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Herzog Otto II. von Bayern (Wittelsbacher)

Herzog Otto II. von Bayern (Wittelsbacher)

männlich 1206 - 1253  (47 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Herzog Otto II. von Bayern (Wittelsbacher)Herzog Otto II. von Bayern (Wittelsbacher) wurde geboren am 7 Apr 1206 in Kehlheim; gestorben am 29 Nov 1253 in Landshut, Bayern, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Bayern (1231 bis 1253), Pfalzgraf bei Rhein (1214 bis 1253)

    Notizen:

    Otto II. der Erlauchte (* 7. April 1206 in Kelheim; † 29. November 1253 in Landshut) aus dem Geschlecht der Wittelsbacher war von 1231 bis 1253 Herzog von Bayern und von 1214 bis 1253 Pfalzgraf bei Rhein.

    Leben
    Otto war der Sohn Herzog Ludwigs I. von Bayern und Ludmillas von Böhmen, der Witwe des Grafen Albert III. von Bogen. Otto wurde im Alter von sechs Jahren mit Agnes von der Pfalz († 1267) verlobt, der Erbin der Pfalzgrafschaft bei Rhein (der späteren Kurpfalz), die sein Vater 1214 als Lehen erhielt.
    Unter Ottos Herrschaft kamen Gebiete der aussterbenden Adelsgeschlechter der Grafen von Bogen, der Grafen von Andechs und der Ortenburger zu Bayern. Mit den Besitztümern der Grafen von Bogen kam 1242 auch deren weiß-blaues Rautenwappen zu Bayern, das bis heute Bestandteil des Bayerischen Staatswappens ist.
    Nachdem der Streit mit Kaiser Friedrich II. zu Ende war, trat Otto 1241 der staufischen Partei bei. Seine Tochter Elisabeth wurde mit Friedrichs Sohn Konrad IV. verheiratet. Aus diesem Grund wurde Otto vom Papst exkommuniziert. Otto starb 1253 und wurde im Benediktinerkloster Scheyern begraben. Eine Gedenktafel für ihn fand Aufnahme in die Walhalla bei Regensburg.

    Familie
    Herzog Otto II. heiratete im Mai 1222 die Prinzessin Agnes (1201–1267), eine Tochter des Welfen Heinrich von Braunschweig und seiner Gattin Pfalzgräfin Agnes bei Rhein. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor:
    • Elisabeth (1227–1273)
    1 ∞ 1246 in Vohburg König Konrad IV. von Hohenstaufen (1228–1254),
    2 ∞ 1258 in München Graf Meinhard IV. von Görz und Tirol, später Herzog von Kärnten (1235–1295);
    • Ludwig II. (1229–1294)
    1 ∞ 1254 in Landshut Herzogin Maria von Brabant (1226–1256),
    2 ∞ 1260 in Heidelberg, Anna, Tochter des Glogauer Herzogs Konrad II. (1240–1271),
    3 ∞ 1273 in Aachen Gräfin Mathilde von Habsburg (1253–1304);
    • Heinrich XIII. (1235–1290) ∞ 1244 Prinzessin Elisabeth von Ungarn (1236–1271);
    • Sophie (1236–1289) ∞ 1258 in München Graf Gebhard VI. von Sulzbach und Hirschberg (1220–1275);
    • Agnes (1240–1306), Nonne in Seligenthal.

    Literatur
    • Sigmund Ritter von Riezler: Otto II., Herzog von Baiern. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 24, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 647–651.
    • Max Spindler, Andreas Kraus: Die Auseinandersetzungen mit Landesadel, Episkopat und Königtum unter den drei ersten wittelsbachischen Herzögen (1180–1253). In: Andreas Kraus (Hrsg.): Das Alte Bayern. Der Territorialstaat vom Ausgang des 12. Jarhunderts bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. 2. Auflage. C. H. Beck, München 1988, ISBN 3-406-32320-0, S. 7–52, insbesondere S. 28–29, 35–52 (Handbuch der bayerischen Geschichte, Band II).
    • Wilhelm Störmer: Otto II. der Erlauchte. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 673 f. (Digitalisat).

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_II._(Bayern)

    Name:
    Das Haus Wittelsbach ist eines der ältesten deutschen Hochadelsgeschlechter. Aus ihm gingen jahrhundertelang die Pfalzgrafen, die späteren Herzöge, Kurfürsten und Könige von Bayern (1180–1918) hervor, ebenso wie die Pfalzgrafen bei Rhein (1214–1803 und 1816–1918), die als Herrscher der Kurpfalz bereits Kurfürsten des Heiligen Römischen Reichs waren.
    Zwei Wittelsbacher wurden zu Römisch-deutschen Kaisern (1328 und 1742) und einer zum Römisch-deutschen König (1400) gewählt. Weitere Territorien des Heiligen Römischen Reichs, die zeitweilig von Mitgliedern des Hauses regiert wurden, waren das Kurfürstentum Köln (1583–1761), das Herzogtum Jülich-Berg (1614–1794/1806), das Fürstbistum Lüttich, die Mark Brandenburg (1323–1373), die Grafschaften Tirol (1342–1363/1369) sowie Holland, Hennegau und Seeland (1345–1432) sowie das Herzogtum Bremen-Verden (1654–1719). Zweimal, 1619 und 1742, waren Wittelsbacher Gegenkönige in Böhmen.
    Als eine der bedeutendsten Dynastien Europas stellten sie zeitweilig auch die Könige von Ungarn (1305), Schweden (1441–1448 und 1654–1720), Dänemark und Norwegen (1440) sowie von Griechenland (1832–1862).
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wittelsbach

    Familie/Ehepartner: Agnes von Braunschweig. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Elisabeth von Bayern (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1227 in Burg Trausnitz in Landshut; gestorben am 9 Okt 1273.
    2. 3. Herzog Ludwig II. von Bayern (Wittelsbacher), der Strenge  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 13 Apr 1229 in Heilig Geist Kirche, Heidelberg, Baden-Württemberg, DE; gestorben am 2 Feb 1294 in Heilig Geist Kirche, Heidelberg, Baden-Württemberg, DE.
    3. 4. Herzog Heinrich XIII. von Bayern (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 19 Nov 1235; gestorben am 3 Feb 1290 in Burghausen; wurde beigesetzt in Kloster Seligenthal.


Generation: 2

  1. 2.  Elisabeth von Bayern (Wittelsbacher)Elisabeth von Bayern (Wittelsbacher) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Otto1) wurde geboren in cir 1227 in Burg Trausnitz in Landshut; gestorben am 9 Okt 1273.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Römisch-deutsche Königin und Königin von Sizilien und Jerusalem durch 1. Heirat, Gräfin von Görz und Tirol durch 2. Heirat

    Notizen:

    Elisabeth von Bayern (* um 1227 auf der Burg Trausnitz in Landshut; † 9. Oktober 1273) aus dem Hause Wittelsbach war durch ihren ersten Ehemann Konrad IV. römisch-deutsche Königin und Königin von Sizilien und Jerusalem sowie durch ihren zweiten Ehemann Meinhard II. Gräfin von Görz und Tirol.
    Elisabeth war die älteste Tochter des Herzogs von Bayern und Pfalzgrafen bei Rhein Otto II. (1206–1253) und seiner Ehefrau Agnes von Braunschweig (1201–1267), einer Tochter des Welfen Heinrich von Braunschweig und seiner Gattin Pfalzgräfin Agnes.
    Am 1. September 1246 wurde Elisabeth in Vohburg mit Konrad IV. vermählt, der in Personalunion Herzog von Schwaben (1235–1254), römisch-deutscher König (1237–1254), König von Sizilien (1250–1254) und König von Jerusalem (1228–1254) war. Durch diese Ehe wurden die Wittelsbacher zu den mächtigsten deutschen Verbündeten der Staufer. Konrad starb nach knapp acht Jahren Ehe im Jahre 1254. Das Paar hatte nur einen Sohn, den letzten legitimen Staufer Konradin, der 1268 in Neapel enthauptet wurde.
    Vier Jahre nach dem Tod ihres ersten Ehemanns heiratete Elisabeth Meinhard II., den Grafen von Görz und Tirol und Herzog von Kärnten aus dem Geschlecht der Meinhardiner. Elisabeth stiftete 1272 zum Andenken an ihren hingerichteten Sohn Konradin das Zisterzienserkloster Stams in Tirol, das von ihrem Ehemann ausgebaut und wo das Paar schließlich begraben wurde. Elisabeth und der etwas jüngere Meinhard, der seine Frau um mehr als zwanzig Jahre überlebte, hatten sechs gemeinsame Kinder.
    Nach ihrem Tod im Jahre 1273 wurde sie zunächst in einer kleinen hölzernen Johannes-Kirche im Stift Stams beigesetzt. Nachdem die Stiftskirche 1284 fertiggestellt war, wurde sie dorthin umgebettet.[1] Links vor dem Hauptaltar liegt eine Grabplatte mit einer lateinischen Inschrift, die besagt, dass hier Mainhardus, der Gründer mit der Gründerin Elisabetha, seiner Ehefrau und vier Kindern bestattet sind. In dem im Westen des Mittelschiffs der Stiftskirche in den Boden eingelassenen so genannten „Österreichischen Grab“, das 1684 fertiggestellt wurde, steht eine lebensgroße geschnitzte und vergoldete Statue von ihr. Im Jahr 2000 wurde in der Vorhalle der Stiftskirche eine Gedenktafel eingeweiht, die an ihren Sohn Konradin erinnert.

    Die zweite Tochter, die wie die Mutter Elisabeth hieß, wurde durch ihre Ehe mit dem späteren römisch-deutschen König Albrecht I. zur Stammmutter aller späteren Habsburger. Nachdem der erste Sohn Albert noch vor dem Vater gestorben war, wurde Otto Meinhards Nachfolger als Graf von Görz und Tirol und Herzog von Kärnten. Nach Ottos Tod wurde schließlich der letzte überlebende Sohn Elisabeths und Meinhards, Heinrich, der zwischenzeitlich Böhmen für sich beansprucht hatte, Herzog von Kärnten und Graf von Tirol. Er wurde wie seine Eltern in Stams begraben.

    Literatur
    • Elke Goez: Elisabeth von Bayern, Gemahlin Konrads IV. und Meinhards II. von Görz-Tirol. In: Karl-Heinz Rueß (Hrsg.): Frauen der Staufer (= Schriften zur staufischen Geschichte und Kunst). Band 25. Gesellschaft für staufische Geschichte, Göppigen 2006, ISBN 3-929776-16-2, S. 151–170.
    • Marita A. Panzer: Wittelsbacherinnen. Fürstentöchter einer europäischen Dynastie. Pustet, Regensburg 2012, ISBN 978-3-7917-2419-5, S. 11–21.
    Einzelnachweise
    1 Elke Goez: Elisabeth von Bayern, Gemahlin Konrads IV. und Meinhards II. von Görz-Tirol. In: Karl-Heinz Rueß (Hrsg.): Frauen der Staufer. 2006, S. 151–170, hier S. 157–158, (Digitalisat (PDF; 1,17 MB)).

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_von_Bayern_(1227–1273)

    Name:
    Das Haus Wittelsbach ist eines der ältesten deutschen Hochadelsgeschlechter. Aus ihm gingen jahrhundertelang die Pfalzgrafen, die späteren Herzöge, Kurfürsten und Könige von Bayern (1180–1918) hervor, ebenso wie die Pfalzgrafen bei Rhein (1214–1803 und 1816–1918), die als Herrscher der Kurpfalz bereits Kurfürsten des Heiligen Römischen Reichs waren.
    Zwei Wittelsbacher wurden zu Römisch-deutschen Kaisern (1328 und 1742) und einer zum Römisch-deutschen König (1400) gewählt. Weitere Territorien des Heiligen Römischen Reichs, die zeitweilig von Mitgliedern des Hauses regiert wurden, waren das Kurfürstentum Köln (1583–1761), das Herzogtum Jülich-Berg (1614–1794/1806), das Fürstbistum Lüttich, die Mark Brandenburg (1323–1373), die Grafschaften Tirol (1342–1363/1369) sowie Holland, Hennegau und Seeland (1345–1432) sowie das Herzogtum Bremen-Verden (1654–1719). Zweimal, 1619 und 1742, waren Wittelsbacher Gegenkönige in Böhmen.
    Als eine der bedeutendsten Dynastien Europas stellten sie zeitweilig auch die Könige von Ungarn (1305), Schweden (1441–1448 und 1654–1720), Dänemark und Norwegen (1440) sowie von Griechenland (1832–1862).
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wittelsbach

    Elisabeth heiratete König Konrad IV. von Staufen am 1 Sep 1246 in Vohburg, Bayern, DE. Konrad (Sohn von König Friedrich II. von Staufen und Königin Jolante (Isabella II.) von Brienne (von Jerusalem)) wurde geboren am 25 Apr 1228 in Andria, Apulien; gestorben am 21 Mai 1254 in Lavello. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 5. König Konradin von Staufen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 25 Mrz 1252 in Burg Wolfstein, Landshut; gestorben am 29 Okt 1268 in Neapel, Italien.

    Elisabeth heiratete Graf Meinhard II. von Kärnten (Meinhardiner) in 1258 in München, Bayern, DE. Meinhard (Sohn von Graf Meinhard I. von Kärnten (Meinhardiner) und Adelheid von Tirol) wurde geboren in cir 1239; gestorben in cir 30 Okt 1295 in Greifenburg. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 6. Gräfin Agnes von Tirol-Görz (Meinhardiner)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 14 Mai1293.
    2. 7. Königin Elisabeth von Kärnten (Tirol-Görz)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1262 in München, Bayern, DE; gestorben am 28 Okt 1313 in Königsfelden, Brugg; wurde beigesetzt in Zuerst Kloster Königsfelden, 1770 in das Kloster St. Blasien, 1809 nach Stift St. Paul im Lavanttal in Kärnten.
    3. 8. Herzog Otto III. von Kärnten (Tirol-Görz, Meinhardiner)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1265; gestorben am 25 Mai 1310.
    4. 9. Herzog Heinrich VI. von Kärnten (von Böhmen) (Meinhardiner)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1270; gestorben am 2 Apr 1335 in Schloss Tirol.

  2. 3.  Herzog Ludwig II. von Bayern (Wittelsbacher), der Strenge Herzog Ludwig II. von Bayern (Wittelsbacher), der Strenge Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Otto1) wurde geboren am 13 Apr 1229 in Heilig Geist Kirche, Heidelberg, Baden-Württemberg, DE; gestorben am 2 Feb 1294 in Heilig Geist Kirche, Heidelberg, Baden-Württemberg, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Bayern (1253 bis 1294), Pfalzgraf bei Rhein

    Notizen:

    Ludwig II., der Strenge (* 13. April 1229 in Heidelberg; † 2. Februar 1294 ebenda), aus dem Geschlecht der Wittelsbacher war von 1253 bis 1294 Herzog von Bayern und Pfalzgraf bei Rhein. Seit der Landesteilung von 1255 regierte er das Herzogtum Oberbayern.

    Leben
    Der älteste Sohn Herzog Ottos II. sammelte schon in jungen Jahren Kriegserfahrungen, so 1246 mit König Konrad IV. gegen Heinrich Raspe und 1251 gegen Bischof Albert von Regensburg. Ludwig II. trat 1253 die Regierung als Herzog von Bayern an. Am 28. März 1255 teilte er die Regierung mit seinem Bruder Heinrich XIII. Heinrich erhielt Niederbayern, Ludwig Oberbayern – wo er München zur Residenz machte – und die Pfalz. Bei den angeblichen Konflikten zwischen beiden handelte es sich eher um Streitigkeiten zwischen Gefolgsleuten beider Seiten.
    Ludwigs Beiname der Strenge rührt daher, dass er seine erste Ehefrau Maria von Brabant 1256 hinrichten ließ, weil er sie fälschlicherweise des Ehebruchs verdächtigte. Ursache der Angelegenheit war ein verwechselter bzw. falsch interpretierter Brief an den pfälzischen Ritter Raugraf Heinrich I. († 1261), den Bruder des Wormser Bischofs Eberhard I.; seine Grabplatte ist in der Klosterruine Rosenthal erhalten.[1] Als Sühne für diese Tat stiftete Ludwig das Kloster Fürstenfeld (in Fürstenfeldbruck). In zweiter Ehe war er mit Anna von Glogau (um 1240–1271) verheiratet.
    Ludwig war Vormund seines Neffen Konradin, verschaffte diesem das Herzogtum Schwaben und begleitete ihn bei seinem Italienzug 1267 bis Verona. Er zog sich rechtzeitig zurück und wurde dadurch nicht in den Untergang des 1268 in Neapel hingerichteeten Konradin verwickelt. Materiell profitierte er von dessen Tod, da Konradin ihn als Erben einsetzte und in der Konradinischen Schenkung Besitzungen in der Oberpfalz, um Sulzbach, in Südwestbayern und Bayerisch-Schwaben abtrat. Eine Bestätigunung dieser Erwerbungen erhielt Ludwig von Rudolf von Habsburg als Preis für seine Unterstützung bei der Königswahl von 1273. Darüber hinaus erhielt er die Hand von Rudolfs Tochter Mathilde. Aufgrund dieser Verbindung wurde Ludwig ein Parteigänger der Habsburger, unterstützte seinen Schwager gegen den böhmischen König Ottokar II., erhielt 1276 dessen Kurwürde und nahm 1278 an der Schlacht auf dem Marchfeld teil, in der Ottokar getötet wurde.
    Nach dem Tod seines Schwiegervaters Rudolf von Habsburg im Jahre 1291 konnte Ludwig die Wahl seines Schwagers Albrecht von Habsburg zum König nicht durchsetzen. Die Kurwürde der Pfalz konnte Ludwig zwar behaupten, die bayerische Kurwürde jedoch fiel 1289 an Böhmen zurück. Ludwig II. gewann erhebliche neue Besitzungen für sein Herzogtum hinzu – auch in der Pfalz – und baute die herzogliche Macht stark aus.
    1290 traf Ludwig den Strengen ein schwerer Schicksalsschlag. Ludwig, sein ältester, noch kinderloser Sohn, erhielt auf einem Turnier in Nürnberg, eine tödliche Wunde. Ludwig der Strenge selbst starb am 2. Februar 1294 in seiner pfälzischen Residenz in Heidelberg. Testamentarisch hatte er als Begräbnisort das von ihm gestiftete Kloster Fürstenfeld bestimmt. In der dortigen Kirche wurde er beigesetzt. Durch vielfältige Umbauten des Gotteshauses kennt man den genauen Platz seines Grabes heute nicht mehr, in der Kirche ist ihm jedoch eine barocke Gedenkstatue gewidmet.[2]
    Nachfolger wurde zunächst sein Sohn Rudolf I. aus seiner dritten Ehe mit Mathilde von Habsburg.
    In der als Memoria des Hauses Wittelsbach errichteten Stiftskirche zu Neustadt an der Weinstraße besteht ein „Ewiges Meßgedenken“ für Herzog Ludwig den Strengen und mehrere seiner Nachkommen.
    Dynastische Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Ludwig II. der Strenge herrschte als letzter Wittelsbacher bis 1294 sowohl über die Pfalz als auch Bayern und ist der gemeinsame Stammvater beider Linien. Im Hausvertrag von Pavia 1329 wurden diese Länder unter den von seinen Söhnen Rudolf und LLudwig begründeten Linien aufgeteilt. Nachdem die Kurwürde durch Kaiser Karl IV. allein der pfälzischen Linie zugesprochen wurde, erhielt sie Bayern erst im Westfälischen Frieden. Mit dem Tod von Kurfürst Maximilian III. Joseph 1777 erlosch dann die bayrische Linie im Mannesstamm. Nach dem darauffolgenden Bayerischen Erbfolgekrieg wurden 1779 beide Territorien unter der verbliebenen, heute fortlebenden pfälzischen Linie vereinigt.

    Ehen
    Herzog Ludwig II. heiratete am 2. August 1254 in Landshut die Herzogin Maria (1226–1256, hingerichtet), Tochter des Herzogs Heinrich II. von Brabant-Lothringen und seiner Gattin Maria von Schwaben. Die Ehe blieb kinderlos.

    In zweiter Ehe heiratete Ludwig. am 24. August 1260 in Heidelberg Anna (1240–1271), Tochter des Herzogs Konrad II. von Schlesien-Glogau und seiner Gattin Salome von Polen.

    In dritter Ehe heiratete Ludwig II. am 24. Oktober 1273 in Aachen Mathilde (1251–1304), Tochter des römischen Königs Rudolf von Habsburg und seiner Gattin Gertrud von Hohenberg.


    Literatur
    • Clemens Böhne: Das Grabmal Herzog Ludwig des Strengen in der Fürstenfelder Klosterkirche. In: Amperland, Jahrgang 2, 1966, S. 41-43.
    • Sigmund Ritter von Riezler: Ludwig II., Herzog von Bayern und Pfalzgraf bei Rhein. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 19, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 497–502.
    • Wilhelm Störmer: Ludwig II. der Strenge. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 15, Duncker & Humblot, Berlin 1987, ISBN 3-428-00196-6, S. 357–360 (Digitalisat).
    Weblinks
     Commons: Ludwig der Strenge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Anmerkungen
    1 Laut der Regensburger Chronik von Carl Theodor Gemeiner, zitiert in: Adolph Köllner: Geschichte der Herrschaft Kirchheim-Boland und Stauf, Wiesbaden, 1854, S. 89; (Digitalscan)
    2 Zum Begräbnisort des Herzogs

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_der_Strenge

    Name:
    Das Haus Wittelsbach ist eines der ältesten deutschen Hochadelsgeschlechter. Aus ihm gingen jahrhundertelang die Pfalzgrafen, die späteren Herzöge, Kurfürsten und Könige von Bayern (1180–1918) hervor, ebenso wie die Pfalzgrafen bei Rhein (1214–1803 und 1816–1918), die als Herrscher der Kurpfalz bereits Kurfürsten des Heiligen Römischen Reichs waren.
    Zwei Wittelsbacher wurden zu Römisch-deutschen Kaisern (1328 und 1742) und einer zum Römisch-deutschen König (1400) gewählt. Weitere Territorien des Heiligen Römischen Reichs, die zeitweilig von Mitgliedern des Hauses regiert wurden, waren das Kurfürstentum Köln (1583–1761), das Herzogtum Jülich-Berg (1614–1794/1806), das Fürstbistum Lüttich, die Mark Brandenburg (1323–1373), die Grafschaften Tirol (1342–1363/1369) sowie Holland, Hennegau und Seeland (1345–1432) sowie das Herzogtum Bremen-Verden (1654–1719). Zweimal, 1619 und 1742, waren Wittelsbacher Gegenkönige in Böhmen.
    Als eine der bedeutendsten Dynastien Europas stellten sie zeitweilig auch die Könige von Ungarn (1305), Schweden (1441–1448 und 1654–1720), Dänemark und Norwegen (1440) sowie von Griechenland (1832–1862).
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wittelsbach

    Ludwig heiratete Herzogin Maria von Brabant am 2 Aug 1254. Maria (Tochter von Herzog Heinrich II. von Brabant (von Löwen) und Marie von Schwaben (Staufer)) wurde geboren in 1226; gestorben am 18 Jan 1256 in Donauwörth. [Familienblatt] [Familientafel]

    Ludwig heiratete Anna von Glogau (von Schlesien) (Piasten) am 24 Aug 1260 in Heilig Geist Kirche, Heidelberg, Baden-Württemberg, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Ludwig heiratete Mathilde von Habsburg am 24 Okt 1273 in Aachen, Deutschland. Mathilde (Tochter von König Rudolf I. (IV.) von Habsburg und Königin Gertrud (Anna) von Hohenberg) wurde geboren in 1251; gestorben in 1304. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 10. Herzog Rudolf I. von der Pfalz (Wittelsbacher), der Stammler  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 4 Okt 1274 in Basel, BS, Schweiz; gestorben am 12 Aug 1319.
    2. 11. Mechthild (Mathilde) von Bayern (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1275; gestorben in 1319.
    3. 12. Agnes von Bayern (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1276; gestorben in 1340.
    4. 13. Kaiser Ludwig IV. von Bayern (Wittelsbacher), der Bayer  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1282 oder 1286 in München, Bayern, DE; gestorben am 11 Okt 1347 in Puch bei Fürstenfeldbruck; wurde beigesetzt in Frauenkirche, München, Bayern, DE.

  3. 4.  Herzog Heinrich XIII. von Bayern (Wittelsbacher)Herzog Heinrich XIII. von Bayern (Wittelsbacher) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Otto1) wurde geboren am 19 Nov 1235; gestorben am 3 Feb 1290 in Burghausen; wurde beigesetzt in Kloster Seligenthal.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Bayern und der Pfalz als Heinrich XIII. (ab 1253), Herzog von Niederbayern als Heinrich I. (ab 1255)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_XIII._(Bayern)

    Heinrich von Wittelsbach (* 19. November 1235; † 3. Februar 1290 in Burghausen) aus dem Hause Wittelsbach war als Heinrich XIII. ab 1253 Herzog von Bayern und der Pfalz, ab 1255 als Heinrich I. Herzog von Niederbayern, womit er die Hauslinie Wittelsbach-Niederbayern begründete.

    Leben
    Heinrich XIII. war ein Sohn Herzogs Ottos II. und der Welfin Agnes von Braunschweig. Er wurde 1247 mit Elisabeth von Ungarn, der Tochter König Belas IV., verlobt.
    1253 versucht er, der Zweitgeborene, mithilfe seines Schwiegervaters das Herzogtum Steiermark für sich zu gewinnen, wurde aber von Ottokar II. Přemysl von Böhmen daran gehindert.[1]
    Nach dem Tod seines Vaters übernahm Heinrich im November 1253 gemeinsam mit seinem Bruder Ludwig II. die Regierung Bayerns und der Pfalz. Obwohl es gegen geltendes Reichsrecht verstieß, teilten sie 1255 das Land, formal eine Nutzteilung, faktisch aber eine Realteilung.[2] Heinrich bekam das größere, reichere und fruchtbarere Niederbayern und verzichtete damit auf die Pfalz, die zusammen mit Oberbayern zum Herrschaftsbereich Ludwigs gehörte. Er leitete ab 1255 den ersten großen Ausbau der Burg zu Burghausen ein, die ihm und nachfolgenden Herzögen von Niederbayern zusammen mit der Burg Trausnitz in Landshut als Residenz diente, und später zur längsten Burganlage Europas ausgebaut werden sollte. Eine Reihe von baulichen Elementen aus seiner Zeit sind heute noch auf der Burg zu Burghausen erhalten, wie die innere Schlosskapelle, die als eines der beeindruckendsten frühgotischen Baudenkmäler in der Region gilt.
    Heinrich zog sich mit der Landesteilung auch den Unmut der Bischöfe seines Landesteils, Passau, Regensburg und Salzburg, zu, die gleichzeitig zur eben neu geschaffenen böhmisch-österreichischen Monarchie Ottokars von Böhmen gehörten. Deshalb schloss der passauer Bischof Otto von Lonsdorf 1257 mit Ottokar II. ein Schutz- und Trutzbündnis gegen die bayerischen Herzöge. Im August 1257 drang der böhmische König nach Niederbayern ein und rückte bis Altfraunhofen südlich der Residenzstadt Landshut vor. Mit Unterstützung seines Bruders konnte Heinrich Ottokar 1258 bei Mühldorf am Inn zurückschlagen. Die Einigkeit zwischen den Brüdern war allerdings nicht von Dauer, später gab es ständige Zwistigkeiten und Kriege zwischen ihnen.
    Ein weiterer Krieg zwischen Heinrich und Ottokar entstand 1257 auch um den Salzburger Streit zwischen Philipp von Kärnten und Ulrich von Seckau, in dem sich auch sein Bruder gegen ihn stellte, und Heinrich verlor die Hoheit über das Erzstift Salzburg und das Stift Passau.[3] 1262 und 1263 zog Heinrich dann zweimal gegen Salzburg, wurde aber zurückgeschlagen. Er zerstörte jedoch 1262 im Gebiet des heutigen Bad Reichenhall die salzburgischen Burgen Kirchberg, Vager und Amerang, die in der Folge nicht mehr aufgebaut wurden. Ein dritter Angriff 1264 hatte Erfolg, und er zog in Salzburg ein. Bald darauf wurde er vom Papst zum Rückzug angewiesen. 1266 wandte er sich gegen Passau und brandschatzte die Stadt.[3]
    In den weiteren Konflikten zwischen dem habsburgischen König Rudolf I., dem böhmischen Přemysliden und den ungarischen Arpaden um die Ansprüche am Babenberger-Erbe wechselte Heinrich dann mehrfach die Fronten. In den 1260ern war er Parteigänger seiner Schwiegerfamilie (Bela IV., Stephan V.) gegen Ottokar. Im Juli 1271, kurz nach den Gefechten an der Leitha, drang er ins böhmische Österreich oberhalb der Enns ein und plünderte dort.[4] Schon im Friedensvertrag von Preßburg 3. Juli verzichtete Stephan V. aber endgültig auf die Nachfolge, und starb bald darauf.
    1273 wurde Rudolf von Habsburg zum König gekürt und es begannen dessen Auseinandersetzungen mit Ottokar von Böhmen. Heinrich wandte sich gegen den Habsburger, sein Bruder war zum Parteigänger Rudolfs geworden und auch dessen Schwiegersohn als Gemahl seiner ältesten Tochter Mathilde. Auch Ladislaus IV., sein angeheirateter Neffe als neuer König von Ungarn, wandte sich Rudolf zu und entzog Heinrich die Unterstützung. Heinrich hingegen unterzeichnete schon im Januar 1273 ein Schutz- und Trutzbündnis mit Ottokar,[4] und im Oktober 1274 trafen sie sich in Písek, um die Opposition gegen den neuen König zu besprechen.[4] Sie verweigerten Rudolf die Huldigung. Auf dem Reichstag in Nürnberg November 1274 wurden sie, wie andere Reichsfürsten auch, aufgefordert, dies nachzuholen.[4] Schon im Mai 1275, auf dem Reichstag in Augsburg, wurden die Babenberger Lehen Ottokar aberkannt (Revindikationspolitik), und im Juni 1275 die Reichsacht über Ottokar verhängt, als er sie nicht herausgegeben hatte. Heinrich aber ging auf Rudolfs Seite über, da Rudolf ihm die Hochzeit zwischen seiner zweitältesten Tochter Katharina und Heinrichs Sohn Otto angeboten hatte, mit der Pacht von Österreich ob der Enns (heutiges Oberösterreich) aals Mitgift[2] und einer „Handsalbe“ von 40.000 Mark Silber angereichert,[4] und das Mitkurrecht zusicherte. Rudolf stiftete am 29. Mai 1276 auch einen Friedensschluss zwischen Ludwig und Heinrich,[4] König Ottokar verlor damit seinen wichtigsten Verbündeten.
    Über die Donau, wo er sich mit einem Aufgebot Heinrichs traf, zog Rudolf gegen Ottokar und erzwang im Oktober 1276 die Rückgabe Österreichs an das Reich.[4] Heinrich wurde per 21. November 1276 als Vikar (Statthalter) in Österreich eingesetzt,[5] und blieb bis Juni 1278 im Amt. Dann wechselt er aber wieder in das Lager Ottokars, vermutlich, weil sich die abgesprochene Heirat der Kinder verzögerte;[2] die Niederbayern kämpften daher in der Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen (26. August 1278) unter böhmischer Flagge.[4] 1279 besetzte Rudolf auch Oberösterreich,[4] Trotzdem scheint Rudolf Heinrich den Verrat verziehen zu haben, wie er denn nach Dürnkrut allgemein eine Aussöhnungspolitik gegenüber den Reichsfürsten betrieb. 1279 schlossen Otto und Katharina in Wien den Ehebund, wenn auch die Pacht in Oberösterreich hinfällig und die Mitgift auf 3000 Mark herabgesetzt wurde.[6]
    Im Mai 1281 belehnte Rudolf seinen Sohn Albrecht mit Österreich, womit auch Heinrichs Aussichten im Osten endgültig beendet waren und er als Herzog eines im Reich nur geduldeten Territoriums verblieb, seine Söhne mussten – wie er mit seinem Bruder – das Erbe in gemeinsamer Regentschaft antreten.
    1289 verlor Heinrich – auch wegen fehlender Unterstützung durch seinen Bruder Ludwig – die Kurstimme Bayerns an das Königreich Böhmen unter Wenzel II., wodurch Bayern seinen bedeutenden Einfluss in der Reichspolitik endgültig einbüßte.[3]
    Heinrich starb 1290 und wurde im Kloster Seligenthal begraben.

    Familie
    Er heiratete 1250 Elisabeth von Ungarn (* 1236, † 1271), die Tochter des Béla IV. venerabilis, Königs von Ungarn und Kroatien, Herzogs der Steiermark, aus dem Geschlecht der Árpáden und der Maria Laskaris von Nicäa, Tochter des byzantinischen Kaisers Theodoros I. Mit ihr hatte er sieben Kinder:
    • Elisabeth (1258–1314) starb als Nonne in Kloster Seligenthal [7]
    • Otto III. (1261–1312) ∞ 1279 in Wien mit Katharina von Habsburg (1256?–1282), Tochter Rudolfs I.
    • Heinrich (1262–1280)
    • Sophie (1264–1284) ∞ 1277 in Landshut mit Poppo VIII von Henneberg (1279–1291)
    • Katharina (1267–1310) ∞ 1277 mit Friedrich Tuta, Markgraf der Lausitz
    • Ludwig III. (1269–1296), ledig und kinderlos verstorben
    • Stephan I. (1271–1310) ∞ 1297 mit Jutta (Judith) von Schweidnitz (1285/87–1320), Tochter Herzogs Bolko I.



    Einzelnachweise
    1 Sigmund Ritter von Riezler: Heinrich XIII., Herzog von Baiern. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 466–470.
    2 Kurt Reindel: Heinrich XIII., Herzog von Bayern. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 344 f. (Digitalisat).
    3 Marion Wagner (Bearb.): Herzog Heinrich XIII. von Bayern (Heinrich I. als Herzog von Niederbayern). In: phil.uni-passau.de. 17. August 2004, abgerufen am 21. Oktober 2011.
    4 Die Herzogtümer Österreich, Steiermark und Kärnten 1270-1280. In: primanocte.at. Mittelalterverein Prima Nocte, o.D., abgerufen am 21. Oktober 2011.
    5 vergl. Liste der Markgrafen und Herzöge von Österreich im Mittelalter
    6 Johann Loserth: Rudolf I. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 29, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 487f.
    7 siehe Glasfenster aus Kloster Seligenthal im Bayerischen Nationalmuseum

    Name:
    Das Haus Wittelsbach ist eines der ältesten deutschen Hochadelsgeschlechter. Aus ihm gingen jahrhundertelang die Pfalzgrafen, die späteren Herzöge, Kurfürsten und Könige von Bayern (1180–1918) hervor, ebenso wie die Pfalzgrafen bei Rhein (1214–1803 und 1816–1918), die als Herrscher der Kurpfalz bereits Kurfürsten des Heiligen Römischen Reichs waren.
    Zwei Wittelsbacher wurden zu Römisch-deutschen Kaisern (1328 und 1742) und einer zum Römisch-deutschen König (1400) gewählt. Weitere Territorien des Heiligen Römischen Reichs, die zeitweilig von Mitgliedern des Hauses regiert wurden, waren das Kurfürstentum Köln (1583–1761), das Herzogtum Jülich-Berg (1614–1794/1806), das Fürstbistum Lüttich, die Mark Brandenburg (1323–1373), die Grafschaften Tirol (1342–1363/1369) sowie Holland, Hennegau und Seeland (1345–1432) sowie das Herzogtum Bremen-Verden (1654–1719). Zweimal, 1619 und 1742, waren Wittelsbacher Gegenkönige in Böhmen.
    Als eine der bedeutendsten Dynastien Europas stellten sie zeitweilig auch die Könige von Ungarn (1305), Schweden (1441–1448 und 1654–1720), Dänemark und Norwegen (1440) sowie von Griechenland (1832–1862).
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wittelsbach

    Heinrich heiratete Elisabeth von Ungarn in 1250. Elisabeth (Tochter von König Béla IV. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) und Königin von Ungarn Maria Laskaris (Nicäa)) wurde geboren in 1236; gestorben in 1271. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 14. König Otto III. (Béla V.) von Bayern (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 11 Feb 1261; gestorben am 9 Sep 1312 in Landshut, Bayern, DE; wurde beigesetzt in Klosterkirche Seligenthal.


Generation: 3

  1. 5.  König Konradin von StaufenKönig Konradin von Staufen Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren am 25 Mrz 1252 in Burg Wolfstein, Landshut; gestorben am 29 Okt 1268 in Neapel, Italien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Durch Enthauptung hingerichtet
    • Titel (genauer): Herzog von Schwaben als Konrad IV. (1262–1268), König von Jerusalem als Konrad III. (1254–1268), König von Sizilien als Konrad II. (1254–1258)

    Notizen:

    Der letzte legitime Staufer.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Konradin

    Konrad (genannt Konradin [ˈkɔnradiːn]; * 25. März 1252 auf der Burg Wolfstein bei Landshut; † 29. Oktober 1268 in Neapel hingerichtet) war der letzte legitime männliche Erbe aus der Dynastie der Staufer. Er war Herzog von Schwaben (1262–1268 als Konrad IV.), König von Jerusalem (1254–1268 als Konrad III.) und König von Sizilien (1254–1258 als Konrad II.).
    Der heute übliche Name Konradin geht auf das ironische Diminutiv Corradino zurück, das ihm der italienische Volksmund gab.

    Frühe Jahre
    Konradin, der Sohn der Elisabeth von Wittelsbach und des deutschen Königs Konrad IV., wurde nach dem Tod seines Vaters am 21. Mai 1254 der Vormundschaft seiner beiden Oheime, der Herzöge Ludwig II. von Bayern und Heinrich XIII., unterstellt. Konradin und Friedrich von Baden-Österreich waren minderjährig, ihre Väter waren gestorben. Sie wuchsen am Hof von Ludwig von Bayern auf und befreundeten sich.[1]
    Konradins italienisches Erbe wurde von seinem dort anwesenden Onkel Manfred verwaltet, der sich allerdings 1258 nach dem Aufkommen eines Gerüchts über Konradins Tod selbst zum König von Sizilien krönen ließ.[2] Papst Alexander IV. forderte überdies 1255 alle Lehnsleute und Adligen im Herzogtum Schwaben auf, sich von Konradin loszusagen, und verbot die Unterstützung bei der doppelten Königswahl von 1256/1257.[3] Auch Ottokar II. von Böhmen befürwortete eine Kandidatur Konradins nicht. Herzog Ludwig von Bayern gab schließlich Richard von Cornwall seine Stimme, unter dem Vorbehalt, dass Konradin das Herzogtum und das staufische Erbe behalten dürfe und gegen die Zahlung von 12000 Mark und die Hand einer Nichte des englischen Königs. Vor allem im Zuge seiner formellen Anerkennung als Herzog von Schwaben 1262 gewann für Konradin der Bischof von Konstanz Eberhard II. als weiterer Vormund an Bedeutung.[4] Im September 1266 heiratete Konradin per procurationem die achtjährige Tochter Sophia des Markgrafen Dietrich von Landsberg.[5]

    Zug nach Italien
    Nachdem im Reich keine Möglichkeit gesehen wurde, Konradin doch noch zum Königstitel zu verhelfen, konzentrierten sich seine Partei und Konradin selbst auf das staufische Erbe in Süditalien. Dort hatte Karl I. von Anjou mit Unterstützung von Papst Clemens IV. die Macht an sich gerissen und Manfred von Sizilien 1266 in der Schlacht bei Benevent besiegt. Daher zog Konradin im Spätsommer 1267 mit der Unterstützung von Herzog Ludwig II. von Bayern, seinem Stiefvater Graf Meinhard II. von Görz-Tirol, Friedrich I. von Baden und anderen sowie unter Wohlwollen der Ghibellinen nach Italien. Daraufhin belegte Papst Clemens IV. Konradin am 18. November 1267 mit dem Kirchenbann,[6] da der Heilige Stuhl sich bereits seit der Zeit Heinrichs VI. durch die Stauferherrschaft in Süditalien bedroht fühlte und dies verhindern wollte.
    Angekommen in Verona, erfuhr Konradin durch den Ghibellinen Mastino I. della Scala zwar weitere Unterstützung, dennoch kam die ganze Unternehmung wohl aus finanziellen Gründen ins Stocken.[7] Man entschied sich, den Winter in Verona zu verbringen. Schließlich verweigerten Herzog Ludwig II. von Bayern und Meinhard II. von Görz-Tirol Konradin ihre weitere Hilfe und verlangten vor ihrer Rückkehr noch die Begleichung von Schulden, weshalb Konradin einen Großteil seiner restlichen Rechts- und Besitzansprüche als Herzog von Schwaben an Herzog Ludwig II. von Bayern verpfänden musste[8] (sogenannte Konradinische Schenkung).
    Trotzdem brach Konradin unter Begleitung von Friedrich I. von Baden und Mastino I. della Scala sowie einem Heer von 3000 Mann[9] in Richtung Süditalien auf, durchquerte die damals überwiegend guelfische Lombardei und erreichte Pavia, wo er nochmals Verstärkung erhielt. Über Pisa und Siena kam er schließlich am 24. Juli 1268 nach Rom, wo ihn Heinrich von Kastilien, damals Senator von Rom, empfing. Trotz oder wegen der Gegnerschaft zum Papst wurde Konradin in Rom freundlich empfangen. Heeinrich von Kastilien verstärkte nochmals Konradins Heer und schloss sich auch persönlich dem Zug an. Von Rom zog Konradin mit einem Heer von etwa 4800 Mann und einem doppelt so großen Tross[10] in Richtung Süden über die Abruzzen.[11] Das genaue Marschziel ist nicht bekannt, allerdings wird es für wahrscheinlich gehalten, dass es sich dabei um die stauferfreundlichen, rebellierenden Teile des Königreichs gehandelt hat. Nach seinem Eindringen wurde sein Heer am 23. August 1268 in der Schlacht bei Tagliacozzo von den Truppen Karls I. von Anjou, der vom Papst mit Sizilien belehnt worden war, vernichtend geschlagen.[12]

    Gefangennahme und Hinrichtung
    Konradin entkam zwar zunächst der Gefangennahme, wurde aber bei Astura von Giovanni Frangipani aufgegriffen und an Karl I. von Anjou ausgeliefert. Dieser ließ Konradin mit einigen Begleitern wie Friedrich I. von Baden, Friedrich von Hürnheim, Graf Wolfrad von Veringen und seinem Marschall Konrad Kropf von Flüglingen am 29. Oktober 1268 auf der Piazza del Mercato in Neapel öffentlich enthaupten.[13]
    Es ist nicht eindeutig zu klären, ob und in welchem Umfang es vorher zu einem Prozess gekommen ist.[14] Es ist unklar, ob Konradin noch vor seinem Tode von der Exkommunikation losgesprochen wurde.[15] Dagegen spricht, dass man Konradin eine christliche Bestattung verweigerte.[16] Die Leichname wurden erst in ungeweihter Erde verscharrt[17]. Erst später wurden die Gebeine Konradins und Friedrichs in Neapel in der Kirche Santa Maria del Carmine, die durch Konradins Mutter Elisabeth von Bayern erbaut wurde, unter dem Hauptaltar beigesetzt.[18]
    Hervorzuheben ist insbesondere im Bezug auf die Rezeptionsgeschichte dieser Tat, dass andere, ebenfalls prominente Mitglieder von Konradins Gefolgschaft nicht hingerichtet wurden; prominentestes Beispiel ist Heinrich von Kastilien, der Senator von Rom.

    Das Ende der Staufer
    Konradin war der letzte eindeutig legitime agnatische Erbe der Dynastie der Staufer. Es gab aber überlebende illegitime, d. h. uneheliche agnatische Erben wie Enzio (um 1215–1272), ein unehelicher Sohn seines Großvaters Friedrich II., der jedoch bis zu seinem Tod in Bologna gefangen gehalten wurde, oder sein Cousin Konrad von Antiochia, der erst 1301 starb. Zwei von dessen Söhnen konnten immerhin bis 1320 das Amt des Erzbischofs von Palermo einnehmen. Die männlichen Nachkommen König Manfreds von Sizilien starben alle im Kerker Karl von Anjous oder auf der Flucht in der Bedeutungslosigkeit. Als letzter starb Manfreds Sohn Heinrich 1318 im Kerker in Sizilien. In der kognatischen Linie der Staufer existierten weitere Nachkommenen, und eine Reihe von Häusern führt ihren Stammbaum auf sie zurück. So heiratete Konstanze, die älteste Tochter Manfreds von Sizilien, 1262 Peter III. aus dem Haus Barcelona, der 1282 nach der Sizilianischen Vesper die Herrschaft Karls von Anjojou in Sizilien übernahm und sich dabei auch auf seine staufischen Verbindungen berief. Daneben heiratete Margaretha von Staufen Albrecht den Entarteten und somit in das Haus Wettin ein. Zu ihren Nachkommen gehören die Wettiner als Kurfürsten und Herzöge von Sachsen sowie das heutige englische Königshaus der Windsors.

    Rezeption
    Konradins Scheitern erfuhr bereits im Mittelalter große Aufmerksamkeit. So beschrieb Johannes von Winterthur, dass ein Adler bei Konradins Hinrichtung dessen Blut an seinen rechten Flügeln in die Höhe trug,[19] und wollte mit diesem symbolisch-mythologischen Bild wohl auf Unrecht und Leid des Ereignisses hinweisen. Martinus Minorita berichtet in der Chronik Flores temporum über das Auftreten eines falschen Konradins, der ein Schmied aus Ochsenfurt gewesen sein soll,[20] und belegt somit noch Ende des 13. Jahrhunderts die zeitgenössische verklärende Sehnsucht der Anhänger nach dem friedenbringenden Endkaiser. Diese Sehnsucht wurde auf Konradin projiziert wie bereits zuvor auf Friedrich II., den ebenso seine Gegner gemäß der Prophezeiung Joachims von Fiore (1132–1202) als den Antichristen ansahen. Nach Konradins Tod wurde diese Erwartung u. a. auch auf den Wettiner Staufererben Friedrich den Freidigen von Thüringen übertragen.[21] Daneben wird Konradins Tod in einer Reihe von weiteren Chroniken und Erzählungen erwähnt. In der Rezeption setzte sich weitgehend die Darstellung Konradins als der „gute junge Staufer“, der durch Karl von Anjou als dessen Widersacher kontrastiert wird, im Zuge des sich etablierenden Staufermythos durch.
    Giovanni Villani betrachtet die unruhevolle Regentschaft Karls von Anjou als gottgesandte Strafe für dessen grausames Verhalten Konradin gegenüber. Johann von Viktring sieht das Töten der „iuventutis innocentis“ (="unschuldigen Jugend") ebenfalllls als grausam an. Hervorzuheben ist allerdings, dass im Königreich Sizilien seit längerem ungewöhnlich harte Strafen in ähnlichen Fällen verhängt wurden, etwa auch von dem Staufer Friedrich II.; Konradin selbst ließ etwa Karls Marschall vor der verlorengegangenen Schlacht hinrichten. Auch Dante Alighieri bezieht sich in der Divina Commedia auf die Geschehnisse im Königreich Sizilien um diese Zeit, insbesondere auf Manfred von Sizilien.
    Im 19. Jahrhundert wurde Konradin als Träger des deutschen Nationalgedankens verstanden und rezipiert, wobei betont wurde, dass es die Gegner der Aufrechterhaltung des deutschen Reiches waren, die ihn ermordeten, und der „Zusammenbruch“ der Stauferhausmacht und des „Glanzes“ des deutschen Kaisertums Folgen dieser Ermordung seien. Man sah hierin eine Wegmarke in der Abkehr vom ersehnten „starken“ Zentralstaat. Diese Deutung wurde und wird zunehmend u. a. mit Verweis auf die personale Dimension[22] von Herrschaft im Mittelalter infrage gestellt.
    1847 ließ der damalige Kronprinz und spätere König Maximilian II. von Bayern in Neapel ein von Bertel Thorvaldsen entworfenes Monument für Konradin errichten, der wegen seines Geburtsortes und seiner wittelsbachischen Erziehung als Träger nicht nur der deutschen, sondern auch der bayerischen Nationalidee galt. Seine Gebeine fanden im Sockel von Thorvaldsens Denkmal ihre letzte Ruhe.
    Mit seinem tragischen Schicksal hat der letzte Staufer in besonderer Weise Schriftsteller und Dramatiker inspiriert. Über 100 Konradin-Dramen und -Fragmente sind seit dem 18. Jahrhundert bekannt, weiterhin zahlreiche Gedichte, Oden und andere lyrische Arbeiten und Prosatexte. Zu den Dichtern und Autoren, die sich mit Konradin beschäftigt haben, gehören vor allem Deutsche, etwa Friedrich Schiller, August Graf von Platen, Gustav Schwab, Conrad Ferdinand Meyer, Agnes Miegel, Theodor Körner, Ludwig Uhland, Benedikte Naubert, Otto Gmelin und Konrad Weiß. Einen Roman über das Schicksal Konradins verfasste der estnische Schriftsteller Karl Ristikivi.
    Im Jahr 2000 wurde in der Stiftskirche des von seiner Mutter Elisabeth und deren zweitem Ehemann Meinhard II. von Görz-Tirol gegründeten Stift Stams eine Gedenkplatte eingeweiht, die an Konradin erinnert. 2002 wurde anlässlich seines 750. Geburtstags auf dem Hohenstaufen eine Stauferstele eingeweiht.[23]

    Bedeutung
    Mit dem Scheitern Konradins gab es niemanden mehr, der chancenreich eine Personalunion des Königreichs Sizilien und des Heiligen Römischen Reiches hätte anstreben können. Dies beendete die vom Papst als Gefahr empfundene Umklammerung einer Herrschaft über beide Reiche aus einer Hand.
    Bayern leitete durch die Verpfändung der Besitzungen Konradins in der Oberpfalz, um Sulzbach-Rosenberg, in Südwestbayern und Bayerisch-Schwaben an Herzog Ludwig II. (Konradinische Schenkung) seinen Anspruch auf diese Gebiete ab.



    Literatur
    • Karl Hampe: Geschichte Konradins von Hohenstaufen. 3. Auflage. Köhler Verlag, Leipzig 1942.
    • Günther Schweikle: König Konrad der Junge. In: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon. Bd. 5. Berlin/New York, S. 210–214.
    • Peter Herde: Corradino di Svevia. In: Enciclopedia Fridericiana 1. Rom 2005, S. 375–379.
    • Peter Herde: Die Schlacht bei Tagliacozzo. Eine historisch-topographische Studie. In: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte. Bd. 25 (1962), S. 679–744. (Digitalisat)
    • Hartmut Jericke: Konradins Marsch von Rom zur Palentinischen Ebene im August 1268. In: Römische Historische Mitteilungen. Bd. 44 (2002), S. 150–192.
    • Walter Migge: Die Staufer in der deutschen Literatur seit dem 18. Jahrhundert. In: Reiner Hausherr (Hrsg.): Die Zeit der Staufer. Geschichte, Kunst, Kultur. Bd. 3: Aufsätze. Stuttgart 1977, S. 275–290.
    • Klaus Schreiner: Die Staufer in Sage, Legende und Prophetie. In: Reiner Hausherr (Hrsg.): Die Zeit der Staufer. Geschichte, Kunst, Kultur. Bd. 3: Aufsätze. Stuttgart 1977, S. 249–262.
    • Eugen Thurnher: Konradin als Dichter. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters. Bd. 34 (1978), S. 551–560. (Digitalisat)
    • Ferdinand Geldner: Konradin, das Opfer eines großen Traumes. Größe, Schuld und Tragik der Hohenstaufen. Meisenbach, Bamberg 1970.
    • Kurt Pfister: Konradin. Der Untergang der Hohenstaufen. Hugendubel, München 1941.
    • Hans Schlosser: Corradino sfortunato? Opfer der Machtpolitik? Zu Verurteilung und Hinrichtung des letzten Hohenstaufen. In: Orazio Condorelli (Hrsg.): Panta rei. Studi dedicati a Manlio Bellomo. Bd. 4. Rom 2004, ISBN 88-7831-174-X, S. 111–131
    • Hans U. Ullrich: Konradin von Hohenstaufen. Die Tragödie von Neapel. Universitas-Verlag, München 2004, ISBN 3-8004-1463-5.
    • Hansmartin Schwarzmaier: Die Welt der Staufer. Wegstationen einer schwäbischen Königsdynastie. Leinfelden- Echterdingen 2009 ISBN 3-87181-736-8
    • Knut Görich: Die Staufer. 3., aktualisierte Auflage, Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-53593-2.
    • Odilo Engels: Die Staufer. 9., ergänzte Auflage. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2010, ISBN 978-3-17-021363-0.
    Lexikonartikel
    • Peter Herde: Konradin. In: Lexikon des Mittelalters. Bd. 5. München/Zürich 1991, Sp. 1368.
    • Hans Martin Schaller: Konradin. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, ISBN 3-428-00193-1, S. 557–559 (Digitalisat).
    • Eduard Winkelmann: Konradin. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 567–571.
    • Romedio Schmitz-Esser: Italienzug Konradins, 1267/68. In: Historisches Lexikon Bayerns. 16. Januar 2012, abgerufen am 29. Februar 2012.
    Weblinks
     Commons: Galerie mit Darstellungen Konradins – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
     Wikisource: Konradin – Quellen und Volltexte
    • Faksimile der beiden Konradin zugeschriebenen Minnelieder im Codex Manesse der UB Heidelberg
    Fußnoten
    1 Amalie Heck: Schicksalswege Badischer Geschichte. Oberrheinische Straßen, regionale Verkehrswege und Verteidigungslinien in ihrer Bedeutung für die landesgeschichtliche Entwicklung. Badenia Verlag, Karlsruhe 1996. ISBN 3-7617-0331-7. S. 55–56
    2 Vgl. Regesta Imperii V, 1.2, Nr. 4670a
    3 Vgl. Regesta Imperii V, 2.3, Nr. 9068
    4 Vgl. Regesta Imperii V, 2.3, Nr. 9287
    5 Vgl. Regesta Imperii V, 1.2, Nr. 4806b
    6 Vgl. Regesta Imperii V, 1,2, Nr. 4840b
    7 Vgl. Karl Hampe: Geschichte Konradins von Hohenstaufen. 3. Auflage. Leipzig 1942, S. 184f.
    8 Vgl. Regesta Imperii V, 1,2, Nr. 4847
    9 Vgl. Karl Hampe: Geschichte Konradins von Hohenstaufen. 3. Auflage. Leipzig 1942, S. 211.
    10 Vgl. Hartmut Jericke: Konradins Marsch von Rom zur Palentinischen Ebene im August 1268. In: Römische Historische Mitteilungen. Bd. 44 (2002), S. 150–192, hier: S. 173.
    11 Vgl. Hartmut Jericke: Konradins Marsch von Rom zur Palentinischen Ebene im August 1268. In: Römische Historische Mitteilungen. Bd. 44 (2002), S. 150–192, hier: S. 192.
    12 Vgl. Regesta Imperii V, 1.2, Nr. 4858g
    13 Vgl. Regesta Imperii V, 1,2, Nr. 4860a
    14 August Nitschke: Der Prozeß gegen Konradin. In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Kanonistische Abteilung. Bd. 42 (1956), S. 25–54 (Digitalisat) führt in seinem Aufsatz juristische Überlegungen zum Todesurteil aus.
    15 Karl Hampe: Geschichte Konradins von Hohenstaufen. 3. Auflage. Leipzig 1942, S. 316 führt eine Quelle auf, nach der die Absolution „per quosdam Ecclesiae Romanae Cardinales“ erfolgte.
    16 Vgl. Karl Hampe: Geschichte Konradins von Hohenstaufen. 3. Auflage. Leipzig 1942, S. 320.
    17 Der Thurm von Astura, in: Die Gartenlaube (1878), Leipzig: Ernst Keil, Heft 25, S. 413.
    18 Die Rolle Konradins Mutter Elisabeth von Wittelsbach ist hierbei ungeklärt: Vgl. Regesta Imperii V, 1,2, Nr. 4860a
    19 Siehe MGH SS rer. Germ. N. S. 3 S.14 sowie Schreiner, Staufer, S. 253
    20 Vgl. Klaus Schreiner: Die Staufer in Sage, Legende und Prophetie. In: Reiner Hausherr (Hrsg.): Die Zeit der Staufer. Geschichte, Kunst, Kultur. Bd. 3: Aufsätze. Stuttgart 1977, S. 249–262, hier: S. 253
    21 Vgl. Klaus Schreiner: Die Staufer in Sage, Legende und Prophetie. In: Reiner Hausherr (Hrsg.): Die Zeit der Staufer. Geschichte, Kunst, Kultur. Bd. 3: Aufsätze. Stuttgart 1977, S. 249–262, hier: S. 251
    22 Vgl. Knut Görich: Die Staufer. Herrscher und Reich. München 2006, S. 17.
    23 Hohenstaufen 2002 auf stauferstelen.net. Abgerufen am 20. Juli 2014.

    Konradin heiratete Sophia von Landsberg in 1266. Sophia (Tochter von Dietrich von Landsberg (Meissen, Wettiner) und Helene von Brandenburg) wurde geboren in 1258/1259; gestorben in 14 od 24 Aug 1318 in Weissenfels. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 6.  Gräfin Agnes von Tirol-Görz (Meinhardiner)Gräfin Agnes von Tirol-Görz (Meinhardiner) Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Elisabeth2, 1.Otto1) gestorben in 14 Mai1293.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Görz; Gräfin von Görz
    • Titel (genauer): Grafschaft Tirol; Gräfin von Tirol
    • Titel (genauer): Grafschaft Thüringen; Landgräfin von Thüringen durch Heirat
    • Titel (genauer): Markgrafschaft Meissen; Markgräfin von Meissen durch Heirat

    Notizen:

    Geburt:
    Tochter von Meinhard II. und Elisabeth von Bayern.

    Name:
    Zitate aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_von_Görz_und_Tirol

    Agnes heiratete Markgraf Friedrich I. von Meissen (Wettiner) am 1 Jan 1286. Friedrich (Sohn von Albrecht II. von Meissen (Wettiner) und Prinzessin Margaretha von Staufen) wurde geboren in 1257 in Wartburg in Eisenach; gestorben am 16 Nov 1323 in Wartburg in Eisenach; wurde beigesetzt in Burg Grimmenstein in Gotha. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 7.  Königin Elisabeth von Kärnten (Tirol-Görz)Königin Elisabeth von Kärnten (Tirol-Görz) Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren in cir 1262 in München, Bayern, DE; gestorben am 28 Okt 1313 in Königsfelden, Brugg; wurde beigesetzt in Zuerst Kloster Königsfelden, 1770 in das Kloster St. Blasien, 1809 nach Stift St. Paul im Lavanttal in Kärnten.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzogin von Österreich und der Steiermark durch Heirat (ab 1283), Römisch-Deutsche Königin (ab 1298)

    Notizen:

    Elisabeth hatte mit Albrecht I. 21 Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_von_Kärnten,_Görz_und_Tirol

    Elisabeth von Kärnten, Görz und Tirol (* um 1262 in München; † 28. Oktober 1313 in Königsfelden) war durch Heirat mit dem Habsburger Albrecht ab 1283 Herzogin von Österreich und der Steiermark und ab 1298 erwählte römisch-deutsche Königin.

    Leben
    Elisabeth, deren Geburtsdatum von keinem der zeitgenössischen Chronisten verzeichnet wurde, war die zweite gemeinsame Tochter des Herzogs Meinhard II. von Kärnten, Görz und Tirol aus dem Geschlecht der Meinhardiner und seiner Ehefrau Elisabeth von Bayern, der ältesten Tochter des Herzogs Otto II. aus dem Geschlecht der Wittelsbacher. Mütterlicherseits war Elisabeth eine Halbschwester Konradins.
    Um 1272 verlobte Meinhard seine Tochter Elisabeth mit Herzog Albrecht von Habsburg (1255–1308), dem ältesten Sohn des nachmaligen römisch-deutschen Königs Rudolf I. und dessen erster Ehefrau Gertrud von Hohenberg. Diese Verlobung sollte zur Besttätigung der Freundschaft zwischen Meinhard und Rudolf dienen, die alte Parteigänger der Staufer und gleichgesinnte Territorialherren waren. Beide strebten erfolgreich nach einer Ausweitung ihrer Hausmacht, unterstützten sich gegenseitig in ihren politischen Zielen und verschwägerten sich nach Rudolfs Wahl zum König (1273) definitiv durch die am 20. November 1274[1] in Wien erfolgte Heirat zwischen Elisabeth und Albrecht.
    Die Ehe Elisabeths verlief glücklich. An der Seite ihres Gatten stieg sie politisch auf und wurde zunächst 1283 Herzogin von Österreich und Steiermark. Sie besaß große Einsicht in die politischen Verhältnisse und einen bedeutenden Einfluss auf Albrecht. So bewährte sie sich als ausgleichende Persönlichkeit bei vielen Auseinandersetzungen ihres Gemahls mit lokalen Landesherren. Unter anderem wirkte sie vermittelnd beim Aufstand der Wiener gegen den Herzog, bei dessen Kampf gegen den Erzbischof von Salzburg sowie im Streit gegen den steirischen und österreichischen Adel. Ihr tiefes Verständnis für die Ausübung der Landesherrschaft erhellt sich auch aus ihren zahlreichen Stiftungen und den von ihr verliehenen Privilegien, mit denen sie vor allem die Güter ihrer Morgengabe förderte. Von Albrecht wurde sie wegen ihres politischen Talents öfters als seine Statthalterin eingesetzt. So führte sie in den schwierigen Jahren des nach dem Tod Rudolfs I. (1291) anfangs vergeblichen Ringens um die deutsche Königskrone das Regiment in den Herzogtümern für ihren abwesenden Gatten. Nach der Königswahl ihres Ehemanns wurde sie am 16. November 1298 in Aachen zur römisch-deutschen Königin gekrönt. In dieser Stellung konnte sie auch auf die große Politik Einfluss nehmen. Deshalb zog sie sich ebenso wie ihr Gemahl den Zorn des Papstes Bonifatius VIII. zu. Als Königin weilte sie oft am Hof ihres Sohns Rudolf in Wien.
    Am 1. Mai 1308 wurde König Albrecht bei Brugg an der Aare von seinem Neffen Johann Parricida (1290–1313) ermordet, da Johann sich wegen der Nichterfüllung von Ansprüchen aus der Rheinfelder Hausordnung von Albrecht hintergangen sah. Über den gewaltsamen Tod ihres Gatten war Elisabeth tief bestürzt. Außerdem hatte sie Angst, dass die Habsburger nun ihrer Stammlande verlustig gehen könnten. Sie ließ die für den Tod Albrechts Verantwortlichen und deren Unterstützer so lange gnadenlos verffolgen, bis es im September 1309 zu einer Einigung ihrer Söhne mit dem neuen König Heinrich VII. kam, woran sie eifrig mitgewirkt hatte. Mit diesem Arrangement wähnte sie Herrschaft der Habsburger gesichert. In dieser Dynastie feindlich gesinnten Quellen wird Elisabeth wegen ihrer unerbittlichen Haltung gegenüber den Mördern ihres Ehemanns als rachsüchtige Furie gekennzeichnet.
    Ihre politische Autorität konnte Elisabeth auch noch als Witwe wahren. 1311 trug sie wesentlich dazu bei, dass sich Österreich und Bayern einigten. Außerdem wurde sie im gleichen Jahr dazu bestimmt, den Schiedsspruch im Konflikt zwischen ihrem Sohn Friedrich den Schönen und Heinrich von Kärnten zu fällen.
    Das Wittum Elisabeths lag im Salzkammergut; ihr gehörten Gmunden und Lauffen, in Bad Aussee und Bad Ischl übte sie mit ihren Söhnen gemeinsame Rechte. Als kluge und geschäftstüchtige Frau, die gewisse kaufmännische Talente besaß, hatte sie den Bau der Salinenanlage im Hallstatt angeregt. Die Bürger Hallstatts erlangten Marktfreiheit und das Recht, mit dem gewonnenen Salz zu handeln.
    Elisabeth hatte an der Stelle, wo Albrecht ermordet worden war, das Kloster Königsfelden errichten lassen, in das sie sich gegen Ende ihres Lebens zurückzog und wo sie 1313 im Alter von etwa 50 Jahren starb und bestattet wurde. Durch die Feierliiche Übersetzung der kaiserlich-königlichen-auch-herzoglich-österreichischen höchsten Leichen wurden ihre sterblichen Überreste 1770 in das Kloster St. Blasien überführt; 1809 kamen ihre Gebeine nach Stift St. Paul im Lavanttal in Kärnten, wo sie in der Stiftskirche beigesetzt wurden.

    Nachkommen
    Aus der Ehe Elisabeths und Albrechts gingen 21 Kinder hervor, darunter:
    • Anna (1280–1328)
    1 ∞ 1295 Markgraf Hermann von Brandenburg
    2 ∞ 1310 Herzog Heinrich VI. von Schlesien-Breslau
    • Agnes (1281–1364) ∞ 1296 König Andreas III. von Ungarn
    • Rudolf Kaše, König von Böhmen (1282–1307)
    1 ∞ 1300 Prinzessin Blanka von Frankreich, Tochter König Philipp III.
    2 ∞ 1306 Prinzessin Elisabeth von Polen, Königin-Witwe Wenzel II. von Böhmen
    • Elisabeth (1285–1352) ∞ 1306 Herzog Friedrich IV. von Lothringen
    • Friedrich der Schöne (1289–1330) ∞ 1314 Infantin Elisabeth von Aragonien, Tochter König Jakob II.
    • Leopold der Glorwürdige (1290–1326) ∞ 1315 Prinzessin Katharina von Savoyen
    • Katharina (1295–1323) ∞ 1316 Herzog Karl von Kalabrien aus dem Hause Anjou
    • Albrecht der Weise oder Lahme (1298–1358) ∞ 1324 Gräfin Johanna von Pfirt
    • Heinrich der Freundliche (1299–1327) ∞ 1314 Gräfin Elisabeth von Virneburg
    • Meinhard (1300–1301)
    • Jutta (1300–1329) ∞ 1319 Graf Ludwig VII. von Öttingen
    • Otto der Fröhliche (1301–1339)
    1 ∞ 1325 Prinzessin Elisabeth von Niederbayern
    2 ∞ 1335 Prinzessin Anna von Böhmen
    Neun weitere Kinder des Ehepaares starben unmittelbar nach der Geburt. Sie blieben namenlos und wurden in der Dreikönigskapelle in Tulln in Niederösterreich bestattet.



    Literatur
    • Constantin von Wurzbach: Habsburg, Elisabeth von Kärnthen. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 6. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1860, S. 163 f. (Digitalisat).
    • Johann Loserth: Elisabeth, Gattin K. Albrechts I. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 6, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 8 f.
    • Adolf Gauert: Elisabeth. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 440 f. (Digitalisat).
    • Gottfried Edmund Frieß, Königin Elisabeth von Görz-Tirol, die Stammutter des Hauses Habsburg-Lothringen In: Festgabe des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich aus Anlaß des fünfundzwanzigjährigen Jubiläums 1864-1889, Wien 1890, (S. 11–168). (Digitalisat)
    Weblinks
     Commons: Elisabeth von Kärnten, Görz und Tirol – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Elisabeth bei genealogie-mittelalter.de
    Anmerkungen
    1 So Adolf Gauert, NDB, Bd. 4 (1959), S. 440; laut Richard Reifenscheid (König Albrecht I., in: Gerhard Hartmann, Karl Schnith (Hrsg.): Die Kaiser, Verlag Styria, 1996, ISBN 3-222-12421-3, S.384) heirateten Elisabeth und Albrecht um das Jahr 126.

    Elisabeth heiratete König Albrecht I. von Österreich (von Habsburg) am 20 Nov 1274 in Wien. Albrecht (Sohn von König Rudolf I. (IV.) von Habsburg und Königin Gertrud (Anna) von Hohenberg) wurde geboren in Jul 1255 in Rheinfelden, AG, Schweiz; gestorben am 1 Mai 1308 in Königsfelden, Brugg; wurde beigesetzt in Dom von Speyer. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 15. Anna von Habsburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1275/80; gestorben in 1326, 1327 oder 1328.
    2. 16. Agnes von Habsburg (von Ungarn)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1281; gestorben am 11 Jun 1364 in Königsfelden, Brugg; wurde beigesetzt in Kloster Königsfelden, dann Dom St. Blasien, dann Stiftskirchengruft des Klosters Sankt Paul im Lavanttal in Kärnten.
    3. 17. Graf Rudolf VI. (I.) von Habsburg (von Böhmen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1282; gestorben am 4 Jul 1307 in bei Horaschdowitz.
    4. 18. Herzogin Elisabeth von Österreich (von Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1285 in Wien; gestorben am 19 Mai 1352 in Nancy, FR; wurde beigesetzt in Kirche des Klosters Königsfelden, dann 1770 Dom St. Blasien, dann 1806 Stift Spital am Pyhrn, dann 1809 Stiftskirchengruft des Klosters Sankt Paul im Lavanttal in Kärnten.
    5. 19. Herzog Albrecht II. (VI.) von Österreich (Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 12 Dez 1298; gestorben am 20 Jul 1358 in Wien; wurde beigesetzt in Kartause Gaming.
    6. 20. Herzog Leopold I. von Österreich (von Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 4 Aug 1290 in Wien; gestorben am 28 Feb 1326 in Strassburg, Elsass, Frankreich; wurde beigesetzt in Kloster Königsfelden bei Brugg, dann Dom St. Blasien, dann Kloster Sankt Paul im Lavanttal in Kärnten.

  4. 8.  Herzog Otto III. von Kärnten (Tirol-Görz, Meinhardiner)Herzog Otto III. von Kärnten (Tirol-Görz, Meinhardiner) Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren in cir 1265; gestorben am 25 Mai 1310.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Görz; Graf von Görz
    • Titel (genauer): Grafschaft Tirol; Graf von Tirol
    • Titel (genauer): 1295–1310, Herzogtum Kärnten; Herzog von Kärnten und Krain (1295–1310)
    • Titel (genauer): 1295–1310, Krain; Herzog von Krain

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_III._(Kärnten)

    Otto III. (* um 1265; † 25. Mai 1310) aus dem Geschlecht der Meinhardiner war Graf von Görz und Tirol und als Otto III. Herzog von Kärnten und Krain (1295–1310).

    Herkunft
    Otto war der Sohn von Herzog Meinhard II. und von Elisabeth von Bayern. Er folgte seinem Vater nach dessen Tod im Jahre 1295 in seinen Ämtern nach, gemeinsam mit seinen Brüdern Albert, Ludwig und Heinrich.

    Herrschaft
    Otto übernahm eine gut organisierte Landesherrschaft; sein Vater hatte mit der Förderung der Ministerialen und der Schaffung der Tiroler Raitbücher die Grundlage für eine effiziente Verwaltung gelegt. Otto einigte sich zunächst mit dem Bischof vvon Brixen über die Grenze der Territorien Tirols und des Bistums, die fortan an der Mündung des Avisio in die Etsch, nördlich von Trient, festgesetzt wurde. Ottos Brüder wurden Vögte der Trienter Bischöfe. Zwar erlangte Otto durch König Albrecht I. einige Tiroler Zollrechte, doch belastete die verschwenderische Hofhaltung Ottos den Haushalt stark. Unter Ottos herrschaftspolitischen Maßnahmen ragen der Ausbau und die Befestigung des Marktes Gries (1305) gegen den noch bischöflich dominierten Zentralort Bozen hervor.

    Siegel
    Herzog Ottos Siegel zeigt einen nach rechts sprengenden Reiter mit eingelegter Lanze (mit dem rechtsblickenden Tiroler Adler auf Rennfähnlein) und dem Schild (geteilt, Kärntner Wappen, rechts drei gewaffnete Löwen übereinander, links ein Balken); die zweizeilige Umschrift zwischen Stableisten lautet: OTTO DEI GRACIA DUX KARINTHIE TIROLIS ET GORICIE COMES AQUILEGENSIS / TRIDENTINE BRISINENSIS ECLESIARU(m) ADUOCATUS; die Buchstaben weisen unziale Formen auf.[1]

    Familie
    1297 heiratete Otto Herzogin Euphemia (1281–1347),[2] Tochter Herzogs Heinrichs V. von Schlesien.[3] Mit ihr hatte er vier Töchter:
    • Anna, * 1300, die den Pfalzgrafen Rudolf II. heiratete;
    • Elisabeth, später Ehefrau von König Peter II. von Sizilien;
    • Ursula und
    • Euphemia.
    Da Otto ohne Söhne verstarb, trat 1310 sein jüngerer Bruder Heinrich von Kärnten die Nachfolge an; die Brüder Albert und Ludwig waren bereits 1292 bzw. 1305 verstorben.



    Literatur
    • Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz in der europäischen Politik des Mittelalters. Kitab-Verlag, Klagenfurt 2000, ISBN 3-902005-04-1.
    • Christoph Haidacher: Die Verwaltungsorganisation Meinhards II. und seiner Nachfolger. In: Eines Fürsten Traum. Meinhard II. – Das Werden Tirols. Ausstellungskatalog, Schloss Tirol/Stams 1995, DNB 946016402.
    Einzelnachweise
    1 Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band 2. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2008, ISBN 978-88-901870-1-8, S. 249, Nr. 223 (Belegstück von 1308).
    2 About Otto II, Duke of Carinthia cilialacorte.freehostia.com
    3 Genealogy.eu – The Piast family

    Titel (genauer):
    Die Gefürstete Grafschaft Tirol (italienisch contea principesca del Tirolo) (bis 1861 Gefürstete Grafschaft Tirol mit dem Lande Vorarlberg) war eine Grafschaft in Mitteleuropa, zu der die Region Tirol und bis 1861 das Land Vorarlberg gehörten. Die Landeshauptstädte waren die Städte Meran (14. Jahrhundert bis 1420; formell bis 1848) und Innsbruck (1420 bis 1918; formell ab 1849).
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gefürstete_Grafschaft_Tirol (Sep 2023)

    Otto heiratete Euphemia von Schlesien (Piasten) in 1297. Euphemia (Tochter von Herzog Heinrich V. von Schlesien (Piasten) und Elisabeth von Kalisch) wurde geboren in 1281; gestorben in 1347. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 21. Elisabeth von Kärnten  Graphische Anzeige der Nachkommen

  5. 9.  Herzog Heinrich VI. von Kärnten (von Böhmen) (Meinhardiner)Herzog Heinrich VI. von Kärnten (von Böhmen) (Meinhardiner) Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren in cir 1270; gestorben am 2 Apr 1335 in Schloss Tirol.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Böhmen (1307 bis 1310), Markgraf von Mähren, Titularkönig von Polen. Herzog von Kärnten und Krain als Heinrich VI (von 1310 bis zu seinem Tode), Graf von Tirol

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_von_Kärnten

    Heinrich von Kärnten (Jindřich Korutanský, * 1265 (andere Quellen sprechen von 1273 oder 1280); † 2. April 1335 in Schloss Tirol, Tirol) war ein Fürst aus der Meinhardiner-Dynastie. Er war von 1307 bis 1310 König von Böhmen und Markgraf von Mähren sowie Titularkönig von Polen. Zudem war Heinrich von 1310 bis zu seinem Tode als Heinrich VI. Herzog von Kärnten und Krain sowie Graf von Tirol.

    Leben
    Heinrich war der Sohn des Kärntner Herzogs Meinhard II. von Görz-Tirol und Elisabeths von Bayern, einer Tochter von Herzog Otto II. Als Heinrich VI. übernahm er nach dem Tode seines Vaters zusammen mit seinen Brüdern die Regentschaft in Kärnten und Tirol. Da er seinen Habsburger Schwager Albrecht I. in der Schlacht bei Göllheim 1298 unterstützte, erhielt er von diesem Reichslehen.
    Nach der Ermordung Wenzels (1306) und dem Tod von Albrechts Sohn Rudolf (1307) wurde er am 15. August 1307 gegen den Widerstand der Habsburger zum König von Böhmen gewählt (begründet durch seine Erbansprüche infolge seiner Vermählung mit Anna, der ältesten Schwester König Wenzels III. von Böhmen).
    In Böhmen rief seine Herrschaft bald Widerstand hervor, seine Gegner nahmen 1309/10 Kontakt zum römisch-deutschen König Heinrich VII. auf. Im Juli 1310 wurde Heinrich von Kärnten sein Lehen entzogen und Ende August 1310 der Sohn Heinrichs VII., Johann von Luxemburg, mit dem Königreich belehnt. Ende des Jahres besetzten Truppen unter Johanns Führung Böhmen, Heinrich von Kärnten musste sich aus Prag und schließlich ganz aus Böhmen zurückziehen.
    Durch einen Ausgleich mit den Habsburgern (1311 Abtretung des Sanntales an die habsburgische Steiermark) erreichte er, dass besetzte Gebiete in Kärnten geräumt wurden. Trotz großer Anstrengungen schaffte er es nicht, Besitzungen des Bistums Bamberg in Kärnten zu erwerben, da diese an Heinrich VII. verpfändet wurden. Es gelang ihm aber, in Tirol die Lehnshoheit der Trienter und Brixener Bischöfe zurückzudrängen.
    Im deutschen Thronstreit zwischen Friedrich dem Schönen und Ludwig dem Bayern vermittelte Heinrich 1325 einen Ausgleich. Nachdem ihm Ludwig der Bayer 1330 zugesichert hatte, dass seine Töchter ihm im Anspruch auf die Reichslehen folgen dürften, was dieser aber in einem Geheimvertrag mit den Habsburgern insgeheim im selben Jahr widerrief, konnte Habsburg nach dessen Tod 1335 das Herzogtum Kärnten in Besitz nehmen.
    Der zweite Landesteil, Tirol, verblieb gemäß der Zusicherung hingegen in den Händen von Heinrichs Tochter Margarete, nachdem die Stände dies einmütig beschlossen hatten.
    Heinrich war in erster Ehe mit Anna Přemyslovna vermählt. Später heiratete er Adelheid von Braunschweig (zweite Ehefrau) sowie Beatrice von Savoyen (dritte Ehefrau).
    Er wurde in der Stiftskirche des von seinem Vater Meinhard II. gegründeten Klosters Stams in Tirol beigesetzt, wo eine Grabplatte aus weißem Marmor sowie eine vergoldete Statue im so genannten Österreichischen Grab an ihn erinnern.



    Literatur
    • Alfons Huber: Heinrich VI., König von Böhmen, Herzog von Kärnten. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 527–529.
    • Hermann Wiesflecker: Heinrich VI.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 361–363 (Digitalisat).
    Weblinks
     Commons: Henry VI, Duke of Carinthia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Familie/Ehepartner: Anna Přemyslovna. Anna (Tochter von König Wenzel II. von Böhmen (Přemysliden) und Königin Guta (Jutta, Juditha) von Habsburg) wurde geboren am 15 Okt 1290 in Prag, Tschechien ; gestorben am 3 Sep 1313 in Kärnten; wurde beigesetzt in Dominikanerkloster Bozen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Heinrich heiratete Adelheid von Braunschweig (von Grubenhagen) am 15 Sep 1315 in Innsbruck, Österreich. Adelheid (Tochter von Herzog Heinrich I. von Braunschweig-Grubenhagen und Markgräfin Agnes von Meissender (Wettiner)) wurde geboren in 1285; gestorben am 18 Aug 1320. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 22. Margarete von Tirol (von Kärnten), „Maultasch“  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1318 in Grafschaft Tirol; gestorben am 3 Okt 1369 in Wien.

    Heinrich heiratete Beatrice von Savoyen in Feb 1328. Beatrice (Tochter von Graf Amadeus V. von Savoyen und Maria (Marie) von Brabant) wurde geboren in cir 1310; gestorben in 1331. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 10.  Herzog Rudolf I. von der Pfalz (Wittelsbacher), der Stammler Herzog Rudolf I. von der Pfalz (Wittelsbacher), der Stammler Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren am 4 Okt 1274 in Basel, BS, Schweiz; gestorben am 12 Aug 1319.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Rudolf I of Bavaria, called "the Stammerer"
    • Französischer Name: Rodolphe Ier du Palatinat, dit Le Bègue
    • Titel (genauer): Herzog von Oberbayern und Pfalzgraf bei Rhein (von 1294 bis 1317)
    • Titel (genauer): Duke of Bavaria, Count Palatine of the Rhine (from 1294 until 1317)
    • Titel (genauer): Duc de Haute-Bavière (de 1294 à 1302), Duc de Haute-Bavière (co-régna, de 1302 à son abdication survenue en 1317), Comte palatin du Rhin (de 1294 à 1317).

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Rudolf_I,_Duke_of_Bavaria

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Rodolphe_Ier_du_Palatinat



    Rudolf I. von der Pfalz (* 4. Oktober 1274 in Basel; † 12. August 1319), genannt der Stammler, war von 1294 bis 1317 Herzog von Oberbayern und Pfalzgraf bei Rhein.

    Leben
    Rudolfs Vater war Herzog Ludwig II. von Bayern, seine Mutter dessen dritte Gattin Mathilde von Habsburg, die Tochter des römischen Königs Rudolf von Habsburg und der Erbgräfin Gertrud von Hohenberg.

    Rudolf war in die Auseinandersetzungen innerhalb des Hauses Wittelsbach verwickelt. Schon früh befand er sich im Streit mit seinem jüngerem Bruder, dem späteren Kaiser Ludwig IV, der mit Unterstützung der Habsburger und seiner Mutter seine Beteiligung an der Herrschaft erstritt.

    In der Schlacht bei Göllheim kämpfte Rudolf auf der unterliegenden Seite seines Schwiegervaters Adolf von Nassau. Bei der Wahl seines Onkels, des Habsburgers Albrecht I., wechselte er auf dessen Seite, geriet aber wegen hausmachtspolitischen Fragen bald wieder mit ihm in Konflikt. Eine Belagerung Heidelbergs durch Albrecht im Jahr 1301 scheiterte zwar; trotzdem musste Rudolf sich ihm unterwerfen, worauf auch die restliche Opposition gegen den König zusammenbrach.

    1310 nahm Rudolf am Italienzug Heinrichs VII. teil, brach ihn aber frühzeitig ab. Im Münchner Frieden von 1313 söhnten sich die Brüder Rudolf und Ludwig IV. vorübergehend aus und regieren nach einigen Jahren der Trennung Oberbayern wieder gemeinsam. Im selben Jahr besiegte Ludwig dann die Habsburger in der Schlacht von Gammelsdorf und empfahl sich so für die Königskrone.

    1314 lag Rudolf erneut in Kämpfen mit seinem Bruder Ludwig und unterstützte im gleichen Jahr sogar Friedrich den Schönen, als Habsburger nun ein Gegner des Hauses Wittelsbach. Bald darauf befand sich Ludwig IV. aber in der Pfalz und in Bayern in der militärischen Offensive.

    1317 gab Rudolf nach einer Reihe von Niederlagen in seiner aussichtslos gewordenen Lage sämtliche Herrschaftsansprüche auf. 1329 gab Ludwig im Hausvertrag von Pavia die Pfalz den Nachkommen Rudolfs zurück. Dadurch spaltete sich die Dynastie der Wittelsbacher in eine ältere pfälzische und eine jüngere bayerische Linie. Letztere starb 1777 im Mannesstamm aus und wurde von den Nachfahren Rudolfs beerbt.

    Heirat
    Pfalzgraf und Herzog Rudolf I. heiratete am 1. September 1294 in Nürnberg die Prinzessin Mechthild (1280–1323), Tochter von König Adolf von Nassau und seiner Gattin Gräfin Imagina von Isenburg-Limburg.

    Literatur
    Alois Schmid: Rudolf I. (der Stammler). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 182 f. (Digitalisat).

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_I._(Pfalz)

    Name:
    Das Haus Wittelsbach ist eines der ältesten deutschen Hochadelsgeschlechter. Aus ihm gingen jahrhundertelang die Pfalzgrafen, die späteren Herzöge, Kurfürsten und Könige von Bayern (1180–1918) hervor, ebenso wie die Pfalzgrafen bei Rhein (1214–1803 und 1816–1918), die als Herrscher der Kurpfalz bereits Kurfürsten des Heiligen Römischen Reichs waren.
    Zwei Wittelsbacher wurden zu Römisch-deutschen Kaisern (1328 und 1742) und einer zum Römisch-deutschen König (1400) gewählt. Weitere Territorien des Heiligen Römischen Reichs, die zeitweilig von Mitgliedern des Hauses regiert wurden, waren das Kurfürstentum Köln (1583–1761), das Herzogtum Jülich-Berg (1614–1794/1806), das Fürstbistum Lüttich, die Mark Brandenburg (1323–1373), die Grafschaften Tirol (1342–1363/1369) sowie Holland, Hennegau und Seeland (1345–1432) sowie das Herzogtum Bremen-Verden (1654–1719). Zweimal, 1619 und 1742, waren Wittelsbacher Gegenkönige in Böhmen.
    Als eine der bedeutendsten Dynastien Europas stellten sie zeitweilig auch die Könige von Ungarn (1305), Schweden (1441–1448 und 1654–1720), Dänemark und Norwegen (1440) sowie von Griechenland (1832–1862).
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wittelsbach

    Rudolf heiratete Prinzessin Mechthild von Nassau am 1 Sep 1294 in Nürnberg, Bayern, DE. Mechthild (Tochter von König Adolf von Nassau und Imagina von Limburg (von Isenburg)) wurde geboren in 1280; gestorben in 1323. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 23. Pfalzgraf Adolf von der Pfalz (Wittelsbacher), der Redliche  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 27 Sep 1300 in Wolfratshausen; gestorben am 29 Jan 1327 in Neustadt an der Weinstraße; wurde beigesetzt in Zisterzienserkloster Schönau nahe Heidelberg.
    2. 24. Mechthild von der Pfalz (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1312; gestorben in 1375.

  7. 11.  Mechthild (Mathilde) von Bayern (Wittelsbacher)Mechthild (Mathilde) von Bayern (Wittelsbacher) Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren in 1275; gestorben in 1319.

    Mechthild heiratete Fürst Otto II. von Braunschweig-Lüneburg (Welfen) in 1288. Otto (Sohn von Herzog Johann I. von Braunschweig-Lüneburg (Welfen) und Liutgard von Holstein) wurde geboren in cir 1266; gestorben am 10 Apr 1330; wurde beigesetzt in Kloster St. Michaelis, Lüneburg, Niedersachsen, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 25. Mathilde von Braunschweig-Lüneburg (Welfen)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1316.

  8. 12.  Agnes von Bayern (Wittelsbacher)Agnes von Bayern (Wittelsbacher) Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren in 1276; gestorben in 1340.

    Agnes heiratete Markgraf Heinrich I. von Brandenburg (Askanier) in 1303. Heinrich (Sohn von Markgraf Johann I. von Brandenburg (Askanier) und Jutta (Brigitte) von Sachsen (Askanier)) wurde geboren am 21 Mrz 1256; gestorben am 14 Feb 1318. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 26. Sophia (Sophie) von Brandenburg-Landsberg (Askanier)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 27. Judith (Jutta) von Brandenburg-Landsberg (Askanier)  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Agnes heiratete Landgraf Heinrich von Hessen in 1290. Heinrich wurde geboren in 1264; gestorben in 1298. [Familienblatt] [Familientafel]


  9. 13.  Kaiser Ludwig IV. von Bayern (Wittelsbacher), der Bayer Kaiser Ludwig IV. von Bayern (Wittelsbacher), der Bayer Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren am 1282 oder 1286 in München, Bayern, DE; gestorben am 11 Okt 1347 in Puch bei Fürstenfeldbruck; wurde beigesetzt in Frauenkirche, München, Bayern, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Römisch-Deutscher König (ab 1314), Kaiser im Heiligen Römischen Reich (ab 1328)
    • Ehrung: 25 Nov 1314, Krönung zum römisch-deutschen König.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_IV._(HRR)

    Ludwig IV. (bekannt als Ludwig der Bayer; * 1282 oder 1286 in München; † 11. Oktober 1347 in Puch bei Fürstenfeldbruck) aus dem Haus Wittelsbach war ab 1314 römisch-deutscher König und ab 1328 Kaiser im Heiligen Römischen Reich.
    Nach dem Tod Kaiser Heinrichs VII. wurden im römisch-deutschen Reich im Jahre 1314 mit dem Wittelsbacher Ludwig und dem Habsburger Friedrich zwei Könige gewählt und gekrönt. Der Thronstreit dauerte mehrere Jahre an und fand in der Schlacht bei Mühldorf 1322 eine Vorentscheidung für die wittelsbachische Seite. Durch den Münchner Vertrag von 1325 wurde für kurze Zeit ein für das mittelalterliche Reich bislang völlig unbekanntes Doppelkönigtum festgelegt und der Thronstreit beigelegt. Ludwigs Eingreifen in Norditalien entfachte einen Konflikt mit dem Papsttum, der von 1323/24 bis zu seinem Tod 1347, fast seine gesamte Herrschaftszeit, andauerte. Der Wittelsbacher verfiel 1324 der Exkommunikation und blieb bis zu seinem Tod im Kirchenbann. Während des Konfliktes mit der Kurie entwickelte sich die Reichsverfassung in eine säkulare Richtung. Im Jahre 1328 fand eine „papstfreie“ Kaiserkrönung statt, indem Ludwig die Kaiserkrone vom römischen Volk empfing. Ludwig war der erste Wittelsbacher als römisch-deutscher Kaiser. Im 14. Jahrhundert wurde er von kurialen und papstnahen Quellen in gezielter Herabsetzung mit dem Beinamen „der Bayer“ (Bavarus) belegt. Seit den 1330er Jahren verfolgte Ludwig eine intensivere Hausmachtpolitik und erwarb mit Niederbayern und Tirol große Gebiete. Der Herrschaftsausbau gefährdete aber auch die Konsensherrschaft mit den Fürsten als wesentliches Herrschaftsmuster des 14. Jahrhunderts. Diese Spannungen im Gleichgewicht zwischen Fürsten und Kaiser führten 1346 zur Wahl Karls IV. als Gegenkönig. Ludwig starb 1347 im Kirchenbann.

    Herkunft und Jugend
    Ludwig entstammte dem adligen Geschlecht der Wittelsbacher. Sein Ururgroßvater Otto I. wurde 1180 durch den staufischen Kaiser Friedrich I. mit dem Herzogtum Bayern belehnt. Dadurch stiegen die Wittelsbacher zu Reichsfürsten auf. Sie waren jedoch nicht nur politisch Getreue der Staufer, sondern sie pflegten zu ihnen auch verwandtschaftliche Beziehungen. Die Bayernherzöge Ludwig II. der Strenge, Vater Ludwigs des Bayern, und Heinrich XIII. waren über ihre Schwester Elisabeth mit dem römisch-deutschen König Konrad IV. verschwägert. Konrads Sohn Konradin war somit ein Vetter Ludwigs des Bayern. Mit Konradins Hinrichtung, der an der Rückeroberung Süditaliens gescheitert war, starben die Staufer 1268 aus. Sein Onkel Ludwig der Strenge erbte infolgedessen die staufischen Besitzungen bis zum Lech.
    Für den weiteren Aufstieg seiner Familie nutzte Ludwig der Strenge eine Eheverbindung als politisches Mittel: Am Krönungstag Rudolfs von Habsburg 1273 heiratete er die Königstochter Mechthild. Aus dieser Ehe – seiner dritten – gingen zwei Söhne hervor: 1274 wurde Rudolf und wohl 1282 oder 1286 Ludwig, der künftige Kaiser, geboren.[1] Am Wiener Hof Herzog Albrechts I. wurde er gemeinsam mit den Söhnen des Herzogs erzogen. Ludwigs dortiger Spielkamerad war sein Vetter Friedrich der Schöne, der später zu seinem Rivalen um den Königsthron werden sollte. Ludwigs Vater starb Anfang Februar 1294. Kurz nach dem 14. Oktober 1308 heiratete Ludwig die etwa achtzehnjährige Beatrix aus der Linie Schlesien-Schweidnitz.[2]
    Im Jahr 1310 kam es über das väterliche Erbe in Bayern zum Streit zwischen den Brüdern. Wie es Herzog Ludwig II. der Strenge in seinem Testament bestimmt hatte, teilte sich Ludwig die Herrschaft in der Pfalzgrafschaft und im Herzogtum Oberbayern mit seinem älteren Bruder Rudolf I. In Niederbayern, wo Herzog Stephan I. im Dezember 1310 verstorben war, übernahm Ludwig mit seinem Vetter Otto III. die Vormundschaft über Stephans unmündige Kinder Otto IV. und Heinrich XIV. Über die Wahrnehmung der Vormundschaft brachen bald Streitigkeiten zwischen Herzog Ludwig von Oberbayern und den Habsburgern aus. Ludwig vollzog gegenüber seinem Bruder einen Kurswechsel: Im Münchener Frieden vom 21. Juni 1313 legten sie ihren Streit bei und bebeschlossen für Oberbayern eine gemeinsame Regierung. Der Vertrag hatte nur ein Jahr Bestand, jedoch verschaffte sich Ludwig dadurch den notwendigen Handlungsspielraum gegenüber den Habsburgern. In der Schlacht von Gammelsdorf am 9. November 1313 besiegte Ludwig den Habsburger Friedrich den Schönen vernichtend. Darauf konnte er die Vormundschaft über seine niederbayerischen Vettern sichern und seinen Einfluss im Südosten des Reiches steigern. Es gelang ihm, Friedrich den Schönen endgültig aus Niederbayern zu verdrängen. Sein militärischer Erfolg erhöhte sein Ansehen im gesamten Reich und machte ihn zu einem potenziellen Kandidaten für die anstehende Königswahl.[3] Bei den anschließenden Friedensverhandlungen in Salzburg wurden unterschiedliche symbolische Zeichen und Gesten für die Inszenierung der Friedensstiftung verwendet: Umarmungen und Küsse, gemeinsames Mahl, gemeinsames Lager, gleiche Kleidung. Dies überliefert sowohl die Chronica Ludovici aus der wittelsbachischen Perspektive als auch die Chronik des habsburgerfreundlichen Johann von Viktring. Die von beiden Seiten betonte Friedenssymbolik lässt den späteren Bruch der Absprachen durch den politischen Gegner umso dramatischer erscheinen.[4] Am 17. April 1314 beendete ein in Salzburg geschlossener Vertrag die Auseinandersetzungen.

    Thronstreit (1314–1325)
    Nach dem Tod Kaiser Heinrichs VII. von Luxemburg im August 1313 dauerte es 14 Monate, bis es zu einer Königswahl durch die sieben Kurfürsten kam. Als Sohn des verstorbenen Kaisers aus dem Hause Luxemburg wollte Johann von Böhmen zunächst die Nachfolge antreten. Neben seiner eigenen Kurstimme konnte er auf die Stimmen des Mainzer Erzbischofs Peter von Aspelt und seines Onkels, des Trierer Erzbischofs Balduin, zählen. Der französische König Philipp IV. versuchte mit seinem Sohn einen Angehörigen seiner Dynastie, der Kapetinger, auf den römisch-deutschen Thron zu bringen, blieb aber wie schon 1310 bei der Wahl Heinrichs VII. bei den Kurfürsten erfolglos. Ernsthaften Widerstand gegen den Thronanspruch der Luxemburger leisteten nur die Habsburger. Im Machtbereich Friedrichs des Schönen (Österreich, Steiermark, Schweiz, Elsass) hätte bei Ablehnung seiner Thronambition ein nichthabsburgischer König kaum Anerkennung gefunden. Der Kölner Erzbischof Heinrich von Virneburg wollte eine Dynastiebildung durch die Luxemburger verhindern. Er sicherte dem Habsburger seine Kurstimme zu.
    Angesichts der verworrenen Verhältnisse überredeten der Mainzer und der Trierer Erzbischof Johann von Böhmen zum Verzicht auf eine Kandidatur. Sie traten für den Wittelsbacher Ludwig als Kompromisskandidaten ein, um den Habsburger Friedrich als neuen römisch-deutschen König zu verhindern. Ludwig hatte durch seinen Sieg über Friedrich bei Gammelsdorf Ansehen erworben und verfügte auch sonst über hinreichend Ausstrahlung. Darüber hinaus stellten die Wittelsbacher wegen des besagten Bruderstreits keine große Gefahr durch ein starkes Königshaus dar. Aus Sicht der Luxemburger war Ludwig auch wegen seiner äußerst geringen Machtbasis geeignet – „er war ein Fürst ohne Land“[5] – und verfügte weder über Hausmacht noch über größere Einkünfte. Neben den Erzbischöfen von Trier und Mainz war auch der Markgraf Woldemar von Brandenburg für Ludwig. Damit besaß Ludwig gute Aussichten gewählt zu werden, doch die böhmische Kurstimme wurde vom 1310 vertriebenen Herzog Heinrich von KäKärnten beansprucht, der seine Stimme dem Habsburger geben wollte. Unsicher war zudem die Stimme von Sachsen. Dort beanspruchten sowohl die lauenburgische als auch die wittenbergische Linie das Kurrecht. Den Habsburger Friedrich unterstützten deer Erzbischof von Köln, der Pfalzgraf Rudolf I. bei Rhein und der Wittenberger Kurfürst Rudolf von Sachsen. Die Uneinigkeit der Kurfürsten führte schließlich zur Wahl beider Konkurrenten durch ihre jeweiligen Anhänger, wobei Ludwigs Bruder Rudolf für den Gegenkandidaten Friedrich stimmte.
    Am 19. Oktober 1314 wurde Friedrich von Österreich in Sachsenhausen zum König erhoben, einen Tag später wurde Ludwig vor den Toren Frankfurts gewählt. Beide Königskrönungen fanden am 25. November statt. Doch sie wiesen legitimatorische Schwächen auf. Ludwig wurde zusammen mit seiner Gemahlin Beatrix am traditionellen Krönungsort in Aachen gekrönt, jedoch verfügte er nur über nachgebildete Insignien und hatte mit dem Erzbischof von Mainz den falschen Koronator („Königskröner“). Friedrich wurde zwar vom richtigen Koronator, dem Erzbischof von Köln, gekrönt und war im Besitz der echten Reichsinsignien, doch fand seine Erhebung nicht in der Krönungsstadt Aachen statt, sondern am völlig ungewohnten Krönungsort Bonn.[6] In der habsburgfeindlichen Chronica Ludovici wird behauptet, Friedrich sei auf einem Fass zum König erhoben worden und dabei ins Fass gefallen. Damit wollte der Chronist die Unrechtmäßigkeit dieser Königserhebung verdeutlichen.[7]
    Beide Seiten versuchten beim Papst die Anerkennung ihrer Herrschaft zu erlangen. Papst Clemens V. war jedoch ein halbes Jahr vor der Königswahl am 20. April 1314 gestorben. Der Stuhl Petri blieb bis zum 7. August 1316, also für mehr als zwei Jahahre, verwaist. In dieser Situation hätte eine militärische Entscheidung Klarheit gebracht; der Ausgang der Schlacht wäre als Gottesurteil verstanden worden. Zwischen 1314 und 1322 wichen jedoch die Gekrönten einer solchen Entscheidung wiederholt aus. Friedrich dem Schönen gaben seine bisherigen militärischen Misserfolge Anlass zur Zurückhaltung: Nachdem er schon bei Gammelsdorf Ludwig unterlegen war, mussten die Habsburger am 15. November 1315 in der Schlacht am Morgarten eine Niederlage gegen die Eidgenossenschaft hinnehmen.[8] Zu kleineren Gefechten kam es 1315 bei Speyer und Buchloe, 1316 bei Esslingen, 1319 bei Mühldorf und 1320 bei Straßburg. Eine größere Schlacht blieb jedoch aus. Die Folgejahre brachten eine personelle Verschiebung zu Ungunsten Ludwigs. Aus dem Tod des Markgrafen Woldemar von Brandenburg (1319) konnte weder Ludwig noch Friedrich einen Vorteil ziehen, doch nach dem Tod des Mainzer Erzbischofs Peter von Aspelt am 5. Juni 1320 ernannte Papst Johannes XXII. Matthias von Bucheck, einen Anhänger der Habsburger, zum Nachfolger. Der 1316 neugewählte Papst hatte sich bislang im Thronstreit zurückgehalten, handelte nun aber gegen Ludwig.
    Wenige Wochen vor der entscheidenden Schlacht starb im August 1322 Ludwigs erste Frau Beatrix. Drei der sechs Kinder aus dieser Verbindung erreichten das Erwachsenenalter: Mechthild, Ludwig V. und Stephan II. Am 28. September 1322 besiegte Ludwig in der Schlacht bei Mühldorf seinen Gegenspieler Friedrich von Habsburg erneut, wobei er maßgeblich von Truppen des Burggrafen Friedrich IV. von Nürnberg unterstützt wurde. Möglicherweise sogar kriegsentscheidend half das Kloster Fürstenfeld dem Wittelsbacher, indem es die habsburgischen Boten abfing. Dafür wurde das Kloster von Ludwig mit zahlreichen Privilegien bedacht.[9] Friedrich geriet in Gefangenschaft. Seinen habsburgischen Verwandten soll Ludwig mit den Worten empfangen haben: „Vetter, ich sah Euch nie so gern wie heute“.[10] Für die kommenden drei Jahre hielt Ludwig seinen Vetter auf der oberpfälzischen Burg Trausnitz in Haft.
    Ludwigs Herrschaft war aber trotz des Sieges nicht gesichert, denn die Habsburger behielten ihre feindselige Haltung bei und am 23. März 1324 exkommunizierte Johannes XXII. den König, nachdem er diesen Schritt wiederholt angedroht hatte.[11] Der Wittelsbacher hatte ohne päpstliche Approbation den Titel eines römischen Königs geführt und begonnen, sich in Oberitalien in der Reichspolitik zu betätigen, indem er in unmittelbarer Nähe zum Kirchenstaat Ämter und Würden vergab. Der Papst versuchte selbst Oberitalien seinem Einfluss zu unterwerfen. Nach dem Willen des Papstes sollte Ludwig innerhalb von drei Monaten zurücktreten und alle bisherigen Verfügungen widerrufen. Nach Ablauf der Frist verhängte der Papst die Exkommunikation. Bis zu seinem Tod 1347 blieb Ludwig im Kirchenbann. Auf den Kirchenbann reagierte der König mit drei Appellationen („Nürnberger Appellation“ im Dezember 1323, „Frankfurter Appellation“ im Januar 1324 und „Sachsenhausener Appellation“ im Mai 1324) an den Papst.[12] Er bestand auf seinem Herrschaftsrecht durch Wahl der Kurfürsten und Krönung und erklärte sich zur Rechtfertigung vor einem Konzil bereit. Die Appellationen stießen jedoch beim Papst auf kein Gehör. Vielmehr entzog Johannes XXII. am 11. Juli 1324 Ludwig die königlichen Herrschaftsrechte, exkommunizierte auch seine Getreuen und drohte ihm bei weiterem Ungehorsam den Entzug seiner Reichslehen und der bayerischen Herzogswürde an. Die Brüder Friedrichs versuchten, vom päpstlichen Bann zu profitieren. Sie leisteten unter der Führung Leopolds von Habsburg der wittelsbachischen Herrschaft weiterhin Widerstand.[13]
    Angesichts des Widerstands der Habsburger und des Papstes entschloss sich Ludwig zu einem Ausgleich mit Friedrich. In geheimen Verhandlungen verzichtete der gefangene Friedrich am 13. März 1325 in Trausnitz („Trausnitzer Sühne“) auf die Krone unund die habsburgischen Reichslehen. Außerdem musste er auch im Namen seiner Brüder die Herrschaft des Wittelsbachers anerkennen. Daraufhin ließ Ludwig den Habsburger frei. Friedrich musste kein Lösegeld zahlen, jedoch das im Thronstreit erworbene Reichsgut an Ludwig herausgeben.[14] Der Trausnitzer Friede zwischen Ludwig und Friedrich wurde durch Urkundenform und symbolische Handlungen für alle Anwesenden visualisiert.[15] Das Abkommen wurde rituell am Osterfest durch den gemeinsamen Empfang der Eucharistie und den Friedenskuss bekräftigt. Gemeinsam hörten die Rivalen die Messe und empfingen die Kommunion in Gestalt einer zwischen ihnen aufgeteilten Hostie.[16] Der Empfang des Abendmahles verlieh dem Frieden einen sakralen Charakter. Ähnlich wie ein Eid verpflichtete die geteilte Hostie beide Herrscher auf künftiges Einvernehmen.[17] Ein gemeinsames Mahl gehörte seit dem Frühmittelalter zu den üblichen Handlungen zur Demonstration von Frieden und Freundschaft.[18] Durch das gemeinsame Abendmahl ignorierte Friedrich darüber hinaus demonstrativ die päpstliche Exkommunikation des Wittelsbachers und stellte sich gegen den Papst.[19] Ein Verlobungsversprechen festigte den Friedensvertrag: Stephan, der Sohn Ludwigs, sollte mit Friedrichs Tochter Elisabeth verehelicht werden. Mit der Trausnitzer Sühne vom 13. März 1325 endete der seit 1314 anhaltende Thronstreit.

    Mehr unter oben stehendem Link der Wikipedia..

    Ehrung:
    im Aachener Dom vom Mainzer Erzbischof Peter von Aspelt

    Ludwig heiratete Beatrix von Schlesien-Schweidnitz in cir 1308. Beatrix (Tochter von Herzog Bolko I. von Schlesien (von Schweidnitz) (Piasten) und Beatrix von Brandenburg) wurde geboren in cir 1290; gestorben am 24 Aug 1322 in München, Bayern, DE; wurde beigesetzt in Frauenkirche, München, Bayern, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 28. Mathilde (Mechthild) von Bayern  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1313; gestorben in 1346; wurde beigesetzt in Kloster Altzella, Nossen, DE.
    2. 29. Herzog Ludwig V. von Bayern (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Mai 1315; gestorben am 18 Sep 1361 in Zorneding bei München.
    3. 30. Herzog Stephan II. von Bayern (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1319; gestorben am 5 Mai 1375 in Landshut oder München; wurde beigesetzt in Frauenkirche, München, Bayern, DE.

    Ludwig heiratete Margarethe von Hennegau (von Holland) am 25 Feb 1324 in Köln, Nordrhein-Westfalen, DE. Margarethe (Tochter von Graf Wilhelm III. von Avesnes, der Gute und Johanna von Valois) wurde geboren in ca 1307 / 1310 in Valenciennes ?; gestorben am 23 Jun 1356 in Quesnoy; wurde beigesetzt in Minoritenkirche zu Valenciennes. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 31. Kurfürst Ludwig VI. von Bayern (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 7 Mai 1328 in Rom; gestorben in zw 11 Nov 1364 und 27 Feb 1365.
    2. 32. Gräfin Elisabeth von Bayern  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1329; gestorben am 2 Aug 1402 in Stuttgart, Baden-Württemberg, DE.
    3. 33. Herzog Albrecht I. von Bayern (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 25 Jul 1336 in München, Bayern, DE; gestorben am 16 Dez 1404 in Den Haag, Holland; wurde beigesetzt in Hofkapelle in Den Haag.

  10. 14.  König Otto III. (Béla V.) von Bayern (Wittelsbacher)König Otto III. (Béla V.) von Bayern (Wittelsbacher) Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Heinrich2, 1.Otto1) wurde geboren am 11 Feb 1261; gestorben am 9 Sep 1312 in Landshut, Bayern, DE; wurde beigesetzt in Klosterkirche Seligenthal.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Niederbayern (1290 bis 1312), König von Ungarn als Béla V. (1305 bis 1307)

    Notizen:

    Otto III. von Bayern (* 11. Februar 1261; † 9. September 1312 in Landshut) stammte aus dem Geschlecht der Wittelsbacher. Er war von 1290 bis 1312 Herzog von Niederbayern und als Béla V. von 1305 bis 1307 ungarischer König.

    Leben
    Ottos Vater war Herzog Heinrich XIII., sein Großvater Herzog Otto II. von Bayern. Über seine Mutter Elisabeth von Ungarn (1236–1271) hatte er Anspruch auf den ungarischen Thron.
    Nach einer von seinem Vater herbeigeführten Vereinbarung wurde Otto 1290 alleiniger Herrscher Niederbayerns, und auch als seine Brüder Ludwig III. und Stephan I. seit 1294 mitregierten, ordneten sich diese seinem Befehl unter.
    Ottos besonderes Interesse galt dem Erwerb der Steiermark. Aus diesem Grund verfolgte er eine anti-habsburgische Politik und stellte sich auf die Seite Adolfs von Nassau gegen den Habsburger Albrecht von Österreich. 1292 unterstützte Otto den antihabsburgischen Aufstand des Landsberger Bundes in der Steiermark, blieb damit allerdings erfolglos. 1298 kämpfte er in der verlorenen Schlacht bei Göllheim vergeblich für Adolf, der hier zu Tode kam, wobei er selbst verwundet wurde.
    Der neue König Albrecht entzog ihm unter anderem die ehemaligen Staufergüter Parkstein und Weiden, die er König Wenzel II. von Böhmen übertrug. Nachdem ihm nach dem Aussterben der Arpaden bereits 1301 die Stephanskrone angeboten worden war, lehnte er zunächst wegen der problematischen innenpolitischen Lage Ungarns ab.
    Otto unterstützte Wenzel gegen Albrecht, und als ihm die Krone noch einmal angeboten wurde, ging er im Juli 1305 an den Prager Hof, wo ihm der neue König Wenzel III. seinen Anspruch auf das ungarische Territorium abtrat. Da ihm Albrecht den Weg durch Österreich versperrte, verkleidete er sich als Kaufmann und kam am 11. November 1305 in Ofen an. Schließlich wurde er am 6. Dezember 1305 in Stuhlweißenburg als Béla V. zum ungarischen König gekrönt.
    Letztlich scheiterte jedoch sowohl seine Ungarn- als auch seine Österreichpolitik. Er wurde von den Anhängern Karl-Roberts von Anjou gefangengenommen und an diesen ausgeliefert. Im Oktober 1307 erkannte er Karl-Roberts Herrschaft an, der ihn daraufhin freiließ. Auf der Flucht aus Ungarn hielt er sich bei seinem Vetter Heinrich III. von Glogau auf, wo er sich mit dessen Tochter Agnes verlobte. Im Februar 1308 kam er nach Landshut zurück, wo er am 18. Mai 1309 Agnes heiratete.[1]
    Der langwierige Konflikt mit den Habsburgern, der noch 1310 zur Verwüstung Burghausens führte, fand erst am 2. Februar 1311 durch den Frieden von Salzburg ein Ende. Seine eigenen Unternehmungen und die hinterlassenen Schulden seiner inzwischen vverstorbenen Brüder bereiteten Otto große finanzielle Probleme. Bereits 1295 erhob er Steuern und nach seiner Rückkehr aus Ungarn eine neue Notsteuer. Mit der ottonischen Handfeste von 1311 überließ er im Austausch mit einer einmaligen Viehsteuer die Niedergerichtsbarkeit gegen deren käuflichen Erwerb dem Adel und der Geistlichkeit. Bis dahin hatte diese Gerichtsbarkeit nur dem Landesherrn zugestanden. Damit begann die eigentliche Entwicklung der bayerischen Stände in Ottos Regierungszeit.
    Er wurde im Kloster Seligenthal bei Landshut bestattet.

    Literatur
    • Sigmund Ritter von Riezler: Otto III., Herzog von Niederbaiern. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 24, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 651–654.
    • Wilhelm Störmer: Otto III., Herzog von Niederbayern. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 674 f. (Digitalisat).
    • Nikolaus Orlop: Alle Herrscher Bayerns. 2. Auflage. LangenMüller, München 2006, ISBN 978-3-7844-3075-1.
    Weblinks
    • Historisches Lexikon Bayerns: Ungarisches Königtum Ottos III. von Niederbayern, 1305–1307 (Sarah Hadry)
    Einzelnachweise
    1 Geschichte Schlesiens, Bd. 1, Sigmaringen, 1988, ISBN 3-7995-6341-5, S. 147

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_III._(Bayern)

    Name:
    Das Haus Wittelsbach ist eines der ältesten deutschen Hochadelsgeschlechter. Aus ihm gingen jahrhundertelang die Pfalzgrafen, die späteren Herzöge, Kurfürsten und Könige von Bayern (1180–1918) hervor, ebenso wie die Pfalzgrafen bei Rhein (1214–1803 und 1816–1918), die als Herrscher der Kurpfalz bereits Kurfürsten des Heiligen Römischen Reichs waren.
    Zwei Wittelsbacher wurden zu Römisch-deutschen Kaisern (1328 und 1742) und einer zum Römisch-deutschen König (1400) gewählt. Weitere Territorien des Heiligen Römischen Reichs, die zeitweilig von Mitgliedern des Hauses regiert wurden, waren das Kurfürstentum Köln (1583–1761), das Herzogtum Jülich-Berg (1614–1794/1806), das Fürstbistum Lüttich, die Mark Brandenburg (1323–1373), die Grafschaften Tirol (1342–1363/1369) sowie Holland, Hennegau und Seeland (1345–1432) sowie das Herzogtum Bremen-Verden (1654–1719). Zweimal, 1619 und 1742, waren Wittelsbacher Gegenkönige in Böhmen.
    Als eine der bedeutendsten Dynastien Europas stellten sie zeitweilig auch die Könige von Ungarn (1305), Schweden (1441–1448 und 1654–1720), Dänemark und Norwegen (1440) sowie von Griechenland (1832–1862).
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wittelsbach

    Otto heiratete Katharina von Habsburg in cir 1279 in Wien. Katharina (Tochter von König Rudolf I. (IV.) von Habsburg und Königin Gertrud (Anna) von Hohenberg) wurde geboren in cir 1256 in Rheinfelden, AG, Schweiz; gestorben am 4 Apr 1282 in Landshut, Bayern, DE; wurde beigesetzt in Kloster Seligenthal bei Landshut. [Familienblatt] [Familientafel]

    Otto heiratete Herzogin Agnes von Glogau am 18 Mai 1309. Agnes (Tochter von Herzog Heinrich III. von Glogau und Mechthild von Braunschweig-Lüneburg (Welfen)) wurde geboren in zw 1293 und 1296; gestorben am 25 Dez 1361 in Selingenthal; wurde beigesetzt in Klosterkirche Seligenthal. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 34. Agnes von Bayern  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1310; gestorben in 1360.


Generation: 4

  1. 15.  Anna von HabsburgAnna von Habsburg Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Elisabeth3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren in 1275/80; gestorben in 1326, 1327 oder 1328.

    Notizen:

    Anna und Hermann (III.) der Lange hatten vier Kinder, drei Töchter und einen Sohn.
    Anna und Heinrich VI. hatten drei Töchter.

    Anna heiratete Markgraf Hermann (III.) von Brandenburg, der Lange in 1295. Hermann (Sohn von Markgraf Otto V. von Brandenburg, der Lange und Judith (Jutta) von Henneberg-Coburg) wurde geboren in cir 1275; gestorben am 1 Feb 1308 in bei Lübz; wurde beigesetzt in Kloster Lehnin. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 35. Judith (Jutta) von Brandenburg-Salzwedel  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1301; gestorben in 1353.
    2. 36. Markgraf Johann V. von Brandenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Aug 1302; gestorben in Apr 1317 in Spandau.
    3. 37. Mathilde von Brandenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1323.

    Anna heiratete Herzog Heinrich VI. von Breslau (von Schlesien) (Piasten) in 1310. Heinrich (Sohn von Herzog Heinrich V. von Schlesien (Piasten) und Elisabeth von Kalisch) wurde geboren am 18 Mrz 1294; gestorben am 24 Nov 1335; wurde beigesetzt in Klarissenkloster, Breslau. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 38. Elisabeth von Breslau (von Schlesien) (Piasten)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1328.
    2. 39. Euphemia von Breslau  Graphische Anzeige der Nachkommen

  2. 16.  Agnes von Habsburg (von Ungarn)Agnes von Habsburg (von Ungarn) Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Elisabeth3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren in cir 1281; gestorben am 11 Jun 1364 in Königsfelden, Brugg; wurde beigesetzt in Kloster Königsfelden, dann Dom St. Blasien, dann Stiftskirchengruft des Klosters Sankt Paul im Lavanttal in Kärnten.

    Notizen:

    Über Kinder von Agnes mit Andreas III. ist nichts bekannt.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_von_Ungarn

    Agnes von Ungarn (* um 1281; † 11. Juni 1364 in Königsfelden bei Windisch, Schweiz) aus dem Geschlecht der Habsburger war Tochter und ältestes Kind des deutschen Königs Albrecht I. und dessen Gattin Elisabeth von Görz-Tirol. Sie war die Gattin des ungarischen Königs Andreas III.
    Ihre Heirat mit dem ungarischen König fand am 13. Februar 1296 in Wien statt; König Andreas starb jedoch bereits fünf Jahre später und sie übernahm von da an die Erziehung ihrer Stieftochter Elisabeth. 1308 wurde Agnes’ Vater bei Windisch, unweieit der Stammburg der Habsburger, ermordet. Zum Gedenken an diese Familientragödie stiftete Elisabeth von Görz-Tirol das Kloster Königsfelden, ein Doppelkonvent der Klarissen und Franziskaner-Minoriten. Die Witwe Agnes lebte dort ab 1317, ohne je ein Gelübde abzulegen. Zur gleichen Zeit trat ihre Stieftochter Elisabeth ins nahe gelegene Dominikanerinnenkloster Töss ein. Dank umfangreicher Landkäufe und wirtschaftlichen Geschicks führte sie das Kloster zur Blüte. Unter anderem beauftragte sie den Bau der Klosterkirche Königsfelden, die zu den Hauptwerken der Bettelordensarchitektur in der Schweiz zählt.
    Ab etwa 1330 stand sie ihrem Bruder, Herzog Albrecht II., als Beraterin zur Seite, war habsburgische Repräsentantin in den österreichischen Vorlanden und wirkte in zahlreichen Konflikten als Vermittlerin. So erreichte sie 1333 und 1340 einen Landfrieden zwischen den Städten Bern und Freiburg im Üechtland. Die Vermittlung zwischen Zürich, Rapperswil und den Waldstätten im Jahr 1351 scheiterte jedoch.
    Agnes von Ungarn besaß die landesherrschaftlichen Rechte über die habsburgischen Ämter Bözberg und Eigenamt sowie über die Stadt Brugg. Sie stiftete das Spital in Baden.
    Meister Eckhart schrieb in ihrem Auftrag die Trostschrift „Buch der göttlichen Tröstung“.

    Bestattung
    Sie war in der Kirche des Klosters Königsfelden bestattet. Durch die Feierliche Übersetzung der kaiserlich-königlichen-auch-herzoglich-österreichischen höchsten Leichen kam sie mit den anderen zunächst in den Dom St. Blasien und nach der Aufhebung des Klosters St. Blasien in die Stiftskirchengruft des Klosters Sankt Paul im Lavanttal in Kärnten.



    Literatur
    • Martina Wehrli-Johns: Agnes von Ungarn In: Historisches Lexikon der Schweiz
    • Eduard Widmoser: Agnes von Österreich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 96 (Digitalisat).
    • Constantin von Wurzbach: Habsburg, Agnes (Königin von Ungarn). In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 6. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1860, S. 137 (Digitalisat).
    • Ellen Widder: Überlegungen zur politischen Wirksamkeit von Frauen im 14. Jahrhundert. Margarete Maultasch und Agnes von Ungarn als Erbtöchter, Ehefrauen und Witwen, in: 1363–2013. 650 Jahre Tirol mit Österreich, hg. v. Christoph Haidacher ud Mark Mersiowsky, Innsbruck 2015 (Veröffentlichungen des Tiroler Landesarchivs 20), S. 91-134.
    Weblinks
     Commons: Agnes von Ungarn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Agnes heiratete König Andreas III. von Ungarn (Árpáden), der Venezianer am 13 Feb 1296 in Wien. Andreas (Sohn von Prinz Stephan von Slowenien (von Ungarn) (Árpáden) und Katharina Morosini (Morossini)) wurde geboren in cir 1265; gestorben am 14 Jan 1301. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 17.  Graf Rudolf VI. (I.) von Habsburg (von Böhmen)Graf Rudolf VI. (I.) von Habsburg (von Böhmen) Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Elisabeth3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren in 1282; gestorben am 4 Jul 1307 in bei Horaschdowitz.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_I._(Böhmen)

    Rudolf VI. Graf von Habsburg (tschechisch Rudolf Habsburský; * um 1282; † 4. Juli 1307 bei Horaschdowitz) war als Rudolf III. Herzog von Österreich und der Steiermark von 1298 bis 1306 und als Rudolf I. König von Böhmen und Titularkönig von Polen von 1306 bis 1307.

    Leben
    Rudolf war der älteste Sohn von Kaiser Albrecht I. aus dem Hause Habsburg und Elisabeth von Görz-Tirol. Sein Wahlspruch war „Alienae vocis aemula“, illustriert mit einem Papagei im Käfig.
    Am ersten Reichstag zu Nürnberg, kurz nach der Königskrönung seines Vaters, wurde er am 21. November 1298 gemeinsam mit seinen Brüdern Friedrich dem Schönen und Leopold dem Glorreichen mit Österreich und der Steiermark belehnt, wobei er selbst aals Regent bestimmt wurde, um sowohl den Ansprüchen der Rheinfelder Hausordnung der Habsburger als auch den Lehensverhältnissen des Reiches gerecht zu werden. Er war aber erst 16 Jahre alt, weshalb er von seinem Vater mehrere Räte gestellt bekam, im Besonderen Hermann von Landenberg, den amtierenden Landmarschall von Österreich, und drei Wallseer Brüder; zudem musste er sich den Entscheidungen seines Vaters beugen.[1]
    Seine erste Heirat im Jahr 1300 mit Blanka von Frankreich, der Halbschwester von König Philipps IV. von Frankreich, war von seinem Vater initiiert. Albrecht I. wollte sein Reich mit Frankreich verbinden und seinen Enkel als Alleinerben einsetzen. 1305 starb Blanka aber kinderlos.
    1304 zogen Albrecht und Rudolf gemeinsam gegen Wenzel II. (Václav) von Böhmen, der nach dem Tod Andreas III. (András der Venetianer) seinen Sohn Wenzel III. zum ungarischen König gemacht hatte. Auf dem Feldzug belagerten Albrecht und Rudolf Kuttenberg (Kutná Hora), ihre kumanischen Hilfstruppen begingen Grausamkeiten im Land. Mit Einbruch des Winters brach Hunger im Heer aus, und sie zogen sich zurück.[2]
    1306 wurde ihm nach der Ermordung Wenzels III., inzwischen auch schon König von Böhmen und Polen, und dem damit verbundenen Aussterben der Herrscherfamilie der Přemysliden das Reichslehen Böhmen übergeben. Gleichzeitig musste Rudolf auf Österreiich verzichten und übergab die Regentschaft Friedrich dem Schönen. Manche der Stände Böhmens favorisierten seinen Onkel Heinrich von Kärnten, den Meinhardiner, und wählten diesen zum König. Albrecht I., der deutsche König, der seinen Sohn auf dem böhmischen Thron sehen wollte, legte daraufhin die Reichsacht über seinen Schwager Heinrich. Albrecht und Rudolf zogen nun gegen Heinrich, der nach Bayern und dann zurück nach Kärnten floh.[3] Durch Rudolfs Heirat mit Elisabeth Richza, der Witwe König Wenzels II., die am Tag der Krönung 16. Oktober 1306 vollzogen wurde, und eine der Bedingungen des böhmischen Adels für die Wahl war, konnte Rudolf nun auch den polnischen Königstitel beanspruchen.
    Als erstes versuchte er die hohe Verschuldung Böhmens mit Hilfe des reichen Silbervorkommens in Kuttenberg zu tilgen. Es kam zu einem Aufstand böhmischer Adliger, angeführt von Bavor III. von Strakonitz und Wilhelm Zajíc von Waldeck, den er jedoch durch Heinrich I. von Rosenberg niederschlagen ließ. Bei der Belagerung von Bavors Sitz Horažďovice starb Rudolf in der Nacht vom 3. zum 4. Juli 1307 im Feldlager gegenüber der Mühle Jarov und hinterließ keinen Erben. Da die königlichen Truppen zu dieser Zeit kurz vor der Einnahme der Stadt standen, wurde der Tod des Königs zunächst geheim gehalten.
    Die Todesursache war wahrscheinlich eine Bauchhöhlenvergiftung in Folge eines durchgebrochenen Magengeschwürs. Rudolf I. litt an Magenproblemen und musste sich deshalb von Brei und anderer leichter Kost ernähren. Daher rührt auch sein Spottnamame Král kaše (König Brei). Die in verschiedener Literatur angeführte Vermutung über seinen Tod durch eine Ruhrinfektion erscheint unwahrscheinlich, da aus den Überlieferungen nichts über eine solche Infektion in dem Feldlager hervorgeht und auch über keine weiteren Toten berichtet wird. Seinerzeit entstanden auch Vermutungen über eine Vergiftung, die in der Erfurter Chronik zu finden sind. Der Anthropologe Emanuel Vlček nahm eine Untersuchung der Gebeine Rudolfs I. vor, in denen er jedoch keinerlei Reste von Giften nachweisen konnte.[4]
    Nach seinem Tod wurde Heinrich von Kärnten (Jindřich Korutanský) zum König gewählt, der bereits zur Wahl Rudolfs den Thron beansprucht hatte. Rudolf ist im Veitsdom (Chrám Svatého Víta) begraben.
    Noch im 14. Jahrhundert wurde der Tod Rudolfs I. vor Horažďovice von Chronisten verklärt dargestellt, Přibík Pulkava berichtet vom Tod des Königs bei einem Schwertkampf mit Bavor III. von Strakonitz.

    Ehen
    Rudolf VI. von Habsburg (Herzog Rudolf III. von Österreich, dann König Rudolf I. Kaše von Böhmen und Polen) war zweimal verehelicht:
    ∞ (I) 1300 Blanche (1282–1305) aus dem Haus der Kapetinger, Tochter Philipp III., König von Frankreich
    ∞ (II) 16. Oktober 1306 Elisabeth Richza (1286/8–1335) aus dem Haus der Piasten, Tochter Przemysław II., Herzog von Großpolen
    Beide Ehen blieben kurz und kinderlos.



    Literatur
    • Heinz Dopsch: Rudolf III.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 178 f. (Digitalisat).
    • Constantin von Wurzbach: Rudolph III., König von Böhmen. Nr. 277. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 7. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1861, S. 136 f. (Digitalisat).
    • Eintrag zu Herzog Rudolf III. in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
    Weblinks
    • Illustration von Francesco Terzio von 1569: Rodolphus Rex Bohemiae (Digitalisat)
    Einzelnachweise
    1 János Nepomuk Jozsef Mailáth: Geschichte des östreichischen Kaiserstaates. Reihe Geschichte der europäischen Staaten. F. Perthes, 1834, S. 81 (Google eBook, vollständige Ansicht in der Google-Buchsuche).
    2 János Nepomuk József Mailáth: Geschichte des östreichischen Kaiserstaates. 1218–1526. 1834, S. 86 (Google eBook).
    3 Wurzbach: Rudolph III.
    4 Jindřich Šlechta:Od založení města Horažďovic ke smrti Rudolfa I. Habsburského před jeho branami

    Rudolf heiratete Blanka (Blanche) von Frankreich (von Navarra) (Kapetinger) in 1300. Blanka (Tochter von König Philipp III. von Frankreich (von Navarra) (Kapetinger), der Kühne und Maria von Brabant) wurde geboren in cir 1285 in Paris, France; gestorben am 1 Mrz 1305 in Wien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Rudolf heiratete Elisabeth (Rixa) von Polen am 16 Okt 1306. Elisabeth (Tochter von Przemysł II. von Polen und Richiza (Rixa) von Schweden) wurde geboren am 1.9.1286 oder 1288 in Posen; gestorben am 19 Okt 1335 in Brünn, Tschechien. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 18.  Herzogin Elisabeth von Österreich (von Habsburg)Herzogin Elisabeth von Österreich (von Habsburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Elisabeth3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren in cir 1285 in Wien; gestorben am 19 Mai 1352 in Nancy, FR; wurde beigesetzt in Kirche des Klosters Königsfelden, dann 1770 Dom St. Blasien, dann 1806 Stift Spital am Pyhrn, dann 1809 Stiftskirchengruft des Klosters Sankt Paul im Lavanttal in Kärnten.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzogin von Lothringen durch Heirat

    Notizen:

    Nancy und Friedrich IV. hatten zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_von_Habsburg_(1285–1352)

    Elisabeth von Habsburg, auch Elisabeth von Lothringen (* um 1285[1] in Wien; † 19. Mai 1352[2] in Nancy) war eine Tochter des römisch-deutschen Königs Albrecht I. und seiner Gattin Elisabeth von Kärnten, Görz und Tirol sowie durch Heirat Herzogin von Lothringen.

    Leben
    Elisabeth war ursprünglich 1299 als Gemahlin eines Sohnes des französischen Königs Philipp IV. vorgesehen, um engere Beziehungen zwischen ihrem Vater und Frankreich herzustellen. Letztlich vermählte sich jedoch Elisabeths ältester Bruder Rudolf III. 1300 mit Blanche, einer Tochter König Philipps III., während der erwähnte Heiratsplan für Elisabeth fallengelassen wurde.
    Einige Jahre später heiratete Elisabeth stattdessen den künftigen Herzog Friedrich IV. von Lothringen. Der Ehevertrag wurde am 6. August 1306 abgeschlossen, die Hochzeit selbst fand 1307 in Nancy statt. In Lothringen war Elisabeth als Isabella bekannt.
    Die beiden Kinder von Elisabeth und Friedrich IV. waren:[3]
    • Rudolf (Raoul) (* 1320; † 26. August 1346 in der Schlacht bei Crécy);, Herzog von Lothringen, ∞ I Aliénor von Bar († 1333), Tochter von Eduard I., Graf von Bar; ∞ II Marie de Châtillon, genannt Marie de Blois († 1363), Regentin von Lothringn 1346, Tochter von Guy I. de Châtillon, Graf von Blois und Dunois (Haus Châtillon)
    • Margarete († nach 1376), ∞ I Jean de Chalon († 1360), Herr von Auberive, (Haus Burgund-Ivrea); ∞ II Konrad († vor 1362), Graf von Freiburg, Herr von Romont; ∞ III Ulrich IV. († 1377), Herr von Rappoltstein
    Nachdem Friedrich IV. von Lothringen 1328 oder 1329 gestorben war, übernahm Elisabeth, die Neufchâteau und Châtenois als Wittum zugewiesen erhalten hatte, für ihren minderjährigen Sohn Rudolf bis 1331 die Regentschaft. Sie starb 1352 in Nancy.

    Bestattung
    Elisabeth wurde in der Kirche des Klosters Königsfelden bestattet. Im Jahr 1770 kamen ihre Gebeine durch die Feierliche Übersetzung der kaiserlich-königlichen-auch-herzoglich-österreichischen höchsten Leichen zunächst in den Dom St. Blasien und nach der Aufhebung des Klosters St. Blasien 1806 in das Stift Spital am Pyhrn, dann 1809 in die Stiftskirchengruft des Klosters Sankt Paul im Lavanttal in Kärnten.
    Die Beschreibung der Umbettung durch Franz Kreutter erwähnt die Streitigkeiten zwischen Nancy, wo sie in der von ihr eigens gestifteten Kapelle St. Georg bestattet sein wollte und dem „Sieg“ des Klosters Königsfelden.[4]


    Literatur
    • Martin Gerbert, Franz Kreutter: Feyerliche Uebersetzung der kayserlich-königlich- auch herzoglich-oesterreichischen höchsten Leichen aus ihren Grabstädten Basel und Königsfelden in der Schweiz nach dem fürstlichen Stift St. Blasien auf dem Scwarzwald den 14ten Wintermonats 1770., (Uffizin des Klosters St. Blasien), St. Blasien, 1770, 38 S. [2]
    • Elisabeth, in: Brigitte Hamann (Hrsg.), Die Habsburger, 1988, S. 82f.
    Einzelnachweise
    1 So Richard Reifenscheid (König Albrecht I. In: Gerhard Hartmann, Karl Rudolf Schnith (Hrsg.): Die Kaiser. 1996, ISBN 3-222-12421-3, S. 391); im Artikel zu Elisabeth in: Brigitte Hamann (Hrsg.), Die Habsburger, S. 82, wird angenommen, dass Eliabeth um 1293 geboren wurde.
    2 Dieses Todesdatum wird übereinstimmend von Richard Reifenscheid, Die Kaiser, S. 391 und Brigitte Hamann (Hrsg.), Die Habsburger, S. 82, angegeben; abweichend führt Charles Cawley (Austria, Medieval Lands) den 19. Mai 1353 als Elisabeths Todesatum an.
    3 Nach Wurzbach: Elisabeth von Oesterreich. Nr. 63. In: Biographisches Lexikon. 6. Theil. Wien 1860, S. 165 (Digitalisat). hätten Elisabeth und ihr Gatte vier Söhne und zwei Töchter gehabt.
    4 Martin Gerbert, Franz Kreutter: Feyerliche Uebersetzung der kayserlich-königlich- auch herzoglich-oesterreichischen höchsten Leichen aus ihren Grabstädten Basel und Königsfelden in der Schweiz nach dem fürstlichen Stift St. Blasien auf dem Scwarzwald den 14ten Wintermonats 1770., (Uffizin des Klosters St. Blasien), St. Blasien, 1770, [1] S.20

    Elisabeth heiratete Herzog Friedrich IV. (Ferry IV.) von Lothringen, le Lutteur in 1307 in Nancy, FR. Friedrich (Sohn von Herzog Theobald II. von Lothringen und Isabelle de Rumigny) wurde geboren am 15 Apr 1282 in Gondreville; gestorben am 23 Aug 1328 in Paris, France. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 40. Herzog Rudolf von Lothringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1320; gestorben am 26 Aug 1346.

  5. 19.  Herzog Albrecht II. (VI.) von Österreich (Habsburg)Herzog Albrecht II. (VI.) von Österreich (Habsburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Elisabeth3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren am 12 Dez 1298; gestorben am 20 Jul 1358 in Wien; wurde beigesetzt in Kartause Gaming.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzogtum, Erzherzogtum Österreich; Herzog von Österreich
    • Titel (genauer): Herr der Österreichischen Vorlande
    • Titel (genauer): Krain; Herr von Krain
    • Titel (genauer): 1330 bis 1358, Herzogtum Steiermark; Herzog der Steiermark
    • Titel (genauer): 1335 bis 1358, Herzogtum Kärnten; Herzog von Kärnten

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_II._(Österreich) (Mai 2018)

    Albrecht II. von Österreich, genannt der Weise oder Lahme (* 12. Dezember 1298 auf der Habsburg; † 20. Juli 1358 in Wien), war Herzog von Österreich.

    Albrecht von Habsburg, VI. des Namens, als Herzog von Österreich Albrecht II., wurde als Sohn des römisch-deutschen Königs Albrecht (V. von Habsburg, I. als deutscher König) am 12. Dezember 1298 geboren. Ursprünglich für den geistlichen Stand bebestimmt, wurde er 1313 noch minderjährig in einer bedenklichen Wahl, was zu dieser Zeit allerdings durchaus üblich war, durch einzelne Domherren ins Passauer Bischofsamt gewählt, geriet aber im Konflikt mit dem Gegenelekten Gebhard von Walsee in eine Pattsituation, musste 1317 schließlich verzichten und wandte sich von der geistlichen Laufbahn ab.[1] Er gelangte gemeinschaftlich mit seinem jüngsten Bruder Otto 1330 an die Regierung aller habsburgisch-österreichischen Länder. Diese vermehrte er durch die Güter seiner Gemahlin Johanna von Pfirt (Grafschaft Pfirt und einige Städte).

    Ferner setzte Albrecht seine Ansprüche auf Kärnten gegen Johann von Böhmen durch, nachdem Heinrich, der Letzte der Görz-Tiroler Meinhardiner, starb:
    Albrechts hohes Ansehen in Europa beweist der Umstand, dass ihn nicht nur Papst Benedikt XII. 1335 zur Vermittlung der Aussöhnung Kaiser Ludwigs mit der Kirche aufforderte, sondern auch König Philipp VI. von Frankreich 1337 um seine Hilfe gegen Kaiser Ludwig und König Eduard von England bat. Am 2. Mai 1335 übertrug Kaiser Ludwig der Bayer in Linz den Brüdern Albrecht und Otto (dem Fröhlichen), der über Elisabeth der Schwager Heinrichs war, die Herzogtümer Kärnten und Krain als Reichshslehen. In der Folge blieb der Herzog dem Kaiser bis zum Tode unverbrüchlich treu und war später auch mit dessen Sohn Ludwig dem Brandenburger eng verbündet. Nach der zweiten Belagerung Zürichs durch Albrecht kam es durch die Vermittlung Ludwigs zwischen den Konfliktparteien am 1. September 1352 zu dem nach ihm benannten Friedensabkommen.
    Über die Erbfolge in den österreichischen Ländern gab er noch Gesetze (die Albertinische Hausordnung), die zwar nach seinem Tod unbeachtet blieben, aber vom Kaiser Maximilian wieder erneuert wurden und in die Pragmatische Sanktion eingegangen siind, so dass sie bis 1918 Staatsgrundgesetz in Österreich blieben. Die Steiermark verdankt ihm ihre Verfassung, das Bergbüchel; ebenso Kärnten. Unter seiner Herrschaft wurden die Bauarbeiten am gotischen Chor des Stephansdomes wieder aufgenommen, weshalb man vom Albertinischen Chor spricht.

    Über die Ursache seiner zeitweiligen Lähmung gibt es nur Vermutungen, meist wird eine polyarthritische Erkrankung genannt. Sie hinderte ihn aber nicht daran, mehrere Kinder zu zeugen, darunter mindestens vier Söhne. Als er am 20. Juli 1358 starb, wurde der älteste Sohn Rudolf der Stifter sein Nachfolger als Hausältester, als Regenten folgen laut dem Hausvertrag aber alle zu der Zeit lebenden Söhne, also auch Albrecht mit dem Zopf und Leopold der Gerechte völlig gemeinschaftlich – die beiden letzteren Söhne vereinbarten nach Rudolfs Tod im Vertrag von Neuberg 1379 eine Trennung unter sich, womit der ambitionierte Versuch einer vom Primogenitur-Prinzip wie auch der Realteilung abweichenden Nachfolgeregelung als gescheitert angesehen werden kann: Das Haus zerfällt dann zeitweise überhaupt in zwei Linien nach diesen Söhnen (Albertiner, Leopoldiner), die erst von Friedrich III. 1490 überwunden wird.

    Albrecht heiratete Herzogin Johanna von Pfirt am 26 Mrz 1324 in Wien. Johanna (Tochter von Ulrich von Pfirt und Prinzessin Johanna von Mömpelgard) wurde geboren in 1300 in Basel, BS, Schweiz; gestorben am 15 Nov 1351 in Wien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 41. Margarete von Österreich  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1346; gestorben in 1366.
    2. 42. Herzog Rudolf IV. von Österreich (von Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1 Nov 1339 in Wien; gestorben am 27 Jul 1365 in Mailand.
    3. 43. Herzog Albrecht III. von Österreich (von Habsburg), mit dem Zopf  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 18 Nov 1349 und 16 Mär 1350 in Hofburg, Wien, Österreich; gestorben am 28/29 Aug 1395 in Schloss Laxenburg; wurde beigesetzt in Herzogsgruft im Wiener Stephansdom.
    4. 44. Herzog Leopold III. von Österreich (Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1 Nov 1351 in Wien; gestorben am 9 Jul 1386 in Sempach; wurde beigesetzt in Kirche des Klosters von Königsfelden bei Brugg, dann Dom St. Blasien, dann Stiftskirchengruft des Klosters Sankt Paul im Lavanttal in Kärnten.

  6. 20.  Herzog Leopold I. von Österreich (von Habsburg)Herzog Leopold I. von Österreich (von Habsburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Elisabeth3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren am 4 Aug 1290 in Wien; gestorben am 28 Feb 1326 in Strassburg, Elsass, Frankreich; wurde beigesetzt in Kloster Königsfelden bei Brugg, dann Dom St. Blasien, dann Kloster Sankt Paul im Lavanttal in Kärnten.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Österreich und der Steiermark.

    Notizen:

    weblink: https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_I._(Habsburg)

    Leopold I. (* 4. August 1290 in Wien, Herzogtum Österreich; † 28. Februar 1326 in Straßburg) war Herzog von Österreich und der Steiermark.

    Leben
    Leopold I. wurde als dritter Sohn von König Albrecht I. († 1308) und Elisabeth von Kärnten geboren. Nach dem Tod seiner Eltern wurde er das Oberhaupt der Familie der Habsburger. Ihm oblag die Verwaltung der österreichischen Vorlande und er unterstützte seinen Bruder Friedrich den Schönen bei der Wahl zum deutschen König gegen Ludwig von Bayern. Im Kampf gegen die Schweizer Eidgenossen unterlag Leopold bei Morgarten am 15. November 1315. Nach der Niederlage bei Mühldorf 1322, die als Schlacht bei Ampfing bekannt ist, setzte sich Leopold intensiv für die Freilassung seines gefangenen Bruders ein und schickte ihm sogar die Reichskleinodien.

    Nachkommen
    Aus seiner Ehe mit Katharina von Savoyen[1] (* zw. 1297 und ~ 1305[2], † 30. September 1336), der Tochter des Grafen Amadeus V. von Savoyen aus dem Haus Savoyen, im Jahre 1315 geschlossen, hatte er zwei Töchter.

    Bestattung

    Epitaph mit den Wappen der Habsburger in der Stiftskirche St. Paul im Lavanttal
    Er war in der Kirche des Klosters Königsfelden bestattet. Durch die Feierliche Übersetzung der kaiserlich-königlichen-auch-herzoglich-österreichischen höchsten Leichen kam er mit den anderen zunächst in den Dom St. Blasien und nach der Aufhebung des Klosters St. Blasien in die Stiftskirchengruft des Klosters Sankt Paul im Lavanttal in Kärnten.

    Rezeption
    Durch die kaiserliche Entschließung von Franz Joseph I. vom 28. Februar 1863 wurde Leopold I. in die Liste der „berühmtesten, zur immerwährenden Nacheiferung würdiger Kriegsfürsten und Feldherren Österreichs“ aufgenommen, zu deren Ehren und Andenken auch eine lebensgroße Statue in der Feldherrenhalle des damals neu errichteten k.k. Hofwaffenmuseums (heute: Heeresgeschichtliches Museum Wien) errichtet wurde. Die Statue wurde 1870 vom Bildhauer Josef Gasser aus Carrara-Marmor geschaffen, gewidmet wurde sie von Kaiser Franz Joseph selbst.[4]

    Literatur
    Günther Hödl: Herzog Leopold I. von Österreich (1290–1326). phil. Diss. Universität Wien 1964
    Alfons Huber: Leopold I., Herzog von Oesterreich und Steiermark. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 18, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 391 f.
    Walter Koch: Leopold I. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 285–287 (Digitalisat).
    Constantin von Wurzbach: Leopold I. der Glorreiche, Herzog von Oesterreich. Nr. 165. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 6. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1860, S. 409–411 (Digitalisat).

    Weblinks
    Commons: Leopold I., Herzog von Österreich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Eintrag zu Leopold I. in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
    Einzelnachweise
    Namensform Katharina z. B. angegeben in Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger. Ueberreuter, Wien 1988, ISBN 3-8000-3247-3, S. 233; falsche Namensform Elisabeth in Wurzbach: Habsburg, Elisabeth von Savoyen. Nr. 58. In: Biographisches Lexikon. 6. Theil. Wien 1860, S. 164 (Digitalisat).
    Hochzeit ihrer Mutter, Geburt ihrer jüngeren Schwester Anna von Savoyen, nachmalige Kaiserin in Byzanz
    Wurzbach: Habsburg, Katharina von Oesterreich (gest. 28. October 1349). Nr. 154. In: Biographisches Lexikon. 6. Theil. Wien 1860, S. 400 (Digitalisat).
    Johann Christoph Allmayer-Beck: Das Heeresgeschichtliche Museum Wien. Das Museum und seine Repräsentationsräume. Kiesel Verlag, Salzburg 1981, ISBN 3-7023-0113-5, S. 30

    Leopold heiratete Prinzessin Katharina von Savoyen am 26 Mai 1315 in Basel, BS, Schweiz. Katharina (Tochter von Graf Amadeus V. von Savoyen und Maria (Marie) von Brabant) wurde geboren in zw 1297 und 1304 in Brabant; gestorben am 30 Sep 1336 in Rheinfelden, AG, Schweiz; wurde beigesetzt in Kloster Königsfelden bei Brugg, dann 1770 Dom St. Blasien, dann 1806 Stift Spital Phyrn, dann 1809 Stiftskirchengruft Kloster Sankt Paul im Lavanttal in Kärnten. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 45. Katharina von Österreich  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 9 Feb 1320; gestorben am 28 Sep 1349.

  7. 21.  Elisabeth von Kärnten Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Otto3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1)

    Notizen:

    Elisabeth und Peter II. hatten neun Kinder, sechs Töchter und drei Söhne.

    Elisabeth heiratete König Peter II. von Aragón (von Sizilien) am 23 Apr 1223. Peter (Sohn von König Friedrich II. von Aragón (Sizilien) und Eleonore von Anjou (von Neapel)) wurde geboren in 1305; gestorben in Aug 1342 in Calascibetta. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 46. Eleonore von Aragón (von Sizilien)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1325; gestorben in 1375.
    2. 47. Beatrix von Sizilien  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1326; gestorben in 1364.

  8. 22.  Margarete von Tirol (von Kärnten), „Maultasch“ Margarete von Tirol (von Kärnten), „Maultasch“ Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Heinrich3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren in 1318 in Grafschaft Tirol; gestorben am 3 Okt 1369 in Wien.

    Notizen:

    Margarete und Johann Heinrich hatten keine Kinder.

    Margarete hatte mit Ludwig V. vier Kinder, zwei Söhne und zwei Töchter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Margarete_von_Tirol

    Margarete von Tirol-Görz (um 1366 erstmals auch als Margarete Maultasch erwähnt), (* 1318 in Tirol; † 3. Oktober 1369 in Wien) war die Tochter von Heinrich Herzog von Kärnten und Graf von Tirol und Görz aus dessen Ehe mit Adelheid von Braunschweig und Gräfin von Tirol und Görz.

    Leben
    Herzog Heinrich von Kärnten und Tirol, der keine männlichen Nachfahren hatte, schloss 1330 mit Kaiser Ludwig dem Bayern einen Vertrag, der ihm für seine Töchter die weibliche Erbfolge garantierte, wenn sie mit Genehmigung des Kaisers verheiratet würden.[1] Die 1318 geborene Margarete war schon 1327 mit Johann Heinrich von Luxemburg (* 1322), dem jüngeren Bruder des späteren Kaisers Karl IV., verlobt worden und wurde 16. September 1330 in Innsbruck vermählt. Der um vier Jahre jüngere Johann Heinrich wurde bereits im Alter von fünf Jahren (1327) von seinem Vater mit großem Gefolge nach Tirol geschickt. Die beiden Kinder waren sich von Anfang an unsympathisch. Auch der Heranwachsende war ein nicht gerade netter Ehemann, der nicht gewillt war, deutsch zu lernen. Gegenüber seiner Ehefrau gebärdete er sich wild, er kratzte, biss und schikanierte sie, und allmählich wurde aus der gegenseitigen Antipathie regelrechter Hass.
    Als Margaretes Vater 1335 verstarb, konnte nur sie die Nachfolge in Tirol antreten, da ja ihre ältere Schwester Adelheid bereits 1325 im Alter von acht Jahren verstorben war. Herzog Albrecht II. von Österreich hatte nach einer Übereinkunft mit Ludwig am Reichstag 26. November 1330 in Augsburg das Herzogtum Kärnten besetzt, dort waren Habsburger und Wittelsbacher auch übereingekommen, dass letztere den Norden Tirols erhalten sollen und Margarete und Johann Heinrich nur in Südtirol herrsschen sollten. Die Tiroler weigerten sich allerdings, unter Habsburg und Wittelsbach aufgeteilt zu werden, und es kam zu militärischen Auseinandersetzungen zwischen den Habsburger Herzögen und Ludwig von Bayern, in die dann auch, von seinem Vater gesandt, Margaretes Schwager Karl, zu der Zeit Markgraf von Mähren, eingriff. Im Frieden von Enns vom 9. Oktober 1336 wurden die Verhältnisse geklärt. Erst jetzt konnte Margarete ihre Erbschaft antreten.
    Ihr junger Gatte Johann Heinrich begann sich jedoch wie der Herr von Tirol aufzuspielen, wie sie von ihren Tiroler Beratern erfuhr. Markgraf Karl, der politisch begabter und geschickter als sein jüngerer Bruder war, blieb noch in Tirol, um den Unerfahrenen und auch Uninteressierten zu beraten. Dieser war zu diesem Zeitpunkt bereits überall als Frauenheld bekannt. Karl hatte schon 1335 für drei Jahre die Regentschaft über Tirol übernommen,[1] er hatte böhmische Berater mitgebracht, welche schon bald wichtige Ämter innehatten. Karl war 1336/37 mit seinem Vater auf Preußenfahrt[2] und trat dann 1341 die Administration in der Grafschaft an.
    Von Margaretes Tiroler Freunden wurde die böhmische Verwaltung jedoch abgelehnt und sie halfen Margarete dann auch, ihren verhassten Ehemann loszuwerden. Ab Mai 1340 weilte auch Johann Heinrich einige Zeit in Böhmen und Polen, schon zu der Zeit kam es zu einem ersten Aufstand gegen die Luxemburger Herrschaft. Der wurde von Nikolaus von Brünn, Bischof von Trient und mit der Verwaltung Tirols betraut, niedergeschlagen.
    Margarete vertrieb dann im November 1341 zusammen mit ihren Tiroler Räten ihren Gemahl Johann Heinrich aus Tirol. Gleichzeitig verkündete sie, dass es nie zum Vollzug der Ehe gekommen sei, Johann demnach impotent gewesen sein muss. Der Ehemann wwar am Allerseelentag spätnachts nach einer Jagd heimgekommen, hatte polternd Einlass begehrt und stand vor versperrten Toren. Er fand auch keine Bleibe auf anderen Schlössern in Tirol. Seiner erbarmte sich schließlich der Patriarch von Aquileia, Bertrand de Saint-Geniès, und gewährte ihm Unterkunft. Dies und dass sie am 10. Februar 1342 in Meran, trotz Ermahnungen der Kurie, in Anwesenheit des Kaisers dessen Sohn Ludwig I. von Bayern-Brandenburg heiratete, erregte in ganz Europa Aufsehen. Die Hochzeit erfuhr in ganz Tirol große Zustimmung, da der zukünftige Ehemann Ludwig, im Einvernehmen mit seiner zukünftigen Frau den Adeligen im Tiroler Freiheitsbrief viele Vorrechte gewährte, die jedoch nicht auf Dauer eingehalten wurden.
    Aus politischen und kirchenrechtlichen Gründen erkannte Papst Clemens VI. aber die Ungültigkeit der ersten Ehe nicht an. Darüber hinaus waren Margarete und Ludwig auch noch im dritten Grad verwandt. Einen Dispens war der Papst nicht gewillt auszustellen, da er ja auch mit dem Kaiser im Unfrieden stand und ihn bereits etliche Male selbst gebannt hatte. Da dieser jetzt auch noch die Frechheit besaß, diese zweite Ehe vollziehen zu lassen und sich der Kurie ein weiteres Mal widersetzte, beestand kein Zweifel daran, dass der Papst diese Ehe nicht für gültig erklären konnte. Aus diesen Gründen wurden die beiden nicht anerkannten Eheleute vom Papst gebannt und zusätzlich ein Interdikt über das Land Tirol verhängt. Marsilius von Padua und William von Ockham verteidigten jedoch in Traktaten diese „Zivilehe“, die im Gegensatz zur ersten Ehe Margaretes mit Kindern gesegnet war. Ludwig der Brandenburger setzte sich mit harter Hand als Regent in Tirol durch. Ein Umsturzversuch des Papstes und der Luxemburger, die auch einige Kurfürsten gegen ihn gewinnen konnten, misslang. Ludwigs Herrschaft wurde danach noch strenger und viele Adlige mussten Länder und Güter zurückgeben.
    Als der Luxemburger Karl seine Ex-Schwägerin im März 1347, als er schon römischer König war, im Schloss Tirol belagerte, verteidigte Margarete dieses erfolgreich. Auf dem Rückzug vom gescheiterten Kriegszug ließ der Luxemburger die Städte Meran und Bozen aus Rache niederbrennen. Ludwig verjagte ihn erfolgreich. Erst als Karl zum Kaiser gewählt wurde, versöhnte er sich mit Margarete und Ludwig.
    1348 suchte der vertriebene Johann, jetzt Markgraf von Mähren, der nur noch den Titel des Herzogs von Kärnten und Grafen von Tirol trug, ohne jedoch noch realistischen Anspruch darauf erheben zu können, und als Ehemann ohne Ehefrau, die Kurie auf, um in Übereinstimmung mit seinem Bruder Karl die Auflösung seiner Ehe mit Margarete zu bewirken. Karl hatte zu diesem Zeitpunkt noch keinen Erben und musste daher daran interessiert sein, dass sein Bruder eine rechtmäßige Ehe schließen und legitime Söhne zeugen konnte, wenn nicht nach seinem Tod die böhmischen Länder an seinen Schwiegersohn Rudolf IV. von Habsburg fallen sollten. Auch bei Margarete und ihrem Gemahl Ludwig wird das böhmische Vorhaben auf Zustimmung gestoßen sein, denn nur im Falle einer kirchlichen Auflösung von Margaretes erster Ehe würden sie rechtmäßig heiraten dürfen und ihre aus dieser Verbindung bereits hervorgegangenen Kinder auch offiziell als legitim erklären können. Johann Heinrich bat Papst Clemens VI. um eine Annullierung seiner Ehe mit Margarete und begründete seine Klage zunächst mit dem Hinweis auf das Ehehindernis der Blutsverwandtschaft und der Schwägerschaft im vierten Grad, von dem sie aber nicht gewusst hätten. Zum zweiten vertrat Johann die Meinung, dass zwar eine rechtmäßige Eheschließung zwischen ihm und Margarete stattgefunden hatte, es aber nie zum tatsächlichen Vollzug der Ehe gekommen sei. Johann Heinrichs scheinbares Eingeständnis seiner Impotenz war problematisch, wurde damit doch zugleich zugegeben, dass Margaretes Klagen nicht unbegründet waren. Die aggressive Haltung des Papstes gegenüber Margaretes Persönlichkeit unterblieb, genauso wie der Vorwurf, die Tiroler Gräfin sei mit Ludwig dem Brandenbburger eine inzestuöse Verbindung eingegangen. Der Grund für diese Haltung mag darin zu suchen sein, dass Margaretes Wunsch nach Kindern der kirchlichen Lehre entsprach, wonach der Sinn einer Ehe in der Erzeugung von Nachkommen liegt. Wenn Johann die päpstliche Erlaubnis zu einer erneuten Ehe erhalten wollte, wie es geplant war, dann musste sicher sein, dass seine Unfähigkeit zum Vollzug einer Ehe mit Margarete zusammenhing, also nur durch ein maleficium, eine Verzauberung, bewirkt wurde. Da er mit ihr zusammen aufwuchs, kann dieser Grund seiner Impotenz bei Margarete im psychisch-sozialen Bereich gefunden werden. Er hatte eher eine Art „Geschwisterliebe“ zu ihr aufgebaut, wenn überhaupt. Daher bekräftigte Johann in den Urkunden immer wieder, seine Impotenz bezöge sich nur auf Margarete, und gestand sogar Ehebruch. Schließlich wurden beide am 21. Juli 1349 nach weltlichem Recht geschieden. Doch Margaretes Ehe mit Ludwig wurde immer noch nicht von der Kurie anerkannt. Sie befanden sich weiterhin im Bann. Es sollte noch zehn Jahre dauern, bis sich endlich die Kurie dazu bereit erklärte, den Bann zu lösen.
    Erst 1359 wurde nach Vermittlung durch Albrecht II. seitens des Papstes Innozenz VI. der Bann gelöst. Nach dem überraschenden Tod ihres Ehemanns Ludwigs 1361 besuchte Margarete Karl IV. in Nürnberg, bei diesem Besuch bezeichnete der Kanzler Johannes von Neumarkt die Herzogin als „Kriemhild“. Nachdem sowohl Margaretes Gemahl 1361 als auch ihr Sohn Meinhard III. kinderlos 1363 gestorben waren, überschrieb sie Tirol dem nächsten Verwandten, dem Habsburger Rudolf IV. von Österreich, und übergab diesem 1363 die Regierungsgewalt. Die Wittelsbacher fielen daraufhin in Tirol ein, auf das sie jedoch letztlich 1369 im Frieden von Schärding gegen eine hohe finanzielle Entschädigung verzichteten.
    Ihre letzten Jahre verbrachte Margarete in Wien, wo ihr Leibgedingsitz einer ganzen Vorstadt den Namen „Margaretengrund“ gegeben haben soll (Bezirk Wien-Margareten). Rudolf veranlasste, dass sie nicht mehr nach Tirol kommen sollte, damit die Tiroler nicht erneut Margarete als ihre eigentliche Herrin ansahen. Die Sehnsucht nach ihrer Heimat Tirol hatte sie nie verlassen. Sie wurde in der Wiener Minoritenkirche beigesetzt.[3]

    Der Beiname „Maultasch“
    Der Beiname „Maultasch“ wurde erstmals um 1366 in der dritten bayerischen Fortsetzung der „Sächsischen Weltchronik“ und 1393 in der „Österreichischen Chronik“ erwähnt. Er bedeutet so viel wie „Hure, liederliches Weib“ und fand hauptsächlich in der päpstlichen und böhmischen Propaganda Anwendung.
    Seit 1425 hat man dann den Beinamen wörtlich genommen und sich Margarete mit einem missgestalteten Mund vorgestellt. Die daraus folgende Ansicht, Margarete sei allgemein von großer Hässlichkeit gewesen, ist aller Wahrscheinlichkeit nach falschh, denn Zeitzeugen, wie Johannes von Winterthur, haben Margarete als besonders schöne Frau beschrieben. Auch die Vorstellung, sie habe einen besonders anstößigen Wortschatz besessen, ist historisch nicht haltbar. Des Weiteren ist auf einem Siegel mit ihrem Konterfei ihr Mund durchaus nicht verunstaltet. Es gibt allerdings keine zeitgenössischen Bilder, auf denen Margarete von Tirol dargestellt ist. Alle Bilder, auf denen sie zu sehen ist, stammen aus späterer Zeit.
    Eine dritte Erklärung leitet den Namen vom Lieblingsaufenthaltsort Margaretes, der im Volksmund „Schloss Maultasch“ genannten Burg Neuhaus in Terlan, ab. Demnach habe diese Burg ihren volkstümlichen Namen von der unterhalb gelegenen „mala tasca“ (Mausefalle) genannten Zollstation übernommen und sei in der Folge auf die Gräfin übergegangen.
    Eine weitere Möglichkeit ist auch, dass der zweifelhafte Beiname „Maultasch“ von ihrem ersten Ehemann Johann Heinrich in die Welt gesetzt wurde, der sich nicht gescheut hatte, die übelsten Gerüchte über sie zu verbreiten.
    Der italienische Autor Filippo Villani bezeichnete sie um 1400 als „Medusa“. Die angebliche Belagerung der Burg Hochosterwitz geht auf die „Kärntner Chronik“ Jakob Unrests zurück; derartige Legenden wurden 1816 von Jacob Grimm in den „Deutschen Sagen“ publiziert und durch Lion Feuchtwangers Roman Die häßliche Herzogin (1923) neu popularisiert.[4]
    Letzten Endes war Margarete als alleinige Erbin Tirols Spielball der drei Dynastien der Wittelsbacher, Luxemburger und Habsburger, die alle um ihre Gunst warben, um das strategisch wichtige Passland Tirol in ihre Hand zu bekommen.

    Heiraten und Nachkommen
    Margarete heiratete am 16. September 1330 Johann Heinrich von Luxemburg. Die kinderlose Ehe wurde 1341 durch Ludwig den Bayern geschieden. Die Scheidung nach Kanonischem Recht erfolgte 1349.
    Sie heiratete am 10. Februar 1342 in zweiter Ehe auf Schloss Tirol Ludwig den Brandenburger aus dem Haus Wittelsbach, Herzog von Oberbayern. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor:
    • Hermann (1343–1360)
    • Meinhard (1344–1363) ∞ 1359 in Passau Herzogin Margarete von Österreich (1346–1366), Tochter Herzog Albrechts II. und der Erbgräfin Johanna von Pfirt
    • Tochter (*/† ?)
    • Tochter (*/† ?)



    Belletristische Darstellungen
    • Gottlob Heinrich Heinse: Margarethe mit dem großen Maule, Erbin von Kärnthen und Tyrol, Roman (1792)
    • Lion Feuchtwanger: Die häßliche Herzogin, Roman (1923)
    • Heinrich von Schullern: Boccaccio auf Schloß Tirol. Ein Maultaschroman, Roman (1932); Publikation als erster Teil der Romantrilogie Das Land im Gebirge (1948)
    • Anna Fuchs: Das gelbe Hurentuch. (Historische Romane im Gmeiner-Verlag). Gmeiner-Verlag 2013, ISBN 978-3-8392-1462-6
    Literatur
    • Wilhelm Baum: Margarete Maultasch. Ein Frauenschicksal im späten Mittelalter. Kitab-Verlag, Klagenfurt/Wien 2004, ISBN 3-902005-43-2
    • Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Margarete „Maultasch“ − zur Lebenswelt einer Landesfürstin und anderer Tiroler Frauen des Mittelalters. Vorträge der wissenschaftlichen Tagung im Südtiroler Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichtechloss Tirol, Schloss Tirol, 3. bis 4. November 2006. Wagner, Innsbruck 2007, ISBN 978-3-7030-0438-4
    Lexika-Artikel und Sammelwerke
    • Josef Riedmann: Margarete Maultasch. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 163 f. (Digitalisat).
    • Alfons Huber: Margaretha (Maultasch), Herzogin von Kärnthen, Gräfin von Tirol. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 20, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 328–332.
    • Wilhelm Baum: MARGARETE MAULTASCH. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 24, Bautz, Nordhausen 2005, ISBN 3-88309-247-9, Sp. 1043–1046.
    • Karl Schnith (Hrsg.): Frauen des Mittelalters in Lebensbildern. Verlag Styria, Graz u.a. 1997, ISBN 3-222-12467-1. S. 299–330.
    Literatur zu Teilaspekten
    • Christina Antenhofer: Der sogenannte "Brautbecher der Margarete Maultasch" im Blick der kulturgeschichtlichen Fragen zur materiellen Kultur des Spätmittelalters. In: Christoph Haidacher - Mark Mersikwsky (Hrsg.): 1363 - 2013. 650 Jahre Tirolit Österreich. Innsbruck: Universitätsverlag Wagner 2015, ISBN 978-3-7030-0851-1, S. 255-280 (mit Abbildungen)
    • Julia Hörmann-Thurn und Taxis: Die Entscheidung von 1363 oder Macht und Ohnmacht einer Fürstin. In: Christoph Haidacher - Mark Mersikwsky (Hrsg.): 1363 - 2013. 650 Jahre Tirol mit Österreich. Innsbruck: Universitätsverlag Wagner 2015, ISBN 97-3-7030-0851-1, S. 55-89 (mit einer Auflistung der von Margarete ausgestellten Urkunden)
    • Magdalena Hörmann-Weingartner: Bild und Missbild - die Porträtdarstellungen der Margarete Maultasch. In: Christoph Haidacher - Mark Mersikwsky (Hrsg.): 1363 - 2013. 650 Jahre Tirol mit Österreich. Innsbruck: Universitätsverlag Wagner 2015, ISN 978-3-7030-0851-1, S. 297-307
    • Ellen Widder: Überlegungen zur politischen Wirksamkeit von Frauen im 14. Jahrhundert. Margarete Maultasch und Agnes von Ungarn als Erbtöchter, Ehefrauen und Witwen. In: Christoph Haidacher - Mark Mersikwsky (Hrsg.): 1363 - 2013. 650 Jahre Tirl mit Österreich. Innsbruck: Universitätsverlag Wagner 2015, ISBN 978-3-7030-0851-1, S. 91–134.
    • Andreas Zajic: Inschriftenpäläographische Anmerkungen zum sogenannten "Brautbecher der Margarete Maultasch. In: Christoph Haidacher - Mark Mersikwsky (Hrsg.): 1363 - 2013. 650 Jahre Tirol mit Österreich. Innsbruck: Universitätsverlag Wagner 215, ISBN 978-3-7030-0851-1, S. 281-295
    Weblinks
     Commons: Margarete von Tirol – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Margarete von Tirol im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Margarete von Tirol. In: FemBio. Frauen-Biographieforschung (mit Literaturangaben und Zitaten).
    • Eintrag zu Margarete von Tirol im Austria-Forum (in AEIOU Österreich-Lexikon)
    • Sage von der Belagerung Hochosterwitz'
    Einzelnachweise
    1 Cassian Anton von Roschmann: Geschichte der gefürsteten Grafschaft Tirol: zum Gebrauche der studirenden Jugend in den k.k. Staaten. Veröffentlicht 1781, S. 61ff (Google eBook, vollständige Ansicht)
    2 Werner Paravicini: Die Preußenreisen des europäischen Adels. Teil 1 (= Beihefte der Francia. Band 17/1). Thorbecke, Sigmaringen 1989, ISBN 3-7995-7317-8, S. 147 (Digitalisat).
    3 Geschichte der Minoritenkirche
    4 Lion Feuchtwanger: Die häßliche Herzogin. 7. Auflage. Berlin 2008.

    Margarete heiratete Markgraf Johann Heinrich von Luxemburg am 16 Sep 1330 in Innsbruck, Österreich, und geschieden in 1349. Johann wurde geboren am 12 Feb 1322 in Prag, Tschechien ; gestorben am 12 Nov 1375 in Brünn, Tschechien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Margarete heiratete Herzog Ludwig V. von Bayern (Wittelsbacher) am 10 Feb 1342 in Schloss Tirol. Ludwig (Sohn von Kaiser Ludwig IV. von Bayern (Wittelsbacher), der Bayer und Beatrix von Schlesien-Schweidnitz) wurde geboren in Mai 1315; gestorben am 18 Sep 1361 in Zorneding bei München. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 48. Graf Meinhard III. von Tirol  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1344 in Landshut, Bayern, DE; gestorben am 13 Jan 1363 in Schloss Tirol oder in Meran.

  9. 23.  Pfalzgraf Adolf von der Pfalz (Wittelsbacher), der Redliche Pfalzgraf Adolf von der Pfalz (Wittelsbacher), der Redliche Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Rudolf3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren am 27 Sep 1300 in Wolfratshausen; gestorben am 29 Jan 1327 in Neustadt an der Weinstraße; wurde beigesetzt in Zisterzienserkloster Schönau nahe Heidelberg.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Adolf of the Rhine
    • Französischer Name: Adolphe Ier du Palatinat, dit l'Idiot
    • Titel (genauer): Pfalzgraf bei Rhein (formal). Die tatsächliche Regierungsgewalt übte sein Onkel Ludwig (IV.) aus.

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Adolf,_Count_Palatine_of_the_Rhine

    Françaus: https://fr.wikipedia.org/wiki/Adolphe_Ier_du_Palatinat



    https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_(Pfalz)

    Adolf von der Pfalz (* 27. September 1300 in Wolfratshausen; † 29. Januar 1327 in Neustadt an der Weinstraße), genannt „der Redliche“, amtierte von 1319 bis zu seinem Tod formal als Pfalzgraf bei Rhein. Die tatsächliche Regierungsgewalt übte sein Onkel Ludwig (IV.) aus.

    Werdegang
    Adolf war der Sohn Rudolfs I. von der Pfalz und seiner Gattin Mechthild (1280–1323), Tochter von König Adolf von Nassau.

    Im Jahre 1320 heiratete er Irmengard von Oettingen († 1389). Das Fürstenpaar residierte unter der Oberhoheit Kaiser Ludwig IV. in Heidelberg, zog sich aber um 1326 nach Oggersheim zurück. Hier ließ Pfalzgraf Adolf die durch einen Brand zerstörte Gemeinde wieder aufbauen, mit Wall bzw. Graben umgeben und erhob sie zur Stadt. [1][2] Schon im Januar 1327 starb der Pfalzgraf in Neustadt an der Weinstraße und wurde im Zisterzienserkloster Schönau nahe Heidelberg begraben.

    Seine Gattin Irmengard zog sich noch im Todesjahr Adolfs mit ihren Kindern in das Kloster Liebenau bei Worms zurück, wo sie 20 Jahre später als Dominikanerin eintrat.

    Weblinks
    Adolf bei genealogie-mittelalter.de (Memento vom 4. Juni 2011 im Internet Archive)
    Genealogie Adolfs von der Pfalz
    Einzelnachweise
    Pfalzgraf Adolf und die Stadt Oggersheim
    Pfalzgraf Adolf und sein Wohnort Oggersheim

    Name:
    Das Haus Wittelsbach ist eines der ältesten deutschen Hochadelsgeschlechter. Aus ihm gingen jahrhundertelang die Pfalzgrafen, die späteren Herzöge, Kurfürsten und Könige von Bayern (1180–1918) hervor, ebenso wie die Pfalzgrafen bei Rhein (1214–1803 und 1816–1918), die als Herrscher der Kurpfalz bereits Kurfürsten des Heiligen Römischen Reichs waren.
    Zwei Wittelsbacher wurden zu Römisch-deutschen Kaisern (1328 und 1742) und einer zum Römisch-deutschen König (1400) gewählt. Weitere Territorien des Heiligen Römischen Reichs, die zeitweilig von Mitgliedern des Hauses regiert wurden, waren das Kurfürstentum Köln (1583–1761), das Herzogtum Jülich-Berg (1614–1794/1806), das Fürstbistum Lüttich, die Mark Brandenburg (1323–1373), die Grafschaften Tirol (1342–1363/1369) sowie Holland, Hennegau und Seeland (1345–1432) sowie das Herzogtum Bremen-Verden (1654–1719). Zweimal, 1619 und 1742, waren Wittelsbacher Gegenkönige in Böhmen.
    Als eine der bedeutendsten Dynastien Europas stellten sie zeitweilig auch die Könige von Ungarn (1305), Schweden (1441–1448 und 1654–1720), Dänemark und Norwegen (1440) sowie von Griechenland (1832–1862).
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wittelsbach

    Adolf heiratete Prinzessin Irmengard von Oettingen in 1320. Irmengard (Tochter von Graf Ludwig VI. von Oettingen und Agnes von Württemberg) wurde geboren in cir 1310; gestorben am 6 Nov 1389. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 49. Pfalzgraf Ruprecht II. von der Pfalz (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 12 Mai 1325 in Amberg, Bayern, DE; gestorben am 6 Jan 1398 in Amberg, Bayern, DE.

  10. 24.  Mechthild von der Pfalz (Wittelsbacher)Mechthild von der Pfalz (Wittelsbacher) Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Rudolf3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren in 1312; gestorben in 1375.

    Mechthild heiratete Johann III. von Sponheim-Starkenburg in 1331. Johann (Sohn von Heinrich II. von Sponheim-Starkenburg und Gräfin Loretta von Salm) wurde geboren in 1315; gestorben am 20 Dez 1398; wurde beigesetzt in Kloster Himmerod. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 50. Johann IV. von Sponheim-Starkenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 1338; gestorben in 1413/1414.

  11. 25.  Mathilde von Braunschweig-Lüneburg (Welfen)Mathilde von Braunschweig-Lüneburg (Welfen) Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Mechthild3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) gestorben in 1316.

    Mathilde heiratete Herr Nikolaus II. zu Werle in nach 1308. Nikolaus (Sohn von Herr Johann I. von Werle und Sophie von Lindau-Ruppin) wurde geboren in vor 1275; gestorben am 18 Feb 1316 in Pustow (Pustekow). [Familienblatt] [Familientafel]


  12. 26.  Sophia (Sophie) von Brandenburg-Landsberg (Askanier)Sophia (Sophie) von Brandenburg-Landsberg (Askanier) Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Agnes3, 3.Ludwig2, 1.Otto1)

    Sophia heiratete Herzog Magnus I. von Braunschweig-Wolfenbüttel (Welfen) in 1327. Magnus (Sohn von Herzog Albrecht II. von Braunschweig-Wolfenbüttel (Welfen), der Fette und Herzogin Rixa von Werle) wurde geboren in 1304; gestorben in 1369. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 51. Mathilde von Braunschweig-Wolfenbüttel  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 28 Jun 1354.
    2. 52. Fürst Magnus II. von Braunschweig-Wolfenbüttel  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1324; gestorben am 25 Jul 1373 in Leveste am Deister.
    3. 53. Agnes von Braunschweig-Wolfenbüttel  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1343 (?); gestorben in 1404.

  13. 27.  Judith (Jutta) von Brandenburg-Landsberg (Askanier)Judith (Jutta) von Brandenburg-Landsberg (Askanier) Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Agnes3, 3.Ludwig2, 1.Otto1)

    Notizen:

    Geburt:
    Tochter des Markgrafen Heinrich von Brandenburg-Landsberg.

    Familie/Ehepartner: Fürst Heinrich II. von Braunschweig-Grubenhagen. Heinrich (Sohn von Herzog Heinrich I. von Braunschweig-Grubenhagen und Markgräfin Agnes von Meissender (Wettiner)) wurde geboren in cir 1289; gestorben in 1351. [Familienblatt] [Familientafel]


  14. 28.  Mathilde (Mechthild) von BayernMathilde (Mechthild) von Bayern Graphische Anzeige der Nachkommen (13.Ludwig3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren in 1313; gestorben in 1346; wurde beigesetzt in Kloster Altzella, Nossen, DE.

    Notizen:

    Mathilde und Friedrich II. hatten neun Kinder, vier Töchter und fünf Söhne.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mathilde_von_Bayern_(1313–1346)

    Mathilde von Bayern (* 1313; † 1346, auch Mechthild von Bayern) war eine Tochter von Ludwig IV. (* 1282; † 1347) und Beatrix von Schlesien-Schweidnitz (* 1290; † 1322). Sie heiratete 1328 in Nürnberg Markgraf Friedrich den Ernsthaften.
    Ihre Grablege war vermutlich wie die ihres Gemahls in Kloster Altzella.

    Kinder
    • Elisabeth (* 22. November 1329 auf der Wartburg, † 21. April 1375); verheiratet mit Friedrich V., Burggraf von Nürnberg
    • Friedrich (* 1330, † 6. Dezember 1330)
    • Friedrich III. der Strenge
    • Balthasar von Thüringen
    • Beatrix (* 1. September 1339 auf der Wartburg, † 25. Juli 1399 in Seußlitz); lebte als Nonne in Weißenfels
    • Ludwig von Meißen (* 25. Februar 1341 auf der Wartburg, † 17. Februar 1382); Bischof van Halberstadt, Bischof von Bamberg, Erzbischof von Mainz und Erzbischof von Magdeburg
    • Wilhelm I. der Einäugige
    • Anne (* 7. August 1345 in Dresden, † 22. März 1363 in Seußlitz); lebte als Nonne in Seußlitz
    • Clara (* 7. August 1345 in Dresden)

    Mathilde heiratete Markgraf Friedrich II. von Meissen (Wettiner) in 1328 in Nürnberg, Bayern, DE. Friedrich (Sohn von Markgraf Friedrich I. von Meissen (Wettiner) und Elisabeth von Lobdeburg-Arnshaugk) wurde geboren am 30 Nov 1310 in Gotha; gestorben am 19 Nov 1349 in Wartburg, Thüringen, DE; wurde beigesetzt in Kloster Altzella, Nossen, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 54. Prinzessin Elisabeth von Meissen (Wettiner)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 22 Nov 1329 in Wartburg, Thüringen, DE; gestorben am 21 Apr 1375.
    2. 55. Markgraf Friedrich III. von Meissen (Wettiner)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 14 Dez 1332 in Dresden, DE; gestorben am 21 Mai 1381 in Altenburg, Thüringen; wurde beigesetzt in Kloster Altzella, Nossen, DE.
    3. 56. Markgraf Balthasar von Meissen (Thüringen, Wettiner)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 21 Dez 1336 in Weissenfels, Sachsen-Anhalt, DE; gestorben am 18 Mai 1406 in Wartburg, Thüringen, DE.
    4. 57. Markgraf Wilhelm I. von Meissen (Wettiner)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 19 Dez 1343 in Schloss Dresden; gestorben am 10 Feb 1407 in Grimma.

  15. 29.  Herzog Ludwig V. von Bayern (Wittelsbacher)Herzog Ludwig V. von Bayern (Wittelsbacher) Graphische Anzeige der Nachkommen (13.Ludwig3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren in Mai 1315; gestorben am 18 Sep 1361 in Zorneding bei München.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von (Ober-)Bayern als Ludwig V., Markgraf von Brandenburg und als Ludwig I. , Graf von Tirol, Markgraf von Brandenburg

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_V._(Bayern)

    Ludwig der Brandenburger (* Mai 1315; † 18. September 1361 in Zorneding bei München) war als Ludwig V. Herzog von (Ober-)Bayern und als Ludwig I. zudem Markgraf von Brandenburg sowie Graf von Tirol. Als Markgraf von Brandenburg wird er auch als Ludwig der Ältere bezeichnet. Er war der älteste Sohn Kaiser Ludwigs IV. des Bayern aus dessen erster Ehe mit Beatrix von Schlesien-Schweidnitz.

    Regierungsbeginn als Markgraf von Brandenburg
    Die gesamte Regierungszeit Ludwigs IV. war von der Rivalität der Häuser Wittelsbach, Habsburg und Luxemburg im Streit um die Kaiserkrone geprägt. Nach seinem Sieg über den Habsburger Gegenkönig Friedrich den Schönen hatte Ludwig der Bayer freie Hand im Reich gewonnen. So wurde sein Sohn Ludwig V. bereits als Kind 1323 Markgraf der Mark Brandenburg, als ihm Ludwig der Bayer unter Umgehung des sächsischen Askaniers Rudolf I. die Mark übertrug um seine Hausmacht zu vergrößern. Als Markgraf von Brandenburg wird er auch als Ludwig der Ältere bezeichnet. Sein Vormund (und Statthalter der Mark Brandenburg) war dort bis 1330 Graf Berthold VII. von Henneberg-Schleusingen. 1324 heiratete Ludwig V. Prinzessin Margarete von Dänemark (1305–1340), um die Position der Wittelsbacher im Norden weiter zu stärken.
    Dennoch war die wittelsbachische Regierung über Brandenburg von Anfang an von schweren Spannungen geprägt. 1325 erschlugen die Berliner und Cöllner Bürger Propst Nikolaus von Bernau, der als Parteigänger des Papstes gegen den Kaiser auftrat, daraufhin verhängte der Papst über beide Städte das Interdikt. Als Folge kam es zum Pommersch-Brandenburgischen Krieg. Nach der verlorenen Schlacht am Kremmer Damm 1332 wurde Ludwig durch seinen Vater bewegt, den Frieden anzunehmen und seine Ansprüche auf Pommern fallen zu lassen. 1338 wirkte Ludwig am Kurverein von Rhense mit, der die Position seines Vaters im Kampf mit dem Papsttum stärkte.
    Mit Hilfe Johanns III. von Holstein brachte Ludwig 1340 seinen Schwager Waldemar IV. Atterdag auf den dänischen Thron. Auch nach Margaretes von Dänemarks Tod im selben Jahr unterhielt Ludwig gute Beziehungen zum dänischen Hof, 1347 schlug Ludwig seinen ehemaligen Schwager persönlich zum Ritter.
    Seit 1342 hielt sich Ludwig meist in Bayern und Tirol auf und ließ die Mark durch Statthalter regieren. Einer davon (1345) war der Nürnberger Burggraf Johann II., der später als erster Hohenzoller in Brandenburg bezeichnet wurde. 1335/36 und 1346/47 unternahm Ludwig Preußenfahrten.[1]

    Regentschaft in der Grafschaft Tirol
    Nach dem Tode seiner ersten Frau Margarete von Dänemark hatte Ludwig am 10. Februar 1342 in Meran in Anwesenheit des Kaisers Margarete von Tirol geheiratet, die von ihrem luxemburgischen Gatten noch nicht geschieden war, um Tirol für die Wittelsbacher zu erwerben. Margarete war vertragliche Besitzerin des Landes, sodass erst ihr gemeinsamer Sohn in Besitz des Landes gekommen wäre.
    Margarete hatte im November 1341 ihren Luxemburgischen Gemahl Johann Heinrich aus Tirol vertrieben. Aus politischen Gründen erkannte Papst Clemens VI. aber die Ungültigkeit der ersten Ehe nicht an. Darüber hinaus waren Margarete und Ludwig auch noch im dritten Grad verwandt. Aus diesen Gründen wurden sie gebannt sowie ein Interdikt über das Land Tirol verhängt. Marsilius von Padua und William von Ockham verteidigten jedoch in Traktaten diese „Zivilehe“, die in Europa als Skandal in aller Munde, jedoch im Gegensatz zur ersten Ehe Margaretes mit Kindern gesegnet war.
    Ludwig der Brandenburger setzte sich dennoch gegen den Widerstand des einheimischen Adels und der Bischöfe von Brixen und Trient als Regent in Tirol durch. Im so genannten Großen Tiroler Freiheitsbrief 1342 hatten Ludwig und sein Vater, Kaiser Ludwig der Bayer, den Tirolern ihre Rechte und Freiheiten bestätigt.
    Im Sommer 1346 wurde der Luxemburger Karl IV. mit Unterstützung des Papstes zum Gegenkönig gewählt. Im Thronstreit zwischen Ludwig dem Bayern und Karl IV. seit 1346 gelang es Ludwig dem Brandenburger gemeinsam mit Margarete im Frühjahr 1347 einen Angriff Karls IV. auf Schloss Tirol zurückzuschlagen. Auf dem Rückzug vom gescheiterten Kriegszug ließ Karl die Städte Meran und Bozen aus Rache niederbrennen, bevor Ludwig den Luxemburger aus Tirol erfolgreich vertrieb.

    Herzog von Bayern und Konflikt mit den Luxemburgern
    Im Oktober 1347 folgte Ludwig seinem verstorbenen Vater als Herzog des seit Dezember 1340 wiedervereinigten Bayern gemeinsam mit seinen fünf Brüdern. Daneben hielten die Brüder die niederländischen Grafschaften Holland, Zeeland und Hennegau.
    Durch den Bann des Papstes konnte sich Ludwig nach dem Tode seines Vaters nicht selbst um die Kaiserkrone bewerben und versuchte zunächst, Eduard III. von England als Gegenkönig zu gewinnen, mit dem sich bereits sein Vater verbündet hatte. Am 10. Januar 1348 wurde König Eduard III. in Lahnstein zum Gegenkönig gewählt, er verzichtete aber schon am 10. Mai endgültig auf die römisch-deutsche Krone. Verhandlungen mit Ludwigs Schwager Friedrich von Meißen über eine Kandidatur waren ebenfalllls nicht erfolgreich. Auch wenn das Königtum des von der wittelsbachischen Partei schließlich gewählten Günther von Schwarzburg schon 1349 scheiterte, verteidigte Ludwig erfolgreich die wittelsbachischen Interessen gegen Karl IV. und konnte alle von seinem Vater erworbenen Besitzungen bis zu seinem Tode für die Wittelsbacher behaupten.
    In Brandenburg wurde der „falsche Woldemar“ 1348 vom neuen König Karl IV. mit der Mark Brandenburg belehnt, was den Konflikt der Wittelsbacher mit den Luxemburgern noch weiter verschärfte. In Brandenburg kam es zu Kämpfen und schweren Verwüstunggen. 36 brandenburgische Städte huldigten dem falschen Woldemar 1349 in der Spandauer Zitadelle. Nachdem aber Ludwig, gestärkt durch seinen Bund mit Dänemark und Pommern, in Brandenburg wieder Boden gewonnen hatte, lenkte Karl IV. im Februar 1350 ein, sodass es zu einer Einigung kam (Vertrag von Bautzen). Um 1350 wurde Woldemar schließlich auch offiziell als Betrüger enttarnt, behielt aber weiter seinen Anhang.
    1349 wurde das bayerische Erbe im Landsberger Vertrag geteilt; Ludwig V. und seine Halbbrüder Ludwig VI. und Otto V. erhielten Oberbayern, Stephan II., Wilhelm I. und Albrecht I. Niederbayern und die Niederlande. Als Ludwig V. ab 1351 allein in Oberbayern regierte, vereinigte er die Hofkanzleien von Bayern und Tirol und residierte abwechselnd in München und Meran.
    1349 und 1352 erließ Ludwig zwei Wirtschaftsordnungen, die die Folgen des Schwarzen Todes überwinden helfen sollten, und erwies sich auch als fähiger Administrator. Bei der blutigen Vertreibung der Juden aus Nürnberg Ende 1349 während der Pestepepidemie war Karl IV. nicht eingeschritten. Am 18. Juni 1352 gestattete nun Ludwig V. die Wiederansiedlung von Juden in Oberbayern und stellt sie unter seinen Schutz. Durch ein Pogrom war 1285 fast die ganze damalige jüdische Gemeinde von München ermordet worden.
    Aufgabe der Mark Brandenburg und Streit um die Kurwürde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Im Dezember 1351 gab Ludwig, der mit dem Brandenburger Adel ohnehin in Konflikt lag, dann schließlich im Luckauer Vertrag die Mark an seine jüngeren Halbbrüder Ludwig VI. den Römer und Otto V. ab, um im Gegenzug Oberbayern alleine regieren zu köönnen. Nach Abtretung der Mark Brandenburg an seine Brüder behielt Ludwig das Kurrecht, das mit seinen beiden Brüdern Ludwig dem Römer und Otto V. gemeinsam ausgeübt werden sollte, sowie das Erzkämmereramt. 1356 legten jedoch die Kurfürsten fest, dass diese Ämter untrennbar mit der Mark Brandenburg und ihrer Kurwürde verbunden seien und somit Ludwigs Bruder Ludwig dem Römer zustünden.
    Auch wurde mit der Goldenen Bulle von 1356 die bayrische Linie der Wittelsbacher nicht mit der Kurwürde bedacht, die an die pfälzischen Vettern ging, was zum völligen Auseinanderleben beider Linien führte und den Konflikt Ludwigs mit Kaiser Kararl IV. wieder neu aufleben ließ. Die Goldene Bulle ignorierte die hausinternen Regelungen der Wittelsbacher zur Teilnahme an der Königswahl. Der Pfalzgraf bei Rhein erlangte die Kurstimme und das Amt des Erztruchsess auch weil dessen Territorium im alten fränkischen Siedlungsgebiet lag. Ludwig V. und sein Bruder Stephan II. waren den Nürnberger Hoftagen ferngeblieben auf denen die Goldene Bulle beraten und verkündet wurde.
    Bündnis mit den Habsburgern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Gute Beziehungen hatte Ludwig dagegen stets mit den Habsburgern, die 1356 bei der Vergabe der Kurwürde ebenfalls leer ausgegangen waren. Ludwig verpfändete den Habsburgen sogar zeitweise Teile Oberbayerns, um Schulden zu begleichen. Nach der zweiten Belagerung Zürichs durch den Habsburger Herzog Albrecht II. war es durch die Vermittlung Ludwigs zwischen den Konfliktparteien am 1. September 1352 zu dem nach ihm benannten Friedensabkommen gekommen. Im Brandenburger Frieden wurde der Luzernerbund mit den Waldstätten und Zürich auch von Österreich förmlich anerkannt. Andererseits wurden durch Vermittlung der Habsburger Ludwig V. und seine Frau Margarete schließlich 1359 aus Anlass der Heirat ihres Sohnes Meinhard III. mit einer Habsburgerin durch den Freisinger Bischof Paul von Jägerndorf vom Bann gelöst.[2] Damit wurde Ludwigs Ehe mit Margarete und die Ehelichkeit ihrer Kinder nun auch von der Kurie anerkannt, nachdem Margarete bereits zehn Jahre zuvor im Juli 1349 rechtmäßig von ihrem ersten Ehemann geschieden worden war.
    Im September 1361 starb Ludwig V. unerwartet auf einem Ritt von Tirol nach München im bayrischen Zorneding, das daher noch heute sein Wappen trägt. Er wurde in der Frauenkirche in München beigesetzt.[3] Sein Sohn Meinhard wurde sein Nachfolger in Oberbayern und Tirol. Da der bald starb, fiel das Land Tirol zurück an Margarete, die es dann den Habsburgern vererbte.

    Heiraten
    Herzog Ludwig V. heiratete am 30. November 1324 in Dänemark die Prinzessin Margarete von Dänemark (1305–1340), Tochter König Christophs II. und seiner Gattin Prinzessin Eufemia von Pommern.

    Am 10. Februar 1342 heiratete er in zweiter Ehe auf Schloss Tirol die Tiroler Erbgräfin Margarete (1318–1369).

    Gräfin Margarete hatte Mitte September 1330 in Innsbruck den Markgrafen Johann Heinrich von Mähren geheiratet. Diese Ehe wurde 1341 vom Kaiser für nichtig (nicht vollzogen) erklärt und 1359 vom Papst annulliert.

    Denkmal
    Standbild Ludwigs von Ernst Herter in der Berliner Siegesallee mit den beiden Büsten Johann von Buch der Jüngere und Johann II., Burggraf von Nürnberg, enthüllt am 7. November 1899 als Denkmalgruppe 10.



    Literatur
    • Flamin Heinrich Haug: Ludwigs des Fünften des Brandenburgers Regierung in Tirol 1342–1361 (= Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs. Band 3,4/4,1). Innsbruck 1906 (zugleich Dissertation, Universität München 1905).
    • Julia Hörmann: Das Registerwesen unter Markgraf Ludwig von Brandenburg in Tirol und Bayern in den Jahren 1342 bis 1352. Dissertation, Universität Innsbruck 1998.
    • Karl Lohmeyer: Ludwig der Aeltere, Markgraf und Kurfürst von Brandenburg, Herzog von Baiern. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 19, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 529–538.
    • Roland Pauler: Die Rehabilitierung Ludwigs des Brandenburgers im Rahmen der päpstlichen Imperialpolitik. In: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte. Band 60, 1997, S. 317–328 (online).
    • Helmut Schmidbauer: Herzog Ludwig V. von Bayern (1315–1361). Anmerkungen zu seiner Biographie. In: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte. Band 55, 1992, S. 77–87 (online).
    • Alois Schütz: Ludwig der Brandenburger. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 15, Duncker & Humblot, Berlin 1987, ISBN 3-428-00196-6, S. 382–385 (Digitalisat).
    • Friedrich Wilhelm Taube: Ludwig der Ältere als Markgraf von Brandenburg 1323–1351. Kraus, Vaduz 1965 (Nachdruck der Ausgabe Berlin 1900).
    Anmerkungen
    1 Werner Paravicini: Die Preußenreisen des europäischen Adels. Teil 1 (= Beihefte der Francia. Band 17/1). Thorbecke, Sigmaringen 1989, ISBN 3-7995-7317-8, S. 147–148 (Digitalisat).
    2 Manfred Heim: Paul von Jägerndorf. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-00201-6, S. 107 (Digitalisat).
    3 Zu Ludwigs Tod und Begräbnis Helga Czerny: Der Tod der bayerischen Herzöge im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit 1347–1579. Vorbereitungen – Sterben – Trauerfeierlichkeiten – Grablegen – Memoria (= Schriftenreihe zur bayerischen Landeseschichte. Band 146). C. H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-10742-7, S. 88–89 (zugleich Dissertation, Universität München 2004).

    Ludwig heiratete Margarete von Dänemark am 30 Nov 1324 in Königreich Dänemark. [Familienblatt] [Familientafel]

    Ludwig heiratete Margarete von Tirol (von Kärnten), „Maultasch“ am 10 Feb 1342 in Schloss Tirol. Margarete (Tochter von Herzog Heinrich VI. von Kärnten (von Böhmen) (Meinhardiner) und Adelheid von Braunschweig (von Grubenhagen)) wurde geboren in 1318 in Grafschaft Tirol; gestorben am 3 Okt 1369 in Wien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 48. Graf Meinhard III. von Tirol  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1344 in Landshut, Bayern, DE; gestorben am 13 Jan 1363 in Schloss Tirol oder in Meran.

  16. 30.  Herzog Stephan II. von Bayern (Wittelsbacher)Herzog Stephan II. von Bayern (Wittelsbacher) Graphische Anzeige der Nachkommen (13.Ludwig3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren in 1319; gestorben am 5 Mai 1375 in Landshut oder München; wurde beigesetzt in Frauenkirche, München, Bayern, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Bayern (1347 bis zu seinem Tod1375)

    Notizen:

    Stephan mit der Hafte (* 1319; † Mai 1375 in Landshut oder München) war von 1347 bis zu seinem Tod Herzog von Bayern. Er war der zweite Sohn Kaiser Ludwigs des Bayern aus dessen erster Ehe mit Beatrix von Schlesien-Schweidnitz.

    Leben
    Regierungsbeginn
    Unter seinem Vater war Stephan Inhaber der Reichslandvogtei in Schwaben und im Elsass. Im Verlauf des Italienzuges Kaiser Ludwigs hatte Stephan am 27. Juni 1328 Elisabeth von Sizilien geheiratet, eine Tochter König Friedrichs II. von Sizilien, um den Bund seines Vaters mit Sizilien zu stärken.
    1347 folgte Stephan seinem verstorbenen Vater mit seinen fünf Brüdern als Herzog des seit Dezember 1340 wiedervereinigten Bayerns nach. Daneben hielten die Brüder die Markgrafschaft Brandenburg, die Grafschaft Tirol sowie die niederländischen Grrafschaften Holland, Zeeland und Hennegau. Zwei Jahre nach dem Tode Ludwigs des Bayern wurden dann die wittelsbachischen Länder im Landsberger Vertrag unter seinen Söhnen aufgeteilt. Stephan II. regierte zunächst 1349 bis 1353 zusammen mit seinen beiden Halbbrüdern Wilhelm I. und Albrecht I. in Straubing-Holland und Niederbayern-Landshut, seit dem Regensburger Vertrag 1353 nur noch in Niederbayern-Landshut.
    Nach der vorübergehenden Aussöhnung mit Kaiser Karl IV., der den Wittelsbachern alle Reichslehen bestätigt hatte, nahm Stephan 1354 am Italienzug Karls teil, zerstritt sich mit ihm aber wieder, als 1356 mit der Goldene Bulle Bayerns Rechte auf die Kur übergangen wurden. Die Goldene Bulle ignorierte die hausinternen Regelungen der Wittelsbacher zur Teilnahme an der Königswahl. Der Pfalzgraf bei Rhein aus der pfälzischen Linie der Wittelsbacher erlangte die Kurstimme und das Amt des Erztruchsess, auch weil dessen Territorium im alten fränkischen Siedlungsgebiet lag. Daneben erhielt Stephans jüngerer Halbbruder Ludwig VI. die brandenburgische Kurwürde. Stephan II. und sein älterer Bruder Ludwig V. waren dagegen den Nürnberger Hoftagen ferngeblieben, auf denen die Goldene Bulle beraten und verkündet wurde. 1362 wurde Stephan als letzter der Söhne Ludwig des Bayern von der Exkommunikation befreit.

    Kampf um Tirol
    Als 1363 sein Neffe Meinhard starb, der Sohn seines Bruders Ludwig V., folgte Stephan auch in Oberbayern nach, verbündete sich mit seinem Bruder Albrecht von Bayern-Holland, mit König Ludwig von Ungarn und dem Mailänder Stadtherren Bernabò Visconti und marschierte in Tirol ein. Meinhards Mutter Margarete von Tirol übertrug jedoch Tirol dem Habsburger Rudolf IV. von Österreich, dem Bruder ihrer Schwiegertochter. Die Habsburger standen im Bunde mit Salzburg und führten im Verlaufe des Krieges mehrere Raubzüge im Inntal durch. In der Gegend von Altötting kam es am 23. November 1363 zu einem weiteren Gefecht zwischen den Bayern und Österreichern, dabei wurden 70 adelige Österreicher gefangen genommen, ohne dass es zu einer Entscheidung kam.
    Rudolf IV. wurde am 10. Februar 1364 in Brünn trotz der Erbansprüche der Wittelsbacher durch Kaiser Karl IV. mit Tirol belehnt. Doch im Mai des Jahres 1364 begannen die Kämpfe erneut. Stephan gab Tirol erst 1369 im Frieden von Schärding den Habsburgern gegen eine hohe Entschädigung preis. Die Gerichte Kufstein, Kitzbühel und Rattenberg, die Ludwig V. einst anlässlich seiner Hochzeit mit Margarete an Tirol abgetreten hatte, fielen nun jedoch wieder an Bayern zurück.

    Spätere Regierungsjahre
    Der Streit mit seinem Halbbruder Ludwig VI. um das bayerische Erbe Meinhards, das Stephan entgegen dem Landsberger Vertrag an sich gerissen hatte, führte schließlich auch zum Verlust der Mark Brandenburg für die Wittelsbacher im Jahre 1373, da Ludwig VI. daraufhin seine Brüder enterbte und eine Erbverbrüderung mit Karl IV. schloss. Dennoch erkannte Stephan später den aus Brandenburg heimgekehrten Bruder Otto V. als Mitregenten in Bayern an. Otto war in Besitz der Kurwürde bis an sein Lebensende und war mit nordgauischen Besitzungen durch Karl IV. entschädigt worden, diese brachte er nun in die gemeinsame Regierung mit ein. Stephan selbst erhielt für seinen Verzicht auf Brandenburg unter anderem Donauwörth, Nördlingen und Dinkelsbühl verpfändet.
    1368 regelte Stephan das für Bayern bedeutsame Salzwesen in Reichenhall. Zur Sicherung auf den Straßen und im Land erließ Stefan II. 1374 den Großen Brandbrief und verpflichtete darauf Ritter und Städte, die er mehrmals befehdete.
    Seine Söhne Stephan III. und Friedrich sowie sein Enkel Ernst vermählten sich mit Töchtern des Mailänder Stadtherrn Bernabò Visconti, mit dem sich Stephan bereits im Streit um Tirol verbündet hatte. Im Zuge der späteren Aussöhnung zwischen dem Haus Luxemburg und den Wittelsbachern ernannte Karl IV. die beiden älteren Söhne Stephans, Stephan III. und Friedrich, 1374 zu Reichslandvögten in Oberschwaben und im Elsass, das Reichsamt das ihr Vater in seiner Jugend selbst innegehabt hatte.
    Stephan starb Mitte Mai 1375 und wurde Johannes Aventinus zufolge in der Frauenkirche in München beigesetzt.[1] Nach seinem Tod regierten seine Söhne Stephan, Friedrich und Johann zunächst gemeinsam, teilten jedoch später das Herrschaftsgebiet ihres Vaters in die Linien Bayern-München, Bayern-Landshut und Bayern-Ingolstadt. Ihre späteren Versuche, Tirol für die Wittelsbacher zurückzugewinnen, scheiterten.

    Ehen und Nachkommen

    Herzog Stephan II. heiratete am 27. Juni 1328 in München Elisabeth von Sizilien (um 1310–1349), eine Tochter König Friedrichs II. von Sizilien. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor:
    • Stephan III. (1337–1413, Linie Bayern-Ingolstadt)
    1 ∞ 1367 Taddea Visconti (1350–1381), Tochter Bernabò Viscontis
    2 ∞ 1401 in Köln Elisabeth von Kleve, Witwe von Reinold von Valkenburg
    • Agnes (* 1338) ∞ 1356 König Jakob I. von Zypern, Jerusalem und Armenien (1334–1398)
    • Friedrich (1339–1393, Linie Bayern-Landshut)
    1 ∞ 1360 in Reichenhall Gräfin Anna von Neuffen (1327–1380)
    2 ∞ 1381 in Landshut Maddalena Visconti (1366–1404), Tochter Bernabò Viscontis
    • Johann II. (1341–1397, Linie Bayern-München)
    1 ∞ 1372 in Treviso Prinzessin Katharina von Görz und Tirol

    In zweiter Ehe heiratete er am 14. Februar 1359 in Landshut die Burggräfin Margarete (1333–1377), Tochter des Burggrafen Johann II. von Nürnberg. Die Ehe blieb kinderlos.


    Literatur
    • Sigmund Ritter von Riezler: Stephan II., Herzog von Baiern. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 36, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 64–68.
    • Wilhelm Volkert: Kanzlei und Rat in Bayern unter Herzog Stephan II. 1331–1375. Dissertation, Universität München 1952.
    • Gerhard Schwertl: Stephan II.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 25, Duncker & Humblot, Berlin 2013, ISBN 978-3-428-11206-7, S. 256 f. (Digitalisat).
    Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    • Werke von und über Stephan II. in der Deutschen Digitalen Bibliothek
    Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Hochspringen 
↑ Aventin, Bayerische Chronik 514. Diskussion zu Sterbedatum und Grablege bei Helga Czerny: Der Tod der bayerischen Herzöge im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit 1347–1579. Vorbereitungen – Sterben – Trauerfeierlichkeitn – Grablegen – Memoria (= Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte. Band 146). C. H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-10742-7, S. 94–95 (zugleich Dissertation, Universität München 2004).

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Stephan_II._(Bayern)

    Stephan heiratete Prinzessin Elisabeth (Isabel) von Sizilien (von Aragôn) am 27 Jun 1328 in München, Bayern, DE. Elisabeth (Tochter von König Friedrich II. von Aragón (Sizilien) und Eleonore von Anjou (von Neapel)) wurde geboren in cir 1310; gestorben am 21 Mrz 1349 in Landshut, Bayern, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 58. Herzog Stephan III. von Bayern (Wittelsbacher), der Prächtige  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1337; gestorben am 25 Sep 1413 in Kloster Niederschönenfeld; wurde beigesetzt in Kloster Niederschönenfeld, dann ca. 1430 Liebfrauenmünster, Ingoldstadt.
    2. 59. Herzog Friedrich von Bayern-Landshut (Wittelsbacher), der Weise  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1339; gestorben am 4 Dez 1393 in Budweis, Tschechien; wurde beigesetzt in Kloster Seligenthal, Landshut, Bayern, DE.
    3. 60. Herzog Johann II. von Bayern (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1341; gestorben in zw 14 Jun und 01 Jul 1397; wurde beigesetzt in Frauenkirche, München, Bayern, DE.

    Stephan heiratete Margarete von Nürnberg in 14 Feb1359 in Landshut, Bayern, DE. [Familienblatt] [Familientafel]


  17. 31.  Kurfürst Ludwig VI. von Bayern (Wittelsbacher) Graphische Anzeige der Nachkommen (13.Ludwig3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren am 7 Mai 1328 in Rom; gestorben in zw 11 Nov 1364 und 27 Feb 1365.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_VI._(Bayern)

    Ludwig der Römer (* 7. Mai 1328 in Rom; † zwischen 11. November 1364 und 27. Februar 1365[2]) war als Ludwig VI. von 1347 bis 1351 Herzog von (Ober-)Bayern und als Ludwig II. ab 1351 Markgraf von Brandenburg. Als Markgraf von Brandenburg wird er auch als Ludwig der Jüngere bezeichnet. 1356 wurde er zudem zum Kurfürsten und Erzkämmerer des Heiligen Römischen Reiches erhoben.

    Zeitgeschichtlicher Hintergrund
    Mit Ludwigs Vater Ludwig IV. dem Bayern stellten die Wittelsbacher 1314 erstmals den römisch-deutschen König. Ludwig der Bayer, der sich erst nach langem Ringen gegen seinen Konkurrenten Friedrich den Schönen aus dem Hause Habsburg durchgesetzt hatte, baute die Hausmacht seiner Familie planvoll aus: Zusätzlich zu den angestammten Besitzungen in Bayern und der Pfalz erwarb er Brandenburg und Tirol sowie Holland, Seeland und den Hennegau. Nach seinem Tod 1347 fielen diese Gebiete an seine sechs Söhne Ludwig V. den Brandenburger, Stephan II., Ludwig VI. den Römer, Wilhelm I., Albrecht I. und Otto V.

    Das Todesjahr Ludwigs IV., 1347, stellt einen Einschnitt in der Geschichte Europas dar. Der Schwarze Tod, eine Pestepidemie ungeahnten Ausmaßes, verbreitete sich auf dem ganzen Kontinent. Zu den verheerenden ökonomischen und demografischen Auswirkungen der Pest trat der 1337 ausgebrochene Hundertjährige Krieg zwischen England und Frankreich. Auch der Einfluss der Kirche, die sich 1378 im Avignonesischen Schisma für vier Jahrzehnte gespalten hatte, ging zurück. Wegen dieser Entwicklungen spricht man für die Zeit, in die Ludwig geboren wurde, auch von der Krise des Spätmittelalters.

    Leben
    Frühe Jahre
    Ludwig der Römer war der erste Sohn aus der zweiten Ehe des römisch-deutschen Kaisers Ludwig des Bayern mit Margarete von Holland. Er wurde 1328 in Rom geboren, als sich seine Eltern wegen der Kaiserkrönung des Vaters dort aufhielten.

    Am 7. September 1346 ordnete Ludwig der Bayer an, dass Margarethes zweiter Sohn Wilhelm seiner Mutter im Fall von deren Ableben in den Niederländischen Grafschaften nachfolgen solle, und dass nach Wilhelm, falls er kinderlos stürbe, Margarethes dritter Sohn Albrecht an die Reihe käme. Dafür verzichtete Ludwig der Römer als ältester Sohn Margarethes auf das Erbe seiner Mutter, die niederländischen Grafschaften, wobei die Hintergründe nicht geklärt sind. Ludwig dürfte aber schon früh dazu ausersehen gewesen sein, zusammen mit Ludwig dem Brandenburger die Belange des wittelsbachischen Hauses im Nordosten Deutschlands zu vertreten, denn bereits 1335 wurde er angesichts zunehmender Spannungen zwischen Ludwig dem Bayern und dem Luxemburger König Johann von Böhmen als Bräutigam der polnischen Prinzessin Elisabeth in Aussicht genommen. Seit seiner Verlobung mit deren Schwester Kunigunde – einer Tochter König Kasimirs III. von Polen, erhoffte Ludwig sogar die polnische Krone zu erlangen zu können. Spätere Erbansprüche in den Niederländischen Grafschaften konnte er gegen Wilhelm und Albrecht nicht mehr durchsetzen.

    Regierungsbeginn als Herzog von Bayern
    Im Oktober 1347 starb Ludwig der Bayer und Ludwig der Römer folgte ihm gemeinsam mit seinen fünf Brüdern als Herzog von Bayern nach. Zunächst setzten die Brüder die Reichspolitik ihres Vaters fort. Erst im Februar 1350 erkannten auch die Wittelsbacher Karl IV. als neuen König an und verpflichteten sich ihm die Reichskleinodien auszuliefern.

    Im Konflikt um die Herrschaft in Holland ab 1350 unterstützte Ludwig seine Mutter gegen Wilhelm, der jedoch als Sieger hervorging. Ludwig konnte sich jedoch den später mit Geld abgelösten Anspruch auf die Herrschaft Voorne und die Burggfschaft Seeland sichern.

    Bei der Teilung des Herzogtums Bayern mit seinen Brüdern im Landsberger Vertrag 1349 erhielt er mit seinen Brüdern Ludwig V. und Otto Oberbayern. Im Dezember 1351 erhielt Ludwig im Luckauer Vertrag die Marken Brandenburg und Lausitz gemeinsam mit Otto, die Herrschaft über Oberbayern fiel im Gegenzug an den älteren Ludwig. Schon ab Herbst 1348 hatte Ludwig seinen älteren gleichnamigen Bruder im Konflikt um Brandenburg unterstützt, durch seinen Aufenthalt in Holland hatte sich die neue Machtaufteilung jedoch zuletzt noch verzögert. Vertraglich blieben Ludwig und Otto jedoch danach weiterhin in Oberbayern erbberechtigt.

    Markgraf und Kurfürst von Brandenburg
    In der Mark zwang Ludwig den Falschen Woldemar endgültig zum Verzicht auf Brandenburg, die hohe Verschuldung des Landes infolge der Kriegswirren der vorangegangenen Jahre führten jedoch dazu, dass Ludwig Teile der Mark verpfändete. Auch musste er endgültig auf brandenburgische Lehensrechte in Pommern und Mecklenburg verzichten. Ludwig regierte in einer Zeit großer Rechtsunsicherheit und heftiger Fehden eines rebellierenden Adels, in dessen Abhängigkeit Ludwig zeitweise geriet, und die Mark Brandenburg verarmte zusehends.

    Im Januar 1356 wurde Ludwig die Kurfürstenwürde sowie das Erzamt des Erzkämmerers bestätigt, die Kaiser Karl IV. durch die Goldene Bulle fest mit der Markgrafenwürde von Brandenburg verband.[3] Als sein Bruder Albrecht die Regentschaft an Stelle des erkrankten Wilhelms in den Niederlanden angenommen hatte, verzichtete Ludwig im Juni 1358 nach einem neuerlichen Familienzwist endgültig auf die Grafschaften. 1358 wurde Ludwig nach seiner Rückkehr aus den Niederlanden mit Unterstützung des Kaisers aus dem päpstlichen Bann befreit, in den die Söhne Ludwigs des Bayern geraten waren.

    Nachdem seine Ehefrau Kunigunde 1357 gestorben war, heiratete er 1360 Ingeborg, eine Tochter Herzog Albrechts II. von Mecklenburg.

    Um sich gegen seine bayerischen Brüder Stephan II. und Albrecht zu revanchieren, mit denen er wegen der Kur und danach wegen der bayerischen Erbfolge nach dem Tode seines Neffen Meinhard erneut in Streit geraten war, trat er im März 1363 zusammen mit seinem Bruder Otto anlässlich von dessen Verlobung mit einer Tochter des Kaisers in eine Erbverbrüderung mit Karl IV. ein, welche diesem nach seinem und Ottos kinderlosem Tode die Mark Brandenburg zusicherte. Ludwig ließ daraufhin die Brandenburger Stände dem Kaiser huldigen. Mit Unterstützung der oberbayerischen Stände hatte Stephan zuvor die Herrschaft in Oberbayern angetreten, obwohl dort nach den Wittelsbacher Verträgen nur die mittlerweile landfremd gewordenen Brüder Ludwig und Otto erbberechtigt waren. Karl IV. ließ ihnen jedoch trotz der Erbverbrüderung und gegenteiliger Versprechungen keine wirksame Hilfe zu Teil kommen. Am 8. Mai 1364 schloss Ludwig dann in Bautzen sogar ein Bündnis mit den österreichischen Habsburgern, die gegen Stephan II. um Tirol kämpften.

    Als Ludwig im Alter von 36 Jahren starb, ohne Kinder hinterlassen zu haben, wurde sein Bruder Otto sein Nachfolger. Ludwig wurde wie seine erste Frau Kunigunde im Grauen Kloster in Berlin beigesetzt.[4]

    Denkmal
    Standbild Ludwigs von Emil Graf Görtz zu Schlitz in der Berliner Siegesallee mit den beiden Büsten Ritter Hasso der Rote von Wedel und Friedrich von Lochen, enthüllt am 14. November 1900 als Denkmalgruppe 11.


  18. 32.  Gräfin Elisabeth von BayernGräfin Elisabeth von Bayern Graphische Anzeige der Nachkommen (13.Ludwig3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren in 1329; gestorben am 2 Aug 1402 in Stuttgart, Baden-Württemberg, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Herrin von Verona (durch 1. Heirat) - Gräfin von Württemberg (durch 2. Heirat)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_von_Bayern_(1329–1402) (Jun 2018)

    Am 22. November 1350 heiratete sie Cangrande II. della Scala aus der Familie der Scaliger. Cangrande II. war seit dem Tod seines Onkels Alberto II. della Scala am 13. September 1352 Herr von Verona. Er fiel am 14. Dezember 1359 einem Attentat seines Bruders Cansignorio della Scala zum Opfer. Die Ehe blieb kinderlos.

    1362 heiratete Elisabeth Ulrich von Württemberg, den Sohn und designierten Nachfolger des Grafen Eberhard II.. Aus dieser Ehe ging der spätere Graf Eberhard III. hervor. Ulrich starb am 23. August 1388 in der Schlacht bei Döffingen, bevor er die Regierung in Württemberg übernehmen konnte.

    Geburt:
    Elisabeth war die älteste Tochter des Kaisers Ludwigs IV. aus seiner Ehe mit Margarete von Holland.

    Elisabeth heiratete Herr von Verona Cangrande II. della Scala (Scaliger) am 22 Nov 1350. Cangrande (Sohn von Herr Mastino II. della Scala (Scaliger) und Taddea von Carrara) wurde geboren am 7 Jun 1332; gestorben am 14 Dez 1359 in Verona; wurde beigesetzt in Scalinger-Grabmäler, Verona. [Familienblatt] [Familientafel]

    Elisabeth heiratete Ulrich von Württemberg in 1362. Ulrich (Sohn von Graf Eberhard II. von Württemberg, der Greiner und Elisabeth von Henneberg-Schleusingen) wurde geboren in nach 1340; gestorben am 23 Aug 1388. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 61. Graf Eberhard III. von Württemberg, der Milde  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in nach 1362 in Stuttgart, Baden-Württemberg, DE; gestorben am 16 Mai 1417 in Göppingen, Baden-Württemberg, DE.

  19. 33.  Herzog Albrecht I. von Bayern (Wittelsbacher)Herzog Albrecht I. von Bayern (Wittelsbacher) Graphische Anzeige der Nachkommen (13.Ludwig3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren am 25 Jul 1336 in München, Bayern, DE; gestorben am 16 Dez 1404 in Den Haag, Holland; wurde beigesetzt in Hofkapelle in Den Haag.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Bayern-Straubing, Graf von Holland, Zeeland und Hennegau, Herr von Friesland

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_I._(Bayern)

    Albrecht I. von Bayern KG (* 25. Juli 1336 in München; † 16. Dezember 1404[2] in Den Haag) war ein Mitglied der Herrscherfamilie der Wittelsbacher. Er war Herzog von Bayern-Straubing, Graf von Holland, Zeeland und Hennegau sowie Herr von Friesland. Albrecht organisierte 1385 die Doppelhochzeit von Cambrai, an der mehr als 20.000 Gäste teilnahmen.

    Zeitgeschichtlicher Hintergrund
    Mit Albrechts Vater Ludwig IV. stellten die Wittelsbacher 1314 erstmals den römisch-deutschen König. Ludwig, der sich erst nach langem Ringen gegen seinen Konkurrenten Friedrich den Schönen aus dem Hause Habsburg durchgesetzt hatte, baute die Hausmacht seiner Familie planvoll aus: Zusätzlich zu den angestammten Besitzungen in Bayern und der Pfalz erwarb er Brandenburg und Tirol sowie Holland, Seeland und den Hennegau. Nach seinem Tod 1347 fielen diese Gebiete an seine sechs Söhne Ludwig den Brandenburger, Stephan II., Ludwig den Römer, Wilhelm I., Albrecht I. und Otto V.
    Das Todesjahr Ludwigs IV., 1347, stellt einen Einschnitt in der Geschichte Europas dar. Der Schwarze Tod, eine Pestepidemie ungeahnten Ausmaßes, verbreitete sich auf dem ganzen Kontinent. Zu den verheerenden ökonomischen und demografischen Auswirkungen der Pest trat der 1337 ausgebrochene Hundertjährige Krieg zwischen England und Frankreich. Auch der Einfluss der Kirche, die sich 1378 im Avignonesischen Schisma für vier Jahrzehnte spaltete, ging zurück. Wegen dieser Entwicklungen spricht man für die Zeit, in die Albrecht geboren wurde, auch von der Krise des Spätmittelalters.

    Leben
    Albrecht I. war der dritte gemeinsame Sohn Kaiser Ludwigs IV. und seiner zweiten Ehefrau Gräfin Margarethes von Hennegau und Holland. Nach dem Tod seines Vaters war er, noch minderjährig, 1347 bis 1349 gemeinsam mit seinen Brüdern Herzog in ganz Bayern. Von der Teilung des Herzogtums im Landsberger Vertrag 1349 bis 1353 regierte er gemeinsam mit Stephan II. und Wilhelm I. das niederbayerische Teilherzogtum. 1353 heiratete er Margarete von Liegnitz-Brieg († 1386), eine Tochter des Herzogs Ludwig I. von Liegnitz und Urenkelin des böhmischen Königs Wenzel II. Im selben Jahr wurde er im Regensburger Vertrag (bis zu dessen Tod 1389 formell gemeinsam mit dem geistig erkrankten Wilhelm I.) Herzog von Bayern-Straubing-Holland.
    Obwohl er in Straubing ein repräsentatives Herzogsschloss errichten ließ, residierte er ab 1358 überwiegend in Den Haag. Im Kampf um Tirol (1363–1369) stand Albrecht auf Seiten seines Bruders Stephan II.
    1385 organisierte Albrecht die Doppelhochzeit von Cambrai. Seine Herrschaft war durch seine ehrgeizige Heiratspolitik abgesichert und als Nachfolger standen drei Söhne bereit: Wilhelm, der die niederländischen Grafschaften übernehmen sollte, Albrecht II., der für die Herrschaft in Straubing vorgesehen war, und Johann, der als Fürstelekt dem Bistum Lüttich vorstand.
    Die Beziehung Herzog Albrechts zur holländischen Adligen Aleida von Poelgeest sorgte allerdings innenpolitisch für Unruhe. Die städtische Partei der Kabeljauwen versuchte, mit Aleidas Hilfe ihren Einfluss an Albrechts Hof auszubauen, während diie altadligen Hoeken mit seinem Sohn Wilhelm paktierten, der zu dieser Zeit mit der Verwaltung des Hennegaus betraut war (für die Hintergründe siehe Haken-und-Kabeljau-Krieg). Der Konflikt zwischen Vater und Sohn gipfelte 1392 in der wohl von den Hoeken veranlassten Ermordung Aleidas und des herzoglichen Hofmeisters Willem Cuser. Albrecht konnte sich schließlich durchsetzen, Wilhelm musste nach England fliehen. Bereits 1394 kam es aber zur Versöhnung der beiden und Wilhelm erhielt seine Statthalterrechte zurück.
    Vater und Sohn führten mit erheblichem finanziellen Aufwand, aber ohne eindeutiges Ergebnis eine Reihe von Feldzügen gegen die aufständischen Friesen, die sich von Holland lossagen und direkt dem römisch-deutschen Kaiser unterstellen wollten. Albrecht I. starb am 16. Dezember 1404 nach über 46-jähriger Regentschaft. Er hatte das erst 1353 neu gebildete Herzogtum wirtschaftlich und innenpolitisch gefestigt und durch seine Heiratspolitik zu europäischer Größe gebracht. Seine Nachfolge übernahmen nun seine Söhne, Wilhelm im Norden und Johann, der für seinen früh verstorbenen Bruder Albrecht II. nachgerückt war, im Süden.
    In seiner fast fünfzigjährigen Regierung entwickelte sich das Herzogtum Bayern-Straubing-Holland zu einem wichtigen Faktor in der europäischen Politik. Sein zweiter Sohn Albrecht II. verwaltete bis zu seinem Tode 1397 den Straubinger Landesteil, sein ältester Sohn Wilhelm II. wurde 1404 sein Nachfolger. Mit dem Tode des dritten Sohnes Johann III., der sich mit der Tochter Wilhelms II., Jakobäa, um die Herrschaft stritt, endete 1425 die wittelsbachische Linie Bayern-Straubing-Holland.

    Ehen und Nachkommen
    Aus seiner am 19. Juli 1353 in Passau geschlossenen Ehe mit Margarete von Liegnitz-Brieg, einer Tochter von Herzog Ludwig I. von Liegnitz hatte Albrecht I. sieben Kinder:
    • Katharina (1360–1402), ∞ mit Herzog Wilhelm von Geldern und Jülich
    • Johanna (1362–1386), ∞ mit dem späteren böhmischen König und römisch-deutschen König Wenzel von Luxemburg,
    • Margarete (1363–1423), ∞ 12. April 1385 auf der Doppelhochzeit von Cambrai mit dem späteren Herzog Johann Ohnefurcht von Burgund.
    • Wilhelm II. (1365–1417),
    • Albrecht II. (1368–1397),
    • Johann III. (1374–1425), und
    • Johanna Sophie (1377–1410), ∞ mit Herzog Albrecht IV. von Österreich
    Nachdem seine erste Ehefrau 1386 gestorben war, heiratete Albrecht am 30. März 1394 in Köln Margarete von Kleve. Diese Verbindung blieb kinderlos.
    Albrecht wurde in der Hofkapelle in Den Haag neben seiner ersten Frau Margarete von Liegnitz-Brieg beigesetzt.[3]


    Literatur
    • Michaela Bleicher: Das Herzogtum Niederbayern-Straubing in den Hussitenkriegen. Kriegsalltag und Kriegsführung im Spiegel der Landschreiberrechnungen. Dissertation, Regensburg 2006, S. 31–42 (online).
    • Laetitia Boehm: Das Haus Wittelsbach in den Niederlanden. In: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte. Band 44, 1981, S. 93–130, insbesondere S. 111–115 (online).
    • Alfons Huber, Johannes Prammer (Hrsg.): 650 Jahre Herzogtum Niederbayern-Straubing-Holland. Vortragsreihe des Historischen Vereins für Straubing und Umgebung. Historischer Verein für Straubing und Umgebung, Straubing 2005, ISBN 3-00-014600-, S. 7–39, 91–126.
    • Dorit-Maria Krenn, Joachim Wild: „fürste in der ferne“. Das Herzogtum Niederbayern-Straubing-Holland 1353–1425 (= Hefte zur bayerischen Geschichte und Kultur. Band 28). Haus der Bayerischen Geschichte, Augsburg 2003, ISBN 3-927233-86-2, S. 5–9, 32–34, 42–44.
    • Dorit-Maria Krenn: Albrecht I. von Straubing-Holland. In: Straubinger! 23 kurze Porträts. Attenkofer, Straubing 2007, ISBN 3-936511-39-X, S. 14–18.
    • Edmund von Oefele : Albrecht I., Pfalzgraf bei Rhein. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band  1 , Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S.  230  f.
    • Hans Patze: Die Wittelsbacher in der mittelalterlichen Politik Europas. In: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte. Band 44, 1981, S. 33–79, insbesondere S. 70–72 (online).
    • Hans Rall : 123437849.html#ndbcontent Albrecht I., Herzog von Bayern. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band  1 , Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S.  155  f. (Digitalisat).
    • Joachim Wild: Die Herzöge von Straubing und Ingolstadt. Residenzstädte auf Zeit. In: Alois Schmid, Katharina Weigand (Hrsg.): Die Herrscher Bayerns. 25 historische Portraits von Tassilo III. bis Ludwig III. 2. Auflage. C. H. Beck, München 200, ISBN 3-406-54468-1, S. 118–129, insbesondere S. 119–121.
    • Joachim Wild: Holland. Die Wittelsbacher an der Nordsee (1346–1436). In: Alois Schmid, Katharina Weigand (Hrsg.): Bayern mitten in Europa. Vom Frühmittelalter bis ins 20. Jahrhundert. C. H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-52898-8, S. 92–106, isbesondere S. 95–103.
    Weblinks
     Commons: Albrecht I. (Bayern) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Dorit-Maria Krenn: Niederbayern-Straubing-Holland, Herzogtum (1353-1425). In: Historisches Lexikon Bayerns
    Anmerkungen
    1 Aus Michiel Vosmeer: Principes Hollandiae et Zelandiae. Antwerpen 1578.
    2 Léopold Devillers: Cartulaire des Comtes de Hainaut de l’avènement de Guillaume II à la mort de Jacqueline de Bavière. Band 3. Hayez, Brüssel 1886, S. 241 mit Anm. 1. Marinus Jacobus Waale: De Arkelse oorlog 1401–1412. Een politieke, krijgskudige en economische analyse. Verloren, Hilversum 1990, S. 108.
    3 Zu Albrechts Tod und Begräbnis Helga Czerny: Der Tod der bayerischen Herzöge im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit 1347–1579. Vorbereitungen – Sterben – Trauerfeierlichkeiten – Grablegen – Memoria (= Schriftenreihe zur bayerischen Landsgeschichte. Band 146). C. H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-10742-7, S. 102–105 (zugleich Dissertation, Universität München 2004).

    Albrecht heiratete Margarete von Liegnitz-Brieg am 19 Jul 1353 in Passau. Margarete (Tochter von Herzog Ludwig I. von Liegnitz-Brieg und Agnes von Glogau-Sagan) wurde geboren in 1342/43; gestorben in 1386. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 62. Margarete von Bayern (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1363 in Den Haag ?; gestorben in 1423 in Dijon, Frankreich; wurde beigesetzt in Kartäuserkirche, Dijon.
    2. 63. Johanna Sophie von Bayern (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1373 oder 1377; gestorben am 28 Jul 1410 in Wien.

  20. 34.  Agnes von BayernAgnes von Bayern Graphische Anzeige der Nachkommen (14.Otto3, 4.Heinrich2, 1.Otto1) wurde geboren in 1310; gestorben in 1360.

    Familie/Ehepartner: Heinrich IV. von Ortenburg. Heinrich (Sohn von Graf Heinrich III. von Ortenburg und Sophie von Henneberg-Aschach) gestorben am 8 Apr 1395. [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 5

  1. 35.  Judith (Jutta) von Brandenburg-SalzwedelJudith (Jutta) von Brandenburg-Salzwedel Graphische Anzeige der Nachkommen (15.Anna4, 7.Elisabeth3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren in 1301; gestorben in 1353.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: Herrschaft Coburg; Erbin von Coburg
    • Besitz: Herrschaft Schmalkalden; Erbin von Schmalkalden

    Notizen:

    Besitz:
    Die Stadt Schmalkalden mit ihrem zugehörigen Verwaltungsbezirk kam mit der Cent Brotterode aus dem Erbe der ludowingischen Landgrafen von Thüringen an den ersten wettinischen Landgrafen von Thüringen, Markgraf Heinrich III. von Meißen († 1288). Dieser übergab seinem Halbbruder mütterlicherseits, dem Grafen Hermann I. von Henneberg († 1290) im Jahr 1247 diese Gebiete, welcher im Gegenzug auf eigene, über die gemeinsame Mutter Jutta von Thüringen zustehende Ansprüche auf das Reichsfürstentum verzichtete.
    Hermann I. von Henneberg gliederte 1249 die „Herrschaft Schmalkalden“, bestehend aus der Stadt und dem Amt Schmalkalden sowie der Cent Brotterode, seinen Besitzungen der Neuen Herrschaft Henneberg an. Da die von ihm begründete Linie "Henneberg-Coburg" jedoch schon 1291 mit dem Tod seines Sohnes Poppo VIII. erlosch, kamen diese Gebiete als Erbe an dessen Halbschwester Jutta († 1292) von Henneberg-Coburg und ihren Gemahl, den askanischen Mitregenten Markgraf Otto den Langen von Brandenburg zu Salzwedel († 1308).
    Durch die arrangierte Vermählung von Jutta von Brandenburg-Salzwedel († 1353), der Enkelin von Jutta von Henneberg, mit Heinrich VIII. († 1347), dem Sohn des 1310 gefürsteten Grafen Berthold VII. von Henneberg-Schleusingen, gelangte ihr Erbteil, d. h. der vierte Teil an der Neuen Herrschaft Henneberg, im Jahr 1312 als Mitgift an die Grafschaft Henneberg-Schleusingen. Berthold VII. gelang es bis 1316, die anderen drei Anteile an der Neuen Herrschaft (auch "Pflege Coburg" genannt) mit der Herrschaft Schmalkalden zu erkaufen.
    Nach Bertholds VII. Tod im Jahr 1340 übernahm dessen ältester Sohn Heinrich VIII. die Grafschaft Henneberg-Schleusingen. Als dieser im Jahr 1347 starb, wurde sein Herrschaftsgebiet (Allod und Lehen) zwischen seiner Witwe Jutta von Brandenburg und Heinrichs jüngerem Bruder Johann I. († 1359) aufgeteilt, wobei Jutta erneut die „Neue Herrschaft“ mit der Herrschaft Schmalkalden und zusätzlich einige hennebergische Gebiete zugesprochen bekam.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herrschaft_Schmalkalden

    Judith heiratete Herr Heinrich VIII. von Henneberg-Schleusingen, der Jüngere in 1 Jan 1317 / 1 Feb 1319. Heinrich (Sohn von Graf Berthold VII. von Henneberg-Schleusingen und Adelheid von Hessen) wurde geboren in vor 1300; gestorben am 10 Sep 1347 in Schleusingen, Thüringen; wurde beigesetzt in Kloster Vessra, Thüringen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 64. Elisabeth von Henneberg-Schleusingen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1319; gestorben am 30 Mrz 1389.
    2. 65. Katharina von Henneberg-Schleusingen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1334 in Schleusingen, Thüringen; gestorben am 15 Jul 1397 in Meissen, Sachsen, DE.
    3. 66. Sophie von Henneberg-Schleusingen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 5 Mai 1372.
    4. 67. Äbtissin Jutta Anna von Henneberg-Schleusingen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1344/1345; gestorben am 22/23 Jul 1363.

  2. 36.  Markgraf Johann V. von BrandenburgMarkgraf Johann V. von Brandenburg Graphische Anzeige der Nachkommen (15.Anna4, 7.Elisabeth3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren in Aug 1302; gestorben in Apr 1317 in Spandau.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_V._(Brandenburg)

    Johann V. „der Erlauchte“ (lateinisch Illustris), (* August 1302; † Anfang April 1317 zu Spandau) war seit dem Tod des Vaters Markgraf von Brandenburg.

    Seine Eltern waren Markgraf Hermann „der Lange“ von Brandenburg und Anna von Österreich, Tochter Albrechts I., römisch-deutscher König, Herzog von Österreich und König von Böhmen. Mit dem Tod des Vaters, kam er gemäß den überlieferten Rechtsgebräuchen im sächsischen Raum, unter die Vormundschaft des Markgrafen Waldemar von Brandenburg, der aus der älteren, Johanneischen Linie Brandenburgs stammte. Nach einem schwierigen Start, die noch vom Vater bestimmten altmärkischen Vormünder des Sohnes wollten eine Johanneische Einmischung unter allen Umständen verhindern, konnte sich Waldemar letztendlich durchsetzen, wobei seine Verlobung und schließliche Vermählung mit einer Schwester Johanns die ausschlaggebende Rolle spielte.

    Das Verhältnis zwischen Mündel und Vormund war zeitlebens vertrauensvoll.

    Im August 1314 wurde er mit 12 Jahren mündig und übernahm die selbstständige Regentschaft in den brandenburgischen Landesteilen der Ottonischen Linie. Am 16. August urkundete er eigenständig im Jagdschloss zu Werbellin.

    Johann war verheiratet mit Katharina von Glogau(† 1327), Tochter Herzog Heinrichs III. von Glogau und Sagan. Vermittelt wurde die Ehe mit der schlesischen Prinzessin wahrscheinlich von Johanns Mutter Anna, die nach Abschluss der Trauerzeit im Jahre 1310 den niederschlesischen Herzog Heinrich VI. von Breslau geheiratet hatte. Vollzogen wurde die Ehe wegen des jugendlichen Alters der Brautleute wahrscheinlich nie, denn Markgraf Johann starb überraschend mit nur 14 Jahren, so dass er keine Nachkommen hinterließ.

    Mit dem frühen Tod Johanns starb die Salzwedeler Linie (Ottonische Linie) der Askanier im Mannesstamme aus. Die umfangreichen Ländereien fielen an die ältere Stendaler Linie (Johanneische Linie), an Markgraf Waldemar, wodurch die seit 1258 eingeleitete Teilung Brandenburgs beendet war.

    Die Begräbnisfeierlichkeiten fanden zu Ostern 1317 (4. oder 5. April) in Spandau statt. Sie wurden von Markgraf Waldemar ausgerichtet. Einer Urkunde zugunsten des Klosters Lehnin entnehmen wir einen Teil der Trauergäste, so den Herzog Rudolf von Sachsen-Wittenberg, die Bischöfe Johann von Brandenburg und Stephan von Lebus etc. Johanns Leichnam wurde anschließend ins Kloster Lehnin gebracht, wo er in der Grablege seiner Vorväter zur letzten Ruhe gebettet wurde.

    Den Beinamen der Erlauchte erhielt Johann erst in späteren Zeiten. Durch eine Missdeutung des lateinischen Adjektivs illustris, den üblicherweise die anderen Markgrafen als ehrendes Beiwort ebenfalls trugen, wurde ihm dieser Titel als Beiname angedichtet. Aus dem erlauchten Markgrafen (illustris Marchio) wurde Johann der Erlauchte. Generation auf Generation Chronisten übernahmen dies in der Folge kritiklos.

    Geschwister
    - Agnes (~1298–1334) ⚭ 1309 mit Waldemar von Brandenburg, Markgräfin von Brandenburg; in zweiter Ehe 1319 mit Otto dem Milden, Herzogin zu Braunschweig und Lüneburg.

    - Judith (Jutta) von Brandenburg-Salzwedel (~1301–1353), Erbin der Pflege Coburg, verheiratet mit Graf Heinrich VIII. von Henneberg-Schleusingen († 1347)

    - Mathilde von Brandenburg-Salzwedel († 1323), Erbin der Niederlausitz, heiratete Herzog Heinrich IV. von Schlesien-Glogau († 1342)

    Johann heiratete Katharina von Glogau in Datum unbekannt. Katharina (Tochter von Herzog Heinrich III. von Glogau und Mechthild von Braunschweig-Lüneburg (Welfen)) gestorben in 1327. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 37.  Mathilde von BrandenburgMathilde von Brandenburg Graphische Anzeige der Nachkommen (15.Anna4, 7.Elisabeth3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) gestorben in 1323.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: Niederlausitz; Erbin der Niederlausitz

    Notizen:

    Besitz:
    Die Niederlausitz (niedersorbisch Dolna Łužyca, obersorbisch Delnja Łužica, polnisch Dolne Łużyce) ist eine Region und ein ehemaliges Territorium im Süden des Landes Brandenburg, im nördlichen Sachsen und im Westen Polens. Ihr Zentrum ist die Stadt Cottbus.
    Sie ist der nördliche Teil der Lausitz. In der Niederlausitz ist, wie auch in der südlich angrenzenden Oberlausitz, das westslawische Volk der Sorben beheimatet.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Niederlausitz

    Mathilde heiratete Herzog Heinrich IV. von Glogau (von Sagan) in 1310. Heinrich (Sohn von Herzog Heinrich III. von Glogau und Mechthild von Braunschweig-Lüneburg (Welfen)) wurde geboren in 1292; gestorben am 22 Jan 1342 in Sagan, Lebus, Polen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 68. Herzog Heinrich V. von Sagan (von Glogau), der Eiserne  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1312 od 1321; gestorben am 13 Apr 1369.
    2. 69. Agnes von Glogau-Sagan  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1362.

  4. 38.  Elisabeth von Breslau (von Schlesien) (Piasten) Graphische Anzeige der Nachkommen (15.Anna4, 7.Elisabeth3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) gestorben in 1328.

    Notizen:

    Elisabeth und Konrad I. scheinen keine Kinder gehabt zu haben.

    Elisabeth heiratete Herzog Konrad I. von Oels (von Glogau) in 1322. Konrad (Sohn von Herzog Heinrich III. von Glogau und Mechthild von Braunschweig-Lüneburg (Welfen)) wurde geboren in cir 1294; gestorben am 22 Dez 1366. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 39.  Euphemia von BreslauEuphemia von Breslau Graphische Anzeige der Nachkommen (15.Anna4, 7.Elisabeth3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1)

    Notizen:

    Euphemia und Bolko II. hatten sieben Kinder, drei Söhne und vier Töchter.

    Euphemia heiratete Herzog Bolko II. (Boleslaus) von Falkenberg (von Oppeln) in cir 1325. Bolko (Sohn von Herzog Bolko I. (Boleslaw) von Oppeln und Gremislawa (oder Agnes)) wurde geboren in ca 1290/1295; gestorben in ca 1362/1365; wurde beigesetzt in Sankt-Annen-Kapelle, Franziskanerkloster, Oppeln. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 70. Jutta von Falkenberg (von Oppeln)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1378.

  6. 40.  Herzog Rudolf von LothringenHerzog Rudolf von Lothringen Graphische Anzeige der Nachkommen (18.Elisabeth4, 7.Elisabeth3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren in 1320; gestorben am 26 Aug 1346.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Gefallen in der Schlacht von Crécy
    • Titel (genauer): Herzog von Lothringen (1329 bis 1346)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_(Lothringen)

    Rudolf, in Frankreich Raoul le Vaillant genannt (* 1320; † 26. August 1346 in der Schlacht von Crécy), war Herzog von Lothringen von 1329 bis 1346. Er war der Sohn von Herzog Friedrich (Ferry) IV. und Elisabeth von Österreich.

    Biografie
    Beim Tod seines Vaters war er neun Jahre alt, so dass er die ersten Jahre als Herzog, bis 1334, unter Regentschaft stand, darunter von 1329 bis 1331 unter der seiner Mutter. Sein Vater hatte noch zu Lebzeiten, am 3. Juli 1323, mit Eduard I. Graf von Bar für seinen Sohn und dessen Tochter Alienor einen Ehevertrag geschlossen, der am 25. Juni 1329, zwei Monate nach dem Tod Friedrichs IV., zur Hochzeit führte. Die Kinderehe war erwartungsgemäß noch ohne Nachkommen, als Alienor 1333 starb.
    Als Rudolfs Schwiegervater 1336 ebenfalls starb, verweigerte Heinrich IV. von Bar Rudolf den Lehnseid für einige seiner Herrschaften, woraufhin Rudolf 1337 die Umgebung von Pont-à-Mousson, Heinrichs Besitz, verwüstete. Im Gegenzug plünderte Heinrich den Westen des Herzogtums, woraufhin Rudolf das Barrois angriff. Es bedurfte der Intervention des französischen Königs Philipp VI., um den Krieg zu beenden.
    Nach einem Ehevertrag aus dem Mai 1334 hatte Rudolf ein zweites Mal geheiratet, Mari de Châtillon, genannt Marie de Blois, eine Tochter von Guy I. de Châtillon, Graf von Blois und Dunois, womit er die Verbindungen Lothringens zu Frankreich weiter festigte. In der Folgezeit intervenierte Rudolf zugunsten des französischen Königs bei dessen Kampf gegen Eduard III. von England, als er Truppen schickte, um Philipp VI. bei der Aufhebung der Belagerung von Tournai zu helfen.
    Ein Waffenstillstand zwischen den beiden Königen nutzte er, um Alfons XI. von Kastilien in seinem Kampf gegen das Emirat von Granada zu unterstützen, bei dem er sich vor allem bei der Schlacht um Gibraltar am 3. November 1340 auszeichnete. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich stand er seinem Schwager Karl von Blois im Bretonischen Erbfolgekrieg zur Seite. Er fiel schließlich am 26. August 1346 in der Schlacht von Crécy.

    Nachkommen
    Aus seiner zweiten Ehe hatte er mehrere Kinder :
    • Zwillingstöchter, die beide vor dem 31. Juli 1343 starben
    • Johann I., Herzog von Lothringen, † 1390; ∞ Sophie von Württemberg, † 1369, Tochter von Eberhard II. der Greiner, Graf von Württemberg (Haus Württemberg)


    Literatur
    • Henry Bogdan: La Lorraine des ducs. Sept siècles d'histoire. Perrin, Paris 2005, ISBN 2-262-02113-9.
    • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln. Neue Folge Band 1, 2: Přemysliden, Askanier, Herzoge von Lothringen, die Häuser Hessen, Württemberg und Zähringen. Klostermann, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-465-03020-6, Tafel 205.
    Weblinks
     Commons: Rudolf, Herzog von Lothringen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    • Haus Châtenois

    Rudolf heiratete Marie von Châtillon (Blois) in 1334. Marie (Tochter von Graf Guy I. (Guido) von Châtillon (Blois) und Marguerite (Margarete) von Valois (Kapetinger)) gestorben in 1363. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 71. Herzog Johann I. von Lothringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1346; gestorben am 23 Sep 1390 in Paris, France.

    Rudolf heiratete Alienor von Bar-Scarponnois am 25 Jun 1329. Alienor (Tochter von Graf Eduard I. von Bar-Scarponnois und Marie von Burgund) gestorben in 1333. [Familienblatt] [Familientafel]


  7. 41.  Margarete von ÖsterreichMargarete von Österreich Graphische Anzeige der Nachkommen (19.Albrecht4, 7.Elisabeth3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren in 1346; gestorben in 1366.

    Margarete heiratete Graf Meinhard III. von Tirol in Jun 1359 in Passau. Meinhard (Sohn von Herzog Ludwig V. von Bayern (Wittelsbacher) und Margarete von Tirol (von Kärnten), „Maultasch“ ) wurde geboren in 1344 in Landshut, Bayern, DE; gestorben am 13 Jan 1363 in Schloss Tirol oder in Meran. [Familienblatt] [Familientafel]

    Margarete heiratete Markgraf Johann Heinrich von Luxemburg am 26 Feb 1364. Johann wurde geboren am 12 Feb 1322 in Prag, Tschechien ; gestorben am 12 Nov 1375 in Brünn, Tschechien. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 42.  Herzog Rudolf IV. von Österreich (von Habsburg)Herzog Rudolf IV. von Österreich (von Habsburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (19.Albrecht4, 7.Elisabeth3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren am 1 Nov 1339 in Wien; gestorben am 27 Jul 1365 in Mailand.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Österreich, Kärnten und Steiermark (1358 bis 1365), Graf von Tirol (1363 bis 1365), Herzogtum Krain (seit 1364)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_IV._(Österreich)

    Rudolf IV. (* 1. November 1339 in Wien; † 27. Juli 1365 in Mailand), genannt der Stifter, war Herzog (ab 1359 selbst ernannter Erzherzog) von Österreich und herrschte von 1358 bis 1365 (bis zu seinem Tod) über die Herzogtümer Österreich, Kärnteten und Steiermark, von 1363 bis 1365 außerdem über die Grafschaft Tirol und seit 1364 auch über das Herzogtum Krain. Er gilt als weitblickender und schöpferischer Politiker, der jede Gelegenheit benutzte, um auf verschiedenen Ebenen die Stellung seiner Länder zu heben und zu verbessern.[1]

    Herkunft und Familie
    Als ältester Sohn von Herzog Albrecht II. von Österreich (* 1298, † 1358), und Erbgräfin Johanna von Pfirt wurde Rudolf erst nach 15-jähriger Ehe geboren. Im Juli 1356[2] heiratete er Katharina von Luxemburg, eine Tochter Kaiser Karl IV. Die Ehe blieb kinderlos.
    1364 schloss Rudolf mit seinem Schwiegervater Kaiser Karl IV. den Brünner Erbvertrag, der die gegenseitige Erbfolge von Habsburgern und Luxemburgern im Fall des Aussterbens einer der beiden Dynastien vorsah.[3] Es handelte sich dabei um den ersten Vertrag einer Reihe von Erbfolgeverträgen, die zwischen den Habsburgern und den Luxemburgern in den folgenden Jahrzehnten geschlossen wurden.

    Privilegium Maius
    Die wohl bekannteste von Rudolfs Aktivitäten ist eine Urkundenfälschung aus den Jahren 1358/59, das Privilegium Maius (ausgehend vom Privilegium Minus von 1156), das seine Dynastie de facto den Kurfürsten im Heiligen Römischen Reich gleichstellte. (Die Herzöge von Österreich waren in der Goldenen Bulle nicht berücksichtigt.) Das Privilegium Maius wurde von seinem Großneffen Friedrich III. in den Jahren 1442 (mit Zustimmung der Kurfürsten von Mainz, Brandenburg und Sachsen) und 1453 bestätigt. Durch diese Bestätigungen wurde auch der mit dem Privilegium maius geschaffene Erzherzogtitel reichsrechtlich anerkannt.[4]

    Gründung des Metropolitankapitels St. Stephan
    Schon unter der Herrschaft der Babenberger hatte es Versuche gegeben, ihre Residenzstadt Wien zu einem Bischofssitz zu machen, und so das Herzogtum Österreich durch ein eigenes Landesbistum aus der Abhängigkeit des Bischofs von Passau zu lösenn. Diese Bestrebungen wurden von Rudolf IV. aufgegriffen, doch scheiterte die Errichtung eines eigenen Bistums in Wien erneut am Widerstand der Passauer Bischöfe. Immerhin konnte Rudolf mit der Gründung eines eigenen Metropolitankapitels (was dem Namen nach einem Erzbischof beigeordnet sein müsste) in St. Stephan in Wien erste Schritte diesbezüglich setzen, zu dessen Errichtung er auch die päpstliche Zustimmung im Jahr 1358 erhielt. Der Propst dieses Domkapitels erhielt den Titel Erzkanzler von Österreich, seinen Domherren wurde – wie Kardinälen – rote Kleidung zugestanden.[5] [6]
    Während Rudolfs Herrschaft wurde mit dem Ausbau der Kirche zu St. Stephan begonnen und das hochgotische Langhaus errichtet (erster Spatenstich am 11. März 1359, Grundsteinlegung am 7. April 1359[7]), an dessen Portal er sich als Kirchenstifter zusammen mit seiner Ehefrau Katharina verewigte. Das Vorbild dafür könnte der Prager Veitsdom gewesen sein, doch findet sich z. B. die Darstellung von Stifterpaaren an Kirchenportalen schon bei den von Babenbergern errichteten Klosterkirchen in Klosterneuburg und Lilienfeld. Auf den Ausbau der Kirche St. Stephan wird sein Beiname Der Stifter bzw. Fundator zurückgeführt, der sich in einer Inschrift im Inneren der Kirche findet.

    Erwerb der Grafschaft Tirol
    1363 schloss Rudolf nach dem Tode des Tiroler Wittelsbachers Meinhard III. – Meinhard war mit Rudolfs Schwester Margarete verheiratet – mit dessen Mutter Margarete von Tirol einen Erbvertrag, nach dem Tirol an die Herrschaft zu Österreich fiel. Durch seinen Vertrag mit Margarethe (die später mit dem Beinamen Maultasch belegt wurde) kam Tirol an seine Familie. Im Februar 1364 wurde Rudolf von Karl IV. in Prag mit allen Tiroler Reichslehen belehnt, wodurch der Übergang Tirols an das Haus Habsburg auch reichsrechtlich legitimiert war. Die Herzöge von Baiern, mit denen es zu Kriegshandlungen gekommen war, verzichteten erst nach Rudolfs Tod auf Tirol, 1369 wurde mit ihnen der Friede von Schärding geschlossen.[8]

    Weitere Erwerbungen
    1363 kaufte Rudolf von Hugo Thumb von Neuenburg und seinem Bruder Schwicker die Herrschaft mit der Burg Neuburg am Rhein (Urkunde vom 8. April 1363). Mit diesem Erwerb fassten die Habsburger erstmals Fuß auf dem Areal des späteren Vorarlbergs.[9]

    Die Gründung der Wiener Universität
    Ebenfalls in Konkurrenz zur (oder vielleicht auch nur angeregt durch die Gründung der) Karls-Universität in Prag war die Gründung der Universität Wien gedacht, die heute noch Alma Mater Rudolphina heißt. Sie gilt als die älteste Universität im deutschen Sprachraum[10]. Die Gründung erfolgte 1365, aber erst 1384, also nach Rudolfs Tod, konnte eine theologische Fakultät gegründet werden, was zumindest in den Augen vieler Zeitgenossen erst eine vollständige Universität ausmachte. (Eine Parallele zur 1364 gegründeten Universität in Krakau.)

    Wirtschafts- und sozialpolitische Maßnahmen
    Die Wirtschaftspolitik Rudolfs ist im Zusammenhang mit seinen Bemühungen sehen, die Position des Landesfürstens innerhalb seines Machtbereiches auszubauen, die Herrschaft zu intensivieren und vor allem auch die finanzielle Basis zu verbessern. Sie konzentrierte sich vor allem auf die Städte, wobei seine Besuche in Prag bei seinem Schwiegervater und in Venedig seine Vorstellungen von Urbanität geprägt haben dürften. Zahlreichen unter seiner Herrschaft stehenden Landstädten gewährte er aauf ihr Ansuchen hin Sonderrechte.[11] Viele andere Maßnahmen dienten dazu, die Wirtschaft der Stadt zu heben, etwa die Aufsichtspflicht des Bürgermeisters über alle Grundstückskäufe, um einen zu großen Anteil der „toten Hand“ (des wirtschaftlich unproduktiven und steuerfreien Kirchenbesitzes) zu verhindern. Auch gelang es ihm, mit dem Wiener Pfennig eine relativ stabile Münzeinheit zu schaffen.

    Tod und Beisetzung
    Anfang Mai 1365 reiste Rudolf IV. nach Mailand, um sich um Konflikte in Friaul zu kümmern. Nachdem er diese Reise krankheitshalber in Tirol hatte unterbrechen müssen, erreichte er in der zweiten Junihälfte Mailand, wo er wenig später wieder schwer erkrankte. Am 27. Juli 1365 starb er in Mailand.[12]
    Nach seinem Tod wurde der Leichnam mit Rotwein behandelt[13] und in eine schwarze Rinderhaut eingenäht,[14] mit einem kostbaren Leichentuch mit arabischen Inschriften bedeckt[15] und anschließend über die Alpen nach Wien überführt, wo er unter ggroßer Anteilnahme seiner Untertanen in der Herzogsgruft des Stephansdoms in einem Kupfersarg beigesetzt wurde. Der Kenotaph für Herzog Rudolf IV. wurde auf Grund der langen Errichtungszeit erst einige Zeit nach seinem frühen Ableben aufgestellt und nicht als Grabmal genutzt.

    Präsentation
    Rudolf IV. gilt als einer der ersten Fürsten, die ihre Urkunden regelmäßig selbst unterschrieben. Bei einfachen Urkunden verwendete er das sogenannte kleine Siegel und den handschriftlichen Vermerk "+ hoc est verum +", bei feierlichen Urkunden und der Bestätigung von Privilegien verwendete er ein Prunksiegel und unterschrieb diese mit "+ Wir der vorgenant Herzog Ruodolf sterken dis obgenant Gesrift mit diser Undersrift unser selbs Hant +". Besonders wichtige Urkunden ließ er außerdem vvon seinem Kanzler mitunterzeichnen, bei besonderen Anlässen unterzeichnete auch seine Ehefrau. Die Ausstellung von Rudolfs Urkunden erfolgte gewöhnlich in Gegenwart von prominenten Zeugen, vor allem von Bischöfen und anderen Reichsfürsten, eine Gepflogenheit, die sich auch bei den Königen und Kaisern des Hochmittelalters findet, die aber zu seiner Zeit schon fast verschwunden war. In seinen Urkunden bezeichnet sich Rudolf selbst als "der vierd" oder "Ruodolfus quartus", gewöhnlich gibt er auch sein Alter und das Jahr seiner Regierung an.[16]

    Darstellung in der Bildnerischen Kunst
    In seiner Bedeutung für die Kunstgeschichte kaum zu überschätzen, ist Rudolfs Porträt, das als das erste (Halb-)Frontalporträt des Abendlandes gilt.[17] Es war einige Jahrzehnte über seinem Grab im Stephansdom aufgehängt und ist jetzt im Dommuseseum Wien zu sehen. Abgesehen von dem Erzherzogshut, dessen perspektivische Darstellung dem Künstler nicht zufriedenstellend gelang, dürfte es sich um ein „realistisches“ Porträt handeln, das im Wesentlichen mit dem anthropologischen Befund einer im Frühjahr 1933 vorgenommenen Untersuchung der Gebeine übereinstimmt.[18]
    Nach dem Bau des Neuen Wiener Rathauses (1872 bis 1883) wurde für Rudolf IV. auf dem Vorplatz ein Denkmal des Bildhauers Josef Gasser enthüllt.

    Rudolfs Persönlichkeit beziehungsweise Rudolf als Politiker
    Wie bei den meisten Personen des Mittelalters gibt es kaum greifbare Belege für die tatsächliche Persönlichkeit, die einer objektiven Prüfung standhalten können[19]. Zeitgenössische Beurteilungen sind auf die politische Rolle begrenzt[20].
    Für eine indirekte Annäherung an den Menschen Rudolf aufgrund dessen, was als Fakt überliefert ist, kommt bei Rudolf erschwerend hinzu, dass sein Wirken, je nach Perspektive, bis in die Gegenwart gewöhnlich auf Details reduziert wird. Während z. B. die Republik Österreich Rudolf im 20. Jahrhundert vor allem auf sein Wirken im heutigen Bundesland Niederösterreich und für Wien eingrenzt, wird er in der „pro-preußischen“ Geschichtsschreibung seit dem 19. Jahrhundert und in der deutschen und böhmischen (pro-luxemburgischen) Geschichtsschreibung des 20. Jahrhunderts auf seine Konflikte mit seinem Schwiegervater (und von diesen nur auf das Führen des Erzherzogstitels) reduziert. Dass solche Sichtweisen zu kurz greifen, liegt auf der Hand.
    Nach der Übernahme der Herrschaft über die Herzogtümer Österreich und Steiermark, die zugleich ihren Aufstieg in den Reichsfürstenstand bedeutet hatte, nannten sich die Habsburger nach ihrer nun bedeutendsten Herrschaft Herzöge von Österreich. Rudolf gehörte der dritten Generation an, war jedoch der erste Herzog von Österreich, der im Herzogtum Österreich geboren war. Da viele seiner Maßnahmen auf dieses bezogen waren oder bezogen wurden, wurde in der österreichischen Geschichtsschreibung davon ausgegangen, dass er es auch als seine engere Heimat betrachtet hat. Das führte später zu seiner Popularität in der österreichischen Geschichte, wo er daher als einer der energischsten und engagiertesten Herrscher Österreichs im Spätmittelalter gesehen wurde. Dass viele seiner Aktivitäten eben nicht nur das heutige Bundesland Niederösterreich betrafen, wurde dabei allerdings großzügig „übersehen“.
    In der außerösterreichischen Geschichtsschreibung wird sein Charakter gewöhnlich auf die Konkurrenz zu seinem Schwiegervater reduziert, der Prag zu einem glänzenden Kulturzentrum ausbaute. Karls Aktivitäten dürften für Rudolfs Handeln und Denken eine wichtige Inspirationsquelle gewesen sein. So wie Karl die Bedeutung Prags, wollte er die Bedeutung Wiens heben, was in vielen seiner Urkunden auch betont wird. Ihn allerdings auf einen „Möchtegern-Karl IV.“ zu beschränken, ist ebenfalls zu einseitig.[21] Ein Vergleich von Rudolfs Wirken mit dem anderer Reichsfürsten, und eine Untersuchung von Karls Vorbildwirkung auf diese, die bisher noch ausständig ist, wäre hier sicher sehr aufschlussreich.
    Der Titel, den Herzog Rudolf IV. von Österreich – vor dem (gefälschten) Privilegium maius – in einer Urkunde führte, gilt gewöhnlich als Beleg für seinen außergewöhnlichen Ehrgeiz. Dass der damals erst 17-jährige Herzog ganz untergeordnete Titel aus den von seiner Familie beherrschten Gebieten in der damaligen Reichslandschaft Schwaben anführt, verrät aber auch, dass er über diese sehr gut informiert war[22]. „Von Gottes Gnaden Herzog zu Österreich, Steier und Kärnten, Herr zu Krain auf der Mark und zu Pordenone, Graf zu Habsburg und zu Kyburg, zu Pfirt, Veringen, Laax, Rapperswil, zu Lenzburg und auf dem Schwarzwald, zu Glarus, Peilstein, Raabs, Rehberg und Neuburg am Inn, Landgraf im Elsass, Markgraf zu Burgau, Baden und zu Drosendorf, Herr zu Freiburg im Üechtland, zu Luzern, Wolhusen, Rotenburg, Schwyz, Unterwalden und Hinterlappen, zu Regensberg, Triberg, Hohengundelfingen, Ortenberg, Tattenried, Rosenfels, Masmünster, Achelant und Vikar zu Oberbayern.“[23][24] Dass er im Jahr 1358 von seinem Schwiegervater Kaiser Karl IV. zum „König der Lombardei“ ernannt werden wollte, was wohl nicht nur am Widerstand der Kurfürsten scheiterte, gilt als weiterer Beleg.[25] Angeblich soll Rudolf schon als junger Mann wie ein König aufgetreten sein.
    Bisher wurde allerdings kaum beachtet, dass die zahlreichen Titel, die Rudolf zum Beispiel geführt hat, auf den Umstand zurückzuführen waren, dass seine Familie eben über kein einheitliches Staatsgebilde regierte, sondern über ein ganzes Konglomerat von Herrschaften, von denen die meisten nicht einmal unter einer größeren Verwaltungseinheit (wie eben einer Grafschaft oder einem Herzogtum) vereint waren. Der Zusammenhalt seiner Herrschaftsgebiete ergab sich nur durch ihn als Einzelperson beziehungsweise durch die Familie. Rudolfs Maßnahmen dürften im Wesentlichen auf die Schaffung einer einheitlichen Herrschaft abgezielt haben, die notwendig war, um die Verwaltung des familiären "Streubesitzes" zu erleichtern. Mit dieser Politik dürfte er in seiner Zeit allerdings keine Ausnahmeerscheinung gewesen sein, sondern dieser entsprochen haben, lässt sich doch eine ähnliche Politik auch bei anderen zeitgenössischen Herrscherfamilien des Heiligen Römischen Reichs (und wohl nicht nur dort) beobachten.

    Beurteilung
    Seine Pläne waren groß angelegt, er hat die Stellung der Dynastie, ihrer Länder und vor allem von Wien, das seine Residenzstadt war, entsprechend gefördert oder zu fördern versucht. Viele Pläne konnte er letztlich nicht mehr selbst verwirklichen, viele seiner Maßnahmen erwiesen sich als kurzlebig, und das vielleicht nicht nur wegen seines frühen Todes. Etliches mussten seine Brüder Albrecht III. und Leopold III. zurücknehmen oder zumindest modifizieren. Dass sie 1379 ihren Besitz im Vertrag von Neuberg teilten, statt, wie in der Rudolfinischen Hausordnung (1364) vorgesehen, gemeinsam zu regieren, wird zwar gewöhnlich als Schwächung gesehen (und in der neueren Forschung auch als Hinweis auf einen Bruderzwist interpretiert), lässt sich aber auch als Versuch werten, eine tragbare (Verwaltungs-)Lösung für ihre zahlreichen Länder und Herrschaften zu finden.
    Ein dauerhafter Erfolg war für Rudolf neben der Wiener Universitätsgründung, deren letztlich erfolgreiche Entwicklung allerdings auch das Verdienst seines Bruders und Nachfolgers Albrecht III. war, die Gewinnung der Grafschaft Tirol. Im Gegensatatz zu manch anderem Politiker beziehungsweise Herrscher hatte Rudolf außerdem insofern Glück, als manche seiner angepeilten Ziele (Anerkennung des Privilegiums maius auf Reichsebene, Erhebung Wiens zum Bistum etc.) später durch andere Mitglieder seiner Familie, besonders aus der Leopoldinischen Linie der Habsburger, den Nachfahren seines Bruders Leopold III., erfolgreich weitergeführt und durchgesetzt wurden[26].
    Ihm gerecht zu werden, ist sicher schwierig, einerseits wegen seiner Persönlichkeit, die doch sehr facettenreich gewesen sein dürfte, andererseits wegen seiner durchaus erfolgreichen Politik, die unterschiedliche Beurteilungen zulässt. Hinzu kommt noch, dass sein politisches Wirken nur wenige Jahre umfasst und er deswegen vieles nur beginnen oder versuchen, aber nicht mehr ausführen oder gar beenden konnte.[27] Nicht übersehen werden darf allerdings, dass ihm in seinen sehr kurzen Leben genauso viel oder sogar wesentlich mehr gelang, als den meisten seiner Zeitgenossen, von denen viele eine wesentlich längere Lebenszeit zur Verfügung hatten.
    • Thomas Ebendorfer, der spätere Rektor der Wiener Universität, urteilte um 1450, dass Rudolf, hätte er länger gelebt, die Dynastie in den Himmel erhoben oder in den Abgrund gestürzt hätte.
    • Die bereits mit den Methoden moderner Quellenkritik vertrauten Historikerinnen und Historiker des 19. und 20. Jahrhunderts haben bis heute ihre Probleme mit seinen Fälschungen.
    • Für eine parteiische Sicht der „habsburger-feindlichen“ „preußischen“ und „böhmischen“ Geschichtsschreibung, die das Bild Rudolfs IV. außerhalb von Österreich bis in die Gegenwart verzerrt und selbst in neueren seriösen Forschungsarbeiten zuinden ist, gibt es bei Rudolf IV. gleich zwei Gründe. Er war nicht nur ein Habsburger, sondern auch noch ein (durchaus erfolgreicher) Gegenspieler von Kaiser Karl IV.
    • In den 1930er Jahren musste sich Rudolf außerdem zum Schöpfer des damaligen „österreichischen“ Nationalgedankens stilisieren lassen, so zum Beispiel in der zweibändigen Biographie von Ernst Karl Winter[28].
    Ein ausführlicher Überblick über die älteren Forschungsarbeiten zu Rudolf dem Stifter findet sich in der Biographie von Wilhelm Baum.[29] Eine biographische Darstellung, die seiner Person und Politik in allen Facetten gerecht wird, ist bisher noch ausständig[30].



    Literatur
    • Wilhelm Baum: Rudolf IV. der Stifter. Seine Welt und seine Zeit. Styria, Graz 1996, ISBN 3-222-12422-1
    • Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, besonders S. 145–171
    Lexika-Artikel und -Einträge
    • Constantin von Wurzbach: Rudolph IV. der Stifter, der erste Erzherzog. Nr. 278. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 7. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1861, S. 137–141 (Digitalisat).
    • Alfons Huber: Rudolf IV. (1339 bis 1365). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 29, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 544–547.
    • Heinz Dopsch: Rudolf IV. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 179 f. (Digitalisat).
    Literatur zu Teilaspekten
    • Mark Mersiowsky: Der Weg zum Übergang Tirols an Österreich 1363: Anmerkungen zur Politik im 14. Jahrhundert. In: Christoph Haidacher - Mark Mersikwsky (Hrsg.): 1363 - 2013. 650 Jahre Tirol mit Österreich. Innsbruck: Universitätsverlag Wagner015, ISBN 978-3-7030-0851-1, S. 9-53, besonders S. 42-53
    • Gertraud Zeindl: Herzog Rudolf IV. als Förderer der Stadt Innsbruck. In: Christoph Haidacher - Mark Mersikwsky (Hrsg.): 1363 - 2013. 650 Jahre Tirol mit Österreich. Innsbruck: Universitätsverlag Wagner 2015, ISBN 978-3-7030-0851-1, S. 175-194
    Ältere Literatur
    • Alfons Huber: Geschichte des Herzogs Rudolf IV. von Oesterreich. Wagner’sche Universitaets-Buchhandlung, 1865 (Google eBook, vollständige Ansicht in der Google-Buchsuche – quellenorientiertes Werk aus der Zeit der Habsburgermonarchie).
    • Ernst Karl Winter: Rudolph IV. von Österreich. (= Wiener Soziologische Studien 1). Wien 1934/36. 2 Bde. (Als quellenfundierte, umfangreichste wissenschaftliche Arbeit, die bisher über Rudolf IV. verfasst wurde, auch heute noch interessant.u berücksichtigen sind allerdings die ideologischen Intentionen des Autors, der dem Austrofaschismus nahestand.)
    Weblinks
     Commons: Rudolf IV. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Eintrag zu Rudolf IV. (Österreich) in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
    • https://wwwg.uni-klu.ac.at/kultdoku/kataloge/20/html/1821.htm (Information zum Brünner Erbvertrag)
    • https://wwwg.uni-klu.ac.at/kultdoku/kataloge/20/html/1820.htm# (Information zur Übernahme der Herrschaft über Tirol)
    Einzelnachweise
    1 Wilhelm Baum: Rudolf IV. der Stifter. Seine Welt und seine Zeit. Styria, Graz 1996, S. 338
    2 Eine Verlobung zwischen den beiden ist bereits mit 20. September 1344 belegt, allerdings finden sich in den Jahren darauf sowohl für Rudolf als auch für Katharina Verlobungen mit Kindern aus anderen Familien. Am 5. Juni 1348 ist eine weitereVerlobung der beiden belegt, in der Folge soll sich Katharina zur Erziehung in Wien aufgehalten haben. Im April 1353 wurde in Prag zwischen Rudolf und Katharina das symbolische Beilager vollzogen, die tatsächliche Eheschließung fand erst im Juli (vermutlich am 17. Juli) 1356 statt, vgl. Wilhelm Baum: Rudolf IV. der Stifter. Seine Welt und seine Zeit. Styria, Graz 1996, S. 372f., Zeittafel
    3 Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 157
    4 Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 154
    5 vgl. Wilhelm Baum: Rudolf IV. der Stifter. Seine Welt und seine Zeit. Styria, Graz 1996, S. 14f.
    6 Pfarrblatt der Dompfarre St. Stephan 56 / Nr. 2, Dezember 2000
    7 Wilhelm Baum: Rudolf IV. der Stifter. Seine Welt und seine Zeit. Styria, Graz 1996, S. 16
    8 Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 155ff., eine Zusammenfassung dazu unter https://wwwg.uni-klu.ac.at/kultdoku/kataloge/20html/1820.htm#
    9 Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 158
    10 Diese Einstufung hängt allerdings davon ab, was heute zum deutschen Sprachraum gezählt wird. Wird das heutige Tschechien mit Blick darauf, dass das frühere Königreich Böhmen damals zum Heiligen Römischen Reich gehörte und außerdem unter dererrschaft einer "deutschen" Dynastie war, auch zum deutschen Sprachraum gezählt, ist die 1348 gegründete Prager Universität die älteste Universität.
    11 Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 161f.
    12 Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, ISBN 3-8000-3526-X, S. 169. Ob es sich tatsächlich um einen plötzlichen Tod handelte, iist unklar. Die Verfügung aus der "Habsburgischen Hausordnung" von 18. November 1364, dass der Zweitälteste den Ältesten im Krankheitsfall vertreten soll, könnte ein Hinweis dafür sein, dass er damals bereits gesundheitlich angeschlagen war, dazu S. 168f.
    13 Eine im Mittelalter in Europa gebräuchliche Methode der Leichenkonservierung war, aromatischen Wein in die Bauch- und Mundhöhle des Leichnams einzuführen, ihn in eine Alaun-Soda-Lösung zu legen und schließlich in ein harz- oder pechgetränkts Tuch (das sogenannte „Sparadrap“, es konnte auch ein Wachs und Terpentin getränktes Leinen sein) zu hüllen (über die Methoden des Einbalsamierens vom Altertum bis zur Neuzeit siehe Magdalena Hawlik-van de Water: Der schöne Tod. Zeremonialstrukturen des Wiener Hofes bei Tod und Begräbnis zwischen 1640 und 1740, Freiburg/Wien 1989, S. 203–211). Die immer wieder zu lesende Aussage, dass der Leichnam Rudolfs IV. angeblich in Rotwein gekocht wurde, dürfte auf eine Verwechselung des Konservierungverfahrens mittels Rotwein mit dem Verfahren des „mos teutonicus“ zurückzuführen sein, dessen Anwendung jedoch bereits 1299 durch Papst Bonifatius VIII. verboten worden war.
    14 Annemarie Fenzl: 5. Katechese 2004/05: Wege zum Gebet – Gnadenbilder und Stifter (siehe im Volltext online) schreibt hierzu: „Herzog Rudolf IV., der Stifter starb nur kurz danach, am 27. Juli 1365 in Mailand und wurde, eingehüllt in ein kostares Leichentuch und eine schwarze Kuhhaut, über die Alpen gebracht, nach Wien, in seinen Dom zu St. Stephan, wo er seine ewige Ruhestätte fand.“
    15 Markus Ritter: Kunst mit Botschaft: Der Gold-Seide-Stoff für den Ilchan Abu Sa’id von Iran (Grabgewand Rudolfs IV. in Wien) – Rekonstruktion, Typus, Repräsentationsmedium., in Beiträge zur islamischen Kunst und Archäologie, Bd. 2, Hgg. M. Riitter und L. Korn, Wiesbaden: Reichert, 2010, S. 105–135, hat herausgearbeitet, dass es sich beim kostbaren Leichentuch Herzog Rudolfs IV. um einen kostbaren Gold-Seide-Stoff mit arabischen Inschriften handelte, der ursprünglich im Iran 1319–1335 für den dort herrschenden muslimischen Ilchan-Sultan hergestellt worden war und der heute im Dom- und Diözesanmuseum (Wien) ausgestellt ist.
    16 Wilhelm Baum: Rudolf IV. der Stifter. Seine Welt und seine Zeit. Styria, Graz 1996, S. 16f., die Zitate sind auch dort angeführt.
    17 Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, ISBN 3-8000-3526-X, S. 169
    18 Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, ISBN 3-8000-3526-X, S. 170
    19 vgl. dazu Wilhelm Baum: Rudolf IV. der Stifter. Seine Welt und seine Zeit. Styria, Graz 1996, S. 338
    20 Eine Übersicht über diese in Wilhelm Baum: Rudolf IV. der Stifter. Seine Welt und seine Zeit. Styria, Graz 1996, S. 317f.
    21 Dass die Rolle Karls IV. beziehungsweise sein Hof als wesentliches Vorbild für Rudolf IV. vielleicht sogar überschätzt wird, deutet Wilhelm Baum: Rudolf IV. der Stifter. Seine Welt und seine Zeit. Styria, Graz 1996, S. 336. So verweist er af neuere Forschungsarbeiten von Nikolaus Grass, nach denen französische Vorbilder auch ohne den Umweg über Prag nach Wien gelangt sein dürften und auf eine Arbeit von Gerhard Schmidt über die Wiener "Herzogswerkstätte", außerdem auch auf personelle Beziehungen der Wiener Universität zur Sorbonne.
    22 Wilhelm Baum: Rudolf IV. der Stifter. Seine Welt und seine Zeit. Styria, Graz 1996, S. 14
    23 Alois Niederstätter in „Österreichische Geschichte 1278–1411“. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Seite 146; Verlag Ueberreuter, Wien, 2001, ISBN 3-8000-3526-X
    24 Bei Peilstein, Drosendorf (richtig: Pernegg), Rehberg und Raabs handelt es sich um frühere Grafschaften, die im Herzogtum Österreich aufgegangen waren. Dass sie von Rudolf IV. noch ausdrücklich angeführt werden, ist allerdings ein Indiz dafü, dass ihre Zugehörigkeit zum Herzogtum Österreich zu seiner Zeit noch umstritten war. Eine Markgrafschaft Drosendorf hat es jedoch nie gegeben, zumindest nicht im heutigen Niederösterreich. Da das niederösterreichische Drosendorf allerdings niccht das einzige Drosendorf ist, so gibt es zum Beispiel noch Drosendorf an der Aufseß, wäre noch zu überprüfen, ob mit dieser Markgrafschaft Drosendorf tatsächlich die Stadt Drosendorf im heutigen Niederösterreich gemeint war oder vielleicht doch ein anderes Drosendorf. Auffällig ist jedenfalls, dass sich diese Markgrafschaft Drosendorf in der Signatur zwischen der Markgrafschaft Baden und der Stadt Freiburg im Üechtland findet, die beide heute zur Schweiz gehören. Das würde eine Situierung der Markgrafschaft Drosendorf dort oder vielleicht im Südwesten des heutigen Deutschlands nahelegen.
    25 Alois Niederstätter, op. cit. Seite 146
    26 vgl. Wilhelm Baum: Rudolf IV. der Stifter. Seine Welt und seine Zeit. Styria, Graz 1996, S. 319f.
    27 vgl. Wilhelm Baum: Rudolf IV. der Stifter. Seine Welt und seine Zeit. Styria, Graz 1996, S. 338f.
    28 vgl. Wilhelm Baum: Rudolf IV. der Stifter. Seine Welt und seine Zeit. Styria, Graz 1996, S. 335
    29 Wilhelm Baum: Rudolf IV. der Stifter. Seine Welt und seine Zeit. Styria, Graz 1996, S. 317f. und S. 320–337
    30 Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, ISBN 3-8000-3526-X, S. 170f.

    Rudolf heiratete Katharina von Luxemburg (von Böhmen) in Jul 1356. Katharina (Tochter von Kaiser Karl IV. von Luxemburg (von Böhmen) und Prinzessin Blanca Margarete von Valois) wurde geboren in 1342 in Prag, Tschechien ; gestorben am 26 Apr 1395 in Wien. [Familienblatt] [Familientafel]


  9. 43.  Herzog Albrecht III. von Österreich (von Habsburg), mit dem Zopf Herzog Albrecht III. von Österreich (von Habsburg), mit dem Zopf Graphische Anzeige der Nachkommen (19.Albrecht4, 7.Elisabeth3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren in zw 18 Nov 1349 und 16 Mär 1350 in Hofburg, Wien, Österreich; gestorben am 28/29 Aug 1395 in Schloss Laxenburg; wurde beigesetzt in Herzogsgruft im Wiener Stephansdom.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Habsburg als Albrecht VII., Herzog von Österreich (1365 bis 1395), Herzog von Steiermark, Kärnten und Krain, Graf von Tirol

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_III._(Österreich)

    Herzog Albrecht III. von Österreich (* zwischen dem 18. November 1349 und dem 16. März 1350 in der Wiener Hofburg[1] oder vielleicht am 9. September 1349 oder 1350; † 28. August / 29. August 1395 auf Schloss Laxenburg[2]), genannt Albrecht mit dem Zopf, war als Albrecht VII. Graf von Habsburg. Er herrschte von 1365 bis 1395 über das Herzogtum Österreich und mit Unterbrechungen auch über die Herzogtümer Steiermark, Kärnten und Krain und über die Grafschaft Tirol sowie andere Herrschafteten, die sich im Besitz seiner Dynastie befanden. Trotz der oft drückenden finanziellen Lage als Folge von Gebietserweiterungen, des Herrschaftsausbaus und von Kriegszügen und (inner-)familiären Konflikten gilt seine Regierung als eine gute Zeit, dies vor allem für das Herzogtum Österreich. In Universitätskreisen und in der Geschichtsschreibung gilt er außerdem als der eigentliche Stifter der Wiener Universität.

    Familie, Ehen und Nachkommenschaft
    Albrecht III. wurde als Sohn des Herzogs Albrechts II. von Österreich und dessen Gemahlin Johanna von Pfirt, der Erbtochter des Grafen Ulrich III. von Pfirt (1281–1324), geboren, nachdem die Ehe seiner Eltern 15 Jahre kinderlos geblieben war. Unter seinen Brüdern finden sich (Erz-)Herzog Rudolf IV. von Österreich und Herzog Leopold III. von Österreich. Seine Schwester Margarethe (1346–1366) war in erste Ehe mit Graf Meinhard III. von Tirol (1344–1363) verheiratet und nach dessen Tod mit Markgraf Johann Heinrich von Mähren (1322–1375). Eine andere Schwester Katharina (ca. 1342–1381) war Äbtissin des Klarissenkloster St. Clara in Wien[3].
    1362 hatte Herzog Rudolf IV. von Österreich mit dem ungarischen König Ludwig I. ein Bündnis geschlossen, das sich gegen seinen Schwiegervater Kaiser Karl IV. richtete, und dabei war auch eine Ehe mit einer Erbeinigung zwischen Albrecht III. und Ludwigs Nichte Elisabeth von Anjou bzw. Slawonien (ca. 1352-1380) vereinbart worden. Nach Rudolfs Tod erreichte Karl IV. die Auflösung dieses Eheprojektes und verlobte Albrecht mit Elisabeth von Luxemburg-Böhmen[4], einer seiner eigenen Töchter. Schon 1366 heiratete Albrecht III. die erst Achtjährige, gleichzeitig wurde nach dem Brünner Erbvertrag ein weiterer Erbeinigungsvertrag zwischen ihren Familien geschlossen.[5] Die Ehe blieb kinderlos, Elisabeth starb bereits 1373 im 16. Lebensjahr.
    1375 verheiratete sich Albrecht mit Beatrix von Zollern[6] (* 1362; † 10. Juni 1414), einer Tochter des Burggrafen Friedrich V. von Nürnberg. 1377 gebar ihm diese seinen einzigen Sohn, den späteren Herzog Albrecht IV. von Österreich. Beatrix überlebte ihren Mann um viele Jahre und verbrachte ihre Witwenjahre vor allem in der alten Burg in Freistadt und in Perchtoldsdorf bei Wien, wo sie auch starb.
    Gemeinsame Herrschaft mit Leopold III.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Bezüglich seiner Nachfolge hatte Albrecht II. schon 1355 eine habsburgische Hausordnung erlassen, wonach die Söhne gemeinsam und gleichberechtigt die Regierungsgeschäfte führen mussten. Als er am 20. Juli 1358 verstarb, übernahm aufgrund der Minderjährigkeit der drei jüngeren Söhne sein ältester Sohn, Herzog Rudolf IV. von Österreich, die alleinige Regierung. 1364 entschloss sich dieser, die Rudolfinische Hausordnung zu erlassen, wonach die habsburgischen Länder gemeinsamer Besitz aller Brüder seien. Ein Dokument mit den Unterschriften aller drei Brüder (der zweitälteste, Friedrich III., verstarb schon 1362), ist der berühmte Gründungsbrief der Wiener Universität 1365.
    Schon wenige Monate später starb Rudolf IV. überraschend 25-jährig[7] und die beiden Brüder Albrecht III. und Leopold III. teilten sich die Regierungsgeschäfte. Die formelle Belehnung mit den Reichslehen und Bestätigung der Privilegien durch Kaiser Karl IV. erfolgte am 9. Mai 1366[8]. Aufgrund des höheren Alters kam Albrecht III. die führende Rolle in der gemeinsamen Regierungstätigkeit zu, was bei den überlieferten Unterschieden im Naturell der beiden Brüder[9] – Albrecht wird als besonnen, Leopold hingegen als ehrgeizig und tatendurstig beschrieben – bald zu immer größeren Spannungen führte.
    Im Unterschied zur Politik des älteren Bruders akzeptierte Albrecht eine Anlehnung an Kaiser Karl IV. Mit dessen Rückendeckung und einer flexiblen und auf Ausgleich bedachten Politik gelang es ihm und seinem Bruder die Krise, die Rudolfs Tod ausgelöst hatte, in wenigen Jahren zu meistern. Nachdem es gelungen war, ihre Herrschaft zu konsolidieren, gelangen weitere Erfolge bei deren Ausbau.[10] Vor allem die ersten Jahre der gemeinsamen Regierungstätigkeit der jungen Brüder waren von einer Reihe kriegerischer Auseinandersetzungen überschattet. Die bairischen Wittelsbacher waren keineswegs bereit, ihre Ansprüche auf die Grafschaft Tirol aufzugeben. 1368 fielen sie in Tirol ein, konnten aber zurückgeschlagen werden. Erst 1369 wurde der habsburgische Besitz Tirols von ihnen gegen eine finanzielle Entschädigung im Frieden von Schärding anerkannt. (Die Gerichte Kufstein, Kitzbühel und Rattenberg, die teilweise als Pfandschaften an die Grafschaft Tirol gebunden waren, blieben weiterhin unter der Herrschaft der Wittelbacher. Sie kamen erst 1504 im Landshuter Erbfolgekrieg an die Habsburger.[11])
    1368 unterstellte sich außerdem die Stadt Freiburg den Habsburgern, die dafür einen Teil der Ausgaben für ihren Loskauf von ihrem bisherigen Herren zu übernehmen hatten.[12] Damit wurde die Herrschaft der Habsburger im Breisgau wesentlich ausgebaut.
    Ein weiteres Ziel der habsburgischen Territorialpolitik war der Zugang zur Adria. 1366 unterwarfen sich dort die Herren von Duino den Habsburgern. In der Folge gelang es mit der Hafenstadt Triest, die sich am 31. August 1369 im Krieg gegen Venededig (1369-1370) unter die Herrschaft der Habsburger stellte, dort einen weiteren wichtigen Stützpunkt zu gewinnen, wenn gleich nur vorübergehend, da der Krieg gegen Venedig verloren ging und Triest im November 1369 wieder unter die venezianische Oberheit zurückkehrte. 1470 erkaufte sich Venedig den Verzicht der Habsburger durch eine Zahlung.[13] (1382 stellte sich Triest aber freiwillig unter die Herrschaft der Habsburger. Es blieb bis 1918/19 unter dieser).
    1373-1378 fand in Oberitalien eine Auseinandersetzung statt, in die mehrere damalige Herrscherhäuser und Staaten (Habsburger, Carrara, das Ungarische Königreich und Venedig) in wechselnden Allianzen verwickelt waren. Zumindest die tatsächlichen Gebietsgewinne für die Habsburger wirken mit Blick auf den relativ hohen Einsatz recht gering. Die Herrschaft über die Städte Feltre und Belluno konnte vorläufig behauptet werden, diese fielen aber Ende der 1480er Jahre an Mailand[14].
    Erfolgreicher entwickelte sich die Situation in der Windischen Mark und in Istrien, als mit Graf Albert III. 1374 die istrische Linie der Görzer Meinhardiner ausstarb. Als Folge des Erbvertrages, den dieser 10 Jahre zuvor mit Herzog Rudolf IV. geschlossen hatte, fielen die inneristrischen Grafschaften um Mitterburg und die Görzer Herrschaften in der Windischen Mark an die Habsburger, die so am Quarano einen weiteren Zugang zur Adria gewannen.[15]
    Albrecht und Leopold schlossen 1375 einen Kaufvertrag mit Graf Rudolf von Montfort-Feldkirch, durch den nach dem Tod des Grafen 1390 die Grafschaft Montfort-Feldkirch und ein Großteil des Bregenzerwaldes unter die Herrschaft der Habsburger kam [16]. Damit setzten sie die Politik Rudolfs im späteren Vorarlberg fort.[17]

    Aufteilung der Regierungstätigkeit
    Am 25. Juli 1373 schlossen Albrecht und Leopold in Wien unter ständischer Vermittlung erstmals einen Vertrag ab, in dem die Verwaltung ihrer Herrschaften unter sich aufgeteilt wurde und der auf zwei Jahre befristet war.[18] In der Folge gab es weitere schriftliche Vereinbarungen, schließlich wurde am 25. und 26. September 1379 bei einem Treffen im Zisterzienserkloster Neuberg an der Mürz die Teilung der Regierung als auch der im Besitz der Habsburger befindlichen Länder und Herrschaften beschlossen (dies vielleicht auch, um einen offenen Kampf zu verhindern): In dem 1379 geschlossenen Neuberger Teilungsvertrag (benannt nach dem ehemaligen Kloster Neuberg im Mürztal) erhielt Albrecht für sich Österreich ob und unter der Enns ((ohne die Gegend von Wiener Neustadt) inklusive des Salzkammerguts, während Leopold die Steiermark, Kärnten, Tirol und die schwäbischen Besitzungen bekam. Als eine weitere Folge spaltete sich die Dynastie der Habsburger in eine Albertinische und eine Leopoldinische Linie auf.
    Leopold fiel im Jahre 1386 in der für die Dynastie verhängnisvollen Schlacht bei Sempach. Die Herrschaft übernahm zunächst sein ältester Sohn Wilhelm, der zwar noch sehr jung, aber bereits volljährig war. Allerdings akzeptierte er mit Zustimmung von Prälaten und Landesherren nur wenig später am 10. Oktober 1386 für sich und seine Geschwister Albrecht als Vormund, der daraufhin die in Neuberg vereinbarte Realteilung vorerst außer Kraft setzte und die alleinige Herrschaft übernahm.[19]
    Albrechts Politik nach 1373 bzw. nach 1379[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Als im Jahr 1378 das abendländische Schisma ausgebrochen war, stand Albrecht wie auch die Luxemburger und die meisten Reichsfürsten auf der Seite des römischen Papstes Urban VI.[20]
    Im Jahr 1394 verkaufte Graf Albrecht III. von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz (gest. 1420) Herzog Albrecht III. seine Grafschaft Bludenz mit dem Montafon.[21] Der Graf hatte zu diesem Zeitpunkt keine erbfähigen Nachfolger. Die vertraglichen Bestimmungen beließen ihm allerdings die Herrschaft in seiner Grafschaft auf Lebenszeit und ein Rückkaufrecht für dem Fall, dass ihm doch noch ein Sohn geboren werden sollte. (1420, nach seinem Tod, kam die Grafschaft an die Habsburger.) Im Juli desselben Jahres schloss Herzog Albrecht III. mit den Grafen Heinrich VI. und Johann Meinhard VII. von Görz einen Bündnis- und Erbvertrag, der den Habsburgern für den Fall des kinderlosen Todes eines der beiden Grafen die Nachfolge in den Grafschaften Görz und Lienz, in der Pfalzgrafschaft in Kärnten und in ihren übrigen Besitzungen zusicherte. Eine bereits bestehende Erbvereinbarung der Grafen von Görz mit den Wittelsbachern wurde durch diesen Vertrag aufgehoben.[22]
    Im Herzogtum Österreich gelang es Albrecht die Stellung der Habsburger als Landesfürsten zu stärken und Bestimmungen des Privilegium maius durchzusetzen, was z. B. Auswirkungen auf die Entstehung des späteren Bundeslandes Oberösterreich hatte. Durch den Kauf mehrerer an die Grafen von Schaunberg verpfändeten Herrschaften und die Schaunberger Fehde zwang er diese Dynastie zur Anerkennung seiner Landesherrschaft über ihr Territorium.[23] Dadurch wurde das Land ob der Enns (heutiges Oberösterreich) bis zum Hausruck ausgedehnt.
    Der Kauf weiterer Gebiete am Oberrhein und in Schwaben hatte 1379 und 1381 die Erhebung der dortigen Städte zur Folge. Erst ein Bündnis mit den Reichsstädten Luzern und Zürich (in der heutigen Schweiz) brachte hier den gewünschten Erfolg, führte aber auch 1386 zur Schlacht bei Sempach (siehe oben). Am 12. Oktober 1386 wurde ein Waffenstillstand geschlossen, dem am 14. Jänner 1387 ein Friedensschluss folgte, der auf die Dauer eines Jahres begrenzt wurde. Nach dessen Ablauf kam es im Februar 1388 zu einer Weiterführung des Krieges, die sich vor allem gegen Glarus richtete. Nach der Niederlage der habsburgischen Streitmacht gegen die von den Schwyzern und Urnern verstärkte Glarner Streitmacht am 9. April 1388 in der Schlacht bei Näfels wurde am 1. April 1389 ein auf sieben Jahre beschränkter Friedensvertrag geschlossen, in dem die eidgenössischen Eroberungen bestätigt wurden.[24] Der Waffenstillstand wurde bereits 1394 vor dem Auslaufen als Folge der Auseinandersetzungen im Deutschen Reich um die Herrschaft von König Wenzel um zwanzig Jahre verlängert[25]. 1392 übertrug Albrecht außerdem die Verwaltung der Vorderen Lande mit Herzog Leopold IV. einem seiner Neffe.[26]
    Im Zuge der Auseinandersetzungen im Deutschen Reich in den 1390er Jahren um König Wenzel werden Albrecht selbst Ambitionen auf den Königsthron nachgesagt. 1393 wurde in Znaim zwischen ihm, dem Markgrafen Jobst von Mähren, dem ungarischen König Sigismund und dem Markgrafen Wilhelm I. von Meißen ein Abkommen zum gegenseitigen Schutz geschlossen, das sich gegen König Wenzel richtete, im Frühjahr 1394 folgte ein Bündnis mit Graf Eberhard III. von Württemberg und vierzehn schwäbischen Reichchsstädten.[27] Möglicherweise war dieser Konflikt auch für den Sturz von Albrechts Hofmeister Johann I. von Liechtenstein (Hans von Liechtenstein) verantwortlich oder ein Vorwand für dessen Ausschaltung. Dieser fiel, nachdem er fast 30 Jahre die Regierungsgeschäfte für Albrecht geführt hatte, 1494 völlig unerwartet in Ungnade und war als Folge gemeinsam mit seiner Familie gezwungen, auf einen Teil seiner Besitztümer zu verzichten, vor allem auf jene südlich der Donau[28].

    Residenzen und Reisen
    Albrecht hielt sich die meiste Zeit seines Lebens in der Stadt Wien, als seine bevorzugte Residenz gilt die Hofburg, und in der Umgebung von Wien auf. Die Burg in Laxenburg bei Wien, die bereits sein Vater erworben hatte, wurde von ihm zum Jagdschloss ausgebaut und gilt als sein Lieblingsaufenthaltsort. Hier verfasste er im August 1495 sein Testament. Albrecht nahm während seiner gesamten Regierungszeit nie an einem Hoftag teil, nachgewiesen ist er jedoch zusammen mit Leopold III. im DDezember 1366 in Nürnberg, um dort Kaiser Karl IV. zu treffen. Besuche in Prag sind im Zusammenhang mit seinen erster Ehe zu sehen und endeten nach dem Tod Elisabeths im Jahr 1373. Im September 1387 reiste er anlässlich der Hochzeit seines Neffen Leopold IV. nach Burgund.[29] Ein für ihn prestigeträchtiges Unternehmen dürfte sein Kriegszug im Jahr 1377 in die Gegend des späteren Preußen gegen die heidnischen Litauer und Samogiten gewesen sein.
    Albrecht als Förderer und Mäzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Albrecht umgab sich mit einem Kreis von Wissenschaftlern und Künstlern. Aber auch er selbst gilt als Gelehrter, er soll insbesondere ein tüchtiger Mathematiker und außerdem Astrologe gewesen sein. Belegte Aktivitäten als Mäzen und Förderer lassen jedenfalls vermuten, dass Bildung dem Herzog sehr wichtig und er auch selbst sehr gebildet war. Albrecht gilt als Bücherliebhaber und Büchersammler, auf seine Initiative hin wurden mehrere lateinische Werke in die deutsche Sprache übersetzt. In der "Wiener Hofwerkstatt", die unter ihm (um 1385) ihre Tätigkeit aufnahm und zunächst aus einer Gruppe von Illuminatoren bestand, die in fürstlichem und in kirchlichem Auftrag arbeiteten, entstanden bedeutende Zeugnisse höfischer Buchmalerei[30].
    Das älteste für die Nationalbibliothek nachweisbare Buch, das 1368 geschriebene Evangeliar Evangeliar des Johann von Troppau (Wien, ÖNB Cod. 1182, mit wertvollen Buchmalereien) stammt aus seinem Besitz[31]. Auch das umfangreichste österreichische Geschichtswerk dieses Jahrhunderts: die „Österreichische Chronik von den 95 Herrschaften“[32], die Leopold von Wien zugeschrieben wird, wurde von ihm initiiert. Sie beeinflusste wesentlich das Geschichtsbild der Habsburger im 15. und 16. Jahrhundert.
    Von größter Bedeutung ist sein Engagement für die Erweiterung und Erhaltung der 1365 von Rudolf IV. gegründeten Universität, der Alma Mater Rudolphina. Am 21. Februar 1384 erreichte Albrecht von Papst Urban VI. die Bewilligung zur Gründung der ttheologischen Fakultät[33], ohne die Universitäten damals nicht als vollwertig betrachtet wurden. Der von ihm veranlasste Stiftbrief, den er vermutlich im Herbst desselben Jahres ausstellen ließ, wird von manchen Wissenschaftlern als Neugründung ausgelegt.[34] Im selben Jahr stiftete Albrecht mit dem Herzogskolleg, dem Collegium ducale, das erste eigentliche Universitätsgebäude. Die Universität Wien war damals mit insgesamt mehr als 3600 Inskribierten von 1377 bis Ende des Jahrhundertts ein Zentrum der Wissenschaft mit Ausstrahlung in den gesamten osteuropäischen Raum. Albrecht nützte die wegen des großen Schismas ausgebrochenen Konflikte an der Pariser Universität, um namhafte Professoren nach Wien zu berufen, daneben wurden renommierte Kräfte auch aus Süddeutschland und Ungarn angeworben.
    Außerdem soll er den von Rudolf IV. begonnenen Ausbau des Stephansdoms fortgesetzt haben[35].

    Tod und Nachfolge
    Albrecht starb mitten in den Vorbereitungen eines gemeinsamen Kriegszuges mit Markgraf Jobst von Mähren und dem ungarischen König Sigismund gegen König Wenzel im August des Jahres 1395 in Laxenburg. Seine letzte Ruhestätte fand er in der Herzogsgruft im Wiener Stephansdom.
    Im Herzogtum Österreich trat sein Sohn Albrecht IV. seine Nachfolge an, die er sich allerdings mit seinem Cousin Wilhelm (Österreich) aus der Leopoldinischen Linie teilen musste, der als ältestes männliches Familienmitglied Albrechts Nachfolge als "Familienchef" beanspruchte. Die von Albrecht III. begründete Albertinische Linie des Hauses Habsburg erlosch bereits 1457 mit dem Tod seines Urenkels Ladislaus Postumus.

    Präsentation
    Als Sinnbild wird Albrecht ein Globus mit dem Wahlspruch Ni adspicit non adspicitur (Sieht er einen nicht an, wird man nicht erblickt) zugeschrieben.

    Beiname
    Albrecht, der seit 1368 Mitglied in der Gesellschaft der Tempelaise – St. Georg war, gründete um 1375 den Zopforden, einen weltlichen Ritterorden, mit dessen Abzeichen, einem geflochtenen Zopf, er sich einige Male abbilden ließ. Dieses Abzeichen findet sich auch in einer ihm gewidmeten Handschrift (ÖNB Cod. 2765).[36]

    Titulaturen und bildnerische Darstellungen
    Die Bezeichnung als Albrecht der Dritte war in seiner Kanzlei nicht üblich. In offiziellen Quellen der Wiener Universität (z.B. dem großen undatierten Universitätsprivileg oder den Statuten der Artistenfakultät vom 1. April 1389) wird er jedoch als Albertus tercius bezeichnet. Ebenso zählten ihn seine Zeitgenossen als den Dritten dieses Namens.[37]
    Albrechts großer Titel lautete: Albrecht von gots gnaden herczog ze Osterreich, ze Steyr, ze Kernden und ze Krain, herre auf der Windischen marich und ze Portenow, graf ze Habspurg, ze Tyrol, ze Phirt und ze Kyburg, marggraf ze Purgow und lantgraf in Elsazze. Sein kleiner Titel beschränkte sich auf die Nennung der Hauptländer: Albrecht von gots gnaden herczog ze Österreich, ze Steyr, ze Kernden und ze Krain, grave ze Tyrol etc.[38]
    Der Erzherzogstitel findet sich bei Albrecht nur im Hausvertrag vom 18. November 1364, in der Stiftungsurkunde der Wiener Universität vom 12. März 1365 sowie im ersten Stiftsbrief für das Kollegiatstift zu St. Stephan in Wien vom 16. März 13655, die noch zu Lebzeiten seines Bruders Rudolf verfasst wurden. Da Albrecht in seinen späteren Diplomen diesen Titel nicht verwendet, dürfte die Initiative dazu wohl von Rudolf ausgegangen sein. Auch zeitgenössische Bilddokumente, welche Albrecht mit Erzherzogsinsignien zeigen, sind nicht vorhanden. Dennoch gibt es Hinweise, dass der Erzherzogstitel an Albrechts Hof zumindest gebräuchlich war. So bezeichnete z. B. Heinrich von Langenstein ihn in einer um 1388 gehaltenen Predigt als christianissimus Albertus archidux.[39]
    Albrechts Bildquellen lassen erkennen, dass der Herzog fast alle zu seiner Zeit üblichen visuellen Medien im Rahmen seiner fürstlichen Repräsentation einsetzte. Ein Porträt Albrechts ist in Form einer Kopie aus dem 16. Jahrhundert, die als origiginalgetreue Abbildung gilt, erhalten. Nach dieser dürfte er nach seinem Bruder Rudolf einer der ersten Fürsten im spätmittelalterlichen Europa gewesen sein, der Bildgattung als Instrument seiner Repräsentation einsetzte. Ein weiteres Bildnis ist auf der Stifterscheibe von St. Erhard in der Breitenau nachgewiesen, wo er mit seinen beiden Ehefrauen abgebildet ist. Es wird außerdem vermutet, dass sich ein Glasbild von ihm, das nicht erhalten ist, in der Bartholomäuskapelle (Königskapelle) im Stephansdom befunden hat. Als Besonderheit scheint bei ihm erstmals auf einem Wappensiegel eines Habsburgers die Initiale des Siegelführers auf.[40]

    Albrecht III. in Sagen bzw. Legenden
    • Eine (humorvolle) Sage um die berüchtigte Teufelsmühle am Wienerberg ist in seiner Regierungszeit angesiedelt. Hier beauftragt Herzog Albrecht mit dem Zopfe den Protagonisten mit der Aufklärung von Spukerscheinungen.[41]
    • Eine weitere Legende hat sich um die Entstehung des Zopfordens gebildet. Sie wird erstmals von Georg von Ehingen überliefert. Vorbild für diese Legende dürften Gründungslegenden um den vom englischen König Eduard III. 1348 gestifteten Orden zm Hosenband sein. In einigen späteren Versionen ist die Dame, deren Zopf Albrecht zu seiner Ordensgründung inspiriert hat, seine zweite Ehefrau Beatrix.[42]
    • Er gehört auch zu jenen Fürsten und Fürstinnen, über deren Tod eine Legende (Typus "Wanderlegende") über das Fastenbrechen erzählt wird. Diese Legende findet sich mehrmals bei spätmittelalterlichen Chronisten im Zusammenhang mit Todesbeschreiungen und dürfte damals eine beliebte Stereotype für Chronik-Gestaltung gewesen sein. Ein Christ begeht die Sünde des Fastenbrechens und wird zur Strafe dafür noch am selben Tag vom Teufel geholt, wobei diese Legende meistens bei Personen aus der Oberschicht dadurch abgemildert wird, dass der Teufel nicht explizit Erwähnung findet und der Tod nach Empfang der Sterbesakramente erfolgt. Bei Albrecht ist es, wie später auch bei seinem bekannten Großneffen, Kaiser Friedrich III., der Genuss von Melonen, der ihm das Leben kosten. (Seriöse Belege dafür, dass die Legende zumindest einen wahren Kern hat, fehlen jedoch.)

    Beurteilung
    In den hofnahen zeitgenössischen Quellen wurde Albrecht nach seinem Tod sehr positiv beurteilt. So widmet die „Österreichische Chronik von den 95 Herrschaften“ dem Ableben des Herzogs ein eigenes Kapitel, in dem als besondere Leistung Albrechts die Stiftung der Hochschule hervorgehoben wird[43]. Seine belegten Aktivitäten als Mäzen und Förderer lassen vermuten, dass er sehr gebildet war. Als Habsburger, der allerdings weder König noch Kaiser war, gehört Albrecht III. trotz seiner Bedeutung als Politiker, Familienoberhaupt und Landesfürst zu den eher unbekannten Mitgliedern dieser Familie. Zudem steht er im Schatten seines älteren Bruders, dessen begonnene Aktivitäten er zum Teil weitergeführt oder erst verwirklicht hat. Seine anfängliche Anlehnung an Karl IV., der Teilungsvertrag von Neuberg an der Mürz, die Niederlage in der Schlacht von Näfels und seine Politik im Zusammenhang mit der beginnenden Entmachtung von König Wenzel werden in der Forschung meistens negativ bewertet, wobei diese negativen Wertung allerdings nicht frei von "zeitbedingten Mode-Erscheinungen" und parteiischen bzw. perspektivisch-beschränkten Wertungen sind und auch die tatsächlichen politischen Rahmenbedingungen gewöhnlich außer achtlassen. Eine aktuelle, quellen- und kontextbezogene Biographie, die wissenschaftlichen Ansprüchen genügt, gibt es bisher noch nicht.



    Literatur
    • Alfons Huber: Albrecht III., Herzog von Oesterreich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 281–283.
    • Constantin von Wurzbach: Albrecht III. von Oesterreich, mit dem Zopfe. Nr. 9. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 6. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1860, S. 149 (Digitalisat).
    • Albrecht III. mit dem Zopf. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 1, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 298.
    • Franz Kurz: Österreich unter Herzog Albrecht III. Haslinger, Linz 1827 (2 Bde.)
    • Otto Brunner: Albrecht III.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 169 (Digitalisat).
    • Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 14–49.
    • Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 172–193
    • Richard Reifenscheid: Die Habsburger in Lebensbildern. Von Rudolf I. bis Karl I. Verlag Styria 1982, ISBN 3-222-11431-5
    • Franz Theuer: Der Raub der Stephanskrone, Edition Roetzer, Eisenstadt 1994, ISBN 3-85374-242-4 (mit einer Kurzbiographie, S. 532)
    Weblinks
     Commons: Albrecht III. (Österreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Albrecht III. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Eintrag zu Albrecht III. (Österreich) in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
    Einzelnachweise
    1 Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 45
    2 Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 14
    3 https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Clarakloster
    4 Wurzbach: Elisabeth von Böhmen. Nr. 61. In: Biographisches Lexikon. 6. Theil. Wien 1860, S. 165 (Digitalisat).
    5 Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 172f.
    6 Wurzbach: Beatrix von Nürnberg. Nr. 38. In: Biographisches Lexikon. 6. Theil. Wien 1860, S. 156 (Digitalisat).
    7 Die Verfügung im Vertrag von Wien (geschlossen am 18. November 1364), dass der Zweitälteste den Ältesten im Krankheitsfall vertreten soll, könnte allerdings ein Hinweis dafür sein, dass Rudolfs Gesundheitszustand schon damals bedenklich und sin Tod somit keineswegs überraschend war, dazu Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 168f.
    8 Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 173
    9 Konstantin Moritz A. Langmaier: Erzherzog Albrecht VI. von Österreich (1418–1463). Ein Fürst im Spannungsfeld von Dynastie, Regionen und Reich. Köln u.a. 2015, S. 17f. und S. 28, hat sehr überzeugend nachgewiesen, dass es sich bei dieser fürrüderpaare im Mittelalter häufig überlieferten Charakteristik um ein Klischee handelt, das nichts über die tatsächliche Charaktere aussagt, sondern von der Stellung im Familienverband abhängt.
    10 Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 175
    11 Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 175
    12 Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 175
    13 Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 176f.
    14 Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 177
    15 Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 177
    16 Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 189
    17 Bereits 1363 hatte Rudolf dort die Herrschaft mit der Burg Neuburg am Rhein (Urkunde vom 8. April 1363) gekauft und mit diesem Erwerb erstmals Fuß auf dem Areal des späteren Vorarlberg gefasst, dazu Alois Niederstätter: Österreichische Geschchte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 158
    18 Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 178f.
    19 Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 188. Dass Wilhelms jüngerer Bruder Leopold IV. erst im November 1386 dieser Regelung zstimmte, könnte ein Hinweis sein, dass er zu dieser Zeit ebenfalls bereits volljährig war.
    20 Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 181
    21 Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 189
    22 Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 190
    23 Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 181f.
    24 Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 188f.
    25 Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 192
    26 Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 188f.
    27 Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 190 und 192
    28 Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 192f. und vor allem Christian Lackner: Aufstieg und Fall des Hans von Liechtensteinu Nikolsburg im 14. Jahrhundert, in: Jan Hirschbiegel (Hrsg.): Der Fall des Günstlings. Hofparteien in Europa vom 13. bis zum 17. Jahrhundert. 8. Symposium der Residenzen-Kommission der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Stadt Neuburg an der Donau, der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und dem Deutschen Historischen Institut Paris in Neuburg an der Donau, 21.–24. September 2002. Ostfildern, 2004, S. 251–262
    29 Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 14f.
    30 Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 38
    31 Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 37f.
    32 Peter Urbanitsch, in: Ostarrîchi - Österreich 996-1996. Menschen, Mythen, Meilensteine. Katalog der Österreichischen Länderausstellung in Neuhofen an der Ybbs und St. Pölten. Herausgegeben von Ernst Bruckmüller und Peter Urbanitsch. Kataloges Niederösterreichischen Landesmuseums. N.F. 388, 1996, S. 86, unter https://wwwg.uni-klu.ac.at/kultdoku/kataloge/20/html/1678.htm, eingesehen am 15. Jänner 2017
    33 Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 22
    34 dazu Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 22f.
    35 dazu Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 18–20
    36 Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 48, zum Orden siehe S. 33f. Brucker schließt nicht aus, dass die Darstellung mit dem Zopfm den Hals Teil einer Selbstdarstellung ist. Die Behauptung, dass Albrecht seine enge Beziehung zu Ungarn dadurch ausdrückt haben soll, dass er sein Haar nach der speziellen Art des ungarischen Zopfordens trug, steht im Widerspruch dazu. Für diese Theorie, die sich in einigen populärwissenschaftlichen Büchern findet, fehlen wissenschaftlich fundierte Belege.
    37 Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 48, zum Orden siehe S. 27
    38 Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 48, zum Orden siehe S. 27
    39 Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 27f. und S. 48, die allerdings nicht ausschließt, dass der Erzherzogtitel bereits an seinm Hof in Gebrauch gewesen sein könnte.
    40 Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 47 und S. 48f.
    41 Gustav Gugitz (Heimatforscher) (Hrsg.): Die Sagen und Legenden der Stadt Wien, Wien 1952, Nr. 33, S. 53ff., digitale Version unter http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/wien/sagen_legenden_gugitz/teufelsmuehle_2.html
    42 Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 48, zum Orden siehe S. 33f.
    43 Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 46

    Albrecht heiratete Elisabeth von Luxemburg (von Böhmen) in 1366. Elisabeth (Tochter von Kaiser Karl IV. von Luxemburg (von Böhmen) und Prinzessin Anna von Schweidnitz) wurde geboren am 19 Mrz 1358 in Prag, Tschechien ; gestorben in 04 od 19 Sept 1373 in Wien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Albrecht heiratete Beatrix von Nürnberg (Hohenzollern) in 1375. Beatrix (Tochter von Burggraf Friedrich V. von Nürnberg (Hohenzollern) und Prinzessin Elisabeth von Meissen (Wettiner)) wurde geboren in 1355; gestorben in 1414. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 72. Reichsfürst Albrecht IV. von Österreich (Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 19/20 Sep 1377 in Wien; gestorben in 25 Aug oder 14 Sep 1404 in bei Znaim oder auf dem Weg nach Wien; wurde beigesetzt in Fürstengruft des Stephansdoms in Wien.

  10. 44.  Herzog Leopold III. von Österreich (Habsburg)Herzog Leopold III. von Österreich (Habsburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (19.Albrecht4, 7.Elisabeth3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren am 1 Nov 1351 in Wien; gestorben am 9 Jul 1386 in Sempach; wurde beigesetzt in Kirche des Klosters von Königsfelden bei Brugg, dann Dom St. Blasien, dann Stiftskirchengruft des Klosters Sankt Paul im Lavanttal in Kärnten.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Herzog von Österreich - Herzog von Steiermark - Herzog von Kärnten - Herzog von Krain

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_III._von_Habsburg (Mai 2018)

    Bezüglich seiner Nachfolge hatte Albrecht II. schon 1355 eine habsburgische Hausordnung erlassen, wonach die Söhne gemeinsam und gleichberechtigt die Regierungsgeschäfte hätten führen müssen. Als er am 20. Juli 1358 starb, übernahm aufgrund deer Minderjährigkeit der drei jüngeren Söhne der älteste, Rudolf IV. der Stifter, allein die Regierung. 1364 entschloss sich dieser, die Rudolfinische Hausordnung zu erlassen, wonach die habsburgischen Länder gemeinsamer Besitz aller Brüder seien. Ein Dokument, das die Unterschriften aller drei Brüder zeigt (der zweitälteste, Friedrich III., verstarb schon 1362), ist der berühmte Gründungsbrief der Wiener Universität 1365.
    Schon wenige Monate später aber verstarb Rudolf IV. überraschend 26-jährig, und die zwei Brüder Albrecht III. mit dem Zopf (15 oder 16 Jahre alt) und Leopold (14 Jahre alt) teilten sich die Regierungsgeschäfte. Die formelle Belehnung erfolgte durch Kaiser Karl IV. Aufgrund des höheren Alters kam Albrecht die führende Rolle in der gemeinsamen Regierungstätigkeit zu, was bei den überlieferten Unterschieden im Naturell der beiden Brüder, Leopold wird als ehrgeizig und tatendurstig beschrieben, Albrecht hingegen als besonnen, bald zu immer größeren Spannungen führte.
    Durch den Frieden von Schärding 1369 war der habsburgische Besitz Tirols durch die Wittelsbacher anerkannt worden. 1373 teilten die Brüder die Verwaltung der Besitztümer fix unter sich auf: Leopold wurde Regent von Tirol und den Vorlanden. Schließlich wurde, wohl auch um einen offenen Kampf zu verhindern, sowohl die Regierung als auch der Besitz der habsburgischen Ländereien geteilt:
    Durch den Neuberger Teilungsvertrag vom 25. September 1379 erhielt Leopold die Herzogtümer Steiermark (mit Wiener Neustadt), Kärnten, Krain, die Windische Mark, Görz und Güter in Friaul sowie die Grafschaft Tirol und Vorderösterreich westlich des Arlbergs zugesprochen.
    Damit kam es auch zur folgenschweren Teilung des Hauses Habsburg in die Leopoldinische und Albertinische Linie.
    1368 unterstellte sich Freiburg im Breisgau freiwillig Leopold, nachdem sich die Stadt von Egino III. freigekauft hatte; 1374 erbte Leopold den Görzer Besitz in Istrien und der Windischen Mark mit Möttling, 1375 kam Feldkirch, 1382 auch Triest hinzu. In den 1380er Jahren versuchte Leopold in Tirol den Handel durch gezielte Privilegien der Städte (z. B. Meran und 1381 Ratsprivileg und Siegelverleihung für Bozen[1]) zu fördern. Dies trug zum Aufstieg des Bürgertums in den Städten bei. Als Vetter des Johann IV. (Habsburg-Laufenburg) kaufte er am 27. April 1386 von diesem Stadt und Herrschaft Laufenburg um 12.000 Gulden.[2]

    Leopold versuchte seine Position im Westen auszubauen. So erhielt er die Reichsvogtei über Basel und konnte die Stadt nach der Bösen Fasnacht von 1376 für eine Dekade unter habsburgische Dominanz bringen. Jedoch erlitt er 1386 gegen die Eidgenossen in der Schlacht bei Sempach eine aufsehenerregende Niederlage und fiel selbst in der Schlacht. Er hatte bereits für sich eine Gruftkapelle in der Burg in Wiener Neustadt errichten lassen, wurde aber in der Kirche des Klosters von Königsfelden bei Brugg begraben. Durch die Feierliche Übersetzung der kaiserlich-königlichen-auch-herzoglich-österreichischen höchsten Leichen kam er mit den anderen zunächst in den Dom St. Blasien und nach der Aufhebung des Klosters St. Blasien in die Stiftskirchengruft des Klosters Sankt Paul im Lavanttal in Kärnten.

    Nachkommen
    Vormund für die beim Tode Leopolds III. noch minderjährigen Söhne und damit Alleinregent aller habsburgischen Gebiete ist aber Bruder Albrecht, der somit der eigentliche „Nachfolger“ Leopolds ist. Nach dem Tode Albrechts (1395) übernimmt dessen Sohn Albrecht IV. die Regentschaft, aber schon bald gelingt es den Söhnen Leopolds, wieder an der Regierung teilzuhaben.
    Diese Nachkommen Leopolds und deren Nachkommen bilden die Leopoldinische Linie der Habsburger, die, nach dem Verlöschen der Primogenitur der Albertiner nach seinem Bruder mit Ladislaus Postumus 1457, spätestens ab Kaiser Maximilian I. (1459–1519) das Haus Österreich hervorbringt. Nach dem Tod Kaiser Karls VI. waren die männlichen Habsburger 1740 ausgestorben. Das Adelshaus Habsburg-Lothringen entstand 1736 mit der Hochzeit des Herzogs von Lothringen, Franz I. Stephan mit Maria Theresia, der Erbin des Hauses Habsburg, das bis heute als Habsburg-Lothringen andauert.

    Wahlspruch
    Virtuti nil invium ‚Der Tugend Bahn‘ (wörtlich: ‚der Tugend nichts Unwegsames‘)

    Geburt:
    Leopold wurde als Sohn von Herzog Albrecht II. dem Weisen (Lahmen) und Johanna, Tochter von Ulrich II. (Graf von Pfirt) geboren.

    Gestorben:
    Gefallen in der Schlacht bei Sempach

    Leopold heiratete Herzogin Viridis Visconti in 1365 in Wien. Viridis (Tochter von Bernabò Visconti und Beatrice Regina della Scala (Scaliger)) wurde geboren in cir 1350; gestorben am 1 Mrz 1414; wurde beigesetzt in Kloster Sittich oder in der Familiengruft zu Mailand. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 73. Herzog Wilhelm von Österreich (Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1370 in Wien; gestorben am 15 Jul 1406 in Wien.
    2. 74. Erzherzog Ernst I. von Österreich (von Habsburg), der Eiserne  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1377 in Bruck an der Mur; gestorben am 10 Jun 1424 in Bruck an der Mur.
    3. 75. Titularherzog Friedrich IV. von Österreich (von Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1382; gestorben am 24 Jun 1439 in Innsbruck, Österreich.

  11. 45.  Katharina von ÖsterreichKatharina von Österreich Graphische Anzeige der Nachkommen (20.Leopold4, 7.Elisabeth3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren am 9 Feb 1320; gestorben am 28 Sep 1349.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Katharina_von_Habsburg_(1320–1349)

    Katharina von Habsburg (* 9. Februar 1320[1]; † 28. September 1349[2]) entstammte dem Haus der Habsburger und war die Gattin von Enguerrand VI. de Coucy.

    Leben
    Katharina von Habsburg war eine Tochter des Herzogs Leopold I. von Österreich und seiner Gattin Katharina von Savoyen. Sie hatte eine Schwester namens Agnes. Als ihr Vater bereits im Februar 1326 verstarb, wurde sie unter die Vormundschaft ihrer beiden Onkeln väterlicherseits, Friedrichs des Schönen und Albrechts II., gestellt.

    Herzog Albrecht II. sorgte auch für Katharinas standesgemäße Verheiratung. In Anwesenheit des Papstes Benedikt XII. vermählte sie sich um 1338 in Paris mit dem französischen Adligen Enguerrand VI. de Coucy, dessen enorme Körperkraft in alten Chroniken geschildert wird. Der Ehevertrag wurde am 25. November 1338 im Schloss Vincennes unterzeichnet. Das Paar hatte einen Sohn, der wie sein Vater Enguerrand benannt wurde. Während der kriegerischen Auseinandersetzungen in der Anfangsphase des Hundertjährigen Kriegs fiel Katharinas Gatte 1346 in den Scharmützeln vor oder in der Schlacht von Crécy selbst.

    Ein Jahr danach machte Katharina die Bekanntschaft des Grafen Konrad II. von Hardegg, Burggraf von Magdeburg, mit dem sie sich 1348 in zweiter Ehe vermählte. Somit ging sie die erste bekannte morganatische Liebesehe im habsburgischen Geschlecht ein. Allerdings hatte Albrecht II. keinen Bescheid davon erhalten und verwies in seinem Ärger die vier Brüder Hardegg des Landes, die aber den Schutz des römisch-deutschen Königs Karl IV. in Anspruch nahmen.

    1349, nur drei Tage nach dem Tod ihres zweiten Gatten Konrad, fiel Katharina der Pest zum Opfer und wurde in der Kirche des Klosters Königsfelden bestattet. 1770 kam sie durch die Feierliche Übersetzung der kaiserlich-königlichen-auch-herzoglich-österreichischen höchsten Leichen zunächst in den Dom St. Blasien und nach der Aufhebung des Klosters St. Blasien 1806 in das Stift Spital am Pyhrn, dann 1809 in die Stiftskirchengruft des Klosters Sankt Paul im Lavanttal in Kärnten.

    Gestorben:
    an der Pest

    Katharina heiratete Herr Enguerrand VI. von Coucy in Nov 1338. Enguerrand (Sohn von Herr Guillaume I. von Coucy) wurde geboren in 1313; gestorben am 26 Aug 1346 in Schlachtfeld bei Crécy-en-Ponthieu. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 76. Herr Enguerrand VII. von Coucy  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1339; gestorben am 18 Feb 1397 in Bursa, Türkei.

  12. 46.  Eleonore von Aragón (von Sizilien)Eleonore von Aragón (von Sizilien) Graphische Anzeige der Nachkommen (21.Elisabeth4, 8.Otto3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren in 1325; gestorben in 1375.

    Eleonore heiratete König Peter IV. von Aragón in 1349. Peter (Sohn von König Alfons IV. von Aragón und Gräfin Teresa d’Entença (von Urgell)) wurde geboren am 5 Sep 1319 in Balaguer; gestorben am 6 Jan 1387 in Barcelona. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 77. König Johann I. von Aragón  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 27 Dez 1350 in Perpignan; gestorben am 19 Mai 1396 in im Wald bei Foixà, Girona.
    2. 78. Eleonore von Aragón  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1358; gestorben in 1382.
    3. 79. König Martin I. von Aragón  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 29 Jul 1356 in Perpignan oder Girona; gestorben am 31 Mai 1410 in Barcelona.

  13. 47.  Beatrix von SizilienBeatrix von Sizilien Graphische Anzeige der Nachkommen (21.Elisabeth4, 8.Otto3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren in 1326; gestorben in 1364.

    Beatrix heiratete Pfalzgraf Ruprecht II. von der Pfalz (Wittelsbacher) in 1345. Ruprecht (Sohn von Pfalzgraf Adolf von der Pfalz (Wittelsbacher), der Redliche und Prinzessin Irmengard von Oettingen) wurde geboren am 12 Mai 1325 in Amberg, Bayern, DE; gestorben am 6 Jan 1398 in Amberg, Bayern, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 80. Prinzessin Anna von der Pfalz  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1346; gestorben am 30 Nov 1415 in Düsseldorf, DE; wurde beigesetzt in Stiftskirche St. Lambertus, Düsseldorf.
    2. 81. König Ruprecht III. von der Pfalz (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 5 Mai 1352 in Amberg, Bayern, DE; gestorben am 18 Mai 1410 in Burg Landskron bei Oppenheim; wurde beigesetzt in Heilig Geist Kirche, Heidelberg, Baden-Württemberg, DE.

  14. 48.  Graf Meinhard III. von TirolGraf Meinhard III. von Tirol Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Margarete4, 9.Heinrich3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren in 1344 in Landshut, Bayern, DE; gestorben am 13 Jan 1363 in Schloss Tirol oder in Meran.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Tirol, Herzog von Oberbayern

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Meinhard_III. (Sep 2023)

    Seine Kindheit verbrachte er meist in Tirol, es sind aber auch Besuche in Oberbayern nachweisbar. Ab 1354 bis 1357 wurde er in Wien bei seinen Habsburger Verwandten erzogen. Es war damals üblich, dass Angehörige des Hochadels auch an befreundeten Höfen aufwuchsen. Da dieser Ortswechsel häufig mit Beginn der „pueritia“, dem Ende der damaligen Kindheit mit 6 bis 7 Jahren, erfolgte, ist 1348 als Meinhards Geburtsjahr denkbar, wofür auch andere Hinweise sprechen.[1] 1356 bzw. 1357 besuchten Ludwig und Margarete ihren Sohn und ihre zukünftige Schwiegertochter in Wien.

    Nach dem Tode seines Vaters Ludwig V. im September 1361 folgte Meinhard ihm in der Regierung in Oberbayern und Tirol, die sogleich stark von seinen wittelsbachischen Verwandten beeinflusst wurde, insbesondere einer Adelspartei um seinen Vetter Friedrich. Da sich Teile des bayerischen Adels mit deren Machtausbreitung nicht abfanden, wandten sie sich an Friedrichs Vater, der am 5. Mai 1362 eingriff. Um sich dem Einfluss seines Onkels Stephan II. zu entziehen, floh Meinhard vorübergehend Richtung Tirol, auf dem Weg gewährte ihm der Eichstätter Fürstbischof Berthold von Zollern Unterschlupf.[2] Bereits Anfang des Jahres hatte sich auch Meinhards Verhältnis zu seiner Mutter verschlechtert, die damals auch ihren langjährigen Gegner Kaiser Karl IV. in Nürnberg besuchte und in Regensburg mit den Wittelsbacher Herzögen Stephan und Ruprecht zusammengetroffen war. Auch der Kaiser hatte versucht, Einfluss auf den jungen Herzog zu nehmen und den Adelsbund Friedrichs und Meinhards unterstützt sowie beiden Privilegien erteilt.

    Von Vohburg, wo man ihn festgesetzt hatte, kehrte Meinhard im Juni 1362 auf Verlangen Herzog Stephans nach München zurück. Dort traf er im August mit seiner Mutter und seinem Schwager Rudolf IV. von Österreich zusammen. Meinhard reiste dann im Oktober auf Wunsch des Tiroler Adels im Einvernehmen mit den Habsburgern, und ohne Wissen seines Onkels, wieder in die Heimat seiner Mutter. Bereits im Juni hatte er Ulrich IV. Vogt von Matsch zum Landeshauptmann von Tirol ernannt, die Verwaltung oblag dem Brixener Dompropst Johann von Liechtenwerth, der nun auch Meinhards Siegel verwahrte und Anhänger der Habsburger war. Ungesichert ist, ob Meinhard damals Tiroler Burgen hat belagern und zerstören lassen, als er eine Adelsrevolte niederschlug. Jedenfalls verloren einige Adelige ihre hohe Stellung und ihre Güter. Der Landeshauptmann Ulrich von Matsch, der Hofmeister Heinrich von Rottenburg, der Tiroler Burggraf Petermann von Schenna und Friedrich von Greifenstein gehörten nun zu seinen engsten Beratern, während die Räte Konrad Frauenberger und Konrad Kummersbrucker im Namen Meinhards verhaftet und an Herzog Rudolf IV. ausgeliefert wurden, möglicherweise weil sie Herzog Stephan nahestanden. Im November traf Meinhard dann mit seiner Mutter in Hall in Tirol zusammen und reiste dann mit ihr nach Schloss Tirol.[3] 1362 gewannen auch Märkte und Städte in Tirol an Bedeutung und wurden in die Landstände aufgenommen. In Oberbayern wurde die Stadterweiterung von Ingolstadt mit dem Bau einer gemauerten Stadtbefestigung 1362 unter Meinhard urkundlich gestattet.

    Tod und Nachfolge
    Im Dezember 1362 verschlechterte sich dann wohl Meinhards Gesundheitszustand, seine Urkunden wurden nun vermehrt von Stellvertretern ausgestellt. Meinhard zog am 7. Januar ins mildere Meran, während sich sein Schwager Rudolf IV. von Österreich bereits auf den Weg nach Tirol machte. Am 11. Januar bestätigte Meinhard noch Friedrich von Greifenstein alle Privilegien und Verschreibungen seines Vaters, und er urkundete noch bis zum folgenden Tag.[3] Am 13. Januar starb Meinhard in Meran oder auf Schloss Tirol bei Meran. Der überraschende Tod wurde von den Zeitgenossen auf eine Vergiftung zurückgeführt und in der Folge bisweilen noch weiter ausgeschmückt.

    Nach seinem frühen Tode vererbte seine Mutter, die wenige Tage nach dem Tode ihres Sohnes von einem Adelsrat entmachtet worden war, noch im Januar 1363 in Bozen gegen die Ansprüche von Meinhard VI. von Görz und der Wittelsbacher Tirol an Rudolf IV., den Bruder ihrer Schwiegertochter. Oberbayern fiel entgegen der Vereinbarung im Landsberger Vertrag an Meinhards Onkel Stephan II. von Bayern-Landshut, was einen langjährigen Konflikt mit den Brandenburger Wittelsbachern hervorrief. Stephan ließ noch 1363 auch Tirol besetzen, gab es aber schließlich 1369 nach langem Krieg, dessen Ende Rudolf IV. nicht mehr erleben sollte, im Frieden von Schärding den Habsburgern bis auf das Unterinntal preis.

    Geburt:
    Meinhard war der Sohn Margaretes von Tirol mit dem Wittelsbacher Ludwig V. von Bayern (in zweiter Ehe) und somit mütterlicherseits der letzte Tiroler Meinhardiner. Sein Geburtstag und sein Geburtsjahr stehen nicht zweifelsfrei fest.

    Begraben:
    Wo Meinhard begraben wurde, ist nicht mit Sicherheit erwiesen; es wird jedoch von einer Beisetzung in der Grablege der Landesfürsten von Tirol zu Stams ausgegangen.

    Meinhard heiratete Margarete von Österreich in Jun 1359 in Passau. Margarete (Tochter von Herzog Albrecht II. (VI.) von Österreich (Habsburg) und Herzogin Johanna von Pfirt) wurde geboren in 1346; gestorben in 1366. [Familienblatt] [Familientafel]


  15. 49.  Pfalzgraf Ruprecht II. von der Pfalz (Wittelsbacher)Pfalzgraf Ruprecht II. von der Pfalz (Wittelsbacher) Graphische Anzeige der Nachkommen (23.Adolf4, 10.Rudolf3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren am 12 Mai 1325 in Amberg, Bayern, DE; gestorben am 6 Jan 1398 in Amberg, Bayern, DE.

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Rupert_II,_Elector_Palatine

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Robert_II_du_Palatinat



    Ruprecht II., der Harte oder der Ernste (* 12. Mai 1325 in Amberg; † 6. Januar 1398 ebenda) war Pfalzgraf und Kurfürst von der Pfalz (1390–1398).

    Leben
    Seine Eltern waren Pfalzgraf Adolf der Redliche und Prinzessin Irmengard von Oettingen. Ruprechts Vater Adolf war 1327 im vergeblichen Kampf um sein Erbteil gestorben. Dessen Onkel Ludwig der Bayer hielt damals die Rheinpfalz besetzt. Der junge Prinz wuchs unter der Vormundschaft seines österreichisch gesinnten Onkels, des Grafen Johann I. von Nassau-Weilburg heran. 1329 kam es im Hausvertrag von Pavia zum Ausgleich zwischen Ludwig dem Bayern und Adolfs Brüdern Rudolf II. und Ruprecht I. An Stelle seines verstorbenen Vaters Pfalzgraf Adolf trat der vierjährige Ruprecht II. mit in die Erbschaft ein.

    1334 einigte sich Ruprecht I. mit seinem unmündigen Neffen Ruprecht II. dahingehend, dass sie im Falle einer Teilung mit Rudolf II. die ihnen zufallenden Stücke gemeinsam besitzen und verwalten wollten. Dazu kam es im Februar 1338, als ihnen in der ersten Pfälzischen Landesteilung gemeinsam der größte Teil der Rheinpfalz mit Heidelberg und ein Stück der Oberpfalz zugewiesen wurde. Sie regierten diese Gebiete bis Ende des Jahres 1353 zusammen, als nach dem Tod Rudolfs II. eine neuerliche Landesteilung erfolgte. Hier erhielt Ruprecht I. das Hauptstück des Gesamtterritoriums, einschließlich Rudolfs ehemaligem Gebiet, Ruprecht II. nur einen kleineren Teil, darunter die bedeutenderen Orte Lindenfels, Alzey, Stromberg (Hunsrück) und Burg Stahleck. 1355 avancierte Ruprecht II. zum Nachfolger seines Onkels Ruprecht I., falls dieser ohne männliche Erben bleiben sollte. Dieses Abkommen erfuhr 1357 eine nochmalige Bestätigung; 1368 einigten sich beide über die zukünftige Unteilbarkeit der meisten Gebiete und der Neffe stieg zum Mitregenten auf. In dieser Eigenschaft beteiligte er sich an der Gründung der Universität Heidelberg durch seinen Onkel Ruprecht I. und ist mit diesem auch auf dem historischen Universitätssiegel von 1386 abgebildet.

    1390, nach dem Tod des Onkels, trat Ruprecht II. die Nachfolge als Pfalzgraf des Gesamtstaates an und erklärte sich 1394, mit Einverständnis König Wenzels, auch zum Kurfürsten. Es verblieben ihm nur knapp 7 Lebensjahre zur Alleinregierung.

    1391 vertrieb Ruprecht Juden und Häretiker aus der Pfalz, beschlagnahmte den gesamten Besitz und vermachte ihn der Universität Heidelberg. 1395 erließ er die so genannte Rupertinische Konstitution, welche den Zusammenhalt der Teile der Pfalz sichern sollte. Dadurch wurde unter anderen die ehemalige freie Reichsstadt Neckargemünd in die Kurpfalz eingegliedert.

    Ruprecht II. liegt im Zisterzienserkloster Schönau bei Heidelberg begraben. Sein Testament offenbart eine Haltung der Demut, wie Werner Rösener in seinem Buch „Tradition und Erinnerung in Adelsherrschaft und bäuerlicher Gesellschaft“ (2003) festhält. Der Wittelsbacher wollte zum Zeichen der Buße in einem einfachen Leinengewand mit einem Stein oder Erdklumpen unter seinem Kopf begraben werden, in einem Grab, das nicht über den Boden erhaben sowie durch eine einfache Platte mit dem Kreuzzeichen bedeckt sein und sich zu Füßen des Grabes seines Vaters Adolf befinden sollte.[1]

    In der als Memoria des Hauses Wittelsbach gegründeten Stiftskirche (Neustadt an der Weinstraße) besteht für Kurfürst Ruprecht II. und seine Gemahlin Beatrix von Sizilien-Aragon ein ewiges Messgedächtnis.

    Der Historiker Jakob Wille beurteilt den Fürsten folgendermaßen

    „Ohne Zweifel war Ruprecht II. gleich seinem Oheim ein Mann von großer Tatkraft, zielbewußtem Streben und klugem berechnendem Sinn; in langer gemeinsamer Regierung mit dem erfahrenen alten Ruprecht in politischen Dingen gut geschult, im Reiche ebenso tätig wie in der Verwaltung seines eigenen Staates, dem er das Erworbene zu erhalten und auch neues Besitzthum zu erwerben verstand. Milde und Versöhnlichkeit, die seinem Oheim eigen waren, fehlten ihm. Er macht den Eindruck einer kalten herrischen Natur und der Beiname „des Harten“, den ihm die Geschichte gesichert hat, kennzeichnet am besten sein Wesen.“

    – Jakob Wille, Allgemeine Deutsche Biographie, Band 29

    Heirat
    Kurfürst Ruprecht II. von der Pfalz heiratete 1345 Beatrix von Sizilien-Aragon (1326–1365), die Tochter des Königs Peter II. von Sizilien aus dem Hause Aragon und dessen Gattin Elisabeth von Kärnten.

    Ruprecht II. war über 30 Jahre lang verwitwet und heiratete nicht mehr. Aus dieser Zeit hatte er eine illegitime Tochter namens Else von Stromberg, die seit 1392 als Dominikanerin im Kloster Liebenau zu Worms lebte.[3]


    Literatur
    Volker Rödel: Ruprecht II.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 289 f. (Digitalisat).
    Jakob Wille: Ruprecht II. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 29, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 737–740.
    Anmerkungen
    1 Werner Rösener: Tradition und Erinnerung in Adelsherrschaft und bäuerlicher Gesellschaft. Göttingen 2003, S. 95 (hier online)
    2 Webseite zur Grabinschrift für Prinz Adolf, im Kloster Liebenau
    3 Andreas Tacke: "... wir wollen der Liebe Raum geben". Konkubinate geistlicher und weltlicher Fürsten um 1500. Göttingen 2006, S. 63

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ruprecht_II._(Pfalz)

    Name:
    Das Haus Wittelsbach ist eines der ältesten deutschen Hochadelsgeschlechter. Aus ihm gingen jahrhundertelang die Pfalzgrafen, die späteren Herzöge, Kurfürsten und Könige von Bayern (1180–1918) hervor, ebenso wie die Pfalzgrafen bei Rhein (1214–1803 und 1816–1918), die als Herrscher der Kurpfalz bereits Kurfürsten des Heiligen Römischen Reichs waren.
    Zwei Wittelsbacher wurden zu Römisch-deutschen Kaisern (1328 und 1742) und einer zum Römisch-deutschen König (1400) gewählt. Weitere Territorien des Heiligen Römischen Reichs, die zeitweilig von Mitgliedern des Hauses regiert wurden, waren das Kurfürstentum Köln (1583–1761), das Herzogtum Jülich-Berg (1614–1794/1806), das Fürstbistum Lüttich, die Mark Brandenburg (1323–1373), die Grafschaften Tirol (1342–1363/1369) sowie Holland, Hennegau und Seeland (1345–1432) sowie das Herzogtum Bremen-Verden (1654–1719). Zweimal, 1619 und 1742, waren Wittelsbacher Gegenkönige in Böhmen.
    Als eine der bedeutendsten Dynastien Europas stellten sie zeitweilig auch die Könige von Ungarn (1305), Schweden (1441–1448 und 1654–1720), Dänemark und Norwegen (1440) sowie von Griechenland (1832–1862).
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wittelsbach

    Ruprecht heiratete Beatrix von Sizilien in 1345. Beatrix (Tochter von König Peter II. von Aragón (von Sizilien) und Elisabeth von Kärnten) wurde geboren in 1326; gestorben in 1364. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 80. Prinzessin Anna von der Pfalz  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1346; gestorben am 30 Nov 1415 in Düsseldorf, DE; wurde beigesetzt in Stiftskirche St. Lambertus, Düsseldorf.
    2. 81. König Ruprecht III. von der Pfalz (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 5 Mai 1352 in Amberg, Bayern, DE; gestorben am 18 Mai 1410 in Burg Landskron bei Oppenheim; wurde beigesetzt in Heilig Geist Kirche, Heidelberg, Baden-Württemberg, DE.

  16. 50.  Johann IV. von Sponheim-StarkenburgJohann IV. von Sponheim-Starkenburg Graphische Anzeige der Nachkommen (24.Mechthild4, 10.Rudolf3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren in vor 1338; gestorben in 1413/1414.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Religion: 1398 bis 1413, Grafschaft Sponheim; Graf von Sponheim

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_IV._(Sponheim-Starkenburg)

    Graf Johann IV. von Sponheim (* vor 1338; † 16. Oktober 1413 oder 12. April 1414) regierte die Grafschaft Sponheim 15 Jahre (1398–1413).

    Leben
    Sein Vater war Johann III. von Sponheim. Johann IV. heiratete 1346 Elisabeth von Sponheim († nach 18. April 1395, begraben in Himmerod), Tochter des Grafen Walram von Sponheim und der Elisabeth von Katzenelnbogen. Die Ehe wurde durch die Väter der beiden Grafschaften besiegelt, die wegen der Stadt Simmern eine Fehde gegeneinander führten. Der Mainzer Erzbischof stellte den Frieden der beiden Parteien wieder her; um die geschlossene Freundschaft zu befestigen sollten die beiden (Johann IV. und Elisabeth) heiraten. Johann IV. trat erst mit 60 Jahren die Herrschaft an.

    Religion:
    Die Grafschaft Sponheim war ein ehemaliges reichsunmittelbares Territorium des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation in der Nahe-Hunsrück-Gegend im heutigen Land Rheinland-Pfalz. Sie entwickelte sich im frühen 12. Jahrhundert (Hochmittelalter) und bestand bis zu dem von der Französischen Revolution ausgelösten Ersten Koalitionskrieg.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Sponheim

    Johann heiratete Elisabeth von Sponheim-Kreuzach in 1346. [Familienblatt] [Familientafel]


  17. 51.  Mathilde von Braunschweig-WolfenbüttelMathilde von Braunschweig-Wolfenbüttel Graphische Anzeige der Nachkommen (26.Sophia4, 12.Agnes3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) gestorben in nach 28 Jun 1354.

    Mathilde heiratete Fürst Bernhard III. von Anhalt-Bernburg in cir 1343. Bernhard gestorben am 20 Aug 1348. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 82. Prinzessin Gertrud von Anhalt-Bernburg  Graphische Anzeige der Nachkommen

  18. 52.  Fürst Magnus II. von Braunschweig-WolfenbüttelFürst Magnus II. von Braunschweig-Wolfenbüttel Graphische Anzeige der Nachkommen (26.Sophia4, 12.Agnes3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren in 1324; gestorben am 25 Jul 1373 in Leveste am Deister.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel; Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel
    • Titel (genauer): 1369 bis 1373; Fürst von Lüneburg

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Magnus_II._(Braunschweig-Lüneburg) (Jul 2023)

    Magnus II. Torquatus, Herzog zu Braunschweig-Lüneburg (* 1324; † 25. Juli 1373 bei Leveste) aus dem Geschlecht der Welfen war von 1369 bis zu seinem Tode 1373 Fürst von Lüneburg und Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel.

    Leben
    Magnus war der älteste Sohn von Magnus I. und dessen Frau Sophie von Brandenburg. Er wirkte zunächst als Verwalter in Sangerhausen, dann ab 1368 als Amtmann. 1369 erbte er nach dem Tode seines Vaters das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel. Wenige Monate später starb auch der Vater seiner Schwägerin Mechtild von Braunschweig-Lüneburg († vor 16. Mai 1410), der Lüneburger Fürst Wilhelm II. Magnus war von ihm als Erbe bestimmt worden und wäre auch den welfischen Hausgesetzen gemäß erbbererechtigt gewesen, da sein Vater Magnus I. ein Vetter 2. Grades des verstorbenen gewesen war. Kaiser Karl IV. betrachtete das Reichslehen jedoch als ans Reich zurückgefallen und belehnte die askanischen Herzöge Albrecht von Sachsen-Wittenberg und dessen Onkel Wenzel mit dem Fürstentum, wodurch der Lüneburger Erbfolgekrieg ausgelöst wurde. Die nächsten Jahre waren von militärischen Auseinandersetzungen mit den Wittenbergern geprägt. Nachdem Lüneburg sich aufgrund wiederholter Geldforderungen seitens Magnus auf die Seite der Wittenberger Herzöge stellte, versuchte Magnus Lüneburg einzunehmen, was jedoch misslang. Magnus starb 1373 an tödlichen Verletzungen, die er sich bei einem Zweikampf mit seinem Schwager, Graf Otto I. von Schaumburg, bei der Schlacht bei Leveste am Deister zugezogen hatte.

    1864 ließ König Georg V. von Hannover an der Straße von Leveste nach Gehrden ein Denkmal errichten, das an den dort 1373 gefallenen Herzog Magnus Torquatus erinnert.[1]

    Es trägt die Inschrift:
    Herzog Magnus Torqatus
    fiel hier im Kampfe mit
    Otto Graf von Schaumburg
    am XXV Julius MCCCLXXIII.
    Koenig Georg V.
    liess dieses Denkmal
    errichten MDCCCLXIV

    Ursprünglich wurde an der Todesstelle ein Kreuzstein aufgestellt.

    Name:
    Auch: Magnus mit der silbernen Kette

    Titel (genauer):
    Das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel war ein Teilfürstentum des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg, dessen Geschichte sich durch zahlreiche Teilungen und erneute Zusammenführungen auszeichnete. Verschiedene Teildynastien der Welfen regierten Braunschweig-Wolfenbüttel bis zur Auflösung des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation im Jahre 1806. Durch den Wiener Kongress entstand im Jahre 1814 der Nachfolgestaat Herzogtum Braunschweig.
    Nachdem Otto das Kind, Enkel Heinrichs des Löwen, den früheren Allodialbesitz seiner Familie (im Bereich des heutigen östlichen Niedersachsens und nördlichen Sachsen-Anhalts gelegen) von Kaiser Friedrich II. am 21. August 1235 als Reichslehen unter der Bezeichnung Herzogtum Braunschweig-Lüneburg erhalten hatte, wurde das Land in den Jahren 1267/1269 von seinen Söhnen aufgeteilt.
    Albrecht I. (auch Albrecht der Lange genannt) (1236–1279) erhielt die Gebiete um Braunschweig-Wolfenbüttel, Einbeck-Grubenhagen und Göttingen-Oberwald. Er begründete damit das Alte Haus Braunschweig und legte die Grundlage für das später so genannte Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel. Sein Bruder Johann (1242–1277) erbte die Lande um Lüneburg. Er begründete das Alte Haus Lüneburg. Die Stadt Braunschweig blieb gemeinsames Herrschaftsgebiet.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Fürstentum_Braunschweig-Wolfenbüttel

    Gestorben:
    An tödlichen Verletzungen, die er sich bei einem Zweikampf zugezogen hat.

    Magnus heiratete Katharina von Anhalt (von Bernburg) am 6 Okt 1356. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 83. Fürst Heinrich I. von Braunschweig-Wolfenbüttel, der Milde  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1355; gestorben am 14 Okt 1416.
    2. 84. Agnes (I) von Braunschweig  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1410.
    3. 85. Sophie von Braunschweig-Lüneburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1358; gestorben in 1416.

  19. 53.  Agnes von Braunschweig-WolfenbüttelAgnes von Braunschweig-Wolfenbüttel Graphische Anzeige der Nachkommen (26.Sophia4, 12.Agnes3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren in 1343 (?); gestorben in 1404.

    Notizen:

    Geburt:
    Tochter des Herzogs Magnus I. (Braunschweig-Wolfenbüttel) und der Sophie von Brandenburg.

    Agnes heiratete Graf Heinrich VII. (V. / VIII.) von Honstein-Klettenberg (Hohnstein) in vor 5 Jan 1364. Heinrich (Sohn von Graf Heinrich VI. von Honstein-Klettenberg (Hohnstein) und Mechthild von Weimar-Orlamünde) gestorben in 1408. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 86. Graf Ernst I. (II.) von Honstein-Klettenberg (Hohnstein)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 16 Jun 1426.
    2. 87. Elisabeth von Honstein-Klettenberg (Lohra)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1412; wurde beigesetzt in St. Katharinen-Kirche, Eisleben.

  20. 54.  Prinzessin Elisabeth von Meissen (Wettiner)Prinzessin Elisabeth von Meissen (Wettiner) Graphische Anzeige der Nachkommen (28.Mathilde4, 13.Ludwig3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren am 22 Nov 1329 in Wartburg, Thüringen, DE; gestorben am 21 Apr 1375.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Markgrafschaft Meissen; Prinzessin von Meissen
    • Titel (genauer): Burggrafschaft Nürnberg; Burggräfin von Nürnberg durch Heirat

    Notizen:

    Geburt:
    Elisabeth war eine Tochter des thüringischen Landgrafen und Markgrafen von Meißen Friedrich II. und Mechthild/Mathilde, der Tochter Kaiser Ludwigs des Bayern.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_von_Meißen

    Elisabeth heiratete Burggraf Friedrich V. von Nürnberg (Hohenzollern) in 1350. Friedrich (Sohn von Burggraf Johann II. von Nürnberg (Hohenzollern) und Gräfin Elisabeth von Henneberg) wurde geboren in 1333; gestorben am 21 Jan 1398. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 88. Beatrix von Nürnberg (Hohenzollern)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1355; gestorben in 1414.
    2. 89. Elisabeth von Hohenzollern (von Nürnberg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1358; gestorben am 26 Jul 1411; wurde beigesetzt in Heilig Geist Kirche, Heidelberg, Baden-Württemberg, DE.
    3. 90. Burggraf Johann III. von Nürnberg (Hohenzollern)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1369; gestorben am 11 Jun 1420.
    4. 91. Kurfürst Friedrich I. (VI.) von Brandenburg (von Nürnberg) (Hohenzollern)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1371 in Nürnberg, Bayern, DE; gestorben am 20 Sep 1440 in Burg, Cadolzburg Bayern, DE; wurde beigesetzt in Klosterkirche, Heilsbronn, Bayern, DE.

  21. 55.  Markgraf Friedrich III. von Meissen (Wettiner)Markgraf Friedrich III. von Meissen (Wettiner) Graphische Anzeige der Nachkommen (28.Mathilde4, 13.Ludwig3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren am 14 Dez 1332 in Dresden, DE; gestorben am 21 Mai 1381 in Altenburg, Thüringen; wurde beigesetzt in Kloster Altzella, Nossen, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Thüringen; Landgraf von Thüringen
    • Titel (genauer): Markgrafschaft Meissen; Markgraf von Meissen

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_III._(Meißen)

    Friedrich III. der Strenge, auch Friedrich der Freundholdige, (* 14. Dezember 1332 in Dresden; † 21. Mai 1381 in Altenburg) war Landgraf von Thüringen und Markgraf von Meißen.

    Als Sohn Friedrichs des Ernsthaften übernahm er 1349 die Länder Meißen und Thüringen seines Vaters, die er gemeinsam mit seinen Brüdern Balthasar und Wilhelm I. regierte.

    Seine Gemahlin Katharina von Henneberg brachte ihm als Mitgift einen großen Teil der Grafschaft Henneberg (Pflege Coburg) ein. Durch Kauf erwarb er Elgersburg, Zörbig, Teile der Markgrafschaft Landsberg und die Stadt Sangerhausen.

    Die Vögte von Plauen und die Grafen von Schwarzburg zwang er mit Gewalt zu einer Reihe von Abtretungen. Gemeinsam mit Heinrich II. von Hessen vernichtete er den Sternerbund.

    Friedrich starb am 21. Mai 1381 in Altenburg. Seine Grabstätte befindet sich im Kloster Altzella, wo 1676 für die Gräber aus dem Chor der zerfallenen Klosterkirche eine neue Fürstenkapelle errichtet wurde, in welche die Gebeine aber erst 1804 umgebettet wurden.

    Nachkommen
    Friedrich der Strenge war seit 1346 mit Katharina von Henneberg (* 1334; † 15. Juli 1397 in Meißen) verheiratet, die ihm folgende vier Söhne gebar:
    1 Friedrich († jung, um 1350)
    2 Friedrich der Streitbare (1370–1428)
    3 Wilhelm der Reiche (1371–1425)
    4 Georg (* 1380; † 9. Dezember 1401 in Coburg)


    Literatur
    • Heinrich Theodor Flathe: Friedrich III., der Strenge. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 7, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 565–567.
    • Harald Schieckel: Friedrich III. der Strenge. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 520 f. (Digitalisat).
    Weblinks
     Commons: Friedrich III. (Meißen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Friedrich heiratete Katharina von Henneberg-Schleusingen in 1346. Katharina (Tochter von Herr Heinrich VIII. von Henneberg-Schleusingen, der Jüngere und Judith (Jutta) von Brandenburg-Salzwedel) wurde geboren in cir 1334 in Schleusingen, Thüringen; gestorben am 15 Jul 1397 in Meissen, Sachsen, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 92. Kurfürst Friedrich I. (IV.) von Sachsen (von Meissen), der Streitbare  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 11 Apr 1370; gestorben am 4 Jan 1428 in Altenburg, Thüringen; wurde beigesetzt in Dom, Meissen, Sachsen.

  22. 56.  Markgraf Balthasar von Meissen (Thüringen, Wettiner)Markgraf Balthasar von Meissen (Thüringen, Wettiner) Graphische Anzeige der Nachkommen (28.Mathilde4, 13.Ludwig3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren am 21 Dez 1336 in Weissenfels, Sachsen-Anhalt, DE; gestorben am 18 Mai 1406 in Wartburg, Thüringen, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Thüringen; Landgraf von Thüringen
    • Titel (genauer): Markgrafschaft Meissen; Markgraf von Meissen

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Balthasar_(Thüringen_und_Meißen) (Feb 2022)

    Nach dem Tod Friedrichs des Strengen kam es am 13. November 1382 zwischen den Brüdern Balthasar und Wilhelm sowie ihren Neffen Friedrich dem Streitbaren, Wilhelm dem Reichen und Georg zur so genannten Chemnitzer Teilung, bei der Balthasar die Landgrafschaft Thüringen erhielt. Er verpachtete die Münzstätten Weimar und Langensalza (Salza) für Pfennigprägungen an diese Städte und ließ 1391 die Thüringer Münzstätte Sangerhausen errichten. Die meißnischen Groschen der neuen Münzstätte waren die ersten außerhalb der Landesmünzstätte Freiberg geschlagenen Groschen. Hier ließ Balthasar zur Stützung der im Silbergehalt laufend verringerten Groschenwährung, dazu gehörten auch seine Fürstengroschen, hochwertige Groschen, die Helm- oder Thüringer Groschen prägen, die das Wertverhältnis zum rheinischen Gulden wie 20:1 aufwiesen.[1]

    1378 ließ Balthasar das detaillierte Einkommensverzeichnis der Wettiner anlegen, das die Abgaben der Dörfer und Städte auflistete und Gotha als eine der reichsten Städte Thüringens darstellte. Er ließ in Gotha die Burg Grimmenstein, Vorgängerbau von Schloss Friedenstein, und in Waltershausen das Schloss Tenneberg ausbauen.

    In mehreren Scharmützeln mit Thüringer Grafen und Rittern konnte Balthasar seinen Landbesitz erweitern, was er sich 1397 von König Wenzel bestätigen ließ.

    In erster Ehe war Balthasar seit dem Frühjahr 1374 mit Margaretha, der Tochter des Burggrafen Albrecht von Nürnberg, und nach deren Tod in zweiter Ehe mit Anna von Sachsen verheiratet. In der Regierung Thüringens folgte ihm sein Sohn aus erster Ehe Friedrich „der Friedfertige“.

    Balthasar zu Ehren wurde im Gothaer Schlosspark ein Fußweg als „Landgraf-Balthasar-Weg“ benannt.

    Geburt:
    Zweiter Sohn des Friedrichs des Ernsthaften und der Kaisertochter Mathilde von Bayern.

    Nach seines Vaters Tod 1349 stand er zunächst unter Vormundschaft seines älteren Bruders Friedrich des Strengen, regierte dann aber mit diesem und seinem jüngeren Bruder Wilhelm gemeinsam und abwechselnd.

    Name:
    Balthasar von Wettin nahm an der Seite des englischen Königs Eduard III. am Hundertjährigen Krieg teil und wurde 1369 zum Ritter geschlagen.

    Unter Balthasar erfolgte 1366–1369 der Bau des für die Gothaer Wasserversorgung so wichtigen 29 km langen Leinakanals.

    Balthasar heiratete Margaretha von Nürnberg in 1374. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 93. Anna von Meissen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 4 Jul 1395.

    Familie/Ehepartner: Anna von Sachsen-Wittenberg. Anna (Tochter von Herzog Wenzel I. von Sachsen-Wittenberg (Askanier) und Cäcilia (Siliola) von Carrara) gestorben am 18 Apr 1426. [Familienblatt] [Familientafel]


  23. 57.  Markgraf Wilhelm I. von Meissen (Wettiner)Markgraf Wilhelm I. von Meissen (Wettiner) Graphische Anzeige der Nachkommen (28.Mathilde4, 13.Ludwig3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren am 19 Dez 1343 in Schloss Dresden; gestorben am 10 Feb 1407 in Grimma.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_I._(Meißen) (Okt 2017)

    Wilhelm I., der Einäugige, (* 19. Dezember 1343 in Dresden; † 9. Februar 1407 auf Schloss Grimma) war Markgraf von Meißen. Sein Beiname hängt mit der Sage zusammen, der Heilige Benno sei ihm wegen seiner Streitigkeiten mit der Kirche im Traum erschienen und habe ihm ein Auge ausgestochen.

    Wilhelm wurde als Sohn Friedrichs des Ernsthaften und der Mathilde von Bayern geboren. Er besaß und regierte die väterlichen Länder bis 1382 mit seinen älteren Brüdern gemeinsam und im Wechsel. Nachdem sein Bruder Friedrich 1381 verstorben war, vollzog er 1382 mit den übrigen Erben die so genannte Chemnitzer Teilung, bei der er die Markgrafschaft Meißen als Erbteil erhielt. Seit 1395 verwaltete er als Statthalter Jobsts von Mähren auch die Mark Brandenburg.

    Wilhelm war einer der tatkräftigsten wettinischen Fürsten, arbeitete klug an der Beseitigung der Machtbefugnisse kleinerer edelfreier Herrschaften im Inneren der Mark Meißen und an der Abwehr der böhmischen Luxemburger. Ferner erwarb er die Herrschaft Colditz, brachte die reichen Besitzungen der Burggrafen von Dohna, die er vertrieb (Dohnaische Fehde), an sich und war ein großer Gönner der Meißner Domkirche, deren Exemtion er mit Erfolg durchzusetzen half. Ende des 14. Jahrhunderts ließ er auf Schloss Rochlitz und Burg Mildenstein umfangreiche Neubauten im gotischen Stil errichten. 1401 erwarb er die ersten drei Weinberge in der Lößnitz, aus denen für die nächsten fast 500 Jahre das wettinische Hofweingut Hoflößnitz entstand. Im Jahr 1404 stiftete Wilhelm das Augustinerkloster in Dresden und stattete es mit Besitz aus.

    Infolge der hohen Ausgaben des Markgrafen, die u. a. durch die Eroberung der Burg Dohna entstanden, wurden jedoch auch Land und Bevölkerung in hohem Maße belastet. Neben besonderen Steuererhebungen war eine zunehmende wirtschaftliche Verschlechterung durch erhebliche Verringerung des Silbergehalts der ausgebrachten Münzen der wettinischen Hauptmünzstätte die Folge. Erst 1412 gelang es Friedrich dem Streitbaren, die Währung wieder zu stabilisieren.

    Geburt:
    Sohn des Markgrafen Friedrich II. von Meissen, Landgraf von Thüringen und Mechthild von Bayern, Tochter des Herzogs Otto I. (II.) von Braunschweig-Göttingen und Margareta von Jülich.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_II._(Meißen)

    Familie/Ehepartner: Elisabeth von Mähren. Elisabeth gestorben in 1400. [Familienblatt] [Familientafel]

    Wilhelm heiratete Anna von Braunschweig-Göttingen in vor 7 Mai 1402. Anna (Tochter von Herzog Otto I. von Braunschweig-Göttingen und Margarete von Berg) wurde geboren in 1387; gestorben am 27 Okt 1426. [Familienblatt] [Familientafel]


  24. 58.  Herzog Stephan III. von Bayern (Wittelsbacher), der Prächtige Herzog Stephan III. von Bayern (Wittelsbacher), der Prächtige Graphische Anzeige der Nachkommen (30.Stephan4, 13.Ludwig3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren in cir 1337; gestorben am 25 Sep 1413 in Kloster Niederschönenfeld; wurde beigesetzt in Kloster Niederschönenfeld, dann ca. 1430 Liebfrauenmünster, Ingoldstadt.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Bayern (ab 1375), Herzog von Bayern-Ingolstadt (seit der Landesteilung von 1392)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Stephan_III._(Bayern)

    Stephan III. (auch Stephan der Kneißel oder Stephan der Prächtige; * um 1337; † 25. September 1413[1] in Kloster Niederschönenfeld) aus dem Hause Wittelsbach war seit 1375 Herzog von Bayern und seit der Landesteilung von 1392 Herzog von Bayern-Ingolstadt.

    Jugend
    Stephan III. wurde um 1337 als ältester Sohn des späteren Herzogs Stephan mit der Hafte und seiner ersten Ehefrau Elisabeth von Sizilien geboren. Er war damit der älteste Enkel Kaiser Ludwigs des Bayern († 1347). Sein Vater erhielt im Zuge der EErbteilungen nach dem Tod des Kaisers 1353 das Teilherzogtum Niederbayern-Landshut, zu dem er nach dem Tod Meinhards 1363 noch Oberbayern hinzugewann. Tirol, das ebenfalls von Meinhard regiert worden war, wurde jedoch nach langen Kämpfen 1369 im Frieden von Schärding den Habsburgern zugesprochen.
    Am 12. August 1365 verlobte sich Stephan III. in Mailand mit Taddea Visconti, einer der Hunderttausend-Gulden-Töchter des Stadtherrn Bernabò Visconti, die er 1367 heiratete.[2] Taddeas Mitgift in Höhe von 100.000 Gulden erlaubte es ihm, die Stadt Neuburg an der Donau und mehrere Burgen und Gerichte, die sein Vater verpfändet hatte, wieder auszulösen. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, der Sohn Ludwig VII. und die Tochter Elisabeth. Daneben hatte Stephan noch einen weiteren Sohn, Johann von Moosburg, der später Bischof von Regensburg wurde.
    1368 kämpfte Stephan in Italien an der Seite seines Schwiegervaters gegen die antimailändische Liga um Papst Urban V. und Kaiser Karl IV., 1371/72 unternahm er eine Preußenfahrt, um den Deutschen Orden gegen die heidnischen Litauer zu unterstützen.[3] Im Zuge der Aussöhnung zwischen dem Haus Luxemburg und den Wittelsbachern ernannte Karl IV. Stephan und seinen Bruder Friedrich 1374 zu Reichslandvögten in Oberschwaben und im Elsass. Danach plante Stephan eine Fahrt nach Palästina, auf die er jedoch verzichten musste, als sein Vater 1375 im Alter von 56 Jahren starb.

    Herrschaft
    Nach dem Tode seines Vaters regierte Stephan III. zunächst gemeinsam mit seinen beiden Brüdern Friedrich und Johann II. und seinem Onkel Otto V., einem Halbbruder seines Vaters. Otto war bis 1373 Markgraf von Brandenburg gewesen, hatte die Mark dann aber im Vertrag von Fürstenwalde für 500.000 Gulden an den Kaiser verkauft. Für einen Teil des Kaufpreises hatte er böhmische Besitzungen im bayerischen Nordgau als Pfand erhalten, die er nun in die gemeinsame Regierung einbrachte. Die viier Herzöge einigten sich 1376 darauf, dass zunächst Oberbayern von Stephan und Johann und Niederbayern von Friedrich und Otto verwaltet wurde. Damit keine der beiden Parteien benachteiligt wurde, sollten die Regierungsgebiete im Zweijahresturnus wechseln. Diese ungewöhnliche Regelung wurde jedoch nicht verwirklicht.
    Wegen seiner prächtigen Hofhaltung „der Kneißel“ genannt, engagierte sich Stephan III. auch nach Regierungsantritt weiter in Italien und im Elsass und holte in Rom bei Papst Bonifaz IX. die Erlaubnis zum abendlichen Aveläuten ein. 1387–1389 führte er gemeinsam mit seinen Brüdern den Städtekrieg gegen den Schwäbischen Städtebund und den Erzbischof von Salzburg. 1392 teilten die Brüder das ehemalige Herrschaftsgebiet Stephans II. in die Linien Bayern-München, Bayern-Landshut und Bayern-Ingolstadt. Stephan III. erhielt dabei verstreute Gebiete Oberbayerns und des Nordgaus, die er von Ingolstadt aus regierte. Er fühlte sich bei der Aufteilung übervorteilt und so kam es 1394/95 im Ersten Bayerischen Hauskrieg zu kriegerischen Auseeinandersetzungen zwischen ihm und Herzog Johann. Stephans Sohn Ludwig VII. überfiel an Heiligabend 1394 Freising, dessen Bischof Berthold von Wehingen Kanzler der österreichischen Herzöge war, bedrohte Pfaffenhofen und plünderte am Dreikönigstag Neustadt an der Donau im Münchner Herzogtum. Im Gegenzug wandten sich Johann und seine Söhne gegen Aichach und Friedberg und brannten die Burg in Markt Schwaben nieder. Nach dem Ende der Feindseligkeiten vereinbarten die Herzöge im September 1395, durch gemeinsame äußere Feinde geeint, Bayern-München und Bayern-Ingolstadt wieder gemeinsam zu verwalten.
    Zu Gegnern König Wenzels geworden, traten Stephan und sein Sohn Ludwig seit 1399 für ein Königtum des Pfälzer Kurfürsten Ruprecht ein. Stephan unterstützte auch die rebellischen Münchner Zünfte gegen seine Neffen Ernst und Wilhelm, die den Aufstand aber 1403 beenden konnten. Letzte Aktion der oberbayerischen Herzöge war 1410 ein vergeblicher Feldzug zur Rückeroberung Tirols. Bayerische Einfälle in das Unterinntal, die von Heinrich von Rottenburg, dem Haupt der Tiroler Adelsopposition gegen den habsburgischen Landesfürsten, unterstützt wurden, waren ohne bleibenden Erfolg.[4]
    Stephan III. starb am 25. September 1413 im Kloster Niederschönenfeld, wo er auch bestattet wurde. Um 1430 ließ sein Sohn Ludwig VII. seine Gebeine in das neu erbaute Ingolstädter Liebfrauenmünster überführen.[5] Stephans zweite Ehefrau Elisabeth von Kleve konnte ihrem Stiefsohn Ludwig erst 1430 12.000 Gulden zu ihrer Versorgung abringen und starb nach 1439 in Köln.

    Nachkommen

    Herzog Stephan III. heiratete 1367 Taddea Visconti (1350–1381), Tochter des Visconte Bernabò Visconti und seiner Gattin Beatrice della Scala. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor:
    • Ludwig VII. der Gebartete (1368–1447)
    1 ∞ 1402 in Prag Anne de Bourbon (1380–1408), Witwe des Grafen Johann II. von Berry-Montpensier,
    2 ∞ 1413 in Paris Catherine d’Alençon (1395–1462), Witwe von Peter von Navarra, Graf von Mortain;
    • Elisabeth (Isabeau de Bavière, 1370–1435), Königin von Frankreich
    1 ∞ 1385 in Amiens König Karl VI. von Frankreich (1368–1422).

    In zweiter Ehe heiratete er am 17. Januar 1401 in Köln Elisabeth von Kleve. Die Ehe blieb kinderlos.
    Sein unehelicher Sohn Johann von Moosburg war bis 1409 Bischof von Regensburg.


    Literatur
    • Helga Czerny: Der Tod der bayerischen Herzöge im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit 1347–1579. Vorbereitungen – Sterben – Trauerfeierlichkeiten – Grablegen – Memoria (= Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte. Band 146). C. H.eck, München 2005, ISBN 3-406-10742-7, S. 113–116 (zugleich Dissertation, Universität München 2004).
    • Sigmund Ritter von Riezler: Stephan III. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 36, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 68–71.
    • Theodor Straub: Bayern im Zeichen der Teilungen und Teilherzogtümer. In: Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Geschichte. 2. Auflage. 2. Band. C. H. Beck, München 1988, ISBN 3-406-32320-0, S. 196–287, insbesondere S. 26.
    • Theodor Straub: Herzog Stephan der Kneißel. In: Bayern-Ingolstadt, Bayern-Landshut. 1392–1506. Glanz und Elend einer Teilung. Stadtarchiv Ingolstadt, Ingolstadt 1992, ISBN 3-932113-06-3, S. 23–26.
    • Inge Turtur: Regierungsform und Kanzlei Herzog Stephans III. von Bayern 1375–1413. München 1952 (zugleich Dissertation, München 1954).
    • Joachim Wild: Die Herzöge von Straubing und Ingolstadt. Residenzstädte auf Zeit. In: Alois Schmid, Katharina Weigand (Hrsg.): Die Herrscher Bayerns. 25 historische Portraits von Tassilo III. bis Ludwig III. 2. Auflage. C. H. Beck, München 200, ISBN 3-406-54468-1, S. 118–129, insbesondere S. 123–124.
    Weblinks
    • Seite des Stadtmuseums Ingolstadt
    Anmerkungen
    1 Johannes Aventinus, Baierische Chronik, Buch VIII, Kap. 90 = Matthias Lexer (Hrsg.): Johannes Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke. Band 5. Christian Kaiser, München 1886, S. 538 (Digitalisat).
    2 Zum Zeitpunkt der Eheschließung vgl. Theodor Straub: Die Mailänder Heirat Herzog Stephans III. des Kneißels und Das wirkliche Geburtsjahr Herzog Ludwigs des Bärtigen und seiner Schwester Isabeau de Bavière. In: Sammelblatt des Historischen Veeins Ingolstadt. Band 77, 1968, S. 5–12 (online).
    3 Werner Paravicini: Die Preußenreisen des europäischen Adels. Teil 1 (= Beihefte der Francia. Band 17/1). Thorbecke, Sigmaringen 1989, ISBN 3-7995-7317-8, S. 149 (Digitalisat).
    4 Zur Auseinandersetzung um Tirol siehe Klaus Brandstätter: Österreichischer Krieg, 1410–1413. In: Historisches Lexikon Bayerns.
    5 Zu Stephans Tod und Grablege Helga Czerny: Der Tod der bayerischen Herzöge im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit 1347–1579. Vorbereitungen – Sterben – Trauerfeierlichkeiten – Grablegen – Memoria (= Schriftenreihe zur bayerischen Landeseschichte. Band 146). C. H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-10742-7, S. 114–116 (zugleich Dissertation, Universität München 2004).

    Stephan heiratete Taddea Visconti in 1367. Taddea (Tochter von Bernabò Visconti und Beatrice Regina della Scala (Scaliger)) wurde geboren in cir 1352; gestorben am 28 Sep 1381; wurde beigesetzt in Vielleicht in der Münchener Frauenkirche ?. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 94. Prinzessin Elisabeth (Isabel, Isabeau) von Bayern (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1370 in München ?; gestorben am 30 Sep 1435 in Paris, France; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Stephan heiratete Elisabeth von Kleve am 17 Jan 1401 in Köln, Nordrhein-Westfalen, DE. Elisabeth (Tochter von Graf Adolf III von der Mark (von Kleve) und Margarethe von Berg) wurde geboren in cir 1378; gestorben in nach 1439 in Köln, Nordrhein-Westfalen, DE; wurde beigesetzt in Mauritiuskloster, Köln. [Familienblatt] [Familientafel]


  25. 59.  Herzog Friedrich von Bayern-Landshut (Wittelsbacher), der Weise Herzog Friedrich von Bayern-Landshut (Wittelsbacher), der Weise Graphische Anzeige der Nachkommen (30.Stephan4, 13.Ludwig3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren in cir 1339; gestorben am 4 Dez 1393 in Budweis, Tschechien; wurde beigesetzt in Kloster Seligenthal, Landshut, Bayern, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1375 bis 1393, Bayern, DE; Herzog von Bayern, Herzog von Bayern-Landshut

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_(Bayern)

    Friedrich der Weise (* um 1339; † 4. Dezember 1393 in Budweis) aus dem Hause Wittelsbach war von 1375 bis 1392 Herzog von Bayern und von 1392 bis zu seinem Tod Herzog von Bayern-Landshut.

    Leben
    Friedrich wurde um 1339 als zweiter Sohn des späteren Herzogs Stephan II. und seiner Ehefrau Elisabeth von Sizilien geboren. 1360 heiratete er Anna von Neuffen, im Jahr darauf kam die Tochter Elisabeth zur Welt. Elisabeth ehelichte nach 1367 Marco Visconti, den Sohn des Mailänder Stadtherrn Bernabò Visconti. Ihr Heiratsgut betrug 45.000 Gulden.[1] 1371/72 unternahm Friedrich mit seinem älteren Bruder Stephan III. eine Preußenfahrt.[2] Friedrich wurde als Jerusalempilger um 1375 zum Rittter vom heiligen Grabe geschlagen. [3] Er war von seinem einige Jahre jüngeren Onkel Otto V. als Nachfolger in der Mark Brandenburg vorgesehen, die sich aber 1373 Kaiser Karl IV. aneignete. Die Herzöge von Bayern erhielten eine Entschädigung von 500.000 Gulden, sowie die Kurstimme Brandenburgs. Friedrich wurde obendrein noch mit den Reichslandvogtstelle von Augsburg.[4]
    Nach dem Tod seines Vaters 1375 regierte Friedrich zusammen mit Otto V. und seinen Brüdern Johann II. und Stephan III. das Herzogtum Bayern. Friedrich verwaltete dabei – zunächst gemeinsam mit Otto, nach dessen Tod 1379 allein – das reiche Niederbayern mit seiner Hauptstadt Landshut. Als Ausgleich zahlte er seinen in Oberbayern residierenden Brüdern jährlich 4000 Gulden. Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau Anna heiratete er 1381 Maddalena Visconti, eine Schwester seines Schwiegersohns Marco. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor, darunter die Tochter Elisabeth und der Sohn Heinrich, der später seinem Vater als Herzog nachfolgte.
    1383 kämpfte Friedrich auf französischer Seite in Flandern gegen die Engländer. Er besuchte den Hof seines Onkels Albrecht I. von Straubing-Holland in Le Quesnoy und nahm an der Belagerung von Bourbourg teil. Am 1. November trat er gegen eine jährliche Pension in Höhe von 4000 Franc in Paris in den Dienst König Karls VI., dessen Eheschließung mit seiner Nichte Elisabeth er maßgeblich betrieb. Im Sommer 1385 begleitete er Elisabeth – später Isabeau de Bavière genannt – nach Amiens zu ihrer Hochzeit mit dem König.[5]
    Im Städtekrieg nahm Friedrich 1387 den Salzburger Erzbischof Pilgrim gefangen und forderte für seine Freilassung die Auflösung seines Vertrags mit dem Schwäbischen Städtebund. Bei der Landesteilung am 19. November 1392 gelang es ihm, Niederbayern mit Landshut zu behalten, während Johann II. Bayern-München und Stephan III. Bayern-Ingolstadt übernahm. Friedrich war lange Zeit Berater König Wenzels in rechtlichen Fragen und galt als aussichtsreichster Nachfolger des kränklichen Königs. Sein plötzlicher Tod bei einem Dienstritt verhinderte jedoch, dass er seinem Großvater Ludwig dem Bayern auf den Königsthron folgte. Er wurde im Kloster Seligenthal in Landshut bestattet.[6]

    Ehen
    Am 16. Mai 1360 heiratete er Anna von Neuffen, eine Tochter Graf Bertholds VII. von Neuffen.

    Als Anna 1380 starb, heiratete Friedrich am 2. September 1381 Maddalena Visconti, eine Tochter Bernabò Viscontis.



    Literatur
    • Helga Czerny: Der Tod der bayerischen Herzöge im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit 1347–1579. Vorbereitungen – Sterben – Trauerfeierlichkeiten – Grablegen – Memoria (= Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte. Band 146). C. H.eck, München 2005, ISBN 3-406-10742-7, S. 137–140 (zugleich Dissertation, Universität München 2004).
    • Siegfried Hofmann: Friedrich, Herzog von Bayern. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 493 (Digitalisat).
    • Sigmund Ritter von Riezler: Friedrich (Herzog von Bayern-Landshut). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 7, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 462–464.
    • Theodor Straub: Bayern im Zeichen der Teilungen und Teilherzogtümer. In: Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Geschichte. 2. Auflage. 2. Band. C. H. Beck, München 1988, ISBN 3-406-32320-0, S. 196–287, insbesondere S. 26.
    Anmerkungen
    1 Theodor Straub: Die Mailänder Heirat Herzog Stephans III. des Kneißels und Das wirkliche Geburtsjahr Herzog Ludwigs des Bärtigen und seiner Schwester Isabeau de Bavière. In: Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt. Band 77, 1968, S. 512, insbesondere S. 6–8 (Digitalisat).
    2 Werner Paravicini: Die Preußenreisen des europäischen Adels. Teil 1 (= Beihefte der Francia. Band 17/1). Thorbecke, Sigmaringen 1989, ISBN 3-7995-7317-8, S. 149 (Digitalisat).
    3 Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem – Historisches Lexikon Bayerns. In: www.historisches-lexikon-bayerns.de. Abgerufen am 8. September 2016.
    4 Theodor, Straub: Bayern im Zeichen der Teilungen und Teilherzogtümer. Hrsg.: Max Spindler, Andreas Kraus. 2. Auflage. Band 2. C.H. Beck, München 1988, S. 215 f.
    5 Zu den Hintergründen der Eheschließung:
    • Theodor Straub: Herzog Ludwig der Bärtige von Bayern-Ingolstadt und seine Beziehungen zu Frankreich in der Zeit von 1391 bis 1415. Lassleben, Kallmünz 1965, S. 1–5.
    • Tracy Adams: The life and afterlife of Isabeau of Bavaria. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2010, ISBN 978-0-8018-9625-5, S. 2–6.
    6 Zu Friedrichs Tod und Begräbnis Helga Czerny: Der Tod der bayerischen Herzöge im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit 1347–1579. Vorbereitungen – Sterben – Trauerfeierlichkeiten – Grablegen – Memoria (= Schriftenreihe zur bayerischen Lanesgeschichte. Band 146). C. H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-10742-7, S. 138–139 (zugleich Dissertation, Universität München 2004).

    Begraben:
    Das Kloster Seligenthal (lat. Abbatia B.M.V. Felicis Vallis) ist eine 1232 gestiftete Abtei der Zisterzienserinnen und Grabstätte der Wittelsbacher in Landshut in Niederbayern in der Diözese Regensburg.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Seligenthal_(Landshut)

    Friedrich heiratete Anna von Neuffen am 16 Mai 1360. [Familienblatt] [Familientafel]

    Friedrich heiratete Maddalena Visconti am 2 Sep 1381. Maddalena (Tochter von Bernabò Visconti und Beatrice Regina della Scala (Scaliger)) wurde geboren in 1366; gestorben am 24 Aug 1404. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 95. Elisabeth von Bayern-Landshut (Wittelsbacher), die Schöne Else  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1383 in Burg Trausnitz, Landshut; gestorben am 13 Nov 1442 in Ansbach, Bayern, DE.
    2. 96. Herzog Heinrich XVI. von Bayern (von Landshut) (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1386 in Burg, Burghausen, DE; gestorben am 30 Jul 1450 in Landshut, Bayern, DE.

  26. 60.  Herzog Johann II. von Bayern (Wittelsbacher)Herzog Johann II. von Bayern (Wittelsbacher) Graphische Anzeige der Nachkommen (30.Stephan4, 13.Ludwig3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren in cir 1341; gestorben in zw 14 Jun und 01 Jul 1397; wurde beigesetzt in Frauenkirche, München, Bayern, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Bayern (ab 1375)

    Notizen:

    Johann II. von Bayern (* um 1341; † zwischen 14. Juni und 1. Juli 1397[1]) war seit 1375 Herzog von Bayern. Er war der jüngste Sohn Herzog Stephans II. und Elisabeths von Sizilien.

    Leben
    Von 1375 bis 1392 regierte Johann gemeinsam mit seinen Brüdern Stephan III. und Friedrich, bis zu dessen Tod 1378 auch mit seinem etwa gleichaltrigen Onkel Otto. Er war zusammen mit Stephan für den oberbayerischen Teil des Herzogtums verantwortlich, während Friedrich und zunächst auch Otto Niederbayern verwalteten.
    1385 erbte Johann II. mit seiner Gattin Katharina, einer Tochter Meinhards VI. von Görz ein Drittel der Grafschaft Görz, das er aber schon 1392 an die Habsburger verkaufte.
    Nach Streitigkeiten zwischen den Brüdern wurde das Herzogtum 1392 dreigeteilt: Johann erhielt Bayern-München, Friedrich Bayern-Landshut und Stephan III. Bayern-Ingolstadt. Daneben bestand als viertes Herzogtum bereits Bayern-Straubing. Treibende Kraft hinter der Teilung war Johann, der nicht mehr bereit war, für die kostspielige Hofhaltung seines Bruders Stephan III. und die Italienpolitik Stephans und Friedrichs, die beide mit Töchtern des Mailänder Stadtherrn Bernabò Visconti vermählt waren, mit aufzukommen.
    Durch die Teilung entstanden allerdings neue Spannungen zwischen Johann und Stephan, der sich nicht mit Ingolstadt begnügen wollte. Stephan III. hatte bei der Landesteilung verstreute Gebiete Oberbayerns und des Nordgaus erhalten, die er von Ingolstadt aus regierte. Er fühlte sich bei der Aufteilung übervorteilt und so kam es 1394/95 im Ersten Bayerischen Hauskrieg zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen ihm und Herzog Johann. Stephans Sohn Ludwig VII. überfiel an Heiligabend 1394 Freising, dessen Bischof Berthold von Wehingen Kanzler der österreichischen Herzöge war, bedrohte Pfaffenhofen und plünderte am Dreikönigstag Neustadt an der Donau im Münchner Herzogtum. Im Gegenzug wandten sich Johann und seine Söhne gegen Aichach und Friedberg und brannten die Burg in Markt Schwaben nieder. Nach dem Ende der Feindseligkeiten vereinbarten die Herzöge im September 1395, durch gemeinsame äußere Feinde geeint, Bayern-München und Bayern-Ingolstadt wieder gemeinsam zu verwalten. Von 1395 bis 1397 regierte Johann II. dann mit Stephan III., erst Johanns Söhne Ernst und Wilhelm III. konnten ihre Alleinregierung in Bayern-München gegen Stephan III. später durchsetzen.
    Stephan starb zwischen dem 14. Juni und dem 1. Juli 1397 und wurde in der Frauenkirche in München beigesetzt. 1447 wurde Bayern-Ingolstadt mit Bayern-Landshut vereinigt, Bayern-Landshut selbst fiel 1505 an Bayern-München.

    Literatur
    • Helga Czerny: Der Tod der bayerischen Herzöge im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit 1347–1579. Vorbereitungen – Sterben – Trauerfeierlichkeiten – Grablegen – Memoria (= Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte. Band 146). C. H.eck, München 2005, ISBN 3-406-10742-7, S. 188–189 (zugleich Dissertation, Universität München 2004).
    • Klaus von Andrian-Werburg: Urkundenwesen, Kanzlei, Rat und Regierungssystem der Herzoge Johann II., Ernst und Wilhelm III. von Bayern-München (1392–1438) (= Münchener historische Studien. Abteilung Geschichtliche Hilfswissenschaften. Band 10. Lassleben, Kallmünz 1971, ISBN 3-7847-4410-9 (zugleich Dissertation, München 1961).
    • Theodor Straub: Bayern im Zeichen der Teilungen und Teilherzogtümer. In: Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Handbuch der Bayerischen Geschichte. 2. Auflage. Band 2. C. H. Beck, München 1988, ISBN 3-406-32320-0, S. 248–249.
    • Gerhard Schwertl: Johann II. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 5, Artemis & Winkler, München/Zürich 1991, ISBN 3-7608-8905-0, Sp. 505.
    Anmerkungen
    1 Helga Czerny: Der Tod der bayerischen Herzöge im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit 1347–1579. Vorbereitungen – Sterben – Trauerfeierlichkeiten – Grablegen – Memoria (= Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte. Band 146). C. H.eck, München 2005, ISBN 3-406-10742-7, S. 189 (zugleich Dissertation, Universität München 2004).

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_II._(Bayern)

    Johann heiratete Katharina von Görz in 1372. Katharina (Tochter von Graf Meinhard VI. von Görz) gestorben in 1391. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 97. Herzog Ernst von Bayern (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1373; gestorben am 2 Jul 1438 in München, Bayern, DE; wurde beigesetzt in Frauenkirche, München, Bayern, DE.
    2. 98. Herzog Wilhelm III von Bayern-München (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1375 in München, Bayern, DE; gestorben am 13 Sep 1435 in München, Bayern, DE.

    Familie/Ehepartner: Anna Pirsser. [Familienblatt] [Familientafel]


  27. 61.  Graf Eberhard III. von Württemberg, der Milde Graf Eberhard III. von Württemberg, der Milde Graphische Anzeige der Nachkommen (32.Elisabeth4, 13.Ludwig3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren in nach 1362 in Stuttgart, Baden-Württemberg, DE; gestorben am 16 Mai 1417 in Göppingen, Baden-Württemberg, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Eberhard III of Württemberg (called der Milde (the Clement)
    • Französischer Name: Eberhard III du Wurtemberg
    • Titel (genauer): Count of Württemberg (1392 to 1417)
    • Titel (genauer): Comte de Wurtemberg

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Eberhard_III,_Count_of_W%C3%BCrttemberg

    Français:
    https://en.wikipedia.org/wiki/Eberhard_III,_Count_of_W%C3%BCrttemberg



    https://de.wikipedia.org/wiki/Eberhard_III._(W%C3%BCrttemberg,_Graf)

    Eberhard III., genannt „der Milde“, (* nach 1362 vermutlich in Stuttgart; † 16. Mai 1417 in Göppingen) war Graf von Württemberg von 1392 bis 1417. Er war der Sohn Graf Ulrichs von Württemberg (* nach 1340; † 1388) und der Elisabeth von Bayern (* 1329; † 1402), Tochter Kaiser Ludwigs des Bayern.

    Eberhard III. heiratete 1380 die Mailänderin Antonia Visconti, Tochter des dortigen Signoren Bernabò Visconti. Einziges überlebendes Kind aus dieser Ehe war der spätere Graf Eberhard IV.

    Nach dem Tod Antonias am 26. März 1405 heiratete Eberhard Elisabeth von Nürnberg, die Tochter des Burggrafen Johann III. von Nürnberg, (Eheabrede am 27. März 1406, Beilager erst 1412). Aus dieser Verbindung stammt die Tochter Elisabeth von Württemberg († 1476), verheiratet mit Graf Johann IV. von Werdenberg. Sie sind die Eltern des Augsburger Bischofs Johann II. von Werdenberg († 1486).

    Eberhards Regierungszeit war geprägt durch eine friedenserhaltende Bündnispolitik mit den benachbarten Fürstenhäusern und Reichsstädten. Beispiele sind das am 27. August 1395 geschlossene Bündnis mit 14 oberschwäbischen Städten und der Marbacher Bund von 1405. Ein wichtiger militärischer Erfolg war der Sieg gegen den Schleglerbund 1395 bei Heimsheim. Die bedeutendste territoriale Erwerbung war die Grafschaft Mömpelgard, welche durch die Verlobung seines Sohnes, des späteren Grafen Eberhard IV. mit Henriette von Mömpelgard zustande kam. Henriette war die älteste und erbberechtigte Tochter des Grafen Heinrich von Mömpelgard. Eberhard III. regierte die Grafschaft Mömpelgard bis 1409 und übergab sie dann an seinen Sohn Eberhard IV.

    Literatur
    Eberhard Gönner: Eberhard der Milde. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 234 (Digitalisat).
    Matthias Miller: Eberhard III. der Milde. In: Sönke Lorenz, Dieter Mertens, Volker Press (Hrsg.): Das Haus Württemberg. Ein biographisches Lexikon. Kohlhammer, Stuttgart 1997, ISBN 3-17-013605-4, S. 39–42.
    Gerhard Raff: Hie gut Wirtemberg allewege. Band 1: Das Haus Württemberg von Graf Ulrich dem Stifter bis Herzog Ludwig. 6. Auflage. Landhege, Schwaigern 2014, ISBN 978-3-943066-34-0, S. 201–212.
    Paul Friedrich von Stälin: Eberhard der Milde. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 5, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 556 f.
    Weblinks
    Commons: Eberhard III. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Literatur von und über Eberhard III. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    Werke von und über Eberhard III. in der Deutschen Digitalen Bibliothek

    Geburt:
    (?)

    Eberhard heiratete Antonia Visconti in 1380. Antonia (Tochter von Bernabò Visconti und Beatrice Regina della Scala (Scaliger)) gestorben am 26 Mrz 1405. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 99. Graf Eberhard IV. von Württemberg, der Jüngere  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 23 Aug 1388; gestorben am 2 Jul 1419 in Waiblingen, Baden-Württemberg, DE.

    Eberhard heiratete Elisabeth von Nürnberg in 1406. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 100. Elisabeth von Württemberg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am nach 1412; gestorben in nach 29 Apr 1476.

  28. 62.  Margarete von Bayern (Wittelsbacher)Margarete von Bayern (Wittelsbacher) Graphische Anzeige der Nachkommen (33.Albrecht4, 13.Ludwig3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren in 1363 in Den Haag ?; gestorben in 1423 in Dijon, Frankreich; wurde beigesetzt in Kartäuserkirche, Dijon.

    Notizen:

    Margarete und Johann Ohnefurcht hatten acht Kinder, sieben Töchter und einen Sohn. Sieben der acht Kinder aus dieser Ehe erreichten das heiratsfähige Alter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Margarete_von_Bayern_(1363–1423)

    Margarete von Bayern (* 1363 wohl in Den Haag; † 1423 in Dijon) war die zweitjüngste Tochter des Wittelsbacher Herzogs Albrecht I. (Bayern) von Straubing-Holland.

    Margarete heiratete am 12. April 1385 auf der Doppelhochzeit von Cambrai den acht Jahre jüngeren Erben des Hauses Burgund, Johann Ohnefurcht. Die Hochzeit war ein Großereignis von europäischem Rang und zog über 20.000 Gäste an. Auch der französiische König Karl VI. war anwesend. Das Paar hatte acht Kinder, darunter Johanns Nachfolger Philipp den Guten. Margarete besuchte regelmäßig die französische Königin Isabeau, die dem Ingolstädter Zweig der Wittelsbacher entstammte, und ihre Nichte Jakobäa, die Tochter ihres Bruders Wilhelm II.
    Nach der Ermordung ihres Gatten im Jahr 1419 bestärkte sie ihren Sohn in seinem Bestreben, Genugtuung für dieses Verbrechen zu fordern. Sie starb 1423 in Dijon und wurde in der dortigen Kartäuserkirche beigesetzt. Margarete konnte noch die ersten Schritte verfolgen, die ihr Sohn zur Gewinnung des holländischen Erbes Jakobäas unternahm, deren Verzicht im Haager Vertrag erlebte sie jedoch nicht mehr.

    Nachkommen
    Sieben der acht Kinder aus Margaretes Ehe mit Johann Ohnefurcht erreichten das heiratsfähige Alter.
    • Marguerite (1393–1441) ∞ 1) Louis de Valois, duc de Guyenne, 2) Arthur III. de Bretagne,
    • Marie († 1463) ∞ 1406 Adolf II., Graf von Kleve und Mark,
    • Isabelle (1395–1412) ∞ Olivier de Châtillon, comte de Penthièvre,
    • Philipp III. von Burgund (1396–1467) ∞ 1) Michelle de Valois, 2) Bonne d’Artois, 3) Isabel de Portugal,
    • Jeanne (1399–1406),
    • Catherine (1400–1414) ∞ Louis III. d’Anjou,
    • Anne (1404–1432) ∞ John of Lancaster, 1. Duke of Bedford,
    • Agnès (1407–1476) ∞ Charles I. de Bourbon.


    Literatur
    • Dorit-Maria Krenn, Joachim Wild: „fürste in der ferne“. Das Herzogtum Niederbayern-Straubing-Holland 1353–1425 (= Hefte zur bayerischen Geschichte und Kultur. Band 28). Haus der Bayerischen Geschichte, Augsburg 2003, ISBN 3-927233-86-2, S. 10f., 47.
    • Edmund von Oefele: Albrecht I., Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von Baiern. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 230 f.
    Weblinks
     Commons: Margarete von Bayern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Mieke van Leeuwen-Canneman: Margaretha van Beieren. In: Digitaal Vrouwenlexicon van Nederland. 14. Januar 2013, abgerufen am 18. Juli 2015

    Margarete heiratete Herzog Johann von Burgund (Valois), Ohnefurcht am 12 Apr 1385 in Cambrai. Johann (Sohn von Herzog Philipp II. von Burgund (Valois), der Kühne und Gräfin Margarete III. von Flandern) wurde geboren am 28 Mai 1371 in Dijon, Frankreich; gestorben am 10 Sep 1419 in Montereau-Fault-Yonne. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 101. Maria von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1463.
    2. 102. Herzog Philipp III. von Burgund (Valois), der Gute  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 31 Jul 1396 in Dijon, Frankreich; gestorben am 15 Jun 1467 in Brügge.

  29. 63.  Johanna Sophie von Bayern (Wittelsbacher)Johanna Sophie von Bayern (Wittelsbacher) Graphische Anzeige der Nachkommen (33.Albrecht4, 13.Ludwig3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren am 1373 oder 1377; gestorben am 28 Jul 1410 in Wien.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Johanna_Sophie_von_Bayern

    Johanna Sophie von Bayern (* 1373 oder 1377; † 28. Juli 1410 in Wien) war die jüngste Tochter Herzog Albrechts I. von Straubing-Holland. Ihre Verlobung mit dem vierjährigen Albrecht von Österreich besiegelte 1381 das Ende einer Fehde zwischen ihrem Vater und Albrecht III. von Österreich. Der Herzog von Straubing-Holland erklärte sich zur Zahlung von 10.000 Schock Prager Pfennigen als Heiratsgut bereit und gab als Sicherheiten die Festung Natternberg und die Stadt Deggendorf an. Die Hochzeit fand am 24. April 1390 in Wien statt.

    Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, der spätere römische König Albrecht II. und Margarete, die spätere Ehefrau Herzog Heinrichs des Reichen von Bayern-Landshut. Albrecht IV. wurde nach dem Tod seines Vaters 1395 Herzog von Österreich, starb aaber bereits 1404. Seine Ehefrau Johanna überlebte ihn nur um sechs Jahre. Die Hochzeit ihrer Tochter mit Heinrich von Bayern-Landshut 1412 und das Eingreifen ihres Sohnes, der sich dabei auf seine Abstammung von Albrecht I. berief, in den Streit um das Straubinger Ländchen erlebte sie nicht mehr.


    Literatur
    • Dorit-Maria Krenn, Joachim Wild: „fürste in der ferne“. Das Herzogtum Niederbayern-Straubing-Holland 1353–1425 (= Hefte zur bayerischen Geschichte und Kultur. Band 28). Haus der Bayerischen Geschichte, Augsburg 2003, ISBN 3-927233-86-2, S. 23 26, 47.
    • Edmund von Oefele: Albrecht I., Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von Baiern. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 230 f.
    • Franz von Krones: Albrecht IV. „der Geduldige“. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 283–285.

    Johanna heiratete Reichsfürst Albrecht IV. von Österreich (Habsburg) am 24 Apr 1390 in Wien. Albrecht (Sohn von Herzog Albrecht III. von Österreich (von Habsburg), mit dem Zopf und Beatrix von Nürnberg (Hohenzollern)) wurde geboren am 19/20 Sep 1377 in Wien; gestorben in 25 Aug oder 14 Sep 1404 in bei Znaim oder auf dem Weg nach Wien; wurde beigesetzt in Fürstengruft des Stephansdoms in Wien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 103. Margarete von Österreich  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1395; gestorben am 24 Dez 1447.
    2. 104. König Albrecht II. von Österreich (Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 16 Aug 1397 in Wien; gestorben am 27 Okt 1439 in Neszmély nahe Esztergom.


Generation: 6

  1. 64.  Elisabeth von Henneberg-SchleusingenElisabeth von Henneberg-Schleusingen Graphische Anzeige der Nachkommen (35.Judith5, 15.Anna4, 7.Elisabeth3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren in 1319; gestorben am 30 Mrz 1389.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_von_Henneberg-Schleusingen

    Elisabeth von Henneberg-Schleusingen (* 1319; † 30. März 1389) war durch Heirat Gräfin von Württemberg.

    Elisabeth war eine Tochter des Grafen Heinrich VIII. von Henneberg-Schleusingen. Sie heiratete vor dem 17. September 1342 den Grafen Eberhard II. von Württemberg (Eberhard der Greiner). Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor: Ulrich, der Vater des späteren württembergischen Grafen Eberhard III., und Sophie, die spätere Herzogin von Lothringen.

    Literatur
    Markus Müller: Elisabeth von Henneberg-Schleusingen. In: Sönke Lorenz, Dieter Mertens, Volker Press (Hrsg.): Das Haus Württemberg. Ein biographisches Lexikon. Kohlhammer, Stuttgart 1997, ISBN 3-17-013605-4, S. 36.
    Gerhard Raff: Hie gut Wirtemberg allewege. Band 1: Das Haus Württemberg von Graf Ulrich dem Stifter bis Herzog Ludwig. 6. Auflage. Landhege, Schwaigern 2014, ISBN 978-3-943066-34-0, S. 163–166.
    Detlev Schwennicke (Hrsg.): Europäische Stammtafeln. Neue Folge, Band XVI. Vittorio Klostermann, Frankfurt a. M. 1995, ISBN 3-465-02741-8, Tafel 146.
    Weblinks
    Commons: Elisabeth von Henneberg-Schleusingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Elisabeth heiratete Graf Eberhard II. von Württemberg, der Greiner in vor 17 Sep 1342. Eberhard (Sohn von Graf Ulrich III. von Württemberg und Sophia von Pfirt) wurde geboren in nach 1315; gestorben am 15 Mrz 1362 in Stuttgart, Baden-Württemberg, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 105. Ulrich von Württemberg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in nach 1340; gestorben am 23 Aug 1388.

  2. 65.  Katharina von Henneberg-SchleusingenKatharina von Henneberg-Schleusingen Graphische Anzeige der Nachkommen (35.Judith5, 15.Anna4, 7.Elisabeth3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren in cir 1334 in Schleusingen, Thüringen; gestorben am 15 Jul 1397 in Meissen, Sachsen, DE.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Katharina_von_Henneberg

    Katharina von Henneberg, auch Katherina von Henneberg, seit 1347 Markgräfin von Meißen, Landgräfin von Thüringen etc. (* um 1334 in Schleusingen; † 15. Juli 1397 in Meißen) war die Ehefrau des Markgrafen Friedrich des Strengen von Meißen. Sie brachte aus ihrem väterlichen Erbe fränkische Besitzungen um Coburg an die Wettiner.

    Leben
    Katharina war die zweite von vier Töchtern des Grafen Heinrich VIII. von Henneberg-Schleusingen und dessen Frau Jutta von Brandenburg.

    Beim Übergang des Coburger Landes von den Hennebergern (Grafschaft Henneberg) an die Wettiner gab es Verwicklungen. Heinrich VIII. legte für den „neue Herrschaft“ genannten Landesteil seine Ehefrau und seine Töchter als Erbinnen fest, während das sonstige Henneberger Territorium an seinen Bruder Johann ging. Die Folge war eine Teilung des hennebergischen Besitzes. Die weibliche Erbfolge hatte auch zur Konsequenz, dass nach Heinrichs VIII. Tod 1347 nicht gleich die Schwiegersöhne ins Erbe eintreten konnten. Möglich wurde das erst nach dem Tod Juttas von Brandenburg am 1. Februar 1353. Bereits am 9. Februar 1353 erschien Markgraf Friedrich bei Kaiser Karl IV. in Prag, um sich mit dem Gebiet um Coburg belehnen zu lassen.
    Die komplizierte Erbfolgeregelung widersprach den Erwartungen des noch lebenden Schwiegervaters von Katharina, Friedrich dem Ernsthaften. Das findet seinen Niederschlag in der chronikalisch breit überlieferten Episode, nach der Katharina wegen nicht erfolgter Herausgabe ihrer Mitgift wieder ins Elternhaus zurückgeschickt wurde. Eine weitere Überlieferung besagt, Katharina habe nach dem frühen Tod ihres Erstgeborenen und während der Wartezeit auf den nächsten Sohn nur noch schwarze Kleidung getragen und auf allen Schmuck verzichtet. In beiden Fällen dürfte es sich um Legenden halten, die allerdings um die zentralen Punkte in Katharinas Leben kreisen, die ungewöhnliche Erbfolge und die gut 20-jährige Wartezeit auf die Geburt von Erben. Erst zwischen 1370 und 1380 wurde sie Mutter von drei überlebenden Söhnen, Friedrich, Wilhelm und Georg.

    Als ihr Ehemann 1381 starb, waren die Söhne noch minderjährig. Katharina übernahm gemäß dem Willen ihres verstorbenen Mannes die Vormundschaft bis zu ihrem Lebensende und regierte mit ihnen gemeinsam sowohl ihr Coburger Erbe als auch die den Söhöhnen bei der Chemnitzer Teilung 1382 zugesprochenen Landesteile an der mittleren Saale bzw. zwischen Saale und Mulde. Katharina hat als Landgräfin von Thüringen und Markgräfin von Meißen vielfach geurkundet und zu diesem Zweck ein eigenes Siegeel geführt. Ihren Witwensitz nahm sie in Coburg, wo auch ihre Mutter Jutta residiert hatte. Dort hielt sie sich bereits während ihrer Ehe häufig auf, während Friedrich III. in Ausübung einer damals typischen Reiseherrschaft viel im Land unterwegs war. Von ihrem Ehemann hatte sie daneben Weißenfels als Leibgedinge erhalten.
    Hervorgetreten ist Katharina von Henneberg auch als Auftraggeberin des von Heinrich von Vippach verfassten, nach ihr benannten Fürstenspiegels „Katherina divina“.


    Literatur
    • Georg Spalatin: Chronik der Sachsen und Thüringer. Bilderhandschrift aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. 3 Bde. Landesbibliothek Coburg Ms Cas 9–11 (online verfügbar). Zum Fräulein (Katharina) von Henneberg besonders Bd. 3, Bl. 21r – 218v.
    • Reinhardt Butz und Gert Melville (Hrsg.): Coburg 1353. Stadt und Land Coburg im Spätmittelalter. Coburg 2003. (Schriftenreihe der Historischen Gesellschaft Coburg e.V. 17).
    • Wilhelm Füßlein: Der Übergang der Herrschaft Coburg vom Hause Henneberg-Schleusingen an die Wettiner 1353. In: Zeitschrift des Vereins für Thüringische Geschichte und Altertumskunde N.F. 28 (1929) S. 325–434.
    • Eckart Hennig: Die neue Herrschaft Henneberg 1245-1353. In: Jahrbuch der Coburger Landesstiftung 26 (1981) S. 43–70.
    • Johann Gottlieb Horn: Lebens- und Heldengeschichte (…) Friedrichs des Streitbaren. Leipzig 1733.
    • Michael Menzel: Die „Katherina divina“ des Johann von Vippach. Ein Fürstenspiegel des 14. Jahrhunderts. Köln, Wien 1989. (Mitteldeutsche Forschungen 99).
    • August Wilhelm Müller: Die erlauchten Stammmütter des Hauses Sachsen Ernestinische Linie in Skizzen und einem ausführlichen Lebensbilde der Mark- und Landgräfin Katherina, gebornen Gräfin von Henneberg. Meiningen 1862.
    • Silvia Pfister: Das Huhn, das goldene Eier legt – Katharina von Henneberg (vor 1334–1397) und ihr Erbe. In: „Seien Sie doch vernünftig!“. Frauen der Coburger Geschichte. Hrsg. von Gaby Franger, Edmund Frey, Brigitte Maisch. Coburg 2008, S. 1833.
    • Franz Otto Stichart: Galerie der Sächsischen Fürstinnen. Leipzig 1857. (Katherina von Henneberg S. 102–110).
    • Streich, Brigitte: Zwischen Reiseherrschaft und Residenzbildung: Der wettinische Hof im späten Mittelalter. Köln, Wien 1989.

    Katharina heiratete Markgraf Friedrich III. von Meissen (Wettiner) in 1346. Friedrich (Sohn von Markgraf Friedrich II. von Meissen (Wettiner) und Mathilde (Mechthild) von Bayern) wurde geboren am 14 Dez 1332 in Dresden, DE; gestorben am 21 Mai 1381 in Altenburg, Thüringen; wurde beigesetzt in Kloster Altzella, Nossen, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 106. Kurfürst Friedrich I. (IV.) von Sachsen (von Meissen), der Streitbare  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 11 Apr 1370; gestorben am 4 Jan 1428 in Altenburg, Thüringen; wurde beigesetzt in Dom, Meissen, Sachsen.

  3. 66.  Sophie von Henneberg-SchleusingenSophie von Henneberg-Schleusingen Graphische Anzeige der Nachkommen (35.Judith5, 15.Anna4, 7.Elisabeth3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) gestorben am 5 Mai 1372.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: Erbin von Hildburghausen
    • Besitz: Herrschaft Schmalkalden; Erbin von Schmalkalden

    Notizen:

    Name:
    Urkundlich 1342

    Sophie heiratete Burggraf Albrecht von Nürnberg (Hohenzollern), der Schöne in Herbst 1348. Albrecht (Sohn von Burggraf Friedrich IV. (Frederick) von Nürnberg (Hohenzollern) und Margarethe (Margareta) von Kärnten) wurde geboren in cir 1319; gestorben am 4 Apr 1361 in Baiersdorf. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 107. Margaretha von Nürnberg  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 108. Anna von Nürnberg (Hohenzollern)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  4. 67.  Äbtissin Jutta Anna von Henneberg-SchleusingenÄbtissin Jutta Anna von Henneberg-Schleusingen Graphische Anzeige der Nachkommen (35.Judith5, 15.Anna4, 7.Elisabeth3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren in 1344/1345; gestorben am 22/23 Jul 1363.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Kloster Sonnenfeld, Bayern; Äbtissin im Kloster Sonnenfeld

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Anna_von_Henneberg

    Anna von Henneberg († um 1363) war Äbtissin des Klosters Sonnefeld.

    Leben
    Anna stammte aus der Familie von Henneberg. Sie kam 1353 in jungem Alter in das Kloster. Man bezeichnete sie als zweite Klostergründerin (secunda fundatrix), weil sie dem Kloster zu einer Blütezeit verhalf. Beigetragen dazu hat ihre wertvolle Mitgift, zu der Weinberge in Nüdlingen und Nassach gehörten. Sie starb bereits im Alter von etwa 18 Jahren.

    Epitaph
    An sie erinnert eines der wenigen aus der Klosterzeit erhaltenen Steindenkmäler. Sie ist in leicht geschwungener Haltung als Nonne abgebildet. Sie steht auf einem Löwen, in den Händen das Brevier haltend, unten zwei Wappen. Das Grabmal weist in der Art seiner Ausführung auf den Wolfskeelmeister hin.[1]

    Titel (genauer):
    Das Kloster Sonnefeld ist ein ehemaliges Kloster der Zisterzienserinnen in Sonnefeld in Bayern. Die Klosterkirche ist heute evangelisch-lutherische Pfarrkirche.
    Das der Heiligen Jungfrau Maria geweihte Kloster wurde 1260 durch Heinrich II. von Sonneberg und seine Gemahlin Kunigunde gegründet. Die Abtei befand sich zunächst in Ebersdorf und wurde nach einem Brand um 1287[1] nach Hofstädten verlagert. Hofstädten nahm erst 1889 als Sonnefeld den Namen des Klosters bzw. des Amtes an. Grundherr war zu Beginn der Bamberger Bischof Berthold von Leiningen, der mit der Klostergründung auch das Vordringen der Grafen von Henneberg zu unterbinden versuchte. Geistliches Oberhaupt war der Bischof von Würzburg. Die Besiedlung erfolgte vom Kloster Maidbronn aus. Zur Ausstattung gehörten die Dörfer Frohnlach und Ebersdorf. 1262 besichtigten die Äbte von Ebrach und Bildhausen die Fortschritte und sorgten für die Anerkennung des Ordens.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Sonnefeld


  5. 68.  Herzog Heinrich V. von Sagan (von Glogau), der Eiserne Herzog Heinrich V. von Sagan (von Glogau), der Eiserne Graphische Anzeige der Nachkommen (37.Mathilde5, 15.Anna4, 7.Elisabeth3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren am 1312 od 1321; gestorben am 13 Apr 1369.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 358 bis 1361, Herzogtum Steinau; Herzog von Steinau ab 1361 Herzog von Halb-Steinau
    • Titel (genauer): 1344 bis 1369, Herzogtum Glogau; Von 1369 bis 1378 (gemeinsam mit seinen Brüdern) Herzog von (herzoglich) Glogau Ab 1394 bis zu seinem Tod 1397 Herzog von herzoglich Glogau.
    • Titel (genauer): 1342 bis 1369, Herzogtum Sagan; Von 1369 bis 1378 (gemeinsam mit seinen Brüdern) Herzog von Sagan Ab 1394 bis zu seinem Tod 1397 Herzog von Sagan

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_V._(Glogau-Sagan) (Feb 2022)

    Heinrich V. von Glogau-Sagan (auch Heinrich V. „der Eiserne“; * 1312/21; † 13. April 1369) war von 1342 bis 1369 Herzog von Sagan, ab 1344 Herzog von (herzoglich) Glogau, 1358 bis 1361 von Steinau und ab 1361 von halb Steinau. Er entstammte dem Glogauer Zweig der Schlesischen Piasten.

    Herkunft
    Heinrichs V. Eltern waren Heinrich IV. von Glogau († 1342) und Mathilde († 1323/29), Tochter des Markgrafen Hermann von Brandenburg.

    Leben
    Nach dem Tod seines Vaters 1342 erbte Heinrich V., der keine weiteren Brüder hatte, dessen Herzogtum Sagan. Zugleich erhob er Ansprüche auf das Herzogtum Glogau, das, wie Sagan, seit 1329 ein Lehen der Krone Böhmen war. Glogau hatte zuletzt Heinrichs V. Onkel Primislaus/Primko II. gehört, der sich geweigert hatte, dem böhmischen König Johann von Luxemburg zu huldigen und der 1331 von seinen Untertanen vergiftet worden war. Rechtmäßige Erben sollten Heinrichs V. Vater sowie dessen Brudeer Johann von Steinau († 1361/64) sein. Primislaus/Primkos Witwe Konstanze wurde als Leibgedinge die Stadt Glogau zugewiesen, deren Verwaltung sie ihrem Bruder Bolko II. übertrug. Trotzdem setzte sich König Johann über die Erbansprüche hinweg und zog Glogau gewaltsam als erledigten Lehen ein. Ursächlich hierfür war, dass ihm Johann von Steinau noch vor dem Tod Primkos sein Anrecht auf das Glogauer Erbe verkauft hatte. Wegen dieser unrechtmäßigen Vorkommnisse verweigerte 1342 auch Heinrich V. dem König die Huldigung und bekämpfte ihn, um an das ehemals seinem Vater zustehende Erbe Glogaus zu gelangen.
    Nachdem der polnische König Kazimir III. mit seinem Heer in Teile Großpolens einfiel, die zum Besitz der Glogauer Herzöge gehörten, bekämpfte Heinrich V. auch Polen. Dabei verwüstete Kazimir III. Steinau und besetzte Fraustadt, das Heinrich V. endgültig Polen überlassen musste. Aus Verärgerung darüber suchte Heinrich nun die Unterstützung des böhmischen Königs Johann. Diesem huldigte er schließlich am 23. November 1344. Daraufhin übertrug ihm König Johann eine Hälfte von Glogau, die nachfolgend als „herzoglich“ Glogau bezeichnet wurde, während er die andere „königliche“ Hälfte als Landesherr selbst behielt.

    In der nachfolgenden Zeit hielt sich Heinrich häufig in der Nähe von König Johanns Sohn, dem Markgrafen und späteren König Karl IV. auf, dessen Politik und Diplomatie er unterstützte. 1347 nahm er an dessen Krönung in Prag teil, zwei Jahre später begleitete er ihn zum Papst nach Avignon und 1355 war er in Rom bei der Kaiserkrönung Karls IV. zugegen. Zusammen mit Nikolaus von Münsterberg war er 1356 im Auftrag Karls IV. mit einem diplomatischen Auftrag in Konstantinopel, von wo er anschließend eine Wallfahrt ins Heilige Land unternahm.
    1358 erwarb Heinrich V. von seinem Onkel Johann dessen Herzogtum Steinau. Danach verschlechterten sich Heinrichs V. Beziehungen zu König Karl, der sich dem Schweidnitzer Herzog Bolko II. angenähert hatte, um das durch Karls Vater an Bolkos Schweester Konstanze, der Witwe Primkos/Przemkos, begangene Unrecht wieder gutzumachen. Zu diesem Zweck übertrug König Karl am 10. Januar 1360 die (königliche) Hälfte von Glogau sowie halb Steinau an Bolko II. von Schweidnitz auf dessen Lebenszeit. Da Heinrich V. 1363 nach dem Tod Konstanzes, die eine Enkelin des verstorbenen polnischen Königs Władysław I. Ellenlang war, den dauerhaften Verlust der königlichen Hälfte von Glogau befürchtete, nahm er wieder Kontakt zum polnischen König Kazimir III. auf, von dem er sich Hilfe erhoffte. Zu diesem Zweck verheiratete er seine Tochter Hedwig mit dem verwitweten Kazimir III., die ihm jedoch nicht den ersehnten Thronfolger gebar.
    Heinrich, dessen Beiname „der Eiserne“ darauf zurückgehen soll, dass er seine Untergebenen hart behandelte und auch seine politischen Ziele eisern verfolgte, bekämpfte auch den einheimischen Adel und kirchliche Einrichtungen. Ständige Auseinandersetzungen führte er mit den Saganer Augustinern. 1367 soll er vom gegnerischen Adel in der Jakobskircher Burg gefangen gehalten worden sein. Zwei Jahre später starb er. Die Vormundschaft über seine unmündigen Söhne wurde an Ruprecht I. von Liegnitz übertragen, der sich 1372 mit Heinrichs V. seit zwei Jahren verwitweten Tochter Hedwig vermählte. Die durch Heinrichs Tod V. entfachten Erbstreitigkeiten wurden von seinem Schwager Ludwig I. von Liegnitz beigelegt. Nachdem die beiden älteren Heinriche 1393 bzw. 1395 ohne Nachkommen starben, wurde Heinrichs V. Besitz unter seinem jüngsten Sohn Heinrich VIII. vereint, der die Stammfolge fortsetzte.

    Titel (genauer):
    Das Herzogtum Steinau (polnisch Księstwo ścinawskie; tschechisch Stínavské knížectví) war ab 1274 zunächst ein selbständiges Teilherzogtum des Herzogtums Glogau. Es wurde von diesem mehrmals getrennt, wieder mit ihm vereint und gehörte zeitweise auch zu anderen schlesischen Herzogtümern. 1675 fiel es als erledigtes Lehen in den unmittelbaren Besitz der Krone Böhmen. Residenzort war die gleichnamige Stadt Steinau (heute Ścinawa in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen).
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Steinau

    Titel (genauer):
    Das Herzogtum Glogau entstand 1251 bei der Teilung des Herzogtums Schlesien unter den Schlesischen Piasten. 1331 eignete es sich der böhmische König Johann von Luxemburg an, wodurch es als erstes der schlesischen Fürstentümer bis 1344 unmittelbar Böhmen unterstellt war. Ab 1344 war es in eine „herzogliche“ und eine „königliche“ Hälfte geteilt. Die herzogliche Hälfte war bis 1476 lehensrechtlich im Besitz des Glogauer Zweiges der Schlesischen Piasten, während die königliche Hälfte ab 1384 bis 1480 erbrechtlich den Teschener Herzögen gehörte. Nach dem Tod des böhmischen Königs Matthias Corvinus 1490 fiel Glogau als erledigtes Lehen durch Heimfall an die Krone Böhmen. Dadurch erlangte es den Status eines Erbfürstentums. Residenzort war Glogau bzw. zeitweise für die herzogliche Hälfte Freystadt.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Glogau

    Titel (genauer):
    Das Herzogtum Sagan entstand 1274 durch Ausgliederung aus dem Herzogtum Glogau. Unter Herzog Heinrich IV. wurde es 1329 als ein Lehen der Krone Böhmen unterstellt und bis 1472 vom Glogauer Zweig der Schlesischen Piasten regiert. Danach gelangte es nacheinander an die sächsischen Wettiner, an Albrecht von Wallenstein, an die böhmischen Lobkowitz sowie an den kurländischen Herzog Peter von Biron und dessen Nachkommen. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel es 1742 mit fast ganz Schlesien an Preußen. 1844 wurde es vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. als Preußisches Thronlehen Fürstentum Sagan konstituiert, das bis 1919 bestand. Residenzort war die Stadt Sagan (heute Żagań in der Woiwodschaft Lebus in Polen).
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Sagan

    Heinrich heiratete Anna von Płock in 1337. Anna (Tochter von Herzog Wacław von Płock und Elisabeth von Litauen) gestorben in 1363. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 109. Herzog Heinrich VIII. von Sagan (von Glogau)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1357/63; gestorben am 14 Mrz 1397 in Sprottau, Lebus, Polen.
    2. 110. Prinzessin Hedwig von Sagan (von Glogau)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1340/1350; gestorben am 27 Mrz 1390 in Liegnitz.

  6. 69.  Agnes von Glogau-SaganAgnes von Glogau-Sagan Graphische Anzeige der Nachkommen (37.Mathilde5, 15.Anna4, 7.Elisabeth3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) gestorben in 1362.

    Agnes heiratete Herzog Ludwig I. von Liegnitz-Brieg in zw 1341 und 1345. Ludwig (Sohn von Herzog Bolesław III. von Schlesien (Piasten) und Margarethe von Böhmen) wurde geboren in zw 1313 und 1321; gestorben in 1398. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 111. Margarete von Liegnitz-Brieg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1342/43; gestorben in 1386.
    2. 112. Hedwig von Liegnitz-Brieg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1346; gestorben in 1385/96.

  7. 70.  Jutta von Falkenberg (von Oppeln)Jutta von Falkenberg (von Oppeln) Graphische Anzeige der Nachkommen (39.Euphemia5, 15.Anna4, 7.Elisabeth3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) gestorben in nach 1378.

    Notizen:

    Jutta hatte mit Nikolaus II. drei Kinder.

    Jutta heiratete Herzog Nikolaus II. von Troppau in 1360. Nikolaus (Sohn von Herzog Nikolaus I. von Troppau und Adelheid von Habsburg) wurde geboren in cir 1288; gestorben am 8 Dez 1365. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 113. Herzog Přemysl I. (Primislaus) von Troppau  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1365; gestorben am 28 Sep 14333.

  8. 71.  Herzog Johann I. von LothringenHerzog Johann I. von Lothringen Graphische Anzeige der Nachkommen (40.Rudolf5, 18.Elisabeth4, 7.Elisabeth3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren in 1346; gestorben am 23 Sep 1390 in Paris, France.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Lothringen (1346 bis 1390)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_I._(Lothringen)

    Johann I. (* 1346; † 23. September 1390 in Paris) war Herzog von Lothringen von 1346 bis 1390. Er war der Sohn von Herzog Rudolf und Marie de Châtillon.

    Biografie
    Er wurde Herzog von Lothringen, als sein Vater sechs Monate nach seiner Geburt in der Schlacht von Crécy fiel. Bis 1353 stand er unter der Regentschaft seiner Mutter Marie de Châtillon sowie des Grafen Eberhard II. von Württemberg. Im Dezember ddes gleichen Jahres leistete er Kaiser Karl IV. den Lehnseid, wofür er im Gegenzug zum Generalleutnant des Kaiserreichs im Moselland, also Stellvertreter des Kaisers an der Mosel, ernannt wurde. 1356 und erneut 1365 nahm Johann I. auf Seiten des Deutschen Ordens an dessen Kreuzzug gegen die Litauer teil.
    Andererseits kämpfte er am 19. September 1356 auf der französischen Seite in der Schlacht von Maupertuis, unterstützte den Dauphin Karl beim Aufstand der Pariser, nahm am 19. Mai 1364 an dessen Krönung in Reims teil, sowie auf Seiten seines Onkels Karl von Blois am Bretonischen Erbfolgekrieg, der mit der Schlacht von Auray am 29. September 1364, dem Tod Karls sowie der Gefangennahme Johanns und Bertrand du Guesclins endete. In den folgenden Jahren half er Karl V. und später Karl VI. bei der Rückeroberung der durch den Vertrag von Brétigny (1360) verlorenen Gebiete
    Das Ende seiner Herrschaft war hingegen durch eine Distanzierung vom französischen Hof gekennzeichnet, zum einen, weil er die Grandes Compagnies bekämpfen musste, die unter anderem in seinem Herzogtum hausten, zum anderen, weil die königlichen Beamten versuchten, die Beziehungen zwischen dem lothringischen Adel und dessen Herzog zu regeln und dabei ihren Einfluss in Lothringen zu festigen. Als Ergebnis seiner Distanzierung näherte sich Johann I. Philipp dem Kühnen, Herzog von Burgund an. Er starb am 23. September 1390 in Paris, wo er sich befand, um sich vor dem Parlement zu verteidigen, nachdem er von den Einwohnern von Neufchâteau wegen Machtmissbrauchs angeklagt worden war.

    Nachkommen
    Johann I. heiratete am 16. Dezember 1361 in Stuttgart Sophie von Württemberg, (* 1343, † 1369), die Tochter seines ehemaligen Vormunds Eberhard II.; ihre Kinder waren:
    • Karl II., Herzog von Lothringen, † 1431; ∞ Margarete von der Pfalz, † 1434, Tochter von König Ruprecht (Wittelsbacher)
    • Friedrich, X 1415, Graf von Vaudémont, ∞ Marguerite de Joinville, Gräfin von Vaudémont, Tochter von Henri, Sire de Joinville
    • Isabelle, † nach 1423; ∞ Enguerrand VII. de Coucy, Earl of Bedford, Graf von Soissons, † 1397 (Haus Gent)



    Literatur
    • Henry Bogdan: La Lorraine des ducs. Sept siècles d'histoire. Perrin, Paris 2005, ISBN 2-262-02113-9.
    • Walter Mohr: Johann I. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-00191-5, S. 494 (Digitalisat).
    • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln. Neue Folge Band 1, 2: Přemysliden, Askanier, Herzoge von Lothringen, die Häuser Hessen, Württemberg und Zähringen. Klostermann, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-465-03020-6, Tafel 205.
    Siehe auch
    • Haus Châtenois
    Weblinks
     Commons: Johann I. von Lothringen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Johann heiratete Sophie von Württemberg am 16 Dez 1361 in Stuttgart, Baden-Württemberg, DE. Sophie wurde geboren in 1343; gestorben in 1369. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 114. Herzog Karl II. von Lothringen, der Kühne  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1364; gestorben am 25 Jan 1431 in Nancy, FR; wurde beigesetzt in Kirche Saint Georges, Nancy.
    2. 115. Graf Friedrich I. (Ferry I.) von Lothringen-Vaudémont  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1368; gestorben am 25 Okt 1415 in Schlachtfeld Azincourt.

  9. 72.  Reichsfürst Albrecht IV. von Österreich (Habsburg)Reichsfürst Albrecht IV. von Österreich (Habsburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (43.Albrecht5, 19.Albrecht4, 7.Elisabeth3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren am 19/20 Sep 1377 in Wien; gestorben in 25 Aug oder 14 Sep 1404 in bei Znaim oder auf dem Weg nach Wien; wurde beigesetzt in Fürstengruft des Stephansdoms in Wien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1395 bis 1404, Herzogtum, Erzherzogtum Österreich; Albrecht regierte gemeinsam mit seinem Cousin Wilhelm über das Herzogtum Österreich.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_IV._(Österreich) (Apr 2018)

    Herzog Albrecht IV. von Österreich (* 19.[1] oder 20. September 1377 in Wien; † 25. August oder 14. September 1404 bei Znaim oder auf dem Weg nach Wien[2]) , als Graf von Habsburg Albrecht VIII., war ein Reichsfürst aus der Dynastie der Habsburger. Er regierte von 1395 bis 1404 gemeinsam mit seinem Cousin Wilhelm (1370–1406) über das Herzogtum Österreich[3].

    Herkunft, Heirat und Nachkommen
    Albrecht war das einzige Kind von Herzog Albrecht III. von Österreich (1348–1395) aus dessen zweiter Ehe mit Beatrix von Nürnberg-Hohenzollern (1355–1414), der Tochter des Burggrafen Friedrich V. von Nürnberg und dessen Gemahlin Elisabeth von Meißen. Während nur er die Albertinische Linie der Habsburger fortsetzte, hatte sein Onkel Herzog Leopold III. von Österreich, Begründer der Leopoldinischen Linie der Habsburger, mindestens vier Söhne.
    1381 wurde Albrecht IV. als Vierjähriger mit Johanna Sophie von Baiern[4] (1373–1410), der jüngsten Tochter von Herzog Albrecht I. von Baiern-Straubing-Holland aus dessen Ehe mit Margarethe von Liegnitz-Brieg verlobt. Mit dieser Verlobung wurde eine Fehde zwischen seinem Vater und ihrem Vater beigelegt. Ihr Vater verpflichtete sich zur Zahlung von 10.000 Schock Prager Pfennigen als Heiratsgut und gab als Sicherheiten die Festung Natternberg und die Stadt Deggendorf an. Am 24. April 1390 fand in Wien die Hochzeit statt.

    Nachfolgeregelungen nach dem Tod von Herzog Albrecht III.
    Nach dem Tod seines Vaters am 29. August 1395 trat Herzog Albrecht IV. dessen Nachfolge im Herzogtum Österreich an und geriet sofort in einen Konflikt mit seinem Cousin, dem Herzog Wilhelm von Österreich, der als ältestes männliches Mitglied der Familie und somit deren Senior eine Sonderstellung gegenüber den übrigen Familienmitgliedern beanspruchte. Wilhelm berief sich dabei auf das Testament Albrechts III., in dem sich sein Onkel gegen eine neuerliche Realteilung ausgesprochen hattee, und das Privilegium maius. Am 22. September 1395 kam es auf Vermittlung der österreichischen Landesstände im Vertrag von Hollenburg zu einer Verständigung. Man einigte sich über eine gleichberechtigte und gemeinsame Regierung, jeder der beiden Herzöge sollte als Herr in seiner eigenen Ländergruppe und als Mitregent in der des anderen herrschen.[5] Albrecht herrschte in der Folge über das Herzogtum Österreich (Donauösterreich), Wilhelm wurde in Nachfolge seines Vaters Regent zu Innerösterreich, das im Wesentlichen die Herzogtümer Steiermark, Kärnten und Krain und die Küstenlande umfasste. Die Einkünfte wurden gleichmäßig geteilt. Beide Herzöge machten die Hofburg in Wien zu ihrer Hauptresidenz, wo sie zeitweise gemeinsam residierten[6]. Die Verwaltung der Grafschaft Tirol und der Vorderen Lande (Oberösterreich (Tirol)) hatte Albrecht III. schon 1392 Wilhelms jüngeren Bruder Leopold IV. übertragen, mit dem 1396 in Wien ein weiterer Hausvertrag geschlossen wurde. Dieser Wiener Vertrag wurde in der Folge dreimal verlängert. 1402 wurden die jüngeren Brüder von Wilhelm und Leopold, die Herzöge Ernst I. und Friedrich IV. Mitregenten in den Herrschaften der älteren Brüder.[7] Dass es Herzog Albrecht IV. und seinen Cousins nicht gelang, zu einer gemeinsamen politischen Linie zu finden, hatte eine wesentliche Schwächung der Dynastie zur Folge[8].

    Die Pilgerfahrt
    Um 1398 begab sich Albrecht IV. auf eine Pilgerfahrt in das Heilige Land und wurde in Jerusalem zum Ritter des Ritterordens vom Heiligen Grab geschlagen.[9] Albrecht IV. verließ Wien im August 1398 mit einem Gefolge, über das wenig bekannt ist. Seine Ehefrau und seine Kinder kamen nicht mit. Die Reiseroute führte über Venedig, von wo er im August mit dem Schiff nach Zypern und von dort im September weiter nach Akkon reiste. Die restliche Strecke nach Jerusalem wurde auf dem Landweg bewältigt. Albrechts Rückreise führte erneut über Venedig. Im Dezember 1398 war er wieder in Wien.[10] Eine Pilgerfahrt ins Heilige Land unternahmen später auch sein Cousin Herzog Ernst I. und dessen Sohn, der spätere Kaiser Friedrich III.

    Albrecht IV. als Herrscher über das Herzogtum Österreich
    Seit 1402 führte Albrecht IV. gemeinsam mit Wilhelm im Herzogtum Österreich mit Zustimmung des Adels, der Prälaten und der Städte das "Geräune", eine Art "Standrecht" ein, um den Übergriffen von Fehde führenden Adeligen und Räuberbanden Einhallt gebieten zu können, eine Folge der instabilen politischen Lage in den Nachbarländern Böhmen und Mähren.[11] Während der verhältnismäßig kurzen Regierungszeit Herzog Albrechts IV. zeichnete sich erstmals eine Bedrohung durch die Osmanen für die Länder des Heiligen Römischen Reiches ab. Die spätere Geschichtsschreibung sah in dieser "Türkengefahr" neben Auseinandersetzungen unter den Habsburgern eine entscheidende Ursache für den wachsenden Einfluss der Landstände.

    Albrecht IV. und die Luxemburger
    Im Jahr 1398 war Albrecht IV. mit Wilhelm in Litschau, wo anlässlich der Belehnung der Herzöge mit ihren Ländern und Herrschaften durch König Wenzel große Festlichkeiten stattfanden[12]. Als die Kurfürsten Wenzel im Jahr 1400 als Reichsoberhaupt absetzten und der Pfalzgraf Ruprecht III. bei Rhein zu dessen Nachfolger gewählt wurde, blieb Albrecht IV. Verbündeter der Luxemburger[13]. In den Auseinandersetzungen zwischen König Wenzel und seinem Bruder, dem späteren Kaiser Siegmund, unteerstützte Albrecht IV. den Letzteren, der die Herzöge von Österreich gegeneinander auszuspielen versuchte. Im Spätsommer 1402 ernannte Siegmund Albrecht IV. zu seinem präsumptiven Nachfolger im Königreich Ungarn beziehungsweise zum Stellvertreter für den Fall seiner dortigen Abwesenheit[14].

    Tod und Nachfolge
    Während des Kriegszuges gegen Böhmen und Mähren bekämpfte Albrecht IV. besonders die mährischen Freibeuter, die die österreichischen Grenzgebiete brandschatzten. Auf einem dieser Feldzüge, den er im September 1404[15] gemeinsam mit König Siegmund gegen dessen Cousins Jodok und Prokop von Mähren führte, eine Fehde um den Besitz der Stadt Znaim, erkrankten er und Siegmund[16] bei der Belagerung von Znaim, die von Johann von Lamberg gehalten wurde. Während sich Siegmund wieder erholte, starb Albrecht IV. auf dem Rückweg nach Wien, vermutlich in Klosterneuburg.[17] Beigesetzt wurde er in der Fürstengruft des Stephansdoms in Wien, sein Sarg befindet sich neben dem seines Vaters[18]. Da sein Sohn gleichnamiger Sohn Albrecht bei seinem Tod noch minderjährig war, übernahm zunächst Wilhelm die Regentschaft für diesen. Nach Wilhelms frühen Tod wurde die Regentschaft von Leopold IV. und Ernst I. weitergeführt.

    Aussehen und Persönlichkeit
    Nach der Beschreibung des Wappendichters Peter Suchenwirt war Albrecht IV. schlank, hatte schöne Gesichtszüge und einen dunklen Bart sowie schwarze Haare, für die er nie ein Brenneisen benötigte, was ein Hinweis auf Naturlocken sein könnte. Ein Bildnis von ihm, das als authentisch gilt, ist nicht erhalten.[19]
    Wie bei den meisten Personen des Mittelalters gibt es zu seiner Persönlichkeit keine wirklich zuverlässigen Informationen. Angeblich war Albrecht IV. handwerklich sehr begabt, er soll sich als Tischler und Instrumentenbauer betätigt haben, und außerdem sehr fromm. Dass er tatsächlich etwas weltfremd war, wie in der populärwissenschaftlichen Literatur gerne behauptet wird, ist allerdings nicht belegt, doch dürfte er im Vergleich zu seinem Cousin und Mitregenten Wilhelm der passivere Herrscher gewesen sein.[20]

    Präsentation, Beinamen und Wahlspruch
    Albrechts kleiner Titel lautete: Albrecht von gotes gnaden herczog ze Osterreich, ze Steyr, ze Kernden und ze Krain, grave ze Tyrol etc.[21] Seinen großen Titel verwendete er gewöhnlich, wenn er zusammen mit Wilhelm urkundete, dabei wird Wilhelm stets vor ihm genannt. Im Gegensatz zu Albrecht III., Leopold III. oder Wilhelm urkundete Albrecht IV. gelegentlich auch in Klöstern, so zum Beispiel in St. Florian oder Stift Heiligenkreuz. Albrecht unterfertigte seine Diplome nie eigenhändig, die Verwendung der Ordnungszahl IV. findet sich nicht in der Intitulatio seiner Diplome. Er selbst dürfte den Titel eines Erzherzogs von Österreich nicht geführt haben. Sein Wappensiegel, das er von 1395 bis 1404 verwendet hat, vereint die fünf sternförmig angeordneten Schilde von (Neu)Österreich, Kärnten, Krain, Tirol und Steiermark, die auch auf den Wappensiegeln von Albrecht III. und Leopold III. zu sehen sind. Die Auswahl der Länderwappen wie auch die Reihenfolge der Schilde entsprechen dem Siegel seines Vaters. Außerdem verwendete er noch weitere Siegel.[22]
    Albrecht IV. dürfte Mitglied der Salamandergesellschaft gewesen sein[23].
    Albrecht IV. wurden spätere mehrere Beinamen zugeschrieben.
    • Von seiner Pilgerreise nach Jerusalem brachte er Schätze und Sammlerstücke mit. Diese sollen ihm zusammen mit seinen Erzählungen von dieser Reise, in denen er viel Fabelhaftes vorkommen ließ, den Beinamen Albrecht das Weltwunder eingebracht hben[24].
    • Nach der Rückkehr aus dem Heiligen Land soll er sich außerdem fast nur mehr bei den Karthäusern in Mauerbach aufgehalten und ein enthaltsames und keusches Leben geführt haben, weswegen er nun auch Albrecht der Mönch oder Frater Albertus genant wurde[25].
    • Ein weiterer Beiname ist Albrecht der Geduldige.
    Albrecht IV. wurde später der Wahlspruch: Paulatim (nach und nach), zugeschrieben, unter dem Sinnbild eines in ein Brett gebohrten Nagelbohrers.

    Albrecht als Mäzen und Förderer
    Albrecht investierte besonders in den Ausbau des Hauptturmes des Wiener Stephansdomes, der bereits unter seinem Onkel, dem Herzog Rudolf IV. von Österreich begonnen worden war. Zusammen mit seinem Cousin Wilhelm förderte er den Weiterbau der Kirche Maria am Gestade in Wien. Außerdem gründete er für die bereits bestehende Kapelle zur Hl. Dorothea und Katharina das spätere Dorotheerkloster in Wien, dessen Errichtung aber erst unter seinem Sohn realisiert wurde.[26]

    Irrtümer und Legendenbildung um Albrecht IV.
    • Aufgrund seiner kurzen Herrschaft und der Namensgleichheit mit seinem Vater Albrecht III. und seinem Sohn Albrecht V. wurde Albrecht IV. später selbst in historischen Fachbüchern immer wieder mit diesen beiden verwechselt oder durcheinander gbracht. Immer wieder wird er auch, selbst in historischen Fachbüchern, irrtümlicherweise als Bruder seiner vier Cousins bezeichnet[27].
    • Als König Wenzel IV. von Böhmen 1402 von seinem Bruder Siegmund gefangen genommen wurde, ließ ihn dieser nach Wien bringen, wo er Wenzel in den Gewahrsam von Herzog Albrecht IV. gab. Wenzel gelang es jedoch am 11. November 1403 aus Wien zu flchten. Nach seiner Rückkehr nach Böhmen übernahm er dort wieder selbst die Herrschaft.[28] Um diese Flucht entstanden einige Legenden, in denen Herzog Albrecht IV. gewöhnlich die Rolle des Verbündeten beziehungsweise Komplizen von Siegmund spielelt, während die Rolle des Fluchthelfers mit seinem Cousin Wilhelm besetzt ist. Eine weitere Legendenbildung um diese Fluchtgeschichte, die sich auch in der Sekundärliteratur findet, verknüpft Wenzels Flucht mit Albrechts Tod. Nach dieser habe er an dem für ihn letztlich verhängnisvollen Feldzug nur deshalb teilgenommen, um Siegmund so zu beweisen, dass er an der Flucht von dessen Bruder unbeteiligt gewesen war.[29]
    • Seine politischen Verstrickungen in die Politik des späteren Kaisers Siegmund wurden im 19. Jahrhundert entsprechend verklärt, so soll Albrecht IV. der Legende nach in den Armen Siegmunds gestorben sein, nachdem ihm dieser noch ausdrücklich zvor das Versprechen gegeben hatte, dass er dem noch unmündigen Sohn Albrecht stets ein guter "Vater" sein werde.[30] Die Ursache für diese Legendenbildung sind wohl in Siegmunds späterer politische Zusammenarbeit mit Albrecht V., der ihn letztlich auch beerbte, zu suchen.

    Versuch einer Beurteilung
    Albrecht IV. gehört zu den unbekanntesten Mitgliedern des Hauses Österreich beziehungsweise Habsburg. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Er war weder König noch Kaiser. Hinzu kommt noch, dass seine Herrschaft als Reichsfürst in die Zeit zwischen dem Vertrag von Neuberg an der Mürz im Jahr 1379 und der Abdankung von Herzog Siegmund von Österreich im Jahr 1490 fällt, ein Abschnitt der Habsburgergeschichte, der bis heute zum Teil nicht besonders gut erforscht ist. In diesem Zeitraum hatte sich seine Familie in zwei Hauptlinien aufgespaltet, und es kamen unterschiedliche Herrschaftsmodelle, eine Folge der (gewöhnlich befristeten) Teilungsverträge und Vormundschaften, zur Anwendung, was schon für die Zeitgenossen nicht ganz durchschaubar gewesen sein dürfte und sich entscheidend auf die spätere, oft widersprüchliche Geschichtsschreibung auswirkte. Hinzu kommen noch unrichtige Vorstellungen aus dem 19. Jahrhundert, wobei spätere Herrschaftsformen bei den Habsburgern, ddie sich in der Neuzeit und der damaligen Gegenwart finden, unkritisch auch für diesen Zeitraum vorausgesetzt wurden. Albrecht IV. übte zwar nach dem Tod seines Vaters die Herrschaft über Herzogtum Österreich aus, also über jenes Gebiet, nach deem sich seine Familie nach ihrem Aufstieg in den Reichsfürstenstand unter Graf Rudolf IV. von Habsburg benannt hatte, doch dies nur für wenige Jahre, zudem musste er sich seine Herrschaft mit seinem Cousin Wilhelm, der als Senior des Hauses seine Mitbeteiligung an dieser durchsetzen konnte, teilen. In Bezug auf die damalige Politik und Wahrnehmung der Habsburger im Reich war zudem Wilhelms Brüder Leopold IV., der über jene Teile herrschte, die näher an der Peripherie des Heiligen Römischen Reichs lagen, bei den Zeitgenossen wesentlich präsenter. In Bezug auf die damalige "Ostpolitik" stand Albrecht IV. im Schatten des späteren Kaisers Siegmund.

    Titel (genauer):
    Das Erzherzogtum Österreich, bis 1453 Herzogtum Österreich, war ein Reichslehen des Heiligen Römischen Reiches. Während die lehnsrechtliche Einheit bis zum Reichsende 1806 bestehen blieb, war bereits im 13. Jahrhundert eine landesrechtliche Teilung in Österreich ob der Enns und Österreich unter der Enns erfolgt, woraus schließlich die heutigen österreichischen Länder Oberösterreich und Niederösterreich hervorgingen.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Erzherzogtum_Österreich (Sep 2023)

    Albrecht heiratete Johanna Sophie von Bayern (Wittelsbacher) am 24 Apr 1390 in Wien. Johanna (Tochter von Herzog Albrecht I. von Bayern (Wittelsbacher) und Margarete von Liegnitz-Brieg) wurde geboren am 1373 oder 1377; gestorben am 28 Jul 1410 in Wien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 116. Margarete von Österreich  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1395; gestorben am 24 Dez 1447.
    2. 117. König Albrecht II. von Österreich (Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 16 Aug 1397 in Wien; gestorben am 27 Okt 1439 in Neszmély nahe Esztergom.

  10. 73.  Herzog Wilhelm von Österreich (Habsburg)Herzog Wilhelm von Österreich (Habsburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (44.Leopold5, 19.Albrecht4, 7.Elisabeth3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren in cir 1370 in Wien; gestorben am 15 Jul 1406 in Wien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Herzog von Steiermark - Herzog von Kärnten - Herzog von Krain

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_(Österreich) (Sep 2023)

    Als sein Vater im Jahr 1386 in der Schlacht bei Sempach fiel, trat Wilhelm, der zu diesem Zeitpunkt noch sehr jung, aber bereits volljährig war, als dessen ältester Sohn die Nachfolge an. Allerdings akzeptierte er mit Zustimmung der Prälaten und Landesherren nur wenig später am 10. Oktober 1386 für sich und seine Geschwister seinen Onkel Albrecht III. als Vormund, der daraufhin die zwischen ihm und seinem Bruder im Vertrag von Neuberg von 1379 vereinbarte Realteilung vorerst außer Kraft setzte und die alleinige Herrschaft über alle Herrschaften der Familie übernahm.[3]

    Nach dem Tod seines Onkels beanspruchte Wilhelm als nun mehr ältestes männliches Mitglied der Familie und somit deren Senior eine Vorrangstellung gegenüber den übrigen Familienmitgliedern, wobei er sich auf das Testament seines Onkels, der sich in diesem gegen eine neuerliche Realteilung ausgesprochen hatte und das Privilegium maius berief. Das führte zum Konflikt mit seinem Cousin Albrecht IV., der seinem Vater im Herzogtum Österreich nachgefolgt war, wobei er Unterstützung bei der Bürgerschaft der Stadt Wien, Albrecht IV. aber bei den Adeligen fand. Auf Vermittlung der österreichischen Landesstände wurde daher am 22. September 1395 der Vertrag von Hollenburg geschlossen, der eine gemeinsame Herrschaft der beiden vorsah, jeder sollte als Herr in seiner eigenen Ländergruppe und als Mitregent in der des anderen herrschen. Die Verwaltung, der Hof und der "Schatz" sollten gemeinsam geführt bzw. verwaltet werden.[4] Als Folge dieses Vertrages regierte Wilhelm ab 1396 als Herzog in Innerösterreich die Herzogtümer (Steiermark, Kärnten und Krain sowie die Küstenlande) mit dem Hauptsitz in Graz. Seine Hauptresidenz war aber die Hofburg in Wien, wo er gemeinsam mit Albrecht IV. residierte.[5]

    Die Verwaltung der Grafschaft Tirol und der Vorderen Lande hatte Albrecht III. schon 1392 Wilhelms jüngeren Bruder Leopold IV. übertragen.[6] Auf dessen Drängen hin wurde 1396 in Wien ein neuer Hausvertrag geschlossen, durch den Leopold IV. die völlige Gleichberechtigung in den leopoldinischen Ländern, erneut die Verwaltung von Tirol und den Vorderen Landen und eine finanzielle Kompensation[7] zugestanden wurde. In diesem Vertrag kam es außerdem zu einer vorläufigen Regelung, die Wilhelms andere jüngere Brüder betraf. Wilhelm sollte die Versorgung für Herzog Ernst I. und Leopold IV. die für Herzog Friedrich IV. übernehmen.[8]

    Dieser Wiener Vertrag war befristet und wurde in der Folge noch dreimal verlängert. 1402 wurden Ernst I. und Friedrich IV. außerdem Mitregenten in den Herrschaftskomplexen ihrer Brüder.

    Nach dem Tod von Albrecht IV. wurde Wilhelm als Senior des Hauses Österreich ab 1404 herzöglicher Regent für dessen minderjährigen Sohn Albrecht V.

    Politik unter Wilhelm
    Noch im Dezember 1395 wurde mit König Wenzel ein Waffenstillstand geschlossen und in der Folge der Konflikt mit und um diesen, in den Albrecht III. mitgewirkt hatte, zu einem vorläufigen Ende gebracht. Dass es Wilhelm und den anderen Herzögen von Österreich bis zu seinem Tod nicht gelang, zu einer gemeinsamen politischen Linie zu finden, hatte eine wesentliche Schwächung der Dynastie zur Folge. Die Absetzung Wenzels als König des Heiligen Römischen Reichs im Jahr 1400 und die Wahl des Pfalzgrafen und Kurfürsten Ruprecht III. zum Gegenkönig führten ebenfalls zu einer Spaltung der Dynastie, wobei Wilhelms Positionierung in der Sekundärliteratur sehr unterschiedlich eingeschätzt wird.[9]

    Seit 1402 führte Albrecht IV. gemeinsam mit Wilhelm im Herzogtum Österreich mit Zustimmung des Adels, der Prälaten und der Städte das "Geräune", eine Art "Standrecht" ein, um den Übergriffen von Fehde führenden Adeligen und Räuberbanden Einhalt gebieten zu können, eine Folge der instabilen politischen Lage in den Nachbarländern Böhmen und Mähren. Diese Politik setzte er auch nach Albrechts Tod fort. Um ähnliche Übergriffe aus Ungarn abzuwehren, eroberte Wilhelm Neusiedl am See, wo er einen Stützpunkt einrichtete, und bestätigte zu Beginn des Jahres 1406 die österreichische Adelsgesellschaft vom Häferl mit dem Sterne, zu deren Zielen die Wahrung des Landfriedens gehörte.[10]

    Tod und Nachfolge
    Wilhelm starb bereits 1406 und fand in der Herzogsgruft des Stephansdoms zu Wien seine letzte Ruhestätte.

    Damit kam es 1406, nach dem Vertrag von Neuberg von 1379 und dem Vertrag von Hollenburg 1395, zu einer neuerlichen Umverteilung des Habsburgischen Erbes, Leopold der Dicke, der zweite Bruder der Leopoldiner, Regent in Innsbruck und Graf von Tirol, wurde Vormund des jungen Neffen Albrecht und herzoglich österreichischer Regent in Wien, Ernst der Eiserne, der dritte Bruder, 1396 zu jung und 1401–1402 in Italien (Heerzug des römisch-deutschen Königs Ruprecht) gewesen und noch ohne Regentschaft, wurde Herzog in Innerösterreich, und der Jüngste, Friedrich, der mit der leeren Tasche, vorher Regent der Vorlande in Freiburg im Breisgau, nahm die Grafschaft Tirol mit dazu, wodurch sich die Verwaltungseinheit Oberösterreich ausbildete.

    Wilhelms Persönlichkeit
    Eine Beschreibung zu Wilhelm in der Österreichischen Chronik von den 95 Herrschaften deutet eine einnehmende Gesamterscheinung des Herzogs an, gibt aber keine konkreten Hinweise zu seinem tatsächlichen Aussehen. Ein als authentisch einzustufendes Porträt hat sich zudem nicht erhalten.[11] Im Gegensatz zu seinem Brüdern wird er als ruhig und besonnen bezeichnet, das dürfte allerdings weniger ein Hinweis auf seinen tatsächlichen Charakter sein, sondern mit seiner Stellung in der Familie als ältester Sohn und späterer Senior zusammenhängen.[12]

    Kunstmäzen und Förderer
    Zusammen mit Albrecht IV. förderte er den Weiterbau der Kirche Maria am Gestade in Wien. Zwar werden mit ihm heute nur wenige Kunstwerke in Verbindung gebracht, doch lässt die Qualität der aus seinem Besitz erhaltenen wenigen Bücher vermuten, dass er, wie auch sein Onkel Albrecht III., ein Förderer der Buchkunst gewesen sein dürfte.[13]

    Präsentation
    Wilhelms kleiner Titel lautete: "Wilhalm von gotes gnaden herczog ze Österreich, ze Steyr, ze Kernden und ze Krain, graf ze Tyrol etc". In seinem großen Titel bezeichnet er sich als Herzog zu Österreich, zu Steier, zu Kärnten und zu Krain, Herr auf der Windischen Mark und zu Portenau, Graf zu Habsburg, zu Tirol, zu Pfirt und zu Kiburg, Markgraf zu Burgau und Landgraf im Elsaß. Hier bezeugte er wohl auch seine politischen Ansprüche gegenüber über seinem Cousin Albrecht IV. In den Urkunden, welche er gemeinsam mit seinen Verwandten ausstellte, wird er gewöhnlich als Senior des Hauses zuerst genannt.[14]

    In einem Lehenbrief, der am 20. Mai 1404 ausgestellt wurde, wird Wilhelm als Erzherzog bezeichnet, woraus gefolgert werden kann, dass der Erzherzogstitel damals in Verwendung war. Wilhelm selbst hat den Titel in seinen Urkunden nicht verwendet. Er ist jedoch der erste Habsburger bzw. Herzog von Österreich nach Rudolf IV., von dem eine bildnerische Darstellung mit dem Erzherzogshut erhalten ist.[15]

    Wilhelm in Legende und Sage
    Historisch eindeutig belegte Fakten sind, dass König Wenzel IV. von Böhmen 1402 tatsächlich von seinem Bruder Sigmund gefangen genommen wurde. Dieser ließ ihn nach Wien bringen, wo er Wenzel in den Gewahrsam von Herzog Albrecht IV. gab. Wenzel gelang es jedoch, am 11. November 1403 aus Wien zu flüchten. Nach seiner Rückkehr nach Böhmen übernahm er dort selbst wieder die Herrschaft.[16] Herzog Albrecht IV. musste sich deswegen vor Sigmund persönlich rechtfertigen, wobei in der Sekundärliteratur, die offensichtlich auf Chroniken aufbaut, die Details dieser Begegnung in wesentlichen Punkten voneinander abweichen. Mal wird das als Angelegenheit zwischen Sigmund und ihm dargestellt, mal sucht Albrecht Sigmund in Begleitung des einen oder anderen Cousins auf, mal sind es alle seine Cousins (außer Wilhelm), die ihn begleiten müssen. In einigen Versionen der Legende, die sich um die Flucht Wenzels aus Wien gebildet hat, findet sich Herzog Wilhelm in der Rolle des Fluchthelfers, der die Flucht möglich macht, oder er ist zumindest der Mitwisser, der die Flucht zulässt.

    Name:
    Wilhelm aus dem Haus Österreich bzw. Habsburg war seit 1395 Familienoberhaupt der Albertinischen und Leopoldinischen Linien seiner Familie.

    Geburt:
    Wilhelm war der älteste Sohn des Herzogs Leopold III. von Österreich aus dessen Ehe mit Viridis Visconti, einer Tochter von Bernabò Visconti, dem Stadtherrn von Mailand.

    Familie/Ehepartner: Königin Hedwig (Jadwiga) von Polen (von Anjou), die Heilige . Hedwig (Tochter von König Ludwig I. von Ungarn (von Anjou), der Grosse und Königin Elisabeth von Bosnien) wurde geboren am 3 Okt 1373 in Buda (Budapest); gestorben am 17 Jul 1399 in Krakau, Polen; wurde beigesetzt in Kirchenschiff der Wawel-Kathedrale zu Krakau. [Familienblatt] [Familientafel]

    Wilhelm heiratete Königin Johanna II. von Neapel (Anjou) in 1401. Johanna wurde geboren am 25 Jul 1373 in Neapel, Italien; gestorben am 2 Feb 1435 in Neapel, Italien. [Familienblatt] [Familientafel]


  11. 74.  Erzherzog Ernst I. von Österreich (von Habsburg), der Eiserne Erzherzog Ernst I. von Österreich (von Habsburg), der Eiserne Graphische Anzeige der Nachkommen (44.Leopold5, 19.Albrecht4, 7.Elisabeth3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren in cir 1377 in Bruck an der Mur; gestorben am 10 Jun 1424 in Bruck an der Mur.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Ernest the Iron
    • Französischer Name: Ernest d'Autriche intérieure (Ernst der Eiserne, en allemand)
    • Titel (genauer): Herzog von Steier(mark), Kärnten und Krain, Erzherzogs zu Österreich

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_der_Eiserne

    Ernst I., genannt Ernst der Eiserne (* um 1377 in Bruck an der Mur; † 10. Juni 1424 ebenda) aus der Famllie der Herzöge von Österreich aus dem Haus der Habsburger war Herzog von Steier(mark), Kärnten und Krain. Er führte als erster Habsburger seit Rudolf IV. offiziell den Titel eines Erzherzogs zu Österreich und gilt als einer der Stammväter seiner Dynastie.

    Herkunft, Ehen und Kinder
    Herzog Ernst von Österreich war einer der jüngeren Söhne des Herzogs Leopold III. von Österreich (1351–1386) aus dessen Ehe mit Viridis Visconti, einer Tochter von Bernabò Visconti, dem Stadtherrn von Mailand und dessen Ehefrau Beatrice della Scala.

    Herzog Ernst war zweimal verheiratet. Am 14. Januar 1392 wurde in Bruck an der Mur seine erste Ehe mit Margarethe (1366–1407), einer Tochter von Herzog Bogislaw V. von Pommern aus dessen Ehe mit Adelheid von Braunschweig-Grubenhagen geschlossen. Margarethes ältere Halbschwester Elisabeth (* um 1345; † 1393) war die vierte Ehefrau von Kaiser Karl IV. und Mutter des späteren Kaisers Siegmund, der nach dem Tod Margarethes aufgrund der Verwandtschaft, wenn gleich ohne tatsächlichen Rechtsanspruch, wiederholt die Rückerstattung ihrer Mitgift an seine Person einforderte[1]. Die erste Ehe von Herzog Ernst blieb kinderlos[2].
    In zweiter Ehe heiratete er 1412 in Bruck an der Mur Cymburgis (auch Cimburka, Zimburg oder Zimburgis) von Masowien (1394–1429), eine Nichte des polnischen Königs Władysław II. Jagiełło und Tochter des Herzog Ziemowit IV. von Masowien aus dessen Ehe mit Großfürstin Alexandra von Litauen. Aus der zweiten Ehe von Herzog Ernst gingen neun Kinder hervor:
    • Friedrich III. (V.) (1415–1493), ∞ 1452 Infantin Eleonore von Portugal (1436–1467), Tochter des portugiesischen Königs Eduard I. aus dessen Ehe mit Eleonore von Aragonien.
    • Margarethe (1416–1486), ∞ 1431 Kurfürst Friedrich II. von Sachsen (1412–1464), Sohn des sächsischen Kurfürsten Friedrich I. aus dessen Ehe mit Katharina von Braunschweig-Lüneburg.
    • Albrecht VI. (1418–1463), ∞ 1452 Mechthild von der Pfalz (1419–1482), Witwe des Grafen Ludwig I. von Württemberg und Tochter des Kurfürsten Ludwig III. von der Pfalz aus dessen Ehe mit Mathilde von Savoyen.
    • Katharina (1420–1493), ∞ 1447 Markgraf Karl I. von Baden (1427–1475), Sohn des badischen Markgrafen Jakob I. aus dessen Ehe mit Katharina von Lothringen
    • Ernst (1420–1432)
    • Alexandra (*/† 1421)
    • Anna (*/† 1422)
    • Rudolf (*/† 1424)
    • Leopold (*/† 1424)

    Anfänge
    Nach dem Tod seines in der Schlacht bei Sempach im Jahr 1386 gefallenen Vaters Herzog Leopold III. stand Ernst zunächst unter der Vormundschaft seines Onkels Albrecht III. Nach dessen Tod im Jahr 1395 übernahm Ernsts älterer Bruder Wilhelm die Vormundschaft[3]. Im Jahr 1402 wurde Ernst Mitregent in Wilhelms Herrschaften, ausgenommen dem Herzogtum Steiermark[4].
    1401 begleitete er den deutschen König Ruprecht auf dessen Zug nach Italien gegen die Mailänder Visconti.

    Auseinandersetzungen nach dem Tod Wilhelms
    Der Tod Wilhelms im Jahr 1406 führte zu Auseinandersetzungen zwischen Ernst und seinem älteren Bruder Leopold IV. um dessen Nachfolge und um die Vormundschaft über ihren Verwandten Albrecht V., die Wilhelm seit dem Tod von dessen Vater Albrecht IV. ausgeübt hatte. Bei der Teilung im Herbst 1406, die auf Vermittlung der Landesstände erzielt wurde, erhielt Leopold die Herrschaft über die Herzogtümer Kärnten und Krain und Ernst das Herzogtum Steiermark, wofür er zunächst zugunsten von Leopold auf die Vormundschaft über Albrecht V. und somit auf die Herrschaft über das Herzogtum Österreich verzichtete. Da es Leopold jedoch nicht gelang, die Lage dort zu stabilisieren, beanspruchte er, unterstützt von einem Teil der österreichischen Landstände, im Jahr 1407 erneut die Vormundschaft über Albrecht, worauf zwischen ihm und Leopold im November eine militärische Auseinandersetzung begann, die in der Literatur gewöhnlich als Bürgerkrieg bezeichnet wird. In diesen war auch die Stadt Wien verwickelt, deren vom Patriziat beherrschter Stadtrat auf Seiten von Ernst stand, während die Handwerker Leopold unterstützten. Eine Folge waren die am 11. Juli 1408 erfolgten Hinrichtungen des Wiener Bürgermeisters Konrad Vorlauf uund der Ratsherrn Konrad Ramperstorffer und Hans Rockh. Die Auseinandersetzung der beiden Herzöge wurde erst am 13. März 1409 durch einen Schiedsspruch des späteren Kaisers Siegmund beendet, nach dem Leopold und Ernst gemeinsam die Vormundschaft führen sollten. Als die österreichischen Landstände Albrecht V. mit seiner Zustimmung am 2. Juni 1411 für großjährig und regierungsfähig erklärten und Leopold IV. am Folgetag überraschend verstarb, musste Ernst letztlich seine Herrschaftsansprüche auf das Herzogtum Österreich aufgeben. Als Nachfolger Leopolds übernahm er die Herrschaft in den Herzogtümern Kärnten und Krain.[5]

    Einsetzung als Erzherzog
    Im Privilegium maius wurde die Berechtigung der Habsburger, den Erzherzogtitel führen zu dürfen, von ihrer Herrschaft über das Herzogtum Kärnten abgeleitet, da der Herzog von Kärnten nach der Chronik des Johann von Viktring und einem Einschub iim Schwabenspiegel als Reichsjägermeister angeblich ebenfalls Inhaber eines Reichserzamtes gewesen war[6]. Am 18. März 1414 ließ sich Herzog Ernst als Herzog von Kärnten auf dem Fürstenstein in Karnburg am Zollfeld huldigen. Bei dieser Huldigung handelte es sich um das Ritual einer Herrschaftseinsetzung in slowenischer (historisch „windischer“) Sprache nach einer alten Tradition, dem sich bereits einige seiner Vorgänger, so die Herzöge Albrecht II. und Otto IV., unterzogen hatten. Ernst war der letzte Herzog von Kärnten, der sich diesem Ritual unterzog. Von diesem Zeitpunkt an bezeichnete er sich selbst als Erzherzog zu Österreich[7]. Die überlieferten Reaktionen der Zeitgenossen dazu fielen unterschiedlich aus. Die Untertanen, selbst solche, die als Gegner galten, verwendeten den Erzherzogtitel. Eine Anerkennung durch einen der Päpste ist dagegen nicht belegt. Während mehrere geistliche und weltliche Fürsten, und gelegentlich auch sein jüngerer Bruder Friedrich, Ernst als Erzherzog titulierten, anerkannte König Siegmund den Titel nicht, was auch bei Albrecht V. der Fall gewesen sein dürfte.[8] Gegenmaßnahmen oder zumindest deren Ankündigung von Seiten Siegmunds oder Albrechts sind nicht überliefert, es hat den Anschein, dass sie sich darauf beschränkten, den Titel nicht zu verwenden.
    Ernst war der erste Habsburger, der seit Rudolf IV. den Erzherzogstitel in seinen Diplomen führte. Dort bezeichnete er sich nach der Annahme des Titels als: "Ernst von gotes genaden erzherzog ze Osterreich, ze Steyr, ze Kernden und zu Krayn, grafe zu Tyrol, ze Habspurg, ze Phyrtt und ze Kyburg, herre auf der Windischen Marich und ze Portnaw, marggraf ze Burgaw und lantgraf in Elsassen und in Brisgaw"[9]. Sein kleiner Titel beschränkte sich unter Angabe der Erzherzogswürde auf die Nennung der Hauptgebiete: Erzherzog zu Österreich, zu Steier, zu Kärnten, zu Krain, Graf zu Tirol etc.[10] Er verwendete den Erzherzogtitel nicht nur in Urkunden, sondern ließ sich mit dieser Insigne auch abbilden, so z. B. in einer Miniatur des Heinrich Aurhaym aus der Zeit um 1415 und auf seiner Grabplatte.[11]

    Pilgerfahrt nach Jerusalem
    Im Jahr 1414 unternahm Ernst eine Pilgerfahrt nach Jerusalem. Die Reiseroute führte über Venedig, Tarvis und Portenau. In Jerusalem wurde Ernst zum Ritter des Heiligen Grabes zu Jerusalem geschlagen.[12] Bereits sein Cousin Albrecht IV. war viele Jahre zuvor nach Jerusalem gepilgert. 1436 machte sein ältester Sohn Friedrich ebenfalls eine Pilgerfahrt nach Jerusalem.

    Die späten Jahre
    Ernst gilt als einer der Gegner von König Siegmund. Als sein jüngster Bruder Friedrich, der mit der leeren Tasche von König Sigismund 1415 in die Acht erklärt worden war, versuchte Ernst zunächst, sich selbst der Gebiete Friedrichs zu bemächtigeen, glich sich dann aber mit seinem Bruder um 1416/17 aus und verteidigte namentlich Tirol gegen die Ansprüche des Königs und nötigte diesen durch seine drohende Haltung zum Verzicht auf die meisten seiner Forderungen. Als Regent Innerösterreichs handhabte er mit Festigkeit seine landesfürstlichen Rechte, und als Glied der leopoldinisch-innerösterreichischen Linie, die in seinem Erstgeborenen, Friedrich V., später III. als Kaiser, die beiden anderen, die albertinisch-österreichische Linie und die Tiroler Nebenlinie, überdauerte, beerbte er das Haus Habsburg.

    Tod[
    Ernst starb 1424 in Bruck an der Mur. Beigesetzt wurde er im Zisterzienserstift Rein nahe Graz, wo bereits seine erste Ehefrau ihre letzte Ruhestätte gefunden hatte[13]. Die Vormundschaft für seine noch unmündigen Kinder und somit auch die Regentschaft für seine Herzogtümer übernahm Herzog Friedrich IV. im Einvernehmen mit den dortigen Landständen.

    Ernst der Eiserne
    Ernsts Beiname „der Eiserne“ wird gewöhnlich auf seine körperliche Erscheinung und seinen Charakter bezogen[14]. Wie bei anderen Herrschern des Mittelalters ist auch bei Ernst nicht wirklich geklärt, wie sein Beiname entstanden ist und worauf er sich tatsächlich bezieht. Nachgewiesen ist der Beiname der Eiserne erst nach seinem Tod.


    Verweise
    Siehe auch: Liste der Markgrafen und Herzöge von Österreich im Mittelalter
    Literatur
    Lexikonartikel
    • Constantin von Wurzbach: Habsburg, Ernst der Eiserne. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 6. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1860, S. 178–180 (Digitalisat).
    • Franz Krones: Ernst (Herzog von Österreich). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 6, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 294–297.
    • Alphons Lhotsky: Ernst Herzog von Österreich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 616 f. (Digitalisat).
    • Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Wien: Verlag Kremayr & Scheriau 1993, Band 2, S. 206 bzw. Ernst der Eiserne im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
    Sekundärliteratur
    • Monika Schellmann: Zur Geschichte von Herzog Ernst des Eisernen (1386/1402-1424). Dissertation (ungedruckt), Universität Wien, 1966.
    Literatur zu Teilaspekten
    • Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 178-198
    • Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, besonders S. 197-200
    Weblinks
     Commons: Ernst der Eiserne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Eintrag zu Ernst der Eiserne im Austria-Forum (in AEIOU Österreich-Lexikon)
    • Habsburger auf planet-vienna.com
    • Illustration von Francesco Terzio von 1569: Ernestus Ferreus, Arch. (Digitalisat)
    Einzelnachweise
    1 Monika Schellmann: Zur Geschichte von Herzog Ernst des Eisernen (1386/1402-1424), S. 241f.
    2 Nicht restlos geklärt ist, ob die Ehe tatsächlich kinderlos war oder keines der Kinder dieser Ehe überlebt hat, vgl. Monika Schellmann: Zur Geschichte von Herzog Ernst des Eisernen (1386/1402-1424), S. 245
    3 Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation, 2009, S. 178
    4 Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411, S. 197
    5 Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411, S. 197ff. und Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. 1993, Band 2, S. 206
    6 Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411, S. 150
    7 vgl. Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. 1993, Band 2, S. 206
    8 vgl. Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation, 2009, S. 183f. Eine ausführliche Beschreibung dazu findet sich bei Monika Schellmann: Zur Geschichte von Herzog Ernst des Eisernen (1386/1402-1424), S. 203ff.
    9 Zitiert nach Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation, 2009, S. 183
    10 Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation, 2009, S. 183
    11 Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation, 2009, S. 184
    12 Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation, 2009, S. 179 und 188
    13 Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation, 2009, S. 193f.
    14 vgl. z. B. Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation, 2009, S. 184

    Familie/Ehepartner: Margarethe von Pommern. Margarethe (Tochter von Herzog Bogislaw V. von Pommern (Greifen) und Adelheid von Braunschweig-Grubenhagen) wurde geboren in cir 1366; gestorben am 30 Apr 1407. [Familienblatt] [Familientafel]

    Ernst heiratete Cimburgis von Masowien in 1412 in Bruck an der Mur. Cimburgis (Tochter von Herzog Ziemowit (Siemowit) von Masowien und Prinzessin Alexandra von Litauen) wurde geboren am 1394 od 1397 in Warschau, Herzogtum Masowien; gestorben am 28 Sep 1429 in Türnitz, Niederösterreich; wurde beigesetzt in Stiftskirche Lilienfeld. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 118. Kaiser Friedrich III. von Österreich (von Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 21 Sep 1415 in Innsbruck, Österreich; gestorben am 19 Aug 1493 in Linz, Österreich; wurde beigesetzt in 06 und 07 Dez 1493 in Stephansdom, Wien, Österreich.
    2. 119. Margaretha von Österreich  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1416 in Innsbruck, Österreich; gestorben am 12 Feb 1486 in Altenburg, Thüringen; wurde beigesetzt in Schlosskirche, Altenburg, Thüringen.

  12. 75.  Titularherzog Friedrich IV. von Österreich (von Habsburg)Titularherzog Friedrich IV. von Österreich (von Habsburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (44.Leopold5, 19.Albrecht4, 7.Elisabeth3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren in 1382; gestorben am 24 Jun 1439 in Innsbruck, Österreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Ab 1402 verwaltete er als Titularherzog von Österreich die österreichischen Vorlande - Ab 1406 auch Graf von Tirol und Regent in Oberösterreich.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_IV._(Tirol) (Feb 2022)

    Friedrich IV. begründete eine kurzlebige (Ältere) Tiroler Linie der Habsburger. Sein populärer Beiname, der ursprünglich als Spottname entstanden sein soll, sowie die zahlreichen Legenden und Sagen rund um seine Persönlichkeit und sein Leben machen Friedrich zu einer der bekanntesten Figuren des Mittelalters in Tirol.

    Jugendjahre und erste Ämter
    Friedrich, jüngster Sohn Leopolds III., und seine älteren Brüder Wilhelm, Leopold IV. und Ernst I. (Leopoldinische Linie der Habsburger) akzeptierten nach dem Tod ihres Vaters in der Schlacht bei Sempach im Jahr 1386 die Vormundschaft des Onkels Albrecht (Albert) III. Nach dessen Tod 1395 übernahmen sie gemeinsam mit ihrem Cousin Albrecht IV., der die Albertinische Linie der Habsburger weiterführte, die Herrschaft. Nach dem Vertrag von Hollenburg war Wilhelm Herzog in Innerösterreich (Steiermark, Kärnten, Krain und die Litorale) geworden. Leopold wurde Graf in Tirol und mit Erreichen des Mannesalters Friedrich 1402 mit der Regentschaft der habsburgischen Besitzungen in Vorderösterreich beauftragt. Dieser zog daraufhin nach Freiburg.

    Wilhelm starb im Jahre 1406. Leopold übernahm die herzogliche Regentschaft in Wien für seinen noch minderjährigen Neffen Albrecht V. (Albrecht IV. war schon 1404 verstorben). Ernst, der mit König Ruprecht auf Feldzug in Italien gewesen war, übernahm Innerösterreich und Friedrich mit 24 Jahren zusätzlich die Grafschaft Tirol. Seither spricht man von Oberösterreich für die gemeinsame Herrschaft Tirol, Vorarlberg und Vorderösterreich bis 1665.

    Friedrich heiratete 1406 in Innsbruck die Prinzessin Elisabeth von der Pfalz[1] (1381–1408), Tochter des römischen Königs Ruprecht von der Pfalz. Sie gebar ihm eine Tochter, die bald starb, und starb auch selbst nach dreijähriger Ehe.

    Krieg gegen die Appenzeller
    Während seiner Regentschaft kam es zu außenpolitischen Konflikten mit den Appenzellern, seine Brüder beauftragten ihn mit einem Feldzug gegen diese (Appenzellerkriege). Er bot in Vorderösterreich eine starke ritterliche Streitmacht auf und sammelte sie in Arbon und Rheineck. Sie bestand vor allem aus Angehörigen des schwäbischen Adels sowie Kontingenten der habsburgischen Landstädte und der verbündeten Reichsstädte. Organisatorischer Mittelpunkt war die habsburgische Stadt Schaffhausen, wichtigster städtischer Verbündeter des Herzogs wurde die Stadt Konstanz. Das militärische Unternehmen endete mit einer Niederlage des Heeres Friedrichs in der Schlacht am Stoss in der Nähe von Gais am 17. Juni 1405. Die Erfolge der Appenzeller führten unter schwyzerischer Anleitung zur Gründung des Bundes ob dem See und zu erfolgreichen Einfällen in das Tiroler Oberinntal. Während zwei Jahren verbreiteten die Appenzeller Schrecken bei den Fürsten und Begeisterung und Freiheitshoffnungen bei den Bauern und Landleuten. Am 13. Januar 1408 erlitten sie jedoch bei Bregenz eine Niederlage gegen ein Heer des schwäbischen Ritterbundes Sankt Jörgenschild und der Bischöfe von Augsburg und Konstanz, wodurch sie ihren Ruf der Unbesiegbarkeit einbüßten. Die Appenzeller mussten sich in ihr Stammland zurückziehen. Der Bund ob dem See brach zusammen und wurde von König Ruprecht im Konstanzer Schiedsspruch vom 4. April 1408 aufgelöst. Dabei bestätigte er auch die Forderungen des Abts von St. Gallen gegen die Appenzeller. 1410 kam schließlich ein Friedensschluss zustande.

    Adelsopposition und Revolution in Trient
    In diesen Jahren hatte Friedrich zusätzlich im Landesinneren gegen diverse Oppositionen des Adels (Elefantenbund im Jahr 1406, Falkenbund 1407) und revolutionäre Ideen im Süden (Trient) zu kämpfen. Von seinen politischen Gegnern erhielt er den Spottnamen mit der leeren Tasche, welcher ihn in der Folge populär machen sollte. 1407 kam es in Trient zu einer Revolution. Adelige und Bürger der Stadt erhoben sich unter der Führung von Rodolfo Belenzani gegen den Bischof Georg von Lichtenstein (1390–1419). Gleichzeitig kam es zu Bauernaufständen am Nonsberg und in anderen Teilen des Trentino, so dass sich Herzog Friedrich zum Eingreifen veranlasst sah, sich gegen den Bischof wandte und ihn aus Trient vertrieb.

    Rottenburger Fehde
    Im Jahre 1410 hatte Herzog Friedrich schwierige Auseinandersetzungen mit Heinrich VI. von Rottenburg zu überstehen, der die Bayern unter Herzog Stephan III. von Bayern-Ingolstadt ins Land holte. Es fanden Kämpfe gegen die bayerischen Truppen im Unterinntal statt, wo der Vormarsch erst vor Hall gestoppt werden konnte. Nach einem Waffenstillstand belagerte Friedrich die zahlreichen Burgen des Heinrich von Rottenburg, u. a. Schloss Caldiff, Schloss Enn, die Leuchtenburg und die Laimburg. Auch gegen die mit Heinrich von Rottenburg verbündeten Adeligen ging der Herzog vor und belagerte etwa die von den Herren von Schlandersberg gehaltene Altenburg. Schließlich gelang die Verhaftung des Rottenburgers. Herzog Friedrich kerkerte ihn in der zweiten Jahreshälfte 1410 in Innsbruck ein, wo ihm der Prozess wegen Hochverrats gemacht werden sollte. Heinrich von Rottenburg wurde nach der Stellung von Bürgen für einen kurzen Zeitraum aus der Haft entlassen, um die Übergabe seiner noch immer von den Bayern besetzten Burgen im Unterinntal zu erreichen. Danach kehrte er wieder in die Haft zurück. Nach seiner Freilassung im Frühjahr 1411 starb Heinrich von Rottenburg in Kaltern. Herzog Friedrich zog den größten Teil seiner Besitzungen zugunsten der landesfürstlichen Kammer ein. Die Rottenburger Fehde stellte für den jungen Herzog eine ernste politische Gefahr dar, aus der er jedoch mit einer gestärkten Position hervorging und durch die Einziehung der Rottenburger Güter auch seine finanzielle Lage deutlich verbesserte.[2]

    Gebietserweiterungen
    1410 heiratete Friedrich in zweiter Ehe in Innsbruck die Prinzessin Anna von Braunschweig-Göttingen (1390–1432), Tochter des Herzogs Friedrich I. (Braunschweig-Wolfenbüttel). Von ihren vier gemeinsamen Kindern erreichte nur eines, Sigismund, geboren 1427, das Erwachsenenalter.

    1411 starb auch sein zweiter Bruder, Leopold, Regent in Wien. Albrecht V., ihr gemeinsamer Neffe und erbberechtigter Herzog von Österreich, war die letzten Jahre unter Obhut von Ernst in Innerösterreich gewesen, nun, mit 1411, trat er sein Erbe an. Albrecht, Schwiegersohn Kaiser Sigismunds, richtete seine Aufmerksamkeit Richtung Böhmen, wo Sigismund in die Hussitenkämpfe verstrickt war. Ernst und Friedrich teilten die leopoldinischen Besitzungen unter sich, Ernst blieb bei Steiermark, Kärnten, Krain, Friedrich nahm zu Tirol und Vorderösterreich das Elsass und die Markgrafschaft Burgau in Schwaben.

    Auch hatte Friedrich schon 1408, als der letzte der Laufenburger Linie, Johann von Habsburg, gestorben war, die Grafschaft Laufenburg in Besitz – die Besitzungen der Kyburger Linie waren durchwegs verlorengegangen, aber der Titel des Grafen von Kyburg ging, als diese 1417 im Mannesstamm erloschen, an Friedrich.[3]

    Militärische Unternehmungen Friedrichs im Süden gegen Venedig führten 1413 zur Eroberung der Valsugana und zur Besetzung verschiedener Befestigungen, darunter auch Castel Telvana. Trotzdem mussten in der Folge Rovereto und Burgen in der Vallagarina (Lagertal) an die Republik Venedig abgetreten werden.

    Das Konzil von Konstanz
    Ein Bündnis mit dem zum Konzil von Konstanz reisenden Gegenpapst Johannes XXIII. trug Herzog Friedrich am 15. Oktober 1414 zu Meran den Titel eines Generalkapitäns der römischen Kirche ein, brachte ihn aber bald in Bedrängnis. Nach Aufforderung Sigismunds begab sich Friedrich nach Konstanz und leistete am 4. Februar 1415 die verlangte Huldigung des Kaisers. Durch die Unterstützung, die er Papst Johannes bei dessen Flucht vom Konzil von Konstanz am 20. März zuteilwerden ließ, wurde Friedrich von den versammelten Reichsfürsten vorgeladen. Am 30. April traf Friedrich wieder in Konstanz ein und begann mit Kaiser Sigismund sofort über die Aufhebung seiner bereits verhängten Reichsacht zu verhandeln.

    Er stellte sich am 5. Mai 1415 vor die Konstanzer Versammlung und erhielt auch die Aufhebung des Kirchenbanns und die kaiserliche Gnade, musste aber dafür am 7. Mai einige Gebiete der österreichischen Vorlande (Berner Aargau, die Freien Ämter, die Grafschaft Baden sowie das Kelleramt) an die Eidgenossen abtreten sowie seine Ländereien im Elsaß, Breisgau, Schwaben und Tirol in die Hände des Kaisers legen. Fast elf Monate verblieb Friedrich als Geisel in Konstanz, die Abneigung gegen seine Person war derweil vielfach abgekühlt und so wagte er am 30. März 1416, gemeinsam mit seinem späteren Kammerherrn Hans Wilhelm von Mülinen, die eigene Flucht aus Konstanz über Feldkirch zurück nach Tirol.[4] Die Konstanzer Kirchenversammlung stellte für Herzog Friedrich eine insgesamt sehr schwierige politische und persönliche Krise dar. Obgleich er sich mit dem Kaiser zu jedem Vergleiche und sich der Kirche zur schweren Buße verpflichtete, welche ihm Papst Martin V. auferlegte, wurden seine territorialen und materiellen Verluste so groß, dass er vom Volksmund in dieser Zeit als „Friedel mit der leeren Tasche“ bespöttelt wurde.

    Die Adelsrevolten
    Sein Bruder Ernst entwickelte Ansprüche gegen das Tirol seines jüngeren Bruders, verglich sich aber dann mit ihm und leistete als berühmter Streiter an Sigismunds Seite – 1414 in Jerusalem zum Grabesritter geschlagen – Beistand gegen das Reich. Auch mit Hilfe der Bauern konnte sich Friedrich gegen den Kaiser, die Nachbarn Tirols und seine innenpolitischen Gegner, gegen die er seit 1418 verstärkt militärisch vorging, behaupten. Im Gegenzug wurde die Funktion der Gerichte in der Landesverfassung Tirols festgehalten. Der Herrschaftssitz wurde während der Regentschaft Friedrichs 1420 von Meran nach Innsbruck verlegt.

    Von 1423 bis 1427 erreichte der Kampf Friedrichs gegen den oppositionellen Tiroler Adel einen letzten Höhepunkt. Ziel der militärischen Aktionen der herzoglichen Truppen waren die Burgen der Familie von Starkenberg, darunter Greifenstein und Schenna.

    Die späten Regierungsjahre
    Friedrich übernahm nach dem Tod seines Bruders Ernst, am 10. Juni 1424, die Vormundschaft über dessen Söhne Friedrich und Albrecht bis zum Jahre 1436, als sie aus der Vormundschaft entlassen wurden.

    Ab dem Jahre 1425 war Friedrichs Stellung gefestigt und das Land erlebte durch Silberfunde in Schwaz und Gossensaß einen starken Aufschwung.

    Der seit 1423 in Trient regierende neue Fürstbischof Alexander von Masowien betrieb zunächst eine Politik der Lösung von Tirol und versuchte eine Annäherung an Mailand und Venedig. Die Herrschaft des polnischen Fürsten führte allerdings zu Unruhen unter seinen Untertanen und 1435 schließlich zu einem neuerlichen blutigen Aufstand in Trient, den Friedrich für eine zweite Besetzung der Stadt durch Tiroler Truppen nützte.

    Friedrich mit der leeren Tasche starb am 24. Juni 1439 in Innsbruck – keineswegs verarmt, sondern als reicher Mann,[5] sein Sohn Siegmund wurde der Münzreiche genannt. Friedrich wurde im Kloster Stams beigesetzt, wo neben seiner Grabstätte auch eine Statue im so genannten „Österreichischen Grab“ an ihn erinnert.

    Präsentation
    Friedrichs kleiner Titel lautete: „Fridreich, von gots gnaden Hertzog ze Osterreich, ze Steyr, ze Kernden, und ze Krain, Graf ze Tyrol“. Im großen Titel bezeichnet er sich als Herzog zu Österreich, zu Steier, zu Kärnten und zu Krain, Graf zu Tirol, zu Habsburg, zu Pfirt und zu Kyburg, Herr auf der Windischen Mark und zu Portenau, Markgraf zu Burgau und Landgraf im Elsaß und im Breisgau etc. Bei Urkunden, die er zusammen mit einem seiner älteren Brüder ausstellte, findet er sich stets an der zweiten Stelle. Zur Unterscheidung von seinem gleichnamigen Neffen, dem späteren Kaiser Friedrich III. bezeichnete sich der Herzog später in seiner Intitulatio mit dem Namenszusatz „der Ältere“. Zwei Urkunden sind erhalten, in denen Friedrich den Titel eines Erzherzogs zu Österreich führt: ein Gnadenbrief für die Bürgerschaft der Städte Innsbruck und Hall in Tirol aus dem Jahr 1411 (in dem er sich selbst als Friedrich III. bezeichnet) und ein Schuldbrief an Herzog Albrecht V. von Österreich aus dem Jahr 1418.[6]

    Wahlspruch: Über einem auf einem Altar lodernden Feuer die Devise: Quiescit in sublimi.[7]

    Siegel (ab 1406): Drei Halbrundschilde (Österreich, Steiermark, Tirol) im Dreipass einander zugeordnet; Umschrift zwischen geperlten Leisten: + Fridericvs . d(ei) . gracia . dvx . Avstrie . et(ceter)a, in gotischen Minuskeln.[8]

    Friedrich IV. in Legende und Sage
    Friedel mit der leeren Tasche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    In den zeitgenössischen Texten, Urkunden und erzählenden Quellen wurde Friedrich IV. in der Regel mit dem Beinamen „Senior“, den er auch selbst verwendet hat, vorgestellt, um ihn von seinem gleichnamigen Neffen, dem späteren Kaiser Friedrich III. zu unterscheiden. In der Chronikliteratur wurde er bis zu Beginn des 17. Jahrhunderts als „Friedrich der Ältere“ tituliert.[9]

    Wie bei vielen historischen Herrscherinnen und Herrschern des Spätmittelalters ist auch bei Friedrich IV. nicht wirklich nachgewiesen, wie sein Beiname „mit der leeren Tasche“ tatsächlich entstanden ist und worauf er sich eigentlich bezieht. Dass es sich um einen zeitgenössischen Spottnamen handelt, der sich entweder auf eine Auseinandersetzung mit Adeligen, wie die Rottenburger Fehde, die Adelsrevolte von 1423, die Starkenberger Fehde oder das Konzil von Konstanz bezieht, wäre vorstellbar, lässt sich aber nicht belegen.[10] Gerade der Umstand, dass der Beiname weder bei Ulrich von Richental noch bei Eberhard Windeck, den beiden bekanntesten zeitgenössischen Konzilschronisten, überliefert wird, bei denen der Herzog zudem sehr schlecht wegkommt, legt nahe, dass der Beiname ursprünglich nichts mit dem Konzil von Konstanz zu tun hatte.

    Der Beiname „mit der leeren Tasche“ ist erstmals in der Topographie Österreichs des Wiener Humanisten Johannes Cuspinian überliefert, die 1529 entstanden ist und 1543 erstmals gedruckt wurde, also fast 80 Jahre nach Friedrichs Tod. Eine Erklärung fehlt, die Angabe, dass Friedrich in patria lingua „mit der leeren taschen“ genannt wurde, dürfte ein Hinweis auf eine Herkunft aus Tirol (Cuspinian hatte durch Kaiser Maximilian I. Kontakte zu Tirol, seine Ehefrau gehörte einem Tiroler Adelsgeschlecht an) und auf eine mündliche Quelle sein, ebenso wie der Umstand, dass der Beiname nicht nur in der Sprache der Topographie, Latein, wiedergegeben ist, sondern auch in Deutsch. Deutsche schriftliche Quellen zur Geschichte Tirols sind jedoch für diese Zeit nicht überliefert. Im "Tyrolischen Adler" von Matthias Burglechner um 1620 wird der Beiname „mit der leeren Tasche“ erstmals in einer Überschrift verwendet, was andeutet, dass er bei der damaligen Leserschaft als bekannt vorausgesetzt werden konnte. In der zweiten Hälfte begann sich der Beiname auch in der amtlichen und wissenschaftlichen Literatur durchzusetzen.[11] Obwohl der Beiname bereits vor 1529 mündlich bekannt gewesen sein dürfte, ist nicht auszuschließen, dass er erst eine Erfindung des 16. Jahrhunderts ist.[12]

    Friedrichs Beiname dürfte im Wesentlichen das Bild der Nachwelt bis in die Gegenwart geprägt haben. Während die Friedrich-feindliche Sicht seine politischen Niederlagen auf die Fehlentscheidungen eines „finanziell klammen Herzogs mit einer leeren Tasche“ reduziert und den Umstand, dass er die meiste Zeit seines Lebens (und gerade in späteren Lebensjahren) einer der reichsten Fürsten seiner Zeit war, großzügig übersieht, sieht ihn die Friedrich-freundliche Sicht als einen tüchtigen Mann, der als „armer Schlucker“ begann und es letztlich trotz widriger Umstände schaffte, zu Reichtum und Vermögen zu kommen. Die tatsächlichen Vermögensverhältnisse des Herzogs – in Wirklichkeit war Friedrich IV. trotz einiger Finanzkrisen während seiner Herrschaft nie wirklich mittellos[13] – legen eine ironische Deutung nahe.

    Weitere Sagenbildung um Friedrich IV.
    Friedrich IV. ließ um 1420 in Innsbruck den Neuen Hof (heute Teil der Innsbrucker Altstadt) erbauen, zu dem heute auch das Goldene Dachl, das Wahrzeichen der Stadt Innsbruck gehört. Dieses wurde aber erst Ende des 15. Jahrhunderts im Auftrag von Maximilian I., dem Großneffen von Herzog Friedrich IV., geschaffen.[14] In der Sage wurde die Errichtung des Goldenen Dachls später Friedrich IV. zugeschrieben und mit der Legendenbildung um seinen Beinamen verknüpft.[15]
    Um mittelalterliche Konflikte um die Landesherrschaft bildeten sich in vielen europäischen Ländern später Sagen, in denen gewöhnlich den Unterlegenen die „Schurkenrolle“ oder die Gloriole des „tragischen Verlierers“ zugeteilt ist. Das gilt auch für die Auseinandersetzungen zwischen Friedrich IV. und einigen wichtigen Tiroler Adelsfamilien, so z. B. den Grafen Heinrich VI. von Rottenburg oder den Herren von Starkenberg, wie die Anekdote von den drei Krankheiten[16] oder die Sage vom Sauschloss[17] zeigen.
    Friedrich IV. gehört zu jenen Herrschern, denen später nachgesagt wurde, dass sie sich unerkannt unter ihr Volk gemischt hätten.[18] Dieses Motiv findet sich erstmals in schriftlicher Überlieferung bei Enea Silvio Piccolomini, der Friedrich IV. sehr negativ darstellt. In einer biographischen Skizze des Herzogs, die er in seinem Buch De viris illustribus (Erstpublikation 1759) aufgenommen hat, lässt er Friedrich zu Beginn seiner Herrschaft verkleidet Gaststätten und Klöster aufsuchen, um herauszufinden, wie bei der Bevölkerung über ihn gedacht wird, eine politische Maßnahme zum Ausbau seiner Machtposition. In seinen Commentarius in libros Antonij Panormitae Poetae de dictis et factis Alphonsi regis memorabilibus ist Friedrich dagegen als der um das Wohl seiner Untertanen besorgte Landesvater dargestellt, der sich verkleidet zu den Bauern begibt und bei ihnen arbeitet, wobei es ihm auch darum geht, so die Arbeit seiner Hofleute zu überprüfen. Diese Version des Verkleidungsmotives wurde im 16. und 17. Jahrhundert von anderen Autoren übernommen und dürfte auch in die Sagenbildung eingeflossen sein.[19]
    Das Verkleidungsmotiv fand auch in die sogenannten „Fluchtsagen“[20] Eingang, die um Friedrichs Rückreise beziehungsweise Flucht aus Konstanz entstanden sind, und in jene Sagen, die ihn in der Zeit nach seiner Rückkehr bis zum Abschluss der Verträge von Kropfsberg vom 4. Oktober 1416 und Innsbruck vom 1. Jänner 1417 als Flüchtling und Verfolgter durch Tirol (vor allem das südliche und westliche Tirol) irren lassen, so z. B. in die Sagen vom Torwächter in Bludenz (zu der es auch Hinweise in einer Stadtchronik aus der Mitte des 15. Jahrhunderts gibt)[21] und um das Reimspiel von Landeck.[22]
    Mehrere dieser „Fluchtsagen“ fallen in die Gruppe der aitiologischen Sagen,[23] bei Friedrich IV. sind es gewöhnlich Gründungssagen, in denen es um die Gründung eines Hofes, um die Verleihung von Sonderrechten oder die Anfänge einer Adelsfamilie beziehungsweise einer in den Adelsstand aufgestiegenen Familie geht. Dazu zählen z. B. die Sage um Friedrichs angeblichen Aufenthalt auf dem Rofnerhof in Vent,[24] die Sage um den Friedlbecher auf dem Fineilhof im Schnalstal[25] oder die Sagen um den Hendlmüller in Obermais.

    Friedrich heiratete Prinzessin Elisabeth von der Pfalz (Wittelsbacher) in 1406. Elisabeth (Tochter von König Ruprecht III. von der Pfalz (Wittelsbacher) und Elisabeth von Hohenzollern (von Nürnberg)) wurde geboren in vor 27 Okt 1381 in Amberg, Bayern, DE; gestorben am 31 Dez 1408 in Innsbruck, Österreich. [Familienblatt] [Familientafel]

    Friedrich heiratete Anna von Braunschweig in 1410. Anna (Tochter von Herzog Friedrich von Braunschweig-Lüneburg und Anna von Sachsen-Wittenberg) wurde geboren in 1390; gestorben am 10 Aug 1432. [Familienblatt] [Familientafel]


  13. 76.  Herr Enguerrand VII. von CoucyHerr Enguerrand VII. von Coucy Graphische Anzeige der Nachkommen (45.Katharina5, 20.Leopold4, 7.Elisabeth3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren in cir 1339; gestorben am 18 Feb 1397 in Bursa, Türkei.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Soissons; Graf von Soissons
    • Titel (genauer): Pair de France
    • Ehrung: Ritter des Hosenbandordens
    • Titel (genauer): 1346 bis 1397, Herrschaft Coucy; Herr von Coucy (Haus Gent)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Enguerrand_VII._de_Coucy

    Enguerrand VII. de Coucy KG (veraltet auch Ingelram von Coucy) (* um 1339[1]; † 18. Februar 1397 in Bursa, Türkei) war der letzte Herr von Coucy in der Picardie (Nordfrankreich), ab 1367 Graf von Soissons und damit Pair von Frankreich und zudem ein englischer Peer und Ritter des Hosenbandordens.

    Leben
    Erste Jahre
    Enguerrand VII. war der Sohn Enguerrands VI. de Coucy und der Katharina von Habsburg († 1349), Tochter Herzog Leopolds I. von Österreich. Er wurde mit sieben Jahren Halbwaise, nachdem sein Vater 1346 beim Kampf gegen England in der Schlacht von Crecy gestorben war. Mit der Vormundschaft über ihn wurde der königliche Rat Jean de Nesle betraut, die militärische Führung der Baronie Coucy übernahm der Feldhauptmann Mathieu de Roye. Sein Lehrmeister im Kriegshandwerk wurde sein Onkel Jean de Coucy. Im Jahr 1349 starben auch seine Mutter und deren zweiter Ehemann, als die erste große Pestwelle durch Europa zog.

    Seinen ersten Kriegsdienst erlebte Coucy 1355, als er in einem königlichen Heer in der Picardie gegen ein englisches Heer unter dem Duke of Lancaster und König Eduard III. von England zog. Aller Wahrscheinlichkeit nach befand er sich ein Jahr später auch in dem französischen Heer, das in der Schlacht bei Maupertuis eine vernichtende Niederlage gegen die Engländer unter dem „Schwarzen Prinzen“ erfuhr. 1358 schlug Coucy in seiner Baronie den Aufstand der Bauern (Jacquerie) nieder und unterstützte König Karl den Bösen von Navarra gegen den Dauphin Karl. Nachdem sich Navarra aber mit dem Bürgerführer Étienne Marcel verbündet hatte, wechselte er auf die Seite des Dauphins, für den er die Burg des Bischofs von Laon, Robert le Coq, zerstörte.

    Zwischen Frankreich und England
    Im Friedensschluss von Brétigny 1360 wurde unter anderem die Stellung von vierzig Geiseln des französischen Hochadels für die Freilassung König Johanns II., der bei Maupertuis in die Gefangenschaft gefallen war, vereinbart. Unter den Geiseln befand sich auch Coucy. In der englischen Gefangenschaft, die sich für die französischen Geiseln in fortdauernden höfischen Festivitäten äußerte, machte er unter anderem die Bekanntschaft mit Jean Froissart und Geoffrey Chaucer.

    1363 erhielt Coucy von König Eduard III. alle englischen Besitzungen zurückerstattet, die einst seine Urgroßmutter, Christine de Lindsay, dem Hause Coucy eingebracht hatte, die aber von der englischen Krone bei Ausbruch des Hundertjährigen Krieges beschlagnahmt worden waren. Offenbar versuchte Eduard III., den mächtigen Herren des Hinterlandes von Calais somit auf seine Seite oder zumindest in eine neutrale Haltung gegenüber Frankreich zu ziehen. Höhepunkt dieser Gunstbeweise war die Hochzeit Coucys mit der acht Jahre älteren Königstochter Isabella auf Windsor Castle am 27. Juli 1365.

    Diese Ehe brachte ihm nicht nur eine enorme Mitgift ein, sondern auch die Freiheit. Im November 1365 reiste er mit seiner Frau wieder nach Frankreich, um dort seine Besitzungen zu inspizieren. Im April 1366 wurde seine erste Tochter auf der Burg Coucy geboren. Nach seiner Rückkehr nach England wurde er als Ritter in den Hosenbandorden aufgenommen und am 11. Mai 1366 zum Earl of Bedford ernannt. Unter den französischen Geiseln befand sich auch Guido II. von Châtillon, Graf von Blois und Soissons, der nicht in der Lage war, für sein hohes Lösegeld aufzukommen. Stattdessen tauschte er 1367 mit der Zustimmung des französischen Königs seine Grafschaft Soissons bei König Eduard III. für seine Freiheit ein, Eduard wiederum reichte die Grafschaft umgehend an Coucy weiter, der im Gegenzug auf die Mitgift seiner Frau verzichtete. Um diese Zeit wurde seine zweite Tochter geboren, die auf den Namen ihrer Großmutter mütterlicherseits, Königin Philippa, getauft wurde.

    Im Juli 1367 kehrte Coucy nach Frankreich zurück. Um die zunehmende Landflucht der Bauern einzudämmen und damit die Erträge seiner Ländereien stabil zu halten, schaffte er in all seinen Besitzungen die Leibeigenschaft ab. Im Frühjahr 1369 entflammte der Hundertjährige Krieg von neuem mit einer Kriegserklärung König Karls V. an England. Als Vasall Frankreichs und als Schwiegersohn des Königs von England stand Coucy zwischen den Fronten und entschied sich deshalb, nicht an den folgenden Kämpfen teilzunehmen. Stattdessen führte er im September 1369 eine kleine Truppe in das Elsass, um dort Besitzansprüche zu erstreiten, die er von seiner Mutter geerbt hatte, die ihm aber von seinen habsburgischen Vettern Albrecht III. und Leopold III. vorenthalten wurden. Das Unternehmen verlief trotz der Unterstützung des Grafen von Montbéliard erfolglos, und schon im Frühjahr 1370 erschien Coucy am Hof Kaiser Karls IV. in Prag, bei dem er vergeblich um Unterstützung in seiner Sache bat.

    Heerführer der päpstlichen Liga
    Im Jahr 1371 stellte sich Coucy als Heerführer in den Dienst seines ihm anverwandten Grafen Amadeus VI. von Savoyen. Dieser war der militärische Führer einer Liga Papst Gregors XI., die gegen den Herrscher von Mailand, Bernabò Visconti, gerichtet war. Zusammen mit dem deutschen Söldnerführer Anachino Baumgarten entsetzte er dabei 1372 erfolgreich Asti, das von dem jungen Gian Galeazzo Visconti und dem Söldnerführer John Hawkwood belagert wurde.

    Im Dezember 1372 wurde Coucy vom Papst zum Oberbefehlshaber der päpstlichen Truppen in der Lombardei ernannt. Im Jahr darauf vereinte er bei Parma seine Truppen mit denen des John Hawkwood, der inzwischen auf die päpstliche Seite gewechselt war, um gemeinsam mit ihm gegen Mailand zu marschieren. Sie beabsichtigten, sich mit dem Heer des Grafen von Savoyen, Amadeus VI., zu vereinen, aber Bernabò Visconti verhinderte dies, indem er den Oglio aufstauen ließ. Bei Montichiari, in der Nähe von Brescia, mussten sich Coucy und Hawkwood deshalb einem überlegenen Heer unter Gian Galeazzo Visconti stellen, das sie aber überraschend in die Flucht schlagen konnten. Eine Vereinigung mit Savoyen war dennoch unmöglich, weshalb sie sich nach Bologna zurückzogen, wobei Coucy die Plünderung Mantuas durch Hawkwoods Söldner nicht verhindern konnte.

    In Bologna konnte sich das Ligaheer schließlich mit Savoyen vereinen, und gemeinsam wurde im August 1373 die Belagerung von Piacenza aufgenommen. Diese scheiterte an widrigen Wetterbedingungen und einer zunehmenden Dezimierung des Heeres durch eine neue Pestwelle. Nachdem auch der Graf von Savoyen erkrankt war, lösten sich das Heer und damit auch die päpstliche Liga auf. Coucy ließ sich 1374 vom Papst aus dessen Dienst entlassen, wohl auch weil dieser nicht mehr in der Lage war, seinen Sold auszuzahlen.

    Der Guglerkrieg
    Im November 1374 war Coucy wieder auf seiner heimatlichen Burg. Er wurde von König Karl V. zum Marschall von Frankreich ernannt, doch in Anbetracht seiner Beziehung zu England lehnte Coucy dieses Amt ab, erhielt aber dennoch die Pensionen eines Marschalls ausgezahlt. Er setzte sich beim König für die Freilassung des Captal de Buch ein, was aber scheiterte, weil dieser sich in seiner Freundschaft zum „schwarzen Prinzen“ weigerte, dem französischen König die Treue zu schwören.

    1375 erhielt Coucy von der königlichen Regierung umfangreiche finanzielle Mittel für einen erneuten Krieg gegen seine Habsburgervettern. Dazu wurden ihm auch die Söldnerkompanien unterstellt, die seit dem Waffenstillstand von Brügge beschäftigungslos das Land in Unruhe hielten. Dem folgenden Kriegszug schlossen sich auch mehrere Ritter aus England und sogar einhundert Deutschordensritter an. Herzog Leopold III. ordnete den Städten des Elsass und des Juras an, sich in Verteidigungsbereitschaft zu versetzen und Felder zu verbrennen. Als Coucy im November 1375 ins Elsass vorstieß, hatte bereits eine Vorausstreitmacht disziplinloser Söldner das Land verwüstet und ausgeplündert sowie mehrere Klöster zerstört. Enguerrand marschierte in den Aargau ein und erreichte am 25. November Basel, dessen Bischof ihm den freien Durchzug durch sein Gebiet gewährte.

    Plündernd und brandschatzend zogen die Söldner, die wegen ihrer kalottenförmigen Helme „Gugler“ genannt wurden, ins Aaregebiet vor und zogen den Zorn der einheimischen Bevölkerung auf sich. In nächtlichen Gefechten wurden den Söldnertruppen empfindliche Verluste beigefügt. Eine entscheidende Niederlage erlitten sie am 24./25. Dezember 1375 durch Entlebucher Truppen bei Buttisholz und in den folgenden Tagen durch den von den Stadtbernern organisierten Widerstand bei Ins und Fraubrunnen. Auf Grund dieser Niederlagen und auch wegen der kalten Witterung trat Coucy die Heimreise nach Frankreich an, ohne eines seiner Kriegsziele erreicht zu haben. Bei Wattweiler schloss er am 13. Januar 1376 mit Leopold III. einen Frieden, indem er das Lehen des gefallenen Grafen von Nidau einschließlich der Stadt Büren erhielt, im Gegenzug ließ er alle anderen Ansprüche fallen. Letztlich war dies aber kein Gewinn, da die habsburgischen Abtretungen im Schweizer Seeland schon im folgenden Jahr an die Städte Bern und Solothurn fielen, ohne dass Coucy dagegen etwas unternehmen konnte.[2]

    Zuwendung zu Frankreich und Engagement im Hundertjährigen Krieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Wieder in der Heimat erhielt Coucy im Frühjahr 1376 von König Karl V. den Auftrag, zusammen mit dem Maréchal de Sancerre jene Söldner zu bekämpfen, die er zuvor noch gegen Habsburg geführt hatte und die nun die Champagne verwüsteten. In dieser Zeit sollen seine Freunde ihn dazu bewogen haben, „französisch“ zu werden, das heißt seine Bindungen an England aufzugeben, zumal in dieser Zeit der in Brügge verhandelte Waffenstillstand mit England kurz vor dem Auslaufen stand.

    Im April 1376 war Coucy wieder in England, wo er Zeuge der Unruhen um den Kirchenreformator John Wyclif wurde. Es ist nicht bekannt, ob er als englischer Peer in dem kurz darauf einberufenen „Guten Parlament“ einen Sitz einnahm. Mit seiner Frau war er anschließend am Totenbett seines Schwagers Edward of Woodstock, dem „schwarzen Prinz“. Noch bevor Coucy im Herbst desselben Jahres nach Frankreich zurückkehrte, wurde sein Schwiegervater, König Eduard III., von einer schweren Krankheit befallen, an der er wenig später starb. Wieder zurück in Frankreich soll Coucy laut Froissart dem König Karl V. zu einer Invasion Englands geraten haben, da das Inselkönigreich verteidigungsunfähig sei. Offensichtlich stellte sich Coucy in dieser Zeit endgültig auf die Seite Frankreichs: Seine Tochter wurde eine Hofdame der Königin, er selbst ein Mitglied des königlichen Rats, und er übernahm erste, gegen England gerichtete diplomatische Missionen in Flandern.

    Im Jahr 1377 führte Coucy in Montreuil, Calais und Boulogne direkte Verhandlungen mit englischen Abgesandten, darunter Geoffrey Chaucer, um eine Verlängerung des Waffenstillstandes. Allerdings lehnten die Engländer mehrere Angebote ab, vor allem wollten sie nicht auf Calais verzichten. Am 26. August 1377 leistete Coucy schriftlich gegenüber König Richard II. einen Verzicht auf alle Besitzungen und Titel, die er in England besaß, da er „ein guter und wahrer Franzose“ geworden sei. Dies bedeutete faktisch auch das Ende seiner Ehe mit Isabella, die mit ihrer jüngeren Tochter in England blieb.

    Der hundertjährige Krieg wurde noch im selben Jahr fortgesetzt mit Überfällen der französischen Flotte unter dem Admiral de Vienne auf die englische Küste. Coucy selbst kämpfte unter dem Kommando des Herzogs Ludwig von Anjou gegen die Engländer in der Gascogne. Im Dezember 1377 geleitete er den römisch-deutschen Kaiser Karl IV. von Cambrai bis zu dessen feierlichem Einzug in Paris. Bis zum Ende des Jahres 1378 eroberte er zusammen mit Bureau de la Rivière alle Besitzungen Karls des Bösen von Navarra in der Normandie, vor allem Évreux. Auf diesem Feldzug befreundete sich Coucy mit dem bretonischen Feldhauptmann Olivier de Clisson, mit dem er eine Waffenbruderschaft schloss. Anschließend war er einer der vier Richter, die den Herzog Johann V. von Bretagne wegen Felonie verurteilten.

    1379 gründete Coucy mit dem „Orden der Krone“ einen eigenen Ritterorden, der von Eustache Deschamps lyrisch gefeiert wurde und in dem auch Frauen aufgenommen werden konnten. Im selben Jahr starb in England seine Frau.

    Im Folgejahr starb Bertrand du Guesclin, und Coucy wurde von König Karl V. als dessen Nachfolger für das Amt des Connétable bestimmt, das höchste Amt, das die Krone zu vergeben hatte. Aber Coucy lehnte aus unerklärten Gründen die Ernennung ab und empfahl dafür seinen Freund Olivier de Clisson. Stattdessen ließ er sich zum Generalhauptmann der Picardie ernennen, die kurz darauf durch den Earl of Buckingham geplündert wurde. Philipp II., der Herzog von Burgund, versammelte in Troyes ein Heer, griff aber auf ausdrücklichen Befehl des Königs die Engländer nicht an. Stattdessen vereinbarte er einen ritterlichen Zweikampf mit jeweils zehn Rittern auf beiden Seiten vor der Stadt, einer der französischen Ritter war Coucy. Der Kampf endete mit einem Unentschieden, und der Earl of Buckingham zog weiter bis an die Loire und von dort in Richtung Bretagne.

    Am 16. September 1380 war Coucy einer der Getreuen am Totenbett König Karls V. in Beauté. Anschließend schloss er im Januar 1381 mit Herzog Johann V. von Bretagne den zweiten Vertrag von Guérande, indem der Herzog sich mit Frankreich versöhnte. Der Earl of Buckingham erreichte kurz darauf die Bretagne und musste sich angesichts verschlossener Städte nach England zurückziehen, ohne irgendeinen Erfolg errungen zu haben.

    Flandern und Italien
    Coucy nahm am 4. November 1380 an der Krönung des noch unmündigen Königs Karl VI. in Reims teil. Er behielt seinen Platz im königlichen Rat bei und pflegte zu den regierenden Herzögen, den Onkeln des Königs, ein gutes Verhältnis, obwohl diese untereinander verfeindet waren. Er riet erfolglos dem Herzog von Anjou von einem Zug nach Süditalien, um dort das Königreich Neapel zu erobern, ab. Der Herzog aber wollte eine Krone gewinnen und führte zur Finanzierung dieses Vorhabens eigens im Januar 1382 mehrere Besteuerungen wieder ein, die König Karl V. kurz vor seinem Tod noch abgeschafft hatte. Diese Maßnahme führte umgehend in mehreren Städten Nordfrankreichs zu gewaltsamen Aufständen der Bürger, die vor allem in Paris mit dem Aufstand der Maillotins die Herrschaft übernahmen. Zusammen mit dem Herzog von Burgund unternahm Coucy mehrere Vermittlungsversuche bei den Pariser Bürgern, um den Aufstand zu beenden.

    In Flandern erhoben sich ebenfalls die Städte unter der Führung Gents gegen den Grafen von Flandern, der wiederum seinen Schwiegersohn, den Herzog von Burgund, um Hilfe bat. Der Herzog zog das gesamte königliche Heer zusammen, um sein zukünftiges Erbe zu retten, Coucy beteiligte sich mit drei Bannerrittern und zehn Rittern an diesem Feldzug. Die Flamen unter ihrem Führer Philipp van Artevelde wurden am 27. September 1382 in der Schlacht bei Roosebeke gestellt. Am Vorabend der Schlacht soll der französische Kriegsrat beschlossen haben, den Connétable Clisson für einen Tag seines Amtes zu entheben, da dieser als Bewacher beim König bleiben sollte, der wegen seiner Unmündigkeit nicht mitkämpfen konnte. Statt ihm sollte Coucy die französischen Truppen als Connétable in die Schlacht führen. Clisson aber konnte den jungen König von dieser Entscheidung mit dem Einwand abbringen, dies würde ihm für immer den Ruf der Feigheit einbringen, was ihm nicht angetan werden dürfe. Letztlich führte Clisson die Ritter in der Schlacht an, aber Coucy erntete dennoch den Ruhm, da er zusammen mit dem Herzog von Bourbon den entscheidenden Angriff auf die Flamen befehligte, der zum Tod Arteveldes und damit zum Sieg der Franzosen führte. Der Sieg bei Roosebeke führte zum Zusammenbruch der Aufstände in Frankreich. Mit dem Maréchal de Sancerre hob Coucy widerstandslos die Tore von Paris aus den Angeln, um einen ungehinderten Einzug des Königs gewährleisten zu können.

    Anschließend beabsichtigte Coucy nach Süditalien zu ziehen, wo inzwischen der Herzog von Anjou mit seinem Feldzug kurz vor dem Scheitern stand. Das Unternehmen wurde allerdings von einem erneuten Angriff der Engländer aufgehalten. Im Winter 1383 hatte der Bischof von Norwich die Küstenstadt Dünkirchen besetzt; erst im Januar 1384 konnte mit ihm ein Waffenstillstand ausgehandelt werden. Dies war zugleich der letzte Angriff Englands auf Frankreich im 14. Jahrhundert, der hundertjährige Krieg kam für die nächsten dreißig Jahre zum Erliegen. Anschließend beteiligte sich Coucy an einer Privatfehde des Herzogs von Bar, mit dessen Erbsohn er seine Tochter verheiratete.

    Im Frühjahr 1384 brach Coucy zu einer Rettung des Herzogs von Anjou auf. Von der französischen Krone wurde er mit 78.000 Livre, einem Heer von 1500 Lanzen und etwa 7000 Infanteristen ausgestattet. Zunächst marschierte er nach Avignon, um sich mit dem von Frankreich anerkannten Papst Clemens VII. abzustimmen, da die Sache Anjous in Italien zugleich auch gegen den Papst Urban VI. gerichtet war (siehe: Abendländisches Schisma). Im Juli überquerte er die Alpen über den Mont-Cenis-Pass, um anschließend von seinem einstigen Feind Bernabò Visconti nach Mailand eingeladen zu werden. Coucy hatte von Anjou unter anderem eine Vollmacht erhalten, dessen Erbsohn mit einer Tochter Viscontis in einer Ferntrauung zu verheiraten. In dieser Zeit erhielt Coucy von mehreren italienischen Stadtstaaten Bündnisangebote, darunter auch von Florenz, welches eigentlich gegen Anjou und Papst Klemens VII. gestellt war. Trotz der Gewährung eines freien Durchzuges durch das Staatsgebiet von Florenz gestaltete sich der Marsch problematisch, vor allem wegen der von den Söldnern Coucys begangenen Plünderungen. Um eine feste Basis zu gewinnen, beabsichtigte er die Stadt Arezzo an sich zu bringen, die sich Florenz erst vor kurzem angeeignet hatte. Er forderte Florenz und Siena zu Tributzahlungen auf, die allerdings nur Siena zahlte. Florenz hingegen stellte ein Bürgerheer auf, was Coucy als einen feindseligen Akt auslegte. Um den florentinischen Gouverneur von Arezzo in Sicherheit zu wiegen, marschierte Coucy zunächst in Richtung Cortona, ließ sein Heer aber schnell wieder wenden, um am 29. September vor Arezzo zu erscheinen. Dort teilte er sein Heer in zwei Abteilungen; während die erste die Verteidiger der Stadt mit Kampflärm ablenkten, umging er mit der zweiten die Stadtmauern, um durch ein schlecht bewachtes Hintertor in die Stadt einzudringen. Im Handstreich gelang ihm so die Eroberung Arezzos, nur die Zitadelle der Stadt hielt noch gegen ihn stand.

    Zu diesem Zeitpunkt war der Herzog von Anjou aber schon seit neun Tagen tot. Er starb von König Karl III. von Neapel isoliert in Bari, die Reste seines Heeres lösten sich auf. Ohne davon zu ahnen, hatte sich Coucys Position gegenüber Florenz verschlechtert. Mit den aus Neapel zurückkehrenden florentinischen Söldnern unter John Hawkwood wurde Coucy nun seinerseits in Arezzo eingeschlossen, gleichzeitig versuchte Florenz mit Papst Urban VI. eine Liga italienischer Staaten gegen die „Schismatiker“ aus Frankreich zu schmieden. Coucy versuchte seiner drohenden Isolation mit diplomatischen Mitteln zu begegnen, indem er Siena einen Verkauf Arezzos für 20.000 Goldflorin anbot, im Wissen, dass die Florentiner seit jeher mit Siena verfeindet waren. Da sich auch Mailand einem Bündnis mit Florenz versagte, entstand somit eine Pattsituation, aus der sich Florenz bei Coucy mit einem Kauf von Arezzo lösen wollte. Nachdem ihm Florenz 40.000 Goldflorin ausgezahlt und freien Durchzug bis an die Mittelmeerküste gewährt hatte, zog Coucy am 20. November aus Arezzo ab. Obwohl er von Anjou testamentarisch als Stellvertreter von Anjous unmündigen Sohn zum Vizekönig von Neapel ernannt worden war, zog er umgehend in die Heimat zurück, da an eine erfolgreiche Eroberung des Königreichs nicht mehr zu denken war. Im Januar 1385 erreichte er wieder Avignon, wo er wegen eines Beinbruchs nach einem Reitunfall vier Monate ans Bett gefesselt war.

    Am königlichen Hof
    Noch in Avignon weilend, wurde Coucy vom königlichen Rat autorisiert, bei Papst Clemens VII. eine Vermittlung für Ehe des Königs mit einer Tochter des Herzogs von Bayern in die Wege zu leiten. Am 13. Juli 1385 schloss er sich in Amiens wieder dem königlichen Hof an. Es wurde eine Invasion Englands von Schottland aus geplant, zu deren Zweck bereits Truppen unter dem Amiral de Vienne aufgebrochen waren. Coucy sollte mit einem weiteren Kontingent nachfolgen, allerdings musste dieser Plan fallen gelassen werden, nachdem die Flamen erneut revoltierten und die Hafenstadt Damme, wo sich die Invasionsflotte sammeln sollte, besetzten. Im Februar 1386 ging Coucy eine zweite Ehe mit der dreißig Jahre jüngeren Isabella, einer Tochter des Herzogs Johann I. von Lothringen, ein. Vermutlich für sie ließ er die Burg Coucy gründlich renovieren, darunter auch die Fenster der Burg, die von dem Äffchen seiner ersten Frau beschädigt worden waren. Zusätzlich baute er einen weiteren Flügel mit einem 15 mal 70 Meter großen Festsaal an, einem überdachten Tennisplatz und einem großen Tank, der über Leitungen die Küchen der Burg mit Wasser versorgen sollte. Nach seiner eigenen Hochzeit war er in Dijon zu Gast bei der Hochzeit seines Verwandten Herzog Leopold (IV.) von Österreich, Sohn und Neffe seiner früheren Gegner, der Herzöge Albrecht (III.) und Leopold (III.) von Österreich, mit einer Tochter des Herzogs von Burgund.

    Danach beteiligte sich Coucy an einem erneuten Landungsunternehmen an der englischen Küste; sein Schiff wurde aber auf der Fahrt zum Sammelpunkt an der Scheldemündung von einem portugiesischen Segler versenkt. Dem Heer steuerte er fünf Ritter, vierundsechzig Knappen und dreißig Bogenschützen bei. Letztlich musste die Invasion aufgrund des zögerlichen Verhaltens des Herzogs von Berry, abgesagt werden, der erst im Oktober 1386 zum Heer stieß, als das rauer werdende Wetter ein Auslaufen der Flotte verhinderte. Die Invasion wurde vorerst auf das kommende Jahr verschoben; bis dahin konnte Coucy den König im Frühjahr 1387 auf seiner Burg empfangen. Anschließend wurde die Invasion wieder aufgenommen. Die Streitkräfte wurden dieses Mal in zwei Kontingente geteilt, von denen das erste vom Connétable de Clisson von der Bretagne aus nach England und das andere von Coucy, dem Amiral de Vienne und dem Grafen von Saint-Pol von Harfleur nach Dover geführt werden sollte. Die Invasion scheiterte dieses Mal allerdings an dem Herzog der Bretagne, der seit Jahren eine Privatfehde gegen Clisson führte und diesen mit einer List gefangen setzte, vermutlich von England dazu ermuntert. Der Connétable konnte zwar aus der Gefangenschaft herausgelöst werden, dafür aber wurde nun der königliche Hof in der Frage der von ihm geforderten Bestrafung des Herzogs gespalten. Die Onkel des Königs hielten zum Herzog der Bretagne, während sich der König, Coucy, Vienne, Rivière und der junge Prinz Ludwig auf die Seite Clissons stellten. Coucy wurde in die Bretagne geschickt um die Strafaktion durchzuführen. Ihm gelang es aber, den kriegerischen Herzog nach zwei Unterredungen dazu zu bewegen, nach Paris zu reisen, um vor dem König um eine Entschuldigung zu bitten, dem Connétable de Clisson seinen Besitz zurückzugeben und eine Entschädigung für erlittenes Unrecht auszuzahlen. Diese Tat brachte Coucy die Bewunderung seiner Mitmenschen ein; der König schenkte ihm dafür eine kostbare französische Bibel aus der königlichen Bibliothek.

    Danach wurde Coucy zum Befehlshaber eines Heeres ernannt, mit dem er gegen den Herzog von Geldern marschierte, der zuvor dem französischen König den Krieg erklärt hatte. Der Feldzug verlief wenig ruhmvoll und wurde nach einer Entschuldigung des Herzogs von Geldern beendet. Die Verantwortung für die Konflikte in den Niederlanden wurden vor allem dem Herzog von Burgund angelastet, was König Karl VI. 1388 zum Anlass nahm, die Vormundschaftsregierung seiner Onkel zu beenden, um selber die Regierungsgeschäfte zu übernehmen. Coucy war im königlichen Rat darauf bedacht, sowohl zu dem Prinzen Ludwig, dem späteren Herzog von Orléans, als auch zu dem mit diesem verfeindeten Herzog von Burgund in einem guten Einvernehmen zu stehen. Zu einer unangenehmen Begegnung kam es darauf mit dem Earl of Oxford, der an den französischen Hof eingeladen wurde. Oxford war der Ehemann von Coucys zweiter Tochter gewesen, lebte von dieser aber in offener Trennung, was die Ehre Coucys verletzte. Auf sein Drängen hin wurde Oxford bald wieder aus Frankreich verbannt. Vonseiten des Königs erhielt Coucy weitere Gunstbeweise, wie die Ernennung zum Großmundschenk (Grand bouteiller) sowie das Privileg, jährlich drei Messen in Coucy abhalten zu dürfen.

    Im Juni 1389 gelang es Frankreich, einen weiteren, auf drei Jahre befristeten Waffenstillstand mit England auszuhandeln. Während der Verhandlungen wurde Coucy von dem Earl of Norfolk zu einem ritterlichen Zweikampf herausgefordert, nicht wegen einer persönlichen Feindschaft, sondern aufgrund einer ihm entgegengebrachten Ehrerbietung, da Coucy auch in England den Ruf eines tadellosen Ritters genoss, gegen den anzutreten eine Auszeichnung darstellte. Coucy lehnte aber aus unbekannten Gründen die Herausforderung ab, vermutlich um die Verhandlungen nicht durch unbedachte Handlungen zu gefährden. Um den Waffenstillstand in Aquitanien zu überwachen, wurde er zum dortigen Generalleutnant ernannt. 1389 nahm er an den Krönungsfeierlichkeiten Königin Isabeaus in Paris teil und beteiligte sich dabei an den ausgetragenen Turnieren.

    Kreuzzug nach Afrika, Staatsstreich und Feldzug gegen Genua
    1389 begleitete Coucy den König auf eine Inspektionsreise in das Languedoc mit einem Zwischenbesuch bei Papst Clemens VII. in Avignon. In Toulouse empfing der König eine Gesandtschaft der Republik Genua, die ihn um eine militärische Unterstützung gegen die Berber-Piraten an der Nordafrikanischen Küste bat. Um dieses Unternehmen bei der französischen Ritterschaft populär zu machen sollte es als ein Kreuzzug (Kreuzzug gegen Mahdia) deklariert werden. Der Herzog von Bourbon wurde zum Oberbefehlshaber des Heeres ernannt und Coucy zu dessen Stellvertreter. Zunächst reiste er noch einmal in seine Heimat, in Dijon nahm er erfolgreich an einem Turnier des Herzogs von Burgund teil. Vor Antritt des Kreuzzuges stiftete er am 26. April 1390 in Villeneuve bei Soissons an der Aisne dem Orden der Cölestiner ein Kloster (Saint-Trinité) und eine Kirche. Von Marseille aus brachen die französischen Ritter zunächst nach Genua auf, wo sich das Heer auf genuesische Galeeren begab. Am 1. Juli 1390 landeten die Kreuzritter an der Küste Tunesiens bei Mahdia, Coucy führte ein Vorauskommando und betrat als erster den Strand. Die Belagerung Mahdias gestaltete sich als entbehrungsreich und schlecht vorbereitet. Zwar konnte man jeden direkten Angriff der Berber auf offenem Feld zurückschlagen, aber die Überwindung der Stadtbefestigungen war nicht möglich. Nach neun Wochen Belagerung schloss Genua mit dem Herrscher Mahdias einen Frieden und der Herzog von Bourbon führte den Kreuzzug, der letztlich nur ein ritterliches Abenteuer war, in die Heimat zurück. Coucy verließ als letzter afrikanischen Boden. Im Oktober erreichten sie Genua und nach einer sechswöchigen Landreise über die Alpen zogen Coucy und Bourbon in Paris ein.

    Wieder in königlichen Diensten, führte Coucy zusammen mit Bureau de la Rivière im Jahr 1391 mit dem Duke of Lancaster und dem Duke of Gloucester Verhandlungen um einen dauerhaften Frieden zwischen England und Frankreich, die aber aufgrund der starren Haltung Gloucesters ergebnislos verliefen. Anschließend vermittelte er mehrere Monate in Tours zwischen dem erneut rebellisch gewordenen Herzog der Bretagne und dem König. Nach einer Inspektion in Aquitanien nahm er 1392 in Amiens an weiteren Friedensgesprächen mit England teil. Bei dieser Gelegenheit traf er seine Tochter Philippa wieder, die er kaum kannte.

    Nachdem auf dem Connétable de Clisson in Paris ein gescheitertes Attentat verübt wurde, rief der König einen Krieg gegen den Herzog der Bretagne aus, welcher der Mittäterschaft beschuldigt wurde. Coucy beteiligte sich an dem Feldzug, der allerdings jäh abgebrochen werden musste, als der König im August 1392 zum ersten Mal dem Wahnsinn verfiel. Um den König zu helfen, hatte unter anderem auch Coucy seinen Arzt, Guillaume de Harsigny, an den Hof kommen lassen. Zwar hatte sich der König innerhalb weniger Tage wieder erholt, diese Zeit aber hatte seinen Onkeln ausgereicht, um einen Staatsstreich durchzuführen. Sie neutralisierten die Hofpartei um de la Rivière und Ludwig von Orléans und enthoben Clisson seines Amtes. Coucy war von den Säuberungen nicht betroffen, er wurde vom Herzog von Burgund sogar beauftragt, Clisson in dessen Burg Montlhéry zu belagern, der aber rechtzeitig in seine Besitzungen in der Bretagne entkam. Von Burgund bekam Coucy erneut das Amt des Connétable angeboten, er lehnte jedoch ab.

    Mit dem genesenen König vollzog Coucy eine Pilgerfahrt nach Notre-Dame de Liesse bei Laon und lud ihn anschließend auf seine Burg ein, wo zusammen mit dem Herzog von Burgund mehrere Feste begangen wurden. Am 24. Januar 1393 trat Coucy eine Reise nach Savoyen an, um dort die Regierung nach dem Tod des Grafen Amadeus' VII. zu regeln. In seiner Abwesenheit verfiel der König in einen dauerhaften Zustand der Geistesabwesenheit, nachdem eine Maskerade auf dem Bal des Ardents in eine Tragödie mündete. Bis zum Tod des Königs im Jahr 1422 wurde Frankreich in einem Machtkampf zwischen den Herzögen von Burgund und Orléans gespalten, was schließlich die Rückkehr der Engländer begünstigen sollte.

    Coucy hielt sich in den folgenden Jahren aus der französischen Politik weitgehend heraus. Nachdem er die Verhältnisse in Savoyen geordnet hatte, unterbreitete er Papst Clemens VII. einen Plan, ihm zur Rückkehr nach Rom zu verhelfen. Gian Galeazzo Visconti hatte dafür seine Unterstützung zugesagt, aber das Vorhaben scheiterte am Zögern des Papstes. Darauf stellte sich Coucy in den Dienst des Herzogs von Orléans, von dem er beauftragt wurde, nach Italien zu ziehen, um dort, unterstützt von den verbannten Familien der Spinola, Grimaldi und Doria, eine Herrschaft des Herzogs über Genua zu errichten. Er nahm sein Hauptquertier in Asti, und mit der Unterstützung Gian Galeazzo Viscontis rekrutierte er ein Söldnerheer, mit dem er die Herrschaft der bürgerlichen Partei um den Dogen Antoniotto Adorno in Genua ein Ende setzen wollte. Gegen ihn bildete sich allerdings eine Liga, bestehend aus Florenz und dem Herzog von Burgund, die einen Machtzuwachs des Herzogs von Orléans verhindern wollte. Königin Isabella, die ihren Schwager hasste, brachte den König dazu, dem Bruder alle Rechte auf Genua abzukaufen, wodurch die Stadt der Herrschaft Frankreichs unterstellt wurde. Coucy musste dadurch einen Frieden mit dem Dogen schließen, der von diesem aber sofort gebrochen wurde, indem er das mit Coucy verbündete Savona angriff. Während der Verteidigung der Stadt wurde Coucy schwer verwundet. Die Belagerung wurde schließlich im August 1395 beendet und er konnte nach Frankreich zurückreisen, wo er vom Herzog von Orléans für seinen Aufwand und Schäden großzügig entschädigt wurde.

    Kreuzzug und Tod
    Im März 1396 war Coucy Zeuge der feierlichen Ferntrauung der Prinzessin Isabella mit König Richard II. von England. Allerdings nahm er nicht an dem Treffen der Könige Frankreichs und Englands an der Grenze zu Calais im August des Jahres teil, wo er seine Tochter Philippa noch einmal hätte sehen können, die sich im englischen Gefolge befand.

    Der Herzog von Burgund hatte im Frühjahr 1395 dem ungarischen König Sigismund eine militärische Unterstützung für den Kampf gegen die auf dem Balkan vordringenden Osmanen zugesagt. Aufgrund des Machtkampfes in Frankreich zog der Herzog allerdings eine Absage des Unternehmens in Betracht, bis sein Sohn, Graf Johann von Nevers, sich bereit erklärte, die Führung des Kreuzzuges zu übernehmen. Vom Herzog wurde Coucy gebeten, seinen Sohn als militärischer Ratgeber zu begleiten; er sagte zu. Dem letzten großen Kreuzzug der französischen Ritterschaft schlossen sich mehrere deutsche Ritter, die italienische Seerepublik Venedig, Navarresen und Kastilier sowie die Johanniterritter von Rhodos an. Am 30. April 1396 begann der Zug von Dijon, über Straßburg durch Bayern, der Donau folgend nach Buda, wo sich das Heer mit den Ungarn vereinte. Coucy reiste nicht mit dem Heer, er wurde in eine diplomatische Mission nach Mailand gesandt, um Gian Galeazzo Visconti zu besänftigen, der seit der Verstoßung seiner Tochter durch den Herzog von Orléans gegen Frankreich konspirierte. Indem Coucy den Herrscher von Mailand davon abhielt, Genua zu annektieren, konnte er seine Mission im November 1396 erfolgreich beenden.

    Mit seinem Schwiegersohn, Heinrich von Bar, setzte er von Venedig aus über die Adria und landete in Senj. Trotz des Umweges erreichten sie noch vor Nevers die ungarische Hauptstadt Buda. Im vereinten Kriegsrat war Coucy, wie fast alle Franzosen, ein Befürworter eines offensiven Vorgehens gegen die Türken, während König Sigismund zur Defensive riet. Die Franzosen konnten sich durchsetzen und der Marsch Richtung Konstantinopel wurde aufgenommen. Am 12. September 1396 erreichten sie die Stadt Nikopolis, die sie umgehend belagerten. Während die Ritter sich im Feldlager Trinkgelagen hingaben, war Coucy der erste, der das Heer des Sultans von Bayezid I. entdeckte. Mit seiner Abteilung aus fünfhundert Lanzen legte er sich in einen Hinterhalt und schlug in einem Überraschungsangriff die Vorhut der Türken in die Flucht. Dieser Erfolg brachte ihm zwar die Bewunderung der Ritter, aber auch den Neid des Connétable d'Eu ein, der sich im Ruhm übergangen fühlte. Um das weitere taktische Vorgehen geriet Coucy mit dem Connétable in Streit, Coucy unterstützte den Plan König Sigismunds, zuerst die walachischen Fußtruppen gegen den Feind marschieren zu lassen. Der Connétable und die jüngeren Ritter um Boucicaut aber forderten eine sofortige Reiterattacke.

    Am 25. September 1396 überrannten die französischen Ritter in der Schlacht von Nikopolis die erste Infanteriereihe der Türken; Coucy befehligte mit Nevers die Hauptstreitmacht, während der Connétable d'Eu die Spitze führte. Im Rausch des Kampfes stürmten die Ritter sofort weiter gegen die schwere osmanische Infanterie an, die sie nur unter hohen Verlusten in die Flucht schlagen konnten. Coucy und der Amiral de Vienne versuchten, eine geordnete Kampfformation herzustellen und ermahnten die Ritter, auf die nachrückenden Ungarn zu warten. Die aber wurden von den mit den Osmanen verbündeten serbischen Rittern in die Flucht geschlagen, während die Franzosen in ihren schweren Rüstungen zu Fuß einen Hügel erstürmten, auf dem sie die Reste des türkischen Heeres vermuteten. Stattdessen wurden sie dort von der berittenen Reserve des Sultans (Sipahi) erwartet, gegen deren Angriff sie keine Chance mehr hatten. Der Amiral de Vienne wurde getötet, Nevers, Eu, La Marche, Bar, Boucicaut und mit ihnen Coucy wurden gefangen genommen. Sie entgingen dem vom Sultan angeordneten Massaker unter den gefangenen Christen nur, weil sie ein hohes Lösegeld versprachen.

    Die Gefangenen, von denen Coucy der älteste war, wurden zunächst in Gallipoli in einen Turm gesperrt. Zwei Monate später wurden sie in das westanatolische Bursa gebracht. Dort lebte Coucy in provisorischer Freiheit in einem Haus des Fürsten Francesco II. Gattilusio von Lesbos, einem Vasallen des Sultans. Dessen Frau beauftragte die Republik Venedig mit Coucys Herauslösung. Coucy erkrankte aber und legte am 16. Februar 1397 sein Testament nieder, sein Körper sollte in Nogent und sein Herz in seiner Stiftung Saint-Trinité bei Soissons bestattet werden. Weiterhin bestimmte er Schenkungen an andere religiöse Einrichtungen wie an die Kathedrale von Chartres. Zwei Tage später starb er. Seine Gebeine erreichten im April 1397 die Heimat und wurden von den Bischöfen von Laon und Noyon wie vorgesehen beigesetzt.

    Der Biograph des Maréchal Boucicaut berichtete, dass Coucy als der „verdienstvollste Seigneur seiner Zeit“ angesehen wurde.

    Enguerrand VII. de Coucy war ein Gönner des Geschichtsschreibers Jean Froissart gewesen. Dieser bezeichnete ihn als den „höflichsten und redegewandtesten Herrn der gesamten Christenheit … das war der Ruf, den er unter allen Damen und Herren in Frankreich, England, Deutschland und der Lombardei und überall, wo er bekannt war, genoss, denn er war in seiner Zeit viel gereist und hatte viel gesehen, und auch war er von Natur geneigt, höflich zu sein.“ Das älteste erhaltene erste Buch von Froissarts Chroniken aus dem Jahr 1370 trägt das Wappen des Sire von Coucy.

    Sein ereignisreiches Leben bildet die Rahmenhandlung von Barbara Tuchmans Panorama A Distant Mirror.

    Name:
    Der letzte Herr von Coucy

    Seine Erbtochter Marie verkaufte 1400 die Baronie von Coucy an den Herzog von Orléans.

    Titel (genauer):
    Eine Grafschaft Soissons mit der Hauptstadt Soissons befand sich Ende des 9. Jahrhunderts in den Händen von Heribert II., Graf von Vermandois. Dessen Nachkommen hielten die Grafschaft bis zum 14. Jahrhundert.
    Durch Heirat ging die Grafschaft dann an Johanna von Hennegau über, dann an Ludwig von Châtillon, Graf von Blois. Dessen Sohn Guido verkaufte sie 1367 an Enguerrand VII. de Coucy. Enguerrands Tochter Marie verkaufte einen Teil weiter an Herzog Ludwig von Orléans, der dann mit der Thronbesteigung Ludwigs XII. mit der Domaine royal vereinigt wurde.
    1413 bekam Robert von Bar die Grafschaften Marle und (Rest-)Soissons als Entschädigung für den Verlust des Herzogtums Bar. Unter seinen Nachkommen wurde Soissons vererbt. Letzter Graf von Soissons war Prinz Eugen von Savoyen, der kaiserliche Feldherr, mit dessen Tod 1736 die Grafschaft Soissons an die Krone zurückfiel.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Soissons

    Titel (genauer):
    Der Titel Pair de France (von lateinisch par ‚gleich‘) bezeichnet seit dem 13. Jahrhundert politisch privilegierte Hochadelige in Frankreich. Die englische Form ist Peer. Der Status eines Pairs von Frankreich war der höchste im französischen Adel und wurde vom König verliehen. Der Titel wurde 1789 zu Beginn der Französischen Revolution erstmals abgeschafft. Die Pairskammer wurde jedoch während der Restauration der Bourbonen mit der Charte von 1814 wieder eingeführt. 1831 wurde der erbliche Titel abgeschafft, doch bestand die Pairwürde zu Lebzeiten des Inhabers weiterhin, bis der Titel in der Februarrevolution 1848 endgültig abgeschafft wurde.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Pair_de_France

    Ehrung:
    Der Hosenbandorden (englisch The Most Noble Order of the Garter, auch Order of the Garter; deutsch auch Orden des blauen Hosenbandes, Orden des Heiligen Georg in England oder Hochedler Orden vom Hosenbande) ist der exklusivste britische Orden und einer der angesehensten Europas. Der Orden wurde 1348 vom englischen König Eduard III. gestiftet und ist einer der drei ehemaligen Hoforden. Bis heute fungiert er als ranghöchster Ritterorden (Order of Knighthood) des Vereinigten Königreichs, vor dem schottischen Distelorden und dem nicht mehr verliehenen irischen Orden von St. Patrick.[1] In der Protokollarischen Rangordnung stehen Mitglieder des Ordens jedoch hinter Trägern des Victoria-Kreuzes und des Georgs-Kreuzes als Ehrenzeichen für höchste Tapferkeit.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Hosenbandorden

    Titel (genauer):
    Herr von Coucy ist ein Adelstitel, der sich auf Coucy in der Picardie bezieht und mit dem Besitz der Burg Coucy verbunden war. Die Träger dieses Titels gehörten zunächst ab dem späten 11. Jahrhundert dem Adelsgeschlecht Boves (teils auch Haus Coucy genannt), ab dem frühen 14. Jahrhundert dann dem Adelsgeschlecht Gent an.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herr_von_Coucy

    Enguerrand heiratete Prinzessin Isabella von England (Plantagenêt) in 1365. Isabella (Tochter von König Eduard III. von England (Plantagenêt) und Philippa von Hennegau (von Avesnes)) wurde geboren am 16 Jun 1332 in Woodstock Palace, Woodstock, Oxfordshire, England ; gestorben in vor 4 Mai 1379; wurde beigesetzt in Greyfriars Church, London, England. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 120. Herrin Mary von Coucy  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Apr 1366 in Coucy; gestorben in 1405.
    2. 121. Philippa von Coucy  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1367; gestorben in Okt 1411.

    Enguerrand heiratete Isabella von Lothringen in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  14. 77.  König Johann I. von AragónKönig Johann I. von Aragón Graphische Anzeige der Nachkommen (46.Eleonore5, 21.Elisabeth4, 8.Otto3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren am 27 Dez 1350 in Perpignan; gestorben am 19 Mai 1396 in im Wald bei Foixà, Girona.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Aragón (1387 bis 1396), Herzog von Neopatria (1387 bis 1390)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_I._(Aragón)

    Johann I. genannt der Jäger, auf Katalanisch Joan el Caçador, auf Aragonesisch Chuan o Cazataire, auf Spanisch Juan el Cazador, (* 27. Dezember 1350 in Perpignan; † 19. Mai 1396 im Wald bei Foixà, Girona) war von 1387 bis 1396 König von Aragón und von 1387 bis 1390 Herzog von Neopatria.

    Leben
    Johann war der älteste Sohn von König Peter IV. von Aragon aus seiner dritten Ehe mit Eleonore von Sizilien, Tochter von König Peter II. Als Kronprinz führte er den Titel eines Herzogs von Girona, er brach mit seinem Vater wegen dessen vierter Ehefrau und deren Krönung als Königin. Er folgte als König von Aragón 1387.
    Johann stellte sich nach seinem Regierungsantritt auf Seiten des Gegenpapstes Clemens VII., nachdem sein Vater im abendländischen Schisma keine Stellung bezogen hatte. Wesentlichen Einfluss auf diesen Entschluss hatte seine zweite Ehe mit der Nichte des französischen Königs Karl V.
    Er beendete die Kriege seines Vaters mit Kastilien, Frankreich, Genua und Neapel, musste sich aber Aufständen in Sizilien und Sardinien erwehren, letzteres verlor er ganz an Eleonora di Arborea.
    Der König ging hart gegen auftretende antisemitische Unruhen in seinem Land vor, schuf in den Cortes von Katalonien den vierten Stand des niederen Adels, der allerdings ohne Einfluss blieb. Johann galt als passiv und beschäftigte sich fast ausschließlich mit der Jagd. Er überließ die Regierung weitestgehend seiner zweiten Gemahlin. Er starb während der Jagd 1396 nach einem Sturz vom Pferd ohne überlebende Söhne. Nachfolger wurde deshalb sein Bruder Martin.


    Johann war zweimal verheiratet.

    Seine erste Ehefrau war seit 1373 Martha (1347–1378), Tochter des Grafen Johann von Armagnac.

    In zweiter Ehe vermählte er sich mit Violante von Bar (1365–1431), Tochter des Herzogs Robert I. von Bar.


    Weblinks
     Commons: Johann I. von Aragón – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Gestorben:
    Starb während der Jagd 1396 nach einem Sturz vom Pferd.

    Familie/Ehepartner: Martha von Armagnac. Martha wurde geboren in 1347; gestorben in 1378. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 122. Prinzessin Johanna (Juana) von Aragón  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Johann heiratete Violante (Jolande) von Bar-Scarponnois in Mai 1380 in Montpellier, FR. Violante (Tochter von Herzog Robert I. von Bar-Scarponnois und Maria von Frankreich (Valois)) wurde geboren in 1365; gestorben am 13 Aug 1431; wurde beigesetzt in Monestir de Santa Maria de Poblet. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 123. Herzogin Jolanthe von Aragón  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1379 in Saragossa; gestorben am 14 Nov 1442 in Château de Tucé in Saumur.

  15. 78.  Eleonore von AragónEleonore von Aragón Graphische Anzeige der Nachkommen (46.Eleonore5, 21.Elisabeth4, 8.Otto3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren in 1358; gestorben in 1382.

    Familie/Ehepartner: König Johann I. von Kastilien (Trastámara). Johann (Sohn von Heinrich II. von Kastilien (Trastámara) und Juana Manuel de Villena) wurde geboren am 24 Aug 1358 in Épila, Saragossa; gestorben am 9 Okt 1390 in Alcalá de Henares, Madrid, Spanien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 124. König Heinrich III. von Kastilien, der Kränkliche  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 4 Okt 1379 in Burgos; gestorben am 25 Dez 1406 in Toledo, Spanien; wurde beigesetzt in Capilla de los Reyes Nuevos in der Kathedrale von Toledo.
    2. 125. König Ferdinand I. von Aragón (Trastámara)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 27 Nov 1380 in Medina del Campo; gestorben am 2 Apr 1416 in Igualada.

  16. 79.  König Martin I. von AragónKönig Martin I. von Aragón Graphische Anzeige der Nachkommen (46.Eleonore5, 21.Elisabeth4, 8.Otto3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren am 29 Jul 1356 in Perpignan oder Girona; gestorben am 31 Mai 1410 in Barcelona.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: 1399, Valldemossa, Mallorca; Gründete Kartause von Valldemossa https://de.wikipedia.org/wiki/Kartause_von_Valldemossa
    • Titel (genauer): 1396-1410, Königreich Aragón; König von Aragón https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Aragón https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Könige_von_Aragón https://de.wikipedia.org/wiki/Krone_von_Aragonien
    • Titel (genauer): 1409-1410, Königreich Sizilien; König von Sizilien Nach dem Tod seines Sohnes als Martin II. https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Sizilien https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_von_Sizilien#Das_aragonesische_Sizilien

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_I._(Aragón)

    Martin I. (Aragón)

    Martin I. genannt der Humane, auf Katalanisch Martí l’Humà, auf Aragonesisch Martín l’Humanista, auf Spanisch Martín el Humano, (* 29. Juli 1356 in Perpignan oder Girona; † 31. Mai 1410 in Barcelona) war von 1396 bis 1410 König von Aragón und ab 1409 auch von Sardinien, von 1409 bis 1410 war er als Martin II. auch König von Sizilien.

    Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Martin war der zweite Sohn von Peter IV. aus dessen dritter Ehe mit Eleonore von Sizilien, einer Tochter von König Peter II. von Sizilien. Er heiratete 1372 Maria de Luna, die Erbin der Herrschaft Segorbe aus dem Haus Luna.

    Nach dem Tod von Martins Onkel, König Friedrich III. von Sizilien folgte dessen noch minderjährige Tochter Maria von Sizilien. Sie stand unter der Vorherrschaft von vier Baronen, den sogenannten Vikaren. Im Jahr 1390 wurde Maria nach Aragón gebracht und mit Martins Sohn Martin dem Jüngeren verheiratet. Am 22. März 1392 landete Martin mit einer großen Flotte in Trapani. Die Eroberung und Niederwerfung Siziliens zog sich nach anfänglichen Erfolgen in die Länge. Als Martins älterer Bruder König Johann I. 1396 ohne Söhne starb, weilte Martin noch immer in Sizilien. Seine Frau Maria de Luna verteidigte Martins Thronansprüche gegen die Königinwitwe Violante und Johanns Schwiegersohn Matthieu de Foix bis zu Martins Rückkehr 1397.

    Nach dem Tode Maria de Lunas, 1406, heiratete Martin 1409 Margarita von Prades, die Ehe blieb jedoch kinderlos. Maria von Siziliens starb 1401, ihr folgte Martin der Jüngere als Martin I. in Sizilien, stand jedoch unter dem Einfluss der von seinem Vater ernannten Räte. Nach dem Tod Martins des Jüngeren, der 1409 auf einem Feldzug in Sardinien fiel, folgte Martin seinem Sohn als König Martin II. von Sizilien, überließ die Herrschaft jedoch weitgehend Blanca von Navarra, der Witwe seines Sohnes.

    Nachdem Martin 1410 ohne überlebende Nachkommen starb, entstanden in Aragón infolge des Auftretens verschiedener Prätendenten heftige Thronstreitigkeiten, aus denen endlich durch den Spruch gemischter Schiedsrichter im Kompromiss von Caspe der Infant Ferdinand von Kastilien, ein Sohn von Martins und Johanns Schwester Eleonore und des kastilischen Königs Johann I., als König hervorging.

    Im Jahre 1399 gründete Martin das Kartäuserkloster in Valldemossa auf Mallorca, die Kartause von Valldemossa, die heute eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Mittelmeerinsel ist.

    Mehr unter dem Link oben..

    Familie/Ehepartner: Königin Maria de Luna. Maria (Tochter von Graf Lope de Luna und Brianda de Agaut (Aquaviva)) wurde geboren in 1358 in Pedrola; gestorben in 1406 in Vila-Real. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 126. Martin I. von Sizilien (von Aragón), der Junge  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1376; gestorben am 15 Jul 1409 in Cagliari.

  17. 80.  Prinzessin Anna von der PfalzPrinzessin Anna von der Pfalz Graphische Anzeige der Nachkommen (47.Beatrix5, 21.Elisabeth4, 8.Otto3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren in 1346; gestorben am 30 Nov 1415 in Düsseldorf, DE; wurde beigesetzt in Stiftskirche St. Lambertus, Düsseldorf.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzogtum (Grafschaft) Berg; Herzogin von Berg (durch Heirat)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Anna_von_der_Pfalz_(Herzogtum_Berg)

    Anna von der Pfalz, auch Anna von Bayern oder Anna von Berg (* 1346; † 30. November 1415 in Düsseldorf) war eine pfälzische Prinzessin aus dem Hause Wittelsbach, durch Heirat Herzogin von Berg.

    Herkunft und Jugend
    Anna war die älteste Tochter des Kurfürsten Ruprecht II. von der Pfalz (1325–1398) und dessen Gemahlin Beatrix von Sizilien-Aragon (1326–1365). Die Eltern residierten in Heidelberg, jedoch hielt sich die Mutter bei Abwesenheit ihres Mannes auch häufig mit den Kindern im Kloster Liebenau zu Worms auf, wo ihre verwitwete Schwiegermutter Irmengard von Oettingen als Dominikanerin lebte.

    Herzogin von Berg
    Im Jahre 1360 ehelichte die Pfälzer Prinzessin Wilhelm II. Graf von Berg, der ab 1380 den Herzogstitel führte. Seit 1386 residierte das Herrscherpaar in Düsseldorf, wo sie eine Burg am Rhein erbauen ließen und sowohl die kleine Pfarrkirche St. Lambertus, wie die Stadt selbst, zur Residenz ausbauten. Am Düsseldorfer Hof förderten sie außerdem den Priester Adolf von Essen (1350–1439),[1] welcher das Rosenkranzgebet in Deutschland verbreitete. Er wurde später Seelenführer von Margarethe von Lothringen, ebenfalls einer Wittelsbacher Prinzessin und Nichte Annas von der Pfalz.[2]

    Herzogin Anna und ihr Gatte Wilhelm II. von Berg gingen als Stifter des gewaltigen Westfensters des Altenberger Doms in die Kunstgeschichte ein. Es gilt als größtes gotisches Kirchenfenster nördlich der Alpen. Beide sind in der Zentralgruppe des prächtigen Fensters verewigt, die Herzogin mit dem pfalz-bayerischen Wappen, links von der Hl. Familie.

    Annas Bruder war der deutsche König Ruprecht, gleichzeitig als Ruprecht III. auch Kurfürst von der Pfalz.

    Herzogin Anna und Herzog Wilhelm II. hatten mehrere Kinder, wovon die Tochter Beatrix (1360–1395) den verwitweten, 75-jährigen Pfälzer Kurfürsten Ruprecht I. heiratete, den Großonkel ihrer Mutter Anna. Beatrix wurde als Pfälzer Kurfürstin, neben ihrem Gatten, an zentraler Stelle in der Stiftskirche in Neustadt beigesetzt.

    Die Tochter Margareta (1364–1442) heiratete Herzog Otto den Quaden von Braunschweig-Göttingen.

    Annas Sohn Ruprecht von Berg (1365–1394) war Fürstbischof von Paderborn und von Passau, ein hochgebildeter und tatkräftiger Oberhirte, der mit nur 29 Jahren an der Pest starb, zwar als Priester, aber noch ehe er wegen seiner Jugend die Bischofsweihe empfangen konnte.

    Ein weiterer Sohn des Fürstenpaares war Wilhelm von Berg (1382–1428). In der Zeit zwischen 1402 und 1414 amtierte auch er als Fürstbischof von Paderborn, wobei er die Diözese zusammen mit seinem geistlichen Berater Gobelin Person (1358–1421) eifrig im Sinne der Devotio moderna reformierte. Wilhelm von Berg besaß keinerlei geistliche Weihen, trat schließlich von seinem Bischofsamt zurück und heiratete 1416, um den Familienstamm zu erhalten.

    Anna von der Pfalz starb 1415 und wurde in der Familiengruft der von ihr und ihrem Mann zur neuen Familiengrablege ausgebauten Stiftskirche St. Lambertus zu Düsseldorf begraben.

    Titel (genauer):
    In einem Zeitraum von etwa fünf Jahrzehnten hatten die Herren von Berge (Altenberg) so viel an Besitztümern und Ämtern erworben, dass sie zu einem mächtigen Geschlecht im Deutzgau geworden waren. Der Aufstieg der Herren von Berg, mitbegünstigt durch die geschwächte Reichsgewalt, ging so schnell vor sich, dass es zunächst nur dem Herrn von Hückeswagen und dem erst später auftretenden Herrn von Hardenberg gelang, sich im selbständigen Besitz ihrer Gerichtsstätte zu halten. Die Grafen von Berg waren das einzige landesherrliche Geschlecht zwischen Sieg und Ruhr, zwischen den Grafen von Sayn und denen von Kleve. Sie erschienen schon lange in der Umgebung der Kaiser und Kölner Erzbischöfe, bevor Graf Adolf I. im Jahr 1101 urkundlich als Graf von Berg genannt wurde.
    Bis um 1400 sind für die Berger in Gymnich noch alte Besitzrechte, in Rommerskirchen Zehntrechte im Raum der Erft nachgewiesen. Alte verwandtschaftliche Beziehungen bestanden zum Haus Saffenburg, zu den Grafen von Nörvenich und vermutlich auch zu den Grafen von Hochstaden-Wickrath.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Berg

    Begraben:
    Anna von der Pfalz starb 1415 und wurde in der Familiengruft der von ihr und ihrem Mann zur neuen Familiengrablege ausgebauten Stiftskirche St. Lambertus zu Düsseldorf begraben.

    Anna heiratete Graf Wilhelm II. von Berg in 1360. Wilhelm (Sohn von Graf Gerhard VI. (I.) von Jülich (von Berg) und Margarete von Ravensberg-Berg) wurde geboren in cir 1348; gestorben am 24 Jun 1408 in Düsseldorf, DE; wurde beigesetzt in Altenberger Dom. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 127. Margarete von Berg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1364; gestorben in 1442.

  18. 81.  König Ruprecht III. von der Pfalz (Wittelsbacher)König Ruprecht III. von der Pfalz (Wittelsbacher) Graphische Anzeige der Nachkommen (47.Beatrix5, 21.Elisabeth4, 8.Otto3, 2.Elisabeth2, 1.Otto1) wurde geboren am 5 Mai 1352 in Amberg, Bayern, DE; gestorben am 18 Mai 1410 in Burg Landskron bei Oppenheim; wurde beigesetzt in Heilig Geist Kirche, Heidelberg, Baden-Württemberg, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Römisch-Deutscher König (1400 bis 1410), Pfalzgraf und Kurfürst der Pfalz als Ruprecht III. (1398 bis 1410)

    Notizen:

    Ruprecht (* 5. Mai 1352 in Amberg; † 18. Mai 1410 Burg Landskron bei Oppenheim) aus der Dynastie der Wittelsbacher war von 1400 bis 1410 römisch-deutscher König und als Ruprecht III. von der Pfalz von 1398 bis 1410 Pfalzgraf und Kurfürst der Pfalz.

    Leben
    Ruprecht war ein Sohn des Kurfürsten Ruprecht II. von der Pfalz und seiner Gemahlin Beatrix von Sizilien-Aragon. Verschiedene Quellen nennen Amberg als Geburtsort des Prinzen. Der Dominikanerpriester und Ordenschronist Johannes Meyer (1422–1482)[1] überliefert hingegen das Kloster Liebenau zu Worms. Dort lebte seine verwitwete Großmutter Irmengard von Oettingen (Frau Adolfs des Redlichen) als Nonne und Ruprechts Mutter Beatrix von Sizilien-Aragon habe sich öfter bei ihr aufgehalten. Hier in Worms sei der Knabe auch bis zum 7. Lebensjahr von der Großmutter erzogen worden.
    1374 heiratete er Elisabeth von Hohenzollern-Nürnberg (1358–1411), 1385/86 unternahm er eine Preußenfahrt.[2] Zusammen mit dem Mainzer Erzbischof Johann II. stand Ruprecht an der Spitze der Fürsten, die am 20. August 1400 in Oberlahnstein König Wenzel absetzten. Am folgenden Tage wurde er mit den Stimmen der drei erzbischöflichen Kurfürsten (Mainz, Trier, Köln) und, als einziger deutscher König, mit seiner eigenen Stimme auf dem Königsstuhl von Rhens zum neuen König gewählt. Die Stadadt Frankfurt war wegen ihrer Ablehnung seiner Kandidatur als Wahlort ausgefallen. Der Kölner Erzbischof Friedrich III. krönte Ruprecht im Januar 1401 in Köln, da Aachen und auch Frankfurt ihm nicht die Tore öffneten, zum römisch-deutschen König. Erst nachdem die Stadt Aachen sich mit Bußgeldzahlungen aus der ihr von Ruprecht auferlegten Reichsacht befreien konnte, bestieg er am 14. November 1407 demonstrativ den Thron Karls des Großen.[3]
    Im Reich fand Ruprecht wenigstens in den königsnahen Gebieten schnell Anerkennung, zumal Wenzel nichts weiter unternahm. Allerdings war Ruprechts Wirkungskreis eng begrenzt. Insbesondere das mächtige Haus Luxemburg erkannte seine Wahl nicht an. In der Frage des Schismas hielt er strikt zu Rom und befürwortete ein vom König einzuberufendes Konzil; eine Kirchenreform gelang ihm jedoch nicht. Trotz dieser Unterstützung verweigerte ihm Bonifatius IX., aus Rücksicht auf die Luxemburger, die Anerkennung als König.
    Ruprecht sah sich mit mehreren Problemen konfrontiert. Das Reichsgut war in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr zusammengeschrumpft. Ruprechts eigene Hausmacht reichte ebenfalls nicht aus, um alle aufkommende Kosten zu decken. Auch aus diesem Grund unternahm er 1401–1402 einen Italienzug, der jedoch scheiterte. Ruprecht konnte kein großes Heer aufbieten, zumal Mailand unter den Visconti ein übermächtiger Gegner war; die Einnahmen Gian Galeazzo Viscontis, der von Wenzel zum Herzog vvon Mailand erhoben worden war, beliefen sich auf mindestens 1,2 Millionen Florin. Der König konnte nur einen Bruchteil davon aufbringen. Ruprecht gelang es denn auch nicht, die in Italien erhofften Gelder einzutreiben, die für eine erfolgreiche Reichspolitik notwendig gewesen wären, geschweige denn die Kaiserkrönung zu erreichen. So musste er das Unternehmen, da auch die erhoffte Unterstützung aus Florenz eher minimal ausfiel, nach einer Niederlage gegen ein mailändisches Heer vor Brescia und einer Überwinterung in Padua, während der sich seine Truppen zerstreuten, abbrechen und im April 1402 die Rückreise nach Deutschland antreten.
    Ruprechts finanzielle Lage war weiterhin katastrophal und auch die Unterstützung seines Königtums schwand weiter dahin. Im Reich nahmen ihm viele seiner Anhänger den gescheiterten Italienzug übel. Dennoch konnte Ruprecht auch Erfolge verbuchen. Nachdem Sigismund Wenzel im März 1402 gefangen gesetzt hatte, war dessen Macht und die der Luxemburger gebrochen. Ruprecht gelang es, ein Ehebündnis mit England einzugehen. Die Hochzeit zwischen der zehnjährigen Prinzessin Blanca von England und dem 26 Jahre alten Prinzen Ludwig fand am 6. Juli 1402 im Dom zu Köln statt. Diese „Englische Hochzeit“ brachte ihm wenigstens vorübergehend Geld und Ansehen ein. Zudem versuchte er einen Landfrieden durchzusetzen. Die Kanzlei der Kurpfalz (in der unter anderem Job Vener tätig war) arbeitete effektiv und diente als Grundstock der königlichen Verwaltung. Sie gelangte später zu seinen Nachfolgern, so dass eine gewisse Verwaltungskontinuität gegeben war.
    Es kam schließlich aufgrund territorialer Fragen zu einem Konflikt mit Johann II. von Nassau, dem Erzbischof von Mainz, 17 schwäbischen Städten und einigen rheinischen Fürsten, die sich im Marbacher Bund (1405–1407) gegen Ruprecht verbündeten. Durch Bündnisse mit einzelnen Teilnehmern des Bundes konnte Ruprecht diese Gefahr entschärfen. Die Spannungen blieben dennoch in den folgenden Jahren bestehen. Bevor es zu einer Entscheidung kam, starb Ruprecht, der insgesamt ein bemühter, aber doch letztendlich erfolgloser König gewesen war, an einer längeren Krankheit. Er wurde in der Heidelberger Heiliggeistkirche begraben.
    In der Stiftskirche zu Neustadt an der Weinstraße, einer Memoria des Hauses Wittelsbach, sind König Ruprecht und seine Gemahlin Elisabeth von Hohenzollern-Nürnberg, sowie ihr Sohn Kurfürst Ludwig III. von der Pfalz mit seiner 1. Gattin Blanca von England zeitgenössisch, als lebensgroße Figuren eines "jüngsten Gerichtes", an die Chordecke gemalt.[4]

    Heirat
    Noch als Kurprinz heiratete Ruprecht III. am 27. Juni 1374 in Amberg die Burggräfin Elisabeth von Nürnberg (1358–1411), Tochter des Burggrafen Friedrich V. von Nürnberg und seiner Gattin Markgräfin Elisabeth von Meißen und Thüringen.

    Erbregelung
    Im Mai 1410 bestimmte Ruprecht eine Teilung seines Familienbesitzes unter seinen vier Söhnen. Diese Teilung wurde am 3. Oktober 1410, nach seinem Tod, ausgeführt.
    • Ludwig (III.) erhielt die Kurwürde, das Kurpräzipium mit Heidelberg und Amberg, und weitere Teile der Rhein- und Oberpfalz, sowie Kaiserslautern (die Linie erlosch 1556 bzw. 1559);
    • Johann erhielt Pfalz-Neumarkt (die Linie starb 1448 aus);
    • Stefan erhielt Simmern-Zweibrücken (diese Linie besteht noch heute)
    • Otto (I.) erhielt Pfalz-Mosbach (die Linie erlosch 1499)



    Literatur
    • Oliver Auge: Ruprecht (III.) von der Pfalz. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 283–285 (Digitalisat).
    • Alois Gerlich: Habsburg-Luxemburg-Wittelsbach im Kampf um die Deutsche Königskrone. Studien zur Vorgeschichte des Königtums Ruprechts von der Pfalz. Steiner, Wiesbaden 1960 (grundlegende Studie).
    • Alois Gerlich: König Ruprecht von der Pfalz. In: Hartmut Harthausen (Hrsg.): Pfälzer Lebensbilder Bd. 4. Speyer 1987, S. 9–60.
    • Peter Moraw: Ruprecht von der Pfalz (1400–1410). In: Werner Paravicini (Hrsg.): Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich. Ein dynastisch-topographisches Handbuch (= Residenzenforschung. Band 15). Band 1,1, Thorbecke, Ostfildern 200, ISBN 3-7995-4515-8, S. 319–324.
    • Jörg Peltzer: Königtum Ruprechts von der Pfalz. in: Historisches Lexikon Bayerns, 2017
    • Bernd Schneidmüller: König Ruprecht 1410–2010. Der König aus Heidelberg. In: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt 15, 2011, S. 51–65.
    • August Thorbecke: Ruprecht von der Pfalz (römisch-deutscher König). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 29, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 716–726.
    Weblinks
     Commons: Ruprecht von der Pfalz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
     Wikisource: Ruprecht in Die deutschen Kaiser von Max Barack – Quellen und Volltexte
     Wikisource: Akten über das Königslager Ruprechts – Quellen und Volltexte
    • Werke von und über Ruprecht in der Deutschen Digitalen Bibliothek
    Anmerkungen
    1 Zum Ordenschronisten Johannes Meyer: Peter Ochsenbein: Meyer, Johannes. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 5, Bautz, Herzberg 1993, ISBN 3-88309-043-3, Sp. 1427–1429.
    2 Werner Paravicini: Die Preußenreisen des europäischen Adels. Teil 1 (= Beihefte der Francia. Band 17/1). Thorbecke, Sigmaringen 1989, ISBN 3-7995-7317-8, S. 149 (Digitalisat).
    3 Oliver Auge: Ruprecht (III.) von der Pfalz. In: Neue Deutsche Biographie. Band 22. Berlin 2005, S. 283–285, hier S. 284.
    4 Foto des "Jüngsten Gerichtes" im Chor der Stiftskirche Neustadt/Weinstraße

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ruprecht_(HRR)

    Name:
    Das Haus Wittelsbach ist eines der ältesten deutschen Hochadelsgeschlechter. Aus ihm gingen jahrhundertelang die Pfalzgrafen, die späteren Herzöge, Kurfürsten und Könige von Bayern (1180–1918) hervor, ebenso wie die Pfalzgrafen bei Rhein (1214–1803 und 1816–1918), die als Herrscher der Kurpfalz bereits Kurfürsten des Heiligen Römischen Reichs waren.
    Zwei Wittelsbacher wurden zu Römisch-deutschen Kaisern (1328 und 1742) und einer zum Römisch-deutschen König (1400) gewählt. Weitere Territorien des Heiligen Römischen Reichs, die zeitweilig von Mitgliedern des Hauses regiert wurden, waren das Kurfürstentum Köln (1583–1761), das Herzogtum Jülich-Berg (1614–1794/1806), das Fürstbistum Lüttich, die Mark Brandenburg (1323–1373), die Grafschaften Tirol (1342–1363/1369) sowie Holland, Hennegau und Seeland (1345–1432) sowie das Herzogtum Bremen-Verden (1654–1719). Zweimal, 1619 und 1742, waren Wittelsbacher Gegenkönige in Böhmen.
    Als eine der bedeutendsten Dynastien Europas stellten sie zeitweilig auch die Könige von Ungarn (1305), Schweden (1441–1448 und 1654–1720), Dänemark und Norwegen (1440) sowie von Griechenland (1832–1862).
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wittelsbach

    Gestorben:
    Starb an einer längeren Krankheit.

    Ruprecht heiratete Elisabeth von Hohenzollern (von Nürnberg) am 27 Jun 1374 in Amberg, Bayern, DE. Elisabeth (Tochter von Burggraf Friedrich V. von Nürnberg (Hohenzollern) und Prinzessin Elisabeth von Meissen (Wettiner)) wurde geboren in 1358; gestorben am 26 Jul 1411; wurde beigesetzt in Heilig Geist Kirche, Heidelberg, Baden-Württemberg, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 128. Margarete von der Pfalz (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1376; gestorben am 26 Aug 1434 in Einville-au-Jard (Département Meurthe-et-Moselle, Nordost-Frankreich; wurde beigesetzt in Kirche Saint Georges, Nancy, dann 1743 in der angebaute Kapelle der Kirche St-François-des-Cordeliers.
    2. 129. Kurfürst Ludwig III. von der Pfalz (Wittelsbacher), der Bärtige  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 23 Jan 1378; gestorben am 30 Dez 1436 in Heilig Geist Kirche, Heidelberg, Baden-Württemberg, DE.
    3. 130. Prinzessin Agnes von der Pfalz (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1379; gestorben in 1404.
    4. 131. Prinzessin Elisabeth von der Pfalz (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 27 Okt 1381 in Amberg, Bayern, DE; gestorben am 31 Dez 1408 in Innsbruck, Österreich.

  19. 82.  Prinzessin Gertrud von Anhalt-BernburgPrinzessin Gertrud von Anhalt-Bernburg Graphische Anzeige der Nachkommen (51.Mathilde5, 26.Sophia4, 12.Agnes3, 3.Ludwig2, 1.Otto1)

    Notizen:

    Geburt:
    Filiation..?

    Laut Bericht über ihren Vater Bernhard III. ist sie die Tochter mit dessen dritter Ehefrau, Mathilde von Braunschweig-Wolfenbüttel..

    Den Angaben der Stammliste des Hauses Schwarzburg zufolge stammt die sie jedoch möglicherweise aus Bernhards erster Ehe mit Agnes von Sachsen-Wittenberg und wäre demnach vor Januar 1338 geboren..

    Name:
    Tochter von Fürst Bernhard III. von Anhalt-Bernburg (1300–1348) und Prinzessin Agnes von Sachsen-Wittenberg (–1338)
    https://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_III._(Anhalt)
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Sachsen-Wittenberg

    Gertrud heiratete Herr Günther XII. (XXII.) von Schwarzburg-Schwarzburg in vor 12 Aug 1371. Günther (Sohn von Herr Heinrich VIII. (IX.) von Schwarzburg-Schwarzburg und Gräfin Helene von Schauenburg-Holstein (Pinneberg)) wurde geboren in cir 1322 in Pinneberg; gestorben am 4 Jul 1382. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 132. Mechtild von Schwarzburg-Schwarzburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 13 Mai 1428.
    2. 133. Helene von Schwarzburg-Schwarzburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 23 Jan 1399.

  20. 83.  Fürst Heinrich I. von Braunschweig-Wolfenbüttel, der Milde Fürst Heinrich I. von Braunschweig-Wolfenbüttel, der Milde Graphische Anzeige der Nachkommen (52.Magnus5, 26.Sophia4, 12.Agnes3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren in cir 1355; gestorben am 14 Okt 1416.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1388 bis 1416); Fürst von Lüneburg
    • Titel (genauer): 1400 bis 1409, Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel; Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_I._(Braunschweig)

    Heinrich I. der Milde, Herzog zu Braunschweig-Lüneburg (* um 1355; † 14. Oktober 1416) aus dem Geschlecht der Welfen, war von 1400 bis 1409 Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel sowie von 1388 bis zu seinem Tode im Jahre 1416 Fürst von Lüneburg. Er war ein Sohn Magnus’ II.

    Leben
    Herzog Heinrich I. von Braunschweig und Lüneburg, „der Milde“, war der Stifter der mittleren Braunschweiger Linie und führte bei seinen Zeitgenossen den Beinamen „König von der Haide“. Er regierte in Lüneburg von 1388 bis 1400, dann in Braunschweig und Lüneburg mit seinem Bruder Bernhard gemeinschaftlich bis 1409, dann in Lüneburg allein bis zu seinem Tod am 14. Oktober 1416. Im Gegensatz zu seinem Vater war der Welfenherzog streng darauf bedacht, den Landfrieden zu wahren, Recht und Gerechtigkeit walten zu lassen und friedliche Arbeit vor jeder Gewalttat zu schützen. Im Verlauf einer Reise nahm er einem Pferd die Halfter vom Kopf und ließ den ihn begleitenden Vogt von Celle damit am nächsten Baum aufknüpfen, weil dieser einem Bauern den Mantel weggenommen hatte. Hierüber berichtete zunächst Heinrich Bünting im zweiten Teil seiner Braunschweigisch-Lüneburgischen Chronik (1620).[1]
    Margarete von Hessen, Mutter bzw. Stiefmutter der Braunschweiger Fürsten, behielt als Witwe Celle als Witwensitz.[2] Dass ihr diese Rechte 1428 gewahrt blieben, dafür hatte ihr Vater, der Landgraf von Hessen, in dem Teilungsvertrag gesorgt, den er zwischen den Welfen vermittelt hatte.[3] Mit Urkunde vom 27. Februar 1443 schlossen die Herzöge Otto und Friedrich mit ihrer Schwägerin Margarete eine Vereinbarung.[4]

    Ehen
    Heinrich war mit Sophie von Pommern (um 1370–1406), Tochter von Wartislaw VI., Herzog von Pommern, verheiratet.

    Danach heiratete Heinrich am 30. Januar 1409 Margarethe von Hessen (1389–1446), eine Tochter des Landgrafen Hermann II. und dessen zweiter Frau, Margarethe von Hohenzollern.


    Schrifttafel
    Heinrich der Milde, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, Herzogs Magni Sohn, regierte 16 Jahr, starb ao. Christi 1416, liegt zu Braunschweig begraben.[8]
    Literatur
    • Christa Geckler: Die Celler Herzöge. Leben und Wirken, Zeitgeschichte 1371–1705. Georg Ströher, Celle 1986, ISBN 3-921744-05-8
    • Wilhelm Havemann: Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg. Erster Band. Göttingen 1853.
    • Ferdinand Spehr: Heinrich, Herzog von Braunschweig. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 486–488.
    Einzelnachweise
    1 Blazek, Matthias: „Herzog Heinrichs Standgericht in der Heide – Eine lüneburgische Begebenheit aus dem Leben Herzog Heinrichs von der Haide“. In: Braunschweiger Kalender 2010. Joh. Heinr. Meyer Verlag, Braunschweig 2010, S. 99ff.
    2 Brigitte Streich, Magdalene Gärtner: Stadt – Land – Schloss, Celle als Residenz: Begleitband zur Ausstellung. Celle 2000, S. 37.
    3 Historische Kommission für Niedersachsen, Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte, Band 61, Hannover 1989, S. 40.
    4 Dieter Brosius: Urkundenbuch der Stadt Celle. Hannover 1996 (Lüneburger Urkundenbuch; Abt. 17), S. 93.
    5 Princess Margarethe zu Hessen.
    6 Jarck, Horst-Rüdiger; Schildt, Gerhard (Hrsg.): Die braunschweigische Landesgeschichte: Jahrtausendrückblick einer Region. Appelhans Verlag, Braunschweig 2000, ISBN 3-930292-28-9, S. 240. Helene, geb. Herzogin von Kleve, Gräfin von der Mark,ochter des Herzogs Adolf von Kleve (* 18. August 1423, † 3. Juli 1471).
    7 Otto von Heinemann: Geschichte von Braunschweig und Hannover. Band 1–2. Gotha 1882, S. 210. Adolph Friedrich Heinrich Schaumann schreibt 1864, S. 173: „Mit seiner schon 1471 gestorbenen Gattin, Helene von Cleve, hatte er nur eine Tochter, Mararethe, an Friedrich, Graf von Henneberg vermählt, und keine weiteren männlichen Erben.“
    8 Hans Georg Gmelin: Spätgotische Tafelmalerei in Niedersachsen und Bremen. München 1974, S. 685.

    Titel (genauer):
    Das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel war ein Teilfürstentum des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg, dessen Geschichte sich durch zahlreiche Teilungen und erneute Zusammenführungen auszeichnete. Verschiedene Teildynastien der Welfen regierten Braunschweig-Wolfenbüttel bis zur Auflösung des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation im Jahre 1806. Durch den Wiener Kongress entstand im Jahre 1814 der Nachfolgestaat Herzogtum Braunschweig.
    Nachdem Otto das Kind, Enkel Heinrichs des Löwen, den früheren Allodialbesitz seiner Familie (im Bereich des heutigen östlichen Niedersachsens und nördlichen Sachsen-Anhalts gelegen) von Kaiser Friedrich II. am 21. August 1235 als Reichslehen unter der Bezeichnung Herzogtum Braunschweig-Lüneburg erhalten hatte, wurde das Land in den Jahren 1267/1269 von seinen Söhnen aufgeteilt.
    Albrecht I. (auch Albrecht der Lange genannt) (1236–1279) erhielt die Gebiete um Braunschweig-Wolfenbüttel, Einbeck-Grubenhagen und Göttingen-Oberwald. Er begründete damit das Alte Haus Braunschweig und legte die Grundlage für das später so genannte Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel. Sein Bruder Johann (1242–1277) erbte die Lande um Lüneburg. Er begründete das Alte Haus Lüneburg. Die Stadt Braunschweig blieb gemeinsames Herrschaftsgebiet.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Fürstentum_Braunschweig-Wolfenbüttel

    Heinrich heiratete Sophie von PommernStralsund. Sophie (Tochter von Wartislaw VI. von Pommern-Wolgast und Anna von Mecklenburg-Stargard) gestorben am 28 Jun 1406. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 134. Prinzessin Katharina von Braunschweig-Wolfenbüttel  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1395; gestorben am 28 Dez 1442 in Grimma.

    Heinrich heiratete Margarethe von Hessen am 30 Jan 1409. Margarethe (Tochter von Landgraf Hermann II von Hessen und Margarete von Nürnberg) wurde geboren in 1389; gestorben in 1446. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 135. Herzog Heinrich II. von Braunschweig (von Lüneburg) (Welfen), der Friedfertige  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1411; gestorben in 1473.

  21. 84.  Agnes (I) von BraunschweigAgnes (I) von Braunschweig Graphische Anzeige der Nachkommen (52.Magnus5, 26.Sophia4, 12.Agnes3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) gestorben in 1410.

    Agnes heiratete Herzog Albrecht I. von Braunschweig-Grubenhagen in Datum unbekannt. Albrecht (Sohn von Fürst Ernst I. von Braunschweig-Grubenhagen und Adelheid von Everstein) wurde geboren in cir 1339; gestorben in 1383; wurde beigesetzt in Münsterkirche St. Alexandri, Einbeck. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 136. Herzog Erich I. von Braunschweig (von Grubenhagen), der Sieger  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1383 in Salzderhelden, Braunschweig-Lüneburg, DE; gestorben am 28 Mai 1427 in Einbeck, Braunschweig-Lüneburg, DE.

  22. 85.  Sophie von Braunschweig-LüneburgSophie von Braunschweig-Lüneburg Graphische Anzeige der Nachkommen (52.Magnus5, 26.Sophia4, 12.Agnes3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren in 1358; gestorben in 1416.

    Sophie heiratete Herzog Erich IV. von Sachsen-Lauenburg (Askanier) am 8 Apr 1373. Erich (Sohn von Herzog Erich II. von Sachsen-Lauenburg (Askanier) und Agnes von Holstein) wurde geboren in 1354; gestorben in 1411. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 137. Katharina von Sachsen-Lauenburg (Askanier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1400; gestorben am 22 Sep 1450.

  23. 86.  Graf Ernst I. (II.) von Honstein-Klettenberg (Hohnstein)Graf Ernst I. (II.) von Honstein-Klettenberg (Hohnstein) Graphische Anzeige der Nachkommen (53.Agnes5, 26.Sophia4, 12.Agnes3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) gestorben am 16 Jun 1426.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Herr von Lohra - Herr von Lauterberg - Herr von Scharzfeld
    • Titel (genauer): Grafschaft Honstein; Graf von Honstein zu Klettenberg

    Notizen:

    Name:
    Urkundlich 1387

    Gestorben:
    Gefallen..

    Ernst heiratete Anna (Sophie) zu Stolberg in Datum unbekannt. Anna gestorben in 1436; wurde beigesetzt in Klosterkirche St. Trinitatis, Neuruppin. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 138. Gräfin Anna von Honstein (Hohnstein)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1415; gestorben in nach 1450.

  24. 87.  Elisabeth von Honstein-Klettenberg (Lohra)Elisabeth von Honstein-Klettenberg (Lohra) Graphische Anzeige der Nachkommen (53.Agnes5, 26.Sophia4, 12.Agnes3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) gestorben in nach 1412; wurde beigesetzt in St. Katharinen-Kirche, Eisleben.

    Notizen:

    Geburt:
    Tochter von Graf Heinrich VII. (V.) von Honstein zu Klettenberg und Lohra..und Agnes von Braunschweig-Wolfenbüttel.

    Elisabeth heiratete Graf Günther I. (II.) von Mansfeld in vor 12 Mrz 1393. Günther (Sohn von Gebhard IV. (III.) von Mansfeld und Mechthild (Mathilde) von Schwarzburg-Blankenburg) wurde geboren in 1360 (?); gestorben am 4 Mrz 1412; wurde beigesetzt in St. Katharinen-Kirche, Eisleben. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 139. Graf Gebhard V. von Mansfeld  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1391; gestorben am 25 Jul 1438.

  25. 88.  Beatrix von Nürnberg (Hohenzollern)Beatrix von Nürnberg (Hohenzollern) Graphische Anzeige der Nachkommen (54.Elisabeth5, 28.Mathilde4, 13.Ludwig3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren in 1355; gestorben in 1414.

    Notizen:

    1377 gebar Beatrix den einzigen Sohn von Albrecht III., den späteren Herzog Albrecht IV. von Österreich. Beatrix überlebte ihren Mann um viele Jahre und verbrachte ihre Witwenjahre vor allem in der alten Burg in Freistadt und in Perchtoldsdorf bei Wien, wo sie auch starb.

    Name:
    Die Burggrafschaft Nürnberg war ein mittelalterliches Territorium im Heiligen Römischen Reich. Im 12. Jahrhundert wurde die Burggrafschaft von den Grafen von Raabs regiert, im 13. und 14. Jahrhundert von den Hohenzollern. 1427 erwarb die Reichsstadt Nürnberg die Burggrafenburg.
    Die Anfänge der Burggrafschaft Nürnberg gehen auf eine Reichsburg zurück, die in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts auf einem Sandsteinfelsen nahe der Pegnitz errichtet worden war. Vermutlich um ca. 1040 hatte König Heinrich III. den Bau dieser Burganlage veranlasst. Mit der Schaffung dieses im Bannbezirk des Reichswaldes gelegenen Stützpunktes verfolgte er die Absicht, den Einfluss des Bistums Bamberg wenigstens etwas zurückzudrängen; seine Vorgänger hatten das Bistum mit allzu großzügigen Schenkungen ausgestattet und damit weite Teile des fränkischen Raums der königlichen Herrschaft entzogen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Burggrafschaft_Nürnberg#Die_Burggrafen

    Beatrix heiratete Herzog Albrecht III. von Österreich (von Habsburg), mit dem Zopf in 1375. Albrecht (Sohn von Herzog Albrecht II. (VI.) von Österreich (Habsburg) und Herzogin Johanna von Pfirt) wurde geboren in zw 18 Nov 1349 und 16 Mär 1350 in Hofburg, Wien, Österreich; gestorben am 28/29 Aug 1395 in Schloss Laxenburg; wurde beigesetzt in Herzogsgruft im Wiener Stephansdom. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 140. Reichsfürst Albrecht IV. von Österreich (Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 19/20 Sep 1377 in Wien; gestorben in 25 Aug oder 14 Sep 1404 in bei Znaim oder auf dem Weg nach Wien; wurde beigesetzt in Fürstengruft des Stephansdoms in Wien.

  26. 89.  Elisabeth von Hohenzollern (von Nürnberg)Elisabeth von Hohenzollern (von Nürnberg) Graphische Anzeige der Nachkommen (54.Elisabeth5, 28.Mathilde4, 13.Ludwig3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren in 1358; gestorben am 26 Jul 1411; wurde beigesetzt in Heilig Geist Kirche, Heidelberg, Baden-Württemberg, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Deutsche Königin und Kurfürstin von der Pfalz durch Heirat

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_von_Hohenzollern-Nürnberg

    Elisabeth von Hohenzollern-Nürnberg (* 1358; † 26. Juli 1411) war deutsche Königin und Kurfürstin von der Pfalz.
    Sie wurde als Tochter des Burggrafen Friedrich V. von Nürnberg und seiner Gattin Markgräfin Elisabeth von Meißen und Thüringen geboren.

    Am 27. Juni 1374 heiratete sie in Amberg Ruprecht III., Kurfürst der Pfalz und ab 1400 deutscher König. Der Ehe entsprangen neun Kinder. Königin Elisabeth starb im Jahre 1411, nur ein Jahr nach ihrem Gemahl, im Alter von 53 Jahren. Beide wurden in der Heiliggeistkirche zu Heidelberg beigesetzt; ihr Grab mit einem prachtvollen Doppelepitaph ist dort erhalten.
    In der Stiftskirche zu Neustadt an der Weinstraße, einer Memoria des Hauses Wittelsbach, sind König Ruprecht und seine Gemahlin Elisabeth von Hohenzollern-Nürnberg, sowie ihr Sohn Kurfürst Ludwig III. von der Pfalz mit seiner 1. Gattin Blanca von England zeitgenössisch, als lebensgroße Figuren eines „Jüngsten Gerichtes“, an die Chordecke gemalt.[1]

    Elisabeth von Hohenzollern-Nürnberg war die Schwester von Friedrich I. von Brandenburg, dem ersten brandenburgischen Kurfürsten aus dem Haus Hohenzollern und Stammvater der preußischen Herrscher.


    Literatur
    • Brigitte Sokop: Stammtafeln europäischer Herrscherhäuser. 3. Aufl. Wien 1993.
    Einzelnachweise
    1 Foto des „Jüngsten Gerichtes“ im Chor der Stiftskirche Neustadt/Weinstraße. Die Königin links oben, kopfstehend.

    Elisabeth heiratete König Ruprecht III. von der Pfalz (Wittelsbacher) am 27 Jun 1374 in Amberg, Bayern, DE. Ruprecht (Sohn von Pfalzgraf Ruprecht II. von der Pfalz (Wittelsbacher) und Beatrix von Sizilien) wurde geboren am 5 Mai 1352 in Amberg, Bayern, DE; gestorben am 18 Mai 1410 in Burg Landskron bei Oppenheim; wurde beigesetzt in Heilig Geist Kirche, Heidelberg, Baden-Württemberg, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 128. Margarete von der Pfalz (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1376; gestorben am 26 Aug 1434 in Einville-au-Jard (Département Meurthe-et-Moselle, Nordost-Frankreich; wurde beigesetzt in Kirche Saint Georges, Nancy, dann 1743 in der angebaute Kapelle der Kirche St-François-des-Cordeliers.
    2. 129. Kurfürst Ludwig III. von der Pfalz (Wittelsbacher), der Bärtige  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 23 Jan 1378; gestorben am 30 Dez 1436 in Heilig Geist Kirche, Heidelberg, Baden-Württemberg, DE.
    3. 130. Prinzessin Agnes von der Pfalz (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1379; gestorben in 1404.
    4. 131. Prinzessin Elisabeth von der Pfalz (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 27 Okt 1381 in Amberg, Bayern, DE; gestorben am 31 Dez 1408 in Innsbruck, Österreich.

  27. 90.  Burggraf Johann III. von Nürnberg (Hohenzollern)Burggraf Johann III. von Nürnberg (Hohenzollern) Graphische Anzeige der Nachkommen (54.Elisabeth5, 28.Mathilde4, 13.Ludwig3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren in cir 1369; gestorben am 11 Jun 1420.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Burggraf von Nürnberg (1397 bis 1420) Markgraf von Brandenburg-Kulmbach (1398 bis 1420)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_III._(N%C3%BCrnberg)

    Johann III. von Nürnberg (* um 1369; † 11. Juni 1420) war Burggraf von Nürnberg von 1397 bis 1420 und Markgraf von Brandenburg-Kulmbach von 1398 bis 1420.

    Leben
    Johann III., aus dem Haus der Hohenzollern, war der ältere Sohn von Burggraf Friedrich V. von Nürnberg und dessen Gemahlin Elisabeth von Meißen und damit der Bruder von Burggraf Friedrich VI. von Nürnberg, dem späteren Kurfürsten Friedrich I. von Brandenburg.

    Schon 1375 wurde er mit Margaretha, einer Tochter Kaiser Karls IV. und Schwester des späteren römisch-deutschen Königs Wenzel und des späteren Kaisers Sigismund verlobt. 1385 beschloss Burggraf Friedrich V. seine Söhne an der Regierung teilhaben zu lassen und verfügte in der sogenannten Dispositio Fridericiana über die künftige Landesteilung zwischen den beiden. 1396 nahm Johann III. an der Seite seines Schwagers Sigismund an der Schlacht von Nikopolis in Bulgarien teil, wobei er diesem das Leben rettete. Nach der Abdankung seines Vaters 1397 regierte er einige Jahre gemeinsam mit seinem Bruder. Spätestens 1403 wurde die Erbteilung gemäß der Verfügung des Vaters vollzogen, Burggraf Johann III. erhielt dabei das Fürstentum ob dem Gebirg und richtete seine Residenz in der Plassenburg ob Kulmbach ein.

    Seit etwa 1390 zählte Burggraf Johann zu den engsten Vertrauten König Wenzels und versuchte den energielosen Luxemburger zu mehr Tätigkeit im Reich anzuspornen. Trotzdem konnte er dessen Absetzung im Jahr 1400 nicht verhindern. Während Johanns Bruder Friedrich sich stark in Reichsangelegenheiten engagierte und nach seiner Erhebung zum Kurfürsten von Brandenburg häufig in der Mark Brandenburg gebunden war, kümmerte er sich meist um die Belange seines fränkischen Besitzes.

    Da Johann III. ohne männlichen Nachkommen starb, ging trotz der Erbteilung das Fürstentum Kulmbach an seinen Bruder Friedrich VI. über. Wenngleich sich auch in der Folgezeit immer wieder Personalunionen ergaben, wurde die Erbteilung von Friedrich V. beibehalten. Johann III. starb am 11. Juni 1420 und fand im Münster Heilsbronn seine letzte Ruhe.

    Nachkommen
    Aus der Ehe mit seiner Frau Margaretha, der Tochter Kaiser Karls IV., ging nur die Tochter Elisabeth hervor, die sich 1406 mit dem Grafen Eberhard von Württemberg verheiratete.

    Siehe auch
    Stammliste der Hohenzollern
    Literatur
    Harald Stark: Burggraf Johann III. von Nürnberg (1369–1420). In: Archiv für Geschichte von Oberfranken. Bd. 83. Bayreuth 2003. S. 65–80.
    Theodor Hirsch: Johann III., Burggraf von Nürnberg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 14, Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 275.
    Günther Schuhmann: Johann III.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-00191-5, S. 504 (Digitalisat).

    Johann heiratete Margarethe von Luxemburg (von Böhmen) in 1375. Margarethe (Tochter von Kaiser Karl IV. von Luxemburg (von Böhmen) und Kaiserin Elisabeth von Pommern) wurde geboren in 1373; gestorben in 1410. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 141. Elisabeth von Nürnberg  Graphische Anzeige der Nachkommen

  28. 91.  Kurfürst Friedrich I. (VI.) von Brandenburg (von Nürnberg) (Hohenzollern)Kurfürst Friedrich I. (VI.) von Brandenburg (von Nürnberg) (Hohenzollern) Graphische Anzeige der Nachkommen (54.Elisabeth5, 28.Mathilde4, 13.Ludwig3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren in 1371 in Nürnberg, Bayern, DE; gestorben am 20 Sep 1440 in Burg, Cadolzburg Bayern, DE; wurde beigesetzt in Klosterkirche, Heilsbronn, Bayern, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Burggraf von Nürnberg als Friedrich VI. (1397–1420), Markgraf von Brandenburg-Ansbach (1398–1440), Kurfürst von Brandenburg (1415–1440), Markgraf von Brandenburg-Kulmbach (1420–1440)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_I._(Brandenburg)

    Friedrich I. von Brandenburg (* um 1371 in Nürnberg, Reichsstadt Nürnberg; † 20. September 1440 auf der Cadolzburg, Fürstentum Ansbach) war der erste Kurfürst von Brandenburg (1415–1440) aus dem Haus Hohenzollern. Er war als Friedrich VI. zunächst Burggraf von Nürnberg (1397–1420), nach der Erbteilung durch seinen Vater Friedrich V., Markgraf von Brandenburg-Ansbach (1398–1440) und durch den Tod seines älteren Bruders Johann auch Markgraf von Brandenburg-Kulmbach (1420–1440). Er war der letzte Burggraf von Nürnberg.

    Herkunft und erster Lebensabschnitt
    Friedrich war der zweitgeborene Sohn von Burggraf Friedrich V. von Nürnberg (1333–1398) und Elisabeth von Meißen (1329–1375). Friedrich kam um das Jahr 1389 an den Hof seines Schwagers Herzog Albrecht III. von Österreich. Nach dessen Tod 1395 trrat Friedrich erstmals, im Zusammenhang mit dem von Papst Bonifatius IX. ausgerufenen Kreuzzug gegen die Türken, in den Dienst des ungarischen und späteren römisch-deutschen Königs Sigismund. 1396, noch zu Lebzeiten seines Vaters nahmen Friedrich und sein älterer Bruder Johann an dem Feldzug gegen die Türken teil, der auf dem rechten Donauufer, in der Nähe der Stadt Nikopolis im heutigen Bulgarien, stattfand und mit einer schweren Niederlage scheiterte und dem beide Brüder entkamen. Johann konnte bei dieser Gelegenheit den König von Ungarn vor der Gefangennahme retten. Margarethe, die Gattin Johanns, war die Schwester von König Sigismund. Nach der Rückkehr teilte er mit seinem Bruder Johann im Sinne der Dispositio Fridericianana das Erbe des 1398 gestorbenen Vaters. Bei den Hohenzollern wurde noch nicht das Erbrecht des Erstgeborenen angewandt. Der Besitz sollte höchstens zweigeteilt werden, auch war eine gemeinsame Regentschaft in den ersten zehn Jahren festgesetzt. Der erstgeborene Johann erwählte für sich das Kulmbach, Friedrich erhielt Ansbach, das Amt des Burggrafen von Nürnberg übten die Brüder gemeinsam aus. In den aufkommenden Reichswirren zwischen König Wenzel von Böhmen und der Partei Ruprechts von der Pfalz versuchte Friedrich zuerst zu vermitteln, schlug sich im September 1399 jedoch auf die Seite Ruprechts, der mit einer Schwester Friedrichs, Elisabeth von Hohenzollern-Nürnberg, verheiratet war.

    Dienstmann am ungarischen Hofe Sigismunds
    Ein im Jahre 1405 mit der Freien Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber beginnender Streit, der sich in den folgenden Jahren zur offenen Fehde ausweitete, belastete die Finanzen des Burggrafen erheblich. Im Sommer 1407 führte er ein Heer von runnd 8.000 Rittern, Söldnern und Kriegsknechten gegen Rothenburg und belagerte die Stadt. Bis in den Spätherbst hinein lag man um die Stadt, konnte aber ohne schweres Belagerungsgeräts die Stadt weder stürmen, noch wegen der ausreichend vorhandenen Lebensmittel aushungern. Die Belagerungsstreitmacht zehrte alle finanziellen Reserven des Burggrafen auf und im November 1407 war dieser nahezu zahlungsunfähig. Anfang 1408 wurden Friedensverhandlungen aufgenommen, die zuvor von der Stadt Mergentheim, zusammen mit dem Marbacher Bund vermittelt wurden. Am 8. Februar 1408 erging von König Ruprecht der Schiedsspruch, wonach die zuvor gegen Rothenburg ausgesprochene Reichsacht aufgehoben wurde. Kriegsentschädigungen hatte keine der Konfliktparteien zu leisten und beide Seiten sollten ihre Kriegskosten selbst tragen. Zur Wende des Jahres 1408/09 war die Schuldenlast derart drückend geworden, dass die Auflösung des fürstlichen Haushalts auf der Cadolzburg ernstlich in Erwägung gezogen wurde. Der Burggraf sah sich vor dem Schritt, mit seiner Familie zu seinem Bruder Johann nach Bayreuth zu ziehen. Da erschien der fränkischen Ritter Ehrenfried von Seckendorff auf der Cadolzburg und unterbreitete dem Burggrafen den Vorschlag König Sigismunds von Ungarn als Kriegsmann zu dienen. Gegen eine jährliche Zahlung von 4.000 Gulden, trat Friedrich am 1. Februar 1409 in den Dienst des Königs von Ungarn.

    Teilnahme an Königswahl u. Hauptmannschaft in der Mark
    Als der deutsche König Ruprecht am 18. Mai 1410 starb, gab es im Reich drei Thronkandidaten aus dem Haus Luxemburg: Wenzel IV. von Böhmen, sein jüngerer Bruder Sigismund von Ungarn und ihr Vetter Jobst von Mähren.
    Am 20. September 1410 nahm Friedrich ausgestattet mit Vollmachten an der Wahl in Frankfurt am Main teil, bei der Sigismund mit äußerst umstrittenen drei Stimmen die Wahl zum deutschen König gewann. Formell war Wenzel noch immer rechtmäßiger Köninig, weshalb sich Kursachsen, der Markgraf Jobst von Mähren als Pfandinhaber der Kurmark, und die Erzbischöfe von Mainz und Köln jeder neuen Wahl widersetzten. Letztere erschienen, obwohl in Frankfurt nicht zur Stimmabgabe, der König und Kurfürsst von Böhmen, Wenzel IV., und der Kurfürst von Sachsen erschienen nicht in Frankfurt. Im Oktober 1410 behauptete Jobst seine Kurstimme und gewann mit vier der sieben Kurstimmen in einer zweiten Wahl den deutschen Thron. Nachdem er im Januar 141411 unter ungeklärten Umständen gestorben war, konnte Sigismund Brandenburg und seine Kurstimme zurückverlangen und seine Wahl als deutscher König sichern. Zum Dank für Friedrichs Dienste machte ihn König Sigismund zum Obersten Hauptmann und 1411 zum Verwalter der Marken. Durch geschickte Bündnispolitik mit dem Erzbischof von Magdeburg und den Herzögen von Braunschweig und Lüneburg sowie tatkräftiger Unterstützung durch Truppen aus seinen fränkischen Stammlanden gelang es Friedrich unter Verwendung moderner Belagerungswaffen, insbesondere Belagerungsgeschützen und Büchsen, im Februar und März 1414 alle wichtigen Schlösser und Burgen des rebellischen, märkischen Adels zu erobern, darunter Friesack, Plaue, Beuten, Golzow. Insbesondere Teile der Quitzows führten jedoch noch jahrelang einen Raub- und Plünderungskampf in der Mark als auch im magdeburgischen Erzbistum. 1415 schloss er sich der gegen Ludwig VII. von Bayern-Ingolstadt gerichteten Sittichgesellschaft an, deren Mitglied er auch nach der Umwandlung in die Konstanzer Liga blieb. Hierbei spielte die verwandtschaftliche Beziehung zu seinem Schwager Herzog Heinrich XVI. von Bayern-Landshut eine wesentliche Rolle.

    Konstanzer Konzil u. Erhebung in den Kurfürstenstand
    Auf dem Konzil zu Konstanz verlieh ihm König Sigismund am 30. April 1415 die erbliche Würde des Markgrafen und Kurfürsten von Brandenburg. Am 21. Oktober 1415 huldigten ihm die brandenburgischen Stände auf einem Landtag zu Berlin. Die förmlichhe Belehnung mit der Kurmark und die Verleihung der Würde des Erzkämmerers vollzog der König wiederum in Konstanz, auf dem oberen Markt, am 18. April 1417. Die zeitgenössische Darstellung links, im oberen Teil, zeigt Friedrich I., stehend, hinter je einem Bannerträger mit dem Wappen Brandenburgs und dem Stammwappen der Hohenzollern (Zollern Vierung), in Erwartung der förmlichen Belehnung durch König Sigismund, der im linken oberen Bildabschnitt zu sehen ist.
    Nach Beendigung des Konzils verließ der König das Reich zu einer mehrmonatigen Auslandsreise an die Höfe Spaniens und Englands. Während seiner Abwesenheit bestimmte er Markgraf Friedrich I. entgegen den Regelungen der Goldenen Bulle zum Reichsverweser der deutschen Lande. Dass die Stellung Friedrichs I. als Reichsverweser vom Kollegium der Kurfürsten nicht angefochten wurde, bezeugt das außerordentliche Vertrauensverhältnis zum König und das Ansehen, in dem Friedrich in weiten Teilen des Reiches stand. Zu dieser Zeit galt er unter den Kurfürsten sogar als erster Kandidat für eine etwaige Königswahl. Auch König Sigismund erwog eine Kandidatur Friedrichs zum römisch-deutschen König, nachdem er vom Papst zum Kaiser gesalbt worden wäre.

    Zerwürfnis mit König Sigismund
    In den 1420er Jahren trübte sich das Verhältnis zwischen Sigismund und Friedrich I. Hierbei spielten unterschiedliche Faktoren eine Rolle. Am 8. April 1421 kam es in Krakau, der damaligen Residenz der polnischen Könige, zu einem Heirats- und Bünndniskontrakt zwischen Brandenburg und Polen. Die damals designierte Alleinerbin, Kronprinzessin Hedwig, wurde mit dem zweiten Sohn Friedrichs, dem späteren Friedrich II. von Brandenburg, verlobt. Das Motiv auf Seiten Friedrichs bestand vor allelem darin, Polen als einen mächtigen Verbündeten zu gewinnen, um damit den Deutschen Orden zur Rückgabe der verpfändeten Neumark zu bewegen. Zu Anfang sah Sigismund in diesem Bündnis eine willkommene Möglichkeit, durch Vermittlung Friedrichs, deden polnischen Hof für den Kampf gegen die bislang unbesiegten Hussiten zu gewinnen. Am 5. September 1421 erhielt Friedrich I. vom König die Bestallungsurkunde zur Hauptmannschaft über ein neues Reichsheer. Auch jener neuerliche Feldzug, wie alle vorangegangenen, endete nach einigen Monaten mit Verlusten. Gehörte Friedrich I. in den 1410er Jahren zu den allerengsten Beratern von Sigismund, so war durch die Verheiratung von dessen einzigem Kind, Elisabeth von Böhmen und Ungarn, am 28. SSeptember 1421, mit Herzog Albrecht V. von Österreich, dem späteren römisch-deutschen König Albrecht II., eine neue Partei am Hof entstanden. Friedrich I. wurde unterstellt, den Feldzug nur halbherzig geführt zu haben. Polen wurde verdächtigt mit Litauen aktiv die Hussiten zu unterstützen und mit diesen gemeinsam indirekt Kurfürst Friedrich. Im 1424 gebildeten Binger Kurverein war Friedrich eine treibende Kraft beim Zusammenschluss der Kurfürsten. Diese in seinen Augen gegen ihn gerichteten Untergrabungen seiner königlichen Autorität, empfand Sigismund als Undank seitens des Markgrafen Friedrich I. von Brandenburg, wobei sein impulsiver Charakter ungnädig gegen einen vermeintlichen Gegner, wie andererseits gönnerhaft gegenübeber loyal Gesinnten war. Dessen ungeachtet verrichtete Friedrich weiterhin treu als hoher Reichsfürst und Parteigänger des Königs seinen Dienst. Ein nach dem Tod Sigismunds von Friedrich an seinen dritten Sohn Albrecht gerichteter Brief, mag hier stellvertretend als Nachweis dienen, wenn er schreibt:„Lieber Albrecht, ich habe Dich und Deine Brüder erhöht, daß Ihr alle Fürstengenossen sein könnt, was niemals durch das Burggrafenthum allein möglich gewesen wäre. Darum bist Du auch verpflichtet, Gott zu bitten für des Kaisers Seele, von dem wir das haben. Ist er mir zu Zeiten auch ungnädig gewesen, so ist er mir doch wieder gnädig geworden!“.[1]

    Fehden in der Mark und in Franken
    Fortgesetzte Verwicklungen mit den Herzögen von Mecklenburg und denen von Pommern, verbunden mit andauernden Fehden zwischen den bayrischen Herzögen, in die er durch die schon erwähnten verwandtschaftlichen Beziehungen zu Herzog Heinrich von Bayern-Landshut unmittelbar verknüpft war und letztendlich die Feldzüge gegen die Hussiten, nebst anderen Reichsangelegenheiten, führten zu einer ständigen Überbeanspruchung der finanziellen Mittel wie auch der physischen und psychischen Kräfte. Seeine Ehefrau Elisabeth war ihm hierbei stets eine geistreiche wie auch willensstarke Gefährtin. Während seiner vielen Abwesenheiten vertrat sie ihn jeweils entweder in der Mark oder in den fränkischen Stammlanden. Wenn dieser Umstand für die Zeit zwar nicht unbedingt ein Novum war, so war es dennoch sehr beachtenswert, dass noch zu Lebzeiten des Fürsten dessen Frau weitreichende Vollmachten ausübte. Es sprach gleichzeitig für ihre ausgeprägten Talente, wie auch für das besonders vertrauensvolle und sich ergänzende Verhältnis zueinander. 1425 war er das letzte Mal in der Mark Brandenburg und überließ von da an die Regierungsgeschäfte als Markgraf seinem ältesten Sohn Johann dem Alchemisten; er selbst blieb aber Kurfürst. Friedrich residierte alles in allem nur wenige Jahre in der Mark. Es gelang ihm dennoch, in dieser mehrmals unterbrochenen Zeit den allgemeinen Landfrieden wieder herzustellen, wenn auch erst sein Urenkel, Joachim I. (Nestor) dem allgemeinen Raubfehdewesen nachhaltig Einhalt gebieten konnte. Seit 1427 organisierte er nochmals den Reichskrieg gegen die Hussiten und wirkte anlässlich des Konzils von Basel am 30. November 1433 wesentlich bei der Vermittlung durch die Prager Kompaktaten.

    Verkauf der Nürnberger Reichsburg
    Nach der Zustimmung von König Sigismund schlossen Friedrich, seine Gemahlin und die erreichbaren Glieder seines Hauses am 27. Juni 1427 einen Vertrag über den Verkauf der Nürnberger Burg samt dem „Amt der Veste“ und zusätzlichen Zugehörungen füfür 120.000 Gulden mit dem Rat und somit der Reichsstadt Nürnberg.[2] Schon im Jahre 1420 kam es zur Zerstörung der Nürnberger Burggrafenburg durch Truppen des Herzogs Ludwig VII. von Bayern-Ingolstadt. Sie wurde danach von den Hohenzollern nichht mehr wiederaufgebaut. Diesem Konflikt gingen aber schon zuvor Unstimmigkeiten mit dem Stadtrat voraus. Diese waren bereits zu Zeiten seines Vaters, Friedrich V. von Nürnberg, immer wieder zutage getreten. Ein zunehmend selbstbewusst gewordener Patrizierrat wollte sich zunehmend von der burggräflichen Vormundschaft emanzipieren. Obwohl die fränkischen Hohenzollern auch danach noch den Namenszusatz Burggraf zu Nürnberg in ihrem Titel führten, bedeutete der Verkauf letztendlich doch daas Ende der staatsrechtlichen Existenz der Burggrafschaft Nürnberg. Der nördliche, burggräfliche Anteil an der Burg lag seit dem Jahr 1420 in Trümmern. Nach dem Tod Konrad II. von Raabs (gest. ca. 1191) war der südliche Teil der Burggrafenburg aan das Nürnberger Egidienkloster gegangen. Die Bemerkung des Nürnberger Stadtchronisten Sigmund Meisterlin (gest. 1491) wird dadurch verständlich, mit der er die Burggrafenburg als parvum fortalitium, also als kleine Befestigung, bezeichnete.[3] Mit dem Burganteil wurde auch der Besitz an den beiden Reichswäldern abgegeben, jedoch unter Vorbehalt des Geleitsrechtes und Wildbannes, sowie des Zeidelgerichts in Feucht. Mit dem Verkauf war auch eine finanzielle Einbuße durch wegfallende Einnahmen aus der reichen Tuchmachervorstadt Wöhrd verbunden. Der Grund für die Veräußerung war der finanzielle Engpass, in dem sich Friedrich befand. Er war hervorgerufen worden durch die hohen Schuldverpflichtungen der zahlreichen Neuerwerbungeen und die kostspieligen Übernahme der Mark Brandenburg, hier vor allem durch den Feldzug in der Uckermark. Schon 1424 hatte Friedrich auf die erst 1419 erworbene Nürnberger Reichsmünze gegen Erstattung einer Pfandablösesumme zu Gunsten der Stadt verzichten müssen. 1422 wurde durch den Nürnberger Rat zudem eine Kreditsperre verhängt.[4][5]

    Versöhnung mit Sigismund
    Ende der 1420er Jahre war man sich sowohl im Reich als auch seitens der katholischen Kirche im Klaren, dass der Konflikt gegen die böhmischen Hussiten nicht auf militärischem Weg beigelegt werden konnte. Die Erfolge der Hussiten auf dem Schlachtfeld wurden von vielen als ein Fluch betrachtet und als eine göttliche Ermahnung, die an Geist und Gliedern erkrankte katholische Kirche dringend zu reformieren. Bei den schon im Vorfeld des Basler Konzils begonnenen Verhandlungen, sowie auch wäwährend des Konzils selbst, bewies Friedrich als einer der Vertreter der weltlichen Fürsten, erneut auf herausragende Weise sein diplomatisches Geschick und gewann wieder zunehmend das Vertrauen Sigismunds. Zum Zeitpunkt, als Sigismund am 31. Mai 1433 in Rom von Papst Eugen IV. zum Kaiser gesalbt wurde, war das Verhältnis zu Friedrich I. weitestgehend wiederhergestellt, wenngleich es nie wieder das tiefe Vertrauensverhältnis erlangte.

    Tod und Vermächtnis – Disposition Fridericiana
    Nach einem bewegten Leben, das ihm das Kurfürstenamt verschaffte, sah er 1437 sein Leben langsam zu Ende gehen.
    Sechs Töchter und vier Söhne hat ihm seine Frau Elisabeth geschenkt, bis auf Sophie (1416–1417) erreichten, für damalige Verhältnisse ungewöhnlich, alle das Erwachsenenalter. Die Erbfolge wurde einvernehmlich geregelt. Vor allem die weiterhin gefährdete und unruhige Mark Brandenburg, die seit 1426 von seinem ältesten Sohn Johann regiert wurde, sorgte ihn fortgesetzt.
    Die Regierung des wenig ehrgeizigen Johanns zeigte, dass es ihm an der notwendigen Autorität und Disziplin fehlte, das Fürstentum zu regieren. Das führte zu dem ungewöhnlichen Schritt in der Erbfolge die Primogenitur außer Kraft zu setzen und ststattdessen seinem zweitältesten Sohn Friedrich die Mark und das Kurfürstenamt zu übertragen und dies wiederum mit seinem gleichnamigen, jüngsten Bruder Friedrich der Jüngere, in den ersten Jahren gemeinschaftlich. Der älteste Sohn Johann und der drittälteste Albrecht sollten sich die fränkischen Stammlande teilen, wobei Johann das Vorrecht der ersten Wahl zugesprochen wurde. Dieser entschied sich für das Gebiet um Kulmbach und somit verblieb Albrecht das Gebiet um Ansbach.
    Johann akzeptierte die Entscheidung des Vaters und bei allen späteren Entscheidungen der drei älteren Brüder stand dem Willen des Vaters entsprechend die Einheit der Hohenzollern im Vordergrund.
    Am 20. September 1440 starb Friedrich I. im Alter von wahrscheinlich 69 Jahren auf der Cadolzburg. Die sterblichen Überreste ruhen heute in einem steinernen Sammelsarg in der Gruft unter dem Hochgrab des Markgrafen Georg Friedrich I., der Älteree, und 20 anderer Mitglieder der fränkischen Hohenzollern in der ehem. Klosterkirche von Heilsbronn.[6] 1853 wurde die Kirche renoviert und die in den eingestürzten Gräbern aufgefundene Gebeine (darunter auch die der ersten drei brandenburgischen Kurfürsten) in diesen Sammelsarg verbracht.[7]
    Auf dem von ihm gestifteten Cadolzburger Altar von 1425/30 ist er zusammen mit seiner Gemahlin als Stifterpaar abgebildet. Das Original des dreiflügeligen Altars befindet sich heute im Jagdschloss Grunewald in Berlin.[8]

    Nachleben
    Friedrich I. von Brandenburg führte, wie schon sein Vater Friedrich V. von Nürnberg, die für die Hohenzollern so erfolgreiche Reichspolitik fort. Ob Friedrich dies in programmatischer Weise immer im Plan hatte oder aber ob der Zufall, in Verbindung mit dem drohenden finanziellen Bankrott zur Jahreswende 1408/09 und der Vermittlung an den ungarischen Hof durch den Ritter Ehrenfried von Seckendorff, eine glückliche Fügung war, ist sicherlich nicht leicht zu beantworten. Dass Friedrich schon aus dem Grundprinzip heraus, quasi als Reichsbeamter dem jeweiligen König zu Diensten war, ergibt sich alleine schon aus dem Amt des Burggrafen. Die vermittelnde Rolle, die er als junger, unverheirateter und somit dynastisch ungebundener Rittter, in den Auseinandersetzungen zwischen den Kurfürsten und König Wenzel zum Ende des vierzehnten Jahrhunderts innehatte, spricht durchaus dafür, dass er sich bereits bewusst in Reichsangelegenheiten einbrachte, um sein Prestige zu fördern. Die spätere Parteiname für seinen Schwager, Ruprecht III., Kurfürst und Pfalzgraf bei Rhein, dem späteren römisch-deutschen König Ruprecht, darf an der Stelle eine Mischung aus opportunistischem Pragmatismus, wie auch eine Folge der engen, verwandtschaftlichen Beziehung sein. Für ihn selbst ging die Rechnung jedoch durchaus nicht auf. Der von König Ruprecht erlassene Schiedsspruch anlässlich der Fehde zwischen der Reichsstadt Rothenburg und dem Burggrafen Friedrich VI., führte zum erwähnhnten faktischen Bankrott. An dieser Stelle könnte man von einer Sackgasse in Reichsangelegenheiten sprechen. Hier kommt nun der Zufall oder Fügung ins Spiel, in dem Friedrich 1409 seinen zukünftigen Gönner, König Sigismund von Ungarn traf und iin dessen Dienst trat. Die kommenden Jahrzehnte sahen Friedrich 1410 als Königsmacher aufsteigen, 1411 als Hauptmann und rechten Obristen der Mark, 1415/17 als erblichen Markgrafen und Kurfürsten der Mark, als zeitweiligen Reichsverweser und als einen tonangebenden Reichsfürsten im Kollegium der Kurfürsten. Interessant an dieser Stelle der Umstand, dass man ihm keinen Beinamen gab. Während die Epoche nicht geizig war in der Vergabe solcher Namen, wie man schon alleine an seinen direkten Nachfahren sieht: Friedrich II. „Eisenzahn“, Albrecht III. „Achilles“, Johann „Cicero“, Joachim I. „Nestor“, blieb Friedrich I. vor der Geschichte einfach nur Friedrich I., der erste aus dem Hause Hohenzollern als Kurfürst in der Mark und Stammvater zukünftiger preußischer Könige und deutscher Kaiser.

    Ehe
    Friedrich heiratete am 18. September 1401 Elisabeth (1383–1442), die Tochter des Herzogs Friedrich von Bayern-Landshut.


    Denkmäler[
    Für die Berliner Siegesallee gestaltete Ludwig Manzel die Denkmalgruppe 15 mit einem Standbild Friedrichs im Zentrum, flankiert von den Seitenfiguren (Büsten) von Johann Graf von Hohenlohe (links) und Landeshauptmann Wend von Ileburg aus dem Haus Eulenburg. Die Enthüllung der Gruppe fand am 28. August 1900 statt. Ein Bronzeabguss der Hauptfigur (Friedrich I.) befindet sich heute als Denkmal auf der Burg Tangermünde. In Havelberg befindet sich der 1912 errichtete Burggrafenstein mit einem Friedrich darstellenden Bronzerelief, der an den Einzug Friedrichs in die Mark Brandenburg 1412 erinnert.
    Im Kaiser-Wilhelm-Denkmal der Stadt Wülfrath in Nordrhein-Westfalen erinnert der Helm Friedrichs an ihn als den ersten Kurfürsten aus dem Hause der Hohenzollern.
    Titel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1415 trug er folgenden Titel:
    Wir Fridrich von gotes gnaden Marggrave zu Brandenburg,
    des heiligen Romischen Ryches Ertzkamerer und Burggrave zu Nuremberg.
    Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    • Stammliste der Hohenzollern
    • Geschichte der Stadt Nürnberg



    Literatur
    • Theodor Hirsch: Friedrich VI., Burggraf von Nürnberg, als Kurfürst und Markgraf von Brandenburg F. I. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 7, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 464–475.
    • Jan von Flocken: Friedrich I. von Brandenburg. Krieger und Reichsfürst im Spätmittelalter. Kai Homilius Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-89706-916-9.
    • Peter Mast: Die Hohenzollern. Von Friedrich III. bis Wilhelm II. Graz 1994.
    • Peter Mast: Die Hohenzollern in Lebensbildern. Styria, Graz 1988, ISBN 3-7205-2104-4.
    • Johannes Schultze: Friedrich I.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 494 (Digitalisat).
    • Lutz Partenheimer/André Stellmacher: Die Unterwerfung der Quitzows und der Beginn der Hohenzollernherrschaft über Brandenburg. Potsdam 2014. ISBN 978-3-88372-099-9 (Broschur)/978-3-88372-103-3 (Festeinband).
    • Adolph Friedrich Riedel: Geschichte des Preussischen Königshauses – zweiter Theil. Berlin 1861
    • Johann Gustav Droysen: Geschichte der Preußischen Politik – Erster Teil. Berlin 1855
    • Leopold von Ranke: Zwölf Bücher Preussischer Geschichte – Zweites Buch „Das Kurhaus Brandenburg vom fünfzehnten bis zum siebzehnten Jahrhundert“. Berlin 1879
    Weblinks
     Commons: Friedrich I. (Brandenburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Genealogische Datenbank im Internet – Geneall
    • Die Geschichte Berlins Friedrich I., Kurfürst von Brandenburg
    Einzelnachweise
    1 Adolph Friedrich Riedel: Geschichte des Preussischen Königshauses – zweiter Theil. Berlin 1861, Seite 531
    2 Heinrich Gradl: Regesten der von Zedtwitz, 1884, S. 46, abgerufen 15. Juni 2012 (PDF-Dokument)
    3 Nürnberger Burg. Abgerufen am 15. Februar 2016.
    4 Handbuch der bayerischen Geschichte, Bd.3/1, Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts, Max Spindler/Sigmund Benker, Verlag C.H. Beck 1997; Seiten 590–592
    5 Nürnbergische Münzbelustigungen aufs Jahr 1767. (etc.), Georg Andreas Will, Verlag Chr. Riegels Altdorf 1767, Seiten 29–31
    6 Klosterkirche des Zisterzienserklosters in Heilsbronn in Franken. Abgerufen am 15. Februar 2016.
    7 Heilsbronn und der Aufstieg der Hohenzollern. Abgerufen am 15. Februar 2016 (PDF).
    8 Haus der Bayerischen Geschichte

    Friedrich heiratete Elisabeth von Bayern-Landshut (Wittelsbacher), die Schöne Else am 18 Sep 1401. Elisabeth (Tochter von Herzog Friedrich von Bayern-Landshut (Wittelsbacher), der Weise und Maddalena Visconti) wurde geboren in 1383 in Burg Trausnitz, Landshut; gestorben am 13 Nov 1442 in Ansbach, Bayern, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 142. Markgraf Johann von Brandenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1406; gestorben am 16 Nov 1464 in Baiersdorf.
    2. 143. Markgraf Friedrich II. von Brandenburg, Eisenzahn  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 19 Nov 1413 in Tangermünde; gestorben am 10 Feb 1471 in Neustadt an der Aisch, Bayern, DE; wurde beigesetzt in Klosterkirche, Heilsbronn, Bayern, DE.
    3. 144. Markgraf Albrecht Achilles von Brandenburg (Hohenzollern)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 9 Nov 1414 in Tangermünde, Sachsen-Anhalt, DE; gestorben am 11 Mrz 1486 in Frankfurt am Main, Hessen, DE; wurde beigesetzt am 19 Jun 1486 in Klosterkirche, Heilsbronn, Bayern, DE.
    4. 145. Dorothea von Brandenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1420; gestorben in 1491.

  29. 92.  Kurfürst Friedrich I. (IV.) von Sachsen (von Meissen), der Streitbare Kurfürst Friedrich I. (IV.) von Sachsen (von Meissen), der Streitbare Graphische Anzeige der Nachkommen (55.Friedrich5, 28.Mathilde4, 13.Ludwig3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren am 11 Apr 1370; gestorben am 4 Jan 1428 in Altenburg, Thüringen; wurde beigesetzt in Dom, Meissen, Sachsen.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Markgraf von Meißen (ab 1381), Landgraf von Thüringen, Kurfürst und Pfalzgraf von Sachsen (ab 1423)

    Notizen:

    Friedrich IV. der Streitbare (* 11. April 1370; † 4. Januar 1428 in Altenburg) war ein Fürst aus dem Hause Wettin. Er war seit dem Tod seines Vaters 1381 Markgraf von Meißen und Landgraf von Thüringen und wurde 1423 Herzog, Kurfürst und Pfalzgraf von Sachsen.

    Leben
    Als ältester Sohn Friedrichs III. regierte er nach dem Tod seines Onkels Wilhelm I. 1407 die Mark Meißen gemeinsam mit seinem Bruder Wilhelm II. und seinem Cousin Friedrich dem Friedfertigen (Sohn Balthasars). Nach Landesteilungen 1410 und 1415 erhielt er die Mark Meißen zur Alleinherrschaft. An der Seite des Königs Sigismund nahm er ab 1420 an den Hussitenkriegen teil, im August 1421 gelang ihm bei Brüx einer der wenigen militärischen Erfolge gegen die Hussiten. Für seinen Einsatz in diesem Konflikt wurde er am 6. Januar 1423 mit dem Herzogtum Sachsen-Wittenberg und der Pfalzgrafschaft Sachsen belohnt. Damit stieg Friedrich IV., der sich jetzt Friedrich I. nannte, zum Herzog und Kurfürsten auf. Allerdings gehörte er 1424 zeitweise zur Opposition der Kurfürsten, die sich gegen König Sigismund im Binger Kurverein zusammenschlossen. Diesem gelang es aber, Friedrich auf seine Seite zu bringen, was zur Schwächung des Bündnisses der Kurfürsten führte. Die Feier der Belehnung mit der Kurwürde erfolgte daher auch erst am 1. August 1425 zu Ofen.
    Nach dem Tod seines Bruders Wilhelm (1425) wurde Friedrich Herrscher über den gesamten wettinischen Besitz mit Ausnahme Thüringens. Infolge der vorherigen Ausgabenpolitik seines Onkels Wilhelm I., des Einäugigen, wurden Land und Bevölkerung in hhohem Maße belastet. Erst 1412 gelang Friedrich die Stabilisierung der Groschenwährung in Gestalt der hochwertigen Schildgroschen aus der Münzstätte Freiberg, die er von 1425 bis 1428 nochmals unter seinem alleinigen Namen in der Münzstätte Gotha prägen ließ.
    Als Friedrich 1428 starb, wurde er als erster Wettiner in der Fürstenkapelle des Meißner Doms beigesetzt.


    Literatur
    • Heinrich Theodor Flathe: Friedrich I. (Kurfürst von Sachsen). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 7, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 776–778.
    • Gottfried Opitz: Friedrich I. der Streitbare. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 567 (Digitalisat).
    • Karlheinz Blaschke: Friedrich I. der Streitbare, Kurfürst von Sachsen (1370–1428). In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 4, Artemis & Winkler, München/Zürich 1989, ISBN 3-7608-8904-2, Sp. 956.
    Weblinks
     Commons: Friedrich der Streitbare – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
     Wikisource: Friedrich I. (Sachsen) – Quellen und Volltexte
    • Biographische Informationen zu Friedrich im Leipzig-Lexikon

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_I._(Sachsen)

    Friedrich heiratete Prinzessin Katharina von Braunschweig-Wolfenbüttel am 7 Feb 1402. Katharina (Tochter von Fürst Heinrich I. von Braunschweig-Wolfenbüttel, der Milde und Sophie von Pommern) wurde geboren in 1395; gestorben am 28 Dez 1442 in Grimma. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 146. Kurfürst Friedrich II. von Sachsen, der Sanftmütige  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 22 Aug 1412 in Leibzig; gestorben am 7 Sep 1464 in Leibzig.
    2. 147. Prinzessin Anna von Sachsen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 5 Jun 1420; gestorben am 17 Sep 1462.
    3. 148. Prinzessin Katharina von Sachsen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1421; gestorben am 23 Aug 1476 in Berlin, DE.

  30. 93.  Anna von MeissenAnna von Meissen Graphische Anzeige der Nachkommen (56.Balthasar5, 28.Mathilde4, 13.Ludwig3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) gestorben am 4 Jul 1395.

    Notizen:

    Name:
    Da sie mit Vornamen Anna heisst würde ich als Mutter eher die zweite Ehefrau des Balthasar, Anna von Sachsen-Wittenberg, sehen? (ms)

    Anna heiratete Herzog Rudolf III. von Sachsen-Wittenberg (Askanier) in 1387/1389. Rudolf (Sohn von Herzog Wenzel I. von Sachsen-Wittenberg (Askanier) und Cäcilia (Siliola) von Carrara) wurde geboren in 1373 in Wittenberg, Sachsen-Anhalt, DE; gestorben am 11 Jun 1419 in Böhmen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 149. Scholastika von Sachsen-Wittenberg (Askanier)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1462/63.

  31. 94.  Prinzessin Elisabeth (Isabel, Isabeau) von Bayern (Wittelsbacher)Prinzessin Elisabeth (Isabel, Isabeau) von Bayern (Wittelsbacher) Graphische Anzeige der Nachkommen (58.Stephan5, 30.Stephan4, 13.Ludwig3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren in cir 1370 in München ?; gestorben am 30 Sep 1435 in Paris, France; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Frankreich durch Heirat (1385 bis 1422)

    Notizen:

    Isabeau de Bavière (* wohl 1370[1] wahrscheinlich in München als Elisabeth von Bayern; † 30. September 1435 in Paris) war eine Prinzessin von Bayern aus dem Hause der Wittelsbacher. Am 17. Juli 1385 wurde sie in Amiens mit dem ebenfalls noch jugendlichen französischen König Karl VI. verheiratet und war bis zu dessen Tod 1422 Königin von Frankreich.

    Herkunft
    Elisabeth war die Tochter Herzog Stephans III. von Bayern-Ingolstadt und seiner Gemahlin Taddea Visconti. Ihr älterer Bruder Ludwig VII. (1368–1447) lebte vor seinem Herrschaftsantritt als Herzog von Bayern-Ingolstadt viele Jahre bei ihr am französischen Hof.
    Isabeaus Großeltern väterlicherseits waren Herzog Stephan II. von Bayern und Elisabeth von Sizilien, Tochter von König Friedrich III. von Sizilien und seiner Gemahlin Eleonore von Anjou, die wiederum die Tochter von Karl II. von Neapel und seiner Gemahlin Maria Arpad von Ungarn war. Ihr Großvater mütterlicherseits war Bernabò Visconti, Herr von Mailand.

    Königin von Frankreich

    Erste Ehejahre
    Isabeaus junger Gemahl war bereits als zwölfjähriger Knabe seinem Vater Karl V. auf den französischen Thron gefolgt.
    Da er noch unmündig war, übten die drei jüngeren Brüder seines Vaters als Regentschaftsrat für ihn die Macht aus: die Herzöge Ludwig I. von Anjou, Johann von Berry und Philipp II. von Burgund. Diese sog. Regierung der Herzöge versah ihre Aufgaben jedoch mit mäßigem Erfolg, da jeder der drei Regenten zugleich mächtiger Territorialfürst war und vor allem eigene politische und wirtschaftliche Interessen verfolgte.
    1388 löste Karl VI. den Regentschaftsrat ab und nahm die Regierungsgeschäfte selbst in die Hand. Bemüht, seinem Volk ein guter König zu sein, stützte er sich auf die Ratgeber seines Vaters, doch erwies er sich als sprunghaft, wankelmütig und beeinflussbar. Auch war soeben der Hundertjährige Krieg zwischen England und Frankreich wieder aufgeflammt, der 1337 begonnen hatte und ausschließlich auf französischem Boden stattfand.
    Isabeau hielt sich in diesen Jahren von der politischen Bühne weitgehend zurück und genoss das Leben als französische Königin. Während das Volk hungerte, verursachte ihr Hang zum Luxus erheblichen Unmut.

    Konflikte zwischen Orleanisten und Bourguignons
    1392 bemerkte man bei Karl VI. die ersten Anzeichen von geistigen Störungen und nur ein Jahr später musste man ihn für regierungsunfähig erklären. Königin Isabeau wurde nun zur Regentin erklärt, hatte allerdings wieder den Regentschaftsrat der drei Herzöge an ihrer Seite, in welchem der energische Philipp von Burgund die Hauptrolle spielte.
    Gleichzeitig meldete aber auch der jüngere Bruder des Königs, Ludwig, Herzog von Orléans, seinen Anspruch auf Teilhabe an der Macht an. Hierauf bildeten sich um 1400 zwei Parteien am französischen Hof: Zum einen die Orleanisten, die den Machtanspruch Ludwigs unterstützten, zum anderen die Bourguignons um Herzog Philipp. In diesem Streit gab es keine Einigung, so dass der Konflikt mit der Ermordung des Herzogs von Orléans 1407 seinen vorläufigen Höhepunkt fand. Der Drahtzieher des Anschlags war durchaus bekannt: Johann Ohnefurcht, der neue Herzog von Burgund. Dennoch gelang es nicht, ihn für dieses Attentat persönlich haftbar zu machen, da er auf eine starke Verbündete an seiner Seite zählen konnte: die Regentin Isabeau, die mittlerweile mit ihrem Einfluss auf den geistig erkrankten Karl VI. zu einer hohen Machtposition gekommen war.
    Dennoch war der Streit zwischen den Orleanisten und den Bourguignons durch den Mord längst nicht beigelegt, da nun der Sohn des ermordeten Herzogs, Karl von Orléans, den Thronanspruch seines Vaters fortführte. Von dem starken Einfluss des Grafen Bernard von Armagnac geleitet, nannten sich die Partei der Orleanisten bald darauf in Armagnacs um, damit die Loyalität zwischen den Häusern Orléans und Armagnac deutlich unterstrichen wurde.
    Bereits 1410 tobte im ganzen Land ein offener Bürgerkrieg der Armagnacs und Bourguignons, wobei jene im Jahre 1413 das Blatt zu ihren Gunsten wenden konnten.
    Die gesamte königliche Familie wurde nach Paris verbracht, wobei man Isabeau aufforderte, in ein Kloster einzutreten. Dort sollte sie über ihr gotteslästerliches Leben, geprägt von sittlichen Ausschweifungen und Völlerei, nachdenken. Doch Isabeau weigerte sich beharrlich, ihr Leben fortan als Nonne zu fristen, so dass man sie in Paris unter strengen Arrest stellte. Somit war sie auch erstmal nicht mehr in der Lage, auf ihren Gemahl Karl VI. weiterhin Einfluss zu üben.
    1415 erklärte der englische König Heinrich V. (England) den Friedensvertrag von Bretigny als nichtig, da Frankreich sich nicht an seinen Teil der Vereinbarungen gehalten habe, im Gegenteil, man habe unter Karl V. alle Ländereien mit dem Schwert genommen. Heinrich V. forderte nun alle Provinzen für die englische Krone zurück - ein strategisch gut gewählter Zeitpunkt, da Frankreich durch seinen Bürgerkrieg enorm geschwächt war. Im August 1415 marschierten die englischen Truppen in Frankreich ein.
    Herzog Karl von Orleans versammelte alle treu ergebenen Adligen und Ritter an seiner Seite und führte sie den Engländern entgegen. Am 25. Oktober 1415 trafen die Armeen in der Schlacht von Azincourt aufeinander, doch es gelang den Engländern, das zahlenmäßig größere und weitaus besser gerüstete französische Heer vernichtend zu schlagen. Ein Großteil der Edelleute, die für Frankreich zum Kampf angetreten waren, verlor ihr Leben in der Schlacht. Andere wurden gefangengenommen und auf Befehl Heinrichs V. hingerichtet.
    Mit dieser Schlacht verlor das ohnehin geschwächte Frankreich einen Großteil seines Adels, der wichtige Posten, Ämter und Funktionen im Land ausgeübt hatte. Herzog Karl von Orleans war zwar mit dem Leben davongekommen, dennoch befand er sich von nun an in englischer Gefangenschaft und wurde außer Landes gebracht. Doch noch viel schlimmer, die Partei der Armagnacs war ihrer wichtigsten Führer beraubt und das Haus Burgund sah die Zeit für einen erneuten Umschwung gekommen. Daher schlossen England und Burgund einen Bündnispakt gegen Frankreich.
    Paris, wo immer noch die königliche Familie und Isabeau weilten, blieb zunächst von den neuen Kampfhandlungen verschont. Nachdem die ältesten Söhne der königlichen Familie (Ludwig und Johann) jung verstarben, erhielt 1417 der jüngste männliche Spross der Familie, der spätere Karl VII., den Titel des Dauphin, der ihn somit rechtmäßig als Thronerbe Frankreichs auswies.

    Politischer Einfluss
    Isabeau, die sich aber nach wie vor mit ihrem Bündnispartner Johann Ohnefurcht in Loyalität übte, versuchte den Anspruch ihres eigenen Sohnes auf den Thron abzuwehren. Das Verhältnis zwischen Mutter und Sohn war ohnehin nicht das beste, da ihr dder erst vierzehnjährige Dauphin fast täglich Vorwürfe bezüglich ihres schamlosen Lebensstils machte. Schlussendlich bestimmte Karl VII., seine Mutter vom königlichen Hof zu entfernen und überstellte sie nach Tours. Die strenge Aufsicht über ihre Person und der Arrest wurden jedoch nicht aufgehoben.
    1418 fielen die Bourguignons in der Stadt Paris ein und veranstalteten ein Gemetzel unter den Anhängern der Armagnacs. König Karl VI. blieb zwar an Leib und Leben verschont, doch der junge Dauphin Karl VII. konnte sich nur in letzter Sekunde durch eine Flucht nach Bourges retten.
    Johann Ohnefurcht befreite Isabeau aus ihrem Arrest und geleitete sie zurück nach Paris, womit Karl VI. wieder ihrem verhängnisvollen Einfluss ausgesetzt war.
    Nachdem 1419 Johann Ohnefurcht durch einen Mordanschlag, höchstwahrscheinlich auf Geheiß des Dauphins, zu Tode kam, übernahm sein Sohn Philipp III. von Burgund das Herzogtum. Doch fortan strebte Burgund nicht mehr nach der französischen Krone, sondern vielmehr nach einem unabhängigen Burgund, das sich frei und unabhängig von Frankreich entfalten konnte.
    1420 erklärte Isabeau, dass ihr Sohn, der Dauphin, keinesfalls den Thron Frankreichs besteigen könne, weil er kein legitimer Sohn König Karls VI. sei. Da ihr geistig behinderter Mann keine Anklage wegen Ehebruchs erheben konnte und sie als Verbübündete des Hauses Burgund keinerlei Befürchtungen haben musste als Ehebrecherin belangt zu werden, erklärte sie ihren Sohn als außerehelich gezeugt. Mit dieser Behauptung setzte sie den Streit zwischen sich und ihrem Sohn fort, dem sie damit die offizielle Thronfolge aberkannte. Viel mehr noch drängte sie ihren Mann, Karl VI., den Vertrag von Troyes zu unterzeichnen.
    In diesem am 21. Mai 1420 unterzeichnetem Dokument zwischen Karl VI. und Heinrich V. wurde dem englischen König der Anspruch auf den Thron Frankreichs bestätigt und durch die Ehe mit Karls VI. Tochter, Catherine de Valois, legitimiert.
    Doch bevor Heinrich V. den französischen Thron besteigen konnte, verstarb er 1422 - zwei Monate später folgte ihm Karl VI. ins Grab. Isabeau, die somit keinen Verbündeten mehr hatte und auch die Rache der Armagnacs fürchtete, begab sich freiwillig ins burgundische Exil.
    Am Ende ihres Lebens lebte sie zurückgezogen im Hôtel Saint-Paul in Paris, wo sie im September 1435 starb. Sie wurde in der Grablege der französischen Könige, der Kathedrale von Saint-Denis, beigesetzt. Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde ihr Grab am 17. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, ihre Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.

    Literatur
    • Tracy Adams: The life and afterlife of Isabeau of Bavaria. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2010, ISBN 978-0-8018-9625-5.
    • Marie-Véronique Clin: Isabeau de Bavière. Die verkannte Königin auf Frankreichs Thron. Olzog, München 2001, ISBN 3-7892-8064-X.
    • Heidi Fantou-Kimm: Isabeau. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-00191-5, S. 185 f. (Digitalisat).
    • Heidrun Kimm: Isabeau de Bavière, reine de France. 1370–1435. Beiträge zur Geschichte der bayerischen Herzogstochter und des französischen Königshauses. Stadtarchiv, München 1969 (Neue Schriftenreihe des Stadtarchivs München, Band 30; zugleih Dissertation, Universität München 1969).
    • Jean Markale: Isabeau de Bavière. Die Wittelsbacherin auf Frankreichs Thron. Diederichs, München 1994, ISBN 3-424-01207-6 (Taschenbuchausgabe dtv, München 1997, ISBN 3-423-30633-5).
    • Claudia Märtl: Frankreich. Herzog Ludwig VII. von Bayern-Ingolstadt (1368–1447) und seine Schwester Isabeau am französischen Königshof. In: Alois Schmid, Katharina Weigand (Hrsg.): Bayern mitten in Europa. Vom Frühmittelalter bis ins 20. Jahrundert. C. H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-52898-8, S. 107–120.
    • Martin Saller: Königin Isabeau. Die Wittelsbacherin auf dem Lilienthron. Nymphenburger, München 1979, ISBN 3-485-00372-7.
    • Beatrix Schönewald: Die Herzoginnen von Bayern-Ingolstadt. In: Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt. Band 113, 2004, S. 35–54, insbesondere S. 39–47.
    • Theodor Straub: Isabeau de Bavière. Legende und Wirklichkeit. In: Zeitschrift für Bayerische Landesgeschichte. Band 44, 1981, S. 131–156 (online).
    Weblinks
     Commons: Isabeau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Isabeau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    Anmerkungen
    1 Theodor Straub: Die Mailänder Heirat Herzog Stephans III. des Kneißels und Das wirkliche Geburtsjahr Herzog Ludwigs des Bärtigen und seiner Schwester Isabeau de Bavière. In: Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt. Band 77, 1968, S. 512, insbesondere S. 8

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Isabeau

    Elisabeth heiratete König Karl VI. von Frankreich (von Valois) (Kapetinger) am 17 Jul 1385. Karl (Sohn von König Karl V. von Frankreich (von Valois) (Kapetinger), der Weise und Johanna (Jeanne) von Bourbon) wurde geboren am 3 Dez 1368 in Paris, France; gestorben am 21 Okt 1422 in Paris, France; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 150. Prinzessin Isabella von Frankreich (von Valois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 9 Nov 1389 in Paris, France; gestorben am 13 Sep 1409 in Blois; wurde beigesetzt in Kapelle Nôtre Dame des Bonnes Nouvelles der Abtei Saint-Laumer (heute die Kirche Saint-Nicolas) in Blois, dann 1624 Kirche der Cölestiner zu Paris.
    2. 151. Catherine von Frankreich (von Valois) (Kapetinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 27 Okt 1401 in Königliche Residenz Hôtel Saint-Paul, Paris; gestorben am 3 Jan 1437 in Bermondsey Abbey, London, England.
    3. 152. König Karl VII. von Frankreich (von Valois) (Kapetinger), der Siegreiche  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 22 Feb 1403 in Paris, France; gestorben am 22 Jul 1461 in Mehun-sur-Yèvre; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.
    4. 153. Prinzessin Michelle von Frankreich (von Valois) (Kapetinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 11 Jan 1395 in Paris, France; gestorben am 8 Jul 1422 in Gent; wurde beigesetzt in St.-Bavo-Kathedrale in Gent.

  32. 95.  Elisabeth von Bayern-Landshut (Wittelsbacher), die Schöne Else Elisabeth von Bayern-Landshut (Wittelsbacher), die Schöne Else Graphische Anzeige der Nachkommen (59.Friedrich5, 30.Stephan4, 13.Ludwig3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren in 1383 in Burg Trausnitz, Landshut; gestorben am 13 Nov 1442 in Ansbach, Bayern, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Kurfürstin von Brandenburg durch Heirat

    Notizen:

    Elisabeth und Friedrich I. hatten zehn Kinder, sechs Töchter und vier Söhne.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_von_Bayern_(1383–1442)

    Elisabeth von Bayern-Landshut (* 1383 auf der Burg Trausnitz, Landshut; † 13. November 1442 in Ansbach), genannt die „Schöne Else“, war die erste Kurfürstin von Brandenburg.
    Elisabeth war eine Tochter Herzog Friedrichs von Bayern-Landshut und seiner zweiten Frau Maddalena Visconti. Sie vermählte sich am 18. September 1401 mit Friedrich VI. von Hohenzollern, Burggraf von Nürnberg, der 1415 als Friedrich I. zum Kurfürsten von Brandenburg erhoben wurde.
    Während der langen Zeiten der Abwesenheit ihres Gatten, der nach Italien, Ungarn und auf das Konzil zu Konstanz zog, vertrat sie ihn klug und kraftvoll trotz der großen Probleme jener Zeit. Durch ihren dritten Sohn Albrecht Achilles ist sie die Stammmutter des hohenzollernschen Königshauses geworden.

    Nachkommen
    Mit Friedrich hatte sie zehn Kinder:
    • Elisabeth (1403–1449)
    ∞ 1. 1418/20 Herzog Ludwig II. von Liegnitz und Brieg (1380/5–1436)
    ∞ 2. 1438/39 Herzog Wenzel von Teschen (1413/18–1474)
    • Johann der Alchemist (1406–1464), verzichtet auf die Erstgeborenenrechte 1437, Markgraf von Kulmbach-Bayreuth
    ∞ 1416 Prinzessin Barbara von Sachsen-Wittenberg (1405–1465)
    • Cäcilie (1405–1449)
    ∞ 1423 Herzog Wilhelm I. von Braunschweig-Lüneburg (1392–1482)
    • Margarete (1410–1465)
    ∞ 1. 1423 Herzog Albrecht V. zu Mecklenburg (1397–1423)
    ∞ 2. 1441 Herzog Ludwig VIII. von Bayern-Ingolstadt (1403–1445)
    ∞ 3. 1446 Graf Martin von Waldenfels († 1471)
    • Magdalena (1412–1454)
    ∞ 1426 Herzog Friedrich II. von Braunschweig-Lüneburg (1418–1478)
    • Friedrich II. Eisenzahn (1413–1471), Kurfürst von Brandenburg
    ∞ 1446 Prinzessin Katharina von Sachsen (1421–1476)
    • Albrecht III. Achilles (1414–1486), Kurfürst von Brandenburg
    ∞ 1. 1446 Prinzessin Margarete von Baden (1431–1457)
    ∞ 2. 1458 Prinzessin Anna von Sachsen (1437–1512)
    • Sophie (1416–1417)
    • Dorothea (1420–1491)
    ∞ 1432 Herzog Heinrich IV. von Mecklenburg (1417–1477)
    • Friedrich (III.) der Fette (1424–1463), Herr der Altmark 1447
    ∞ 1449 Prinzessin Agnes von Pommern (1436–1512)



    Literatur
    • Bernhard Glasauer: Herzog Heinrich XVI. (1393–1450) der Reiche von Bayern-Landshut. Territorialpolitik zwischen Dynastie und Reich (= Münchner Beiträge zur Geschichtswissenschaft. Band 5). Herbert Utz Verlag, München 2009, ISBN 978-3-8316-089-7 (zugleich Dissertation, Universität München 2009).
    • Marita A. Panzer: Wittelsbacherinnen. Fürstentöchter einer europäischen Dynastie. Pustet, Regensburg 2012, ISBN 978-3-7917-2419-5, S. 37–48.
    Weblinks
     Commons: Elisabeth von Bayern-Landshut – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Elisabeth heiratete Kurfürst Friedrich I. (VI.) von Brandenburg (von Nürnberg) (Hohenzollern) am 18 Sep 1401. Friedrich (Sohn von Burggraf Friedrich V. von Nürnberg (Hohenzollern) und Prinzessin Elisabeth von Meissen (Wettiner)) wurde geboren in 1371 in Nürnberg, Bayern, DE; gestorben am 20 Sep 1440 in Burg, Cadolzburg Bayern, DE; wurde beigesetzt in Klosterkirche, Heilsbronn, Bayern, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 142. Markgraf Johann von Brandenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1406; gestorben am 16 Nov 1464 in Baiersdorf.
    2. 143. Markgraf Friedrich II. von Brandenburg, Eisenzahn  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 19 Nov 1413 in Tangermünde; gestorben am 10 Feb 1471 in Neustadt an der Aisch, Bayern, DE; wurde beigesetzt in Klosterkirche, Heilsbronn, Bayern, DE.
    3. 144. Markgraf Albrecht Achilles von Brandenburg (Hohenzollern)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 9 Nov 1414 in Tangermünde, Sachsen-Anhalt, DE; gestorben am 11 Mrz 1486 in Frankfurt am Main, Hessen, DE; wurde beigesetzt am 19 Jun 1486 in Klosterkirche, Heilsbronn, Bayern, DE.
    4. 145. Dorothea von Brandenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1420; gestorben in 1491.

  33. 96.  Herzog Heinrich XVI. von Bayern (von Landshut) (Wittelsbacher)Herzog Heinrich XVI. von Bayern (von Landshut) (Wittelsbacher) Graphische Anzeige der Nachkommen (59.Friedrich5, 30.Stephan4, 13.Ludwig3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren in 1386 in Burg, Burghausen, DE; gestorben am 30 Jul 1450 in Landshut, Bayern, DE.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_XVI.

    Heinrich XVI. der Reiche von Bayern (* 1386 vermutlich auf der Burg zu Burghausen; † 30. Juli 1450 in Landshut) aus dem Hause Wittelsbach war von 1393 bis zu seinem Tod Herzog von Bayern-Landshut. Er war der erste der drei „reichen Herzöge“, die Bayern-Landshut im 15. Jahrhundert regierten. Er profitierte vom Aussterben der Linien seiner wittelsbachischen Vettern und machte sein Herzogtum zur stärksten Macht in Süddeutschland. 1429 erwarb er ein Viertel von Bayern-Straubing und 1447 gelang es Heinrich den weitaus größten Teil des Herzogtums Bayern-Ingolstadt zu erhalten.

    Leben
    Frühe Jahre und Vormundschaftszeit
    Heinrich wurde 1386 als ältester Sohn Herzog Friedrichs des Weisen von Bayern und seiner zweiten Ehefrau Maddalena Visconti geboren. Sein Vater war zuvor mit Anna von Neuffen verheiratet gewesen; die gemeinsame Tochter Elisabeth hatte Maddalenas älteren Bruder Marco geheiratet und war 1382 gestorben. Aus Friedrichs zweiter Ehe hatte Heinrich zwei ältere Schwestern, Elisabeth und Margarete, sowie die jüngeren Geschwister Magdalena und Johann. Margarete und Johann starben im Kindesalter, Elisabeth und Magdalena wurden später von ihrem Bruder standesgemäß verheiratet.

    n der Landesteilung von 1392 – auch als dritte bayerische Landesteilung bezeichnet – teilten die Herzöge Stephan III., Friedrich und Johann II. Bayern in drei selbständige Herzogtümer auf, die nach ihren Residenzstädten Bayern-Ingolstadt, Bayern-Landshut und Bayern-München genannt werden. Friedrich, der Niederbayern bereits seit 1376 verwaltet hatte, erhielt mit Bayern-Landshut den wirtschaftlich stärksten Teil. Als er nur ein Jahr später überraschend starb, wurde der siebenjährige Heinrich sein Nachfolger. Zunächst stand er allerdings unter der Vormundschaft der oberbayerischen Herzöge Stephan III. und Johann II. sowie nach Johanns Tod im Jahr 1397 der seiner Söhne Ernst und Wilhelm III.

    Heinrichs Mutter, die niederbayerischen Viztume und die niederbayerische Landschaft konnten alle Versuche seiner Vormünder abwehren, die Teilung von 1392 rückgängig zu machen und ihm so sein Herzogtum wieder zu nehmen. 1401 belehnte König Ruprecht den mündig gewordenen Heinrich offiziell mit Bayern-Landshut. Der junge Herzog regierte nun weitgehend selbständig, blieb aber bis 1404 nominell unter der Vormundschaft Ernsts und Wilhelms. Einige Monate nach dem Ende der Vormundschaftszeit, am 24. August 1404, starb auch Heinrichs Mutter Maddalena.

    Herzog von Bayern-Landshut
    Nach der Aufnahme seiner Regierungstätigkeit erließ er eine Verfassung, nach der Beschlüsse der Städte von seiner Genehmigung abhängig waren. Er behielt sich vor, die Richter, Kämmerer und Stadträte selbst zu ernennen und verbot die Handwerkszünfte. 1408 geriet er deshalb in Streit mit der Stadt Landshut. Er befahl alle Ratsherren zu sich, ließ sie gefangen nehmen, enteignen und vertreiben. Daraufhin kam es 1410 zu einem Aufstand der Stadt, den er durch Verrat jedoch rechtzeitig entdeckte. Er ließ Mitglieder von fünfzig Landshuter Familien hinrichten, blenden oder des Landes verweisen und ihr Vermögen konfiszieren. Gleichzeitig begann er mit dem Ausbau seiner Landshuter Residenz.[1]

    Die Beziehungen zu seinem Vetter Ludwig VII. dem „Gebarteten“ von Bayern-Ingolstadt verschlechterten sich trotz der Freisinger Schiedssprüche vom 7. Mai 1408. Er verbündete sich mit Ludwigs Feinden in der Sittichgesellschaft und in der Konstanzer Liga. Ludwig stellte Heinrichs Herkunft in Frage und behauptete, er stamme von einem Koch ab, mit dem seine Mutter ein Verhältnis gehabt habe. Heinrich rächte sich am 17. April 1414 durch einen Überfall, als Ludwig auf dem Weg zum Konzil von Konstanz war. Von 1420 bis 1422 tobte der Bayerische Krieg zwischen Heinrich und Ludwig, ansonsten trugen die beiden ihren langwierigen Konflikt meist über Femegerichte aus. Den Ochsenkrieg 1421–1422 gegen Graf Georg III. aus dem Geschlecht der Fraunberger konnte er siegreich beenden.

    Als nach dem Tod Johanns III. 1425 die Straubinger Linie ausstarb, legte Kaiser Sigismund im Preßburger Schiedsspruch die Vierteilung des Gebiets für die Herzöge Ernst, Wilhelm III., Ludwig und Heinrich fest. Im Laufe der Jahre erwuchs Heinrichs Rivalen Ludwig ein Gegner in seinem eigenen Sohn Ludwig VIII. dem „Buckligen“. Nach dessen Tod gelang es Heinrich am 13. August 1446 durch Zahlung eines hohen Lösegeldes an Markgraf Albrecht Achilles, Ludwig VII. in seine Gewalt zu bringen. Er hielt ihn bis zu dessen Tod auf Burghausen fest.

    So konnte Heinrich anders als beim Aussterben der Herzöge von Bayern-Straubing, als er mit Bayern-Ingolstadt und Bayern-München noch teilen musste, im Jahre 1447 fast ganz Bayern-Ingolstadt erwerben, da sein einziger möglicher Konkurrent Albrecht III. von Bayern-München unentschlossen blieb. Damit machte er sein Teilherzogtum zur stärksten Macht in Süddeutschland. Nach den Bergwerken in Reichenhall kontrollierte er nun auch den Bergbau um Kitzbühel. Eine endgültige Einigung mit dem Münchener Herzog erfolgte jedoch erst kurz nach Heinrichs Tod unter seinem Nachfolger.

    Während seiner Regierungszeit erhöhte er die Zölle und führte 1433 eine eigene Landshuter Münze ein. Er schützte die Juden als Finanziers der Wirtschaft und begünstigte damit den Ausbau einer aktiven Judengemeinde in Landshut. Zweimal, 1410/11 und 1422/23, unternahm er Preußenfahrten.[2]

    Heinrich zwang seine Gemahlin, sich fern vom Landshuter Hof in Burghausen aufzuhalten. Daraus wurde gefolgert, Heinrich hätte die Landshuter Tradition begonnen, seine Ehefrau auf die Burg zu Burghausen zu verbannen; sein Sohn und sein Enkel seien ihm darin gefolgt, so die Legende. Die neueste Forschung weist aber zumindest für den Enkel Georg und seine Gemahlin Hedwig, die in Burghausen residierte, ein außergewöhnlich harmonisches Eheleben nach.

    Heinrich XVI. starb 1450. Ob er, wie später vielfach dargestellt, der Pest erlag ist umstritten.[3] Er ist im Kloster Seligenthal bestattet; sein einziger überlebender Sohn Ludwig IX. wurde sein Nachfolger und konnte sich noch im selben Jahr vertraglich endgültig den größten Teil des Herzogtums Bayern-Ingolstadt sichern.

    Heinrich heiratete Margarete von Österreich am 25 Nov 1412 in Landshut, Bayern, DE. Margarete (Tochter von Reichsfürst Albrecht IV. von Österreich (Habsburg) und Johanna Sophie von Bayern (Wittelsbacher)) wurde geboren in 1395; gestorben am 24 Dez 1447. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 154. Herzog Ludwig IX. von Bayern (von Landshut) (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 23 Feb 1417 in Burghausen; gestorben am 18 Jan 1479 in Landshut.
    2. 155. Elisabeth von Bayern-Landshut (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1419; gestorben am 1 Jan 1451.

  34. 97.  Herzog Ernst von Bayern (Wittelsbacher)Herzog Ernst von Bayern (Wittelsbacher) Graphische Anzeige der Nachkommen (60.Johann5, 30.Stephan4, 13.Ludwig3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren in 1373; gestorben am 2 Jul 1438 in München, Bayern, DE; wurde beigesetzt in Frauenkirche, München, Bayern, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Bayern-München

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_(Bayern)

    Ernst von Bayern-München (* 1373; † 2. Juli 1438 in München) aus dem Haus Wittelsbach war der älteste Sohn von Herzog Johann II., genannt der Gottselige, und dessen zweiter Frau Katharina von Görz, der Tochter von Graf Meinhard VI., Ernst war somit ein Urenkel Kaiser Ludwigs des Bayern. Er regierte von 1397 bis 1438 zunächst gemeinsam mit seinem Bruder Wilhelm III. und seinem Onkel Stephan III. von Bayern-Ingolstadt, nach dem Verzicht der Linie Bayern-Ingolstadt 1402 nur noch mit seinem Bruder und nach dessen Tod 1435 allein im Herzogtum Bayern-München.

    Leben
    Schon zu Anfang der gemeinsamen Regierungszeit mit seinem Bruder musste Ernst sich gegen den Führungsanspruch seines Onkels Stephan III. aus der Linie Bayern-Ingolstadt zur Wehr setzen. Dieser hatte beim Aufstand der Münchner Zünfte 1396 gegen ihn Partei genommen. Er führte daher einen Erbkrieg gegen die Stadt München und die Ingolstädter Linie und erzwang 1402 deren Verzicht auf alle Ansprüche in München, das unterworfen wurde. Der sechs Jahre dauernde Konflikt endete mit der Auflösung der kurzen Wiedervereinigung Oberbayerns und der Kapitulation der Münchner Zünfte, die 1410 noch einmal gemeinsame Sache mit Stephan dem Kneißel machten bei dessen Versuch der Rückgewinnung Tirols durch Unterstützung der dortigen Adelsopposition.
    Im Jahr 1400 wandte Ernst sich auch gegen seinen kurpfälzischen Vetter König Ruprecht, er hielt beim Konflikt um den Thron des Heiligen Römischen Reiches zu seinem abgesetzten Schwager Wenzel und war 1411 dessen Gesandter in Frankfurt am Main, wo er die Wahl von dessen Bruder Sigismund von Ungarn zum Rex Romanorum mitentschied. Er unterstützte Sigismund auch im Kampf gegen die Hussiten, infolge dieses Konfliktes kam es bis 1434 auch in Bayern, vor allem nördlich der Donau, zu Verwüstungen durch marodierende Kampfverbände.
    Ernst und Wilhelm III. traten auf Initiative Herzog Heinrichs XVI. von Bayern-Landshut dessen Bündnissen gegen Ludwig VII. von Bayern-Ingolstadt bei, 1414 der Kelheimer Sittichgesellschaft und 1415 der auf dem Konzil von Konstanz geschmiedeten Konstanzer Liga. Ernst unterstützte Landshut auch im Bürgerkrieg gegen Ingolstadt, seine wiederholten Vermittlungsversuche scheiterten aber.
    Der Bayerische Krieg von 1420 wurde durch den Sieg Ernsts über Ludwig bei Alling im Jahr 1422 beendet. Nach dem Erlöschen der wittelsbachischen Linie Bayern-Straubing führte er erneut einen Erbkrieg und erhielt durch den Preßburger Schiedsspruch von 1429 mit seinem Bruder den größten Teil des bereits zuvor okkupierten Straubinger Erbes zugesprochen; zu den gewonnenen Gebieten gehörten neben Straubing auch Bogen, Mitterfels und andere Orte.
    Der von Ernst im Auftrag Sigismunds 1430 zum Zwecke der Inauguration des litauischen Herzogs Vytautas begonnene Feldzug wurde durch Polen vereitelt.
    1435 ließ Ernst Agnes Bernauer, die nichtadlige Geliebte seines Sohnes Albrecht, bei Straubing in der Donau ertränken. Gemeinsam mit Ludwig VII. von Bayern-Ingolstadt plante Albrecht daraufhin militärische Schritte gegen seinen Vater. Nach der Aussöhnung mit seinem Vater heiratete Albrecht allerdings 1436 Herzogin Anna von Braunschweig-Grubenhagen, mit der er zehn Kinder hatte.
    Zwei Jahre später starb Ernst in München, sein Grab befindet sich mit dem seiner Gattin in der Münchner Frauenkirche.

    Nachkommen
    Am 24. Februar 1396 heiratete Herzog Ernst in Pfaffenhofen an der Ilm Elisabetta Visconti (1374–1432).
    Aus dieser Ehe gingen folgende Kinder hervor:
    • Albrecht III. der Fromme (1401–1460)
    1 ∞ (?) Agnes Bernauer (um 1410–1435),
    2 ∞ 1437 Anna von Braunschweig-Grubenhagen (1420–1474);
    • Beatrix (1403–1447)
    1 ∞ 1424 Graf Hermann III. von Cilli (1380–1426),
    2 ∞ 1426 Pfalzgraf Johann von Pfalz-Neumarkt (1383–1443);
    • Elisabeth (1406–1468)
    1 ∞ 1430 Graf Adolf von Jülich-Berg († 1437),
    2 ∞ 1440 Graf Hesso von Leiningen († 1467);
    • Amalie (1408–1432), Nonne in München.



    Literatur
    • Klaus von Andrian-Werburg: Urkundenwesen, Kanzlei, Rat und Regierungssystem der Herzoge Johann II., Ernst und Wilhelm III. von Bayern-München (1392–1438) (= Münchener historische Studien. Abteilung Geschichtliche Hilfswissenschaften. Band 10. Lassleben, Kallmünz 1971, ISBN 3-7847-4410-9 (zugleich Dissertation, München 1961).
    • Helga Czerny: Der Tod der bayerischen Herzöge im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit 1347–1579. Vorbereitungen – Sterben – Trauerfeierlichkeiten – Grablegen – Memoria (= Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte. Band 146). C. H.eck, München 2005, ISBN 3-406-10742-7, S. 191–198 (zugleich Dissertation, Universität München 2004).
    • Sigmund Ritter von Riezler: Ernst, Herzog von Baiern-München. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 6, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 246–249.
    • Fridolin Solleder: Ernst, Herzog von Bayern-München. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 607 f. (Digitalisat).
    • Theodor Straub: Bayern im Zeichen der Teilungen und Teilherzogtümer. In: Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Geschichte. 2. Auflage. Band 2. C. H. Beck, München 1988, ISBN 3-406-32320-0, S. 196–287, insbesondere S. 28.
    Weblinks
    • Bayern-München nach dem Straubinger Erbfall
    • Ernst von Bayern-München im Personenregister der Germania Sacra online

    Ernst heiratete Elisabetta Visconti am 24 Feb 1396 in Pfaffenhofen an der Ilm. Elisabetta (Tochter von Bernabò Visconti und Beatrice Regina della Scala (Scaliger)) wurde geboren in 1374; gestorben am 2 Feb 1432. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 156. Herzog Albrecht III. von Bayern (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 27 Mrz 1401 in München, Bayern, DE; gestorben am 29 Feb 1460 in München, Bayern, DE; wurde beigesetzt in Klosterkirche zu Andechs.

  35. 98.  Herzog Wilhelm III von Bayern-München (Wittelsbacher)Herzog Wilhelm III von Bayern-München (Wittelsbacher) Graphische Anzeige der Nachkommen (60.Johann5, 30.Stephan4, 13.Ludwig3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren in 1375 in München, Bayern, DE; gestorben am 13 Sep 1435 in München, Bayern, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1397 bis 1435, Herzogtum Bayern-München; War von 1397 bis zu seinem Tod gemeinsam mit seinem älteren Bruder Ernst als Nachfolger Johanns II. Herzog von Bayern-München.

    Notizen:

    Wilhelm III. (* 1375 in München; † 13. September 1435[1] in München) war von 1397 bis zu seinem Tod gemeinsam mit seinem älteren Bruder Ernst als Nachfolger Johanns II. Herzog von Bayern-München.

    Wilhelm wurde 1375 in München als Sohn des wittelsbachischen Herzogs Johann II. und seiner Frau Katharina von Görz geboren. Sein Vater Johann, der zunächst gemeinsam mit seinen Brüdern Stephan III. und Friedrich regierte, erhielt bei der Landesteilung von 1392 das Teilherzogtum Bayern-München. 1395 kämpfte Wilhelm im Ersten Bayerischen Hauskrieg an der Seite seines Vaters gegen Stephan und dessen Sohn Ludwig den Gebarteten. Johann II. starb 1397, Wilhelm und sein zwei Jahre älterer Bruder Ernst wurden seine Nachfolger.

    Wilhelm und Ernst regierten zunächst gemeinsam mit ihrem Onkel Stephan III. von Bayern-Ingolstadt. Dieser ergriff beim Aufstand der Münchener Zünfte gegen seine Neffen Partei. Der Konflikt mit München und den Ingolstädter Herzögen endete 1402 mit dem Verzicht Stephans und seines Sohnes Ludwig auf alle Ansprüche in Bayern-München. 1400 kam es zum Streit mit Ruprecht von der Pfalz, da Ernst und Wilhelm Ruprechts Streben nach der Königswürde nicht unterstützten, sondern zu Ernsts Schwager Wenzel hielten. Ernst war 1411 auch Wenzels Gesandter in Frankfurt am Main, wo er die Königswahl von dessen Bruder Sigismund von Ungarn mitentschied. Die Herzöge von Bayern-München unterstützte Sigismund auch im Kampf gegen die böhmischen Hussiten.

    Ernst und Wilhelm III. traten auf Initiative Herzog Heinrichs des Reichen von Bayern-Landshut dessen Bündnissen gegen Ludwig den Gebarteten von Bayern-Ingolstadt bei, 1414 der Kelheimer Sittichgesellschaft und 1415 der auf dem Konzil von Konstanz geschmiedeten Konstanzer Liga. Der Bayerische Krieg von 1420 wurde durch den Münchener Sieg über Ludwig bei Alling im Jahr 1422 beendet. Nach dem Erlöschen der wittelsbachischen Linie Straubing-Holland erhielten die Münchener Herzöge im Preßburger Schiedsspruch von 1429 von König Sigismund die Hälfte des Straubinger Ländchens zugesprochen. An Wilhelm fielen Cham, Deggendorf und Kelheim.

    Der von Ernst im Auftrag Sigismunds 1430 begonnene Polenfeldzug wurde wegen des Todes des polnisch-litauischen Herzogs Vytautas abgebrochen. Von 1431 an war Wilhelm Statthalter Sigismunds auf dem Konzil von Basel.[2] Als solcher sicherte er den Landfrieden, stärkte die Autorität des Konzils und konnte er zwischen diesem und den Hussiten erfolgreiche Verhandlungen einleiten, deren Ergebnis, die Basler (Prager) Kompaktaten von 1433, dann das Ende der Hussitenkriege herbeiführte. Viele sahen in dem geschickten Diplomaten bereits den Nachfolger des alternden Königs.

    1433 heiratete Wilhelm auf Vermittlung ihrer Tante Elisabeth die siebzehnjährige Margarete von Kleve (1416–1444). Er fürchtete wohl, dass es wegen der nicht standesgemäßen Verbindung von Ernsts Sohn Albrecht III. mit der Baderstochter Agnes Bernauer keinen legitimen Nachfolger im Herzogsamt geben könnte. Am 7. Januar 1434 wurde sein Sohn Adolf geboren. Die Geburt seines zweiten Sohnes Wilhelm am 25. September 1435 erlebte Wilhelm III. nicht mehr, er starb am 13. September im Alter von 60 Jahren und wurde in der Frauenkirche in München beigesetzt. Ernst regierte nun allein das Herzogtum, Wilhelms Söhnchen Adolf amtierte nur dem Namen nach. Noch 1435 ließ Ernst Agnes Bernauer hinrichten. Er konnte den Streit mit Albrecht schließlich beilegen und sein Sohn folgte ihm 1438 als Herzog nach.

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_III._(Bayern)

    Titel (genauer):
    Das Herzogtum Bayern-München (auch Oberbayern-München) war ein spätmittelalterliches bayerisches Teilherzogtum der Wittelsbacher. Es entstand durch die Landesteilung von 1392 und bestand bis zur Wiedervereinigung Bayerns nach dem Landshuter Erbfolgekrieg (1504/05). Residenzstadt der Herzöge war München. Es wird oft verkürzt nach einem seiner Vorgänger als Herzogtum Oberbayern bezeichnet, insbesondere nach der Vereinigung von Bayern-Ingolstadt 1447 mit Bayern-Landshut.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Bayern-München

    Wilhelm heiratete Margarethe von Kleve am 11 Mai 1433 in Basel, BS, Schweiz. Margarethe (Tochter von Herzog Adolf II. von Kleve-Mark und Maria von Burgund) wurde geboren am 23/24 Feb 1416; gestorben am 20 Mai 1444 in Stuttgart, Baden-Württemberg, DE. [Familienblatt] [Familientafel]


  36. 99.  Graf Eberhard IV. von Württemberg, der Jüngere Graf Eberhard IV. von Württemberg, der Jüngere Graphische Anzeige der Nachkommen (61.Eberhard5, 32.Elisabeth4, 13.Ludwig3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren am 23 Aug 1388; gestorben am 2 Jul 1419 in Waiblingen, Baden-Württemberg, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Eberhard IV of Württemberg
    • Französischer Name: Eberhard IV de Wurtemberg
    • Titel (genauer): Grafschaft, Herzogtum, Königreich Württemberg; Graf von Württemberg

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Eberhard_IV,_Count_of_W%C3%BCrttemberg

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Eberhard_IV_de_Wurtemberg



    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Eberhard_IV._(Württemberg) (Jun 2018

    Eberhard IV. war das einzige überlebende Kind aus der Ehe von Graf Eberhard III. und Antonia Visconti. Am 13. November 1397 wurde er mit Henriette von Mömpelgard verlobt. Henriette war die älteste Tochter und Haupterbin Heinrichs von Mömpelgard, der 1396 starb, ein Jahr vor seinem Vater, dem Grafen Stephan von Mömpelgard. Durch die spätestens 1407 geschlossene Ehe wurde die Grafschaft Mömpelgard württembergisch.

    Eberhard IV. beteiligte sich ab 1407 aktiv an der Regierung des Landes. Ab 1409 regierte er gemeinsam mit Henriette die Grafschaft Mömpelgard. Nach dem Tod Eberhards III. am 16. Mai 1417 übernahm er die Regierung in ganz Württemberg. Bei seinem Tod am 2. Juli 1419 waren seine beiden Söhne, die späteren Grafen Ludwig I. und Ulrich V., erst sieben beziehungsweise sechs Jahre alt. Deshalb wurde eine Vormundschaftsregierung aus Henriette und bis zu 32 württembergischen Räten eingesetzt.

    Englischer Name:
    Count of Württemberg (from 1417 until his death)

    Französischer Name:
    Comte de Wurtemberg et d'Urach (de 1417 à sa mort)

    Titel (genauer):
    Württemberg war ein seit dem Hochmittelalter bestehender Teilstaat des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation, des Rheinbundes, des Deutschen Bundes und des Deutschen Reiches. Sein Territorium ging 1952 im neu gebildeten Bundesland Baden-Württemberg auf.
    Seit dem 12. Jahrhundert zunächst eine Grafschaft, wurde das Land 1495 zum Herzogtum mit den zeitweiligen Residenzen Stuttgart und Ludwigsburg, 1803 zum Kurfürstentum und 1806 zum Königreich erhoben.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Württemberg (Aug 2023)

    Eberhard heiratete Gräfin Henriette von Mömpelgard (von Montfaucon) in Datum unbekannt. Henriette (Tochter von Herr Heinrich II. (Henri) von Montfaucon und Marie von Châtillon-Porcéan) wurde geboren in 1383/1387; gestorben in 1444. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 157. Anna von Württemberg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1408; gestorben in 1471.
    2. 158. Graf Ludwig I. von Württemberg-Urach  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 31 Okt 1412; gestorben am 23. Sep. 1450 in Urach, Baden-Württemberg, DE.
    3. 159. Ulrich V. von Württemberg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1413; gestorben am 1 Sep 1480 in Leonberg, Baden-Württemberg, DE.

    Familie/Ehepartner: Agnes von Dagersheim. Agnes wurde geboren in cir 1399. [Familienblatt] [Familientafel]


  37. 100.  Elisabeth von WürttembergElisabeth von Württemberg Graphische Anzeige der Nachkommen (61.Eberhard5, 32.Elisabeth4, 13.Ludwig3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren am nach 1412; gestorben in nach 29 Apr 1476.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_von_Württemberg_(1412–1476)

    Elisabeth von Württemberg (* nach 1412; † nach dem 29. April 1476) war die Tochter Eberhards des Milden von Württemberg und Elisabeths von Nürnberg. Sie wurde am 15. Januar 1428 mit Albrecht III. von Bayern – der später durch seine Beziehung zu Agnes Bernauer bekannt wurde – verlobt. Stattdessen heiratete sie aber heimlich den zu seiner Ausbildung am Hof Graf Ludwig von Württembergs weilenden Johann IV. von Werdenberg.

    Leben
    Elisabeth war das einzige Kind aus der zweiten Ehe Eberhards des Milden mit Elisabeth von Nürnberg. Sie war damit eine Urenkelin von Kaiser Karl IV. Über Geburtstag und -ort liegen keine Quellen vor, jedoch fand das Beilager ihrer Eltern am 22. November 1412 in Stuttgart statt.

    In Württemberg war die Herrschaft an die Enkel aus der ersten Ehe Eberhards des Milden mit Antonia Visconti, die Brüder Ludwig I. und Ulrich V., übergegangen. Diese regierten zu Anfang noch unter der Vormundschaft ihrer Mutter Henriette von Mömpelgard und württembergischer Räte. Zum Ende dieser Vormundschaft nahm auch Kurfürst Ludwig III. von der Pfalz vermittelnden Einfluss auf die Regierungsgeschäfte der Brüder.

    Am 15. Januar 1428 trafen die Brüder Ludwig und Ulrich in Heidelberg eine Eheabrede für ihre etwa gleichaltrige Tante Elisabeth. Die Herzöge Ernst und Wilhelm III. von Bayern-München vereinbarten darin die Heirat von Ernsts Sohn Albrecht III. mit Elisabeth. Das Beilager wurde darin auf die Zeit zwischen Pfingsten (23. Mai) und Johannis (24. Juni) 1428 festgelegt. Für den Fall eines einseitigen Bruches des Verlöbnisses wurde ein Strafgeld von 10.000 Gulden festgelegt.

    Johann IV. von Werdenberg, der einige Jahre vor 1416 geboren ist,[1] wurde am württembergischen Hof erzogen. Die heimliche Hochzeit der beiden Teenager[2] wird wohl unmittelbar im Frühjahr 1428 stattgefunden haben. Am 2. August 1429 berichtete Hans Truchseß von Bischishausen der Gräfin Henriette von Württemberg über Verhandlungen, die wegen des durch die Heirat entstandenen Streits zwischen Württemberg und Werdenberg notwendig geworden waren. Am 27. April 1430 wurde in Stuttgart die Ehe anerkannt und Elisabeth ihre Heimsteuer auf die Ämter Balingen und Ebingen angewiesen, sowie die bereits bestehenden Pfandschaften der Werdenberger auf Sigmaringen und Veringen erneut bestätigt.

    Wie württembergische Urkunden zeigen, scheint es im Jahr 1441 noch keine überlebenden Kinder gegeben zu haben. Im Jahr 1459 hingegen ist von sechs Söhnen die Rede. Gegen einen Erbverzicht an Württemberg wurde ihnen Sigmaringen und Veringen endgültig überlassen. Diese trugen die Werdenberger daraufhin umgehend dem Kaiser zu Lehen auf. Dadurch konnte Veringen und Sigmaringen nach dem Aussterben der Werdenberger im Jahr 1534 als erledigtes Reichslehen an die Grafen von Zollern vergeben werden.

    Das Strafgeld an Bayern wurde, wie württembergische Urkunden des Jahres 1447 zeigen, bezahlt.

    Johann von Werdenberg starb am 26. April 1460 und er wurde im Familienbegräbnis in der Pfarrkirche St. Martin in Trochtelfingen begraben. Elisabeth war nach einer württembergischen Urkunde noch am 29. April 1476 am Leben. Ihre Ruhestätte ist nicht bekannt, aber ihrem Rang und ihrer Stellung entsprechend dürfte sie an der Seite ihres Gatten beigesetzt worden sein.

    Rezeption
    Für den Stuttgarter Ratsherren Sebastian Küng schien das Verhalten Elisabeths so undenkbar gewesen zu sein, dass er aus der Quellenlage in einer Geschichte des Hauses Württemberg (1554) nur den Schluss ziehen konnte, dass sie in einer ersten Ehe mit Johann von Werdenberg verheiratet gewesen sei und nach dessen Tod Albrecht von Bayern geheiratet hat, mit dem sie aber keine Kinder hatte.

    Christian Friedrich Sattler (1773) stellte Elisabeths Mutter kein besonders gutes Zeugnis aus und stellte diese als wollüstig dar. Bei diesem negativen Einfluss sei von Elisabeth kein anderes Verhalten zu erwarten gewesen. Historisch belegt ist, dass Elisabeth von Nürnberg in ihrem Witwensitz in Schorndorf eine sehr aufwendige Hofhaltung betrieb und ihren Stiefenkeln Schulden von über 10.000 Gulden hinterlassen hatte.[3]

    Der grundlegende Historiker der Werdenberger, Johann Nepomuk Vanotti, griff 1845 diese Kritik auf, stellt ihr aber Elisabeths späteres Leben in einer vieljährigen, zufriedenen Ehe und als besorgte, liebende Mutter und gute Haushälterin entgegen, die aber auch herrschsüchtig, stolz und hartnäckig sein konnte, wenn es um das Wohl ihrer Kinder ging.

    Spätere Historiker (Stälin, 1887 oder Decker-Hauff, 1966) stellen den romantischen Aspekt in den Vordergrund und relativieren Elisabeths Verhalten mit der späteren Affäre des Bräutigams mit Agnes Bernauer.

    Gestorben:
    Elisabeth war nach einer württembergischen Urkunde noch am 29. April 1476 am Leben.

    Begraben:
    Ihre Ruhestätte ist nicht bekannt, aber ihrem Rang und ihrer Stellung entsprechend dürfte sie an der Seite ihres Gatten beigesetzt worden sein.

    Elisabeth heiratete Johann III. von Werdenberg in 1428. Johann wurde geboren in vor/um 1416; gestorben am 26 Apr 1465; wurde beigesetzt in Pfarrkirche St. Martin, Trochtelfingen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 160. Martha von Werdenberg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1186.

  38. 101.  Maria von BurgundMaria von Burgund Graphische Anzeige der Nachkommen (62.Margarete5, 33.Albrecht4, 13.Ludwig3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) gestorben in 1463.

    Notizen:

    Maria und Adolf II. hatten zehn Kinder, sieben Töchter und drei Söhne.

    Maria heiratete Herzog Adolf II. von Kleve-Mark in 1406. Adolf (Sohn von Graf Adolf III von der Mark (von Kleve) und Margarethe von Berg) wurde geboren am 2 Aug 1373; gestorben am 23 Sep 1448; wurde beigesetzt in Kartäuserkloster, Graveinsel, Wesel. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 161. Margarethe von Kleve  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 23/24 Feb 1416; gestorben am 20 Mai 1444 in Stuttgart, Baden-Württemberg, DE.
    2. 162. Katharina von Kleve  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 25 Mai 1417 in Schwanenburg in Kleve; gestorben am 10 Feb 1476 in Lobith; wurde beigesetzt in Herzogin von Geldern und Gräfin von Zutphen.
    3. 163. Herzog Johann I. von Kleve-Mark  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 14 Jan 1419; gestorben am 5 Sep 1481; wurde beigesetzt in Stiftskirche Mariae Himmelfahrt, Kleve, DE.
    4. 164. Prinzessin Elisabeth von Kleve  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1 Okt 1420; gestorben in Mrz 1488; wurde beigesetzt in Liebfrauenkirche, Arnstadt.
    5. 165. Helena von Kleve  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 18 Aug 1423; gestorben in Jul 1471.
    6. 166. Prinzessin Maria von Kleve  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 19 Sep 1426; gestorben am 23 Aug 1486 in Picardie.

  39. 102.  Herzog Philipp III. von Burgund (Valois), der Gute Herzog Philipp III. von Burgund (Valois), der Gute Graphische Anzeige der Nachkommen (62.Margarete5, 33.Albrecht4, 13.Ludwig3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren am 31 Jul 1396 in Dijon, Frankreich; gestorben am 15 Jun 1467 in Brügge.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): • 28. Januar 1405–Januar 1431, 5. Februar 1432–April 1432, August 1432–November 1432: Graf von Charolais als Philipp II. • 10. September 1419–15. Juni 1467: Pfalzgraf von Burgund als Philipp V. • 10. September 1419–15. Juni 1467: Graf von Flandern als Philipp III. • 1. März 1429–15. Juni 1467: Markgraf von Namur als Philipp IV. • 4. August 1430–15. Juni 1467: Herzog von Brabant und Herzog von Lothier (Niederlothringen) als Philipp II. • 4. August 1430–15. Juni 1467: Herzog von Limburg als Philipp II. • 1433–15. Juni 1467: Graf von Hennegau als Philipp I. • 1433–15. Juni 1467: Graf von Holland und Friesland als Philipp I. • 1433–15. Juni 1467: Graf von Seeland als Philipp I. • 20. September 1435–15. Juni 1467 Graf von Auxerre • 20. September 1435–15. Juni 1467 Graf von Mâcon • 20. September 1435–15. Juni 1467 Graf von Boulogne • 20. September 1435–15. Juni 1467 Graf von Ponthieu • 20. September 1435–15. Juni 1467 Graf von Vermandois • 1443–15. Juni 1467: Herzog von Luxemburg als Philipp I.
    • Titel (genauer): 10. September 1419–15. Juni 1467, Grafschaft Artois; Graf von Artois als Philipp V. https://de.wikipedia.org/wiki/Artois https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Artois
    • Titel (genauer): 10. September 1419–15. Juni 1467, Burgund; Herzog von Burgund https://de.wikipedia.org/wiki/Burgundische_Geschichte#Herzogtum

    Notizen:

    Liste der Herrscher von Burgund:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_von_Burgund#Herzogtum_Burgund



    https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_III._(Burgund)

    Philipp der Gute KG niederländisch Filips de Goede, französisch Philippe le Bon (* 31. Juli 1396 in Dijon; † 15. Juni 1467 in Brügge), war Herzog von Burgund aus der burgundischen Seitenlinie des Hauses Valois, Sohn von Herzog Johann Ohnefurcht (Jean sans peur) und der Margarete von Bayern.

    Leben
    Philipp wuchs vor allem in Gent auf. Als ersten Titel erhielt er von seinem Vater 1405 den Titel eines Grafen von Charolais als Apanage verliehen. Philipp wurde 1419 Herzog von Burgund und Graf von Flandern, Artois und Pfalzgraf von Burgund, als sein Vater Johann von Leuten des Dauphins ermordet wurde (siehe Bürgerkrieg der Armagnacs und Bourguignons).
    Aus Hass gegen den Dauphin, den späteren Karl VII. von Frankreich verbündete er sich im Vertrag von Troyes vom 21. Mai 1420 mit Heinrich V. von England gegen Frankreich, um sich zu rächen. Als schließlich am 21. September 1435 der Vertrag von Arras abgeschlossen wurde, ließ sich Philipp darin von Karl VII. seine völlige Unabhängigkeit von der französischen Krone garantieren sowie die Grafschaften Auxerre, Mâcon, die Kastellanei Bar-sur-Seine sowie alle Eroberungen in der Picardie (Grafafschaft Boulogne, Grafschaft Ponthieu, südlicher Teil der Grafschaft Vermandois sowie die Somme-Städte in der Umgebung von Amiens) übertragen. So erreichte er für seinen jungen Staat Burgund die Möglichkeit zu einer unabhängigen Großmachtpolitik zwischen Frankreich und dem Deutschen Reich. Durch Erbschaft von Philipp von Brabant aus der Seitenlinie Burgund-Brabant war Philipp der Gute bereits 1430 Herzog von Brabant und Limburg geworden.

    1421 erwarb er durch Kauf die Grafschaft Namur hinzu. 1433 entriss er im Haager Vertrag seiner Cousine Jakobäa von Bayern, deren Erbe er bereits 1428 im Delfter Versöhnungsvertrag geworden war, die Grafschaften Holland, Zeeland, Friesland und daas Hennegau. Ähnlich verfuhr er mit Elisabeth von Görlitz, die als Pfand das Herzogtum Luxemburg innehielt. 1442 sah sie sich aus Geldnot genötigt, Philipp als ihren Alleinerben einzusetzen, der im darauf folgenden Jahr das Herzogtum besetzte und gegen die konkurrierenden Ansprüche der Erben aus dem Haus Luxemburg behauptete. Damit drang er tief in das Gebiet des Heiligen Römischen Reiches ein, was den ebenso heftigen wie hilflosen Protest von Kaiser Sigismund auslöste. Zusammen mit deem Herzogtum Burgund, der Freigrafschaft Burgund und der Grafschaft Flandern, die er geerbt hatte, formte Philipp so ein Territorium von Gebieten beiderseits der Grenze zwischen Deutschland und Frankreich, das an das Reich des ältesten Sohnes von Kaiser Ludwig dem Frommen, Lothars I., erinnerte. Es gelang ihm außerdem die Fürstbistümer Cambrai und Utrecht unter seine indirekte Kontrolle zu bringen, indem er die Wahl von Bischöfen aus seiner Familie durchsetzte.
    Philipp begünstigte die Künste und Wissenschaften und beförderte Handel und Gewerbe, namentlich die Teppichweberei in Flandern.
    Siehe auch: Stundenbuch von Philipp dem Guten, Herzog von Burgund

    Am 10. Januar 1430 stiftete er nach dem Vorbild des englischen Hosenbandordens den Orden des Goldenen Vlieses, der als einigendes Band für die Elite seines sehr heterogenen Territoriums gedacht war und die christlichen Werte weltweit verteidigen sollte. In seinen letzten Jahren überließ Philipp die Regierung ganz seinem ehrgeizigen Sohn Karl (Charles le Téméraire).
    Philipps faktisch unabhängiger Länderkomplex zwischen Frankreich und Deutschland wurde in seinem nördlichen Teil zum Vorläufer der Niederlande (aus denen später die heutigen Staaten Niederlande, Belgien und Luxemburg entstanden). Die Ablösung PhPhilipps von Frankreich und sein Rückzug aus der französischen Innenpolitik geschah allerdings nicht ohne Zögern und Schwanken, da er sich zeitlebens als Prince du sang (Fürst von französischem königlichen Geblüt) betrachtete. Erst sein Sohn Karl der Kühne sollte sich vollends als Oberhaupt eines unabhängigen Reiches fühlen, das er allerdings durch seine unbedachte Politik in Gefahr brachte und das bei seinem Tod auf dem Schlachtfeld 1477 wieder zwischen Frankreich und Habsburg aufgeteilt wurde.

    Familie
    Philipp war seit 1409 in erster Ehe verheiratet mit Michelle, Tochter des französischen Königs Karl VI. Nach dem Tod seiner ersten Frau 1422 heiratete Philipp in zweiter Ehe 1424 Bonne d’Artois, die Tochter des Grafen Philipp von Artois. Sie war außerdem die Witwe seines Onkels, des Grafen Philipp von Burgund-Nevers. 1430 heiratete Philipp in dritter Ehe Isabel de Portugal, mit der er endlich den gewünschten Nachfolger bekam, Karl den Kühnen. Philipp hatte drei legitime und neun bekannte illegitime Kinder; sein einziger überlebender, legitimer, männlicher Nachkomme war Karl der Kühne.
    Neben seinen drei Ehefrauen verkehrte Philipp mit mehreren anderen Frauen, so Jeanne de Presle de Lizy, Jeanne Chastellain, genannt de Bosquiel, Dame von Quéry la Motte († 1462) sowie Marie de Belleval.

    Wappen
    Philipp führte seit 1430 ein geviertes Wappen, das einerseits im ersten und vierten Viertel das Wappen der burgundischen Seitenlinie des Hauses Valois als Grafen von Tours zeigt (blau, besät mit goldenen (gelben) Lilien und ein von silber (weiß) und rot gestückter Bord) und andererseits die Wappen der Herzogtümer Burgund (schräg geteilt von gold und blau mit rotem Bord) sowie Limburg (in silber ein roter Löwe mit gespaltenem Schwanz), Brabant (in schwarz ein goldener Löwe) zeigt. In der Mitte ist das Wappen der Grafschaft Flandern platziert (in gold ein schwarzer Löwe) – durch seine Großmutter Margarete von Flandern kamen die Grafschaften Flandern, Artois, Rethel und Nevers und die Pfalzgrafschaft Burgund an das Haus Burgund.
    Philipp führte als Badge Feuerstein und Stahl.



    Literatur
    • Paul Bonenfant: Philippe le Bon. Sa politique, son action. Études présentées par A.M. Bonenfant-Feytmans. De Boeckh, Brüssel 1996 (Bibliothèque du Moyen âge, 9), ISBN 2-8041-2115-1 (Rezension).
    • Holger Kruse (Hrsg.): Die Hofordnungen der Herzöge von Burgund. Hrsg. von Holger Kruse und Werner Paravicini. Bd. 1: Herzog Philipp der Gute, 1407–1467. Thorbecke, Ostfildern 2005 (Instrumenta, Bd. 15), ISBN 3-7995-7915-X.
    • Susan Marti u. a. (Hrsg.): Karl der Kühne (1433–1477). Kunst, Krieg und Hofkultur. Publikation zur Ausstellung vom 25. April bis 24. August 2008 im Historischen Museum in Bern. Belser, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-7630-2513-8, Kapitel Burgundische Hofkultur unter Philipp dem Guten (1419–1467). S. 170–211.
    • Raphael de Smedt (Hrsg.): Les chevaliers de l’ordre de la Toison d’or au XVe siècle: notices bio-bibliographiques. 2., verbesserte Auflage, Frankfurt 2000 (Kieler Werkstücke, D 3), ISBN 3-631-36017-7, S. 1 f.
    • Richard Vaughan: Philip the Good. The Apogee of Burgundy. London 1970; mehrfach wiederaufgelegt, zuletzt (mit aktualisierter Einleitung): Boydell, Woodbridge 2002, ISBN 978-0-85115-917-1 (Rezension).
    Weblinks
     Commons: Philipp III. (Burgund) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur über Philipp den Guten im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Illustration von Francesco Terzio von 1569: Philippus, Dux Burgundiae (Digitalisat)

    Philipp heiratete Prinzessin Michelle von Frankreich (von Valois) (Kapetinger) in Jun 1409 in Paris, France. Michelle (Tochter von König Karl VI. von Frankreich (von Valois) (Kapetinger) und Prinzessin Elisabeth (Isabel, Isabeau) von Bayern (Wittelsbacher)) wurde geboren am 11 Jan 1395 in Paris, France; gestorben am 8 Jul 1422 in Gent; wurde beigesetzt in St.-Bavo-Kathedrale in Gent. [Familienblatt] [Familientafel]

    Philipp heiratete Bonne (Bona) von Artois am 30 Nov 1424. Bonne (Tochter von Graf Philipp von Artois und Herzogin Marie von Berry (Valois, Auvergne)) wurde geboren in cir 1396; gestorben am 17 Sep 1425 in Dijon, Frankreich; wurde beigesetzt in Chartreuse de Champmol bei Dijon. [Familienblatt] [Familientafel]

    Philipp heiratete Isabel von Portugal (Avis) am 25 Jul 1429 in Ferntrauung. Isabel (Tochter von Johann I. von Portugal (Avis) und Prinzessin Philippa von Lancaster) wurde geboren am 21 Feb 1397 in Évora; gestorben am 17 Dez 1471 in Dijon, Frankreich. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 167. Herzog Karl von Burgund (Valois), der Kühne  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 10 Nov 1433 in Dijon, Frankreich; gestorben am 5 Jan 1477 in Nancy, FR.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  40. 103.  Margarete von ÖsterreichMargarete von Österreich Graphische Anzeige der Nachkommen (63.Johanna5, 33.Albrecht4, 13.Ludwig3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren in 1395; gestorben am 24 Dez 1447.

    Margarete heiratete Herzog Heinrich XVI. von Bayern (von Landshut) (Wittelsbacher) am 25 Nov 1412 in Landshut, Bayern, DE. Heinrich (Sohn von Herzog Friedrich von Bayern-Landshut (Wittelsbacher), der Weise und Maddalena Visconti) wurde geboren in 1386 in Burg, Burghausen, DE; gestorben am 30 Jul 1450 in Landshut, Bayern, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 154. Herzog Ludwig IX. von Bayern (von Landshut) (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 23 Feb 1417 in Burghausen; gestorben am 18 Jan 1479 in Landshut.
    2. 155. Elisabeth von Bayern-Landshut (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1419; gestorben am 1 Jan 1451.

  41. 104.  König Albrecht II. von Österreich (Habsburg)König Albrecht II. von Österreich (Habsburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (63.Johanna5, 33.Albrecht4, 13.Ludwig3, 3.Ludwig2, 1.Otto1) wurde geboren am 16 Aug 1397 in Wien; gestorben am 27 Okt 1439 in Neszmély nahe Esztergom.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab 1404, Herzogtum, Erzherzogtum Österreich; Herzog von Österreich als Albrecht V.
    • Titel (genauer): - Römisch-Deutscher König - König von Ungarn, Kroatien und Böhmen als Albrecht II. (ab 1438)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_II._(HRR) (Okt 2017)

    Der Habsburger Albrecht (ungarisch Albert, kroatisch Albreht; * 16. August 1397 in Wien; † 27. Oktober 1439 in Neszmély nahe Esztergom) war ab 1404, als Albrecht V., Herzog von Österreich und ab 1438 als Albrecht II. römisch-deutscher König sowiie König von Ungarn, Kroatien und Böhmen. Albrecht unterstützte den römisch-deutschen Kaiser und böhmischen König Sigismund, dessen Tochter Elisabeth von Luxemburg er geheiratet hatte, bei seinem Kampf gegen die Hussiten und übernahm, nach dessen Tod, seine vier Königskronen. Die römisch-deutsche Königswürde sollte bis zum Untergang des Heiligen Römischen Reiches 1806, mit nur wenigen Jahren Unterbrechung, bei den Habsburgern bleiben.

    Leben
    Albrecht war der Sohn Herzog Albrechts IV. von Österreich († 1404) und der Herzogin Johanna Sophie von Bayern-Straubing.
    Während seiner Minderjährigkeit verwalteten seine drei Großonkel, zuerst Wilhelm der Artige (bis 1406), dann Herzog Leopold der Dicke und zuletzt Ernst der Eiserne von Steiermark, unter fortwährenden Streitigkeiten seine Erblande. Erst der plötzliche Tod Leopolds ermöglichte seinen Regierungsantritt 1411. Seine Erzieher waren Berthold von Wehingen, der spätere Fürstbischof von Freising, und Reinprecht (II.) von Walsee.
    Am 17. März 1420 wurde durch eine päpstliche Bulle der Kreuzzug gegen die häretischen Hussiten in Böhmen angeordnet. Im Juni vereinigten sich Albrechts Truppen bei Beraun mit den Truppen des deutschen Königs Sigismund. Am 28. September 1421 kam Sigismund mit Albrecht in Preßburg über die Bedingungen überein, unter welchen dieser seine minderjährige Tochter, Prinzessin Elisabeth, zur Frau erhalten sollte. Für die Belehnung mit Mähren, die am 4. Oktober 1423 an den Herzog erfolgte, musste Albrecht V. fast alleine die Last des Hussitenkrieges bestreiten. [1]
    Albrecht versuchte der Ausbreitung der häretischen Hussiten neben militärischen Mitteln auch durch die kirchentreue Melker Klosterreform zu begegnen. Auch Juden und Ketzer ließ er mit fanatischem Hass verfolgen. Die großangelegte Vertreibung und Ermordung der Wiener Juden 1420/1421 und die Schleifung der Or-Sarua-Synagoge auf dem Judenplatz ging nicht zuletzt auf seine Initiative zurück.
    Den Feldzug von 1423 eröffnete Albrecht mit der Belagerung von Lundenburg. Die Böhmen unter Jan Žižka und Prokop Holy rückten zum Entsatz heran. Albrecht musste die Belagerung aufheben und zog sich über Marchegg nach Preßburg zurück. Er verstärkte sich mit ungarischen Truppen und brachte im Gegenzug den Hussiten bei Kremsier eine bedeutende Niederlage bei. 1424 eroberte Albrecht alle gegnerischen Plätze in Mähren, dann gebot ihm der Gegner unter Žižka vor Pribislav Halt. Während eingeleiteter Friedensverhandlungen starb Žižka, abgespaltete Heerhaufen der Taboriten fielen unter Prokop dem Kahlen in Österreich ein.
    Albrecht unterstützte seinen Schwiegervater auch weiterhin in seinem Kampf gegen die Hussiten, ein Umstand, der die österreichischen Länder immer tiefer in die Auseinandersetzung hineinzog. Am 25. Juli 1425 schlossen König Sigismund von Ungarn und Albrecht zu Waitzen ein gegenseitiges Beistandsbündnis mit dem Markgrafen Friedrich von Meißen, der dafür die Kurwürde von Sachsen erlangte.
    Die Böhmen drangen derweil unter ihrem neuen Führer Prokop dem Großen in Mähren ein und eroberten Trebitsch, am 12. November zerstörten sie das Stift Klosterbruck bei Znaim. Vor allem die Gebiete nördlich der Donau wurden zwischen November 1425 und 1431/1432 von marodierenden Kampfverbänden heimgesucht. Im März 1427 verheerten die Gegner Stadt und Stift Zwettl, im folgenden Jahr belagerten sie Brünn, das sich aber mannhaft verteidigen konnte.[2]
    Während die königlichen Truppen 1431 in der Schlacht bei Taus von den Hussiten schwer geschlagen worden waren, konnten Albrechts Truppen im Oktober 1431 einen feindlichen Heerhaufen bei Waidhofen an der Thaya zurückschlagen. Trotzdem war Albrecht jetzt gezwungen, einen etwas moderateren Kurs einzuschlagen.
    König Sigismund designierte Albrecht II. immer verstärkter zum Nachfolger seiner Luxemburger Hausmacht. Nach Einleitung von Friedensverhandlungen von 1433 ließen die Einfälle der Hussiten nach, der mährische Grenzraum kam zur Ruhe. Die Vernichtung des Hauptheeres der Hussiten bei Lipan durch verbündete Truppen machte 1434 den Weg zum Ausgleich frei.
    Nachdem der bereits schwer erkrankte Kaiser Sigismund bei einem Zusammentreffen mit Albrecht in Znaim verstorben war, wählten die ungarischen Stände den Herzog am 18. Dezember 1437 zum Nachfolger. In Böhmen schlugen die pro-österreichische Seite unter Führung von Ulrich II. von Rosenberg und Meinhard von Neuhaus am 30. Dezember 1437 Albrecht zwar als König vor, hatten aber eine starke Opposition. Am 1. Januar 1438 wurde Albrecht in Stuhlweißenburg vorerst nur zum König von Ungarn gekrönt.
    Nachdem Albrecht am 18. März 1438 in Frankfurt am Main auch zum römisch-deutschen König erwählt worden war, versuchten die Hussiten und deren polnische Verbündeten seine zusätzliche Erhebung in Böhmen mit allen Mitteln zu verhindern. Albrecht drang darauf mit bewaffnetem Gefolge in Prag ein und ließ sich am 29. Juni 1438 im Prager Veitsdom zum König von Böhmen krönen. Er konnte das Land aber nicht dauerhaft in Besitz nehmen und musste sich wieder zurückziehen.
    Als deutscher König berief er einen Reichstag ein und schloss sich der kurfürstlichen Neutralität im Streit zwischen dem Papst und dem Basler Konzil an. Größere politische Aktivität entfaltete er nicht, da er bereits 1439 gegen die Türken nach Ungarn zog. Dort stieß er auf erhebliche Gegenwehr des einheimischen Adels gegen seine Versuche, seine königliche Macht durchzusetzen, sowie auf Auseinandersetzungen zwischen deutschen Siedlern und ungarischen Einwohnern. Diese Unruhen verhinderten, dass er sein Heer durch einheimische Kräfte verstärken konnte. Nicht zuletzt deshalb fiel Serbien an die Türken.
    Während des Feldzugs starb Albrecht II. in Neszmély (Langendorf) vermutlich an der Ruhr, an der er bereits längere Zeit erkrankt war, und wurde in Stuhlweißenburg (Székesfehérvár) begraben. Sein Sohn Ladislaus wurde erst nach seinem Tod durch Elisabeth zur Welt gebracht, daher erhielt er den Namen Postumus (der Nachgeborene).
    Sein Wahlspruch lautete: Amicus optima vitae possessio („Ein Freund ist der beste Besitz des Lebens“).

    Gestorben:
    Vermutlich an der Ruhr

    Albrecht heiratete Elisabeth von Luxemburg am 28 Sep 1421 in Prag, Tschechien . Elisabeth (Tochter von König Sigismund von Luxemburg (von Ungarn) und Barbara von Cilli) wurde geboren am 28 Feb 1409 in Prag, Tschechien ; gestorben am 19 Dez 1442 in Győr; wurde beigesetzt in Basilika St. Stephan, Stuhlweißenburg (Székesfehérvár). [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 168. Elisabeth von Habsburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1436/1437 in Wien; gestorben am 30 Aug 1505 in Krakau, Polen; wurde beigesetzt in Wawelkathedrale.