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Graf Fulko IV. von Anjou-Château-Landon

Graf Fulko IV. von Anjou-Château-Landon

männlich 1043 - 1109  (66 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Graf Fulko IV. von Anjou-Château-LandonGraf Fulko IV. von Anjou-Château-Landon wurde geboren in 1043; gestorben am 14 Apr 1109.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Anjou und Tours (1068 bis zu seinem Tod)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Fulko_IV._(Anjou) (Nov 2018)

    Fulko IV. (franz.: Foulque, engl.: Fulk; * 1043; † 14. April 1109), genannt der Zänker (le Réchin) oder auch der Griesgram, war von 1068 bis zu seinem Tod ein Graf von Anjou und Tours, aus dem Haus Château-Landon. Er war der jüngere Sohn des Grafen Gottfried Ferréol von Gâtinais († 1042/45) und dessen Ehefrau Ermengarde von Anjou († 1076), Tochter des Grafen Fulko III. Nerra von Anjou († 1040).

    Gemeinsam mit seinem älteren Bruder Gottfried dem Bärtigen trat Fulko in den Dienst seines Onkels mütterlicherseits Graf Gottfried II. Martel von Anjou, von dem Fulko 1060 zu einem Ritter geschlagen wurde. Nachdem der Onkel wenig später starb, übernahm Gottfried der Bärtige dessen umfangreiches Erbe, Fulko betraute er mit der Regierung über die aquitanische Saintonge. Gemeinsam wehrten sie 1062 einen Angriff des Herzogs Wilhelm VIII. von Aquitanien auf dieses Gebiet ab.
    Bald lag Fulko im Streit mit seinem Bruder, der sich um den Besitz der bedeutenden Burg von Saumur entzündet hatte. Nachdem Gottfried 1067 exkommuniziert worden war, erhob sich Fulko gegen seinen Bruder und setzte ihn gefangen, musste ihn aber auf Druck der Kirche wieder freilassen. Die beiden Brüder begannen bald ihre Auseinandersetzung aufs Neue, und im Jahr darauf gelang es Fulko nach einem Kampf bei Brissac-Quincé ein weiteres Mal, seinen Bruder gefangen zu setzen, diesmal auf Dauer.

    Im Gegensatz zu seinen machtvollen Vorfahren war Fulkos Herrschaft wenig glanzvoll. Wesentliche Teile des Besitzes mussten aufgrund von Gottfrieds schwacher Regierung und dem folgenden Bruderkrieg aufgegeben werden: Die Saintonge ging an den Hererzog von Aquitanien verloren, ebenso das väterliche Gâtinais, welches an König Philipp I. abgetreten werden musste um ihn zu besänftigen. Weiterhin musste Fulko viel Kraft aufwenden, um die Herrschaft über seine eigenen Barone, die sich mehrmals gegen ihn erhoben, aufrechtzuerhalten. Zu ihnen gehörte auch Fulkos ältester Sohn Gottfried, der 1103 Angers einnahm und seinen Vater zwang, ihn an der Regentschaft zu beteiligen.
    Ein enges Bündnis ging Fulko mit den Herzögen der Bretagne im Kampf um die Vorherrschaft im Maine gegen die Herzöge der Normandie ein. Dort konnte er seinen Einfluss stärken, nachdem er 1069 den Grafen Hugo V. gegen Robert Kurzhose unterstützte und dabei 1071 ein erstes Mal La Flèche belagerte und 1072 Le Mans eroberte, im Gegenzug zog Roberts Vater Wilhelm der Eroberer mit einem Heer aus England über den Kanal und eroberte im März 1073 Le Mans zurück. 1076 unterstützte Fulko die Bretonen bei der Verteidigung von Dol gegen Wilhelm, der dort eine seiner wenigen Niederlagen hinnehmen musste. Im Maine belagerte Fulko 1081 La Flèche ein zweites Mal, wodurch er Wilhelm ein weiteres Mal über den Kanal nötigte. 1093 unterstützte Fulko den ihm nahestehenden Elias de La Flèche, der sich während der Abwesenheit Roberts Kurzhose im ersten Kreuzzug als Graf in Maine durchsetzen konnte.

    Im Jahr 1096 schrieb Fulko eine unvollständig gebliebene Geschichte des Anjou und seiner Herrscher (Fragmentum Historiae Andegavensis), wobei seine Autorschaft und die Authentizität des Werkes umstritten sind. Falls er es selbst schrieb, ist es eines der ersten mittelalterlichen historischen Werke, die von einem Laien geschrieben wurde.

    Fulko heiratete Hildegarde de Beaugency in cir 1068. Hildegarde (Tochter von Lancelin II. de Beaugency) gestorben in vor 1070. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Emengarde von Anjou-Château-Landon  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1068; gestorben am 1 Jun 1146 in Jerusalem; wurde beigesetzt in Abtei Redon.

    Fulko heiratete Ermengarde von Bourbon in Datum unbekannt, und geschieden. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 3. Gottfried IV. von Anjou-Château-Landon  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1073; gestorben am 19 Mai 1106.

    Familie/Ehepartner: Ermengarde von Châtelaillon. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: von Brienne. [Familienblatt] [Familientafel]

    Fulko heiratete Königin Bertrada von Montfort in 1089. Bertrada wurde geboren in cir 1060; gestorben am 1115 od 1116 in Abtei Hautes-Bruyères, Saint-Rémy-l’Honoré. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 4. Graf Fulko V. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1092; gestorben am 13 Nov 1143 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.


Generation: 2

  1. 2.  Emengarde von Anjou-Château-LandonEmengarde von Anjou-Château-Landon Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Fulko1) wurde geboren in 1068; gestorben am 1 Jun 1146 in Jerusalem; wurde beigesetzt in Abtei Redon.

    Emengarde heiratete Herzog Wilhelm VII. (IX.) Aquitanien Aquitanien (von Poitou) in 1089, und geschieden in 1092. Wilhelm (Sohn von Wilhelm VIII. (Guido Gottfried) von Poitou (von Burgund, von Aquitanien) (Ramnulfiden) und Hildegard von Burgund) wurde geboren am 22 Okt 1071; gestorben am 10 Feb 1126. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Alain IV. von Bretagne (Cornouaille). Alain (Sohn von Graf Hoël II. (V.) von Cornouaille und Havise (Hawisa) von der Bretagne) wurde geboren in 1072; gestorben in 1119. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 5. Herzog Conan III. von der Bretagne, der Dicke  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1095; gestorben am 17 Sep 1148.
    2. 6. Havise (Hedwig) von der Bretagne  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 7. Gottfried von der Bretagne  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1106 in Jerusalem.

  2. 3.  Gottfried IV. von Anjou-Château-LandonGottfried IV. von Anjou-Château-Landon Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Fulko1) wurde geboren in cir 1073; gestorben am 19 Mai 1106.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1103 bis 1106, Grafschaft Anjou; Graf von Anjou (Haus Château-Landon)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_IV._(Anjou) (Nov 2018)

    Gottfried IV. (* um 1073; † 19. Mai 1106), genannt Martel, war ein Erbgraf von Anjou. Er war der älteste Sohn des Grafen Fulko IV. des Zänkers und dessen zweiter Ehefrau, Ermengarde von Bourbon.

    Gottfried beteiligte sich an Aufständen der Vasallen Anjous gegen seinen unpopulären Vater. Unterstützt wurde er dabei von dem mit ihm befreundeten Elias de La Flèche, dem Gottfried im Kampf gegen die Normannen um das Maine beistand. 1103 nahm er Angers ein und zwang seinen Vater dazu, ihn an der Regentschaft zu beteiligen. 1106 starb Gottfried seinerseits bei der Belagerung der aufständischen Burg Carné, nachdem er von einem Giftpfeil getroffen wurde.
    Gottfried war verlobt mit der Erbin der Grafschaft Maine, Eremburge de La Flèche. Diese sollte später seinen Halbbruder Fulko den Jüngeren heiraten.

    Name:
    Erbgraf von Anjou

    Titel (genauer):
    Anjou ist der Name einer historischen Provinz Frankreichs mit der Hauptstadt Angers. Die Region liegt am unteren Tal der Loire und ist heute vor allem als Weinbaugebiet bekannt. Sie entspricht in ihrem Umfang im Wesentlichen dem heutigen Département Maine-et-Loire und dem nördlichen Teil des Départements Vienne (8975 km²).
    Das Wappen der Provinz entspricht dem der Herzöge von Anjou aus dem Haus Anjou-Valois.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Anjou (Sep 2023)


  3. 4.  Graf Fulko V. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem)Graf Fulko V. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Fulko1) wurde geboren in 1092; gestorben am 13 Nov 1143 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Anjou, Tours und Maine

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Fulko_(Jerusalem) (Okt 2017)

    Fulko von Jerusalem beziehungsweise Fulko V. von Anjou (franz.: Foulques; eng.: Fulk; * 1092; † 13. November 1143 in Akkon), genannt der Jüngere (le Jeune), war Graf von Anjou, Tours und Maine aus dem Haus Château-Landon. Von 1131 bis 1143 war er König des Kreuzfahrerstaates von Jerusalem. Er war der jüngste Sohn des Grafen Fulko IV. des Zänkers († 1109) und dessen fünfter Ehefrau Bertrada von Montfort, welche als Geliebte des Königs Philipp I. von Frankreich zu hohem politischen Einfluss gelangte.

    Graf von Anjou
    Fulko trat nach dem Tod seines Vaters 1109 dessen Erbe in Anjou und Tours an und unterwarf jene Vasallen, welche noch mehrmals gegen seinen unbeliebten Vater revoltiert hatten. Gegen seinen nördlichen Nachbarn, den Normannen Heinrich Beauclercc, führte er den seit Generationen andauernden Konflikt um die Grafschaft Maine fort, mit deren Erbin Fulko seit 1109 verheiratet war. Zu diesem Zweck suchte er ein enges Zusammengehen mit König Ludwig VI. den er in den Jahren 1116 bis 1118 gegen die aufständischen Barone der Île de France und Theobald II. von Blois-Champagne unterstützte.
    Zusammen unterstützten sie 1118 die revoltierenden Barone der Normandie sowie den Prätendenten Wilhelm Clito, gegen Heinrich Beauclerc. Nachdem dieser jedoch bis 1119 seine Herrschaft in der Normandie wiederherstellen und König Ludwig und Clito bei Brenneville (Brémule) schlagen konnte, wechselte Fulko die Seiten. Denn in seinem Bestreben, die Koalition seiner Gegner zu sprengen, war Heinrich bereit, ihm große Zugeständnisse zu machen. So verzichtete Heinrich zugunsten Fulkos auf jegliche Ansprüche auf das Maine, welches nun unumstritten Fulko gehören sollte. Die Grafschaften Anjou, Tours und Maine (zusammen auch Grand-Anjou genannt) ordnete Fulko einer straffen und effektiven Verwaltung unter, gemeinsam sollten sie den Kern des Angevinischen Reichs seiner Nachkommen bilden.
    Der zwischen Normannen und Angevinern geschlossene Friede wurde zudem durch die Hochzeit von Fulkos Tochter Alice (Isabelle) mit Heinrichs Erben William Ætheling gefestigt. Dieser Friede sollte auch den frühen Tod des Atheling nach dem Untergang des weißen Schiffs 1120 überdauern und mündete schließlich 1128 in den folgenschweren Ehebund der Erbtochter Heinrichs, Mathilde (Maud), mit Fulkos Erbsohn Gottfried.

    König von Jerusalem
    Schon 1120 besuchte Fulko ein erstes Mal das Heilige Land, wo er ein enger Freund des Ordens der Tempelritter wurde, den er nach seiner Rückkehr in Frankreich finanziell unterstützte.
    König Balduin II. von Jerusalem sandte im Jahr 1127 eine Gesandtschaft nach Frankreich, die dort nach einem geeigneten Ehemann für seine älteste Tochter und Erbin Melisende Ausschau halten sollte. Die Wahl fiel auf den verwitweten Grafen von Anjnjou. Nachdem man ihm die Krone von Jerusalem anbot, erklärte er sich bereit, aufs Neue und für immer in das Heilige Land zu ziehen und überließ sein geordnetes Erbe seinem ältesten Sohn. Die Heirat mit Melisende 1129 brachte ihm die Städte Akkon und Tyrus als Mitgift in die Ehe ein.
    1131 starb König Balduin II., und Fulko wurde gemeinsam mit seiner Frau am 14. September 1131 [1] zum König von Jerusalem gekrönt. Gleich zu Beginn seiner Herrschaft musste er sich gegen aufbegehrende Vasallen durchsetzen. Seine Schwägerin Alice versuchte die Herrschaft über das Fürstentum Antiochia zu gewinnen, doch Fulko konnte sich gegen ihren Mitstreiter Pons von Tripolis militärisch behaupten und sicherte sich die Herrschaft über Antiochia. Als Vormund der Fürstin Konstanze vermittelte er deren Ehe mit dem ebenfalls zugereisten Raimund von Poitiers. 1134 revoltierten der Graf von Jaffa, Hugo II. von Le Puiset, und der Fürst von Oultrejordain, Roman von Le Puy, gegen Fulko. Hugo verbündete sich dabei sogar mit Ägypten, doch konnte sich Fulko dennoch gegen ihn behaupten.
    Die größte Herausforderung für Fulko war das Erstarken des Atabegs Zengi von Mosul. 1137 wurde Fulko bei Barin geschlagen; er verbündete sich daraufhin mit dem Wesir von Damaskus, der ebenfalls von Zengi bedroht wurde, und war daraufhin in der LLage, die Festung Banias im Norden des Sees Genezareth zu erobern. Auch stärkte er sein Reich im Süden: Sein Mundschenk Paganus baute die Festung von Kerak, im Süden des Toten Meeres, und half den Kreuzrittern den Zugang zum Roten Meer zu öffnen. Im Südwesten ließ Fulko Blanche Garde, Ibelin und andere Festungen bauen, um die Macht der ägyptischen Burg von Askalon zu brechen.

    1137 und 1142 kam der byzantinische Kaiser Johannes II. Komnenos nach Syrien, um die byzantinische Herrschaft über die Kreuzfahrerstaaten zu erlangen. Johannes’ Ankunft wurde von Fulko ignoriert, der auch eine Einladung zurückwies, Johannes in Jerusalem zu treffen.

    Fulko starb am 13. November 1143 in Akkon an den Folgen eines Jagdunfalls und wurde in der Grabeskirche in Jerusalem bestattet. Da sein ältester Sohn aus zweiter Ehe noch unmündig war, übernahm seine Witwe Melisende die Regierung über das Kreuzfahrerkönigreich.

    Der Geschichtsschreiber Wilhelm von Tyrus beschreibt Fulko als fähigen Soldaten und Politiker, der sowohl das Königreich als auch die Kirche verteidigte und die Politik seiner Vorgänger Balduin I. und Balduin II. fortsetzte. Wilhelm spürte, dass Fulkos Hauptfehler seine Passivität gegenüber den Angriffen Zengis im Norden war, die im Fall Edessas im Jahr 1144 ihren Höhepunkt fanden.

    Fulko heiratete Gräfin Erembuge de La Flèche in vor 14 Apr 1109. Erembuge (Tochter von Hélie (Elias I.) de La Flèche (von Maine) und Mathilde von Château-du-Loir) gestorben am 14 Jan 1126. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 8. Gottfried V. von Anjou-Château-Landon  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 23 od 24 Aug 1113; gestorben am 7 Sep 1151 in Château-du-Loir.
    2. 9. Sibylle von Anjou-Château-Landon  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1112; gestorben in 1165 in Bethanien.

    Fulko heiratete Melisende von Jerusalem am 2 Jun 1129 in Jerusalem. Melisende (Tochter von König von Jerusalem Balduin II. von Bourcq (von Rethel) und Morphia (Morfia) von Melitene) wurde geboren in 1105; gestorben am 1 Sep 1161; wurde beigesetzt in Abtei zu St. Maria Josaphat, im Tal von Josaphat außerhalb von Jerusalem. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 10. König Balduin III. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1130; gestorben am 10 Feb 1162.
    2. 11. Amalrich I. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1136; gestorben am 11 Jul 1174 in Jerusalem.


Generation: 3

  1. 5.  Herzog Conan III. von der Bretagne, der Dicke Herzog Conan III. von der Bretagne, der Dicke Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Emengarde2, 1.Fulko1) wurde geboren in 1095; gestorben am 17 Sep 1148.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Nantes; Graf von Nantes https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Nantes
    • Titel (genauer): 1102-1148, Bretagne; Herzog von Bretagne https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_der_Bretagne

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Conan_III._(Bretagne)

    Conan III. (* 1095; † 17. September 1148), genannt der Dicke (le Gros), war Herzog von Bretagne und Graf von Nantes. Er war der Sohn von Herzog Alain IV. (Haus Cornouaille) und Ermengarde von Anjou.

    Er folgte seinem Vater, als dieser 1112 abdankte. In der Sicherheit einer Allianz mit dem Kapetinger Ludwig VI., dem König von Frankreich, der ihn vor Überraschungen aus dem Osten schützte, nahm er den Kampf gegen die Feudalherren auf, wodurch er dem Land große Fortschritte bei der Erhaltung des Landfriedens brachte. Umgekehrt vereinigte er seine Armee mit der Ludwigs VI. in dessen Kampf gegen Heinrich I., den König von England, obwohl er mit einer unehelichen Tochter Heinrichs, Mathilde († nach 1128), verheiratet war.

    Nachfahren und Erbfolgestreit

    Mit Mathilde hatte er drei Kinder:
    • Hoël († 1156), Graf von Nantes;
    • Berthe († 1158/64), ∞ I) Alain „der Schwarze“ von Penthièvre, Herr von Richmond, ∞ II) Odo († 1170), Vizegraf von Porhoët;
    • Konstanze († 1148), ∞ Gottfried III., Herr von Mayenne († 1169).

    Auf dem Sterbebett enterbte er seinen Sohn Hoël im Hinblick auf das Herzogtum Bretagne. Hoël musste sich mit der Grafschaft Nantes begnügen. Statt Seiner erkannte er als Erben seinen Enkel Conan IV. an, den Sohn seiner Tochter Berthe aus deren erster Ehe mit Alain von Penthièvre, der unter der Vormundschaft von Odo von Porhoët, dem zweiten Gatten Berthes, stand. Uneinigkeiten über diese Nachfolgeregelung mündeten in einen Bürgerkrieg, der die Bretagne 50 Jahre lang verheerte.


    Literatur
    • Patrick André u. a. (Hrsg.): Dictionnaire d'histoire de Bretagne. Skol Vreizh, Morlaix 2008, ISBN 978-2-915623-45-1.
    • André Chédeville, Noël-Yves Tonnerre: La Bretagne féodale. XIe-XIIIe siècle (= Université.). Ouest-France, Rennes 1987, ISBN 2-7373-0014-2.
    • Arthur de La Borderie, Barthélemy Pocquet: Histoire de la Bretagne. 6 Bände. Editions régionales de l'Ouest u. a., Mayenne 1998, ISBN 2-85554-089-5.
    • Arthur de La Borderie (Hrsg.): Recueil d'actes inédits des Ducs et princes de Bretagne. (XIe, XIIe, XIIIe siècles). Catel, Rennes 1888, (Digitalisat).
    • Arthur de La Borderie (Hrsg.): Nouveau recueil d'actes inédits des ducs et princes de Bretagne XIIIe et XIVe siècles. Prost, Rennes 1902, (Digitalisat).
    Weblinks
    • Conan de Bretagne bei fmg.ac (englisch)

    Familie/Ehepartner: Mathilde (Maud) von England. Mathilde (Tochter von König Heinrich I. (Henry Beauclerc) von England) gestorben in nach 1128. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 12. Graf Hoël von der Bretagne  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1156.
    2. 13. Bertha von Cornouaille (von Bretagne)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 14. Konstanze (Constance) von Bretagne  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1148.

  2. 6.  Havise (Hedwig) von der BretagneHavise (Hedwig) von der Bretagne Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Emengarde2, 1.Fulko1)

    Havise heiratete Graf Balduin VII. von Flandern (von Jerusalem), mit dem Beil in 1105. Balduin (Sohn von Graf Robert II. von Flandern (von Jerusalem) und Klementina (Clémence) von Burgund) wurde geboren in 1093; gestorben am 17 Jan 1119 in Rousselaere. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Vizegraf Gottfried (Geoffroy) von Porhoët (Haus Rohan). Gottfried (Sohn von Vizegraf Odo I. (Eudon) von Porhoët (Haus Rohan) und Emma de Léon) wurde geboren in 1082; gestorben in 1141. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 15. Vizegraf Odo II. (Eudon) von Porhoët (Haus Rohan)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1170.

  3. 7.  Gottfried von der BretagneGottfried von der Bretagne Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Emengarde2, 1.Fulko1) gestorben in 1106 in Jerusalem.

  4. 8.  Gottfried V. von Anjou-Château-LandonGottfried V. von Anjou-Château-Landon Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Fulko2, 1.Fulko1) wurde geboren in 23 od 24 Aug 1113; gestorben am 7 Sep 1151 in Château-du-Loir.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Anjou, Tours und Maine (Grand-Anjou) (von 1129 bis zu seinem Tod)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_V._(Anjou) (Sep 2018)

    Gottfried V. (franz.: Geoffroy, engl.: Geoffrey; * 23./24. August 1113[2][3]; † 7. September 1151 in Château-du-Loir), genannt der Schöne (le Bel) oder Plantagenet, war von 1129 bis zu seinem Tod ein Graf von Anjou, Tours und Maine (Grand-Anjou) aus dem Haus Château-Landon. Er war der älteste Sohn des Grafen Fulko V. des Jüngeren († 1144) und dessen erster Ehefrau Eremburge de La Flèche († 1126), Erbin der Grafschaft Maine.

    Nachdem sein Vater sich 1129 dazu entschlossen hatte, für immer in das heilige Land zu ziehen, übernahm Gottfried dessen umfangreiches Erbe. In den ersten Jahren seiner Herrschaft musste er sich gegen unbotmäßige Vasallen behaupten und belagerte dabei Mirebeau und L’Île-Bouchard. 1132 traf sich Gottfried in Tours mit Papst Innozenz II., womit er diesen auch als rechtmäßiges Oberhaupt der Kirche anerkannte; zuvor hatte er den Gegenpapst Anaklet II. unterstützt.
    Bereits im Jahr 1129 vollzog Gottfried als knapp 16-Jähriger die folgenschwere Ehe mit der „Kaiserin“ Matilda, der Witwe des Kaisers Heinrich V. und Erbtochter von König Heinrich I. Beauclerc von England, von dem Gottfried zu diesem Anlass auch zum Ritter geschlagen wurde. Diese Ehe fand unter den anglo-normannischen Baronen keine ungeteilte Zustimmung, waren die Angeviner doch generationenlange Rivalen der Normannen in Westfrankreich. Deshalb unterstützten die Barone nach dem Tod dedes alten Königs 1135 den Cousin Matildas, Stephan von Blois, der sich der Throne Englands und der Normandie bemächtigen konnte. Gottfried und seine Frau nahmen den Kampf gegen Stephan auf, der in den englischen Bürgerkrieg (The Anarchy) mündetete. Mathilde und ihr Halbbruder Robert of Gloucester führten den Kampf ab September 1139 in England. Nachdem diese in der Schlacht von Lincoln (1141) Stephan gefangen nehmen konnten, wurde Matilda zur Herrin Englands proklamiert. Der Krieg sollte dennoch weitergehen, nachdem sie im November 1141 genötigt war, Stephan im Austausch für ihren Bruder wieder frei zu lassen.

    1142 wurde Gottfried von seiner Frau nach England gerufen, die dort in Oxford von Stephan belagert wurde, doch er weigerte sich, da er seine militärischen Anstrengungen auf die Normandie konzentrieren wollte. Am 19. Januar 1144 eroberte Gottfrieied Rouen und konnte als Herzog der Normandie inthronisiert werden. In den darauffolgenden Jahren stabilisierte Gottfried seine Herrschaft in der Normandie. 1145 warf er eine Revolte seines Bruders Elias nieder und ließ ihn in den Kerker sperren. In England aber konnte sich Mathilde nicht mehr halten, gab ihre Ansprüche gegen Stephan auf und verließ im März 1148 die Insel. Die Machtübernahme Gottfrieds in der Normandie führte ihn in einen direkten Gegensatz zu König Ludwig VII. von Fraankreich, der seinem Machtzuwachs mit Misstrauen begegnete. Gottfried belagerte 1150 die Burg Montreuil-Bellay, die vom königlichen Seneschall des Poitou verteidigt wurde. Darauf verbündete sich König Ludwig mit Eustach IV. von Boulogne, dem Sohn König Stephans und vormaligen Herzog der Normandie, die im Frühjahr 1151 in die Normandie vordrangen und Arques und Séez belagerten. Eine Erkrankung des französischen Königs im August 1151 zwang diesen zur Beendigung des Kampfes und zum Rückzug aus der Normandie.

    Zur Beilegung des Konflikts reiste Gottfried mit seinem ältesten Sohn Heinrich im September 1151 nach Paris und überzeugte dort König Ludwig VII. vom Anrecht des Hauses Anjou auf die Normandie, worauf der junge Heinrich dem französischen König den Lehnseid für die Normandie leistete. In Paris trafen sie auch auf die Königin Eleonore von Aquitanien, die sich im folgenden Jahr von ihrem Gemahl trennen und Heinrich heiraten sollte.
    Auf der Rückreise in sein Stammland wurde Gottfried plötzlich krank und starb überraschend 25 km südöstlich von Le Mans. Er wurde in der Kathedrale St. Julien beigesetzt.

    Plantagenet
    Der angevinische Chronist Jean de Marmoutier beschrieb Gottfried als großen Krieger, gutaussehend, rothaarig und lebensfroh, was seinen weniger bekannten Beinamen „der Schöne“ erklärt. Der anglo-normannische Chronist Radulfus de Diceto hingegen wies ihm einen kalten und eigennützigen Charakter zu.
    Der Nachwelt ist Gottfried vor allem unter seinem zweiten zeitgenössischen Beinamen Plantagenet bekannt, der sowohl von seinem Biographen Jean de Marmoutier als auch von dem Dichter Wace im Roman de Rou verwendet wurde.[4] Dieser geht auf seinne Angewohnheit zurück, einen Ginsterzweig (lat.: planta genista; franz.: [plante] genêt) als Helmzier zu tragen und sollte sich ab dem 15. Jahrhundert rückwirkend auf alle seine Nachkommen als Dynastiename durchsetzen. Verbunden mit diesem Namen ist besonders die Ära des sogenannten „angevinischen Reichs“ (Reich von Anjou), welches unter Gottfrieds Sohn und Enkelsöhnen eine bedeutende historische Rolle in Westeuropa einnahm, und die damit einhergehende Zäsur des Verhältnisses der Angeviner zum Königtum der Kapetinger. Waren Gottfried und seine Vorfahren noch weitestgehend loyale Vasallen der französischen Könige, sollten seine Nachkommen zu deren ärgsten Rivalen avancieren.

    Hauptquelle zum Leben des Grafen Gottfried Plantangenet ist die ihm gewidmete Biographie Historia Gaufredi ducis Normannorum des Jean de Marmoutier, die zwischen den Jahren 1170 und 1180 verfasst wurde. Weiterhin ist die vom gleichen Autor überarbeitete Fassung der Gesta Consulum Andegavorum zu nennen. Beide Werke wurden von Louis Halphen und René Poupardin veröffentlicht.

    Gottfried heiratete Kaiserin Matilda von England am 17 Jun 1128 in Le Mans. Matilda (Tochter von König Heinrich I. (Henry Beauclerc) von England und Königin Matilda (Edith) von England (von Schottland)) wurde geboren am 7 Feb 1102; gestorben am 10 Sep 1167 in Rouen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 16. Graf Hamelin von Warenne (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1129; gestorben am 7 Mai 1202.

  5. 9.  Sibylle von Anjou-Château-LandonSibylle von Anjou-Château-Landon Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Fulko2, 1.Fulko1) wurde geboren in cir 1112; gestorben in 1165 in Bethanien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Flandern; Gräfin von Flandern durch Heirat

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Sibylle_von_Anjou (Okt 2017)

    Sibylle von Anjou (* um 1112; † 1165 in Bethanien) war eine französische Adlige und durch Ehe Gräfin von Flandern.

    Sie war eine Tochter des Grafen Fulko V. von Anjou aus seiner ersten Ehe mit Ermengard von Maine.

    1123 heiratete sie Wilhelm Clito, Sohn des Robert Kurzhose, Herzog der Normandie. Sibylle brachte die Grafschaft Maine in die Ehe, die 1124 aus Gründen der Blutsverwandtschaft annulliert wurde. Die Annullierung wurde von Papst Honorius II. auf Geheiß von König Heinrich I., Wilhelms Onkel, durchgeführt. Fulko stellte sich dagegen und stimmte nicht zu bis Honorius ihn exkommunizierte und ein Interdikt über Anjou legte. Sibylle begleitete daraufhin ihren verwitweten Vater ins Heilige Land, wo er Melisende, die Erbin des Königreiches Jerusalem, heiratete und 1131 selbst dort König wurde. 1139 heiratete sie Dietrich von Elsass, den neuen Grafen von Flandern, der auf seiner ersten Wallfahrt ins Heilige Land war.[1]
    Sie kehrte mit ihrem Ehemann nach Flandern zurück. Während 1147 bis 1150 Dietrich auf dem Zweiten Kreuzzug war, regierte die schwangere Sibylle das Land. Balduin IV., Graf von Hennegau nahm die Gelegenheit wahr und griff Flandern an, aber Sibylle schlug zurück und fiel plündernd ins Hennegau ein. Im Gegenzug verwüstete Balduin Artois. 1151 schloss Balduin schließlich Frieden mit Dietrich, als dieser zurückgekehrt war.

    1157 reiste Sibylle mit Dietrich auf seiner dritten Wallfahrt, wollte aber nach der Ankunft in Jerusalem nicht mit ihrem Mann zurückkehren. Sie wurde eine Nonne im Konvent von St. Lazarus in Bethanien, wo ihre Stieftante, Ioveta von Bethanien, ÄÄbtissin war. Ioveta und Sibylle unterstützten ihre Stiefmutter, Königin Melisende, und beeinflussten die Kirche. Insbesondere nach Melisendes Tod erlangte sie als Halbschwester der Könige Balduin III. und Amalrich I. eine einflussreiche Position in der Jerusalemer Königsfamilie.[2] Sibylle starb 1165 in Bethanien.

    Sibylle heiratete Wilhelm I. Clito von Flandern (von der Normandie) in 1123, und geschieden in 1124. Wilhelm (Sohn von Herzog Robert von England (von der Normandie), Kurzhose und Sybilla von Brindisi) wurde geboren am 25 Okt 1102; gestorben am 28 Jul 1128 in bei Aalst. [Familienblatt] [Familientafel]

    Sibylle heiratete Graf Dietrich von Elsass (von Flandern) in 1134. Dietrich (Sohn von Herzog Dietrich II. von Oberlothringen (Haus Châtenois) und Gertrude von Flandern) wurde geboren in cir 1099; gestorben am 4 Feb 1168; wurde beigesetzt in Abtei von Watten, zwischen Saint-Omer und Gravelines. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 17. Graf Philipp I. von Flandern (von Elsass)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 1 Jun 1191 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.
    2. 18. Graf Matthäus von Elsass (von Flandern)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1137; gestorben am 25 Jul 1173 in Normandie.
    3. 19. Gräfin Margarete I. von Elsass (von Flandern)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1145; gestorben am 15 Nov 1194 in Schloss Male bei Brügge; wurde beigesetzt in Kirche Sainte-Waudru in Mons.

  6. 10.  König Balduin III. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem)König Balduin III. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Fulko2, 1.Fulko1) wurde geboren in 1130; gestorben am 10 Feb 1162.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab 1143, Königreich Jerusalem; König von Jerusalem

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_III._(Jerusalem) (Okt 2017)

    Zu Beginn seiner Herrschaft versuchte das Byzantinische Reich, seinen Einfluss im Fürstentum Antiochia zu erhöhen, Zengi von Mosul und Aleppo fiel in der Grafschaft Edessa ein: Balduins Regierung stellt den Beginn des Niedergang des Königreichs dar.

    1144 ging Edessa an Zengi verloren. Der Fall der Stadt führte zum Zweiten Kreuzzug, dessen Teilnehmer 1147 im Nahen Osten ankamen. Balduin und die Anführer dieses Kreuzzugs, der deutsche König Konrad III. und der französischen König Ludwig VII., verabredeten 1148 einen Angriff auf Damaskus, obwohl Damaskus ein Verbündeter der Christen gegen Zengi war (den anzugreifen aber nicht opportun erschien). Die Belagerung der Stadt misslang und der Kreuzzug wurde abgebrochen. Das Unternehmen erwies sich im Nachhinein sogar als kontraproduktiv, weil Damaskus daraufhin seine Feindschaft zu Zengis Nachfolger in Aleppo, Nur ad-Din, aufgab und später, 1154, sogar unter dessen Herrschaft geriet.

    Im Juni 1149 fiel Raimund, der Ehemann der Fürstin Konstanze von Antiochia in einer Schlacht gegen Nur ad-Din, woraufhin Balduin III. als Regent nach Antiochia ging. Er versuchte, den Waffenstillstand mit Damaskus zu erneuern, verlor aber gleichzeitig die letzten Reste der Grafschaft Edessa, die Festung Turbessel, die 1149 an den byzantinischen Kaiser Manuel I. Komnenos verkauft wurde und 1151 von Nur ad-Din erobert wurde.
    1152 strebte Balduin III. danach, seine Mutter als Mitregentin abzulösen und die volle Herrschaft über Jerusalem zu erlangen. Melisende war aber nicht gewillt, die Macht abzugeben, so dass Balduin daranging, sich als alleiniger König erneut krönnen zu lassen. Obwohl sich dieser Plan als undurchführbar erwies, trug Balduin seine Krone öffentlich in der Grabeskirche als Symbol seiner alleinigen Herrschaft. In der folgenden politischen Auseinandersetzung stimmte Balduin einer Reichsteilung zu, Jerusalem und Nablus für seine Mutter, Akkon und Tyrus für ihn, obwohl ihn diese Lösung nicht zufriedenstellte. Er zog die Jerusalemer Adligen auf seine Seite und gewann die Stadt nach einigen Kämpfen für sich zurück.
    Kurz darauf wurde er erneut nach Antiochia gerufen, weil er dort als Regent benötigt wurde. Im gleichen Jahr übernahm er auch in der Grafschaft Tripolis die Regentschaft, nachdem der dortige Graf Raimund II. ermordet worden war. Nach seiner Rückckkehr nach Jerusalem schlug er die Seldschuken in einer Schlacht und belagerte im Frühjahr 1153 Askalon, die letzte Festung der ägyptischen Fatimiden im Land. Anders als im Jahr 1099, als die Kreuzfahrer an der Stadt scheiterten, gelang ihm nach siebenmonatiger Belagerung nun die Eroberung und damit auch die Sicherung der Grenze gegenüber dem westlichen Nachbarn.
    1156 musste Balduin einem Vertrag mit Nur ad-Din zustimmen. Dennoch eroberte er im Winter von 1157 auf 1158 Harim, das früher zu Antiochia gehört hatte, und schlug wenige Monate später Nur ad-Din selbst. Im gleichen Jahr heiratete er Theodora, eine Nichte des Kaisers Manuel I. und traf sich mit ihm 1159 in Antiochia. Später im Jahr wurde er ein weiteres Mal Regent in Antiochia, nachdem Rainald von Chatillon, Konstanzes zweiter Ehemann, während einer Schlacht in Gefangenschaft geraten war.

    Während eines Aufenthalts in Tripolis erkrankte Balduin schwer. Er begab sich nach Beirut, wo er am 10. Februar 1162 starb.[1] Laut Wilhelm von Tyrus glaubte man, Barac, der Leibarzt Raimunds III. von Tripolis, der ihn zunächst behandelte, habe ihn vergiftet.[2] Da er keine Kinder hinterließ, trat sein Bruder Amalrich I. seine Nachfolge an.

    Balduin III. war der erste König von Jerusalem, der im Land geboren war, seine drei Vorgänger waren Immigranten aus Europa gewesen. Auch anders als diese war er nicht in kirchliche Streitigkeiten verwickelt und konnte sich somit alleine auf das Königreich konzentrieren.

    Wilhelm von Tyrus schreibt, dass Balduin seine knappe Freizeit mit dem Lesen historischer Schriften verbrachte und auch gut im jus consuetudinarium des Königreichs bewandert war, das später von Juristen wie Johann von Ibelin und Philipp von Novara als „die Assisen von Jerusalem“ zusammengestellt wurde. Er wurde von seinen Untertanen und auch von Nur ad-Din respektiert, der bei Balduins Tod bemerkte: „Die Franken haben einen Fürsten verloren, wie die Welt jetzt keinen mehr hat“. Cinnamus und Ibn al-Athir schrieben über Balduin aus byzantinischer und muslimischer Sicht.

    Geburt:
    Er war der ältere Sohn von König Fulko und Königin Melisende. Da er beim Tod seines Vaters erst 13 Jahre alt war, trat er seine Regierung unter der Regentschaft seiner Mutter an, die bis 1152 dauerte.

    Titel (genauer):
    Königreich Jerusalem Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort
    König von Jerusalem
    Das Königreich Jerusalem war einer der vier Kreuzfahrerstaaten im Heiligen Land. Es bestand von 1099 bis 1291.
    Das Königreich Jerusalem entstand nach der Eroberung Jerusalems durch das Heer des ersten Kreuzzugs am 15. Juli 1099. Als Herrscher kamen unter den zum Bleiben bereiten Führern Raimund von Toulouse und Gottfried von Bouillon in Frage. Raimund lehnte die zuerst ihm angetragene Königskrone mit der Begründung ab, in der Stadt, in welcher Jesus Christus die Dornenkrone getragen habe, wolle er nicht die Königskrone tragen. Auch Gottfried lehnte eine Krönung ab, erklärte sich jedoch bereit, dennoch die Herrschaft zu übernehmen.

    "Kurze Zeit später übernahm Balduin III. persönlich die Herrschaft, obwohl seine Mutter erfolglos versuchte, die Kontrolle über das Reich zu behalten. Wie seine Vorgänger, so war auch Balduin III. ein fähiger König. Er eroberte Askalon nach langer Belagerung 1153 von den Fatimiden, den letzten ägyptischen Außenposten an der palästinensischen Küste. Gleichzeitig wurde aber die Situation der Kreuzfahrer kritisch, als Nur ad-Din Damaskus eroberte und damit das ganze muslimische Syrien unter seine Herrschaft brachte."
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Jerusalem

    Balduin heiratete Theodora Kalusina Komnena (Byzanz, Komnenen) in 1158. Theodora (Tochter von Prinz Isaak Komnenos (Byzanz, Komnenen) und Irene Diplosynadene) wurde geboren am 1145 oder 1146 in Konstantinopel ?; gestorben in nach 1185. [Familienblatt] [Familientafel]


  7. 11.  Amalrich I. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem)Amalrich I. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Fulko2, 1.Fulko1) wurde geboren in 1136; gestorben am 11 Jul 1174 in Jerusalem.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1162 bis 1174, Königreich Jerusalem; König von Jerusalem

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Amalrich_I._(Jerusalem) (Apr 2018)

    Amalrich I. (auch Amaury oder Aimery; * 1136; † 11. Juli 1174 in Jerusalem) aus dem Haus Château-Landon war König von Jerusalem von 1162 bis 1174. Er war der Sohn von König Fulko und Königin Melisende und der Bruder von König Balduin III.
    1151 belehnte ihn sein Bruder mit der Grafschaft Jaffa, die 1153 nach einer erfolgreichen Belagerung um die von Balduin III. eroberte Festungsstadt Askalon zur „Grafschaft Jaffa und Askalon“ erweitert wurde.

    Nach dem kinderlosen Tod Balduins III. wurde Amalrich am 18. Februar 1162[1] vom Patriarchen von Jerusalem, Amalrich von Nesle, zum König von Jerusalem gekrönt. Seine Regierung konzentrierte sich auf Ägypten. Sowohl er als auch Nur ad-Din, Herrscher von Damaskus und Aleppo, strebten nach der Oberhoheit über das Reich der Fatimiden: die Kreuzfahrer wollten die Eroberung des Landes seit Balduin I., und sogar Gottfried von Bouillon hatte die Abtretung Jerusalems an den Lateinischen Patriaiarchen von Jerusalem versprochen, falls ihm die Eroberung Kairos gelänge. Die Unterwerfung Askalons durch Balduin III. 1153 machte einen Feldzug gegen Ägypten realisierbar, und die Tempelritter begannen damit, Karten mit möglichen Invasionswegen anzulegen.

    Andererseits wollte auch Nur ad-Din Ägypten besitzen, zum einen als wichtige wirtschaftliche Ressource, zum anderen, weil er so das Königreich Jerusalem einkreisen konnte. Fünf Jahre lang kämpften Amalrich und Schirkuh, Nur ad-Dins Stellvertreter, um den Besitz Ägyptens. 1164, 1167 und 1168 fiel Amalrich ohne Erfolg in Ägypten ein; der dritte Feldzug war eine kombinierte Land- und Seeoperation mit Unterstützung durch den byzantinischen Kaiser Manuel I., dessen Feldherr Andronikos Kontostephanos aber bei Damiette geschlagen wurde. Der Krieg endete, als Schirkuhs Neffe Saladin sich zunächst selbst zum Wesir und 1171, nach dem Tod des fatimidischen Kalifen, zum Sultan machte.
    Amalrich erkannte die Gefahr für sein Königreich und sandte 1169, 1171 und 1173 Botschafter nach Westeuropa, um Hilfe zu erbitten. Bei seinem ersten Angriff 1170 eroberte Saladin Eilat am Roten Meer, wandte sich dann aber gegen Nur ad-Din, der Saladins Macht einzuschränken versuchte. Sowohl Amalrich als auch Nur ad-Din starben 1174. Saladin übernahm nun die Macht auch in Syrien, und eine Reihe von schwachen Königen in Jerusalem sollte ihm schließlich die Zerstörung des Königreichs ermöglichen.

    Amalrich I., der zweite in Palästina geborene König von Jerusalem, war – ähnlich seinem Bruder Balduin III. – mehr ein Gelehrter als ein Krieger. Er beauftragte Wilhelm von Tyrus mit die Niederschrift einer Geschichte des Königreichs und studierrte in seiner Freizeit oft die Gesetze seines Landes. Die Katholische Kirche vertraute ihm nicht, und Wilhelm von Tyrus war erstaunt, als er merkte, dass Amalrich während einer Krankheit über die Auferstehung nachdachte. Er besteuerte den Klerus, was diesem selbstverständlich missfiel. Dennoch gelang es ihm, sowohl Staat als auch Kirche zu entwickeln.

    Titel (genauer):
    Das Königreich Jerusalem war einer der vier Kreuzfahrerstaaten im Heiligen Land. Es bestand von 1099 bis 1291.
    "Balduin III. starb 1162 unter mysteriösen Umständen. Sein Nachfolger wurde sein Bruder Amalrich I., dessen Regierungszeit ein ständiger Kampf mit Nur ad-Din und dessen Befehlshaber Saladin um die Kontrolle Ägyptens bestimmte. Obwohl vom byzantinischen Kaiser Manuel I. unterstützt, gelang es ihm am Ende nicht, Ägypten zu erobern. Amalrichs und Nur ad-Dins Tod 1174 sicherten Saladins Übermacht. Amalrich erließ in seinen ersten Regierungsjahren die so genannte Assise sur la ligece (siehe Haute Cour von Jerusalem), die Aftervasallen vor Willkürakten ihrer Lehnsherren schützen sollte, und zugleich dazu diente, diese nachgeordneten Vasallen an den König zu binden, da er nun auch (wenigstens formal) von ihnen, und nicht nur von seinen direkten Lehnsleuten, Gehorsam einfordern konnte."
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Jerusalem

    Amalrich heiratete Agnes von Edessa (von Courtenay) in spätestens 1158, und geschieden in 1162. Agnes wurde geboren in vor 1148; gestorben in 1184. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 20. König Balduin IV. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1161; gestorben am 1 Mrz 1185 in Jerusalem.
    2. 21. Sibylle von Anjou-Château-Landon (Jerusalem)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1160; gestorben am 25 Jul 1190 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

    Amalrich heiratete Königin Maria von Jerusalem (Komnenen) in 1167. Maria wurde geboren in 1154; gestorben in 1217. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 22. Königin Isabella I. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1170; gestorben in 1205/1208.


Generation: 4

  1. 12.  Graf Hoël von der BretagneGraf Hoël von der Bretagne Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Conan3, 2.Emengarde2, 1.Fulko1) gestorben in 1156.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Nantes; Graf von Nantes https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Nantes

    Notizen:

    Name:
    Als Conan III., Sohn Alains IV., seinen Sohn Hoel III. wegen Unehelichkeit enterbte, konnte sich Hoel in Nantes festsetzen, bis er 1156 von den Einwohnern der Stadt verjagt wurde. Sie wählten den Ehemann der Konstanze von der Bretagne, der Tochter Conans III., Gottfried von Anjou, Bruder des englischen Königs Heinrich II. zum Grafen; nach dessen Tod wurde die Grafschaft direkt dem englischen König unterstellt, 1203 fand die Grafschaft Nantes dadurch ihr Ende.


  2. 13.  Bertha von Cornouaille (von Bretagne)Bertha von Cornouaille (von Bretagne) Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Conan3, 2.Emengarde2, 1.Fulko1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1148-1158, Bretagne; Herzogin von Bretagne https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_der_Bretagne

    Notizen:

    Name:
    Erbtochter von Conan III.

    Familie/Ehepartner: Alain von Penthièvre. Alain (Sohn von Graf Stephan I. (Étienne) von Penthièvre und Havoise von Guingamp) wurde geboren in vor 1100; gestorben am 15 Sep 1146. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 23. Herzog Conan IV. von der Bretagne, der Kleine  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1171.
    2. 24. Constance von Penthièvre (de Bretagne)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1195.

    Familie/Ehepartner: Vizegraf Odo II. (Eudon) von Porhoët (Haus Rohan). Odo (Sohn von Vizegraf Gottfried (Geoffroy) von Porhoët (Haus Rohan) und Havise (Hedwig) von der Bretagne) gestorben in 1170. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 25. Graf Odo III. (Eudon) von Porhoët (Haus Rohan)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1234.

  3. 14.  Konstanze (Constance) von BretagneKonstanze (Constance) von Bretagne Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Conan3, 2.Emengarde2, 1.Fulko1) gestorben in 1148.

    Konstanze heiratete Geoffroy III. de Mayenne in Datum unbekannt. Geoffroy (Sohn von Juhel I. de Mayenne und Clémence von Ponthieu (von Montgommery)) gestorben in 18 Feb oder 25 Jul 1169. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 26. Mahaut (Mathilde) de Mayenne  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 1155; gestorben am 9 Jun 1210.

  4. 15.  Vizegraf Odo II. (Eudon) von Porhoët (Haus Rohan)Vizegraf Odo II. (Eudon) von Porhoët (Haus Rohan) Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Havise3, 2.Emengarde2, 1.Fulko1) gestorben in 1170.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Vizegrafschaft, Grafschaft Porhoët; Vizegraf von Porhoët https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Porhët
    • Besitz: Schloss Josselin; Da Eudon de Porhoët als Regent für den jungen bretonischen Herzog Conan IV. die bretonischen Barone um sich geschart hatte, die dem englischen König Heinrich II. Plantagenet und neuen Grafen von Anjou feindlich gegenüberstanden, ließ dieser unter seiner persönlichen Aufsicht die Burg Josselin schleifen. https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Josselin
    • Titel (genauer): 1148-1158, Bretagne; Regent von Bretagne https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_der_Bretagne

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Odo_von_Porhoet (Jul 2023)

    Odo II. von Porhoët (Eudon II. de Porhoët, auch Éon und Eudes genannt, † nach 1173) war Graf von Porhoët und Regent des Herzogtums Bretagne. Er war der Sohn von Geoffroy, Vicomte de Porhoët und Hadvise, und damit ein Angehöriger des (erst später so genannten) Hauses Rohan.

    Biografie
    Nach dem Tod seines älteren Bruders Josselin beerbte er diesen in Porhoët.
    Als zweiter Ehemann von Bertha, Tochter und Erbin des Herzogs Conan III. von Bretagne († 1148), der seinen Sohn Hoel wegen Unehelichkeit enterbt hatte, erhielt Odo von diesem die Vormundschaft über seinen Stiefsohn Conan IV., den Sohn aus Berthas Ehe mit Alain le Noir († 1146).

    Ab 1148 übte Odo somit die Regentschaft in der Bretagne aus, dachte aber nicht daran, sie seinem Stiefsohn auch zurückzugeben. 1154 verbündete sich Conan IV. daher mit seinem Onkel Hoel gegen Odo, doch gelang es diesem, die beiden Prätendenten zu schlagen. Hoel konnte sich den Besitz der Grafschaft Nantes sichern, Conan hingegen musste nach England zu König Heinrich II. fliehen, der ihm den Besitz der Honour of Richmond als väterlichem Erbe bestätigte. Darüber hinaus erhielt Conan militärische Unterstützung, die es ihm erlaubte, in die Bretagne zurückzukehren; er fand mehrere Verbündete, aber die Tatsache, dass er als Vasall des englischen Königs auftrat, provozierte auch einen Aufstand anderer Großer unter Führung Odo von Poorhoëts, der aber geschlagen wurde und nun seinerseits die Bretagne verlassen musste. Conan wurde 1156 zum Herzog proklamiert. Im gleichen Jahr verjagten die Nantaiser seinen Onkel Hoël und vertrauten sich dem Grafen Gottfried von Anjou an, einem Bruder des Königs Heinrichs II. Nach dem Tod Gottfrieds 1158 glaubte Conan, Nantes zurückzuerhalten, musste es jedoch Heinrich II. übergeben.

    Odo von Porhoët führte nun eine erneute Revolte an, die auch erfolgreich war, aber Heinrich II. nun den Vorwand lieferte, selbst in der Bretagne zu intervenieren, die 1168 Josselin eroberte. Odo wurde aus der Grafschaft Porhoët vertrieben sowie, als er 1173 einen letzten Aufstand wagte, aus der Grafschaft Penthièvre. Danach verliert sich seine Spur.

    In Porhoët beerbte ihn sein Sohn Odo III.

    Familie/Ehepartner: Bertha von Cornouaille (von Bretagne). [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 25. Graf Odo III. (Eudon) von Porhoët (Haus Rohan)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1234.

  5. 16.  Graf Hamelin von Warenne (Plantagenêt)Graf Hamelin von Warenne (Plantagenêt) Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Gottfried3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) wurde geboren in 1129; gestorben am 7 Mai 1202.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Surrey; Earl of Surrey https://de.wikipedia.org/wiki/Earl_of_Surrey

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hamelin_de_Warenne,_Earl_of_Surrey

    Hamelin de Warenne, Earl of Surrey

    Hamelin de Warenne, Earl of Surrey (manchmal auch anachronistisch Hamelin Plantagenet genannt) (* 1129; † 7. Mai 1202) war ein Adliger am Hof der englischen Könige Heinrich II., Richard I. und Johann Ohneland.

    Leben
    Er war ein unehelicher Sohn von Gottfried von Anjou, also ein Halbbruder von Heinrich II. [1] und Onkel von Richard I. und Johann. Heinrich gab ihm eine der reichsten Erbinnen Englands zur Ehefrau, Isabella de Warenne, Countess of Surrey aus eigenem Recht. Sie war die Witwe von Wilhelm von Blois († 1159), dem dritten Sohn des Königs Stephan. Hamelin und Isabella heirateten im April 1164, danach wurde Hamelin üblicherweise als Comte de Warenne bezeichnet denn als Earl of Surrey. Als Konsequenz nahmen er und seine Nachkommen den Familiennamen Warenne an.

    Sein Grundbesitz lag um Conisbrough in Yorkshire, wo Hamelin eine starke Burg baute. Er besaß auch den „third penny“ der Grafschaft Surrey (d. h. ein Drittel der Steuereinnahmen von den Höfen der Grafschaft) sowie die Burgen Mortemer und Bellencombre in der Normandie.

    Hamelin beteiligte sich 1164 an der Denunziation Thomas Beckets, wurde aber nach dessen Tod zu einem der eifrigsten Befürworter von Beckets Kanonisierung. 1176 begleitete er seine Nichte Johanna zu ihrer Hochzeit nach Sizilien.

    Zeit seines Lebens stand Hamelin loyal zu König Heinrich II., auch als sich viele Adlige gegen ihn stellten, zu König Richard I. und dessen Regenten Wilhelm von Longchamp. Er nahm an der zweiten Krönung Richards 1194 ebenso teil wie an der Krönung Johanns 1199. Er starb 1202 und wurde im Kapitelhaus von Lewes Priory in Sussex bestattet. Sein Nachfolger als Earl of Surrey wurde sein Sohn William de Warenne[2]. Seine Tochter Adela war die Mätresse ihres Vetters König Johann und die Mutter von Richard of Chilham.

    Mehr unter dem Link oben..

    Hamelin heiratete Isabel (Elisabeth) de Warenne in Apr 1164. Isabel (Tochter von Graf William de Warenne und Adela (Ela) von Ponthieu (von Montgommery)) wurde geboren in 1136; gestorben am 12 Jul 1203; wurde beigesetzt in Lewes Priory bei Lewes. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 27. Mathilde de Warenne  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 1212; wurde beigesetzt in Foucarmont.
    2. 28. Graf William de Warenne  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1166; gestorben in 1240.

  6. 17.  Graf Philipp I. von Flandern (von Elsass)Graf Philipp I. von Flandern (von Elsass) Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Sibylle3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) gestorben am 1 Jun 1191 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Flandern

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_I._(Flandern)

    Philipp von Elsass († 1. Juni 1191 bei Akkon) war ein Graf von Flandern aus dem Haus Châtenois. Er war ein Sohn des Grafen Dietrich von Flandern (genannt Dietrich von Elsass) und der Sibylle von Anjou.

    Leben
    Philipp heiratete in erster Ehe 1159 Elisabeth (Mabile), Tochter des Grafen Rudolf I. von Vermandois, die 1167 das Vermandois von ihrem Bruder erbte, was die Gewichte der Grafschaft Flandern nach Süden verschob und das Gleichgewicht der Kräfte in Nordfrankreich bedrohte. Im Jahr 1168 nahm Philipp den Grafen Florens III. von Holland gefangen, den er zur Huldigung für Zeeland zwang. Zusammen mit seinem Bruder Matthäus und König Ludwig VII. von Frankreich unterstützte er ab 1173 den jungeen Heinrich bei dessen Revolte gegen den Vater, den englischen König Heinrich II. Plantagenet. Dabei versprach der junge Heinrich ihm im Erfolgsfall die englische Grafschaft Kent. In der Normandie eroberte Philipp Nauchâtel-en-Bray und Aumale und belagerte vom Juli bis August 1174 Rouen, das er aber nach einem Entsatz Heinrich Plantagenets aufgeben musste. Auch sein Verbündeter in England, Robert de Beaumont, 3. Earl of Leicester, unterlag in der Schlacht bei Fornham.
    Von 1177 bis 1179 unternahm Philipp gemeinsam mit William de Mandeville einen Kreuzzug in das Heilige Land, wo er ein Angebot zur Regentschaft des Königreichs Jerusalem ablehnte und den Fürsten Bohemund III. von Antiochia bei der Belagerung von Harim unterstützte.
    Zurück in seiner Heimat setzte Philipp den Ausbau seines Verwaltungsapparats fort. Zu seiner Zeit erreichte Flandern einen Höhepunkt des wirtschaftlichen Wohlstandes, was Philipp zu einem der reichsten Fürsten machte. Er wurde ein Tutor des Kronnprinzen Philipp II. August, den er 1180 mit seiner Nichte Isabella von Hennegau verheiratete und das Artois als Mitgift übertrug. Seinen Schützling unterstützte er auch bei dessen Herrschaftsantritt im selben Jahr gegen die Grafen von Champagne. 1182 entwickelte sich aber zwischen Philipp und dem König selbst ein Konflikt, nachdem seine Frau Elisabeth (Mabile) kinderlos starb und er in einen Streit mit seiner Schwägerin Eleonore um das Vermandois geriet. Der Konflikt konnte 1185 vertraglich gelöst werden, indem Philipp bis zu seinem Tod im Besitz der Grafschaft Vermandois bleiben konnte.
    Philipp nahm am Dritten Kreuzzug teil, vor allem an der Belagerung von Akkon, bei der er - wie auch viele andere Teilnehmer - starb. Er wurde in der Kathedrale St. Nicolas in Akkon bestattet, später aber von seiner Witwe in die Abtei Clairvaux überführt. Sein Ableben veranlasste den dort ebenfalls anwesenden Philipp August nach der Kapitulation Akkons, seine Teilnahme am Dritten Kreuzzug zu beenden, um in der Heimat Philipps Nachfolge in seinen französischen Besitzungen zu regeln. Dabei überließ er Mabiles Schwester Eleonore den östlichen Teil der Grafschaft, bis er 1213 nach ihrem kinderlosen Ableben ihre Güter einzog, und nahm den westlichen selbst in Besitz.
    Philipp von Elsass hatte in zweiter Ehe im August 1183 Mathilde von Portugal geheiratet, eine Tochter von Alfons I., dem ersten König des Landes. Da auch diese Ehe kinderlos blieb, erbten seine Schwester Margarete und ihr Ehemann Balduin V. Graf von Hennegau seine flandrischen Besitzungen.
    Der Autor Chrétien de Troyes widmete Philipp sein letztes unvollendetes Werk, Li Contes del Graal.

    Wappen
    Philipp von Elsass ist der erste bekannte wappentragende Graf von Flandern. Der im späten 14. Jahrhundert von dem Mönch Johannes dem Langen (auch Johannes von Ypern genannt) niedergeschriebenen Chronik der Abtei Saint-Bertin nach habe Philipp wäährend eines Kreuzzuges im heiligen Land einen „König von Albanien“ im Zweikampf getötet und anschließend dessen Wappen, einen Löwen auf goldenem Schild, an sich genommen. Damit habe er sogleich das Wappen seiner Vorfahren, das „Oude Vlaenderen“, ersetzt.[1]
    Unabhängig von dieser Geschichte ist das flämische Löwenwappen für Graf Philipp zeitgenössisch belegt auf einem Siegel aus dem Jahr 1162, also mehrere Jahre bevor er 1177 zu seinem ersten Kreuzzug aufgebrochen war.[2] Das angeblich von ihm ersetzte ältere Wappen („Oude Vlaenderen“) ist rein legendär, und es ist nicht bekannt, ob es jemals überhaupt von einem Grafen geführt worden war. Es wird heute aber dennoch von der belgischen Provinz Westflandern als Flagge benutzt.

    Literatur
    • Alexander Cartellieri: Philipp, Graf von Flandern. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 53, Duncker & Humblot, Leipzig 1907, S. 50–53.
    Einzelnachweise
    1 Chronica monasterii Sancti Bertini auctore Iohanne Longo. Herausgegeben von Oswald Holder-Egger. In: Gesta saec. XIII (= Monumenta Germaniae Historica. 1: Scriptores. 5: Scriptores (in Folio). Bd. 25, ISSN 0343-2157). Hahn, Hannover 1880, S.36–866.
    2 Roger Harmignies: Notes à propos du lion de Philippe d'Alsace, comte de Flandre. In: Archivum Heraldicum. Bd. 84, 1970, ISSN 0004-0673, S. 24–26.
    Weblinks
    • Philippe de Flandre bei fmg.ac
     Commons: Philipp I. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Philipp heiratete Teresa (Mathilde) von Portugal in Aug 1183. Teresa (Tochter von König Alfons I. Henriques von Portugal und Gräfin Mathilde (Mafalda) von Savoyen und Maurienne) wurde geboren in 1157; gestorben am 16 Okt 1218. [Familienblatt] [Familientafel]

    Philipp heiratete Mabile (Elisabeth) von Vermandois in 1159. [Familienblatt] [Familientafel]


  7. 18.  Graf Matthäus von Elsass (von Flandern)Graf Matthäus von Elsass (von Flandern) Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Sibylle3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) wurde geboren in cir 1137; gestorben am 25 Jul 1173 in Normandie.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Boulogne (1159 bis 1173)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Matthäus_von_Elsass

    Matthäus von Elsass (* um 1137; † 25. Juli 1173 in der Normandie) war Graf von Boulogne von 1159 bis 1173. Er war der zweite Sohn von Dietrich von Elsass und von Sibylle von Anjou, der jüngere Bruder von Philipp von Elsass, Graf von Flandern. Er ist der Gründer der Stadt Calais.

    Leben
    Nach dem Tod des Grafen Wilhelm von Boulogne 1159 vereinbarte Matthäus mit König Heinrich II. von England eine Ehe mit der Schwester des toten Grafen, Maria. Obwohl diese Äbtissin der Abtei von Romsey war, entführte Matthäus sie von dort um sie zu heiraten, wodurch er selbst zum Grafen von Boulogne wurde. Da diese Ehe nach kanonischem Recht illegitim war, wurde sie von der Geistlichkeit seiner Zeit nicht als rechtmäßig anerkannt, dennoch lebten sie zehn Jahre als Paar zusammen und bekam zwei Töchter:
    • Ida von Elsass (* 1160/61; † 21. April 1216), 1173 Gräfin von Boulogne
    • ∞ 1181 mit Graf Gerhard III. von Geldern († 1181)
    • ∞ 1183 mit Herzog Berthold IV. von Zähringen († 1186)
    • ∞ 1190 mit Graf Rainald von Dammartin († 1217)
    • Mathilda von Elsass (* 1170, † 16. Oktober 1210)
    • ∞ 1179 mit Herzog Heinrich I. von Brabant († 1235)
    Im Dezember 1169 erwirkte Papst Alexander III. die Annullierung der Ehe worauf sich Maria in die Abtei von Montreuil-sur-Mer zurückzog. Matthäus verblieb im Besitz der Grafschaft Boulogne und heiratete um 1170 Eleonore von Vermandois (* 1152, † nach 1221), Tochter des Grafen Rudolf I. von Vermandois und Schwester der Ehefrau seines Bruders, Mabile von Vermandois. Zusammen mit seinem Bruder und König Ludwig VII. verbündete sich Matthäus 1173 mit dem jungen König Heinrich um gegen dessen Vater, Heinrich II. von England, zu kämpfen. Bei der Belagerung von Driencourt in der Normandie wurde er von einem Pfeil ins Knie getroffen und starb an seiner Wunde wenige Tage nach der Einnahme der Burg. Wie Radulfus de Diceto schrieb, starb Matthäus am Tag des heiligen Jakobus. Auf eine Handreliquie dieses Heiligen habe er wenige Jahre zuvor noch seine Loyalität gegenüber Heinrich II. von England geschworen[1].
    Graf Philipp von Flandern, der selbst ohne direkte Erben war, hoffte durch die Ehe seines Bruders mit Eleonore von Vermandois das von ihm zusammengefügte Flandern und Vermandois der Familie zu erhalten. Da aber Mattäus mit Eleonore keine Kinder hatte, zerfielen diese Pläne.



    Einzelnachweis
    1 Hochspringen 
↑ Raoul de Diceto: Ymagines Historiarum. In: William Stubbs (Hrsg.): The Historical Works of Ralph of Diss (Rolls Series; Bd. 68, Teil 2). Longmans, London 1876, S. 373.
lt. KVK: Ralph de Diceto († 1202)
    Weblinks
    • Materialsammlung

    Familie/Ehepartner: Gräfin Maria von Boulogne (von Blois). Maria (Tochter von König Stephan von England (Haus Blois) und Königin Mathilda von Boulogne (von England)) wurde geboren in 1136; gestorben in 1182. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 29. Gräfin Ida von Elsass  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1160/61; gestorben am 21 Apr 1216.
    2. 30. Mathilda von Elsass (von Flandern)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1170; gestorben am 16 Okt 1210.

  8. 19.  Gräfin Margarete I. von Elsass (von Flandern)Gräfin Margarete I. von Elsass (von Flandern) Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Sibylle3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) wurde geboren in cir 1145; gestorben am 15 Nov 1194 in Schloss Male bei Brügge; wurde beigesetzt in Kirche Sainte-Waudru in Mons.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab 1191, Flandern; Gräfin von Flandern https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Flandern
    • Titel (genauer): 1171-1194, Hennegau; Gräfin von Hennegau (durch Heirat) https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Hennegau

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Margarete_I._(Flandern)

    Margarete I. von Elsass (französisch Marguerite d’Alsace; * um 1145; † 15. November 1194 im Schloss Male bei Brügge) war ab 1171 durch Heirat Gräfin von Hennegau und ab 1191 aus eigenem Recht Gräfin von Flandern.

    Leben
    Margarete war die dritte Tochter des Dietrich von Elsass, der 1128 die Grafschaft Flandern geerbt hatte, und der Sibylle von Anjou.
    Um 1160 heiratete Margarete den Grafen Rudolf II. von Vermandois und Valois († wohl am 17. Juni 1167). Dieser zog sich jedoch um 1163 die Lepra zu und seine noch nicht vollzogene Ehe mit Margarete wurde aufgelöst. In zweiter Ehe vermählte sich Margarete im April 1169 mit Balduin V., der 1171 Graf von Hennegau wurde. Diese Heirat war von ihrem Bruder Philipp von Elsass vereinbart worden, um die Versöhnung zwischen Flandern und dem Hennegau nach den langen Streitigkeiten zwischen den beiden Ländern zu bekräftigen. Als Mitgift erhielt Margarete eine jährliche Rente von 500 Pfund, die aus den in Bapaume erhobenen Steuern bezahlt wurde.

    Als sich Philipp von Elsass, der von seiner Gattin Elisabeth von Vermandois keine Kinder hatte, 1177 auf einen Kreuzzug ins Heilige Land begab, vertraute er die Regierung Flanderns für die Zeit seiner Abwesenheit Margarete und deren zweitem Gatten Balduin V. an. Im August 1183 unternahm Margarete eine bis zum Oktober 1183 dauernde Pilgerfahrt nach Saint-Gilles in der Provence.
    Nach dem Tod ihres kinderlosen Bruders Philipp von Elsass während der Belagerung von Akkon (1. Juni 1191) bemächtigte sich Margarete der Herrschaft über die Grafschaft Flandern, die ihr schon 1177 auf einer großen, in Lille abgehaltenen Versammlmlung gehuldigt hatte. In der Folge regierte sie Flandern gemeinsam mit ihrem zweiten Ehemann (als Balduin VIII. gezählt), doch blieb ihr Anspruch auf das reiche Land nicht unbestritten, denn in der Witwe Philipps, Mathilde von Portugal, sowie in König Philipp II. August erwuchsen ihr Konkurrenten. Der französische König, der anfangs auf das Artois und später auf ganz Flandern als Mitgift seiner Gattin Isabella Anspruch erhob, drohte Balduin mit einer militärischen Intervention. Schließlich einigten sich die Streitparteien im Vertrag von Arras (Oktober 1191) darauf, dass Balduin und Margarete gegen ihre Anerkennung als rechtmäßige Herrscher Flanderns Philipp II. August das Artois sowie weitere Gebiete abtraten und dass auch Mathilde von Portugal einen Teil Flanderns als Wittum erhielt. Im März 1192 wurde Balduin zusammen mit seiner Gemahlin durch den französischen König mit der Grafschaft belehnt, musste sich aber zur Zahlung von 5000 Silbermark an die Krone verpflichten.
    Gegen Lebensende trat Margarete durch Schenkungen an verschiedene religiöse Einrichtungen hervor. Im Mai 1194 litt sie an einer Krankheit und reiste per Schiff nach Mons, wo sie sich vorübergehend wieder erholte. Bei ihrer Rückkehr nach Brügge wurde sie erneut krank und starb im November 1194 im Schloss Male ein Jahr vor ihrem Gemahl. Sie vererbte Flandern ihrem ältesten Sohn, der ihr als Balduin IX. nachfolgte. Ihre letzte Ruhestätte fand sie in der späteren Sint-Donaaskathedraal zu Brügge. Ihr Sarg wurde vor dem Hochaltar der Kathedrale aufgestellt, aber 1352 in einen Seitenchor verlegt, um Platz für ein Grabmonument des verstorbenen Grafen Ludwig I. von Flandern zu schaffen. Ihr Gemahl Balduin wurde nach seinem Tod nicht wie üblich an der Seite seiner Gattin, sondern in der Kirche Sainte-Waudru beigesetzt.



    Quelle
    • Gislebert von Mons: Chronicon Hanoniense. Herausgegeben von Wilhelm Arndt. In: Georg Heinrich Pertz (Hrsg.): Historici Germaniae saec. XII. 1 (= Monumenta Germaniae Historica. 1: Scriptores. 5: Scriptores (in Folio). Bd. 21, ISSN 0343-2157).ahn, Hannover 1869, S. 481–601, passim.
    Literatur
    • P. L.: Marguerite d’Alsace. In: Nouvelle Biographie Générale. Band 33: Maldonado – Martial. Didot, Paris 1860, Sp. 594–595.
    • Alphonse Wauters: Marguerite d'lsace. In: Académie Royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique (Hrsg.): Biographie Nationale. Band 13: Ma – Massenus. Bruylant-Christophe, Bruxelles 1895, Sp. 579–582.
    Weblinks
     Commons: Margaret I of Flanders – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Marguerite de Flandre bei fmg.ac (englisch)

    Familie/Ehepartner: Balduin V. von Hennegau. Balduin (Sohn von Graf Balduin IV. von Hennegau und Alice von Namur) wurde geboren in 1150; gestorben am 17 Dez 1195 in Mons. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 31. Königin Isabella von Hennegau  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in ? 23 Apr 1170 in Lille; gestorben am 15 Mrz 1190 in Paris, France; wurde beigesetzt in Notre Dame de Paris.
    2. 32. Kaiser Balduin I. von Konstantinopel (von Hennegau)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Jul 1171 in Valenciennes, Frankreich; gestorben in nach 20.7.1205 in Tarnowo, Bulgarien.
    3. 33. Gräfin Jolante von Konstantinopel (von Flandern)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1219.
    4. 34. Sibylle von Hennegau  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Margarete heiratete Rudolf II. von Vermandois (von Frankreich), der Aussätzige in cir 1160. Rudolf (Sohn von Rudolf I. von Vermandois (von Frankreich), der Tapfere, der Einäugige und Aélis (Petronilla) von Aquitanien) wurde geboren in 1145/47; gestorben in 1167. [Familienblatt] [Familientafel]


  9. 20.  König Balduin IV. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem)König Balduin IV. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Amalrich3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) wurde geboren in 1161; gestorben am 1 Mrz 1185 in Jerusalem.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königreich Jerusalem; König von Jerusalem

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_IV._(Jerusalem) (Apr 2018)

    Balduin IV. der Aussätzige (franz: Baudouin le Lépreux; * 1161; † 16 März 1185 in Jerusalem) war König von Jerusalem von 1174 bis 1183. Er krönte selbst seinen Neffen Balduin V. zu seinem Nachfolger.

    Balduin stammte aus dem Adelsgeschlecht Château-Landon. Er war der Sohn Amalrichs I., des Königs von Jerusalem, und seiner ersten Ehefrau Agnes von Edessa. Balduin wurde von einem der bedeutendsten Geschichtsschreiber des Mittelalters, dem Erzbischof Wilhelm von Tyrus, erzogen und bestieg im Alter von 13 Jahren den Thron. Da er nicht alt genug war, um selbstständig zu regieren, wurde Raimund III. von Tripolis mit der Regentschaft beauftragt. Offenbar litt Balduin schon seit früher Kindheit an der Lepra, die sein Äußeres entstellte und ihn zunehmend bewegungsunfähig machte. Damit wurde das Reiten unmöglich, und er war gezwungen, sich mit Sänften fortbewegen zu lassen.[1]

    Der größte Feind des Königreichs Jerusalem, Saladin, war zu dieser Zeit militärisch in Syrien gebunden, wo er den Söhnen Nur ad-Dins das Erbe ihres Vaters streitig machte. Dieser Krieg dauerte bis 1183, so dass das Königreich Jerusalem in dieser Zeit in relativem Frieden lebte.
    Balduin wurde jedoch im Inneren genügend beschäftigt, insbesondere durch seine Schwester Sibylle und durch Rainald von Chatillon. Rainald war zuvor mit der inzwischen verstorbenen Konstanze verheiratet und als deren Ehemann Fürst von Antiochia gewesen. Seit 1160 war Rainald in Aleppo in Gefangenschaft gewesen; nach seiner Freilassung wurde er 1176 Herr der Festung Kerak östlich des Toten Meeres. Zwar schlug Balduin Saladin 1177 in der Schlacht von Montgisard und fügte ihm damit die schwerste Niederlage zu, die dieser je erlitt, doch provozierte Rainald in der Folge Saladin weiterhin durch beharrliche Angriffe auf muslimische Karawanen.
    Für die Stabilität des Königreichs war aufgrund der schweren Krankheit des Königs, von dem auch kein direkter Erbe zu erwarten war, die Nachfolgeregelung eine Priorität. 1177 bat man nach dem Bericht des Chronisten Wilhelm von Tyrus einen Cousin Balduins, den Grafen Philipp von Flandern, im Lande zu bleiben und die uneingeschränkte Regentschaft zu übernehmen. Er weigerte sich jedoch und kehrte nach Flandern zurück.

    Sibylle war die nächste Erbin des Königreichs, und daher war ihre Eheschließung von außerordentlicher Wichtigkeit. Raimund III. arrangierte für sie die Ehe mit Wilhelm von Montferrat, von dem sie einen Sohn bekam, den späteren Balduin V. Nach Wilhelms Tod 1177 heiratete sie 1180 Guido von Lusignan, mit dem sie bald gegen Balduin IV. zu konspirieren begann, der – obwohl mittlerweile alt genug für seine eigenständige Regierung – durch seine Erkrankung behindert war. Sie verbündete sich mmit Rainald von Chatillon, der immer noch seine Stellung in Kerak ausnutzte, um die Karawanen zwischen Ägypten und Damaskus zu überfallen. Nachdem Saladin 1182 für diese Attacken Vergeltung geübt hatte, ernannte Balduin seinen Schwager Guido von Lusignan zum Regenten, aber dieser weigerte sich, gegen Saladin ins Feld zu ziehen. Überraschenderweise brachen die Muslime daraufhin ihren Feldzug gegen die Christen ab. 1183 brachten Sibylle und Guido Balduin dazu, seinen Neffen Balduin V. zum neuen König zu ernennen, und machten ihrerseits 1184 Raimund III. von Tripolis zum Regenten.
    Balduin IV. starb im März 1185 und wurde in der Grabeskirche in Jerusalem bestattet.

    Rezeption
    Im Monumentalfilm Königreich der Himmel wird Balduin IV. von Edward Norton dargestellt. Norton trägt in diesem Film ständig eine silberne Maske, die ihm nur in der Todesszene entfernt wird. Hier wird er als von seiner Krankheit gezeichneter, aber ausgleichender und weitsichtiger Herrscher geschildert.[2] Das (von der Maske ansonsten gnädig verschleierte) Ausmaß seiner Krankheit deckt sich weitgehend mit der Beschreibung des Zeitgenossen Ernoul, der schrieb, dass Balduin an seinem Lebensende "kein Finger an der Hand geblieben war, noch Augen(licht), noch Nase[3]".

    Titel (genauer):
    Das Königreich Jerusalem war einer der vier Kreuzfahrerstaaten im Heiligen Land. Es bestand von 1099 bis 1291.
    "Amalrichs Nachfolger war sein junger Sohn Balduin IV., der bereits in frühen Jahren an der Lepra erkrankte. Während dessen Regierungszeit begann das Königreich von innen heraus zu zerfallen, als sich Fraktionen hinter Balduins Vetter Raimund III. von Tripolis und seinem Schwager Guido von Lusignan bildeten. Hinzu kam, dass die ganze Zeit über Saladin die Kreuzfahrerstaaten von außen bedrohte. Die immer dreisteren Provokationen durch Rainald von Chatillon lieferten Saladin schließlich einen legitimen Grund, militärisch gegen das Königreich vorzugehen."
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Jerusalem


  10. 21.  Sibylle von Anjou-Château-Landon (Jerusalem)Sibylle von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Amalrich3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) wurde geboren in cir 1160; gestorben am 25 Jul 1190 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Sibylle_(Jerusalem) (Okt 2017)

    Ihr Vater hatte 1171 den Grafen Stephan I. von Sancerre ins Heilige Land eingeladen, um ihn mit Sibylle zu verheiraten, aus unklaren Gründen scheiterte das Eheprojekt jedoch und Stephan kehrte unverheiratet nach Frankreich zurück.
    Raimund III., Graf von Tripolis, der Regent für Balduin IV. während dessen Minderjährigkeit, arrangierte 1177 für Sibylle die Heirat mit Wilhelm von Montferrat. Wilhelm starb kurze Zeit später, als Sibylle mit dem späteren Balduin V. schwanger war.

    Nach Wilhelms Tod schlugen Vertreter Flanderns vor, sie solle einen niederen Adligen aus dem Land heiraten, und 1179 trug ihr Balduin von Ramla, das Oberhaupt der mächtigen Ibelin, die Ehe an. Balduin IV. veranlasste jedoch, dass sie 1180 Guido von Lusignan heiratete, der erst vor kurzem ins Land gekommen war. In der Folge verlor Balduin so viel von der Unterstützung der alten Familien, dass er versuchte, die Ehe wieder aufzulösen. Guido widersetzte sich, da er bereits auf dem Weg war, mit Sibylles Hilfe die Kontrolle über das Reich zu erlangen. Im Versuch, Guidos Einfluss zurückzudrängen, übernahm Raimund III. 1183 nach dem Rücktritt des durch seine Lepraerkrankung behinderten Balduin IV. die Regentschaft für den minderjährigen Balduin V.

    Balduin V. starb 1186, keine zehn Jahre alt. Sibylle, Guido und Rainald von Chatillon gelang es, das Zepter an sich zu reißen, bevor Raimund die Nachfolgefrage durch eine Beratung klären lassen konnte. Viele Adlige widersetzten sich diesem Angriff, und verlangten bei der Krönung Sibylles die Scheidung von Guido. Sie stimmte zu, unter der Bedingung, dass sie sich einen neuen Ehemann aussuchen dürfe. Daraufhin heiratete sie Guido zum zweiten Mal, zum Missfallen des Adels, der diese Möglichkeit nicht in Erwägung gezogen hatte. Sibylle blieb Königin, Guido regierte aus ihrem Recht als König.

    Während der Schlacht bei Hattin am 4. Juli 1187 wurde das Heer des Königreiches vernichtet und Guido geriet in Gefangenschaft, so dass Sibylle die Verteidigung Jerusalems bei Saladins Belagerung im September selbst leiten musste. Die Stadt kapitulierte am 2. Oktober, Sibylle erhielt freies Geleit nach Tripolis. Im Heerlager ihres Mannes, bei der Belagerung von Akkon, starben sie und ihre Tochter am 25. Juli 1190 bei einer Epidemie. Da Guido nur ihr Prinzgemahl war, ging die Krone nominell an ihre Schwester Isabella und 1192 auch an deren zweiten Ehemann Konrad von Montferrat über. Auf Vermittlung König Richards von England überließ Guido den beiden am 16. April 1192 die Krone.

    Geburt:
    Tochter des Amalrich I., König von Jerusalem und der Agnes von Edessa. Sie war die Schwester des Königs Balduin IV. und wurde unter Aufsicht ihrer Großtante Ioveta im Kloster Bethanien erzogen.

    Gestorben:
    Bei der Belagerung von Akkon, starb sie und ihre Tochter bei einer Epidemie..

    Sibylle heiratete Graf Wilhelm von Montferrat (Aleramiden) in 1176. Wilhelm (Sohn von Markgraf Wilhelm V. von Montferrat (Aleramiden) und Judith von Österreich (Babenberger)) wurde geboren in zw 1135 und 1145; gestorben in 1177. [Familienblatt] [Familientafel]

    Sibylle heiratete Guido von Lusignan in 1180. Guido (Sohn von Herr Hugo VIII. von Lusignan, der Alte und Bourgogne von Rancon) gestorben in 1194. [Familienblatt] [Familientafel]


  11. 22.  Königin Isabella I. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem)Königin Isabella I. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Amalrich3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) wurde geboren in 1170; gestorben in 1205/1208.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab 1192, Königreich Jerusalem; Königin von Jerusalem

    Notizen:

    Name:
    Château-Landon – auch Zweites Haus Anjou – bezeichnet man die Nachkommen von Geoffroy Ferréol von Château-Landon, Graf von Gâtinais, der durch seine Nachkommen an der Spitze des späteren englischen Königshauses der Plantagenet steht.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Château-Landon (Sep 2023)

    Aufgrund ihrer zweiten Ehe mit dem Markgrafen Konrad von Montferrat erhielt sie den Beinamen la Marquise („die Markgräfin“)

    Geburt:
    Tochter von König Amalrich I. und Maria Komnena, Großnichte des byzantinischen Kaisers Manuel I.

    Isabella heiratete Humfried IV. von Toron in Nov 1183, und geschieden in 1190. [Familienblatt] [Familientafel]

    Isabella heiratete Konrad von Montferrat in 1190. Konrad gestorben am 28 Apr 1192. [Familienblatt] [Familientafel]

    Isabella heiratete Graf Heinrich II. von Champagne (Blois) am 6 Mai 1192. Heinrich (Sohn von Graf Heinrich I. von Champagne (Blois) und Prinzessin Marie von Frankreich (Kapetinger)) wurde geboren am 29 Jul 1166; gestorben am 10 Sep 1197 in Akkon; wurde beigesetzt in Akkon. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 35. Alice (Alix) von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1196; gestorben in 1246.

    Familie/Ehepartner: König Amalrich I von Lusignan (Zypern). Amalrich (Sohn von Herr Hugo VIII. von Lusignan, der Alte und Bourgogne von Rancon) wurde geboren in 1145; gestorben am 1 Apr 1205 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 36. Sibylle von Lusignan (Zypern)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1200; gestorben in nach 1225.
    2. 37. Melusine von Lusignan (Jerusalem)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1197/1199; gestorben in nach 1249.


Generation: 5

  1. 23.  Herzog Conan IV. von der Bretagne, der Kleine Herzog Conan IV. von der Bretagne, der Kleine Graphische Anzeige der Nachkommen (13.Bertha4, 5.Conan3, 2.Emengarde2, 1.Fulko1) gestorben in 1171.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Richmond; Earl of Richmond https://de.wikipedia.org/wiki/Earl_of_Richmond
    • Titel (genauer): 1158-1165, Bretagne; Herzog von Bretagne https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_der_Bretagne

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Conan_IV._(Bretagne)

    Conan IV., genannt der Kleine († 1171) war Herzog von Bretagne von 1155 bis 1166.

    Er war der Sohn von Alain de Bretagne, Herr von Guingamp und Earl of Richmond, und der bretonischen Herzogin Bertha, einer Tochter des Herzogs Conan III.

    Conan III. setzte ihn als seinen Erben unter Regentschaft von Eudon de Porhoët ein, dem zweiten Ehemann Berthas, wodurch er seinen eigenen Sohn Hoël II. enterbte, der sich mit der Grafschaft Nantes begnügen musste.

    Conan IV. revoltierte gegen seinen Großvater, verbündete sich mit Hoël, musste dann aber 1154 geschlagen nach England zu Heinrich II. fliehen, der ihn als Honneur de Richmond bestätigte, das er von seinem Vater geerbt hatte.

    Conan erhielt militärische Hilfe aus England, die es ihm erlaubte, in die Bretagne zurückzukehren; er fand mehrere Verbündete, aber die Tatsache, dass er als Vasall des englischen Königs auftrat, provozierte auch einen Aufstand anderer Großer unter Führung Odo von Porhoëts, der aber geschlagen wurde und nun seinerseits die Bretagne verlassen musste. Conan wurde 1156 zum Herzog proklamiert. Im gleichen Jahr verjagten die Nantaiser seinen Onkel Hoël und vertrauten sich dem Grafen Gottfried VI. von Anjou an, einem Bruder Heinrichs II. Nach dem Tod Gottfrieds 1158 glaubte Conan, Nantes zurückzuerhalten, musste es jedoch Heinrich II. übergeben.

    Odo von Porhoët leitete nun eine neue Revolte ein, die auch Erfolg hatte, aber Heinrich II. auch den Vorwand lieferte, direkt in der Bretagne einzugreifen. Er nahm Odo zuerst Porhoët ab, dann – nach einem letzten Aufstand 1173 – auch die Grafschaft Penthièvre. Conan IV. musste 1166 abdanken und Heinrich machte sich zum Regenten des Herzogtums für seinen Sohn Gottfried II. Plantagenet, den Verlobten der Erbin Konstanze, Enkelin Conans III., bis zu dessen Volljährigkeit.


    Literatur
    • Patrick André u. a. (Hrsg.): Dictionnaire d'histoire de Bretagne. Skol Vreizh, Morlaix 2008, ISBN 978-2-915623-45-1.
    • André Chédeville, Noël-Yves Tonnerre: La Bretagne féodale. XIe-XIIIe siècle (= Université.). Ouest-France, Rennes 1987, ISBN 2-7373-0014-2.
    • Arthur de La Borderie, Barthélemy Pocquet: Histoire de la Bretagne. 6 Bände. Editions régionales de l'Ouest u. a., Mayenne 1998, ISBN 2-85554-089-5.
    • Arthur de La Borderie (Hrsg.): Recueil d'actes inédits des Ducs et princes de Bretagne. (XIe, XIIe, XIIIe siècles). Catel, Rennes 1888, (Digitalisat).
    • Arthur de La Borderie (Hrsg.): Nouveau recueil d'actes inédits des ducs et princes de Bretagne XIIIe et XIVe siècles. Prost, Rennes 1902, (Digitalisat).

    Titel (genauer):
    Herzog Conan IV. wurde 1166 von Heinrich II. Plantagenet zur Abdankung gezwungen, zugunsten dessen Sohnes Gottfried II. In der Zeit der Plantagenetherrschaft wird die Bretagne dem sogenannten angivinischen Reich zugeordnet, aber schon Gottfried II. huldigte erstmals dem französischen König.

    Familie/Ehepartner: Margaret of Huntingdon (von Schottland). Margaret (Tochter von Heinrich von Schottland und Ada de Warenne) gestorben in 1201. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 38. Herzogin Konstanze von der Bretagne  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1161; gestorben am 5 Sep 1201 in Nantes.

  2. 24.  Constance von Penthièvre (de Bretagne)Constance von Penthièvre (de Bretagne) Graphische Anzeige der Nachkommen (13.Bertha4, 5.Conan3, 2.Emengarde2, 1.Fulko1) gestorben in 1195.

    Notizen:

    Gestorben:
    † nach 1184

    Constance heiratete Alain III. de Rohan, 3. Vicomte de Rohan in Datum unbekannt. Alain (Sohn von Alain II. de Rohan, 2. Vicomte de Rohan ) gestorben in cir 1195. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 39. Alain IV. de Rohan, 4. Vicomte de Rohan  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1205.

  3. 25.  Graf Odo III. (Eudon) von Porhoët (Haus Rohan)Graf Odo III. (Eudon) von Porhoët (Haus Rohan) Graphische Anzeige der Nachkommen (13.Bertha4, 5.Conan3, 2.Emengarde2, 1.Fulko1) gestorben in 1234.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Vizegrafschaft, Grafschaft Porhoët; Graf von Porhoët

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Porhoët (zeitweise auch Vizegrafschaft Porhoët) mit dem Hauptort La Trinité-Porhoët im Département Morbihan in der Zentralbretagne bestand im 11. bis 16. Jahrhundert. Anfangs handelte es sich um einen Titel, mit dem Mitglieder der herzoglichen Familie (Haus Rennes) versorgt wurden, später um eine Vizegrafschaft in Händen der Rohan mit ihrem Zentrum auf Schloss Josselin.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Porhoët

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 40. Vizegräfin Mathilde von Porhoët (Haus Rohan)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 41. Herrin Aliénor von Porhoët (Haus Rohan)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  4. 26.  Mahaut (Mathilde) de MayenneMahaut (Mathilde) de Mayenne Graphische Anzeige der Nachkommen (14.Konstanze4, 5.Conan3, 2.Emengarde2, 1.Fulko1) wurde geboren in vor 1155; gestorben am 9 Jun 1210.

    Mahaut heiratete Herr André II. de Vitré in Datum unbekannt, und geschieden in vor 1180. André (Sohn von Herr Robert III. de Vitré und Emma de Dinan) gestorben am vor Sep 1211. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 27.  Mathilde de WarenneMathilde de Warenne Graphische Anzeige der Nachkommen (16.Hamelin4, 8.Gottfried3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) gestorben in cir 1212; wurde beigesetzt in Foucarmont.

    Familie/Ehepartner: Graf Heinrich II. (Henri) von Eu (Rolloniden). Heinrich (Sohn von Johann I. (Jean) von Eu (Rolloniden) und Alice (Adelise) d'Aubigny) gestorben am 16/17 Jul 1190/91; wurde beigesetzt in Foucarmont. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 42. Gräfin Alix von Eu (Rolloniden)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 13/15 Mai 1246 in La Mothe-Saint-Héray.

  6. 28.  Graf William de WarenneGraf William de Warenne Graphische Anzeige der Nachkommen (16.Hamelin4, 8.Gottfried3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) wurde geboren in 1166; gestorben in 1240.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/William_de_Warenne,_5._Earl_of_Surrey

    William de Warenne, 5. Earl of Surrey (* 1166; † 1240) war der Sohn des Hamelin de Warenne (Plantagenet) und der Isabel[1], der Tochter des William de Warenne, 3. Earl of Surrey. Sein Vater Hamelin übertrug ihm die Güter von Appleby (North Lincolnshire).

    De Warenne war einer der Teilnehmer an der Krönung König John von Englands am 27. Mai 1199. Mit dem Verlust der Normandie an Frankreich im Jahr 1204 verlor auch er seine normannischen Besitzungen (1202 war er noch Lieutenant der Gascogne), König John entschädigte ihn aber mit Grantham und Stamford.

    Seine erste Beleihung mit dem Amt des Lord Warden of the Cinque Ports ist auf 1204 datiert und währte bis 1206. Zwischen 1208 und 1213 war er Warden of the Welsh Marches.

    William zählte zu den wenigen Baronen, die sich in dessen Streitigkeiten mit den Baronen loyal zu König John (der sein Cousin war) verhielt, während diese dem französischen Prinzen zum englischen Thron verhelfen wollten und wird als einer derjenigen erwähnt, die König John zurieten, der Magna Charta zuzustimmen. Seine Treue zum König ließ nur einige wenige Male nach, als dessen Situation hoffnungslos erschien.

    Im März 1215 demonstrierte er erneut seine Loyalität gegenüber England, indem er den jungen König Henry III. unterstützte; er war auch mitverantwortlich für die Etablierung der Kathedrale von Salisbury.

    Zwischen 1200 und 1208 sowie von 1217 bis 1226 diente er als High Sheriff of Surrey. 1214 wurde er erneut zum Lord Warden of the Cinque Ports ernannt.

    William heiratete Maud (Matilda) Marshal am 13 Okt 1225. Maud (Tochter von Graf William Marshal, 1. Earl of Pembroke und Gräfin Isabel de Clare) wurde geboren in 1192; gestorben am 27 Mrz 1248. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 43. Graf John de Warenne  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1231; gestorben in cir 29 Sep 1304 in Kennington, Kent, England; wurde beigesetzt in 1304 in Lewes Priory, England.

  7. 29.  Gräfin Ida von Elsass Graphische Anzeige der Nachkommen (18.Matthäus4, 9.Sibylle3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) wurde geboren in 1160/61; gestorben am 21 Apr 1216.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Boulogne (1173)

    Ida heiratete Gerhard III. von Geldern in 1181. Gerhard (Sohn von Heinrich I. von Geldern und Agnes von Arnstein) gestorben in 1181. [Familienblatt] [Familientafel]

    Ida heiratete Herzog Berthold (Berchtold) IV. von Zähringen in 1183. Berthold (Sohn von Herzog Konrad I. von Zähringen und Clementia von Namur) wurde geboren in cir 1125; gestorben am 8 Dez 1186. [Familienblatt] [Familientafel]

    Ida heiratete Graf Rainald I. von Dammartin (Haus Mello) in 1191. Rainald (Sohn von Graf Aubry II. (Alberich) von Dammartin (Haus Mello) und Mathilde (Mathildis, Mahaut, Mabile) von Clermont) wurde geboren in cir 1165; gestorben in 1227. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 44. Gräfin Mathilde von Dammartin (Haus Mello)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1259.

  8. 30.  Mathilda von Elsass (von Flandern)Mathilda von Elsass (von Flandern) Graphische Anzeige der Nachkommen (18.Matthäus4, 9.Sibylle3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) wurde geboren in 1170; gestorben am 16 Okt 1210.

    Mathilda heiratete Herzog Heinrich I. von Brabant (Löwen) in 1179. Heinrich (Sohn von Gottfried III. von Löwen und Margarete von Limburg) wurde geboren in cir 1165; gestorben am 5 Sep 1235 in Köln, Nordrhein-Westfalen, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 45. Margareta von Brabant  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1192; gestorben in 1231.
    2. 46. Mathilde von Brabant  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1195; gestorben am 21 Dez 1267.
    3. 47. Herzog Heinrich II. von Brabant (von Löwen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1207; gestorben am 1 Feb 1248 in Löwen, Brabant; wurde beigesetzt in Villers-la-Ville.
    4. 48. Elisabeth von Brabant  Graphische Anzeige der Nachkommen

  9. 31.  Königin Isabella von HennegauKönigin Isabella von Hennegau Graphische Anzeige der Nachkommen (19.Margarete4, 9.Sibylle3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) wurde geboren in ? 23 Apr 1170 in Lille; gestorben am 15 Mrz 1190 in Paris, France; wurde beigesetzt in Notre Dame de Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Frankreich

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Isabella_von_Hennegau

    Isabella von Hennegau (franz: Isabelle de Hainaut; lat: Elizabeth) (* wohl am 23. April 1170 in Lille; † 15. März 1190 in Paris) war eine Königin von Frankreich aus dem Haus Flandern als erste Ehefrau König Philipps II. August. Sie war das älteste Kind Graf Balduins V. von Hennegau († 1195) und der Gräfin Margarete I. von Flandern († 1194).

    Leben
    Isabella ist zunächst 1171 mit dem zukünftigen Graf Heinrich II. von der Champagne verlobt worden.[1] Auf Vermittlung ihres Onkels, Graf Philipp von Flandern, ist sie dann aber 1179 mit dem gerade erst gekrönten König Philipp II. von Frankreicch verlobt worden. Durch diese Verbindung mit dem Hause Flandern hatte der Onkel die Bindung des jungen Königs an die bisher am königlichen Hof dominierende Fraktion um die Königinmutter Adela von Champagne lösen und damit seinen eigenen Einfluss stärken wollen. Isabellas Vater aber hatte sich zunächst gegen diese Ehe gesträubt, hatte die französische Krone doch die Stellung des gesamten Artois als Mitgift der Braut zur Bedingung gemacht, auf welches der Vater als designierter Erbe Graf Philipps nicht verzichten wollte. Erst auf das drängende Zureden Graf Philipps hat Balduin V. seine Zustimmung zur Ehe erteilt, so dass am 28. April 1180 in der Abtei Sainte Trinité zu Bapaume die Hochzeit der zehnjährigen Isabella mit dem fünfzehnjährigen König Philipp II. stattfinden konnte. Am 29. Mai 1180 ist ihre Krönung zur Königin in Saint-Denis erfolgt.
    Zurück in Paris ließ Philipp (II.) seine neugeschlossene Ehe verlautbaren. Königin Adela widersetzte sich mit ihrer Champagne-Partei und rief sogar den englischen König Heinrich II., allerdings vergeblich, um Unterstützung an, musste aber schließlich die Entscheidung ihres Sohnes akzeptieren. Balduin V. betonte, um die Standesmäßigkeit seiner Tochter Isabella zu unterstreichen, dass er ein Nachfahre Karl des Großen war; somit sahen die Geschichtsschreiber seiner Zeit in dieser Heirat eine Vereinigung der Karolinger und der Kapetinger. Für Frankreich war außerdem wichtig, dass der flandrische Graf kinderlos und damit ohne Erben war.
    Zu Christi Himmelfahrt (29. Mai) 1180 krönte der Erzbischof von Sens Isabella in der Basilika Saint-Denis. Sie wurde, als Ludwig VII. am 19. September 1180 starb, Königin von Frankreich. Ihr Haar war blond und sie hatte feine Gesichtszüge. Angebeblich bewunderte sie ihren Gatten, konnte jedoch nicht seine Zuneigung gewinnen. Sein Ehrgeiz galt vor allem der Politik. Troubadoure aus der Champagne und Provence, etwa Helimont, sangen der jungen Königin zu Ehren Lieder und veranstalteten für sie „Liebeshöfe“. In Paris stattete sie oft den Kirchen Besuche ab und spendete viel für die Armen.
    Da Philipp August immer selbstbewusster eigenständig regieren wollte, verbündeten sich gegen ihn noch 1180 die Champagne-Partei und der flandrische Graf; es kam zu kriegerischen Handlungen. Doch konnte der französische König nach und nach die gegnerische Koalition sprengen. 1183 war im Wesentlichen nur noch Philipp von Flandern als Feind übriggeblieben, allerdings weiterhin von Balduin V. von Hennegau unterstützt. Seinem Schwiegervater drohte nun Philipp August an, seine Gattin zu verstoßen. Isabella musste den Königspalast verlassen und einige Zeit in Senlis zubringen. Eine dort einberufene Synode sollte die Ehe annullieren (März 1184). Als Vorwand diente, dass der König die Ehe mit Isabella noch nicht vollzogen habe. Die Köönigin besuchte häufig die Kirchen von Senlis und zog als Büßerin, Gottes Gnade anrufend, durch die Straßen. Dadurch konnte sie ihre Beliebtheit bei den Untertanen so steigern, dass ihr Gatte, auch auf Druck seines Onkels väterlicherseits, Roberrt von Dreux, von einer Scheidung absah. Isabella bearbeitete ihren Vater, den sie in Pontoise traf, im Sinne ihres Gatten. Bald darauf besuchte Balduin auch seinen Schwiegersohn im Schloss Berthily. Der flandrische Graf, der mehrmals militärisch geschlagen worden war, akzeptierte im Vertrag von Boves (Juli 1185), dass der französische König weiterhin die Anwartschaft auf das Artois behielt und Amiens sowie Gebiete im Vermandois in Besitz nahm.
    Das erste Kind Isabellas wurde am 5. September 1187 geboren und später als Ludwig VIII. König von Frankreich. Die erst 20-jährige Isabella starb am 15. März 1190 einen Tag nach der Geburt von Zwillingssöhnen (die ebenfalls nur vier Tage überlebten). Sie wurde, mit einem goldbestickten Messgewand bekleidet, in einer von Maurice de Sully, der den abwesenden französischen König vertrat, geleiteten Zeremonie mit viel Pomp in Notre Dame de Paris begraben.



    Literatur
    • A. d’Esneval: Isabelle de Hainaut. In: Dictionnaire de Biographie française. Band 18. 1994, Sp. 197–198.
    • E. Lalou: Elisabeth 8). In: Lexikon des Mittelalters. Band 3. Sp. 1834–1835.
    • Gerd Treffer: Die französischen Königinnen. Von Bertrada bis Marie Antoinette (8.–18. Jahrhundert). Pustet, Regensburg 1996, ISBN 3-7917-1530-5, S. 109–112.
    Anmerkungen
    1 Vgl. Gislebert von Mons, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 21, S. 519.
    Weblinks
     Commons: Isabella von Hennegau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Isabella heiratete König Philipp II. August von Frankreich (Kapetinger) am 28 Apr 1180 in Abtei Sainte Trinité zu Bapaume. Philipp (Sohn von König Ludwig VII. von Frankreich (Kapetinger), der Jüngere und Königin von Frankreich Adela (Alix) von Champagne (Blois)) wurde geboren am 21 Aug 1165 in Gonesse; gestorben am 14 Jul 1223 in Mantes-la-Jolie. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 49. König Ludwig VIII. von Frankreich, der Löwe  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 5 Sep 1187 in Paris, France; gestorben am 8 Nov 1226 in Montpensier.

  10. 32.  Kaiser Balduin I. von Konstantinopel (von Hennegau)Kaiser Balduin I. von Konstantinopel (von Hennegau) Graphische Anzeige der Nachkommen (19.Margarete4, 9.Sibylle3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) wurde geboren in Jul 1171 in Valenciennes, Frankreich; gestorben in nach 20.7.1205 in Tarnowo, Bulgarien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Flandern als Balduin IX., Graf von Hennegau als Balduin VI. (seit 1195), Kaiser des lateinischen Reiches (1.) (ab 1204)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_I._(Lateinisches_Kaiserreich)

    Balduin der Konstantinopolitaner (lat: Balduinus Constantinopolitanus * Juli 1171 in Valenciennes; † nach 20. Juli 1205 in Tarnowo, Bulgarien)[1] war seit 1194 ein Graf von Flandern (Balduin IX.) und seit 1195 ein Graf von Hennegau (Balduin VI.). Ab 1202 war er einer der wichtigsten militärischen Führer des vierten Kreuzzuges und ist nach der Eroberung von Konstantinopel 1204 zum ersten Kaiser des lateinischen Reiches (Balduin I.) gewählt worden.

    Frühe Jahre
    Balduin war der älteste Sohn Graf Balduins V. von Hennegau und der Gräfin Margarete I. von Flandern. Schon unmittelbar nach seiner Geburt, noch im Jahr 1171, ist er auf Vermittlung seines Onkels, Graf Philipp von Flandern, mit Maria von der Champagne verlobt worden.[2] Dieses Verlöbnis ist am 14. Mai 1181 in Provins erneuert und am 6. Januar 1186 durch eine Hochzeit formalisiert worden.[3] Nach dem Tod des Onkels 1191 hat er noch im selben Jahr in Lille erstmals als zukünftiger Graf von Flandern geurkundet.[4] Am 1. August 1194 kämpfte er an der Seite seines Vaters in der siegreichen Schlacht von Noville gegen den Herzog von Limburg.[5]
    Am 15. November 1194 ist Balduins Mutter gestorben, worauf er als deren Erbe in der Grafschaft Flandern nachfolgen konnte. Am 5. Januar 1195 urkundete er erstmals auf dem Feld zwischen Aalst und Erpe mit der entsprechenden gräflichen Titulatur (Balduinus, Flandrensium comes).[6] Nachdem am 17. Dezember 1195 auch der Vater gestorben war, hat er diesen als Graf des Hennegaus beerbt.

    Graf von Flandern und Hennegau
    Balduin nahm Besitz von einem stark verkleinerten Flandern, da sein Onkel einen großen Teil, darunter auch das Artois im Norden Frankreichs, an Balduins Schwester Elisabeth (auch Isabella genannt) bei ihrer Heirat mit König Philipp II. von Frankreich als Mitgift vergeben hatte; weitere bedeutende Stücke gingen an seine eigene Frau. Als Elisabeth 1190 starb, behielt König Philipp II. die Mitgift, die später Elisabeths Sohn erhalten sollte. Balduin erkannte dies nicht an.
    Zunächst aber verbündete er sich 1185 mit König Philipp II. gegen Richard Löwenherz und nahm an den Kämpfen um Issoudun und Aumale teil. Obwohl er noch 1196 gegenüber Philipp II. in Compiègne die Huldigung leistete, vollzog Balduin im Jahr 1197 einen Seitenwechsel und verband sich in Les Andelys mit Richard Löwenherz. Ursächlich hierfür war sein Anspruch auf die Provinz Artois, die nach dem Tod seiner Schwester Elisabeth an die Krone überging, was Balduin nicht anerkannte. Im Juli 11197 begann er eine Invasion im Artois; da Philipp II. August seine Anstrengungen auf den Kampf gegen Richard Löwenherz konzentrierte, konnte Balduin bis 1199 Lillers, Aire und Saint-Omer erobern. Mit dem römisch-deutschen König Otto IV. gewann er 1198 einen weiteren Verbündeten. Seine Eroberungen bekam Balduin 1200 im Frieden von Péronne bestätigt.
    Einen Monat nach dem Friedensschluss mit Philipp, am 23. Februar 1200, nahm Balduin das Kreuz. Er verbrachte die nächsten beiden Jahre mit den Vorbereitungen und brach am 14. April 1202 zum Vierten Kreuzzug auf.
    Um den Hennegau in geordnetem Zustand zu hinterlassen, gab er zwei bemerkenswerte Chartas heraus. Die eine enthielt ein detailliertes Strafgesetzbuch und scheint auf einer heute verlorenen Charta seines Vaters zu basieren. Die andere legte eine genaue Nachfolgeregelung fest. Beide Chartas sind wesentlicher Teil der gesetzgebenden Tradition in diesem Teil Europas geworden.
    Balduin ließ eine zweijährige Tochter und seine schwangere Ehefrau Marie zurück, die von 1202 bis 1203 Regentin in Flandern und Hennegau war und ihrem Mann, nach der Geburt der zweiten Tochter, Anfang 1203 mit einer flämischen Flotte hinterherreiste. Beide erwarteten eine Rückkehr in wenigen Jahren, tatsächlich aber sahen sie ihre Heimat und ihre Töchter nicht wieder.
    Nachfolger Maries als Regenten wurden ab 1203 Balduins jüngerer Bruder Philipp von Namur in Flandern und Balduins Onkel Wilhelm von Thy (ein unehelicher Sohn des Grafen Balduin IV. von Hennegau) im Hennegau.
    In der Zwischenzeit waren die Kreuzfahrer bis Konstantinopel gelangt, hatten die Stadt eingenommen und geplündert sowie die Entscheidung getroffen, ein Lateinisches Kaiserreich zu errichten.

    Lateinischer Kaiser
    Die Kaiserkrone wurde Enrico Dandolo angeboten, dem Dogen von Venedig, der sie jedoch ablehnte. Zur Wahl standen nun Balduin und Bonifatius von Montferrat. Am 9. Mai 1204 wurde Balduin gewählt, am 16. Mai gekrönt. Er war jung, galant, fromm und tugendhaft, einer der wenigen, die ihre Gelübde streng beachteten und der populärste unter den Anführern des Kreuzzuges.
    Balduins Ehefrau Marie war, in Unkenntnis der Ereignisse, ins Heilige Land nach Akkon gesegelt. Dort erfuhr sie von seiner Wahl zum Kaiser; sie starb im August 1204 an einer Krankheit.
    Das Lateinische Kaiserreich wurde nach feudalen Prinzipien organisiert: Der Kaiser stand über den Fürsten, die Teile des eroberten Landes als Lehen erhielten. Sein eigenes Territorium sollte aus der Stadt Konstantinopel, den benachbarten Gebieten in Europa und Asien sowie einigen entlegenen Distrikten und Inseln wie Lemnos, Lesbos, Chios und Tenos bestehen, die noch erobert werden sollten. Auch war der Widerstand der Griechen in Thrakien zu brechen und Thessaloniki zu sichern. Bei dieser Unternehmung im Sommer 1204 stieß Balduin mit Bonifatius zusammen, dem unterlegenen Kandidaten bei der Kaiserwahl, dem mit dem Lateinischen Königreich Thessalonike ein großes Territorium in Makedonien versprochen worden war. Bonifatius hoffte, sich vom Kaiser unabhängig machen zu können und keine Huldigungen für sein Reich abgeben zu müssen; deshalb opponierte er gegen Balduins Plan, gegen Thessaloniki zu marschieren. Der Gegensatz zwischen Flamen und Lombarden vergrößerte den Streiit. Balduin bestand darauf, nach Thessaloniki zu gehen, Bonifatius hingegen belagerte Adrianopel, wo Balduin einen Statthalter eingesetzt hatte – ein Bürgerkrieg schien unvermeidlich. Enrico Dandolo und Ludwig von Blois, brachten schließlich eine Übereinkunft zustande, nach der Bonifatius Thessaloniki als Lehen vom Kaiser nahm und gleichzeitig Befehlshaber der Truppen wurde, welche die noch nicht unterworfenen Teile Griechenlands erobern sollten.
    Im folgenden Winter 1204/1205 führten die Kreuzfahrer Krieg in Bithynien, an dem auch Balduins Bruder Heinrich teilnahm. Im Februar 1205 rebellierten die Griechen in Thrakien, wobei sie Unterstützung von Kalojan Asen, dem Zaren der Bulgaren, erhofften, dessen Bündnisangebote Balduin zurückgewiesen hatte. Sie verjagten die Garnison von Adrianopel, worauf Balduin, Enrico Dandolo, Ludwig von Blois und der spätere Chronist Gottfried von Villehardouin die Stadt belagerten. Kalojan sandte zum Entsatz eine Armee, die derjenigen der Kreuzfahrer zahlenmäßig weit überlegen war. Die fränkischen Ritter wurden am 14. April 1205 in der Schlacht von Adrianopel geschlagen; Ludwig von Blois fiel, Kaiser Balduin wurde gefangengenommen und in die bulgarische Hauptstadt Tarnowo verbracht, wo er in dem heute nach ihm benannten Balduin-Turm der Festung Zarewez interniert wurde.
    Balduins Schicksal war einige Zeit unklar, und so übernahm sein Bruder Heinrich die Regentschaft. Mitte Juli schrieb Zar Kalojan an Papst Innozenz III., dass Balduin in der Gefangenschaft gestorben sei.
    Kinder und Nachfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Zum zweiten Lateinischen Kaiser wurde am 20. August 1206 Balduins Bruder Heinrich gekrönt.
    In Flandern war umstritten, ob Balduin tatsächlich gestorben sei; deshalb blieb Balduins Bruder Philipp I. von Namur Regent. Schließlich wurden Balduins Töchter Johanna und Margarete Gräfinnen von Flandern.

    Der falsche Balduin
    Zwanzig Jahre später, 1225, trat in Flandern ein Mann auf, der vorgab, Balduin zu sein. Sein Anspruch wurde in Flandern von verschiedenen gegen die Gräfin Johanna opponierenden Rebellen aufgegriffen. Eine Anzahl von Menschen, die Balduin persönlich gekannt hatten, trafen den angeblichen Grafen und Kaiser und wiesen seinen Anspruch zurück; er wurde 1226 hingerichtet.



    Literatur
    • Walther Kienast: Balduin VI. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 552 f. (Digitalisat).
    • John C. Moore: Baldwin IX of Flanders, Philip Augustus and the Papal Power, in: Speculum 37,1 (1962) 79–89.
    • Wolfgang von Rintelen: Balduin I., in: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Bd. 1. München 1974, S. 129 f.
    • Alexios G. Savvides, Benjamin Hendrickx (Hrsg.): Encyclopaedic Prosopographical Lexicon of Byzantine History and Civilization. Vol. 2: Baanes–Eznik of Kolb. Brepols Publishers, Turnhout 2008, ISBN 978-2-503-52377-4, S. 14–16.
    • Franz Xaver von Wegele: Balduin. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 9–11.
    • Robert Lee Wolff: Baldwin of Flanders and Hainault, First Latin Emperor of Constantinople: His Life, Death, and Resurrection, 1172–1255. Speculum, Band 27, Ausgabe 3 (Juli 1952), S. 281–322.
    Anmerkungen
    1 Der Beiname hat erst in der neuzeitlichen Geschichtsschreibung Eingang gefunden. So zum Beispiel bei Jacques de Meyer, Commentarii sive annales rerum Flandricarum. Antwerpen 1561, S. 60. Zum Geburtsdatum und Geburtsort vgl. Gislebert von Mon, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 21, S. 519.
    2 Vgl. Gislebert von Mons, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 21, S. 519f.
    3 Vgl. Gislebert von Mons, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 21, S. 530, 550.
    4 Vgl. Foppens, J. F.: Auberti Miræi opera diplomatica et Historica, Bd. 2 (1723), S. 836.
    5 Vgl. Gislebert von Mons, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 21, S. 587.
    6 Vgl. De Smet, J.-J.: Corpus chronicorum Flandriae, Bd. 2 (1841), S. 806f.

    Balduin heiratete Kaiserin Marie von Champagne (Blois) am 6 Jan 1186. Marie (Tochter von Graf Heinrich I. von Champagne (Blois) und Prinzessin Marie von Frankreich (Kapetinger)) wurde geboren in cir 1174; gestorben am 29 Aug 1204 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 50. Gräfin Johanna von Flandern (von Konstantinopel)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1200; gestorben am 5 Dez 1244 in Marquette-lez-Lille; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei von Marquette.
    2. 51. Gräfin Margarethe I. von Hennegau (II. von Flandern), die Schwarze  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1202; gestorben in 1280; wurde beigesetzt in Abtei Flines.

  11. 33.  Gräfin Jolante von Konstantinopel (von Flandern)Gräfin Jolante von Konstantinopel (von Flandern) Graphische Anzeige der Nachkommen (19.Margarete4, 9.Sibylle3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) gestorben in 1219.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Namur, Regentin des lateinischen Reichs von Konstantinopel

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Jolante_von_Flandern

    Jolante von Flandern, manchmal auch Jolante von Hennegau genannt († 1219) war eine Gräfin von Namur, sowie Kaisergemahlin und Regentin des lateinischen Reichs von Konstantinopel aus dem Haus Flandern. Sie war eine Tochter Graf Balduins V. von Hennegau und der Gräfin Margarete I. von Flandern.

    Leben
    Erstmals ist Jolante 1181 mit Graf Heinrich II. von Champagne verlobt worden, der zuvor mit ihrer Schwester Isabella verlobt war, wobei beide Ehen letztlich nicht geschlossen wurden.[1] Im Juli 1193 wurde sie schließlich in Soissons mit Peter von Courtenay, Graf von Auxerre, als dessen zweite Ehefrau verheiratet.[2] 1212 beerbte sie den letzten ihrer vier Brüder, Philipp, als Gräfin von Namur.
    Die zwei ältesten Brüder Jolantes, Balduin und Heinrich, gehörten zu den Anführern des vierten Kreuzzuges und haben nach der Eroberung Konstantinopels nacheinander als erste Kaiser des neu errichteten lateinischen Kaisertums amtiert. Beide sind 1205 bzw. 1216 erbenlos gestorben, worauf die lateinischen Barone Peter von Courtenay als den Ehemann deren ältesten Schwester zu ihrem neuen Kaiser proklamiert hatten. Unter Zurücklassung ihrer zwei älteren Söhne sind Peter und Jolante nach IItalien aufgebrochen, wo Peter am 9. April 1217 in Sankt Laurentius vor den Mauern zu Rom von Papst Honorius III. zum Kaiser gesalbt und gekrönt wurde.[3] Peter urkundete zwei Tage darauf erstmals mit kaiserlicher Titulatur und auch Jolante wurde zu diesem Anlass erstmals als Kaiserin (Yolens, eius vxor, eadem gratia Imperatrix) tituliert.[4] Von da an getrennt weiterreisend, hat die erneut schwangere Jolante mit ihren Töchtern den direkten Seeweg von Italien nach Konstantinopel genommmmen. Bei einem Zwischenstopp auf Morea hat sie ihre Tochter Agnes mit dem Fürst von Achaia, Gottfried II. von Villehardouin, verheiratet, der zu diesem Anlass die Oberhoheit des Kaisers über sein Fürstentum anerkannt hat. Zur selben Zeit ist ihr Ehemann im Kampf gegen den griechischen Despoten von Epirus in dessen Gefangenschaft gefallen, in der er zu einem unbekannten Zeitpunkt gestorben ist. Nach ihrer Ankunft in Konstantinopel hat Jolante deshalb als Kaisergemahlin die stellvertretende Regentschaft über das Kaiserreich übernommen. Ebenfalls hat sie hier ihr letztes Kind geboren, den späteren Kaiser Balduin II.[5]
    Als Regentin des lateinischen Konstantinopels hat Jolante einen friedlichen Ausgleich mit dem verfeindeten griechischen Gegenkaiser von Nicäa, Theodor I. Laskaris, gesucht und 1219 dafür ihre Tochter Maria an diesen verheiratet. Kurz darauf ist sie gestorben.



    Literatur
    • Klaus-Peter Todt: Violante (Yolande). In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 8, LexMA-Verlag, München 1997, ISBN 3-89659-908-9, Sp. 1710.
    • Kenneth M. Setton: The Papacy and the Levant (1204–1571). Bd. 1, Philadelphia 1976.
    • Filip Van Tricht: Robert of Courtenay (1221–1227): An Idiot on the Throne of Constantinople?, in: Speculum 88 (2013) 996–1034.
    Anmerkungen
    1 Vgl. Gislebert von Mons, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 21, S. 530.
    2 Vgl. Gislebert von Mons, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 21, S. 583f.
    3 Vgl. August Potthast: Regesta Pontificium Romanorum. Bd. 1, Nr. 5513, 1874, S. 485; Setton, S. 44.
    4 Vgl. G. L. Fr. Tafel & G. M. Thomas: Urkunden zur älteren Handels- und Staatsgeschichte der Republik Venedig. Bd. 2 (1856), Nr. CCIL, S. 193ff.
    5 Vgl. Setton, S. 45.

    Jolante heiratete Kaiser Peter II. von Courtenay (Kapetinger) am 1 Jul 1193. Peter (Sohn von Peter I. von Frankreich (Courtenay, Kapetinger) und Herrin Elisabeth von Courtenay) wurde geboren in cir 1155; gestorben in 1217/19. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 52. Jolante von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1200 in Courtenay, Loiret; gestorben in 1233.
    2. 53. Maria von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1228.
    3. 54. Eleonore von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 55. Kaiser Balduin II. von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1217 in Konstantinopel; gestorben in 1274 in Königreich Neapel.

  12. 34.  Sibylle von HennegauSibylle von Hennegau Graphische Anzeige der Nachkommen (19.Margarete4, 9.Sibylle3, 4.Fulko2, 1.Fulko1)

    Familie/Ehepartner: Guichard IV. von Beaujeu. Guichard (Sohn von Humbert IV. von Beaujeu und Herrin Agnès von Chalon (Thiern)) gestorben in 1216 in Dover. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 56. Herr Guichard II. von Montpensier (Beaujeu)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 1256.
    2. 57. Agnes von Beaujeu  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1231; wurde beigesetzt in Abtei von Clairvaux.

  13. 35.  Alice (Alix) von Champagne (Blois)Alice (Alix) von Champagne (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Isabella4, 11.Amalrich3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) wurde geboren in 1196; gestorben in 1246.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alice_(Champagne) (Sep 2023)

    Nach dem Tod ihres Mannes 1218 übernahm Alice die Regentschaft für ihren unmündigen Sohn Heinrich, stand dabei aber im Schatten ihres Onkels Philipp von Ibelin, der als Bailli von Zypern amtierte. Im Konflikt mit ihm zog sie sich 1223 nach Tripolis zurück wo sie um 1225 den späteren Fürsten von Antiochia, Bohemund V., heiratete. Sie bot danach Amalrich Barlais, einem Feind der Ibelins, die Regentschaft für Zypern an, doch konnte der sich ebenfalls nicht durchsetzen. Nach dem Tod Philipps von Ibelin 1227 wurde dessen Bruder Johann „der alte Herr“ von den Baronen zum neuen Regenten ernannt, zugleich trennte sich Alice von Bohemund. Sie zog 1229 nach Akkon, um dort einen Anspruch auf die Krone Jerusalems geltend zu machen, der aber vom hohen Gericht zugunsten des Staufers Konrads II. abgelehnt wurde. Konrads Vater und Regent, Kaiser Friedrich II., erreichte im selben Jahr auf diplomatischen Weg die Übergabe der Stadt Jerusalem an die Christen.

    1233 reiste Alice in das Land ihrer Vorfahren und erhob dort gegen ihren Vetter Graf Theobald IV. von Champagne, als älteste Tochter dessen Onkels, einen Anspruch auf die Champagne. Bereits ihre jüngere Schwester Philippa hatte dies versucht, gab aber 1222 nach hartem Kampf auf. Alice führte die Ansprüche hartnäckig weiter, womit sie in Frankreich jener Zeit für zusätzliche Spannung gesorgt hatte. Bereits 1227 versuchte sie sich mit dem rebellischen Baron Peter Mauclerc zu verheiraten, einem Feind Theobalds, wurde aber vom Einspruch der Kirche daran gehindert. Letztlich konnte sich Alice auch nicht durchsetzen, erreichte aber 1234 von ihrem Vetter einen Aufkauf ihrer Ansprüche für eine einmalige Summe von 40.000 und einer jährlichen Rente von 2.000 Livre.

    Wieder im heiligen Land heiratete Alice 1241 Raoul von Soissons, einen Kreuzritter und Trouvère, der während des Kreuzzuges der Barone (1239–1241) nach Palästina kam. Mit ihm wurde sie 1242 nach dem Sturz der kaiserlichen Statthalter (Lombardenkrieg) mit der Regentschaft über das Königreich Jerusalem (in Akkon) betraut, da der mündig gewordene König Konrad II. selber nicht im Königreich erschien. Zusammen mit den Ibelins eroberte sie Tyros von den Filangieri, das sie anschließend an Philipp von Montfort vergaben. Raoul trennte sich 1244 von Alice und kehrte in seine Heimat zurück, im selben Jahr wurde Jerusalem von einer Choresmierhorde überrannt und an Sultan as-Salih übergeben. Alice blieb bis zu ihrem Tod Regentin und wurde in diesem Amt von ihrem Sohn König Heinrich I. von Zypern beerbt.

    Geburt:
    Tochter der Königin Isabella I. von Jerusalem († 1205) und des Grafen Heinrich II. von Champagne († 1197) aus dem Haus Blois.

    Name:
    Die Legitimität von Alice wie auch die ihrer Schwester Philippa war zeitweise umstritten, da der erste Ehemann ihrer Mutter Humfried IV. von Toron die erzwungene Scheidung 1190 nie anerkannt hatte. Ihre Mutter heiratete 1198 in vierter Ehe König Amalrich I. von Zypern (als Amalrich II., König von Jerusalem) aus dem Haus Lusignan. Nachdem ihre Mutter 1205 verstarb wurde Alices ältere Halbschwester Maria von Montferrat neue Königin von Jerusalem.

    Alice heiratete König Hugo I. von Lusignan (Zypern) in 1208. Hugo (Sohn von König Amalrich I von Lusignan (Zypern) und Eschiva von Ibelin) wurde geboren in 1195; gestorben am 10 Jan 1218 in Tripolis. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 58. Maria von Zypern (Lusignan)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 59. Isabella von Lusignan (Zypern)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am cir 1210 (1215/1216?); gestorben in 1264.
    3. 60. König Heinrich I. von Zypern  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 3 Mrz 1217; gestorben am 18 Jan 1254; wurde beigesetzt in Nikosia.

    Alice heiratete Fürst Bohemund V. von Antiochia in 1225, und geschieden in 1227. Bohemund (Sohn von Fürst Bohemund IV. von Antiochia und Plaisance von Gibelet) wurde geboren in cir 1200; gestorben in Jan 1252. [Familienblatt] [Familientafel]

    Alice heiratete Raoul von Soissons in 1241. [Familienblatt] [Familientafel]


  14. 36.  Sibylle von Lusignan (Zypern)Sibylle von Lusignan (Zypern) Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Isabella4, 11.Amalrich3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) wurde geboren in cir 1200; gestorben in nach 1225.

    Sibylle heiratete Leo II. (Lewon) von Armenien in 1210. Leo (Sohn von Stephan II. von Armenien (Rubeniden) und Rita (Retha) von Barbaron) gestorben am 1 Mai 1219 in Kleinarmenien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 61. Königin Isabella (Isabel, Zabel) von Armenien  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1219; gestorben am 22 Jan 1252.

  15. 37.  Melusine von Lusignan (Jerusalem)Melusine von Lusignan (Jerusalem) Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Isabella4, 11.Amalrich3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) wurde geboren in 1197/1199; gestorben in nach 1249.

    Notizen:

    Geburt:
    Tochter von Amalrich I., König von Zypern und (als Amalrich II.) König von Jerusalem, und der Königin Isabella I. von Jerusalem.

    Melusine heiratete Fürst Bohemund IV. von Antiochia in Jan 1218. Bohemund (Sohn von Fürst Bohemund III. von Antiochia und Orgueilleuse (Orzogliosa) von Haranc) gestorben in Mrz 1233. [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 6

  1. 38.  Herzogin Konstanze von der BretagneHerzogin Konstanze von der Bretagne Graphische Anzeige der Nachkommen (23.Conan5, 13.Bertha4, 5.Conan3, 2.Emengarde2, 1.Fulko1) wurde geboren in 1161; gestorben am 5 Sep 1201 in Nantes.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1166-1201, Bretagne; Herzogin von Bretagne https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_der_Bretagne

    Notizen:

    Zitat aus:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Konstanze_von_der_Bretagne

    Konstanze von der Bretagne (* 1161; † 5. September 1201 in Nantes) war eine Herzogin der Bretagne. Sie war die einzige Tochter des Herzogs Conan IV. von der Bretagne und dessen Frau Margarete von Schottland, eine Tochter des Kronprinzen Heinrich von Schottland, Herzog von Huntingdon und Northumberland.

    Konstanzes Vater wurde 1166 von Heinrich II. Plantagenet als Herzog abgesetzt und durch dessen Sohn, Gottfried II., ersetzt. Ihr Vater erkannte Gottfried als seinen Erben an und verwaltete das Herzogtum bis zu dessen Volljährigkeit. Zugleich wururden Konstanze und Gottfried II. miteinander verlobt, um diesen Herrschaftswechsel dynastisch zu legitimieren. Dadurch geriet die Bretagne in das Familienkonglomerat der Plantagenets, dem sogenannten angevinischen Reich. Die Ehe konnte aber erst 1181 vollzogen werden, nachdem ein nötiger Dispens des Papstes erteilt worden war.

    Nach der gescheiterten Revolte der Plantagenet-Söhne gegen ihren Vater wurde Konstanze von diesem 1174 nach England gebracht, wo sie in Devizes lebte. 1186 starb Gottfried in Paris infolge eines Turnierunfalls.

    Ein Jahr später wurde Konstanze auf Anordnung Heinrich II. Plantagenets mit Ranulph de Blondeville, Earl of Chester, verheiratet, der ein enger Gefolgsmann der Plantagenets war und nun die Regentschaft über die Bretagne ausüben sollte. Dies rief den Widerstand des bretonischen Adels hervor, dem sich auch Konstanze aus ihrer Abneigung gegen die Plantagenets anschloss. Von ihrem Ehemann wurde sie seither wie eine Gefangene gehalten.

    Dennoch betrieb Konstanze, unterstützt durch ihre Vasallen, in den folgenden Jahren eine Loslösung von den Plantagenets. Damit geriet sie in Feindschaft zu ihrem ehemaligen Schwager Richard Löwenherz, der ihren Sohn Arthur zu seinem Erben designgniert hatte. Im Gegenzug näherte sich Konstanze dem französischen König Philipp II. an, der seinerseits ein Feind von Löwenherz war. Im April 1196 marschierte Löwenherz mit einem Söldnerheer in die Bretagne ein und forderte die Vormundschaft für seinen Neffen ein, doch Konstanze verschanzte sich mit ihrem Sohn in der Festung von Brest. In der Nähe von Carhaix konnte ihr Seneschall Alain de Dinan einen Sieg über Richard Löwenherz erringen, der sich daraufhin aus der Bretagne zurückziehen musste. Konstanze brachte danach ihre Kinder an den Hof König Philipps II. in Paris, wo sie sicher waren.

    1198 wurde ihre Ehe mit dem Earl of Chester annulliert, worauf sie 1199 den Vizegrafen Guido von Thouars heiratete.

    Zusammen mit ihrem dritten Mann übte Konstanze die Regentschaft in der Bretagne aus. Sie starb im Herbst 1201 vermutlich im Kindbett und wurde in der Abtei Villeneuve in Nantes bestattet. Guido führte die Regentschaft alleine fort und wurde nach der Ermordung Arthurs 1203 vom bretonischen Adel zum Herzog ernannt. Er musste 1206 auf Druck König Philipps II. die Herzogswürde zugunsten ihrer Tochter Alix aufgeben.


    Mehr unter dem Link oben..

    Konstanze heiratete Herzog Gottfried II. (Geoffrey) von der Bretagne (von England) in 1181. Gottfried (Sohn von König Heinrich II. (Henry II.) von England (Plantagenêt) und Königin Eleonore von Aquitanien) wurde geboren am 23 Sep 1158; gestorben am 19 Aug 1186 in Paris, France; wurde beigesetzt in Chor von Notre-Dame. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 62. Herzog Arthur I. von der Bretagne  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 13 Apr 1187; gestorben am 3 Apr 1203.

    Konstanze heiratete Graf Ranulf (Ranulph) de Blondeville, 4. Earl of Chester am 3 Feb 1187. Ranulf (Sohn von Hugh de Kevelioc, 3. Earl of Chester und Bertrada von Montfort) wurde geboren in 1172 in Oswestry; gestorben am 28 Okt 1232 in Wallingford, Berkshire; wurde beigesetzt in St Werburg’s, Chester . [Familienblatt] [Familientafel]

    Konstanze heiratete Vizegraf Guy (Guido) von Thouars in 1199. Guy (Sohn von Vizegraf Gottfried V. (Geoffroy) von Thouars) gestorben am 13 Apr 1213 in Chemillé. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 63. Herzogin Alix von Thouars  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1200; gestorben am 21 Nov 1221; wurde beigesetzt in Abtei Notre-Dame-de-Villeneuve bei Nantes.

  2. 39.  Alain IV. de Rohan, 4. Vicomte de Rohan Alain IV. de Rohan, 4. Vicomte de Rohan Graphische Anzeige der Nachkommen (24.Constance5, 13.Bertha4, 5.Conan3, 2.Emengarde2, 1.Fulko1) gestorben in 1205.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Vizegrafschaft, Herzogtum Rohan; 4. Vizegraf von Rohan
    • Titel (genauer): Guéméné; Herr von Guéméné

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Die Vizegrafschaft Rohan um den Ort Rohan im heutigen französischen Département Morbihan entstand in der Folge der Errichtung der Burg Rohan durch Alain I. de Rohan, die auch namengebend für die besitzende Familie, das Haus Rohan wurde.
    Als die herrschende Familie in männlicher Linie 1527 mit Vicomte Jacques de Rohan ausstarb, blieb die Vizegrafschaft aufgrund vorsorgender Heiratspolitik dennoch in der Familie. Die neue vizegräfliche Familie, die Rohan-Gié, erreichte einige Generationen später die Erhebung der Vizegrafschaft Rohan zum Herzogtum Rohan.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Vizegrafschaft_Rohan

    Titel (genauer):
    Guémené-sur-Scorff (bretonisch: Ar Gemene) ist eine französische Gemeinde im Département Morbihan in der Region Bretagne. Sie gehört zum Gemeindeverband Roi Morvan Communauté.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Guémené-sur-Scorff

    Alain heiratete Mabile de Fougères in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 64. Geoffroy I. (Gottfried) de Rohan, 5. Vicomte de Rohan  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1221.
    2. 65. Olivier I. de Rohan, 6. Vicomte de Rohan  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1228.
    3. 66. Alain V. de Rohan, 7. Vicomte de Rohan  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1242.

  3. 40.  Vizegräfin Mathilde von Porhoët (Haus Rohan)Vizegräfin Mathilde von Porhoët (Haus Rohan) Graphische Anzeige der Nachkommen (25.Odo5, 13.Bertha4, 5.Conan3, 2.Emengarde2, 1.Fulko1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Vizegrafschaft, Grafschaft Porhoët; Vizegräfin von Porhoët

    Notizen:

    Name:
    Guéthénoc, Herr von Porhoët aus der Familie der Grafen von Rennes, ließ die erste Burg um das Jahr 1000 errichten. Er suchte dazu einen Ort von hohem militärischen und wirtschaftlichen Wert und fand ihn mit einem Felsen, der das Tal der Oust beherrscht. Die Existenz der Kirche Notre-Dame du Roncier als Pilgerstätte trug viel zum Reichtum der Bevölkerung und ihrer Herren bei.
    Da Eudon de Porhoët als Regent für den jungen bretonischen Herzog Conan IV. die bretonischen Barone um sich geschart hatte, die dem englischen König Heinrich II. Plantagenet und neuen Grafen von Anjou feindlich gegenüberstanden, ließ dieser unter seiner persönlichen Aufsicht die Burg Josselin schleifen.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Josselin

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Porhoët (zeitweise auch Vizegrafschaft Porhoët) mit dem Hauptort La Trinité-Porhoët im Département Morbihan in der Zentralbretagne bestand im 11. bis 16. Jahrhundert. Anfangs handelte es sich um einen Titel, mit dem Mitglieder der herzoglichen Familie (Haus Rennes) versorgt wurden, später um eine Vizegrafschaft in Händen der Rohan mit ihrem Zentrum auf Schloss Josselin.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Porhoët

    Mathilde heiratete Herr Geoffrey de Fougères in Datum unbekannt. Geoffrey (Sohn von Guillaume de Fougères und Agatha du Hommet) gestorben in 1212. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 67. Herr Raoul III. de Fougères  Graphische Anzeige der Nachkommen

  4. 41.  Herrin Aliénor von Porhoët (Haus Rohan)Herrin Aliénor von Porhoët (Haus Rohan) Graphische Anzeige der Nachkommen (25.Odo5, 13.Bertha4, 5.Conan3, 2.Emengarde2, 1.Fulko1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): La Chèze; Herrin von La Chèze

    Notizen:

    Titel (genauer):
    La Chèze (bretonisch: Kez) ist eine französische Gemeinde im Département Côtes-d’Armor in der Region Bretagne; sie gehört zum Arrondissement Saint-Brieuc und zum Kanton Loudéac. Der Ort liegt am Fluss Lié.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/La_Chèze

    Aliénor heiratete Alain V. de Rohan, 7. Vicomte de Rohan in Datum unbekannt. Alain (Sohn von Alain IV. de Rohan, 4. Vicomte de Rohan und Mabile de Fougères) gestorben in 1242. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 68. Alain VI. de Rohan, 8. Vicomte de Rohan  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1304.

  5. 42.  Gräfin Alix von Eu (Rolloniden)Gräfin Alix von Eu (Rolloniden) Graphische Anzeige der Nachkommen (27.Mathilde5, 16.Hamelin4, 8.Gottfried3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) gestorben am 13/15 Mai 1246 in La Mothe-Saint-Héray.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Hastings; Lady of Hastings https://de.wikipedia.org/wiki/Hastings
    • Titel (genauer): 1246, Eu; Gräfin von Eu https://de.wikipedia.org/wiki/Eu_(Seine-Maritime)

    Notizen:

    Gestorben:
    https://de.wikipedia.org/wiki/La_Mothe-Saint-Héray

    Alix heiratete Graf Rudolf I. (Raoul) von Lusignan (von Eu) in vor 1191. Rudolf (Sohn von Hugo von Lusignan und Orengarde) gestorben am 1 Mai 1219; wurde beigesetzt in Fontblanche Priorei. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 69. Graf Rudolf II. (Raoul) von Lusignan-Issoudun  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1246.
    2. 70. Matilda (Mathilde) de Lusignan  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 14 Aug 1241; wurde beigesetzt in Llanthony, England.

  6. 43.  Graf John de WarenneGraf John de Warenne Graphische Anzeige der Nachkommen (28.William5, 16.Hamelin4, 8.Gottfried3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) wurde geboren in 1231; gestorben in cir 29 Sep 1304 in Kennington, Kent, England; wurde beigesetzt in 1304 in Lewes Priory, England.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Sussex, England; 6. Earl of Surrey

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/John_de_Warenne,_6._Earl_of_Surrey

    John de Warenne, 6. Earl of Surrey (auch als Earl Warenne oder Earl of Sussex bezeichnet) (* 1231; † um 29. September 1304 in Kennington, Kent) war ein englischer Magnat. Als mächtiger Adliger spielte er eine wichtige Rolle während des Zweiten Kriegs der Barone und während der Eroberung von Wales durch König Eduard I. Während der Schottischen Unabhängigkeitskriege betraute Eduard I. Warenne mit der Verteidigung der englischen Oberherrschaft in Schottland, womit dieser letztlich scheiterte.

    Herkunft
    John de Warenne entstammte der anglonormannischen Familie Warenne. Er war der einzige Sohn von William de Warenne, 5. Earl of Surrey, und von dessen Frau Maud Marshal. Seine Mutter war die Witwe von Hugh Bigod, 3. Earl of Norfolk, und eine der fünf Töchter von William Marshal, 1. Earl of Pembroke. Über seine Mutter hatte er damit verwandtschaftliche Bindungen zu zahlreichen hochadligen Familien in Frankreich und England. Johns ältere Schwester Isabel de Warenne war die Gründerin von Marham Abbey.

    Erbe der Güter der Familie Warenne und Verheiratung
    Sein Vater starb bereits 1240, so dass der neunjährige John als königliches Mündel an den Hof von König Heinrich III. kam. Von seinem Vater hatte er umfangreiche Besitzungen geerbt, die über ganz England verstreut lagen. Der Schwerpunkt der Besitzungen war die Baronie Lewes in Sussex, dazu gehörten Stamford und Grantham in Lincolnshire, Castle Acre in Norfolk, Conisbrough, Sandal und Wakefield in Yorkshire sowie Reigate in Surrey. Diese Ländereien übergab der König zur Verwaltung an Peter von Savoyen, einen Onkel der Königin. Über seine Mutter wurde er 1245 dazu zum Teilerben der umfangreichen Güter der Familie Marshal. 1246 versprach der König seinem Mündel, ihn mit einer der Töchter von Graf Amadeus IV. von Savoyen zu verheiraten, was jedoch nicht erfolgte. Stattdessen verheiratete der König Warenne im August 1247 mit seiner Halbschwester Alice de Lusignan, einer Tochter des französischen Grafen Hugo X. von Lusignan und von Heinrichs Mutter Isabella von Angoulême. Nach der Heirat übergab der König Warenne 1248 einen Teil seines Erbes.

    Höfling im Dienst von Heinrich III.
    Warenne blieb am Königshof und schloss sich Anfang der 1250er Jahre der Gruppe Höflinge an, die sich um die Halbbrüder des Königs, die sogenannten Lusignans, und den jungen Thronfolger Lord Eduard gebildet hatte. Von 1252 bis 1253 unterstützte er seinen Schwager Aymer de Lusignan bei dessen gewalttätigen Konflikt mit Erzbischof Bonifatius von Savoyen. 1252 wurde Warenne volljährig, womit er den Titel und die Einkünfte des Earl of Surrey erhielt. Zusammen mit Lord Eduard wurde er 1254 zum Ritter geschlagen und folgte dem König in die südwestfranzösische Gascogne, wo dieser eine Rebellion niederschlagen musste. Dort bürgte er in Bordeaux für die Schulden des Königs, die dieser dort gemacht hatte. 1255 reiste er zusammen mit seinem Schwager William de Valence und Richard de Clare, 2. Earl of Gloucester, erneut nach Frankreich. Im gleichen Jahr gehörte er auch zu den Baronen, die den jungen schottischen König Alexander III. und dessen Frau Margarete von Edinburgh nach Wark-on-Tweed Castle eskortierten, wo sie den englischen König trafen. Er war auch anwesend, als für den minderjährigen Alexander ein neuer Regentschaftsrat eingesetzt wurde. 1257 begleitete Warenne Richard von Cornwall, den Bruder Heinrichs III., nach Aachen, wo dieser zum römisch-deutschen König gekrönt wurde.

    Rolle während des Kriegs der Barone
    Anfänglicher Unterstützer des Königs
    Als 1258 eine Adelsopposition eine Reform der erfolglosen Herrschaft des Königs forderte, schwankte Warenne wie viele Barone politisch zwischen den Gegnern und den Unterstützern des Königs. Einer der Hauptziele der Adelsopposition war die Beseitigung des Einflusses der Lusignans auf den König. Obwohl seine eigene Frau aus Frankreich stammte, hatte Warenne 1255 zu einer Gruppe von Baronen gehört, die gegen die große Zahl von Ausländern protestierte, die unter Heinrichs Herrschaft nach England kamen. Aufgrund seiner Herkunft und seiner familiären Bindung an die Lusignans und damit an den König stand Warenne dann in den nächsten Jahren doch zumeist auf der Seite des Königs. Als während des Parlaments in Oxford im Juli 1258 über das Reformprogramm der Adelsopposition, den Provisions of Oxford, beraten wurde, gehörte Warenne zusammen mit William de Valence und Aymer de Lusignan zu den zwölf Vertretern, die der König benannte, um den neuen 15-köpfigen Staatsrat zu wählen. Obwohl Warenne die Einhaltung der Provisions of Oxford geschworen hatte, verweigerte er seine Zustimmung zur Rückgabe der Burgen und Ländereien, welche die Lusignans vom König erhalten hatten. Zusammen mit Lord Eduard und den Lusignans floh er schließlich nach Winchester, wo sie sich in Wolvesey Castle, einer Burg von Aymer de Lusignan, verschanzten. Dort wurden sie von den überlegenen Anhängern der Adelsopposition zur Aufgabe gezwungen. Warenne wurde überzeugt, dass die Lusignans das Land verlassen mussten, und begleitete seine Schwäger nach Dover, von wo sie ins Exil gingen.

    Seitenwechsel vor dem Krieg der Barone
    Warenne unterstützte nun Lord Eduard, als dieser sich Ende 1258 politisch von seinem Vater absetzte und sich im März 1259 mit dem Earl of Gloucester verbündete. Warenne bezeugte jedoch auch den Brief, in dem Eduard im Oktober 1259 Gloucesters Gegenspieler Simon de Montfort, 6. Earl of Leicester, seine Unterstützung anbot. Im Frühjahr 1260 stand er allerdings nicht mehr entschlossen hinter dem Thronfolger. Ende März 1260 gewährte der König Warenne eine jährliche Pension, und als Lord Eduard im April 1260 bereit war, offen gegen seinen Vater vorzugehen, gehörte Warenne zu den Baronen, die der König bewaffnet zu seiner Unterstützung nach London befahl. Nachdem sich Eduard und sein Vater daraufhin wieder versöhnt hatten, gehörte Warenne zum Gefolge des Thronfolgers, mit dem dieser nach Frankreich reiste, um an mehreren Turnieren teilzunehmen. Wahrscheinlich war Warenne vor dem 17. Februar 1261 wieder nach England zurückgekehrt, als ihn der König zusammen mit 26 anderen Baronen zu seiner Unterstützung wieder bewaffnet nach London befahl. Als nun der König scheinbar wieder seine Macht zurückgewonnen und die Adelsopposition besiegt hatte, wechselte Warenne erneut die Seiten. Zusammen mit seinen Halbbrüdern Roger Bigod, 4. Earl of Norfolk, und Hugh Bigod verlangte er die Einhaltung der Provisions of Oxford und wandte sich an den französischen König Ludwig IX., um in dem Konflikt zu vermitteln. Nachdem auch diese Opposition gegen den König gescheitert war, begnadigte der König im Dezember 1261 offiziell Warenne und andere Barone. Anschließend verließ Warenne erneut England und kehrte erst am 10. März 1263 zusammen mit Henry of Almain und Simon de Montfort dem Jüngeren nach England zurück. Als auch Simon de Montfort, 6. Earl of Leicester, im April wieder nach England zurückkehrte, berief er Warenne, Henry of Almain und Gilbert de Clare, den Sohn des verstorbenen Earl of Gloucester, zu seinen Ratgebern. Sie trafen sich in Oxford, wo sie erneut die Einhaltung der Provisions verlangten. Anschließend schloss sich Warenne im Mai 1263 in Worcester den bewaffneten Rebellen an, die bereit zum Kampf gegen den König waren und bereits Besitzungen von Anhängern des Königs in den Midlands und in den Welsh Marches angegriffen hatten. Als der König im Sommer 1263 nachgab und der Adelsopposition unter Montfort wieder die Regierung überließ, wurde Warenne im August 1263 Mitglied des neuen Regierungats und zum Verwalter von Pevensey Castle ernannt. Zusammen mit Simon de Montfort, 6. Earl of Leicester, Henry of Almain und anderen gehörte er der Gesandtschaft an, die Friedensverhandlungen mit dem walisischen Fürsten Llywelyn ap Gruffydd führten. Kurz danach wechselte er jedoch erneut die Seiten und schloss sich zusammen mit Henry of Almain, Roger und Hugh Bigod und anderen wieder Lord Eduard an. Der König belohnte ihn, indem er ihm am 18. September die Erblichkeit seiner Besitzungen gewährte. Am 23. September gehörte Warenne zusammen mit Henry of Almain, Lord Eduard und Königin Eleonore zur Begleitung des Königs, als dieser nach Frankreich segelte, um dort König Ludwig IX. zu treffen. Zurück in England, gehörte Warenne am 3. Dezember dem königlichen Heer an, das versuchte, Dover Castle zu besetzen. Danach zählte er weiter zum engen Gefolge des Königs und wurde am 24. Dezember zum militärischen Befehlshaber von Surrey und Sussex ernannt.

    Beitrag zum Sieg der Partei des Königs
    Als es im Frühjahr 1264 zum offenen Krieg der Barone zwischen dem König und der Adelsopposition unter Montfort kam, war Warenne zusammen mit Roger of Leybourne Kommandant von Rochester Castle, das vom 19. bis zum 26. April von den Rebellen unter Montfort belagert wurde. Nachdem der König die Burg entsetzt hatte, schloss sich Warenne wieder dem königlichen Heer an. In der Schlacht von Lewes am 14. Mai gehörte Warenne unter dem Kommando von Lord Eduard zum rechten Flügel des Heeres. Als klar wurde, dass das königliche Heer geschlagen würde, flüchtete Warenne zusammen mit seinen Schwägern William de Valence, Gottfried de Lusignan sowie mit Hugh Bigod nach Pevensey Castle und dann weiter ins Ausland. Für diese Flucht wurde er von mehreren Chronisten heftig kritisiert, da aufgrund ihrer Flucht vom Schlachtfeld angeblich der Thronfolger von den Rebellen gefangen genommen wurde. Die siegreichen Rebellen unter Montfort beschlagnahmten Warennes Besitzungen. Reigate und Lewes Castle blieben unter der Kontrolle der Regierung der Barone, seine Besitzungen in Sussex fielen an Simon de Montfort den Jüngeren, während die anderen Besitzungen am 20. Juni 1264 an Gilbert de Clare übergeben wurden. In Frankreich bat Warenne den französischen König um Hilfe, dazu beriet er die in Frankreich verbliebene Königin Eleonore, als diese ein Söldnerheer für eine Invasion in England anwerben wollte. Dieses Vorhaben wurde jedoch erst im Frühjahr 1265 ausgeführt. Zusammen mit William de Valence und 120 Söldnern landete Warenne Anfang Mai 1265 bei Pembroke in Südwestwales. Ihnen schloss sich ihnen bald Gilbert de Clare an, der auf die Seite des Königs gewechselt war. Sie sandten den Prior von Monmouth Priory nach Hereford, wo der König zusammen mit Montfort weilte, und verlangten die Rückgabe ihrer Besitzungen, die unrechtmäßig beschlagnahmt worden seien. Ihnen wurde daraufhin sicheres Geleit angeboten, doch sie sollten sich vor Gericht verantworten. Am 28. Mai entkam jedoch Lord Eduard aus dem Gewahrsam der Rebellen. Er schloss sich rasch Warenne und seinen Verbündeten an, und zusammen eroberten sie eine Reihe von Städten in den Welsh Marches. Daraufhin zog Montfort mit seinen Truppen nach Westengland, um die Rebellion niederzuschlagen. Warenne gehörte dem Heer an, das in der Nacht vom 1. zum 2. August einen Teil dieser Truppen unter Simon Montfort dem Jüngeren bei Kenilworth Castle überraschen und schlagen konnte, und wahrscheinlich kämpfte er auch am 4. August in der Schlacht von Evesham, in der die Truppen Montforts entscheidend besiegt wurden.

    Unterstützer des Königs nach dem Krieg der Barone
    Nach dem Sieg der Anhänger des Königs wurde Warenne beauftragt, Kent und die Cinque Ports zu unterwerfen. Anschließend erschien er mit 200 Bogenschützen aus dem Weald in London, um die Einwohner einzuschüchtern. Zusammen mit Henry of Almain ging er dann gegen verbliebene Rebellen aus Nordengland unter dem Earl of Derby vor, dann griff er zusammen mit William de Valence Bury St Edmunds an, um East Anglia wieder unter königliche Kontrolle zu bringen. 1267 beauftragte ihn der König, zusammen mit William de Valence Gilbert de Clare, 3. Earl of Gloucester, zur Teilnahme am Parlament zu drängen. 1268 erhielt er vom König eine offizielle Begnadigung, weil er während des Bürgerkriegs zeitweise die Rebellen unterstützt hatte. Auch für seinen Beitrag zum Sieg des Königs wurde er nicht besonders üppig belohnt. Ihm wurde eine einträgliche Vormundschaftsverwaltung zugesprochen, dazu erhielt er die Häuser, die der Rebell Hugh de Neville in London besessen hatte, kleinere Ländereien sowie 200 Mark in bar. Allerdings wurden auf seine Bitten hin einige weitere Ritter begnadigt. Im Juni 1268 legte Warenne während des Parlaments in Northampton zusammen mit Lord Eduard, William de Valence und anderen Magnaten ein Kreuzzugsgelübde ab. Dennoch nahm er nicht am Kreuzzug Lord Eduards teil, sondern blieb in England. Als Heinrich III. im November 1272 starb, schwor Warenne bei der Beisetzung des verstorbenen Königs zusammen mit anderen Magnaten dem immer noch abwesenden Eduard die Treue. Bis zur Rückkehr des neuen Königs übernahm er mit die Verwaltung des Reiches.

    Militär und Diplomat im Dienst von Eduard I.
    Militär in den Kriegen in Wales
    In den Kriegen von König Eduard I. gegen Schottland und Wales war Warenne ein bedeutender Kommandant. Er gehörte dem Gericht an, das 1276 den walisischen Fürsten Llywelyn ap Gruffydd als abtrünnigen Vasallen verurteilte und diente sowohl im Feldzug von 1276 bis 1277 wie im Feldzug von 1282 bis 1283 in Wales. Der König belohnte ihn mit den beiden neugebildeten Herrschaften Bromfield und Yale in Nordostwales. Während der Rebellion von Rhys ap Maredudd 1287 führte Warenne erneut ein Kontingent Truppen nach Wales, und 1294 wurde er wieder aufgeboten, um die Rebellion des Walisers Madog ap Llywelyn niederzuschlagen. Dabei versuchte er 1294 hartnäckig, aber letztlich erfolglos, während der Vakanz der Diözese St Asaph die Verwaltung von dessen walisischen Besitzungen zu erhalten.

    Diplomat in Schottland und Norwegen
    Bereits während der Kriege in Wales war Warenne auch in Schottland aktiv. 1278 begleitete er den schottischen König Alexander III. nach London. Dort nahm Warenne an dem Parlament teil, bei dem Alexander König Eduard für seine englischen Besitzungen die Treue schwor. 1285 begleitete Warenne Eduard I. bei dessen Reise nach Schottland. 1286 starb König Alexander ohne überlebende Nachkommen. Warenne gehörte von 1289 bis 1290 der englischen Gesandtschaft an, die in schwierigen Verhandlungen die Heirat der schottischen Thronerbin Margaret, der Enkelin Alexanders, mit dem englischen Thronfolger Eduard aushandelte. Im Herbst 1289 gehörte er der Delegation an, die 1289 den Vertrag von Salisbury und im Juli 1290 den Vertrag von Birgham aushandelte. In diesen Verträgen sollten die Bedingungen der Hochzeit und die künftigen Beziehungen zwischen England und Schottland geregelt sein. Anschließend gehörte er der englischen Gesandtschaft an, die nach Norwegen zu König Erik II., dem Vater von Margaret, reiste. Durch den plötzlichen Tod von Prinzessin Margaret im September 1290 wurden diese Verhandlungen gegenstandslos. In Schottland gab es nun dreizehn mögliche Thronanwärter, zu denen auch Warennes Schwiegersohn John Balliol gehörte. Der englische König sollte in einem Schiedsspruch den neuen König bestimmen. Warenne unterstützte nun stark Balliols Thronkandidatur, der schließlich 1292 neuer schottischer König wurde. Eduard I. versuchte nun, die englische Oberherrschaft über Schottland durchzusetzen. Dagegen rebellierten 1295 jedoch Balliol und die Schotten.

    Kommandant während des Schottischen Unabhängigkeitskriegs
    Zu Beginn des Schottischen Unabhängigkeitskriegs 1295 ernannte der König Warenne zum Befehlshaber der Küstenverteidigung, zu einem der Kommandanten von Nordengland und von Bamburgh Castle. Am 27. April 1296 schlug Warenne die Schotten unter Balliol in der Schlacht bei Dunbar, anschließend konnte er Dunbar Castle erobern. Der Sieg hatte keine entscheidende Wirkung, doch Warenne stellte ihn als wichtigen Sieg dar, der die Schotten demoralisieren sollte. Anschließend begleitete er im Sommer 1296 Eduard I. bei dessen siegreichen Feldzug durch Schottland, worauf er am 3. September zum Verteidiger Schottlands ernannt wurde. Warenne zog sich jedoch anschließend nach Nordengland zurück und weigerte sich, in Schottland einzugreifen, als es 1297 zum Aufstand unter William Wallace kam. Als Begründung dafür gab er das schlechte Wetter und seine angeschlagene Gesundheit an. Der Aufstand entwickelte sich daraufhin zu einer weiten Rebellion gegen die englische Vorherrschaft, worauf der König Warenne befahl, nach Schottland zurückzukehren und zu kämpfen. Auf diesen Druck hin zog Warenne langsam nach Norden. Bis Juli hatte er nur Berwick erreicht. Nur sein Enkel Henry Percy, den er vorausgesandt hatte, konnte einige Erfolge erzielen. Im August versuchte der König daraufhin Warenne als Verteidiger von Schottland durch Brian fitz Count zu ersetzen, doch dieser erklärte, dass er zu arm sei, um die Kosten für dieses wichtige Amt zu bestreiten. Anfang September 1297 befahl der König Warenne deshalb ausdrücklich, die Rebellion in Schottland niederzuschlagen. Warenne marschierte daraufhin nach Stirling, wo eine schmale Brücke den Forth überkehrte. Am gegenüberliegenden Ufer lagerte ein schottisches Heer unter William Wallace. Nachdem Verhandlungen gescheitert waren, entschloss sich Warenne trotz der schlechten Ausgangslage zum Angriff. Noch bevor die Engländer vollständig die Brücke überquert hatten, griffen die Schotten an. Die Engländer erlitten in der Schlacht von Stirling Bridge eine schwere Niederlage. Über Berwick zog sich Warenne mit seinem geschlagenen Heer nach England zurück. Am 27. September traf er in York den Thronfolger Eduard, der seinen Vater als Regent vertrat.

    Trotz dieser Niederlage vertraute der König weiter seinem alten Kämpfer, obwohl er angeblich auch Warenne wegen seiner schlechten Führung verhöhnt haben soll. Im Dezember 1297 ernannte er ihn wieder zum Kommandanten eines Feldzugs nach Schottland. Angesichts der Belastung durch den Krieg in Schottland und dem andauernden Krieg mit Frankreich kam es in England zu einem Protest zahlreicher Adliger gegen die Politik des Königs. In die daraus entstandene Staatskrise war Warenne nicht direkt verwickelt. Als alter Anhänger des Königs schwor er im November 1297 die Confirmatio Cartarum einzuhalten. Anstelle des in Flandern weilenden Königs führte er im Januar 1298 den Vorsitz über das Parlament in York, wo erneut die Magna Carta bestätigt wurde. Anschließend führte er einen raschen Feldzug gegen Schottland, bei dem er Berwick zurückeroberte. Als Eduard I. von Flandern nach England zurückkehrte, dankte er Warenne für seine Dienste in Schottland und befahl ihn zurück nach England, um mit ihm die Lage in Schottland zu besprechen. Danach kämpfte Warenne wieder in Schottland, dabei nahm er am 22. Juli 1298 an der siegreichen Schlacht von Falkirk teil. Im November 1298 ernannte ihn der König zu einem der Richter, die Amtsverfehlungen seiner Forstbeamten untersuchen sollten. 1299 wurde er erneut zum Kriegsdienst in Schottland einberufen. Im September 1299 gehörte er bei der zweiten Hochzeit des Königs zu den Gästen. Im November 1299 ernannte ihn der König zum Vormund seines Enkels Edward Balliol, einem der potentiellen schottischen Thronanwärter. Während des Feldzugs von 1300 nach Schottland kommandierte Warenne die zweite Abteilung der englischen Armee und nahm an der Belagerung von Caerlaverock Castle teil. Auch 1301, 1302 und 1303 berief ihn der König zum Militärdienst nach Schottland.

    Streitbarer Verteidiger seiner Rechte und Güter
    Wenn es um Warennes eigenen Besitzungen und Rechte ging, verteidigte er diese aggressiv. Bereits 1253 war er dazu verurteilt worden, ungerechtfertigt umzäuntes Gemeinland bei Wakefield wieder aufzugeben und die Zäune niederzureißen. 1269 kam es wegen der Rechte an Weideland fast zu einer offenen Fehde zwischen ihm und dem Earl of Lincoln, bis schließlich königliche Richter das Land dem Earl of Lincoln zusprachen. Wenig später, im Sommer 1270, kam es, vermutlich ebenfalls wegen Landbesitzes, zwischen ihm und Alan de la Zouche im Palace of Westminster zu einem Streit, bei dem Warennes Gefolgsleute Zouche schließlich angriffen und tödlich verwundeten. Warenne flüchtete nach Reigate Castle, und erst nachdem ihm der Earl of Gloucester und Henry of Almain freies Geleit zugesichert hatten, stellte er sich dem königlichen Gericht. Warenne schwor, dass er Zouche nicht vorsätzlich, sondern in unkontrollierter Wut getötet hatte. Er wurde zu einer Strafzahlung von 10.000 Mark verurteilt, die er ursprünglich in Jahresraten von 700 Mark zahlen sollte. Der König verringerte die Rate auf jährlich 200 Mark, doch zur Verbitterung vieler anderer Barone zahlte Warenne auch diese relativ geringe Summe nie vollständig. 1274 fielen Bogenschützen und weitere Gefolgsleute Warennes über die Ländereien von Robert d'Aguillon her und belästigten dessen Knechte. Zwischen 1274 und 1276 im Auftrag von König Eduard durchgeführte Untersuchungen bestätigten, dass die Vögte und Verwalter von Warenne auf dessen Gütern eine strenge Herrschaft führten. Sie erhoben überhöhte Abgaben, Steuern und Zölle und inhaftierten Untertanen, die sich dagegen beschwerten. Warenne maßte sich Rechte an, die ihm nicht gewährt worden waren. Unrechtmäßig vergrößerte er weiter durch Einzäunungen von Gemeindeland seine Besitzungen. Das Wild aus seinen Wildparks beschädigte die Ernte auf den angrenzenden Feldern, worüber sich Erzbischof Pecham beschwerte. Als Eduard I. eine Erhebung der Knight’s fees in England durchführen wollte, verweigerten Warrenes Vögte den königlichen Beamten den Zugang zu dessen Besitzungen, und seine Vasallen weigerten sich, vor den königlichen Beamten zur Aussage zu erscheinen. Der Legende nach soll Warenne 1279 von königlichen Richtern aufgefordert worden sein, die Besitzurkunden seiner Ländereien zu zeigen. Warenne soll ein rostiges Schwert gezogen und gerufen haben, dies wäre seine Besitzurkunde, da seine Vorfahren als Begleiter von Wilhelm dem Eroberer die Besitzungen mit dem Schwert erobert hätten. Um 1286 kam es in Wales zu Zusammenstößen zwischen Warenne und Reginald Grey, dem königlichen Justiciar von Chester, dem Warenne Übergriffe auf seine Besitzungen vorwarf. Daneben gab es noch zahlreiche weitere Beschwerden, Untersuchungen und Prozesse über Warennes Verwaltung seiner Besitzungen.

    Warenne starb um den 29. September 1304, wurde jedoch erst nach Weihnachten 1304 in einer feierlichen Zeremonie in Lewes Priory beigesetzt. Robert Winchelsey, der Erzbischof von Canterbury, leitete die Beisetzung, an der auch zahlreiche Adlige teilnahmen.

    Bewertung
    Obwohl Warenne wesentlich an der Auseinandersetzung zwischen den Anhängern des Königs und der Adelsopposition sowie am Zweiten Krieg der Barone beteiligt war, hatte er nie eine führende Rolle. Meist schloss er sich anderen Baronen an, die durch Verwandtschaft oder Heiraten miteinander verbunden waren. Dies lässt vermuten, dass die Seitenwechsel von Warenne weniger aus politischen, sondern eher aus freundschaftlichen Interessen erfolgten. Dabei ließ er sich scheinbar von mit ihm verwandten Führungspersonen wie Lord Eduard und William de Valence leiten. Trotz seiner wankelnden Loyalität wurde er schließlich ein enger Gefolgsmann von Lord Eduard, dem er dann bis zu seinem Tod diente. Politisch und auf dem Schlachtfeld agierte Warenne eher zögerlich, wenn nicht sogar feige, im Gegensatz zu seinen Vasallen und Untergebenen, gegenüber denen er anmaßend und unverschämt war. Trotz seiner hohen Herkunft und seines Ranges wurde er nicht zu einem der führenden Magnaten Englands. Stattdessen wurde er zum Symbol eines konservativen Adligen, wie die Legende über seine Zurückweisung der königlichen Richter zeigt.

    Titel (genauer):
    Sussex [ˈsʌsɪks] (altenglisch Suþseaxe „Süd-Sachsen“) ist eine Grafschaft im Süden Englands, rund um die Stadt Brighton. Sussex ist eine der 39 traditionellen Grafschaften Englands.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Sussex

    Begraben:
    Warenne starb um den 29. September 1304, wurde jedoch erst nach Weihnachten 1304 in einer feierlichen Zeremonie in Lewes Priory beigesetzt. Robert Winchelsey, der Erzbischof von Canterbury, leitete die Beisetzung, an der auch zahlreiche Adlige teilnahmen.

    Das Kloster Lewes war ein cluniazensisches Priorat in Lewes in der Grafschaft East Sussex, England. Im 12. und 13. Jahrhundert war es eine bedeutende Klosteranlage Englands, mit einer der größten Klosterkirchen im Land. Heute sind nur noch Ruinen erhalten, die in einem Park dem Besucher zugänglich sind.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Lewes

    Familie/Ehepartner: Alice (Adelheid, Alix) de Lusignan. Alice (Tochter von Graf Hugo X. von Lusignan, der Braune und Gräfin Isabella von Angoulême) gestorben am 9 Feb 1256. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 71. William de Warenne  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1256; gestorben in 1286.

  7. 44.  Gräfin Mathilde von Dammartin (Haus Mello)Gräfin Mathilde von Dammartin (Haus Mello) Graphische Anzeige der Nachkommen (29.Ida5, 18.Matthäus4, 9.Sibylle3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) gestorben in 1259.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Dammartin und von Boulogne, Nominelle Königin von Portugal durch Heirat (1248 bis 1253)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mathilde_von_Dammartin

    Mathilde von Dammartin (auch Mathilde II. von Boulogne genannt; † 1259) war eine Gräfin von Dammartin und von Boulogne aus dem Hause Mello, sowie durch ihre zweite Ehe von 1248 bis 1253 eine nominelle Königin von Portugal. Sie war eine Tochter des Grafen Rainald I. von Dammartin († 1227) und der Gräfin Ida von Boulogne († 1216).

    Gräfin von Boulogne und Dammartin
    Als einziges Kind ihrer Eltern galt Mathilde als deren Alleinerbin ihrer Besitzungen. Bereits als Kleinkind ist sie von ihrem Vater im August 1201 in Compiègne mit dem damals erst etwa einem Jahr alten Prinzen Philipp „dem Borstigen“ verlobt wurden, dem zweiten Sohn König Philipps II. August.[1] Die lebenslange Freundschaft der beiden Väter zueinander sollte in dem Ehebündnis ihrer Kinder eine dynastische Manifestation erfahren. Das Verlöbnis ist im Mai 1210 in Saint-Germain-en-Laye erneuert wurden[2] und überdauerte auch die folgende Felonie des Vaters am König, die in seiner Gefangennahme in der Schlacht von Bouvines am 27. Juli 1214 gipfelte. Wahrscheinlich ist Mathilde darauf in die Obhut des königlichen Haushaltes aufgenommen und gemeinsam mit Prinz Philipp erzogen wurden. Ihre fortbestehende Verlobung dürfte sie dabei vor der Enteignung durch die Krone bewahrt haben, würde doch durch die zu erwartende Ehe ihr Erbe dem Erbfolgeprinzip gemäß in die königliche Familie übergehen. Wann die Ehe rechtsgültig formalisiert worden war, ist unklar, aber bis spätestens zum Jahr 1218, als Mathilde in einer königlichen Urkunde erstmals mit der Titulatur „Gräfin von Dammartin“ genannt wird, dürfte dies geschehen seein.[3] Ihr Mann ist am 17. Mai 1222 vom Grafen der Champagne zum Ritter geschlagen wurden und im August 1223 wird er erstmals mit dem Titel „Graf von Boulogne“ urkundlich genannt.[4] Offenbar wird also Mathilde vom alten König Philipp II. August bis zu dessen Tod am 14. Juli 1223 in ihrem elterlichen Erbe restituiert worden sein, da ihr Mann die entsprechenden Titel einzig kraft ihres Erbrechts (iure uxoris) gehalten hat. Allerdings scheint Mathilde nicht das vollständige Erbe ihres Vaters zurückerstattet bekommen zu haben, dessen Haft auch unter der Herrschaft ihres Schwagers König Ludwig VIII. fortgesetzt wurde. So wird ihr Mann in einer Urkunde vom Februar 1224 lediglich im Besitz eines Viertels der Grafschaft Dammartin genannt, während dort zeitgleich in zunehmendem Maße Vertreter der Krone (Bailli) als Amtsleute auftraten.[5] Diesem Umstand dürfte es geschuldet sein, dass Mathilde auf den gräflichen Titel für Dammartin in ihren Urkunden mit wenigen Ausnahmen verzichtete, während sie den für Boulogne, dass sie zum ganzen Teilen hielt, durchweg verwendet hat.[6]
    Nach dem Tod König Ludwigs VIII. am 8. November 1226 hat sich Philipp kurzzeitig der Opposition der Barone gegen seine Schwägerin Blanka von Kastilien angeschlossen, gegen die er als ältester lebender Vertreter des königlichen Hauses einen Anspruch auf die Regentschaft für seinen unmündigen Neffen Ludwig IX. geltend gemacht hat. Nachdem sich jedoch schnell seine Unterlegenheit gegenüber der Schwägerin offenbarte, hat er sich mit dieser bis zu Jahresende 1227 versöhnt und auf die Regentschaft zugunsten der Anerkennung auf das Erbe des Rainald von Dammartin verzichtet. Mathildes Vater war noch im selben Jahr in seinem Gefängnis gestorben. Gegen Jahresende 1233 hat auch Philipp „der Borstige“ sein Testament verfasst und ist im Januar 1234 gestorben.[7]
    Aus der Ehe mit Prinz Philipp ist die Tochter Johanna († Januar 1252) hervorgegangen, die 1236 mit Walter von Châtillon (X 1250), Erbe von Nevers, Auxerre und Tonnerre, verlobt wurde. Entgegen allen späteren Behauptungen hatten Mathilde und Philipp keinen gemeinsamen Sohn namens Alberich (Aubry), der auf das elterliche Erbe zugunsten eines Lebens in England verzichtet und dort einen Sohn mit einer Tochter des „Königs Simon von England“ verheiratet habe. Diese eher legendenhaft anmutendnden und unbelegten Informationen stammen aus den wenig zuverlässigen Werken des Jean-François Dreux du Radier aus dem 18. Jahrhundert.[8] Aber ein Sohn wird weder im Testament Philipps „des Borstigen“ noch in irgendeinem anderen Dokument von ihm und der Gräfin Mathilde erwähnt.

    Königsgemahlin von Portugal
    Noch im Januar 1234 hat Mathilde in Saint-Germain-en-Laye gegenüber König Ludwig IX. den Lehnseid für ihre Besitzungen abgelegt.[9] Auf Betreiben der französischen Krone wurde sie anschließend mit dem nach Frankreich exilierten portugiesischen Prinzen Alfons verlobt, den sie wohl bis spätestens zum Sommer 1239 geheiratet hat.[10]
    Alfons war der Neffe der französischen Königinmutter Blanka, die über ihn an politischen Einfluss in Portugal zugunsten Frankreichs zu gewinnen suchte. Sie bewegte deshalb Papst Innozenz IV. den amtierenden König Sancho II., der mit der Kirche im Streit lag, auf dem Konzil von Lyon in der Regentschaft über Portugal durch seinen Bruder Alfons zu ersetzen, welcher im Spätjahr 1245 sogleich in seine Heimat zurückgezogen ist. Ob Mathilde ihn nach Portugal begleitet hat ist unklar; sie tritt erst wieder im April 1247 in ihrer Heimat urkundlich auf, während ihr Mann in Portugal nach dem Tod des Bruders 1248 als Alfons III. den Thron bestiegen hat. Ihre Ehe hat fortan nur noch auf dem Papier fortbestanden, ist aber weiter rechtsgülttig geblieben, was für Alfons III. problematisch wurde als er 1253 in Bigamie eine zweite Ehe eingegangen ist, die kirchlicherseits zu Lebzeiten Mathildes nicht anerkannt wurde. Es ist nicht ersichtlich, ob Mathilde je auf eine Annullierung ihrer zweiten Ehe hingewirkt hätte. Andererseits hat sie auch in ihren Urkunden auf die Verwendung der Königstitulatur verzichtet.

    Tod
    1252 ist Mathildes einziges Kind und Erbin gestorben, zwei Jahre nachdem schon ihr Schwiegersohn auf dem Kreuzzug in Ägypten gefallen war, ohne selbst Kinder zu hinterlassen, womit sich eine Aufteilung ihres Erbes zwischen ihren Vettern abzeichnete.
    Eine portugiesische Chronik verzeichnet, dass Mathilde nach der Geburt ihres ersten Stiefsohnes Dionysius (* 9. Oktober 1261) und vor der Geburt des zweiten Alfons (* 6. Februar 1263) gestorben sei, womit vor allem dem Ersteren eine illegitime GGeburt unterstellt werden sollte.[11] Diese Angabe ist allerdings offensichtlich falsch, da Mathildes letzte Urkunde auf den 13. November 1258 datiert und ihr Vetter Matthäus von Trie im Oktober 1259 erstmals als Graf von Dammartin urkundet, was er zu ihren Lebzeiten sicher nicht getan hätte.[12] Auch der englische Chronist Matthäus Paris hat ihren Tod in das Jahr 1259 verortet.[13]
    In ihren Besitzungen sind ihre Vettern Matthäus von Trie (Dammartin; † 1272) und Robert V. von Auvergne (Boulogne; † 1277) nachgefolgt.

    Nachkommen
    Mathilde von Dammartin hatte mit Prinz Philipp „dem Borstigen“ von Frankreich eine Tochter:
    • Johanna (Jeanne) (* wohl 1219; † 14. Januar 1252), Gräfin von Clermont und Aumale; ∞ 1241 Gaucher de Châtillon, X 25. März 1250, Herr von Montjay usw.

    Kinder aus ihrer zweiten Ehe mit König Alfons III. von Portugal sind nicht bekannt.



    Literatur
    • Delisle, Léopold, Recherches sur les comtes de Dammartin au XIIIe siècle, in: Mémoires de la Société nationale des antiquaires de France, Bd. 31 (1869), S. 191–226.
    Urkundenverzeichnisse
    • Delisle, Léopold, Catalogue des actes de Philippe-Auguste. Paris, 1856.
    • Teulet, Alexandre, Layettes du Trésor des Chartes, Bände 1 und 2. Paris, 1863–1866.
    Einzelnachweise
    1 Vgl. Teulet, Bd. 1, Nr. 613, S. 226f.
    2 Vgl. Teulet, Bd. 1, Nr. 926, S. 351.
    3 Vgl. Delisle (1856), Nr. 1826, S. 402.
    4 Vgl. Alberich von Trois-Fontaines, Chronica, in: Monumenta Germaniae Historica, SS 23, S. 912; Recueil des Historiens des Gaules et de la France, Bd. 19, Nr. XXV, S. 324.
    5 Vgl. Teulet, Bd. 2, Nr. 1629, S. 23.
    6 So nannte sie sich im August 1232 in einer Schenkung an das bei Dammartin gelegenen Kloster Chambre-Fontaine „M[athildis] uxor sua, Com[itisse] Bolon[ie] & Domp[ni Martini]“, vgl. Toussaint du Plessis: Histoire de l’eglise de Meaux, Bd. 2 (171), Nr. CCC, S. 130.
    7 Zum Testament siehe: Martène, Edmond, Thesaurus novus anedcotorum, Bd. 1 (1717), Sp. 988–991.
    8 Vgl. Delisle (1869), S. 207f.
    9 Vgl. Teulet, Bd. 2, Nr. 2266, S. 259.
    10 Mathilde tätigte noch im April 1239 allein mit ihrer Tochter eine Schenkung zur Erinnerung an ihren ersten Mann. Vgl. Jacob, Alfred, Cartulaire de l’abbaye de Sainte-Hoïlde, in: Mémoires de la Société des lettres, sciennes et arts de Bar-le-uc, Ser. 2, Bd. 1 (1882), Nr. XCVII, S. 79f. Im August 1239 tritt sie dann erstmals mit Prinz Alfons als ihrem zweiten Ehemann urkundlich in Erscheinung. Vgl. Teulet, Bd. 2, Nr. 2833, S. 416.
    11 Vgl. Breve Chronicon Alcobacense, in: Portugaliae Monumenta Historica, Scriptores 1, faisculus 1 (1856), S. 21.
    12 Hochspringen 
↑ Vgl. Morand, François, L’année historique de Boulogne-sur- Mer (1859), Nr. 13, S. 262ff; Pére Anselme, Histoire genealogique et chronologique de la maison de France, dritte Edition, Bd. 6 (1730), S. 663.
    13 Matthäus Paris, Chronica Majora, Bd. 5, hrsg. von William Stubbs (1880), S. 743.

    Siehe auch: Liste der Königinnen Portugals, Liste der Könige Portugals, Geschichte Portugals, Zeittafel der Geschichte Portugals, Portugal unter den Burgunderherrschern, Haus Mello.

    Mathilde heiratete Prinz Philipp Hurepel von Frankreich (Kapetinger) in cir 1218. Philipp (Sohn von König Philipp II. August von Frankreich (Kapetinger) und Agnes-Maria von Andechs (von Meranien)) wurde geboren in cir 1200; gestorben in Jan 1234. [Familienblatt] [Familientafel]

    Mathilde heiratete König Alfons III. von Portugal in cir 1235. Alfons (Sohn von König Alfons II. von Portugal, der Dicke und Prinzessin Urraca von Kastilien (von Portugal)) wurde geboren am 5 Mai 1210 in Coimbra; gestorben am 16 Feb 1279 in Lissabon. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 45.  Margareta von BrabantMargareta von Brabant Graphische Anzeige der Nachkommen (30.Mathilda5, 18.Matthäus4, 9.Sibylle3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) wurde geboren in 1192; gestorben in 1231.

    Margareta heiratete Graf Gerhard IV von Geldern in 1206 in Löwen, Brabant. Gerhard (Sohn von Graf Otto I. von Geldern und Richardis von Scheyern-Wittelsbach (Wittelsbacher)) wurde geboren in cir 1185; gestorben am 22 Okt 1229; wurde beigesetzt in Münsterkirche, Roermond, Holland. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 72. Graf Otto II von Geldern, der Lahme  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1215; gestorben am 10 Jan 1271; wurde beigesetzt in Kloster Graefenthal, Goch-Asperden, Holland.
    2. 73. Richarda von Geldern  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1293/1298.

  9. 46.  Mathilde von BrabantMathilde von Brabant Graphische Anzeige der Nachkommen (30.Mathilda5, 18.Matthäus4, 9.Sibylle3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) wurde geboren in 1195; gestorben am 21 Dez 1267.

    Mathilde heiratete Graf Florens (Floris) IV. von Holland (von Zeeland) (Gerulfinger) in 1224. Florens (Sohn von Graf Wilhelm I. von Holland (Gerulfinger) und Adelheid von Geldern) wurde geboren am 24 Jun 1210; gestorben am 13 Jul 1234. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 74. Graf Wilhelm II. von Holland (Gerulfinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am ? Feb 1228; gestorben am 28 Jan 1256 in Hoogwoud, Opmeer, Holland.
    2. 75. Adelheid von Holland  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1230; gestorben in 1284.
    3. 76. Margarete von Holland (von Henneberg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1234; gestorben am 26 Mrz 1276 in Loosduinen; wurde beigesetzt in Kirche der Abtei von Loosduinen.

  10. 47.  Herzog Heinrich II. von Brabant (von Löwen)Herzog Heinrich II. von Brabant (von Löwen) Graphische Anzeige der Nachkommen (30.Mathilda5, 18.Matthäus4, 9.Sibylle3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) wurde geboren in 1207; gestorben am 1 Feb 1248 in Löwen, Brabant; wurde beigesetzt in Villers-la-Ville.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Brabant und Niederlothringen (seit 1235)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_II._(Brabant) (Okt 2017)

    Heinrich II. (französisch: Henri II de Brabant, niederländisch: Hendrik II van Brabant) (* 1207; † 1. Februar 1248 in Löwen) war Herzog von Brabant und Niederlothringen seit dem Tod seines Vaters Heinrich I. 1235.
    Er gehörte zu den Unterstützern seines Vetters Wilhelm von Holland, als dieser zum römisch-deutschen König gewählt worden war.

    Familie/Ehepartner: Marie von Schwaben (Staufer). Marie (Tochter von König Philipp von Schwaben (Staufer) und Irene (Maria) von Byzanz) wurde geboren in 1201; gestorben in 1235. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 77. Gräfin Mathilde von Brabant  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1224; gestorben am 29 Sep 1288; wurde beigesetzt in Abtei Cercamp.
    2. 78. Herzogin Maria von Brabant  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1226; gestorben am 18 Jan 1256 in Donauwörth.
    3. 79. Herzog Heinrich III. von Brabant (von Löwen), der Gütige  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1231; gestorben am 28 Feb 1261 in Löwen, Brabant.

    Familie/Ehepartner: Herzogin Sophie von Brabant (von Thüringen). Sophie (Tochter von Landgraf Ludwig IV. von Thüringen, der Heilige und Elisabeth von Thüringen (von Ungarn)) wurde geboren am 30 Mrz 1224 in Wartburg oder der Creuzburg in Thüringen; gestorben am 29 Mai 1275. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 80. Heinrich I. von Hessen (von Brabant)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 24 Jun 1244; gestorben am 21 Dez 1308 in Marburg an der Lahn, Hessen; wurde beigesetzt in Elisabethkirche, Marburg.
    2. 81. Elisabeth von Brabant (von Löwen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1243; gestorben am 9 Okt 1261.

  11. 48.  Elisabeth von BrabantElisabeth von Brabant Graphische Anzeige der Nachkommen (30.Mathilda5, 18.Matthäus4, 9.Sibylle3, 4.Fulko2, 1.Fulko1)

    Elisabeth heiratete Dietrich primogenitus von Kleve in 1233. Dietrich (Sohn von Graf Dietrich IV. (VI.) von Kleve und Nicht klar ?) wurde geboren in cir 1214/15. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 82. Mechthild von Kleve  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1304.
    2. 83. Elisabeth von Kleve  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1283.

  12. 49.  König Ludwig VIII. von Frankreich, der Löwe König Ludwig VIII. von Frankreich, der Löwe Graphische Anzeige der Nachkommen (31.Isabella5, 19.Margarete4, 9.Sibylle3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) wurde geboren am 5 Sep 1187 in Paris, France; gestorben am 8 Nov 1226 in Montpensier.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Frankreich (von 1223 bis zu seinem Tod)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_VIII._(Frankreich) (Okt 2017)

    Ludwig VIII. (* 5. September 1187 in Paris; † 8. November 1226 in Montpensier), genannt der Löwe (le Lion), war von 1223 bis zu seinem Tod ein König von Frankreich aus der Dynastie der Kapetinger.

    Herkunft und Jugend
    Ludwig war der älteste Sohn König Philipps II. aus dessen erster Ehe mit Isabella von Hennegau († 1190) und damit von Geburt an der designierte Nachfolger seines Vaters auf den französischen Thron. Der Prinz litt zeit seines Lebens an einer schwachen körperlichen Gesundheit, die ihm 1191 während einer Ruhrerkrankung beinahe zum Verhängnis wurde. Gemeinsam mit dem Plantagenet-Prinzen Arthur von der Bretagne erhielt Ludwig am Hofe seines Vaters durch Bischof Stephan von Tournai eine umfassende geistige Ausbildung. Gemäß den Bestimmungen des Vertrages von Le Goulet zwischen Philipp II. und Johann Ohneland wurde Ludwig 1200 mit der kastilischen Prinzessin Blanka verheiratet, die eine Nichte Johanns war.

    Kampf gegen Johann Ohneland
    Ludwig nahm seit dem Jahr 1204 an den Feldzügen seines Vaters gegen Johann Ohneland teil, welcher per Parlamentsurteil all seiner Territorien in Frankreich für verlustig erklärt worden war. Am 17. Mai 1209 erhielt Ludwig in Compiègne die Schwertleite. Dazu musste er seinem Vater allerdings eidlich versichern, niemals an einem Turnier teilzunehmen, da sein Leben nicht einer zusätzlichen Gefahr ausgesetzt werden sollte. Als Ausgleich auf den Verzicht an dieser grundlegend ritterlichen Betätigung erhielt Ludwig die Lehen Château-Landon, Lorris und Poissy geschenkt. 1212 führte er erstmals selbständig einen Feldzug in das Artois, wo er von seiner Mutter geerbte Ansprüche gegen den flandrischen Grafen Ferrand verteidigen musste. Als Vertreter seines Vaters besiegelte Ludwig im November 1212 in Vaucouleurs mit Friedrich von Hohenstaufen das französisch-staufische Bündnis, welches gegen Johann Ohneland und dessen Neffen Kaiser Otto IV. gerichtet war.[1] Auf einem Hoftag König Philipps II. zu Soissons am 8. April 1213 wurde der Beschluss gefasst, Prinz Ludwig auf den englischen Königsthron zu setzen, um dort den gebannten Johann Ohneland zu ersetzen. Das Vorhaben kam jedoch nicht zur Ausführung, nachdem sich Johann dem Heiligen Stuhl unterworfen hatte. Stattdessen zog Ludwig mit dem aufgestellten Invasionsheer unter Führung seines Vaters erneut gegen Flandern.
    Im Jahr 1214 griff Johann Ohneland vom Poitou aus das ihm 1204 verlorengegangene Anjou an, während gleichzeitig Kaiser Otto IV. ein Heer vom Norden aus über Flandern gegen Frankreich führte. Prinz Ludwig zog Johann mit einem Heer von Chinon aus entgegen und siegte am 2. Juli bei Roche-aux-Moines über diesen. Johann musste auf seiner überstürzten Flucht sein gesamtes schweres Belagerungsgerät zurücklassen, womit ihm jede Möglichkeit auf ein erfolgreiches Fortführen seines Feldzuges genommen wurde. Wenige Tage später siegte Ludwigs Vater in der Schlacht bei Bouvines über den Kaiser.

    Invasion in England und Kreuzzug[
    Nach diesem Sieg wurde der Plan zur Invasion Englands neu aufgegriffen. Dessen Realisierung erschien günstig, nachdem Johanns Herrschaft von den aufständischen englischen Baronen trotz der Anerkennung der Magna Carta 1215 in Frage gestellt wurde. Die Barone sandten an Prinz Ludwig eine förmliche Einladung, den englischen Thron zu besteigen. Dieser, nun weitaus selbstständiger handelnd, versuchte den Papst Innozenz III., der noch Johann unterstützte, für sich zu gewinnen, indem er den PPapst von der Gewaltherrschaft Johanns zu überzeugen versuchte und die Ansprüche seiner Frau als Enkelin Heinrichs II. von England hervorhob. Im Dezember 1215 landete Ludwigs Vorhut auf der britischen Insel und zog in London ein, am 26. Mai 12116 folgte Ludwig persönlich nach, wo er in der St Paul’s Cathedral die Huldigung der Barone wie auch von König Alexander II. von Schottland entgegennahm, ohne dabei aber gekrönt zu werden. Im weiteren Verlauf des Jahres gelang es ihm, das gesamte östliche England zu erobern, bis am 26. Oktober 1216 König Johann verstarb. Dessen treuster Anhänger William Marshal ließ unverzüglich Johanns unmündigen Sohn Heinrich III. krönen, der den Schutz Papst Honorius III. erhielt. Ludwig musste Anfang 1217 nach Frankreich zurückkehren, um neue Truppen zu werben, nachdem ihm sein Vater die Unterstützung entzogen hatte. Im Mai 1217 erlitt seine Partei bei Lincoln eine Niederlage gegen William Marshal, im folgenden August wurde seine Flotte vor Sandwich versenkt. Nach diesen Niederlagen musste Ludwig am 11. September 1217 den Frieden von Lambeth eingehen und seine Truppen von der Insel abziehen.
    Nach dem gescheiterten Unternehmen in England stellte sich Ludwig wieder in den Dienst seines Vaters. Dieser sandte Ludwig 1218 an der Spitze eines Kreuzfahrerheers in das Languedoc, das seit neun Jahren Schauplatz des Albigenserkreuzzuges war. Ludwig hatte bereits im Frühjahr 1215 kurzzeitig an diesem teilgenommen, nun sollte er nach dem Tod des Anführers des Kreuzzuges Simon de Montfort 1218 die Positionen dessen unfähigen Sohnes Amaury de Montfort und damit die Einflussnahme der ffranzösischen Krone in dieser Region retten. Doch eingedenk seines schlechten Verhältnisses zu Papst Honorius III., der auf diesen Feldzug diplomatisch drängte, brach Ludwig den Feldzug nach einem Massaker an der Bevölkerung von Marmande im Juni 1219 und einer halbherzig und ohne Erfolg geführten Belagerung von Toulouse wieder ab. In der Folge gelang es den Gegnern des Kreuzzuges unter Führung des Grafen Raimund VI. von Toulouse, bis 1224 die Kreuzfahrer aus dem Languedoc zu vertreiben.

    Herrschaft

    Herrschaftsantritt und Feldzug in das Poitou
    Bereits im März 1223 hatten Papst Honorius III., Kaiser Friedrich II. und Johann von Brienne bei einer Zusammenkunft in Ferentino einen konkreten Plan für einen groß angelegten Kreuzzug ins Heilige Land vereinbart. Dazu erhielten sowohl der frannzösische als auch der englische Hof vom Papst die Aufforderung zur Beendigung ihres Konflikts und zur Erhebung einer Kreuzzugssteuer. Für das Unternehmen werbend erschien Johann von Brienne eigens in Frankreich, wo er aber zu seiner Enttäuschung auf eine geringe Kreuzzugsbegeisterung in der Ritterschaft des Landes als auch am königlichen Hof stieß. Weder der bereits erkrankte Philipp II. noch der ihm im Juli 1223 nachfolgende Ludwig VIII. erklärten sich zu einer persönlichen Beteiligung an einer bewaffneten Pilgerfahrt in den Orient bereit. Ludwig war lediglich eine finanzielle Unterstützung abzuringen.
    Nachdem sein Vater am 14. Juli 1223 in Mantes gestorbenen war, wurde Ludwig am 6. August 1223 in der Kathedrale von Reims von Erzbischof Guillaume de Joinville zum neuen König von Frankreich gesalbt und gekrönt. Zum ersten Mal in der Geschichte der Kapetinger-Dynastie setzte sich einzig das Geburtsrecht durch, da diesem Herrschaftswechsel keine beratende Versammlung voraus ging. Auch war Ludwig VIII. der erste Kapetingerkönig, der nicht zu Lebzeiten seines Vaters zum König geweiht woorden war. Auf dieses Mittel zur Nachfolgesicherung waren Ludwigs Vorgänger angewiesen gewesen, seine Nachfolger konnten fortan darauf verzichten. Diese nunmehr unbestrittene Anerkennung der Dynastie war das Ergebnis der erfolgreichen Politik von Philipp II. August.
    Unmittelbar nach dem Tod Philipps II. hatte Ludwig mit Kaiser Friedrich II. den französisch-staufischen Pakt von 1212 erneuert, der besonders auf die weitere Isolierung Englands abzielte. Allerdings gelang es Ludwig nicht, den in Deutschland regierenden Kaisersohn, König Heinrich (VII.), bei einem gemeinsamen Treffen in Toul im November 1224 zu einem Beitritt in dieses Bündnis zu bewegen. Ebenso wurde das Eheangebot mit einer französischen Prinzessin seitens Heinrichs zurückgewiesen. Diese Ablehnung ging sehr wahrscheinlich auf den einflussreichen Erzbischof Engelbert I. von Köln zurück, den in dessen niederrheinischem Einflussgebiet wirtschaftliche Interessen mit England verbanden.
    Nach zwei Umritten in den der Krondomäne neu gewonnenen Gebieten nördlich der Loire, wo er sich der stabilen Autorität der Krone versichern konnte, nahm Ludwig den zu Ostern 1224 auslaufenden Frieden mit England zum Anlass für ein weiteres milittärisches Vorgehen gegen die Plantagenets. Ziel war dabei die Unterwerfung der letzten von diesen gehaltenen Gebieten in Frankreich südlich der Loire. Zunächst erlangte er die Kontrolle über das Poitou, danach unterwarf sich ihm der mit der Witwe Johanns Ohnelands verheiratete Hugo X. von Lusignan, der Ludwig für La Marche und Angoulême huldigte. Anschließend stieß Ludwig in die Saintonge vor, die er nach der Einnahme von La Rochelle am 13. August 1224 unter seine Kontrolle brachte. Der Vizegraf von Limoges unterwarf sich ihm freiwillig. Dann wandte sich Ludwig der Gascogne zu, in die er Hugo von Lusignan mit einem Heer entsandte, doch diesem gelang es nicht Bordeaux einzunehmen. Der englische Prinz Richard von Cornwall führte von dort aus im Frühjahr 1225 einen Gegenschlag, der die Gascogne wieder unter die englische Herrschaft brachte.

    Kreuzzug gegen die Albigenser
    Als Reaktion auf dieses Ausgreifen Ludwigs bildete sich gegen ihn eine Allianz des Papstes mit England, der auch Peter Mauclerc und der wankelmütige Hugo von Lusignan beitraten, weiterhin gelang es Papst Honorius III. den Grafen Raimund VII. von Toulouse in dieses Bündnis zu integrieren. Doch bevor dieses aktiv werden konnte, übernahm Ludwig die Initiative und berief im November 1225 ein Konzil in Bourges ein. Dort gelang es ihm mit der Hilfe des ihm gewogenen päpstlichen Legaten Romano Bonaventura die Politik des Papstes zu sabotieren, indem er den Grafen von Toulouse exkommunizieren und einen erneuten Kreuzzug in das Languedoc proklamieren ließ. Das Konzil übertrug die militärische Leitung des Feldzuges an Ludwig und die geistige an Bischöfe der Krondomäne, die Finanzierung sollte ganz dem Kirchenvermögen zur Last gelegt werden. Auch sollten alle eroberten Gebiete an die Krone fallen, als rechtliche Grundlage hierfür diente vor allem die zu Bourges vorgenommene Übertragung der Rechte Amaurys de Montfort an den König.
    Im Mai 1226 zog Ludwig mit seinem Heer entlang am linken Ufer der Rhone, auf Reichsterritorium, in den Süden. Das kaiserliche Avignon versperrte ihm jedoch den Weg und erst eine langwierige Belagerung konnte den Widerstand dieser Stadt am 9. September des Jahres brechen. Die Wirkung dieses Erfolges war sehr groß und alle nachfolgenden Kriegsziele wie Nîmes, Beaucaire, Narbonne, Carcassonne, Montpellier und Pamiers ergaben sich kampflos. Auf eine Belagerung des starken Toulouse verzichtete man aufgrund des von Krankheiten geschwächten Heeres. Das unterworfene Gebiet wurde einer strengen nordfranzösischen Ordnung, basierend auf den 1212 von Simon de Montfort erlassenen Statuten von Pamiers, unterstellt und vom König ernannten Seneschalle zur Verwaltung anvertraut. Das französische Königtum gewann damit einen dauerhaften Zugang zum Mittelmeer und eine Ausgangsbasis für die endgültige Unterwerfung des Südens.

    Tod
    Im Oktober zog Ludwig über Albi wieder in den Norden zurück, von wo ihm seine Frau entgegen reiste. Doch noch vor dem Zusammentreffen starb Ludwig VIII. am 8. November in Montpensier an den Folgen einer Ruhrerkrankung, die er sich bei Avignon zuzugezogen hatte. Auf dem Sterbebett ließ er die Großen seines Königreiches auf seinen noch unmündigen ältesten Sohn einschwören. Allerdings hatte er in seinem Testament, das er vor dem Antritt des Feldzuges verfasst hatte, keine Vorsorge für eine eventuelle Vormundschaft und Regentschaft für seinen Sohn getroffen, was seiner Witwe in den kommenden Jahren erhebliche Schwierigkeiten in ihrer Regierung bereitete.
    Ludwig wurde am 15. November 1226 in der Abtei von Saint-Denis neben seinem Vater bestattet.

    Bewertung
    Aufgrund seiner mit nur drei Jahren besonders kurzen Regierungszeit stand Ludwig VIII. in der geschichtlichen Erinnerung lange im Schatten seines ruhmreichen Vaters und der Heiligkeit seines Sohnes. Allgemein gilt sein Wirken als eine Weiterführhrung der Politik des Vaters, die Autorität des Königtums gegenüber dem Lehnsadel, insbesondere der Plantagenets, auszubauen und zu festigen. Ludwigs 1225 initiierter Kreuzzug gab den Anstoß zur Unterwerfung des Südens, den seine Witwe im Vertrag von Meaux-Paris 1229 vollendete. Auch seine Eroberungen gegen die Plantagenets im Poitou wurden von seinem Sohn behauptet und im Vertrag von Paris 1259 besiegelt.
    In seinem Testament hatte Ludwig die Verfügungen zur Ausstattung seiner jüngeren Söhne mit Lehen vorgenommen, die sein ältester Sohn später auch umsetzte. Ludwig gilt damit als Begründer des Brauches, jüngere Prinzen der königlichen Familie mit Apanagen auszustatten, wofür er von späteren Historikern kritisiert wurde, die darin eine stete Gefahr für die Machtposition des Königtums erkannten. Dabei beriefen sie sich besonders auf die von Ehrgeiz geprägte Politik der jüngeren Brüder Köönig Karls V. als Beispiel. Allerdings erkannten andere Historiker in der Vergabe von Apanagen auch ein effektvolles Mittel zu Verhinderung von innerdynastischen Kämpfen, wie sie die Dynastie der Plantagenets im späten 12. Jahrhundert heimgesucht hatten.

    Zeitgenössische Rezeption
    Sein Beiname ist zeitgenössisch und wurde besonders in der Poesie seiner Zeit häufig für seine Charakterisierung angewandt. „Dieser Ludwig war mutig, kühn und kampfeslustig, er besaß das Herz eines Löwen. Aber so wie er lebte, fehlte es ihm nicht an Leid und Mühe.“: so beschrieb ihn der anonyme Minnesänger aus Reims. Eine Vita urteilte über ihn: „König Ludwig war während seines Lebens wild wie ein Löwe gegenüber den Bösen, doch bewundernswert friedlich den Guten gegenüber,…“.[2] Von dem normannischen Dichter Nicolas de Bray (Faits et gestes de Louis VIII) wurde Ludwig VIII. zwei Jahre nach seinem Tod auch als „magnus Alexander“ besungen.[3]

    Die karolingische Erneuerung
    Ludwig VIII. der Löwe nimmt in der ideologischen Verherrlichung der kapetingischen Dynastie eine besondere Rolle ein, die auf einer legendenhaften Prophezeiung des heiligen Walarich zurückgeht. Der soll dem Gründer der Dynastie Hugo Capet einst vorausgesagt haben, dass sein Haus für sieben Generationen herrschen werde, worauf im Anschluss der Stamm Karls des Großen auf den Thron der Franken zurückkehren werde (Reditus regni Francorum ad stirpem Karoli Magni). Philipp II. August war der siebte Kapetingerkönig und bereits er hatte eine Aszendenz zu den Karolingern über seine Mutter Adela von Champagne beansprucht[4]. Im Taufnamen seines unehelichen Sohnes Karlotus, aber auch in der von ihm begründeten Institution der zwölf Pairs, schlug sich dies nieder.
    Aber erst in der Genealogie Ludwigs VIII. wurde der Prophezeiung ein erfolgreicher Beweis durch den Abt der Benediktinerabtei von Marchiennes erbracht[5]. Der sah diese Voraussage in dem Umstand bestätigt, dass Ludwig der Sohn der Isabella von Hennegau war, deren Familie angeblich in direkter Linie von dem großen Kaiser abstammte. Der Abt hatte die Herrschaft Hugo Capets und seiner Nachkommen als Usurpation hervorgehoben, sie aber durch göttliches Eingreifen erklärt und durch die Rückkehr der legitimen Dynastie durch Ludwig VIII. als vollständig neutralisiert betrachtet. Der den Kapetingern anhaftende Makel, nur durch einen Bruch des Geblütsrechts auf den Thron der Franken gelangt zu sein, sollte damit eine Rechtfertigung ihrer Legitimität gegeben werden, die seit den Tagen Ludwigs VIII. und seines Vaters nie wieder angezweifelt wurde. Auch bei Ludwig schlug sich die neue karolingische Identität der Dynastie in ihrem Namenskode nieder, indem sein jüngster postum geborener Sohn den Namen Karls des Großen erhielt, den auch spätere Generationen der Kapetinger benutzten.
    Bereits der Kanoniker Aegidius von Paris (um 1160 bis um 1214) hatte dem jungen Kronprinzen Ludwig VIII. den Herrscherspiegel Karolinus gewidmet, in dem er die Taten Karls des Großen während dessen Spanienfeldzug beschrieb.[6] Dem Prinzen sollte diese Darstellung als Erinnerung an die einstige Vormachtstellung der Franken in Europa dienen und dazu ermuntern, diese nach dem Vorbilde Karls zu erneuern.

    Beim Tod Ludwigs VIII. lebten sechs seiner Söhne und eine Tochter. Der jüngste Sohn Karl ist vielleicht postum geboren, wobei bei diesem auch eine Identitätsgleichheit mit Stephan vermutet wird. Ludwig VIII. hatte im Juni 1225 vor Beginn seines Kreuzzuges ein Testament niedergelegt, in dem er die Erbverfügungen für fünf seiner ihm überlebenden Söhne bestimmte.[8] Der sechste Sohn Stephan ist wohl erst nach der Aufsetzung des Testaments geboren. Demnach sollte der erste Sohn (Ludwig IX.) im Königtum nachfolgen, der zweite (Robert) sollte für die Grafschaft Artois, der dritte (wohl Johann) für die Grafschaften Anjou und Maine, der vierte (Alfons) für die Grafschaft Poitiers und der fünfte (Philipp-Dagobert) schließlich für eine geistliche Laufbahn bestimmt werden.[9] Johann und Philipp-Dagobert starben beide 1232 noch vor der Umsetzung des Testaments und der vermutlich postum geborene Karl rückte in die Erbverfügung Johanns auf.

    Ludwig heiratete Königin Blanka von Kastilien am 23 Mai 1200 in Port-Mort. Blanka (Tochter von König Alfons VIII. von Kastilien und Königin Eleanore von England (Plantagenêt)) wurde geboren in vor dem 4 Mär 1188 in Palencia; gestorben am 27 Nov 1252 in Paris, France; wurde beigesetzt in Zisterzienserkloster Maubuisson. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 84. König Ludwig IX. von Frankreich  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 25 Apr 1214 in Poissy, FR; gestorben am 25 Aug 1270 in Karthago.
    2. 85. Robert I. von Artois (von Frankreich)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 17 Sep 1216; gestorben am 8 Feb 1250 in Al-Mansura.
    3. 86. Prinz Alfons von Frankreich (von Poitou)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 11 Nov 1220 in Poissy; gestorben am 21 Aug 1271 in Corneto, Siena.
    4. 87. König Karl I. von Anjou (von Frankreich)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Mrz 1227; gestorben am 7 Jan 1285 in Foggia, Apulien, Italien.

  13. 50.  Gräfin Johanna von Flandern (von Konstantinopel)Gräfin Johanna von Flandern (von Konstantinopel) Graphische Anzeige der Nachkommen (32.Balduin5, 19.Margarete4, 9.Sibylle3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) wurde geboren in 1200; gestorben am 5 Dez 1244 in Marquette-lez-Lille; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei von Marquette.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Flandern und Hennegau (ab 1205)

    Notizen:

    Johanna hatte mit Fernando eine 1231 geborene Tochter, Maria, die aber 1235 starb.
    Johannas Ehe mit Thomas II. blieb kinderlos.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Johanna_(Flandern)

    Johanna, auch genannt Johanna von Konstantinopel (* 1200; † 5. Dezember 1244 in Marquette-lez-Lille) war ab 1205 eine Gräfin von Flandern und Hennegau. Sie war die ältere von zwei Töchtern des Grafen Balduin IX. von Flandern (Balduin VI. von Hennegau) und der Marie von Champagne.

    Leben
    Im Jahr 1198 hatte Fulko von Neuilly im Auftrag des Papstes Innozenz III. den Kreuzzug gepredigt; Graf Balduin IX. war einer der Ersten, die dem Aufruf folgten.
    Im Jahr 1200 wurde Johanna geboren, 1202 folgte ihre Schwester Margarete. Im Sommer 1202 brachen die Kreuzritter von Venedig aus zum Vierten Kreuzzug auf, unter ihnen befanden sich auch Johannas Eltern. Graf Balduin hatte seine beiden Grafschaften wie auch die Töchter der Obhut seines Bruders, Markgraf Philipp von Namur, anvertraut. Marie von Champagne starb am 9. August 1204 im heiligen Land. Graf Balduin, der im gleichen Jahr erster Kaiser des Lateinischen Kaiserreichs von Konstantinopel geworden war, geriet am 11. Juni 1205 in die Gefangenschaft der Bulgaren, in der er starb. Johanna erbte als sein ältestes Kind Flandern und Hennegau, die einstweilen von Philipp von Namur weiter regiert wurden.
    Während eines Kriegs mit Frankreich geriet Philipp von Namur in die Gefangenschaft Königs Philipps II. August, aus der er sich nur freikaufen konnte, indem er im August 1210 die Ehe mit der Prinzessin Maria einging. Weiterhin musste er seine beiiden Nichten der Obhut des französischen Königshofs übergeben, womit auch die Regierung in Flandern und Hennegau von der Krone übernommen wurde. Am 1. Januar 1212 wurde Johanna auf Veranlassung des Königs mit dem portugiesischen Prinzen Ferdinand (Ferrand), einem Sohn des Königs Sancho I. von Portugal, verheiratet. Ferdinand wurde so Johannas Mitgraf in Flandern und Hennegau.

    Gefangennahme
    Auf ihrem Weg nach Flandern wurden Johanna und Ferrand von dem Kronprinzen Ludwig gefangen genommen, der somit die Herausgabe des Erbes seiner Mutter, Isabella von Hennegau, einer Tante Johannas, erzwingen wollte. Dieses Erbe umfasste die Grafscschaft Artois wurde aber einst von Johannas Vater nach Isabellas Tod (1190) gewaltsam zurückbehalten. Nachdem Johanna und Ferdinand die Städte Aire-sur-la-Lys und Saint-Omer an den Prinzen abgetreten hatten, wurden sie freigelassen. Sie schlossen sich aber im Gegenzug umgehend den alten Verbündeten Balduins, dem englischen König Johann Ohneland und dem deutschen König Otto IV., an und stellten sich in offener Rebellion gegen Frankreich. 1213 marschierte König Philipp II. in Flandern ein und nötigte Ferrand zur Flucht nach England.
    1214 kehrte Johannas Mann nach Flandern zurück und schloss sich dem Heer Kaiser Ottos IV. an, aber am 27. Juli 1214 wurden sie in der Schlacht bei Bouvines vernichtend geschlagen. Ferrand fiel dabei in französische Gefangenschaft, aus der erst mehr als 12 Jahre später, im Januar 1227, freikam. Johanna regierte nun Flandern und Hennegau alleine.

    Streit mit Margarete
    In diesen Jahren führte sie eine Auseinandersetzung mit Burkhard von Avesnes, der ihre Schwester Margarete geheiratet hatte. Da dieser aber geistliche Weihen empfangen hatte, galt diese Ehe als ungültig. Da Johanna keine eigenen Kinder hatte, war somit die Erbfolge zu ihrer Schwester gefährdet. Im Jahr 1216 erreichte sie bei Papst Innozenz III. Burkhards Exkommunikation, worauf sich Margarete 1220 von ihm trennte. Im Jahr 1225 trat in Flandern ein Mann auf, der behauptete, er sei der nach 20 Jahren Abwesenheit zurückgekehrte Graf Balduin. Mit dieser Behauptung fand er in vielen Kreisen auch Unterstützung. Lediglich mit Hilfe ihres Vetters Ludwig, jetzt König Ludwig VIII. von Frankreich, konnte Johanna einen Aufstand zu Gunsteen des Betrügers unterdrücken. Ferrand kehrte 1227 aus der Gefangenschaft zurück. 1231 bekam Johanna eine Tochter, die bereits 1235 starb, 2 Jahre nach Ferrands Tod. 1234 hatte sie Johann von Nesle die Burggrafschaft Brügge abgekauft. Am 2. Apriril 1237 heiratete Johanna den Grafen Thomas II. von Savoyen, der ab 1239 als ihr Ehemann ebenfalls den Titel eines Grafen von Flandern und Hennegau führte. Da Johanna am 5. Dezember 1244 kinderlos starb, gingen die Grafschaften an ihre Schwester Margarete, womit aber auch Aufgrund deren familiärer Probleme der flämische Erbfolgekrieg ausgelöst wurde.
    Johanna wurde in der Zisterzienserabtei von Marquette bestattet.



    Weblinks
     Commons: Johanna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Materialsammlung

    Johanna heiratete Graf Thomas II. von Savoyen am 2 Apr 1237. Thomas (Sohn von Graf Thomas I. von Savoyen und Béatrice Marguerite von Genf) wurde geboren in 1199; gestorben am 7 Feb 1259 in Aosta; wurde beigesetzt in Abtei Hautecombe. [Familienblatt] [Familientafel]

    Johanna heiratete Fernando (Ferdinand, Ferrand) von Portugal am 1 Jan 1212. Fernando (Sohn von König Sancho I. von Portugal, der Besiedler und Prinzessin Dulce von Barcelona) wurde geboren am 24 Mrz 1188; gestorben am 26 Jul 1233; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei von Marquette. [Familienblatt] [Familientafel]


  14. 51.  Gräfin Margarethe I. von Hennegau (II. von Flandern), die Schwarze Gräfin Margarethe I. von Hennegau (II. von Flandern), die Schwarze Graphische Anzeige der Nachkommen (32.Balduin5, 19.Margarete4, 9.Sibylle3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) wurde geboren in 1202; gestorben in 1280; wurde beigesetzt in Abtei Flines.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: cir 1234, Flines; Gründerin der Abtei Flines https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_Flines
    • Titel (genauer): 1244-1253, Hennegau; Gräfin von Hennegau https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Hennegau
    • Titel (genauer): 1244-1278, Flandern; Gräfin von Flandern als Margarethe II. https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Flandern

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Margarete_II._(Flandern)

    Margarete II. genannt von Konstantinopel oder die Schwarze (* 1202; † 1280) war von 1244 bis 1278 Gräfin von Flandern und von 1244 bis 1246 Gräfin von Hennegau. Mit ihrem Tod erlosch das Haus Flandern.

    Leben
    Margarete war die jüngere Tochter von Kaiser Balduin I. von Konstantinopel und seiner Frau Marie de Champagne. Vor Margarethes Geburt war Kaiser Balduin I., der gleichzeitig als Balduin IX. Graf von Flandern und als Balduin VI. Graf von Hennegau war, zum Vierten Kreuzzug aufgebrochen und hatte 1204 das Lateinische Kaiserreich begründet. Margarete und ihre ältere Schwester Johanna wurden mit dem Tode ihrer Eltern 1204/05 Vollwaisen und wuchsen unter der Vormundschaft ihres Onkels Philipp von Namur auf.
    Margarete heiratete 1212 Burkhard von Avesnes, einen Adligen aus dem Hennegau. Diese Ehe wurde nach der (insoweit einvernehmlichen) Hochzeit durch die ältere Schwester Johanna in Frage gestellt und bekämpft. Papst Innozenz III. kritisierte die Ehe, annullierte sie aber nicht, wie von Johanna gewünscht. Burchard, mit dem Margarete zwei Söhne, Johann von Avesnes und Balduin, hatte, wurde in diesem Zusammenhang von 1219 bis 1221 in Haft genommen und nur unter der Bedingung der Trennung von Margarete wieder freigelassen. Unter dem Einfluss ihrer älteren Schwester heiratete sie Wilhelm II. von Dampierre. Aus dieser Ehe hatte sie zwei Söhne, die Grafen Wilhelm II. von Flandern und Guido I. von Flandern.

    Flämischer Erbfolgekrieg
    Diese zweite Ehe ohne den Vollzug der Trennung der ersten erregte als Bigamie großes Aufsehen, da wesentliche Erbfolgen von der Legitimität ihrer Kinder abhingen. Als sie 1246 ihren Sohn Wilhelm zum Mitregenten von Flandern und designierten Alleinerben von Hennegau und Flandern einsetzte eskalierte der Streit mit ihrem Sohn Johann aus erster Ehe. König Ludwig IX. von Frankreich bestimmte 1246 als Schiedsrichter, dass die Kinder Avesnes die Grafschaft Hennegau und die Abkömmlinge aus der Beziehung mit Wilhelm von Dampierre die Grafschaft Flandern erhalten sollten. Da Margarete Johann im Hennegau aber nicht, wie Wilhelm in Flandern, an der Regierung beteiligte eskalierte der Streit 1251 erneut. Johann gewann die Unterstützung seines Schwagers, des Grafen Wilhelm von Holland. Von diesem wurde Guido in der Schlacht bei Westkapelle schließlich besiegt, woraufhin Margarethe gezwungen war ihrem Sohn Johann die Grafschaft Hennegau zu überlassen. Margarethes Versuche, die Grafschaft Hennegau stattdessen an Karl von Anjou zu verkaufen, endeten ergebnislos. Bei Johanns Tod 1257 war dessen Sohn, Margarethes Enkel Johann noch minderjährig. So gelang es Margarethe sich wieder in den Besitz der Grafschaft Hennegau zu versetzen, die sie erst nach ihrem Tod jenem Johann überließ.
    Margarete wurde nach ihrem Tod in der Abtei Flines bestattet.


    Literatur
    • Theodor Wenzelburger: Margaretha von Flandern. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 20, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 322 f.

    Margarethe heiratete Burkhard von Avesnes in 1212. Burkhard (Sohn von Herr Jakob von Avesnes und Adela von Guise) wurde geboren in cir 1182; gestorben in 1244 in Rupelmonde, Flandern. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 88. Johann von Hennegau (von Avesnes)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1 Mai 1218 in Houffalize, Wallonien; gestorben am 24 Dez 1257.

    Margarethe heiratete Guillaume II. (Wilhelm) von Dampierre in 1223. Guillaume (Sohn von Herr Guy II. (Guido) von Dampierre und Mathilde I. von Bourbon) gestorben am 3 Sep 1231; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei von Orchies (Arrondissement Douai), dann ab 1257 in der Abtei Flines. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 89. Jeanne (Johanna) von Dampierre  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1224.
    2. 90. Graf Guido (Guy) I. von Flandern (Dampierre)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1226; gestorben am 7 Mrz 1305 in Compiègne, Frankreich.
    3. 91. Vizegraf Johann I. (Jean) von Dampierre  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1228; gestorben in 1257/1258.

  15. 52.  Jolante von CourtenayJolante von Courtenay Graphische Anzeige der Nachkommen (33.Jolante5, 19.Margarete4, 9.Sibylle3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) wurde geboren in cir 1200 in Courtenay, Loiret; gestorben in 1233.

    Notizen:

    Jolante hatte mit Andreas II. eine Tochter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Jolante_von_Courtenay

    Jolante von Courtenay[1] (ungarisch: Courtenay Jolán; * um 1200 in Courtenay (Loiret), Frankreich; † 1233) war als Ehefrau des Königs Andreas II. eine Königin von Ungarn. Sie war die Tochter von Peter von Courtenay († 1217), Graf von Auxerre, und der Jolante von Flandern († 1219). Väterlicherseits entstammte sie dem Haus Courtenay, einer Nebenlinie der Kapetinger, mütterlicherseits dem Haus Flandern.

    Im Februar 1215 heiratete sie in Székesfehérvár als dessen zweite Ehefrau König Andreas II. von Ungarn (* um 1177; † 1235). Dessen erste Ehefrau Gertrud von Andechs war 1213 ermordet worden.
    Mit ihm hatte sie eine Tochter, Yolanda von Ungarn.
    Jolante und Andreas wurden im Egreser Kloster beigesetzt.



    Anmerkung
    1 Diverse Namensformen in denen sie auch genannt wird sind: Jolanthe, Yolande, Yolanda, Violante, Yoles, Hyolenz Capet-Courtenay.
    Weblinks
    • Jolanthe de Courtenay bei Mittelalter Genealogie

    Familie/Ehepartner: König Andreas II. von Ungarn (Árpáden). Andreas (Sohn von König Béla III. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) und Königin Agnès von Châtillon) wurde geboren in cir 1177; gestorben in 1235 in Ofen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 92. Königin Yolanda (Violante) von Ungarn  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1219; gestorben am 9 Okt 1251 in Huesca; wurde beigesetzt in Kloster Santa Maria de Vallbona.
    2. 93. Prinz Stephan von Slowenien (von Ungarn) (Árpáden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1235; gestorben in 1272.

  16. 53.  Maria von CourtenayMaria von Courtenay Graphische Anzeige der Nachkommen (33.Jolante5, 19.Margarete4, 9.Sibylle3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) gestorben in nach 1228.

    Maria heiratete Kaiser Theodor I. Laskaris (Nicäa, Byzanz) in 1219. Theodor (Sohn von Manuel Laskaris und Johanna Karatzaina) wurde geboren in cir 1174; gestorben in 1222. [Familienblatt] [Familientafel]


  17. 54.  Eleonore von CourtenayEleonore von Courtenay Graphische Anzeige der Nachkommen (33.Jolante5, 19.Margarete4, 9.Sibylle3, 4.Fulko2, 1.Fulko1)

    Familie/Ehepartner: Philipp von Montfort. Philipp (Sohn von Guido von Montfort und Helvis (Helene) von Ibelin) wurde geboren in cir 1206 in Heiliges Land; gestorben am 17 Mrz 1270 in Tyrus. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 94. Philipp II. von Montfort  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1225; gestorben am 24 Sep 1270 in Tunis; wurde beigesetzt in Saint-Vincent, Castres.

  18. 55.  Kaiser Balduin II. von CourtenayKaiser Balduin II. von Courtenay Graphische Anzeige der Nachkommen (33.Jolante5, 19.Margarete4, 9.Sibylle3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) wurde geboren in 1217 in Konstantinopel; gestorben in 1274 in Königreich Neapel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Kaiser des Lateinischen Reichs (Byzantinisches Reich) (1228 bis 1261), Graf von Namur (1237 bis 1259)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_II._(Lateinisches_Kaiserreich)

    Balduin von Courtenay (* 1217 in Konstantinopel; † 1274 im Königreich Sizilien-Neapel) war als Balduin II. von 1228 bis 1261 der letzte in Konstantinopel amtierende Kaiser des Lateinischen Reichs in Romanien (Byzantinisches Reich) aus dem Haus Courtenay. Von 1231 bis 1237 teilte er sich die Kaiserwürde mit seinem regierenden Schwiegervater Johann von Brienne und führte diese nach seiner Vertreibung aus Konstantinopel bis zu seinem Tod formell weiter. Auch war er von 1237 bis 1259 der amtierende Graf von Namur.

    Herkunft
    Balduin war das jüngste Kind Peters von Courtenay und der Jolante von Flandern. Väterlicherseits war er ein Abkömmling des französischen Königsgeschlechts der Kapetinger, mütterlicherseits war er ein Neffe der ersten beiden lateinischen Kaiser von Konstantinopel, Balduin I. und Heinrich.
    Nach dem kinderlosen Tod Kaiser Heinrichs im Jahr 1216 wurde Peter von Courtenay als dessen Schwager von den Baronen des in Folge des Vierten Kreuzzuges 1204 errichteten fränkisch-lateinischen Kaisertums zu Konstantinopel zum neuen Kaiser proklalamiert. Am 9. April 1217 wurde er in Rom von Papst Honorius III. zum Kaiser gesalbt und gekrönt. Auf dem weiteren Weg in das ferne „Romanien“ geriet Peter in Eprius in die Gefangenschaft von Theodoros I. Komnenos Dukas, in der er vermutlich Endde 1217 starb. Seine Frau Jolante, die sich während der Reise von Peter getrennt hatte, erreichte währenddessen mit ihrem Anhang Konstantinopel und übernahm dort stellvertretend die Regentschaft. Hier wurde auch Balduin wahrscheinlich im Spätjahahr 1217, vielleicht auch in den ersten Januartagen 1218, geboren.[1] Als Kaiser gebrauchte er später auf seinen Siegeln die griechische Titulierung „Balduin der Flame, der purpurgeborene Herrscher“ (Βαλδουίνος δεσπότης πορφυρογέννητος ὁ Φλάντρας / Baldouinos Despotēs Porphyrogennētos ho Phlandras),[2] mit der er auf seine Geburt in der Porphyra-Kammer des Großen Palastes zu Konstantinopel verwies, die ihn dem griechischen Rechtsprinzip der „Purpurgeburt“ nach, insbesondere den griechiischen Gegenkaisern von Nicäa und Despotaten von Epirus sowie dem Bulgarenreich gegenüber, zur Herrschaft über Konstantinopel legitimiere. Tatsächlich war Balduin II. der einzige amtierende Lateinerkaiser, der auch in Konstantinopel geboren wurde (sieht man von seinem Sohn ab, der nur noch ein Titularkaiser war). Zu bemerken ist hier auch die Bezugnahme Balduins auf seine Abkunft vom flämischen Haus, mit der er offensichtlich sein Kaisertum auch dem dynastischen Prinzip nach legitimiert wissen wollte, gleichwohl die Herrschaft des Hauses Courtenay durch eine Wahl der Barone und nicht aufgrund dessen Anknüpfung an das flämische Haus begründet wurde.
    Balduins Mutter ist im Spätjahr 1219 gestorben und nachdem zu diesem Zeitpunkt offenbar auch der Tod des Vaters in der Gefangenschaft gewiss geworden war, haben die lateinischen Barone die Regentschaft in Konstantinopel übernommen und zunächst den ältesten Sohn des Kaiserpaares, Graf Philipp II. von Namur, die Thronfolge angetragen. Nachdem dieser sie allerdings zurückgewiesen hatte, ist der zweite Sohn, Robert, im Jahr 1221 nach Konstantinopel gekommen um die Kaiserwürde zu übernehmen. Unter Kaiser Robert ist die lateinische Herrschaft im Jahr 1224 gegenüber den griechischen Gegenprätendenten militärisch zusammengebrochen und ihr vormals geschlossenes Herrschaftsterritorium mit dem Verlust der kleinasiatischen Gebiete, Thrakkiens und Thessalonikis zerschlagen wurden. Die tatsächliche Herrschaft der Lateiner hatte sich fortan nur noch auf das stark befestigte Konstantinopel, dem altgriechischen Raum um Theben und Athen, sowie auf Euböa, dem ägäischen Archipel und der Peloponnes beschränkt. Da die lateinischen Fürsten in Altgriechenland (Herzogtum Athen), Euböa (Herrschaft von Negroponte), dem Archipel (Herzogtum Naxos) und der Peloponnes (Fürstentum Achaia) danach räumlich von Konstantinopel getrennt waren, hatten diese seither faktisch unabhängig agieren können und die feudalrechtliche Oberhoheit ihres Kaisers nur noch formal anerkannt, dessen Herrschaft wiederum nun faktisch nur noch über die Stadt Konstantinopel und deren näheres Umland bestanden hat.

    Thronfolge und frühe Jahre
    Im Streit mit den Baronen hat Kaiser Robert 1227 Konstantinopel verlassen und ist bis spätestens zum Sommer 1228 gestorben, worauf ihm nun Balduin II. auf den Thron nachfolgen konnte.[3] In der stellvertretenden Regentschaft für den unmündigen Kaiser haben die Barone den aus Burgund stammenden Narjot de Toucy bestimmt.
    Über die frühen Jahre des jung verwaisten Balduins, insbesondere über die Gestaltung seiner Ausbildung, liegen keinerlei Berichte vor. In der Frage über die Verteidigung seines akut bedrohten Kaisertums haben die Barone in der Hauptsache aus Unterstützung aus dem lateinischen Westen gesetzt, vor allem vom Papst und aus Frankreich. Möglicherweise haben sie gar die Inthronisierung eines erwachsenen Verwandten an Balduins statt in Betracht gezogen.[4] Schließlich haben sich die Barone nach Vermittlung Papst Gregors IX. an Johann von Brienne gewandt, der sich nach seiner Entmachtung als König von Jerusalem durch Kaiser Friedrich II. als Feldherr in päpstlichen Diensten in Italien verdingte. Dem militärisch erfahrenen ehemaligen Anführer des fünften Kreuzzuges (1217–1221) haben sie die Regentschaft über Konstantinopel in der Hoffnung angetragen, dass er die in den Jahren zuvor verloren gegangenen Gebiete für die Lateiner zurückerobern möge. Der bereits im Greisenalter sttehende Brienne hat dazu allerdings die Übertragung der Kaiserwürde auf Lebenszeit als Bedingung verlangt, die ihm am 9. April 1229 in Perugia vertraglich garantiert wurde.[5] Die Verlobung Balduins II. mit Maria von Brienne, der ältesten Tochter Johanns, und eine Herrschaftsteilung mit diesem beim Erreichen des Mündigkeitsalters waren als zusätzliche Vertragsbedingungen vereinbart wurden.
    Johann von Brienne ist erst im Spätjahr 1231 mit einer Streitmacht französischer Ritter nach Konstantinopel gekommen und dort gekrönt wurden. Im selben Jahr ist die Stadt von einem Erdbeben erschüttert wurden.[6] Eine im Jahr 1233 unternommene EExpedition gegen den Gegenkaiser von Nicäa, Johannes III. Vatatzes, mit dem Versuch den Hafen Lampsakos zu erobern ist nach wenigen Wochen erfolglos eingestellt wurden, worauf sich der Anhang des regierenden Kaisers zerstreute und nach Frankreich heimgekehrt ist. Ein kombinierter Gegenangriff der Griechen im Bunde mit dem Bulgarenherrscher Iwan Assen II. im Jahr 1236 konnte einzig aufgrund deren Zwistes untereinander und dank der Flottenunterstützung Venedigs an den Mauern Konstantinopels abgewehrt werden. Im Anschluss hatte Kaiser Johann einen zweijährigen Waffenstillstand mit Johannes Vatatzes geschlossen.

    Erste Westreise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Etwa um den Jahreszeitraum 1235/36 ist Balduin mündig geworden und seine Ehe mit Maria durch eine Hochzeit formalisiert wurden. Gleich darauf ist er von seinem Schwiegervater auf eine Reise in den lateinischen Westen geschickt wurden, um dort um finanzielle und militärische Hilfe zu werben. Ein Bittgesuch an den Westkaiser Friedrich II. war dabei ausgeschlossen, da dieser eingedenk der politischen Nähe der Ostkaiser zum Papst eine Allianz mit den griechischen Herrschern eingegangen waar. So ist Balduin im Spätjahr 1236 zuerst nach Rom gegangen, wo ihm Papst Gregor IX. die Unterstützung zugesichert und den französischen Klerus zur Finanzierung von vierhundert Rittern für Konstantinopel aufgefordert hat.[7] Ebenso hat der Papst den König von Navarra, Theobald I., zu einem Kreuzzug nach Konstantinopel ermutigt, worauf tatsächlich einige französische Barone positiv reagiert hatten.[8] Doch letztendlich sollten diese ihren Kreuzzug in das Heilige Land unternehmen.
    Von Rom ist Balduin im Frühjahr 1237 über Frankreich nach Namur weitergereist. Die Grafschaft Namur ist einst als Erbe seiner Mutter in den Besitz der Familie Courtenay übergegangen. Nach dem kinderlosen Tod seiner älteren Brüder Philipp II. ((† 1226) und Heinrich II. († 1229) hatte dort seine Schwester Margarete, verheiratete Gräfin von Vianden, die Verwaltung übernommen. Als letzter Sohn der Familie hat Balduin den Besitz der Grafschaft von seiner Schwester eingeklagt, die erst nacch einer Entschädigung von 7.000 Pfund zu ihrer Aufgabe bereit war.[9] Im März 1237 urkundete er erstmals als „Markgraf von Namur“ (marchio Namucensis), im Juli darauf als „Graf von Namur“ (comes Namucensis).[10] Mit dem Besitz von Namur hat sich Balduin die Feindschaft der Grafen von Luxemburg zugezogen, die ebenfalls von der alten Grafenfamilie des Namurois abstammten und deshalb auch Besitzansprüche darauf anmeldeten. Um sich vor ihnen zu schützen suchte er die politische Nähe zu Frankreich und zu seiner Cousine, der Gräfin Johanna von Flandern. Am 22. April 1238 ist Balduin in London eingezogen, hat von König Heinrich III. von England allerdings nur geringfügige Geldspenden erhalten und ist nur wenig später wieder nach Frankreich zurückgekehrt.[11]
    Inzwischen wird er vom Tod seiner Schwiegereltern im Frühjahr 1237 erfahren haben, womit er alleiniger Kaiser von Konstantinopel geworden ist. Dort hatten derweil die Barone unter Anseau de Cayeux die Regentschaft übernommen und zum Zwecke der Geldgewinnung Kunstgüter und Reliquien an italienische Kaufleute veräußert, was schon seit der Eroberung der Stadt durch die Kreuzfahrer von 1204 praktiziert worden ist. So auch am 4. September 1238, als die Barone die Dornenkrone, eine der kostbarsten Reliquienschätze der Christenheit, an einen venezianischen Kaufmann verpfändeten.[12] Und nachdem sie die Pfandsumme nach den vertraglich vereinbarten vier Monaten nicht haben zurückzahlen können, ist die Dornenkrone in den Besitz des Kauufmannes übergegangen. Frankreichs frommer König Ludwig IX. hatte davon erfahren und umgehend eine Gesandtschaft nach Konstantinopel entsandt, welche dort die Dornenkrone von dem Kaufmann erwerben sollte. Die Barone, mittlerweile wieder angeführt von Narjot de Toucy, haben den Verkauf der Reliquie an Frankreich im Dezember 1238 gebilligt und ihr sogar noch Teile vom Kreuz Christi und der Lanze des Longinus beigegeben.[13] Im Frühjahr 1239 sind die Reliquien von Konstantinopel auf Reisen gegangen, wurden dabei mehrere Wochen lang für die „Serenissima“ gewinnbringend in Venedig der Öffentlichkeit präsentiert und konnten im August 1239 in Villeneuve-l’Archevêque von König Ludwig IX. in Empfang genommen werden, welcher der Dornenkrone in Paris mit der Sainte-Chapelle einen prunkvollen Schrein errichten sollte.[14] Balduin hatte an diesem, für sein Reich kaum gewinnbringenden, Ausverkauf prestigeträchtigen Kulturerbes des griechischen Ostens kaum einen persönlichen Anteil getragen, außer dass er seine Zustimmung dafür als ein Geschenk an den König von Frankreich verbunden mit entsprechenden Gegenleistungen für Konstantinopel verstanden wissen wollte.
    Zwischen November 1238 bis spätestens zum Frühjahr 1239 hat sich Balduin wieder bei der päpstlichen Kurie zu Rom aufgehalten.[15] Dort hat er am 26. November 1238 mit dem König von Ungarn die Bedingungen für die Passage durch dessen Königreich für die Rückreise nach Konstantinopel vertraglich geregelt[16]; der Seeweg über italienische Häfen und die Adria ist von dem im Bunde mit den Griechen stehenden Westkaiser Friedrich II. blockiert wurden. Des Weiteren hat der Papst in einem Schreiben vom 19. Dezember 1238 den Klerus von England dazu aufgefordert, ein Viertel der bereitstehenden Geldmittel für den kommenden Orientkreuzzug für Konstantinopel abzuzweigen.[17] Im Frühjahr 1239 ist Balduin nach Frankreich zurückgekehrt um dort die Vorbereitungen für seine Heimreise abzuschließen. Er hatte tatsächlich ein Heer von mehreren hundert Rittern und mehreren zehntausend Infanteristen zusammenstellen können, dessen namhafte Anführer sein Cousin Humbert V. von Beaujeu, Jocerand von Brancion und Thomas von Vervins waren.[18] Vor seiner Abreise nach dem Johannistag (24. Juni 1239) hat er noch die Grafschaft Namur für 50.000 Pariser Pfund als Sicherheit an die französische Krone übergeben.[19] Neben dem finanziellen Geewinn hat er damit auch für die Sicherheit seines westeuropäischen Besitzes gesorgt, da der Graf von Luxemburg kaum Hand an das Namurois legen würde, solange über dieses die schützende Hand des Königs von Frankreich wacht, gleichwohl das Namurois dem Lehnsverband des römischen Westreichs angehört hat.

    Rückkehr
    Über Deutschland und Ungarn ziehend ist Balduin bis spätestens zum Frühjahr 1240 nach Konstantinopel zurückgekehrt, wo er zu Ostern den 15. April in der Hagia Sophia gekrönt wurde.[20] Fortan urkundete er in voller kaiserlicher Titulatur (Balduinus Dei gratiâ fidelissimus in Christo imperator a eo coronatus, Romaniæ moderator, et semper Augustus)[21], während er dies zuvor ausschließlich als „Erbe des Reiches“ getan hatte. Ausgestattet mit seiner Heeresmacht aus Frankreich und unterstützt von kumanischen Verbänden hat er unmittelbar darauf den Krieg gegen Johannes Vatatzes aufgenommen und die Festung Tzurulum (heute Çorlu) erobert und damit auf der europäischen Seite des Bosporus ein territoriales Vorfeld zu Konstantinopel geschaffen.[22] Parallel dazu hat eine venezianische Flotte einen Seesieg gegen jene des Kaisers von Nicäa erringen können. Diese Erfolge wurden allerdings durch eine Gegenoffensive des Vatatzes auf der asiatischen Seite aufgewogen, der dort die letzten Stellungen der Lateiner eroberte. Darauf hatte Balduin den Kampf beenden müssen, nachdem die Ritter seines französischen Heeres nach Ablauf ihres vereinbarten Waffendienstes die Heimreise angetreten hatten. So war er im Frühsommer 1241 zum Abschluss eines zweijährigen Waffenstillstandes mit Vatatzes gezwungen, den er 1243 um ein weiteres Jahr verlängerte.[23] In jener Zeit hatte sich die machtpolitische Stellung der Lateiner des Ostens verschlechtert, ohne das Balduin dagegen etetwas hätte unternehmen können. Schon 1241 war sein wichtigster Verbündeter im Westen, Papst Gregor IX., gestorben und dessen Nachfolger, Innozenz IV., hat durch die Aussichten an eine Vereinigung der Ostkirche mit Rom eine vorsichtige Annäherung an Johannes Vatatzes betrieben, der als ein gewichtigerer Partner erscheinen musste als der faktisch bedeutungslose „Stadtkaiser“ von Konstantinopel.
    Balduin versuchte in den folgenden Jahren, seine Position vor allem durch eine Bündnispolitik zu verbessern. Nachdem auch der Bulgarenherrscher Iwan Assen II. 1241 gestorben war, erreichte er mit dessen Nachfolger Koloman I. Assen einen Friedensschluss. Er ermutigte den Fürst von Achaia, Gottfried II. von Villehardouin, der nicht nur sein Schwager, sondern auch sein formeller Lehnsmann war und außerdem das kaiserliche Amt eines Seneschalls von Romanien bekleidete, zu einem schärferen Engagement gegen die Griechen in Europa. Dem Fürst bot er dazu den Verkauf seines französischen Familienstammsitzes Courtenay an, worüber er in einem Schreiben vom 20. Februar 1241 auch den französischen Königs unterrichtete.[24] Dieser verweigerte jedoch hat sein notwendiges Einverständnis für dieses Geschäft.
    Balduin II. bot sich in Asien dem Seldschukensultan von Ikonium als Alliierter gegen Vatatzes an, worüber er im August 1243 in einem Brief an Blanka von Kastilien berichtete.[25] Indes waren die Seldschuken bereits im Vormonat von den Mongolen in einer großen Schlacht schwer geschlagen wurden, weshalb sie darauf ebenfalls ein Bündnis mit Vatatzes bevorzugten. Als sich im folgenden Jahr auch der Westkaiser Friedrich II. durch die Verheiratung einer seiner Töchter sich mit Johannes Vatatzes dynastisch verbunden hatte, revidierte Balduin die einst von seinem Schwiegervater vorgegebene antistaufische Haltung und suchte eine Annäherung an Friedrich II., indem er sich als Vermittler im Konflikt zwischen diesem und dem Papst empfahl.

    Zweite Westreise
    Vielleicht schon im Spätjahr 1243, aber bis spätestens zum Frühjahr 1244 hat Balduin II. seine zweite Westreise angetreten, die wie seine erste vornehmlich unter dem Zeichen der Gewinnung von finanzieller und militärischer Unterstützung stand. MMit der Regentschaft hat er dabei nicht seine Frau, sondern Philippe de Toucy betraut. Zunächst ist er nach Italien gereist um dort seinen Vermittlerdienst zwischen dem Hof Kaiser Friedrichs II. und der päpstlichen Kurie zu Rom aufzunehmen. Diese Tätigkeit stellte übrigens das erste persönliche Zusammentreffen der amtierenden lateinischen Kaiser des Westens und Ostens dar. Am Gründonnerstag den 31. März 1244 war Balduin in Rom einer der Zeugen der Beeidigung der ausgehandelten Vertragsgsbedingungen zur Rekonzilierung der römischen Kirche mit dem Westkaiser durch dessen Vertreter, Graf Raimund VII. von Toulouse, Petrus de Vinea und Thaddäus von Suessa.[26] Nach diesem Verhandlungserfolg verbrachte er das folgende Jahr im Umfeld des Hofes Kaiser Friedrichs II., für den er unter anderem im Juni 1244 als urkundlicher Zeuge auftrat.[27] Allerdings sind noch im selben Jahr die Friedensbemühungen gescheitert, nachdem der Papst eine Versöhnung ausgeschlagen hat und nach Lyon geflohen war. Am 16. Juni 1245 war Balduin noch in Modena um am Tag darauf in Verona ein letztes Mal mit Kaiser Friedrich II. zusammenzutreffen.[28] Hier ist Balduin nur kurz geblieben, denn schon am 28. Juni 1245 war er in Lyon an der Seite ddes Papstes bei der Eröffnung des dort anberaumten Kirchenkonzils.[29] Sollte Balduin hier noch einmal vermittelnde Tätigkeiten unternommen haben, von denen jedenfalls keine überliefert sind, so dürften diese nicht gefruchtet haben. Denn auf der abschließenden Sitzung des Konzils im Juli 1245 ist Kaiser Friedrich II. formell in seiner Würde abgesetzt wurden. Welche Haltung Balduin dazu eingenommen hat ist nicht überliefert, allerdings sollte er zu späterer Zeit noch einmal eine prostaufische Einstellung demonstrieren.
    Auf dem Konzil hat Balduin unter anderem an der Annullierung der Ehe des Grafen von Toulouse mit Margarete von Lusignan mitgewirkt und hat anschließend im November 1245 im Gefolge des Papstes die Abtei Cluny besucht.[30] Mit dabei war auch der kastilische Infant Alfons X., der ein Cousin seiner Frau war. Auf dessen Vermittlung hin ist Balduin im August 1246 an den kastilischen Hof nach Valladolid gezogen, um dort bei König Ferdinand III. um Unterstützung zu suchen. Die Ritter des Ordens von Santiago haben ihm militärische Hilfe für zwei Jahre in Aussicht gestellt, sofern er sie dafür bezahlen könnte. Als Balduin jedoch bis August 1247 den vereinbarten Sold nicht hat aufbringen können, haben sie ihr Angebot zurückgezogen. Im Mai 1247 war er erneut in London um ein zweites Mal bei König Heinrich III. von England als Bittsteller aufzutreten, hat von diesem aber nur eintausend Mark als Kosten für seine Heimreise erhalten.[31]
    Im Juni 1247 war Balduin wieder in Namur, wo er am zwölften des Monats ein Testament aufgesetzt hat.[32] Der Streit mit Luxemburg um den Besitz des Namurois war in jener Zeit wieder aufgeflammt, nachdem die Gräfin Johanna von Flandern 1244 gestoorben war und um deren Erbe der flämische Erbfolgestreit zwischen deren Neffen aus den Häusern Avesnes und Dampierre ausgebrochen ist. Dem Johann von Avesnes ist dabei von König Ludwig IX. in einem Schiedsspruch der Besitz der Grafschaft Hennegau zugesprochen wurden, und weil die Grafschaft von Namur ein Lehn der Grafen des Hennegaus war hatte Avesnes folglich die Huldigung dafür von Balduin eingefordert. Nachdem dieser aber einen solchen Unterwerfungsakt nicht begehen wollte, hatte Avesnes den Versuch unternommen, ihm dieses Lehens zugunsten des mit ihm verbündeten Grafen von Luxemburg zu entziehen. Balduins Nähe zum französischen König und seine Parteinahme für die Dampierre haben ihn vor dieser Enteignung einstweilen geschützt. Und am 26. August 1248 hat auch der Papst gegenüber Johann von Avesnes und den ihm unterstützenden deutschen Gegenkönig Wilhelm ein Enteignungsverbot zugunsten Balduins ausgesprochen, solange sein Fall nicht eingehend gerichtlich geprüft worden ist.[33] Am 26. Juni 1247 urkundete Balduin in Paris und im Juli 1247 in Chambéry, möglicherweise bereits auf seiner Heimreise.[34]

    Ende des lateinischen Kaisertums
    Wahrscheinlich im Frühjahr 1248 ist Balduin nach Konstantinopel zurückgekehrt, dieses Mal ohne ein großes Heer mit sich führend noch mit ausreichend Geldgeschenken versehen. Von der französischen Krone hatte er lediglich 20.000 Pariser Pfund erhalten, für die er erneut die Grafschaft Namur als Sicherheit gestellt hat, deren Verkauf ihm dabei erneut untersagt worden war. Die politische Situation hatte sich in der Zeit seiner Abwesenheit noch einmal dramatisch verschlechtert. Im Jahr 1246 ist Kaiser Johannes III. Vatatzes mit Heeresmacht von Asien nach Europa gesetzt, hat die Bulgaren aus der strategisch wichtigen Festung Serres verjagt und anschließend große Gebietsgewinne bis nach Mazedonien hinein verbuchen können. Dieser Siegeslauf hatte die zuvor mit ihm rivalisierenden griechischen Herrscher von Epirus-Thessaloniki zur Anerkennung seines Kaisertums samt Unterwerfung unter seiner Oberhoheit gezwungen und es nur noch zur Frage der Zeit werden lassen, bis er auch den finalen Angriff auf Konstantinopel unternehmen würde. Mehr denn je war der hochüberschuldete Balduin nun auf militärische Unterstützung angewiesen, so dass er noch im Jahr seiner Rückkehr zum Zwecke der Geldbeschaffung seinen wenige Jahre altlten Sohn und Erben Philipp für eine nicht genannte Summe an eine Kaufmannsfamilie aus Venedig verpfändet hat.[35] Unmittelbar darauf hat er im Oktober 1248 seine Frau auf eine Reise nach Frankreich geschickt, was eine Bedingung der französischen Krone für das gewährte Darlehn war, die dort in seinem Namen Geldmittel aufbringen und den Freikauf des Sohnes erreichen sollte. Dazu hat er ihr alle Vollmachten zum Verkauf des Courtenay-Besitzes erteilt.[36]
    Politisch war Balduin ab jener Zeit zur weitgehenden Handlungsunfähigkeit verdammt, indem er nur noch ein Beobachter der um sich stattfindenden Ereignisse und des sich anbahnenden Endes seines Kaisertums war. Der kreuzfahrende König Ludwig IX. von Frankreich hatte 1249 seinem Unternehmen zur Rückeroberung Jerusalems den höheren Stellenwert beigemessen, als dafür seinem Cousin in Konstantinopel personelle Hilfe abzuzweigen.[37] 1250 ist der Westkaiser Friedrich II. gestorben, dessen Söhne waren mit einem Behauptungskampf gegen den Papst beschäftigt und deshalb als mögliche Bündnispartner ausgefallen. Papst Innozenz IV. wiederum hatte 1254 erstmals Kontakt zu Johannes Vatatzes bezüglich des Projekts einer Kirchenunion aufgenommen, das auch nach dem Tod der beiden im selben Jahr von deren Nachfolgern weiterbetrieben wurde. Von irgendwelcher Unterstützung aus Rom für die Lateiner des Ostens liegen seit jener Zeit keine Berichte mehr vor. Balduins Bedeutungsverlust als KKaiser verdeutlicht der Streit zwischen seinen nominellen Vasallen, Fürst Wilhelm II. von Achaia und Großherr Guido I. von Athen, der nicht etwa ihm zur Schlichtung vorgetragen wurde, sondern dem König von Frankreich.[38] Der Fürst von Achaia wawar der letzte Hoffnungsträger der Lateiner im Kampf gegen die Griechen, an deren Spitze ab 1259 der Kaiser Michael VIII. Palaiologos stand. In der richtungsweisenden Schlacht von Pelagonia im September 1259 trugen die Griechen den Sieg davon und der Fürst von Achaia ist in deren Gefangenschaft gefallen. Im Frühjahr 1260 hat Palaiologos erstmals einen Vorstoß vor die Mauern von Konstantinopel unternommen, der geradeso noch abgewehrt werden konnte. Noch im selben Jahr hatte er diplomatische Beziehungen zu Genua aufgenommen, der großen Konkurrentin des prolateinischen Venedigs um die Seeherrschaft im östlichen Mittelmeer, die ihren Konflikt nun auch in der Ägäis auszutragen begannen. Das Bündnis zwischen Griechen und Genuesen ist im März 1261 in Nymphaion besiegelt wurden.
    Siehe Hauptartikel: Rückeroberung von Konstantinopel 1261.
    In der Nacht des 24. Juli 1261 ist der griechische Feldherr Alexios Strategopulos mit einem kleinen Heer unbemerkt bis vor die Mauern Konstantinopels vorgedrungen, eigentlich mit dem Auftrag die Lage dort zu erkunden. Die Mauern der Stadt wareren zu diesem Zeitpunkt unterbesetzt, da die Venezianer, welche die Hauptlast der Stadtverteidigung stellten, samt ihrer Flotte auf einer Expedition im Schwarzen Meer abwesend waren. Am frühen Morgen des 25. Juli haben die Griechen im Handstreicich das Goldene Tor der Festung der sieben Türme besetzen und öffnen können, durch welches sie in die Stadt strömen konnten. Die überrumpelten Lateiner konnten dagegen kaum eine adäquate Verteidigung organisieren und hatten deshalb die Flucht auf ihre im Hafen ankernden Schiffe aufgenommen. Balduin hatte sich im Blachernen-Palast dem Kampf stellen wollen, ist von seinen wenigen verbliebenen Gefährten dann aber ebenfalls auf ein venezianisches Schiff gerettet wurden, nachdem er verwundet worden war. Nach 57 Jahren ist so die Herrschaft der Lateiner in Konstantinopel zu Ende gegangen, wo am 15. August 1261 nun Kaiser Michael VIII. Palaiologos feierlich einziehen, sich krönen lassen und die Wiederherstellung der griechisch-byzantinischen Herrschaft einschließlich ihres orthodoxen Patriarchats begehen konnte.[39]

    Letzte Jahre im Exil
    Nun seinerseits zum Exil gezwungen ist Balduin zunächst nach Euböa gesegelt und von dort weiter nach Athen, wo er sich am 22. Oktober 1261 Geld lieh und dazu als „Balduinus, per Dei gratiam fidelissimus Imperator, à Deo coronatus Gubernator Romaniæ“ urkundete.[40] Im Frühjahr 1262 erreichte er den Hof König Manfreds von Sizilien, der selbst mit Michael VIII. Palaiologos verfeindet war und ihm einen großen Feldzug zur Rückeroberung Konstantinopels versprach, sofern der Papst ihn von seiner Exkommunizierung lösen werde.[41] Daraufhin ist Balduin nach Viterbo zu Papst Urban IV. gezogen, um dort eine Versöhnung zwischen diesem und dem Stauferkönig von Sizilien zu erreichen. Doch der Papst hat eine Versöhnung rundweg abgelehnt. Stattdessen sind von ihm im Mai und Juni 1262 Kreuzzugsaufrufe nach Frankreich und Polen ergangen, mit dem Ziel, den „schismatischen Palaiologos“ aus Konstantinopel zu vertreiben.[42]
    Wohl im Frühjahr 1263 ist Balduin in Frankreich angekommen, wo er sich wieder mit seiner Frau und auch seinem Sohn Philipp wiedervereinen konnte, der bereits 1261 dank der Großzügigkeit des Königs von Kastilien aus Venedig freigekauft wurde. Seine Frau hatte hier inzwischen die Grafschaft Namur an den Graf von Luxemburg verloren, nicht ohne aber die Verfügungsgewalt über die dort noch verbliebenen Burgen an die französische Krone abgetreten zu haben, welche sie wiederum an das flandrissche Grafenhaus weitergereicht hat.[43] Philipp von Courtenay hatte noch 1263 schließlich alle gräflichen Rechte auf Namur dem Graf von Flandern für 20.000 Pariser Pfund verkauft.[44] So ist Kaiser Balduin von all seinen Besitzungen lediglich der Stammsitz seiner Familie verblieben.
    In Frankreich hat Balduin auch die Aussichtslosigkeit eines Kreuzzuges nach Konstantinopel erkennen müssen, da weder König Ludwig IX. noch irgendein Adliger den päpstlichen Aufruf dazu erhören wollte. Stattdessen wurde er Zeuge, wie zwischen dem Königshof und dem Papst Pläne zu einem Sturz König Manfreds in Sizilien zugunsten des ehrgeizigen Prinzen Karl von Anjou geschmiedet wurden. In einem Schreiben vom 2. Juli 1263 hat Balduin an König Manfred deshalb eine Warnung vor diesen Plänen zukommen lassen wollen[45], allerdings ist dieser Brief in Rimini von einem guelfischen Stadtoberen abgefangen und dem Papst in Orvieto zugespielt wurden. Ob dieser Brief einen Einfluss auf die schriftliche Kontaktaufnahme des Papstes mit Michael VIII. Palaiologos vom 18. Juli 1263 gehabt hat, in dem eine Wiederaufnahme der Unionspolitik sondiert wurde, ist unsicher.[46] Jedenfalls wollte der Papst seither nichts mehr von einem Kreuzzug zugunsten Balduins wissen, hat diesen stattdessen in einem Brief vom 28. Juli 1263 beim französischen Hof als Anhänger Manfreds denunziert und vor seinen Intrigen gewarnt.[47] Diese Parteinahme für die Sache der Staufer hat Balduin bei den Franzosen jede Reputation gekostet und ihn in das politische Abseits gestellt.
    Rehabilitieren konnte sich Balduin nun einzig durch die Aufgabe seiner Freundschaft zu König Manfred und Unterstützung für Karl von Anjou. Dessen Italienzug mit der entscheidenden Schlacht bei Benevent (26. Februar 1266) hat er nicht mitgemachtht; im Juni 1266 urkundete er noch in Paris.[48] Aber im August 1266 ist er schon beim neu gewählten Papst Clemens IV. in Viterbo, von dem er wieder in die kirchliche Gunst aufgenommen wurde. Unter Federführung des Papstes hat Balduin schließlich eine dynastisch-politische Allianz mit dem nunmehrigen König Siziliens Karl von Anjou besiegelt, die mit dem am 27. Mai 1267 zu Viterbo aufgesetzten Vertrag zu Papier gebracht wurde.[49] In diesem Vertrag wurde die Verheiratung seines Sohnes PPhilipp mit einer Tochter des Anjou vereinbart, der im Gegenzug die Rückführung der Courtenay nach Konstantinopel und Eroberung von ganz Romanien versprach, wovon dem Anjou ein Drittel zufallen sollte. Inwiefern Balduin diesen Plänen gepaart mit der Hoffnung auf eine Rückkehr nach Konstantinopel, die auch seine Heimatstadt war, je eine realistische Chance zur Verwirklichung eingeräumt hat ist unklar. Bezeichnend ist jedoch seine im Vertrag gleichfalls festgeschriebene Aufgabe aller LeLehnshoheitsrechte auf das Fürstentum Achaia zugunsten des Königs von Sizilien, womit er die Reste seines ihm noch verbliebenen „Reiches“ zusätzlich verringerte. Lehnsrechtlich ist er noch Oberlehnsherr des Herzogtums Athen geblieben, was aber de facto keine Rolle mehr spielte. Wirkliche Hoheitsrechte sollte nie wieder ein lateinischer Titularkaiser im römischen Ostreich ausüben.
    Über die letzten Lebensjahre Balduins II. liegen nur noch wenige Zeugnisse vor; offenbar verbrachte er diese abwechselnd in Frankreich und Süditalien. Im März, Juli und Dezember 1269 urkundete er wieder in Paris.[50] Laut einer venezianischen Chhronik soll er im vierten Jahr des Dogen Lorenzo Tiepolo (1271/72) gestorben sein.[51] Allerdings war er noch am 15. Oktober 1273 in Foggia bei der Hochzeit seines Sohnes anwesend.[52] Einer im Januar 1274 in Tarent ausgestellten Urkunde nach war Balduin zu jenem Zeitpunkt bereits gestorben, was durch die Verfügung zum Bau eines Grabmals für ihn in der Kathedrale von Barletta durch Karl von Anjou im Oktober desselben Jahres bestätigt werden kann, welcher außerdem im November darauf urkundlich an ihn in „leuchtender Erinnerung“ (claræ memoriæ) gedachte.[53]

    Familie[
    Balduin II. ist am 9. April 1231 mit Maria von Brienne (* 1225; † 1275) verlobt worden, die er wahrscheinlich im Jahreszeitraum 1235/36 geheiratet hat. Das einzige bekannte Kind aus der Ehe war der spätere Titularkaiser Philipp (* 1240/41; † 1283).


    Literatur
    • Robert Lee Wolff: Mortgage and Redemption of an Emperor’s Son. Castile and the Latin Empire of Constantinople, in: Speculum 29 (1954) 45–84.
    • Kenneth Meyer Setton: The Papacy and the Levant (1204–1571) – Volume 1. Philadelphia, 1976.
    • Jean Longnon: L’empereur Baudouin II et l’ordre de Saint Jacques, in: Byzantion, Bd. 22 (1952), S. 297–299.
    • Eloy Benito Ruano: Balduino II de Constantinopla y la Orden de Santiago. Un proyecto de defensa del Imperio Latino de Oriente, in: Hispania, Bd. 12 (1956), S. 3–36.
    Einzelnachweise
    1 Vgl. L’estoire de Eracles, in: RHC Hist. Occ. 2, S. 291.
    2 Vgl. Zacos, G. & Veglery, A.: Byzantine Lead Seals, Bd. 1 (1972), Nr. 114a–b, S. 114.
    3 Vgl. Georgios Akropolites, Annales, in: PG 140, Sp. 1050.
    4 Zwei nordfranzösische Chroniken berichten von der Nachfolge des Humbert V. von Beaujeu im lateinischen Kaisertum als Nachfolger Kaiser Roberts. Vgl. Gesta Ludovici VIII, in: RHGF 17, S. 310; Chronicon Turnense, in: RHGF 18, S. 318. Diese werdn allerdings durch keine räumlich näher liegenden Berichte bestätigt.
    5 Vgl. Tafel, G. L. Fr. & Thomas, G. M.: Urkunden zur älteren Handels- und Staatsgeschichte der Republik Venedig, Bd. 2 (1856), Nr. CCLXXIII, S. 265–270.
    6 Vgl. Richard von San Germano, Chronica, in: MGH SS 19, S. 364.
    7 Vgl. Auvray, L.: Les registres de Grégoire IX, Bd. 2 (1907), Nr. 3395, Sp. 512.
    8 Vgl. Martène, E. & Durand, U.: Thesaurus novus anecdotorum, Bd. 1 (1717), Sp. 998f.
    9 Vgl. Alberich von Trois-Fontaines, Chronica, in: MGH SS 23, S. 941; Balduin von Avesnes, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 25, S. 455.
    10 Vgl. Reiffenberg, F.: Monuments pour servir a l’histoire provinces de Namur, de Hainaut et de Luxembourg, Bd. 1 (1844), Nr. VI, S. 9f, Nr. XII, S. 141.
    11 Vgl. Matthäus Paris, Chronica majora, hrsg. von Henry Richard Luard in: Rolls Series 57, Bd. 3 (1876), S. 480f, 486, 517f.
    12 Vgl. Tafel, G. L. Fr. & Thomas, G. M.: Urkunden zur älteren Handels- und Staatsgeschichte der Republik Venedig, Bd. 2 (1856), Nr. CCXCVI, S. 346–349; Teulet, A.: Layettes du trésor des chartes, Bd. 2 (1866), Nr. 2744, S. 391f.
    13 Vgl. Teulet, A.: Layettes du trésor des chartes, Bd. 2 (1866), Nr. 2753, S. 395; Andrea Dandolo, Venetorum ducis chronicon venetum, hrsg. von Lodovico Antonio Muratori in: Rerum Italicarum Scriptores, Bd. 12 (1728), Sp. 349.
    14 Vgl. Wilhelm von Nangis, Gesta Sancti Ludovici, in: RHGF 20, S. 526ff; Chronicon, in: ebd., S. 548; Matthäus Paris, Chronica majora, hrsg. von Henry Richard Luard in: Rolls Series 99, Bd. 4, (1877), S. 75f; Walter Cornut, Historia susceptions Corone spinee, hrsg. von Paul Riant in: Exuviæ sacræ constantinopolitanæ, Bd.1 (1877), S. 45–56.
    15 Vgl. Auvray, L.: Les registres de Grégoire IX, Bd. 2 (1907), Nr. 4603, Sp. 1170, Nr. 4634, Sp. 1179, Nr. 4671, Sp. 1194.
    16 Vgl. Auvray, L.: Les registres de Grégoire IX, Bd. 2 (1907), Nr. 4623, Sp. 1175f.
    17 Vgl. Bliss, W. H.: Calendar of the entries in the papal registers relating to Great Britain and Ireland: papal letters, Bd. 1 (1893), S. 177.
    18 Vgl. Alberich von Trois-Fontaines, Chronica, in: MGH SS 23, S. 946. Thomas von Vervins war ein jüngerer Bruder des Enguerrand III. von Coucy aus dem Hause Boves-Coucy
    19 Vgl. Alberich von Trois-Fontaines, Chronica, in: MGH SS 23, S. 947.
    20 Im Zusammenhang mit seiner Durchreise durch Deutschland hat eine Erfurter Chronik den Kaiser fälschlich „Theobald“ genannt. Vgl. Annales Erphordenses, in: MGH SS 16, S. 33. Für seine Krönung vgl. Notes sur la diplomatique de l’empire latine Constantinople, hrsg. von Jean Longnon in: Mélanges dédiés à la mémoire de Félix Grat, Bd. 2 (1949), S. 18.
    21 Zur Titulatur aus einer am 12. Februar 1241 in Konstantinopel aufgesetzten Urkunde vgl. Histoire de l’empire de Constantinople;…par Du Fresne du Cange, Bd. 1, hrsg. von Jean Alexandre Buchon (1826), Nr. VIII, S. 428f. Balduin II. hat seineerrscherzeit ab dem Jahr seiner Krönung gezählt. Als er zum Beispiel im Oktober 1261 in Athen urkundete, hat er das Dokument auf sein zweiundzwanzigstes Regierungsjahr (anno XXII Imperii nostri) datiert. Vgl. Acta Sanctorum, Bd. 4 (1707), S. 768f.
    22 Die Eroberung von Tzurulum hat Balduin in einem Brief an den König von England berichtet. Vgl. Matthäus Paris, Chronica majora, hrsg. von Henry Richard Luard in: Rolls Series 99, Bd. 4, (1877), S. 54f.
    23 Vgl. Alberich von Trois-Fontaines, Chronica, in: MGH SS 23, S. 950; Matthäus Paris, Chronica majora, hrsg. von Henry Richard Luard in: Rolls Series 99, Bd. 4, (1877), S. 299.
    24 Vgl. Du Chesne, A.: Historiæ Francorum Scriptores, Bd. 5 (1649), S. 423f.
    25 Vgl. Du Chesne, A.: Historiæ Francorum Scriptores, Bd. 5 (1649), S. 424ff; Teulet, A.: Layettes du trésor des chartes, Bd. 2 (1866), Nr. 3123, S. 518f.
    26 Balduins Beteiligung an den Verhandlungen von 1244 und der anschließenden Vertragsbeeidigung sind aus je einem Brief des Papstes an den Landgraf von Thüringen vom 30. April 1244 und des Westkaisers an den König von England zu entnehmen. Vg. MGH Const. 2, Nr. 250, S. 340; Matthäus Paris, Chronica majora, hrsg. von Henry R. Luard in: Rolls Series 57, Bd. 4 (1877), S. 332–336.
    27 Vgl. Huillard-Bréholles, J.-L.-A.: Historia diplomatica Friderici secundi, Bd. 6/1 (1860), S. 195ff.
    28 Vgl. Chronicon Mutinense, hrsg. von Lodovico Antonio Muratori in: Rerum Italicarum Scriptores, Bd. 15 (1729), Sp. 561; Roland von Padua, Chronica, in: MGH SS 19, S. 82.
    29 Vgl. Vitæ Romanorum Pontificum, hrsg. von Lodovico Antonio Muratori in: Rerum Italicarum Scriptores, Bd. 3/2 (1724), Sp. 399; Matthäus Paris, Chronica majora, hrsg. von Henry Richard Luard in: Rolls Series 99, Bd. 4, (1877), S. 431; Wilhelmon Puylaurens, Historia Albigensium, in: RHGF 20, S. 770; Balduin von Avesnes, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 25, S. 454.
    30 Vgl. Teulet, A.: Layettes du trésor des chartes, Bd. 2 (1866), Nr. 3367, S. 575; Chronicum cluniacense, hrsg. von Martin Marrier & André du Chesne in: Bibliotheca cluniacensis (1915), Sp. 1666.
    31 Vgl. Matthäus Paris, Chronica majora, hrsg. von Henry Richard Luard in: Rolls Series 99, Bd. 4, (1877), S. 431; Close Rolls of the reign of Henry III, 1242–1247 (1916), S. 510.
    32 Vgl. De Laborde, J.: Layettes du trésor des chartes, Bd. 3 (1875), Nr. 3604, S. 11f; Histoire géneálogique des ducs de Bourgogne de la maison de France, hrsg. von André du Chesne (1628), preuves S. 138f.
    33 Vgl. Reiffenberg, F.: Monuments pour servir a l’histoire provinces de Namur, de Hainaut et de Luxembourg, Bd. 1 (1844), Nr. XIII, S. 141f.
    34 Vgl. De Laborde, J.: Layettes du trésor des chartes, Bd. 3 (1875), Nr. 3605, S. 12; De Wree, O.: La généalogie des comtes de Flandre, Bd. 1 (1642), S. 207f.
    35 Vgl. Marino Sanudo, Secreta Fidelium Crucis, hrsg. von Jacques Bongars in: Gesta Dei Per Francos, Bd. 2 (1611), S. 73; Istoria del Regno de Romania, hrsg. von Charles Hopf: Chroniques Gréco-Romanes (1873), S. 115f; „Fragmentum“, hrsg. ebd.,. 171ff.
    36 Vgl. De Laborde, Joseph: Layettes du trésor des chartes, Bd. 3 (1875), Nr. 3727, S. 50.
    37 Vgl. Jean de Joinville, Histoire de Saint Louis, in: RHGF 20, S. 211f.
    38 Vgl. Chronique de Morée aux XIIIe et XIVe siècles, hrsg. von Alfred Morel-Fatio (1885), S. 52.
    39 Vgl. Chronique de Morée aux XIIIe et XIVe siècles, hrsg. von Alfred Morel-Fatio (1885), S. 54; Georgios Akropolites, Annales, in: PG 140, Sp. 1210f; Martino da Canale, Les estoires de Venise, hrsg. von Filippo Luigi Polidori, La cronique ds Veniciens de maistre Martin da Canal, in: Archivo Storico Italiano, Bd. 8 (1845), S. 480f; Wilhelm von Nangis, Chronicon, in: RHGF 20, S. 558.
    40 Vgl. Acta Sanctorum, Bd. 4 (1707), S. 768f.
    41 Vgl. Martino da Canale, Les estoires de Venise, hrsg. von Filippo Luigi Polidori, La cronique des Veniciens de maistre Martin da Canal, in: Archivo Storico Italiano, Bd. 8 (1845), S. 498–503.
    42 Vgl. Potthast, A.: Regesta Pontificium Romanorum, Bd. 2 (1895), Nr.18332, S. 1489; Guiraud, J.: Les registres d’Urbain IV, Bd. 2 (1901), Nr. 131, 132, S. 46ff.
    43 Vgl. Wauters, Alphonse: Table chronologique des chartes et diplomes imprimés concernant l’histoire de Belgique, Bd. 5 (1876), S. 182; Duvivier, Charles A.: La querelle des d’Avesnes et des Dampierre, Bd. 2 (1894), Preuves Nr. CCXCI, S. 523;e Laborde, Joseph: Layettes du trésor des chartes, Bd. 3 (1875), Nr. 4424, S. 417ff.
    44 Vgl. Wauters, Alphonse: Table chronologique des chartes et diplomes imprimés concernant l’histoire de Belgique, Bd. 5 (1876), S. 285f.
    45 Vgl. Martène, E. & Durand, U.: Thesaurus novus anecdotorum, Bd. 2 (1717), Nr. XI, Sp. 23ff.
    46 Vgl. Guiraud, J.: Les registres d’Urbain IV, Bd. 2 (1901), Nr. 295, S. 134ff.
    47 Vgl. Martène, E. & Durand, U.: Thesaurus novus anecdotorum, Bd. 2 (1717), Nr. X, Sp. 23.
    48 Vgl. Berger, Élie: Layettes du trésor des chartes, Bd. 4 (1902), Nr. 5157, S. 174ff.
    49 Vgl. Berger, Élie: Layettes du trésor des chartes, Bd. 4 (1902), Nr. 5284, S. 220–224; Del Giudice, G.: Codice diplomatico del regno di Carlo I. e II. d’Angiò, Bd. 2/1 (1869), Nr. IV, S. 30–44.
    50 Vgl. Berger, Élie: Layettes du trésor des chartes, Bd. 4 (1902), Nr. 5500, S. 331f, Nr. 5566, S. 375; Werveke, Nicolas van: Cartulaire du Prieuré de Marienthal, Bd. 1 (Publications de la Section Historique de l’Institut Grand-Ducal de Luxemburg 38, 1885), Nr. 120, S. 99f.
    51 Vgl. Andrea Dandolo, Venetorum ducis chronicon venetum, hrsg. von Lodovico Antonio Muratori in: Rerum Italicarum Scriptores, Bd. 12 (1728), Sp. 382.
    52 Vgl. Genealogia di Carlo I. di Angiò: prima generatione, hrsg. von Camillo Minieri Riccio (1857), S. 115f, Anm. 255.
    53 Vgl. Del Giudice, G.: Codice diplomatico del regno di Carlo I. e II. d’Angiò, Bd. 2/1 (1869), S. 41f, Anm. 5, Nr. 6–7; Histoire de l’empire de Constantinople;…par Du Fresne du Cange, Bd. 2, hrsg. von Jean Alexandre Buchon (1826), Nr. II, S.23ff.

    Balduin heiratete Kaiserin Maria von Brienne in 1236/1237. Maria (Tochter von Johann von Brienne (von Jerusalem) und Kaiserin Berenguela (Berengaria) von León (von Kastilien)) wurde geboren in Apr 1225 in Capua; gestorben in 1275; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 95. Philipp von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1240/1241 in Konstantinopel; gestorben in 15 oder 25 Dez 1283.

  19. 56.  Herr Guichard II. von Montpensier (Beaujeu)Herr Guichard II. von Montpensier (Beaujeu) Graphische Anzeige der Nachkommen (34.Sibylle5, 19.Margarete4, 9.Sibylle3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) gestorben in vor 1256.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herrschaft, Grafschaft, Herzogtum Montpensier; Herr von Montpensier

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Die französische Herrschaft Montpensier (benannt nach dem Ort Montpensier im Département Puy-de-Dôme) kam Ende des 12. Jahrhunderts durch Heirat aus dem Besitz der Herren von Thiern in den Besitz der Herren von Beaujeu, die sie wiederum durch Heirat an das Haus Frankreich-Dreux vererbten. Da die Nachkommen aus dieser Ehe 1346 ausstarben, traten die Vizegrafen von Ventadour aus dem Haus Comborn 1358 das Erbe an.
    Zitat vom Sep 2023 aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Montpensier

    Guichard heiratete Herrin Catherine von Clermont (Auvergne) in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 96. Herr Humbert II. von Montpensier (Beaujeu)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 14 Nov 1285.

  20. 57.  Agnes von BeaujeuAgnes von Beaujeu Graphische Anzeige der Nachkommen (34.Sibylle5, 19.Margarete4, 9.Sibylle3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) gestorben in 1231; wurde beigesetzt in Abtei von Clairvaux.

    Agnes heiratete Graf Theobald I. von Champagne (von Navarra), der Sänger in 1222. Theobald (Sohn von Graf Theobald III. von Champagne (Blois) und Gräfin Blanka von Navarra) wurde geboren am 30 Mai 1201; gestorben am 8 Jul 1253 in Pamplona. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 97. Blanche (Blanca) von Champagne  Graphische Anzeige der Nachkommen

  21. 58.  Maria von Zypern (Lusignan)Maria von Zypern (Lusignan) Graphische Anzeige der Nachkommen (35.Alice5, 22.Isabella4, 11.Amalrich3, 4.Fulko2, 1.Fulko1)

    Familie/Ehepartner: Graf Walter IV. von Brienne. Walter (Sohn von Graf Walter III. von Brienne und Maria Elvira von Sizilien (Hauteville)) wurde geboren in 1205; gestorben in 1246; wurde beigesetzt in 1250 in Johanniterkirche St. Johannis, Akkon. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 98. Graf Hugo von Brienne  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1240; gestorben am 8 Aug 1296 in Schlachtfeld von Gagliano (Lecce).

  22. 59.  Isabella von Lusignan (Zypern)Isabella von Lusignan (Zypern) Graphische Anzeige der Nachkommen (35.Alice5, 22.Isabella4, 11.Amalrich3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) wurde geboren am cir 1210 (1215/1216?); gestorben in 1264.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Isabella_von_Zypern (Sep 2023)

    Während des Lombardenkrieges hatte Isabella gemeinsam mit ihrer Schwester Maria 1232 die Burg Dieu d’Amour gegen den kaiserlichen Statthalter Richard Filangieri verteidigt, bis sie nach der Schlacht bei Agridi befreit wurden.

    Sie heiratete 1233 Heinrich von Antiochia, den Bruder des Fürsten Bohemund V. von Antiochia, mit dem sie einen gemeinsamen Sohn hatte, den späteren König Hugo III. von Zypern beziehungsweise Hugo I. von Jerusalem. Weiterhin hatten sie eine Tochter, Margarete, die 1268 mit Johann von Montfort verheiratet wurde. Nach dem Tod ihrer Schwägerin Plaisance von Antiochia 1261 war sie Regentin für deren Sohn Hugo II. von Zypern.

    Geburt:
    Tochter von König Hugo I. von Zypern und der Alice de Champagne. Sie war eine Schwester König Heinrichs I. von Zypern.

    Isabella heiratete Heinrich von Lusignan (Antiochia, Ramnulfiden) in 1233. Heinrich (Sohn von Fürst Bohemund IV. von Antiochia und Plaisance von Gibelet) wurde geboren in cir 1210; gestorben in 18 od 27 Jun 1276 in vor Tripolis; wurde beigesetzt in Kathedrale St. Sophia, Nikosia. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 99. Hugo III. von Lusignan (Antiochia, Zypern)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1235; gestorben in Mrz 1284 in Tyrus; wurde beigesetzt in Kathedrale St. Sophia, Nikosia.

  23. 60.  König Heinrich I. von ZypernKönig Heinrich I. von Zypern Graphische Anzeige der Nachkommen (35.Alice5, 22.Isabella4, 11.Amalrich3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) wurde geboren am 3 Mrz 1217; gestorben am 18 Jan 1254; wurde beigesetzt in Nikosia.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1218 bis 1254, Zypern; König von Zypern

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_I._(Zypern) (Sep 2023)

    Beim Tod seines Vaters am 10. Januar 1218 war Heinrich erst wenige Monate alt. Die Regentschaft in Zypern übernahm für ihn zunächst seine Mutter, die aber 1223 von ihrem Bailli Philipp von Ibelin verdrängt wurde und ins freiwillige Exil nach Tripolis ging. Ibelin genoss die Unterstützung des Haute Cour und veranlasste eigenmächtig 1225 die feierliche Krönung Heinrichs. Damit bahnte sich allerdings ein Konflikt mit Kaiser Friedrich II. an, welcher der Lehnsherr Zyperns war und sich in der Regentschaftsfrage über das Land übergangen fühlte. 1227 starb Philipp von Ibelin und dessen älterer Bruder Johann von Ibelin („der alte Herr von Beirut“) folgte ihm als Regent nach, ebenfalls mit der Unterstützung des Haute Cour.

    Am 21. Juli 1228 landete der gebannte Kaiser mit seinem Kreuzzugsheer im Hafen von Limassol an. Dort bestätigte er Heinrich als König Zyperns, setzte aber Ibelin zugunsten eines ihm gesinnten Regentschaftsrats angeführt von Amalrich Barlais ab. Ebenfalls musste Heinrich den Kaiser auf dessen Kreuzzug in Palästina begleiten. Bevor der Kaiser im Mai 1229 die Levante für immer verließ, sorgte er für die Verheiratung Heinrichs mit Alix von Montferrat. Unmittelbar darauf erhoben sich die Barone Zyperns unter der Führung Ibelins gegen die kaiserlichen Regenten und besiegten sie am 24. Juni 1229 bei Nikosia. Heinrich musste mitsamt seinen Schwestern im Gefolge Amalrich Barlais in der Burg Dieu d’Amour eine einjährige Belagerung miterleben, bis Barlais im Sommer 1230 kapitulierte. Heinrich war nun wieder in der Obhut Johanns von Ibelin, der wieder der anerkannte Regent Zyperns war.

    In den folgenden Jahren war Heinrich stets im Gefolge des Regenten zugegen, während dessen Kampfes im Königreich Jerusalem gegen den kaiserlichen Statthalter Richard Filangieri. Er war bei der Befreiung Beiruts im Frühjahr 1232 dabei und entkam bei der Niederlage von Casal Imbert am 2. Mai 1232 nur knapp der Gefangenschaft durch eine Flucht nach Akkon. Als Zypern angegriffen wurde, setzte Heinrich mit Ibelin wieder auf die Insel über und besiegte Filangieri am 15. Juni 1232 in der Schlacht bei Agridi. Unmittelbar darauf beendete Ibelin seine Regentschaft und übergab die Regierungsgewalt an den mündig gewordenen König Heinrich. Im April 1233 wurde schließlich mit Kyrenia die letzte von den Kaiserlichen gehaltene Burg eingenommen und damit der Einfluss Kaiser Friedrichs II. in Zypern endgültig beendet.

    Nach dem Tod seiner Mutter 1246 übernahm Heinrich formell die Regentschaft im Königreich Jerusalem für den abwesenden König Konrad, allerdings beließ er dort die tatsächlichen Regierungsgeschäfte in der Hand seiner Baillis aus dem Hause Ibelin. Er belieh Philipp von Montfort mit der Herrschaft von Tyrus und entsandte acht Galeeren zur Rettung des von den Ayyubiden belagerten Askalon, die den Fall der Stadt am 15. Oktober 1247 aber nicht mehr verhindern konnten. Noch im selben Jahr hatte der Papst das Königreich Zypern aus der Vasallität zum römischen Kaiser befreit.

    Im September 1248 landete König Ludwig IX. von Frankreich mit seinem Kreuzzugsheer auf Zypern an und überwinterte bis zum Frühjahr 1249 auf der Insel. Heinrich nahm mit der zypriotischen Ritterschaft bei der Eroberung von Damiette im Juni 1249 teil, kehrte dann aber nach Zypern zurück, während seine Ritter von den Ibelin-Brüdern weitergeführt wurden.

    Geburt:
    Sohn von König Hugo I. und der Alice de Champagne. Wegen seiner Leibesfülle wurde er „der Dicke“ (le Gros) genannt.

    Begraben:
    Heinrich I. wurde nach seinem Tod in der Templerkirche von Nikosia bestattet.

    Heinrich heiratete Alix von Montferrat (Aleramiden) in Mai 1229. Alix (Tochter von Markgraf Wilhelm VI. von Montferrat (Aleramiden) und Berta di Clavesana) gestorben am vor Apr 1233. [Familienblatt] [Familientafel]

    Heinrich heiratete Stephanie von Barberon in 1237. Stephanie wurde geboren in cir 1220/1225; gestorben in 1249. [Familienblatt] [Familientafel]

    Heinrich heiratete Plaisance von Antiochia in 1251. [Familienblatt] [Familientafel]


  24. 61.  Königin Isabella (Isabel, Zabel) von ArmenienKönigin Isabella (Isabel, Zabel) von Armenien Graphische Anzeige der Nachkommen (36.Sibylle5, 22.Isabella4, 11.Amalrich3, 4.Fulko2, 1.Fulko1) wurde geboren in 1219; gestorben am 22 Jan 1252.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1219 bis 1252, Kleinarmenien; Königin von Kleinarmenien

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Isabella_von_Armenien_(Königin) (Sep 2023)

    Ursprünglich hatte Leon, der keine Söhne, sondern als männlichen Nachkommen nur einen Enkel von seiner ältesten Tochter Rita hatte, auf Anraten seiner Mutter Rita seinen Großneffen Ruben als Nachfolger vorgesehen, und ließ Prinz Georg (Gorg), den unehelichen Sohn des Königs Mleh blenden, um die Nachfolge zu sichern. Kurz vor seinem Tode am 1. Mai 1219 ernannte er aber seine kleine Tochter Zabel zu seiner Nachfolgerin. Die Regentschaft übernahmen der Seneschall (seneskal) Adam von Gastin/Baghras (Siratan) und der Patriarch Johannes, der aber noch im selben Jahr starb. Es war geplant, Zabel mit Andreas, dem Sohn des Königs Andreas II. von Ungarn, der im Zuge des Fünften Kreuzzuges nach Armenien gekommen war, zu verheiraten, der dann auch die Herrschaft übernehmen sollte. Auf die Nachricht vom Tode Leons hin erschien dieser aber niemals.

    Nachdem Adam von Gastin von den Assassinen ermordet worden war, wurde der einflussreiche Hethumide Konstantin von Lambron, der gerade Tarsus eingenommen hatte, Regent (bajulus, von französisch baille). 1222 arrangierte er die Heirat Zabels mit Philipp von Antiochia, dem Sohn von Bohemund dem Einäugigen von Tripolis. Philipp hatte geschworen, die Gebräuche der armenischen Kirche zu respektieren, blieb aber weiterhin katholisch, versuchte armenische Barone durch fränkische zu ersetzen und plünderte das Königreich zugunsten der Franken aus. Er soll sogar die Einrichtung des Palastes und die königliche Krone nach Antiochia geschickt haben.

    Nach dreijähriger Regierung wurde er von den Baronen gefangen genommen. Nach einer Quelle hatten sich die Gefolgsleute Konstantins als Jäger verkleidet, die angeblich eine Nachricht zu überbringen hatten und so nachts in seine Schlafkammer eindrangen und ihn trotz der Proteste seiner Gattin entführten. Er wurde in Sis gefangen gehalten und wurde dadurch eine Quelle ständigen Streits mit Antiochia, bis er zwei Jahre später starb.

    Danach plante Konstantin, Zabel mit seinem Sohn Hethum I. zu vermählen. Mit Hilfe einiger Barone konnte die zwölfjährige Königin in teuflischen Zorn, wie Smbat Sparapet's schreibt, zu ihrer Mutter nach Silifke (Seleucia Trachea) fliehen, das zu dieser Zeit unter der Herrschaft der Templer stand. Der Großmeister Bertran lieferte jedoch die Festung und damit auch die Königin an Konstantin von Lambron aus, der Zabel mit seiner Kavallerie verfolgt hatte. Zabel wurde in den Taurus gebracht und am 14. Juni 1226 mit Hethum verheiratet, der damit faktisch die Königswürde erlangte.

    Die armenische Form ihres Namens ist Զաբէլ (in reformierter Schreibweise Զաբել; in wissenschaftlicher Transliteration Zabel bzw. Zabēl). Die westarmenische Aussprache lautet [zapʰɛl], die ostarmenische [zabɛl] (notiert im internationalen phonetischen Alphabet).

    Geburt:
    Tochter des Königs Leon II. von Kleinarmenien und dessen zweiter Frau Sibylle von Lusignan (Tochter von König Amalrich I. von Zypern und Königin Isabella von Jerusalem).

    Name:
    Mit ihr erlosch die rubenidische Dynastie der armenischen Herrscher.

    Von dem Geschichtsschreiber Smbat Sparapet wird sie als tugendreich und wohltätig beschrieben.

    Gestorben:
    Zabel starb zu Beginn der Fastenzeit.

    Isabella heiratete Philipp von Antiochia (Ramnulfiden) in Jan 1222. Philipp (Sohn von Fürst Bohemund IV. von Antiochia und Plaisance von Gibelet) gestorben in 1226 in Sis. [Familienblatt] [Familientafel]

    Isabella heiratete König Hethum I. (Haiton, Heythum, Het'um) von Lambron (Kleinarmenien, Hethumiden) in 1226. Hethum gestorben in cir 1271. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 100. König Leon III. (Leo) von Armenien (Hethumiden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1289; gestorben in 1289.