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Jimena Muñoz

weiblich - 1156


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Generation: 1

  1. 1.  Jimena Muñoz gestorben in 1156.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Portugal

    Notizen:

    Aus einem Konkubinat mit der Adligen Jimena Muñoz gingen zwei illegitime Kinder hervor

    Familie/Ehepartner: König Alfons VI. von León (von Kastilien). Alfons (Sohn von König Ferdinand I. von León, der Große und Sancha von León) wurde geboren in 1037; gestorben am 1 Jul 1109 in Toledo, Spanien; wurde beigesetzt in Abtei Santos Facundo y Primitivo (später San Benito) in Sahagún. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Elvira Alfónsez (von León)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 3. Gräfinn von Portugal Teresa Alfónsez von León  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1130.


Generation: 2

  1. 2.  Elvira Alfónsez (von León)Elvira Alfónsez (von León) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Jimena1)

    Elvira heiratete Graf Raimund IV. von Toulouse (Raimundiner) in 1094. Raimund (Sohn von Graf Pons von Toulouse (Raimundiner) und Almodis de la Marche) wurde geboren in 1041/1042 in Toulouse; gestorben am 28 Feb 1105 in Burg Mons Peregrinus, Tripolis. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 4. Alfons Jordan von Toulouse (Raimundiner)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1103 in Mons Peregrinus; gestorben in Apr 1148 in Caesarea, Palästina.

  2. 3.  Gräfinn von Portugal Teresa Alfónsez von LeónGräfinn von Portugal Teresa Alfónsez von León Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Jimena1) gestorben in 1130.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1112 bis 1128, Grafschaft Portugal; Gräfin von Portucale

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Theresia_von_León (Okt 2017)

    Theresia von León (portugiesisch Teresa de Leão, spanisch Teresa de León; * 1080; † 11. November 1130) war eine Gräfin und selbsternannte Königin von Portugal aus dem Haus Jiménez. Im Kampf gegen ihre Halbschwester, Königin Urraca von León-Kastilien, versuchte sie als Herrin des damals noch zum Feudalgefüge des Königreichs León gehörenden Portugal ihre Souveränität zu erkämpfen.

    Familie
    Theresia war eine uneheliche Tochter des Königs Alfons VI. von León-Kastilien und seiner Mätresse Jimena Muñoz, wurde aber dessen ungeachtet als vollwertige Angehörige des Königshauses behandelt. Dem Umstand der unehelichen Abstammung wurde in den damals geltenden gesellschaftlichen Konventionen der christlichen Königreiche Spaniens noch keine besondere Relevanz beigemessen. Kurz vor oder im Jahr 1094 wurde Theresia mit Heinrich von Burgund verheiratet, einem nachgeborenen Sohn des fraranzösischen Herzogshauses von Burgund aus der Dynastie der Kapetinger, zu dem das leónesische Königshaus zuvor schon enge Beziehungen pflegte.[1] Ein Schwager Heinrichs, Raimund von Burgund, war bereits mit Theresias älterer Halbschwester Urraca verheiratet gewesen. In einer von Raimund ausgestellten Urkunde, datiert auf den 11. Februar 1095, werden Theresia und Heinrich erstmals als verheiratetes Paar genannt.[2] Noch im selben Jahr übertrug Raimund die ihm als Lehen seines Schwiegervaters gehörende Grafschaft Portugal bereitwillig an Heinrich. Diese Grafschaft umfasste damals das Land zwischen dem Rio Miño im Norden und Santarem im Süden.[3] Als Grenzland zum muslimischen Al-Andalus war sie regelmäßig den Überfällen der Mauren ausgesetzt. Das Paar konnte hier schnell seine Herrschaft konsolidieren, indem es die Grenze zu den Mauren stabilisierte und die Anerkennung des erzbischöflichen Status der Kirchenprovinz Braga seitens Papst Paschalis’ II. erreichte.

    Frühe Jahre
    Die Frage bezüglich der Thronfolge ihres Vaters Alfons VI. sollte sich sowohl für Theresia wie auch für ihre Halbschwester als entscheidende Weichenstellung ihrer Biographien erweisen. Als Ehemann der älteren und legitim geborenen Urraca hatte Raimund von Burgund die besten Aussichten, eines Tages den Thron besteigen zu können, wofür er schon im Jahr 1094/95 in einem vereinbarten privaten Pakt die Unterstützung Heinrichs zugesagt bekam, noch bevor dieser Theresia geheiratet hatte.[4] Die Geburt des Infanten Sancho Alfónsez 1093 und dessen Einsetzung zum Thronerben im Frühjahr 1107 machte dieses Vorhaben zwar zunichte, aber der Tod Raimunds noch im selben Jahr rückte Heinrich augenblicklich in die Position des designierten Seneniors der Königsfamilie, mit der Aussicht auf eine dominierende Position gegenüber dem jungen Infanten. Im Mai 1108 schien sich die Machtposition Heinrichs noch einmal zu erweitern, als der junge Infant in der Schlacht von Uclés gegen die Mauren fiel und nun der Sohn der Urraca, Alfonso Raimúndez, zum potentiellen Thronfolger aufrückte. Weil dieser nur wenige Jahre alt war, zeichnete sich eine Regentschaftsregierung ab, zu deren Führung Heinrich als einziges männliches Familienmitglied prädestiniert schien. Diese Aussicht wurde aber von dem alternden Alfons VI. zunichtegemacht, der Urraca zu seiner Thronerbin ernannte und ihre Verheiratung mit König Alfons I. von Aragón arrangierte, der somit zum zukünftigen Regenten und Beschützer des Alfonso Raimúndez auserkoren wurde. Die Familie Theresias war damit von der zukünftigen Machtverteilung weitgehend ausgeschlossen, was letztlich einen lebenslangen Bruch mit ihrer Schwester heraufbeschwor.
    Der Thronbesteigung Urracas und deren Hochzeit mit dem König von Aragón im Jahr 1109 blieben Theresia und Heinrich demonstrativ fern. Stattdessen ignorierten sie ihre lehnsrechtliche Unterordnung unter die neue Königin und gingen in Portugal daran, eine möglichst eigenständige Herrschaft zu errichten. Profitieren konnten sie dabei von dem schnell eintretenden Zerwürfnis zwischen Urraca und Alfons I. von Aragón, der die auch vom Papst verfügte Annullierung ihrer Ehe nicht kampflos akzepeptieren wollte. Heinrich verbündete sich zunächst mit dem Aragónesen und besiegte Urraca am 26. Oktober 1111 in der Schlacht von Candespina, ging dann aber für den Preis bedeutender Gebietsschenkungen auf ihre Seite über. Als Urraca im folgenden Jahr ihren früheren Ehemann endgültig aus dem Königreich vertreiben konnte, hatte sich die Familie Theresias bereits fest in der Grafschaft Portugal und den angrenzenden Gebieten etabliert und gegenüber der Krone ein regionales Gegengewicht gebildet. Der überraschende Tod Heinrichs im Sommer 1112 stellte aber Theresias Position in Frage.

    Schwesterkampf
    Für ihren unmündigen Sohn Alfonso Enríquez übernahm Theresia die Regentschaft in Portugal und setzte die auf eine weitgehende Unabhängigkeit bedachte Politik ihres Mannes fort. Begünstigt wurde sie dabei von ständigen Adelsrevolten und Machtkämpfen mit dem Klerus, denen sich Urraca fast ständig ausgesetzt sah. Nicht zuletzt deshalb konnte Theresia im Bündnis mit dem galicischen Grafen Pedro Froilaz de Traba einen ersten Vorstoß ihrer Schwester nach Portugal abwehren, indem sie sie in SSobroso belagerte.[5] Erst als sie selbst im Sommer 1117 nach einem Angriff der muslimischen Almoraviden auf Coimbra schwer bedrängt war, konnte Urraca dies in einem neuerlichen Vorstoß ausnutzen, mehrere Burgen besetzen und einige portugiesische Adelsfamilien zum Seitenwechsel bewegen. Obwohl dadurch stark geschwächt vermochte sich Theresia in Braga zu halten und durch eine Liaison mit Fernando Pérez de Traba ein Bündnis mit der Opposition in Galicien zustande zu bringen, da dessen Vater, Graf Pedro Froilaz de Traba, der ärgste Rivale der Königin in diesem Reichsteil war. In einem von Papst Paschalis II. an den portugiesischen Klerus und Adel gerichteten Brief vom 18. Juni 1116 wurde Theresia erstmals mit dem königlichen Tititel (T reginae) angesprochen.[6] Die Gründe, warum sie von Seiten der römischen Kirche als Königin anerkannt wurde, sind unklar, aber offenbar fasste sie dies als Legitimation ihres Unabhängigkeitsstrebens auf, woraufhin sie sich ab dem November 1117 in ihren eigenen Urkunden „Königin von Portugal“ (Tarasia regina de Portugal) nannte, was einmal mehr einen Affront gegen ihre Schwester darstellte.[7] Aber auch Papst Calixtus II., der ansonsten in guten Beziehungen zu Urraca stand, erkannte Theresia als Königin (regina Tarasia) an und stellte sie dabei auch in der Würde bewusst über ihren verstorbenen Ehemann (comes Henricus).[8] Und der in Sahagún weilende Kardinallegat Boso bezeichnete in einem im selben Jahr an Theresia gerichteten Schreiben diese als „ehrwürdige Königin von Portugal“ (T. uenerabili regine Portugalensium).[9]
    Ungeachtet der päpstlichen Haltung wurde Theresia von Urraca auch weiterhin als rebellische Vasallin betrachtet und als diese bis 1120, auch dank eines Friedens mit Aragón 1117, ihre Herrschaft soweit stabilisieren konnte, war die Machtstellung Theresias zunehmend gefährdet. Dazu trugen auch innerfamiliäre Konflikte bei, deren Ursprung vermutlich in ihrem außerehelichen Verhältnis lag und die zu einem Bruch mit ihrem Sohn Alfonso Enríquez führten, der deshalb auf die Seite seiner Tante Urraca überging. Im Sommer 1120 stieß Urraca schließlich mit Heeresmacht von Galicien aus den Miño überschreitend nach Portugal vor und zog in Braga ein. Die von diesem Zug überraschte Theresia musste sich in die Burg von Lanhoso zurückziehen, wo sie von den Truppen ihrer Schwester belagert wurde.[10] Zwar wurde die Belagerung wenig später wieder aufgehoben, ohne dass Theresia sich ihrer Schwester ergeben musste, doch fand ihre Herrschaft als „Königin“ von Portugal damit ein Ende. Denn in Braga investierte Urraca den jungen Alfonso Enríquez zu ihrem neuen lehnsabhängigen Grafen von Portugal.[11]

    Kampf gegen den Sohn
    Theresias Herrschaftsbereich beschränkte sich fortan auf das Tal des Miño im südlichen Galicien mit den Hauptorten Tui und Orense, wo sie sich nur dank ihrer Verbindung zum Hause Traba halten konnte. Um diese Allianz zu festigen, verheiratete sie ihre Tochter aus erster Ehe mit einem Bruder ihres Geliebten Fernando Pérez de Traba. Mit ihm an ihrer Seite stritt sie nun mit wechselseitigem Erfolg gegen ihren Sohn und der hinter ihm stehenden Königin Urraca um die Rückeroberung der Herrschaft in Portugal. Bis zum Sommer 1122 gelang es ihr, die Bischöfe von Coimbra und Porto auf ihre Seite zu ziehen und den zu ihrem Sohn haltenden Erzbischof von Braga gefangen zu nehmen.[12] Die Reaktion Urracas erfolgte im März 1123, als sie Theresias „Schwiegervater“ Pedro Froilaz de Traba und einige seiner Söhne verhaften und deren Besitzungen konfiszieren ließ, womit Theresia ihre wichtigsten Unterstützer verlor.[13] Einen drohenden Übergang des Bischofs von Tui auf die Seite Urracas konnte sie im September 1125 nur durch die Zusicherung, ihm die kirchliche Administration des nördlichen Portugals zwischen dem Miño und Limia zu überlassen, verhindern.[14] Allerdings hatte sich ihr Sohn am 17. Mai 1125 in Zamora die Schwertleite verleihen und sich damit die Mündigkeit attestieren lassen, womit er sich gegenüber seiner Mutter nun vollends emanzipiert hatte.[15]
    1126 starb Königin Urraca und deren Sohn Alfons VII. (Alfonso Raimúndez) folgte ihr nach. Mit diesem trafen sich Theresia und ihr Geliebter noch im April dieses Jahres in Ricobayo und verständigten sich auf einen Frieden.[16] Nicht mit einbezogegen war darin Alfonso Enríquez, den Theresia zugunsten ihres Geliebten aus der Macht zu verdrängen suchte. Beide Fraktionen trugen diesen Konflikt militärisch aus, den Alfonso am 24. Juni 1128 mit einem Sieg in der Schlacht von São Mamede südlich von Guimarães für sich entscheiden konnte. Theresias Herrschaft in Portugal war damit endgültig beendet; mit ihrem Geliebten musste sie sich auf dessen Familienbesitzungen in Galicien zurückziehen, wo sie am 11. November 1130 starb.[17] Sie wurde in der Kathedrale von Braga neben ihrem Mann bestattet, wo ihr zu einem späteren Zeitpunkt ein Sarkophag samt Liegefigur gestaltet wurde.
    Auch wenn Theresias persönlicher Kampf um eine unabhängige Herrschaft in Portugal zuerst gegen ihre Schwester und zuletzt gegen den eigenen Sohn gescheitert war, so machte dieser sich ihre Politik im Kampf gegen seinen Cousin Alfons VII. „dem Kaiser“ zu eigen. Im Vertrag von Zamora 1143 musste der leónesische Monarch die Unabhängigkeit Portugals als eigenständiges Königreich anerkennen, mit Alfonso Enríquez als Alfons I. als seinem ersten König.


    Titel (genauer):
    1112 starb Heinrich von Burgund. In Portugal übernahm zunächst seine Witwe Theresia die Regentschaft für den noch minderjährigen Sohn Alfons I. Theresia wird als herrschsüchtige Frau beschrieben, die 1117 den Titel „Königin“ (Portugalensis Regina) annahm, was von kastilischer Seite nicht anerkannt wurde. In Kastilien herrschte zu diesem Zeitpunkt ihre Halbschwester Urraca. Gegen diese führte Theresia Feldzüge, ohne allerdings einen entscheidenden Erfolg zu erringen. In Portugal versuchte sie, ihren Sohn zugunsten ihres Liebhabers, des Grafen Ferdinand, von der Thronfolge auszuschließen. Dies und der Misserfolg gegenüber Kastilien – 1127 unterlag sie Alfons VII., einem Sohn der Urraca – zwang sie, die kastilische Lehnshoheit anzuerkennen, was für den Sohn schließlich das Signal für eine Rebellion gegen die Mutter war.

    Familie/Ehepartner: Graf Heinrich von Burgund (von Portugal). Heinrich (Sohn von Heinrich von Burgund (Kapetinger) und Sibylla von Barcelona) wurde geboren in 1069; gestorben am 1 Nov 1112. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 5. König Alfons I. Henriques von Portugal  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 25 Jul 1109 in Guimarães oder Viseu oder Coimbra; gestorben am 6 Dez 1185 in Coimbra.

    Familie/Ehepartner: Fernando Pérez de Traba. Fernando gestorben in nach 1155. [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 3

  1. 4.  Alfons Jordan von Toulouse (Raimundiner)Alfons Jordan von Toulouse (Raimundiner) Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Elvira2, 1.Jimena1) wurde geboren in 1103 in Mons Peregrinus; gestorben in Apr 1148 in Caesarea, Palästina.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Provence; Markgraf der Provence
    • Titel (genauer): 1108 bis 1148, Grafschaft Toulouse; Graf von Toulouse - Raimundiner (Haus Toulouse) -

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alfons_Jordan (Auf 2023)

    Alfons Jordan von Toulouse (französisch Alphonse Jourdain; * 1103 in Mons Peregrinus (Pilgersberg)[1], Tripolis, Libanon; † April 1148 in Caesarea, Palästina) aus dem Geschlecht der Raimundiner war Graf von Toulouse und Markgraf der Provence.

    Alfons war der zweite Sohn Graf Raimunds IV. von Toulouse und seiner dritten Ehefrau Elvira von Kastilien.[1] Er wurde im Heiligen Land geboren und im Jordan getauft, was seinen Beinamen erklärt. Sein Vater starb, als er zwei Jahre alt war, und Alfons blieb unter der Aufsicht seines Verwandten Wilhelm Jordan von Cerdange († 1109) im Libanon. 1108 wurde er von einer Gesandtschaft aus Toulouse in die südfranzösische Heimat seines Vaters gebracht, wo Alfons als Graf anerkannt wurde.[2] Sein älterer Halbbruder Bertrand musste weichen, da an dessen Legitimität gezweifelt wurde. Bertrand begab sich in den Libanon, wo er die Grafschaft Tripolis übernahm.

    Alfons Jordan verlor 1113 Toulouse an seinen Vetter Wilhelm IX. von Aquitanien, der sein Recht auf Toulouse durch seine Ehefrau Philippa (oder Matilde) einklagte, die eine Tochter des Grafen Wilhelm IV. von Toulouse war. Er bekam 1119 einen Teil des Landes zurück und musste bis etwa 1123 um den Rest kämpfen. Schließlich erfolgreich, wurde er von Papst Kalixt II. exkommuniziert, weil er die Mönche von Saint-Gilles, die seinen Gegner unterstützt hatten, verjagt hatte.

    Anschließend kämpfte Alfons gegen Raimund Berengar III., Graf von Barcelona für die Souveränität der Provence und erreichte im September 1125 eine freundschaftliche Übereinkunft. Mit dieser wurde Alfons Jordan der wichtigste Machthaber in den Regionen zwischen den Pyrenäen und den Alpen, der Auvergne und dem Mittelmeer. Um 1134 beschlagnahmte er die Vizegrafschaft Narbonne, gab sie aber 1143 an die Vizegräfin Ermengarde († 1197) zurück.

    Im Jahr darauf gründete Alfons Montauban und erregte erneut das Missfallen der Kirche, als er sich mit den Rebellen von Montpellier gegen den Adel verbündete. Er wurde ein zweites Mal exkommuniziert, nahm als Buße 1146 auf einem von König Ludwig VII. von Frankreich einberufenen Treffen in Vézelay das Kreuz und begab sich im August 1147 mit dem Zweiten Kreuzzug in den Osten. Er unterbrach die Fahrt in Italien und wohl auch in Konstantinopel und erreichte 1148 Akkon. Wenig später in Caesarea starb er plötzlich unter großen Schmerzen. Vielleicht starb er an einer akuten Krankheit, etwa einer Blinddarmentzündung, doch jedermann argwöhnte, er sei vergiftet worden. Als Auftraggeber eines Giftmordes verdächtigt wurden Eleonore von Aquitanien, Melisende, die Mutter König Balduins III. von Jerusalem, vor allem aber Alfons’ Cousin, Graf Raimund II. von Tripolis, der Alfons’ Ansprüche auf seine Grafschaft fürchtete. Keine der Verdächtigungen konnte bewiesen werden.

    Getauft:
    Er wurde im Heiligen Land geboren und im Jordan getauft, was seinen Beinamen erklärt.

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Markgrafen_der_Provence

    Die Provence (französisch la Provence; okzitanisch Provença, Prouvènço) ist eine Landschaft im Südosten von Frankreich. Sie liegt am Mittelmeer zwischen Rhônetal und Italien.
    Die Grafen von Arles hatten früh die faktische Macht in der Provence ergriffen, galten Ende des 10. Jahrhunderts bereits als Grafen der Provence, teilten sich aber schnell in zwei Linien, denn im Jahr 1112 heirateten die beiden Töchter des Grafen jeweils zum einen den Grafen von Toulouse und zum anderen den Grafen von Barcelona. Ein Konflikt darüber, welcher der beiden Fürsten nun wahrer Erbe der Provence sei, wurde 1125 beigelegt, indem die südliche Provence geteilt wurde. Toulouse erhielt die Gebiete nördlich der Durance als Markgrafschaft Provence und Barcelona die südliche Provence.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Provence

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Toulouse um ihren Hauptort, die Stadt Toulouse, war ein bedeutendes mittelalterliches Feudalterritorium im Süden des heutigen Frankreich; sie existierte annähernd 500 Jahre lang von 778 bis 1271. Flächenmäßig umfasste ihr Territorium in etwa die heutigen Départements Haute-Garonne, Tarn und Tarn-et-Garonne.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Toulouse

    Alfons heiratete Faydive (Faydida) d’Uzès in cir 1125. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 6. Graf Raimund V. von Toulouse (Raimundiner)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1134; gestorben in Dez 1194 in Nîmes.
    2. 7. Faidiva von Toulouse  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  König Alfons I. Henriques von PortugalKönig Alfons I. Henriques von Portugal Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Teresa2, 1.Jimena1) wurde geboren am 25 Jul 1109 in Guimarães oder Viseu oder Coimbra; gestorben am 6 Dez 1185 in Coimbra.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1112–1139, Grafschaft Portugal; Graf von Portucale (Portugal)
    • Titel (genauer): 1139–1185, Königreich Portugal; König von Portugal -Haus Burgund-

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alfons_I._(Portugal) (Okt 2017)

    Alfons I. (im Portugiesischen Dom Afonso I; * 1109 (?) in Guimarães oder Viseu oder Coimbra; † 6. Dezember 1185 in Coimbra) war Graf von Portucalia (1112–1139) als Vasall des Königreichs León sowie Begründer und erster König von Portugal (1139–1185). Er war ein Abkömmling einer Seitenlinie des Königshauses der Kapetinger. In Portugal wird er überwiegend Dom Afonso Henriques genannt („König Alfons, Sohn des Heinrich“).
    Er ging als Alfons der Eroberer (port. Afonso o Conquistador) und Alfons der Gründer (port. Afonso o Fundador) in die portugiesische Geschichte ein, da es ihm gelang, die Grafschaft Portucalia im Hinblick auf die ständigen Angriffe der Mauren zu befrieden, Gebiete südlich von Coimbra bis tief in den Alentejo von den Mauren zu erobern und sie seinem neu geschaffenen Königreich Portugal hinzuzufügen. Sein Sohn Sancho I. folgte ihm auf den Thron.

    Bis zur Übernahme der Regentschaft
    Alfons wurde als Sohn Heinrichs von Burgund (Dom Henrique de Borgonha), des Grafen der Grafschaft Portucale oder Portucalia und Begründers der portugiesischen Dynastie des Hauses Burgund, und seiner Frau, Theresia von León (Dona Teresa de Leão)), der nichtehelichen Tochter von König Alfons VI. von León und Kastilien, geboren. Das genaue Datum seiner Geburt steht nicht fest, es wird teils mit 1108, teils mit 1109 angenommen, für 1109 wird als Datum der 25. Juli oder nur der Monat August angegeben. Es gibt auch andere Angaben, die zwischen 1106 und 1111 schwanken.[1] Unklar ist auch sein Geburtsort, für den entweder Guimarães oder Coimbra in Frage kommen.[2] Sein Großvater, Alfons VI., hatte sowohl seiner ehelichen Tochter Urrrraca als auch Teresa jeweils einen aus dem burgundischen Herzoghaus stammenden Ehemann gegeben, um die Bindungen mit Burgund und auch Frankreich im Hinblick auf die Wiedereroberung der iberischen Halbinsel (Reconquista) zu festigen. Heinrich wawar der jüngere Bruder des Herzogs von Burgund. Urraca und ihrem Mann Raimondo gab Alfons VI. die Grafschaft Galicien und Teresa und Heinrich die südlich angrenzende Grafschaft Portucalia; die Mitregentschaft der Töchter war ausdrücklich verfügt. Große Teile der Grafschaft Portucalia waren erst 1080 den Mauren wieder abgerungen worden, nachdem sie im 9. Jahrhundert dort schon einmal vorübergehend vertrieben worden waren. Auch jetzt waren die Gebiete um Coimbra keineswegs vor Maureneinfällen sicher. Schon früh wurde Alfons der Obhut des portugiesischen Barons Dom Egas Moniz de Ribadouro übergeben, der ihn wie seinen eigenen Sohn erzog, ihn ausbildete und später einer seiner wichtigsten persönlichen Berater und sein treuester Verbündeter werden sollte. Es gibt Berichte, wonach Egas Moniz sogar der leibliche Vater gewesen sein soll.[3] Als Heinrich 1112 starb, war Alfons (ausgehend von einem Geburtsjahr 1109) erst drei Jahre alt, so dass zunächst seine Mutter die Regentschaft übernahm, die sie aber auch kraft der von ihrem Vater verfügten Mitregentschaft für sich beanspruchte. 1109 war auch Alfons VI. gestorben, und Teresa verfolgte zusammen mit ihrem Geliebten, nach anderen Berichten ihrem zweiten Ehemann, dem galicischen Grafen Fernão Peres de Trava,[4] eine Vereinigung mit Galicien, um ein eigenständiges Königreich zu gründen, was auf großen Widerstand in der Grafschaft Portucalia stieß.[5] Alfons wurde 1120 von Paio Mendes da Maia, dem Erzbischoof von Braga, auf die Seite der Cortes von Portucalia gezogen, weswegen Dona Teresa ihm zusammen mit dem Erzbischof verbannte. Als Alfons 14 Jahre wurde, etwa 1122, im Mittelalter das Alter der Volljährigkeit, schlug er sich in der Kathedrale vovon Zamora selbst zum Ritter. Er stellte mit Hilfe seiner Gefolgsleute eine eigene Armee auf und begann, gegen die politischen Pläne seiner Mutter zu kämpfen. Nachdem er noch im Jahr 1127 von seinem Cousin König Alfons VII. von León und Kastilien (der Sohn von Urraca) von der militärischen Einnahme von Guimarães, der Residenzstadt seiner Mutter, abgehalten wurde, kam es 1128 in São Mamede, nahe Guimerães, zur Schlacht zwischen seinen und den Truppen seiner Mutter, bei der er siegte. Seine Mutter verbannte er in ein Kloster.[6]

    Königtum und Expansion
    In den folgenden Jahren widmete sich der junge Alfons mit wachsendem Erfolg den Auseinandersetzungen mit den Mauren. Im Jahre 1139 fügte er den Mauren in der Schlacht von Ourique, im südlichen Teil des Alentejo, eine große Niederlage bei. Hierauufhin, entweder noch 1139 oder erst 1140, rief er sich zum König von Portugal aus. Sein alter Gefolgsmann Paio Mendes, der Erzbischof von Braga, überreichte ihm die Krone. Dies führte zum Bruch mit Alfons VII. von León und Kastilien, da damit die Grafschaft aus dessen Königreich ausschied. 1143 bereiste der päpstliche Legat, Kardinal Guido de Vico, den christlichen Teil der iberischen Halbinsel und brachte die Vettern in Zamora in Kastilien an einem Tisch. Das Treffen soll mit dem Verttrag von Zamora geendet haben, in dem Alfons VII. die Selbständigkeit Portugals anerkannt haben soll. Dokumentiert ist aber nach diesem Gespräch nur ein Schreiben Alfons' an den Papst, in dem er jährliche Zahlungen Portugals an Rom zusagt. In den Folgejahren nahm er die Stadt Santarém (1146/1147) ein, 1147 mit Hilfe eines durchreisenden Teilheeres des Zweiten Kreuzzugs Lissabon, danach Almada und Palmela und 1160 Alcácer do Sal und anschließend den ganzen Alentejo fast bis zu den Grenzen der Algarve. Dieses letzte Gebiet verlor er jedoch wieder kurz vor seinem Tod im Jahre 1185. 1162 hatte er in Coimbra den Militärorden des Heiligen Bernhards von Avis gegründet, der 1162 bei der Eroberung von Évora beteiligt war. Eine bedrohliche Schlappe erlitt er bei dem Versuch eines seiner Gefolgsmänner, das maurische Königreich Badajoz einzunehmen. Alfons VII. erhob für León und Kastilien Anspruch auf alle eroberten Gebiete südlich des Tejo. Bei einem Aufenthalt in Badajos stürzte Alfons vom Pferd und geriet in kastilische Gefangenschaft. Er musste die Grenzziehung anerkennen und wurde gegen ein Lösegeld wieder freigelassen.[7] Erst seinen Nachfolgern gelang die endgültige Eroberung des Alentejos und der Algarve, so dass die portugiesische Reconquista 1250 unter Alfons' Urenkel Afonso III. abgeschlossen werden konnte.

    Unterstützung durch die Kirche
    Alfons war in vielfältiger Weise auf die Hilfe der Kirche angewiesen. Einerseits stand immer noch die Zustimmung des Papstes für sein Königtum aus, eine für das Mittelalter unverzichtbare Voraussetzung voller Souveränität. Andererseits benötigte er die Unterstützung bei der Rechristianisierung des den Mauren abgerungenen Gebietes. So holte er den Tempelorden und auch die im 12. Jahrhundert unter der Führung von Bernhard von Clairvaux besonders aufblühenden Zisterzienser ins Land und versah sie mit großen Stiftungen, wie bei den Templern mit Tomar und großen Teilen des Alentejos oder den Zisterziensern mit Alcobaça, wo eines der größten und mächtigsten Klöster des Ordens entstand. Alfons bemühte sich aber auch um den Schutz dder verbliebenen Mauren. So existiert eine Carta de Segurança (Sicherheitsbrief) von 1170, in dem er den Christen und Juden untersagte, die Mauren schlecht zu behandeln.[8] Auf die Anerkennung seines Königtums durch den Papst musste Alfons trotz der der Kirche erwiesenen Gunst bis 1179 warten, als Papst Alexander III. mit der Bulle Manifestis probatum Portugals Selbständigkeit bestätigte.

    Verbündete
    Zu seinen wichtigsten adligen Verbündeten und Gefolgsleuten gehörten:
    • Dom Fernando Afonso, sein Sohn und späterer Heeresführer (Alferes-mor)
    • Dom Egas Moniz de Ribadouro, zunächst sein Erzieher und Ausbilder, später wichtigster persönlicher und militärischer Berater und als dapifer curiae oberster Verwalter des königlichen Hofes
    • Hermígio Moniz, Mitkämpfer in der Schlacht von Ourique (1139) gegen die Mauren
    • Mem Moniz, ebenfalls Teilnehmer an der Schlacht von Ourique
    • Lourenço Viegas de Ribadouro, genannt O Espadeiro (der Schwertkämpfer), legendärer Held der Schlacht von Ourique, Sohn von Egas Moniz und 1129 erster Alferes-mor des jungen Alfons I.
    • Geraldo Geraldes, o Sem Pavor
    • Fuas Roupinho, Alcaide (königlicher Statthalter) von Coimbra
    • Paio Mendes da Maia, Erzbischof von Braga
    • Gonçalo Mendes da Maia
    • Soeiro Mendes da Maia
    • Egas Fáfes de Lanhoso
    • Godinho Fáfes de Lanhoso
    • Paio Ramires Ramirão
    • Nuno Soares Velho
    • Gualdim Pais, Ordensmeister des Templerordens in Portugal und Begründer der Ordensburg in Tomar
    • Martím Moniz, ein Held bei der Eroberung von Lissabon 1147
    • Fernando Gonçalves, Eroberer von Beja
    • García Soares
    • Pêro Pais da Maia
    • Gonçalo Mendes de Sousa
    • João Peculiar, Erzbischof von Braga
    • Diogo Gonçalves
    • Fernão Cativo, von 1130 bis 1136 zweiter Alferes-mor
    • Gonçalo Viegas
    • Mem Ramires, Held der Eroberung von Santarém 1147
    • Sancho Nunes

    Name:
    Der erste König von Portugal

    Titel (genauer):
    Sohn von Heinrich und Theresia, 1120 von Königin Urraca als Graf von Portugal investiert, verdrängte 1128 seine Mutter aus der Regentschaft, ab 1139 als Alfons I. König
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Könige_von_Portugal (Aug 2023)

    Titel (genauer):
    Alfons I. besiegte seine Mutter 1128 in der Schlacht von São Mamede und übernahm daraufhin die Regierung. 1130 gründete der Templerorden seine erste Niederlassung in Portugal.
    1135 verweigerte Alfons I. dem König Alfons VII. von Kastilien-León den Lehnseid. 1137 musste dieser die Oberhoheit Alfons I. über die Grafschaft Portugal anerkennen. Im Vertrag von Zamora 1143 wurde festgestellt, dass Portugal nicht mehr seiner Lehnshoheit unterstehe. Alfons I. nahm daraufhin den Titel des Königs von Portugal an, die Lehnshoheit der Könige von Asturien-León war damit auch formal beendet. 1179 erkannte Papst Alexander III. mit der Bulle Manifestis probatum die Unabhängigkeit des Landes an.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Portugal_unter_den_Burgunderherrschern (Aug 2023)

    Familie/Ehepartner: Flâmula (Châmoa) Gomez de Trava. [Familienblatt] [Familientafel]

    Alfons heiratete Gräfin Mathilde (Mafalda) von Savoyen und Maurienne in 1146. Mathilde (Tochter von Graf Amadeus III. von Savoyen (Maurienne) und Adelheid) wurde geboren in 1125; gestorben am 4 Nov 1157 in Coimbra. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 8. Urraca von Portugal  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 16 Okt 1175.
    2. 9. König Sancho I. von Portugal, der Besiedler  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 11 Nov 1154 in Coimbra; gestorben am 26 Mrz 1211 in Coimbra.
    3. 10. Teresa (Mathilde) von Portugal  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1157; gestorben am 16 Okt 1218.

    Familie/Ehepartner: Elvira Gualtar. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 4

  1. 6.  Graf Raimund V. von Toulouse (Raimundiner)Graf Raimund V. von Toulouse (Raimundiner) Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Alfons3, 2.Elvira2, 1.Jimena1) wurde geboren in 1134; gestorben in Dez 1194 in Nîmes.

    Raimund heiratete Prinzessin Konstanze (Constance) von Frankreich (Kapetinger) am 10 Aug 1154, und geschieden in 1165/1166. Konstanze (Tochter von König Ludwig VI. von Frankreich (Kapetinger), der Dicke und Königin Adelheid von Maurienne (Savoyen)) wurde geboren in cir 1126; gestorben am 16 Aug 1176. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 11. Graf Raimund VI. von Toulouse (Raimundiner)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  2. 7.  Faidiva von ToulouseFaidiva von Toulouse Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Alfons3, 2.Elvira2, 1.Jimena1)

    Familie/Ehepartner: Graf Humbert III. von Savoyen (von Maurienne). Humbert (Sohn von Graf Amadeus III. von Savoyen (Maurienne) und Mathilde von Albon) wurde geboren am 1 Aug 1136; gestorben am 4 Mai 1188 in Veillane. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 8.  Urraca von PortugalUrraca von Portugal Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Alfons3, 3.Teresa2, 1.Jimena1) gestorben am 16 Okt 1175.

    Urraca heiratete König Ferdinand II. von León (von Kastilien) in 1165, und geschieden in 1175. Ferdinand (Sohn von König Alfons VII. von León (von Kastilien) und Berenguela von Barcelona) wurde geboren in 1137; gestorben am 22 Jan 1188 in Benavente. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 12. König Alfons IX. von León (von Kastilien)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 15 Aug 1171 in Zamora; gestorben am 23/24 Sep 1230 in Villanueva bei Sarria.

  4. 9.  König Sancho I. von Portugal, der Besiedler König Sancho I. von Portugal, der Besiedler Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Alfons3, 3.Teresa2, 1.Jimena1) wurde geboren am 11 Nov 1154 in Coimbra; gestorben am 26 Mrz 1211 in Coimbra.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1185 bis 1211, Königreich Portugal; König von Portugal

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Sancho_I._(Portugal) (Okt 2017)

    Sancho I. genannt der Besiedler (Dom Sancho I oder o Povoador) (* 11. November 1154 in Coimbra; † 26. März 1211 ebenda) war der zweite König von Portugal aus dem Hause Burgund.

    Sancho I. wurde als Sohn Königs Alfons I. und der Königin Mathilde geboren. Nach dem Tode seines Vaters bestieg er 1185 selbst den Thron. Er holte die Zisterziensermönche ins Land, die die von den Mauren zurückeroberten Gebiete besiedeln solltenen, und eroberte 1189 Silves, die Hauptstadt der Mauren. Allerdings gingen die meisten dieser Eroberungen im nächsten Jahr wieder verloren. Über Auseinandersetzungen um die Gültigkeit der Ehe seiner Tochter Theresia mit König Alfons IX. von León, sowie über Lehnsrechte, begann eine Auseinandersetzung mit der katholischen Kirche, die 1195 das Interdikt über Portugal verhängte. Die Auseinandersetzung zwischen Monarchie und Kirche sollte fast zweihundert Jahre dauern, und stellt gewissermaßen die portugiesische Variante des Investiturstreits dar.

    Titel (genauer):
    Nach dem Tode Alfons I. übernahm sein Sohn, Sancho I., der Besiedler oder der Volksfreund (1185–1211), den Thron. Dieser hatte bereits seit geraumer Zeit als Mitregent neben seinem Vater die portugiesische Politik bestimmt. Er holte die Zisterziensermönche ins Land, die die von den Mauren eroberten Gebiete christlich besiedeln sollten und eroberte 1189 Silves, die Hauptstadt der Mauren. Allerdings gingen die meisten dieser Eroberungen im nächsten Jahr wieder verloren.
    Über Auseinandersetzungen um die Gültigkeit der Ehe seiner Tochter Theresia mit König Alfons IX. von León, sowie über Lehnsrechte, begann eine Auseinandersetzung mit der katholischen Kirche, die 1195 das Interdikt über Portugal verhängte. Die Auseinandersetzung zwischen Monarchie und Kirche sollte fast zweihundert Jahre dauern und stellt gewissermaßen die portugiesische Variante des Investiturstreits dar.
    Zwei Hauptpunkte waren es, die zwischen Kirche und König umstritten waren. Zum einen ging es um die Besetzung kirchlicher Ämter, insbesondere das Recht der Kirche auf freie Bischofswahl. Die Könige dagegen bestanden auf ihrem Recht, Bischofsämter nach eigenem Gutdünken zu besetzen. Vor allem aber ging es um Landbesitz. Wie in anderen Ländern Europas auch hatte die Kirche in Portugal große Ländereien bekommen und war vor der Krone zum größten Landbesitzer aufgestiegen. Um die Krone zu stärken, versuchten die Könige deshalb, Lehen zugunsten der Kirche zu widerrufen und kirchliches Land einzuziehen. Dies führte natürlich zu großem Widerstand auf kirchlicher Seite.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Portugal_unter_den_Burgunderherrschern (Aug 2023)

    Sancho heiratete Prinzessin Dulce von Barcelona in 1175. Dulce (Tochter von Graf Raimund Berengar IV. von Barcelona und Petronella von Aragón (Jiménez)) wurde geboren in 1158/1159; gestorben am 1 Sep 1198 in Coimbra. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 13. Theresia von Portugal  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1178 in Coimbra; gestorben am 18 Jun 1250 in Lorvão; wurde beigesetzt in Klosterkirche, Lorvão.
    2. 14. König Alfons II. von Portugal, der Dicke  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 23 Apr 1185 in Coimbra; gestorben am 25 Mrz 1223 in Coimbra.
    3. 15. Graf Peter (Pedro) von Portugal  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 23 Feb 1187; gestorben am 2 Jun 1258.
    4. 16. Prinzessin Berengaria von Portugal  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1194; gestorben in 1221.
    5. 17. Fernando (Ferdinand, Ferrand) von Portugal  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 24 Mrz 1188; gestorben am 26 Jul 1233; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei von Marquette.

    Familie/Ehepartner: Maria Pais de Ribeira. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: D. Maria Aires de Fornelos. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 10.  Teresa (Mathilde) von PortugalTeresa (Mathilde) von Portugal Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Alfons3, 3.Teresa2, 1.Jimena1) wurde geboren in 1157; gestorben am 16 Okt 1218.

    Teresa heiratete Graf Philipp I. von Flandern (von Elsass) in Aug 1183. Philipp (Sohn von Graf Dietrich von Elsass (von Flandern) und Sibylle von Anjou-Château-Landon) gestorben am 1 Jun 1191 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel. [Familienblatt] [Familientafel]

    Teresa heiratete Herzog Odo III. von Burgund in 1194. Odo (Sohn von Herzog Hugo III. von Burgund und Alix von Lothringen) wurde geboren in 1166; gestorben am 6 Jul 1218 in Lyon. [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 5

  1. 11.  Graf Raimund VI. von Toulouse (Raimundiner)Graf Raimund VI. von Toulouse (Raimundiner) Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Raimund4, 4.Alfons3, 2.Elvira2, 1.Jimena1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Toulouse; Graf von Toulouse - Raimundiner (Haus Toulouse) -

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Raimund_VI._(Toulouse) (Aug 2023)

    Raimund VI. von Toulouse (französisch: Raymond de Toulouse; okzitanisch: Ramon de Tolosa; * 27. Oktober 1156; † 2. August 1222 in Toulouse) war von 1194 bis zu seinem Tod Graf von Toulouse und Markgraf der Provence aus dem Geschlecht der Raimundiner (Haus Toulouse). Er war einer der Protagonisten in der Zeit des Albigenserkreuzzuges, von dessen Anführern er als wichtigster Schutzherr der Glaubensbewegung der Katharer und deshalb als ihr Hauptfeind wahrgenommen wurde.

    Frühe Jahre
    Raimund VI. war der älteste Sohn des Grafen Raimund V. von Toulouse und dessen Ehefrau Konstanze von Frankreich, über die er ein Enkel des französischen Königs Ludwig VI. des Dicken war. Er war damit der erste Toulousanergraf, der über unmittelbare verwandtschaftliche Verbindungen zum französischen Königshaus verfügte, aus denen er allerdings nie einen politischen Nutzen hat ziehen können. Er hatte zwei jüngere Brüder, Alberic und Balduin, von denen letzterer von ihm entfremdet in Nordfrankreich aufgewachsen war.[1]

    Raimund war 38 Jahre alt, als er 1194 die Nachfolge seines Vaters in dem ausgedehnten Länderkomplex antrat, der grob umschrieben das Gebiet der heutigen Verwaltungsregionen Okzitanien ausmachte, und der im hohen Mittelalter die Kernregion der okzitanischen Sprach- und Kulturlandschaft ausmachte. Neben der eigentlichen Grafschaft Toulouse, die das Umland der Stadt Toulouse (Toulousain) beschrieb, war er auch der Lehnsherr des Albigeois, Rouergue, Rodez, Vivarais, Valentinois und Diois, der Vizegrafschaften von Nîmes und Agde. Im Süden standen die Grafen von Foix und Comminges in Vasallität zu ihm, ebenso wie die Vizegrafen von Narbonne. Um seinen Herrschaftsanspruch über die Ländereien des heute südlichen Languedoc-Roussillon (Béziers, Carcassonne, Razès) zu unterstreichen, führte er den Titel eines Herzogs von Narbonne, wenngleich dieser Titel faktisch nur die weltliche Herrschaft über die Vizegrafschaft Narbonne beinhaltete, da der große Rest des beanspruchten Landes von den Trencavel beherrscht wurde und diese wiederum der Krone Aragóns dafür lehnspflichtig waren. Nach Westen hin reichte sein Einfluss bis an die dem Haus Plantagenet („Angevinisches Reich“) unterstehende Gascogne. Formell war das Haus Toulouse für all diese Ländereien ein Vasall der Könige von Frankreich, doch da deren Macht seit Generationen nicht über die Loire hinaus in den Süden zur Geltung gebracht werden konnte, waren die Herren des Languedoc de facto unabhängig und die Grafen von Toulouse als die mächtigsten seine ungekrönten Könige.[2] Im Osten über die Rhone hinaus gehörte weiterhin die Markgrafschaft Provence, die das Land zwischen Drôme und Durance umfasste, zu ihrem Besitz, den sie als Lehen der römisch-deutschen Kaiser hielten. Die größten Konkurrenten der Toulousaner um die Macht im Languedoc stellten die Könige von Aragón dar, die in ihrem Königreich die Zusammenfassung allen Landes von Katalonien bis in die Provence anstrebten.

    Über Raimunds Biografie vor seinem Erbantritt ist bis auf sein polygam anmutendes Verhältnis zu Frauen wenig bekannt. In jungen Jahren wurde er mit Dulcia II. verlobt, der Erbin der Grafschaft Provence, die der Markgrafschaft Provence benachbart war und die im Erbfall die Macht des Hauses Toulouse im Niederburgundischen beträchtlich erweitert hätte. Allerdings war Dulcia im Jahr 1172 noch vor der Eheschließung gestorben und König Alfons II. von Aragón bemächtigte sich der Grafschaft Provence. Darauf heiratete Raimund die Erbin der Grafschaft Melgueil, Ermessende Pelet, die 1176 starb und ihm ihr Erbe überließ. Als zweite Ehefrau nahm er schließlich Beatrix von Béziers, die Schwester von Roger II. Trencavel, wodurch die Beziehungen des Hauses Toulouse zu deren Familie weiter verbessert werden sollten, nachdem man sich in den Generationen zuvor häufig als Feinde gegenübergestanden hat. Als aber 1193 die englische Königin Berengaria auf dem Rückweg vom dritten Kreuzzug nach Poitiers durch Toulouse zog, verliebte sich Raimund in Bourgogne von Lusignan, die sich im Gefolge der Königin befand und die eine Tochter König Amalrichs I. von Zypern war. Um sie heiraten zu können, verstieß er Beatrix, die er eigens dafür in die Fänge der Katharer getrieben habe. Raimunds Ehemoral, die mit den Moralvorstellungen der katholischen Kirche kaum zu vereinbaren war, setzte sich auch in seiner späteren Biographie fort und war für seine späteren Gegner im Albigenserkreuzzug ein Symptom des verderbenden Einflusses der katharischen Häresie, der er sich bereitwillig hingegeben habe. Neben seinen Ehefrauen unterhielt Raimund auch eine für mittelalterliche Verhältnisse ungewöhnlich offene Mätressenwirtschaft, aus der einige uneheliche Kinder hervorgingen.

    Graf von Toulouse
    Erbantritt
    Das erste Anliegen Raimunds nach seinem Erbantritt war die Regelung seiner Verhältnisse gegenüber seinen beiden mächtigen Nachbarn im Norden, dem Plantagenet Richard Löwenherz und dem Kapetingerkönig Philipp II. August, seinem Cousin. Sein Vater hatte ersterem gegenüber 1173 noch die Huldigung für Toulouse als Lehen für das Herzogtum Aquitanien leisten müssen, um den generationenlangen Erbstreit beider Häuser über die Besitzrechte auf Toulouse zu beenden. Die aquitanische Vasallität blieb jedoch nur Episode, die bald wieder aufgekündigt wurde, was allerdings Toulouse den Besitz des Quercy kostete, das 1188 von Richard Löwenherz besetzt wurde. Im Jahr 1194 aber war die Position der Plantagenet in Frankreich ernsthaft bedroht, was Raimund umgehend zu einer Reise in den Norden und einem persönlichen Treffen mit Philipp II. August nutzte. Im Februar 1195 huldigte er diesem in Bourges als seinem Lehnsherrn; ein Rechtsanspruch, an dem die Kapetinger seit jeher als Nachfolger der Karolinger festgehalten hatten. Als Entgegenkommen des Königs erhielt Raimund die Verfügungsrechte über die Einkünfte der königlichen Abtei von Figeac übertragen.[3]

    Eine einseitige Bindung an den König war von Raimund allerdings nicht beabsichtigt, vor allem nachdem die Plantagenetherrschaft nach der Rückkehr des Richard Löwenherz aus der deutschen Gefangenschaft wieder zu erstarken schien. Bevor es zu einer direkten Konfrontation mit diesem kam, war Raimund um einen Ausgleich bemüht, wobei ihm die geostrategische Zwangslage des Plantagenet zugutekam, der sich im Kampf gegen Philipp II. August keine zweite Front leisten konnte. Im Oktober 1196 konnte schließlich in Rouen ein diplomatisches Einvernehmen zum vertraglichen Abschluss gebracht werden, das mit einer Ehe Raimunds mit Johanna besiegelt wurde, der Schwester Richard Löwenherz’, für die er übrigens Bourgogne von Lusignan verstieß.[4] Richard verzichtete dazu auf alle Erb- und Lehnsrechte seines Hauses auf Toulouse, erstattete das Quercy zurück und stattete seine Schwester mit dem Agenais als Mitgift aus, das allerdings ein Lehen Aquitaniens bleiben sollte. Im Gegenzug erklärte sich Raimund zur Stellung von 500 Rittern für einen Monat im Jahr für den Kriegsdienst für seinen Schwager in der Gascogne bereit, die allerdings nie zum Einsatz kamen.

    Nach der Klärung der Verhältnisse im Norden ging Raimund die zu seinem mächtigen und weitaus gefährlicheren Nachbarn, dem Königreich Aragón, im Süden an. Anders als zu den Kapetingern und Plantagenets hatte Toulouse im 12. Jahrhundert der Krone Aragóns als unmittelbarer geostrategischer Rivale um die Herrschaft über das Languedoc entgegengestanden, da beide die Bildung eines zusammenhängenden Herrschaftsraums anstrebten, der von den Pyrenäen bis in die Provence reichen sollte. Von Aragón wurde Toulouse dabei in die geographische Zange genommen; von der Grafschaft Barcelona (dem heutigen Katalonien) im Süden und den Grafschaften Provence, Focaulquier und Gévaudan im Osten, weiterhin war Aragón der Lehnsherr der Trencavel von Carcassonne und Béziers und Schutzherr der Hochländer von Foix und Comminges. Dieser feudale Flickenteppich aus verschiedensten Herrschafts- und Lehnsrechten, den das Languedoc damals darstellte, hatte zwischen Toulouse und Barcelona häufig Anlass zu kriegerischen Auseinandersetzungen geboten, die unter Raimund V. und König Alfons II. ihren Höhepunkt erreicht hatten. Der Tod des letzteren im Jahr 1196 hatte Raimund VI. einen Weg zum diplomatischen Ausgleich mit dessen Sohn und Nachfolger Peter II. eröffnet. Weil dieser im Kampf gegen die islamischen Mauren ein neues Expansionspotential Aragóns in den spanischen Süden erkannte, bei dem er sich zugleich in den Nimbus eines „katholischen Königs“ rücken konnte, war er auf ruhige Verhältnisse zu seinem toulousanischen Nachbarn im Norden angewiesen. Unter Vermittlung des Grafen Bernard IV. von Comminges und des Erzbischofs Berengar von Narbonne waren Raimund VI. und Peter II. im Februar 1198 in Perpignan zu einer persönlichen Unterredung zusammengekommen, in der sich beide auf den Erhalt des Status quo ihrer Besitzverhältnisse verständigten.[5]

    Verhältnis zur katholischen und katharischen Kirche
    Innerhalb weniger Jahre hatte sich Raimund mittels der Diplomatie mehrerer Konfliktfelder entledigt, die er von seinem Vater geerbt hatte, indem er den Bedürfnissen seiner Contreparts entgegenkam, ohne sich ihnen aber tiefer verpflichten oder in deren Machtkämpfe untereinander klar positionieren, geschweige denn militärisch engagieren zu müssen. Dabei hatte er seine politische Intelligenz unter Beweis gestellt, die ihn mehr zu einem gerissenen, listenreichen und auch mutigen Diplomaten denn zum militärischen Anführer prädestinierte.[6] Hatte er sich dabei noch im Rahmen des weltlichen Feudalrechts bewegt, indem er verschiedenste Interessenlagen gegeneinander ausspielen konnte, so gestaltete sich sein Verhältnis zur katholischen Kirche wesentlich schwieriger und konfliktreicher. Dies lag in seinen diversen Machtkämpfen mit lokalen kirchlichen Einrichtungen und seiner ambivalenten Haltung gegenüber der im Languedoc weitverbreiteten Glaubensbewegung der Katharer begründet, die von der römischen Kirche als häretisch eingestuft wurde. Die Duallehre des Katharismus hatte sich seit dem frühen 12. Jahrhundert im Land südlich der Loire verbreitet und war bis auf sporadische Predigeraktionen der katholischen Obrigkeit auf keinen nennenswerten Widerstand gestoßen. Besonders im untereinander eng versippten Adel sowie in den städtischen Kommunen mit ihren handwerk- und gewerbetreibenden Milieus hatte sie eine breite Anhängerschaft gewonnen, die ihre Etablierung begünstigte und sie zu einem gesellschaftlich relevanten Faktor machte.

    Während sein Vater noch um ein restriktives Vorgehen gegen den Katharismus bemüht gewesen war, zeigte sich Raimund VI. in dieser Frage eher gleichgültig, was ihm seitens der Kirche denn Vorwurf der Begünstigung und gar der geheimen Unterstützung der Häresie einbrachte. Für den Zisterziensermönch Pierre des Vaux-de-Cernay war der Graf ein gläubiger Katharer, der häufig die Predigten der Perfecti angehört und sich ständig in Gesellschaft der Bonhommes befunden habe, um, wenn nötig, das Consolamentum empfangen zu können.[7] Die unter dem Eindruck des Kreuzzuges voreingenommene Charakterisierung des Mönches kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Raimund zeit seines Lebens mehr dem katholischen als dem katharischen Glauben zugewandt war, wenngleich er keinerlei Grund zur Verfolgung der Häretiker sah, die immerhin seine Untertanen, Berater und auch Verwandten waren.

    Konfrontation mit Innozenz III.
    Wegen seiner wiederholten Übergriffe auf Besitzungen der Abtei Saint-Gilles wurde Raimund im März 1195 erstmals von Papst Coelestin III. exkommuniziert.[8] Er hatte ein Priorat der Abtei geschleift und darauf die Burg Mirapetra gebaut. Auch mit der Abtei von Moissac im Quercy lag er im Streit um die Herrschaftsrechte über die gleichnamige Stadt, deren kommunale Autonomie er 1197 entgegen den Willen des Abtes anerkannt und hier einen gräflichen Bailli eingesetzt hatte. Am 4. November 1198 wurde Raimund vom neuen Papst Innozenz III. die Absolution erteilt, gegen das Versprechens einer bewaffneten Pilgerfahrt in das Heilige Land.[9] Auch wenn er diese nie angetreten hat, so hatte der Papst bei seinem Entgegenkommen die Hoffnung gehegt, in Raimund einen weltlichen Führer im Kampf gegen die katharische Häresie zu gewinnen, deren Vernichtung sein erklärtes Ziel war. Doch Raimund zeigte in der Folgezeit keinerlei Willen, in dieser Frage aktiv zu werden.[10] Stattdessen widmete er sich privater Probleme, die im Frühjahr 1199 in die Trennung von seiner Frau Johanna mündeten, die sich in die Abtei Fontevraud zurückgezogen hatte, nachdem ihr im Kampf gegen rebellische Burgherren von Raimund keine Unterstützung entgegengebracht wurde. Dort starb sie kurz darauf im Kindbett.

    n den folgenden Jahren stand Raimund mit seinem Neffen Raimund Roger Trencavel in Konflikt, der aber den Schutz des streitbaren Grafen Raimund Roger von Foix genoss. Mit diesem wiederum war er über die Lehnsverhältnisse von Saverdun in Streit geraten, der durch eine Belehnung des Grafen von Foix entschärft wurde. Im Jahr 1201 hatte es der Papst noch einmal für angebracht gehalten, Raimund zum Vorgehen gegen die Katharer zu ermahnen, was bei diesem erneut auf taube Ohren gestoßen war. Im Herbst 1203 wurden daher die Legaten Raoul de Fonfroide und Pierre de Castelnau in das Languedoc entsandt, die mit Predigten die lokalen Eliten zur Bekämpfung der Häresie bewegen sollten. Dabei gelang es ihnen am 13. Dezember 1203 in Toulouse, den städtischen Konsuln, die von Katharern durchsetzt waren, den Eid auf die katholische Kirche abzunehmen, mit dem Preis der Anerkennung der kommunalen Autonomie seitens des Papstes.[11] Insgesamt aber verhallten ihre Aufrufe bei Bürgertum und Adel ungehört. Raimund hatte unterdessen seine politische Nähe zu Peter II. von Aragón zu festigen gesucht, nachdem mit dem Tod seines Schwagers Richard Löwenherz 1199 die angevinische Macht als starker Partner ausgefallen war. Im Frühjahr 1204 heiratete er in Perpignan die Infantin Eleonore, die Schwester des aragónesischen Königs, die auch seine letzte Ehefrau sein sollte. Unmittelbar darauf wurden die verwandtschaftliche Bande zu einer echten politischen Allianz erweitert, indem Raimund im April 1204 in Millau einen Verteidigungspakt mit Peter II. von Aragón und Graf Alfons II. von der Provence besiegelte, die sich zum gegenseitigen militärischen Beistand gegen jeden Angreifer verpflichteten.[12] Dazu konnte Raimund seinen Machtbereich noch erweitern, indem er seinem Schwager für dessen angestrebte Krönung in Rom 120.000 Sous in Melgorien lieh und dafür die Einnahmen der Grafschaften Millau und Gévaudan überlassen bekam.[13] Wahrscheinlich war es diese Allianz, die Raimund zu seiner ignoranten Haltung gegenüber den Forderungen der Kirche zur Bekämpfung der Häresie und damit zu einer Fehleinschätzung seiner machtpolitischen Position verleitete.[14] Der Bund mit Aragón wurde kurz darauf durch die vereinbarte Eheschließung des jungen Raimund VII. mit der Infantin Sancha weiter vertieft, wodurch Raimund VI. zum Schwager seines eigenen Sohnes wurde.

    Nachdem damit für Papst Innozenz III. offenbar wurde, dass Raimund zu keinem Vorgehen gegen die Katharer zu gewinnen war, hatte er sich in einem Schreiben vom 28. Mai 1204 erstmals an König Philipp II. August von Frankreich gewandt und ihn zu einer bewaffneten Intervention im Albigenserland aufgefordert.[15] Dabei gab er dem König den Rat, das von den Unterstützern der Häresie konfiszierte Land der Krondomäne einzuverleiben, womit zum ersten Mal in diesem Zusammenhang ein Eroberungsprinzip formuliert wurde, wie es bereits für die klassischen Kreuzzüge in das heilige Land galt. Wenngleich der König auf dieses Schreiben nicht reagierte, so wurde damit die Grundlage für den zukünftigen Kreuzzug gegen die Albigenser geschaffen, indem durch die Aussicht auf Landeroberung Anreize für eine Beteiligung der kampfbereiten Ritterschaft geboten wurden.[16] Am 31. Mai 1204 unterstellte der Papst seine beiden Legaten der Suprematie des Abtes von Cîteaux, Arnaud Amaury. 1205 wurde schließlich mit dem ehemaligen Poeten Folquet de Marselha (Fulko von Marseille) ein überzeugter Gegner der Häresie zum Bischof von Toulouse gewählt, der sich für Raimund als Rivale in der eigenen Stadt erweisen sollte.

    An der Situation selbst änderte sich zunächst nichts, bis sich die Ereignisse ab dem Jahr 1207 überschlugen. Im April dieses Jahres war der Legat Pierre de Castelnau erneut nach Toulouse gekommen, wo er öffentlich die Exkommunikation über Raimund VI. und ein Interdikt über dessen Ländereien aussprach.[17] Papst Innozenz III. bestätigte den Bann in einem Brief an den Grafen, in dem er ihm seine Verfehlungen aufzählte: Plünderung der Weinberge des Klosters Candeil, Vertreibung des Bischofs von Carpentras, Umbau von Kirchen zu Festungen, Finanzierung aragónesischer Söldner zu Verheerung des Umlandes von Arles, Übertragung öffentlicher Ämter an Juden und schließlich die Gewährung von Schutz für die Häresie und die Weigerung, gegen diese vorzugehen. Unverhohlen drohte er ihm als „Feind Christi und Verfolger der Kirche“ mit ewiger Verdammnis und mit der Konfiszierung der Grafschaft Melgueil, die ein päpstliches Lehen war, und der Aussetzung seiner restlichen Besitzungen zur Beute als Konsequenzen, sollte Raimund nicht umgehend Abbitte leisten.[18] Zugleich wurden erneut König Philipp II. und erstmals auch die nordfranzösischen Barone direkt zur Kreuznahme mit der Zusage des Kreuzzugsablasses aufgefordert.[19] Raimund suchte dieses erneute Zerwürfnis mit dem Papst auf diplomatischem Weg zu entschärfen, indem er im Frühjahr 1208 die persönliche Unterredung mit Pierre de Castelnau in Saint-Gilles suchte. Nachdem diese allerdings ergebnislos endete, wurde der Legat am Morgen des 14. Januar durch einen Lanzenstoß oder Schwerthieb aus dem Hinterhalt getötet, nachdem er gerade wenige Kilometer von Saint-Gilles entfernt die Rhône überquert hatte.[20] Obwohl der genaue Tathergang wie auch der Täter nie ermittelt werden konnten, wurde Raimund sofort von Arnaud Amaury beim Papst als Auftraggeber des Mordes denunziert. Wenngleich die moderne Forschung nicht von einer Beteiligung des Grafen ausgeht, so wurde zeit seines Lebens der Mord neben der Protektion der Katharer von seinen Gegnern als Hauptanklagepunkt gegen ihn angeführt. Für Innozenz III., der nicht nur einen ersten Märtyrer im Kampf gegen die Häresie, sondern auch einen willkommenen Vorwand zur Ausrufung des Kreuzzuges gewonnen hat, bestand daran jedenfalls kein Zweifel.

    Kreuzzug gegen die Albigenser
    In mehreren auf den 10. März 1208 datierten Briefen, die an die Legaten, an den Klerus und Adel des Languedoc, an den Klerus und Adel Nordfrankreichs und schließlich an König Philipp II. gerichtet waren, hatte Innozenz III. öffentlich zum Kreuzzug zur Bekämpfung der Katharer und ihrer Beschützer aufgerufen.[21] Am 28. März hatte er Arnaud Amaury zum geistlichen Führer des Kreuzzuges ernannt, der in der am 9. Oktober 1208 veröffentlichten Bulle Ut contra crudelissimos endgültig sanktioniert wurde.[22] Als militärischen Anführer der Kreuzritter hatte sich der Papst den französischen König gewünscht, doch dieser hatte im Frühjahr 1209 auf einem Parlement in Villeneuve-sur-Yonne seine Absage zu diesem Unternehmen erteilt, da er aufgrund der „zwei Löwen an seiner Flanke“ (Johann Ohneland, Kaiser Otto IV.) im Norden seines Reiches unabkömmlich sei.[23] Überhaupt hatte der König verstimmt auf die Anmaßung des Papstes reagiert, über Lehen und Vasallen Frankreichs zu verfügen und deren Enteignung zu bestimmen, was letztlich allein ihm als dem Oberlehnsherrn des Königreichs zustehe. Und eine Enteignung Raimunds verbiete sich schon allein aus dem Grund, weil er kein rechtsgültig verurteilter Häretiker war.[24] Aber hatte der König im Jahr 1208 seinen Baronen noch die Teilnahme an einem Kreuzzug verboten, so erhob er dagegen ein Jahr später keine Einwände mehr.[25]

    Während der Kreuzzug endlich Gestalt annehmen konnte, beriet sich Raimund mit seinem Neffen Raimund Roger Trencavel zur Bildung einer gemeinsamen Front gegen den bevorstehenden Krieg. Aufgrund einer dürftigen Quellenlage kann nicht erschlossen werden, wer von beiden diesen Vorschlag machte und wer sich am Ende dagegen entschied, denn letztlich kam ein gemeinsames Vorgehen von Onkel und Neffe nicht zustande. Darauf suchte Raimund den Kreuzzug von sich abzuwenden. Nach einer gescheiterten Unterredung mit Arnaud Amaury in Aubenas schickte er im Winter 1208 eine Gesandtschaft nach Rom, die dort dem Papst seinen Wunsch nach Unterwerfung unter den Willen der Kirche glaubhaft vermittelte.[26] Als sich das Kreuzfahrerheer in Lyon versammelte, trat Raimund im Frühjahr 1209 in Valence den neuen päpstlichen Legaten gegenüber, die ihm die Absolution und Zurücknahme aller ihm zur Last gelegten Anklagepunkte versprachen. Dafür musste er der Kirche gegenüber Gehorsam schwören und ihr sieben feste Orte im Rhônetal, Oppède, Mornas, Beaumes-de-Venise, Roquemaure, Fourques, Montferrand-la-Fare und Largentière als Pfand überlassen. Weiterhin musste er seine Söldner entlassen, die Häretiker seines Landes den Kreuzfahrern überlassen und alle nach dem Urteil der Kirche als Häretiker eingestufte Personen als solche behandeln. Die Stadtoberen von Avignon, Nîmes und Saint-Gilles hatten für ihn zu bürgen und bei Eidbruch ihm die Gefolgschaft zugunsten der Kirche aufzukündigen, wie auch die Grafschaft Melgueil an den Papst auszuhändigen.[27] Um seine Wiederaufnahme in den Schoß der Kirche öffentlich zu besiegeln, hatte sich Raimund am 18. Juni 1209 in der Abtei Saint-Gilles einer öffentlichen und demütigenden Buß- und Versöhnungszeremonie zu unterziehen, in der er von dem Legaten Milon für seine Missetaten gegeißelt wurde.[28] Der Ort der Unterwerfung wurde nicht zufällig gewählt, galt die Abtei zum einen als spirituelle Wiege des Raimundinergeschlechts, nach der seine Vertreter häufig auch „Grafen von St. Gilles“ genannt wurden, und zum anderen war hier nur kurz zuvor der „Märtyrer“ Pierre de Castelnau bestattet worden, vor dessen Sarkophag sich Raimund VI. nun im Bußgewand zu demütigen hatte.[29] Wenige Tage darauf, am 22. Juni, hatte Raimund schließlich auch das Kreuz zum Kampf gegen die Albigenser genommen, ob aus eigenem Antrieb oder nach Aufforderung des Legaten, ist unklar, doch hatte er mit diesem Schritt sich und seine Domänen unter dem Schutz des Heiligen Stuhls gestellt.[30] Am 27. Juli 1209 hatte ihm Papst Innozenz III. die Gratulation für die Unterwerfung ausgesprochen.[31]

    Indes hatte Raimunds Unterwerfung zum Plan des Papstes gehört, eine geschlossene Front gegen den Kreuzzug zu verhindern, um zunächst den schwächeren Gegner, Raimund Roger Trencavel, dem man den Unterwerfungsakt verweigert hatte, zu bekämpfen und um somit den Grafen von Toulouse zu isolieren.[32] Was die kirchliche Seite von dessen Kreuznahme tatsächlich hielt, veranschaulicht das Urteil des Pierre des Vaux-de-Cernay, der ihn einen „falschen und gottlosen Kreuzritter“ nannte.[33] Auch der Legat Milon hegte weiter Misstrauen gegen Raimund und machte ihn weiterhin für den Mord an Castelnau verantwortlich, was er gegenüber dem Papst nicht zurückhielt. Unterdessen wurde Raimund Zeuge des Massakers an den Bewohnern von Béziers am 22. Juli 1209 und nur wenige Wochen darauf des Falls von Carcassonne, der seinen Neffen zuerst die Freiheit und dann das Leben kostete. Während der Kampfhandlungen hatte er sich passiv verhalten, doch konnten weder er noch der vor Carcassonne anwesende Peter II. von Aragón etwas zur Rettung Trencavels unternehmen. Am 15. August ernannten die Kreuzritter den nordfranzösischen Burgherren Simon de Montfort zu ihrem Anführer, der nach dem von Innozenz III. ausgegebenen Beuteprinzip auch in Besitz und Titel der Trencavel eingesetzt wurde.[34] Damit wurde der erste Präzedenzfall für die Landnahme der Nordfranzosen im Languedoc geschaffen, der besonders Montforts Begehrlichkeiten auf die Grafschaft Toulouse bestimmen sollte.

    Raimund war unterdessen nach Toulouse zurückgekehrt, wo an ihn und die Stadtoberen die Aufforderung Arnaud Amaurys zur Auslieferung aller Häretiker an die Kreuzfahrer ergangen war; eine Namensliste hatte zuvor Bischof Fulko angefertigt. Unter Hinweis auf seine Absolution und die Amtsbefugnis des örtlichen Bischofsgerichts wiesen er und die Konsuln die geforderte Auslieferung zurück, wofür der Kreuzzugslegat die Stadt mit dem Interdikt belegte.[35] Auf der gleichzeitig stattfindenden Synode in Avignon hatte der Legat Milon in dieser Verweigerung eine Verletzung der in Saint-Gilles geleisteten Gehorsamseide gesehen, am 6. September 1209 ein weiteres Mal die Exkommunikation über Raimund ausgesprochen und die Anklagen gegen ihn erneuert.[36] Raimund begab sich darauf auf eine Reise an die Höfe König Philipps II. und Kaiser Ottos IV., die beiden Oberlehnsherren seiner Domänen, um bei ihnen um Unterstützung zu werben, was erfolglos blieb. Daraufhin war er direkt nach Rom gereist, wo ihm Innozenz III. sein Wohlwollen mitteilte und ihm eine ordentliche nach kanonischem Recht gültige Untersuchung der Vorwürfe durch seine Legaten versprach. Zugleich wurde er im Frühjahr 1210 zur Weiterführung der Bekämpfung der Häresie nach den Maßgaben des inzwischen verstorbenen Legaten Milon angehalten.[37] Nach einer vom König von Aragón vermittelten, jedoch gescheiterten, Unterredung mit Simon de Montfort und Raimund Roger von Foix in Pamiers kehrte Raimund nach Toulouse zurück, dessen Bürgerschaft sich inzwischen in einen Parteistreit für und wider des Kreuzzuges gespalten hatte. Auf der einen Seite hatte sich Bischof Fulko an die Spitze der „weißen Bruderschaft“ (Confrérie blanche) gestellt, die den Kreuzzug unterstützte, während die Konsuln die „schwarze Bruderschaft“ (Confrérie noire) zum Kampf gegen die Kreuzritter formiert hatten.[38] Das Klima des unterschwelligen Bürgerkriegs konnte einstweilen von Bischof Fulko gekühlt werden, als er in Eigenverantwortung die Absolution über die Stadt aussprach, nachdem er den Konsuln einen Treueid auf die Kirche hatte abnehmen können.

    Die Sache Raimunds VI. hingegen blieb in der Schwebe, weil die päpstlichen Legaten die für ihn vom Papst angeordnete gerichtliche Untersuchung das ganze Jahr 1210 hindurch listenreich verzögerten und damit nach moderner Auffassung den Grafen zum Opfer einer Rechtsverweigerung machten.[39] Stattdessen bekräftigten sie seine Exkommunizierung, um den Kreuzzug auf seine Territorien ausweiten zu können, der für Simon de Montfort längst zu einem Feudalkrieg zur Eroberung eines eigenen Herrschaftsgebiets geworden war.[40] Nach einem Treffen mit Montfort in Ambialet im Winter 1210 und einem weiteren Mahnbrief des Papstes nahm Raimund im Januar 1211 in Narbonne an einer Generalkonferenz aller im Languedoc vertretenen Mächte teil, auf der ihm von den Legaten die Absolution versprochen wurde, vorausgesetzt er bekenne sich wieder zu den Eiden von Saint-Gilles und dem Kreuzzug.[41] Tatsächlich aber hatte der Legat Arnaud Amaury diese Konferenz zu einer Aussöhnung zwischen Peter II. von Aragón und Simon de Montfort genutzt, die am 27. Januar in Montpellier, wohin sich die Konferenz vertagt hatte, mit einem Ehebündnis und einer Zusage zum Kampf der Kreuzfahrer gegen die Mauren vertieft wurde. Vor allem wurde damit Raimund seines letzten nennenswerten Verbündeten beraubt, dessen Schwester er zwar an seinen Sohn verheiraten, den er aber nicht zu mehr Unterstützung gegen die Kreuzfahrer gewinnen konnte, zumal Toulouse kein Vasall von Aragón war. Arnaud Amaury vollendete darauf seine Falle, indem er den Forderungskatalog um weitere für Raimund unannehmbare Bedingungen erweiterte, wie die Entlassung aller Söldner binnen eines Tages, Rückgabe kirchlichen Besitzes, Zerstörung aller festen Orte, Verlegung des städtischen Adels auf das Land, Auslieferung aller Häretiker, Versorgung des Kreuzzuges mit Nahrung und Waffen sowie die Einhaltung von Bußvorschriften, womit besonders die gräfliche Bekleidung gemeint war. Nachdem Raimund diese Forderungen erwartungsgemäß abgewiesen hatte, konnte der Legat am 6. Februar 1211 den über ihn verhängten Kirchenbann erneuern.[42]

    Noch bevor der Papst den Bann im April 1211 gebilligt hatte, nahm Raimund noch im März an der Belagerung von Lavaur teil, der ersten Stadt, die seiner Domäne unterstand.[43] Nach der Aufgabe der Stadt am 3. Mai wurde offenbar, dass er insgeheim die Verteidiger unterstützt hatte, da unter ihnen mehrere seiner Vertrauensleute aufgegriffen wurden, darunter sein Seneschall Ramon de Recaut. Eine große Anzahl gefangen genommener Katharer wurden hier von den Kreuzfahrern verbrannt.[44] Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Raimund schon nach Toulouse abgesetzt, nachdem ein letzter Vermittlungsversuch seiner im Heer anwesenden Vettern, Peter von Auxerre und Robert von Courtenay, gescheitert war.

    Widerstand
    Es war Raimunds endgültiger Bruch mit dem Kreuzzug und ein Triumph für den Legaten Arnaud Amaury, da sich Raimund nun, sollte er gegen den Kreuzzug aktiv vorgehen, und sei es nur als Verteidigung, in den Augen des Papstes ins Unrecht setzen würde. Im Sommer 1211 entschloss er sich tatsächlich zum bewaffneten Kampf gegen die Kreuzritter. Im Handstreich eroberte er das von ihnen gehaltene Castelnaudary, eine strategisch wichtige Zwischenstation von Carcassonne nach Toulouse, und evakuierte seine Bevölkerung. Anschließend besetzte er die Burg von Montferrand mit einer starken Garnison, die er seinem Bruder Balduin anvertraute, der allerdings schon bald darauf Verrat an dem Bruder beging und auf die Seite von Montfort und dem Kreuzzug wechselte. Nichtsdestotrotz hatte Raimunds Erhebung eine allgemeine Mobilisierung der Ritterschaft des Languedoc ausgelöst, die sich nun um sein Banner zum geschlossenen Widerstand sammelte. Bei Bruniquel traf er sich noch einmal zu einer Unterredung mit Montfort, der inzwischen das Land bis zum Tarn verheert hatte, und bot diesem seine Unterwerfung gegenüber der Kirche an, sofern die Erbrechte seiner Nachkommen respektiert würden. Als Montfort dieses Angebot zurückwies, wurde offenbar, dass eine Unterwerfung Raimunds nicht im Sinne des Kreuzzugsführers lag, sondern die Inbesitznahme seines Landes, wie es ihm schon im Falle der Trencavel gelungen war.[45]

    Am 15. Juni 1211 erreichten die Kreuzfahrer erstmals Toulouse und nahmen die Belagerung der Stadt auf. Raimund konnte sich indes auf die starken Mauern und die Bürgerschaft seiner Hauptstadt verlassen, deren kommunale Freiheiten er garantierte, und auf die Schlagkraft der Grafen Raimund Roger von Foix und Bernard IV. von Comminges, die sich ihm angeschlossen hatten. Der Parteikampf in der Stadt war angesichts der Ereignisse von Lavaur beendet worden, worauf Bischof Fulko und der Dompropst sie barfüßig verlassen mussten, nicht ohne zuvor den Bann über sie auszusprechen. Am 16. Juni unternahmen Raimund und Foix einen Ausfall, um die Kreuzritter beim Überqueren der Brücke von Montaudran zu hindern, wurde von diesen allerdings zurückgeschlagen, wobei sein Sohn Bertrand gefangen genommen wurde, für dessen Freikauf ein hohes Lösegeld aufgebracht werden musste. Auch wenn die Kreuzfahrer das Umland von Toulouse verwüsteten, konnten sie gegen die Befestigungswerke der Stadt mit ihren fünfzehn Türmen nichts aufbieten und waren nach zwei Wochen zum Abbruch der Belagerung genötigt. Nach diesem Erfolg hatten die Stadtoberen ein Bündnisangebot an den König von Aragón gerichtet („Wenn das Haus deines Nachbarn brennt, geht es auch dich etwas an…“), allerdings war der mit dem Krieg gegen die Mauren (Almohaden) beschäftigt.[46]

    Montfort reagierte darauf mit einem Zug in das Land von Foix um anschließend wieder, Toulouse weiträumig im Osten umgehend, in den Norden zu marschieren und dabei Castelnaudary wieder zu besetzen. Im Spätsommer 1211 verheerte er das Umland von Cahors und zerstörte die gräfliche Burg Caylus. Anfang Oktober entschlossen sich Raimund und seine Verbündeten, denen sich Vizegraf Gaston VI. von Béarn und mehrere Kommunalmilizen des Toulousain angeschlossen hatten, zu einer Gegenoffensive, um Castelnaudary erneut zurückzuerobern, das von den Kreuzrittern nun allerdings stärker besetzt war. Dennoch gelang den Verbündeten die Einnahme der Stadt nach einem mehrwöchigen Stellungskampf, bei dem sich allerdings Montfort als taktisch überlegener Feldherr erwies, indem er sein Heer durch einen geordneten Rückzug hatte retten können. Daraufhin bediente sich Raimund einer propagandistischen List, auf die er sich besser als auf die Kriegsführung verstand, indem er den Sieg über Montfort und dessen Gefangennahme verkünden ließ, was tatsächlich einen allgemeinen Aufstand gegen die Kreuzfahrerbesatzungen auslöste, nach der die meisten Ortschaften entlang des Tarn wieder befreit wurden.[47] Im Frühjahr 1212 konnte Montfort jedoch seine von Fanjeaux aus sternförmig erfolgten Operationen wiederaufnehmen und mehrere Burgen im Lauragais, Quercy, Albigeois, Périgord und Comminges einnehmen. Sein Ziel war die Isolierung von Toulouse von seinem Umland, um die so geschwächte Stadt in einer zweiten Belagerung endlich einnehmen zu können. Raimund und seine Verbündeten waren ihm dabei zur Vermeidung einer offenen Feldschlacht stets aus dem Weg gegangen. Im März wurde der Legat Arnaud Amaury zum Erzbischof von Narbonne ernannt, der sich dazu auch den Titel eines „Herzogs von Narbonne“ aneignete, der allerdings traditionell von den Grafen von Toulouse geführt wurde.[48] Dies stellte nur den ersten Schritt der von den Kreuzzugsführern beabsichtigten Enteignung Raimunds dar, den Montfort am 1. Dezember 1212 fortsetzte, als er in Pamiers für das gesamte „Albigenserland“ geltende Rechtsstatuten erließ, die sich an den Rechtsgewohnheiten Nordfrankreichs orientierten. Obwohl er hier noch auf den Grafentitel von Toulouse verzichtete, hatte er dennoch zu verstehen gegeben, dass er sich von nun an als rechtmäßiger Herr des gesamten Languedoc betrachtete.[49]

    Niederlage bei Muret
    Um der militärischen Überlegenheit Montforts etwas entgegensetzen zu können, war Raimund bereits im September 1212 nach Aragón gereist, um endlich König Peter II. zum Einschreiten zu bewegen. Der Zeitpunkt dafür war dieses Mal günstiger gewählt, da der König am 16. Juli die Mauren auf der „Ebene von Tolosa“ (Las Navas de Tolosa) in einer großen Schlacht besiegt hatte und sich nun den Angelegenheiten nördlich der Pyrenäen zuwenden konnte. Bei der Unterredung arbeiteten beide einen Vorschlag für einen umfassenden Friedensplan für das vom Kreuzzug in Aufruhr gebrachte Languedoc aus, den sie dem Papst zu Genehmigung vorlegten. Dieser Vorschlag beinhaltete auch die feudalrechtliche Unterordnung Raimunds gegenüber den König von Aragón, der damit der neue Lehnsherr von Toulouse werden sollte. Auch hatte sich Raimund zur Abdankung zugunsten seines Sohnes bereit erklärt, für den der aragónesische König die Regierung bis zur Mündigkeit übernehmen sollte. Die bereits bestehende dynastische Bande zwischen Toulouse und Barcelona sollte damit zu einer echten staatlichen Bindung erweitert werden, die Aragón der Realisierung seines alten Traums von der Errichtung eines „Pyrenäenreichs“ (Imperi pirinenc) sehr nahe brachte, wie es von einigen katalanischen Historikern bezeichnet wird, das den geografischen Raum des heutigen Südfrankreich ausmachen sollte. Für Raimund bedeutete dieser Schritt nicht nur die endgültige Beilegung des Streits seines Hauses mit Aragón, sondern auch die Lösung seiner Lehensbande zu Frankreich, von dessen König und Cousin er bestenfalls nur Lippenbekenntnisse statt handfestem Schutz erhalten hatte.[50] Peter II. von Aragón aber hatte sich zu seiner Sache bekannt, ein ordentliches Verfahren für ihn gefordert und sich außerdem zum Vormund des jungen Raimund VII. gemacht, dessen Erbrechte nicht in Frage zu stellen seien. Simon de Montfort aber, der als Vizegraf von Carcassonne-Béziers bereits 1211 anerkannt wurde, habe herrscherliche Rechte in Ländereien usurpiert, die ihm nicht zugesprochen worden, wofür er in die Schranken gewiesen werden müsse.

    Der diplomatische Vorstoß wurde von Papst Innozenz III. gebilligt, da dieser ihm einen Ausweg aus der verfahrenen Situation im Languedoc aufzeigte, in die ihn der Kreuzzug manövriert hatte. In mehreren Schreiben an Arnaud Amaury und Simon de Montfort vom Januar 1213 ordnete er die Aussetzung des Kreuzzugs an und ermahnte letzteren, sich an die geltenden Lehnsrechte zu halten und widerrechtlich angeeignetes Land zu verlassen.[51] Noch im selben Monat trafen sich alle Konfliktparteien zwischen Toulouse und Lavaur, wahrscheinlich in Verfeil, wo über den Friedensplan verhandelt werden sollte. Doch die Kreuzzugsführer und die hohe Geistlichkeit des Languedoc lehnte ihn bereits am 18. Januar auf ganzer Linie ab, noch bevor die päpstlichen Bullen zur Kreuzzugsaussetzung eingetroffen waren, was sie gegenüber den Papst schriftlich begründeten und diesen zu einer Wiederaufnahme des Kreuzzugs drängten, um das bereits Gewonnene nicht zu verlieren.[52] Auch sprachen sie den Reuebekundungen Raimunds jede Glaubwürdigkeit ab, da dieser immerhin mit dem gebannten Kaiser Otto IV. und Johann Ohneland verbündet sei, und forderten seine Bekämpfung bis zur Vernichtung, oder den Worten Arnaud Amaurys folgend, nach dem maurischen müsse nun auch das häretische Tolosa fallen.[53] Ohne eine Reaktion des Papstes ob dieser Vorgänge abzuwarten, beschworen Raimund VI., sein Sohn Raimund VII. und die Stadtkonsuln, wie auch die Grafen von Foix, Comminges und Béarn am 27. Januar 1213 in Toulouse ihre Treue zu König Peter II. von Aragón als Lehns- und Schutzherrn ihrer Domänen.[54] Das „Pyrenäenreich“ hatte damit Gestalt angenommen. Der König bezeichnete dazu Simon de Montfort als rebellischen Vasallen und befahl diesem, sich an die geltenden Feudalrechte zu halten. Montfort reagierte darauf mit einer formellen Aufkündigung seiner Vasallität, da das Anliegen des Kreuzzugs höheres Gewicht besitze und auf jeden Fall fortgeführt werden müsse, was einer Kampfansage gleichkam. Am 21. Mai hatte der Papst dem Drängen seiner Legaten nachgegeben und seine Billigung des aragónesischen Friedensplans wie auch die Aussetzung des Kreuzzugs widerrufen.[55]

    Ohne das Schreiben des Papstes abzuwarten, hatte Montfort die Kampfhandlungen wieder aufgenommen und das untere Comminges um Muret besetzt. Raimund erstürmte im Gegenzug am 20. Juli 1213 Le Pujol (heute Sainte-Foy-d’Aigrefeuille), wo alle anwesenden Kreuzritter getötet wurden. Ende August überquerte Peter II. von Aragón an der Spitze seines katalanischen Heeres die Pyrenäen, dem sich Raimund und die anderen okzitanischen Fürsten am 8. September vor Muret anschlossen, wo die entscheidende Schlacht gegen den Kreuzzug ausgetragen werden sollte. Im Kriegsrat trat Raimund als Verfechter einer defensiven Taktik auf, in der das Feldlager mit Palisaden umzäunt und die anstürmenden Kreuzritter durch einen Pfeilhagel dezimiert werden sollten. Erst wenn diese von Verlusten geschwächt ihren Elan verloren hätten, sollte ihnen eine abschließende Reiterattacke den Rest geben. Von den Katalanen wurde ihm dieser Vorschlag allerdings als Feigheit ausgelegt, die es des ritterlichen Ethos für unwürdig erachteten, sich hinter Palisaden vor einem zahlenmäßig unterlegenen Gegner zu verschanzen. Folglich begingen sie in der Schlacht bei Muret am 12. September einen fatalen Fehler, als sie den geordneten und taktisch diszipliniert geführten Reihen der Kreuzritter entgegenstürmten und sich von diesen in planlos geführten Zweikämpfen aufreiben ließen. Nachdem sich der Tod des zuvorderst mitkämpfenden König von Aragón herumgesprochen und Montfort eine Attacke auf die Reserve der Alliierten ausgeführt hatte, entschloss sich Raimund zum Rückzug vom Schlachtfeld nach Toulouse.

    Enteignung
    Der katastrophale Ausgang der Schlacht hatte nicht nur das „Pyrenäenreich“ augenblicklich zusammenbrechen lassen, der neue König von Aragón war noch ein Kind, Raimund hatte zugleich auch seinen einzigen nennenswerten Beschützer verloren. Montfort verzichtete auf einen sofortigen Zug gegen Toulouse, dessen Stadtoberen bereits Verhandlungen zu ihrer Unterwerfung mit ihm führten, und beschränkte sich auf die Fortführung seiner Isolationspolitik. Raimund selbst war nicht zur Aufgabe bereit und verlegte sich wieder auf das Feld der Diplomatie. Nachdem er einen Monat am Hof seines ehemaligen Schwagers Johann Ohneland in England verbracht hatte, war er ins Toulousain zurückgekehrt, wo sich ihm im Februar 1214 in Montauban wieder der Graf von Foix anschloss. Hier ließ er auch seinen gefangen genommenen Bruder Balduin wegen seines Verrats von 1211 hängen. Dem Eroberungszug Montforts konnte er allerdings nichts entgegensetzen, der nach der Einnahme von Casseneuil und Sévérac bis zum Jahresende 1214 weitgehend abgeschlossen war. Raimund war in dieser Zeit nach Rom gereist, um erneut bei Innozenz III. für seine Sache einzutreten. Indem er als reuiger Büßer aufgetreten war und seine Rechte und sein Land in einem notariellen Akt an den Papst abgetreten hatte, wurde ihm tatsächlich die Absolution erteilt. Vor allem hatte er damit die Vertagung seiner Angelegenheiten auf das für den November 1215 einberufene vierte Laterankonzil erreichen können und damit das vom Legaten für Frankreich Robert de Courçon, der im heimlichen Einvernehmen mit Montfort stand, einberufene Kreuzzugskonzil von Montpellier (Januar 1215) desavouieren können, wo sich der anwesende Klerus bereits für seine Enteignung zugunsten Montforts ausgesprochen hatte.[56]

    In dieser Zeit hatten sich auch in Toulouse selbst einige Veränderungen zugetragen, als dort im April 1215 auf Initiative des Mönchs Dominikus de Guzmán, der seit Jahren ein Augenzeuge des Kreuzzugs gewesen war, und unter Mitwirkung des Bischofs Fulko ein neuer katholischer Orden gegründet wurde, der 1217 auch die Anerkennung der Kurie erhielt. Der Dominikanerorden hatte sich der Bekämpfung der Häresie durch Predigten verschrieben und sollte später in der Zeit der Verfolgung durch die Inquisition zu einem entscheidenden Faktor in der Politik des Languedoc werden. Als Raimund aus Rom zurückgekehrt war, hatte er außerdem im Haus eines Bürgers Quartier nehmen müssen, da sein Grafenpalast, das Château Narbonnais, von Bischof Fulko okkupiert worden war, der damit den Sieg des Kreuzzuges über den Grafen symbolisch demonstrieren wollte. Im selben Monat war der französische Kronprinz Ludwig VIII. als „Pilgerreisender“ in das Languedoc und mit Montfort in Kontakt gekommen, offenbar um für seinen Vater die Lage vor Ort zu sondieren. Beide konnten schließlich ungehindert in Toulouse einziehen, das Raimund und sein Sohn wiederum verlassen mussten. Sie waren nach Rom gereist, wo ab dem 14. November 1215 über die Albigenserfrage und ihr Schicksal entschieden wurde.

    Tatsächlich zeigten sich der Papst und überraschend auch Arnaud Amaury, der inzwischen über die Hoheit über Narbonne mit Montfort im Streit lag, eher der Sache Raimunds zugeneigt, indem auf dessen Absolution verwiesen wurde, die seine Enteignung nicht erlaube. Auch dürfe Raimund VII. nicht für die früheren Verfehlungen seines Vaters verantwortlich gemacht und enterbt werden. Eine Entscheidung gegen sie entspreche einer Rechtsverweigerung. Dennoch gelang es den Anhängern Montforts, angeführt von Bischof Fulko, in Geheimverhandlungen entscheidenden Druck auf den Papst auszuüben, weshalb dieser am 30. November im abschließenden Urteil Raimund als Unterstützer der Häresie verurteilte, erneut die Exkommunikation aussprach, ihm die Grafenkrone aberkannte und ihn enteignete; seine Rechte und Besitzungen sollten auf Simon de Montfort übergehen. Die Grafschaft Melgueil wurde konfisziert und an den Bischof von Maguelone übertragen. Dem jungen Raimund VII. wurde lediglich das Agenais als Erbe seiner Mutter zuerkannt, sowie eine zukünftige Restitution der Markgrafschaft Provence in Aussicht gestellt. Raimund VI. wurde weiterhin zum Exil auf unbekannte Dauer verurteilt und lediglich eine jährliche Rente von 400 Mark zugesprochen, die aus seinen ehemaligen Ländereien aufgebracht werden sollten.[57]

    Rückeroberung
    Nach einer Pilgerreise über Viterbo und Venedig, wo er die Reliquien des heiligen Markus besichtigte, reiste Raimund mit seinem Sohn von Genua aus auf dem Seeweg nach Marseille, wo sie im Frühjahr 1216 entgegen ihrer Verurteilung zum Exil wieder ihr Land betraten. Montfort hatte am 8. März die Huldigung der Stadtoberen von Toulouse entgegengenommen und sich dazu erstmals als „Graf von Toulouse“ titulieren lassen. Anschließend war er nach Nordfrankreich gereist, um dort im April in Melun an König Philipp II. seine Huldigung als „Graf von Toulouse, Herzog von Narbonne und Vizegraf von Béziers und Carcassonne“ entgegenzubringen, womit seine Inbesitznahme nun auch nach weltlichem Recht sanktioniert wurde.[58] Seine Abwesenheit nutze Raimund sofort zur Eröffnung des Rückeroberungskampfes seines Landes. Der Adel und die Bürger der Provence sammelten sich umgehend um ihn und erhoben sich zum Aufstand gegen die Kreuzritter. Raimund selbst übertrug den Kampf in der Provence seinem Sohn, dem die Befreiung von Beaucaire gelang, und reiste selbst nach Aragón weiter. Während Montfort bis zum August 1216 mit der Belagerung von Beaucaire beschäftigt war, kam es in Toulouse zu einem Aufstand der Bürger gegen seine Herrschaft, der von Bischof Fulko zwar noch beruhigt werden konnte, auf den die Kreuzritter aber mit einer Plünderung der Stadt reagierten.

    Während Montfort das Toulousain einstweilen noch halten konnte, war dem jungen Raimund VII. bis zum Jahresbeginn 1217 die Befreiung der Markgrafschaft Provence gelungen, durch die Raimund VI. von März bis Mai dieses Jahres ziehen und mehreren Städten des Rhônetals Privilegien gewähren konnte. Anschließend war er nach Aragón zurückgereist, um seine Vorbereitungen zu einem Zug nach Toulouse abzuschließen. Die Abwesenheit Montforts ausnutzend, der in die Provence aufgebrochen war, überschritt Raimund zu Septemberbeginn mit einem Heer, bestehend aus exilierten Rittern, so genannten Faydits, die Pyrenäen. In Saint-Lizier schlossen sich ihm seine alten Verbündeten von Foix und Comminges mit ihren Söhnen an. Am 12. September erreichte er am linken Ufer der Garonne marschierend den Vorort Saint-Cyprien, um im Morgengrauen des folgenden Tages über den Fluss zu setzen und unbemerkt von der französischen Besatzung im Château Narbonnais durch das gegenüberliegende Tor von Saint-Sernin in die Stadt einzumarschieren. Die augenblicklich bewaffnete Bevölkerung verübte ein Massaker an den überraschten französischen Besatzungstruppen, von denen sich einige in das Château Narbonnais retten konnten. Nachdem Raimund das von Montfort aufgelöste Konsulat wiederhergestellt hatte, gingen er und die Bürger daran, sich auf den Gegenschlag ihres Feindes vorzubereiten. Der größte Teil des Adels des Toulousain, der sich zuvor nur unter Zwang hatte Montfort unterwerfen müssen, schloss sich ihnen an. Die Tag und Nacht durchgeführten Wiederaufbauarbeiten an der Stadtmauer, die Montfort hatte schleifen lassen, wurden lediglich am 22. September von dessen Bruder Guy de Montfort gestört, der sich bis zum Château Narbonnais durchkämpfen wollte, aber an der Verteidigung der Tolosaner scheiterte.

    Im Oktober 1217 war Simon de Montfort aus der Provence zurückgekehrt, wo er von einem Hilfsschreiben seiner Frau über die Vorgänge in Toulouse unterrichtet worden war. Ihm gelang auf Anhieb die Einnahme des Vorortes Saint-Michel und die Befreiung des anliegenden Château Narbonnais, das er wieder zu seinem Standquartier machte. Ein erster Versuch, über den Vorort Saint-Cyprien in die Stadt vorzudringen scheiterte, worauf sich Montfort auf eine Belagerung einstellte, die zehn Monate andauerte. Die entscheidenden Kämpfe wurden allerdings erst im Mai 1218 aufgenommen, nachdem die Kreuzfahrer Verstärkung erhalten hatten. Am 7. Juni konnte hingegen Raimund VII. unter dem Jubel der Bevölkerung in der Stadt einziehen und die Verteidiger mit einem Kontingent provenzalischer Ritter verstärken. Am 24. Juni begann Montfort den Sturmangriff auf die Stadtmauern, der den ganzen Tag über bis in den Morgen des folgenden Tags andauerte. Als bei einem Ausfall der Verteidiger sein Bruder in der Nähe der Mauer in der Reichweite der Katapulte von einem Pfeil vom Pferd geschossen wurde, wollte er ihm zu Hilfe eilen. Dabei traf ihn ein Geschoss eines der Katapulte, das von tolosanischen Frauen bedient wurde, am Kopf und tötete ihn. Der junge Amaury de Montfort beabsichtigte die Belagerung fortzusetzen, doch die entmutigten Gefolgsmänner seines Vaters stimmten ihn schließlich am 25. Juli zum Abbruch der Belagerung und Rückzug nach Carcassonne um.

    Letzte Jahre
    Auf den Tod des Kreuzzugsführers waren im ganzen Languedoc Erhebungen gegen die Kreuzfahrer ausgebrochen. Raimund hatte es seinem Sohn überlassen, die Burgen und Städte seiner Domänen bis zum Jahresende 1218 zu befreien und die Unterwerfung seiner alten Vasallen entgegenzunehmen. Sogar die Stadt Albi hatte sich mit Zustimmung ihres Bischofs, einem überzeugten Kreuzzügler, wieder seiner Hoheit unterstellt. Im Frühjahr 1219 wurde den Kreuzfahrern bei Baziège eine schwere Niederlage zugefügt. Die Lage wurde noch einmal bedrohlich, als Anfang Juni Kronprinz Ludwig VIII. auf Drängen Papst Honorius’ III. mit einem Kreuzzugsheer vor Marmande erschien und seine Männer nach ihrer Aufgabe ein Massaker an der Bevölkerung verübten. Am 17. Juni erreichte er Toulouse mit der Absicht, sie zu belagern. Raimund wurde von seinen Ratgebern dazu gedrängt, die Anwesenheit des Prinzen für eine diplomatische Offerte zu nutzen. Amaury de Montfort hatte zwar vom Heiligen Stuhl die Rechte seines Vaters als Graf von Toulouse übertragen bekommen, eine lehnsrechtliche Bestätigung seitens des französischen Königs dazu war aber bislang ausgeblieben. Indem sich Raimund nun als Vasall der französischen Krone erbot, was er bis 1213 bereits gewesen war, könnte er sein Verhältnis zu Philipp II. normalisieren und zugleich einen neuen Schutzherrn gegen den Kreuzzug gewinnen. Auch wären damit alle Rechtsansprüche der Montfort hinfällig geworden. Unter Hinweis auf das Unrecht, das der Prinz in Marmande zu verantworten hatte, lehnte es Raimund allerdings ab, den ersten Schritt auf ihn zuzugehen, und beschloss die Verteidigung der Stadt.[59] Am 1. August hatte Prinz Ludwig nach Verstreichen der Mindestkampfzeit von 40 Tagen die Belagerung abgebrochen und die Heimreise nach Nordfrankreich angetreten.

    Danach gingen Raimund und sein Sohn die Bekämpfung der restlichen Kreuzfahrer an. Im Winter 1219 gelang ihnen im Lauragais die Gefangennahme der Brüder Foucaud und Jean de Berzy, die sich in den vergangenen Jahren als besonders grausame Raubritter erwiesen hatten; sie wurden enthauptet und ihre Köpfe in Toulouse auf Lanzen aufgespießt. Anschließend wurden nacheinander Lavaur, Puylaurens und Castelnaudary befreit. Amaury de Montfort reagierte mit einer Belagerung der letztgenannten Stadt, wobei im April 1220 sein jüngerer Bruder Guy getötet wurde. Der seit 1216 amtierende Papst Honorius III. unternahm im zweiten Halbjahr 1220 noch einen Versuch, den Kreuzzug seines Vorgängers zu retten, indem er noch einmal ohne Erfolg den französischen König zur Kreuznahme aufrief und den Grafen des Albigenserlandes mit Sanktionen drohte.

    Tod
    Im Februar 1221 gab Amaury de Montfort die Belagerung von Castelnaudary auf und zog sich nach Carcassonne zurück. Dies stellte die letzte größere militärische Operation des von Innozenz III. 1208 proklamierten Kreuzzuges dar, der bis zum Jahr 1224 zur Kapitulation der letzten Kreuzfahrer in Carcassonne führen sollte, nach einem fünfzehn Jahre andauernden Krieg. Raimund VI. selbst wurde nicht mehr Zeuge dieses Triumphs wie auch des anschließenden Kreuzzugs König Ludwigs VIII. im Jahr 1226, der die Existenz des Hauses Toulouse noch einmal ernsthaft bedrohte und letztlich den Schlussakt in seiner Geschichte einläutete. Er starb am 2. August 1222 im Alter von 65 Jahren im Haus eines Freundes in Toulouse, an seinem Sterbebett umgeben von Katholiken und Katharern. Seine Witwe Eleonore von Aragón zog sich darauf in die Kartause von Valbonne zurück.

    In seinem am 30. Mai 1218 verfassten zweiten Testament hatte Raimund VI. den Wunsch geäußert, als Ritter vom Orden des Hospitals des heiligen Johannes von Jerusalem bestattet zu werden, als sein letztes Bekenntnis zum katholischen Glauben, der ihm von seinen Feinden stets in Abrede gestellt worden war.[60] Statt wie bei überzeugten Katharern üblich auf dem Sterbebett das Consolamentum zu empfangen, hatte er tatsächlich den Mantel eines Hospitaliterritters angelegt bekommen. Weil er aber noch immer im Kirchenbann stand, durfte er nicht in geweihter Erde bestattet werden. Im Jahr 1247 hatte Raimund VII. bei Papst Innozenz IV. um eine postume Absolution seines Vaters ersucht, die eine ordnungsgemäße Bestattung seiner Überreste erlaubt hätte.[61] Doch das Ersuchen wurde abgewiesen, so dass die Gebeine des Grafen noch immer in einem Gang des Hospitaliterhauses von Toulouse, dem heutigen Hôtel des Chevaliers de Saint-Jean de Jérusalem in der Rue de le Dalbade, aufgebahrt waren, als Guillaume de Puylaurens in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts seine Chronik niederschrieb.[62] Hier waren sie noch über 400 Jahre öffentlich zu sehen gewesen, bis der Lokalhistoriker Jean Jacob Percin am 18. September 1692 als letzter den Schädel des Grafen begutachten konnte, bevor dieser wie die anderen Überreste auch verschwand. Angeblich wies der Schädel eine Vertiefung in Form einer Fleur-de-Lys auf, gemeinhin ein Zeichen göttlicher Gnade.[63]

    Urteil
    Als einer der Protagonisten des Albigenserkreuzzuges, ja als dessen eigentlicher Hauptantagonist, ist die Person Graf Raimunds VI. in nahezu allen Publikationen zu diesem Themenbereich Bestandteil kritischer Betrachtungen, die sich durch das Fehlen eines gemeinsamen Nenners auszeichnen. So wird von den einen seine Einstellung zu den Katharern als Beispiel religiöser Toleranz gewürdigt, während seine Kritiker darin eine bloße Nachlässigkeit und Gleichgültigkeit erkennen. Genauso wie sein geringes Maß an kriegerischen Fähigkeiten als Ausdruck einer friedliebenden Natur oder im Umkehrschluss als Schwäche ausgelegt wird. Vor allem sein Verhalten im Jahr 1209 mit seiner „Kreuznahme“ wird bis heute äußerst negativ beurteilt, zumal unklar ist, ob sie eine der Bedingungen für seine Absolution war. Für seine Kritiker war sie jedenfalls ein Akt der Scheinheiligkeit und Feigheit.[64] Scheinheilig deshalb, weil er den Eid von Saint-Gilles noch im selben Jahr wieder brach, und feige, weil er nicht den Mut zum Kampf gegen den Kreuzzug aufbrachte, sich ihm stattdessen kapitulierend unterwarf. Dabei wird ihm auch die Hoffnung unterstellt, vom Untergang seines Nachbarn und Neffen Raimund Roger Trencavel profitieren zu können, wenngleich dies eine Minderheitenmeinung bleibt.[65] Allein was die ihm unterstellte Verwicklung in die Ermordung Pierres de Castelnau anbelangt, die den Vorwand zum Kreuzzug lieferte, herrscht heute weitgehend Einigkeit, dass diese unwahrscheinlich ist. Der wahre Tathergang bleibt für immer im Dunkeln, allein schon der Name des Attentäters ist unbekannt, aber spätestens seit 1207 waren Raimund die Intentionen Innozenz’ III. zu einem Kreuzzug bekannt, dem er gewiss keinen Vorwand dazu so bereitwillig geboten hätte.[66]

    In religiöser Hinsicht war Raimund VI. sein Leben lang mehr dem katholischen Glauben zugeneigt, was ihn in machtpolitischen Auseinandersetzungen freilich nicht daran hinderte, kirchliche Einrichtungen zu erpressen oder zu berauben, worin er sich allerdings nicht von vielen seiner Zeitgenossen unterschied. Für einen besonders frommen Lebenswandel, wie ihn beispielsweise eine Generation später Ludwig IX. der Heilige praktizierte, oder für fanatischen Glaubenseifer, dem vor allem die geistlichen Kreuzzugsführer nachgegangen waren, hatte er nichts übrig. Er pflegte nicht nur öffentlichen Umgang mit Katharern und Juden, er beteiligte sie auch an seiner Staatsführung als Berater und Beamte, was die Vorbehalte seiner Feinde gegen ihn zusätzlich nährte. Zweifelsohne hatte seine Haltung zur Häresie ihre weite Verbreitung im gesamten Languedoc, wenn schon nicht direkt gefördert, so doch indirekt begünstigt, was ihn in den Augen von Pierre des Vaux-de-Cernay zu einem gläubigen Katharer, zum „Diener des Teufels“ machte, was durch den Eidbruch von 1211 nur noch bestätigt wurde. In seiner Chronik hatte der Zisterziensermönch und überzeugte Kreuzzügler keinen Hehl aus seinem blinden Hass gegen den Grafen gemacht. Die Autoren der Canso de la Crosada und Guillaume de Puylaurens beurteilen den Grafen nüchterner bis hin zu Sympathie, als Anführer des Widerstands gegen die nordfranzösischen Kreuzfahrer. Dem Kreuzzug selbst gehörte er in der Zeit seiner Unterwerfung von 1209 bis 1211 zwar passiv an, unterstützte diesen aber zu keiner Zeit mit Waffen, Nahrung oder Kriegern.

    Michel Roquebert bescheinigte Raimund VI. eine hohe politische Intelligenz, die ihn zu listenreichen, gerissenen und durchaus mutigen Handlungen befähigte. In den Bestrebungen seiner frühen Herrscherjahre, die Konflikte seiner Vorfahren auf diplomatische Weise zu lösen, sowie sein mangelndes Talent als Feldherr deute bei dem Grafen eher auf einen friedliebenden Charakter, der es um das Schlimmste zu verhindern in Kauf genommen habe, von seinen Zeitgenossen und der Nachwelt falsch beurteilt zu werden.

    Mehr unter dem Link oben..

    Titel (genauer):
    Albigenserkreuzzug
    Gegengraf: Simon IV. de Montfort

    Mitte des 12. Jahrhunderts wurde die Grafschaft zu einem Zentrum der häretischen Sekte der Katharer (auch Albigenser genannt), und die Grafen verstrickten sich in den Jahren 1209 bis 1229 in den verheerenden Albigenserkreuzzug. Dabei wurden sie von Simon IV. de Montfort bekämpft, der sich in Toulouse ein eigenes Fürstentum schaffen wollte. Montforts Herrschaft über Toulouse wurde im Jahr 1215 auf dem vierten Laterankonzil durch eine päpstliche Belehnung begründet, aber nie von dem rechtmäßigen Grafen akzeptiert. Bis zum Jahr 1224 gelang es den Grafen, die Kreuzfahrer zu vertreiben, doch war das Land anschließend wirtschaftlich und militärisch so stark geschwächt, dass es der Militäraktion des Königs Ludwig VIII. von Frankreich (1226) nichts mehr entgegensetzen konnte.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Toulouse

    Raimund heiratete Ermessende Pelet in nach 1172. Ermessende gestorben in 1176. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Beatrix von Béziers (Trencavel). Beatrix (Tochter von Vizegraf Raimund I. Trencavel (von Béziers)) gestorben in 1193. [Familienblatt] [Familientafel]

    Raimund heiratete Bourgogne von Lusignan in cir 1193, und geschieden in 1196. [Familienblatt] [Familientafel]

    Raimund heiratete Prinzessin Johanna von England (Plantagenêt) in 1196. Johanna (Tochter von König Heinrich II. (Henry II.) von England (Plantagenêt) und Königin Eleonore von Aquitanien) wurde geboren in Okt 1165 in Angers; gestorben am 4 Sep 1199 in Fontevraud-l’Abbaye. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 18. Graf Raimund VII. von Toulouse (Raimundiner)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Jul 1197 in Beaucaire; gestorben am 27 Sep 1249 in Millau.

    Raimund heiratete Komnena (von Zypern) in nach 1199. [Familienblatt] [Familientafel]

    Raimund heiratete Eleonore von Aragón in 1204. Eleonore (Tochter von König Alfons II. (Raimund) von Aragón (von Barcelona) und Sancha von Kastilien) wurde geboren in 1186; gestorben in 1226. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 12.  König Alfons IX. von León (von Kastilien)König Alfons IX. von León (von Kastilien) Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Urraca4, 5.Alfons3, 3.Teresa2, 1.Jimena1) wurde geboren am 15 Aug 1171 in Zamora; gestorben am 23/24 Sep 1230 in Villanueva bei Sarria.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1188 bis 1230, Königreich León; König von León

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alfons_IX._(León) (Okt 2017)

    Alfons IX. von León (* 15. August 1171 in Zamora; † 23. oder 24. September 1230 in Villanueva bei Sarria) war König von León in der Zeit von 1188 bis 1230. Laut den Aufzeichnungen des Ibn Khaldun trug er den Beinamen „El Baboso“ (der Sabberer), da er bei Wutanfällen Schaum vor dem Mund gehabt haben soll.

    Leben
    Alfons war der einzige Sohn und Nachfolger von König Ferdinand II. von León und Urraca von Portugal. Er war Cousin von Alfons VIII. von Kastilien. Obwohl er sich am christlichen Kampf gegen die Mauren im Rahmen der Reconquista beteiligte, geriet der aufgrund des nahen Verwandtschaftsgrades zu seinen beiden Ehefrauen mit der Kirche in Konflikt.
    In erster Ehe heiratete er 1191 Theresia von Portugal, mit der er zwei Töchter hatte. Der einzige Sohn starb jung. Theresia (* 1175/76; † 18. Juni 1250; 1705 seliggesprochen) war die Tochter von Sancho I. von Portugal. Papst Coelestin III. ließ diese Ehe wegen zu naher Verwandtschaft für nichtig erklären, denn die beiden hatten Alfons I. von Portugal als gemeinsamen Großvater.[1]
    In zweiter Ehe heiratete er 1197 Berenguela von Kastilien. Diesmal ließ Papst Innozenz III. die Ehe im Jahre 1204 wegen zu nahen Verwandtschaftsgrades auflösen, denn Berenguelas Urgroßvater Alfons VII. war der Großvater ihres Mannes. Aus dieseser Ehe waren bereits vier Kinder hervorgegangen und Innozenz sah sich gezwungen, diese trotz Annullierung der Ehe als legitim geboren und nachfolgefähig anzuerkennen. Während Alfons mit seinen Kindern aus erster Ehe in León blieb, zog Berenguela mit ihren Kindern nach Burgos zurück an den Hof ihres Vaters, des Königs von Kastilien.[2]
    Sein Sohn Ferdinand wurde 1217, als dessen Mutter Berenguela zu seinen Gunsten zurücktrat, König von Kastilien. Für León hatte Alfons seine Töchter aus erster Ehe vorgesehen. Da er Ferdinand enterben wollte, lud König Alfons Johann von Brienne ein, seine Tochter Sancha zu heiraten und somit den leonesischen Thron zu beerben. Doch seine zweite Frau Berenguela überredete Johann von Brienne, stattdessen eine ihrer Töchter zu heiraten.
    Als Alfons im Jahre 1230 starb, löste Ferdinand die Thronansprüche seiner Halbschwestern mit 30.000 Goldstücken (aurei) ab.[3] Sancha wurde daraufhin Nonne im Kloster Santa Eufemia de Cozuelos, wo sie 1270 starb. Ihre Schwester Dulce bzw. Aldonza zog zu ihrer Mutter nach Portugal. Ferdinand trat die Nachfolge seines Vaters in León an. Dadurch vereinigte er die Königreiche Kastilien und León, die seit 1157 getrennt waren, als sie Alfons VII. unter seine beiden Söhne aufgeteilt hatte.

    Titel (genauer):
    Das im Nordwesten der Iberischen Halbinsel gelegene Königreich León wurde im Jahr 910 gegründet, als sich das Königreich Asturien nach dem Tod Alfons’ III. des Großen auflöste. Hauptstadt war die Stadt León.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_León

    Alfons heiratete Theresia von Portugal in 1191. Theresia (Tochter von König Sancho I. von Portugal, der Besiedler und Prinzessin Dulce von Barcelona) wurde geboren in 1178 in Coimbra; gestorben am 18 Jun 1250 in Lorvão; wurde beigesetzt in Klosterkirche, Lorvão. [Familienblatt] [Familientafel]

    Alfons heiratete Königin Berenguela von Kastilien in 1198. Berenguela (Tochter von König Alfons VIII. von Kastilien und Königin Eleanore von England (Plantagenêt)) wurde geboren am 1 Jun 1180 in Sergovia; gestorben am 8 Nov 1246 in Las Huelgas. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 19. König Ferdinand III. von León (von Kastilien)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 30 Jul od 05 Aug 1199 in Zamora; gestorben am 30 Mai 1252 in Sevilla.
    2. 20. Kaiserin Berenguela (Berengaria) von León (von Kastilien)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1201; gestorben am 12 Apr 1237 in Konstantinopel.
    3. 21. Herzog Alfons de Molina (von León)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1203; gestorben in 1272.

  3. 13.  Theresia von PortugalTheresia von Portugal Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Sancho4, 5.Alfons3, 3.Teresa2, 1.Jimena1) wurde geboren in 1178 in Coimbra; gestorben am 18 Jun 1250 in Lorvão; wurde beigesetzt in Klosterkirche, Lorvão.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Léon (1191 bis 1197)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Theresia_von_Portugal (Jun 2017)

    Theresia (oder Teresa) von Portugal (* um 1178 in Coimbra; † 18. Juni 1250 in Lorvão) war die erste Frau von König Alfons IX. und von 1191 bis 1197 Königin von Léon. Seit 1705 ist sie eine Selige der römisch-katholischen Kirche.

    Theresia kam um 1178 als älteste Tochter von König Sancho I. von Portugal und Dulce von Barcelona in Coimbra zur Welt.
    Sie heiratete 1191 Alfons IX. von León und hatte mit ihm drei Kinder. Papst Coelestin III. ließ diese Ehe 1197 wegen zu naher Verwandtschaft für nichtig erklären, denn die beiden hatten Alfons I. von Portugal als gemeinsamen Großvater.[1] Daraufhin zog sich Theresia nach Portugal zurück.
    Sie versuchte vergeblich, nach dem Tod von Alfons IX. im Jahre 1230 Ansprüche ihrer beiden Töchter auf den Thron in León durchzusetzen. König Ferdinand II. von Kastilien, Sohn von Alfons' zweiter und ebenfalls geschiedener Ehefrau Berenguela von Kastilien, löste die Thronansprüche seiner Halbschwestern mit 30.000 Goldstücken (aurei) ab.[2] Von ihrer Morgengabe errichtete Theresia ein Zisterzienserinnenkloster, in das ihre Töchter eintraten. Sie selbst lebte ab 1229 im Kloster der Zisterzienserinnen in Lorvão, wo in der Klosterkirche auch ihr Grab ist.
    Am 13. Dezember 1705 wurde Theresia von Papst Clemens XI. zusammen mit ihrer Schwester Sancha seliggesprochen. Ihr katholischer Feiertag ist der 17. Juni.

    Theresia heiratete König Alfons IX. von León (von Kastilien) in 1191. Alfons (Sohn von König Ferdinand II. von León (von Kastilien) und Urraca von Portugal) wurde geboren am 15 Aug 1171 in Zamora; gestorben am 23/24 Sep 1230 in Villanueva bei Sarria. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 14.  König Alfons II. von Portugal, der Dicke König Alfons II. von Portugal, der Dicke Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Sancho4, 5.Alfons3, 3.Teresa2, 1.Jimena1) wurde geboren am 23 Apr 1185 in Coimbra; gestorben am 25 Mrz 1223 in Coimbra.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1211 bis 1223, Königreich Portugal; König von Portugal -Haus Burgund-

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alfons_II._(Portugal) (Okt 2017)

    Alfons II. genannt der Dicke oder der Gesetzgeberkönig (Dom Afonso II, o Gordo oder O Crasso, O Gafo oder O Rei Legislador) (* 23. April 1185 in Coimbra; † 25. März 1223 ebenda) war der dritte König von Portugal aus dem Hause Burgund. Den Beinamen verdankt er der Tatsache, dass er das erste zusammenhängende portugiesische Gesetzeswerk schuf.

    Alfons II. wurde als Sohn Königs Sancho I. und der Dulce von Barcelona geboren. Nach dem Tode seines Vaters bestieg er 1211 den portugiesischen Thron. Im gleichen Jahr berief er die erste Adelsversammlung (Cortes) nach Coimbra ein. In seinen Gessetzen fortschrittlich, versuchte er die Königsmacht zu Lasten des Adels und der Kirche zu stärken, was ihn im Volk sehr beliebt machte, ihm aber auch die Gegnerschaft der Kirche eintrug. So wurde er wiederholt gebannt und verwies seinerseits den Erzbischof von Braga des Landes. Mit Hilfe von ins Land geholten Kreuzfahrern nahm er die Reconquista wieder auf und eroberte Setúbal und Alcácer do Sal.

    Titel (genauer):
    Das Königreich Portugal (portugiesisch Reino de Portugal) im Westen der Iberischen Halbinsel ging aus der Grafschaft Portucale hervor und war der von 1139 bis 1910 bestehende Vorgängerstaat der Portugiesischen Republik. Im Zuge der christlichen Rückeroberung von al-Andalus eroberte es im 13. Jahrhundert die Algarve und erreichte die Ausdehnung des heutigen portugiesischen Staatsgebiets.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Portugal

    1211 verstarb König Sancho I. Sein Sohn Alfons II. folgte ihm nach. Er ist mit dem Beinamen „der Dicke“, in Portugal aber auch als Rei Legislador also als der „Gesetzgeber-König“ in die Geschichte eingegangen. Er berief 1211 die erste Cortes (Cortes von Coimbra) ein und schuf das erste zusammenhängende portugiesische Gesetzwerk. In seinen Gesetzen fortschrittlich, versuchte er die Königsmacht zu Lasten des Adels und der Kirche zu stärken, was ihn im Volk sehr beliebt machte, ihm aber auch die Gegnerschaft der Kirche eintrug. So wurde er wiederholt gebannt und verwies seinerseits den Erzbischof von Braga des Landes. Mit Hilfe von ins Land geholten Kreuzfahrern nahm er die Reconquista wieder auf und eroberte Setúbal sowie Alcácer do Sal.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Portugal_unter_den_Burgunderherrschern (Aug 2023)

    Alfons heiratete Prinzessin Urraca von Kastilien (von Portugal) in 1208. Urraca (Tochter von König Alfons VIII. von Kastilien und Königin Eleanore von England (Plantagenêt)) wurde geboren am 1186 od 1187 in Coimbra; gestorben am 3 Nov 1220 in Lissabon. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 22. König Sancho II. von Portugal  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 8 Sep 1207; gestorben am 4 Jan 1248.
    2. 23. König Alfons III. von Portugal  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 5 Mai 1210 in Coimbra; gestorben am 16 Feb 1279 in Lissabon.
    3. 24. Königin Eleonore (Leonor) von Portugal  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1211; gestorben am 28 Aug 1231; wurde beigesetzt in St. Bendts Kirche, Ringsted.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 15.  Graf Peter (Pedro) von PortugalGraf Peter (Pedro) von Portugal Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Sancho4, 5.Alfons3, 3.Teresa2, 1.Jimena1) wurde geboren am 23 Feb 1187; gestorben am 2 Jun 1258.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Mallorca; Herr von Mallorca
    • Titel (genauer): 1229 bis 1231, Grafschaft Urgell; Graf von Urgell (durch seine Ehefrau)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_von_Portugal_(1187–1258) (Aug 2023)

    Peter von Portugal (portugiesisch Pedro de Portugal; * 23. Februar 1187; † 2. Juni 1258) war ein portugiesischer Infant, iure uxoris ein Graf von Urgell und Herr von Mallorca aus dem Haus Burgund. Er war ein jüngerer Sohn des Königs Sancho I. von Portugal und der Dulce von Barcelona.

    Nachdem er aufgrund eines familieninternen Konflikts zum Exil aus Portugal gezwungen war, hatte Peter unterstützt durch Alfons IX. von León 1212 einen Krieg gegen seinen Bruder Alfons II. geführt. Danach hatte er sich zunächst als Söldnerführer im Dienst der Almohaden in Nordafrika verdingt, bis er nach dem Tod Alfons’ II. wieder nach Portugal zurückkehren konnte. 1227 unterstützte er seinen Neffen Sancho II. bei der Eroberung von Mérida.

    Schließlich war Peter nach Aragón an den Hof seines Vetters, König Jakob I., gezogen. Dort heiratete er 1229 die königliche Konkubine Aurembiaix, durch die er in den Besitz der großen Grafschaft Urgell gelangte. Nachdem Aurembiaix bereits 1231 starb, erhob König Jakob I. einen Anspruch auf Urgell. Peter überließ es ihm am 29. September 1231 bereitwillig und wurde dafür im Gegenzug zum „Herrn des Königreichs Mallorca“ (Petrus, infans portugalense, Dei gratia regni Maioricarum dominus) ernannt.[1] Zusammen mit dem Erzbischof von Tarragona und Nuno Sanchez von Roussillon eroberte er 1235 Ibiza und Formentera. Die Herrschaft über Mallorca tauschte er 1244 gegen mehrere Landgüter im Königreich Valencia wieder ein und beteiligte sich in den Kämpfen gegen die letzten maurischen Rebellen in diesem Königreich.[2] Zehn Jahre später verkaufte Peter seine Güter in Valencia an die Krone Aragóns und wurde wieder mit Gütern auf Mallorca beschenkt.

    Titel (genauer):
    Das Königreich Mallorca (katalanisch Regne de Mallorca, lateinisch Balearicum Regnum) war ein von 1229 bis 1715 existierendes Teilreich der Krone von Aragón, das auf Territorien im Nordosten des heutigen Spaniens und im Süden des heutigen Frankreichs lag. Das Königreich war während seiner gesamten Existenz mit der Krone Aragón assoziiert, wobei es zwischen den Jahren 1276 und 1344 von einem Seitenzweig des aragonesischen Königshauses regiert wurde. Es umfasste in dieser Zeit neben den Balearischen Inseln, nach denen es alternativ auch „Königreich der Balearen“ benannt wird, auch das heute französische Rossilló, die Cerdanya und die Herrschaft Montpellier; die Hauptstadt war Perpinyà.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Mallorca

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Urgell

    Peter heiratete Gräfin Aurembiaix von Urgelll in 1229. Aurembiaix (Tochter von Graf Ermengol VIII. (Armengol) von Urgell und Elvira von Subirats) gestorben in Aug 1231 in Balaguer; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei Sant Hilari in Lleida. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 16.  Prinzessin Berengaria von PortugalPrinzessin Berengaria von Portugal Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Sancho4, 5.Alfons3, 3.Teresa2, 1.Jimena1) wurde geboren in 1194; gestorben in 1221.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Dänemark

    Notizen:

    Berengaria hatte mit Waldemar II. vier Kinder, drei Söhne und eine Tochter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Berengaria_von_Portugal

    Berengaria (* 1194; † 1221) war Königin von Dänemark.
    Sie war die Tochter des portugiesischen Königs Sancho I. und seiner Gattin Dulce von Barcelona. Ihr Bruder Ferdinand war durch die Ehe mit Johanna von Flandern seit 1212 Graf von Flandern. Bei ihm hielt Berengaria sich vor ihrer Hochzeit auf.
    Sie heiratete 1214 König Waldemar II. von Dänemark, Sohn des Königs Waldemar I. der Große und seiner Gemahlin Sophia von Minsk. Das Paar bekam vier Kinder:
    • Erik IV. (1216–1250)
    • Sophia (1217–1247) ∞ Johann I. von Brandenburg
    • Abel (1218–1252) ∞ Mechthild von Holstein
    • Christoffer (1219–1259) ∞ Margarete Sambiria von Pommern
    Berengaria liegt in der St.-Bendts-Kirche in Ringsted begraben, an der Seite ihres Mannes und ihrer Vorgängerin, Waldemars erster Frau Dagmar. In Volksballaden wurden die beiden Frauen als Gegenspielerinnen und Gegensätze dargestellt: Während Dagmar mild und gütig erscheint, soll Berengaria zwar schön, aber habgierig und hartherzig gewesen sein.



    Weblinks
    •  Commons: Berengaria of Portugal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Niels Henrik Holmqvist-Larsen: Berengaria (ca. 1197 - 1221). In: Dansk kvindebiografisk leksikon
    • Ein Volkslied über Königin Berengaria in deutscher Übersetzung bei Wilhelm Grimm: Altdänische Heldenlieder, Balladen und Märchen, Mohr und Zimmer, 1811, S. 351 ff. (online)

    Berengaria heiratete König Waldemar II. von Dänemark in 1214. Waldemar (Sohn von König Waldemar I. von Dänemark, der Grosse und Königin Sophia von Dänemark (von Minsk)) wurde geboren am 28 Jun 1170; gestorben am 28 Mrz 1241. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 25. König Erik IV. von Dänemark  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1216; gestorben am 10 Aug 1250 in Missunde.
    2. 26. Sophia von Dänemark  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1217; gestorben in 1247.
    3. 27. König Christoph I. von Dänemark  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1219; gestorben am 29 Mai 1259 in Ribe, Dänemark.

  7. 17.  Fernando (Ferdinand, Ferrand) von PortugalFernando (Ferdinand, Ferrand) von Portugal Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Sancho4, 5.Alfons3, 3.Teresa2, 1.Jimena1) wurde geboren am 24 Mrz 1188; gestorben am 26 Jul 1233; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei von Marquette.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Flandern und Hennegau durch Heirat (ab 1212)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_(Flandern) (Okt 2017)

    Ferdinand von Portugal (port: Fernando, altfranzösisch: Ferrand; † 1233), war ab 1212 ein Graf von Flandern und Hennegau als Ehemann der Gräfin Johanna. Er war ein jüngerer Sohn des Königs Sancho I. von Portugal.
    Ferrand wurde am 1. Januar 1212 nach Vermittlung seiner Tante Mathilde, der Witwe des Grafen Philipp von Flandern, mit der Gräfin Johanna verheiratet, die sich als Mündel König Philipps II. von Frankreich am königlichen Hof in Paris befand. Auuf der Reise nach Flandern wurde das Paar aber von dem Kronprinzen Ludwig gefangen genommen, der so die Herausgabe des Erbes seiner Mutter, Isabella von Hennegau, einer Tante Johannas, erzwingen wollte. Dieses Erbe umfasste die Grafschaft Artois, wurde aber einst von Johannas Vater Graf Balduin IX. nach Isabellas Tod (1190) gewaltsam zurückbehalten.

    Nachdem Johanna und Ferrand die Städte Aire-sur-la-Lys und Saint-Omer an den Kronprinzen abgetreten hatten, wurden sie freigelassen. Allerdings wechselte Ferrand durch diese Vorkommnisse in eine oppositionelle Haltung gegenüber der Krone. Als König Philipp seine Vasallen 1213 zu einer Invasion nach England in Boulogne zusammenrief, verweigerte sich Ferrand der Heerfolge. Nachdem der König die Invasion absagen musste, wendete er sich mit dem Heer Richtung Flandern, das er schnell unterwarf; Ferrand konnte sich lediglich in Walcheren halten. Zusammen mit dem ebenfalls abtrünnigen Grafen Rainald I. von Dammartin floh er im Herbst 1213 nach England, wo sie im Januar 1214 König Johann Ohneland huldigten und sich damit gegenüber dem König von Frankreich der Felonie schuldig machten. Wenig später landete Ferrand mit einem Heer, unterstützt durch englische Ritter unter William Longespée, wieder an der Küste Flanderns und vereinte sich dort mit einem Heer des römisch-deutschen Kaisers Otto IV., um den entscheidenden Schlag gegen den König von Frankreich zu führen. Die Verbündeten wurden aber am 27. Juli 1214 in der Schlacht bei Bouvines vernichtend geschlagen, Ferrand wurde verwundet und geriet in die Gefangenschaft König Philipps. Mehr als zwölf Jahre dauerte seine Haft in der Burg des Louvre; während dieser Zeit regierte Johanna in Flandern und Hennegau alleine.

    Erst nach dem Tod des Königs Ludwig VIII. wurde Ferrand von der regierenden Königinmutter Blanka von Kastilien im Januar 1227 wieder freigelassen. Er musste dafür ein Lösegeld von 25.000 Livres zahlen und die Städte Douai und Lille an die Krone übergeben. Von da an stand er loyal zur Krone und unterstützte die Regentin im Kampf gegen die rebellierenden Barone um Peter Mauclerc. Er starb 1233 und wurde in der Zisterzienserabtei von Marquette bestattet.

    Fernando heiratete Gräfin Johanna von Flandern (von Konstantinopel) am 1 Jan 1212. Johanna (Tochter von Kaiser Balduin I. von Konstantinopel (von Hennegau) und Kaiserin Marie von Champagne (Blois)) wurde geboren in 1200; gestorben am 5 Dez 1244 in Marquette-lez-Lille; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei von Marquette. [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 6

  1. 18.  Graf Raimund VII. von Toulouse (Raimundiner)Graf Raimund VII. von Toulouse (Raimundiner) Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Raimund5, 6.Raimund4, 4.Alfons3, 2.Elvira2, 1.Jimena1) wurde geboren in Jul 1197 in Beaucaire; gestorben am 27 Sep 1249 in Millau.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1222 bis 1249, Grafschaft Toulouse; Graf von Toulouse - Raimundiner (Haus Toulouse) -

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Raimund_VII._(Toulouse) (Aug 2023)

    Raimund VII. von Toulouse (französisch: Raymond de Toulouse; okzitanisch: Ramon de Tolosa; * Juli 1197 in Beaucaire; † 27. September 1249 in Millau)[1] war von 1222 bis zu seinem Tod der letzte Graf von Toulouse aus dem Geschlecht der Raimundiner (Haus Toulouse). Zu Lebzeiten seines Vaters oft „der Jüngere“ genannt, führte er dessen Widerstand gegen den Albigenserkreuzzug und die französische Königsmacht der Kapetinger letztlich erfolglos fort.

    Frühe Jahre
    Kreuzzug gegen die Albigenser
    → Hauptartikel: Albigenserkreuzzug
    Raimund VII. war der einzige legitim geborene Sohn seines Vaters Raimund VI. aus dessen vierter Ehe mit Johanna Plantagenet, die 1199 gestorben war. Er wurde direkt in die Zeit hineingeboren, in der die Verfolgung der im Herrschaftsbereich der Tolosanergrafen, entsprechend der heutigen Region Midi-Pyrénées, weit verbreiteten Glaubensbewegung der Katharer durch die römisch-katholische Kirche militarisiert wurde. Der im Jahr 1208 von Papst Innozenz III. ausgerufene Albigenserkreuzzug hatte gravierende soziale und politische Umwälzungen im Land südlich der Loire hervorgerufen, dass aufgrund der Sprache seiner Bewohner im hohen Mittelalter Occitania, oder von den Nordfranzosen schlicht Languedoc genannt wurde. Raimunds Vater hatte sich diesem Kreuzzug nach einer demütigende Bußzeremonie in Saint-Gilles 1209 zunächst noch unterworfen, sich ab 1211 aber gegen ihn und der weltlichen Machtpolitik seines Anführers Simon de Montfort gestellt, wofür er vom Papst mit dem Kirchenbann belegt und mit der Enteignung bedroht wurde. Das Haus Toulouse hatte die Führung des Widerstands gegen den Kreuzzug übernommen, dessen Auswirkungen das gesamte Leben Raimunds VII. bestimmte.

    Als Zwölfjähriger trat Raimund VII. an der Seite seines Vaters erstmals im Sommer 1209 in Carcassonne im Heer der Kreuzfahrer in Erscheinung, die gerade Simon de Montfort zu ihrem Anführer gewählt hatten.[2] Der Vater wurde in diesem Jahr erneut gebannt und nachdem die Kreuzfahrer im Jahr 1211 mit der Stadt Lavaur erstmals eine gräfliche Domäne angegriffen hatten, stellte sich das Grafenhaus an die Spitze des Widerstandes gegen sie. Um gegen die mehrheitlich nordfranzösischen Ritter bestehen zu können, hatte Raimund VI. eine politische Annäherung an König Peter II. von Aragón gesucht, die dynastisch besiegelt werden sollte. Dazu verheiratete der alte Graf im März 1211 seinen Sohn mit der Infanta Sancha, die nicht nur eine Schwester des aragónesischen Königs war, sondern auch die seiner sechsten Ehefrau, womit Raimund VII. zum Schwager seiner Stiefmutter und seines Vaters wurde. Diese Familienkonstellation wurde von den geistlichen Kreuzzugsführern als weiterer Beweis für die moralische Verkommenheit des toulousanischen Grafenhauses herangezogen, die sich aus seiner Nähe zur katharischen Häresie begründen würde. Der von König Peter II. und Raimund VI. im Herbst 1212 ausgearbeitete Friedensplan hatte unter anderem eine Abdankung des alten Grafs zugunsten seines Sohnes beinhaltet, für den der König die Vormundschaftsregierung in Toulouse bis zum Erreichen der Mündigkeit führen sollte. Vom Papst wurde dieser Lösungsvorschlag schlussendlich abgelehnt, dennoch leisteten Raimund VI. und auch Raimund VII. am 27. Januar 1213 den Lehnseid gegenüber König Peter II., dem sie sich so als ihren Schutzherrn unterwarfen.[3] Die okzitanischen Fürsten erlitten darauf am 12. September in der entscheidenden Schlacht bei Muret jedoch eine vernichtende Niederlage gegen die Kreuzritter, in der König Peter II. getötet wurde. Im Sommer 1215 mussten die Stadtoberen von Toulouse Simon de Montfort den Einzug gewähren, während die Grafenfamilie ihrerseits die Stadt verlassen musste. Raimund VII. war mit nach Rom zum vierten Laterankonzil gereist, das über die politische Ordnung nach dem scheinbar entschiedenen Kreuzzug entscheiden sollte. Es endete am 30. November 1215 mit der formellen Absetzung Raimunds VI. und Enterbung Raimunds VII. zugunsten von Simon de Montfort. Der junge Raimund VII. sollte lediglich das Agenais behalten dürfen, dass ein Erbe seiner Mutter gewesen war. Vom Papst erhielt er dazu noch eine Restituierung der Markgrafschaft Provence in Aussicht gestellt, sofern er sich zukünftig als gehorsamstreu gegenüber dem Heiligen Stuhl erweisen sollte.

    Rückeroberung
    Unter dem Bruch eines auf dem Konzil verhängten Exilgebots, waren die beiden Raimunde im Winter 1215 auf dem Seeweg von Genua aus nach Marseille gereist, wo sie unter der Anteilnahme der Bevölkerung wieder ihr Land betraten. Damit signalisierten sie den Beginn der Rückeroberung ihrer Erbländer, an der Raimund VII. nun aktiv teilnahm, indem er die Leitung der militärischen Aktionen übernahm. Nachdem sich ihm der provenzalische Adel und seine Kommunen, allen voran Avignon, angeschlossen hatten, konnte er im Frühjahr 1216 in seine Geburtsstadt Beaucaire einziehen und die dortigen Kreuzritter in der Burg einschließen, worauf Simon de Montfort seinerseits mit einer Belagerung der Stadt reagierte. Aufgrund von Nachschub- und Personalmangel musste Montfort im August 1216 die Belagerung abbrechen und die Burg aufgeben, dem damit die erste große Niederlage zugefügt werden konnte. Im folgenden Jahr konnte Raimund VII. den Rest der Markgrafschaft Provence befreien und die Herrschaft des Grafenhauses neu etablieren. Die Urkunden und Privilegien, die er in dieser Zeit ausstellte, hatte er bereits als „junger Graf“ und „Sohn des Grundherrn Raimund, durch die Gnade Gottes Herzog von Narbonne, Graf von Toulouse und Markgraf der Provence“ besiegelt, womit er die Weigerung des Hauses Toulouse, das Urteil des vierten Laterankonzils zu akzeptieren, deutlicher nicht zum Ausdruck bringen konnte. Am 13. September 1217 konnte der alte Graf nach zwei Jahren der Abwesenheit in Toulouse einziehen, die sofort von Montfort belagert wurde. Raimund VII. stieß am 7. Juni 1218 mit einem Kontingent provenzalischer Ritter zu den Verteidigern und am 25. Juni wurde Simon de Montfort von einem Katapultgeschoss getötet, worauf die Kreuzfahrer die Belagerung abbrachen.

    Von da an befanden sich die Kreuzritter in der Defensive, die nun von dem jungen und militärisch unfähigen Amaury de Montfort angeführt wurden. Raimund VII. nahm die militärische Befreiung des restlichen Toulousaine und die Wiederherstellung der gräflichen Autorität für seinen alten Vater in die Hand. Bei Meilhan schlug er ein Kreuzritterheer, die alle niedergemacht wurden. Am 6. Januar 1219 nahm er die Rückkehr von Najac und mehrerer Grundherren unter die gräfliche Hoheit entgegen. Im Frühjahr 1219 war er schließlich an der blutigen und siegreichen Schlacht von Baziège als Anführer der okzitanischen Reserve beteiligt, an der Seite des Grafen Raimund Roger von Foix, einem alten Kampfgefährten seines Vaters. Im Frühjahr 1220 eroberte er Lavaur, Puylaurens und dann Castelnaudary zurück. In letzterer Stadt wurde er sogleich von Amaury de Montfort über ein halbes Jahr lang eingeschlossen, bis sich dieser im Februar 1221 zum Abbruch der Belagerung und Rückzug nach Carcassonne gezwungen sah. Raimund setzte ihm nach und eroberte dabei Montréal, wo der alte Kreuzritter Alain de Roucy getötet wurde. Bis zum Jahresende 1221 befreite er Agen und den Rest des Aganais, das ihm von Montfort trotz des Urteils vom vierten Lateran nie ausgehändigt worden war. Am 27. März 1222 nahm er die Unterwerfung von Moissac im Quercy entgegen.

    Nachdem sich Amaury de Montfort der Aussichtslosigkeit seiner Lage bewusste geworden war, hatte er sich im Mai 1222 zu einer Übertragung seiner vom Vater übernommenen Erbrechte, die den Montfort vom vierten Lateran zuerkannt worden waren, an den französischen König Philipp II. August entschlossen und dafür die Unterstützung Papst Honorius’ III. erhalten. Raimund VII. hatte davon erfahren und sich seinerseits dem König in einem Schreiben vom 16. Juni 1222 als Vasall anerboten.[4] Eine Anerkennung seitens des Königs hätte nicht nur die Rechte der Montfort negiert, sondern auch die Gefahr eines militärischen Eingreifens des Königs im Languedoc gebannt. Doch der König hatte beide Angebote einstweilen abgelehnt und seine Entscheidung in der Albigenserfrage auf ein noch einzuberufendes Parlament vertagt. Bevor dieses abgehalten werden konnte, war der König verstorben und seine Nachfolge hatte Ludwig VIII. angetreten, der sich früher schon als Kreuzzügler hervorgetan hatte.

    Graf von Toulouse
    Sieg über den päpstlichen Kreuzzug
    Am 2. August 1222 war Raimund VI. gestorben und am 21. September wurde Raimund VII. in der Kirche Saint-Pierre-des-Cuisines feierlich inthronisiert. Das folgende Jahr war vom Abwarten auf die Entscheidung König Philipps II. bezüglich der Albigenserfrage vergangen, die wegen des Tods des Königs 1223 letztlich ausgeblieben war. Weil Amaury de Montfort vom neuen König Ludwig VIII. lediglich eine kleine finanzielle Unterstützung erhielt, hatte er im Sommer 1223 an Raimund VII. seine Friedensbereitschaft signalisiert. Beide trafen sich im Juli/August des Jahres in Carcassonne, wo sie sich sogar ein Zimmer teilten und ein Eheprojekt zwischen beiden Familien erörterten.[5] Die Gespräche scheiterten letztendlich, worauf sich Raimund im Herbst 1223 mit dem aus Katalonien zurückkehrenden Raimund II. Trencavel verbündete und die Belagerung von Carcassonne aufnahm, welches das Erbe der Trencavel war. Mittellos und nur noch mit zwanzig Kreuzrittern in seinem Gefolge musste Amaury de Montfort am 14. Januar 1224 am Ufer der Aude seine Kapitulation unterzeichnen, die vom Erzbischof von Narbonne, Arnaud Amaury, vermittelt wurde, der einst einer der eifrigsten Kreuzzugsführer gewesen war.[6] Nach beinahe fünfzehn Jahren des Krieges wurde der von Papst Innozenz III. 1208 proklamierte Kreuzzug mit seiner militärischen Niederlage und mit dem Sieg der okzitanischen Fürsten beendet.

    In der Folgezeit konnten die alten okzitanischen Grundherren in ihre Ländereien zurückkehren, von denen sie in den Jahren zuvor von den Kreuzrittern vertrieben worden waren, die nun ihrerseits zum Rückzug in ihre nordfranzösische Heimat gezwungen waren. Auch Raimund hatte bis zum Ende des Jahres 1224 das Herrschaftsgebiet seiner Vorfahren weitgehend von den Besatzern befreien können. So unterwarf er wieder die Stadt Albi und dem Bischof von Agde, der einst einer der päpstlichen Kreuzzugslegaten gewesen war, entriss er die Herrschaft über die gleichnamige Stadt. Erst auf Druck des Erzbischofs Arnaud Amaury gab er dem Bischof die Stadtherrschaft in Form einer Vizegrafschaft zurück, nun freilich als sein Lehensherr.

    Konfrontation mit Ludwig VIII.
    In all dieser Zeit hatte die drohende Aussicht auf einen Kreuzzug Ludwigs VIII. die politische Situation im Languedoc bestimmt. Bereits im Dezember 1223 hatte Papst Honorius III. den König dazu ermuntert, der auch seine Bereitschaft dazu signalisiert hatte.[7] Allerdings hatte er dazu im Januar 1224 dem Papst in einem zugeschriebenen Memorandum seine Bedingungen für eine Kreuznahme gestellt, die sich von dem 1208 gestarteten Feldzug deutlich unterscheiden sollten. Im Endeffekt verlangte der König die alleinige Befehlsgewalt über den Kreuzzug und alles eroberte Land sollte unumschränkt und für alle Zeiten ihm und seinen Erben als Eigentum anheimfallen. Dazu hatte der König die Übertragung der Erbrechte Amaurys de Montfort entgegengenommen, die sein Vater noch abgewiesen hatte.[8] Auf diese Weise beabsichtigte der König seine Herrschaft über das Languedoc nicht nur als dessen Oberlehnsherr zu begründen, sondern auch als dessen unmittelbarer Eigentümer, indem das Land der königlichen Domäne angeschlossen werden sollte, auch die Ländereien des Hauses Toulouse. Der König hatte die Gültigkeit der montfortschen Schenkung allerdings an eine Bestätigung des Heiligen Stuhls geknüpft, der die Montfort ja erst 1215 mit diesen Besitzrechten ausgestattet hatte.

    Um die sich abzeichnende Invasion des Königs zu verhindern, hatte Raimund eine diplomatische Offensive gestartet, um den Papst als Verbündeten zu gewinnen. Denn auch Honorius III. war nicht sonderlich von einem Kreuzzug des Königs unter dessen Bedingungen interessiert, die den päpstlichen Einfluss im Languedoc erheblich eingeschränkt hätten. Im Januar 1224 hatte Raimund vier Gesandtschaften an den Papst gerichtet, die seine Bereitschaft zur vollständigen Unterwerfung unter die Befehle der Kirche in Aussicht stellten. Der Papst nahm diese Offerte dankend an und verwendete sie sogleich für ein machtpolitisches Vabanquespiel mit König Ludwig VIII., dem er am 4. April 1224 mitteilte, dass ein weiterer Kreuzzug unnötig sei, dass der König aber nicht damit aufhören solle zu drohen um die Unterwerfung Raimunds zu beschleunigen. Der König zeigte sich allerdings nicht dazu bereit, sich als Schrenkgespenst für Raimund benutzen zu lassen und erteilte den Plänen des Papstes am 5. Mai 1224 seine Absage, zumal die montfortsche Schenkung hinfällig werden würde, sollte Raimund als Katholik und rechtmäßiger Erbe anerkannt werden. Solange der Papst die Hoheitsrechte der französischen Krone über das Languedoc nicht antaste könne er gerne alleine mit Raimund um eine Unterwerfung weiterverhandeln, so die Antwort des Königs.[9]

    Von diesen Verstimmungen zwischen Paris und Rom hatte Raimund offenbar keine Kenntnis, als er sich am 3. Juni 1224 in Montpellier mit den Grafen Roger Bernard II. von Foix und Vizegraf Raimund II. Trencavel traf. Alle drei verständigten sich hier auf ihre Unterwerfung gegenüber der Kirche auf Basis der Eide, die sein Vater 1209 in Saint-Gilles einst hat leisten müssen. Als einzige Bedingung verlangte Raimund die Widerrufung der Belehnung Simons de Montfort aus dem Jahr 1216 durch König Philipp II. August, wodurch auch die Rechte Amaurys de Montfort und letztlich die König Ludwigs VIII. negiert worden wären. Der Papst stimmte dieser Bedingung am 22. August 1224 tatsächlich zu, so dass Raimund und seine Mitstreiter schon am 25. August ihre in Montpellier vereinbarten Eide offiziell gegenüber Erzbischof Arnaud Amaury beschwören konnten, in der sie sich zur Entlassung aller Söldner aus ihren Diensten, zur Bekämpfung der Häresie und zu Restitution enteigneter Güter der Kirche verpflichteten.[10] Einer päpstlichen Absolution stand damit nichts mehr im Wege. Die ließ jedoch auf sich warten, stattdessen ernannte der Papst am 13. Februar 1225 den Kardinal von Sant’Angelo, Romano Bonaventura, zum Generallegaten für Frankreich und diesen mit allen Vollmachten zur Regelung der Albigenserfrage ausstattete.[11] Der Legat verschwendete keinen Gedanken an Raimunds Unterwerfungsbereitschaft und lud ihn stattdessen zusammen mit Amaury de Montfort auf das am 29. November 1225 in Bourges einberufene Konzil vor.[12] Zuvor aber hatte der Papst am 11. Juli doch noch die montfortsche Belehnung widerrufen und somit Raimunds Position gestärkt.

    Vor dem Konzil bekräftigte Raimund seine Unterwerfungsbereitschaft, indem er seine Verpflichtungen von Montpellier erneuerte. Darauf die Absolution verlangend erbat er sich jede Buße, die das Konzil bereit war ihm wegen früherer Verfehlungen aufzuerlegen. Das Konzil hatte sich seinem Begehren aufgeschlossen gezeigt, verlangte aber zusätzlich eine Verzichtserklärung auf all seine Domänen in seinem und seiner Nachkommen Namen, was eine faktische Absetzung gleichkam. Sich auf die Widerrufung des Papstes vom 11. Juli berufend hatte Raimund diese Bedingung umgehend zurückgewiesen, worauf das Konzil ihm eine Rekonziliation verweigerte und seine Ländereien zur Beute aussetzte, womit einem neuen Kreuzzug der Weg geebnet wurde. Das Konzil von Bourges hatte sich letzten Endes als eine inszenierte Falle des Legaten Romano Bonaventura und König Ludwigs VIII. herausgestellt, dass durch einen bewussten Verstoß der Amtspflichten Raimund zum Opfer einer Rechtsverweigerung machte, die dem König zu einer Handhabe gegen ihn verhalf.[13] Am 26. Januar 1226 verkündete der König und mit ihm mehrere nordfranzösische Barone auf einem Parlament in Paris seine Kreuznahme.[14] Der Legat sprach dazu die Exkommunikation über Raimund aus, die im folgenden Februar im ganzen Königreich bekannt gemacht werden sollte. Auch war zu diesem Anlass eine Anpassung des französischen Zivilrechts an das kanonische Recht vorgenommen worden, bei der das Prinzip der Besitzkonfiszierung von Unterstützern der Häresie übernommen wurde.

    Der königliche Kreuzzug
    Obwohl Raimund noch im Dezember 1225 das an ihm begangene Unrecht in seinen Ländereien verkündete, war eine allgemeine Mobilisierung seiner militärischen Kräfte ausgeblieben. Nach über einem Jahrzehnt des Krieges gegen den päpstlichen Kreuzzug war das Land wirtschaftlich ausgeblutet, vom Bandenunwesen zersetzt und seine Bevölkerung von den Schlachten, Belagerungen, Massaker und Scheiterhaufen des Kämpfens müde geworden. Bis zum März 1226 waren in der königlichen Kanzlei Unterwerfungsschreiben mehrerer Städte und Barone eingegangen, darunter die von dem Grafenhaus einst so treu ergebenen Kommunen wie Avignon und berüchtigter Faydits wie Raymond de Roquefeuil oder Bernard-Othon de Niort. Sogar Roger Bernard II. von Foix und Raimund II. Trencavel besiegelten ihre Unterwerfungsbereitschaft, womit zwei der mächtigsten Männer Okzitaniens die Waffen streckten.[15] Raimund aber war zur Konfrontation mit dem König entschlossen, denn mehr als eine Enteignung hatte er von diesem nicht zu erwarten gehabt. Die Kommunen von Toulouse und Agen standen treu zu ihm und schließlich gelang es ihm doch durch Druck und Gunstbeweise Avignon auf seine Seite zu ziehen, das den am 7. Juni 1226 aufziehenden Kreuzrittern zu deren Überraschung doch die Passierung verweigerte und zur Belagerung nötigte.[16] Allerdings konnte dies keine Veränderung der allgemeinen Lage herbeiführen; im Feldlager des Königs erschienen die kommenden Wochen Abordnungen von Albi, Narbonne, Limoux und Castres, sowie mehrere Grundherren um ihre Unterwerfung zu beeiden, darunter sogar der bekennende Katharer Sicard de Puylaurens. Am 17. Juni unterwarf sich schließlich auch Beaucaire, Raimunds Geburtsstadt, die ihm zehn Jahre zuvor noch so freudig die Tore geöffnet hatte.

    Am 12. September 1226, dem dreizehnten Jahrestag von Muret, waren die Kräfte von Avignon erschöpft und die Stadt musste unter harten Bedingungen kapitulieren. Der königliche Kreuzzug konnte anschließend kampflos in Béziers und Carcassonne einziehen, die Unterwerfung des jungen Trencavel hatte sich nicht für ihn ausgezahlt; er musste wieder nach Katalonien ins Exil gehen. Danach konnte der Kreuzzug auch in Pamiers ganz zum Schaden des Grafen von Foix einziehen. Für Raimund hatte sich die dreimonatige Verzögerung des Kreuzzuges vor Avignon insofern ausgezahlt, als das König Ludwig VIII. nun zu Herbstbeginn von einer Belagerung von Toulouse absah und sie auf das Frühjahr 1227 verschob. Außerdem hatte sich der König vor Avignon eine Ruhrerkrankung zugezogen, an der bereits einige seiner Ritter gestorben waren. Einen weiten Bogen um Toulouse nehmend nach Norden marschierend hatte der König noch Castelnaudary, Puylaurens, Lavaur und Albi eingenommen, bevor er am 8. November in Montpensier doch noch an seiner Erkrankung starb. Der Tod des Königs und die Nachfolge des noch unmündigen Ludwig IX. hatte allerdings nur kurzzeitig eine Lageverbesserung für Raimund eingebracht. Denn im Languedoc war ein königliches Heer unter Humbert de Beaujeau mit dem Auftrag zurückgeblieben, die letzten notwendigen Aktionen zur Vernichtung Raimunds durchzuführen.

    Im Herbst 1226 vertrieb Raimund die Franzosen aus Auterive und im Winter befestigte er Labécède. Dagegen erneuerte der Erzbischof von Narbonne, Pierre Amiel, seine Exkommunizierung und Enteignung wie auch die seiner Verbündeten, denen sich doch noch Foix angeschlossen hatte. Der Erzbischof hatte zu diesem Anlass erstmals auch die Verfolgung der Katharer durch „synodale Zeugen“ angeordnet, das heißt von Urkundenkommissionen, die in allen Pfarreien eingerichtet werden sollten. Ein Vorgriff auf die nur wenige Jahre später eingerichtete Inquisitionsgerichtsbarkeit. Um seine Position zu stärken, hatte sich Raimund zugleich um Bündnispartner bemüht und ihn dem englischen Prinzen Richard von Cornwall gefunden, der den Aufstand der französischen Barone gegen die Regentin Blanka von Kastilien unterstützte. Allerdings hatte sich der Prinz im Frühjahr 1227 nach dem Scheitern des Aufstandes wieder nach England zurückgezogen.[17] Im Sommer desselben Jahres starteten die Franzosen unter Beaujeu eine Offensive und eroberten Labécède, dessen Bewohner massakriert und ein katharischer Perfecti mit seinem filius major auf einem Scheiterhaufen verbrannt wurden. Im Winter des Jahres kehrte der Katharer Sicard mit seinen Ortschaften Puylaurens und Saint-Paul-Cap-de-Joux an die Seite Raimunds zurück und die Städte Rabastens und Gaillac bekundeten ihre Treue zu ihm. Das Jahr 1227 über lieferten sich Okzitanier und Franzosen wechselseitige Scharmützel, in denen Raimund zuerst Castelsarrasin befreien und anschließend Beaujeau am 18. Mai in einem nicht näher beschrieben Kampf in einem Wald eine Niederlage mit hohen Verlusten zufügen konnte. Dabei wurden angeblich über 500 gefangen genommene Franzosen von den Okzitaniern in einem Gemetzel niedergemacht.[18]

    Mit frischen Verstärkungstruppen aus der Gascogne ausgestattet startete Humbert de Beaujeu im Sommer 1228 dann jene militärische Operation, die zum Zusammenbruch des okzitanischen Widerstandes führte. Er eroberte zunächst Lavaur um sein Heer dann aber scheinbar spontan Richtung Toulouse einschwenken zu lassen. Raimund war zu dieser Zeit nicht in der Stadt anwesend, sondern befand sich in Gaillac am Tarn. Statt seine Kräfte an einer Belagerung der stark befestigten Stadt aufzureiben, die bereits diverse Angreifer abgewehrt hatte, ließ sie Beaujeu lediglich durch die Besetzung ihrer Zufahrtswege von der Außenwelt abschneiden. Anschließend ging er daran in einer systematischen Anwendung der Taktik der „verbrannten Erde“ das Umland der Stadt zu verwüsten. Besonders auf die Vernichtung der Weinstöcke hatte er es abgesehen, denn die Weinherstellung war eine der Grundlagen des wirtschaftlichen Wohlstands der Stadt. Dabei konnte sich Beaujeu auf die Tatkraft seiner Gascogner verlassen, für die der Tolosanerwein ein Konkurrenzprodukt ihrer eigenen Erzeugnisse dargestellt hatte, der bis nach England verkauft wurde. Nachdem das Zerstörungswerk verrichtet worden war, brachen die Franzosen die Blockade ab und traten den Rückzug nach Pamiers an. Weder die Tolosaner noch Raimund hatten gegen diese Blockade einen Ausfall oder Angriff unternommen, wie in den früheren Belagerungen üblich, was letztlich ihre militärische Unterlegenheit gegenüber den Franzosen veranschaulichte.[19]

    Unterwerfung – Friede von Paris
    → Hauptartikel: Vertrag von Paris (1229)
    Etwa zur selben Zeit, als Beaujeu sein Zerstörungswerk begonnen hatte, planten in Paris die Königinregentin Blanka von Kastilien und der Kardinallegat Romano Bonaventura bereits eine Beendigung des Krieges. In einem Brief vom 25. Juni 1228 waren sie vom neuen Papst Gregor IX. dazu angehalten worden, der auch eine Dispens des Heiligen Stuhls für ein mögliches Eheprojekt zwischen der Erbtochter Raimunds und einem Bruder des Königs enthielt.[20] Diesem Hintergrund lag wahrscheinlich der vermeintlich spontane Zug Beaujeus gegen Toulouse zugrunde, um die letzte Widerstandskraft der Okzitanier zu brechen und Raimund so an den Verhandlungstisch zu zwingen. Im Gegensatz zu ihrem verstorbenen Mann hatte es Königin Blanka jedoch nicht auf eine Absetzung Raimunds und der Annexion seiner Domänen abgesehen. Beide waren über ihre Mütter als Cousins ersten Grades miteinander verwandt gewesen und Blanka soll ihrem Vetter eine gewisse Hochachtung, ja sogar Zuneigung entgegengebracht haben. Im Winter 1228 nahm die Krone über den Abt von Grandselve Kontakt zu Raimund auf, der in Baziège sofort den Waffenstillstand ausrufen ließ, worauf Beaujeu seinen geplanten Zug in das obere Foix abgebrochen hatte. Am 10. Dezember 1228 stimmten Raimund und die Konsuln von Toulouse den Bedingungen der Königin für eine Unterwerfung zu, die nahezu jenen entsprachen, die der Graf bereits 1222 gegenüber Philipp II. August und 1225 dem Konzil von Bourges angeboten hatte. Das heißt, Lehnshuldigung gegenüber der Krone und die Verpflichtung zur Ketzerbekämpfung. Auf eine Abdankung als Bedingung zur Aussöhnung hatte die Regentin hingegen verzichtet, womit die gräfliche Krone für das Haus Toulouse gerettet war.[21] Dem hatte Raimund eine Vorauserklärung beigefügt, allem Zuzustimmen was der designierte zweite Vermittler, Graf Theobald IV. von Champagne, beschließen sollte, mit dem er sich im Januar 1229 in Meaux traf um den dort erstellten Vertragsentwurf sogleich zu billigen, der als Grundlage des in Paris zu unterzeichnenden endgültigen Schlussdokuments dienen sollte, welches schließlich am 12. April 1229 besiegelt wurde.[22]

    Den Vertrag von Paris unterzeichnete Raimund nur noch mit der einfachen Titelform „Graf von Toulouse“ unter Weglassung des „Herzogs von Narbonne und Markgraf der Provence“, was dem beschrieb, was vertragsgemäß von den einst riesigen Ländereien seiner Vorfahren bei ihm verbleiben sollte. Das heißt letztlich das obere Languedoc um die Diözesen von Toulouse (Toulousain), Agen (Agenais) und Cahors (Quercy), wobei die Stadt Cahors selbst direkt dem Bischof unterstehen sollte, dazu noch das Albigeois am rechten Ufer des Tarn, während das Land links des Tarn der Krondomäne anheimfiel. Genauso wurde auch mit dem gesamten unteren Languedoc um die Vizegrafschaften Nîmes, Agde, Lodève und Beaucaire und den Seigneurien Sauve, Anduze und Alès und der Terre d’Argence um das Rhônedelta verfahren. Raimund verlor damit die Hälfte seiner Territorien und den Zugang zum Mittelmeer, den sich nun die französische Krone sicherte. Die jenseits der Rhône auf Reichsgebiet liegende Markgrafschaft Provence fiel gänzlich an den Heiligen Stuhl. Die Wiederbelehnung seiner verbliebenen Territorien waren an strikte Erbfolgeklauseln gebunden, nach denen Raimunds einziges Kind Johanna zu seiner Alleinerbin erklärt wurde, selbst für den Fall, dass ihm noch ein Sohn geboren werde. Dazu sollte Johanna am französischen Königshof erzogen und mit einem Prinzen vermählt werden, Alfons von Poitiers. Das Ergebnis des Vertrags stellte heraus, dass Raimund VII. der letzte Graf seines Geschlechts und das sein Nachfolger aus königlich-kapetingischen Geblüt stammen wird, der zukünftig über Toulouse herrschen wird.[23] Aber selbst in dem was ihm noch geblieben war, konnte Raimund nicht mehr als Herr im eigenen Hause auftreten. In Toulouse musste er sein Château Narbonnais an eine dort für zehn Jahre zu stationierende französische Garnison abtreten, die er mit 6.000 Mark teilfinanzieren musste. Auch mussten die Stadtmauern geschleift und ihre Gräben eingeebnet werden. Dazu waren noch fünfundzwanzig feste Orte (castra) an die Krone zu übergeben. Dies waren Fanjeaux, Castelnaudary, Labécède, Avignonet, Puylaurens, Saint-Paul-Cap-de-Joux, Lavaur, Rabastens, Gaillac, Montégut, Puycelsi, Verdun, Castelsarrasin, Moissac, Montauban, Montcuq, Agen, Condom, Saverdun, Auterive, Casseneuil, Le Pujol, Auvillar, Peyrusse und Laurac. Weiterhin sollten in Castelnaudary, Lavaur, Montcuq, Peyrusse, Verdun, Penne-d’Agenais, Cordes und Villemur mit einer zehnjährigen königlichen Besatzungen belegt werden, deren Finanzierung der ersten fünf Jahre ebenfalls der Graf zu übernehmen hatte.[24]

    Neben den territorialen Klauseln hatte Raimund noch eine ganze Reihe religiöser Bedingungen zu erfüllen, die der Stärkung der katholischen Kirche und der Verfolgung der Katharer betrafen, also der eigentlichen Gründe derentwegen der Kreuzzug 1208 begonnen wurde. Den hatte das Katharertum übrigens weitgehend unbeschadet überstanden, trotz der Scheiterhaufen auf denen viele seiner Anhänger und Führer verbrannt worden waren. Aber gestützt auf ein breites Netzwerk von Sympathisanten hatte die Bewegung im Untergrund überleben und nach dem Sieg über den päpstlichen Kreuzzug 1224 ihre Kirchenorganisation wieder erneuern können. Die Klauseln des Pariser Vertrags stützten sich weitgehend auf die Eide von Saint-Gilles aus dem Jahr 1209. Raimund hatte sich zur Unterstützung des Kampfes gegen die Häresie zu verpflichten, Häretiker und Juden aus allen öffentlichen Ämtern zu entfernen und der katholischen Kirche alle Güter und Rechte zurückerstatten, die man ihr zuvor genommen hatte. Dazu hatte er noch 10.000 Mark als Entschädigungszahlung an die Kirche und 4.000 weitere Mark an bestimmte religiöse Einrichtungen zu zahlen und alle Söldner zu entlassen.[25] Die Verfolgung der Häresie sollte nun nicht mehr mit Waffengewalt, die sich in den vergangenen Jahren als völlig ungeeignet erwiesen hatte, sondern nun mit polizeistaatlichen Mitteln angegangen werden, der so genannten „Untersuchung“ (inquisitio), für deren theologischen und kirchenrechtlichen Unterbau die Gründung einer Universität in Toulouse verfügt wurde, deren Finanzierung ebenfalls der Graf sicherzustellen hatte.[26]

    Noch am Tag der Unterzeichnung hatte der Vertrag vollste Rechtsgültigkeit durch Raimunds Rekonziliation erlangt. Wie sein Vater im Jahr 1209 in Saint-Gilles musste er dazu in einer demütigenden öffentlichen Zeremonie im Büßergewand und mit einem Strick um den Hals in Notre Dame de Paris vor den Kardinallegaten Romano Bonaventura treten, um sich von ihm von der Exkommunikation befreien zu lassen um als Katholik wieder in die Christengemeinde aufgenommen werden zu können. Bis die Schleifungsarbeiten an den betreffenden castra vollenden seien und den Konsuln der okzitanischen Kommunen ihre Eide auf den Vertrag abgenommen wurden, musste Raimund noch in Geiselhaft in Paris verbleiben. Am 3. Juni wurde er daraus entlassen und leistete dazu gegenüber dem jungen König Ludwig IX. (Saint Louis) den ligischen Lehnseid, der ihn zur unmittelbaren Gefolgschaftstreue an die Krone band. Diese wurde durch eine feierliche Schwertleite durch den König zusätzlich bekräftigt, durch die Raimund sein Ritter wurde. Wenige Tage später empfing er mit dem königlichen Hof in Moret-sur-Loing seine Tochter Johanna, die dort der Königsfamilie übergeben und sogleich mit dem Prinzen Alfons von Poitiers verlobt wurde. Darauf konnte Raimund nach Toulouse zurückkehren.

    Der Friede von Paris hatte einen vertraglichen Schlusspunkt nach zwanzig Jahren Krieg setzen und für das Haus Toulouse die Grafenkrone endgültig retten können, deren Erhalt die gesamte Zeit über in Abrede und ernster Bedrohung stand. Raimund VII. hatte ihrer Bewahrung nicht nur durch den Verzicht auf große Territorien teuer bezahlen müssen, sondern auch mit dem Verlust der einst souveränen Stellung seines Hauses als „ungekrönte Könige“ des Languedoc hin zu einem besseren Feudalherrn der französischen Krone. Er besiegelte letztlich die militärische und politische Niederlage des Hauses Toulouse. Die finanziellen Klauseln des Vertrags, die Raimund durch horrende Entschädigungszahlungen und Zahlungsverpflichtungen an Krone und Kirche banden, hatten den weiteren Unterhalt eines Söldnerheers unmöglich gemacht und ihn damit des militärischen Potenzials beraubt, das die Grafen in früheren Zeiten besessen und das ihnen eine expansive Machtpolitik erlaubt hatte. Und weil er seinen gräflichen Beamtenapparat sowohl für die Durchsetzung der Vertragsordnung wie auch für die Arbeit der Inquisition zur Verfügung zu stellen hatte, wurde sein Staat von der zentralisierten Administration der Krone erfasst, die der fast dreihundert Jahre währenden Souveränität der Grafschaft Toulouse ein Ende setzte. Bis auf seine Rolle als Finanzier schien Raimund für diese neue Ordnung entbehrlich geworden zu sein. Klausel XIV des Vertrags hatte ihn zum Aufbruch zu einer Pilgerreise in das Heilige Land zwischen dem August 1229 und August 1230 verpflichtet, von der er nicht vor Ablauf von fünf Jahren zurückkehren durfte.[27]

    Revisionspolitik
    Etablierung der Inquisition
    Im Herbst des Jahres 1229 zog Kardinal Romano Bonaventura in Toulouse ein, der dort im November den Klerus und Adel des Languedoc zu einem Konzil einberief, dass die Modalitäten zur Einrichtung bischöflicher Untersuchungskommissionen (inquisitio) im ganzen Land beschließen sollte, die sich fortan mit dem Aufspüren, Befragen und Aburteilen von Häretikern befassen sollte. Noch auf dem Konzil wurden die ersten Verdächtigen befragt, die Bischof Fulko hat festnehmen lassen, denen jedoch im Ergebnis der Untersuchung der Bußbrief ausgestellt werden konnte. Gegen die Inquisition hatte sich im ganzen Land sofort Widerstand geregt, noch vor Jahresende sind die ersten Untersuchungsrichter und Denunzianten ermordet wurden, wofür vor allem die Nachlässigkeit Raimunds verantwortlich gemacht wurde. Obwohl er seinen Beamtenapparat der Inquisition zur Verfügung stellen musste, hatte er selbst keinerlei Willen zur Bekämpfung der Häresie aufgebracht, wenngleich ihn der Pariser Vertrag dazu verpflichtet hatte. Tatsächlich hatte Raimund seit seiner Rückkehr in Toulouse eine Politik begonnen, welche die Revision des Pariser Vertrags zum Ziel hatte, besonders was die Klauseln zur Gebietsabtretung und Nachfolgeregelung betraf. Dieses Streben bestimmte die letzten zwanzig Jahre seines Lebens und sollte letztendlich erfolglos bleiben.

    Zunächst vergaß Raimund die Professoren der Universität wie auch die Entschädigungen an religiöse Einrichtungen zu zahlen, worüber sich der Bischof von Carcassonne sogleich beim Papst beschwerte. Dem schickte Raimund eine eigene Gesandtschaft zu, über die er sich ob der drückenden finanziellen Lasten beklagte, auf die er verpflichtet war, die es ihm nicht erlauben würden die Pilgerreise in das Heilige Land anzutreten. Am 9. Juli 1230 bewilligte der Papst einen Aufschub für beide Verpflichtungen. Darauf sammelte Raimund ein Heer, in dem sich Faydits und Katharer befanden, um der Stadt Marseille gegen den Grafen Raimund Berengar V. von der Provence zu Hilfe zu eilen, der sich bei seinem Herannahen sogleich zurückzog. Am 7. November 1230 schworen die Stadtoberen von Marseille gegenüber Raimund den Lehnseid, womit er ein Jahr nach dem Verlust der Markgrafschaft Provence wieder einen Fuß im Land jenseits der Rhône gesetzt hatte. Für dieses Ausgreifen hatte er sogleich in Castelnaudary eine Ermahnung vom Bischof von Tournai, Gauthier de Marnis, entgegennehmen müssen, der zum neuen Legaten für das Languedoc ernannt worden war. Dieser hatte zum März 1232 ein Konzil in Béziers einberufen, auf dem unter anderem Raimund die auf dem toulousanischen Konzil von 1229 beschlossenen Maßnahmen bestätigen musste.[28] Darauf hatte er an einer militärischen Expedition des Legaten in die Montagne Noire teilnehmen müssen, wo zwanzig Katharer ergriffen wurden. Danach war Raimund in der Katharersache wieder in Untätigkeit zurückgefallen, wofür er im Frühjahr 1233 von König Ludwig IX. nach Melun vorgeladen wurde, der ihn noch einmal an seine Verpflichtungen erinnerte. Der König bestimmte des Weiteren, dass Raimund die Klauseln des Pariser Vertrags in die Gesetzesstatuten der Grafschaft Toulouse aufzunehmen habe, die er in einem Edikt öffentlich vor seinen Untertanen verkünden sollte. Dies geschah am 20. April 1233 in der Kathedrale Saint-Étienne in Gegenwart des Legaten und des königlichen Seneschalls von Carcassonne, womit sich Raimund nun auch gegenüber seinen Untertanen gegen die Häresie positionieren musste.[29] Am selben Tag hatte der Papst ebenfalls die Predigerbrüder des Dominikanerordens, der 1215 in Toulouse gegründet worden war, mit der Leitung der Inquisition betraut.

    Das nunmehr verbesserte Verhältnis zum König hatte Raimund auch in der Frage der Gebietsrestitution begünstigt, indem er in Ludwig IX. und Blanka von Kastilien mächtige Fürsprecher für die Rückgabe der provenzalischen Mark gewonnen hatte, die sich beim Papst für sein Anliegen einsetzten. Der hatte bereits im März 1232 die Angelegenheit von seinem Legaten Gauthier de Marnis prüfen lassen, ohne das darin eine Entscheidung gefällt worden war.[30] Allerdings war die Mark Provence ein Lehen des Heiligen Römischen Reichs gewesen, dessen Kaiser Friedrich II. ob der Übertragung der Mark an den Heiligen Stuhl im Pariser Vertrag nicht befragt worden war. Die Mark war zwar 1229 dem Heiligen Stuhl zugeschlagen, aber effektiv von einem französischen Statthalter verwaltet worden. Der Kaiser hatte sich damals in einem Konflikt mit dem Papst befunden und als Gebannter einen Kreuzzug durchgeführt und folglich keinen Einfluss auf das Geschehen gehabt. Im Jahr 1234 war Raimund persönlich in Waffen nach Italien gereist, um dort seinen guten Willen gegenüber dem Papst zu beweisen, indem er dessen Truppen unter Kardinal Raniero Capocci in der militärischen Auseinandersetzung gegen die stadtrömische Bevölkerung bei Viterbo unterstützte.[31] Auf dem Weg war er noch im Februar/März mit seinem Rivalen Raimund Berengar V. zu einem vertraglichen Ausgleich gelangt.[32] Im September 1234 konnte Raimund VII. mit Erlaubnis des Papstes von dem ebenfalls wieder in Gnaden aufgenommenen Kaiser Friedrich II. in aller Form wieder die Mark Provence einschließlich des Venaissin entgegennehmen, als Vasall des Kaisers.[33]

    Widerstand gegen die dominikanische Inquisition
    In Toulouse hatte sich im Frühjahr 1235 der allgemeine Unmut der Bürgerschaft gegen den Inquisitor Guillaume Arnaud und die Predigerbrüder der Dominikaner insgesamt gefährlich aufgeladen. Die Gründe dafür lagen in der breiten Sympathie der Bürger für die verfolgten Katharer, die oft mit ihnen verwandt waren, an den mit der Inquisition einhergehenden Verfolgungen und Denunziantionen, sowie an den kirchlichen Güterkonfiszierung überführter Häretiker, oder von solchen die man dafür hielt. Als der Inquisitor einige Konsuln zur Befragung vorladen wollte, wurde er regelrecht aus der Stadt verjagt. Von Carcassonne aus sprach er mit der Unterstützung des Bischofs Raymond du Fauga darauf die Exkommunikation über die Konsuln aus, die wiederum in einer Art zivilen Ungehorsams ihre Bürger zur Einstellung jeglicher Zusammenarbeit mit der Inquisition und den Kanonikern der Kathedrale aufforderten. Die Plünderung seines Hauses hatte den Bischof schließlich zur Flucht aus der Stadt veranlasst. Als die verbliebenen Predigerbrüder trotz eines tumultartigen Menschenauflaufs die Verhaftung eines verdächtigen Bürgers vornehmen wollten und es dabei zu Ausschreitungen gekommen war, ordnete die Stadtführung am 5. November 1235 ihre Vertreibung und mit ihnen die letzten Vertreter der Inquisition an. Raimund VII. selbst war an diesen Vorgängen nicht beteiligt, dennoch wurde ihm vom Inquisitor eine heimliche Unterstützung und Sympathie für die Katharer unterstellt, worauf die Exkommunikation auch gegen ihn ausgesprochen wurde. Am 28. April 1236 hatte der Papst in einem Schreiben Raimund eine Teilverantwortung für diese Vorkommnisse zugeschrieben und ihn des Vertragsbruchs beschuldigt. Ein weiteres Mal wurde er zur Einhaltung seiner Verpflichtungen, zur Befolgung der Anweisungen der Legaten und zur Pilgerreise in das Heilige Land, die er nun zu Ostern 1237 anzutreten hatte, ermahnt.[34] Die Vertreibung der Inquisition hatte letztlich nur ein halbes Jahr angedauert. Auf päpstlichen Druck hin musste Toulouse im Frühjahr 1236 die Rückkehr der Predigerbrüder und der Inquisitoren akzeptieren. Zum Amtskollegen des Dominikaners Guillaume Arnaud wurde dazu Etienne de Saint-Thibery bestellt, der den Franziskanern angehörte, die allgemein als moderater als die Dominikaner galten.[35]

    Trotzdem blieb der Widerstand gegen die Inquisition bestehen und auch Raimund opponierte nun energischer gegen sie. Da die Inquisition der Leitung den Predigerbrüdern oblag, die einzig dem Papst direkt zur Rechenschaft verpflichtet waren, entzog sie sich folglich allen lokalen Autoritäten, ob den Bischöfen oder dem Grafen. In den folgenden Jahren verfolgte Raimund das Ziel, die Inquisition der Kontrolle der Predigerbrüder zu entziehen um sie einer bischöflichen Leitung zu unterstellen, auf die er dann selbst einen Einfluss ausüben konnte. Die internationale Lage begünstigte ihn in diesem Vorhaben, als es zwischen Kaiser Friedrich II. und Papst Gregor IX. zu ernsthaften politischen Verstimmungen gekommen war. Raimund nutzte die Situation sofort zu seinen Gunsten um beim Papst eine Aufschiebung seiner Pilgerreise zu erwirken, die ihm am 9. Februar 1237 auch gewährt wurde. Zugleich hatte er eine Überprüfung der Arbeit der Inquisitoren, die er diverser Amtsvergehen und eines ausschweifenden Lebenswandel bezichtigte, durch den päpstlichen Legaten Jean de Bernin erwirken können. Daraufhin unternahm er einen Feldzug um Marseille ein weiteres Mal gegen Raimund Berengar V. von der Provence zu Hilfe zu kommen, wofür prompt seine Exkommunizierung erneuert wurde, da der Provenzale ein Anhänger des Papstes war. Davon unbeeindruckt sandte Raimund dem Papst im Juli 1237 eine regelrechte Klageschrift zu, in der er sich ob der Lasten, die ihm der Pariser Vertrag aufbürdete, beklagte, die ihm an der Erfüllung seiner Christenpflicht hinderten. Auch forderte er die Entziehung der Inquisition aus der Kontrolle der Predigerbrüder und ihre Übertragung an die Bischöfe. Da der Papst den Grafen von Toulouse nicht in das Lager des Kaisers drängen wollte, welcher gerade die Mailänder bei Cortenuova besiegt hatte, zeigte er sich den Forderungen Raimunds empfänglich. Er befreite ihn von den drückendsten finanziellen Lasten des Pariser Vertrags und erlaubte es ihm, den Zeitpunkt seiner Pilgerreise völlig frei zu wählen, die er letztlich niemals antreten wird. Auch wurde die 1235 über ihn verhängte Exkommunizierung zurückgenommen. Aber bezüglich der Inquisition ordnete der Papst anlässlich der Ernennung eines neuen Legaten am 13. Mai 1238 ihre Aussetzung für drei Monate an, die wenig später auf sechs verlängert wurde.[36] Damit hatte sich der Papst letztlich für eine Vertagung über die Entscheidung zur Leitung der Inquisition entschieden, auf die er zur Vermeidung einer Desavouierung des Dominikanerordens zurückgegriffen hat, der sich bisher als wirkungsvollste Waffe gegen die Häresie erwiesen hatte.[37]

    Am Ende dauerte die Aussetzung der Inquisition aufgrund politischer Zufälle und den Erfordernissen des Augenblicks drei Jahre an. Das nächste Urteil, dass von ihr aktenkundig gesprochen wurde datiert auf den 22. Mai 1241. Vor allem hatte Raimund VII. damit eine nahezu vollständige Revision jener Klauseln des Pariser Vertrags erreicht, welche der Souveränität seiner gräflichen Autorität einen Riegel vorgeschoben hatten. Einzig die Bestimmungen zu seiner Erbfolge hatte er noch außer Kraft zu setzen um die Autonomie der Grafschaft Toulouse auch für die Zukunft zu sichern.

    Zwischen Kaiser und Papst
    Im Jahr 1239 hatte Raimund im Konflikt zwischen Papst und Kaiser für letzteren Partei ergriffen, als der papsttreue Raimund Berengar V. im November des Jahres eine Urkunde als „Graf und Markgraf von der Provence“ besiegelte. Kaiser Friedrich II. hatte ihn sofort des Bruchs der Lehnstreue zu ihm bezichtigt und ihm die Grafschaft Forcalquier entzogen, die er wiederum Raimund VII. zur Belehnung anbot. Der nahm diese unverhoffte Mehrung seines Besitzes sogleich an, die zugleich mit der Aufforderung zur Bekämpfung der Feinde des Kaisers in der Provence verbunden war. Im Sommer 1240 zog er mit einem großen Heer in die Provence, um dort die Stadt Arles zu belagern, deren Erzbischof sich mit dem Kaiser verfeindet hatte. Dafür und weil er mit dem seit 1239 gebannten Kaiser paktierte sprach Erzbischof Jean Baussan am 26. April 1240 die Exkommunikation über Raimund aus, seine dritte.[38] Die Belagerung verlief letztlich erfolglos und musste angesichts eines drohenden Eingreifens Königs Ludwigs IX. im September 1240 abgebrochen werden. Bei seinem Rückmarsch nach Toulouse hatte Raimund in Pennautier einen Hilferuf des königlichen Seneschalls von Carcassonne erhalten, dessen Stadt von Raimund II. Trencavel belagert wurde, der mit einer großen Streitmacht aus Faydits aus Katalonien gekommen war um sein väterliches Erbe zurückzuerobern. Raimund antwortete auf das Gesuch, dass er sich zuerst nach Toulouse begeben müsse, um dort Rat einzuholen. Den Seneschall unterstützte er letztlich nicht, wie auch nicht den Aufstand des Trencavel, dessen Abzug nach Katalonien er im Oktober gegenüber den französischen Heerführern aushandeln konnte.

    Statt gegen die königliche Autorität zu rebellieren, war Raimund zu einem guten Verhältnis zu ihr bedacht um die Erbfolgeklauseln des Pariser Vertrags negieren zu können. Die Hoffnung auf einen Erbsohn setzte zunächst die Annullierung seiner Ehe mit Sancha von Aragón voraus, die keine Kinder mehr bekommen konnte und von der er seit Jahren getrennt lebte. Dazu war zunächst ein politischer Seitenwechsel weg vom Kaiser hin zum Papst notwendig, der allein einer Annullierung zustimmen musste. In Clermont bekundete er im Februar 1241 gegenüber dem päpstlichen Legaten Giacomo da Pecoraria seine Treue zum Papst und seine Unterstützung im Kampf gegen den Kaiser.[39] Seinen Vasallen und Städten forderte ebenso zur Leistung eines solchen Eides auf. Am 14. März 1241 erneuerte er schriftlich in Montargis auch seinen Treueeid gegenüber König Ludwig IX., dem er auch einen Zug gegen den bereits als Ketzerfeste berüchtigten Montségur versprach.[40] Um sich seiner Rehabilitierung als würdig zu erweisen hatte er noch im selben Jahr tatsächlich einige Soldaten am Fuß des „Pogs“ aufziehen lassen, nach wenigen Tagen aber den Versuch zur Einnahme für gescheitert erklärt.[41] Anschließend begab er sich nach Marseille um von dort aus per Schiff nach Rom zu dem von Papst einberufenen Konzil zu reisen. Als aber ein genuesisches Geschwader von Konzilreisenden von einer kaiserlichen Flotte aufgebracht worden war (Seeschlacht von Giglio) verzichtete er auf die Reise. Stattdessen traf er sich im am 6. Juni 1241 in Montpellier mit König Jakob I. von Aragón, der einen Frieden zwischen ihm und dem anwesenden Raimund Berengar V. vermittelte.[42] Dazu wurde eine Ehe Raimunds mit der dritten Tochter des Provenzalen Sancie vereinbart, die zwar nicht die Erbtochter des Grafen, aber die Schwägerin der Königinnen von Frankreich und England war. Der Papst gab bereitwillig sein Einverständnis zur Annullierung der ersten Ehe Raimunds und Sanchas von Aragón, von der man herausgefunden hatte, dass sie eine Patentochter Raimunds VI. gewesen war, deshalb eine „geistliche Verwandtschaft“ zu ihrem Ehemann bestanden und die Ehe folglich ungültig war. Allerdings musste für die zweite Ehe eigens einen Dispens beantragt werden, da Sancie von der Provence die Großnichte der Sancha von Aragón war und eine Ehe mit ihr folglich das kanonische Recht stark strapazierte.

    Aufstand gegen die Krone
    Als Raimund im Spätsommer nach Toulouse zurückgekehrt war, fand er dort eine veränderte Situation vor. Die Inquisition hatte ihre Arbeit wieder aufgenommen und weil kurz darauf Papst Gregor IX. gestorben, der nachfolgende Coelestin IV. nur wenige Tage gelebt und der nächste Papst Innozenz IV. erst über ein Jahr später gewählt werden sollte, konnte sie faktisch zwei Jahre lang bar jeder Oberaufsicht agieren. Vor allem aber hatte Gregor IX. nicht mehr den Dispens zur Ehe mit Sancie von der Provence ausstellen können, weshalb die Ehe mit ihr hinfällig geworden war. Die Vakanz des Heiligen Stuhls hatte aber auch neue politische Chancen eröffnet, weshalb Raimund noch im Oktober des Jahres 1241 nach Angoulême gereist war, um mit Hugo X. von Lusignan, Graf von Angoulême und La Marche, ein geheimes Bündnis gegen die Krone abzuschließen. Dazu hatte er um die Hand dessen Tochter Margarethe angehalten um die Allianz zu besiegeln.[43] Damit hatte sich Raimund letztlich einer breiten Allianz angeschlossen die sich um Isabella von Angoulême und deren Söhne Heinrich III. von England, Richard von Cornwall und Hugo X. von Lusignan gebildet hatte, die in einer Erhebung gegen die französische Krone die Rückgewinnung französischer Besitzungen für das Haus Plantagenet zum Ziel hatte. Diese Allianz wurde auch vom König von Aragón und dessen Schützling Raimund II. Trencavel sowie der wichtigsten Fürsten des Languedoc unterstützt. Ein erfolgreicher Aufstand barg für Raimund die Chance zur Rückgewinnung seiner Ländereien und zur endgültigen Beendigung des Vertrags von Paris. Ebenso hatte ihm die Papstvakanz die Gelegenheit zur Ausschaltung der Predigerbrüder und der von ihnen geführten Inquisition eingeräumt, wofür er wiederum am 1. April 1242 im lokalen Weltklerus angeführt von den Bischöfen von Agen, Albi, Cahors und Rodez Unterstützung fand. Einzig der tolosanische Bischof Raymond du Fauga, der ein Dominikaner war, verweigerte sie ihm.

    Am 20. Mai 1242 war durch die Anlandung des englischen Königs an der Küste der Saintonge der Startschuss zum Aufstand ergangen. Raimund übernahm den Kampf gegen den königlichen Seneschall von Carcassonne und zog Mitte Juli triumphierend in Narbonne ein, dessen Erzbischof nach Carcassonne geflohen war. Im gleichen Monat aber wurde der König von England in der Schlacht bei Taillebourg von König Ludwig IX. besiegt und zur Flucht nach Bordeaux genötigt. Dort traf am 28. August auch Raimund ein, um mit Heinrich III. ein Abkommen zu unterzeichnen, dass den Abschluss eines Separatfriedens untersagte. Danach gelang Raimund die Einschließung des französischen Heeres unter Ludwig IX. in Penne-d’Agenais. Als jedoch ein zweites königliches Heer unter Humbert de Beaujeu in das Languedoc vorrückte, fielen der Graf von Foix und andere Fürsten von der Allianz ab und gingen auf die Seite der Franzosen über. Als auch noch Heinrich III. nach England abreiste, war das Ende der Rebellion besiegelt. Am 30. November 1242 erklärte Raimund in Saint-Rome vor einer königlichen Abordnung seine Kapitulation und im Januar 1243 unterzeichnete er gegenüber Ludwig IX. den Friedensvertrag in Lorris, der insgesamt eine Bestätigung des Vertrags von Paris darstellte.[44] Unmittelbar darauf hatte er Margarethe von Lusignan heiraten können, allerdings nur unter Vorbehalt eines päpstlichen Dispenses, da beide nach kanonischem Recht als Cousinen vierten Grades zu eng miteinander verwandt waren.

    Der gescheiterte Aufstand hatte nicht nur alle Hoffnungen Raimunds auf eine Aufhebung des Pariser Vertrags zunichtegemacht, er hatte ihn auch wieder in ein schwieriges Verhältnis zum Heiligen Stuhl manövriert – zumal er am 6. Juni 1242 von den Inquisitoren von Carcassonne und dem Erzbischof von Narbonne als „Beschützer der Ketzer“ exkommuniziert worden war.[45] Wenige Tage später wurde die Anklage gegen ihn erweitert, indem er für die Ermordung der Inquisitoren von Toulouse, Étienne de Saint-Thibery und Guillaume Arnaud, mitverantwortlich gemacht wurde, die in der Nacht vom 28. auf den 29. Mai 1242 von einem Kommando vom Montségur in Avignonet grausam ermordet worden waren. In der Tat war auch sein Neffe, Raymond d’Alfaro, verwickelt gewesen. Eine Beteiligung Raimunds wird hingegen ausgeschlossen, allerdings dürfte sein Aufstand gegen die Krone die Attentäter um Pierre Roger de Mirepoix erst zu ihrem Vorhaben ermutigt haben.[46]

    Am 18. April 1243 nahm Raimund an dem in Béziers einberufenen Konzil teil, wo er sich in der Inquisitionsfrage erneut für den Weltklerus gegen die Predigerbrüder und seine Absolution letztlich erfolglos einsetzte. Um noch zu retten was zu retten war begab sich Raimund anschließend nach Rom, um dort mit dem neu gewählten Papst Innozenz IV. zu verhandeln. Weil dieser den Konflikt mit dem Kaiser von seinen Vorgängern weiterführte, hoffte Raimund sein Verhältnis zu ihm wiederherstellen zu können, indem er sich ihm als Vermittler anbot. Dafür hatte er sogar die Unterstützung Ludwigs IX. erhalten, der sich wiederholt beim Papst für seine Absolution einsetzte, die am 14. März 1244 ausgesprochen wurde.[47] Die Verhandlungen hielten Raimund jedoch länger als beabsichtigt in Italien, so dass er nicht in die zeitgleich stattfindende Belagerung des Montségur eingreifen konnte, dessen Vernichtung das Konzil von Béziers in Reaktion auf das Attentat von Avignonet beschlossen hatte. Lediglich ein Ingenieur hatte sich in seinem Namen den Verteidigern angeschlossen, um ihnen ein Katapult zu bauen. Am 16. März 1244 hatte sich der Montségur ergeben müssen, 224 Katharer die ihrem Glauben nicht abschwören wollten wurden vor Ort verbrannt. Was Raimunds persönliche Angelegenheiten betraf, konnte er gegenüber Papst und Kaiser Teilerfolge verbuchen. Tatsächlich gelang es ihm zwischen beiden eine Kompromisslösung zu erreichen, indem der Kaiser die von ihm besetzten Gebieten im Kirchenstaat aufgeben, im Gegenzug vom Bann befreit und von den Lombardenstädten eine Entschädigung für erlittene Kriegsschäden erhalten sollte.[48] Am Gründonnerstag dem 31. März 1244 beschworen Raimund und zwei staufertreue Prälaten für den Kaiser den Frieden mit dem Heiligen Stuhl vor der römischen Bevölkerung und der Kurie. Für seine Dienste hatte Raimund vom Kaiser den Besitz der provenzalischen Mark bestätigt bekommen, die ihm wegen seines Seitenwechsels 1241 entzogen worden war, und vom Papst die Absolution erhalten, die am 14. März vom Erzbischof von Narbonne verkündet worden war.[49] Doch am Ende scheiterte der Frieden dennoch wegen des weiter bestehenden Misstrauens zwischen Kaiser und Papst. Schon im Dezember 1244 floh der Papst aus Rom in das sichere Lyon.

    Letzte Jahre
    Trotzdem hatte Raimund in Anbetracht seiner Niederlage vom Vorjahr in Rom einige Erfolge verbuchen können. Einzig die Inquisition blieb nun für immer seinem Einfluss entzogen, die der Papst wieder ganz der Führung der Predigerbrüder anvertraut und dazu deren Kompetenzen noch erweitert hatte.[50] Sein Widerstand gegen sie war damit zum Erliegen gekommen, so dass er sich die letzten Jahre seines Lebens in dieser Sache weitgehend der Untätigkeit hingab. Allerdings hatte er zur Situation auch nichts weiter beisteuern brauchen, da sich der Streit zwischen Dominikanern und den lokalen Bischöfen nicht beruhigte und der Papst des Konfliktes überdrüssig sich zunehmend der Position des Weltklerus zuneigte. Im Jahr 1248 hatte er die Inquisition in den Diözesen Agen, Toulouse, Cahors und Rodez, also den Territorien des Grafen von Toulouse, den Dominikanern entzogen und der Leitung des Bischofs von Agen unterstellt. Am 14. Mai 1249, wenige Monate vor Raimunds Tod, erfolgte schließlich der endgültige Todesstoß der dominikanischen Inquisition für das gesamte Languedoc. Raimund hatte dem nur noch mit einem Brief an den Papst vom 29. April 1248 nachhelfen müssen, indem er sich ob er Nachlässigkeit der Predigerbrüder in der Ketzerverfolgung beklagte.[51]

    Das einzige Ziel, dass Raimund bis zuletzt noch verfolgte, war die Umgestaltung seiner Erbfolge durch die Geburt eines Sohnes. Zuerst hatte er sich jedoch einer kirchlichen Untersuchung seiner Ehe mit Margarethe von Lusignan auf dem im Juni 1245 einberufenen Konzil von Lyon zu stellen. Als Cousin vierten Grades benötigte seine Ehe eine päpstliche Dispens, um volle Rechtsgültigkeit zu erlangen. Auf dem Konzil erfuhr er jedoch von der vierten Tochter des Grafen Raimund Berengar V. von der Provence, Beatrix, die noch immer unverheiratet und außerdem die Erbin ihres Vaters war, der passend zur Situation auch noch im Sterben lag. Am 25. September annullierte der Papst die Ehe mit Margarethe von Lusignan, wohl mit Raimunds Einverständnis, der sich sofort in das internationale Intrigenspiel um die Hand der provenzalischen Erbin warf.[52] König Jakob I. von Aragón war mit Truppenmacht nach Aix gezogen, um seinen Sohn mit Beatrix zu verheiraten. Ihm stellte sich der französische Prinz Karl von Anjou entgegen, der von seiner Mutter zur Ehe gedrängt wurde. Alle drei Bewerber benötigten letztlich das Einverständnis des Papstes, um die Provence gewinnen zu können, da sie alle zu nah mit der Braut verwandt waren. Am Ende hatte Karl von Anjou dank seines Bruders den längeren diplomatischen Arm, als der Papst ihm den notwendigen Dispens gewährte, weil er König Ludwig IX. von Frankreich als Verbündeten gegen den Kaiser halten wollte. Für Raimund hatte sich damit die letzten Hoffnung auf einen Sohn zerschlagen und der Weg von Toulouse in den Besitz der französischen Krone vorgezeichnet. Denn auch seine Tochter sollte mit ihrem Mann keine Erben hinterlassen, so dass die Grafschaft als autonomes Fürstentum einer königlichen Seitenlinie hätte fortbestehen können. Nach beider Tod 1271 wurde sie für immer mit der königlichen Domäne vereint. Zeitgenössischen Gerüchten zufolge soll Raimund auch nach der gescheiterten provenzalischen Ehe nach einer Braut gesucht und während seiner Pilgerreise nach Santiago de Compostela 1246 dort spontan eine unbekannte Adlige geheiratet haben, die allerdings nie nach Toulouse gekommen war.[53]

    Tod
    Im Frühjahr 1247 wurde Raimund an den königlichen Hof bestellt, wo er von König Ludwig IX. zur Teilnahme an den beschlossenen Kreuzzug (Sechster Kreuzzug) gedrängt wurde. Unter Hinweis auf seine geringen finanziellen Mittel hatte er versucht, einer Zusage zu entgehen, worauf sich allerdings Königin Blanka für den Unterhalt seiner bewaffneten Pilgerreise aufzukommen bereit erklärte. Auch sollte ihm der Titel eines Herzogs von Narbonne zurückgegeben werden, der ihm 1229 abgenommen worden war. Diesem Angebot konnte er nicht widerstehen und er nahm das Kreuz, um doch noch die Reise in das Heilige Land anzutreten, zu der er sich im Pariser Vertrag verpflichtet hatte. Mit ihm zeigten sich auch einige andere okzitanische Landsleute zum Kreuzzug bereit, darunter der mittlerweile in Gnaden aufgenommene Raimund II. Trencavel und der ehemals berüchtigte Faydit Olivier de Termes.[54] Allerdings hatte Raimund nie ernsthaft eine Kreuzzugsteilnahme in Betracht gezogen. Nachdem er am 25. August 1248 den König in Aigues-Mortes verabschiedet hatte, begab er sich nach Marseille, um dort auf sein in der Bretagne gebautes Schiff zu warten. Als dieses endlich eingetroffen war, hatten sich die spätherbstlichen Wetterbedingungen so weit verschlechtert, dass er die Abreise auf unbestimmte Zeit verschob.

    Im Juni 1249 reiste Raimund nach Agen, um dort einen Streit zwischen dem Grafen von Armagnac und dem Vizegrafen von Lomagne zu schlichten. In dem nah gelegenen Ort Berlaigas ordnete er darauf, nach den Worten Guillaumes de Puylaurens, die Verbrennung von achtzig Häretikern an, die zuvor vor der bischöflichen Inquisition überführt aber geständig waren, womit ihre Hinrichtung nicht mit den Verfahrensregeln der Inquisition vereinbar war.[55] Warum er diese Exekution angeordnet hat bleibt unklar, es sollte die einzige bleiben, die er in seinem Leben anordnete. Aber noch nicht einmal die schon als exzessiv empfundene dominikanische Inquisition hatte jemals eine solche Massenverbrennung angeordnet. Vermutlich hatte Raimund damit dem Papst die Wirksamkeit der von ihm unterstützten bischöflichen Inquisition demonstrieren wollen. Nach moderner Auffassung hatte er damit sein Verhalten in einen dunklen Schatten gestellt, zumal diese Handlung die letzte war, bevor er starb.

    Im August 1249 verabschiedete Raimund seine Tochter und seinen Schwiegersohn in Aigues-Mortes zum Kreuzzug, denen er sich ebenfalls nicht anschloss. Danach zog er nach Millau, wo er von einem Fieber befallen wurde, dass er zunächst aber ignorierte. In Prix (heute Causse-et-Diège) bei Figeac angekommen, ließ er schließlich den Bischof von Albi zu sich kommen um sich die heilige Kommunion spenden zu lassen. Zurück in Millau fand sich dort auch der Klerus und Adel des Languedoc ein, der von dem Zustand des Grafen erfahren hatte. In der Nacht vom 23. auf den 24. September legte er sein Testament nieder, in der er seine Bestattung in der Abtei Fontevraud zu Füssen seiner Mutter verfügte und nicht wie üblich in Toulouse, wo in der Kirche Saint-Sernin seine Ahnen ruhten. Im Beisein seines Neffen Raymond d’Alfaro und des Chronisten Guillaume de Puylaurens starb er am 27. September 1249. Über Albi, Gaillac, Rabastens und Toulouse ziehend wurde sein Leichnam für die Überwinterung in dem Kloster Paravis im Agenais untergebracht, um im Frühjahr 1250 schließlich in Fontevraud bestattet zu werden.[55]

    Urteil
    Das zeitgenössische Urteil über Raimund VII. fiel moderater aus als das seines Vaters, wobei er mit dem anonymen Fortsetzer der Canso de la Crosada und dem weltgeistlichen Guillaume de Puylaurens zwei ihm wohlgesinnte Chronisten besaß. Im Canso wird der junge Raimund ob seines Tatendrangs und ritterlicher Gesinnung gelobt und als idealer Anführer im Kampf gegen die nordfranzösischen Kreuzritter gepriesen, Eigenschaften die seinem Vater in Abrede gestellt wurden. Der okzitanische Autor bemühte dabei mehrmals die familiäre Beziehung des jungen Grafen zu dessen Onkel Richard Löwenherz. Guillaume de Puylaurens war ein Kritiker sowohl der Katharer, der Predigerbrüder und der französischen Königsmacht und betrachtete die Politik des Grafen Raimund VII. daher mit Wohlwollen, auch wenn er idealisierende Überhöhungen seiner Person vermied. Raimunds Kritiker kamen naturgemäß aus den Reihen der Predigerbrüder, die mit ihm über die Führung der Inquisition stritten. Der Dominikaner Guillaume Pelhisson unterstellte ihm während der Ereignisse in Toulouse des Jahres 1235/1236 deshalb der Förderung und Beschützung der Häresie. Überhaupt stand Raimund bei den eifernden Ketzerverfolgern als Sohn seines Vaters unter einem generellen Häresieverdacht, wenngleich ihre Kritik an ihm niemals in die hasserfüllte Polemik eines Pierre des Vaux-de-Cernay abgeglitten ist.

    Jüngere Betrachtungen seiner Biographie zeichnen ein eher negatives Bild von Raimund VII., der laut Michel Roquebert in seinem politischen Handeln die Skrupellosigkeit eines machiavellischen Fürsten an den Tag gelegt habe.[56] Dabei verweist er auf die häufigen Eid- und Vertragsbrüche, die der Graf begangen hatte, wenn sich die Situation ergab, und die sprunghaften politischen Seitenwechsel zwischen Kaiser und Papst, die von einem ausgeprägten Opportunismus zeugen. Die Nachsicht seiner Cousine Blanka von Kastilien, der er im Jahr 1229 sein Überleben als Graf von Toulouse verdankte, hatte er mit einem Verrat an deren Sohn im Jahr 1242 vergolten. Dabei war Raimund stets auf seinem persönlichen Nutzen und Machterhalt bedacht gewesen, für den er im Gegensatz zu seinem Vater bereit war eigene Untertanen zu opfern. Sein besonders in verklärender Romantik als Kampf gegen religiöse Intoleranz und staatlichen Zentralismus geschildertes Wirken gegen die Inquisition entpuppt sich am Ende als pragmatische Machtpolitik. Seine Rivalität zu den Predigerbrüdern hatte nicht die Abschaffung der Inquisition, sondern die Einflussnahme auf sie zum Ziel. Denn nicht zuletzt war es auch der Graf von Toulouse, der von den Güterkonfiszierungen überführter Häretiker Profit geschlagen hatte. Zumindest in dieser Hinsicht war er ein Jahr vor seinem Tod von Erfolg gekrönt. Die Nachfolgeregelung von Paris zu Fall zu bringen war im dagegen nicht gelungen.

    Raimunds persönliche Einstellung zum katharischen Glauben war ähnlich der seines Vaters eher von Gleichgültigkeit geprägt. In seinem Gefolge waren Katharer ebenso anzutreffen wie Katholiken, aber wenn er es für seine Interessen opportun hielt hatte er sie fallen gelassen, wie beispielsweise der Fall des Montségur 1244, der freilich nicht zu den Domänen des Grafen gehörte, oder die Massenverbrennung von Berlaigas 1249 veranschaulichen, welche übrigens die katharische Gemeinde des Languedoc zum ersten großen Exodus in die Lombardei veranlasst hat. Der mit Raimund sympathisierende Guillaume de Puylaurens hatte in erster Linie die Katharer für den Fall des Hauses Toulouse verantwortlich gemacht und unter anderem damit ihre Verfolgung gerechtfertigt.

    Titel (genauer):
    Albigenserkreuzzug
    Gegengraf: Amaury de Montfort

    Mitte des 12. Jahrhunderts wurde die Grafschaft zu einem Zentrum der häretischen Sekte der Katharer (auch Albigenser genannt), und die Grafen verstrickten sich in den Jahren 1209 bis 1229 in den verheerenden Albigenserkreuzzug. Dabei wurden sie von Simon IV. de Montfort bekämpft, der sich in Toulouse ein eigenes Fürstentum schaffen wollte. Montforts Herrschaft über Toulouse wurde im Jahr 1215 auf dem vierten Laterankonzil durch eine päpstliche Belehnung begründet, aber nie von dem rechtmäßigen Grafen akzeptiert. Bis zum Jahr 1224 gelang es den Grafen, die Kreuzfahrer zu vertreiben, doch war das Land anschließend wirtschaftlich und militärisch so stark geschwächt, dass es der Militäraktion des Königs Ludwig VIII. von Frankreich (1226) nichts mehr entgegensetzen konnte.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Toulouse

    Familie/Ehepartner: Sancha von Aragón. Sancha (Tochter von Peter II. von Aragón, der Katholische und Königin von Aragonien Maria von Montpellier) wurde geboren in 1205; gestorben in 1206. [Familienblatt] [Familientafel]

    Raimund heiratete Sancha von Aragón in 1211, und geschieden in 1241. Sancha (Tochter von König Alfons II. (Raimund) von Aragón (von Barcelona) und Sancha von Kastilien) wurde geboren in 1186; gestorben in 1242. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 28. Gräfin Johanna von Toulouse (Raimundiner)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1220; gestorben am 20 Aug 1271 in Corneto, Siena.

    Raimund heiratete Margarete von Lusignan in 1243, und geschieden am 25 Sep 1245. Margarete (Tochter von Graf Hugo X. von Lusignan, der Braune und Gräfin Isabella von Angoulême) gestorben am 22 Okt 1288. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 19.  König Ferdinand III. von León (von Kastilien)König Ferdinand III. von León (von Kastilien) Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Alfons5, 8.Urraca4, 5.Alfons3, 3.Teresa2, 1.Jimena1) wurde geboren in 30 Jul od 05 Aug 1199 in Zamora; gestorben am 30 Mai 1252 in Sevilla.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königreich Kastilien; - König von Kastilien als Ferdinand II.
    • Titel (genauer): ab 1230, Königreich León; - König von Kastilien und León als Ferdinand III.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_III._(Kastilien) (Okt 2017)

    Ferdinand el Santo, genannt der Heilige (* 30. Juli oder 5. August 1199 in Zamora; † 30. Mai 1252 in Sevilla) war als Ferdinand II. König von Kastilien und ab 1230 als Ferdinand III. König von Kastilien und León.

    Leben
    Ferdinand wurde als Sohn des Königs Alfons IX. von León und Berenguela von Kastilien, Tochter Alfons' des Edlen von Kastilien, 1199 geboren. Nach dem Tod seines Onkels Heinrich I. wurde er 1217 König von Kastilien und nach dem Tod seines Vaters 1230 auch von León, das er neben Asturien und Galicien mit Kastilien zum unteilbaren, auf den ältesten Sohn vererblichen, Königreich vereinigte. Hierdurch wurde der Grundstein zur Größe Kastiliens und zur Befreiung von der maurischen Herrschaft in Spanien gelegt.
    Ferdinand gewann nach mehreren Siegen über die Mauren, besonders bei Jerez de la Guadiana 1233, der Einnahme Córdobas 1236, der Eroberung von Jaén 1246, Sevilla 1248, Cádiz 1250 und anderen Städten, allmählich die Kontrolle über weite Teile der Iberischen Halbinsel, die kastilische Herrschaft reichte bis an das südliche Meer heran.
    Nur das Königreich Granada blieb den Mauren, aber unter kastilischer Oberherrschaft. Die Folge war eine massenhafte Auswanderung der Mauren aus den von den Christen zurückeroberten Ländern; die Zurückbleibenden wurden auf harte Weise unterdrückt. Überhaupt war Ferdinand ein großer Feind jeder häretischen Meinung; er stiftete mehrere Bistümer, gründete den Dom von Toledo sowie die Universität Salamanca, erwarb sich um die Zivilgesetzgebung großes Verdienst durch den von seinem Sohn vollendeten Código de las Partidas und die romanische Übersetzung des für die Mauren von Córdoba geltenden Gesetzbuches und wurde für seine Verdienste um den katholischen Glauben 1671 von Papst Klemens X. kanonisiert.

    Titel (genauer):
    Das Königreich Kastilien (spanisch Reino de Castilla, lateinisch regnum Castellae) war eines der mittelalterlichen Königreiche der Iberischen Halbinsel. Es existierte als eigenständiges Königreich von 1065 bis 1230.
    Im 9. Jahrhundert war Kastilien noch eine Grafschaft im Osten des Königreichs Asturien und im 10. Jahrhundert eine Grafschaft im Königreich León. 1065 spaltete sich Kastilien vom Königreich León ab und wurde selbst ein Königreich. Zwischen 1072 und 1157 war das Königreich Kastilien wieder mit dem Königreich León vereinigt, danach wieder von ihm getrennt.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Kastilien

    Titel (genauer):
    Das im Nordwesten der Iberischen Halbinsel gelegene Königreich León wurde im Jahr 910 gegründet, als sich das Königreich Asturien nach dem Tod Alfons’ III. des Großen auflöste. Hauptstadt war die Stadt León.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_León

    Ferdinand heiratete Königin Beatrix von Schwaben, die Jüngere am 30 Nov 1219 in Burgos. Beatrix (Tochter von König Philipp von Schwaben (Staufer) und Irene (Maria) von Byzanz) wurde geboren in Mai/Jun 1205; gestorben am 5 Nov 1235 in Toro; wurde beigesetzt in Capilla Real in der Kathedrale von Sevilla. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 29. König Alfons X. von León (von Kastilien), der Weise  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 23 Nov 1221 in Toledo, Spanien; gestorben am 4 Apr 1284 in Sevilla.
    2. 30. Graf Manuel von Kastilien  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1234; gestorben am 25 Dez 1283 in Penafiel.

    Ferdinand heiratete Gräfin Johanna von Dammartin (von Ponthieu) am vor Aug 1237. Johanna (Tochter von Graf Simon von Dammartin (von Ponthieu) und Gräfin Marie von Ponthieu (von Montgommery)) gestorben in 1279. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 31. Graf Ferdinand von Aumale (Kastilien)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1260.
    2. 32. Eleonore von Kastilien  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1241; gestorben am 28 Nov 1290 in Harby, Nottinghamshire.

  3. 20.  Kaiserin Berenguela (Berengaria) von León (von Kastilien)Kaiserin Berenguela (Berengaria) von León (von Kastilien) Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Alfons5, 8.Urraca4, 5.Alfons3, 3.Teresa2, 1.Jimena1) wurde geboren in 1201; gestorben am 12 Apr 1237 in Konstantinopel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Kaiserin des lateinischen Reichs von Konstantinopel

    Notizen:

    Berenguela hatte mit Johann vier Kinder, eine Tochter und drei Söhne.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Berengaria_von_León

    Berengaria von León, oder auch Berenguela genannt (* 1201; † 12. April 1237 in Konstantinopel), war eine Kaiserin des lateinischen Reichs von Konstantinopel. Sie war eine Tochter des Königs Alfons IX. von León und der Königin Berenguela von Kastilien aus dem Haus Burgund-Ivrea, ihr Bruder war der später heiliggesprochene König Ferdinand III. von Kastilien-León.
    Berengaria wurde 1224 in Toledo mit dem deutlich älteren Johann von Brienne verheiratet, dem Ex-König von Jerusalem. Während ihr Ehemann in Italien gegen seinen Schwiegersohn, Kaiser Friedrich II., kämpfte lebte sie zeitweilig in Paris am Hof ihrer Tante, der Königin Blanka von Frankreich. Nachdem Johann 1229 von den lateinischen Baronen Griechenlands zu ihrem Kaiser gewählt worden war, reiste Berengaria mit ihm 1231 nach Konstantinopel wo sie in der Hagia Sophia gekrönt wurden.

    Gemäß einer Urkunde der Abtei Maubuisson starb Berengaria nur wenige Tage nach ihrem Mann. Ihre gemeinsamen Kinder waren:
    • Alfons von Akkon († 1270), der Marie d’Issoudun, Gräfin von Eu, heiratete und als Ehemann Graf von Eu wurde, darüber hinaus Großkämmerer von Frankreich;
    • Johann von Akkon († 1273), der 1258 Großmundschenk von Frankreich wurde;
    • Ludwig von Akkon († 1297), der Agnes von Beaumont heiratete und als ihr Ehemann Vizegraf von Beaumont wurde;
    • Maria († 1275), ∞ 1229/1234 mit Kaiser Balduin II. von Konstantinopel.


    Weblink
    • Berenguela de Castilia y León bei fmg.ac (englisch)

    Berenguela heiratete Johann von Brienne (von Jerusalem) in 1224 in Toledo, Spanien. Johann (Sohn von Graf Érard II. (Erhard) von Brienne und Agnes von Montfaucon (Mömpelgard)) wurde geboren in ca 1169 / 1174; gestorben am 23 Mrz 1237 in Konstantinopel; wurde beigesetzt in ? Kirche San Francesco von Assisi. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 33. Kaiserin Maria von Brienne  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Apr 1225 in Capua; gestorben in 1275; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.
    2. 34. Graf Alfons von Brienne  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1227; gestorben am 25 Aug 1270 in vor Tunis.

  4. 21.  Herzog Alfons de Molina (von León)Herzog Alfons de Molina (von León) Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Alfons5, 8.Urraca4, 5.Alfons3, 3.Teresa2, 1.Jimena1) wurde geboren in 1203; gestorben in 1272.

    Familie/Ehepartner: Teresa de Lara. Teresa (Tochter von Gonzalo Núñez de Lara) wurde geboren in 1246. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 35. Königin Maria de Molina  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1265; gestorben am 1 Jul 1321 in Valladolid, Spanien.

  5. 22.  König Sancho II. von PortugalKönig Sancho II. von Portugal Graphische Anzeige der Nachkommen (14.Alfons5, 9.Sancho4, 5.Alfons3, 3.Teresa2, 1.Jimena1) wurde geboren am 8 Sep 1207; gestorben am 4 Jan 1248.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1223 bis 1248, Königreich Portugal; König von Portugal -Haus Burgund- (1245 de facto abgesetzt und unter der Regentschaft seines Bruders, des späteren Alfons III.)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Sancho_II._(Portugal) (Aug 2023)

    Sancho II., genannt der Mönch (port. Dom Sancho II, o Capelo) (* 1207 oder 1209; † nach 3. Januar 1248 in Toledo)[1] war der vierte König von Portugal aus dem Hause Burgund. Er regierte von 1223 bis 1248.

    Er war der Sohn des portugiesischen Königs Alfons II. und seiner Frau Urraca von Kastilien. Als Sancho II. nach dem Tode seines Vaters am 25. März 1223 den Thron bestieg, befand sich das Land mitten in einem Kampf mit der katholischen Kirche, in den es die Politik Alfons II. geführt hatte. Sein Vater war exkommuniziert gestorben, über Portugal das Interdikt verhängt. Sancho II. arrangierte sich zunächst mit der Kirche, ließ den Erzbischof von Braga, den sein Vater des Landes verwiesen hatte, wieder zurückkehren und zahlte ihm eine hohe Entschädigung. Es gelang ihm, die östliche Algarve und das Alentejo von den Mauren zu erobern (Niederlage bei Elves 1226, Sieg bei Aimonte 1239).

    Gegen Ende seiner Regierungszeit verstrickte sich jedoch auch Sancho II. zunehmend in Machtkämpfe mit der Kirche, besonders mit den Bischöfen von Lissabon und Porto, die Rückhalt bei Papst Gregor IX. fanden. 1238 wurde auch Sancho II. exkommuniziert. Die Adelsopposition im Lande verbündete sich nun mit der Kirche und versuchte, den König durch seinen jüngeren Bruder, den späteren Alfons III., zu ersetzen.

    Nach 1240[1] heiratete Sancho die entfernt verwandte leonesischen Adlige Mécia Lópes de Haro, doch da die Ehe ohne päpstlichen Dispens geschlossen war, wurde sie 1245 oder 1246[1] durch die Kirche zwangsgeschieden. Man wollte dadurch verhindern, dass der König legitime Nachkommen in die Welt setzen konnte. Rückblickend war diese Furcht unbegründet, da das Paar kinderlos blieb.

    Im März 1245 oder 1246[1] klagte Papst Innozenz IV. in der Bulle „Inter alia desiderabilia“ den König schlimmster Vergehen an, am 24. Juli[1] erklärte er ihn in „Grandi non immerito“ zum „untauglichen Herrscher (rex inutilis)“ und Alfons III. zum „Verwalter und Verteidiger“ des Königreiches; damit war der König de facto abgesetzt. Sancho II. war allerdings nicht bereit, dies kampflos hinzunehmen, Portugal wurde deshalb in einen schweren Bürgerkrieg gestürzt. Sancho II. konnte sich bis 1247 mit seinen Anhängern halten, dann musste er nach Toledo ins Exil gehen, wo er schließlich verstarb.

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Könige_von_Portugal

    Gestorben:
    Seinen Beinamen der Mönch erhielt Sancho II., da er angeblich regelmäßig ein Mönchsgewand trug. In diesem, dem Habit der Franziskaner oder Augustiner ähnlichen Gewand soll er auch begraben worden sein.

    Familie/Ehepartner: Königin von Portugal Mécia Lópes de Haro. Mécia (Tochter von Lope Díaz II. de Haro) wurde geboren in cir 1215 in Bizkaia, Spanien; gestorben in cir 1270 in Palencia. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 23.  König Alfons III. von PortugalKönig Alfons III. von Portugal Graphische Anzeige der Nachkommen (14.Alfons5, 9.Sancho4, 5.Alfons3, 3.Teresa2, 1.Jimena1) wurde geboren am 5 Mai 1210 in Coimbra; gestorben am 16 Feb 1279 in Lissabon.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1248 bis 1279, Königreich Portugal; König von Portugal -Haus Burgund- (Bereits seit 1245 Regent für seinen de facto abgesetzten Bruder Sancho II.)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alfons_III._(Portugal) (Okt 2017)

    Alfons III. genannt der Wiederhersteller (port. Dom Afonso III, o Bolonhês) (* 5. Mai 1210 in Coimbra; † 16. Februar 1279 in Lissabon) war der fünfte König von Portugal aus dem Hause Burgund.

    Alfons III. wurde als jüngerer Sohn König Alfons II. und der Urraca von Kastilien geboren. Nach dem Tode seines Vaters übernahm zunächst sein älterer Bruder Sancho II. den portugiesischen Thron. Alfons ging deshalb an den französischen Königshof, wo seine Tante mütterlicherseits Blanka von Kastilien, die Witwe König Ludwigs VIII., als Regentin und Königsmutter einen großen Einfluss hatte.
    Durch Heirat mit Mathilde, einer geborenen Gräfin der Boulogne, erwarb er 1235 diese Grafschaft. Zu diesem Zeitpunkt befand sich Portugal gerade in einem schweren Konflikt zwischen König Sancho II. und der katholischen Kirche. Blanche von Kastilien sah eine Chance, Portugal, den traditionellen Alliierten des damaligen französischen Erbfeindes England, ins pro-französische Lager zu ziehen und unterstützte deshalb Alfons im Kampf gegen seinen Bruder. Sie erreichte, dass Papst Innozenz IVV. 1245 auf dem Konzil von Lyon Alfons zum Verwalter Portugals ernannte („cura et administratio generalis et libera“) und damit de facto die Absetzung Sanchos verfügte. Alfons begab sich nach Portugal. Nach einem Bürgerkrieg gelang es ihm, seinen Bruder zu besiegen und die Regentschaft über Portugal zu übernehmen. Nach dem Tod seines Bruders im Jahr 1248 bestieg er dann selbst den portugiesischen Thron.

    Alfons gelang 1250/1251 die Eroberung der Algarve. Damit war die Reconquista in Portugal abgeschlossen, die Mauren waren aus dem Land vertrieben. In der Folge förderte er weitblickend die Neubesiedlung der neueroberten Gebiete und die Landwirtschaft und genoss große Anhänglichkeit im Volk. 1256 verlegte er die Hauptstadt von Coimbra nach Lissabon.

    Von Matilde trennte er sich, da ihm diese nach zwei früh gestorbenen Söhnen keine Kinder mehr gebären konnte. Dies zog den Kirchenbann nach sich, da er seine zweite Frau, Beatrix von Kastilien, heiratete, bevor die erste Ehe annulliert worden war. Zwar konnte er sich aus dem Bann wieder lösen, der erneute Versuch die Rechte der Kirche zu beschneiden, zumindest deren massive Expansionsbestrebungen einzudämmen, führte aber zu großem Streit mit den Päpsten, die ihn neuerlich bannten und das Land mit dem Interdikt belegten.

    Titel (genauer):
    Alfons III., der jüngere Bruder des nun abgesetzten Königs, hatte viele Jahre am französischen Hof gelebt. Dort spielte seine Tante mütterlicherseits, Blanka von Kastilien, als Witwe König Ludwigs VIII. Regentin und Königsmutter, eine bedeutende Rolle. Durch Heirat erwarb Alfons III. die Grafschaft Boulogne. In dem Zerwürfnis seines älteren Bruders mit der Kirche sah Blanka von Kastilien die Möglichkeit, den französischen Einfluss auf der iberischen Halbinsel, wo Portugal, Aragón und León mehr England, dem großen Rivalen Frankreichs, zugewandt waren, auszubauen und unterstützte deshalb den Grafen von Boulogne gegen Alfons’ älteren Bruder Sancho. Es war vor allem ihrem Einfluss zu verdanken, dass der Papst auf dem Konzil von Lyon (1245) Alfons III. zum Administrator von Portugal – „cura et administratio generalis et libera“ – ernannte. Alfons III. begab sich nach Portugal. Es gelang ihm in einem längeren Bürgerkrieg seinen Bruder zu besiegen. Formell war Sancho II. allerdings nicht abgesetzt, Alfons III. bezeichnete sich deshalb auch nur als Regent und bestieg erst 1248 den Thron, als sein Bruder ohne Kinder starb, und der Thron ihm deshalb auf dem Wege der normalen Erbfolge zufiel.
    Alfons III. gelang 1250/51 die Eroberung der Algarve. Damit war die Reconquista in Portugal abgeschlossen, die Mauren waren aus dem Land vertrieben. Alfons verlegte 1256 die Hauptstadt von Coimbra nach Lissabon. Er trennte sich von seiner Ehefrau, da diese ihm nach zwei früh gestorbenen Söhnen keine Kinder mehr gebären konnte, wurde von der Kirche gebannt, da er seine zweite Frau heiratete, bevor die erste Ehe annulliert wurde, konnte sich jedoch wieder aus dem Bann lösen. Der erneute Versuch, die Rechte der Kirche zu beschneiden, zumindest deren massive Expansionsbestrebungen einzudämmen, führte zum großen Streit mit den Päpsten, die ihn wieder bannten und das Land mit dem Interdikt belegten. Er förderte die Besiedlung der eroberten Gebiete und die Landwirtschaft, genoss große Anhänglichkeit im Volk und stiftete 1259 das Kloster Santa Clara zu Santarém.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Portugal_unter_den_Burgunderherrschern (Aug 2023)

    Alfons heiratete Gräfin Mathilde von Dammartin (Haus Mello) in cir 1235. Mathilde (Tochter von Graf Rainald I. von Dammartin (Haus Mello) und Gräfin Ida von Elsass) gestorben in 1259. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Prinzessin Beatrix von Kastilien. Beatrix (Tochter von König Alfons X. von León (von Kastilien), der Weise und Prinzessin María Guillén de Guzmán) wurde geboren in 1242; gestorben am 27 Okt 1303. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 36. König Dionysius von Portugal  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 9 Okt 1261 in Lissabon; gestorben am 7 Jan 1325 in Santarém; wurde beigesetzt in Kloster Odivelas.
    2. 37. Herr Alfonso von Portugal  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 6/8 Feb 1263; gestorben am 2 Jan 1312.

    Familie/Ehepartner: Madragana. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Maria Peres de Enxara. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  7. 24.  Königin Eleonore (Leonor) von PortugalKönigin Eleonore (Leonor) von Portugal Graphische Anzeige der Nachkommen (14.Alfons5, 9.Sancho4, 5.Alfons3, 3.Teresa2, 1.Jimena1) wurde geboren in 1211; gestorben am 28 Aug 1231; wurde beigesetzt in St. Bendts Kirche, Ringsted.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Bei einer Geburt.
    • Titel (genauer): Königin von Dänemark durch Heirat

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Eleonore_von_Portugal_(1211–1231)

    Eleonore von Portugal (* 1211; † 28. August 1231) war eine portugiesische Infantin[1], die einzige Tochter des Königs Alfons II. von Portugal und dessen Gemahlin Urraca von Kastilien. Sie war Königin von Dänemark durch Heirat mit dem dänischen Junior-König Waldemar (Schleswig), Sohn von Waldemar II., im Jahr 1229.
    Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Bischof Gunner von Viborg hatte die Idee zu dieser Heirat, als Eleonores Tante Berengaria Waldemars Stiefmutter geworden war. Die Hochzeit fand am 24. Juni 1229 in Ribe statt. Am nächsten Tag erhielt Eleonore die südliche Hälfte der Insel Fünen als Morgengabe. Zwar nur Junior-Königin, war sie zu jener Zeit die einzige Königin in Dänemark; denn ihre Tante war acht Jahre zuvor gestorben und ihr Schwiegervater hatte nicht wieder geheiratet.
    Nur zwei Jahre später starb Eleonore bei einer Kindsgeburt am 28. August 1231. Nur drei Monate später wurde ihr Ehemann durch einen versehentlichen Schuss bei einem Jagdausflug getötet.
    Die Untersuchung von Eleonores Grab in der St.-Bendts-Kirche (Ringsted) ergab, dass sie an Knochentuberkulose gelitten hatte, was wohl zu ihrem frühen Tod beigetragen hat.[2][3] Am Fußende von Eleonores Grab fand man einen bleiernen Sarg mit den Knochen eines etwa sechs Monate alten Kindes mit Scrofulose. Also gebar Eleonore wahrscheinlich ein Kind, das sie um nur sechs Monate überlebte.[4]



    Einzelnachweise
    1 Portugal, Medieval Lands
    2 Herbert Reier: Heilkunde im mittelalterlichen Skandinavien. Seelenvorstellungen im Altnordischen, Bd. 1, S. 309. Universitätsbibliothek Kiel, 1976 (Habilitationsschrift 1949)
    3 Rüdiger Döhler, Loukas Konstantinou: Die Skelett-Tuberkulose – eine der ältesten Erkrankungen der Menschheit. Chirurgische Allgemeine, 16. Jahrgang, 10. Heft (2015), S. 556–558.
    4 Medieval Danish Families

    Eleonore heiratete Herzog Waldemar von Schleswig (von Dänemark) am 24 Jun 1229 in Ribe, Dänemark. Waldemar (Sohn von König Waldemar II. von Dänemark und Prinzessin Dagmar (Markéta) von Böhmen) wurde geboren in 1209; gestorben am 28 Nov 1231 in Refsnæs. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 25.  König Erik IV. von DänemarkKönig Erik IV. von Dänemark Graphische Anzeige der Nachkommen (16.Berengaria5, 9.Sancho4, 5.Alfons3, 3.Teresa2, 1.Jimena1) wurde geboren in 1216; gestorben am 10 Aug 1250 in Missunde.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Dänemark (ab 1241)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Erik_IV._(Dänemark) (Aug 2028)

    Erik IV. Plovpenning (= Pflugpfennig) (* 1216; † 10. August 1250 bei Missunde) war ein Sohn des dänischen Königs Waldemar II. und dessen Frau Berengaria von Portugal. Er war ab 1232 Mitkönig seines Vaters in Dänemark und ab 1241 alleiniger König zur großen Verärgerung seiner beiden Brüder Abel und Christoffer I., die Teilhabe an der Macht forderten. Zudem war Erik 1216–1232 Herzog von Schleswig.

    Konflikte
    Dies führte zu langwierigen Kriegen über viele Jahre, wobei Abel, Herzog in Schleswig, Unterstützung von seinen holsteinischen Schwägern erhielt. 1244 kam es anlässlich eines geplanten Kreuzzuges gegen Estland zu einem Vergleich, der aber nur von kurzer Dauer war.

    Um diese Kämpfe zu finanzieren, erhob Erik 1249 eine Steuer auf jeden Pflug, wovon er seinen Beinamen bekam. Das schien eine gerechte Steuer zu sein, da die Anzahl der Pflüge im Land in einem konstanten Verhältnis zum bearbeiteten Land stand. EEs handelte sich also eigentlich um eine flächenbezogene Grundsteuer, die sich an der Zahl der Pflüge orientierte. Zwar konnten alle den kleinen Betrag bezahlen, aber die ruppige Art, sie einzutreiben, erzeugte Unmut, so dass der König 1249 sogar vor aufgebrachten Bauern in Schonen fliehen musste.
    Außerdem stand er in Konflikt mit der Kirche in Dänemark. Er musste sich einen Brief vom Papst beschaffen, um die Bischöfe zwingen zu können, die von ihm bestimmten Priester an seinen Kirchen einzusetzen. Andererseits begann er, auf eigene Kosten für die Franziskaner ein Kloster in Roskilde zu bauen. Aber Krieg und Unfriede hinderten ihn an der Vollendung seiner Arbeit.

    Tod
    1250 gelang es ihm, den größten Teil von Abels südjütischen Herzogtum zu erobern, und er traf sich mit Abel für einen Vergleich. Nach diesem Treffen wurde er auf Geheiß seines Bruders am 10. August 1250[1][2] in der Nähe von Missunde ermordet. Nach einer Überlieferung wurde ihm auf einem Boot der Kopf abgeschlagen und sein Leib in der Schlei versenkt. Der aufgetauchte Leichnam wurde in Schleswig beigesetzt. 1258 wurden seine sterblichen Überreste in die St.-Bendts-Kirche in Ringsted überführt, wo er bestattet liegt. Über seinem Grab sind Fresken mit Szenen aus seinem Leben und von seinem Tod zu sehen.
    Wegen seiner Rom-Treue, die ihn 1239 sogar zum päpstlichen Favoriten für den deutschen Kaiserthron machte, und seiner Ermordung wurde er als Märtyrer und Heiliger verehrt, allerdings nicht kanonisiert.[3] Sein Gedenktag ist der 10. August.

    Gestorben:
    Ermordet, es wurde ihm auf einem Boot der Kopf abgeschlagen und sein Leib in der Schlei versenkt.

    Erik heiratete Judith von Sachsen (Askanier) am 17 Nov 1239. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 38. Sophia von Dänemark  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1286 in Königreich Dänemark.
    2. 39. Jutta von Dänemark  Graphische Anzeige der Nachkommen

  9. 26.  Sophia von DänemarkSophia von Dänemark Graphische Anzeige der Nachkommen (16.Berengaria5, 9.Sancho4, 5.Alfons3, 3.Teresa2, 1.Jimena1) wurde geboren in 1217; gestorben in 1247.

    Notizen:

    Sophia und Johann I. hatten fünf Kinder, vier Söhne und eine Tochter.

    Sophia heiratete Markgraf Johann I. von Brandenburg (Askanier) in 1230. Johann (Sohn von Albrecht II. von Brandenburg (Askanier) und Mathilde von Groitzsch) wurde geboren in cir 1213; gestorben am 4 Apt 1266. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 40. Helene von Brandenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1241/1242; gestorben in 1304; wurde beigesetzt in St.-Claren-Kloster in Weißenfels.
    2. 41. Markgraf Konrad I. von Brandenburg (Askanier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1240; gestorben in 1304; wurde beigesetzt in Kloster Chorin.

  10. 27.  König Christoph I. von DänemarkKönig Christoph I. von Dänemark Graphische Anzeige der Nachkommen (16.Berengaria5, 9.Sancho4, 5.Alfons3, 3.Teresa2, 1.Jimena1) wurde geboren in cir 1219; gestorben am 29 Mai 1259 in Ribe, Dänemark.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Vermutung: Mit einem vergifteten Abendmahlswein ermordet worden.
    • Titel (genauer): König von Dänemark (1252 bis 1259)
    • Ehrung: Dez 1252, Dom zu Lund

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Christoph_I._(Dänemark)

    Christoph I. meist Christoffer genannt, (* ca. 1219; † 29. Mai 1259 in Ribe) war von 1252 bis 1259 dänischer König.

    Vor der Krönung
    Christoffer war der jüngste von drei Söhnen von König Waldemar II. von Dänemark und dessen Frau Berengaria von Portugal. Er heiratete 1248 Margarete Sambiria, die Tochter Herzog Sambors II. von Pommerellen. Erik Plogpenning war 1232 bis 1250 an der Macht gewesen und auf Veranlassung von Abel ermordet worden. Als König Abel 1252 ermordet wurde, hielt sich dessen ältester Sohn Waldemar in Frankreich auf. Er wollte sich sofort nach Dänemark begeben, um die Nachfolge anzutreten, wurde aber vom Erzbischof in Köln bis 1253 festgehalten. Inzwischen ließ sich Christoffer Weihnachten 1252 im Dom zu Lund zum König krönen, was zu einem andauernden Streit zwischen den beiden Linien führte.

    Regentschaft
    Christoffer beantragte die Heiligsprechung Erik Plogpennings als Märtyrer mit dem Ziel, Abel und sein Geschlecht als Brudermörder aus der Thronfolge auszuschließen. Das gelang nicht, da die Anhänger Abels sich erfolgreich dagegen wehrten.
    Bald kam es zu einem schweren Konflikt mit seinem persönlichen Feind Erzbischof Jakob Erlandsen von Lund, der bizarre Züge annahm. Erlandsen stammte von mütterlicher Seite aus dem Hvidesgeschlecht, deren Mitglieder Anhänger Abels waren. Jakob Errlandsen, der 1253 vom Papst zum Erzbischof ernannt und Palmsonntag 1254 in sein Amt eingeführt worden war, war der Auffassung, dass das kirchliche Recht über dem weltlichen Recht stehe, so dass das weltliche Recht im Falle eines Widerspruchs zuum kirchlichen Recht weichen müsse. Damit war der Konflikt auf vielen Feldern vorbereitet: Ob der König die Mannen des Bischofs zum Kriegsdienst heranziehen könne (insbesondere im Krieg gegen die Anhänger der Abelssippe), ob der Bischof das Recht habe, Ortschaften zu gründen, ob der König überhaupt irgendeinen Einfluss auf die Wahl eines Bischofs habe usw. Der Bischof ließ keine Gelegenheit aus, den König herauszufordern. So ließ er das königliche Gestühl aus dem Dom in Lund entfernen.
    Als der König 1256 eine Reichsversammlung nach Nyborg einberief, berief der Erzbischof für dasselbe Datum eine Kirchensynode nach Vejle ein, wo Beschlüsse verabschiedet wurden, die direkt gegen den König gerichtet waren. Dazu gehörte auch der Beschluss, dass ausschließlich die dänischen Bischöfe das Recht haben sollten, den Thronfolger zu krönen, und dass Gewalt gegen einen Bischof mit einem Gottesdienstboykott im ganzen Land beantwortet werde. Der König antwortete 1257 mit einem offenen Brief an das Landsthing für Skåne in Lund, in welchem er den Erzbischof aller Rechte und Privilegien für verlustig erklärte. Daraufhin verbündete sich der Erzbischof offen mit Christoffers Feinden. Ein Zwist, den er zwischen Christoffer und Håkon von Norwegen anzettelte, wurde zwischen diesen allerdings alsbald friedlich beigelegt. Als neue Verbündete fand der Erzbischof den Grafen von Holstein, den Fürsten Jaromar II. von Rügen und Erik Abelsen, den jüngeren Sohn des verstorbenen Königs Abel, mit dem das Geschlecht Abels auf den Thron gebracht werden sollte. Der gemeinsame Angriff wurde aber von Christoffer zurückgeschlagen.
    Dieser wollte nun die Schwächung seines Gegners nutzen und seinen neunjährigen Sohn Erik zum Thronfolger krönen lassen. Das verweigerte der Erzbischof und verbot auch allen anderen Bischöfen, eine solche Krönung vorzunehmen, denn er favorisiertrte nach wie vor Erik Abelsen, den Sohn des Vorgängers, als rechtmäßigen Nachfolger. Das konnte der König nicht hinnehmen. Er ließ den Erzbischof 1259 gefangen nehmen und zu dessen Bruder Niels Erlandsen, Statthalter des Königs in Skåne, bringenn. Von dort wurde er gebunden, mit einem mit Fuchsschwänzen besetzten Narrenhut rückwärts auf dem Pferd sitzend zum Königshof Hagenskov auf Fünen in ein Verlies gebracht. Nach dieser öffentlichen Demütigung des Erzbischofs brachte nur der Bischof von Roskilde Peder Bang den Mut auf, den Beschluss von Vejle 1256 umzusetzen und das Interdikt auszusprechen, die Kirchen in Skåne und Sjælland zu schließen und alle, die an der Verhaftung des Erzbischofs beteiligt waren, mit dem Bann zu belegen. Der König beantwortete diese Maßnahme mit dem Befehl, die Kirchen zu öffnen, was er auch gewaltsam durchsetzte. Darauf floh Bischof Peder Bang nach Rügen. Von dort kam er bald mit einem neuen Aufgebot mit Fürst Jaromar und Erik Abelsen zurück und wütete grausam in Sjælland. Der König musste sich nach Jylland zurückziehen und Fürst Jaromar II. nahm Kopenhagen ein.
    König Christoffer starb unerwartet im Sommer 1259 in Ribe. Es hieß schon bald, er sei mit einem vergifteten Abendmahlswein des Abtes Arnfast vom Kloster Ryde ermordet worden. Seine Witwe führte seinen Kampf weiter und verhalf schließlich seinem Sohn auf den Thron.

    Nachkommen
    Von seinen Kindern sind bekannt:
    • Erik (* ca. 1249), der spätere König Erich V. Klipping
    • Waldemar, der als Kind starb
    • Niels, der ebenfalls im Kindesalter starb.
    • Mechtild
    • Margarete († 1306), ∞ Johann II. (Holstein-Kiel)
    • Ingeborg


    Siehe auch
    • Stammtafel der dänischen Könige
    Literatur
    • Eintrag in Dansk biografisk leksikon (dänisch)

    Ehrung:
    Krönung zum Dänischen König.

    Christoph heiratete Margarete Sambiria von Pommerellen in 1248. Margarete (Tochter von Herzog Sambor II. von Pommerellen und Mathilde (Mechthildis) von Mecklenburg) wurde geboren in cir 1230; gestorben am 1 Dez 1282 in Rostock; wurde beigesetzt in Münster, Doberan. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 42. König Erik V. von Dänemark, Klipping  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1249 in Schloss Ålholm bei Nysted; gestorben am 22 Nov 1286 in Findrup bei Viborg, Jütland; wurde beigesetzt in Dom zu Viborg.
    2. 43. Mathilde von Dänemark  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 1300.