von Frankreich Adela (Alix) von Champagne (Blois)Königin von Frankreich Adela (Alix) von Champagne (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Theobald4, 8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in cir 1145; gestorben am 4 Jun 1206 in Paris, France.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Adela_von_Champagne

    Adela von Champagne (französisch Adèle de Champagne; * um 1145; † 4. Juni 1206 in Paris),[1] auch Adele und Alix genannt,[2] war durch ihre Ehe mit dem französischen König Ludwig VII. von 1160 bis 1180 Königin von Frankreich. Ihr Sohn Philippe-Auguste übertrug ihr die Vormundschaft über den Thronfolger Ludwig und beauftragte sie gemeinsam mit ihrem Bruder Wilhelm von Blois, Kardinal und Erzbischof von Reims, mit den Regierungsgeschäften für die Zeit seiner Teilnahme am dritten Kreuzzug.

    Familie
    Adela kam um das Jahr 1145 als fünfte Tochter und damit neuntes Kind des Pfalzgrafen Theobald II. von Champagne (als Theobald IV. auch Graf von Blois) und seiner Frau Mathilde von Spanheim, zur Welt.[3] Ihre Herkunft und Zugehörigkeit zum Haus Blois-Champagne bestimmten oft Adelas Handeln während ihrer Zeit als Königin von Frankreich, denn nicht immer standen die Grafen von Blois-Champagne und das französische Königshaus auf derselben Seite.
    Aus der Ehe mit Ludwig VII. gingen drei Kinder hervor:[4]
    • Philipp II. Augustus (* 1165; † 1223)
    • Adelheid (* 1170; † nach 1200), ⚭ Wilhelm III., Graf von Ponthieu
    • Agnes (* 1171; † 1240)
    ⚭ 1) Alexios II.
    ⚭ 2) Andronikos I.
    ⚭ 3) Theodoros Branas

    Leben
    Über Adelas Kindheit und Jugend ist nichts überliefert. Geschichtlich greifbar wird sie erst ab dem 13. November 1160, als sie etwa 20-jährig in der Pariser Kathedrale Notre-Dame den 40-jährigen französischen König Ludwig VII. heiratete und seinne dritte Frau wurde. Heirat und Ehe der beiden sind durch Suger von Saint-Denis’ Chronik Historia gloriosi regis Ludovici wohlbekannt. Die Verbindung kam nur knapp sechs Wochen nach dem Tod von Ludwigs zweiter Ehefrau Konstanze von Kastilien auauf Anraten hoher geistlicher und weltlicher Würdenträger des Reiches zustande,[5] denn es war zu befürchten, dass der König ohne männliche Erben sterben könnte. Möglicherweise hatte Adelas Bruder Heinrich I. von Champagne seine jüngere Schwester als Heiratskandidatin vorgeschlagen, um auf diese Weise eine Annäherung zwischen den Kapetingern und dem Haus Champagne zu bewirken.[6] Für das Königshaus war die Verbindung wiederum in Hinblick auf eine mögliche Koalition gegen das Haus Plantntagenet lohnend. Die Eheschließung fand derart schnell statt, dass die Kapetinger auf ein weiteres, wenig später gemachtes Heiratsangebot von Konstanze von Bretagne, der Schwester des bretonischen Herzogs Conan IV., von Seiten der Kapetinger gagar nicht mehr reagieren konnten. Die Hochzeitszeremonie wurde durch den Senser Erzbischof Hugo geleitet, der Adela noch am gleichen Tag auch salbte und zur Königin krönte.[7] Die Ehe Adelas und Ludwigs blieb nicht die einzige Verbindung zwischehen den beiden Familien: Die beiden Töchter aus der ersten Ehe Ludwigs mit Eleonore von Aquitanien heirateten zwei Brüder der neuen Königin. Marie wurde mit Heinrich I. von Champagne vermählt, während Alix Adelas Bruder Theobald ehelichte,[8] der zudem das Amt des Seneschalls von Frankreich erhielt.
    Der englische König Heinrich Plantagenet reagierte zügig auf das sich gegen ihn formierende Bündnis: Eine Papst Alexander III. abgepresste Dispens ermöglichte die Heirat seines Sohns Heinrich des Jüngeren mit der ihm versprochenen Ludwig-Tochter Margarete, die zu jenem Zeitpunkt noch ein Kleinkind war. Die offizielle Verlobung der beiden fand im November 1160 statt, nach der sich der englische König sofort der versprochenen Mitgift in Form der normannischen Grafschaft Vexin bemächtigte. Bei den darauffolgenden kriegerischen Auseinandersetzungen gegen Ende des Frühjahrs 1161 profitierte der französische König erstmals von seiner verwandtschaftlichen Beziehung zum Haus Champagne, denn er wurde dabei durch seine Schwager tatkräftig unterstützt.
    Am 21. August 1165 brachte Adela nach fast fünf Jahren Ehe endlich den lang ersehnten Thronerben Philippe-Auguste zur Welt und sicherte damit den Fortbestand der kapetingischen Dynastie. 1170 und 1171 folgten die beiden Töchter Alix und Agnes.
    Wegen seines durch einen Schlaganfall geschwächten gesundheitlichen Zustands musste sich Ludwig VII. 1179 aus der Politik zurückziehen. Mit ihrem Bruder Wilhelm an der Seite übernahm Adela daraufhin politische Verantwortung[1][9] und geriet damit in Konkurrenz zum Grafen Philipp I. von Flandern, der seit 1175[1] ebenfalls versuchte, mehr Macht am Hof zu erhalten, und gleichzeitig darauf bedacht war, den champagnischen Einfluss zu verringern. Er genoss das Vertrauen des Thronfolgers Philipp, der durch Adelas Bruder Wilhelm am 1. November 1179 im Alter von 14 Jahren zum Mitkönig gekrönt worden war,[10][11] und nun die alleinige Regentschaft für sich beanspruchte. Ohne die Zustimmung seiner Eltern heiratete er am 29. Mai 1180 IsIsabella von Hennegau, die durch ihre Mutter Margarete I. von Flandern Angehörige des flandrischen Grafenhauses und damit eine Nichte Philipps von Flandern war. Das Haus Champagne versuchte sich gegen den Verlust seiner Macht zu wehren, und Adela hielt in dieser Situation zu ihren Brüdern. Sie setzte die Burgen, die ihr als Wittum übertragen worden waren, in Verteidigungszustand und versuchte, Vasallen des Königs zum Abfall von ihrem Sohn zu bewegen. Im Kampf gegen den flandrischen Grafen Philipp I. versuchte sie sogar, den größten Widersacher des französischen Königshauses, Heinrich II. von England, für ein Bündnis zu gewinnen, was der englische König jedoch ablehnte. Philipp II. ließ die Burgen seiner Mutter von seinen Truppen einnehmen und die Besatzungen vertreiben. Adela floh daraufhin zu ihrem Bruder Theobald V. von Blois. Als durch den Vertrag von Gisors am 28. Juni 1180 eine Aussöhnung zwischen England und Frankreich zustande kam, mussten zwangsweise auch die zerstrittenen Hofparteien unter Führung Adelas von Champagne und Philipps von Flandern, ihre Auseinandersetzungen beilegen.
    Spätestens nach dem Tod ihres Mannes am 19. September 1180 zog sich Adela von Champagne vollständig vom Königshof auf ihr Wittum zurück und ergriff in der Folgezeit auch nicht mehr aktiv Partei für ihre Familie.[12] Auf Wunsch ihres Sohnes kehrte sie nach zehn Jahren jedoch noch einmal an den Hof zurück. Philipp II. übertrug ihr 1190 nicht nur die Regentschaft, als er am dritten Kreuzzug teilnahm, sondern betraute sie auch mit der Vormundschaft für seinen noch unmündigen Sohn Ludwig VIIII., dessen Mutter Isabella am 15. März des Jahres verstorben war. Adelas Befugnisse waren jedoch genau reglementiert; so war ihr zum Beispiel der Zugang zu den Kronjuwelen verwehrt. Adelas Regierungszeit verlief recht unspektakulär. Sie war auf die Wahrung des Status quo bedacht und schob Entscheidungen von großer politischer Tragweite auf, bis ihr Sohn im Dezember 1191 vom Kreuzzug zurückkehrte. Ihr politisches Wirken am französischen Hof hatte damit ein endgültiges Ende, und die Köönigin-Mutter kehrte auf ihr Wittum zurück. Ihre Dotalgüter lagen vornehmlich im südöstlichen Teil der französischen Krondomäne und zogen sich vom heutigen Corbeil-Essonnes über Melun, in dessen Nähe sie Anfang des 13. Jahrhunderts die Umsiedlung und Neugründung des Klosters Le Jard unterstützte, bis nahe von Sens.
    Nach ihrem Tod am 4. Juni 1206 wurde Adela von Champagne ihrem Wunsch gemäß nicht in der Basilika von Sant Denis, der traditionellen Grablege des französischen Königshauses, sondern zunächst in der Zisterzienserabtei Barbeau neben ihrem Mann beigesetzt. Auf Geheiß des Generalkapitels der Zisterzienser wurde ihr Leichnam aber nur kurze Zeit später in die durch ihren Vater errichtete[13] Klosterkirche von Pontigny 15 Kilometer nordöstlich von Auxerre umgebettet.[14]


    Literatur
    • Christian Bouyer: Dictionnaire des Reines de France. Perrin, Paris 1992, ISBN 2-262-00789-6.
    • Jean-François Dreux du Radier: Mémoires historiques, critiques, et anecdotes des reines et régentes de France. Band 2. Neaulme, Amsterdam 1765, S. 71–84 (online).
    • Gerd Treffer: Die französischen Königinnen. Von Bertrada bis Marie Antoinette (8.–18. Jahrhundert). Pustet, Regensburg 1996, ISBN 3-7917-1530-5, S. 106–108.
    • Karl Ferdinand Werner: Adela von Champagne. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 1, Artemis & Winkler, München/Zürich 1980, ISBN 3-7608-8901-8, Sp. 141.
    • Carsten Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987–1237/38 (= Historische Forschungen. Band 24.). Franz Steiner, Stuttgart 2002, ISBN 3-515-08113-5, S. 242–250.
    Weblinks
    Commons: Adela von Champagne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Materialsammlung zu Adela von Champagne (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive)
    Einzelnachweise und Anmerkungen
    1 Karl Ferdinand Werner: Adela von Champagne. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 1, Artemis & Winkler, München/Zürich 1980, ISBN 3-7608-8901-8, Sp. 141.
    2 Anne Echols, Marty Williams: An annotated index of medieval women. Wiener [u.a.], New York [u.a.] 1992, ISBN 0-910129-27-4
    3 Informationen zu Adela von Champagne auf der Website der Foundation for Medieval Genealogy, Zugriff am 25.  März 2013.
    4 Genealogische Tafel Kapetinger I. In: Lexikon des Mittelalters. Band 9. dtv; München 2002, ISBN 3-423-59057-2.
    5 C. Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987–1237/38, S. 242.
    6 C. Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987–1237/38, S. 244.
    7 C. Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987–1237/38, S. 243.
    8 Informationen zu Theobald V. von Blois auf der Website der Foundation for Medieval Genealogy, Zugriff am 25. März 2013.
    9 Carsten Woll gibt hingegen an, Adela habe während der Regierungszeit ihres Mannes kaum politischen Einfluss ausgeübt. Vgl. C. Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987–1237/38, S. 245.
    10 J.-F. Dreux du Radier: Mémoires historiques, critiques, et anecdotes des reines et régentes de France, S. 75.
    11 C. Bouyer: Dictionnaire des Reines de France.
    12 C. Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987–1237/38, S. 247.
    13 Jean Liron: Bibliotheque générale des auteurs de France. Band 1. Paris 1733, S. 99 (online).
    14 C. Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987–1237/38, S. 250.

    Adela heiratete König Ludwig VII. von Frankreich (Kapetinger), der Jüngere am 13 Nov 1160 in Kathedrale Notre-Dame, Paris. Ludwig (Sohn von König Ludwig VI. von Frankreich (Kapetinger), der Dicke und Königin Adelheid von Maurienne (Savoyen)) wurde geboren in 1120; gestorben am 18 Sep 1180 in Paris, France. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 87. König Philipp II. August von Frankreich (Kapetinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 21 Aug 1165 in Gonesse; gestorben am 14 Jul 1223 in Mantes-la-Jolie.
    2. 88. Prinzessin Alix von Frankreich  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1170; gestorben in nach 1218.
    3. 89. Prinzessin Agnes (Anna) von Frankreich (Kapetinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1171; gestorben in cir 1240.

  13. 49.  Graf Hugo II. von Vermandois (von Frankreich)Graf Hugo II. von Vermandois (von Frankreich) Graphische Anzeige der Nachkommen (23.Eleonore4, 8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren am 9 Apr 1127 in Amiens, Frankreich; gestorben am 4 Nov 1212 in Kloster Cerfroid in Brumetz.

    Notizen:

    Wurde später als Felix von Valois heiliggesprochen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Felix_von_Valois

    Felix von Valois (* 9. April 1127 in Amiens; † 4. November 1212 im Kloster Cerfroid in Brumetz) ist einer der Gründer des Trinitarierordens und wird in der römisch-katholischen Kirche als Heiliger verehrt.

    Leben
    Hugo von Valois getaufte war der einzige Sohn des Grafen Rudolf I. von Vermandois, Valois, Amiens und Crépy, Seneschall und Regent von Frankreich, und der Eleonore von Blois. Hugo wurde im Jahr 1152 als Graf von Vermandois Nachfolger seines Vaters, legte aber bereits 1160 von alle seinen Ämtern und Titeln ab. Sein Nachfolger wurde sein Halbbruder Rudolf II. Hugo zog sich in eine Einsiedelei zurück, wo sich ihm nach einiger Zeit Johannes von Matha anschloss. Beide gründeten 1198 den Orden von der allerheiligsten Dreifaltigkeit und vom Loskauf der Gefangenen, der sich in der Zeit der Kreuzzüge die Aufgabe stellte, Christen aus der Gefangenschaft der Sarazenen zu befreien. Mit der Gründung des Ordens nahm Hugo den Ordensnamen Felix an und wurde zum Priester geweiht.
    Am 1. Mai 1262 wurde Felix von Valois von Papst Urban IV. heiliggesprochen. Als Gedenktag wurde 1679 von Papst Innozenz XI. der 20. November festgelegt.



    Literatur
    • Marcus Wüst: Felix von Valois. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL), Bd. 32, hg. v. Traugott Bautz, Nordhausen 2011, Sp. 432-433, ISBN 978-3-88309-615-5
    Weblinks
     Commons: Félix de Valois – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Maison de la Sainte Trinité de Cerfroid, Website des Klosters


  14. 50.  Graf Eustach IV. von Boulogne (Blois)Graf Eustach IV. von Boulogne (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (24.Stephan4, 8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in 1130; gestorben am 10 Aug 1153; wurde beigesetzt in Faversham Abbey.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Boulogne; Graf von Boulogne

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Eustach_IV._(Boulogne) (Jun 2017)

    Eustach IV. (* um 1130; † 10. August 1153) war ein Graf von Boulogne und Kronprinz von England aus dem Haus Blois. Als ältester Sohn des Königs Stephan von England und der Mathilda von Boulogne war er seit 1135 der designierte Erbe auf den englischen Thron und des Herzogtums Normandie.

    Im Jahr 1137 hatte Eustach auf Wunsch seines Vaters gegenüber König Ludwig VI. von Frankreich gehuldigt, was eine Bedingung zur Erneuerung des Friedensvertrages zwischen König Heinrich I. von England und dem französischen König aus dem Jahr 11220 darstellte.[1] Der Chronist Henry of Huntingdon berichtete dazu, dass Eustach dabei denselben Eid geschworen hatte wie einst William Ætheling, also als Herzog der Normandie.[2] Dies bestätigte der über hundert Jahre später schreibende Matthäus Paris.[3] Der offizielle Urkundenverkehr der Zeit legt jedoch nahe, dass Eustach weder als Herzog in der Normandie eingesetzt noch als solcher gegenüber dem französischen König gehuldigt hat. Bei seiner einzigen Erwähnung in den Urkunden seines Vaters aus dem Jahr 1140 wird er weder als Herzog noch als designierter Herzog, sondern lediglich mit dem gräflichen Titel genannt, den er als Erbe seiner Mutter auf die Grafschaft Boulogne trug.[4] Im Februar 1140 wurde er mit Konstanze verheiratet, der Schwester des französischen Königs.[5]

    Eustach wurde 1147 von seinem Vater zum Ritter geschlagen, woraus man schließen kann, dass er zu dieser Zeit zwischen 16 und 18 Jahre alt war.[6] Zuvor war bereits im Verlauf des Krieges gegen „die Kaiserin“ Matilde (the Anarchy) die Normandie im Jahr 1144 von deren Ehemann Gottfried Plantagenet von Anjou erobert worden. An der Seite von König Ludwig VII. beteiligte sich Eustach 1151 an einem erfolglos verlaufenden Feldzug in die Normandie, nach dem der französische König den Sohn Gottfrieds, Heinrich, als neuen Herzog anerkannte. Am 6. April 1152 ließ König Stephan seinem Sohn in London von einer geringen Zahl von Baronen als zukünftigem König huldigen. Der Erzbischof von Canterbury, Theobald von Bec, jedoch weigerte sich gemeinsam mit anderen Bischöfen, die Krönung vorzunehmen, mit der Begründung, dass die Kurie die Erbansprüche Eustachs verneint habe. Eustach starb plötzlich im folgenden Jahr, am 10. August 1153, der Überlieferung nach als Gottesstrafe während der Plünderung kirchlichen Landes in Bury St. Edmunds. Sein Tod wurde mit großer Befriedigung aufgenommen, da er eine friedliche Einigung zwischen Stephan und dem jungen Heinrich, dem Sohn der Matilde, ermöglicht habe.

    Nach Wilhelm von Newburgh war König Stephan „über alle Maßen durch den Tod seines Sohnes bekümmert, den er als seinen Nachfolger erhoffte; er setzte (seine) Kriegsvorbereitungen weniger energisch fort, und hörte geduldiger als üblich auf die Stimmen derjenigen, die auf Frieden drängten“.

    Die Peterborough Chronicle schreibt Eustach einen schlechten Charakter zu: „Er war ein schlechter Mensch und tat mehr Böses als Gutes, wo immer er ging; er verdarb das Land und belegte es mit schweren Abgaben“. Er bedrohte die widerspenstigen Bischöfe und verlangte im Krieg gegen die angevinische Partei Zahlungen von der Kirche – was alleine schon ausreichen dürfte, um ihn in der Chronik in Verruf zu bringen.

    Eustach wurde in der Faversham Abbey begraben. Seine Witwe heiratete in zweiter Ehe den Grafen Raimund V. von Toulouse.

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Boulogne (ehemals niederländisch Graafschap Bonen, lateinisch Comitatus Bononiensis) lag im heutigen Norden Frankreichs, am Ärmelkanal im Département Pas-de-Calais. Ihr Hauptort war die heutige Hafenstadt Boulogne-sur-Mer.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Boulogne

    Begraben:
    Faversham Abbey war ein cluniazensisches Kloster unmittelbar nordöstlich von Faversham in England.
    Das Kloster war eine Gründung des Königs Stephan und der Königin Mathilde aus dem Jahr 1147. Eine Gruppe von Mönchen aus der Bermondsey Abbey bildete den Kern der Abtei und stellte den ersten Abt.
    Im Jahr 1538 wurde das Kloster im Zuge der Klosterauflösungen durch König Heinrich VIII. aufgelöst und zum großen Teil abgerissen. Ein großer Teil des Baumaterials wurde auf Schiffe nach Frankreich verladen und diente zur Befestigung der Stätte im Umfeld von Calais.
    Die Abtei ist Begräbnisstätte des Königs Stephan, der Königin Mathilda sowie ihres Sohnes Eustach IV. von Boulogne († 1153).
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Faversham_Abbey

    Eustach heiratete Prinzessin Konstanze (Constance) von Frankreich (Kapetinger) in Feb 1140. Konstanze (Tochter von König Ludwig VI. von Frankreich (Kapetinger), der Dicke und Königin Adelheid von Maurienne (Savoyen)) wurde geboren in cir 1126; gestorben am 16 Aug 1176. [Familienblatt] [Familientafel]


  15. 51.  Gräfin Maria von Boulogne (von Blois)Gräfin Maria von Boulogne (von Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (24.Stephan4, 8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in 1136; gestorben in 1182.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Boulogne

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_(Boulogne)

    Maria von Blois (* um 1136; † 1182) war eine Gräfin von Boulogne aus dem Haus Blois.
    Maria war eine Tochter des englischen Königs Stephan von Blois und der Gräfin Mathilda von Boulogne. Als Kind wurde sie Novizin in der Priorei Lillechurch in Kent, 1148 wurde sie Nonne in der Abtei von Romsey, zu deren Äbtissin sie 1155 gewählt wurde.
    Im Oktober 1159 starb Marias älterer Bruder Wilhelm, von dem sie die französische Grafschaft Boulogne erbte. Dadurch zu einer attraktiven Heiratsware geworden, veranlasste König Heinrich II. von England ihre Hochzeit mit Matthäus von Elsass. Der war ein Bruder des mächtigen Grafen Philipp von Flandern, welchen der englische König durch diese Ehe enger an sich binden wollte. Von ihrem künftigen Ehemann wurde Maria entgegen ihren Willen aus ihrer Abtei entführt und geheiratet. Da die Ehe aufgrund der geistlichen Weihen, die Maria bereits empfangen hatte, nicht dem kanonischen Recht entsprach, versuchte der Lordkanzler Thomas Becket erfolglos ihre Annullierung zu erwirken.[1] Im Dezember 1169 ordnete Papst Alexander III. die Annullierung der Ehe an, worauf sich Maria wieder als Nonne in die Abtei Montreuil-sur-Mer zurückzog, wo sie auch starb.
    Die Grafschaft Boulogne wurde von Matthäus bis zu dessen Tod 1173 weitergeführt, er fiel im Kampf während einer Revolte gegen Heinrich II. von England.


    Literatur
    • Laura Napran: Marriage and Excommunication: The Comital House of Flanders, in: Exile in the Middle Ages, hrsg. von Laura Napran und Elisabeth van Houts (Turnhout, 2004)
    Einzelnachweis
    1 Materials for the history of Thomas Becket, archbishop of Canterbury (MTB) 3, hrsg. von J. C. Robertson in Rolls Series 67 (London, 1877), S. 328
    Weblinks
    • Die Familie König Stephans von England bei fmg.ac (englisch)

    Familie/Ehepartner: Graf Matthäus von Elsass (von Flandern). Matthäus (Sohn von Graf Dietrich von Elsass (von Flandern) und Sibylle von Anjou-Château-Landon) wurde geboren in cir 1137; gestorben am 25 Jul 1173 in Normandie. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 90. Gräfin Ida von Elsass  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1160/61; gestorben am 21 Apr 1216.
    2. 91. Mathilda von Elsass (von Flandern)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1170; gestorben am 16 Okt 1210.

  16. 52.  Graf Wilhelm von England (von Blois)Graf Wilhelm von England (von Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (24.Stephan4, 8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in cir 1134; gestorben am 11 Okt 1159.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Surrey; Earl of Surrey
    • Titel (genauer): 1153 bis 1159, Grafschaft Boulogne; Graf von Boulogne (Haus Blois)
    • Titel (genauer): 1154 bis 1159, Grafschaft Mortain; Graf von Mortain

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_(Boulogne)

    Wilhelm von Blois (* um 1132/37; † 11. Oktober 1159) war ein Graf von Boulogne und Mortain, sowie Earl of Surrey aus dem Haus Blois.
    Wilhelm war der dritte Sohn des englischen Königs Stephan von Blois und der Gräfin Mathilda von Boulogne. Von seinem Vater wurde er 1148/49 mit Isabel de Warenne verheiratet, nachdem deren Vater William de Warenne, 3. Earl of Surrey, auf dem zweweiten Kreuzzug gefallen war. Somit wurde Wilhelm aus dem Recht seiner Frau selbst Earl of Surrey. Nach dem Tod seines älteren Bruders Eustach im Jahr 1153 wurde Wilhelm von seinem Vater nicht zum neuen Erben des englischen Throns erklärt. Um den Bürgerkrieg gegen das Haus Plantagenet zu beenden, erkannte König Stephan im Vertrag von Wallingford stattdessen seinen Rivalen Heinrich von Anjou als rechtmäßigen Thronerben an.
    Wilhelm scheint sich mit dem Thronverzicht abgefunden zu haben, jedenfalls schloss er sich nach dem Tod seines Vaters 1154 dem Gefolge König Heinrichs II. an. Neben der von seinem Bruder 1153 geerbten Grafschaft Boulogne erhielt er vom neuen Könönig 1154 auch die normannische Grafschaft Mortain als Lehen. In England hielt er die Burgen von Pevensey und Norwich, die er allerdings 1157 an den König abtreten musste. 1159 empfing Wilhelm vom König in Carlisle die Schwertleite und begleitete ihn anschließend auf den erfolglosen Eroberungszug gegen Toulouse. Auf der Rückreise nach England starb Wilhelm im Poitou und wurde in Montmorillon bestattet.
    Da Wilhelm keine Kinder hatte wurde die Grafschaft Mortain von Heinrich II. in die herzogliche Domäne der Normandie eingezogen. Die Grafschaft Boulogne erbte jedoch seine Schwester Maria, die allerdings Äbtissin der Abtei von Romsey war. Seine Witwe heiratete 1164 Hamelin, einen Halbbruder des Königs.



    Literatur
    • Emilie Amt: The accession of Henry II in England. Royal government restored, 1149–1159. Boydell & Brewer, Woodbridge 1993, ISBN 0-85115-348-8.
    Weblinks
    • William de Blois bei fmg.ac (englisch)

    Titel (genauer):
    Earl of Surrey ist ein erblicher britischer Adelstitel, der dreimal in der Peerage of England verliehen wurde.
    Erstmals wurde der Titel 1088 von König Wilhelm I. dem normannischen Adligen William de Warenne verliehen. Der Titel wird häufig auch als Earl of Warenne bezeichnet, womöglich, weil William nur relativ wenige Ländereien in Surrey hatte, aber in zwölf anderen Counties begütert war.
    Der Titel ging dann auf Williams Sohn und später auf seinen Enkel als 2. und 3. Earl über, die ebenfalls William hießen. Danach folgte Isabelle, Tochter des 3. Earls, als 4. Countess of Surrey, deren Ehegatten den Titel aus ihrem Recht führten. Ihr erster Ehemann war Wilhelm von Blois, Sohn von König Stephan, zweiter Ehemann war Hamelin de Warenne, ein Halbbruder von König Heinrich II. Hamelin nahm den Namen Warenne an und sein Sohn, Enkel und Ururenkel erbten später den Titel als 5., 6. und 7. Earl.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Earl_of_Surrey

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Mortain war eine mittelalterliche französische Grafschaft im äußersten Südwesten der Normandie mit der Stadt Mortain als Zentrum.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafen_von_Mortain

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Boulogne (ehemals niederländisch Graafschap Bonen, lateinisch Comitatus Bononiensis) lag im heutigen Norden Frankreichs, am Ärmelkanal im Département Pas-de-Calais. Ihr Hauptort war die heutige Hafenstadt Boulogne-sur-Mer.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Boulogne

    Wilhelm heiratete Isabel (Elisabeth) de Warenne in 1148. Isabel (Tochter von Graf William de Warenne und Adela (Ela) von Ponthieu (von Montgommery)) wurde geboren in 1136; gestorben am 12 Jul 1203; wurde beigesetzt in Lewes Priory bei Lewes. [Familienblatt] [Familientafel]


  17. 53.  König Heinrich II. (Henry II.) von England (Plantagenêt)König Heinrich II. (Henry II.) von England (Plantagenêt) Graphische Anzeige der Nachkommen (25.Matilda4, 10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren am 5 Mrz 1133 in Le Mans; gestorben am 6 Jul 1189 in Chinon.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Herzog der Normandie - Herzog von Aquitanien - Graf von Anjou
    • Titel (genauer): England; König von England (Angevinische Dynastie - Haus Plantagenet)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_II._(England) (Okt 2017)

    Heinrich II. (englisch Henry II, ursprünglich Henry Plantagenet; * 5. März 1133 in Le Mans; † 6. Juli 1189 in Chinon) war Herzog der Normandie und von Aquitanien, Graf von Anjou sowie König von England (1154–1189). Zeitweise beherrschte er Wales, Schottland, das östliche Irland und das westliche Frankreich. Er war der erste der angevinischen Könige, die auch als das Haus Plantagenet bezeichnet wurden.
    Seine Beinamen waren Curtmantle („Kurzmantel“, wegen der kurz geschnittenen Umhänge, die er trug) und Fitz Empress (Sohn der Kaiserin). Als erster britischer König nannte er sich King of England (König von England), seine Vorgänger trugen den Titel King of the English (König der Engländer).

    Geschichte
    Der Herzog der Normandie
    Heinrich II. wurde am 5. März 1133 als ältester Sohn von Matilda, Tochter Heinrichs I. von England und Witwe des deutschen Kaisers Heinrich V., und ihrem zweiten Gemahl Gottfried dem Schönen, Graf von Anjou geboren. Heinrich wuchs in Anjou auf und besuchte England erstmals 1142, um den Anspruch seiner Mutter auf den englischen Thron zu unterstützen. 1149 wurde er von seinem Großonkel König David von Schottland zum Ritter geschlagen. 1150 übernahm er das Herzogtum Normandie. Heinrich II. sprach Französisch, las Latein, verstand Provençal und Italienisch, war aber des Englischen nicht mächtig und verbrachte nur wenig Zeit in England.[1]
    Schon vor seiner Thronbesteigung in England beherrschte er auf dem europäischen Festland die Normandie und Anjou. Seine Heirat mit Eleonore von Aquitanien am 18. Mai 1152 brachte weitere Ländereien in seinen Besitz, nämlich die Region um Tours (die Touraine), Aquitanien und die Gascogne. Somit war er mächtiger als sein Lehnsherr (für die kontinentalen Gebiete), der König von Frankreich, mit einem Reich oder besser einem Konglomerat verschiedenartiger Ländereien und Herrschaftsansprüche, das sich vom Solway Firth (zwischen Irland und Schottland) fast bis zum Mittelmeer, und von der Somme bis zu den Pyrenäen erstreckte. Nach seiner Thronbesteigung in England bedeutete diese Struktur unter anderem eine erneute Zusammenführung der normannischen und der britischen Reichsteile des englischen Königtums. 1155 konnte er durch Verhandlungen auch die Bretagne unter seine Kontrolle bringen. Man spricht auch vom so genannten Angevinischen Reich. Kein englischer König vor ihm verfügte über ein größeres Territorium. Allerdings war auch kein vorheriger König stärker in Auseinandersetzungen auf dem Kontinent und mit den Adligen im eigenen Herrschaftsgebiet verstrickt. Heinrich kämpfte gegen den französischen König Ludwig VII., den geschiedenen Ehemann seiner Frau, und dessen Verbündete. Heinrich stand in lebhafter Korrespondenz mit dem Kaiser von Byzanz, Manuel I. Komnenos.

    Der König von England
    Heinrich wurde in England erst in der Spätphase des Bürgerkriegs zwischen seiner Mutter Mathilde und König Stephan aktiv. Der Bürgerkrieg, in dem keine von beiden Seiten den Sieg erringen konnte, wurde 1153 mit dem Vertrag von Wallingford beendedet. Stephan adoptierte damit Heinrich II. und setzte ihn zum Nachfolger ein. Stephan regierte noch bis 1154. Anlässlich der Geburt seines ersten Sohnes Wilhelm kehrte Heinrich 1152 zu seiner Frau zurück. Nach dem Tod Stephans wurden Heinrich II. und Eleonore am 19. Dezember 1154 in Westminster gekrönt.
    Sofort versuchte Heinrich die Auseinandersetzungen zu entschärfen, in die er auf dem Kontinent verwickelt war. Er schloss in Rouen Frieden mit Ludwig VII. und erkannte ihn als seinen Lehnsherren an. Heinrichs zweitältester Sohn, Heinrich der Jüngere, wurde mit Margarete, der Tochter Ludwigs, verlobt. An der Loire ging derweil der Krieg zwischen Heinrich und seinem Bruder Gottfried um die Herrschaft über Anjou weiter. Nach dem Sieg Heinrichs wurde Gottfried mit der Grafschaft Nantes abgefunden. Ein wichtiger Abschnitt der Expansion nach Süden in Richtung Toulouse war 1159 die Belagerung von Nantes, die neue Kämpfe mit Ludwig VII. zur Folge hatte. Erst 1173 wurde der Graf von Toulouse Heinrichs Lehnsmann.
    In England betrieb Heinrich zunächst Konsolidierungspolitik. Während der Herrschaft Stephans war die Vormachtstellung der Barone so stark geworden, dass der Monarch das Land kaum noch kontrollierte. Heinrich sah es als vordringlichste Aufgabe an, diese Macht wieder in seine Hände zurückzugewinnen. Festungen, die ohne die Erlaubnis in der Regierungszeit Stephans gebaut worden waren, wurden geschleift.
    Heinrich II. baute mehrere Pfalzen in seinen Ländereien und übertrug seinem Hofmeister die Befugnis, zivile Streitigkeiten im Namen der Krone zu regeln. Er erhöhte die Zahl der königlichen Reisegerichte oder Bancs du Roi, deren Befugnisse er ausweitete.[2] Er selbst führte die Herrschaft in seinem weitläufigen Reich als klassischer Reisekönig, vergleichbar mit den deutschen Herrschern. Unter seiner Herrschaft wurde das erste Rechtsbuch geschrieben, das eine Grundlage für das heute im angelsächsischen Rechtskreis stark verbreitete Common Law darstellt.
    Mit den Assisen von Clarendon (1166) wurde unter anderem das Geschworenengericht zur Regel. Beginnend mit dem Zeitpunkt der Eroberung der Britischen Insel durch die Normannen waren die angelsächsischen Prozesse mit einer Jury durch Gottesurteile und „Recht durch Gefecht“ – der Wette auf den Kampf (dessen Anwendung in England erst 1819 abgeschafft wurde) – ersetzt worden. Diese Entscheidung, die Geschworenengerichte erneut einzuführen, war einer der wichtigsten Beiträge Heinrichs II. zur Rechtsgeschichte Englands. Auf Basis der Assise von Clarendon erließ er eine Polizeiverordnung gegen Räuber.[3]
    Das Rückgrat der englischen Finanzverwaltung, die der Adelsschicht angehörigen Feudalsheriffs, ersetzte Heinrich II. durch „gelehrige und gut überwachte Beamte der Mittelklasse“ und verstärkte die von seinem Schatzmeister Richard Fils-Néel im Dialogue de l'Exchequier am Ende der Regierungszeit beschriebene Steuerkontrolle. Der Heeresdienst der Adeligen wurde durch höhere Abgaben, insbesondere auf die Dienstmannenlehen abgelöst.[4] Bei Heinrichs Ableben 1189 war das ausgedehnte und äußerlich so mächtige Reich durch die Militär- und Verwaltungsausgaben finanziell so erschöpft, dass es sich nur durch Sondersteuern fortsetzen ließ. Verlässlichen Schätzungen zufolge verfügte er über weniger Geld als sein französischer Rivale Ludwig VII., der über ein weitaus bescheideneres Territorium herrschte.[5]
    1181 wurde das Fyrd-Heer, ein ausgehobenes Nationalheer, restrukturiert und damit die feudale Wehrordnung verändert. Mit der Waldordnung von 1184 wurde das exklusive Jagdrecht des Monarchen in ausgedehnten Gebieten, welche Wälder, Wiesen, Heiden, aber auch Äcker und Dörfer umfassten, präzisiert und die Rechte der Barone erheblich eingeschränkt.[6]

    Feldzüge gegen Wales und Irland
    In Wales hatten die walisischen Fürsten durch einen Aufstand nach dem Tod von Heinrich I. und während des Bürgerkriegs zahlreiche von den Normannen eroberte Gebiete zurückerobern können. Heinrich versuchte ab 1157, durch mehrere Feldzüge die verlorenen Gebiete zurückzuerobern sowie die englische Oberherrschaft über die walisischen Fürstentümer wiederherzustellen.
    → Hauptartikel: Feldzüge von König Heinrich II. gegen Wales
    Durch einen zwar verlustreichen, doch erfolgreichen Feldzug nach Nordwales zwang er 1157 Owain Gwynedd, den Fürsten von Gwynedd sowie Rhys ap Gruffydd, den Fürsten von Deheubarth zur Unterwerfung. Im Sommer 1158 zwang er durch einen weiteren Vorstoß Rhys ap Gruffydd erneut zum Frieden, ehe er wieder nach Frankreich zurückkehrte. Dennoch kam es in Wales weiterhin zu Kämpfen zwischen Anglonormannen und Walisern. Nach seiner Rückkehr nach England führte Heinrich deshalb 1163 erneut ein Heeer nach Deheubarth und zwang Rhys ap Gruffydd, Owain Gwynedd und andere walisische Fürsten am 1. Juli 1163 zur Huldigung in Worcester. Nachdem auch dieser Frieden bereits im Folgejahr gebrochen wurde, plante Heinrich für 1165 einen neuen Feldzuug gegen die verbündeten walisischen Fürsten. Trotz sorgfältiger Vorbereitung scheiterte dieser Feldzug im sommerlichen Dauerregen im walisischen Bergland. Heinrichs Heer musste sich unter hohen Verlusten nach England zurückziehen. Der König ließ seine walisischen Geiseln blenden und schicke sie zu den walisischen Fürsten zurück, ehe er wieder nach Frankreich reiste.
    Nach dem Scheitern des letzten Feldzugs Heinrichs eroberten die walisischen Fürsten weite Teile der durch die vorangegangenen Feldzüge verlorenen Gebiete zurück. Dadurch wurde ein Teil der anglonormannischen Adligen von Wales veranlasst, ein Angebot des irischen Königs Dermot MacMurrough, ihn bei seinen Kämpfen gegen seine irischen Gegner zu unterstützen, anzunehmen. In diesem Kämpfen konnte ein Heer unter Führung von Richard Strongbow ab 1169 Teile von Ostirland erobern.
    Zur Demonstration seiner Autorität über Strongbow und seine Unterstützer unternahm Heinrich 1171 selbst einen Feldzug nach Irland. Er führte dazu sein Heer durch Südwales, wo er sich mit Rhys ap Gruffydd, der nach dem Tod von Owain Gwynedd der mächtigste walisische Fürst geworden war, traf. Mit dem walisischen Fürsten schloss er eine Übereinkunft, in dem er dessen Herrschaft über weite Teile von Südwestwales anerkannte und ihn zum königlichen Justiziar für Südwales ernannte. Fortan duldete der König keine weiteren Eroberungen durch die anglonormannischen Marcher Lords, im Gegenzug hielt Rhys ap Gruffydd die Waliser von weiteren Angriffen auf anglonormannische Gebiete ab. Dieser Frieden in Wales hatte trotz einiger Zwischenfälle bis zum Tod von Heinrich Bestand. In Irland angekommen, konnte Heinrich rasch seine Oberherrschaft über die anglonormannischen Adligen wiederherstellen. Er ernannte Hugh de Lacy zum königlichen Justiciar und festigte so den Beginn der englischen Eroberung Irlands. 1177 ernannte er seinen jüngsten Sohn Johann zum Lord of Ireland

    Die Beziehungen zwischen Heinrich II. und dem römisch-deutschen Kaiserreich
    1157 entsandte Kaiser Friedrich Barbarossa Legaten nach England, um Heinrich II. ein Freundschaftsbündnis anzubieten. Als Antwort schickte der englische Monarch Gesandte im Herbst des gleichen Jahres zum Reichstag in Würzburg, die neben einem höchst prunkvollen Zelt als Gastgeschenk ein in devotem Ton verfasstes Antwortschreiben mitbrachten, in dem in diplomatisch geschickter Weise die grundsätzliche Bereitschaft zur Fortsetzung einvernehmlicher Beziehungen bekundet, aber auf das vom Kaiser vorgeschlagene Freundschaftsbündnis nicht näher eingegangen wurde.[7]
    Zu Beginn des Schismas hatte Heinrich in den Jahren 1159/1160 – anders als der englische Klerus – eher halbherzig auf der Seite Papst Alexanders III. gestanden. Heinrich verstand es, seinen Kontakt zum Stauferkaiser nicht abreißen zu lassen. Als sich jedoch sein persönlicher Konflikt mit seinem bisherigen Kanzler und aktuellen Erzbischof von Canterbury, Thomas Beckett entwickelte, wuchs sein Abstand zum Papst. Bei Aufenthalten am englischen Hof in Rouen 1161 und im Frühjahr 1165 gelang es dem deutschen Kanzler Rainald von Dassel, das prinzipielle Einvernehmen durch ein doppeltes Ehebündnis zu besiegeln: Die beiden Töchter des englischen Herrschers, Eleonore und Mathilde sollten mit dem im Juli 1164 geborenen Sohn des deutschen Kaisers, Friedrich, und mit dem nach der Annullierung der Ehe mit Clementia von Zähringen wieder ledigen Heinrich dem Löwen verheiratet werden. Die Ehe des Welfenherzogs wurde am 1. Februar 1168 in Minden geschlossen; wegen des frühen Todes des Staufersohns 1169 kam die andere nicht zustande.[8]
    Im September 1168 traf eine Delegation, bestehend aus Heinrich dem Löwen und seiner Gemahlin Mathilde, dem früheren Reichskanzler und aktuellen Kölner Erzbischof Philipp I. von Heinsberg und dem aktuellen Kanzler und späteren Mainzer Erzbischof Christian von Buch am englischen Hof in Rouen ein, die gegen eine Vereidigung des englischen Episkopats gegen Papst Alexander III. auf dessen Gegenspieler Paschalis III. dem englischen König Waffenhilfe gegen seinen französischen Rivalen anbot. Wegen des hartnäckigen Widerstands des englischen Klerus scheiterten diese Verhandlungen jedoch.[9]
    Nachdem Heinrich der Löwe dem deutschen Kaiser 1174 und 1176 die geforderte militärische Hilfe auf dessen Italienfeldzügen verweigert hatte, wurde Heinrich dreimal vergeblich vor das Hofgericht zitiert, geächtet und zuletzt die Lehen über die HeHerzogtümer Sachsen und Bayern vom Kaiser Heinrich entzogen und neu vergeben. Der lange Zeit so mächtige Welfenherzog Heinrich unterwarf sich zwar im November 1181 dem Kaiser, musste jedoch bis 1185 ins Exil. Der englische König Heinrich gewährte seinem Schwiegersohn Heinrich dem Löwen und seiner Tochter Mathilde Aufenthalt in England.[10]

    Der Konflikt mit Thomas Becket
    Durch die Entwicklungen im Rechtssystem wurde die Macht der Kirchengerichte beschnitten. Die Kirche bekämpfte diesen Vorgang sowie darüber hinausgehende Versuche des Königs, Kontrolle über Geistliche auszuüben. Der wichtigste Vertreter der Kirche war Thomas Becket, der Erzbischof von Canterbury. Becket wurde auf Empfehlung von Theobald von Canterbury hin Berater und Lordkanzler von Heinrich. Heinrich hatte Becket 1162 zum Erzbischof ernannt, um Konflikte zu verhindern. Bereits vorher hatten Becket und Heinrich unterschiedliche Meinungen in Bezug auf die Kirche und deren Rechte gehabt. Heinrich versuchte, Becket und seine Gefolgsleute unter Kontrolle zu bekommen, indem er sie per Eid dazu zwang, sich den „Sitten des Reiches“ zu unterwerfen. Es war und blieb umstritten, was diese Sitten sein sollten, und die Kirche verweigerte eine Unterwerfung unter den König. Nach dem Hoftag von Clarendon im Januar 1164 verließ Becket England, um sich der Unterstützung von Papst Alexander III. und des Königs von Frankreich zu versichern.
    Nach Beilegung der Zwistigkeiten zwischen Heinrich und Becket kehrte Becket nach England zurück. Doch über die Krönung von Heinrichs Sohn kam es erneut zum Zerwürfnis, da die Zeremonie von den Bischöfen von London, York und Salisbury durchgeführt wurde, nicht wie erforderlich vom Erzbischof von Canterbury, also Becket selbst. Becket exkommunizierte daraufhin die drei Bischöfe.
    Der zu dieser Zeit schwer erkrankte König soll auf dem Krankenbett ausgerufen haben: “Will no one rid me of this turbulent priest?” (dt.: „Wird mich niemand von diesem aufrührerischen Priester befreien?“). Dies ist die geläufige, mündlich kolportierte Version. Das Originalzitat, welches sich in den Aufzeichnungen des Chronisten Edward Grim findet, lautet: “What miserable drones and traitors have I nourished and brought up in my household, who let their lord be treated with such shamefuul contempt by a low-born cleric?” (dt.: „Was für elende Drohnen und Verräter habe ich in meinem Haushalt durchgefüttert, die ihren Herren von einem dahergelaufenen Priester mit solch beschämender Verachtung behandeln lassen?“) Vier von Heinrichs Rittern interpretierten die Worte des Königs als eine Aufforderung, Becket zu töten, und zogen nach England, wo sie Becket am 29. Dezember 1170 ermordeten. Der Chronist Edward Grim war Augenzeuge des Mordes und veranlasste in der Folge eine genaue Untersuchung der Umstände.[11] Unabhängig von der tatsächlichen Schuld des Königs war sein Ansehen im gesamten Reich danach massiv beschädigt.
    Auf Betreiben von Papst Alexander III. musste Heinrich die Constitutions of Clarendon wieder aufheben und sich am 12. Juni 1174 in der Kathedrale zu Canterbury einer demütigenden Geißelung unterziehen sowie anschließend eine ganze Nacht am Grab von Thomas Becket auf den Knien liegend beten. Als Sühnegabe gründete und dotierte er in einer vorhandenen Anlage das Augustiner-Chorherren-Stift Waltham Abbey und ließ eine neue, groß angelegte Abteikirche errichten.
    Thomas Becket wurde wenige Jahre nach seinem Tod am 21. Februar 1173 heiliggesprochen (Festtag: 29. Dezember). Dies geschah insbesondere auf die Intervention der Herzogin Mathilde, der Ehefrau Heinrichs des Löwen, Herzog von Sachsen und Bayern, beim Papst. Mathilde war eine Tochter Heinrichs II. und mit Thomas Becket verband sie eine persönliche Freundschaft.

    Das Drama der Plantagenets
    Ein weiterer Konfliktherd ergab sich, als Heinrich in den 1160er Jahren daranging, sein ausgedehntes Reich unter seinen Söhnen aufzuteilen. Der älteste überlebende Sohn, Heinrich der Jüngere, sollte das englisch-normannische Reich sowie Anjou ererhalten, Richard Löwenherz Aquitanien und Gottfried die Bretagne. Für Johann Ohneland, den Jüngsten, blieben Savoyen (durch Heirat), die Grafschaft Mortain und die eroberten irischen Gebiete. Heinrich der Jüngere wurde zum König gekrönt, aber er regierte niemals das englische Festland, da er vor seinem Vater starb.
    Diese Aufteilung umfasste zunächst allerdings nur die Titel. Heinrich II. war darauf bedacht, die Macht in allen Teilgebieten bis zu seinem Tod in der eigenen Hand zu behalten. Dieses Vorgehen führte 1172 zur Rebellion seiner Söhne, die durch ihihre Mutter Eleonore unterstützt wurde. Ihr Ziel war es, die ihnen zugedachten Territorien sofort in Besitz zu nehmen. Hilfe erhofften sie sich beim französischen König, einflussreichen französischen Fürsten sowie bei Wilhelm dem Löwen, König von Schottland. Als letzterer 1174 in Gefangenschaft geriet, brach der Aufstand zusammen. Heinrich II. nahm seine Söhne schnell wieder in seine Gunst auf, ließ aber Eleonore in Haft setzen. Gleichzeitig bemühte er sich um die Scheidung und erkanntte Rosamund Clifford als Mätresse an, mit der er seit 1165 (während eines seiner Feldzüge nach Wales) bis zu ihrem Tod 1176 eine Beziehung hatte. Später wurde ihm eine Beziehung zu Alix, der Tochter König Ludwigs VII., nachgesagt, die bereits mit Heinrichs eigenem Sohn, Richard, verlobt war. Diese Gerüchte wurden von Richard dann nach dem Tod seines Vaters vorgebracht, um die Verlobung zu lösen.
    Der Friede mit den Söhnen währte nicht lange. Bald befanden sie sich wieder in Rebellion. Dem Tod von Heinrich dem Jüngeren, 1183 während eines Feldzugs gegen seinen Vater im Limousin, folgte der Tod des nächsten in der Linie der Thronfolger, Gottfried: Der Herzog der Bretagne wurde 1186 von einem Pferd niedergetrampelt.
    Heinrichs dritter Sohn, Richard, griff schließlich mit der Hilfe von Philipp II. von Frankreich und in Absprache mit seinem Bruder Johann den Vater 1189 an und besiegte ihn. Heinrich, zu diesem Zeitpunkt bereits schwer erkrankt, musste Richard am 4. Juli 1189 im Abkommen von Azay-le-Rideau als alleinigen Erben anerkennen. Zwei Tage später starb er auf der Burg Chinon und wurde später im Kloster Fontevrault, in der Nähe von Chinon und Saumur in der Region Anjou, beigesetzt.
    Richard wurde zum König von England gekrönt. Als er am Dritten Kreuzzug teilnahm, folgte ihm Johann auf den Thron. Die Ansprüche von Gottfrieds Sohn Arthur, Herzog der Bretagne, und dessen Schwester Eleanor wurden nicht berücksichtigt.

    Titel (genauer):
    Begründete durch seine Ehe mit Eleonore von Aquitanien das angevinische Reich. Befand sich im ständigen Kampf gegen seine Söhne und den französischen König. Festigte die englische Königsmacht gegenüber den Baronen.

    Die Liste der Herrscher Englands enthält die souveränen Staatsoberhäupter des Königreichs England von dessen Einigung im 9. Jahrhundert bis zum Jahr 1707, als es durch den Act of Union im Königreich Großbritannien aufging.
    Siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_Englands

    Heinrich heiratete Königin Eleonore von Aquitanien am 8 Mai 1152. Eleonore (Tochter von Herzog Wilhelm X. von Aquitanien (von Poitou) und Eleonore von Châtellerault) wurde geboren in cir 1122 in Poitiers; gestorben am 1 Apr 1204 in Abbaye Fontevrault; wurde beigesetzt in Abbaye Fontevrault. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 92. König Heinrich von England (Plantagenêt), der Jüngere  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 28 Feb 1155; gestorben am 11 Jun 1183.
    2. 93. Mathilde von England (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1156 in Windsor Castle, Berkshire, England; gestorben am 28 Jun 1189 in Braunschweig; wurde beigesetzt in Braunschweiger Dom (Blasius-Kirche), Braunschweig.
    3. 94. König Richard I. von England (Plantagenêt), Löwenherz  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 8 Sep 1157 in Oxford; gestorben am 6 Apr 1199 in Châlus.
    4. 95. Herzog Gottfried II. (Geoffrey) von der Bretagne (von England)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 23 Sep 1158; gestorben am 19 Aug 1186 in Paris, France; wurde beigesetzt in Chor von Notre-Dame.
    5. 96. Königin Eleanore von England (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1162; gestorben in Okt 1214.
    6. 97. Prinzessin Johanna von England (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Okt 1165 in Angers; gestorben am 4 Sep 1199 in Fontevraud-l’Abbaye.
    7. 98. König Johann von England (Plantagenêt), Ohneland  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 24 Dez 1167 in Beaumont Palace, Oxford; gestorben am 19 Okt 1216 in Newark Castle, Newark-on-Trent.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 99. William Longespée, Earl of Salisbury  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1167; gestorben am 7 Mrz 1226 in Salisbury Castle; wurde beigesetzt in Kathedrale, Salisbury.

  18. 54.  Earl William FitzRobert von GloucesterEarl William FitzRobert von Gloucester Graphische Anzeige der Nachkommen (27.Robert4, 10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren am 23 Nov 1116; gestorben am 23 Nov 1183.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gloucester; 2. Earl of Gloucester https://de.wikipedia.org/wiki/Earl_of_Gloucester

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/William_FitzRobert,_2._Earl_of_Gloucester

    William FitzRobert (* 23. November 1116; † 23. November 1183) war der Sohn und Erbe von Robert, 1. Earl of Gloucester und Mabel von Gloucester, der Tochter von Robert FitzHamon. Sein Vater war ein unehelicher Sohn des englischen Königs Heinrich I., William folglich ein Neffe Kaiserin Matildas und ein Vetter König Stephans, der Kontrahenten im Bürgerkrieg um die Nachfolge Heinrichs.
    Während sein Vater in der Normandie war, nahm er das Amt eines Gouverneurs von Wareham wahr. 1147 unterwarf er Henry de Tracy in Castle Cary. 1154 schloss er mit Roger de Clare, 2. Earl of Hertford ein Verteidigungsbündnis, das sich gegen alle Angreifer mit Ausnahme des Königs richtete. Er war Lord von Glamorgan und Caerleon, residierte zumeist in Cardiff. Hier wurden er, seine Ehefrau und sein Sohn 1158 von dem walisischen Häuptling Ifor Bach in die Wälder entführt, wo sie gefangen gehalten wurden, bis William Ifor einige von ihm besetzte Gebiete zurückgab.
    1173 stand er auf der Seite des Königs gegen dessen Söhne, scheint aber später in Verdacht geraten zu sein, da er sich im Folgejahr dem König unterwarf und ihm 1176 Bristol Castle auslieferte. Da sein einziger Sohn 1166 gestorben war, machte William Johann, den jüngsten Sohn des Königs zu seinem Erben mit der Absprache, dass dieser eine von Williams Töchtern heiraten solle, sofern die Kirche dies aufgrund der nahen Verwandtschaft erlaube, was dann auch geschah.
    William war anwesend, als der König 1177 zwischen dem König von Kastilien und dem König von Navarra vermittelte, sowie 1178, als er Heinrichs Charta für Waltham Abbey bezeugte. Während der Kämpfe Heinrichs mit seinen Söhnen, als er eine Reihe von Adligen, deren Loyalität ihm zweifelhaft erschien, einkerkerte, war William unter den Betroffenen. Er starb 1183 an seinem Geburtstag.

    Ehe
    William heiratete Hawise de Beaumont, Tochter von Robert de Beaumont, 2. Earl of Leicester und Amica de Gael.


    Weblinks
    • Personendaten auf www.fmg.ac (englisch)
    • William fitz Robert, 2nd Earl of Gloucester auf thepeerage.com, abgerufen am 10. September 2016 (englisch)

    Familie/Ehepartner: Hawise von Beaumont. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 100. Isabel of Gloucester, Countess of Gloucester  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1160; gestorben am 14 Okt 1217 in Keynsham Abbey in Somerset; wurde beigesetzt in Kathedrale von Canterbury.
    2. 101. Amicia of Glouchester (FitzWilliam), Countess of Gloucester  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1170; gestorben in Jan 1225.

  19. 55.  Maud of Glouchester (FitzRobert), Countess of Chester Maud of Glouchester (FitzRobert), Countess of Chester Graphische Anzeige der Nachkommen (27.Robert4, 10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in cir 1120; gestorben am 29 Jul 1189.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Earldom Chester ; Countess of Chester

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Maud_FitzRobert (Jul 2023)

    Maud FitzRobert, auch Matilda genannt (* um 1120; † 29. Juli 1189) war eine anglonormannische Adlige und durch ihre Heirat mit Ranulph de Gernon, 2. Earl of Chester eine Countess of Chester.

    Maud war eine Tochter von Robert, 1. Earl of Gloucester, einem illegitimen Sohn König Heinrichs I. von England, und der Mabel FitzRobert, einer Tochter von Robert Fitzhamon, Lord of Gloucester. Der genauere Zeitpunkt von Mauds Geburt ist unbekannt. Zu ihren Geschwistern gehörten u. a. William FitzRobert, 2. Earl of Gloucester und Roger, Bischof von Worcester. Vor 1135 vermählte sie sich mit Ranulph de Gernon, 2. Earl of Chester. Von nun an durfte sie den Höflichkeitstitel einer Countess of Chester führen. Aus ihrer Ehe, die eine Allianz zwischen zwei der im damaligen England mächtigsten Grafenhäuser begründete, ging mindestens ein Kind, Hugh de Kevelioc, 3. Earl of Chester (1147–1181), hervor.

    Während ihr Gatte im Dezember 1140 Lincoln Castle belagerte, besuchte Maud die Frau des Burgvogts. Unter dem Vorwand, dass er für Geleitschutz für seine Gemahlin zwecks ihrer sicheren Rückkehr in sein Lager sorgen wolle, drang Earl Ranulph in die Burg ein und eroberte sie. Daraufhin zog der englische König Stephan gegen Lincoln Castle. Ranulph verließ die Burg und bemühte sich, Militärhilfe gegen Stephan zu erhalten. Es ist unklar, ob die von ihrem Gatten in Lincoln Castle zurückgelassene Maud die Burg gegen die königlichen Belagerungstruppen behaupten konnte oder in Gefangenschaft geriet. Jedenfalls kam Mauds Vater, der sich um die Sicherheit seiner Tochter sorgte, Ranulph zu Hilfe und besiegte Stephan am 2. Februar 1141 in der Schlacht von Lincoln. Der König wurde während dieser militärischen Auseinandersetzung gefangen genommen.

    Als Mitgift erhielt Maud unter anderem zwischen 1141 und 1145 Ländereien bei Campden in Gloucestershire, wodurch die Position ihres Gemahls im Süden seines Territoriums gestärkt wurde. Bisweilen war sie an Verwaltungsakten ihres Gatten beteiligt. So beglaubigte sie 1147/48 seine Urkunde, in der er den Mönchen von Lenton in Nottinghamshire eine Zuwendung machte. Sie förderte auch selbst die Klöster, indem sie etwa zur Zeit ihrer Heirat mit Ranulph der Belvoir Priory in Leicestershire Landgüter schenkte und in den frühen 1150er Jahren die Repton Priory in Derbyshire neu gründete. Im Dezember 1153 wurde Maud Witwe und ging keine zweite Ehe mehr ein. Nach einem unbewiesenen Gerücht soll sie mit Hilfe von William Perverell von Nottingham ihren Gatten vergiftet haben. Während der Minderjährigkeit ihres Sohns Hugh führte sie für ihn die Vormundschaft. Sie verfügte über ein Wittum, das Ländereien in der Grafschaft Chester beinhaltete. Auch zeigte sie sich weiterhin als Patronin der Gotteshäuser und machte vor allem der von ihr besonders geschätzten Repton Priory Schenkungen. Für 1185 wird in einer Quelle berichtet, dass sie bei Waddington in Lincolnshire gelegene Güter im Wert von 400 Pfund besaß. Sie starb am 29. Juli 1189 im Alter von wohl etwa 70 Jahren.

    Titel (genauer):
    Nach der Hochzeit durfte sie den Höflichkeitstitel einer Countess of Chester führen.

    Maud heiratete Ranulph de Gernon (IV. le Meschin), 2. Earl of Chester in vor 1135. Ranulph (Sohn von Ranulph le Meschin, 1. Earl of Chester und Lucy of Bolingbroke, Countess of Chester ) wurde geboren in cir 1099 in Burg Gernon, Normandie; gestorben am 16 Dez 1153 in Chester. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 102. Hugh de Kevelioc, 3. Earl of Chester  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1147; gestorben am 30 Jun 1181 in Leek, Staffordsire.
    2. 103. Jeanna le Meschin  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1145.

  20. 56.  Graf Hoël von der BretagneGraf Hoël von der Bretagne Graphische Anzeige der Nachkommen (28.Mathilde4, 10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) gestorben in 1156.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Nantes; Graf von Nantes https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Nantes

    Notizen:

    Name:
    Als Conan III., Sohn Alains IV., seinen Sohn Hoel III. wegen Unehelichkeit enterbte, konnte sich Hoel in Nantes festsetzen, bis er 1156 von den Einwohnern der Stadt verjagt wurde. Sie wählten den Ehemann der Konstanze von der Bretagne, der Tochter Conans III., Gottfried von Anjou, Bruder des englischen Königs Heinrich II. zum Grafen; nach dessen Tod wurde die Grafschaft direkt dem englischen König unterstellt, 1203 fand die Grafschaft Nantes dadurch ihr Ende.


  21. 57.  Bertha von Cornouaille (von Bretagne)Bertha von Cornouaille (von Bretagne) Graphische Anzeige der Nachkommen (28.Mathilde4, 10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1148-1158, Bretagne; Herzogin von Bretagne https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_der_Bretagne

    Notizen:

    Name:
    Erbtochter von Conan III.

    Familie/Ehepartner: Alain von Penthièvre. Alain (Sohn von Graf Stephan I. (Étienne) von Penthièvre und Havoise von Guingamp) wurde geboren in vor 1100; gestorben am 15 Sep 1146. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 104. Herzog Conan IV. von der Bretagne, der Kleine  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1171.
    2. 105. Constance von Penthièvre (de Bretagne)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1195.

    Familie/Ehepartner: Vizegraf Odo II. (Eudon) von Porhoët (Haus Rohan). Odo (Sohn von Vizegraf Gottfried (Geoffroy) von Porhoët (Haus Rohan) und Havise (Hedwig) von der Bretagne) gestorben in 1170. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 106. Graf Odo III. (Eudon) von Porhoët (Haus Rohan)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1234.

  22. 58.  Konstanze (Constance) von BretagneKonstanze (Constance) von Bretagne Graphische Anzeige der Nachkommen (28.Mathilde4, 10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) gestorben in 1148.

    Konstanze heiratete Geoffroy III. de Mayenne in Datum unbekannt. Geoffroy (Sohn von Juhel I. de Mayenne und Clémence von Ponthieu (von Montgommery)) gestorben in 18 Feb oder 25 Jul 1169. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 107. Mahaut (Mathilde) de Mayenne  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 1155; gestorben am 9 Jun 1210.

  23. 59.  Guillaume IV. GouëtGuillaume IV. Gouët Graphische Anzeige der Nachkommen (29.Mabile4, 10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in cir 1125; gestorben in 1168/1171.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Perche-Gouët; Baron von Perche-Gouët
    • Titel (genauer): Alluyes; Herr von Alluyes
    • Titel (genauer): Montmirail; Herr von Montmirail

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Der Perche-Gouët ist eine ehemalige französische Provinz etwa 130 Kilometer südwestlich von Paris sowie nordwestlich von Orléans. Sie erstreckt sich von Nogent-le-Rotrou und Montmirail bis Illiers-Combray, Alluyes und Arrou und liegt somit im Wesentlichen im Département Eure-et-Loir, darüber hinaus in den Départements Loir-et-Cher und Sarthe.
    Nachbarregionen waren die Grafschaft Dunois im Osten, die Grafschaft Maine im Westen, die Grafschaft Perche im Norden sowie die Grafschaft Vendôme im Süden. Der Perche-Gouët hat seinen Namen von Guillaume Gouët, der in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts Herr von Montmirail, Authon und La Bazoche-Gouet war und damit der erste, der die Region zu einer Einheit formte.[1][2]
    Die Provinz war in fünf Baronien aufgeteilt: Alluyes (la Riche), Brou (la Noble), Authon (la Gueuse), La Bazoche (la Pouilleuse) und Montmirail (la Superbe).[1][3] Die fünf Baronien wurden im 11. und 12. Jahrhundert von der Familie Gouët beherrscht, danach bis zum 15. Jahrhundert in verschiedenen Familien, meist in weiblicher Linie, vererbt.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Perche-Gouët (Sep 2023)

    Titel (genauer):
    Montmirail hatte bereits zu römischer Zeit – als Mons Mirabilis – einen befestigten Platz. Der älteste Teil der heutigen Burg jedoch stammt aus dem 12. Jahrhundert, von der allerdings das meiste im Hundertjährigen Krieg zerstört wurde.
    1169 trafen sich auf dieser Burg der König von Frankreich (Ludwig VII.) und der König von England (Heinrich II.), um über die Verständigung zwischen Heinrich und Thomas Becket, dem Erzbischof von Canterbury, zu beraten.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Montmirail_(Sarthe) (Sep 2023)

    Titel (genauer):
    Alluyes ist eine französische Gemeinde im Département Eure-et-Loir in der Region Centre-Val de Loire. Sie gehört zum Kanton Châteaudun und zum Arrondissement Châteaudun.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alluyes (Sep 2023)

    Guillaume heiratete Isabelle (Elisabeth) von Champagne (Blois) in vor 1155. Isabelle (Tochter von Graf Theobald II. (IV.) (Diebold) von Champagne (Blois) und Gräfin Mathilde von Spanheim (von Kärnten)) wurde geboren in cir 1130; gestorben in nach 1180. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 83. Herrin Mathilde Gouët  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1153.

  24. 60.  Baron Richard I. von BeaumontBaron Richard I. von Beaumont Graphische Anzeige der Nachkommen (30.Constance4, 10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1)

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 108. Ermengarde von Beaumont  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 11 Feb 1233.

  25. 61.  Herr Bouchard (Burkhard) IV. von MontmorencyHerr Bouchard (Burkhard) IV. von Montmorency Graphische Anzeige der Nachkommen (31.Alix4, 10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) gestorben in 1189 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herrschaft Montmorency; Herr von Montmorency

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Bouchard_IV._de_Montmorency

    Bouchard IV. (deutsch: Burkhard; † 1189 vor Akkon) war ein Herr von Montmorency, Écouen, Conflans-Sainte-Honorine und Attichy aus dem Haus Montmorency. Er war ein Sohn von Mathieu I. de Montmorency, Connétable von Frankreich, und der Alix, einer unehelichen Tochter des Königs Heinrich I. von England.

    Er war verheiratet mit Laurette († 9. August 1181), einer Tochter des Grafen Balduin IV. von Hennegau. Deren Nichte Isabella heiratete 1180 den König Philipp II. August von Frankreich, wodurch die Montmorency Anschluss an den königlichen Hof gewannen. Zusammen mit seinen jüngeren Brüdern Thibaud und Mathieu nahm Bouchard am dritten Kreuzzug teil, auf dem er und Thibaud bei der Belagerung von Akkon starben.

    Name:
    Montmorency hieß eines der ältesten und angesehensten Adelsgeschlechter von Frankreich, das seinen Namen von dem Ort Montmorency bei Paris hatte und dessen Mitglieder seit 1327 den Titel „Erste christliche Barone von Frankreich“ führten. Seit 1551 führte es den Titel Herzog von Montmorency. Es wurde von Heinrich IV. – nach den Bourbonen selbst – zum „ersten Haus Europas“ erklärt.
    Das Haus Montmorency brachte sechs Connétablen von Frankreich, zwölf Marschälle von Frankreich, mehrere Admirale und Kardinäle, ungezählte Großoffiziere der Krone und einige Großmeister verschiedener Ritterorden hervor. 1878 ist es im Mannesstamm mit Anne Edouard Louis Joseph de Montmorency-Luxembourg, Herzog von Beaumont, Fürst von Tingry, erloschen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Montmorency_(Adelsgeschlecht)

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herzog_von_Montmorency

    Gestorben:
    Zusammen mit seinen jüngeren Brüdern Thibaud und Mathieu nahm Bouchard am dritten Kreuzzug teil, auf dem er und Thibaud bei der Belagerung von Akkon starben.

    Bouchard heiratete Laurence (Laurette) von Hennegau in Datum unbekannt. Laurence (Tochter von Graf Balduin IV. von Hennegau und Alice von Namur) gestorben am 9 Aug 1181. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 109. Mathieu (Matthias) II. von Montmorency  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 24 Nov 1230.
    2. 110. Alix von Montmorency  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 25 Feb 1221; wurde beigesetzt in Abtei von Hautes-Bruyères.

  26. 62.  Uhtred (Uchtred) of Galloway, Lord of Galloway Uhtred (Uchtred) of Galloway, Lord of Galloway Graphische Anzeige der Nachkommen (32.(Elizabeth?)4, 10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in cir 1121; gestorben in Sep 1174.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herrschaft Galloway; Lord of Galloway

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Uhtred,_Lord_of_Galloway (Jul 2023)

    Uhtred, Lord of Galloway (auch Uchtred) (* um 1121; † September 1174) war ein schottischer Magnat.

    Herkunft und Teilung des Erbes mit seinem Bruder Gilla Brigte
    Uhtred war der älteste Sohn von Fergus, Lord of Galloway, seine Mutter war vermutlich Elizabeth, eine uneheliche Tochter des englischen Königs Heinrich I. Sein Vater war Lord der keltisch geprägten Herrschaft Galloway in Südwestschottland, die nur unterer lockerer Oberhoheit der schottischen Krone stand. Uhtred wird erstmals 1136 in einer Urkunde seines Vaters erwähnt, so dass er zu diesem Zeitpunkt mindestens fünfzehn Jahre alt gewesen war.[1] Vermutlich in den späten 1140er Jahren, mit Sicherheit vor 1153 heiratete Uhtred Gunnilda, eine Tochter von Waltheof of Allerdale aus Cumbria. Waltheof war ein jüngerer Sohn von Gospatric, Earl of Northumbria, und ein entfernter Verwandter des schottischen Königs David I. Über die Familie seiner Frau lernte Uhtred zahlreiche einflussreiche anglonormannische Barone am Königshof kennen.[2] Als Mitgift erhielt Uhtred einen kleinen Landbesitz bei Torpenhow in Cumbria.[3] 1160 rebellierte Uhtreds Vater zusammen mit anderen Magnaten gegen König Malcolm IV., wurde aber von diesem besiegt. Daraufhin verzichtete er auf seine Herrschaft und trat in ein Kloster ein, wo er 1161 starb. Seine beiden Söhne Uhtred und Gilla Brigte teilten nach dem damals in Galloway üblichen Brauch seine Herrschaft auf. Uhtreds Anteil erstreckte sich vom Nith bis zum Water of Fleet, während Gilla Brigte den weiter westlichen Teil von Galloway erhielt.[4]

    Lord of Galloway
    Aus der Herrschaftszeit von Uhtred sind nur wenige Urkunden überliefert.[5] Sowohl er wie auch sein Bruder Gilla Brigte standen unter dem Druck der schottischen Könige, die versuchten, Südwestschottland stärker in ihr Reich einzubinden. Zwar nicht in Galloway selbst, doch in den benachbarten Regionen wurden königliche Beamte eingesetzt, und unter Uhtred begann die Feudalisation von Galloway. Wohl unter dem Druck des schottischen Königs Wilhelm I. musste er anglonormannische Ritter wie Walter of Berkeley in das Land lassen.[6] Auch mehrere Verwandte seiner Frau kamen in seine Herrschaft und hatten teils eine prominente Stellung in seinem Haushalt.[7] In Lincluden gründete Uhtred ein Benediktinerinnenkloster.[8] Um 1173 schenkte er vier Kirchen in Galloway, die bislang Iona Abbey gehört hatten, an Holyrood Abbey. Dies gilt als Zeichen, wie im 12. Jahrhundert auch im keltisch geprägten Galloway die Bedeutung der iroschottischen Kirche gegenüber der römischen Kirche zurückging.[9]

    Rebellion gegen den schottischen König, Machtkampf mit seinem Bruder und Tod
    Sowohl Uhtred wie auch Gilbert waren selten am schottischen Königshof.[10] Als König Wilhelm 1174 im Krieg gegen den englischen König Heinrich II. in Gefangenschaft geriet, nutzten Uhtred und Gilbert die Gelegenheit, um die schottische Oberherrschaft abzuschütteln und um den anglonormannischen Einfluss einzuschränken. Sie hatten beide am Feldzug des schottischen Königs teilgenommen, waren aber nicht wie der König in Gefangenschaft geraten. Sie kehrten nach Galloway zurück, eroberten das königliche Dumfries Castle, griffen Beamte des schottischen Königs an und töteten die anglonormannischen Siedler.[6] Uhtred wandte sich an den englischen König Heinrich II., mit dem er über seine Mutter verwandt war,[4] um sich seiner Herrschaft anstelle des schottischen Königs zu unterstellen.[11] Aus der Revolte wurde aber ein Bürgerkrieg, als es ab Juli 1174 zwischen den Brüdern zu Spannungen kam. Gilbert ließ seinen Bruder auf der Insel St Mary’s vor Kirkcudbright belagern. Nachdem Uhtred vermutlich im November gefangen genommen worden war, ließ Gilbert ihm die Augen ausstechen und die Zunge und die Genitalien abschneiden. Er starb an diesen Verletzungen.

    Titel (genauer):
    Galloway (von sächs. Gallweia, lat. Gallwegia) ist eine historische Landschaft im südwestlichen Schottland.
    Historisch das Land der aus Irland im 9. und 10. Jahrhundert eingewanderten Kelten (Galli), umfasst die Landschaft im südwestlichen Schottland die früheren Grafschaften Wigtownshire und Kirkcudbrightshire und endet südlich mit dem steilen Vorgebirge Mull of Galloway. Die keltische Sprache lebt nur noch in einigen geographischen Namen fort.
    Galloway bildete mit Teilen des südlich gelegenen Cumbria das Kerngebiet des Königreichs Strathclyde, das zwischen 1018 und 1054 von den Schotten erobert wurde; wahrscheinlich während der Regierungszeit Malcolms II., der 1034 starb.[1] Galloway war in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts ein unabhängiges oder nahezu unabhängiges Fürstentum im Grenzraum zwischen England, Schottland und dem unter lockerer norwegischer Oberhoheit stehenden Königreich der Inseln.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Galloway_(Schottland)

    Gestorben:
    Nachdem Uhtred vermutlich im November gefangen genommen worden war, ließ Gilbert (Gilla, sein Bruder) ihm die Augen ausstechen und die Zunge und die Genitalien abschneiden. Er starb an diesen Verletzungen.

    Uhtred heiratete Gunnilda von Cumbria in vor 1153. [Familienblatt] [Familientafel]


  27. 63.  Bengt Snivil Graphische Anzeige der Nachkommen (35.Ingegerd4, 13.Adela3, 4.Robert2, 1.Balduin1)

    Notizen:

    Name:
    Bengt Snivil wird von Saxo Grammaticus als Sohn Folkes, des Stammvaters der Folkunger, bezeichnet, der sich mit Ingerd, Tochter des 1086 ermordeten König Knut des Heiligen, vermählt habe.[1] Diese beiden hätten zwei Söhne gehabt, Bengt und Knut. Von einem von ihnen – Saxo sagt nicht welcher – stammten Birger Brosa und zwei Brüder, welche man als Karl Jarl Döve und Magnus Minnesköld identifiziert hat. Eine 300 Jahre jüngere Quelle, die „Genealogia folkungorum“, die sich auf eine alte Aufzeichnung im Kloster Varnhem beruft, schreibt, das Bengt Snivil Sohn von Folke dem Dicken und Vater von Birger Brosa und dessen Brüdern gewesen sei. Ob Bengt Jarl war oder nicht, sagen die Quellen nicht. Auch seine sonstigen Verhältnisse sind völlig unbekannt.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 111. Magnus Minnesköld  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 31 Jan 1208 in Schlachtfeld Lena.

  28. 64.  Laurette von Elsass (von Flandern) Graphische Anzeige der Nachkommen (36.Dietrich4, 14.Gertrude3, 4.Robert2, 1.Balduin1) gestorben in 1170.

    Notizen:

    Gestorben:
    als Nonne

    Laurette heiratete Graf Iwain von Aalst in vor 1139. Iwain gestorben in 1145. [Familienblatt] [Familientafel]

    Laurette heiratete Herzog Heinrich II. von Limburg in 1150. Heinrich (Sohn von Walram III. von Limburg und Judith (Jutta) von Wassenberg) wurde geboren in cir 1110; gestorben in Aug 1167 in bei Rom. [Familienblatt] [Familientafel]

    Laurette heiratete Graf Heinrich IV. von Luxemburg (von Namur), der Blinde in 1157, und geschieden in 1163. Heinrich (Sohn von Gottfried von Namur und Ermensinde von Luxemburg) wurde geboren in 1112; gestorben am 14 Aug 1196 in Echternach. [Familienblatt] [Familientafel]

    Laurette heiratete Rudolf I. von Vermandois (von Frankreich), der Tapfere, der Einäugige in 1152. Rudolf (Sohn von Hugo von Vermandois (von Frankreich) und Adelheid (Adélaide) von Valois (von Vermandois) (Karolinger)) wurde geboren in 1085; gestorben am 14 Okt 1152. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 112. Gräfin Eleonore von Vermandois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1152; gestorben in 1213.

  29. 65.  Graf Philipp I. von Flandern (von Elsass)Graf Philipp I. von Flandern (von Elsass) Graphische Anzeige der Nachkommen (36.Dietrich4, 14.Gertrude3, 4.Robert2, 1.Balduin1) gestorben am 1 Jun 1191 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Flandern

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_I._(Flandern)

    Philipp von Elsass († 1. Juni 1191 bei Akkon) war ein Graf von Flandern aus dem Haus Châtenois. Er war ein Sohn des Grafen Dietrich von Flandern (genannt Dietrich von Elsass) und der Sibylle von Anjou.

    Leben
    Philipp heiratete in erster Ehe 1159 Elisabeth (Mabile), Tochter des Grafen Rudolf I. von Vermandois, die 1167 das Vermandois von ihrem Bruder erbte, was die Gewichte der Grafschaft Flandern nach Süden verschob und das Gleichgewicht der Kräfte in Nordfrankreich bedrohte. Im Jahr 1168 nahm Philipp den Grafen Florens III. von Holland gefangen, den er zur Huldigung für Zeeland zwang. Zusammen mit seinem Bruder Matthäus und König Ludwig VII. von Frankreich unterstützte er ab 1173 den jungeen Heinrich bei dessen Revolte gegen den Vater, den englischen König Heinrich II. Plantagenet. Dabei versprach der junge Heinrich ihm im Erfolgsfall die englische Grafschaft Kent. In der Normandie eroberte Philipp Nauchâtel-en-Bray und Aumale und belagerte vom Juli bis August 1174 Rouen, das er aber nach einem Entsatz Heinrich Plantagenets aufgeben musste. Auch sein Verbündeter in England, Robert de Beaumont, 3. Earl of Leicester, unterlag in der Schlacht bei Fornham.
    Von 1177 bis 1179 unternahm Philipp gemeinsam mit William de Mandeville einen Kreuzzug in das Heilige Land, wo er ein Angebot zur Regentschaft des Königreichs Jerusalem ablehnte und den Fürsten Bohemund III. von Antiochia bei der Belagerung von Harim unterstützte.
    Zurück in seiner Heimat setzte Philipp den Ausbau seines Verwaltungsapparats fort. Zu seiner Zeit erreichte Flandern einen Höhepunkt des wirtschaftlichen Wohlstandes, was Philipp zu einem der reichsten Fürsten machte. Er wurde ein Tutor des Kronnprinzen Philipp II. August, den er 1180 mit seiner Nichte Isabella von Hennegau verheiratete und das Artois als Mitgift übertrug. Seinen Schützling unterstützte er auch bei dessen Herrschaftsantritt im selben Jahr gegen die Grafen von Champagne. 1182 entwickelte sich aber zwischen Philipp und dem König selbst ein Konflikt, nachdem seine Frau Elisabeth (Mabile) kinderlos starb und er in einen Streit mit seiner Schwägerin Eleonore um das Vermandois geriet. Der Konflikt konnte 1185 vertraglich gelöst werden, indem Philipp bis zu seinem Tod im Besitz der Grafschaft Vermandois bleiben konnte.
    Philipp nahm am Dritten Kreuzzug teil, vor allem an der Belagerung von Akkon, bei der er - wie auch viele andere Teilnehmer - starb. Er wurde in der Kathedrale St. Nicolas in Akkon bestattet, später aber von seiner Witwe in die Abtei Clairvaux überführt. Sein Ableben veranlasste den dort ebenfalls anwesenden Philipp August nach der Kapitulation Akkons, seine Teilnahme am Dritten Kreuzzug zu beenden, um in der Heimat Philipps Nachfolge in seinen französischen Besitzungen zu regeln. Dabei überließ er Mabiles Schwester Eleonore den östlichen Teil der Grafschaft, bis er 1213 nach ihrem kinderlosen Ableben ihre Güter einzog, und nahm den westlichen selbst in Besitz.
    Philipp von Elsass hatte in zweiter Ehe im August 1183 Mathilde von Portugal geheiratet, eine Tochter von Alfons I., dem ersten König des Landes. Da auch diese Ehe kinderlos blieb, erbten seine Schwester Margarete und ihr Ehemann Balduin V. Graf von Hennegau seine flandrischen Besitzungen.
    Der Autor Chrétien de Troyes widmete Philipp sein letztes unvollendetes Werk, Li Contes del Graal.

    Wappen
    Philipp von Elsass ist der erste bekannte wappentragende Graf von Flandern. Der im späten 14. Jahrhundert von dem Mönch Johannes dem Langen (auch Johannes von Ypern genannt) niedergeschriebenen Chronik der Abtei Saint-Bertin nach habe Philipp wäährend eines Kreuzzuges im heiligen Land einen „König von Albanien“ im Zweikampf getötet und anschließend dessen Wappen, einen Löwen auf goldenem Schild, an sich genommen. Damit habe er sogleich das Wappen seiner Vorfahren, das „Oude Vlaenderen“, ersetzt.[1]
    Unabhängig von dieser Geschichte ist das flämische Löwenwappen für Graf Philipp zeitgenössisch belegt auf einem Siegel aus dem Jahr 1162, also mehrere Jahre bevor er 1177 zu seinem ersten Kreuzzug aufgebrochen war.[2] Das angeblich von ihm ersetzte ältere Wappen („Oude Vlaenderen“) ist rein legendär, und es ist nicht bekannt, ob es jemals überhaupt von einem Grafen geführt worden war. Es wird heute aber dennoch von der belgischen Provinz Westflandern als Flagge benutzt.

    Literatur
    • Alexander Cartellieri: Philipp, Graf von Flandern. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 53, Duncker & Humblot, Leipzig 1907, S. 50–53.
    Einzelnachweise
    1 Chronica monasterii Sancti Bertini auctore Iohanne Longo. Herausgegeben von Oswald Holder-Egger. In: Gesta saec. XIII (= Monumenta Germaniae Historica. 1: Scriptores. 5: Scriptores (in Folio). Bd. 25, ISSN 0343-2157). Hahn, Hannover 1880, S.36–866.
    2 Roger Harmignies: Notes à propos du lion de Philippe d'Alsace, comte de Flandre. In: Archivum Heraldicum. Bd. 84, 1970, ISSN 0004-0673, S. 24–26.
    Weblinks
    • Philippe de Flandre bei fmg.ac
     Commons: Philipp I. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Philipp heiratete Teresa (Mathilde) von Portugal in Aug 1183. Teresa (Tochter von König Alfons I. Henriques von Portugal und Gräfin Mathilde (Mafalda) von Savoyen und Maurienne) wurde geboren in 1157; gestorben am 16 Okt 1218. [Familienblatt] [Familientafel]

    Philipp heiratete Mabile (Elisabeth) von Vermandois in 1159. [Familienblatt] [Familientafel]


  30. 66.  Graf Matthäus von Elsass (von Flandern)Graf Matthäus von Elsass (von Flandern) Graphische Anzeige der Nachkommen (36.Dietrich4, 14.Gertrude3, 4.Robert2, 1.Balduin1) wurde geboren in cir 1137; gestorben am 25 Jul 1173 in Normandie.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Boulogne (1159 bis 1173)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Matthäus_von_Elsass

    Matthäus von Elsass (* um 1137; † 25. Juli 1173 in der Normandie) war Graf von Boulogne von 1159 bis 1173. Er war der zweite Sohn von Dietrich von Elsass und von Sibylle von Anjou, der jüngere Bruder von Philipp von Elsass, Graf von Flandern. Er ist der Gründer der Stadt Calais.

    Leben
    Nach dem Tod des Grafen Wilhelm von Boulogne 1159 vereinbarte Matthäus mit König Heinrich II. von England eine Ehe mit der Schwester des toten Grafen, Maria. Obwohl diese Äbtissin der Abtei von Romsey war, entführte Matthäus sie von dort um sie zu heiraten, wodurch er selbst zum Grafen von Boulogne wurde. Da diese Ehe nach kanonischem Recht illegitim war, wurde sie von der Geistlichkeit seiner Zeit nicht als rechtmäßig anerkannt, dennoch lebten sie zehn Jahre als Paar zusammen und bekam zwei Töchter:
    • Ida von Elsass (* 1160/61; † 21. April 1216), 1173 Gräfin von Boulogne
    • ∞ 1181 mit Graf Gerhard III. von Geldern († 1181)
    • ∞ 1183 mit Herzog Berthold IV. von Zähringen († 1186)
    • ∞ 1190 mit Graf Rainald von Dammartin († 1217)
    • Mathilda von Elsass (* 1170, † 16. Oktober 1210)
    • ∞ 1179 mit Herzog Heinrich I. von Brabant († 1235)
    Im Dezember 1169 erwirkte Papst Alexander III. die Annullierung der Ehe worauf sich Maria in die Abtei von Montreuil-sur-Mer zurückzog. Matthäus verblieb im Besitz der Grafschaft Boulogne und heiratete um 1170 Eleonore von Vermandois (* 1152, † nach 1221), Tochter des Grafen Rudolf I. von Vermandois und Schwester der Ehefrau seines Bruders, Mabile von Vermandois. Zusammen mit seinem Bruder und König Ludwig VII. verbündete sich Matthäus 1173 mit dem jungen König Heinrich um gegen dessen Vater, Heinrich II. von England, zu kämpfen. Bei der Belagerung von Driencourt in der Normandie wurde er von einem Pfeil ins Knie getroffen und starb an seiner Wunde wenige Tage nach der Einnahme der Burg. Wie Radulfus de Diceto schrieb, starb Matthäus am Tag des heiligen Jakobus. Auf eine Handreliquie dieses Heiligen habe er wenige Jahre zuvor noch seine Loyalität gegenüber Heinrich II. von England geschworen[1].
    Graf Philipp von Flandern, der selbst ohne direkte Erben war, hoffte durch die Ehe seines Bruders mit Eleonore von Vermandois das von ihm zusammengefügte Flandern und Vermandois der Familie zu erhalten. Da aber Mattäus mit Eleonore keine Kinder hatte, zerfielen diese Pläne.



    Einzelnachweis
    1 Hochspringen 
↑ Raoul de Diceto: Ymagines Historiarum. In: William Stubbs (Hrsg.): The Historical Works of Ralph of Diss (Rolls Series; Bd. 68, Teil 2). Longmans, London 1876, S. 373.
lt. KVK: Ralph de Diceto († 1202)
    Weblinks
    • Materialsammlung

    Familie/Ehepartner: Gräfin Maria von Boulogne (von Blois). Maria (Tochter von König Stephan von England (Haus Blois) und Königin Mathilda von Boulogne (von England)) wurde geboren in 1136; gestorben in 1182. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 90. Gräfin Ida von Elsass  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1160/61; gestorben am 21 Apr 1216.
    2. 91. Mathilda von Elsass (von Flandern)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1170; gestorben am 16 Okt 1210.

  31. 67.  Gräfin Margarete I. von Elsass (von Flandern)Gräfin Margarete I. von Elsass (von Flandern) Graphische Anzeige der Nachkommen (36.Dietrich4, 14.Gertrude3, 4.Robert2, 1.Balduin1) wurde geboren in cir 1145; gestorben am 15 Nov 1194 in Schloss Male bei Brügge; wurde beigesetzt in Kirche Sainte-Waudru in Mons.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab 1191, Flandern; Gräfin von Flandern https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Flandern
    • Titel (genauer): 1171-1194, Hennegau; Gräfin von Hennegau (durch Heirat) https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Hennegau

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Margarete_I._(Flandern)

    Margarete I. von Elsass (französisch Marguerite d’Alsace; * um 1145; † 15. November 1194 im Schloss Male bei Brügge) war ab 1171 durch Heirat Gräfin von Hennegau und ab 1191 aus eigenem Recht Gräfin von Flandern.

    Leben
    Margarete war die dritte Tochter des Dietrich von Elsass, der 1128 die Grafschaft Flandern geerbt hatte, und der Sibylle von Anjou.
    Um 1160 heiratete Margarete den Grafen Rudolf II. von Vermandois und Valois († wohl am 17. Juni 1167). Dieser zog sich jedoch um 1163 die Lepra zu und seine noch nicht vollzogene Ehe mit Margarete wurde aufgelöst. In zweiter Ehe vermählte sich Margarete im April 1169 mit Balduin V., der 1171 Graf von Hennegau wurde. Diese Heirat war von ihrem Bruder Philipp von Elsass vereinbart worden, um die Versöhnung zwischen Flandern und dem Hennegau nach den langen Streitigkeiten zwischen den beiden Ländern zu bekräftigen. Als Mitgift erhielt Margarete eine jährliche Rente von 500 Pfund, die aus den in Bapaume erhobenen Steuern bezahlt wurde.

    Als sich Philipp von Elsass, der von seiner Gattin Elisabeth von Vermandois keine Kinder hatte, 1177 auf einen Kreuzzug ins Heilige Land begab, vertraute er die Regierung Flanderns für die Zeit seiner Abwesenheit Margarete und deren zweitem Gatten Balduin V. an. Im August 1183 unternahm Margarete eine bis zum Oktober 1183 dauernde Pilgerfahrt nach Saint-Gilles in der Provence.
    Nach dem Tod ihres kinderlosen Bruders Philipp von Elsass während der Belagerung von Akkon (1. Juni 1191) bemächtigte sich Margarete der Herrschaft über die Grafschaft Flandern, die ihr schon 1177 auf einer großen, in Lille abgehaltenen Versammlmlung gehuldigt hatte. In der Folge regierte sie Flandern gemeinsam mit ihrem zweiten Ehemann (als Balduin VIII. gezählt), doch blieb ihr Anspruch auf das reiche Land nicht unbestritten, denn in der Witwe Philipps, Mathilde von Portugal, sowie in König Philipp II. August erwuchsen ihr Konkurrenten. Der französische König, der anfangs auf das Artois und später auf ganz Flandern als Mitgift seiner Gattin Isabella Anspruch erhob, drohte Balduin mit einer militärischen Intervention. Schließlich einigten sich die Streitparteien im Vertrag von Arras (Oktober 1191) darauf, dass Balduin und Margarete gegen ihre Anerkennung als rechtmäßige Herrscher Flanderns Philipp II. August das Artois sowie weitere Gebiete abtraten und dass auch Mathilde von Portugal einen Teil Flanderns als Wittum erhielt. Im März 1192 wurde Balduin zusammen mit seiner Gemahlin durch den französischen König mit der Grafschaft belehnt, musste sich aber zur Zahlung von 5000 Silbermark an die Krone verpflichten.
    Gegen Lebensende trat Margarete durch Schenkungen an verschiedene religiöse Einrichtungen hervor. Im Mai 1194 litt sie an einer Krankheit und reiste per Schiff nach Mons, wo sie sich vorübergehend wieder erholte. Bei ihrer Rückkehr nach Brügge wurde sie erneut krank und starb im November 1194 im Schloss Male ein Jahr vor ihrem Gemahl. Sie vererbte Flandern ihrem ältesten Sohn, der ihr als Balduin IX. nachfolgte. Ihre letzte Ruhestätte fand sie in der späteren Sint-Donaaskathedraal zu Brügge. Ihr Sarg wurde vor dem Hochaltar der Kathedrale aufgestellt, aber 1352 in einen Seitenchor verlegt, um Platz für ein Grabmonument des verstorbenen Grafen Ludwig I. von Flandern zu schaffen. Ihr Gemahl Balduin wurde nach seinem Tod nicht wie üblich an der Seite seiner Gattin, sondern in der Kirche Sainte-Waudru beigesetzt.



    Quelle
    • Gislebert von Mons: Chronicon Hanoniense. Herausgegeben von Wilhelm Arndt. In: Georg Heinrich Pertz (Hrsg.): Historici Germaniae saec. XII. 1 (= Monumenta Germaniae Historica. 1: Scriptores. 5: Scriptores (in Folio). Bd. 21, ISSN 0343-2157).ahn, Hannover 1869, S. 481–601, passim.
    Literatur
    • P. L.: Marguerite d’Alsace. In: Nouvelle Biographie Générale. Band 33: Maldonado – Martial. Didot, Paris 1860, Sp. 594–595.
    • Alphonse Wauters: Marguerite d'lsace. In: Académie Royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique (Hrsg.): Biographie Nationale. Band 13: Ma – Massenus. Bruylant-Christophe, Bruxelles 1895, Sp. 579–582.
    Weblinks
     Commons: Margaret I of Flanders – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Marguerite de Flandre bei fmg.ac (englisch)

    Familie/Ehepartner: Balduin V. von Hennegau. Balduin (Sohn von Graf Balduin IV. von Hennegau und Alice von Namur) wurde geboren in 1150; gestorben am 17 Dez 1195 in Mons. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 113. Königin Isabella von Hennegau  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in ? 23 Apr 1170 in Lille; gestorben am 15 Mrz 1190 in Paris, France; wurde beigesetzt in Notre Dame de Paris.
    2. 114. Kaiser Balduin I. von Konstantinopel (von Hennegau)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Jul 1171 in Valenciennes, Frankreich; gestorben in nach 20.7.1205 in Tarnowo, Bulgarien.
    3. 115. Gräfin Jolante von Konstantinopel (von Flandern)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1219.
    4. 116. Sibylle von Hennegau  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Margarete heiratete Rudolf II. von Vermandois (von Frankreich), der Aussätzige in cir 1160. Rudolf (Sohn von Rudolf I. von Vermandois (von Frankreich), der Tapfere, der Einäugige und Aélis (Petronilla) von Aquitanien) wurde geboren in 1145/47; gestorben in 1167. [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 6

  1. 68.  Graf Valeran III. (Waleran) Le Puiset (von Breteul)Graf Valeran III. (Waleran) Le Puiset (von Breteul) Graphische Anzeige der Nachkommen (37.Beatrix5, 17.Ida4, 6.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Balduin1) gestorben in cir 1162.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Breteuil; Graf von Breteul (Haus Puiset)

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Breteuil (auch Breteuil-sur-Noye genannt) ist eine französische Gemeinde im Département Oise in der Region Hauts-de-France. Sie gehört zum Arrondissement Clermont und zum Kanton Saint-Just-en-Chaussée.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Breteuil_(Oise)

    Valeran heiratete Holdeburge in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Valeran heiratete Adèle (Adelheid, Alix) von Dreux in nach 1160. Adèle (Tochter von Robert I. von Dreux und Hedwig (Havise) von Salisbury (von Évreux)) wurde geboren in 1144/1145; gestorben in vor 1210. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 117. Alice (Adele) Le Puiset (von Breteul)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1195/97; wurde beigesetzt in Varilille.

  2. 69.  Balduin V. von HennegauBalduin V. von Hennegau Graphische Anzeige der Nachkommen (38.Balduin5, 18.Balduin4, 6.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Balduin1) wurde geboren in 1150; gestorben am 17 Dez 1195 in Mons.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Hennegau (seit 1171), Graf von Namur (seit 1188), Graf von Flandern (seit 1191)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_V._(Hennegau)

    Balduin V. von Hennegau (* 1150; † 17. Dezember 1195 in Mons)[1] aus dem Haus Flandern war seit 1171 Graf von Hennegau, dazu übernahm er 1188 als Erbe seines Onkels die Grafschaf Namur (Balduin I.) und 1191 aus dem Erbrecht seiner Frau die Grafschaft Flandern (Balduin VIII.). Er war der Sohn des Grafen Balduin IV. von Hennegau und der Alix von Namur.

    Graf des Hennegau
    Am Osterheiligabend dem 30. März 1168 hat der etwa achtzehnjährige Balduin in Valenciennes die Schwertleite erteilt bekommen und sich fortan als Turnierkämpfer einen Namen gemacht. So wie auf einem noch im Frühjahr 1168 von Graf Philipp von Flanndern veranstalteten Turnier in Gournay, wo sich Balduin demonstrativ auf die Seite der zahlenmäßig unterlegenen Franzosen geschlagen hat. Im folgenden Hauen gegen die flämischen Ritter hat er dem Graf von Flandern so sehr zugesetzt, dass am Endde den Franzosen der Sieg zuerkannt wurde. Balduins Familie hatte selbst einmal die große Grafschaft Flandern innegehabt, diese allerdings im frühen 12. Jahrhundert an ein landesfremdes Geschlecht verloren, woraus eine Fehde mit dieser resultiert war. Aber im April 1169 hat er schließlich Margarete geheiratet, eine Schwester Graf Philipps von Flandern, wodurch die Fehde beigelegt werden konnte. Mit seinem Schwager hat er dazu eine Verteidigungsallianz geschlossen, die gegen jeden möglichen Angreifer gerichtet sein sollte, mit Ausnahme des Königs von Frankreich und des Bischofs von Lüttich, welche die Lehnsherren Flanderns beziehungsweise des Hennegau waren.
    Schon im Jahr 1169 hatte Balduin die Regentschaft im Hennegau übernommen, nachdem sich sein Vater bei einem Unfall eine schwere Verletzung zugezogen hatte. Im folgenden Jahr hat er Partei für seinen Onkel mütterlicherseits, Graf Heinrich dem Blinden von Namur-Luxemburg, in dessen Konflikt mit Graf Gottfried III. von Löwen-Brabant genommen. Als er auf dem Weg zu einem von diesem veranstalteten Turnier in Trazegnies (Courcelles) war, ist er von diesem am Bach Piéton aus dem Hinterhalt überfallen wurden.[2] Obwohl mit seinem Gefolge zahlenmäßig unterlegen, hat Balduin dem Löwener schwere Verluste zufügen und in die Flucht schlagen können. Anschließend hat Balduin seinen Onkel bei der Unterwerfung aufrührerischer Vasallen in Luxemburg unterstützt und dabei Bertrange eingenommen.
    Im November 1171 ist Balduin IV. gestorben und Balduin V. konnte die Herrschaft im Hennegau übernehmen. Zur Fastenzeit des Jahres 1172 hat er seinem Lehnsherrn, den Bischof von Lüttich, den Lehnseid geschworen. Der Hennegau hat dem Feudalverband des Heiligen Römischen Reichs angehört, hat in seiner Feudalhierarchie als Lehen des Lütticher Bistums aber nur einen nachgeordneten Rang eingenommen. Geographisch umgeben war es von den größeren und mächtigeren Territorialverbänden Löwen-Brabant im Norden, Namur-Luxemburg im Osten, sowie Flandern-Vermandois im Süden und Westen, welches allerdings dem Königreich Frankreich angehörte. Politisch war Balduin V. von Haus aus eng mit seinem Onkel Heinrich dem Blinden von Namur-Luxemburg verbunden, eine dynastische Allianz, die einen bestimmenden Teil seines Lebens darstellen sollte. Den Onkel hatte er noch im Jahr 1172 erneut militärisch unterstützt, dieses Mal gegen den Herzog Heinrich III. von Limburg, den er in seiner Burg Arlon belagert hat. Nach diesem Waffendienst ist Balduin von seinem alten halberblindenen Onkel, der selbst keine Kinder hatte, formell zu dessen Erben in all seinen Ländereien bestimmt wurden, wodurch Balduin zu einem der mächtigsten Fürsten im alten niederlothringischen Raum werden würde.
    Das Erbe des Onkels war nicht die einzige verheißungsvolle Aussicht für die Zukunft, die sich für Balduin eröffnet hat. Seit seiner Ehe mit Margarete im Jahr 1169 hat er gleichfalls ein enges Verhältnis zu deren Bruder, Graf Philipp von Flandern, gepflegt, der einer der mächtigsten Feudalfürsten Westeuropas war. In den Jahren 1173 und 1176 sind nacheinander dessen Brüder Matthäus und Peter gestorben ohne Söhne zu hinterlassen. Und da Graf Philipp ebenfalls keine Kinder besaß, hatte sich Balduin als Ehemann dessen ältester Schwester Hoffnungen auf das reiche flämische Erbe machen können. Im August 1176 ist das Bündnis zwischen Flandern und Hennegau erneuert wurden und 1177 ist Balduin in Lille schließlich offiziell von Graf Philipp zu dessen Erbe bestimmt wurden. Im Gefolge seines Schwagers hat Balduin am 1. November 1179 bei der Krönung König Philipps II. von Frankreich im Reims teilgenommen. Dem Einfluss des Schwagers war auch die folgende Vermittlung einer Ehe zwischen dem König und Balduins ältester Tochter Isabella zu verdanken. Obwohl Balduin somit als Schwiegervater eines Königs eine deutliche Rang- und Ansehenserhöhung erfahren hätte, war er dieser Verbindung zunächst abgeneigt, hatte doch die gefororderte Bereitstellung des Artois als Mitgift der Braut doch eine Minderung seines zu erwartenden Erbes dargestellt. Erst auf das drängende Zureden des Grafen von Flandern hin hat er seine Zustimmung zur Hochzeit erteilt, die am 28. April 1180 iin Bapaume begangen wurde. Am 29. Mai 1180 war Balduin bei der Krönung seiner Tochter in Saint-Denis präsent. Am 14. Mai 1181 hat er in Provins ein Ehearrangement mit dem Grafenhaus der Champagne besiegelt, wonach seine zweite Tochter Jolante mit dem jungen Graf Heinrich II. von Champagne und sein ältester Sohn Balduin mit Maria von Champagne verheiratet werden sollten.
    In den folgenden Jahren betätigte sich Balduin vermehrt als Turnierkämpfer und vor allem als getreuer Gefolgsmann seines Onkels und seines Schwagers in deren Fehden gegen ihre Feinde. Im Jahr 1182 unterstützte er mit Waffen sogar den Graf von FlFlandern in dessen Streit mit dem König von Frankreich, seinem Schwiegersohn, um den Besitz des Vermandois. Anschließend befehdete er den Sohn des Grafen von Löwen, nachdem dieser eine Burg des Hennegau besetzt hatte. Der Konflikt wurde durch die Kreuznahme des Grafen von Löwen im Frühjahr 1183 unterbrochen, da er als Kreuzfahrer unter dem Schutz der Kirche stand.

    Kampf um das Erbe
    Im Winter des Jahres 1182 auf 1183 ist der Graf von Namur-Luxemburg schwer erkrankt und dabei vollständig erblindet, worauf ihn Balduin sofort auf der Luxemburg besuchte. Dort ist er von seinem Onkel erneut als Erbe bestätigt worden und hatte die Huldigung mehrerer Vasallen von diesem entgegennehmen können. Die Nachfolgeregelung ist am 22. Mai 1184 in auf dem Hoftag zu Mainz, auf dem Balduin als kaiserlicher Schwertträger fungierte, durch Kaiser Friedrich I. Barbarossa bestätigt wurden.[3]
    Ungeachtet dieses diplomatischen Erfolgs begannen noch im Jahr 1184 die politischen und dynastischen Allianzen des Grafen von Hennegau zu erodieren. Zuerst hatte eine Entfremdung zu Graf Philipp von Flandern stattgefunden, der eine zweite Ehe eingegangen war und damit die Nachfolge Balduins in Frage stellte. Nachdem dieser darauf im Streit um das Vermandois die Nähe zu König Philipp II. von Frankreich gesucht hat, verbündete sich der Graf von Flandern mit dem aus dem Heiligen Land heimgekehrten Graf Gottfried III. von Löwen und dem Erzbischof Philipp von Köln. Weil weder der Bischof von Lüttich noch der König von Frankreich Waffenhilfe leisteten, konnte Balduin gegen die Verwüstung des Hennegaus durch diese Koalition, außer der Sicherung seiner Burgen, wenig unternehmen. Noch dazu hatte sich seinen Gegnern eidbrüchig einer seiner wichtigsten Vasallen hinzugesellt, Jakob von Avesnes. Die Kämpfe wurden erst im Frühjahr 1185 beendet, nachdem der König von Frankreich mit Heeresmacht in das Vermandois vorgedrungen war und so den Graf von Flandern im Vertrag von Boves zum Frieden zwang. Balduin hatte darin die Wiederaufnahme des Jakob von Avesnes in seine Gnade akzeptieren müssen, sein flandrisches Erbe blieb indes weiter bedroht.
    Auf dem Bruch mit dem Schwager folgte unerwartet der mit dem Onkel. Heinrich der Blinde hatte trotz seines Alters und seiner Behinderung 1186 doch noch eine Tochter geboren, Ermesinde, die er nun ungeachtet aller früheren Versprechen gegenüber Balduin zu seiner Erbin bestimmte. Darüber hinaus hatte der Onkel seine Tochter schon im März 1187 mit Graf Heinrich II. von Champagne verlobt, welcher dafür wiederum sein vorheriges Verlöbnis mit der Tochter Balduins brach. Der einzige Alliierte, dem Balduin noch verblieb, stellte Kaiser Friedrich I. Barbarossa dar, an den er sich umgehend klagend wandte. Da der Kaiser unter allen Umständen die Erbfolge eines französischen Fürsten in einem der wichtigsten Reichsterritorien im niederlotothringischen zu verhindern beabsichtigte, erklärte er am 17. Mai 1187 in Toul, dass das Erbversprechen des Grafen von Namur-Luxemburg gegenüber Balduin nach wie vor Gültigkeit besaß. Öffentlich wurde dies auf dem Reichstag zu Worms am 15. August 1187 durch den Kaiser bestätigt und auch der römische König und designierte Kaiser Heinrich VI. erklärte sich am 16. Mai 1188 in Seligenstadt gleichermaßen.[4] Trotz der kaiserlichen Haltung zeichnete sich ein bewaffneter Konflikt ab, als Heinrich der Blinde entgegen allen Versicherungen, das Machtwort des Kaisers anzuerkennen, damit begann, seine Burgen an Amtsleute des Grafen von Champagne zu übergeben. Balduin hatte davon erfahren und darauf seine Vasallen mobilisiert. Im Sommer 1188 eroberte er die Burg von Namur und mit ihr den größten Teil der restlichen Grafschaft. Lediglich die Burgen von Durbuy und La Roche wurden vom Graf der Champagne besetzt, womit ein weiterer Vorstoß Balduins gegen Luxemburg ein Riegel vorgeschoben wurde. Weitere Kämpfe sind danach von kaiserlicher Seite aus unterbunden wurden, aber Balduin konnte sich deren Unterstützung weiter sicher sein. Mit einer durch seine Boten überbrachten Geldzahlung hat er im November 1188 den Kaiser zu Erfurt für seine Sache halten und zugleich ein Gegengebot des Grafen von Champagne ausstechen können. Anschließend ist Balduin von dem kaiserlichen Ritter Friedrich von Hausen nach Worms geleitet wurden, wo er am 23. Dezember 1188 von König Heinrich VI. in einem Geheimabkommen die Zusage erhalten hat, im Besitz der Grafschaft Namur anerkannt zu werden, die dazu mit allen Regalien einer Markgrafschaft ausgestattet und zu einem unmittelbaren Reichslehen erhoben werden sollte, was für Balduin mit der Rangerhöhung zu einem Reichsfürsten verbunden war.[5]
    1189 waren Kaiser Friedrich I. Barbarossa, König Philipp II. von Frankreich, Graf Philipp von Flandern und Graf Heinrich II. von Champagne zum dritten Kreuzzug aufgebrochen, woraus sich für Balduin günstige Gelegenheiten ergeben sollten. Er selbbst hatte keine Teilnahme zum Kreuzzug gelobt, diesem aber seine finanzielle Unterstützung zugesagt. Allerdings sollte sich der Kaiser in einem Brief vom November 1189 aus der Romania darüber beschweren, dass der Graf von Hennegau und Andere ihrre zugesagten Geldspenden nicht fristgerecht an ihn überwiesen hätten.[6] Die Abwesenheit des Grafen von Champagne im Heiligen Land, der von dort nicht wiederkehren sollte, hatte Balduin gegenüber Heinrich dem Blinden zum Vorteil gereicht, da der Onkel seinen wichtigsten Verbündeten verloren hatte. Im Juli 1190 ist Balduin daher mit ihm zu einem Friedensschluss gekommen, wonach er das Namurois mit Ausnahme von Durbuy und La Roche behalten sollte und im Gegenzug auf Luxemburg verzichtetete. Darauf hat König Heinrich VI. im September 1190 in Schwäbisch Hall die Belehnung und Rangerhöhung Balduins als Markgraf von Namur offiziell gemacht; die dazu angefertigten schriftlichen Privilegien sind am 29. September in Augsburg an dessen Unterhändler, unter ihnen Gislebert von Mons, ausgehändigt wurden.[7]
    Auf dem Kreuzzug ist im Juni 1191 auch Graf Philipp von Flandern gestorben, wovon Balduin noch vor der Rückkehr des französischen Königs im Dezember 1191 erfahren hat.[8] Da er von den Begehrlichkeiten des Königs wusste, den gesamten Besitz Graraf Philipps für die königliche Domäne zu beschlagnahmen, ist Balduin umgehend in Flandern eingezogen. Im September 1191 präsentierte er sich in Gent mit seiner Frau den flandrischen Großen.[9] Da er mit der Schwester des toten Grafen verheiratet war, die dessen eigentliche Erbin war, konnte er sich der Sympathien der Mehrheit der flandrischen Untertanen und Vasallen sicher sein, dank der er sich binnen kürzester Zeit in die Herrschaft als Graf über ganz Flandern setzten konnte. Mit König Philipp II. ist Balduin am 1. März 1192 in Arras schnell zu einer Einigung gekommen, indem er auf das Vermandois, auf welches er keine Erbansprüche geltend machen konnte, und auf das Artois, das eine Mitgift seiner Tochter war, einen Verzicht leistete und im Gegenzug als Graf von Flandern anerkannt wurde.[10] Damit ist Balduin binnen weniger Jahre zum mächtigsten Feudalfürst im ehemals niederlothringischen Raum aufgestiegen, der über einen geschlossenen Herrschaftsraum von der Nordseeküste bis an den Rand der Ardennen gebot. Seine territoriale Stärke wurde zusätzlich durch seine so erlangte exponierte Stellung im mittelalterlichen Feudalgefüge Westeuropas ergänzt, indem er durch sein doppeltes Lehnsverhältnis, gegenüber dem römisch-deutschen Kaiser für Namur und dem französischen König für Flandern, in die Lage versetzt war, zwischen zwei Personenverbandsstaaten politisch lavieren zu können, was ihm und seinen Nachkommen eine weitgehende Autonomie sicherte. Insbesondere für die Geschichte Flanderns und seines Verhältnisses zu Frankreich sollte sich dies entscheidend auswirken.
    Balduins Machtzuwachs hatte seine Gegner im niederlothringischen zu einer neuen Koalition zusammengeführt, an deren Spitze sein Onkel Graf Heinrich der Blinde von Luxemburg, Herzog Heinrich III. von Limburg und Herzog Heinrich I. von Löwen-Brabant standen. Die machtpolitischen Spannungen entluden sich schließlich 1193 nach der Bischofswahl in Lüttich, in welcher der Herzog von Limburg in einem dem kanonischen Wahlrecht zuwiderlaufenden Gang einen seiner Söhne durchgesetzt hat. Da das Bistum Lüttich der weltliche Lehnsherr des Hennegaus war, hat sich Balduin naturgemäß zu den Gegnern dieser Wahl gesellt, welche die Unterstützung Papst Coelestins III. gewannen. Der Konflikt wurde letztlich militärisch entschieden, als die Koalition mit einem Heer, angeführt vom Herzog von Limburg, in das Namurois einfiel und dort bei Noville-sur-Mehaigne von Balduin am 1. August 1194 zur Schlacht gestellt wurde. Obwohl zahlenmäßig unterlegen, hat Balduin einen vollständigen Sieg errunngen und dabei den Herzog von Limburg und dessen ältesten Sohn gefangen nehmen können.[11] Die Koalition seiner Gegner hatte sich darauf augenblicklich aufgelöst, indem er schon am 20. August 1194 auf dem Feld zwischen Lembeke und „Hal“ (Gemeinde Kaprijke, Provinz Ostflandern) mit dem Herzog von Löwen-Brabant einen Friedens- und Bündnispakt abschloss.[12] Das Lütticher Bistum ist im Jahr darauf nach einer weiteren Wahl neu besetzt wurden.
    Am 15. November 1194 ist Gräfin Margarete I. gestorben, und da Balduins Regentschaft in Flandern auf deren Erbrecht beruht hat, hatte er diese nun an seinen ältesten Sohn Balduin IX. abtreten müssen.[13] Am 23. November 1194 hat er letztmals als Graf von Flandern geurkundet.[14] Balduin V. selbst ist am 17. Dezember 1195 in Mons gestorben; testamentarisch hat er den Hennegau ebenfalls Balduin IX./VI. und Namur seinen zweiten Sohn Philipp I. überlassen, welcher dem Bruder gegenüber dafür den Lehnseid zu schwören hatte.[15]

    Familiäres
    Aus der Ehe Balduins V. von Hennegau mit Margarete I. von Flandern sind mindestens sechs Kinder hervorgegangen:
    1 Isabella (* 1170; † 1190), Königin von Frankreich; ∞ König Philipp II. August von Frankreich († 1223).
    2 Balduin (* 1171; † 1205/06), 1194 Graf von Flandern (Balduin IX.) und 1195 von Hennegau (Balduin VI.), 1204 erster Kaiser des lateinischen Reichs von Konstantinopel (Balduin I.).
    3 Philipp I. (* ca. 1174; † 1212), Markgraf von Namur.
    4 Jolande (* ca. 1175; † 1219); ∞ Peter von Courtenay († 1217/19), dritter Kaiser des lateinischen Reichs von Konstantinopel.
    5 Heinrich (* ca. 1176; † 1216), zweiter Kaiser des lateinischen Reichs von Konstantinopel.
    6 Sibylle (* ca. 1179; † 1217); ∞ Guichard IV. († 1216), Herr von Beaujeu und Montpensier.
    Balduin V. hatte noch einen weiteren Sohn, Eustach von Flandern († 1216). Da dieser von dem Chronisten Gislebert von Mons nicht unter den Kindern der Margarete I. aufgeführt wird, könnte er unehelicher Herkunft sein.

    Überlieferung
    Die Primärquelle zum Leben Graf Balduins V. stellt die Chronik des Hennegaus (Chronicon Hanoniense) des Geistlichen Gislebert von Mons dar, deren letzte Abschnitte eine Quasibiografie des Grafen beinhalten. Gislebert hat viele Jahre im Dienste des Grafen gestanden, für diesen mehrfach als diplomatischer Unterhändler am Hof der Stauferkaiser fungiert und dafür reichhaltige Pfründe empfangen. Das Werk ist unter anderem in den Monumenta Germaniae Historica (MGH) (Scriptores, Bd. 21, S. 481–622) editiert.



    Literatur
    • Walther Kienast: Balduin V.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 552 (Digitalisat).
    • Ludwig König: Die Politik des Grafen Balduin V. von Hennegau. Ein Beitrag zur Geschichte der deutsch-französischen Beziehungen gegen Ende des 12. Jahrhunderts, in: Bulletin de la Commission Royale, Bd. 74 (1905), S. 195–428.
    Anmerkungen
    1 Das Sterbedatum ist durch den Chronisten Gislebert von Mons überliefert. Das Geburtsjahr wird aus der Bemerkung erschlossen, laut der Balduin V. beim Tod seines Vaters im Jahr 1171 einundzwanzig Jahre alt war. Vgl. Gislebert, S. 600.
    2 Laut Gislebert (S. 519) hat das Gefecht am Piéton im August 1170 stattgefunden. Die Geschichte des Bistums Cambrai hat das Datum mit dem 13. Juli 1170 präzisiert. Vgl. Annales Cameracenses, in: MGH SS, 16, S. 554.
    3 Vgl. MGH Const. 1, Nr. 298, S. 423f.
    4 Vgl. MGH Const. 1, Nr. 326, S. 465.
    5 Vgl. Gislebert, S. 563ff.
    6 Vgl. MGH SS rer. Germ. N.S., 5, S. 42.
    7 Vgl. Gislebert, S. 572.
    8 Der ebenfalls kreuzfahrende Bischof von Lüttich ist auf seiner Heimreise am 5. August 1191 bei Freiburg im Breisgau gestorben. Wahrscheinlich hat Balduin V. die Nachricht vom Tod seines Schwagers aus der Hand eines Gefolgsmannes des Bischofsrhalten. Vgl. Gislebert, S. 573.
    9 Vgl. Gislebert, S. 571.
    10 Vgl. Gislebert, S. 580. Die Titulatur Balduins V. auf seinen Siegeln lautete seit 1191: BALDUINI COMITIS FLANDRIE ET HANONIENSIS ET MARCHIONIS NAMURCENSIS. Vgl. Gislebert, S. 575.
    11 Vgl. Gislebert, S. 587f.
    12 Vgl. Reiffenberg, F.: Monuments pour servir a l’histoire provinces de Namur, de Hainaut et de Luxembourg, Bd. 1 (1844), Nr. VI, S. 317ff; Wauters, A.: Table chronologique des chartes et diplomes imprimés concernant l’histoire de Belgique, B. 3 (1871), S. 33.
    13 Vgl. Gislebert, S. 589; Balduin von Ninove, Chronicon, in: MGH SS 25, S. 537f.
    14 Vgl. Foppens, J. F.: Auberti Miræi opera diplomatica et Historica, Bd. 3 (1734), S. 314f; Wauters, A.: Table chronologique des chartes et diplomes imprimés concernant l’histoire de Belgique, Bd. 3 (1871), S. 35.
    15 Vgl. Gislebert, S. 600f; Alberich von Trois-Fontaines, Chronica, in: MGH SS 23, S. 868.
    Weblinks
    • Baudouin de Hainaut bei fmg.ac (englisch)

    Familie/Ehepartner: Gräfin Margarete I. von Elsass (von Flandern). Margarete (Tochter von Graf Dietrich von Elsass (von Flandern) und Sibylle von Anjou-Château-Landon) wurde geboren in cir 1145; gestorben am 15 Nov 1194 in Schloss Male bei Brügge; wurde beigesetzt in Kirche Sainte-Waudru in Mons. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 118. Königin Isabella von Hennegau  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in ? 23 Apr 1170 in Lille; gestorben am 15 Mrz 1190 in Paris, France; wurde beigesetzt in Notre Dame de Paris.
    2. 119. Kaiser Balduin I. von Konstantinopel (von Hennegau)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Jul 1171 in Valenciennes, Frankreich; gestorben in nach 20.7.1205 in Tarnowo, Bulgarien.
    3. 120. Gräfin Jolante von Konstantinopel (von Flandern)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1219.
    4. 121. Sibylle von Hennegau  Graphische Anzeige der Nachkommen

  3. 70.  Yolanda (Jolande) von HennegauYolanda (Jolande) von Hennegau Graphische Anzeige der Nachkommen (38.Balduin5, 18.Balduin4, 6.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Balduin1)

    Notizen:

    Yolande und Ivo der Alte hatten keine Kinder.
    Yolande und Hugo IV. hatten zwei Töchter.

    Familie/Ehepartner: Graf Hugo IV. (Hugues) von Saint Pol (Haus Candavène). Hugo (Sohn von Graf Anselme von Saint Pol (Haus Candavène) und Eustachie) gestorben in 1205 in Didymotika. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 122. Elisabeth von Saint Pol (Haus Candavène)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 1240.

    Familie/Ehepartner: Graf Ivo von Soissons. Ivo gestorben in Aug 1178. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 71.  Agnes von Hennegau, die Hinkende Agnes von Hennegau, die Hinkende Graphische Anzeige der Nachkommen (38.Balduin5, 18.Balduin4, 6.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Balduin1)

    Notizen:

    Agnes und Raoul I. hatten drei Kinder, alles Töchter.

    Agnes heiratete Raoul I. von Coucy in cir 1164. Raoul (Sohn von Enguerrand II. von Coucy und Agnes von Beaugency) wurde geboren in nach 1142; gestorben in Nov 1191 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel; wurde beigesetzt in Kloster Foigny, La Bouteille, Frankreich. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 123. Yolande von Coucy  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1164; gestorben in 1222.

  5. 72.  Laurence (Laurette) von HennegauLaurence (Laurette) von Hennegau Graphische Anzeige der Nachkommen (38.Balduin5, 18.Balduin4, 6.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Balduin1) gestorben am 9 Aug 1181.

    Laurence heiratete Herr Dietrich (Dirk) von Aalst (Haus Gent) in Datum unbekannt. Dietrich wurde geboren in 1144; gestorben am 20 Apr 1166. [Familienblatt] [Familientafel]

    Laurence heiratete Herr Bouchard (Burkhard) IV. von Montmorency in Datum unbekannt. Bouchard (Sohn von Herr Mathieu (Matthias) I. von Montmorency und Alix von England) gestorben in 1189 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 124. Mathieu (Matthias) II. von Montmorency  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 24 Nov 1230.
    2. 125. Alix von Montmorency  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 25 Feb 1221; wurde beigesetzt in Abtei von Hautes-Bruyères.

  6. 73.  Eberhard III. von TournaiEberhard III. von Tournai Graphische Anzeige der Nachkommen (39.Richildis5, 18.Balduin4, 6.Balduin3, 2.Balduin2, 1.Balduin1)

    Notizen:

    Name:
    Tournai (französisch, aus lateinisch Turnacum;[1] niederländisch Doornik, deutsch veraltet Dornick) ist eine Stadt am Fluss Escaut (niederländisch: Schelde) in der Provinz Hennegau (niederländisch Henegouwen, französisch Hainaut) im picardischen Teil von Wallonien, dem überwiegend französisch sprechenden Teil Belgiens.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Tournai (Sep 2023)

    Eberhard heiratete Gertrude von Montaigu in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  7. 74.  Johann I. (Jean) von Eu (Rolloniden)Johann I. (Jean) von Eu (Rolloniden) Graphische Anzeige der Nachkommen (40.Marguerite5, 21.Wilhelm4, 8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in 1140; gestorben am 26 Jun 1170 in Foucarmont; wurde beigesetzt in Foucarmont.

    Familie/Ehepartner: Alice (Adelise) d'Aubigny. Alice (Tochter von Earl William d’Aubigny, 1. Earl of Arundel und Adelheid von Löwen) wurde geboren in 1141; gestorben am 11 Sep 1188; wurde beigesetzt in Foucarmont. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 126. Graf Heinrich II. (Henri) von Eu (Rolloniden)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 16/17 Jul 1190/91; wurde beigesetzt in Foucarmont.

  8. 75.  Herr Gilon III. von Sully (von Blois)Herr Gilon III. von Sully (von Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (41.Archambaud5, 21.Wilhelm4, 8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in 1133; gestorben in 1193.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1164 bis 1193, Herrschaft, Herzogtum Sully; Herr von Sully -Haus Blois-

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Die Herrschaft Sully (ab 1606 Herzogtum Sully) war ein Gebiet in der französischen Provinz Orléanais um die Gemeinde Sully-sur-Loire. Sie bestand aus den Kastellaneien Sully, Saint-Gondon und Sennely.
    Die Herren von Sully sind seit dem 10. Jahrhundert bezeugt. Die erste Dynastie erlosch Anfang des 12. Jahrhunderts, das Erbe trat eine Linie des Hauses Blois an. Anfang des 15. Jahrhunderts erlosch auch diese Familie, das Erbe ging jetzt das Haus La Trémoille an. Wiederum zwei Jahrhunderte später wurde Sully an Maximilien de Béthune, Marquis de Rosny verkauft, der 1606 zum Herzog von Sully ernannt wurde. Der letzte Herzog starb 1807.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Sully

    Gilon heiratete Luce de Charenton-du-Cher in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 127. Archambaud IV. von Sully (von Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 23 Aug 1240 in Sully.

  9. 76.  Graf Heinrich II. von Champagne (Blois)Graf Heinrich II. von Champagne (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (42.Heinrich5, 22.Theobald4, 8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren am 29 Jul 1166; gestorben am 10 Sep 1197 in Akkon; wurde beigesetzt in Akkon.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab 1181, Grafschaft Champagne; Graf der Champagne
    • Titel (genauer): ab 1192, Königreich Jerusalem; König von Jerusalem durch Heirat (Haus Blois)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_II._(Champagne) (Sep 2023)

    Heinrich war etwa 15 Jahre alt, als sein Vater starb. Seine Mutter übernahm bis 1187 die Regentschaft. Den Vorschlag seiner Mutter, eine Tochter des Grafen Balduin V. von Hennegau zu heiraten schlug er aus, um sich 1189 mit der zwei Jahre alten Ermesinde von Luxemburg zu verloben. Ein Erbgang in Luxemburg scheiterte jedoch, trotz anfänglicher Erfolge, an der Ablehnung Kaiser Friedrich I. Barbarossas und der Inkonsequenz Heinrichs. Das Verlöbnis mit Ermesinde löste er bald wieder auf.

    1190 nahm Heinrich das Kreuz, um mit seinem Onkel und König Philipp II. auf den dritten Kreuzzug zu gehen. Seine Vasallen schwor er im Mai 1190 in Sezanne auf seinen jüngeren Bruder Theobald III. als Nachfolger ein, falls er nicht aus dem heiligen Land zurückkehren sollte. Er führte eine Vorausabteilung der Kreuzritter und erreichte schon im Sommer 1190 das Heilige Land. Dort übernahm er bis zum Eintreffen der Könige von Frankreich und England den Oberbefehl bei der Belagerung von Akkon.

    Er war ein Neffe des englischen Königs Richard Löwenherz und trug während des gesamten Kreuzzugs zur Verständigung zwischen den französischen und englischen Kreuzfahrern bei.

    Nachdem der König von Jerusalem, Konrad von Montferrat am 28. April 1192 in Tyros von Assassinen ermordet worden war, wurde Heinrich von seinem Onkel Richard Löwenherz in aller Eile zur Ehe mit der Witwe des Königs, Isabella, gedrängt, womit er zum neuen König Jerusalems aus dem Recht seiner Frau wurde. Isabella war zu dem Zeitpunkt hochschwanger. Imad ad-Din al-Isfahani, ein islamischer Chronist, der die Hochzeit besuchte, schrieb deshalb:

    Heinrich von Champagne heiratete des Markgrafen Frau in der gleichen Nacht, mit der Behauptung, er habe das erste Recht auf die Frau des toten Mannes. Sie war schwanger, was ihn nicht davon abhielt, sich mit ihr zu vereinigen, etwas, was sogar noch ekelhafter war als die Verbindung des Fleisches. Ich fragte einen ihrer Höflinge, wem die Vaterschaft zugesprochen würde und er sagte: 'Es wird das Kind der Königin.' Ihr seht die Zügellosigkeit dieser verdorbenen Ungläubigen.
    Die Hochzeit fand acht Tage nach dem Mord statt, allerdings sollte Heinrich auf den Königstitel verzichten, er nannte sich lediglich „Herr von Jerusalem“. Er arrangierte sich mit Amalrich von Lusignan, dem Bruder des ehemaligen Königs Guido von Lusignan, dem er 1194 das Amt eines Konstablers von Jerusalem nahm und es an Johann von Ibelin, den Halbbruder seiner Frau, vergab. Weiterhin verdrängte er die Pisaner vom Festland und stand mit dem Klerus wegen der Investitur des Patriarchenamts von Jerusalem in Konflikt, wobei er 1194 nachgeben musste.

    Geburt:
    Ältester Sohn des Grafen Heinrich I. von Champagne und der Prinzessin Marie, einer Tochter König Ludwigs VII. von Frankreich und der Eleonore von Aquitanien.

    Titel (genauer):
    Das Jerusalemer Königtum wurde nach Heinrichs Tod von seiner Witwe und deren vierten Ehemann, Amalrich von Lusignan weitergeführt, nach deren Tod durch seine Stieftochter Maria von Montferrat.

    Gestorben:
    Heinrich starb unter mysteriösen Umständen, nachdem er aus dem Fenster eines Turms in Akkon gestürzt war.

    Begraben:
    Er wurde in der Heiligen Kreuzkirche in Akkon beigesetzt.

    Heinrich heiratete Königin Isabella I. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) am 6 Mai 1192. Isabella (Tochter von Amalrich I. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) und Königin Maria von Jerusalem (Komnenen)) wurde geboren in 1170; gestorben in 1205/1208. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 128. Alice (Alix) von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1196; gestorben in 1246.

  10. 77.  Graf Theobald III. von Champagne (Blois)Graf Theobald III. von Champagne (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (42.Heinrich5, 22.Theobald4, 8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren am 13 Mai 1179 in Troyes; gestorben am 24 Mai 1201 in Troyes; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Étienne in Troyes.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Typhus
    • Titel (genauer): Graf von Champagne (seit 1197)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Theobald_III._(Champagne) (Okt 2017)

    Theobald III. (franz.: Thibaut; * 13. Mai 1179 in Troyes; † 24. Mai 1201 ebenda) war seit 1197 ein Graf von Champagne aus dem Haus Blois. Er war der jüngere Sohn des Grafen Heinrich I. von Champagne und Marie, der Tochter König Ludwigs VII. von Frankreich.

    Theobald folgte seinem älteren Bruder Heinrich II. als Graf von Champagne, als dieser 1197 im Königreich Jerusalem gestorben war. Dabei wurden eventuelle Erbrechte der in Palästina geborenen Töchter Heinrichs ignoriert. Zunächst führte Theobalds Mutter für ihn die Regentschaft, die er nach ihrem Tod 1198 selber übernahm. Im April dieses Jahres leistete er seinem Onkel König Philipp II. den Lehnseid und wurde damit auch als rechtmäßiger Graf anerkannt.[1]
    Ebenfalls im gleichen Jahr rief Papst Innozenz III. zu einem vierten Kreuzzug auf, der in den Orient gegen die Muslime gerichtet werden sollte. Anfangs gab es unter dem französischen Adel wenig Begeisterung für einen weiteren Zug nach Jerusalem, aber als im November 1199 auf einem Turnier an Theobalds Hof zu Écry der Prediger Fulko von Neuilly auftrat, nahmen viele von ihnen das Kreuz und wählten Theobald zu ihrem Anführer. Ihm schlossen sich weiterhin sein Vetter, Graf Ludwig von Blois, und Graf Balduin IX. von Flandern an. Die drei Grafen beschlossen, je zwei Abgesandte (u. a. Gottfried von Villehardouin und Conon de Béthune) nach Italien zu entsenden, die dort einen geeigneten Hafen suchen sollten, der bereit war, für eine Überfahrt des Kreuzfahrerheeres in das Heilige Land zu sorgen.
    Bevor der Zug begann starb Theobald in seiner Residenz zu Troyes an Typhus. Gemäß seinem letzten Willen wurde er im Gewand eines Kreuzfahrers in der Kirche Saint-Étienne in Troyes bestattet. Die Führung des Kreuzzuges wurde an den Markgrafen Bonifatius von Montferrat übertragen, nicht ohne Zutun von Theobalds Marschall Gottfried von Villehardouin.

    Begraben:
    im Gewand eines Kreuzfahrers

    Theobald heiratete Gräfin Blanka von Navarra in 1195 in Chartres. Blanka (Tochter von König Sancho VI. von Navarra, der Weise und Sancha von Kastilien) gestorben in 1229. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 129. Graf Theobald I. von Champagne (von Navarra), der Sänger  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 30 Mai 1201; gestorben am 8 Jul 1253 in Pamplona.

  11. 78.  Kaiserin Marie von Champagne (Blois)Kaiserin Marie von Champagne (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (42.Heinrich5, 22.Theobald4, 8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in cir 1174; gestorben am 29 Aug 1204 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Flandern; Gräfin von Flandern
    • Titel (genauer): Lateinisches Kaiserreich; Lateinische Kaiserin von Konstantinopel (Haus Blois)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Marie_von_Champagne_(Kaiserin)

    Marie von Champagne (* um 1174; † 29. August 1204 in Akkon) war eine Gräfin von Flandern und lateinische Kaiserin von Konstantinopel aus dem Haus Blois.
    Sie war eine Tochter des Grafen Heinrich I. von Champagne und der Marie de France, einer Tochter des Königs Ludwigs VII. von Frankreich und der Eleonore von Aquitanien.
    Sie heiratete am 6. Januar 1186 den Grafen Balduin IX. von Flandern und Hennegau.

    Vierter Kreuzzug
    Ebenso wie ihr Mann nahm Maria am Vierten Kreuzzug teil. Sie reiste aber nicht im Gefolge ihres Mannes, sondern begab sich nach Marseille, wo bereits eine flämische Flotte unter Johann von Nesle vor Anker lag. Mit ihr reiste sie direkt in das Heilige Land, das sie im Frühjahr 1203 erreichte.
    Dort huldigte ihr 1204 in Akkon überraschend der Fürst Bohemund IV. von Antiochia als seiner neuen Lehnsherrin. Maria und ihre Begleiter waren noch nicht darüber in Kenntnis gesetzt worden, dass ihr Ehemann nach der Eroberung Konstantinopels im Mai 1204 zum neuen Lateinischen Kaiser des Ostreiches gewählt worden war. Der Fürst von Antiochia erkannte ihn als seinen neuen Oberherrn an, weshalb er der frischgebackenen Kaiserin Maria, stellvertretend für ihren Mann, gehuldigt hatte. Diese Handlung Bohemunds hatte allerdings für das lateinische Kaiserreich keine größere Bedeutung. Es war vor allem eine Demonstration der Unabhängigkeit des Fürsten gegenüber dem Papst, der in den vorhergegangenen Jahren versuchte hatte, seinen Oberhoheitsanspruch auf Antiochia geltend zu machen.
    Maria selbst starb nach dieser Episode nach kurzer Krankheit, ohne je ihr Kaiserreich betreten zu haben.



    Quelle
    • Gottfried von Villehardouin: Histoire de la conquête de Constantinople
    Literatur
    • Steven Runciman: A History of the Crusades (Geschichte der Kreuzzüge), Band 3 (1954)

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft ging aus dem alten römischen pagus Flandrensis hervor, welches seit der fränkischen Reichsteilung von Verdun 843 dem westfränkischen Reich angehörte. Wohl im Jahr 864 belieh der westfränkische König Karl der Kahle seinen Schwiegersohn Balduin I. Eisenarm mit dem pagus aus dem sich im Verlauf des Mittelalters die Grafschaft Flandern herausbildete. Über das Mittelalter hinweg gehörte die Grafschaft Frankreich an, bis sie 1525 an das Heilige Römische Reich abgetreten wurde. 1801 wurde die historische Provinz Flandern erneut Frankreich zugesprochen, 1815 dem Vereinigten Königreich der Niederlande. Seit 1830 gehört die dem Königreich Belgien an.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Flandern

    Titel (genauer):
    Das Lateinische Kaiserreich (offiziell Imperium Romaniae, deutsch Kaiserreich Romanien) ist das 1204 von Kreuzfahrern („Franken“) und Venezianern infolge des Vierten Kreuzzugs installierte Reich, das im Wesentlichen das Gebiet um Konstantinopel sowie Teile Thrakiens, Bithyniens und Nordwest-Kleinasiens umfasste. Das als Lehnsverband konstituierte Reich bestand bis 1261.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Lateinisches_Kaiserreich

    Gestorben:
    Maria starb nach kurzer Krankheit, ohne je ihr Kaiserreich betreten zu haben.

    Marie heiratete Kaiser Balduin I. von Konstantinopel (von Hennegau) am 6 Jan 1186. Balduin (Sohn von Balduin V. von Hennegau und Gräfin Margarete I. von Elsass (von Flandern)) wurde geboren in Jul 1171 in Valenciennes, Frankreich; gestorben in nach 20.7.1205 in Tarnowo, Bulgarien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 130. Gräfin Johanna von Flandern (von Konstantinopel)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1200; gestorben am 5 Dez 1244 in Marquette-lez-Lille; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei von Marquette.
    2. 131. Gräfin Margarethe I. von Hennegau (II. von Flandern), die Schwarze  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1202; gestorben in 1280; wurde beigesetzt in Abtei Flines.

  12. 79.  Alix (Adelheid) von BurgundAlix (Adelheid) von Burgund Graphische Anzeige der Nachkommen (43.Marie5, 22.Theobald4, 8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1)

    Familie/Ehepartner: Archambault (VIII.) von Bourbon. Archambault (Sohn von Herr Archambault VII. von Bourbon und Agnes von Savoyen) wurde geboren am 29 Jun 1140; gestorben am 26 Jul 1169. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 132. Mathilde I. von Bourbon  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 1165 und 1169; gestorben am 18 Jun 1228.

  13. 80.  Herzog Hugo III. von BurgundHerzog Hugo III. von Burgund Graphische Anzeige der Nachkommen (43.Marie5, 22.Theobald4, 8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in cir 1148; gestorben am 25 Aug 1192 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Burgund, Dauphin von Viennois durch Heirat

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_III._(Burgund)

    Hugo III. (frz. Hugues III, * wohl 1148; † 25. August 1192 in Akkon) war ein Herzog von Burgund und durch Ehe ein Dauphin von Viennois aus der Dynastie der Kapetinger (Haus Burgund).
    Er war der älteste Sohn des Herzogs Odo II. von Burgund und der Marie, einer Tochter des Grafen Theobald IV./II. von Blois-Champagne. Da Hugo beim Tod des Vaters im Jahr 1162 noch unmündig war, übernahm seine Mutter zunächst die Vormundschaftsregierung.

    Leben
    Hugo übernahm um 1165 persönlich die Regentschaft in Burgund und verfolgte eine Politik zur Stärkung seiner herzoglichen Gewalt. So unterstützte er 1166 König Ludwig VII. von Frankreich im Kampf gegen den rebellischen Grafen von Chalon und erhieielt dafür eine Hälfte der Grafschaft Chalon übertragen.[1] Seinen Onkel Graf Stephan I. von Sancerre begleitete er 1171 auf eine Pilgerreise ins Heilige Land.[2] Nach seiner Rückkehr nach Frankreich kämpfte er gegen den Grafen von Nevers, den er am 30. April 1174 in einer Schlacht bei Beaune besiegte und gefangen nahm. Als Bedingung für seine Freiheit musste der Graf gegenüber Hugo den Lehnseid ablegen.[3] Im Jahr 1177 übernahm Hugo die Vormundschaft über den mit ihm verwandten aber uunmündigen Herrn von Issoudun und dehnte seinen Einfluss damit bis in das Berry aus.[4] Im Frühjahr 1183 unterstützte er die Revolte des „jungen Königs“ Heinrich gegen dessen Vater, König Heinrich II. von England, zog sich aber nach dem schnellen Tod des jungen Heinrich nach Burgund zurück.
    Weil er die Lehnsherrschaft auf die Burg von Vergy beanspruchte, die in der Nähe des heutigen Reulle-Vergy gelegen war, nahm Hugo gegen Jahresbeginn 1184 deren Belagerung auf und riegelte sie mit vier Belagerungsringen ab. Der Herr von Vergy steellte sich umgehend unter den Schutz der Krone und konnte noch rechtzeitig eine Nachricht an König Philipp II. August absenden, der nun seinerseits mit einem Heer vor Vergy zog. Nachdem die königlichen Truppen die vier Belagerungsringe überwundeen hatten, sah sich Hugo zum Abbruch der Belagerung und zum Rückzug genötigt. Beschwerden des burgundischen Klerus ob der drückenden Herrschaft Hugos veranlassten den König auch für die folgenden Jahre zu kriegerischen Aktionen gegen ihn.[5] Weil er sich weigerte, 30.000 Pariser Pfund als Schadensersatz an den burgundischen Klerus zu zahlen, marschierte König Philipp II. noch 1184 ein zweites Mal in Burgund ein und belagerte die Burg von Châtillon-sur-Seine, die von Hugos Sohn verteidigt wurde. Nach einem dreiwöchigen und verlustreichen Kampf mussten die Verteidiger sich ergeben, worauf Hugo mit dem König einen Frieden schloss, indem ihm die Schadensersatzzahlung erlassen wurde.[6]

    Dritter Kreuzzug
    Gemeinsam mit König Philipp II. August, König Heinrich II. von England, dessen Sohn Richard Löwenherz und mehreren Rittern Frankreichs nahm Hugo am 13. Januar 1188 bei Gisors das Kreuz zum dritten Kreuzzug.[7] Der Aufbruch zu diesem Unternehmen verzögerte sich allerdings aufgrund der gegenseitigen Rivalitäten dieser drei Herrscher, bei deren Beilegung Hugo und der Erzbischof Wilhelm von Reims im Juli 1189 in Saumur beim englischen König erfolgreich vermittelten.[8] Kurz nach dem Friedensschluss starb König Heinrich II. von England, worauf nun dessen Sohn Richard Löwenherz die Führung der englischen Kreuzritter übernahm. Auf Sizilien wirkte Hugo 1190 erneut vermittelnd zwischen Löwenherz und König Tankred betreffs der Auszahlung des Wittum der Johanna, wovon er sogleich mehrere Unzen Gold als Weihnachtsgeschenk von Löwenherz erhielt.[9]
    Als König Philipp II. August nach der Belagerung von Akkon im Juli 1191 zurück nach Frankreich abreiste, übertrug er Hugo die Führung der im heiligen Land zurückgebliebenen französischen Kreuzritter.[10] Im Konflikt um das Königtum in Jerusalem unterstützte er den in Tyros regierenden Konrad von Montferrat, erkannte aber die Führerschaft von Richard Löwenherz über den weiteren Kreuzzug an.[11] In Reaktion auf die Enthauptung christlicher Gefangener durch Saladin beschlossen die beiden ihrerseits die Exekution ihrer Gefangenen am 20. August 1191.[12] Als Anführer der dritten Schlachtreihe zeichnete sich Hugo in der Schlacht von Arsuf besonders aus, auch wenn er dabei in schwere Bedrängnis geraten war.[13]
    Im Dezember 1191 überwarf sich Hugo mit Richard Löwenherz, nachdem dieser den Vormarsch auf Jerusalem abgebrochen und sich geweigert hatte, die französischen Ritter an den Lösegeldern zu beteiligen, die ihnen die Gefangenen der Belagerung von Akkon eingebracht hatten. In Askalon setzte sich Hugo vom Kreuzzugsheer ab und zog nach Akkon.[14] Von dort befahl er anschließend die etwa 700 französischen Ritter zu sich, die sich noch im Heer aufhielten, womit er Richards Kampfkraft gegen Saladin erheblich schwächte.[15] Der im April 1192 nach der Ermordung des Markgrafen von Montferrat zum neuen König Jerusalems aufgestiegene Heinrich von Champagne konnte ihn aber wieder mit Löwenherz versöhnen und gemeinsam unternahm man einen zweiten Anlauf auf die heilige Stadt, der bis zur Eroberung von Beit Nabu (Betenoble) führte.[16] Hier entschloss sich Richard Löwenherz erneut zum Abbruch der Offensive, da ihm eine Belagerung Jerusalems nicht erfolgversprechend erschien. Darauf brach Hugo im Juni 1192 erneut mit dem englischen König und setzte sich mit seinen französischen Rittern wieder Richtung Akkon ab. Nicht ohne dabei noch einen Spottvers auf Löwenherz zu dichten, der so abstoßend gewesen sein soll, dass sich der Autor des Itinerarium Regis Ricardi weigerte, ihn wortwörtlich wiederzugeben.[17] Der englische Chronist Roger von Hoveden wiederum machte Hugo für die Unterlassung eines Angriffs auf Jerusalem verantwortlich, weil er mit seinem Abzug den von Richard Löwenherz gefassten Plan dazu sabotiert habe.[18] Roger von Wendover behauptete gar, Hugo habe sich von Saladin für seinen Abzug bestechen lassen.[19] Jedenfalls handelte Löwenherz im Gegenzug bei seinem später mit Saladin ausgehandelten Frieden ein Pilgerverbot nach Jerusalem für alle Franzosen aus, während seine Ritter das heilige Grab besuchen durften.[20]
    Hugo III. von Burgund starb im August 1192 in Akkon an einer Krankheit, sein Leichnam wurde zur Beerdigung in die Abtei von Cîteaux überführt.[21]

    Ehen
    In erster Ehe heiratete Hugo III. 1165 Alix (* 1145; † 1200), Tochter des Herzogs Matthäus I. von Lothringen und der Bertha von Schwaben.

    Hugo verstieß Alix 1183 und schloss im gleichen Jahr noch seine zweite Ehe mit Beatrix von Albon (* 1161; † 1228), Dauphine von Viennois, Erbtochter des Dauphins Guigues V. und der Beatrix von Montferrat.



    Quellen
    • Itinerarium peregrinorum et gesta regis Ricardi, hrsg. von William Stubbs: Chronicles and Memorials of the Reign of Richard I, in: Rolls Series 38 (1864), Vol. 1 („Itinerarium“)
    • Gesta Regis Henrici Secundis et Gesta Regis Ricardi Benedicti abbatis, hrsg. von William Stubbs in: Rolls Series 49 (1867), Vol. 2 („Gesta“)
    • Roger von Hoveden, Chronica magistri Rogeri de Houedene, hrsg. von William Stubbs in: Rolls Series 51 (1870), Vol. 3 („Chronica“)
    • L’Estoire de Eracles empereur, in: Recueil des historiens des croisades (RHC) (1859), Historiens Occidentaux II („Eracles“)
    • Rigord, Gesta Philippi Augusti, hrsg. von Léopold Delisle in: Recueil des Historiens des Gaules et de la France (RHGF) 17 (1878), S. 4–62 („Gesta Philippi“)
    • Roger von Wendover, Flores Historiarum, hrsg. von J. A. Giles: Roger of Wendower’s Flowers of History (1849), Vol. 2 („Flores Historiarum“)
    Einzelnachweise
    1 Suger von Saint-Denis, Historia gloriosi regis Ludovici VII filii Ludovici Grossi, in: RHGF 12 (1877), S. 131
    2 Wilhelm von Tyrus, Historia Rerum in partibus transmarinis gestarum. XX, §25, In: RHC (1844), Historiens occidentaux II, S. 988.
    3 Zum Friedensvertrag zwischen Burgund und Nevers siehe Jean Dumont: Corps universel diplomatique du droit des gens, contenant un recueil des traitez d'alliance, de paix, de trève, de neutralité, de commerce, etc., qui ont été faits en Europe,epuis le règne de l'empereur Charlemagne jusques à présent I (1726), Nr. CLVII, S. 90.
    4 Robert von Torigni, Chronicorum, hrsg. von Léopold Delisle (1873), Vol. 2, S. 69
    5 Gesta Philippi, S. 15; Die Chronologia Roberti Altissiodorensis (RHGF 18, S. 252) datiert die Befreiung von Vergy durch König Philipp II. in das Jahr 1186.
    6 Gesta Philippi, S. 16
    7 Gesta Philippi, S. 25
    8 Gesta, S. 69
    9 Itinerarium Lib. II, Cap. XVIII, S. 166; Gesta Philippi, S. 31
    10 Gesta, S. 185; Chronica, S. 123; Eracles Liv. 26, Cap. V, S. 180–181; Gesta Philippi, S. 36
    11 Gesta, S. 186–187; Itinerarium Lib. III, Cap. XXIII, S. 239
    12 Gesta, S. 189; Chronica, S. 127
    13 Gesta, S. 192; Chronica, S. 129; Itinerarium Lib. IV, Cap. XVII, S. 261
    14 Chronica, S. 175; Itinerarium Lib. V, Cap. III und IX, S. 311 und 320–321
    15 Itinerarium Lib. V, Cap. XIII–XIV, S. 325–327
    16 Chronica, S. 181–182
    17 Itinerarium Lib. VI, Cap. VIII, S. 394–396; Eracles Liv. 26, Cap. VIII, S. 185–186
    18 Chronica, S. 182–183
    19 Flores Historiarum, S. 116–117
    20 Itinerarium Lib. VI, Cap. XXX, S. 431–432
    21 Zum Sterbeort Akkon siehe Gesta, S. 150; Chronica, S. 184, Flores Historiarum, S. 118 und Eracles Liv. 26, Cap. IX, S. 187
    Weblinks
    • Hugues de Bourgogne bei fmg.ac (englisch)

    Hugo heiratete Alix von Lothringen in 1165. Alix (Tochter von Herzog Matthäus I. von Lothringen und Bertha von Schwaben) wurde geboren in 1165; gestorben in 1200. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 133. Herzog Odo III. von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1166; gestorben am 6 Jul 1218 in Lyon.
    2. 134. Herr Alexander (Alexandre) von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1170; gestorben am 6 Sep 1205.

    Hugo heiratete Gräfin Béatrice (Beatrix) von Albon in 1184. Béatrice (Tochter von Graf Guigues V. von Albon und Beatrice von Montferrat) wurde geboren in 1161; gestorben am 16 Dez 1228 in Château féodal de Vizille. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 135. Mathilde (Mahaut) von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1190; gestorben am 26 Mrz 1242.
    2. 136. Anne (Marguerite) von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1192; gestorben in 1243.

  14. 81.  Gräfin Margarete von BloisGräfin Margarete von Blois Graphische Anzeige der Nachkommen (44.Theobald5, 22.Theobald4, 8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in cir 1170; gestorben am 12 Jul 1230 in Besançon, FR; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Etienne, Besançon dann Kirche Saint-Jean.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Burgund; Pfalzgräfin von Burgund durch Heirat
    • Titel (genauer): Grafschaft Dunois; Titulierte noch als Gräfin von Châteaudun. Ihr Enkel Jean I., Graf von Blois, führte bereits den Titel Graf von Dunois.
    • Titel (genauer): 1218 bis 1230, Grafschaft Blois; Gräfin von Blois (Haus Blois)

    Notizen:

    Margarete hatte mit Otto I. zwei Kinder.
    Margarete hatte mit Walter II. drei Kinder

    https://de.wikipedia.org/wiki/Margarete_von_Blois

    Margarete von Blois (französisch Marguerite de Blois; * um 1170;[1] † 12. Juli 1230 in Besançon) war durch Heirat Pfalzgräfin von Burgund und ab 1218 Gräfin von Blois und Châteaudun.

    Leben
    Margarete kam als zweites Kind und erste Tochter des Grafen Theobald V. von Blois und seiner zweiten Frau Alix von Frankreich zur Welt. Durch Ihre Mutter, einer Tochter Ludwigs VII., war sie die Nichte des französischen Königs Philipp II.
    Sie heiratete in erster Ehe um 1183 Hugues III. d’Oisy, Kastellan von Cambrai und wurde seine dritte Frau.[2] Nach seinem Tod im August 1189 ging sie um 1190 eine zweite Ehe mit Otto von Hohenstaufen, dem vierten Sohn des Kaisers Friedrich Barbarossa, ein, der seit 1189 Pfalzgraf von Burgund war. Aus dieser Verbindung gingen zwei gemeinsame Kinder hervor:[3]
    • Johanna (* um 1191; † 1205/08), in Besançon (Kirche Saint-Etienne) begraben
    • Beatrix (* um 1193 † 7. Mai 1231), Erbin der Pfalzgrafschaft Burgund, begraben im Kloster Langheim; ∞ 21. Mai 1208 in Bamberg Otto I. von Andechs, ab 1205 Herzog von Meranien, ab 1211 als Otto II. Pfalzgraf von Burgund, ab 1228/1230 Markgrafon Istrien
    Der Tod Ottos von Hohenstaufen im Jahr 1200 ließ Margarete ein zweites Mal zur Witwe werden. Margarete übernahm 1202 die Regentschaft in der Pfalzgrafschaft, bis sie ihre jüngere Tochter – die ältere war verstorben – mit Otto von Andechs verheiratet hatte. Ihr Schwiegersohn übernahm 1211 die Regierungsgeschäfte von ihr.
    Um 1202/1203[2] heiratete Margarete noch ein drittes Mal. Der Bräutigam war diesmal Walter II. von Avesnes, Herr von Avesnes, Leuze, Condé und Guise. Mit ihm hatte sie drei weitere Kinder:[4]
    • Theobald, † jung
    • Maria von Avesnes († nach April 1241), ab 1231 Gräfin von Blois, ∞ 1225 Hugo I. von Châtillon, Graf von Saint-Pol
    • Isabelle, ∞ Johann, Seigneur von Oisy und Montreuil
    Als ihr Neffe Theobald VI., Graf von Blois, 1218 ohne männliche Erben starb, fielen ihr die Grafschaften Blois und Châteaudun zu, die sie an Maria, ihre Tochter aus dritter Ehe, weitervererbte. Margarete starb im Juli 1230 in Besançon und wurde in der dortigen Kirche Saint-Etienne bestattet. Ihr Grab wurde 1674 in die Kirche Saint-Jean verlegt.[5]



    Weblink
    • Informationen zu Margarete von Blois auf der Website der Foundation of Medieval Genealogy
    Einzelnachweise
    1 Informationen zu Margarete von Blois auf der Website der Foundation of Medieval Genealogy, Zugriff am 10. März 2012.
    2 Reiner Haussherr (Hrsg.): Die Zeit der Staufer. Geschichte – Kunst – Kultur. Band 3: Aufsätze. Württembergisches Landesmuseum, Stuttgart 1977, S. 355.
    3 Informationen zu Otto von Hohenstaufen auf der Website der Foundation of Medieval Genealogy, Zugriff am 10. März 2012.
    4 Informationen zu Walter von Avesnes auf der Website der Foundation of Medieval Genealogy, Zugriff am 10. März 2012.
    5 Margarete von Blois in der Datenbank von Find a Grave. Abgerufen am 3. Dezember 2015. (englisch)

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Dunois war nach der Landschaft Dunois nördlich von Blois benannt. Ihr Hauptort war Châteaudun in der Beauce, nach welchem dieses Gebiet zuvor als Grafschaft Châteaudun und (für den Vertreter des Grafen) Vizegrafschaft Châteaudun genannt wurde. Sie gehörte seit dem 10. Jahrhundert zum Herrschaftsgebiet der Grafen von Blois.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Dunois

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Blois war im frühen Mittelalter eines der wichtigsten Territorien Frankreichs.
    Robert der Tapfere setzte in Blois – wie in den anderen wichtigen Städten an der Loire – einen Vizegrafen ein, vererbte das Land dann aber (als Grafschaft) an seinen Schwiegersohn, den Vizegrafen von Tours, der zum Gründer des Hauses Blois wurde.
    Dessen Sohn Theobald I. bemächtigte sich 956/960 der Grafschaft Chartres und der Grafschaft Châteaudun. In der nächsten Generation kamen kurzzeitig die Grafschaft Beauvais und die Grafschaft Dreux dazu, 1019/25 die Grafschaft Troyes und die Grafschaft Meaux, die später dann zur Champagne zusammengefasst wurden, sowie die Grafschaft Sancerre.
    1152 fiel bei einer Erbteilung die Champagne an die ältere Linie. Die jüngere Linie mit der Grafschaft Blois starb 1231 aus, die Grafschaft ging indirekt 1241 an das Haus Châtillon, das sie 1391 an den Herzog von Orléans verkaufte.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Blois

    Margarete heiratete Hugues III. d’Oisy in cir 1183. Hugues gestorben in Aug 1189. [Familienblatt] [Familientafel]

    Margarete heiratete Pfalzgraf Otto I. von Burgund (Schwaben, Staufer) in cir 1190. Otto (Sohn von Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) von Schwaben (von Staufen) und Kaiserin Beatrix von Burgund) wurde geboren in Jun/Jul 1170; gestorben am 13 Jan 1200 in Besançon, FR. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 137. Beatrix II. von Burgund (Staufern)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1193; gestorben am 7 Mai 1231; wurde beigesetzt in Kloster Langheim.

    Margarete heiratete Walter II. von Avesnes in ca 1202/1203. Walter (Sohn von Herr Jakob von Avesnes und Adela von Guise) wurde geboren in cir 1170; gestorben in 1245/1246. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 138. Gräfin Maria von Avesnes  Graphische Anzeige der Nachkommen

  15. 82.  Graf Ludwig von BloisGraf Ludwig von Blois Graphische Anzeige der Nachkommen (44.Theobald5, 22.Theobald4, 8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in 1171/1172; gestorben am 14 Apr 1205 in Adrianopel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Blois; Graf von Blois (Haus Blois)

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Blois war im frühen Mittelalter eines der wichtigsten Territorien Frankreichs.
    Robert der Tapfere setzte in Blois – wie in den anderen wichtigen Städten an der Loire – einen Vizegrafen ein, vererbte das Land dann aber (als Grafschaft) an seinen Schwiegersohn, den Vizegrafen von Tours, der zum Gründer des Hauses Blois wurde.
    Dessen Sohn Theobald I. bemächtigte sich 956/960 der Grafschaft Chartres und der Grafschaft Châteaudun. In der nächsten Generation kamen kurzzeitig die Grafschaft Beauvais und die Grafschaft Dreux dazu, 1019/25 die Grafschaft Troyes und die Grafschaft Meaux, die später dann zur Champagne zusammengefasst wurden, sowie die Grafschaft Sancerre.
    1152 fiel bei einer Erbteilung die Champagne an die ältere Linie. Die jüngere Linie mit der Grafschaft Blois starb 1231 aus, die Grafschaft ging indirekt 1241 an das Haus Châtillon, das sie 1391 an den Herzog von Orléans verkaufte.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Blois

    Ludwig heiratete Gräfin Katharina von Clermont-en-Beauvaisis in 1184. Katharina (Tochter von Graf Rudolf I. (Raoul) von Clermont-en-Beauvaisis, der Rote und Alice (Adele) Le Puiset (von Breteul)) wurde geboren in vor 1178; gestorben am 19/20 Sep 1212/1213. [Familienblatt] [Familientafel]


  16. 83.  Herrin Mathilde GouëtHerrin Mathilde Gouët Graphische Anzeige der Nachkommen (45.Isabelle5, 22.Theobald4, 8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in 1153.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Herrin von Authon - Herrin von La Bazoche - Herrin von Brou
    • Titel (genauer): Alluyes; Herrin von Alluyes
    • Titel (genauer): Montmirail; Herrin von Montmirail

    Notizen:

    Geburt:
    Tochter von Guillaume Gouët, Seigneur d‘Alluyes (Gouët (Familie)) und Elisabeth de Champagne

    Name:
    Die Familie Gouët beherrschte die Cinq Baronnies der späteren – und nach ihr benannten – Provinz Perche-Gouët (Montmirail, Authon, La Bazoche, Brou und Alluyes) seit dem 11. Jahrhundert. Der Titel eines Barons oder Grafen von Perche-Gouët wurde jedoch nur selten geführt. Mit der Tochter von Guillaume Gouët IV. starb die Familie im Mannesstamm wohl Ende des 12. Jahrhunderts aus. In weiblicher Linie ging der Besitz im 16. Jahrhundert an Heinrich von Bourbon, den späteren König Heinrich IV. von Frankreich, so dass die Familie Gouët zu den Vorfahren der u. a. in Frankreich und Spanien regierenden Bourbonen gehören.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gouët_(Adelsgeschlecht) (Sep 2023)

    Titel (genauer):
    Alluyes ist eine französische Gemeinde im Département Eure-et-Loir in der Region Centre-Val de Loire. Sie gehört zum Kanton Châteaudun und zum Arrondissement Châteaudun.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alluyes (Sep 2023)

    Titel (genauer):
    Montmirail hatte bereits zu römischer Zeit – als Mons Mirabilis – einen befestigten Platz. Der älteste Teil der heutigen Burg jedoch stammt aus dem 12. Jahrhundert, von der allerdings das meiste im Hundertjährigen Krieg zerstört wurde.
    1169 trafen sich auf dieser Burg der König von Frankreich (Ludwig VII.) und der König von England (Heinrich II.), um über die Verständigung zwischen Heinrich und Thomas Becket, dem Erzbischof von Canterbury, zu beraten.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Montmirail_(Sarthe) (Sep 2023)

    Mathilde heiratete Hervé III. von Donzy (Semur) in Datum unbekannt. Hervé (Sohn von Herr Geoffroy III. von Donzy (Semur)) gestorben in 1187. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 139. Graf Hervé IV. von Donzy (Semur)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 21 Jan 1222 oder 23 Jan 1223 in Burg Saint-Aignan; wurde beigesetzt in Kloster Pontigny.

  17. 84.  Graf Gottfried (Geoffrey) III. von Le PercheGraf Gottfried (Geoffrey) III. von Le Perche Graphische Anzeige der Nachkommen (46.Mathilde5, 22.Theobald4, 8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) gestorben in 1202 in Soissons, Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Le Perche; Graf von Le Perche (Haus Châteaudun)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_III._(Perche)

    Gottfried III. († 1202 in Soissons) war ein Graf von Le Perche. Er war ein Sohn des Grafen Rotrou IV. († 1191) und der Mathilde von Blois.

    Gottfried war seit 1189 verheiratet mit Mathilde (Richenza) von Sachsen, eine Tochter des Herzogs Heinrich des Löwen.[1] Die Braut war eine Nichte von Richard Löwenherz, wodurch Gottfried näher an die Plantagenets geführt werden sollte. Mathilde wurde dafür mit englischen Gütern als Mitgift ausgestattet.

    Gottfried nahm am Dritten Kreuzzug teil, in dessen Verlauf sein Vater starb. Nach seiner Rückkehr unterstützte er Prinz Johann Ohneland bei dessen Revolte gegen den in Deutschland gefangenen Richard Löwenherz, wodurch er 1194 die seinem Vater verloren gegangenen Burgen von Moulins-la-Marche und Bonsmoulins zurückgewann. Nachdem Richard aus der Gefangenschaft freikam, verlor Gottfried alle englischen Besitzungen und wurde von Richard gefangen genommen. Aber schon im Herbst 1195 erhielt er Besitz und Freiheit zurück. Durch den Vertrag von Le Goulet (1200) bekam Gottfried von Johann Ohneland seinen Besitzstand bestätigt.

    Gottfried nahm zusammen mit seinem jüngeren Bruder, Stephan, das Kreuz zum Vierten Kreuzzug. Er starb aber bevor der Zug begann.

    Titel (genauer):
    Le Perche ist eine historische Grafschaft im Norden Frankreichs, deren Name aber auch heute noch als Landschaftsbezeichnung in Gebrauch ist.
    Bereits in karolingischer Zeit war im Perche eine Grafschaft (comté) eingerichtet worden. In der Mitte des 10. Jahrhunderts war das Land allerdings zwischen dem Grafen Theobald dem Betrüger von Blois und dem Normannenherzog Richard Ohnefurcht (reg. 942–996) hart umkämpft. In der Folge wurde es politisch zweigeteilt. Der westliche Teil, wo sich die Herren von Bellême etablierten, blieb unter normannischem Einfluss; der östliche Teil um Nogent-le-Rotrou aber blieb unter der Kontrolle des Grafen Theobald dem Betrüger.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Le_Perche

    Gottfried heiratete Mathilde (Mahaut) Richenza von Sachsen in Datum unbekannt. Mathilde (Tochter von Herzog Heinrich von Sachsen (von Bayern) (Welfen), der Löwe und Mathilde von England (Plantagenêt)) gestorben in vor 1210. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 140. Graf Thomas von Le Perche  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1193; gestorben am 20 Mai 1217 in Schlachtfeld bei Lincoln.

  18. 85.  Graf Theobald I. von Bar-ScarponnoisGraf Theobald I. von Bar-Scarponnois Graphische Anzeige der Nachkommen (47.Agnes5, 22.Theobald4, 8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in cir 1158; gestorben am 13 Feb 1214.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab 1190, Herzogtum Bar; Graf von Bar (Erbe seines älteren Bruders Heinrich I. der kinderlos starb) https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Bar
    • Titel (genauer): ab 1197, Grafschaft Luxemburg; Graf von Luxemburg durch Heirat
    • Titel (genauer): Grafschaft Ligny; Herr von Ligny https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Ligny

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Theobald_I._(Bar) (Dez 2018)

    Theobald I. (* um 1158; † 13. Februar 1214) war ab 1190 Graf von Bar und aus dem Recht seiner dritten Frau ab 1197 Graf von Luxemburg. Er war der Sohn von Graf Rainald II. von Bar und Agnes von Champagne.

    Als jüngerer Sohn des Grafen von Bar erhielt er zunächst die Herrschaften Briey und Stenay. In Frankreich gehörte er durch seine Mutter zur Familie der Grafen von Champagne, dem Haus Blois, die auf regionaler Ebene dem Herzogtum Lothringen feindlich gegenüberstand, und auf überregionaler Ebene mit dem König Philipp August von Frankreich, dessen Vetter er war, um die Regentschaft in Frankreich kämpfte.
    Mit seinem Bruder Heinrich I. nahm er am Dritten Kreuzzug teil, und wurde dessen Nachfolger, als Heinrich bei der Belagerung von Akkon (1189–1191) starb. Nach seiner Rückkehr nach Europa widmete er sich der Stärkung seiner territorialen Macht. Durch seine dritte Ehe, mit Ermesinde II., bekam er 1197 Luxemburg in seine Hand und befand sich damit im Besitz enormer Ländereien im Grenzbereich des Heiligen Römischen Reiches zu Frankreich. 1202 wurde er von Herzog Simon II. von Lothringen ausgewählt, um seinen letzten Willen bezüglich der Nachfolge durchzusetzen. Im Gegenzug erhielt Theobald von Lothringen die Oberhoheit über die Grafschaft Vaudémont.

    Spätestens beim Tod seiner Mutter Agnes 1207 erbte er auch deren Herrschaft Ligny.

    Er starb 1214 kurz vor der Schlacht von Bouvines. Sein Besitz wurde geteilt, das elterliche Erbe erhielt sein Sohn, das Erbe seiner Frau ging an Herzog Walram IV. von Limburg, der seine Witwe heiratete.

    Gestorben:
    Kurz vor der Schlacht von Bouvines

    Theobald heiratete Lauretta von Loon und Rieneck in 1176. Lauretta (Tochter von Graf Ludwig I. von Loon und Rieneck und Agnes von Metz) gestorben in 1190. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 141. Gräfin Agnes von Bar  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1177; gestorben am 19 Jun 1226; wurde beigesetzt in Kloster Beaupré.

    Theobald heiratete Ermesinde von Brienne in 1189. Ermesinde (Tochter von Graf Guido von Brienne und Elisabeth de Chacenay) gestorben in 1211. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 142. Graf Heinrich II. von Bar-Scarponnois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1190; gestorben am 13 Nov 1239 in Gaza; wurde beigesetzt in Askalon.
    2. 143. Agnes von Bar-Scarponnois  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 1225.

    Theobald heiratete Gräfin Ermesinde II. von Luxemburg in 1197. Ermesinde (Tochter von Graf Heinrich IV. von Luxemburg (von Namur), der Blinde und Agnes von Geldern) wurde geboren in Jul 1186; gestorben am 12 Feb 1247; wurde beigesetzt in Abtei Clairefontaine bei Arlon. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 144. Elisabeth von Bar  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1262.
    2. 145. Margarete von Bar  Graphische Anzeige der Nachkommen

  19. 86.  Graf Heinrich I. von Bar (von Mousson) (Scarponnois)Graf Heinrich I. von Bar (von Mousson) (Scarponnois) Graphische Anzeige der Nachkommen (47.Agnes5, 22.Theobald4, 8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in 1158; gestorben am 17/19 Okt 1190 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzogtum Bar; Graf von Bar (Da er unverheiratet und kinderlos war, erbte sein Bruder Theobald seine Titel und Ländereien.) https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Bar

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_I._(Bar) (Dez 2018)

    Heinrich I. (Bar)

    Heinrich I. (* 1158; † 17./19. Oktober 1190 bei Akkon) war ab 1170 Graf von Bar und Mousson sowie Herr von Amance.

    Er war der Sohn von Graf Rainald II. von Bar und Mousson und Agnes von Champagne.

    Da Heinrich noch minderjährig war als sein Vater 1170 starb, übernahm seine Mutter bis 1173 für ihn die Regentschaft. Da einige ihrer Vorfahren einst Grafen von Verdun waren, bemühte sich Agnes von Champagne 1172 beim Bischof von Verdun um Wiederbelehnung Heinrichs mit dieser Grafschaft, was dieser jedoch ablehnte. Agnes reagierte darauf, indem sie die Grafschaft Verdun von ihren Truppen verwüsten ließ. Agnes und Heinrich wurden daraufhin exkommuniziert, bis sie 1177 nachgaben.

    Mütterlicherseits war Heinrich ein Cousin von Philipp II. August von Frankreich. So war er auch bei dessen Königskrönung am 1. November 1179 in Reims durch ihren gemeinsamen Onkel den Erzbischof und Kardinal von Reims, Wilhelm mit den weißen Händen, anwesend.

    Nachdem 1187 weite Teile des Kreuzfahrer-Königreichs Jerusalem einschließlich der Stadt Jerusalem von Sultan Saladin erobert worden war, gelobte auch Heinrich die Teilnahme am Dritten Kreuzzug. Noch vor dem Hauptheer des Kreuzzugs unter Philipp II. August und Richard Löwenherz von England, schiffte er sich zusammen mit seinem jüngeren Bruder Theobald bereits 1189 mit seinem Kontingent nach Outremer ein, wo er sich im Spätsommer der gerade begonnenen Belagerung von Akkon (1189–1191) anschloss. Im Sommer 1190 trafen ebenso seine Onkel Theobald V. von Blois und Stephan I. von Sancerre sowie sein Cousin Heinrich II. von Champagne vor Akkon ein. Kurz nachdem er Mitte Oktober 1190 eine Schenkung an den Templerorden unter ihrem Großpräzeptor Gilbert Hérail hatte beurkunden lassen,[1] starb er, entweder an einer Krankheit oder einer im Kampf erlittenen Verwundung. Sein Jahrgedächtnis nach seinem Todestag wurde in der Kathedrale von Toul traditionell am 17. Oktober begangen, im Kloster Saint-Vanne in Verdun am 19. Oktober.[1] Da er unverheiratet und kinderlos war, erbte sein Bruder Theobald seine Titel und Ländereien.


  20. 87.  König Philipp II. August von Frankreich (Kapetinger)König Philipp II. August von Frankreich (Kapetinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (48.Adela5, 22.Theobald4, 8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren am 21 Aug 1165 in Gonesse; gestorben am 14 Jul 1223 in Mantes-la-Jolie.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1180 bis 1223; König von Frankreich

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_II._(Frankreich) (Feb 2022)

    Philipp II. August (französisch Philippe Auguste; * 21. August 1165 in Gonesse; † 14. Juli 1223 in Mantes-la-Jolie) war von 1180 bis 1223 König von Frankreich aus der Dynastie der Kapetinger. Er war der einzige Sohn König Ludwigs VII. des Jüngeren und dessen dritter Gemahlin Adele von Champagne.
    Philipp gilt als einer der bedeutendsten Könige in der mittelalterlichen Geschichte Frankreichs. Seine Herrschaft war bestimmt von dem Kampf gegen das Haus Plantagenet und das „angevinische Reich“. Nach wechselvollen Auseinandersetzungen mit Heinrich II., Richard Löwenherz und Johann Ohneland konnte er letztlich über die Plantagenets siegen und ihnen den größten Teil ihrer französischen Territorien entreißen. Dies ermöglichte den Durchbruch des kapetingischen Königtums insoweit, dass dder König nun mächtiger war als jeder einzelne Vasall in Frankreich. Zugleich verhalf sein Sieg über Otto IV. in der Schlacht bei Bouvines 1214 dem Staufer Friedrich II. zum römisch-deutschen Königtum. Philipps Beiname ist zeitgenössisch. Er ist dem kaiserlichen Titel Augustus (französisch Auguste, „der Erhabene“) entliehen und wurde ihm von seinem Biographen Rigord gegeben.

    Anfang und Herrschaftskonsolidierung
    Philipp wurde als Kind häufig Dieudonné („Gottesgabe“) genannt, da seine Geburt eine dynastische Krise beendete und die Kontinuität der kapetingischen Dynastie wahrte. Er wurde erst im achtundzwanzigsten Regierungsjahr seines Vaters geboren und stammte, als erster und einziger Sohn, aus dessen dritter Ehe. Trotz dieses Hintergrundes zögerte Ludwig VII., seinen Sohn zum Mitkönig krönen zu lassen, um die Nachfolge Philipps zu sichern. Vermutlich lag diesem Zögern das abschreckende Beispiel des Hauses Plantagenet zugrunde, in dem sich die Söhne mit dem Vater um die Macht stritten. Erst nachdem die Gesundheit des Königs nachließ, berief er 1179 eine Adelsversammlung ein, um sich Rat einzuholen. Als sich die Mehrheit der Versammlung durch Akklamation für die Krönung Philipps aussprach, wurde dieser am 1. November 1179 in Reims zum König gekrönt und gesalbt.
    Nach dem Tod Ludwigs VII. am 18. September 1180 konnte Philipp so unbestritten die Nachfolge als König antreten. Allerdings galt er zu diesem Zeitpunkt mit fünfzehn Jahren noch als unmündig, weshalb sich für die nächste Zeit eine Regentschaft für das Land abzeichnete, die sich aus Philipps Mutter, Adela von Champagne, und deren Brüdern Erzbischof Wilhelm von Reims, Graf Theobald von Blois und Graf Stephan von Sancerre, zusammensetzte. Diese Gruppierung hatte schon in den letzten Lebensjahren Ludwigs VII. den königlichen Hof dominiert und für den zeitweise regierungsunfähigen König die Macht ausgeübt.
    Philipp aber gedachte trotz seiner Jugend, die Macht sofort zu übernehmen und stellte sich damit gegen seine Mutter und seine Onkel. Gegen diese gewann er mit dem Grafen Philipp von Flandern einen mächtigen Verbündeten. Gegen den Willen seiner Mutter heiratete er am 28. April 1180 die Nichte des Grafen, Isabella von Hennegau, und vollzog damit einen Bruch mit seiner Verwandtschaft. Die Situation artete in einen regelrechten Krieg aus; Adele von Champagne floh in die Normandie in der Hoffnung, Heinrich II. Plantagenet, den wohl mächtigsten Mann Frankreichs zu jener Zeit, als Verbündeten gegen ihren Sohn zu gewinnen. Aber Heinrich Plantagenet hatte andere Pläne als sich gegen seinen Lehnsherren zu wenden, da er zu dieser Zeit mit der Durchsetzung der Ansprüche seines Schwiegersohnes, Heinrich des Löwen, in Deutschland beschäftigt war. Auch galt es nach den Konventionen des mittelalterlichen Lehnsrechts als unehrenhaft, die Minderjährigkeit eines Lehnsherrn auszunutzen, um ihn anzugreifen. Stattdessen trafen sich Philipp und Heinrich Plantagenet am 28. Juni 1180 in Gisors, um ein gemeinsames Verteidigungsbündnis zu schließen.
    Diese Entwicklung führte im Gegenzug zu einem Bruch des französischen Königs mit Philipp von Flandern, der ein Rivale der Plantagenets war. Am 14. Mai 1181 schloss sich in Provins der Graf von Flandern mit den Grafen von Blois-Champagne zusammen, denen sich auch die Grafen von Nevers und Hennegau sowie der Herzog von Burgund anschlossen. Die Krondomäne war so von der feindlichen Allianz fast eingeschlossen. Auf Druck Heinrichs II. aber beendeten 1182 der Erzbischof von Reims und die Grrafen von Blois-Champagne ihre Opposition zu Philipp und erkannten dessen Herrschaft an. Der jungen Königin Isabella gelang es, auch ihren Vater aus dem Bündnis zu lösen. Nur das Verhältnis zum Grafen von Flandern blieb feindselig. Es verschärfte sich zusätzlich durch den Tod von dessen erster Frau 1182, deren Erbe, die Grafschaft Vermandois, Philipp zurückforderte. Der Graf von Flandern wurde durch ein gescheitertes Bündnisangebot an Kaiser Friedrich Barbarossa zunehmend isoliert. Nachdem sich der Krieg nach einigen Siegen zugunsten König Philipps wendete, war auch der Graf von Flandern zur Unterwerfung bereit. Im Vertrag von Boves 1185 gewann der König die Stadt Amiens und 65 Burgen im Vermandois und sicherte sich die Anwartschaft auf die Grafschaft Artois als Mitgift seiner Frau. Der Graf von Flandern konnte den nördlichen Teil des Vermandois behalten.
    Somit hatte sich Philipp bis zum Jahr 1185, mittlerweile mündig geworden, gegenüber seinen Konkurrenten behauptet und die Alleinherrschaft übernommen.

    Die angevinische Bedrohung
    Philipps Königtum
    Philipp trat ein schwieriges Erbe an. Sein Vater hinterließ ihm einen geordneten und effizienten Verwaltungsapparat. Der voranschreitende wirtschaftliche Aufschwung von Städten wie Paris und Orléans sicherte der Krone ständige Einnahmequellen. Die Macht des Königs aber beschränkte sich auf die Krondomäne, ein Gebiet, das die Städte Orléans, Sens, Senlis und Mantes umfasste, während der große Rest des Königreiches von mächtigen Feudalfürsten beherrscht wurde. Philipps Vater und Großvater hatten bereits versucht, die Macht solcher nahezu unabhängigen Fürsten zu brechen, jedoch ohne Erfolg. Während der Regierung König Ludwigs VII. entstand ein weiteres Machtgefüge, das sogenannte angevinische Reich, das sich über den gesamten Westen des Landes, von den Pyrenäen bis zum Ärmelkanal, erstreckte. Es war in den Händen des Hauses Plantagenet und in Personalunion vereint mit dem englischen Königreich.
    Wie schon sein Vater verfolgte Philipp seit dem Beginn seiner Herrschaft eine Politik, die zur Zerschlagung des angevinischen Reichs führen sollte. Zwei wichtige Faktoren kamen ihm dabei zugute. Zum einen war er der Lehnsherr für die französischen Territorien und zum anderen waren die Söhne von Heinrich II. Plantagenet untereinander zerstritten und führten Krieg gegen den eigenen Vater.

    Gegen Heinrich II. Plantagenet
    Obwohl Heinrich II. Plantagenet in den ersten Jahren von Philipps Herrschaft als dessen Schutzherr aufgetreten war, förderte Philipp in dieser Zeit den Konflikt bei den Plantagenets, um diese zu schwächen. Ein Vorwand war das seit Jahren anhaltende Verlöbnis seiner älteren Schwester Alix mit Richard Löwenherz, einem jüngeren Sohn Heinrichs II. und Herzog von Aquitanien. Die Ehe des Paares sollte den Besitzstatus des normannischen Vexin bei den Plantagenets legitimieren, doch die Weigerung Richards, die Prinzessin zu heiraten, gab Philipp eine rechtliche Handhabe, gegen die Plantagenets vorzugehen.
    Bereits 1183 unterstützte Philipp den ältesten Sohn Heinrichs II., Heinrich den Jüngeren, indem er ihm im Kampf gegen dessen Vater Geld und Söldner zukommen ließ. Doch der jüngere Heinrich verstarb plötzlich noch im selben Jahr, und König Heinririch II. blieb Sieger in dieser Auseinandersetzung. In einem erneuten Treffen in Gisors am 6. Dezember 1183 musste Philipp den alten Heinrich in dessen Besitzungen anerkennen. Aber schon im folgenden Jahr konnte er erfolgreich einen weiteren Sohn Heinrichs, den Herzog Gottfried von Bretagne, dazu bewegen, an den Hof nach Paris zu kommen und ihm für die Bretagne zu huldigen. Auch wenn Gottfried im Jahre 1186 nach einem Turnierunfall verstarb, konnte die Bretagne dauerhaft von den Plantagenets gelöst werden, da sich dessen Witwe gegen die Familie ihres Mannes stellte.
    Philipp ging nun unverzüglich dazu über, den nächsten Sohn Heinrichs, Richard Löwenherz, für seine Zwecke zu gewinnen. Dabei spielte ihm die anstehende Nachfolgefrage im Gesamtbesitz der Plantagenets in die Hände. Heinrich bevorzugte seinen jüngsten Sohn Johann Ohneland als Erben, den er mit Adelheid, der älteren Tochter von Humbert III., verheiraten und mit der Normandie belehnen wollte. Dies wiederum trieb Richard in die Arme Philipps, der Heinrichs Erbpläne ablehnte; im Jahr 1187 schlossen sie in Paris ein Zweckbündnis gegen Heinrich. Aus der so entstandenen Abhängigkeit Richards zu Philipp konnte dieser profitieren, nachdem er Richard 1187 zwang, sein Vorgehen gegen den Grafen Raimund V. von Toulouse zu beenden. Dies brachte Philipp die Eroberung von Issoudun im Berry ein. Anschließend richteten beide ihren Kampf gegen Heinrich, indem Philipp den Gewinn des Berry durch die Einnahme von Châteauroux 1188 abrunden konnte.
    Im November 1188 kam es daraufhin zu einem Treffen Heinrichs II., Richards und Philipps in Bonsmoulins. Ein Friedensschluss scheiterte, vor allem nachdem Richard an Philipp für den gesamten französischen Besitz der Plantagenets gehuldigt hatte. Für Heinrich war dies nicht hinnehmbar, da dies seine Enteignung in Frankreich und auch eine Trennung des Festlandes von England bedeutete. Weiterhin demonstrierten Richard und Philipp die Unerschütterlichkeit ihrer Allianz mittels öffentlicheher Vertrauensgesten, wie einem Bruderkuss oder das Übernachten in einem Bett. Heinrich zog sich darauf nach England zurück, um 1189 mit einem Heer nach Frankreich zurückzukehren und den Entscheidungskampf mit Richard und Philipp zu führen. Diese aber waren ihm militärisch überlegen, verdrängten ihn aus der Touraine, drangen in das Maine vor und zwangen Heinrich am 12. Juni 1189 zur Flucht aus Le Mans nach Chinon. Am 4. Juli 1189 war Heinrich gezwungen den Friedensvertrag von Azay-le-Rideau zu schließen, worin er alle Eroberungen Philipps bestätigen, ihm für den restlichen Besitz huldigen und Richard als Erben anerkennen musste. Zwei Tage später starb Heinrich in Chinon.
    Der Dritte Kreuzzug
    → Hauptartikel: Dritter Kreuzzug
    Mit Heinrichs Tod zerfiel das Bündnis zwischen Philipp und Richard, da dieser nun die Position seines Vaters als König von England und Oberhaupt des „angevinischen Reichs“ einnahm und somit der neue Hauptgegner Philipps wurde. Obwohl Richard am 22. Juli 1189 in Chaumont-en-Vexin dem französischen König für alle Festlandsbesitzungen huldigte, verweigerte er weiterhin die dringlich geforderte Ehe mit Alice (Alix), womit der Konflikt um das Vexin weiterhin aktuell blieb. Eine direkte Konfrontation beider Könige blieb zunächst aus, da das christliche Abendland seit dem Verlust von Jerusalem an die Muslime im Jahr 1187 einen Kreuzzug zur Rückeroberung der Stadt verlangte. Philipp, Richard und Heinrich hatten schon in Azay über eeinen Kreuzzug verhandelt, den die ersten beiden nun gemeinsam ausführen wollten. Das lag in erster Linie daran, dass keiner dem anderen wirklich traute und die Abwesenheit des einen Königs einen unvorstellbaren Vorteil für den Daheimgebliebenen bedeutet hätte. Die Abreise verzögerte sich zunächst, da Richard mit der Unterwerfung einiger Vasallen in der Gascogne beschäftigt war und Philipps Frau, Isabella von Hennegau, am 15. März gestorben war. Als beide Könige am 4. Juli 1190 in Vézelay ihren Kreuzzug offiziell begannen, war in Kleinasien bereits Kaiser Friedrich I. Barbarossa gestorben. Die Regentschaft Frankreichs übergab Philipp dem königlichen Rat unter Vorsitz seiner Mutter Adele und Erzbischof Wilhelm von Reims. Philipp sorgte dafür, dass ihnen der Zugriff auf den Staatsschatz verwehrt blieb, der den Templern zum Schutz anvertraut wurde, wobei sechs angesehene Bürger aus Paris die Schlüssel der Geldtruhen erhielten.
    Nach einigen Verzögerungen erreichte Philipp am 20. April 1191 das Lager der Kreuzfahrer vor Akkon. Richard hingegen war zunächst mit der Eroberung von Zypern beschäftigt. Dort heiratete er die Prinzessin Berengaria von Navarra, mit der er sich bereits in Sizilien verlobt hatte. Damit war eine Verbindung mit Prinzessin Alice (Alix) unmöglich geworden. Für Philipp stellte diese Zurückweisung seines Vasallen einen erheblichen Ansehensverlust dar, zumal Richard auch die Forderung auf die Restitution des Vexins ignorierte. Am 21. Juli 1191 fiel Akkon in die Hände der Kreuzfahrer, wenige Tage danach erklärte Philipp seine Rückkehr in die Heimat. Als Vorwand diente ihm der Tod des Grafen Philipp von Flandern während der Belagerung, dessen Erbe geregelt werden musste, wobei es auch um die Durchsetzung eines Anrechtes der Krone auf das Artois ging. Richard ließ ihn auf das Evangelium schwören, keinen Angriff auf seinen französischen Besitz zu wagen, wies aber dennoch seine Bankiers in Pisa an, den Sold für seine Grenztruppen zu erhöhen. Er selbst blieb noch in Palästina, um weiter gegen Saladin zu kämpfen.
    Auf der Heimreise traf sich Philipp in Rom mit Papst Coelestin III., der ihn vom Kreuzzugsgelübde entband. Gegenüber dem Papst bekräftigte er, wenn auch erfolglos, dass Richard Löwenherz die Hauptverantwortung für die gescheiterte Rückeroberung Jerusalems trage. Anschließend traf er sich in Mailand mit Kaiser Heinrich VI., dem Nachfolger Barbarossas, um die staufisch-kapetingische Allianz zu erneuern. Eine Vermittlerrolle übernahm dabei Herzog Leopold V. von Österreich, der den englischen König hasste, weil dieser ihn vor Akkon gedemütigt hatte, indem er das herzogliche Banner vom Stadtwall hatte herunterreißen lassen. Zusätzliche Interessen verbanden Philipp mit dem Kaiser, nachdem Richard 1191 mit dem König Tankred von Sizilien ein Beistandsabkommen gegen den Kaiser geschlossen hatte. Zu Weihnachten 1191 weilte Philipp bereits wieder in Fontainebleau und begann mit der Forcierung seines Kampfes gegen Richard. Dazu ließ er Gerüchte verbreiten, in denen er den englischen König beschuldigte, dass er in Akkon einen Mordanschlag gegen ihn durchführen wollte, was einige der Vasallen Richards tatsächlich auf die Seite Philipps führte.
    Nachdem Richard nach den Verhandlungen mit Saladin im Oktober 1192 die Rückreise angetreten hatte, geriet er bei der Passierung von Österreich in die Hände Herzog Leopolds, von dem er unverzüglich an Kaiser Heinrich ausgeliefert wurde.

    Der angevinische Krieg
    Gegen Richard Löwenherz
    Die Gefangennahme seines Rivalen nutzte Philipp II. im Frühjahr 1193 zum Angriff auf dessen Territorien. Zuerst rückte er in die Normandie vor, wo er Burgen wie Pacy, Ivry und vor allem das lang geforderte Gisors einnehmen konnte. Richard ermächhtigte aus seiner Haft heraus ein Friedensabkommen (Mantes, 9. Juli 1193), indem er Philipp die Eroberungen bestätigte. Anschließend versuchte Philipp erneut, eine Spaltung in der Plantagenetfamilie herbeizuführen, indem er die Ambitionen Johanns Ohneland gegen dessen Bruder unterstützte. Johann erklärte sich für diese Unterstützung in einem Geheimvertrag bereit, die gesamte Normandie rechts der Seine, einschließlich Rouen, sowie die Touraine an Philipp zu übergeben. Auch war er bereit, für den Fall einer erfolgreichen Übernahme des englischen Thrones den Lehnseid für England an Philipp zu leisten.
    Diesen Plänen widersetzte sich die Mutter der beiden angevinischen Brüder, Königin Eleonore. Sie strengte eine schnelle Auslösung Richards aus der Gefangenschaft an, die wiederum Philipp und Johann durch eigene Lösegeldangebote an den Kaiser hinauszuzögern versuchten. Eleonore aber veranlasste ihren gefangenen Sohn, dem Kaiser den Lehnseid zu leisten und nachdem sie das immense Lösegeld aufgebracht hatte, ließ der Kaiser Richard im Frühjahr 1194 frei. Der brachte zunächst die Verhältnisse in England wieder unter seine Kontrolle und setzte im Mai 1194 mit einem Heer auf das Festland über. Nach und nach eroberte Richard seine Burgen in der Normandie zurück, marschierte anschließend in den Süden und vertrieb Philipp nach dem Gefecht von Fréteval aus der Touraine. Am 15. Januar 1196 war Philipp zur Unterzeichnung des Friedens von Louviers genötigt, indem er aber von Richard auch einige Zugeständnisse, wie zum Beispiel die direkte Lehnshoheit über die Auvergne, erhielt.
    Der Frieden hielt nicht mal ein halbes Jahr. Nachdem Richard bei der Unterwerfung der Bretagne scheiterte und die regierende Herzogin ihren Sohn Arthur, der Richards Neffe und designierte Erbe war, an den Hof von Paris entsandte, begannen die Kämpfe von neuem. Philipp eroberte im Juni 1196 die normannische Burg Aumale. Richard reagierte darauf mit einem Bündnis mit dem Grafen Balduin IX. von Flandern und unterstützte 1198 die Thronkandidatur seines Neffen Otto von Braunschweig in Deutschland. Philipp versuchte, der sich anbahnenden Umklammerung Frankreichs durch das angevinisch-welfische Bündnis mit einer Offensive zu begegnen, aber im September 1198 musste er in der Schlacht bei Gisors eine schwere Niederlage gegen Richard hinnehmen.
    In den Friedensverhandlungen von 1199, die unter der Vermittlung des Klerus eingeleitet wurden, musste Philipp herbe Rückschläge hinnehmen. Der französische Kronprinz sollte eine Tochter des mit Richard verbündeten Königs von Kastilien heiraten, Richards Besitzstand auf dem Festland sollte bestätigt werden. Weiterhin sollte Philipp die Wahl Ottos von Braunschweig zum römisch-deutschen König anerkennen, lediglich mit der Überlassung der Burg Gisors wurde ihm entgegengekommen. Seine mililitärische Unterlegenheit gegenüber Richard brachte die gegen die Plantagenets gerichtete Politik Philipps an den Rand des Scheiterns. Doch im April 1199 wendete sich die Lage überraschend, als Richard Löwenherz im Kampf gegen den Vizegrafen von Limoges sein Leben verlor. Dem französischen König eröffnete dies eine neue Möglichkeit, den Kampf gegen die Plantagenets weiter zu führen.

    Gegen Johann Ohneland
    Die Nachfolge Richards trat sein jüngerer Bruder Johann Ohneland an, obwohl es unter den angevinischen Vasallen zu Unsicherheiten in Bezug auf die Erbrechte Arthurs von Bretagne kam. Zwar wurde Johann in England und der Normandie allgemein anerkannt, aber besonders die Grafschaft Anjou war von der Nachfolge Johanns nicht überzeugt und hielt zu Arthur. Da das ausgehandelte Friedensabkommen noch nicht unterschrieben war, nahm Philipp die Chance wahr, machte sich zum Verteidiger der Rechte Arthurs und griff Johann an. Da Johann einem direkten Kampf aus dem Weg ging, erlangte Philipp so bis zum Jahr 1200 eine weitaus bessere Verhandlungsbasis, als er noch gegenüber Richard gehabt hatte. Seine Aktionen waren durchaus vielversprechend, doch die eigene familiäre Situation zwang den König von Frankreich zum Einlenken.
    Im Jahr 1193 hatte Philipp die dänische Prinzessin Ingeborg, die Schwester des Dänenkönigs Knut VI. geheiratet, um diesen zu einem Bündnis gegen Richard zu bewegen. Aber schon am Tag nach der Hochzeit verlangte Philipp die Trennung von der Brautt, da er sie als zu abstoßend empfand. Ingeborg verwehrte allerdings ihre Zustimmung zu einer Scheidung, worauf Philipp sie verstieß und die deutsche Adlige Agnes-Maria von Andechs-Meranien heiratete. Die sich daraus ergebende Bigamie veranlasste Papst Innozenz III. zu drastischen Schritten und er verhängte 1198 das Interdikt über Frankreich. Der Handlungsspielraum Philipps in seinem Königreich wurde dadurch zunehmend bedroht, vor allem weil seine treuesten Unterstützer in den Reihen ddes Klerus standen. Aber auch international wurde seine Position gefährdet, da seine wichtigsten außenpolitischen Verbündeten der Papst selbst und auch die Staufer im Reich waren. Deshalb war Philipp 1200 zu einem Frieden mit Johann genötigt, der im Vertrag von Le Goulet besiegelt wurde. Darin trat Johann einige Gebiete in der Normandie an Philipp ab und erkannte ihn als Oberlehnsherren der restlichen Festlandsbesitzungen an. Philipp ließ im Gegenzug seine Unterstützung für Arthur fallen.
    Das anschließende Fehlverhalten Johanns spielte Philipp aber erneut einen Vorwand in die Hände, gegen ihn vorzugehen. Johann hatte im Sommer 1200 Isabella von Angoulême geheiratet, die aber schon dem Grafen Hugo X. von Lusignan versprochen warar. Lusignan war als aquitanischer Graf ein Vasall Johanns, der somit als Instanz zur Beschwerde für ihn nicht in Frage kam. Stattdessen wandte sich Lusignan an König Philipp, der wiederum der Lehnsherr Johanns für Aquitanien war. Philipp ergrififf die Gelegenheit, Johann rechtlich zu belangen, und eröffnete einen Lehnsprozess gegen ihn. Um gleichzeitig eine Versöhnung mit dem Papst zu erreichen, berief er im Mai 1201 ein Konzil in Soissons ein, auf dem er Ingeborg wieder an seine Seite holte. Und nachdem Agnes-Maria von Andechs-Meranien im Juli 1201 gestorben war, hob der Papst das Interdikt auf und legitimierte deren Kinder. Nachdem Johann bis zum Jahr 1202 vier Vorladungen vor das Hofgericht in Paris ignoriert hatte, sprach Philipp ein Versäumnisurteil über ihn und erklärte ihn all seiner Länder in Frankreich für verlustig. Der erneut entbrannte Krieg konnte somit als Vollstreckung eines ordentlichen Urteils und nicht als Eroberungsfeldzug gelten. Der französischhe König griff erneut auf Arthur von Bretagne zurück und dieser huldigte ihm für alle angevinischen Ländereien. Arthur griff im Juli 1202 seinen Onkel mit einem Heer im Anjou an und belagerte seine Großmutter Eleonore in Mirebeau, dort aber wurde er am 1. August 1202 von Johann überrascht und gefangen genommen.
    Als sich im Jahr 1203 die Nachricht von der Ermordung Arthurs in Rouen durch Johann verbreitete, kam es zu einem allgemeinen Abfall dessen Vasallen, die sich nun direkt König Philipp anschlossen. Der nutzte die Situation und marschierte in die NNormandie ein. Im April 1204 konnte er die angeblich uneinnehmbare Burg Château Gaillard durch Verrat an sich bringen, womit ihm der Weg nach Rouen frei gelegt wurde. Dort marschierte er am 24. Juni 1204 ein, nachdem die Stadt bereits am 1. Juni kampflos kapituliert hatte. Anschließend wandte er sich nach Aquitanien, wo bereits im April 1204 die Herzogin Eleonore gestorben war, und zog am 11. August in Poitiers ein. Johann konnte dem nichts entgegensetzen und war am 13. Oktober 1206 zur Unterzeichnung des Waffenstillstandes von Thouars bereit. Er verzichtete darin auf den ganzen Besitz der Plantagenetfamilie nördlich der Loire. Die betreffenden Territorien wie Normandie, Maine, Anjou und Touraine konnte Philipp nun der Krondomäne hinzufügen, die er der königlichen Verwaltung unterstellte. Damit endete auch die von Wilhelm dem Eroberer 1066 geschaffene Verbindung zwischen der Normandie und England. Johann behielt Aquitanien und die Gascogne, wenngleich er diesen Gebieten fortan kaum noch Beachtung schenkte.

    Der „deutsche“ Thronstreit
    Auf das engste verbunden mit dem Krieg zwischen Kapetingern und Plantagenet war der „deutsche“ Thronstreit im römisch-deutschen Reich zwischen den Staufern und Welfen, der 1197 nach dem Tod Kaiser Heinrich VI. ausgebrochen war. Das strategischche Interesse beider Seiten gebot ihre Einflussnahme in die politischen Verhältnisse Deutschlands. Die Plantagenets unterstützten naturgemäß ihre welfischen Verwandten, um somit gegen den König von Frankreich eine zweite Front eröffnen zu können. Dagegen war Philipp daran gelegen, eine solche angevinisch-welfische Umklammerung zu verhindern, weswegen er die Staufer als Gegengewicht zu den Welfen förderte. Beide Parteien wählten im Sommer 1198 mit Philipp von Schwaben beziehungsweise Otto IV. von Braunschweig ihren jeweiligen Kandidaten zum König, worauf sich in den folgenden Jahren ein Machtgleichgewicht im Reich einstellte, bis im Jahre 1208 der Staufer Philipp von Schwaben in Bamberg einem Mordanschlag zum Opfer fiel, so dass Otto IV. einziger deutscher Herrscher war und die alte staufisch-kapetingische Allianz gegenstandslos zu werden drohte. Zwar versuchte Philipp, den Herzog Heinrich von Brabant, der Geldlehen von ihm empfing, als Kandidaten für die Nachfolge des ermordeten Philipp von Schwaben zu gewinnen, doch wurde Otto mittlerweile sogar von den führenden Anhängern der staufischen Partei als König anerkannt. Selbst Papst Innozenz III. lieh seine Unterstützung dem Welfen, da er hoffte, durch ihn die staufische Politik zur Vereinigung Siziliens mit dem Reich beenden zu können. Nachdem Otto IV. im Oktober 1209 in Rom zum Kaiser gekrönt worden war, drohte Frankreich außenpolitisch isoliert zu werden.
    Die Wende brachte die Fortführung der staufischen Italienpolitik durch Otto IV., die den Papst dazu zwang seine Position zu überdenken. Im November 1210 verhängte der Papst den Kirchenbann über den Kaiser, wodurch die staufische Sache eine Wiedeerbelebung erfuhr. Philipp nahm Kontakt zu den alten Stauferanhängern im Reich auf, wo es ihm gelang, den Landgrafen Hermann I. von Thüringen vom Kaiser zu lösen. Im September 1211 erreichte der junge Staufer Friedrich II., die Alpen überquerend, Deutschland und wurde dort von seinen Anhängern zum König gewählt und gekrönt. Im November desselben Jahres wurde die kapetingisch-staufische Allianz bei einem Treffen zwischen Friedrich und Prinz Ludwig in Vaucouleurs erneuert.

    Die Schlacht bei Bouvines
    → Hauptartikel: Schlacht bei Bouvines
    Während dieser Vorgänge im Reich war Philipp nach der Zerschlagung des angevinischen Reichs 1204 damit beschäftigt, die Herrschaft der Krone im Norden des Landes zu konsolidieren und sie auf die umliegenden Vasallen auszudehnen, was nicht ohne Widerstand geschah. Problematisch gestaltete sich die Situation in Flandern, wo Philipp seit dem Beginn seiner Regierung um das Erbe seiner ersten Ehefrau, Isabella von Hennegau, streiten musste. Um den Grafen Balduin IX. von Flandern aus der Allianz mit den Plantagenets zu lösen, hatte er ihm im Vertrag von Péronne 1200 große Teile des Artois überlassen müssen. Graf Balduin starb 1204 als Kreuzfahrer in Griechenland und hinterließ nur Töchter. Die älteste Tochter und Erbin Johanna wurdrde von Philipp im Jahr 1212 mit dem portugiesischen Prinzen Ferdinand (Ferrand) verheiratet. Philipps Sohn, Prinz Ludwig, drängte darauf, das Erbe seiner Mutter Isabella antreten zu können, und zwang das flandrische Grafenpaar zur Herausgabe des Artois. In der Bretagne stärkte Philipp seinen Einfluss, indem er seinen Vetter Peter Mauclerc mit der Erbherzogin Alix verheiratete. Während des Erbfolgekrieges in der Champagne unterstützte er die Position der Gräfin Blanka und deren unmündigen Sohn Theobald IV. gegen ihre Gegner, auch hier zum Vorteil der königlichen Interessen.
    Im April 1213 wurde auf einem Hoftag in Soissons eine Invasion in England beschlossen. Die Chance, damit Johann Ohneland endgültig zu vernichten und gleichzeitig eine Vereinigung Englands mit Frankreich zu begründen, erschien günstig, da sich Johann durch eine aggressive Kirchenpolitik mit seinem Klerus überworfen hatte, was den Erzbischof von Canterbury zur Flucht nach Frankreich veranlasste. Dies hatte zur Folge, dass der Papst den englischen König seines Amtes enthob und ihn exkommunizierte. Philipp sah sich nun als Vollstrecker des päpstlichen Willens und sammelte sein Heer in Boulogne. Doch Johann war sich seiner Gefahr bewusst, unterwarf sich am 15. Mai 1213 in aller Form dem Papst, der ihm vergab, woraufhin die Invasion abgebrochen werden musste. Graf Ferrand von Flandern hatte während dieser Ereignisse nur halbherzig seine Unterstützung dem König geliehen und forderte danach eine finanzielle Entschädigung für den Verlust des Artois. Philipp und Ludwig wendeteten daher das in Boulogne zusammengestellte Heer nach Flandern, um Ferrand zu unterwerfen. Der Feldzug war zwar militärisch erfolgreich, bis Juni 1213 konnte Ferrand aus Flandern vertrieben und das Land unter Kontrolle gebracht werden. Lediglich der Verlust der Flotte im Hafen von Damme musste hingenommen werden. Der Graf von Flandern und mit ihm einige andere französische Vasallen wie die Grafen Rainald I. von Dammartin und Rudolf I. von Eu flohen nach England, wo sie zu Johann Ohnelland als ihrem neuen Lehnsherrn huldigten. Johann erkannte darin eine allgemeine Abfallbewegung der französischen Vasallen von ihrem König und rüstete zum entscheidenden Feldzug nach Frankreich, um die verloren gegangenen Festlandsbesitzungen der Plantagenets zurückzuerobern. Sein Verbündeter, Kaiser Otto IV., versammelte seinerseits sein Heer, um durch einen Sieg über Frankreich seine Lage gegenüber den Staufern in Deutschland zu wenden und den Thronstreit für sich zu entscheiden.
    Im Frühjahr 1214 landete Graf Ferrand mit einem englischen Kontingent unter dem Grafen William Longesée von Salisbury an der Küste Flanderns, eroberte einige Städte zurück und wartete auf das Heer des Kaisers, um sich mit diesem zu vereinen. Gleichzeitig war Johann Ohneland mit starken Truppen bei La Rochelle an der Küste des Poitou gelandet, eroberte das bretonische Nantes und marschierte in das Anjou vor. Prinz Ludwig beendete einstweilen den Kampf in Flandern und zog Johann entgegen. Am 2. Juli 1214 überraschte er ihn bei der Belagerung von Roche-aux-Moines, überfiel sein Heer und trieb es in das Poitou zurück. Johann musste dabei sein gesamtes Belagerungsgerät zurücklassen, womit ihm die weitere Fortführung des Eroberungsgszuges verwehrt wurde. Während Prinz Ludwig weiter gegen Johann vorging, versammelte Philipp seinen Heerbann, der sich hauptsächlich aus Rittern und Kommunalmilitzen der Île-de-France zusammensetzte, in Erwartung auf den Angriff des Kaisers. Mit den Bannern der Oriflamme und der königlichen Lilien an der Spitze marschierte er im Juli 1214 nach Flandern. Dort traf er an einem Sonntag dem 27. Juli bei der Ortschaft Bouvines auf das kaiserliche Heer. An dem wechselreichen Kampf nahm Philipp mit persönlichem Einsatz teil und wurde dabei von gegnerischen Rittern vom Pferd gezogen. Nur das rechtzeitige Eingreifen der königlichen Ritter verhinderte seine Gefangennahme. Die Entscheidung im Kampf wurde durch die Flucht des Kaisers und seiner Ritter herbeigeführt, die Grafen von Flandern, Dammartin und Salisbury wurden gefangen genommen.
    Der Sieg bei Bouvines war einer der entscheidendsten des Mittelalters. Philipp konnte darin seine Erfolge gegen die Plantagenets aus den Vorjahren verteidigen, Johann Ohneland erkannte am 18. September 1214 in Chinon in einem neuerlichen Waffensnstillstand die 1204 geschaffenen Verhältnisse an. Wenn auch der angevinische Krieg formell erst mit dem Vertrag von Paris 1259 beendet wurde, stellten die Plantagenets keine Gefahr mehr für das kapetingische Königtum dar. Im weiteren Verlauf dedes 13. Jahrhunderts waren Englands Könige hauptsächlich in Auseinandersetzungen mit ihren eigenen Baronen verwickelt, schon Johann musste ihnen 1215 die Magna Carta gewähren. Zugleich legte Philipp mit diesem Sieg den Grundstein zum Aufstieg der französischen Krone zur vorherrschenden Macht in Westeuropa beim gleichzeitig einsetzenden Verfall der kaiserlichen Macht. Den damit begründeten Wandel im Verhältnis zwischen Frankreich und dem Reich machte Philipp symbolisch deutlich, indem er den erbeuteten goldenen Trosswagen Ottos in die Kaiserpfalz nach Haguenau zu seinem Verbündeten Friedrich II. schickte und diesem dort die Reichsstandarte mit den gebrochenen Schwingen des Reichsadlers vor die Füße legen ließ.

    Letzte Jahre
    In den letzten zehn Jahren seines Lebens beschäftigte sich Philipp vorrangig mit dem Ausbau des Erreichten und der Reformierung der Verwaltungs- und Lehnsstrukturen seines Königreiches. Im Jahr 1216 eröffnete sich ihm sogar die Möglichkeit zu eiiner Vereinigung Englands mit Frankreich, als die dortigen Barone seinen Sohn Ludwig einluden, ihr König zu werden. Ludwig konnte fast das gesamte englische Königreich erobern, bis König Johann Ohneland starb. Dessen unmündiger Sohn Heinrich III. wurde aber umgehend von dem loyal gebliebenen William Marshal gekrönt und unter dem Schutz des Papstes gestellt. Philipp entzog darauf seinem Sohn die Unterstützung, der sich bis 1217 aus England zurückziehen musste.
    Ein weiteres für Frankreich bedeutendes Ereignis zu Philipps Lebzeiten spielte sich im Süden (Okzitanien) seines Königreiches ab. Dort herrschten vorwiegend kleine Allodialbesitzer, was einen gefestigten Vasallenverband, wie es ihn im Norden Frankreichs gab, nahezu ausschloss. Das kapetingische Königtum war hier allenfalls formal anerkannt, einige Gebiete standen bereits unter der Lehnshoheit der Krone von Aragón. War der nördliche Teil Frankreichs seit dem 11. Jahrhundert von der Kircrchenreform erfasst worden, so konnte der Klerus in Okzitanien die Forderungen nach apostolischer Lebensführung und der damit verbundenen Vorbildfunktion nicht erfüllen, weil die Kirchenreform nahezu spurlos an diesem Landstrich vorüberging. Seit dem 11. Jahrhundert füllte diese Lücke die neue Glaubensgemeinschaft der Katharer. Etwa ein Viertel der Bevölkerung der Grafschaft Toulouse war Mitglied dieser Bewegung. In der Führungsschicht war diese neue Religion recht verbreitet, was nicht zuletzt an der Ablehnung der den Zehnten fordernden Amtskirche Frankreichs lag.
    Die römische Amtskirche erklärte den Katharimus zur Häresie und rief 1208 zu einem Kreuzzug gegen die Katharer und ihre Unterstützer auf (Albigenserkreuzzug). König Philipp konnte trotz des Wunsches des Papstes sich nicht an diesem Krieg beteiligen, weil ihn seine Feldzüge gegen Johann von England vollkommen in Anspruch nahmen. Dennoch konnte er indirekt Einfluss auf den Verlauf des Kreuzzuges nehmen, indem er dessen Anführer Simon de Montfort Anweisungen erteilte. Montfort schlug am 113. September 1213 die Gegner des Kreuzzuges in der Schlacht bei Muret und konnte im Anschluss eine Herrschaft im Süden errichten, die er nach nordfranzösischem Vorbild einrichtete. Aber der Krieg zog sich in die Länge und Montfort wurde 1218 bei der Belagerung von Toulouse getötet. Sein Sohn war jedoch nicht fähig, den Kreuzzug erfolgreich fortzuführen. Im Jahr 1219 schickte Philipp daher seinen Sohn mit einem Kreuzritterheer in den Süden, ohne dabei bedeutende Fortschritte zu erzielen. Im Jahr 1222 schickte Philipp noch ein Heer unter der Führung des Erzbischofs von Bourges gegen den Grafen von Toulouse.
    Bevor er selbst einen Zug in den Süden beginnen konnte, starb Philipp am 14. Juli 1223 in Mantes, nach einem Umritt in der Normandie, und wurde in der Abtei Saint-Denis bestattet.

    Reformtätigkeit
    Neues Lehnsrecht
    Durch den Zusammenbruch des angevinisches Reichs und dem einhergegangenen Gewinn großer Territorien für die Krondomäne wurde die Krone Frankreichs zum größten Land besitzenden Herren des Landes. Ihr dadurch begründetes Übergewicht auf militärischem und wirtschaftlichem Gebiet erlaubte es Philipp nun, die herrschaftliche Autorität der Krone gegenüber dem Lehnsadel des Königreiches zu stärken. Damit begann eine Entwicklung des kapetingischen Königtums hin zu einer französischen Monarchiee, die alle Regionen des alten westfränkischen Reichs administrativ und jurisdiktionell erfasste. Zu diesem Zweck fand unter seiner Herrschaft ein grundlegender Wandel der seit fast dreihundert Jahren bestehenden feudalen Ordnung statt, indem der König nicht mehr als erster unter gleichen gegenüber den Lehnsfürsten auftrat, sondern nun eine gesetzgebende und richterliche Oberherrschaft forderte. Der Sanktionsbereich des königlichen Rechts (us et coutumes de France), das bis dahin nur auf die Krondomäne beschränkt war, wurde über das gesamte Königreich ausgedehnt. Mit dem Hofgericht stand eine zentrale juristische Instanz zur Verfügung, vor der zukünftig alle lehnsrechtlichen Fragen erörtert werden sollten. Die schrittweise Beschneidung der rechtlichen Stellung des Adels lag diesen Maßnahmen zu Grunde. Der wohl spektakulärste Lehnsprozess wurde gleich gegen den englischen König Johann Ohneland von 1200 bis 1202 geführt (s. o.). Um dem mächtigsten Lehnsadel entgegenzukommen, der sich nicht der Autorität des Hofgerichtes unterwerfen wollte, bildete Philipp mit dem Pairshof eine gesonderte juristische Instanz, in der die Pairs Rechtsstreitigkeiten untereinander entscheiden konnten.
    Die Krone behielt sich bei der Neugestaltung der Lehnsordnung wichtige Rechte vor. Zum Beispiel mussten sich fortan alle Erbinnen im Lande gegenüber der Krone eidlich dazu verpflichten, nur noch mit der ausdrücklichen Zustimmung des Königs zu heiraten, was der Krone eine wirksame Einflussmöglichkeit in der Territorialpolitik des Landes sicherte. Ein spektakuläres Beispiel dieser Art war das der Gräfin Blanka von Champagne, die 1201 einen solchen Schwur leistete und ihre unmündige Tochtter damit faktisch unter die Vormundschaft des Königs stellte. Als Garantiemächte dieses Eides wurden die eigenen Vasallen der Gräfin verpflichtet, die versprachen, zugunsten der Krone gegen die Gräfin vorzugehen, wenn sie den Eid brechen solltete. Weiterhin wurde das Prinzip der ligischen Treue (homagium ligium) als rechtsverbindlich erklärt, wonach ein Vasall, der Lehen von mehreren Herren empfangen hat, nur einem von diesen zur Heerfolge verpflichtet war. Sollte einer der Lehnsherren die Krone selbst sein, so gebührte ihr der Vorrang in der ligischen Treue. Solche Maßnahmen fanden im ganzen Land ihre Anwendung, was eine weitestgehende Auflösung althergebrachter Lehnsbande zugunsten der Position der Krone zur Folge hatte. Der Begriff des Lehens selbst erfuhr dadurch einen allmählichen Definitionswandel. Zunehmend empfing die Krone das Homagium, ohne dass sie im Gegenzug ein Dienstgut mit Befugnissen zur Rechtsausübung verlieh. Stattdessen vergab sie bloße Geldlehen, was für den Lehnsnehmer eine Einnahmequelle eröffnete, für die er sich im Gegenzug der Krone verpflichtete.
    Um zusätzlich die wirtschaftliche Basis des Adels zu verringern, wurden Maßnahmen erlassen, die zu Teilungen von Besitzrechten führten. Im Jahr 1209 erließ das Hofgericht dazu eine neue Regelung des Erbteilungsrechts. War es vorher üblich, dass ein jüngerer Sohn einer Familie sein geerbtes Gut vom älteren Bruder als Lehen empfing, mussten nun beide für ihr Erbe gegenüber der Krone huldigen. 1214 wurde die Bestimmung erlassen, wonach das Wittum einer Witwe mindestens die Hälfte der Güter des Mannes ausmachen musste, was für dessen Erbe zusätzliche wirtschaftliche Einbußen bedeutete.
    Die daraus resultierenden sozialen Veränderungen für den Adel banden diesen seit der Zeit Philipps in immer stärker werdenden Maße an die Krone. Gefördert wurde diese Entwicklung durch die zunehmende Verwendung von Söldnern durch die Krone. Dies war zwar kostenintensiver, machte aber den König in militärischen Belangen unabhängiger vom Vertrauen auf die Heerfolgepflicht seiner Vasallen. Der gepanzerte Adelsreiter spielte weiterhin in der Kriegführung Frankreichs bis in das Spätmittelalter eine zentrale Rolle, wurde nun aber durch seine zunehmende wirtschaftliche Abhängigkeit zum König stärker an ihn und seine Hofhaltung gebunden.

    Verwaltungsgeschichte
    Zur Konsolidierung dieser neuen Rechtsordnung trieb Philipp die Etablierung einer einheitlichen königlichen Verwaltung im ganzen Land voran. Die drei wichtigsten Hilfsmittel dazu waren die Schriftlichkeit der Verwaltung, ein Korps verlässlicher Amtsträger und ein geordnetes Finanzwesen.
    Philipp ordnete als erster französischer König eine umfangreiche Kodifizierung und Archivierung aller Urteile und Erlasse des Hofgerichtes an. War es bisher üblich, den Standort des königlichen Archivs an den des Königs zu binden, richtete Philipp es an einem festen Platz in Paris ein (Trésor des chartes). Diese Maßnahme war dem Verlust des Archivs in der Schlacht von Fréteval 1194 geschuldet und legte damit den Grundstein für die Entstehung des französischen Nationalarchivs. Darüber hinaus wichen die umständlich formulierten Urkunden früherer Jahrhunderte knapp gehaltenen königlichen Mandaten, die in Kopien im Archiv aufbewahrt wurden.
    Philipp II. bemühte sich auch dort Präsenz zu zeigen, wo er nicht anwesend war. Bereits sein Vater hatte die Krondomäne in kleinere Verwaltungseinheiten, den sogenannten Prévoté (Vogteien), eingerichtet. Ihren Ausbau betrieb Philipp fort und ergänzte sie durch zusätzliche Instanzen, indem mehrere Prévoté einem Amtsbezirk untergeordnet wurden. Nördlich der Loire war dies die Bailliage und südlich die Sénéchaussée (siehe Bailliage und Sénéchaussée). Die Baillis beziehungsweise die Seneschalle vertraten fortan in den jeweils so entstandenen Amtsbezirken die Autorität der Krone und vertraten diese in Rechtsangelegenheiten. Die ihnen nun untergeordneten Prévoté standen ihnen dabei als polizeiliche Vollzugsorgane zur Seite. Der wesentliche Unterschied zwischen Bailli und Seneschall bestand darin, das Ersterer direkt vom König ernannt wurde, während das Amt des Seneschalls weitgehend in der Hand adliger Familien erblich blieb.
    Der dafür benötigte Verwaltungsapparat trieb einerseits das dafür benötigte Geld ein, verschlang es aber auf der anderen Seite wieder, sodass Strafgelder, Sondersteuern, Wegnahme jüdischer Vermögen (Ausweisung der Juden aus Frankreich 1182) und Wegezoll (Pèage) diese dadurch entstandenen Haushaltslöcher stopfen mussten. Eine reine Agrarwirtschaft konnte das nicht mehr leisten, vielmehr mussten Handel, Gewerbe und Geldumlauf zusammenwirken.

    Paris
    Unter Philipps Herrschaft avancierte Paris endgültig zur zentralen Hauptresidenz des französischen Königtums und damit zur Hauptstadt des Landes. Er erweiterte die Königspfalz auf der Île de la Cité zu einem repräsentativen Palast (Palais de lla Cité), dem er das Gebäude des königlichen Archivs angliederte, womit der Stadt nun auch die Rolle des administrativen Zentrums des Königreiches zukam. Zur Förderung der wirtschaftlichen Prosperität gewährte er der Stadt 1181 das Messeprivileeg und nur zwei Jahre später wurden die ersten beiden Markthallen gebaut, aus denen das Quartier des Halles hervorging. Im Jahr 1185 gab Philipp den Befehl zur Pflasterung der wichtigsten Straßen, errichtete bis 1214 einen neuen Turm für die Burg des Louvre und begann mit dem Bau einer neuen Stadtmauer, die mit mehreren Türmen (u. a. Tour de Nesle) gesichert wurde.
    Mit dem Erlass des Scholarenprivilegs im Jahr 1200 stellte Philipp die Schüler und Magister des Quartier Latin unter königlichen Schutz. Damit begründete er deren juristische Autonomie, was in den kommenden Jahren zur Bildung der Universität von Paris führte. Die daraus mit dem Bischof von Paris resultierenden Unklarheiten bezüglich der Rechtskompetenzen in der Stadt wurden mit der 1222 ausgearbeiteten Forma pacis zugunsten der Krone neu definiert.

    Philipp heiratete Königin Isabella von Hennegau am 28 Apr 1180 in Abtei Sainte Trinité zu Bapaume. Isabella (Tochter von Balduin V. von Hennegau und Gräfin Margarete I. von Elsass (von Flandern)) wurde geboren in ? 23 Apr 1170 in Lille; gestorben am 15 Mrz 1190 in Paris, France; wurde beigesetzt in Notre Dame de Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 146. König Ludwig VIII. von Frankreich, der Löwe  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 5 Sep 1187 in Paris, France; gestorben am 8 Nov 1226 in Montpensier.

    Philipp heiratete Prinzessin Ingeborg von Dänemark am 15 Aug 1193 in Kathedrale, Amiens, Frankreich. Ingeborg (Tochter von König Waldemar I. von Dänemark, der Grosse und Königin Sophia von Dänemark (von Minsk)) wurde geboren in cir 1175; gestorben am 29 Jul 1236 in Corbeil; wurde beigesetzt in Saint-Jean-sur-l’Isle bei Corbeil. [Familienblatt] [Familientafel]

    Philipp heiratete Agnes-Maria von Andechs (von Meranien) in 1196. Agnes-Maria (Tochter von Graf Berthold III. (IV.) von Andechs (von Diessen) und Agnes von Rochlitz) wurde geboren in cir 1172; gestorben in 18 oder 19 Jul 1201 in Poissy, FR; wurde beigesetzt in Benediktinerkloster St. Corentin-lès-Mantes. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 147. Prinz Philipp Hurepel von Frankreich (Kapetinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1200; gestorben in Jan 1234.

  21. 88.  Prinzessin Alix von FrankreichPrinzessin Alix von Frankreich Graphische Anzeige der Nachkommen (48.Adela5, 22.Theobald4, 8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in 1170; gestorben in nach 1218.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Vexin; Gräfin von Vexin

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alix_von_Frankreich,_Gräfin_von_Vexin

    Alix von Frankreich (* 1160 oder wohl 1170; † nach 1218) war eine französische Königstochter aus dem Haus der Kapetinger; sie war als Ehefrau von Richard Löwenherz vorgesehen, Gerüchten zufolge aber die Mätresse von Richards Vater, des englischen Königs Heinrich II.

    Herkunft
    Alix war, der Darstellung von Père Anselme, Runciman und Schwennicke (siehe unten) folgend, die wohl 1170 geborene Tochter von König Ludwig VII. von Frankreich (* 1120, † 1180) aus seiner dritten Ehe mit Adela von Champagne (* wohl 1140, † 1206), Tochter des Grafen Theobald II., und damit die jüngere Schwester des späteren Königs Philipp II.

    Nach Ansicht von Lappenberg/Pauli und Obermeier hingegen war sie eine deutlich früher geborene Tochter von Ludwig VII. Nach Père Anselme und Schwennicke käme dafür nur eine 1160 geborene Alix oder Adelheid aus Ludwigs zweiter Ehe, der mit Konstanze von Kastilien (* wohl 1140, † 1160), Tochter des Königs Alfons VII., in Frage, von der allerdings beide berichten, dass sie jung und kurz nach ihrer Mutter starb[1] bzw. im Jahr 1160 geboren wurde und das Jahresende nicht erlebte[2].

    Die Jahre in England (nach Père Anselme u. a.)
    Am 30. September 1174 vereinbarten ihr Vater und König Heinrich II. von England (* 1133, † 1189) eine Heirat mit Richard (* 1157, † 1199), dem dritten (und zweiten lebenden) Sohn des Engländers, nachdem ihre ältere Halbschwester Margarete (* 1158, † 1197) seit 1172 bereits mit Richards älterem Bruder, dem Kronprinzen Heinrich (* 1155, † 1183) verheiratet war. Nach dem Tod ihres Vaters (1180) und des Kronprinzen Heinrich (1183) kam Alix wohl 1185 und damit 15-jährig an den englischen Hof[3] (ihre Halbschwester Margarete, Heinrichs Witwe, heiratet Ende 1186 den ungarischen König Béla III.). Richard, der sich ohnehin im Widerstand zu seinem Vater befand, weigerte sich jedoch, Alix zu heiraten, so dass die Ehe entgegen den Abmachungen nicht geschlossen werden konnte. Und da der König die abgelehnte Braut auch nicht in ihre Heimat zurückkehren ließ, „liefen allerlei hässliche Gerüchte um, dass [König] Heinrich selbst mit ihr allzu vertrauten Umgang pflege.“[4]

    1189 bekräftigen Heinrich II. und Philipp II., seit 1180 der Nachfolger Ludwigs VII., im Vertrag vom Colomiers (heute im Département Haute-Garonne) ihre Absicht, Richard und Alix zu verheiraten. Doch Richards militärischer Sieg über seinen Vater und dessen Tod im gleichen Jahr, sein Regierungsantritt und die Befreiung von Eleonore von Aquitanien (* um 1122, † 1204), der lange Jahre festgesetzten Mutter des neuen Königs, wandte das Blatt endgültig zu Ungunsten der jungen Französin. Eleonore wünschte „jetzt, da Heinrichs Tod sie aller Zurückhaltung entledigte, ihren Lieblingssohn nicht mit einem Mitglied einer Familie verbunden zu sehen, die sie hasste, und noch dazu mit einer Frau, von der sie glaubte, dass sie die Geliebte ihres Mannes gewesen war. Ihr lagen die Interessen ihrer heimatlichen Guyenne am Herzen; sie hatte deshalb beschlossen, ihn mit einer Prinzessin von Navarra zu verheiraten…“. Und Richard fügte sich.

    Mitte 1190 brachen Richard und Philipp II. von Frankreich gemeinsam zum Dritten Kreuzzug auf. Sie trafen sich in Messina, wo sie am 8. Oktober das weitere Vorgehen besprachen. Als Philipp bei dieser Gelegenheit „abermals die Frage von Alices Heirat zur Sprache brachte, lehnte Richard es ab, sie überhaupt in Betracht zu ziehen, und gab als Grund Alices schlechten Ruf an“. Im Frühjahr 1191, nach der Überwinterung in Messina, war Philipp bereit, „alle seine Zwistigkeiten mit Richard beiseite zu schieben, und erklärte ihn in aller Form für frei, zu heiraten, wen immer er wolle. So ging Philipp in einer Stimmung allgemeinen Wohlwollens am 30. März 1191 mit allen seinen Truppen von Messina in See. Sobald er den Hafen verlassen hatte, trafen Königin Eleonore und Prinzessin Berengaria [von Navarra] dort ein.“ Die Ehe zwischen Richard und Berengaria wurde am 12. Mai 1191 in Limassol auf Zypern geschlossen.

    Alix saß weiterhin im fernen England fest. Erst als Richard nach dem Kreuzzug und seiner Gefangenschaft auf Trifels 1194 wieder nach England zurückgekehrt war, durfte sie Anfang 1195 nach Frankreich zurückkehren.

    Eine andere Jugend
    Nach Lappenburg (S. 152) wurden Alice und Richard bereits im Jahr 1167 miteinander verlobt, allerdings verzichtet er darauf, das Geburtsjahr der Prinzessin zu erwähnen. Mit Rückgriff auf Père Anselme wäre nun anzunehmen, dass die Verlobte mit jener Alix (oder Adelheid) identisch ist, die 1160 als jüngere Tochter aus Ludwigs Ehe mit Konstanze von Kastilien geboren wurde – sofern man außer Acht lässt, dass Père Anselme für diese Tochter angibt, dass sie kurz nach ihrer Mutter († 1160) starb.

    Zum Jahr 1177, also zehn Jahre später, schreibt Lappenburg, dass Alice „sich schon seit längerer Zeit in Heinrichs Hut“ befand, „ohne dass dieser Ernst machte, sie dem Sohne zu vermählen“, sowie: „Schon seit einiger Zeit nämlich hatte er [Heinrich II.] durch Gesandte über die Mitgift verhandeln lassen, welche seine Söhne Heinrich und Richard durch Verheiratung mit den Töchtern Ludwigs erhalten sollten. Für die einen nahm er das Vexin in Anspruch und für Richard … die Stadt Bourges mir der Grafschaft Berry“.[5] Um der Umsetzung der Vereinbarung Nachdruck zu verleihen, versicherte sich Ludwig des Beistands des päpstlichen Legaten Peter von St. Chrysogonus, ehemaliger Bischof von Meaux (1172–1174) und Kardinal, „der unvermutet die Länder des Königs von England mit dem Interdikt bedrohte, wenn er nicht sogleich seine Einwilligung zur Heirat geben würde.“

    „Am 11. September traf Heinrich mit dem Kardinal zu Rouen zusammen, der die Ausführung seiner Drohung so lange hinausschob, bis eine Verhandlung mit dem König von Frankreich stattgehabt haben würde. Dazu kam es denn auch schon am 21. September zwischen Ivry und Nonancourt. Heinrich versprach nochmals, dem Verlangen seines Lehnherrn nachkommen zu wollen, und schloss mit ihm einen Freundschaftsvertrag …“[6]

    Über die Bekräftigung der Verlobung durch Heinrich II. kurz vor seinem Tod (1189), das heißt insbesondere die Nichterfüllung der Abmachung weitere 12 Jahre lang sowie die schlussendliche Aufkündigung der Vereinbarung durch Richard im Jahr darauf herrscht in der Literatur Einigkeit.

    Die Jahre in Frankreich
    Nach der Rückkehr seiner (Halb-)Schwester fand Philipp II. für sie recht schnell einen Ehemann. Am 20. August 1195 heiratete sie den Grafen Wilhelm von Ponthieu, den Sohn und Erben des Grafen Jean I. († 1191) aus dem Haus Montgommery und der Beatrice de Saint-Pol. 1197 wird sie zur Gräfin von Vexin ernannt und am 17. April 1199 als Mutter eines Mädchens erwähnt: Ihre und Wilhelms Tochter ist Marie de Ponthieu, die als einziges Kind auch Erbin des Ponthieu (aber nicht des Vexin) werden wird.

    Alix in den zeitgenössischen Quellen
    Robert von Torigni († 1186): 1160 stirbt "Constantia regina Franciæ" im Kindbett[7].
    Alberich von Trois-Fontaines († nach 1252) nennt "reginam Margaretam Anglie et comitissam Aaliz" als Kinder Ludwigs VII. und seiner zweiten Ehefrau, und fügt hinzu, das Alix mit "Guilelmus comes de Pontivo" verheiratet gewesen sei[8]
    Rodericus Ximenes († 1247) nennt "Adelodis" als Tochter von "Ludovico Regi Francorum" und seiner Ehefrau "Elisabeth" (fälschlich für Constantia), mit dem Hinweis, dass sie den "Comitis de Pontivo" heiratete[9]
    Roger von Hoveden († wohl 1201) berichtet, dass die Verlobung von Richard und der Tochter Ludwigs erstmals 1161 vorgeschlagen wurde, als Richards älterer Bruder Heinrich mit ihrer Schwester Margarete verlobt wurde[10]
    Gervasius erwähnt die Verlobung von "Ricardus…filius regis Anglæ" und "filiam regis Franciæ quam habuit de filia regis Hispanorum" für das Jahr 1169[11]
    Benedikt von Peterborough († 1194) erwähnt für den "XI Kal Oct 1177" die Verlobung von "rex Anglie…Ricardus comes Pictaviæ filius eius" und "regi Franciæ…filiam" als Teil des gleichzeitig geschlossenen Friedensvertrages (I 1177, p. 191); darüber hinaus berichtet er, dass die Verlobung von "Alesia soror eius [Philippi regis Franciæ]" und Richard 1189 erneuert wurde[12]
    Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Alix ist Nebenfigur in James Goldmans Theaterstück Der Löwe im Winter. In der gleichnamigen, Oscarprämierten Verfilmung aus dem Jahr 1968 wird sie von Jane Merrow verkörpert.

    Name:
    Die Kapetinger (französisch Capétiens), in moderner Umschreibung auch einfach Haus Capet genannt, sind ein dem Ursprung nach fränkisches Adelsgeschlecht, das als Nachfolger der Merowinger und der Karolinger besonders von der Historiographie Frankreichs als das dritte französische Herrschergeschlecht betrachtet wird. Als Könige der Franken (reges Francorum) und ab dem 13. Jahrhundert als Könige von Frankreich (reges Franciae) spielten die Kapetinger eine herausragende Rolle bei der Herausbildung der aus dem westfränkischen Teilreich (Francia occidentalis) hervorgegangenen französischen Nation und bei der Begründung des französischen Zentralstaates.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kapetinger

    Geburt:
    Es gibt Quellen die sagen 1160, aber es ist wohl 1170 ?

    Titel (genauer):
    Der Vexin ist eine Landschaft im Nordwesten Frankreichs. Sie besteht aus dem Vexin normand westlich der Epte und dem Vexin français östlich des Flusses. Vexin ist mehr ein geografischer als politischer oder historischer Begriff. Der Vexin erstreckt sich in West-Ost-Richtung zwischen Pontoise und Rouen, in Nord-Süd-Richtung zwischen Beauvais und der Seine. Fünf Départements teilen sich den Vexin: Val-d’Oise, Yvelines, Oise, Eure und Seine-Maritime. Der Name rührt vom gallischen Stamm der Veliocasses her (Pagus Veliocassinus), die in etwa diese Region besiedelten.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Vexin

    Alix heiratete Graf Wilhelm IV. von Ponthieu (Talvas) (von Montgommery) am 20 Aug 1195. Wilhelm (Sohn von Graf Johann I. von Ponthieu und Beatrix von Saint-Pol (Haus Candavène)) wurde geboren in 1179; gestorben am 4 Okt 1221. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 148. Gräfin Marie von Ponthieu (von Montgommery)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 17 Apr 1199; gestorben am 21 Sep 1250 in Abbeville, Frankreich.

  22. 89.  Prinzessin Agnes (Anna) von Frankreich (Kapetinger)Prinzessin Agnes (Anna) von Frankreich (Kapetinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (48.Adela5, 22.Theobald4, 8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in 1171; gestorben in cir 1240.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_von_Frankreich_(1171–1240) (Okt 2017)

    Anfang 1178 besuchte Graf Philipp I. von Flandern auf seiner Rückreise aus dem Heiligen Land Konstantinopel. Kaiser Manuel I. Komnenos, der bereits 1147 Ludwig VII. während des Zweiten Kreuzzugs empfangen hatte, wurde vermutlich bei diesem Besuch davon überzeugt, dass es wünschenswert sei, Frankreich zum Verbündeten zu haben. Im Winter 1178/79 reisten Philipp und eine kaiserliche Gesandtschaft unter Führung des Genuesen Baldovino Guercio,[1] an den französischen Hof ab, um die Ehe zwischen Agnes und Alexios II. Komnenos, Manuels Sohn und Erben, zu vermitteln. Bereits 1171 hatte Papst Alexander III. diese oder eine ähnliche Verbindung favorisiert.[2]

    Ein Flottille von fünf Schiffen brach Ostern 1179 in Montpellier mit Agnes an Bord auf, in Genua stießen 14 weitere Schiffe dazu, die erneut von Baldovino Guercio kommandiert wurden[3]. Bei ihrer Ankunft in Konstantinopel im Spätsommer 1179 wurde Agnes mit aufwendigen Festivitäten empfangen, darunter einer Rede von Erzbischof Eustathios von Thessalonike[4] und vermutlich auch kunstvollen Versen eines anonymen Autors, die manchmal als Eisiterion bezeichnet werden..
    Wilhelm von Tyrus schreibt, Agnes sei bei ihrer Ankunft in Konstantinopel 8 Jahre alt gewesen, Alexios 13 (tatsächlich wurde Alexios am 10. September 1167 geboren, er war also 12 Jahre alt, zu Agnes’ Geburtsdatum gibt es keine andere Quelle). Falls sie wirklich 8 Jahre alt war, so war sie nach der Auffassung des 12. Jahrhunderts drei Jahre zu jung für die Ehe[5]. Wilhelm scheint die Zeremonie, bei der er anwesend war, jedoch als vollumfängliche Hochzeit zu beschreiben (matrimonii legibus ... copulare), worin ihm einige nichtbyzantinische Quellen und auch viele moderne Autoren folgen[6]. Die Feierlichkeiten fanden am 2. März 1180 in der Trullos-Halle im Großen Palast statt. Agnes wurde dabei offiziell in Anna umgetauft. Eustathios schrieb anlässlich der Feier eine Rede mit dem Titel Rede auf die öffentlichen Feiern zur Verlobung der zwei königlichen Kinder.[7] Die Zeremonie fand ungefähr einen Monat nach der Hochzeit von Alexios‘ Halbschwester Maria Komnene mit Rainer von Montferrat statt.
    Am 24. September 1180 starb Manuel und Alexios folgte ihm als Kaiser. Aufgrund seiner Jugend übte seine Mutter Maria von Antiochia in dieser Zeit wesentlich mehr Einfluss auf die Staatsgeschäfte aus als Alexios oder gar Anna. 1183 wurde Maria vovon Andronikos I. Komnenos abgelöst, einem Vetter Manuels, dessen Ambitionen auf den Thron bekannt waren. Ihm werden die Schuld am Tod Maria Komnenes (Juli 1182), Rainer von Montferrats (August 1182) und Maria von Antiochias (1183) zugeschrieben. Andronikos wurde zum Mitkaiser ernannt, im Oktober ließ er Alexios erdrosseln.

    Ehe mit Andronikos I.
    Anna war nun eine 12-jährige Witwe, allerdings nicht lange, da der etwa 65-jährige Andronikos Ende des Jahres ihr zweiter Ehemann wurde.
    Andronikos war bereits einmal verheiratet gewesen, der Name dieser Ehefrau ist unbekannt. Zudem hatte er sexuelle Beziehungen zu zwei Nichten, Eudokia Komnene und Theodora Komnene, sowie Philippa von Antiochia, der Tochter von Konstanze von Antiochia und Raimund von Poitiers, die als Schwester Maria von Antiochas eine Tante Alexios II. war. Andronikos hatte von seiner ersten Ehefrau zwei Söhne, sowie eine Tochter und einen Sohn von Theodora.
    Anna war nun zwei Jahre lang Kaiserin, bis Andronikos im September 1185 abgesetzt wurde. Er floh mit Anna und einer weiteren Geliebten, die als Maraptike bekannt ist, vor dem Volksaufstand aus Konstantinopel, wurden aber in Chele in Bithynien am Schwarzen Meer, wo sie per Schiff auf die Krim fliehen wollten, aber wegen ungünstiger Winde festgehalten wurden, gestellt. Andronikos wurde gefangen genommen und in die Hauptstadt gebracht,[8] wo er am 12. September 1185 öffentlich getötet wurde.

    Theodoros Branas
    Anna überlebte Andronikos’ Sturz und Tod und verschwand danach acht Jahre aus den Annalen. Erst 1193 berichtete ein westeuropäischer Chronist, sie sei nun (23 Jahre alt) die Geliebte von Theodoros Branas[9], einem Feldherrn, der an der Nordgrenze des Reiches kämpfte. Sie waren nicht verheiratet, vielleicht weil sie ihr durch die Ehe mit einem Bürgerlichen ihre Mitgift verloren hätte.
    Im Sommer 1204 schließlich heirateten sie auf Druck des Lateinischen Kaisers Balduin I.[10] Theodoros Branas kämpfte weiter für das Lateinische Kaiserreich, zuletzt wird im Jahr 1219 von ihm berichtet, von Agnes war zu dieser Zeit und danach nicht mehr die Rede.
    Agnes und Theodoros hatten mindestens eine Tochter, die Narjot de Toucy († 1241) heiratete.[11]
    Von König Philipp II., Annas Bruder und König von Frankreich von 1180 bis 1223, wird nicht berichtet, dass er sich um das Schicksal seiner Schwester nach ihrer Abreise nach Konstantinopel noch einmal gekümmert habe.

    Name:
    Die Kapetinger (französisch Capétiens), in moderner Umschreibung auch einfach Haus Capet genannt, sind ein dem Ursprung nach fränkisches Adelsgeschlecht, das als Nachfolger der Merowinger und der Karolinger besonders von der Historiographie Frankreichs als das dritte französische Herrschergeschlecht betrachtet wird. Als Könige der Franken (reges Francorum) und ab dem 13. Jahrhundert als Könige von Frankreich (reges Franciae) spielten die Kapetinger eine herausragende Rolle bei der Herausbildung der aus dem westfränkischen Teilreich (Francia occidentalis) hervorgegangenen französischen Nation und bei der Begründung des französischen Zentralstaates.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kapetinger

    Geburt:
    Agnes war die jüngste Tochter von Ludwig VII., König von Frankreich, und Adela von Champagne. Sie war die Schwester von König Philipp II. von Frankreich und unter dem Namen Anna Ehefrau der byzantinischen Kaiser Alexios II. Komnenos und Andronikos I. Komnenos.

    Agnes heiratete Kaiser Alexios II. Komnenos (Byzanz, Komnenen) am 2 Mrz 1180. Alexios (Sohn von Kaiser Manuel I. Komnenos (Byzanz, Trapezunt) und Maria (Xene) von Antiochia (Poitiers)) wurde geboren am 10 Sep 1169; gestorben in Okt 1183. [Familienblatt] [Familientafel]

    Agnes heiratete Andronikos I. Komnenos (Byzanz, Komnenen) in 1183. Andronikos (Sohn von Isaak Komnenos (Byzanz, Komnenen)) wurde geboren in cir 1122; gestorben am 12 Sep 1185 in Konstantinopel. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Theodoros Branas. [Familienblatt] [Familientafel]


  23. 90.  Gräfin Ida von Elsass Graphische Anzeige der Nachkommen (51.Maria5, 24.Stephan4, 8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in 1160/61; gestorben am 21 Apr 1216.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Boulogne (1173)

    Ida heiratete Gerhard III. von Geldern in 1181. Gerhard (Sohn von Heinrich I. von Geldern und Agnes von Arnstein) gestorben in 1181. [Familienblatt] [Familientafel]

    Ida heiratete Herzog Berthold (Berchtold) IV. von Zähringen in 1183. Berthold (Sohn von Herzog Konrad I. von Zähringen und Clementia von Namur) wurde geboren in cir 1125; gestorben am 8 Dez 1186. [Familienblatt] [Familientafel]

    Ida heiratete Graf Rainald I. von Dammartin (Haus Mello) in 1191. Rainald (Sohn von Graf Aubry II. (Alberich) von Dammartin (Haus Mello) und Mathilde (Mathildis, Mahaut, Mabile) von Clermont) wurde geboren in cir 1165; gestorben in 1227. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 149. Gräfin Mathilde von Dammartin (Haus Mello)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1259.

  24. 91.  Mathilda von Elsass (von Flandern)Mathilda von Elsass (von Flandern) Graphische Anzeige der Nachkommen (51.Maria5, 24.Stephan4, 8.Adela3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in 1170; gestorben am 16 Okt 1210.

    Mathilda heiratete Herzog Heinrich I. von Brabant (Löwen) in 1179. Heinrich (Sohn von Gottfried III. von Löwen und Margarete von Limburg) wurde geboren in cir 1165; gestorben am 5 Sep 1235 in Köln, Nordrhein-Westfalen, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 150. Margareta von Brabant  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1192; gestorben in 1231.
    2. 151. Mathilde von Brabant  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1195; gestorben am 21 Dez 1267.
    3. 152. Herzog Heinrich II. von Brabant (von Löwen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1207; gestorben am 1 Feb 1248 in Löwen, Brabant; wurde beigesetzt in Villers-la-Ville.
    4. 153. Elisabeth von Brabant  Graphische Anzeige der Nachkommen

  25. 92.  König Heinrich von England (Plantagenêt), der Jüngere König Heinrich von England (Plantagenêt), der Jüngere Graphische Anzeige der Nachkommen (53.Heinrich5, 25.Matilda4, 10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren am 28 Feb 1155; gestorben am 11 Jun 1183.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1170 bis 1183, England; Mitkönig von England (Angevinische Dynastie - Haus Plantagenet)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_der_Jüngere_(England)

    Heinrich der Jüngere (* 28. Februar 1155; † 11. Juni 1183), auch genannt der junge König (englisch: the young King; französisch: le jeune roi), war ein König von England aus dem Haus Plantagenet. Er war der zweite Sohn des Königs Heinrich II. († 1189) und dessen Ehefrau Eleonore von Aquitanien († 1204).

    Leben
    Als er nur wenige Monate alt war, ließ sein Vater im April 1155 in Wallingford die englischen Barone auf ihn und seinen älteren Bruder Wilhelm einschwören, um ihnen die Erbfolgerechte in England zu sichern. Nach dem frühen Tod Wilhelms 1156 rückte Heinrich zum neuen Haupterben seines Vaters auf. Bis zu seinem siebten Lebensjahr wurde er von Thomas Becket erzogen. Im Zuge eines Ausgleichs seines Vaters mit König Ludwig VII. von Frankreich leistete der junge Heinrich im Oktober 1160 in Gisors den Lehnseid für die Normandie und wurde im folgenden November mit der Prinzessin Margarethe verheiratet. Von seinem Vater erhielt Heinrich 1169 die auf dem Festland liegenden Besitzungen der Familie um Normandie, Anjou und Maine übertragen, wofür er erneut König Ludwig VII. huldigen musste.
    Am 14. Juni 1170 wurde Heinrich vom Erzbischof Roger von York in der Westminster Abbey zum König von England gekrönt. Die Krönung war eine Machtdemonstration seines Vaters gegenüber dem Erzbischof von Canterbury, Thomas Becket, mit dem sich Heinrich II. in einem erbitterten Streit befand, der mit der Ermordung Beckets im Dezember des gleichen Jahres seinen Höhepunkt erreichte. Heinrich der Jüngere wurde am 27. August 1172 in der Kathedrale von Winchester ein zweites Mal gekrönt.[1]
    Doch bei der tatsächlichen Machtübergabe an seine Söhne legte Heinrich II. ein überaus zögerliches Verhalten an den Tag, was Heinrich zusammen mit seinen Brüdern Richard (der spätere Richard I. Löwenherz) und Gottfried sowie ihrer Mutter 1173 zur Rebellion gegen den Vater bewegte. Unterstützt wurden sie dabei von König Ludwig VII., der sich davon eine Schwächung der Plantagenets erhoffte, Graf Philipp I. von Flandern und König Wilhelm I. von Schottland. Zusammen mit seinem Schwiegervater belagerte Heinrich im April 1173 die Burg von Verneuil, während zugleich der Graf von Flandern Rouen belagerte. Die Revolte wurde jedoch von Heinrich II. schnell niedergeschlagen, der 20.000 Brabanzonen anheuerte und im August 1174 Rouen entsetzte, bis in das Poitou vorstieß und Saintes nahm, wo er seine Frau Eleonore gefangen setzte. Nachdem Richard die Waffen niedergelegt hatte, ergaben sich auch Heinrich und Gottfried und versöhnten sich am 30. September 1174 mit ihrem Vater in Montlouis.
    Im November 1179 nahm Heinrich an der Krönung Philipps II. von Frankreich in Reims teil und beteiligte sich anschließend mit 500 Rittern am Turnier von Lagny-sur-Marne, welches vom Grafen Heinrich I. von Champagne veranstaltet wurde und mit über 3000 beteiligten Rittern eines der größten Turniere des Mittelalters war.
    Heinrichs Verhältnis zum Vater blieb spannungsreich, da der Jüngere weiterhin eine Beteiligung an der Macht verlangte. Um seinem Sohn entgegenzukommen, forderte Heinrich II. zu Weihnachten 1182 in Caen seine jüngeren Söhne Richard und Gottfrieed dazu auf, ihrem ältesten Bruder für ihre jeweiligen Besitzungen auf dem Festland zu huldigen. Beide lehnten dies ab, worauf es nun zum Krieg zwischen den Brüdern kam. Heinrich verbündete sich mit Gottfried und gemeinsam griffen sie Richard an. Angeblich war Gottfried die treibende Kraft hinter Heinrich, da er Richard um das reiche Aquitanien beneidete. Zu Richards Gunsten schritt der Vater ein, weshalb Heinrich nun bei seinem Schwager König Philipp II. um Hilfe bat, der ihm auch Söldner schickte.
    Inmitten der Kämpfe erkrankte Heinrich plötzlich im Mai 1183 an der Ruhr, starb in der Burg Martel an der Dordogne und wurde in der Kathedrale von Rouen bestattet.
    Heinrich war ein ausgiebiger Anhänger der höfischen Kultur und stand ganz im ritterlichen Geist seiner Zeit. Sein Tutor war der berühmte Ritter William Marshal, von dem er 1173 selbst die Schwertleite empfing und der ihm auch bis zum Tod beistand. Heinrichs Tod wurde unter anderem von Bertran de Born lyrisch betrauert. Da sein Bruder Gottfried von der Bretagne ebenfalls 1186 noch vor dem Vater starb, sollte Richard Löwenherz als Haupterbe nachfolgen. Heinrichs Witwe wurde 1186 mit König Béla III. von Ungarn verheiratet.



    Literatur
    • Lindsay Diggelmann: Marriage as Tactical Response: Henry II and the Royal Wedding of 1160. In: The English Historical Review, Bd. 119 (2004), S. 954–964.
    Weblinks
     Commons: Heinrich der Jüngere – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Anmerkungen
    1 In zeitgenössischen Dokumenten wurde der jüngere Heinrich auch „Heinrich III.“ (Henricus tertius) genannt, da er aber nie Alleinherrscher wurde wird er in Königslisten der modernen Geschichtsschreibung in der Regel ignoriert. Siehe dazu: Gesa Regis Henrici Secundi Benedicti Abbas, Band 1, hrsg. von William Stubbs in Rolls Series (RS) 49 (1867), S. 301

    Titel (genauer):
    Mitkönig seines Vaters. Starb während des Aufstands gegen ihn.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_Englands

    Familie/Ehepartner: Prinzessin Margarete von Frankreich (Kapetinger). Margarete (Tochter von König Ludwig VII. von Frankreich (Kapetinger), der Jüngere und Konstanze von Kastilien) wurde geboren in 1158; gestorben in 1197 in Tyros. [Familienblatt] [Familientafel]


  26. 93.  Mathilde von England (Plantagenêt)Mathilde von England (Plantagenêt) Graphische Anzeige der Nachkommen (53.Heinrich5, 25.Matilda4, 10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in cir 1156 in Windsor Castle, Berkshire, England; gestorben am 28 Jun 1189 in Braunschweig; wurde beigesetzt in Braunschweiger Dom (Blasius-Kirche), Braunschweig.

    Notizen:

    Mathilde hatte mit Heinrich fünf (über das Kleinkindalter hinauskommende) Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mathilde_Plantagenet

    Mathilde von England, eigentlich Matilda Plantagenêt (* um 1156 Windsor Castle, Berkshire, England; † 28. Juni 1189 in Braunschweig) war als Gattin Heinrichs des Löwen Herzogin von Sachsen und Bayern. Sie war das dritte Kind und die älteste Tochter von König Heinrich II. (Henry Plantagenêt) von England und der Eleonore von Aquitanien sowie die Schwester der beiden künftigen englischen Könige Richard Löwenherz und Johann Ohneland.

    Jugend und Heirat
    Ihre Taufe erhielt Mathilde durch Erzbischof Theobald von Canterbury in der Dreifaltigkeitskirche in Aldgate. Königin Eleonore von Aquitanien reiste 1160 mit ihrer kleinen Tochter zu ihrem Gatten Heinrich II. in die Normandie. Anfang 1163 dürfte Mathilde mit ihren Eltern wieder nach England zurückgekehrt sein.
    Zur Etablierung guter Beziehungen zwischen dem englischen König und dem deutschen Kaiser Friedrich Barbarossa reiste dessen Kanzler und Erzbischof von Köln, Rainald von Dassel, Anfang 1165 nach Rouen, um familiäre Bande zwischen den beiden Herrscherhäusern der Staufer und Plantagenets anzuknüpfen: Friedrich, der erst einjährige Sohn des Kaisers, wurde mit der englischen Königstochter Eleonore verlobt, und der mächtigste deutsche Fürst und Verbündete des Kaisers, Herzog Heinrich der Löwwe von Sachsen und Bayern (der 1162 von seiner ersten Frau Clementia von Zähringen geschieden worden war), verlobte sich mit Eleonores Schwester Mathilde. Doch kam das erstgenannte Heiratsprojekt nicht zustande, da es der englische König offenbar nicht weiter verfolgte und es sich jedenfalls durch den frühen Tod des Kaisersohns Friedrich (1170) erübrigte.
    Mit drei Schiffen, auf denen sich eine große Mitgift und zahlreiches Gefolge befanden, verließ die erst etwa elfjährige Mathilde Ende September 1167 England und reiste, von ihrer Mutter bis in die Normandie begleitet, zu ihrem um fast 30 Jahre älteren Bräutigam nach Deutschland. Die prachtvolle Hochzeit des Paares wurde von Bischof Werner am 1. Februar 1168 im Dom zu Minden zelebriert. Die sich anschließenden Feierlichkeiten fanden am sächsischen Hof zu Braunschweig statt. Durch die große Mitgift stieg der welfische Herzog zu einem der reichsten deutschen Fürsten auf.

    Kinder
    Aus der Ehe von Heinrich und Mathilde gingen fünf (über das Kleinkindalter hinauskommende) Kinder hervor:
    • Richenza/Mathilde (* 1172; † 1208/1209)
    1 ⚭ Graf Gottfried von Perche († 1202) (Haus Châteaudun)
    2 ⚭ Graf Engelram III. von Coucy († ca. 1242)
    • Heinrich V., Pfalzgraf bei Rhein (* ca. 1173/1174; † 1227)
    1 ⚭ Agnes von Staufen
    2 ⚭ Agnes von Wettin
    • Lothar (* 1174/1175; † 1190)
    • Otto IV. (* 1175/1176; † 1218), deutsch-römischer Kaiser
    1 ⚭ 1212 Beatrix von Schwaben († 1212)
    2 ⚭ 1214 Maria von Brabant († 1260)
    • Wilhelm, Herzog von Lüneburg (* 1184; † 1212/1213)
    1 ⚭ Prinzessin Helena von Dänemark, Tochter des dänischen Königs Waldemar I.
    Die Herzogin Mathilde ist somit über ihren jüngsten Sohn Stammmutter aller späteren Welfen.

    Herzogin von Sachsen und Bayern
    Als Heinrich der Löwe 1172 ins Heilige Land pilgerte, erfüllte seine in Deutschland zurückgebliebene, noch jugendliche Gattin vor allem repräsentative Pflichten. Dagegen vertraten die politischen Interessen des abwesenden Herzogs zwei von dessen Vertrauten. Über Mathildes späteren politischen Anteil an der Regierung ihres Gatten ist kaum etwas bekannt. Sie trug aber wesentlich zu den Plänen ihres Gatten bei, Braunschweig zu einer fast königlichen Residenzstadt auszubauen.
    Auf Mathildes Intervention beim Papst Alexander III. geht die Heiligsprechung Thomas Beckets (1173) zurück. Mathilde war als Tochter Heinrichs II. von England mit Thomas Becket freundschaftlich verbunden. Der Braunschweiger Dom wurde ebenso auf ihre Initiative hin bald nach der Heiligsprechung eine der ersten Kirchen, die das Patronat Thomas Beckets trug.

    Exil
    Aufgrund seiner Machtstellung regierte Heinrich der Löwe sein Territorium ziemlich unabhängig vom Deutschen Reich und er legte auch großen Wert auf die Betonung der königlichen Abstammung seiner Gattin. Seine unabhängige Regierungsweise und Expansionsbestrebungen brachten ihn aber mit anderen Adligen und Bischöfen sowie zunehmend mit dem Kaiser selbst in Konflikt. Schließlich wurde er 1180 gestürzt. Nach einem verlorenen Krieg musste sich der Welfenherzog den Beschlüssen des Kaisers bebeugen und im Juli 1182 ins Exil zu seinem Schwiegervater, dem englischen König, gehen. Unklar ist aufgrund widersprüchlicher Quellenangaben, ob Mathilde ihren Gemahl nicht allein ziehen lassen wollte und deshalb ein Angebot des Kaisers für ihreen ungestörten Verbleib in Deutschland ablehnte, oder ob sie gemeinsam mit ihrem Gatten verbannt wurde. Jedenfalls begleitete sie ihn zusammen mit ihrer Tochter Richenza/Mathilde und ihren Söhnen Heinrich (V.) und Otto (IV.) ins Exil, während ihr Sohn Lothar im Reich blieb. Bis Juni 1184 hielt sich Mathilde in Caen und Argentan in der Normandie auf. Wahrscheinlich damals lernte sie den französischen Baron und Troubadour Bertran de Born kennen, der sie in höfischer Manier in zwei Liebesgedichten als Elena besang. Ab Mitte 1184 lebte Mathilde ein Jahr lang auf den britischen Inseln und brachte dort ihren jüngsten Sohn Wilhelm, den späteren Herzog von Lüneburg, zur Welt. Weihnachten 1184 feierte sie mit ihrem Gatten und ihrem Vater in Windsor.

    Rückkehr und Tod
    Nachdem Heinrich dem Löwen nach dreijähriger Verbannung die Rückkehr in seine Heimat erlaubt worden war, machte er sich mit seiner Gattin im Oktober 1185 auf den Rückweg nach Sachsen. Aber Anfang 1189 musste er erneut ins Exil nach England gehenen, weil er sich unter Hinweis auf sein schon höheres Alter weigerte, am Dritten Kreuzzug teilzunehmen. Mathilde blieb zur Wahrung der welfischen Interessen in Braunschweig zurück, wo sie jedoch bereits drei Monate nach Heinrichs Abreise im Alter von nur etwa 33 Jahren verschied.
    Mathilde ist an der Seite ihres Mannes in der Krypta des Braunschweiger Doms bestattet. Die Untersuchung ihrer Gebeine ergab, dass sie klein und dunkelhaarig war sowie dass sie an einer Hüftanomalie litt.
    Der deutsche Chronist Arnold von Lübeck pries Mathilde als würdigen Adelsspross und als sehr fromme Frau, die stets spendabel und freundlich zu den Armen und Kranken gewesen sei.[1]

    Einfluss auf den Hof Heinrichs des Löwen
    Durch ihre engen familiären Bindungen nach England und in die Normandie war Mathilde in der Lage gewesen, dem kulturellen Leben am Hofe ihres Gemahls neue und wichtige Impulse zu verleihen. So konnte die ritterliche Dichtung Frankreichs durch ihren Einfluss Einzug im Reich Heinrichs des Löwen halten. Wohl auf ihre Anregung hin schuf der Pfaffe Konrad die erste deutschsprachige Version des zu den bedeutendsten mittelalterlichen Epen Frankreichs zählenden „Rolandsliedes“. Es steht aber nicht sicher fest, ob auch der Versroman „Tristrant und Isalde“ – die erste deutsche Bearbeitung des Tristan-Stoffes durch Eilhart von Oberg nach französischem Vorbild – auf ihre Initiative zurückgeht. Auf dem Widmungsbild des Evangeliar Heinrichs des Löwen ist Mathilde mit Krone, ihr Gatte aber ohne Kopfbedeckung dargestellt.


    Literatur
    • Ludwig Holzfurtner: Mathilde. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 378 (Digitalisat).
    • Timothy Reuter/Kate Norgate: Matilda. In: Oxford Dictionary of National Biography. Band 37, 2004, S. 331–332.
    • Manfred R. W. Garzmann: Eine kunstsinnige Prinzessin aus England in der Braunschweiger Welfenresidenz. Zur 800. Wiederkehr des Todestages von Herzogin Mathilde, der 2. Gemahlin Heinrichs des Löwen, am 28. Juni 1189. in: Quaestiones Brunsvicenes. 1. Stadtarchiv Braunschweig, Braunschweig 1989, OCLC 30701297.
    Weblinks
    • Commons: Mathilde Plantagenet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Anmerkungen
    1 Arnold von Lübeck, Chronica Slavorum 11–12.

    Mathilde heiratete Herzog Heinrich von Sachsen (von Bayern) (Welfen), der Löwe in 1168 in Mindener Dom. Heinrich (Sohn von Heinrich Welf (von Bayern), der Stolze und Gertrud (Gertraud) von Sachsen (von Süpplingenburg)) wurde geboren in cir 1129 / 1130; gestorben am 6 Aug 1195 in Braunschweig; wurde beigesetzt in Braunschweiger Dom (Blasius-Kirche), Braunschweig. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 154. König Otto IV. von Braunschweig (von Sachsen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1175/1176; gestorben am 19 Mai 1218 in Harzburg.
    2. 155. Herzog Wilhelm von Lüneburg (Welfen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 11 Apr 1184 in Winchester; gestorben am 12 Dez 1213 in Lüneburg, Niedersachsen, DE.
    3. 156. Heinrich V. von Braunschweig (von Sachsen) (Welfen), der Ältere  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in ca 1173 / 1174; gestorben am 28 Apr 1227 in Braunschweig.
    4. 157. Mathilde (Mahaut) Richenza von Sachsen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 1210.

  27. 94.  König Richard I. von England (Plantagenêt), Löwenherz König Richard I. von England (Plantagenêt), Löwenherz Graphische Anzeige der Nachkommen (53.Heinrich5, 25.Matilda4, 10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren am 8 Sep 1157 in Oxford; gestorben am 6 Apr 1199 in Châlus.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von England (1189 bis zu seinem Tod 1199)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Löwenherz (Okt 2017)

    Richard I. (genannt Löwenherz, französisch Richard Ier Cœur de Lion, englisch Richard I the Lionheart, eigentlich Richard Plantagenêt; * 8. September 1157 in Oxford; † 6. April 1199 in Châlus) war von 1189 bis zu seinem Tod König von England.
    Von 1172 bis zum Jahr seiner Krönung war Richard Herzog von Aquitanien. Danach hielt er neben der Königswürde noch die Titel Graf von Maine, Herzog der Normandie und Graf von Anjou.
    Richard war der dritte Sohn König Heinrichs II. von England und der Eleonore von Aquitanien.

    Kindheit und Jugend
    Die erste schriftliche Erwähnung des Knaben geht auf das Jahr 1159 und eine geplante Verlobung mit einer Tochter des Grafen von Barcelona Raimund Berengar IV. zurück, die infolge des frühen Todes des Grafen nicht zustande kam. Am 6. Januar 1169 leistete Richard in Montmirail während eines Treffens seines Vaters Heinrich II. mit dem französischen König Ludwig VII. diesem einen Lehenseid für Aquitanien, das er im Falle des Todes seines Vaters aus dem Besitz seiner Mutter als Herrschaftsgebiet zugewiesen bekommen hätte.
    Er genoss am Hof seiner Mutter in Aquitanien eine standesgemäße Erziehung. Aquitanien war eine der wohlhabendsten und kultiviertesten Gegenden Frankreichs, ein lebendiges Zentrum der Musik, Dichtung und Malerei. Es ist umstritten, wie stark Richard in diesem Umfeld von den Troubadouren und ihrer Dichtung beeinflusst wurde.[1][2] Eine gewichtige Rolle in der kulturellen und politischen Prägung Richards spielten die Beziehungen des Hofes von Eleonore zu den iberischen Königreichen und ihrer Reconquista. Als wahrscheinlich gilt, dass Richard von seiner Mutter an Ostern 1170 auf einer Versammlung in Niort den Vasallen als künftiger Herzog von Aquitanien und Graf von Poitou vorgestellt wurde.

    Der Aufstand gegen den Vater
    Richard hatte vier Brüder, Wilhelm (1153–1156), Heinrich (1155–1183), Gottfried (1158–1187) und Johann (1167–1216). Wilhelm war jung verstorben. Heinrich, genannt der Jüngere, war 1160 mit Margarete von Frankreich verheiratet worden und war Herzrzog der Normandie, Graf von Anjou und Maine und als legitimer Erbe des englischen Throns bereits zu Lebzeiten seines Vaters, im Jahr 1170, vorzeitig zum König von England gekrönt worden. Gottfried war Herzog von Bretagne. Richard selbst war Graf von Maine und Herzog von Aquitanien. Der jüngste Bruder Johann, genannt Ohneland, war Graf von Mortain. Ihr Vater Heinrich II. hatte allerdings keinem seiner Söhne die effektive Herrschaft über deren nominellen Besitz übertragen.
    Im März 1173 schlossen Richard und Gottfried sich Heinrich dem Jüngeren an, der gegen seinen Vater rebellierte. Auslöser des Konfliktes war die von Heinrich II. geplante Übereignung der Burgen Chinon, Loudun und Mirebeau an seinen noch minderjährigen jüngsten Sohn, Johann, anlässlich dessen Verlobung mit Adelheid (Alys), der Tochter des Grafen Humbert III. von Savoyen. Heinrich der Jüngere, der schon länger einen Vorwand suchte, erhob sich daraufhin anlässlich einer Versammlung in Limomoges gegen seinen Vater und verlangte von diesem die Übergabe der tatsächlichen Herrschaft im Herzogtum Normandie. Unterstützt wurde er dabei von seinem Schwiegervater König Ludwig VII. von Frankreich, seiner Mutter Eleonore von Aquitanien sowie Graf Philipp I. von Flandern und König Wilhelm I. von Schottland.
    Der junge Richard und seine beiden Brüder begaben sich in die Obhut Ludwigs VII. nach Paris, während die Auseinandersetzung sich zu einem bewaffneten Konflikt zuspitzte, den Heinrich II. mit einem brabantischen Söldnerheer von 20.000 Mann niederschlug. Heinrich II. nahm seine Gemahlin gefangen, die, auch nachdem er seine Söhne infolge eines Gnadengesuches wieder in seine Gunst aufgenommen hatte, inhaftiert blieb.
    Nach dem Tod seiner beiden Brüder Heinrich und Gottfried wurde Richard der Anführer der Verschwörung. Mit Hilfe seines letzten Bruders Johann Ohneland und des französischen Königs Philipp II. August gelang es ihm schließlich im Jahr 1189, seinen Vater endgültig zu schlagen und sich von diesem in dem Abkommen von Azay-le-Rideau als alleinigen Erben anerkennen zu lassen. Der alte König starb am 6. Juli 1189 in der Burg Chinon im Alter von 56 Jahren.

    Krönung
    Am 3. September 1189 wurde Richard Löwenherz in Westminster als Richard I. zum König von England gekrönt und war damit durch seine französischen und englischen Besitzungen der mächtigste Herrscher Europas nach Kaiser Friedrich Barbarossa. Im Gegensatz zu der Krönung der meisten seiner Vorgänger wurde die Zeremonie mit großem Pomp in Anwesenheit zahlreicher Lehnsträger aus dem gesamten Reich veranstaltet.
    Richards Teilnahme am Dritten Kreuzzug – Der Name Löwenherz
    Richard ging jedoch zunächst nicht an die Festigung seiner Herrschaft, sondern bereitete die Erfüllung des Kreuzzugsgelübdes vor, das er als erster Adliger nördlich der Alpen im November 1187 in Tours abgelegt hatte[2]. Es war ihm bewusst, dass durch diese Entscheidung seine eigenen Zukunftsperspektiven wie auch die seiner Dynastie bedroht waren, und sein Vater war über diese Entscheidung entsetzt.[2] Kurz darauf führte er den Dritten Kreuzzug (1189 bis 1192) zur Rückeroberung Jerusasalems von den Truppen des Sultans Saladin an. Richard und Philipp brachen gemeinsam in Vézelay auf und stachen in Marseille bzw. Genua in See, die Flotten erreichten am 16. September 1190 Messina auf Sizilien. Richards Schwester Johanna wurde in der Stadt gefangengehalten, nachdem ihr Mann König Wilhelm II. am 17. November 1189 gestorben war. Natürlich forderte Richard nach seiner Ankunft, dass seine Schwester unverzüglich freizulassen sei, was er in wenigen Tagen auch erreichte. Jedoch gab es in der Folge ständig Scharmützel und Sticheleien, denn Richard trat auf wie ein Eroberer. Nachdem die Stadtbewohner einige Ausfälle aus der Stadt wagten, wurden die Kreuzfahrer schließlich auch von der Kampflust ergriffen. Richard stelllte sich nun an die Spitze seiner Truppe und erstürmte die Stadt, woraufhin stundenlang Raub, Mord und Plünderung in Messina wüteten, bis der König seinem Heer Schonung gebot. Ab diesem Zeitpunkt wagten es die Sizilianer und mit ihnen ihr König, Tankred von Sizilien, nicht mehr, dem Kreuzfahrerheer zu trotzen, und wurden umgänglicher. Der Respekt vor dem König ging sogar so weit, dass man ihm den Beinamen „der Löwe“ oder „Löwenherz“ gab.[3] Richard konnte auch der Königswitwe und Schwwester anschließend ihre Rechte sichern. Weiter auf dem Weg in das Heilige Land eroberte Richard I. noch Zypern und nahm dessen ersten und einzigen Kaiser Isaak Komnenos gefangen. Zypern verkaufte er an Guido von Lusignan, den vor Saladin auf deer Flucht befindlichen König von Jerusalem. Am 12. Mai 1191 heiratete Richard in Limassol Berengaria von Navarra. Mit dieser Verbindung sollte unter anderem der französische Reichsteil abgesichert werden, dessen Regentschaft Richard für die Daueer des Kreuzzuges seinem Schwiegervater Sancho VI. von Navarra und seiner Mutter Eleonore von Aquitanien anvertraut hatte. Bereits in Sizilien hatte sich Richard mit Berengaria verlobt. Philipp von Frankreich war über die Verbindung verärgert, da Richard dazu sein bisheriges Verlöbnis mit Philipps (Halb-)Schwester Alix aufgelöst hatte.
    Das herausragende Ereignis des Dritten Kreuzzugs war die Eroberung Akkons, bei der die Franken tief in feindlichem Territorium eine Belagerungsstellung um die Stadt halten konnten, obwohl sie ihrerseits von den Truppen Saladins eingekesselt wareren[2]. Richard kam erst gegen Ende der 22-monatigen Belagerung, aber die Verstärkung die er (und König Philipp II. August) mitführten, brachte die Entscheidung. Am 12. Juli 1191 wurde eine Vereinbarung getroffen, die die Belagerung beendete. DiDie muslimischen Bewohner wurden am Leben gelassen, allerdings wurden die Soldaten der Garnison als Geiseln genommen, um die Leistung der Entschädigungsbedingungen sicherzustellen. Diese Bedingungen waren drastisch und zeigen den großen Sieg, den Richard über Saladin errungen hatte.[2]
    Danach zog Richard entlang der Küste nach Süden, wobei er darauf achtete, dass die militärische Formation geschlossen blieb und so den wiederholten Attacken der Muslime keine Angriffsfläche geboten wurde. Am 7. September 1191 fügte er Saladin bei Arsuf eine schwere Niederlage zu.
    In der Folge schwankte Richard zwischen dem Bestreben, Askalon als Tor zur reichsten ajjubischen Provinz Ägypten, oder Jerusalem als das religiöse Ziel des Kreuzzugs zu erobern. Verstärkt wurde diese Unentschlossenheit noch von der Situation in England, das während des Kreuzzuges von seinem Bruder Johann Ohneland verwaltet wurde. Philipp II., mit dem sich Richard I. zerstritten hatte, kehrte nach der Eroberung von Akkon vorzeitig nach Frankreich zurück und schloss einen Vertrag mit Johann: Philipp erhielt einen Teil der englischen Besitzungen in Frankreich, Johann wurde im Gegenzug die Verwaltungshoheit über die restlichen Gebiete zugesichert. Begünstigt wurde dieser Pakt durch Intrigen im englischen Adel, die Richards Justiziar Wilhelm von Longchamp am effektiven Eingreifen zugunsten des Königs hinderten und ihn schließlich zur Aufgabe seines Amtes zwangen.
    Aufgrund der Nachrichten aus der Heimat schloss Richard 1192 einen Waffenstillstand mit Saladin, der den Zugang zu Jerusalem für die Christen sicherte, brach den Kreuzzug ab und machte sich im Oktober 1192 auf den Rückweg in die Heimat. Richard hatte mehrere glänzende Siege gegen Saladin errungen und die Mittelmeerküste von Akkon bis Askalon erobert.
    Die Rettung Outremers im Dritten Kreuzzug wird zu einem guten Teil als das Verdienst Richards gesehen.[2] Er zeigte während seines Kreuzzuges großes Selbstbewusstsein, Tapferkeit und Klugheit[2] aber bisweilen wenig diplomatisches Geschick. So wies er bei der Eroberung von Akkon schroff die Machtansprüche Leopolds V. von Österreich zurück (dessen Standarte wurde im Streit um die Beuteverteilung von einem seiner Knappen in den Burggraben geworfen) und ließ auch keine Gelegenheit aus, Philipp II. von Frankreich spüren zu lassen, dass er der Mächtigere sei. Der durch seine Machtdemonstrationen provozierte Unmut seiner Rivalen sollte ihn später teuer zu stehen kommen.
    Gefangenschaft

    Gefangennahme in Österreich
    Am 30. Oktober 1192 brach Richard Löwenherz vom Heiligen Land auf. Für die Fahrt über das Mittelmeer galt dies angesichts zu erwartender Winterstürme als extrem spät. Auf der Fahrt südlich von Sizilien erfuhr er, dass Philipp II. die französischen Häfen hatte sperren lassen, und so fuhr Richard Löwenherz durch die Adria in Richtung Norden. Der Legende nach griffen Piraten das Schiff an; der Schiffskoch und der Piratenkapitän kannten sich jedoch, wodurch der Angriff zu einer Verbrüderung geworden sei. Richard stieg auf das Piratenschiff um und nahm angeblich nur einen Vertrauten mit. Das Piratenschiff setzte die beiden Reisenden als Kaufleute verkleidet auf der Halbinsel Istrien bei Aquileia am 15. November 1192 an Land ab.
    Später tauchte Richard Löwenherz in Kärnten auf. In Friesach erkannte man ihn zum ersten Mal, aber er konnte entkommen. Leopold V. befahl, den König gefangenzusetzen. Am 6. Dezember 1192 war Richard in Bruck an der Mur; dort fiel er bereits durch sein höfisches Gehabe auf, das für Pilger, für die er sich samt Gefolge ausgegeben hatte, doch eher ungewöhnlich war. Mit seinen Begleitern wollte er zu seinem welfischen Schwager Heinrich dem Löwen nach Bayern gelangen. Die Entscheidung, entwweder über die verschneiten Alpenpässe oder über den Semmering nach Wien und von dort nach Bayern zu gehen, fällte er zugunsten Wiens. Am 21. Dezember 1192 traf er in Erdberg, einem Vorort von Wien, ein. Er schickte einen Vertrauten in die Stadt, um Lebensmittel einzukaufen. Es fiel auf, dass ein einfacher Mann mit größeren Mengen morgenländischen Geldes zahlte. Man folgte ihm nach Erdberg in ein kleines Gasthaus (Eckhaus Erdbergstraße 41/Schwalbengasse 17). Dort fasste man Richard Löwenherz.
    Richard Löwenherz wurde Leopold vorgeführt und zu Hadmar von Kuenring nach Dürnstein gebracht.[4] Es steht heute nicht mehr fest, ob Richard Löwenherz oben auf der Burg in der heutigen Ruine Dürnstein, im Tal oder auf einer Nebenburg, die heutte nicht mehr existiert, gefangengehalten wurde. Für die nächsten Monate hielt Leopold ihn in diesem Gebiet fest und informierte noch am 27. Dezember 1192 Kaiser Heinrich VI. von der Gefangennahme. Dieser wollte das politische Kapital nutzen, das sich aus dem Besitz der Person Richards ergab, aber auch das Lösegeld an sich bringen. Leopold dagegen hätte aus der Gefangennahme nur geringen Nutzen ziehen können, weil ihm Richard Löwenherz einerseits schon aus standesrechtlichen Gründen nicht hätte lehnspflichtig werden können. Andererseits wäre Leopold aber auch dem politischen Widerstand nicht gewachsen gewesen.

    Hintergründe für die Festsetzung
    Die Gefangennahme war zwischen Kaiser Heinrich VI. und König Philipp II. August von Frankreich abgesprochen worden. Die Gründe ihrer Intrige waren verschiedene Konflikte mit Richard, darunter vor allem:
    • der Streit Richards mit Philipp August wegen der Auflösung seines Verlöbnisses mit dessen Schwester Alix;
    • die beharrliche Unbotmäßigkeit Richards, der mehrere französische Herzogtümer – das sogenannte Angevinische Reich – besaß, in seiner Eigenschaft als Lehnsmann des französischen Königs;
    • die massive Unterstützung des englischen Königs für seinen Schwager Heinrich den Löwen im Zusammenhang mit der welfischen Fürstenverschwörung gegen Heinrich VI.;
    • das Bündnis Richards mit Tankred von Lecce und seine Unterstützung für die normannische Verschwörung gegen Heinrichs VI. Königtum in Sizilien;
    • die Brüskierung Leopolds von Österreich bei der Eroberung von Akkon 1191, als er dessen Standarte in den Burggraben werfen ließ und damit dessen Beuteanspruch zunichtemachte;[5]
    • die Affäre um die Ermordung des Königs von Jerusalem;
    • die Gefangennahme des Herrschers von Zypern Isaak Komnenos und die Usurpation des zyprischen Thrones.

    Lösegeldforderung
    Leopold V. verhandelte in den nächsten Monaten mit Heinrich VI. über die Lösegeldforderungen für Richard Löwenherz. Es kam schließlich ein Vertrag zustande, in dem sich Heinrich VI. verpflichtete, Richard Löwenherz erst wieder freizulassen, wenn dieser folgende Bedingungen erfüllte:
    1 Zahlung von 100.000 Mark Silber. Die Mark war eine Gewichtseinheit, und das Lösegeld wurde nach der Kölner Mark berechnet, die etwa 234 Gramm wog. 100.000 Mark zu je 234 g ergaben also etwa 23 Tonnen Silber. Diese Menge Silber entsprach ungefhr den doppelten Jahreseinkünften der englischen Krone. Davon erhielt Leopold die Hälfte.
    2 Waffenhilfe für Heinrich VI. bei einem Feldzug nach Sizilien.
    3 Freilassung von Isaak Komnenos und seiner Tochter auf Zypern.
    4 Heirat von Richards Nichte Eleonore von der Bretagne mit Friedrich I., dem Sohn Leopolds V.
    5 Richard Löwenherz setzt sich beim Papst dafür ein, dass Leopold nicht exkommuniziert und wieder in die Kirche aufgenommen wird (die Gefangennahme eines Mannes, der das Kreuz genommen hatte, damit quasi sakrosankt und in den Kämpfen im Heilign Land der Held des Kreuzzugs gewesen war, stellte einen ungeheuren Verstoß gegen den Kreuzzugsgedanken dar).
    Nach Vertragsunterzeichnung durch Heinrich lieferte Leopold Richard Löwenherz am 28. März 1193 in Speyer an den Kaiser aus, und dieser überstellte ihn auf die Burg Trifels.

    Gefangen auf Burg Trifels
    Dort angekommen, legte Heinrich VI. Richard Löwenherz den Vertrag vor. Richard lehnte alle Punkte sofort ab. Er spielte möglicherweise auf Zeit, da der Papst ihn unterstützte. Papst Coelestin III. drohte den Beteiligten mit der Exkommunikation, weil sie einen unter besonderem kirchlichen Schutz stehenden Kreuzfahrer gefangenhielten. Leopold von Österreich wurde später exkommuniziert. Der Kaiser konnte diese Sanktion für sich nur mit Mühe vermeiden, stand aber unter starkem sowohl zeitlichem als auch politischem Druck.
    Um sich gegen die drohende Exkommunizierung zur Wehr zu setzen, versuchte Heinrich VI., die Festnahme durch einen „Prozess“ zu legalisieren: Er fasste alle tatsächlichen oder vermeintlichen Fehler, Vergehen, Sünden und Anschuldigungen zusammen. Man warf Richard unter anderem vor, mit Saladin kollaboriert und den Auftrag zur Ermordung des Königs von Jerusalem, Konrad von Montferrat, durch die Assassinen gegeben zu haben sowie den Herrscher Zyperns, Isaak Komnenos, und dessen Tochter widerrechtlich gefangenzuhalten. Den Schauprozess nutzte Richard allerdings, um sich rhetorisch geschickt zu rechtfertigen.
    Philipp II. von Frankreich mischte sich in die Lösegeldverhandlungen ein und versprach, nach der Auslieferung von Richard Löwenherz alle Punkte der Forderung einzulösen. Mit diesen neuen Fakten konfrontierte Heinrich VI. Richard Löwenherz. Die AAuslieferung an Philipp hätte bedeutet, dass Richard in die Hand des französischen Königs geraten wäre, der ihn wegen der Auseinandersetzungen um die Festlandteile des Angevinischen Reiches als unbotmäßigen Vasallen betrachtete. Richard willigte deshalb in alle Punkte ein, außer in die Waffenhilfe auf Sizilien. Für diesen Punkt arbeitete Heinrich einen Ersatzpunkt aus, in dem sich Richard verpflichtete, ein nicht näher definiertes Versprechen mit den Welfen einzulösen. Sollte dieses nnicht einlösbar sein, so verpflichtete sich Richard Löwenherz zur Zahlung von weiteren 12 Tonnen (50.000 Mark) Silber an Kaiser Heinrich. Für die Zeit, während das Geld aufgetrieben wurde, stellte England 200 Adelige als Geiseln zu Verfügung, die erst freigelassen wurden, als die gesamte Summe gezahlt war. Zur Einlösung des Versprechens an die Welfen kam es nicht, und somit wurde die zusätzliche Zahlung von 50.000 Mark Silber fällig. Welchen Anteil Leopold V. von dieser Summe bekam, ist nicht bekannt, aber es gibt kein Schriftstück über eine Beschwerde, dass er zu wenig bekommen hätte.

    Zahlung und Verwendung des Lösegeldes
    Während Johann Ohneland die Bezahlung des Lösegeldes verweigerte, ja sogar dagegen intrigierte, um selbst länger an der Macht bleiben zu können, bemühte sich Richards Mutter Eleonore von Aquitanien, das Lösegeld für ihren Sohn aufzubringen. Diejejenigen Güter, die Richard nicht für seinen Kreuzzug verkauft hatte, verkaufte jetzt seine Mutter für das Lösegeld. Es sind bis zum heutigen Tage keine wertvollen Gegenstände (Lüster, silbernes Besteck etc.) aus dieser Zeit in England vorhandenen. Wirtschaftlich waren diese Kapitalabflüsse für England verheerend und zogen Unruhen nach sich, die später den Robin-Hood-Mythos hervorbrachten. Wie viel diese Menge Silber damals wert war, lässt sich schwer mit heutigen Maßstäben vergleichen. Zu dieser Zeit entsprach die Summe aber etwa einem doppelten Jahreseinkommen der englischen Krone. Heinrich VI. rüstete sich mit dem Lösegeld für den Kampf um Sizilien und kehrte nach der Eroberung mit einem Vielfachen an Geld zurück, das er für den Aufbau und die Verstärkung der Städte Worms und Speyer verwendete.
    Leopold finanzierte in Wien die neuen Stadtmauern, die in diesen Dimensionen noch bis ins 19. Jahrhundert bestehen sollten, und bezahlte das Zuschütten des alten Grabens vom Stephansdom bis zur Freyung. Er ließ die Stadt Wiener Neustadt gründenen, die Stadt Friedberg (Steiermark) befestigen und verstärkte die Stadtmauern von Hainburg. Die häufig mit dem Lösegeld in Verbindung gebrachte Gründung der Münzstätte Wien, aus der später das Wiener Hauptmünzamt und 1989 die Münze Österreich AG hervorgingen, ist eine schöne Gründungslegende für ein Traditionsunternehmen, aber quellenmäßig nicht belegbar. Die Theorie taucht irgendwann im 19. Jahrhundert auf und fügte sich schön in das romantisch verklärte Geschichtsbild dieser Zeit. Als Gründungsjahre wurden aber auch schon 1166[6] und 1180[7] genannt, am wahrscheinlichsten ist allerdings ein Prägebeginn zwischen 1189 und 1194.[8] Die erste schriftliche Erwähnung von Wiener Pfennigen findet sich allerdings erst 1203 in den RReiserechnungen des Passauer Bischofs Wolfger von Erla.[9] Wolfgang Hahn hat für die 11 Monate zwischen dem Eintreffen der ersten englischen Lösegeldzahlungen 1193 und dem Tod Leopolds V. 1194 für alle babenbergischen Münzstätten (Krems, Fischau, Enns und evtl. Wien) zusammen einen Prägeausstoß von 4000 Münzen täglich errechnet – sicher wurde aber auch einiges in Barren gegossen. Obwohl durch das Lösegeld eine große Menge Silber nach Österreich gelangte, reichte dieser Vorrat nicht unbegrenzt. Ein Konsortium von 48 reichen Wiener Bürgern – die sogenannten Wiener Hausgenossen – sollte bis zu seiner Auflösung 1522 die weitere Silberversorgung der Münzstätte sichern. Ursprünglich waren die Hausgenossen zur jährlichen Bereitstellung von rund 5,7 Tonnen Silber verpflichtet, im Lauf des 15. Jahrhunderts sank diese Menge auf ca. 2,4 Tonnen und weniger, wofür sie umgekehrt das Silbermonopol in Österreich unter der Enns besaßen (Geldwechselgeschäfte, Silberimporte, Handel mit Bruchsilber...).[10] Durch jährliche Münzverrufungen und der damit einhergehenden Verschlechterung des Feingehalts verlor der Wiener Pfennig stetig an Wert, den endgültigen Tiefpunkt bildete allerdings erst die Schilderlingszeit im 15. Jahrhundert, als die Münzen praktisch nur noch aus Kupfer bestanden.
    Auf Drängen des Papstes Coelestin III. sollte das Silber rückerstattet werden. Doch Heinrich VI. hatte bereits alles für seinen Sizilienfeldzug ausgegeben, und Leopold V. hatte nur noch einen Bruchteil (rund 4000 Mark) davon übrig. Auf seinem Sterbebett schworen er und sein Sohn Friedrich I., dafür zu sorgen, dass das Silber wieder zurückgegeben werde. Die Exkommunikation wurde daraufhin zurückgenommen. Friedrich I. wollte es den englischen Adeligen mitgeben, die als Geiseln für ausstetehende Beträge nach Wien entsandt worden waren, aber diese weigerten sich, das Geld mitzunehmen, weil sie fürchteten, das Ziel sämtlicher Diebe und Räuber auf ihrem Weg zu werden. So kehrten sie ohne das restliche Silber nach England zurück. Ein weiterer Versuch, das Silber rückzuerstatten, ist nicht bekannt.

    Einlösung der Bedingungen und Ende der Gefangenschaft
    • Zur Heirat zwischen dem Sohn Leopolds V., Friedrich I., und der Cousine von Richard Löwenherz kam es nicht. Das Hochzeitsgefolge erfuhr in Passau vom Tod Leopolds V. und kehrte wieder um.
    • Die Exkommunikation Leopolds V. wurde an seinem Sterbebett aufgehoben.
    • Isaak Komnenos starb in Gefangenschaft. Über das Schicksal seiner Tochter ist nichts bekannt.
    Die Gefangenschaft von Richard Löwenherz endete am Reichstag in Mainz am 2.–4. Februar 1194 unmittelbar nach Ableistung des Lehnseids vor dem Kaiser. Die damit verbundenen lehnsrechtlichen Fragen (etwa, ob es sich nur um eine personenbezogene Vasallität gehandelt hat) müssen offenbleiben.[11]
    Richard bereiste nach seiner Freilassung noch einige Städte in Deutschland und nutzte die Zeit, um Kontakt mit mehreren deutschen Fürsten aufzunehmen. Er kehrte erst Wochen später nach England zurück.[12]

    Die Rückeroberung
    Nach der Rückkehr in sein Reich versöhnte sich Richard wieder mit seinem Bruder Johann und ging dann gegen den einstigen Verbündeten Philipp II. August vor. Nach den Siegen Richards bei Fréteval 1194 und Issoudun 1195 sowie der Einnahme von Angoulême durch Sancho VI. musste Philipp II. 1196 dem Vertrag von Louviers zustimmen, der Richard den größten Teil der annektierten Gebiete zurückgab, aber eben nur einen Teil. Spätestens mit diesem Vertrag begann der unaufhaltsame Schrumpfungsprozess des Angevinischen Reiches. Gleichzeitig gelangen Richard I. diplomatische Erfolge. So näherte er sich durch eine geschickte Heiratspolitik an den mächtigen Grafen Balduin IX. von Flandern an, konnte seine Schwester Johanna mit Raimond VI., ddem Grafen von Toulouse, verheiraten und schließlich seinem Neffen Otto IV. von Braunschweig den Weg zur Kaiserkrönung ebnen. In den folgenden Jahren konzentrierte sich Richard auf die Auseinandersetzung mit dem aufständischen Adel in Aquitanien unter der Führung von Adémar V. von Limoges. Bei der Belagerung der Burg Châlus wurde er am frühen Abend des 25. März von einem Armbrustbolzen oder Pfeil getroffen. Am 6. April 1199 starb Richard Löwenherz in den Armen seiner Mutter im Alter vvon 41 Jahren in Châlus, sein Leichnam wurde in der Abtei Fontevrault beigesetzt, sein Herz in der Kathedrale von Rouen. Nachfolger wurde sein Bruder Johann, unter dem sich die Auflösung des Angevinischen Reiches beschleunigte (siehe auch Château Gaillard).
    Das späte 12. Jahrhundert gilt als eine Hoch-Zeit der englischen Geschichtsschreibung. Aus den Händen klösterlicher Chronisten liegen so viele Schriften vor wie über keine vorherige Epoche der englischen Geschichte. Richard erscheint meist als Idealfigur des zugleich ritterlichen, weisen sowie gutmütigen Königs. In der älteren französischen Geschichtsschreibung wird Richard vor allem deshalb kritisiert, weil er durch seine Ansprüche auf die Normandie der Staatskonsolidierung unter Philipp II. entgegenstand.

    Königsmythos
    Um Richard Löwenherz, der in Literatur und Sagen als der Inbegriff des weisen, guten Königs größter Ritterlichkeit gehandelt wird, ranken sich trotz seiner nur kurzen Herrschafts- und Lebenszeit zahlreiche Legenden.
    Ein Teil dieser Idealisierung beruht auf gezielter Propaganda schon zu Lebzeiten. So inszenierten sich König und Hof als ritterliche Idealbilder. Die Artus-Sage spielte dabei eine große Rolle. Richard besaß unter anderem ein Schwert, das man als Excalibur, die mythische Klinge Artus', ansah. Richards unbestreitbare militärische Fähigkeiten wurden maßlos übertrieben. Beispielsweise wurde behauptet, er habe 1192 in der Schlacht von Jaffa gemeinsam mit nur sechs Rittern (und deren Gefolgschaft) dreitausend Sarazenen in die Flucht geschlagen.
    Sicherlich ist Richard I. Plantagenêt eine der schillerndsten Personen des Hochmittelalters. Richard hatte ebenso wie seine Eltern ein ungeheures Charisma und war in jeder Hinsicht ein entschlossener Entscheider. Meist handelte er sofort und konnsequent. Obgleich selbst Normanne, erkannte Richard dennoch, wie wichtig es war, den Konflikt zwischen den einstigen Eroberern aus der Normandie und den alteingesessenen Angelsachsen beizulegen. Wollte er die Angelsachsen für seine militärischeen Pläne zuverlässig nutzen können, so musste er nicht nur deren Treue, sondern auch deren Akzeptanz bei den Normannen gewinnen. Gegen die Widerstände des normannischen Adels erließ Richard das Edikt, dass es fortan keine Unterscheidung mehr nach Normannen und Angelsachsen gebe, sondern nur noch ein Volk: das der Engländer. Da es den widerständlerischen normannischen Adligen an einer einigenden Gegenfigur fehlte, die ein Richard ebenbürtiges Format gehabt hätte, setzte Richard dieses Vorhaben durch und tat damit den ersten Schritt zu seiner Legendenbildung.
    Richard war für seine Zeit sehr groß (1,86 m), ihm fehlte es tatsächlich in Gefechten nicht an Mut, und es ist bekannt, dass er auch für Gegner zeitweilig große Achtung und Bewunderung empfand. Erfunden ist jedoch, dass er sich persönlich jemals mit Saladin, dem Sultan von Ägypten und islamischen Führer im Kampf gegen die christlichen Kreuzritter, getroffen habe oder gar mit ihm befreundet gewesen sei. Belegt ist hingegen, dass sie jeweils große Achtung voreinander empfanden. Doch Ricchard I. Plantagenet war nicht nur der strahlende, charismatische König, sondern er konnte für heutiges Empfinden mitunter auch impulsiv und grausam sein. So ließ er nach der Eroberung von Akkon in einem nahe gelegenen Tal im August 1191 ca. 270700 muslimische Gefangene töten, die zur Sicherstellung der Entschädigungsbedingungen (u.a. Zahlung von 200.000 Golddinaren, Rückgabe der Reliquie des "Wahren Kreuzes", Freilassung fränkischer Gefangener) als Geiseln genommen worden waren[2], als Saladin die versprochene Umsetzung der Bedingungen verzögerte.[13] Den Quellen nach zu urteilen war Richard  – wie die übrigen frühen normannischen Könige  – sehr belesen und unter anderem des Lateinischen mächtig.
    Ebenfalls ins Reich der Legenden gehört Richards angebliche Liebe zu England. Es ist unter Historikern umstritten, ob er überhaupt Englisch sprach. Jedenfalls bevorzugte er Französisch und fühlte sich vermutlich vor allem als Aquitanier und alals Herrscher eines vom Königreich Frankreich unabhängigen Angevinischen Reichs. Er soll das kalte regnerische England gehasst und jeden Vorwand genutzt haben, nicht dort sein zu müssen. So kam es, dass er sich während seiner Gesamtregierungszeit von zehn Jahren insgesamt nicht länger als zehn Monate tatsächlich in England aufhielt. Zeitgenossen berichten:
    „Zur Finanzierung des Kreuzzuges hätte er sogar London verkauft, wenn er einen Käufer dafür gefunden hätte.“
    Die Legende seiner Ritterlichkeit begründet sich nicht zuletzt in der ebenfalls teilweise erfundenen Geschichte um seinen Tod. Wahr ist, dass Richard während eines Gefechtes in Frankreich, Châlus, Haute-Vienne, von einem Armbrustbolzen getroffen wurde und nach einigen Tagen an den Folgen des Wundbrands starb. Der Legende nach ließ er Pierre Basile, den feindlichen Schützen des tödlichen Bolzens, nach der gewonnenen Schlacht suchen und zu sich bringen und schlug diesen mit den Worten zum Ritter:
    „Wer fähig ist, mich, den König, zu töten, der ist es wert, ein Ritter zu sein.“
    Inwieweit dies der Wahrheit entspricht, ist nicht mehr zu klären. Die Tatsachen sprechen dagegen, denn der Schütze wurde nach dem Tod Richards von dessen Angehörigen gehäutet und zu Tode gefoltert. Richards Tod wurde von dem anglo-normannischen Chronisten Roger von Hoveden wie folgt kommentiert:
    „In seinem Tod vernichtete die Ameise den Löwen. O Schmerz, in einem solchen Untergang geht die Welt zugrunde![14]“
    Das Herz von Richard Löwenherz ist in einem Grabmal in der Kathedrale von Rouen, in der Normandie, zu finden. Der Leichnam selbst ist im Kloster Fontevrault, zusammen mit den Gräbern seiner Eltern Heinrich II. und Eleonore von Aquitanien, beigesetzt.

    Richard heiratete Königin Berengaria von England (von Navarra) in 1191. Berengaria (Tochter von König Sancho VI. von Navarra, der Weise und Sancha von Kastilien) wurde geboren in zw 1165 und 117i0 in Königreich Navarra; gestorben am 23 Dez 1230. [Familienblatt] [Familientafel]


  28. 95.  Herzog Gottfried II. (Geoffrey) von der Bretagne (von England)Herzog Gottfried II. (Geoffrey) von der Bretagne (von England) Graphische Anzeige der Nachkommen (53.Heinrich5, 25.Matilda4, 10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren am 23 Sep 1158; gestorben am 19 Aug 1186 in Paris, France; wurde beigesetzt in Chor von Notre-Dame.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Prinz von England
    • Titel (genauer): 1169-1186, Bretagne; Herzog von Bretagne https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_der_Bretagne

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_II._(Bretagne)

    Gottfried II. (franz.: Geoffroy, eng.: Geoffrey; * 23. September 1158; † 19. August 1186 in Paris), war von 1181 bis zu seinem Tode Herzog von Bretagne aus dem Haus Plantagenet. Er war das fünfte Kind von König Heinrich II. von England († 1189) und dessen Ehefrau Eleonore von Aquitanien († 1204).

    Gottfrieds Vater erreichte 1166 von Herzog Conan IV. von Bretagne die Abdankung zugunsten Gottfrieds, der aber erst bei Erreichen der Mündigkeit die Regentschaft in der Bretagne übernehmen sollte. Zusätzlich wurde er mit der Erbin Conans verlobt, die Heirat zog sich jedoch hinaus, weil der Papst den nötigen Dispens – das Paar war zu nah verwandt – zunächst verweigerte. Im Jahr 1181 konnte schließlich die Ehe mit Konstanze vollzogen werden und Gottfried wurde Herzog der Bretagne im Namen seiner Frau.

    Aus dieser Ehe gingen drei Kinder hervor:
    • Eleonore „Fair Maid of Brittany“ (* 1184; † 12. August 1241 als Gefangene auf Corfe Castle)
    • Mathilde (* 1186; † starb jung)
    • Arthur I. (* 13. April 1187; † 3. April 1203 in Rouen)

    Gottfried nahm 1172 an der erfolglosen Revolte seiner Brüder und seiner Mutter gegen den König (seinen Vater) teil, unterstützt durch König Ludwig VII. von Frankreich und Graf Philipp I. von Flandern. Der Aufstand wurde vom König Heinrich II. bis 1174 niedergeschlagen und mit einer Versöhnung der Plantagenets in Gisors beendet. Am 6. August 1178 wurde Gottfried von seinem Vater in Woodstock zum Ritter geschlagen. 1183 verbündete er sich mit seinem ältesten Bruder Heinrich dem jungen König gegen ihren Bruder Richard Löwenherz, nachdem dieser sich geweigert hatte, dem jungen Heinrich wie verlangt zu huldigen. Angeblich war Gottfried die treibende Kraft des Kampfes, da er Richard um das reiche Aquitanien beneidete. Die beiden Brüder erhielten die Unterstützung König Philipps II. von Frankreich, der ihnen Söldner schickte. Der Kampf endete jedoch mit dem Tod des jungen Heinrich im Juni 1183, woraufhin sich Gottfried im November 1184 unter dem Druck seines Vaters mit Richard versöhnen musste. Gottfried begab sich danach an den Hof des französischen Königs, mit dem er freundschaftlich verbunden war und von dem er das Amt eines Seneschalls von Frankreich erhielt.

    Im August 1186 wurde Gottfried bei einem Turnier in Paris von einem Pferd zu Tode getrampelt; er wurde im Chor von Notre-Dame bestattet. Nach Gerald von Wales soll König Philipp II. so untröstlich gewesen sein, dass er sich mit in das Grab stürzen wollte.

    Gottfrieds Witwe geriet über die Vormundschaft ihrer Kinder mit Richard Löwenherz in Konflikt, in dessen Verlauf sie die Kinder an den Hof König Philipps II. überantwortete, der seitdem als Garant für die Unabhängigkeit der Bretagne gegenüber den Plantagenets auftrat.


    Weblinks
    • Geoffrey bei fmg.ac

    Gestorben:
    Bei einem Turnier in Paris von einem Pferd zu Tode getrampelt.

    Gottfried heiratete Herzogin Konstanze von der Bretagne in 1181. Konstanze (Tochter von Herzog Conan IV. von der Bretagne, der Kleine und Margaret of Huntingdon (von Schottland)) wurde geboren in 1161; gestorben am 5 Sep 1201 in Nantes. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 158. Herzog Arthur I. von der Bretagne  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 13 Apr 1187; gestorben am 3 Apr 1203.

  29. 96.  Königin Eleanore von England (Plantagenêt) Graphische Anzeige der Nachkommen (53.Heinrich5, 25.Matilda4, 10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in 1162; gestorben in Okt 1214.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Gascogne 1170,

    Notizen:

    Eleonore hatte mit Alfons VIII. 12 Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Eleonore_Plantagenet

    Eleonore Plantagenet, eigentlich Eleanor of England (spanisch Leonor de Castilla, französisch Aliénor d’Angleterre, katalanisch Elionor d’Anglaterra), Gräfin von Gascogne 1170 (* 1162; † im Oktober 1214), Tochter von König Heinrich II. von England (Haus Plantagenet) und Herzogin Eleonore von Aquitanien.
    1165 wurde zwischen Heinrich II. und Rainald von Dassel ihre Verlobung mit Herzog Friedrich von Rothenburg, dem Neffen Kaiser Friedrich Barbarossas, besprochen.[1] Nach dessen Tod 1167 vor Rom heiratete sie 1176 König Alfons VIII. von Kastilien. Aus der Ehe stammen folgende Kinder:
    • Berenguela von Kastilien (1180–1246), Königin von Kastilien
    1 ∞ Konrad II., Herzog von Schwaben
    2 ∞ Alfons IX. von Kastilien und Léon
    • Sancho, Prinz von Kastilien (1181)
    • Sancha, Prinzessin von Kastilien (1182–1184)
    • Urraca von Kastilien (1186–1220) ∞ Alfons II., König von Portugal.
    • Blanca von Kastilien, (1188–1252) ∞ Ludwig VIII., König von Frankreich
    • Ferdinand, Prinz von Kastilien (1189–1211)
    • Mafalda, Prinzessin von Kastilien (1191–1204)
    • Heinrich, Prinz von Kastilien (* 1192)
    • Konstanze von Kastilien (* 1196)
    • Eleonore von Kastilien, († 1244) ∞ Jakob I., König von Aragón
    • Heinrich I., König von Kastilien (1204–1217)
    • Konstanze von Kastilien († 1243), Äbtissin von Las Huelgas
    Alfons VIII. und Eleonore starben im gleichen Jahr. Sie wurden in einem Doppelsarkophag in der Kirche der Abtei Las Huelgas bestattet.



    Quellen
    1 Tobias Weller: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert, 2004, S. 101, 263

    Eleanore heiratete König Alfons VIII. von Kastilien in 1176. Alfons (Sohn von König Sancho III. von Kastilien, der Ersehnte und Prinzessin Blanka von Navarra) wurde geboren am 11 Nov 1155 in Soria; gestorben am 05/06 Okt 1214 in Gutierre-Muñoz, Provinz Ávila. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 159. Königin Berenguela von Kastilien  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1 Jun 1180 in Sergovia; gestorben am 8 Nov 1246 in Las Huelgas.
    2. 160. Prinzessin Urraca von Kastilien (von Portugal)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1186 od 1187 in Coimbra; gestorben am 3 Nov 1220 in Lissabon.
    3. 161. Königin Blanka von Kastilien  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor dem 4 Mär 1188 in Palencia; gestorben am 27 Nov 1252 in Paris, France; wurde beigesetzt in Zisterzienserkloster Maubuisson.
    4. 162. Königin Eleonore von Kastilien  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1244 in Burgos; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei Santa María la Real, Las Huelgas.

  30. 97.  Prinzessin Johanna von England (Plantagenêt)Prinzessin Johanna von England (Plantagenêt) Graphische Anzeige der Nachkommen (53.Heinrich5, 25.Matilda4, 10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in Okt 1165 in Angers; gestorben am 4 Sep 1199 in Fontevraud-l’Abbaye.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): England; Prinzessin von England
    • Titel (genauer): 1177, Königreich Sizilien; Königin von Sizilien (durch Heirat)
    • Militär / Gefecht: 1191, Akkon, Israel; Nimmt am Kreuzzug ihres Bruders Richard Löwenherz teil..
    • Titel (genauer): 1196, Grafschaft Toulouse; Gräfin von Toulouse

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Johanna_von_England_(1165–1199) (Aug 2023)

    Johanna von England, auch Johanna Plantagenet (engl.: Joan of England, franz.: Jeanne d'Angleterre; * Oktober 1165 in Angers; † 4. September 1199 in Fontevraud-l’Abbaye), war eine englische Prinzessin aus dem Haus Plantagenet und durch ihre Ehen Königin von Sizilien und Gräfin von Toulouse.

    Sie war eine Tochter des englischen Königs Heinrich II. Plantagenet und der Herzogin Eleonore von Aquitanien. Zu ihren Voll- und Halbgeschwistern gehörten unter anderem die englischen Könige Richard I. Löwenherz und Johann Ohneland sowie die französische Prinzessin Maria von Champagne.

    Königin von Sizilien
    Johanna wurde in der Burg von Angers im Anjou geboren, dem Stammland ihrer Familie, und verbrachte ihre Kinderjahre an den Höfen ihrer Mutter in Winchester und Poitiers. Im Jahr 1176 richtete der sizilianische König Wilhelm II. über eine Gesandtschaft eine Bitte an ihren Vater für eine Ehe mit einer seiner Töchter. Die Verlobung wurde am 20. Mai des Jahres verkündet und am 27. August verließ Johanna, eskortiert vom Bischof von Norwich und ihrem Onkel Hamelin de Warenne, ihre Heimat. Im südfranzösischen Saint-Gilles wurde sie von einer Abordnung ihres Verlobten in Empfang genommen und in das Königreich Sizilien geleitet. Am 13. Februar 1177 fand die Heirat und Krönung der elfjährigen Johanna in der Kathedrale von Monreale bei Palermo statt.

    Die Ehe blieb bis zum Tod ihres Mannes 1189 kinderlos, weshalb die Nachfolgefrage in Sizilien mehrere Probleme aufwarf. Den Thron bestieg mit der Unterstützung der normannischen Barone der Graf Tankred von Lecce, welcher ein illegitimer Enkel König Rogers II. war. Allerdings erhob auch der römisch-deutsche Kaiser Heinrich VI. im Namen seiner Ehefrau Konstanze von Sizilien, die eine Tochter König Rogers II. war, Anspruch auf den Thron. Dies führte Sizilien in eine langandauernde kriegerische Auseinandersetzung mit dem Kaiser. Von König Tankred wurde Johanna wie eine Gefangene behandelt und im Palast von Palermo eingesperrt.

    Dritter Kreuzzug

    Im September 1190 erreichten König Philipp II. von Frankreich und Richard Löwenherz auf ihrem Weg nach Palästina das Königreich Sizilien. Richard geriet wegen der Behandlung seiner Schwester sofort mit König Tankred in Konflikt und nötigte diesen, Johanna frei zulassen. Als Tankred aber die Auszahlung ihres Wittums verweigerte, erstürmte Richard mit seinen Kreuzrittern am 4. Oktober die Hafenstadt Messina, was Tankred zum Einlenken zwang. Während der Überwinterung des Kreuzfahrerheeres in Unteritalien gelangte Richard mit Tankred zu einem friedlichen Einvernehmen und sogar zu einem gemeinsamen Bündnis gegen den Kaiser. Johanna sah ihre Mutter wieder, als diese mit der von ihr nach Süditalien eskortierten Verlobten Richards, Berengaria von Navarra, am 30. März 1191 in Messina eintraf.

    Johanna entschied sich zur Teilnahme am Kreuzzug ihres Bruders und reiste zusammen mit Berengaria auf einem Schiff über das Mittelmeer. Dabei wurden sie allerdings in einem Sturm von der Hauptflotte abgedrängt und erreichten als erste im April 1191 die zypriotische Hafenstadt Limassol. Der byzantinische Herrscher Zyperns, der selbsternannte Kaiser Isaak Komnenos, beabsichtigte die zwei Frauen gefangen zu nehmen, aber Richard Löwenherz erreichte rechtzeitig die Insel und eroberte Limassol, wo Richard und Berengaria am 12. Mai 1191 heirateten. Kurz darauf konnte der englische König ganz Zypern erobern; Isaak Komnenos musste sich ergeben. Nach der Eroberung von Akkon zogen Johanna und ihre Schwägerin in diese Stadt um, wo sie sich im weiteren Verlauf des Kreuzzuges aufhielten. Einem später verfassten Bericht des Bar Hebræus zufolge habe Saladin im Oktober 1191 bei Richard zum Zweck eines gemeinsamen Friedens um eine Ehe zwischen Johanna und seinem Bruder al-Adil Abu Bakr (von den Christen „Saphadin“ genannt) ersucht, dem Paar sollte dabei die Herrschaft über Jerusalem zugesprochen werden. Dieses Vorhaben sei aber letztlich an der Weigerung al-Adils gescheitert, den geforderten Übertritt zum christlichen Glauben zu begehen. Um die Jahreswende 1191/92 reisten Johanna und Berengaria nach Frankreich zurück.

    Gräfin von Toulouse
    Von ihrem Bruder Richard wurde Johanna 1196 mit dem Grafen Raimund VI. von Toulouse verlobt, die Ehe wurde im Oktober des Jahres in Rouen geschlossen. Sie sollte vor allem dem Frieden zwischen Richard und dem Grafen dienen, der ihn zuvor noch bekämpft hatte. Als Mitgift wurden Johanna dabei die Provinzen Agenois und Quercy beigegeben; im Juli 1197 gebar sie ihr einziges überlebendes Kind, den zukünftigen Grafen Raimund VII. von Toulouse.

    Johannas Ehe verlief alles andere als harmonisch, am Hof von Toulouse begegnete man ihr mit Ablehnung aufgrund der generationenlangen Rivalität zwischen dem Adel des Toulousain und ihren aquitanisch-angevinischen Vorfahren. Als sie 1199 erneut schwanger war, wurde sie angesichts einer Revolte mehrerer Burgherren von ihrem Mann im Stich gelassen. Während sie eine Belagerung der Burg Les Cassès leitete, wurde sie von ihren Anhängern verraten und floh darauf nach Aquitanien, um bei ihrem Bruder um Hilfe zu ersuchen. Richard Löwenherz aber befand sich zu diesem Zeitpunkt selber im Kampf gegen rebellische Vasallen und wurde bei der Belagerung von Châlus verwundet. Zusammen zogen sie zu ihrer Mutter nach Chinon, wo Richard an den Folgen seiner Verwundung starb.

    Johanna bat darauf um Aufnahme in die Abtei Fontevrault, was eher ungewöhnlich für eine verheiratete und schwangere Frau war, ihr aber dennoch gestattet wurde. Dort starb sie wenig später als Nonne im Kindbett. Sie gebar ein Kind, das noch lang genug lebte, um getauft zu werden, es starb aber nur wenige Tage später und wurde in der Kathedrale von Rouen bestattet. Johanna selbst wurde, wie schon kurz zuvor ihr Bruder, in Fontevrault bestattet.

    Militär / Gefecht:
    Die Teilnahme von Frauen an Kreuzzügen ist ein von der Forschung erst in jüngster Zeit untersuchtes Thema.
    Frauen gehörten zur Gruppe der Nonkombattanten, die ein Kreuzfahrerheer als Tross begleiteten (andere Nonkombattanten waren: Kleriker, Alte und Arme). Die Organisatoren von Kreuzzügen versuchten, die Zahl der Nonkombattanten möglichst gering zu halten; in diesen Zusammenhang gehörte auch, Frauen die Teilnahme am Kreuzzug zu verbieten.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Teilnahme_von_Frauen_an_Kreuzzügen

    Johanna heiratete Graf Raimund VI. von Toulouse (Raimundiner) in 1196. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 163. Graf Raimund VII. von Toulouse (Raimundiner)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Jul 1197 in Beaucaire; gestorben am 27 Sep 1249 in Millau.

  31. 98.  König Johann von England (Plantagenêt), Ohneland König Johann von England (Plantagenêt), Ohneland Graphische Anzeige der Nachkommen (53.Heinrich5, 25.Matilda4, 10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren am 24 Dez 1167 in Beaumont Palace, Oxford; gestorben am 19 Okt 1216 in Newark Castle, Newark-on-Trent.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Lord von Irland - Herzog der Normandie - Herzog von Aquitanien - Graf von Anjou
    • Titel (genauer): 1199 bis 1216, England; König von England (Angevinische Dynastie - Haus Plantagenet)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Ohneland

    Johann Ohneland (* 24. Dezember 1167 im Beaumont Palace, Oxford; † 19. Oktober 1216 auf Newark Castle, Newark-on-Trent), engl. John Lackland, eigentlich franz. Jean Plantagenêt, genannt Jean Sans-Terre, war von 1199 bis 1216 König von England, Lord von Irland, Herzog der Normandie und von Aquitanien sowie Graf von Anjou.
    Er war der jüngste Sohn des englischen Königs Heinrich II. und von Eleonore von Aquitanien. Nach dem Tod seines Bruders Richard Löwenherz wurde er 1199 englischer König. Im Krieg mit Frankreich verlor er bis 1204 die Normandie und weite Teile seiner Festlandsbesitzungen, des sogenannten Angevinischen Reichs. Seine Rückeroberungsversuche scheiterten. Während seiner Herrschaft kam es zu einer Rebellion der englischen Barone, die ihn 1215 zur Anerkennung der Magna Carta zwang.

    Erziehung und Jugend
    Über die Jugend und die Erziehung von Johann ist sehr wenig bekannt, und als vierter Sohn des Königs wurde er nur wenig beachtet. Als Kleinkind wurde er in der Abtei Fontevrault im Anjou erzogen, später im Haushalt seines ältesten Bruders Heinriich. Sein Lehrer war Ranulf de Glanville, und John lernte auch Lesen und Schreiben. Als Erwachsener besaß er eine Bibliothek mit lateinischen und französischen Schriften. Seinen Beinamen Ohneland erhielt Johann bereits als Kleinkind, weil er 1169 von seinem Vater bei der mit dem französischen König in Montmirail vereinbarten Erbteilung unter den Söhnen keinerlei Berücksichtigung fand, während seine drei älteren Brüder mit eigenen Erbteilen bedacht wurden.[1]
    Johann war von kleiner Figur und soll nach unterschiedlichen Angaben zwischen 1,65 m und 1,68 m groß gewesen sein. Anfangs gut gebaut, soll er durch übermäßiges Essen in seinen späteren Jahren dick geworden sein.[2]

    Johann als jüngster Sohn Heinrichs II.
    Um auch seinen jüngsten Sohn mit Landbesitz zu versorgen, arrangierte Heinrich 1172 Johanns Verlobung mit Adelheid, der älteren Tochter des Grafen Humbert von Maurienne. Adelheid hätte ein erhebliches Erbe mit in die beabsichtigte Ehe gebracht, und als Gegenleistung wollte Heinrich seinem Sohn die Burgen Chinon, Loudon und Mirebeau im Poitou übergeben. Das Poitou hatte er jedoch bereits seinem ältesten Sohn Heinrich dem Jüngeren versprochen. Die Übertragung der Burgen aus seinem Besitz, ohne ihn zu fragen, war der Anlass für die Rebellion des jüngeren Heinrich gegen seinen Vater, der sich Johanns ältere Brüder Richard und Gottfried anschlossen. Zwar gelang es Heinrich II., die Rebellion seiner Söhne 1174 niederzuschlagen, doch da Adelheid im selben Jahr starb, konnte die geplante Hochzeit Johanns mit ihr nicht mehr vollzogen werden.
    Nachdem sich Heinrich II. wieder mit seinen Söhnen versöhnt hatte, wurde Johann am 30. September 1174 eine Jahresrente von 1000 Pfund aus England sowie je 1000 Livres aus der Normandie und dem Anjou zugesagt. Nach dem Tod von Reginald de Dunstanville, 1. Earl of Cornwall, der 1175 ohne überlebende legitime männliche Nachkommen gestorben war, vergab Heinrich II. die Einkünfte aus dieser Grafschaft an Johann, womit er Reginalds Töchter quasi enterbte. Dies führte zur Rebellion ihrer Ehemänner, zu denen Adémar, Vicomte de Limoges, gehörte. 1176 verlobte der König Johann mit Isabel von Gloucester, der Tochter und Miterbin von William FitzRobert, 2. Earl of Gloucester. William FitzRobert erhob Johann jedoch zu seinem Haupterben, wwomit er Isabels Schwestern und deren Ehemänner Amalrich von Montfort und Richard de Clare, 3. Earl of Hertford enterbte. Als William FitzRobert Ende 1183 starb, kam es zu einer Rebellion im Südosten von Wales. Nach deren Niederschlagung übernahm Heinrich II. vorerst selbst die Verwaltung von Gloucester und Glamorgan. Johann wurde weiterhin in Urkunden nur als „Königssohn“ tituliert und blieb seinem Vater unterstellt.

    Vergeblicher Griff nach Aquitanien
    Im August 1184 wollte Heinrich II. das Herzogtum Aquitanien an Johann anstatt an seinen Sohn Richard übertragen. Diesem Plan widersetzte sich Richard natürlich, weshalb Johann mit Billigung seines Vaters und Unterstützung seines Bruders Gottfried Richards Herzogtum angriff. Der Angriff scheiterte jedoch, und bei einem Treffen der drei Brüder mit ihrem Vater im Dezember 1184 erreichte Richard, dass sein Vater ihm Aquitanien beließ.

    Gescheiterter Feldzug nach Irland
    Bereits im Mai 1177 hatte Heinrich II. versucht, Johann zum König von Irland zu erheben. Er bat Papst Alexander III. um dessen Zustimmung und um Übersendung einer Krone. Zu Beginn der 1180er Jahre war Heinrich II. über die zunehmende Unabhängigkeit seines Gouverneurs Hugh de Lacy in Irland beunruhigt. Er schlug Johann im März 1185 zum Ritter und sandte ihn als Lord of Ireland mit einer stattlichen Streitmacht nach Irland. Johann landete am 25. April in Waterford. Einige der irischen Könige unterwarfen sich ihm sofort, doch als Johann entgegen dem traditionellen irischen Recht große irische Lehen an seine eigenen Freunde und Gefolgsleute vergab, erhoben sich die irischen Könige von Thomond, Desmond und Connacht, anscheinend ermuntert von Hugh de Lacy, gegen Johann. Nach mehreren Niederlagen und weil Johann ihnen den ausstehenden Sold verweigerte, desertierte ein Teil seiner Truppen. Johann musste sich im September wieder nach England zurückziehen, wo er die Anhängerschaft Hugh de Lacys für sein Scheitern verantwortlich machte.
    Die beiden zeitgenössischen Chronisten Gerald of Wales und Roger von Hoveden hingegen berichten von Johanns Überheblichkeit und Habgier in Irland. Während sein Bruder Richard in Johanns Alter die rebellischen Barone von Aquitanien unterworfen haatte, galt Johann nach dem Fiasko von Irland als verschwenderischer Taugenichts.[3] Nachdem Hugh de Lacy 1186 ermordet worden war und Papst Urban III. dem König eine Krone für das zukünftige Königreich Irland gesandt hatte, bereitete Heinrich II. erneut einen Feldzug für seinen Sohn nach Irland vor. Im August 1186 verunglückte jedoch Johanns Bruder Gottfried bei einem Turnier tödlich. Um die Nachfolge in der Bretagne zu regeln, sagte der König den irischen Feldzug ab. Die päpstliche Krone wurde nie verwendet und Johann blieb nur nomineller Lord of Ireland. Diesen Titel trugen bis zu Heinrich VIII. alle zukünftigen englischen Könige.

    Unterstützung der Rebellion Richards
    Nachdem Heinrich II. sich im November 1188 öffentlich geweigert hatte, seinen ältesten überlebenden Sohn Richard als seinen Erben zu bestätigen, revoltierte dieser gegen seinen Vater und verbündete sich mit dem französischen König Philipp II. Ein Großteil des Adels unterstützte Richard und die Macht des alten Heinrich II. wurde rasch geringer. Nach dem Fall von Le Mans am 12. Juni 1189 wechselte auch Johann auf die Seite seines siegreichen Bruders. Heinrich II. starb kurz darauf, und nach Ansicht vieler Zeitgenossen führte der Verrat seines geliebten jüngsten Sohns mit zum Tod des alten Königs.

    Johann unter Richard Löwenherz
    Nach dem Tod ihres Vaters bestätigte Richard Johann rasch in seinen Besitzungen von Mortain in der südwestlichen Normandie sowie der Burgen von Peveril, Lancaster, Marlborough und Ludgershall in England. Dazu erhielt Johann die Gebiete von Tickhill, Wallingford sowie Derbyshire und Nottinghamshire, deren Burgen jedoch in königlichem Besitz blieben. Am 29. August 1189 heiratete Johann seine Verlobte Isabel von Gloucester. Johann und Isabel waren Cousin und Cousine zweiten Grades, weshalb Erzbischof Balduin von Canterbury die Ehe wegen Blutsverwandtschaft untersagt hatte. Johann wandte sich daraufhin an den Papst, und der päpstliche Legat gestattete die Ehe, solange sie nicht vom Papst untersagt würde. Durch die Heirat mit Isababel wurde Johann nun Earl of Gloucester und Lord von Glamorgan und Wentloog in den Welsh Marches. Nach dem Tod von Heinrich II. war es in Südwales wieder zu Kriegen mit Lord Rhys, dem Fürsten von Deheubarth gekommen. Lord Rhys hatte Heinrich II. als seinen Oberherrn anerkannt, betrachtete diese Bindung durch den Tod des Königs jedoch als erloschen. Richard unterstellte Johann eine Armee, mit der er das von Lord Rhys belagerte Carmarthen Castle entsetzte. Johann verhandelte mit Lord RhRhys und eskortierte ihn nach Oxford, wo er direkt mit dem König verhandeln wollte. Richard weigerte sich jedoch, den walisischen Fürsten zu empfangen. Lord Rhys kehrte nach Südwales zurück und setzte seine Angriffe auf englische Gebiete fort. Im Dezember 1189 übergab Richard Johann auch Cornwall, Devon, Somerset und Dorset in Südwestengland. Johann war nun Herr über erheblichen Grundbesitz und verwaltete seine Besitzungen von Marlborough aus.
    Verrat an Richard in England[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Vor seinem Aufbruch zum Dritten Kreuzzug nahm Richard im März 1190 in Nonancourt Johann einen Eid ab, dass er sich in den nächsten drei Jahren nicht in England aufhalten würde. Später erlaubte er jedoch seinem Justiciar und Lordkanzler William Longchamp, Johann bei Bedarf von diesem Eid zu entbinden. Im Oktober 1190 setzte Richard in Messina im Falle seines Todes seinen Neffen Arthur, den postum geborenen Sohn seines Bruders Gottfried, als Erben ein. Bereits 1191 war Johann wieder in EEngland. Als Gerard de Canville, der Sheriff von Lincolnshire, im Juni 1191 Johann als Richards Erben huldigte, belagerte Longchamp sofort Camvilles Burg Lincoln Castle, während Camville Nottingham und Tickhill Castle an Johann übergab. Longchamp hob die Belagerung von Lincoln auf und traf sich im Juli mit Johann in Winchester. Sowohl Longchamp wie auch Johann erschienen beide mit einem starken Aufgebot an walisischen Söldnern. Durch den von Richard von Sizilien aus zurückgesandten Erzbischof von Rouen, Walter de Coutances, wurde eine Vereinbarung ausgehandelt, nach der Johann die Burgen zurückgab, während Longchamp Johann als potentiellen Erben anerkannte. Am 18. September 1191 ließ Longchamp Johanns Halbbruder Erzbischof Geoffrey von York, der ebenfalls geschworen hatte, England innerhalb von drei Jahren nach Richards Aufbruch nicht zu betreten, in Dover verhaften. Johann nutzte den daraus entstehenden Aufruhr über den ausländischen, aus der Normandie stammenden Justiciar. Er erklärte sich zum Bewahrer von englischem Recht und englischen Freiheiten und brach die Vereinbarung mit Longchamp. Angesichts des Aufruhrs sah sich Longchamp gezwungen, Geoffrey von York wieder freizulassen.
    Johann lud den Justiciar sowie weitere führende Adlige für den 5. Oktober zu einem Treffen an der Loddon Bridge zwischen Reading und Windsor ein, doch Longchamp schlug die Einladung aus, da er befürchtete, dass Johann sich des Throns bemächtigen wollte. Erzbischof Walter de Coutances verdächtigte Johann, dass er den Justiciar absetzen wollte. Am 7. Oktober brach Johann mit seinen Anhängern Richtung Windsor auf. Longchamp zog sich daraufhin von Windsor nach London zurück, und auf dem WWeg dorthin kam es zu einem Geplänkel zwischen Johanns und Longchamps Gefolge. Longchamp flüchtete in den Tower of London, während Johann sich in der City behaupten konnte. Am 10. Oktober legte Longchamp seine Ämter als Justiciar und Lordkanzler nieder. Johann hoffte, nach Longchamps Scheitern die uneingeschränkte Herrschaft in England zu erhalten, doch musste er schließlich Erzbischof Walter de Coutances als neuen Justiciar einsetzen.

    Verrat an Richard in Frankreich
    Philipp II. von Frankreich war bereits Ende 1191 vorzeitig vom Kreuzzug nach Frankreich zurückgekehrt. Er bot Johann die Herrschaft über Aquitanien an, wenn er seine Halbschwester Alix heiraten würde. Alix war ursprünglich mit Richard verlobt gewesen, doch hatte dieser 1189 die Verlobung gelöst. Johann wollte im Februar 1192 nach Frankreich aufbrechen, als seine Mutter ihn nach langen Unterredungen davon überzeugen konnte, dass er mit diesem Verrat alles verlieren würde. Als Anfang 1193 die Nachricht, dass Richard in Österreich von Herzog Leopold gefangen genommen worden war, erneuerte Philipp II. sein Angebot an Johann. Johann schlug alle Warnungen in den Wind und schloss im Januar 1193 in Paris ein Abkommen mit dem französischen König. Demnach sollte er Alix heiraten und das Vexin an Philipp II. übergeben. Philipp II. eroberte umgehend die strategisch wichtige Burg Gisors und sammelte eine Invasionsflotte in Wissant. Johann versuchte, den schottischen König Wilhellm auf seine Seite zu ziehen, doch dieser lehnte seine Angebote ab. Johann besetzte daraufhin mit walisischen Söldnern Windsor und Wallingford Castle, doch seine Rebellion gegen seinen Bruder, den Kreuzfahrer-König fand nur geringe Unterstützungg. Johann ließ verkünden, dass Richard tot sei, doch die englischen Adligen glaubten ihm nicht. Sie belagerten Johanns Burgen und bereiteten sich auf eine Abwehr der befürchteten französischen Invasion vor. Am 20. April 1193 kehrte Hubert Walterr, der Bischof von Salisbury, aus Deutschland zurück und überbrachte die Lösegeldforderung von Kaiser Heinrich VI. Auf seinen Ratschlag hin wurde Johann ein Waffenstillstand angeboten, nach dem Johann Windsor und Wallingford übergeben solle, doch durfte er Nottingham und Tickhill Castle behalten. Aus Furcht, nach der Freilassung Richards als Verräter angeklagt zu werden, floh Johann nach Frankreich. Richards Unterhändler sicherten ihm den Besitz seiner Ländereien zu, wenn er 50.000 Marrk, die Hälfte des ungeheuren Lösegelds, aufbringen würde. Johann akzeptierte dies, stellte jedoch fest, dass er von den Verwaltern seiner eigenen Burgen in England als Verräter betrachtet wurde, so dass sie ihn nicht mehr als Herrn akzeptierten. Erneut kehrte er nach Frankreich zurück. Philipp übergab ihm Arques, Drincourt und Évreux. Im Gegenzug versprach er Philipp mit Ausnahme von Rouen die Normandie östlich der Seine. Gemeinsam bereiteten sie eine neue Invasion der Normandie vor und versuchten, Kaiser Heinrich VI. zu bestechen, damit er Richard länger in Gefangenschaft hielt. Hubert Walter, der inzwischen Erzbischof von Canterbury geworden war, exkommunizierte daraufhin Johann, und der königliche Rat enteignete ihn förmlich. Richards Anhänger belagerten Johanns Burgen, die sich bis auf Tickhill und Nottingham Castle rasch ergaben.

    Versöhnung mit Richard
    Auf der Ratsversammlung in Nottingham im Mai 1194 wurden alle Lehen Johanns einschließlich Irland für verwirkt erklärt. Als Richard in die Normandie übersetzte, unterwarf sich ihm Johann in Lisieux. Sein Bruder vergab ihm und sandte ihn nach Évreux, wo er die Burg in seinen Besitz brachte, bevor die französische Besatzung von seinem Seitenwechsel erfuhr. In den nächsten fünf Jahren lebte Johann unauffällig und gewann nach und nach das Vertrauen seines Bruders zurück, der ihm Irland sowie Mortain und Gloucester zurückgab. Richard betraute ihn zudem mit kleineren militärischen Kommandos, die Johann wie die Eroberung von Gamaches teils erfolgreich durchführen konnte. Johann war in dieser Zeit ein loyaler Unterstützer seines Bruders, während sein Neffe Arthur sich 1196 mit dem französischen König verbündet hatte. Deshalb erklärte Richard Johann 1197 zu seinem Erben und kurz vor seinem Tod im April 1199 zu seinem Nachfolger.

    Nachfolge seines Bruders und Kampf um die Besitzungen in Frankreich
    Nach seiner Thronbesteigung versuchte Johann vorrangig, seine Besitzungen auf dem Festland zu sichern. König Philipp II. besetzte unverzüglich, nachdem er die Nachricht vom Tod Richards gehört hatte, Évreux und fiel in die Normandie ein. Unter FFührung von Guillaume des Roches erklärten die Barone von Anjou, Maine und Tours den jungen Arthur zum Herzog und überzeugten die Stadt Angers, ihre Tore für Arthur und dessen Mutter Konstance zu öffnen. In Aquitanien wurde Philipp II. von seineen alten Verbündeten, dem Graf von Angoulême und dem Vicomte von Limoges, unterstützt. Johann vertraute Aquitanien seiner alten Mutter an, der die Söldner Richards unter Führung von dessen Vertrauten Mercadier zur Verfügung standen, und versuchte vorrangig Anjou zu halten. Am 14. April besetzte er Burg Chinon mit dem Kronschatz. Die Witwe seines Bruders Gottfried, Konstanze, versuchte inzwischen, das Anjou, Maine und Tours für ihren Sohn Arthur zu besetzen, und Johann geriet bei Le Mans fast in Gefangenschaft, als sich Philipp II., Arthur und des Roches dort am 20. April trafen. Johann zog nach Rouen, wo er am 25. April als Herzog der Normandie eingesetzt wurde. Anschließend zog er wieder nach Le Mans, das er als Vergeltung für die Unterstützung Arthurs und Philipps II. plünderte. In England hatte sich inzwischen William Marshal für die Thronfolge Johanns eingesetzt und Erzbischof Hubert Walter auf seine Seite gebracht. Johann überließ Vizegraf Aimery de Thouars, den er gegen Guillaume des Roches zum Seneschall von Anjou ernannte, die Verwaltung des Anjou und reiste nach England. Am 25. Mai landete er in Shoreham und wurde bereits zwei Tage später, am 27. Mai 1199, in Westminster Abbey zum König gekrönt. Bereits einen Monat später erschien er mit seiner Armee in der Normandie und zwang Philipp II. zur Aufgabe der Belagerung der Burg Lavardin. Angesichts seiner angespannten Finanzen konnte Johann jedoch keinen großangelegten Feldzug unternehmen.
    Im September 1199 wechselte Guillaume des Roches, der mächtigste Baron im Anjou, die Seiten und verbündete sich mit Johann. Er kam mit Konstance und Arthur nach Le Mans, doch diese wurden gewarnt, dass sie an Johann ausgeliefert werden sollten, und konnten mit Hilfe von Aimery de Thouars und dessen Bruder Guido von Thouars an den französischen Hof flüchten. Auch in Frankreich gab es Widerstand gegen die hohen Steuern für die Kriegskosten, so dass auch Philipp II. verhandlungsbereit wwar. Im Januar 1200 begannen Friedensverhandlungen und am 22. Mai wurde der Vertrag von Le Goulet geschlossen. In diesem erkannte Philipp II. Johann als Herr der Normandie, des Anjou, Maine, Tours und Aquitanien an. Johann musste auf Évreux, daas Vexin mit Ausnahme von Les Andelys sowie die Herrschaften Issoudun, Graçay und Bas-Berry in Berry verzichten, für die anderen Besitzungen auf dem Festland leistete Johann dem französischen König Hommage. Zusätzlich musste Arthur Johann für die Bretagne huldigen.

    Erneuter Krieg mit Frankreich
    → Hauptartikel: Französisch-Englischer Krieg von 1202 bis 1214
    Schon bald nach seiner Thronbesteigung hatte Johann Bischöfe gefunden, die seine anfechtbare Ehe mit Isabel von Gloucester auflösten. Er hatte zunächst eine Gesandtschaft nach Portugal geschickt, um Verhandlungen über eine Heirat mit einer portugiesischen Prinzessin zu führen. Johanns Heirat mit Isabella von Angoulême, der Tochter von Graf Aymar, am 24. August 1200 kam deshalb für viele Zeitgenossen überraschend, selbst für Isabellas Verlobten Hugo IX. von Lusignan. Durch die Heirat mit der Erbin der strategisch wichtigen Grafschaft hatte Johann nun eine Anwartschaft auf Angoulême, doch gleichzeitig hatte er sich nun die mächtige Familie Lusignan, der er bislang viel zu verdanken hatte, zum Feind gemacht. Johann machte auch kkeine Versuche, die Familie für die Demütigung und für den Verlust der Anwartschaft auf Angoulême zu entschädigen. Im Gegenteil, im Frühjahr 1201 entzog er Hugo de Lusignan die erst Anfang 1200 verliehene Herrschaft La Marche, die er seinem neuen Schwiegervater übergab, während er die Grafschaft Eu in der Normandie Hugos Bruder Raoul entzog. Da Johann auf die Beschwerden der Lusignans nicht einging, wandten sich diese an ihren obersten Lehnsherrn, den französischen König. Philipp II. versuchte erst, den Konflikt diplomatisch zu lösen. Bei einem Besuch Johanns in Paris erinnerte er diesen an seine Pflichten als Lehnsherr und trug ihm auf, den Konflikt mit den Lusignans vor seinem eigenen Gericht zu lösen. Johann kam dieser Aufforderung jedoch nicht nach, weshalb die Lusignans ihre Beschwerden erneut beim französischen König vorbrachten. Johann sollte nun vor dem Hofgericht in Paris erscheinen. Als er dieser Aufforderung nicht nachkam, erklärte ihn Philipp II. im April 1202 zum untreuen Vasallen und entzog ihm alle französischen Lehen. Gleichzeitig akzeptierte er Arthurs Huldigung für das Anjou, Maine und Touraine, während er die Normandie zum Kronland erklärte. Durch seine Überheblichkeit gegenüber den Lusignans und der Ausschlagung des Vermittlungsversuchs von Philipp II. hatte Johann somit keine zwei Jahre nach dem Vertrag von Le Goulet einen Krieg mit dem französischen König herbeigeführt.[4]

    Verlust der Normandie und weiterer Besitzungen in Frankreich
    Während der französische König die Normandie von Osten angriff, überfiel Arthur mit Unterstützung von rebellischen Adligen von der Bretagne aus Johanns Besitzungen an der Loire. Johann vertraute den mächtigen Burgen, die die Ostgrenze der Normanandie schützten, und wandte sich zunächst nach Süden. Durch einen Überraschungsangriff konnte er Ende Juli 1202 die Rebellen in Mirebeau vernichtend schlagen, wobei neben Arthur zahlreiche weitere rebellische Adlige in Gefangenschaft gerieten. Er nutzte diesen Erfolg jedoch nicht aus. Über die Aufteilung der Gefangenen kam es zum endgültigen Bruch mit Guillaume des Roches und Aimery de Thouars. Bis Ende 1202 musste Johann sich aus dem nördlichen Poitou, dem Anjou, Maine und der Grafschaft Tours zurückziehen.
    Im Frühjahr 1203 erlitt Johanns Ansehen durch Gerüchte über das Schicksal seines Neffen Arthur schweren Schaden. Angeblich soll er selbst den in seiner Gefangenschaft befindlichen Arthur in Rouen erschlagen haben. Im Frühsommer griff Philipp II. erneut die Normandie an. Johann verlor zunehmend die Unterstützung der normannischen Adligen, die auf die Seite Philipps II. wechselten. Im Dezember 1203 verließ Johann die Normandie und segelte nach England. Nach über sechsmonatiger Belagerung ergab sich im März 1204 das mächtige Château Gaillard, dem zahlreiche weitere Burgen und Städte folgten. Am 24. Juni 1204 kapitulierte die isolierte Hauptstadt Rouen, womit die Normandie für Johann verloren war. Im Poitou gingen nach dem Tod von Johanns Mutter Eleonore am 1. April 1204 fast alle Barone und Städte zu Philipp II. über, der im August im Triumph in Poitiers einzog. Auf die Nachricht von Eleonores Tod überfiel Alfons VIII. von Kastilien die Gascogne, da Heinrich II. sie angeblich seiner Tochter Eleonore, Alfons Ehefrau, als Wittum nach dem Tod ihrer Mutter versprochen hatte. Ende 1204 besaß Johann nur noch wenig mehr als die Häfen von Bayonne bis La Rochelle sowie die isolierten Burgen von Chinon und Loches.

    Versuch der Rückeroberung der französischen Besitzungen
    Im Mai 1205 versuchte Johann, ein großes Heer und eine Flotte in Portsmouth zu sammeln. Die englischen Barone weigerten sich jedoch, ihm nach Frankreich zu folgen, so dass Johann seinen geplanten Feldzug unter demütigenden Umständen absagen musste. Als Folge davon ergaben sich die Besatzungen von Chinon und Loches. Dennoch widerstanden die großen Städte der Gascogne den französischen Angriffen, die Kanalinseln konnten zurückerobert werden und im Poitou gelang Savary de Mauléon die Rückckeroberung von Niort. Im Juni 1206 landete Johann mit einem Söldnerheer und mit der Unterstützung eines Teils seiner englischen Barone schließlich in La Rochelle. Auf die Nachricht von Johanns Aufbruch hatte Philipp II. sich auf die Verteidigung der Normandie konzentriert, so dass Johann ungehindert in Südwestfrankreich vorrücken, die Saintonge zurückerobern und die Herrschaft über die Grafschaft Angoulême, die er 1202 von seinem verstorbenen Schwiegervater geerbt hatte, festigen konnte. Dazu konnte er die letzten kastillischen Besatzungen in der Gascogne vertreiben. Im September zog er nach Norden in das Anjou, zog sich aber auf die Nachricht, dass Philipp II. mit einem starken Heer gegen ihn zog, zurück. Im Oktober 1206 vereinbarte er mit Philipp II. einen zweijährigen Waffenstillstand. Philipps mangelndes Interesse an der Gascogne und dem südwestlichen Poitou mit Angoulême, Aunis und der Saintonge rettete Johanns Herrschaft über diesen Rest des angevinischen Reiches.

    Regierung von England
    Nach dem Feldzug ins Poitou 1206 widmete Johann sich stärker der Regierung von England, die bis dahin so ausgeübt wurde wie unter seinem Bruder Richard. Zwar waren die Chancery Rolls als neue Nachweise der Tagesgeschäfte eingeführt worden, doch das Ausheben von Truppen und das Eintreiben von Geldern verlief unter Johann wie bisher unter Richard. Hubert Walter hatte bis zu seinem Tod 1205 als Lordkanzler gedient. Geoffrey fitz Peter, 1. Earl of Essex, blieb bis zu seinem Tod 1213 Justiciar. William von Ely blieb Lord High Treasurer und Hugh de Neville blieb Chief Forester, bis sie beide 1215 rebellierten.
    Erst nach Dezember 1203, als Johann die meiste Zeit über in England blieb, gab es Neuerungen, angeregt durch die Franzosen wie Peter des Roches, Engelard de Cigogné, Falkes de Bréauté und Gerard d’Athée, die Johann die Treue hielten, auch nachdem sie ihre eigenen Besitzungen in Frankreich an Philipp II. verloren hatten. Nachdem die Südküste Englands nach der Eroberung der Normandie stärker durch französische Angriffe bedroht wurde, verließ sich Johann nicht mehr allein auf die Seestreitkräfte der Cinque Ports. William of Wrotham und andere Beamte stellten im Auftrag des Königs eine königliche Flotte aus Galeeren und anderen Schiffen auf, für die der Hafen der jungen Stadt Portsmouth ausgebaut wurde. In weiteren Häfen in Südengland und Irland wurden Flottenstützpunkte angelegt, während Johanns Halbbruder William Longespée Kommandant der Flotte wurde. Der Historiker Winfried Warren bezeichnete Johann deshalb als Gründer der Royal Navy.[5]
    Nachdem Johann 1205 eine französische Invasion befürchtet hatte, musste jeder männliche Bewohner Englands, der älter als zwölf Jahre war, einen Treueeid schwören, und in jeder Grafschaft wurden Constables ernannt, die die Verteidigung organisierren sollten. Bis Herbst 1206 blieb jedoch die Rückeroberung seiner festländischen Besitzungen Johanns vorrangiges Ziel. Durch die fortwährenden Kriege, aber auch durch Inflation und sozialen Wandel waren die königlichen Finanzen jedoch erschöpft. Bereits 1203 hatte Johann den Dreizehnten, eine allgemeine Sondersteuer in England erhoben. Ab 1206 reorganisierte er das königliche Finanzwesen und führte die Gegenzeichnung bei Abrechnungen ein. Da seine Barone nach dem Lehensrecht nur 40 TaTage im Jahr Kriegsdienst leisten mussten, erhob er stattdessen von ihnen fast jährlich ein Schildgeld. 1207 erhob er erneut eine allgemeine Sondersteuer, die allein 57.425 Pfund einbrachte, was dem doppelten normalen Steueraufkommen eines Jahres entsprach. Er versuchte, durch seine Beamten die Steuern in den Grafschaften direkt einziehen zu lassen, anstatt die Grafschaften mit ihren Einkünften jährlich an einen Sheriff zu verpachten, doch aufgrund der begrenzten mittelalterlichen Verwaltungsressourcen scheiterte die praktische Umsetzung dieses Experiments.[6] Dazu trieb er stärker säumige Zahlungen von seinen Baronen ein, die durch das Schildgeld, durch Gebühren für den Erbfall und weitere Gebühren teilweise bei der Krone hoch verschuldet waren. Dies erfolgte jedoch willkürlich. 1208 befahl Johann Gerard d’Athée, die Besitzungen seines bisherigen Günstlings William de Braose in Wales wegen ausstehender Zahlungen zu besetzen. Braose rebellierte und flüchtete dann mit seiner Familie nach Irland, wo seine Familie in Gefangenschaft geriet. Braose selbst konnte nach Frankreich entkommen, wo er im Exil starb. Braoses Frau Maud und seinen ältesten Sohn William ließ Johann im Kerker verhungern.
    Auch von den jüdischen Gemeinden erhob Johann hohe Steuern, die ihm 1210 66.000 Mark einbrachten. Die Brutalität, mit der diese Steuern eingetrieben wurden, wirkte sich auch auf die Schuldner der jüdischen Geldverleiher aus. Weitere Steuern wurden den Städten aufgelastet, weitere Einnahmequellen waren die Waldrechte sowie Geldstrafen. Während die jährlichen Einnahmen der Krone vor 1207 bei etwa 30.000 Pfund lagen, betrugen sie 1210 – ohne die Einnahmen aus den Judensteuern – 51.913 Pfund und 1211 sogar 83.291 Pfund. Schätzungen zufolge hortete Johann 1212 über 200.000 Mark in Münzen in seinen Burgen Corfe, Bristol und Gloucester Castle, was zu einer Geldknappheit in England führte. Johanns Barone begannen nicht nur seine Willkür zu fürchten, sondern fürchteten aufgrund seiner regelmäßigen Geldforderungen auch ihren finanziellen Ruin.[7]
    Neben den Finanzen lag Johanns Hauptinteresse an der Rechtsprechung, während seiner Herrschaft entwickelte sich das Common Law weiter. Er besaß in England keine feste Residenz, sondern zog ruhelos und zügig durch weite Teile seines Reiches. Häufig nutzte er den Palast von Westminster, den Tower of London, die Burgen von Windsor, Winchester, Nottingham, Ludgershall oder Marlborough, dazu andere Burgen und Jagdhäuser wie Bere Regis und Gillingham in Dorset oder Freemantle in Hampshire, Geddington in Northamptonshire und zahlreiche weitere.[8] Daneben war er 17-mal im nordenglischen York und besuchte auch regelmäßig die Welsh Marches.

    Interdikt über England und Exkommunikation durch Papst Innozenz III.
    Wie viele andere Herrscher wollte Johann auch die Kirche beherrschen. Bereits 1198 hatte er, damals noch als Lord of Ireland, John Comyn, den Erzbischof von Dublin ins Exil getrieben und damit den Papst verärgert. Als Herzog von Aquitanien brachte Johanns Behandlung der Bischöfe von Limoges und Poitiers den Papst gegen Johann auf, und 1203 drohte Papst Innozenz III. Johann mit dem Interdikt über der Normandie, falls Johann die Bestätigung des Bischofs von Sées verweigerte. Angesichts der militärischen Lage hatte sich Johann dem Papst gefügt.
    In England dagegen war die königliche Gewalt über die Bischöfe traditionell stärker, und Johann wollte dies beibehalten. 1205 gelang es Johann, seinen Kandidaten Peter des Roches als Bischof von Winchester einzusetzen. Im selben Jahr starb Huberert Walter, der Erzbischof von Canterbury und damit Primas der englischen Kirche. Johann wollte die Mönche dazu bewegen, seinen Sekretär John de Gray, Bischof von Norwich, zum Nachfolger zu wählen. In einer geheimen Wahl wählten die Mönche jedoch ihren Prior Reginald zum Nachfolger Walters, der daraufhin nach Rom reiste, um seine Bestätigung durch Innozenz III. zu erhalten. Als Johann davon erfuhr, reiste er nach Canterbury, wo ihm die Mönche aus Furcht vor Repressionen versicherten, dass Reginald nicht gewählt worden sei und in Gegenwart des Königs John de Gray wählten. Als jetzt beide Parteien in Rom ihre Ansprüche vor den Papst brachten, entschloss sich dieser, beide Wahlen zu annullieren. Stattdessen schlug der Papst Kardinal Stephen Langton als neuen Kandidaten vor, von dem er hoffte, dass dieser seine Kirchenreform auch in England vorantreiben würde. Der Papst drängte die in Rom weilende Abordnung der Mönche dazu, Langton zum Erzbischof zu wählen, und bestätigte anschließend die Wahl.
    Johann wollte diesen Kompromiss jedoch nicht anerkennen, da er Langton wegen seiner langjährigen Tätigkeit als Lehrer an der Sorbonne in Paris als Parteigänger von Philipp II. für nicht akzeptabel hielt. Er vertrieb die Mönche aus Canterbury und besetzte die Ländereien des Erzbistums. Bereits Anfang des Jahres hatte Johann die Temporalien des Erzbischofs von York besetzt, nachdem dieser, sein Halbbruder Geoffrey, gegen eine hohe Sondersteuer protestiert hatte und ins Exil gegangen warr. Der Papst versuchte, den König zum Einlenken zu gewinnen, doch nach einem Jahr Wartezeit weihte er Langton im Juni 1207 zum Erzbischof und begann mit Vorbereitungen, um das Interdikt über England zu verhängen. Da fast alle Barone, die Mehrheit der Priester und auch viele Mönche den vollständigen Verlauf des Konflikts nicht kannten, herrschte in England die Auffassung, dass der Papst sich das Recht anmaße, den Erzbischof von Canterbury zu bestimmen und ihnen den recht unbekannten Langton als Primas aufzwingen wolle, so dass die Barone im Konflikt mit dem Papst hinter ihrem König standen.[9]
    Als der Papst im März 1208 das Interdikt über England verhängte, beschlagnahmte Johann im Gegenzug weitere Kirchengüter in England. Unter dem Vorwand, die Einhaltung des Zölibats zu überwachen, ließ er Priester und deren Geliebte verhaften, um sie erst nach Zahlung von Lösegeld freizulassen. Andere Kirchenmänner, die sich dem König unterwarfen, erhielten ihren Besitz zurück, während die Bischöfe William de Ste Mère-Église von London, Eustace von Ely und Mauger von Worcester ins Exil gingen. Verhandlungen zwischen Papst und König blieben ergebnislos, weil Johann in der Einsetzung Langtons keinen Präzedenzfall schaffen wollte; außerdem wollte er sich nicht für schuldig bekennen, um die Zahlung eines Bußgeldes zu vermeiden. Daraaufhin wurde er im November 1209 vom Papst exkommuniziert, weshalb auch die Bischöfe Herbert Poor von Salisbury, Hugh of Wells von Lincoln, Jocelin of Wells von Bath und Gilbert de Glanville von Rochester ins Exil gingen. Da weitere Bistümer nach dem Tod ihrer Bischöfe vakant waren und Giles de Braose, der Bischof von Hereford, wegen der Verfolgung seiner Familie durch den König bereits geflüchtet war, gab es mit Ausnahme von Peter des Roches von Winchester und John de Gray, der Justiciar von Irland geworden war, keinen Bischof mehr in England. Dennoch standen die Barone, der Großteil der Bevölkerung und ein Teil des Klerus im Konflikt mit dem Papst weiter hinter dem König. Nachdem der römisch-deutsche Kaiser Otto IV. und Graf Raimund VI. von Toulouse, die mit Johann verbündet waren, ebenfalls exkommuniziert worden waren, sah Johann wenig Anlass, gegenüber dem Papst einzulenken. Die weiteren Verhandlungen zwischen Papst und König wurden nur halbherzig geführt, bis ssie 1211 abgebrochen wurden, als Gerüchte aufkamen, dass der Papst den König absetzen wollte. Zu diesem Zeitpunkt flossen die Einkünfte aus sieben vakanten Bistümern und 17 Abteien an die Krone, die somit aus dem Interdikt erheblichen Gewinn zog. Nachdem das Interdikt und die Exkommunikation weitgehend ohne Wirkung geblieben waren, blieb dem Papst nur noch die Möglichkeit, Johann als König abzusetzen und seine Untertanen von ihrer Treuepflicht zu entbinden.

    Johann als Lord of Ireland
    Johann hatte ab 1185 als Lord of Ireland die Eroberung und Besiedlung von Irland durch englische Barone und Siedler zulasten der irischen Bevölkerung gefördert. Johanns Bruder Richard Löwenherz hatte sich als englischer König fast gar nicht um Irland gekümmert. Nach dem Tod von Domnall Mór Ó Briain 1194 und der Eroberung von Limerick teilte William de Burgh das Königreich Thomond auf. Johann ermunterte ihn, die Gebiete jenseits des Shannon anzugreifen, indem er ihm die Herrschaft von gganz Connacht versprach. Als Johann englischer König wurde, ernannte er Meiler FitzHenry zum königlichen Justiciar. 1204 wies er den Justiciar an, Städte zu gründen und Steuern einzutreiben. Dies führte zur Gründung der Counties von Waterford mit Waterford und Cork sowie von Munster, dazu wurden die königlichen Ländereien in Meath, Limerick und Ulster vergrößert und englische Bischöfe eingesetzt.
    1201 vergab Johann jedoch Limerick an seinen Günstling William de Braose und brach damit William de Burghs wachsende Macht. Zu den mächtigsten anglonormannischen Baronen gehörten nun die Brüder Hugh und Walter de Lacy. 1203 war Johann sogar bereit, Cathal Croibhdhearg Conchobair, den neuen irischen König von Connacht, zu unterstützen. Ähnlich verfuhr er in Ulster, wo er die Angriffe von Hugh de Lacy gegen John de Courcy duldete. Courcy musste schließlich im Mai 1205 zu Aodh Ó Néill nach Tyrone flüchten, und Hugh de Lacy wurde Earl of Ulster. Die Ankunft von William Marshal in Irland 1207 beendete jedoch Johanns Politik des gegenseitigen Ausspielens seiner Barone. Marshal hatte bereits 1189 die Besitzungen seines Schwiegervaters Strongbow in Irland geerbt, sich jedoch bislang nicht selbst um diese Besitzungen gekümmert. Marshal war nun bei Johann in Ungnade gefallen und verbündete sich nun mit den Lacys, wodurch sie den königlichen Justiciar Meiler FitzHenry im Winteer von 1207 bis 1208 schlagen konnten, und anschließend missachteten sie den neuen Justiciar John de Gray, indem sie den rebellierenden William de Braose von 1208 bis 1209 in Irland Zuflucht gewährten. Angesichts dieser Herausforderung entschloss sich Johann, einen zweiten Feldzug nach Irland zu unternehmen.
    Angesichts der enormen Vorbereitungen von Johann, der eine Flotte von 700 Schiffen zusammenzog, unterwarf sich William Marshal dem König in Pembroke. Johann landete am 20. Juni 1210 in Crook bei Waterford. In einem stürmischen, nur neun Wochen dauernden Feldzug vertrieb er Walter und Hugh de Lacy aus Meath und Ulster, dazu konnte er Maud de St Valery, die Frau von William de Braose, und ihren ältesten Sohn William gefangen nehmen. Sein erfolgreicher Feldzug machte großen Eindruck auf ddie anglonormannischen Barone in Irland. Mehr als 20 irische Häuptlinge unterwarfen sich in Dublin dem König, und Johann konnte das englische Rechtssystem sowie die die englische Währung in Irland einführen. Im Gegensatz zu den Engländern machte Johanns Feldzug keinen großen Eindruck auf die Iren. Johanns Beziehungen zu den Königen Cathal Croibhdhearg and Aodh Ó Néill blieben angespannt, und letztlich erreichte er gegenüber ihnen wenig. Sein Feldzug war zwar eine eindrückliche Erinnerung, dass die englischen Könige weiterhin große Macht besaßen. Nach seiner Abreise errichtete John de Gray eine strategisch wichtige Brücke über den Shannon zwischen Meath und Connacht bei Athlone, so dass eine irisch-englische Armee mit Unterstützung von Ó Briain in Connacht einfallen konnte und Cathal zur Stellung seines Sohns als Geisel zwingen konnte. Im Norden dagegen konnte sich Gray nicht gegen Ó Néill durchsetzen. Johanns Unterstützung der englischen Barone in Irland führte jedenfalls dazu, dass sie sich während des Bürgerkriegs von 1215 bis 1216 loyal zu ihm verhielten.

    Kampf um Wales
    Johann engagierte sich stärker als alle bisherigen normannischen oder angevinischen Könige in Wales.[10] Durch die Hochzeit mit Isabel of Gloucester war er seit 1189 Earl of Gloucester und Lord of Glamorgan in Südostwales. Auch nach seiner Scheidung von Isabella 1199 blieb er im Besitz von Glamorgan. Als englischer König und damit Oberherr der anglonormannischen Marcher Lords und der walisischen Fürsten versuchte er zunächst, die Erbstreitigkeiten nach dem Tod von Lord Rhys in Deheubarth und die Ambitionen von Gwenwynwyn von Powys für sich auszunutzen. 1199 konnte er so Cardigan Castle von Maelgwn ap Rhys erwerben, und im Juni 1200 ermunterte er seinen Vertrauten William de Braose zur Eroberung von walisischen Gebieten. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern schloss Johann mit den walisischen Fürsten schriftliche Verträge, sein Vertrag, in dem Llywelyn ab Iorwerth von Gwynedd 1201 seine Oberherrschaft anerkannte, ist der älteste erhaltene schriftliche Vertrag zwischen einem englischen König und einem walisischen Fürsten.[11] Johann erkannte im Gegenzug Llywelyn in dem Vertrag als Fürsten von Nordwales an.
    Besonders nach dem Verlust der Normandie engagierte sich Johann häufig selbst in Wales und überließ die Eroberung von Wales nicht mehr allein den Marcher Lords. Er verheiratete im selben Jahr seine uneheliche Tochter Johanna mit Llywelyn ab Iorwrwerth. Von 1204 bis 1214 war er mindestens einmal im Jahr in Wales oder an der walisischen Grenze. Am 8. Oktober 1208 ließ er Gwenwynwyn von Powys in Shrewsbury verhaften und ließ ihn nur unter demütigenden Umständen wieder frei. Als Folge davoon besetzte Llywelyn ab Iorwerth Gwenwynwyns Fürstentum. Da sein Schwiegersohn Llywelyn ab Iorwerth den rebellischen Baron Braose unterstützt hatte, führte Johann 1211 erstmals nach Heinrichs II. gescheiterten Feldzug von 1165 einen Feldzug gegen Gwynedd. Der erste Vorstoß im Mai scheiterte, nachdem die Waliser sich ins Bergland von Snowdonia zurückgezogen hatte. Johanns Vorstoß führte ins Leere und seine Armee litt unter Nahrungsmangel. Nur zwei Monate später unternahm Johann mit seinem Feudalheer einen weiteren, besser vorbereiteten Vorstoß. Es war Johann gelungen, Llywelyns Verbündete zum Abfall zu bewegen und er stieß weiter nach Gwynedd vor, als es bislang je ein englisches Heer geschafft hatte. Ein Stoßtrupp brannte Banngor nieder. Gwynedd und die durch innere Kriege zerstrittenen anderen Fürsten wurden durch das militärisch überlegene englische Heer rasch bezwungen, so dass Llywelyns Frau Johanna bei ihrem Vater um Frieden bitten musste. In dem Friedensvertrarag musste Llywelyn Johanns Oberherrschaft anerkennen und Perfeddwlad in Nordostwales an England abtreten. Sollte er mit Johanna keine männlichen Nachkommen haben, so würde nach seinem Tod Gwynedd an die englische Krone fallen. Damit hatte Johann den Höhepunkt seiner Macht in Wales erreicht, er beherrschte Glamorgan und Wentloog, Abergavenny, Gower, Brecon, Builth und weitere Gebiete, so dass er Ende 1211 in Wales mächtiger als jeder englische König vor ihm war.
    Als Johann seine Macht über Gwynedd durch den Bau von Burgen wie Aberystwyth Castle ausbauen wollte, konnte der geschwächte Llywelyn ab Iorwerth angesichts dieses neuen englischen Drucks die zerstrittenen anderen Fürsten einen. Die vereinten Fürsten begannen einen Aufstand gegen die englische Herrschaft, der für die Engländer unerwartet kam. Johann plante daraufhin, 1212 mit einer starken Armee Wales zu unterwerfen und berief sein Feudalheer nach Chester. Am 14. August 1212 ließ er unbarmherzig 28 jugendliche Geiseln, die ihm die Waliser 1211 stellen mussten, in Nottingham hängen. Kurz bevor er mit seinem Heer nach Wales aufbrechen konnte, erfuhr er durch seine Tochter Johanna von Wales und durch den schottischen König Wilhelm I. von einer Verschwörung seiner Barone, die ihn während des Feldzugs in Wales ermorden oder den Walisern ausliefern wollten. Daraufhin brach er den geplanten Feldzug ab.
    Bis 1213 hatten die aufständischen Waliser die 1211 verlorenen Gebiete zurückerobert. Llywelyn ab Iorwerth verbündeten sich mit den rebellischen Baronen in England und eroberten sogar Shrewsbury. In der Magna Carta erreichte er, dass nach Absatz 56 und 57 zu Unrecht erobertes Land in Wales zurückgegeben wurde und nach Absatz 58 Geiseln wie sein Sohn Gruffydd wieder frei kamen. Als es trotzdem zum Krieg der Barone kam, eroberte er Ende 1215 in einem erfolgreichen Feldzug weite Teile von Südwales, so dass Johanns Bemühungen in Wales letztlich vergebens waren.[12]

    Verhältnis zu Schottland
    Im November 1200 huldigte der schottische König Wilhelm I. Johann in Lincoln für seine englischen Besitzungen. Wilhelm I. hoffte, dass er Northumberland zurückerhalten würde, verzichtete aber auf weitere Aktivitäten. Nachdem sich die Könige noch im April 1209 bei Bolton bei Alnwick getroffen hatten, unternahm Johann im Sommer 1209 plötzlich einen Feldzug von Newcastle aus nach Schottland. Die Gründe für diesen Feldzug sind unklar, vielleicht wollte er mit dem Feldzug einem französischch-schottischen Bündnis zuvorkommen, das durch eine geplante Hochzeit einer Tochter Wilhelms I. mit dem französischen König angebahnt wurde.[13] Der kranke Wilhelm musste im August 1209 den demütigenden Vertrag von Norham unterzeichnen, in dem eer akzeptierte, 15.000 Mark an Johann zu zahlen, ihm 13 Geiseln zu stellen und ihm seine beiden Töchter auszuhändigen, die Johann nach seiner Wahl verheiraten konnte. Der weiterhin kränkliche König wurde noch stärker von Johann abhängig, als 1211 Guthred Macwilliam einen Anspruch auf den schottischen Thron erhob. Daraufhin akzeptierte Johann Wilhelms zwölfjährigen Sohn Alexander als zukünftigen schottischen König. Johann schlug Alexander 1212 in London zum Ritter und übergab ihm die Führung einer Armee von Brabanzonen, mit denen er Macwilliam schlagen und töten konnte.

    Fortsetzung des Kriegs mit Frankreich
    Erst 1212 beabsichtigte Johann einen neuen Feldzug nach Frankreich. Angesichts seiner Erfolge in Irland, Wales und gegen Schottland glaubte er an eine baldige Rückeroberung seiner Besitzungen in Frankreich. Unterstützt von Graf Rainald von Boulogne und verstärkt durch die Rückkehr Kaiser Ottos IV. im März 1212 wollte er das Bündnis erneuern, das er 1200 im Vertrag von Le Goulet aufgegeben hatte. Um weitere Verbündete im Kampf gegen König Philipp II. zu gewinnen, sandte Johann im Frühjajahr oder Sommer 1212 sogar eine Gesandtschaft an den Almohadenkalif Muhammad an-Nasir, den er als Admiral Murmelius titulierte. Da dieser das nördliche Spanien beherrschte, versuchte er ihn zum Kampf gegen Frankreich zu bewegen. Der König konntnte dem Kalifen jedoch nur wenige Gegenleistungen für das Bündnis anbieten, und dass er die angeblich angebotene Konversion von seinem Reich zum Islam ernst meinte, muss bezweifelt werden.[14] Der Sultan wies das Angebot zurück, und nachdem er am 16. Juli 1212 in der Schlacht bei Las Navas de Tolosa von den spanischen Christen vernichtend geschlagen worden war, wurde das Angebot vollends gegenstandslos.
    Johann hatte im Sommer 1212 bereits seine Land- und Seestreitkräfte für einen Feldzug nach Frankreich in Portsmouth gesammelt, als er seine Truppen wegen des walisischen Aufstands nach Chester berief. Nachdem er im August von der Verschwörung eiiniger Barone erfahren hatte, flüchteten die Barone Robert FitzWalter und Eustace de Vesci ins Ausland, während der Schatzbeamte Geoffrey of Norwich gefangen genommen wurde und im Kerker starb. Johann blieb von nun an stets misstrauisch und umgab sich mit einer bewaffneten Leibwache. Er sagte den Feldzug nach Wales ab und verlangte stattdessen von verdächtigen Baronen, vor allem aus Nordengland, Loyalitätseide und die Stellung von Geiseln. Der Prediger Peter of Wakefield prophezeite öffentlich das drohende Ende von Johanns Herrschaft. Johann versprach, gegen den Machtmissbrauch seiner Beamten und der Sheriffs vorzugehen. Philipp II. von Frankreich plante für April 1213 eine Invasion in England. Johann verhandelte darauf mit Aragón und Toulouse, um Frankreich von Süden her zu bedrohen. Dazu sammelte er im April eine große Armee in Kent, um die befürchtete Invasion abzuwehren.

    Aussöhnung mit dem Papst
    Um der drohenden Absetzung durch den Papst und der Entbindung seiner Vasallen von ihrer Treuepflicht zuvorzukommen, nahm Johann Ende 1212 wieder Verhandlungen mit dem Papst auf. Er war nun bereit, sowohl Langton als Erzbischof von Canterbury anznzuerkennen als auch die Kirche für ihre Verluste finanziell zu entschädigen. Neben den exilierten Geistlichen musste er auch die Barone Eustace de Vesci und Robert FitzWalter wieder in seinem Reich aufzunehmen. Papst Innozenz III. blieb zunächshst gegenüber dem König sehr misstrauisch und ermächtigte Erzbischof Langton, erneut das Interdikt über England zu verhängen und den König zu exkommunizieren, wenn Johann den Frieden zwischen ihm und der Kirche von England verletzen würde. Johann ging jedoch weiter. Vor fast allen seinen Baronen, die er zur Abwehr der befürchteten französischen Invasion versammelt hatte, unterwarf er sich am 15. Mai in Ewell bei Dover dem päpstlichen Gesandten Pandulf. Er erkannte die Lehnshoheit des Papstes über England an und versprach ihm einen jährlichen Tribut von 1000 Mark. Den Prediger Peter of Wakefield ließ er jedoch hängen.
    Der Papst hatte große Hoffnungen, dass Johann nun ein Führer eines neuen Kreuzzugs würde und hob im Juli 1213 das Interdikt gegen England auf. Am 20. Juli löste Erzbischof Langton die Exkommunikation des Königs in der Kathedrale von Winchester aauf. Der Papst beschränkte jedoch Langtons Zuständigkeiten durch die Entsendung von Kardinalbischof Nikolaus von Tusculum als persönlichen Repräsentanten nach England. Dieser vereinbarte mit Johann als Ausgleich für die finanziellen Verluste der Kirche während des Interdikts eine in jährlichen Raten zu zahlende Entschädigung in Höhe von 100.000 Mark. Weiter besetzte der Kardinalbischof ohne Zustimmung Langtons oder der Domkapitel die vakanten Bischofssitze neu. Dabei ernannte er mit William of Cornhill als Bischof von Coventry, Walter de Gray als Bischof von Worcester und später als Erzbischof von York und John de Gray als Bischof von Durham Vertraute des Königs, die diesen während des Interdikts unterstützt hatten. Der Papst wurde so zum Verbündeten des Königs und unterstützte ihn auch gegen die oppositionellen englischen Barone.

    Erfolglose Feldzüge nach Frankreich
    Johanns Halbbruder William Longespée konnte in der Seeschlacht bei Damme am 30. Mai 1213 einen Teil der französischen Flotte zerstören, so dass die Gefahr einer französischen Invasion zunächst gebannt war. Im Juni gab Johann den Befehl, ins Poitou aufzubrechen, doch zahlreiche Barone weigerten sich, ihm zu folgen. Besonders einige Barone aus Nordengland, angeführt von Eustace de Vesci, erklärten, dass ihre Vasallenpflichten sich nicht auf Dienste im Poitou beziehen würde, weshalb sie sich weigerten, Johann nach Frankreich zu folgen. Weitere Angehörige der Adelsopposition waren Robert FitzWalter, William de Mowbray und Geoffrey de Mandeville. Die Lage in Nordengland spitzte sich zu, als Johann nach dem Tod von Geoffrey Fitzpeter im Oktober 1213 den aus dem Poitou stammenden Peter des Roches als neuen Justiciar einsetzte.
    Dennoch unternahm Johann ohne die aufrührerischen Barone seinen Feldzug nach Frankreich und landete im Februar 1214 in La Rochelle. William Longespée führte eine zweite Armee nach Flandern, wo er sich mit Kaiser Otto IV., Graf Ferdinand von Flanandern und Rainald von Boulogne zusammenschloss. Johann konnte zunächst die Unterstützung zahlreicher Adliger aus dem Poitou, selbst der Lusignans gewinnen und stieß im Juni bis Angers vor. Anschließend belagerte er die Burg von Roche-aux-Moines. Als Prinz Ludwig von Frankreich jedoch zum Entsatz anrückte, versagten ihm seine französischen Verbündeten die Unterstützung und Johann musste in der Schlacht bei Roche-aux-Moines kampflos das Schlachtfeld räumen und sich nach Süden zurückziehen. Nachdem seine Verbündeten am 27. Juli 1214 in der Schlacht bei Bouvines eine vernichtende Niederlage gegen Philipp II. erlitten hatten, war Johanns Feldzug vollständig gescheitert. Philipp II. stieß nun in das Poitou vor, und am 18. September vermittelte der englischstämmige Kardinal Robert Curzon einen fünfjährigen Waffenstillstand zwischen den beiden Königen. Am 13. Oktober landete Johann wieder in Dartmouth. Da wegen des fehlgeschlagenen Feldzugs seine Finanzmittel erschöpft waren, forderte er von seinen Baronen ein erneutes Schildgeld in Höhe von drei Mark pro knight’s fee.

    Bürgerkrieg in England
    Anerkennung der Magna Carta
    → Hauptartikel: Magna Carta
    Johanns Forderung stieß bei seinen Vasallen auf einhellige Ablehnung. Eine Gruppe der unzufriedenen Barone unter Führung von Eustace de Vesci und Robert Fitzwalter forderte von Johann eine königliche Charter, die ihnen ihre traditionellen Rechthte und Freiheiten bestätigen sollte. Tatsächlich drängten sie auf einen offenen Bürgerkrieg, der Johann auch die Sympathien des restlichen Adels kosten sollte. Johann zögerte die Behandlung ihrer Forderungen zunächst hinaus, doch als sich im Mai 1215 die City of London den Rebellen anschloss, willigte er auf Drängen von Erzbischof Stephen Langton Verhandlungen zu. Am 15. Juni akzeptierte er in der Magna Carta die Forderungen der Rebellen, womit der Bürgerkrieg vorerst beendet war.

    Krieg der Barone
    → Hauptartikel: Erster Krieg der Barone
    Insgeheim wandte sich Johann jedoch an seinen Oberlehnsherrn Papst Innozenz III., der in seiner Antwort im September die Magna Carta für nichtig erklärte und die Rebellen exkommunizierte. Daraufhin verwandelte sich der schwelende Konflikt in eininen offenen Bürgerkrieg. Die Rebellen wandten sich an den französischen König und boten dessen Sohn Ludwig die englische Krone an. Nachdem Johann Ende 1215 in einem Feldzug zunächst noch erfolgreich bis Schottland vorgestoßen war, landete im Mai 1216 Prinz Ludwig mit französischen Truppen in London. Durch einen Feldzug quer durch England konnte das Bündnis der Rebellen und der Franzosen weite Teile Englands erobern. Zahlreiche Adlige, selbst Johanns Halbbruder William Longespée, schlossen sich Prinz Ludwig an.

    Verlust des Kronschatzes und Tod
    Johann unternahm im September eine Gegenoffensive, um Lincoln zu entsetzen. In der Nacht vom 9. auf den 10. Oktober erkrankte er wahrscheinlich an der Ruhr. Am 10. Oktober machte er noch eine Stiftung an Margaret de Braose zugunsten ihrer Eltern und ihres Bruders William, der in seinem Kerker gestorben war. In den nächsten Tagen verschlechterte sich Johanns Gesundheit. Vermutlich ging ein Teil seines Trosses mit den Kronjuwelen bei einer Durchquerung des The Wash verloren. Johann erreichte noch Newark, wo er in der Nacht zum 19. Oktober 1216 starb. Da die traditionelle Grabstätte seiner Familie, die Abtei Fontevrault im Anjou, nicht mehr in seinem Reich lag, wurde er seinem Wunsch gemäß in der Kathedrale von Worcester begraben. Sein Grab befindet sich zwischen den Gräbern der angelsächsischen Heiligen Oswald und Wulfstan und wurde vermutlich bewusst als Symbol für die Verschiebung des politischen Zentrums seines Reiches von den Besitzungen in Frankreich nach England gewählt.[15]

    Familie und Nachkommen
    Johann war zweimal verheiratet. Seine erste Ehe mit Isabel von Gloucester blieb kinderlos. Mit seiner zweiten Frau Isabella von Angoulême hatte er fünf Kinder:
    • Heinrich III. (1207–1272)
    • Richard (1209–1272)
    • Johanna (1210–1238) ∞ Alexander II. von Schottland
    • Isabella (1214–1241) ∞ Kaiser Friedrich II.
    • Eleanor (1215–13. April 1275),
    1 ∞ 1224 William Marshal,
    2 ∞ 1238 Simon V. de Montfort
    Daneben hatte der König zahlreiche Geliebte, dazu soll er den Frauen mancher seiner Barone nachgestellt haben. Die Barone Robert FitzWalter und Eustace de Vesci nannten als Grund ihrer Rebellion, dass der König ihre Frauen begehrt hatte. Johann hatte mindestens fünf uneheliche Kinder, die er vermutlich noch während seiner ersten Ehe zeugte:
    • Johanna von Wales († 1237) ∞ 1204 Llywelyn ab Iorwerth, Fürst von Gwynedd
    • Richard FitzRoy († 1246), Lord of Chilham
    • Oliver FitzRoy († 1219)
    • Geoffrey, 1205 als Söldnerführer in Dartmouth genannt[16]
    • Osbert
    Auch während seiner zweiten Ehe hielt er sich mehrere Geliebte, darunter die Witwe Hawise, 2. Countess of Albemarle, sowie die vermutlich nicht dem Adel angehörenden Suzanne und Clementia.[17]
    Nach seinem Tod sicherte William Marshal Johanns minderjährigem Sohn Heinrich die Krone, in dem er ihn zum König krönen ließ, als Regent die Magna Carta erneut anerkannte und die Barone im Kampf gegen Prinz Ludwig einte. 1217 musste Ludwig im Frieden von Lambeth auf seinen Anspruch auf den englischen Thron verzichten und England verlassen.

    Bewertung
    Johann war bereits zu Lebzeiten äußerst unbeliebt und wurde auch von zeitgenössischen Chronisten durchweg negativ, als grausam, böse und wollüstig, beurteilt. Dieses Urteil war jedoch durch den geistlichen Stand der Chronisten bedingt, die schon deshalb den unreligiösen[18] und zeitweise exkommunizierten Johann, der nur 1203 oder 1204 die Zisterzienserabtei Beaulieu Abbey gestiftet hatte, schlecht beurteilten. Durch die Legenden von Robin Hood, das Drama König Johann von Shakespeare und Walter Scotts Roman Ivanhoe festigte sich Johanns schlechter Ruf in der Nachwelt. Bis ins 20. Jahrhundert wurde die Herrschaft Johanns von Historikern als unglücklich bewertet. Er gilt bis heute als König, dessen Beiname Ohneland durch den VeVerlust weiter Teile seiner Besitzungen in Frankreich bestätigt wurde. Das Schicksal seines Neffen Arthur, die Rebellion seiner englischen Barone und der vermutliche Verlust seiner Krone kurz vor seinem Tod bestätigten das Bild eines tyrannischen und erfolglosen Herrschers.[19] Erst ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Regierung von Johann differenzierter betrachtet. W. L. Warren bewertete die Jugend Johanns als Katastrophe. Als er sich 1194 seinem Bruder Richard unterwerfen musste, war er 27 Jahre alt und galt als Verräter und Versager. Doch später als König agierte er realistisch wie der junge Heinrich II., entschlossener als sein Bruder Gottfried und strategischer als Richard. Er besaß ein hohes Maß an Regierungserfahrung, Organisationstalent und die Bereitschaft, sich auch in Verwaltungsdetails einzuarbeiten.[20] Er übernahm ein durch lange Kriege finanziell ausgeblutetes und unzusammenhängendes Reich. Seine anfänglichen Fehler beschleunigten, waren jedoch nicht die Ursache für die Abspaltung der Normandie und der anderen Besitzungen in Frankreich. Nach dem Verlust der Normandie musste er, anders als seine Vorgänger, seine Herrschaft auf England konzentrieren, dies und seine Finanzpolittik führten zu zunehmender Unzufriedenheit vieler auf Autonomie bedachten Barone. Nach anfänglichen Misserfolgen war er in späteren Jahren ein durchweg erfolgreicher Feldherr, der seine Herrschaft durch Feldzüge gegen Schottland, Irland und Wales festigte und auch in Frankreich persönlich ungeschlagen blieb.



    Literatur
    Sachbuch
    • John T. Appleby: Johann „Ohneland“ – König von England. Riederer, Stuttgart 1965 (Originaltitel: John – King of England. Übersetzt von Barbara Orthbandt).
    • Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5.
    • S. D. Church (Hrsg.): King John. New interpretations. Boydell, Woodbridge 1999, ISBN 0-85115-947-8.
    Belletristik
    • Mac P. Lorne: Das Blut des Löwen. Dorfmeister, Tittling 2012, ISBN 978-3-927454-21-7. (schildert die Ereignisse um die Magna Carta sowie den Verlust von Johns Kronschatz und seinen Tod in Newark)
    • Sylvie von Frankenberg, Katrin von Glasow: Der vierte König. Roman. Knaur, München 2005, ISBN 3-426-62979-8.
    Weblinks
     Commons: Johann Ohneland – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Johann Ohneland im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • John Gillingham: John (1167–1216). In: H. C. G. Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-861411-X, oxforddnb.cm (Lizenz erforderlich), Stand: 2004 (englisch)
    Anmerkungen
    1 Roger of Hoveden: Chronica. In: William Stubbs (Hrsg.): Rolls Series. 51 (1869), Vol. 2, S. 5–6.
    2 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 31
    3 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 37.
    4 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 76.
    5 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 125.
    6 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 153.
    7 BBC History: Mike Ibeji, King John, the Lusignan Affair and the Early Years. Abgerufen am 24. Januar 2015.
    8 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 136.
    9 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 165.
    10 S. D. Church: King John. New interpretations. Boydell, Woodbridge 1999, ISBN 0-85115-947-8, S. 273.
    11 Rees R. Davies: The Age of Conquest. Wales 1063–1415. Oxford Univ. Press, Oxford 1991, ISBN 0-19-820198-2, S. 294.
    12 Rees R. Davies: The Age of Conquest. Wales 1063–1415. Oxford Univ. Press, Oxford 1991, ISBN 0-19-820198-2, S. 292.
    13 S. D. Church: King John. New interpretations. Boydell, Woodbridge 1999, ISBN 0-85115-947-8, S. 259.
    14 John T. Appleby: Johann "Ohneland". König von England. Riederer, Stuttgart 1965, S. 161
    15 Hanna Vollrath; Natalie Fryde: Die englischen Könige im Mittelalter. Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-58982-9, S. 133.
    16 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 112.
    17 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 189.
    18 John T. Appleby: Johann "Ohneland". König von England. Riederer, Stuttgart 1965, S. 231
    19 John T. Appleby: Johann "Ohneland". König von England. Riederer, Stuttgart 1965, S. 5
    20 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 47.

    Titel (genauer):
    Unter ihm brach das angevinische Reich zusammen. Normandie, Anjou, Maine und Touraine gingen an den französischen König verloren. Führte erfolgreiche Feldzüge nach Irland und Wales, unterlag gegen Frankreich 1214 bei Roche-aux-Moines und Bouvines. Nach der Revolte seiner Barone musste er 1215 die Magna Charta unterzeichnen. Sein Versuch, diese zu revidieren, führte zum „First Baron’s War“ und der Invasion des französischen Prinzen Ludwig. Starb weitgehend entmachtet.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_Englands

    Johann heiratete Isabel of Gloucester, Countess of Gloucester am 29 Aug 1189 in Marlborough Castle, und geschieden in 1199. Isabel (Tochter von Earl William FitzRobert von Gloucester und Hawise von Beaumont) wurde geboren in cir 1160; gestorben am 14 Okt 1217 in Keynsham Abbey in Somerset; wurde beigesetzt in Kathedrale von Canterbury. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Gräfin Isabella von Angoulême. Isabella (Tochter von Graf Aymar (Adémar) von Angoulême und Gräfin Adelheid (Alix) von Courtenay) wurde geboren in cir 1188; gestorben am 4 Jun 1246 in Abbaye Fontevrault. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 164. König Heinrich III. von England (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1 Okt 1207 in Winchester; gestorben am 16 Nov 1272 in Palace of Westminster, Westminster, England.
    2. 165. König Richard von Cornwall (von England) (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 5 Jan 1209 in Winchester; gestorben am 2 Apr 1272 in Berkhamsted Castle, England; wurde beigesetzt in Hailes Abbey, Gloucester.
    3. 166. Prinzessin Johanna von England (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 22 Jul 1210; gestorben am 4 Mrz 1238 in Havering-atte-Bower.
    4. 167. Prinzessin Isabella von England (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1214 in Gloucester; gestorben am 1 Dez 1241 in Foggia, Apulien, Italien.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 168. Johanna (Joan) von Wales (von England)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 169. Baron Richard FitzRoy (von Chilham)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 24 Jun 1246.

  32. 99.  William Longespée, Earl of Salisbury William Longespée, Earl of Salisbury Graphische Anzeige der Nachkommen (53.Heinrich5, 25.Matilda4, 10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in cir 1167; gestorben am 7 Mrz 1226 in Salisbury Castle; wurde beigesetzt in Kathedrale, Salisbury.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Salisbury; Earl of Salisbury (durch Heirat)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/William_Longespée,_3._Earl_of_Salisbury (Jul 2023)

    William Longespée, 3. Earl of Salisbury (auch William I Longespée oder Lungespée) (* um 1167; † 7. März 1226 in Salisbury Castle) war ein englischer Magnat. Obwohl er nur ein unehelicher Sohn von König Heinrich II. war, stieg Longespée zu einem der führenden Politiker und mächtigsten Magnaten des Angevinischen Reiches auf. Dabei erwies er sich als fähiger Verwalter, Diplomat und Militär.

    Herkunft, Kindheit und Jugend
    William Longespée war ein unehelicher Sohn von König Heinrich II. In der älteren Geschichtsforschung gilt Rosamund Clifford, die wohl berühmteste Mätresse des Vaters, als seine Mutter. Wahrscheinlicher aber war Ida de Tosny seine Mutter, die vermutlich eine Tochter des mächtigen Barons Roger III. de Tosny und dessen Frau Ida war. Ida de Tosny heiratete um Weihnachten 1181 Roger Bigod, 2. Earl of Norfolk. Die uneheliche Abstammung von Longespée war weit bekannt, er selbst verheimlichte sie nie, sondern verwies in seinen Schriftstücken offen auf „die Gräfin Ida, meine Mutter“.[1] Wohl bei seiner Schwertleite erhielt er ein nach dem Wappen seines Großvaters Geoffrey Plantagenet, des Vaters von Heinrich II., gestaltetes Wappen. Warum er den Beinamen Longespée erhielt, ist nicht gesichert, möglicherweise war sie eine bewusste Anlehnung an Wilhelm Langschwert, Herzog der Normandie († 942) oder an den englischen König Wilhelm II., der auch gelegentlich Longespée genannt wurde.

    Über seine Kindheit und Jugend ist wenig bekannt, nach eigenen Angaben wuchs er zeitweise mit dem späteren Justiciar Hubert de Burgh auf. 1188, als er vermutlich volljährig geworden war, übergab ihm sein Vater Appleby in Lincolnshire. 1196 verheiratete ihn sein Halbbruder König Richard Löwenherz mit Ela (Isabel), Countess of Salisbury, der kleinen Tochter und Erbin des im selben Jahr verstorbenen William of Salisbury, 2. Earl of Salisbury. Durch Iure uxoris wurde Longespée damit Earl of Salisbury. Das Earldom Salisbury war dabei nicht sonderlich groß und umfasste Besitzungen mit 56 Knight’s fees, dazu war er Verwalter des königlichen Salisbury Castle, das von den Königen erheblich ausgebaut wurde.

    Aufstieg unter Richard Löwenherz und Johann Ohneland
    Salisbury gehörte von 1196 bis 1198 zum engen Gefolge von Richard Löwenherz in der Normandie, wo er zweifellos militärische Erfahrungen in den Feldzügen gegen den französischen König Philipp II. gewann. Kurz vor dem klaren Sieg bei Gisors am 28. September 1198 war er im Gefolge Richards, doch ob er selbst an der Schlacht teilnahm, ist ungewiss. Daneben bezeugte er in Château Gaillard mehrfach Urkunden des Königs. Nach dem Tod von Richard nahm er am 27. Mai 1199 an der Krönung seines Halbbruders Johann Ohneland teil, zu dem er eine herzliche Beziehung hatte.

    Salisbury gehörte von nun an zum Gefolge von Johann, der ihn mit Wein, einer jährlichen Pension und anderen Geschenken belohnte. Im Gegenzug lieh sich der König Geld bei ihm. Von 1199 bis 1202, von 1203 bis 1207 und von 1213 bis 1226 war Salisbury Sheriff von Wiltshire, doch der König verweigerte ihm die Bestätigung der Erblichkeit dieses Amtes, was Salisbury beanspruchte. Als Sheriff ließ er den geächteten Ritter Fulk Fitzwarin 1202 in Stanley Abbey belagern, doch anschließend setzte sich Salisbury bei seinem Bruder für eine Begnadigung des Geächteten ein. Daneben hatte Salisbury noch mehrere andere Ämter inne, darunter von 1212 bis 1213 Verwalter von Dover Castle sowie von Mai 1212 bis 1216 das des Sheriffs von Cambridgeshire und Huntingdonshire. Als der König 1208 befürchtete, dass der Papst über England das Interdikt verhängen würde, besetzte Salisbury die Besitzungen der Diözese Ely, dazu wurde er im August 1212 Überwacher des Verwalters des Erzbistums Canterbury. 1212 unterstützte der König seinen Anspruch auf die Baronie Trowbridge, die er 1213 erhielt, nachdem der König sie von ihren Vorbesitzer Henry de Bohun, 1. Earl of Hereford beschlagnahmt hatte.

    Diplomat im Dienst von Johann Ohneland
    König Johann schätzt die diplomatischen Fähigkeiten seines Halbbruders und betraute ihn mit einer Reihe von wichtigen Missionen. Anfang 1202 handelte er einen Vertrag zwischen Johann und König Sancho VII. von Navarra aus. Zusammen mit William Marshal, 1. Earl of Pembroke eskortierte Salisbury den walisischen Fürsten Llywelyn ab Iorwerth zum König nach Worcester. Im November 1205 gehörte er der Delegation an, die mit König Wilhelm I. von Schottland verhandelte und im November 1206 den schottischen König nach York geleitete, wo dieser König Johann traf. Im März 1209 war er der Führer einer englischen Delegation nach Deutschland, wo Johanns Neffe Otto schließlich zum Kaiser gekrönt wurde. Im Mai 1212 war er Gesandter in Flandern, wo er mit Graf Ferrand verhandelte.

    Militär im Dienst von Johann Ohneland
    Militärkommandant im Krieg gegen Frankreich
    Noch wichtiger als seine diplomatischen Aufgaben waren jedoch seine Rolle als Militärkommandant. Während des Französisch-Englischen Kriegs beschattete er im August 1202 zusammen mit William Marshal und dem Earl of Surrey die französische Armee unter Philipp II., als sie nach Johanns Sieg bei Mirebeau die Belagerung von Arques abbrach. Dabei entkamen sie nur knapp einem französischen Gegenangriff unter Guillaume II. des Barres. 1203 erhielt Salisbury die wichtige Burg von Pontorson an der Grenze zur Bretagne zurück, die er zuvor gegen Besitzungen in England eingetauscht hatte. Da er zudem Verwalter der Burg von Avranches war, sollte er so Angriffe von der Bretagne auf die Normandie abwehren. Nachdem die Normandie 1204 von Frankreich erobert worden war, erhielt Salisbury im Mai 1204 das Kommando in der Gascogne. Im September 1204 wurde er Constable von Dover Castle und Warden of the Cinque Ports, was er bis Mai 1206 blieb. Im 1205 segelte er mit Verstärkungen nach La Rochelle. 1208 ernannte ihn der König zum Hüter der Welsh Marches, und 1210 nahm er am Feldzug des Königs nach Irland teil.

    Seesieg bei Damme
    Mitte Mai 1213 hatte Salisbury zusammen mit anderen Magnaten geschworen, dass König Johann die Bedingungen des Papstes einhielt, um die durch das Interdikt über England geschädigten Bischöfe zu entschädigen, und er bezeugte mit die Huldigung von Johann vor dem päpstlichen Gesandten. Im Krieg gegen Frankreich soll er dann zusammen mit William Marshal zu einem Präventivschlag gegen den französischen König gedrängt haben, der eine Landung in England plante. Noch im Mai 1213 führte Salisbury dann zusammen mit Graf Wilhelm von Holland und Rainald von Boulogne eine Hilfstruppe, um Graf Ferrand von Flandern gegen den französischen König zu unterstützen. Dabei besiegten sie am 30. Mai in der Seeschlacht bei Damme eine französische Flotte. Angesichts der französischen Übermacht scheiterte zwar ein Vorstoß von Salisbury an Land, doch der entscheidende Seesieg verhinderte eine französische Invasion von England.

    Englischer Kommandant in der Schlacht bei Bouvines
    1214 war Salisbury als Marshal Kommandant der verbündeten Truppen, die für Graf Ferrand weite Teile von Flandern zurückeroberten. Am 27. Juli 1214 kommandierte er zusammen mit Graf Rainald von Boulogne den rechten Flügel der verbündeten Truppen in der Schlacht bei Bouvines. Die Schlacht endete in einem klaren Sieg der gegnerischen französischen Truppen, und Salisbury wurde von dem kriegerischen Bischof Philipp von Beauvais vom Pferd geschlagen und gefangen genommen. An der Niederlage gaben ihm die Chronisten jedoch keine Schuld, stattdessen loben sie seinen tapferen Kampf, mit dem er die Gefangennahme von Kaiser Otto verhindert hätte. Die Verhandlungen über Salisburys Freilassung dauerten bis Februar 1215, bis er schließlich gegen Robert, den ältesten Sohn des Grafen von Dreux ausgetauscht wurde.

    Rolle im Krieg der Barone
    Verhandlungen zum Abschluss der Magna Carta
    Im Mai 1215 war Salisbury wieder in England. König Johann beauftragte ihn mit anderen, den Zustand der königlichen Burgen zu kontrollieren. Dies war ein Vorwand, um zu verhindern, das sich die City of London der Adelsopposition gegen den König anschloss. Die City of London öffnete dennoch den Rebellen ihre Tore, und Salisbury ging nun mit einer Truppe flämischer Söldner gegen Rebellen in Devon vor. Dabei gelang es ihm, die Aufständischen zur Aufgabe von Exeter zu zwingen. Ob Salisbury bereits am 15. Juni zu Beginn der Verhandlungen zwischen dem König und der Adelsopposition in Runnymede zugegen war, ist ungewiss. Er wird jedoch als einer der Ratgeber des Königs genannt, die ihn zur Anerkennung der Magna Carta geraten haben. Nach der Anerkennung musste Salisbury auf die Honour of Trowbridge verzichten, die der König an Henry de Bohun zurückgeben musste, da sie unrechtmäßig eingezogen worden sei. Johann entschädigte Salisbury mit umfangreichen anderen Ländereien aus königlichem Besitz.

    Militärkommandant des Königs
    Als es im Herbst zum offenen Krieg der Barone gegen den König kam, befahl Johann im Oktober 1215, dass Salisbury mit den Besatzungen aus zehn königlichen Burgen die belagerten Burgen von Oxford und Northampton entsetzen sollte. Vermutlich wurde die Expedition jedoch nicht von Salisbury, sondern von dem Söldnerführer Falkes de Bréauté durchgeführt. Nach der Eroberung von Rochester Castle wurde Salisbury im Dezember einer der königlichen Kommandanten, die die in London versammelten Rebellen in Schach halten sollten, während der König einen Feldzug nach Nordengland unternahm. Zusammen mit Falkes de Bréauté und Savary de Mauléon führte er eine Chevauchée durch Essex, Hertfordshire, Middlesex, Cambridgeshire und Huntingdonshire, deren Barone mehrheitlich zu den Rebellen gehörten. Bei der Plünderung der Isle of Ely Anfang 1216 soll Salisbury dabei jedoch die weibliche Bevölkerung vor den schlimmsten Ausschreitungen der Brabanzonen unter Walter Buc geschützt haben. Anschließend schloss er sich wieder dem König an, als dieser aus Nordengland nach Südengland zurückkehrte, und unterstützte ihn bei der Belagerung von Colchester Castle. Vergeblich versuchte er den König zur Einhaltung der Kapitulationsbedingungen der Garnison zu bewegen, was dieser jedoch ignorierte.

    Wechsel auf die Seite von Prinz Ludwig
    Nachdem der französische Prinz Ludwig am 21. Mai 1216 mit einem Heer zur Unterstützung der Rebellen in England gelandet war, blieb Salisbury zunächst weiter auf der Seite von Johann. Als die Franzosen jedoch in einem raschen Vorstoß weite Teile von Südengland erobert hatten, ergab sich Salisbury Ende Juni 1216 in Winchester dem französischen Prinzen, da er glaubte, dass der Krieg für Johann verloren war. Johann gab sich jedoch noch nicht geschlagen und befahl am 30. August die Besetzung von Salisburys Ländereien. Auch als Johann am 19. Oktober überraschend starb, blieb Salisbury auf der Seite von Prinz Ludwig. Nach der Chronik von Roger von Wendover soll er sogar versucht haben, den in Dover Castle belagerten Hubert de Burgh zur Aufgabe zu bewegen.

    Erneuter Seitenwechsel und Unterstützung von König Heinrich III.
    Als Prinz Ludwig jedoch im März 1217 in Frankreich war, um weitere Unterstützung für die Eroberung von England zu rekrutieren, wechselte Salisbury am 5. März 1217 die Seiten und schloss sich der königstreuen Partei an, die seinen Neffen, den minderjährigen Heinrich III. unterstützte. Damit erhielt er auch die kirchliche Absolution und wurde von der Exkommunikation befreit. Mit ihm wechselten auch der eng mit ihm befreundete William Marshal der Jüngere sowie über hundert weitere Ritter und Barone aus Wiltshire und Südwestengland die Seiten. Neben der sich verschlechternden militärischen Position der Franzosen war Salisburys alter Rivale Henry de Bohun, 1. Earl of Hereford ein Grund für seinen Seitenwechsel, da Bohun sein direkter Rivale um den Besitz von Burg und Honour of Trowbridge und ein führender Unterstützer des französischen Prinzen war. Der königliche Regentschaftsrat hatte ihm dazu Sherborne Castle und weitere Besitzungen in Somerset und Devon für seinen Seitenwechsel versprochen.

    Teilnahme an den Schlachten von Lincoln und Sandwich
    Zusammen mit dem jüngeren Marshal war Salisbury bei der Kapitulation der Besatzung von Knepp Castle bei Shoreham zugegen. Anschließend belagerten sie zusammen Winchester und eroberten dabei Wolvesey Castle, den befestigen bischöflichen Palast. Als der Regent William Marshal, 1. Earl of Pembroke Winchester erreichte, sandte er Salisbury und seinen Sohn nach Southampton, das sie eroberten. In Southampton ließen sie einen Constable zurück, um sich bei der Kapitulation der Stadt Winchester, die kurz vor dem 14. März stattfand, ihren Anteil an der reichen Beute nicht entgehen zu lassen. Am 20. Mai 1217 nahm Salisbury an der Schlacht von Lincoln teil und befehligte dabei die dritte Abteilung der königlichen Truppen. Zusammen mit dem jüngeren Marshal führte er den erfolgreichen Angriff durch das westliche Stadttor auf die Armee der Rebellen und Franzosen, die Lincoln Castle belagerten. Nach dem Sieg wurde Salisbury mit der Verwaltung der Stadt Lincoln sowie von Lincolnshire belohnt, obwohl Earl Ranulf of Chester das Earldom Lincolnshire hielt. 1218 teilte Salisbury mit William Marshal dem Älteren die englischen Besitzungen des französischen Grafen von Perche, der in der Schlacht gefallen war. Salisbury erhielt dabei Aldbourne und Wanborough in Wiltshire, das letztere Gut wurde später Salisburys Hauptsitz. Zusammen mit Hubert de Burgh kämpfte Salisbury am 24. August 1217 in der Seeschlacht von Sandwich, die den Krieg zugunsten der königlichen Partei entschied. Anschließend war Salisbury an den Friedensverhandlungen beteiligt, die am 12. September zum Frieden von Lambeth und zum Rückzug der Franzosen aus England führten.

    Magnat während der Minderjährigkeit von Heinrich III.
    Während der Minderjährigkeit von Heinrich III. gehörte Salisbury nun zu den mächtigsten Magnaten. In seinen Ländereien herrschte er autonom, ohne sich von der Zentralregierung Vorschriften machen zu lassen. Zwischen März 1217 und 1219 versuchte er, seine Ansprüche auf Somerset und Dorset gegen den Regentschaftsrat durchzusetzen, scheiterte aber an der Macht der lokalen Sheriffs. Auch Alnwick Castle in Northumberland versuchte er unter seine Verwaltung zu bringen, da er der Vormund des minderjährigen William de Vesci war. Wiederholt versuchte er auch die Kontrolle über Lincoln Castle zu erlangen, das Nicola de la Haye als Erbkastellanin beanspruchte. Salisbury berief sich dabei auf seine Vormundschaftsverwaltung der reichen Baronie Haye in Lincolnshire, seit sein ältester, noch minderjähriger Sohn William mit Idonea, der Tochter und Erbin von Richard de Camville († 1217) verlobt war. Als im Mai 1220 Robert of Berkeley starb, besetzte Salisbury Berkeley Castle und die Ländereien von Robert in einem vorgezogenen Griff auf die Vormundschaft über den Erben. Dies führte im Regentschaftsrat zum Protest von William Marshal dem Jüngeren, da Salisburys Vorgehen den Gewohnheiten und dem Recht des Landes widersprach.

    Im Gegensatz zu seinem Versuch, seine Besitzungen autonom zu beherrschen, erklärte Salisbury, dass er gegenüber der königlichen Regierung verpflichtet sei. Dabei befand er allerdings 1220, dass nur die englischen Magnaten und andere führende Personen legitime Ratgeber des Königs seien.[2] In kritischen Momenten unterstützte er den jungen König und den Justiciar Hubert de Burgh, die versuchten, gegenüber anderen Magnaten die königliche Autorität wiederherzustellen. Dies geschah beispielsweise 1221 gegen William de Forz und Peter de Maulay. Als Weihnachten 1221 und im Dezember 1223 in Northampton das Land am Rand eines neuen Bürgerkriegs stand, unterstützte er de Burgh gegen die Adelsopposition, die vor allem aus dem Earl Ranulf of Chester, Falkes de Bréauté, Engelard de Cigogné, Brian de Lisle und anderen Kastellanen bestand, die ihre während des Kriegs der Barone erhaltenen Ämter, Burgen und Besitzungen nicht wieder dem König übergeben wollten. Ein besonderes Ärgernis für Salisbury waren dabei die nicht aus England stammenden ehemaligen Gefolgsleute König Johanns, denen er vorwarf, in England wieder einen Bürgerkrieg anzetteln zu wollen. Als im Juni 1222 die Regierung zahlreiche Krongüter zurückforderte, übergab er selbst eine Reihe von Gütern, dazu im Februar 1223 Salisbury Castle. Dieses wurde ihm jedoch sofort wieder zusammen mit Shrewsbury und Bridgnorth Castle zur Verwaltung übergeben, dazu wurde er Sheriff von Shropshire und Staffordshire.

    Feldzug in die Gascogne und Tod
    Salisbury war weiterhin einer der führenden Militärs des Königs. Während eines Englisch-Walisischen Kriegs führte er im Sommer 1223 zusammen mit William Marshal dem Jüngeren eine Streitmacht von 140 Rittern, die im Auftrag des Justiciars Hubert de Burgh gegen Fürst Llywelyn ab Iorwerth in Südwales vorgingen. Dabei konnten sie die englische Herrschaft über Kidwelly und Ceredigion wiederherstellen. Im Februar 1225 gehörte er zu den Magnaten, die die erneute Anerkennung der Magna Carta durch den König bezeugten. Im erneuten Französisch-Englischen Krieg führte er 1225 zusammen mit dem damals 16-jährigen Richard von Cornwall, dem jüngeren Bruder des Königs, einen erfolgreichen Feldzug in der Gascogne, wo sie die englische Herrschaft wiederherstellten und einen Einfall der Franzosen unter Ludwig VIII. abwehrten. Dabei erkrankte Salisbury am 13. November 1225 vor La Réole, worauf er per Schiff nach England zurückreisen wollte. Sein Schiff strandete an der Île de Ré, die im Besitz seines ehemaligen Waffenbruders Savary de Mauléon war, der inzwischen jedoch auf französischer Seite stand. Salisbury suchte im Kloster Notre-Dame-de-Ré Zuflucht, und mit Hilfe von zwei Gefolgsleuten Savarys, die er mit £ 20 belohnte, konnte er seine Reise nach England fortsetzen. Weihnachten erreichte er Cornwall, ehe er im Januar endlich in Salisbury ankam, wo er wenige Wochen später starb.

    Nach der Chronik von Matthew Paris wurde er von Hubert de Burgh vergiftet. Da de Burgh und Salisbury zuvor eng zusammengearbeitet haben, ist dies jedoch sehr unwahrscheinlich. Wesentlich wahrscheinlicher ist, dass Salisbury an der Krankheit starb, wegen der er aus der Gascogne nach England zurückgekehrt war. Er wurde in der Lady Chapel der Kathedrale von Salisbury begraben, für die er zusammen mit seiner Frau und dem päpstlichen Legaten Pandulf am 28. April 1220 einen der Grundsteine gelegt hatte. Später wurde sein Leichnam in ein um 1240 geschaffenes Grabdenkmal im Mittelschiff der Kathedrale umgebettet. Sein Grabdenkmal, das ihn als Ritter in voller Rüstung zeigt, gilt als einer der schönsten Rittergrabsteine seiner Zeit.

    Persönlichkeit, Religiosität und Nachwirkung
    Der Charakter von Salisbury gilt als rätselhaft. Seinem Halbbruder Johann war er ein loyaler und fähiger Unterstützer, und als einer der wichtigsten Unterstützer des exkommunizierten Königs zählte ihn Roger von Wendover zu den schlechten Ratgebern des Königs. Nach anderen Berichten soll Salisbury Geoffrey of Norwich, einen Beamten des Schatzamtes, zu Tode gefoltert haben.[3] Dennoch wechselte Salisbury während des Kriegs der Barone 1216 die Seiten, als er die Sache seines Halbbruders für verloren hielt, nur um im März 1217 wieder auf die Seite des Königs zurückzukehren.

    Andererseits lobte Roger von Wendover Salisburys Verehrung der Gottesmutter Maria. Vor seinem Tod soll er noch gebeichtet und von Bischof Richard Poore die Absolution erhalten haben, worauf die Kerzen, die während seines Leichenzugs mitgeführt wurden, trotz eines Sturms nicht erloschen. Ihren umfangreichen Stiftungen zufolge, die Salisbury und seine Frau zugunsten der Kirche tätigten, waren sie frommer als zahlreiche ihrer Zeitgenossen. In seinem Testament bedachte Salisbury das Augustinerpriorat von Bradenstoke in Wiltshire, das vom Urgroßvater seiner Frau gegründet wurde, sowie das Hospital von St Nicholas in Salisbury. Dazu bedachte er eine Karthäuserniederlassung, was diese jedoch ablehnte, worauf seine Witwe die Ländereien der 1232 gegründeten Locus Dei Abbey in Hinton in Somerset stiftete.

    Titel (genauer):
    Earl of Salisbury ist ein erblicher britischer Adelstitel, der fünfmal in der Peerage of England verliehen wurde und nach der Stadt Salisbury in Wiltshire benannt ist.
    Der Titel wurde erstmals um 1145 an Patrick de Salisbury verliehen, der aus einer normannischen Familie stammte. Seine Enkelin Ela of Salisbury, die 3. Countess, war mit William Longespée, einem unehelichen Sohn König Heinrichs II. verheiratet, der das Earldom aus ihrem Recht führte. Ela überlebte ihren Sohn William Longespée († 1250) und ihren Enkel William Longespée († 1256/57) und hinterließ den Titel 1260 ihrer Urenkelin Margaret Longespée, 4. Countess of Salisbury, die mit Henry de Lacy, 3. Earl of Lincoln verheiratet war. Da deren Söhne jung starben fielen beim Tod Margarets und Henrys um 1310 und 1311 die Titel an deren Tochter Alice de Lacy als 5. Countess of Salisbury und 4. Countess of Lincoln. Alice war in erster Ehe mit Thomas Plantagenet, 2. Earl of Lancaster, einem Cousin König Eduards II., verheiratet. Dieser führte 1321 eine Adelsrevolte gegen Eduard II. an und als er 1322 wegen Hochverrats hingerichtet wurde, wurden auch der Countess ihre sämtlichen Titel aberkannt.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Earl_of_Salisbury

    Begraben:
    Er wurde in der Lady Chapel der Kathedrale von Salisbury begraben, für die er zusammen mit seiner Frau und dem päpstlichen Legaten Pandulf am 28. April 1220 einen der Grundsteine gelegt hatte. Später wurde sein Leichnam in ein um 1240 geschaffenes Grabdenkmal im Mittelschiff der Kathedrale umgebettet. Sein Grabdenkmal, das ihn als Ritter in voller Rüstung zeigt, gilt als einer der schönsten Rittergrabsteine seiner Zeit.



    Aufgrund des hohen Grundwasserspiegels am neuen Bauort wurde die Kathedrale auf einem nur vier Fuß (ca. 1,30 Meter) dicken Fundament errichtet. Bereits um 1225 waren die drei Altäre in der Dreifaltigkeitskapelle fertiggestellt und geweiht. An der Zeremonie nahmen auch Stephen Langton und Henry of London, die Erzbischöfe von Canterbury bzw. Dublin, teil.
    Kurz darauf besuchte König Heinrich III. die Baustelle und erhob New Sarum zur Marktstadt. 1226 wurde William Longespée, 3. Earl of Salisbury, ein unehelicher Sohn des englischen Königs Heinrich II. Plantagenet in der Kapelle beigesetzt. Die Liegefigur seines Grabes war überhaupt die erste, die in der Kathedrale beigesetzt wurde und die erste, die einen Ritter in vollständiger Rüstung darstellte. Kurz danach erfolgte auch die Überführung der drei Vorgängerbischöfe, darunter Osmund von Sées. 1228 wechselte Richard Poore nach Durham, jedoch ging der Bau auch unter dem neuen Bischof Robert of Bingham weiter. Unter seiner Leitung entstand 1236 das Chorgestühl. Er ließ das Dach der Choranlage und eventuell des Westquerhauses mit Blei bedecken und Glasfenster einsetzen. In den 1240er Jahren entstand das Langhaus.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kathedrale_von_Salisbury

    William heiratete Ela (Isabel) of Salisbury, 3. Countess of Salisbury in 1196. Ela (Tochter von William of Salisbury (FitzPatrick), 2. Earl of Salisbury und Aliénor (Eleonore) de Vitré) wurde geboren in cir 1190; gestorben am 24 Aug 1261 in Lacock Abbey. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 170. Ela of Salisbury (Longespée)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1298.

  33. 100.  Isabel of Gloucester, Countess of Gloucester Isabel of Gloucester, Countess of Gloucester Graphische Anzeige der Nachkommen (54.William5, 27.Robert4, 10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in cir 1160; gestorben am 14 Okt 1217 in Keynsham Abbey in Somerset; wurde beigesetzt in Kathedrale von Canterbury.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gloucester; Countess von Gloucester

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Isabel_von_Gloucester

    Isabel von Gloucester (* um 1160;[1] † 14. Oktober 1217) war als Gräfin von Gloucester eine englische Adlige sowie die erste Ehefrau des späteren englischen Königs Johann Ohneland. Sie ist auch unter einer Reihe anderer Namen bekannt, darunter Hadwisa, Hawise, Joan, Eleanor, Avise und Avisa.

    Leben
    Isabel war die jüngste Tochter von William FitzRobert, 2. Earl of Gloucester, und seiner Ehefrau Hawise. Ihr einziger Bruder Robert starb 1166 in jugendlichem Alter. Danach blieb der Earl of Gloucester ohne weiteren männlichen Spross und schloss mit König Heinrich II. am 28. September 1176 in Windsor eine Vereinbarung über die Verheiratung Isabels mit Heinrichs jüngstem Sohn Johann Ohneland. Dieser wurde mit Isabel verlobt und zum Haupterben von Gloucester ernannt. Da aber sowohl Isabel als auch Johann Urenkel Heinrichs I. und somit eng verwandt waren, benötigten sie für ihre für später geplante Hochzeit eine päpstliche Dispens. Im Fall von deren Verweigerung verpflichtete sich Heinrich II., die bestmögliche Heirat für Isabel zu arrangieren. Sollte ferner Isabels Vater doch noch einen männlichen Nachwuchs bekommen, würde die Grafschaft nach dem Ableben des Earls zwischen diesem Sohn und Johann geteilt. Isabels beide älteren Schwestern Mabel und Amicia wurden abgesehen von einer Versorgungsrente de facto enterbt.[2]
    Nachdem Isabels Vater 1183 gestorben war, ohne noch Kinder zu bekommen, übernahm Heinrich II. Isabels Vormundschaft als unverheiratete Tochter eines Kronvasallen und streifte die Einkünfte ihrer Güter ein.[2] Hingegen wartete er mit ihrer Verheiratung mit Johann weiter zu, weil dieser auch als möglicher Gatte von Alix, der Verlobten von Johanns älterem Bruder Richard Löwenherz, gehandelt wurde. Als aber Letzterer nach dem Tod Heinrichs II. am 6. Juli 1189 neuer englischer Herrscher wurde, verordnete er die sofortige Eheschließung Johanns mit Isabel.[3] Deren Hochzeit fand am 29. August 1189 in Marlborough Castle (Wiltshire) statt. Isabel wurde nun als Gräfin von Gloucester in ihrem eigenen Recht anerkannt. Laut dem Geschichtsschreiber Matthäus Paris hatte Erzbischof Baldwin von Canterbury diese Heirat jedoch wegen zu naher Blutsverwandtschaft der Ehepartner verboten. Er belegte daher, nachdem die Hochzeit dennoch erfolgt war, die Ländereien Prinz Johanns mit einem Interdikt, das aber durch den päpstlichen Legaten Giovanni di Anagni wieder aufgehoben wurde.[2][4]
    Schon nach wenigen Jahren hatte Johann anscheinend an einer weiteren Aufrechterhaltung seiner Ehe mit Isabel kein Interesse, vermutlich wegen der Kinderlosigkeit seiner Gattin. Während Richard Löwenherz sich noch auf dem Dritten Kreuzzug befand, wollte daher Johann 1192 einer Einladung des französischen Königs Philipp II. August folgen, der ihm die Hand seiner Halbschwester, der mittlerweile von Richard verstoßenen Alix, und den festländischen Plantagenet-Besitz zur Lehensnahme angebooten hatte. Johann unterließ aber die Reise auf die Drohung seiner Mutter Eleonore, seine reichen englischen Lehen einzuziehen.[5] Im nächsten Jahr jedoch, als Richard in die Gefangenschaft Kaiser Heinrichs VI. geraten war, versprach Johann, Alix zu ehelichen. Das Heiratsprojekt kam nicht zustande. Kurz nach Johanns Thronbesteigung 1199 wurde seine Ehe mit Isabel schließlich von Papst Innozenz III. wegen zu naher Blutsverwandtschaft annulliert, wie etwa die Annales Londonienses und Matthäus Paris berichten. Isabel wurde daher nie zur Königin von England gekrönt.[2][4]
    Unter dem gleichen Rechtstitel wie einst sein Vater machte sich König Johann zum Vormund seiner vormaligen Gemahlin, die nun möglicherweise wie eine Staatsgefangene behandelt wurde. Ihrem Neffen Amaury, Graf von Évreux verlieh Johann aber den Titel eines Earls of Gloucester mitsamt einem kleineren Teil von Gloucestershire. Nach dem um 1213 erfolgten kinderlosen Tod Amaurys fiel dieser Anteil der Grafschaft einschließlich seines Earl-Titels wieder an die englische Krone zurück, und Isabbel wurde erneut Erbin von Gloucester. Gegen die Verpflichtung, Johann innerhalb einer Frist von weniger als einem Jahr 20.000 Mark zu zahlen, heiratete Geoffrey FitzGeoffrey de Mandeville, 2. Earl of Essex wohl unter politischem Druck des Königgs dessen Ex-Gattin im Januar 1214. Abgesehen von der hohen Heiratsgebühr und dem Umstand, dass Isabel wesentlich älter als ihr neuer Gemahl war, bekam Letzterer auch nicht das gesamte Erbe Isabels übertragen. Nach Begleichung der ersten von vier Raten der 20.000 Mark kam Mandeville zunächst seinen weiteren finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nach, woraufhin der König Isabels Ländereien solange besetzen ließ, bis Mandeville im August 1214 weitere Zahlungen leistete. 1215 schloss sich Mandeville der Adelsopposition gegen Johann an, wurde aber schon am 23. Februar 1216 bei einer im Rahmen eines Turniers ausgetragenen Auseinandersetzung mit einem französischen Ritter tödlich verletzt.[2][6]
    Wahrscheinlich konnte Isabel nun persönlich etwas freier als früher leben. Etwa ein Jahr nach dem Tod König Johanns († 19. Oktober 1216) heiratete sie in dritter Ehe wohl im September 1217 Hubert de Burgh, den späteren Earl of Kent. Isabel starb nur wenige Wochen später, nämlich am 14. Oktober 1217 wahrscheinlich in Keynsham Abbey in Somerset und wurde in der Kathedrale von Canterbury beerdigt.[7][4]



    Literatur
    • Robert B. Patterson, Isabella, suo jure countess of Gloucester (c.1160–1217), in: Oxford Dictionary of National Biography, Oxford University Press, Bd. 29 (2004), S. 416f.; online edn, Oct 2005 (gesehen am 9. März 2012 Lizenz erforderlich)
    Einzelnachweise
    1 Schätzung von Isabellas Geburtsdatum nach Robert B. Patterson, Isabella, suo jure countess of Gloucester (c.1160–1217), in: Oxford Dictionary of National Biography, Bd. 29 (2004), S. 416.
    2 Robert B. Patterson, Isabella, suo jure countess of Gloucester (c.1160–1217), in: Oxford Dictionary of National Biography, Bd. 29 (2004), S. 416.
    3 Ulrike Kessler, Richard I. Löwenherz, 1995, ISBN 3-222-12299-7, S. 21.
    4 Isabel auf Medieval Lands.
    5 Ulrike Kessler, Richard I. Löwenherz, 1995, S. 176.
    6 Nigel Saul: Magna Carta 800th: Geoffrey de Mandeville.
    7 Robert B. Patterson, Isabella, suo jure countess of Gloucester (c.1160–1217), in: Oxford Dictionary of National Biography, Bd. 29 (2004), S. 416–417.
    Weblinks
    • Isabella de Clare, Countess of Gloucester auf thepeerage.com, abgerufen am 26. Juli 2015 (englisch)

    Titel (genauer):
    Earl of Gloucester war ein erblicher britischer Adelstitel, der mehrmals in der Peerage of England geschaffen wurde.
    In zweiter Verleihung wurde der Titel um 1121 von König Heinrich I. für seinen unehelichen Sohn Robert de Caen neu geschaffen. Dessen Enkelin Isabel, die 3. Countess, heiratete 1189 den englischen Prinzen Johann Ohneland, der aus ihrem Recht den Earlstitel führte. Kurz nachdem Johann 1199 zum König gekrönt worden war, wurde die Ehe wegen zu enger Verwandtschaft annulliert. Anstelle von Isabel setzte König Johann 1200 deren Neffen (Sohn ihrer Schwester Mabel) Amaury de Montfort als Earl of Gloucester ein, der gerade im Frieden von Le Goulet seine Grafschaft Évreux an die französische Krone verloren hatte. Bei Amaurys Tod, um 1213, erhielt Isabel den Titel schließlich zurück. Sie heiratete noch zwei weitere Male, blieb jedoch kinderlos, so dass nach ihrem Tod 1218 ihr Neffe (Sohn ihrer Schwester Amicia) Gilbert de Clare, 4. Earl of Hertford als 4. Earl of Gloucester bestätigt wurde.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Earl_of_Gloucester

    Gestorben:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Somerset

    Begraben:
    Die Kathedrale von Canterbury (englisch auch bekannt als Christ Church Cathedral]), offiziell The Cathedral of Christ Church, in Canterbury, England, ist mit ihrem 75 m hohen Turm, dem so genannten Bell Harry, ein meisterhaftes Bauwerk der Romanik und Gotik.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Kathedrale_von_Canterbury

    Isabel heiratete König Johann von England (Plantagenêt), Ohneland am 29 Aug 1189 in Marlborough Castle, und geschieden in 1199. Johann (Sohn von König Heinrich II. (Henry II.) von England (Plantagenêt) und Königin Eleonore von Aquitanien) wurde geboren am 24 Dez 1167 in Beaumont Palace, Oxford; gestorben am 19 Okt 1216 in Newark Castle, Newark-on-Trent. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Geoffrey (FitzGeoffrey) de Mandeville, 2. Earl of Essex . Geoffrey (Sohn von Geoffrey FitzPeter, 1. Earl of Essex und Beatrice de Say) wurde geboren in cir 1191; gestorben am 23 Feb 1216 in London, England. [Familienblatt] [Familientafel]

    Isabel heiratete Graf Hubert de Burgh in 1217. Hubert wurde geboren in cir 1170; gestorben in 12 Mai 1243 (?) in Banstead, Surrey. [Familienblatt] [Familientafel]


  34. 101.  Amicia of Glouchester (FitzWilliam), Countess of Gloucester Amicia of Glouchester (FitzWilliam), Countess of Gloucester Graphische Anzeige der Nachkommen (54.William5, 27.Robert4, 10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in cir 1170; gestorben in Jan 1225.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Gloucesterhire, England; Countess of Gloucester
    • Titel (genauer): Hertford, England; Countess of Hertford

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Amicia_FitzWilliam

    Amicia FitzWilliam, Countess of Hertford (* um 1170; † Januar 1225) war eine anglonormannische Adlige.

    Amicia war die zweite Tochter von William FitzRobert, 2. Earl of Gloucester und von dessen Frau Hawise de Beaumont.[1] Sie wurde um 1180 mit Richard de Clare, 3. Earl of Hertford verheiratet. Da Robert, der einzige Sohn ihres Vaters bereits 1166 gestorben war, war sie mit ihren beiden Schwestern eine der Erbinnen ihres Vaters, der die Honour of Gloucester sowie Glamorgan in Südwales besaß. Als ihr Vater 1183 starb, übernahm jedoch angesichts einer walisischen Revolte in Glamorgan König Heinrich II. die Verwaltung des Erbes.[2] Amicias jüngere Schwester Isabel war seit 1176 mit Johann Ohneland, dem jüngsten Sohn des Königs verlobt. Nach dem Tod des Königs 1189 heiratete Johann seine Verlobte und übernahm selbst die Verwaltung von Glamorgan. Bereits 1199 trennte er sich jedoch wieder von ihr. Erst um diese Zeit übergab er seinem Schwager Richard de Clare Teile der Honour of Gloucester als Anteil des Erbes des Earls of Gloucester, behielt aber selbst den Großteil.

    Auch Amicia und ihr Mann Richard de Clare lebten ab 1200 getrennt. Amicia lebte danach zurückgezogen und hatte vermutlich nur noch wenig Kontakt zu ihren Kindern. Sie zeigte sich mildtätig und stiftete ein Hospital in Suffolk. Dazu tätigte sie Stiftungen für Stoke Priory bei Clare.[3] Als ihre Schwester Isabel im Oktober 1217 kinderlos starb, erbte Amicia den Titel Countess of Gloucester.[4] Obwohl er seit langem von ihr getrennt lebte, wurde ihr Mann durch sie alleiniger Erbe der Besitzungen ihres Vaters. Richard de Clare starb wenig später, so dass ihr ältester Sohn Gilbert der Erbe der Honour of Gloucester wurde. Erst nach ihrem Tod erbte er den Titel Earl of Gloucester sowie die dazu gehörenden Einkünfte aus Gloucestershire.

    Titel (genauer):
    Als ihre Schwester Isabel im Oktober 1217 kinderlos starb, erbte Amicia den Titel Countess of Gloucester.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Earl_of_Gloucester

    Amicia heiratete Graf Richard de Clare in cir 1180. Richard (Sohn von Roger de Clare, 2. Earl of Hertford und Matilda (Maud) de St. Hilaire (St. Hilary)) wurde geboren in wohl 1153; gestorben am 28 Nov 1217. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 171. Graf Gilbert de Clare  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1180; gestorben am 25 Okt 1230 in Penrose, Bretagne, France; wurde beigesetzt in Tewkesbury Abbey, Plymouth, England.

  35. 102.  Hugh de Kevelioc, 3. Earl of Chester Hugh de Kevelioc, 3. Earl of Chester Graphische Anzeige der Nachkommen (55.Maud5, 27.Robert4, 10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in 1147; gestorben am 30 Jun 1181 in Leek, Staffordsire.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Earldom Chester; 3. Earl of Chester (dritte Verleihung)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hugh_de_Kevelioc,_3._Earl_of_Chester (Jul 2023)

    Hugh de Kevelioc, 3. Earl of Chester (* 1147; † 30. Juni 1181 in Leek, Staffordshire) war ein anglo-normannischer Magnat.

    Leben
    Er war der Sohn von Ranulph de Gernon, 2. Earl of Chester und Maud FitzRobert, Tochter des Robert, 1. Earl of Gloucester.

    Man geht davon aus, dass er seinen Namen von seinem Geburtsort Kevelioc in Monmouthshire hat, eine andere These ist, dass Kevelioc auf Cyfeiliog in Merionethshire (Merionydd) zurückgeht; beide Orte liegen jedenfalls in Wales.

    Beim Tod seines Vaters 1153 war er minderjährig. Er erbte dessen Besitz auf beiden Seiten des Ärmelkanals, das Earldom Chester[1] und die Vizegrafschaft Avranches. Er nahm an der Adelsrevolte von 1173–1174 gegen König Heinrich II. teil, und hatte großen Einfluss darauf, dass die Einwohner der Bretagne sich ihm anschlossen. Er wurde nach der Schlacht von Alnwick (1174) gefangen genommen, enteignet[1] und eingekerkert, aber 1177 wieder in seinen alten Stand gesetzt.[1] Später nahm er an den Feldzügen Heinrichs II. in Irland teil.

    Titel (genauer):
    Earl of Chester ist ein erblicher britischer Adelstitel, der vielfach in der Peerage of England, der Peerage of Great Britain und der Peerage of the United Kingdom verliehen wurde.
    Der Earl of Chester war einer der mächtigsten Herren im mittelalterlichen England. Seit 1301 wurde der Titel üblicherweise dem Thronerben verliehen, ab dem späten 14. Jahrhundert dann stets zusammen mit dem des Prince of Wales.
    Die Stadt Chester gehörte seit dem späten 11. Jahrhundert den Earls of Chester, die über ganz England verstreut Land besaßen, das „the honour of Chester“ genannt wurde. Ende des 12. Jahrhunderts hatten sie eine Stellung als Regenten von Cheshire etabliert, die die Basis für ihre spätere Bezeichnung als „county palatine“ wurde. Das County fiel 1237 mit dem Tod von John of Scotland, Earl of Huntingdon an die Krone, dem siebten und letzten Earl, und wurde 1246 als Krongut eingezogen.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Earl_of_Chester

    Hugh heiratete Bertrada von Montfort in 1169. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 172. Graf Ranulf (Ranulph) de Blondeville, 4. Earl of Chester  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1172 in Oswestry; gestorben am 28 Okt 1232 in Wallingford, Berkshire; wurde beigesetzt in St Werburg’s, Chester .
    2. 173. Maud (Matilda) of Chester (Kevelioc)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1171; gestorben am 6 Jan 1233.
    3. 174. Mabel de Kevelioc  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1232.
    4. 175. Hawise of Chester  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 1174 und 1181; gestorben in 1243.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  36. 103.  Jeanna le MeschinJeanna le Meschin Graphische Anzeige der Nachkommen (55.Maud5, 27.Robert4, 10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in cir 1145.

    Jeanna heiratete Adam de Brus (Bruce) in cir 1164. Adam (Sohn von Robert I. de Brus (Bruce), Lord of Annandale und Agnes) gestorben in 1143. [Familienblatt] [Familientafel]


  37. 104.  Herzog Conan IV. von der Bretagne, der Kleine Herzog Conan IV. von der Bretagne, der Kleine Graphische Anzeige der Nachkommen (57.Bertha5, 28.Mathilde4, 10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) gestorben in 1171.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Richmond; Earl of Richmond https://de.wikipedia.org/wiki/Earl_of_Richmond
    • Titel (genauer): 1158-1165, Bretagne; Herzog von Bretagne https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_der_Bretagne

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Conan_IV._(Bretagne)

    Conan IV., genannt der Kleine († 1171) war Herzog von Bretagne von 1155 bis 1166.

    Er war der Sohn von Alain de Bretagne, Herr von Guingamp und Earl of Richmond, und der bretonischen Herzogin Bertha, einer Tochter des Herzogs Conan III.

    Conan III. setzte ihn als seinen Erben unter Regentschaft von Eudon de Porhoët ein, dem zweiten Ehemann Berthas, wodurch er seinen eigenen Sohn Hoël II. enterbte, der sich mit der Grafschaft Nantes begnügen musste.

    Conan IV. revoltierte gegen seinen Großvater, verbündete sich mit Hoël, musste dann aber 1154 geschlagen nach England zu Heinrich II. fliehen, der ihn als Honneur de Richmond bestätigte, das er von seinem Vater geerbt hatte.

    Conan erhielt militärische Hilfe aus England, die es ihm erlaubte, in die Bretagne zurückzukehren; er fand mehrere Verbündete, aber die Tatsache, dass er als Vasall des englischen Königs auftrat, provozierte auch einen Aufstand anderer Großer unter Führung Odo von Porhoëts, der aber geschlagen wurde und nun seinerseits die Bretagne verlassen musste. Conan wurde 1156 zum Herzog proklamiert. Im gleichen Jahr verjagten die Nantaiser seinen Onkel Hoël und vertrauten sich dem Grafen Gottfried VI. von Anjou an, einem Bruder Heinrichs II. Nach dem Tod Gottfrieds 1158 glaubte Conan, Nantes zurückzuerhalten, musste es jedoch Heinrich II. übergeben.

    Odo von Porhoët leitete nun eine neue Revolte ein, die auch Erfolg hatte, aber Heinrich II. auch den Vorwand lieferte, direkt in der Bretagne einzugreifen. Er nahm Odo zuerst Porhoët ab, dann – nach einem letzten Aufstand 1173 – auch die Grafschaft Penthièvre. Conan IV. musste 1166 abdanken und Heinrich machte sich zum Regenten des Herzogtums für seinen Sohn Gottfried II. Plantagenet, den Verlobten der Erbin Konstanze, Enkelin Conans III., bis zu dessen Volljährigkeit.


    Literatur
    • Patrick André u. a. (Hrsg.): Dictionnaire d'histoire de Bretagne. Skol Vreizh, Morlaix 2008, ISBN 978-2-915623-45-1.
    • André Chédeville, Noël-Yves Tonnerre: La Bretagne féodale. XIe-XIIIe siècle (= Université.). Ouest-France, Rennes 1987, ISBN 2-7373-0014-2.
    • Arthur de La Borderie, Barthélemy Pocquet: Histoire de la Bretagne. 6 Bände. Editions régionales de l'Ouest u. a., Mayenne 1998, ISBN 2-85554-089-5.
    • Arthur de La Borderie (Hrsg.): Recueil d'actes inédits des Ducs et princes de Bretagne. (XIe, XIIe, XIIIe siècles). Catel, Rennes 1888, (Digitalisat).
    • Arthur de La Borderie (Hrsg.): Nouveau recueil d'actes inédits des ducs et princes de Bretagne XIIIe et XIVe siècles. Prost, Rennes 1902, (Digitalisat).

    Titel (genauer):
    Herzog Conan IV. wurde 1166 von Heinrich II. Plantagenet zur Abdankung gezwungen, zugunsten dessen Sohnes Gottfried II. In der Zeit der Plantagenetherrschaft wird die Bretagne dem sogenannten angivinischen Reich zugeordnet, aber schon Gottfried II. huldigte erstmals dem französischen König.

    Familie/Ehepartner: Margaret of Huntingdon (von Schottland). Margaret (Tochter von Heinrich von Schottland und Ada de Warenne) gestorben in 1201. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 176. Herzogin Konstanze von der Bretagne  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1161; gestorben am 5 Sep 1201 in Nantes.

  38. 105.  Constance von Penthièvre (de Bretagne)Constance von Penthièvre (de Bretagne) Graphische Anzeige der Nachkommen (57.Bertha5, 28.Mathilde4, 10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) gestorben in 1195.

    Notizen:

    Gestorben:
    † nach 1184

    Constance heiratete Alain III. de Rohan, 3. Vicomte de Rohan in Datum unbekannt. Alain (Sohn von Alain II. de Rohan, 2. Vicomte de Rohan ) gestorben in cir 1195. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 177. Alain IV. de Rohan, 4. Vicomte de Rohan  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1205.

  39. 106.  Graf Odo III. (Eudon) von Porhoët (Haus Rohan)Graf Odo III. (Eudon) von Porhoët (Haus Rohan) Graphische Anzeige der Nachkommen (57.Bertha5, 28.Mathilde4, 10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) gestorben in 1234.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Vizegrafschaft, Grafschaft Porhoët; Graf von Porhoët

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Porhoët (zeitweise auch Vizegrafschaft Porhoët) mit dem Hauptort La Trinité-Porhoët im Département Morbihan in der Zentralbretagne bestand im 11. bis 16. Jahrhundert. Anfangs handelte es sich um einen Titel, mit dem Mitglieder der herzoglichen Familie (Haus Rennes) versorgt wurden, später um eine Vizegrafschaft in Händen der Rohan mit ihrem Zentrum auf Schloss Josselin.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Porhoët

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 178. Vizegräfin Mathilde von Porhoët (Haus Rohan)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 179. Herrin Aliénor von Porhoët (Haus Rohan)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  40. 107.  Mahaut (Mathilde) de MayenneMahaut (Mathilde) de Mayenne Graphische Anzeige der Nachkommen (58.Konstanze5, 28.Mathilde4, 10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) wurde geboren in vor 1155; gestorben am 9 Jun 1210.

    Mahaut heiratete Herr André II. de Vitré in Datum unbekannt, und geschieden in vor 1180. André (Sohn von Herr Robert III. de Vitré und Emma de Dinan) gestorben am vor Sep 1211. [Familienblatt] [Familientafel]


  41. 108.  Ermengarde von BeaumontErmengarde von Beaumont Graphische Anzeige der Nachkommen (60.Richard5, 30.Constance4, 10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) gestorben am 11 Feb 1233.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Schottland; Queen Consort von Schottland

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ermengarde_de_Beaumont

    Ermengarde de Beaumont († 11. Februar 1233) war eine schottische Queen Consort.

    Herkunft und Verheiratung mit dem schottischen König
    Ermengarde de Beaumont war eine Tochter des normannischen Barons Richard I., Vicomte de Beaumont-sur-Sarthe, dessen Mutter Constance eine uneheliche Tochter des englischen Königs Heinrich I. war. Wohl diese Abstammung veranlasste König Heinrich II. im Mai 1186, sie als Braut für den schottischen König Wilhelm I. vorzuschlagen, obwohl sie als Tochter eines kleinen Barons keine standesgemäße Frau für den schottischen König war. Dazu wurde sie zu diesem Zeitpunkt noch als Mädchen beschrieben, so dass sie vielleicht gerade erst das nach kanonischem Recht für eine Hochzeit erforderliche Alter von zwölf Jahren hatte. Die Ratgeber des schottischen Königs stimmten auch nur widerwillig der Heirat zu, die am 5. September 1186 in Wooddstock stattfand. Der englische König übernahm die Kosten für die viertägige Hochzeitsfeier und übergab den Schotten das seit dem Vertrag von Falaise 1174 in englischer Hand befindliche Edinburgh Castle als Teil der Mitgift. Der schottische König übergab ihr im Gegenzug jährliche Einkünfte in Höhe von £ 100 sowie Grundbesitz in Schottland, so dass Ermengarde später einen eigenen Haushalt unterhalten konnte. Zu ihren Besitzungen gehörten Crail und Haddington. Nach der Heirat geleitete Erzbischof Jocelin von Glasgow die Braut nach Schottland, während die beiden Könige nach Marlborough reisten, wo sie vermutlich gemeinsam auf die Jagd gingen.

    Queen Consort von Schottland
    Aus ihrer Ehe mit Wilhelm hatte Ermengarde mehrere Töchter, und schließlich gebar sie am 24. August in Haddington den Thronfolger Alexander. Nachdem es im Juli 1209 zu einer diplomatischen Krise zwischen England und Schottland gekommen war, wurdrde im August im Vertrag von Norham vereinbart, dass zwei ihrer Töchter Verwandte des englischen Königs heiraten sollten. Wenige Tage später wurden die beiden Töchter zusammen mit weiteren Geiseln nach Carlisle gebracht und dem Justiciar Geoffrey fitz Peter übergeben. Bei den Verhandlungen war Ermengarde vermutlich nicht beteiligt gewesen, doch bei weiteren Verhandlungen mit England in Durham Anfang 1212 vermittelte sie erfolgreich zwischen den englischen und schottischen Gesandten. Ihr Ehemann war an diesen Verhandlungen nicht beteiligt, doch Ermengarde gelang es, König Johann Ohneland zum Verzicht auf weitere Geiseln zu bewegen und ihren Sohn zum Ritter zu schlagen. Durch diese erfolgreichen Verhandlungen blieb die Unabhängigkeit von Schottland weiter gewahrt. Mehrere Jahre später heiratete Alexander eine Tochter Johann Ohnelands.

    Königinwitwe und Beraterin ihres Sohnes Alexander II.
    Nach dem Tod ihres Ehemanns Anfang Dezember 1214 blieb Ermengarde in Trauer in Stirling zurück und nahm nicht an der Krönung ihres Sohns in Scone teil. Danach begleitete sie häufig ihren jungen Sohn und diente ihm wohl als Ratgeberin, vor allem bei den Beziehungen zu England, wo Johann Ohneland sich gegen eine Adelsopposition behaupten musste. 1215 musste Johann Ohneland die Magna Carta anerkennen, dennoch kam es ab Herbst 1215 zum Ersten Krieg der Barone gegen den König. Die Schotten unterstützten ab Oktober 1215 die rebellischen englischen Barone, weshalb Ermengarde zusammen mit anderen schottischen Baronen 1215 exkommuniziert wurde. Erst 1217 erhielt sie die Absolution. Ab 1225 plante sie zusammen mit ihrem Sohn die Gründung einer Zisterzienserabtei in Balmerino, die 1229 erfolgte. Die Abtei wurde dem heiligen Eduard der Bekenner geweiht. Dieser war ein englischer König gewesen, so dass das Patrozinium für Schottland ungewöhnlich war. Es ging wohl auf den Wunsch von Ermengarde zurück, die diesen Heiligen besonders verehrte. Daneben gründete sie ein dem heiligen Eduard geweihtes Hospital in Berwick.
    Nach ihrem Tod wurde sie in ihrer Stiftung Balmerino beigesetzt.

    Nachkommen
    Ermengarde hatte aus ihrer Ehe mehrere Kinder, darunter:
    • Margarete (vor 1195–1259)
    • Isabella († nach 1263)
    • Alexander II., König von Schottland (1198–1249)
    • Marjorie († 1244)



    Weblinks
    • W. W. Scott: Ermengarde (d. 1233). In: H. C. G. Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-861411-X, oxforddnb.cm (Lizenz erforderlich), Stand: 2004 (englisch)
    • Ermengarde de Beaumont auf thepeerage.com, abgerufen am 15. September 2016 (englisch)

    Familie/Ehepartner: König Wilhelm I. von Schottland, der Löwe . Wilhelm (Sohn von Heinrich von Schottland und Ada de Warenne) wurde geboren in 1143; gestorben am 4 Dez 1214 in Stirling Castle; wurde beigesetzt in Arbroath Abbey. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 180. Prinzessin Margarethe von Schottland  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 181. König Alexander II. von Schottland  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 24 Aug 1198 in Haddington, East Lothian; gestorben am 8 Jul 1249 in Kerrera.

  42. 109.  Mathieu (Matthias) II. von MontmorencyMathieu (Matthias) II. von Montmorency Graphische Anzeige der Nachkommen (61.Bouchard5, 31.Alix4, 10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) gestorben am 24 Nov 1230.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: ab 1219; Connétable von Frankreich
    • Titel (genauer): Herrschaft Montmorency; Herr von Montmorency

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Mathieu_II._de_Montmorency

    Mathieu II. de Montmorency (deutsch: Matthias; 1184 bezeugt; † 24. November 1230), genannt der Große Konstabler (le Grand Connétable), war seit 1219 Connétable von Frankreich. Er war der Sohn von Bouchard IV., Herr von Montmorency, und von Laurette von Hennegau, Tochter von Graf Balduin IV. Er war der Enkel von Mathieu I. de Montmorency, Herr von Montmorency, Écouen, Conflans-Sainte-Honorine und Attichy.

    Bei der Eroberung der Normandie durch König Philipp II. von Frankreich im Jahr 1204 war Mathieu II. de Montmorency einer von dessen wichtigsten Offizieren. Vor allem die Einnahme von Château-Gaillard am 6. März 1204 ist sein Verdienst.

    In den nächsten Jahren war er an allen Feldzügen des Königs beteiligt, bis zur Schlacht bei Bouvines am 27. Juli 1214, bei der er den rechten Flügel der königlichen Armee befehligte, und deren siegreicher Ausgang die Franzosen zu einem großen Teil ihm zu verdanken haben. In der Schlacht erbeutete er zwölf Banner des Feindes, weshalb ihm der König die Erlaubnis gab sein Wappen von ursprünglich vier auf zwölf Adler zu erweitern. Später schloss sich Mathieu dem Albigenserkreuzzug an, der unter der Leitung seines Schwagers Simon IV. de Montfort stand.

    Im Jahr 1219 wurde er zum Connétable von Frankreich ernannt. Unter der Regierung des Königs Ludwig VIII. genoss er die größte Autorität. Während Ludwig VIII. die Albigenser bekämpfte, stand Montmorency an der Spitze der königlichen Armee im Aquitanien im Kampf gegen die Engländer. Er eroberte Niort, Saint-Jean-d’Angély, La Rochelle, sowie die Landschaften Limousin, Périgord und Aunis.

    Nach dem Tod Ludwigs VIII. unterstützte er dessen Witwe, Blanka von Kastilien, als Regentin des minderjährigen Ludwig IX. gegen den Adels des Landes, der sich von der neuen Situation Vorteile versprach. Er befehligte 1228 die königliche Armee bei der Eroberung von Bellême in Le Perche und zwang im Jahr darauf die Rebellen zur Unterwerfung, hatte aber keine Möglichkeit mehr, seinen Erfolg zu konsolidieren, da er am 24. November 1230 starb.

    Ehen
    Mathieu II. war zwei Mal verheiratet. Seine erste Ehefrau war Gertrude von Soissons, Tochter von Raoul I., Graf von Soissons (Haus Nesle). Diese 1193 geschlossene Ehe wurde annulliert. Seine zweite Ehefrau war Emma von Laval (1200–1264), Herrin von Laval (Haus Laval).

    Name:
    Montmorency hieß eines der ältesten und angesehensten Adelsgeschlechter von Frankreich, das seinen Namen von dem Ort Montmorency bei Paris hatte und dessen Mitglieder seit 1327 den Titel „Erste christliche Barone von Frankreich“ führten. Seit 1551 führte es den Titel Herzog von Montmorency. Es wurde von Heinrich IV. – nach den Bourbonen selbst – zum „ersten Haus Europas“ erklärt.
    Das Haus Montmorency brachte sechs Connétablen von Frankreich, zwölf Marschälle von Frankreich, mehrere Admirale und Kardinäle, ungezählte Großoffiziere der Krone und einige Großmeister verschiedener Ritterorden hervor. 1878 ist es im Mannesstamm mit Anne Edouard Louis Joseph de Montmorency-Luxembourg, Herzog von Beaumont, Fürst von Tingry, erloschen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Montmorency_(Adelsgeschlecht)

    Beruf / Beschäftigung:
    Connétable von Frankreich, deutsch: Konnetabel (französisch Connétable de France, von lateinisch comes stabuli, daraus französisch comte des étables „Graf der Ställe“, Stallmeister; siehe auch: Konstabler) war einige Jahrhunderte eines der höchsten Großämter Frankreichs.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Connétable_von_Frankreich

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herzog_von_Montmorency

    Mathieu heiratete Gertrude von Soissons in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Mathieu heiratete Herrin Emma von Laval in Datum unbekannt. Emma getauft in 1197/98; gestorben am 27 Apr 1264. [Familienblatt] [Familientafel]


  43. 110.  Alix von MontmorencyAlix von Montmorency Graphische Anzeige der Nachkommen (61.Bouchard5, 31.Alix4, 10.Heinrich3, 3.Mathilde2, 1.Balduin1) gestorben am 25 Feb 1221; wurde beigesetzt in Abtei von Hautes-Bruyères.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Alix_de_Montmorency

    Alix de Montmorency († 25. Februar 1221) war eine französische Adlige des hohen Mittelalters und die Ehefrau des Anführers des Albigenserkreuzzugs, Simon de Montfort, 5. Earl of Leicester.

    Leben
    Alix war eine Tochter des Burgherrn Bouchard IV. de Montmorency, der 1189 auf dem dritten Kreuzzug starb, und der Laurette von Hennegau. Über ihre Großmutter väterlicherseits stammte sie von der anglo-normannischen Herrscherdynastie ab. Ihre Famamilie gehörte zum führenden Burgadel der Île-de-France und verfügte über hohen Einfluss am königlichen Hof. Wahrscheinlich um 1190 wurde sie mit Simon de Montfort verheiratet, wenngleich sie erstmals in einer Stiftung an das Leprösenhospital von Grand-Beaulieu bei Chartres aus dem Februar 1199 urkundlich genannt wird.[1]

    Alix stieß im März 1210 in Pézenas zu ihrem Mann, der im August 1209 zum Anführer des Albigenserkreuzzugs und Vizegraf von Béziers und Carcassonne erhoben wurde. Neben ihren ältesten Kindern führte sie dem Kreuzzugsheer sogleich eine Verstärkunggstruppe zu. Im weiteren Verlauf des Feldzugs zur Eroberung der Grafschaft Toulouse gebar sie noch mindestens ein Kind, im Februar 1211, wahrscheinlich in Montréal, das von dem Predigerbruder Dominikus de Guzmán getauft wurde.[3] Kurz darauf nahhm sie den jungen aragónesischen Infanten Jakob I. in ihre familia auf, der im Zuge eines Ausgleichs ihres Mannes mit König Peter II. mit ihrer Tochter Amicia de Montfort verlobt worden war und nun der Sitte gemäß im Haus der Braut erzogen werden sollte. Im Frühjahr reiste sie zur Söldnerrekrutierung nach Nordfrankreich und führte im Juli 1212 ihrem Mann in Penne-d’Agenais eine Verstärkungstruppe zu. In ihrer Entourage befanden sich dabei unter anderem der Abt von Vaux-de-Cernay, Guy und dessen Neffe Pierre des Vaux-de-Cernay, welcher der inoffizielle Chronist des Albigenserkreuzzugs wurde.

    Am 24. Juni 1213 wurde Alix’ ältester Sohn Amaury in Castelnaudary in einer religiösen Zeremonie die Schwertleite erteilt und zum „Ritter Christi“ geweiht. Wenig später, am 12. September, siegte ihr Mann in der Schlacht bei Muret, in der König PPeter II. fiel. Im April des folgenden Jahres musste sie daher den Infanten Jakob aus ihrem Haus entlassen und dessen Verlöbnis mit ihrer Tochter wurde aufgekündigt. Nachdem ihr Mann im Juli 1215 in Toulouse eingezogen war, konnte Alix im Château Narbonnais als Gräfin ihre Residenz beziehen. Auf dem vierten Laterankonzil im November 1215 wurde das Haus Montfort im Besitz der Grafschaft Toulouse bestätigt und im April 1216 konnte ihr Mann von König Philipp II. August die offizielle Belehnung entgegennehmen. Der Widerstand der okzitanischen Bevölkerung gegen die montfort’sche Herrschaft hielt jedoch an und als Simon zum Kampf in der Provence abwesend war, nutzte dies der alte Graf Raimund VI. aus, um am 13. September 1217 kampflos in Toulouse einzuziehen, dessen Bevölkerung sich augenblicklich gegen die französische Besatzung erhob. Alix konnte mit einigen Anhängern ihre Familie im Château Narbonnais verteidigen, verließ die Grafenburg allerdings kurz bevor sie vollständig von der Außenwelt abgeschnitten wurde. Nachdem sie eine Eilbotschaft zu ihrem Mann entsandt hatte, begab sie sich selbst direkt nach Nordfrankreich, um neue Truppen zu werben. Anfang Mai 1218 kehrte sie mit Hilfstruppen nach Toulouse zurück, das inzwischen von ihrem Mann belagert wurde. Am 25. Juni wurde er allerdings von einem Katapultgeschoss getötet. Noch im selben Monat tätigte Alix mit Zustimmung ihrer vier Söhne eine Schenkung zur Erinnerung an ihren Mann an die Zisterzienserabtei Notre-Dame du Val.[2]
    Alix wird letztmals im Oktober 1219 urkundlich erwähnt, als sie mit ihren zwei ältesten Söhnen Regelungen für den Unterhalt für das Grab ihres Mannes in der Kathedrale Saint-Nazaire von Carcassonne traf.[7] Sie starb am 25. Februar 1221 und wurde in der Abtei von Hautes-Bruyères bestattet.[8]
    Von dem Kreuzzugschronisten Pierre des Vaux-de-Cernay wurde Alix wegen ihrer Frömmigkeit und Klugheit gepriesen und für ihre strenge Einhaltung der christlichen Ehemoral gelobt, die er als Gegenbeispiel zu der Raimunds VI. von Toulouse heranzog.[9]



    Literatur
    • Monique Zerner: L’épouse de Simon de Montfort et la croisade albigeoise, Hrsg. von Georges Duby in: Femmes, mariages, lignages – XIIe-XIVe siècles: Mélanges offerts à Georges Duby (1992).
    • Michel Roquebert: Die Geschichte der Katharer, Häresie, Kreuzzug und Inquisition im Languedoc. Deutsche Übersetzung von Ursula Blank-Sangmeister, Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart 2012. (französische Erstauflage, Histoire des Cathaes. Hérésie, Croisade, Inquisition du XIe au XIVe siècle. Éditions Perrin, Paris 1999).
    Anmerkungen[
    1 Cartulaire de l’Abbaye de Notre-Dame des Vaux de Cernay. Vol. 1, hrsg. von Lucien Victor C. Merlet und Auguste Moutié (1857), S. 71, Anm. 1 = Catalogue des actes de Simon et d’Amaury de Montfort, hrsg. von August Molinier in, Bibliothèque de’école des chartes, Vol. 34 (1873), Nr. 5. Alix wird in dieser Urkunde noch fälschlich „Eva“ genannt. Zugleich sind hier erstmals ihre beiden ältesten Söhne bezeugt.
    2 Catalogue des actes de Simon et d’Amaury de Montfort, hrsg. von August Molinier, in: Bibliothèque de l’école des chartes, Vol. 34 (1873), Nr. 160.
    3 Gerard de Fracheto, Vitae fratrum Ordinis Praedicatorum necnon Cronica ordinis ab anno MCCIII usque ad MCCLIV, hrsg. von Benedictus Maria Reichert, in: Monumenta Ordinis Fratrum Praedicatorum Historica, Bd. 1 (1846), S. 322.
    4 Roquebert, 2012, S. 168.
    5 Alberich von Trois-Fontaines, Chronica, hrsg. von Georg Heinrich Pertz, in: Monumenta Germaniae Historica SS 23 (1874), S. 941.
    6 M. F.-I. Darsy, Picquigny et ses seigneurs, Vidames d’Amiens (1860), S. 35. Das Testament der Laure de Montfort aus dem Jahr 1227 ist im Urkundenverzeichnis der Abtei von Le Gard hinterlegt.
    7 Catalogue des actes de Simon et d’Amaury de Montfort, hrsg. von August Molinier in, Bibliothèque de l’école des chartes, Vol. 34 (1873), Nr. 176.
    8 Das Sterbedatum ist im Nekrolog der Abtei von Port Royal des Champs verzeichnet. Siehe Recueil des Historiens des la France, Obituaires de la Province de Sens, Bd. 1, Teil 2 (1902), S. 637. Der Begräbnisort ist im Nekrolog der Abtei von Haute-Bruyères verzeichnet. Siehe Recueil des Historiens des la France, Obituaires de la Province de Sens, Bd. 2 (1906), S. 224.
    9 Petri, Vallium Sarnaii Monachi, Historia Albigensium et sacri belli in eos suscepti, in: Recueil des Historiens des Gaules et de la France, Vol. 19 (1880), S. 22.

    Name:
    Montmorency hieß eines der ältesten und angesehensten Adelsgeschlechter von Frankreich, das seinen Namen von dem Ort Montmorency bei Paris hatte und dessen Mitglieder seit 1327 den Titel „Erste christliche Barone von Frankreich“ führten. Seit 1551 führte es den Titel Herzog von Montmorency. Es wurde von Heinrich IV. – nach den Bourbonen selbst – zum „ersten Haus Europas“ erklärt.
    Das Haus Montmorency brachte sechs Connétablen von Frankreich, zwölf Marschälle von Frankreich, mehrere Admirale und Kardinäle, ungezählte Großoffiziere der Krone und einige Großmeister verschiedener Ritterorden hervor. 1878 ist es im Mannesstamm mit Anne Edouard Louis Joseph de Montmorency-Luxembourg, Herzog von Beaumont, Fürst von Tingry, erloschen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Montmorency_(Adelsgeschlecht)

    Alix heiratete Simon IV. von Montfort in cir 1190. Simon (Sohn von Simon (IV.) von Montfort und Amicia von Beaumont) wurde geboren in cir 1160; gestorben am 25 Jun 1218 in Toulouse; wurde beigesetzt in Abtei von Hautes-Bruyères. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 182. Amalrich VII. von Montfort  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1195; gestorben in 1241 in Otranto.
    2. 183. Graf Guido (Guy) von Montfort  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1220 in vor Castelnaudary.
    3. 184. Amicia von Montfort  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 20 Feb 1252.

  44. 111.  Magnus Minnesköld Graphische Anzeige der Nachkommen (63.Bengt5, 35.Ingegerd4, 13.Adela3, 4.Robert2, 1.Balduin1) gestorben am 31 Jan 1208 in Schlachtfeld Lena.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Magnus_Minnesköld

    Magnus Minnesköld (auch Magnus Minniskiöld; * im 12. Jahrhundert; † 31. Januar 1208 in der Schlacht bei Lena) war ein schwedischer Hochadeliger und Landrichter, der zum näheren Stammvater des schwedischen Herrscherhauses der Folkunger wurde, das eine Vielzahl hoher Würdenträger und von 1250 bis 1387 die Könige von Schweden stellte.

    Herkunft
    Magnus Minnesköld[1] stammt aus einer Familie, die nach ihrem Stammsitz Bjälbo (heute in der Gemeinde Mjölby in Östergötland) als „Bjälbo-Geschlecht“ (schwedisch: Bjalboätten) bezeichnet wurde.

    Als ältester Vorfahre gilt Folke der Dicke, der um 1100 lebte, und ein so mächtiger Herr war, dass er Ingegerd[2] eine Tochter von Knut IV. dem Heiligen, König von Dänemark (1080–1086)[3] zur Frau bekam und damit zu den ersten Magnaten des Königreichs Dänemark zählte. Die Herkunft Folkes ist nicht ganz geklärt. Nach dem dänischen Geschichtsschreiber Saxo Grammaticus (* ca. 1140, † ca. 1220) war er ein Angehöriger des schwedischen Uradels, da er ihn schon im frühen 12. Jahrhundert in seinem Werk Gesta Danorum als „Sueticae gentis nobilissimus“ (Vornehmsten des schwedischen Volkes) bezeichnet[1] und schreibt, dass er „im Besitze großer Güter und fester Schlösser in den Göthalanden“ war.[4]

    Wegen des Vornamens gibt es jedoch, wie Brenner erwähnt,[5] auch Vermutungen, dass er aus Frankreich gekommen sein und vielleicht mit Foulques de Beaumont, Seigneur de Montevrault, (in Frankreich urkundlich bis ca. 1086) identisch sein könnte.

    Der Vater von Magnus Minnesköld war der schwedische Magnat Bengt Folkasson Snivil, Jarl in Schweden,[6] der ein Sohn von Folke dem Dicken und der Prinzessin Ingegerd von Dänemark (eine Tochter von Knut dem Heiligen) aus dem Haus des Torkel Björnsson, auch Thorgils Sprakalägg genannt.

    Name und Herkunft der Mutter von Magnus Minnesköld sind nicht bekannt.

    Leben
    Im Schatten des Bruders
    Das Leben des Magnus Minnesköld war durch seinen sozialen Hintergrund – als Angehöriger einer der mächtigsten Familien in Schweden mit verwandtschaftlichen Beziehungen zu den Herrschern von Dänemark und Norwegen – aber auch durch den Umstand geprägt, dass er nicht der älteste Sohn und daher nicht das Haupt seiner Familie war. Er war der jüngere Bruder von Birger Brosa[7] (um 1161, † 9. Januar 1202), der 1174 von Knut Eriksson König von Schweden (1167–1196) (Sohn von Erik IX. Jedvardsson „der Heilige“, König von Schweden (1156–1159)) zum Jarl (Herzog) in Schweden – „Jarl der Schweden und Gauten“ – ernannt wurde. Birger Brosa konnte diese Position auch unter Knuts Nachfolger Sverker II. (1196–1208) fast dreißig Jahre lang bis zu seinem eigenen Tod im Jahre 1202 halten.

    Magnus stand daher im Schatten seines mächtigen Bruders, der ihm die Aussicht auf das höchste Amt unter dem König – das des Jarl – verstellte. Obwohl nähere Details nicht bekannt sind, ist wohl nicht daran zu zweifeln, dass er – gemeinsam mit seinem älteren und mit seinem jüngeren Bruder, Karl, genannt „der Taube“, († 8. August 1220), der seinerseits von 1216 bis 1220 Jarl in Schweden war, in Schweden und am königlichen Hof eine wichtige Rolle spielte.

    Rolle im Kampf um die Krone[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Fest steht, dass er an dem Kampf zwischen Sverker II. Karlsson aus dem Sverkergeschlecht und Erik X. Knutsson aus dem Eriksgeschlecht um die schwedische Königskrone aktiv beteiligt war.

    Dieser Kampf wurde in drei Schlachten ausgefochten:

    In der Schlacht bei Älgarås, (heute ein Ort in der schwedischen Gemeinde Töreboda in Västergötland) im November 1205 – in der Sverker II. den Prätendenten Erik Knutsson besiegte. In der Schlacht bei Lena, (heute Kungslena in Västergötland) am 31. Januar 1208 – in der Erik Knutsson mit einem schwedisch-norwegischen Heer König Sverker II. und dessen vorwiegend dänische Armee vernichtend besiegte, ihn vom Thron vertrieb und sich selbst als Erik X. zum König von Schweden (1208–1216) machte. Sowie in der Schlacht bei Gestilren (vielleicht bei Enköping in Uppland) am 17. Juli 1210 – in der der vertriebene König Sverker II. mit einer dänischen Armee versuchte, seinen Thron zurückzugewinnen, jedoch besiegt wurde und in der Schlacht fiel.

    Magnus Minneskjöld nahm an den Kämpfen wohl als Feldherr von König Sverker II. teil, da dieser 1196 nur dank der Unterstützung durch seinen Bruder, Birger Brosa – damals Jarl von Schweden -die schwedische Krone erlangt hatte.

    Tod in der Schlacht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Dieser Machtkampf sollte schließlich auch das Ende des Magnus Minnesköld besiegeln. Er fiel im Rahmen dieser internen kriegerischen Auseinandersetzungen – vermutlich in der Schlacht bei Lena am 31. Januar 1208. Möglicherweise jedoch erst in der Schlacht bei Gestilren am 17. Juli 1210.

    Ehen
    Magnus Minnesköld war zweimal verheiratet.

    Über seine erste Frau, gibt es keine näheren Informationen.

    Magnus heiratete um 1195 – als seine zweite Frau – Ingrid Ylva Sunesdotter (* ca. 1180, † ca. 1250–1255) eine Tochter von Sune Sik, (* c. 1154), der – folgt man dem schwedischen Reformator und Historiker Olaus Petri (* 1493, † 1552)[8] -vermutlich ein jüngerer Sohn von König Sverker I. von Schweden (1130–1156) war. An Ingrid Ylva erinnert der nach ihr benannte Turm der Pfarrkirche in Bjälbo, von dem aus sie der Messe beigewoht haben und in dem sie bei Gefahr Zuflucht gefunden haben soll.

    Magnus heiratete Ingrid Ylva Sunesdotter in cir 1195. Ingrid wurde geboren in cir 1180; gestorben in cir 1250/1255. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 185. Jarl Birger Magnusson von Schweden (von Bjälbo)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1210; gestorben am 21 Okt 1266 in Jälbolung.

  45. 112.  Gräfin Eleonore von VermandoisGräfin Eleonore von Vermandois Graphische Anzeige der Nachkommen (64.Laurette5, 36.Dietrich4, 14.Gertrude3, 4.Robert2, 1.Balduin1) wurde geboren in 1152; gestorben in 1213.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Vermandois, Valois und Saint-Quentin


  46. 113.  Königin Isabella von HennegauKönigin Isabella von Hennegau Graphische Anzeige der Nachkommen (67.Margarete5, 36.Dietrich4, 14.Gertrude3, 4.Robert2, 1.Balduin1) wurde geboren in ? 23 Apr 1170 in Lille; gestorben am 15 Mrz 1190 in Paris, France; wurde beigesetzt in Notre Dame de Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Frankreich

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Isabella_von_Hennegau

    Isabella von Hennegau (franz: Isabelle de Hainaut; lat: Elizabeth) (* wohl am 23. April 1170 in Lille; † 15. März 1190 in Paris) war eine Königin von Frankreich aus dem Haus Flandern als erste Ehefrau König Philipps II. August. Sie war das älteste Kind Graf Balduins V. von Hennegau († 1195) und der Gräfin Margarete I. von Flandern († 1194).

    Leben
    Isabella ist zunächst 1171 mit dem zukünftigen Graf Heinrich II. von der Champagne verlobt worden.[1] Auf Vermittlung ihres Onkels, Graf Philipp von Flandern, ist sie dann aber 1179 mit dem gerade erst gekrönten König Philipp II. von Frankreicch verlobt worden. Durch diese Verbindung mit dem Hause Flandern hatte der Onkel die Bindung des jungen Königs an die bisher am königlichen Hof dominierende Fraktion um die Königinmutter Adela von Champagne lösen und damit seinen eigenen Einfluss stärken wollen. Isabellas Vater aber hatte sich zunächst gegen diese Ehe gesträubt, hatte die französische Krone doch die Stellung des gesamten Artois als Mitgift der Braut zur Bedingung gemacht, auf welches der Vater als designierter Erbe Graf Philipps nicht verzichten wollte. Erst auf das drängende Zureden Graf Philipps hat Balduin V. seine Zustimmung zur Ehe erteilt, so dass am 28. April 1180 in der Abtei Sainte Trinité zu Bapaume die Hochzeit der zehnjährigen Isabella mit dem fünfzehnjährigen König Philipp II. stattfinden konnte. Am 29. Mai 1180 ist ihre Krönung zur Königin in Saint-Denis erfolgt.
    Zurück in Paris ließ Philipp (II.) seine neugeschlossene Ehe verlautbaren. Königin Adela widersetzte sich mit ihrer Champagne-Partei und rief sogar den englischen König Heinrich II., allerdings vergeblich, um Unterstützung an, musste aber schließlich die Entscheidung ihres Sohnes akzeptieren. Balduin V. betonte, um die Standesmäßigkeit seiner Tochter Isabella zu unterstreichen, dass er ein Nachfahre Karl des Großen war; somit sahen die Geschichtsschreiber seiner Zeit in dieser Heirat eine Vereinigung der Karolinger und der Kapetinger. Für Frankreich war außerdem wichtig, dass der flandrische Graf kinderlos und damit ohne Erben war.
    Zu Christi Himmelfahrt (29. Mai) 1180 krönte der Erzbischof von Sens Isabella in der Basilika Saint-Denis. Sie wurde, als Ludwig VII. am 19. September 1180 starb, Königin von Frankreich. Ihr Haar war blond und sie hatte feine Gesichtszüge. Angebeblich bewunderte sie ihren Gatten, konnte jedoch nicht seine Zuneigung gewinnen. Sein Ehrgeiz galt vor allem der Politik. Troubadoure aus der Champagne und Provence, etwa Helimont, sangen der jungen Königin zu Ehren Lieder und veranstalteten für sie „Liebeshöfe“. In Paris stattete sie oft den Kirchen Besuche ab und spendete viel für die Armen.
    Da Philipp August immer selbstbewusster eigenständig regieren wollte, verbündeten sich gegen ihn noch 1180 die Champagne-Partei und der flandrische Graf; es kam zu kriegerischen Handlungen. Doch konnte der französische König nach und nach die gegnerische Koalition sprengen. 1183 war im Wesentlichen nur noch Philipp von Flandern als Feind übriggeblieben, allerdings weiterhin von Balduin V. von Hennegau unterstützt. Seinem Schwiegervater drohte nun Philipp August an, seine Gattin zu verstoßen. Isabella musste den Königspalast verlassen und einige Zeit in Senlis zubringen. Eine dort einberufene Synode sollte die Ehe annullieren (März 1184). Als Vorwand diente, dass der König die Ehe mit Isabella noch nicht vollzogen habe. Die Köönigin besuchte häufig die Kirchen von Senlis und zog als Büßerin, Gottes Gnade anrufend, durch die Straßen. Dadurch konnte sie ihre Beliebtheit bei den Untertanen so steigern, dass ihr Gatte, auch auf Druck seines Onkels väterlicherseits, Roberrt von Dreux, von einer Scheidung absah. Isabella bearbeitete ihren Vater, den sie in Pontoise traf, im Sinne ihres Gatten. Bald darauf besuchte Balduin auch seinen Schwiegersohn im Schloss Berthily. Der flandrische Graf, der mehrmals militärisch geschlagen worden war, akzeptierte im Vertrag von Boves (Juli 1185), dass der französische König weiterhin die Anwartschaft auf das Artois behielt und Amiens sowie Gebiete im Vermandois in Besitz nahm.
    Das erste Kind Isabellas wurde am 5. September 1187 geboren und später als Ludwig VIII. König von Frankreich. Die erst 20-jährige Isabella starb am 15. März 1190 einen Tag nach der Geburt von Zwillingssöhnen (die ebenfalls nur vier Tage überlebten). Sie wurde, mit einem goldbestickten Messgewand bekleidet, in einer von Maurice de Sully, der den abwesenden französischen König vertrat, geleiteten Zeremonie mit viel Pomp in Notre Dame de Paris begraben.



    Literatur
    • A. d’Esneval: Isabelle de Hainaut. In: Dictionnaire de Biographie française. Band 18. 1994, Sp. 197–198.
    • E. Lalou: Elisabeth 8). In: Lexikon des Mittelalters. Band 3. Sp. 1834–1835.
    • Gerd Treffer: Die französischen Königinnen. Von Bertrada bis Marie Antoinette (8.–18. Jahrhundert). Pustet, Regensburg 1996, ISBN 3-7917-1530-5, S. 109–112.
    Anmerkungen
    1 Vgl. Gislebert von Mons, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 21, S. 519.
    Weblinks
     Commons: Isabella von Hennegau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Isabella heiratete König Philipp II. August von Frankreich (Kapetinger) am 28 Apr 1180 in Abtei Sainte Trinité zu Bapaume. Philipp (Sohn von König Ludwig VII. von Frankreich (Kapetinger), der Jüngere und Königin von Frankreich Adela (Alix) von Champagne (Blois)) wurde geboren am 21 Aug 1165 in Gonesse; gestorben am 14 Jul 1223 in Mantes-la-Jolie. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 146. König Ludwig VIII. von Frankreich, der Löwe  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 5 Sep 1187 in Paris, France; gestorben am 8 Nov 1226 in Montpensier.

  47. 114.  Kaiser Balduin I. von Konstantinopel (von Hennegau)Kaiser Balduin I. von Konstantinopel (von Hennegau) Graphische Anzeige der Nachkommen (67.Margarete5, 36.Dietrich4, 14.Gertrude3, 4.Robert2, 1.Balduin1) wurde geboren in Jul 1171 in Valenciennes, Frankreich; gestorben in nach 20.7.1205 in Tarnowo, Bulgarien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Flandern als Balduin IX., Graf von Hennegau als Balduin VI. (seit 1195), Kaiser des lateinischen Reiches (1.) (ab 1204)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_I._(Lateinisches_Kaiserreich)

    Balduin der Konstantinopolitaner (lat: Balduinus Constantinopolitanus * Juli 1171 in Valenciennes; † nach 20. Juli 1205 in Tarnowo, Bulgarien)[1] war seit 1194 ein Graf von Flandern (Balduin IX.) und seit 1195 ein Graf von Hennegau (Balduin VI.). Ab 1202 war er einer der wichtigsten militärischen Führer des vierten Kreuzzuges und ist nach der Eroberung von Konstantinopel 1204 zum ersten Kaiser des lateinischen Reiches (Balduin I.) gewählt worden.

    Frühe Jahre
    Balduin war der älteste Sohn Graf Balduins V. von Hennegau und der Gräfin Margarete I. von Flandern. Schon unmittelbar nach seiner Geburt, noch im Jahr 1171, ist er auf Vermittlung seines Onkels, Graf Philipp von Flandern, mit Maria von der Champagne verlobt worden.[2] Dieses Verlöbnis ist am 14. Mai 1181 in Provins erneuert und am 6. Januar 1186 durch eine Hochzeit formalisiert worden.[3] Nach dem Tod des Onkels 1191 hat er noch im selben Jahr in Lille erstmals als zukünftiger Graf von Flandern geurkundet.[4] Am 1. August 1194 kämpfte er an der Seite seines Vaters in der siegreichen Schlacht von Noville gegen den Herzog von Limburg.[5]
    Am 15. November 1194 ist Balduins Mutter gestorben, worauf er als deren Erbe in der Grafschaft Flandern nachfolgen konnte. Am 5. Januar 1195 urkundete er erstmals auf dem Feld zwischen Aalst und Erpe mit der entsprechenden gräflichen Titulatur (Balduinus, Flandrensium comes).[6] Nachdem am 17. Dezember 1195 auch der Vater gestorben war, hat er diesen als Graf des Hennegaus beerbt.

    Graf von Flandern und Hennegau
    Balduin nahm Besitz von einem stark verkleinerten Flandern, da sein Onkel einen großen Teil, darunter auch das Artois im Norden Frankreichs, an Balduins Schwester Elisabeth (auch Isabella genannt) bei ihrer Heirat mit König Philipp II. von Frankreich als Mitgift vergeben hatte; weitere bedeutende Stücke gingen an seine eigene Frau. Als Elisabeth 1190 starb, behielt König Philipp II. die Mitgift, die später Elisabeths Sohn erhalten sollte. Balduin erkannte dies nicht an.
    Zunächst aber verbündete er sich 1185 mit König Philipp II. gegen Richard Löwenherz und nahm an den Kämpfen um Issoudun und Aumale teil. Obwohl er noch 1196 gegenüber Philipp II. in Compiègne die Huldigung leistete, vollzog Balduin im Jahr 1197 einen Seitenwechsel und verband sich in Les Andelys mit Richard Löwenherz. Ursächlich hierfür war sein Anspruch auf die Provinz Artois, die nach dem Tod seiner Schwester Elisabeth an die Krone überging, was Balduin nicht anerkannte. Im Juli 11197 begann er eine Invasion im Artois; da Philipp II. August seine Anstrengungen auf den Kampf gegen Richard Löwenherz konzentrierte, konnte Balduin bis 1199 Lillers, Aire und Saint-Omer erobern. Mit dem römisch-deutschen König Otto IV. gewann er 1198 einen weiteren Verbündeten. Seine Eroberungen bekam Balduin 1200 im Frieden von Péronne bestätigt.
    Einen Monat nach dem Friedensschluss mit Philipp, am 23. Februar 1200, nahm Balduin das Kreuz. Er verbrachte die nächsten beiden Jahre mit den Vorbereitungen und brach am 14. April 1202 zum Vierten Kreuzzug auf.
    Um den Hennegau in geordnetem Zustand zu hinterlassen, gab er zwei bemerkenswerte Chartas heraus. Die eine enthielt ein detailliertes Strafgesetzbuch und scheint auf einer heute verlorenen Charta seines Vaters zu basieren. Die andere legte eine genaue Nachfolgeregelung fest. Beide Chartas sind wesentlicher Teil der gesetzgebenden Tradition in diesem Teil Europas geworden.
    Balduin ließ eine zweijährige Tochter und seine schwangere Ehefrau Marie zurück, die von 1202 bis 1203 Regentin in Flandern und Hennegau war und ihrem Mann, nach der Geburt der zweiten Tochter, Anfang 1203 mit einer flämischen Flotte hinterherreiste. Beide erwarteten eine Rückkehr in wenigen Jahren, tatsächlich aber sahen sie ihre Heimat und ihre Töchter nicht wieder.
    Nachfolger Maries als Regenten wurden ab 1203 Balduins jüngerer Bruder Philipp von Namur in Flandern und Balduins Onkel Wilhelm von Thy (ein unehelicher Sohn des Grafen Balduin IV. von Hennegau) im Hennegau.
    In der Zwischenzeit waren die Kreuzfahrer bis Konstantinopel gelangt, hatten die Stadt eingenommen und geplündert sowie die Entscheidung getroffen, ein Lateinisches Kaiserreich zu errichten.

    Lateinischer Kaiser
    Die Kaiserkrone wurde Enrico Dandolo angeboten, dem Dogen von Venedig, der sie jedoch ablehnte. Zur Wahl standen nun Balduin und Bonifatius von Montferrat. Am 9. Mai 1204 wurde Balduin gewählt, am 16. Mai gekrönt. Er war jung, galant, fromm und tugendhaft, einer der wenigen, die ihre Gelübde streng beachteten und der populärste unter den Anführern des Kreuzzuges.
    Balduins Ehefrau Marie war, in Unkenntnis der Ereignisse, ins Heilige Land nach Akkon gesegelt. Dort erfuhr sie von seiner Wahl zum Kaiser; sie starb im August 1204 an einer Krankheit.
    Das Lateinische Kaiserreich wurde nach feudalen Prinzipien organisiert: Der Kaiser stand über den Fürsten, die Teile des eroberten Landes als Lehen erhielten. Sein eigenes Territorium sollte aus der Stadt Konstantinopel, den benachbarten Gebieten in Europa und Asien sowie einigen entlegenen Distrikten und Inseln wie Lemnos, Lesbos, Chios und Tenos bestehen, die noch erobert werden sollten. Auch war der Widerstand der Griechen in Thrakien zu brechen und Thessaloniki zu sichern. Bei dieser Unternehmung im Sommer 1204 stieß Balduin mit Bonifatius zusammen, dem unterlegenen Kandidaten bei der Kaiserwahl, dem mit dem Lateinischen Königreich Thessalonike ein großes Territorium in Makedonien versprochen worden war. Bonifatius hoffte, sich vom Kaiser unabhängig machen zu können und keine Huldigungen für sein Reich abgeben zu müssen; deshalb opponierte er gegen Balduins Plan, gegen Thessaloniki zu marschieren. Der Gegensatz zwischen Flamen und Lombarden vergrößerte den Streiit. Balduin bestand darauf, nach Thessaloniki zu gehen, Bonifatius hingegen belagerte Adrianopel, wo Balduin einen Statthalter eingesetzt hatte – ein Bürgerkrieg schien unvermeidlich. Enrico Dandolo und Ludwig von Blois, brachten schließlich eine Übereinkunft zustande, nach der Bonifatius Thessaloniki als Lehen vom Kaiser nahm und gleichzeitig Befehlshaber der Truppen wurde, welche die noch nicht unterworfenen Teile Griechenlands erobern sollten.
    Im folgenden Winter 1204/1205 führten die Kreuzfahrer Krieg in Bithynien, an dem auch Balduins Bruder Heinrich teilnahm. Im Februar 1205 rebellierten die Griechen in Thrakien, wobei sie Unterstützung von Kalojan Asen, dem Zaren der Bulgaren, erhofften, dessen Bündnisangebote Balduin zurückgewiesen hatte. Sie verjagten die Garnison von Adrianopel, worauf Balduin, Enrico Dandolo, Ludwig von Blois und der spätere Chronist Gottfried von Villehardouin die Stadt belagerten. Kalojan sandte zum Entsatz eine Armee, die derjenigen der Kreuzfahrer zahlenmäßig weit überlegen war. Die fränkischen Ritter wurden am 14. April 1205 in der Schlacht von Adrianopel geschlagen; Ludwig von Blois fiel, Kaiser Balduin wurde gefangengenommen und in die bulgarische Hauptstadt Tarnowo verbracht, wo er in dem heute nach ihm benannten Balduin-Turm der Festung Zarewez interniert wurde.
    Balduins Schicksal war einige Zeit unklar, und so übernahm sein Bruder Heinrich die Regentschaft. Mitte Juli schrieb Zar Kalojan an Papst Innozenz III., dass Balduin in der Gefangenschaft gestorben sei.
    Kinder und Nachfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Zum zweiten Lateinischen Kaiser wurde am 20. August 1206 Balduins Bruder Heinrich gekrönt.
    In Flandern war umstritten, ob Balduin tatsächlich gestorben sei; deshalb blieb Balduins Bruder Philipp I. von Namur Regent. Schließlich wurden Balduins Töchter Johanna und Margarete Gräfinnen von Flandern.

    Der falsche Balduin
    Zwanzig Jahre später, 1225, trat in Flandern ein Mann auf, der vorgab, Balduin zu sein. Sein Anspruch wurde in Flandern von verschiedenen gegen die Gräfin Johanna opponierenden Rebellen aufgegriffen. Eine Anzahl von Menschen, die Balduin persönlich gekannt hatten, trafen den angeblichen Grafen und Kaiser und wiesen seinen Anspruch zurück; er wurde 1226 hingerichtet.



    Literatur
    • Walther Kienast: Balduin VI. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 552 f. (Digitalisat).
    • John C. Moore: Baldwin IX of Flanders, Philip Augustus and the Papal Power, in: Speculum 37,1 (1962) 79–89.
    • Wolfgang von Rintelen: Balduin I., in: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Bd. 1. München 1974, S. 129 f.
    • Alexios G. Savvides, Benjamin Hendrickx (Hrsg.): Encyclopaedic Prosopographical Lexicon of Byzantine History and Civilization. Vol. 2: Baanes–Eznik of Kolb. Brepols Publishers, Turnhout 2008, ISBN 978-2-503-52377-4, S. 14–16.
    • Franz Xaver von Wegele: Balduin. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 9–11.
    • Robert Lee Wolff: Baldwin of Flanders and Hainault, First Latin Emperor of Constantinople: His Life, Death, and Resurrection, 1172–1255. Speculum, Band 27, Ausgabe 3 (Juli 1952), S. 281–322.
    Anmerkungen
    1 Der Beiname hat erst in der neuzeitlichen Geschichtsschreibung Eingang gefunden. So zum Beispiel bei Jacques de Meyer, Commentarii sive annales rerum Flandricarum. Antwerpen 1561, S. 60. Zum Geburtsdatum und Geburtsort vgl. Gislebert von Mon, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 21, S. 519.
    2 Vgl. Gislebert von Mons, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 21, S. 519f.
    3 Vgl. Gislebert von Mons, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 21, S. 530, 550.
    4 Vgl. Foppens, J. F.: Auberti Miræi opera diplomatica et Historica, Bd. 2 (1723), S. 836.
    5 Vgl. Gislebert von Mons, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 21, S. 587.
    6 Vgl. De Smet, J.-J.: Corpus chronicorum Flandriae, Bd. 2 (1841), S. 806f.

    Balduin heiratete Kaiserin Marie von Champagne (Blois) am 6 Jan 1186. Marie (Tochter von Graf Heinrich I. von Champagne (Blois) und Prinzessin Marie von Frankreich (Kapetinger)) wurde geboren in cir 1174; gestorben am 29 Aug 1204 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 130. Gräfin Johanna von Flandern (von Konstantinopel)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1200; gestorben am 5 Dez 1244 in Marquette-lez-Lille; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei von Marquette.
    2. 131. Gräfin Margarethe I. von Hennegau (II. von Flandern), die Schwarze  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1202; gestorben in 1280; wurde beigesetzt in Abtei Flines.

  48. 115.  Gräfin Jolante von Konstantinopel (von Flandern)Gräfin Jolante von Konstantinopel (von Flandern) Graphische Anzeige der Nachkommen (67.Margarete5, 36.Dietrich4, 14.Gertrude3, 4.Robert2, 1.Balduin1) gestorben in 1219.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Namur, Regentin des lateinischen Reichs von Konstantinopel

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Jolante_von_Flandern

    Jolante von Flandern, manchmal auch Jolante von Hennegau genannt († 1219) war eine Gräfin von Namur, sowie Kaisergemahlin und Regentin des lateinischen Reichs von Konstantinopel aus dem Haus Flandern. Sie war eine Tochter Graf Balduins V. von Hennegau und der Gräfin Margarete I. von Flandern.

    Leben
    Erstmals ist Jolante 1181 mit Graf Heinrich II. von Champagne verlobt worden, der zuvor mit ihrer Schwester Isabella verlobt war, wobei beide Ehen letztlich nicht geschlossen wurden.[1] Im Juli 1193 wurde sie schließlich in Soissons mit Peter von Courtenay, Graf von Auxerre, als dessen zweite Ehefrau verheiratet.[2] 1212 beerbte sie den letzten ihrer vier Brüder, Philipp, als Gräfin von Namur.
    Die zwei ältesten Brüder Jolantes, Balduin und Heinrich, gehörten zu den Anführern des vierten Kreuzzuges und haben nach der Eroberung Konstantinopels nacheinander als erste Kaiser des neu errichteten lateinischen Kaisertums amtiert. Beide sind 1205 bzw. 1216 erbenlos gestorben, worauf die lateinischen Barone Peter von Courtenay als den Ehemann deren ältesten Schwester zu ihrem neuen Kaiser proklamiert hatten. Unter Zurücklassung ihrer zwei älteren Söhne sind Peter und Jolante nach IItalien aufgebrochen, wo Peter am 9. April 1217 in Sankt Laurentius vor den Mauern zu Rom von Papst Honorius III. zum Kaiser gesalbt und gekrönt wurde.[3] Peter urkundete zwei Tage darauf erstmals mit kaiserlicher Titulatur und auch Jolante wurde zu diesem Anlass erstmals als Kaiserin (Yolens, eius vxor, eadem gratia Imperatrix) tituliert.[4] Von da an getrennt weiterreisend, hat die erneut schwangere Jolante mit ihren Töchtern den direkten Seeweg von Italien nach Konstantinopel genommmmen. Bei einem Zwischenstopp auf Morea hat sie ihre Tochter Agnes mit dem Fürst von Achaia, Gottfried II. von Villehardouin, verheiratet, der zu diesem Anlass die Oberhoheit des Kaisers über sein Fürstentum anerkannt hat. Zur selben Zeit ist ihr Ehemann im Kampf gegen den griechischen Despoten von Epirus in dessen Gefangenschaft gefallen, in der er zu einem unbekannten Zeitpunkt gestorben ist. Nach ihrer Ankunft in Konstantinopel hat Jolante deshalb als Kaisergemahlin die stellvertretende Regentschaft über das Kaiserreich übernommen. Ebenfalls hat sie hier ihr letztes Kind geboren, den späteren Kaiser Balduin II.[5]
    Als Regentin des lateinischen Konstantinopels hat Jolante einen friedlichen Ausgleich mit dem verfeindeten griechischen Gegenkaiser von Nicäa, Theodor I. Laskaris, gesucht und 1219 dafür ihre Tochter Maria an diesen verheiratet. Kurz darauf ist sie gestorben.



    Literatur
    • Klaus-Peter Todt: Violante (Yolande). In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 8, LexMA-Verlag, München 1997, ISBN 3-89659-908-9, Sp. 1710.
    • Kenneth M. Setton: The Papacy and the Levant (1204–1571). Bd. 1, Philadelphia 1976.
    • Filip Van Tricht: Robert of Courtenay (1221–1227): An Idiot on the Throne of Constantinople?, in: Speculum 88 (2013) 996–1034.
    Anmerkungen
    1 Vgl. Gislebert von Mons, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 21, S. 530.
    2 Vgl. Gislebert von Mons, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 21, S. 583f.
    3 Vgl. August Potthast: Regesta Pontificium Romanorum. Bd. 1, Nr. 5513, 1874, S. 485; Setton, S. 44.
    4 Vgl. G. L. Fr. Tafel & G. M. Thomas: Urkunden zur älteren Handels- und Staatsgeschichte der Republik Venedig. Bd. 2 (1856), Nr. CCIL, S. 193ff.
    5 Vgl. Setton, S. 45.

    Jolante heiratete Kaiser Peter II. von Courtenay (Kapetinger) am 1 Jul 1193. Peter (Sohn von Peter I. von Frankreich (Courtenay, Kapetinger) und Herrin Elisabeth von Courtenay) wurde geboren in cir 1155; gestorben in 1217/19. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 186. Jolante von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1200 in Courtenay, Loiret; gestorben in 1233.
    2. 187. Maria von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1228.
    3. 188. Eleonore von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 189. Kaiser Balduin II. von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1217 in Konstantinopel; gestorben in 1274 in Königreich Neapel.

  49. 116.  Sibylle von HennegauSibylle von Hennegau Graphische Anzeige der Nachkommen (67.Margarete5, 36.Dietrich4, 14.Gertrude3, 4.Robert2, 1.Balduin1)

    Familie/Ehepartner: Guichard IV. von Beaujeu. Guichard (Sohn von Humbert IV. von Beaujeu und Herrin Agnès von Chalon (Thiern)) gestorben in 1216 in Dover. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 190. Herr Guichard II. von Montpensier (Beaujeu)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 1256.
    2. 191. Agnes von Beaujeu  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1231; wurde beigesetzt in Abtei von Clairvaux.