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Fürst Niklot Meklenburg (Mecklenburg)

Fürst Niklot Meklenburg (Mecklenburg)

männlich 1100 - 1160  (60 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Fürst Niklot Meklenburg (Mecklenburg)Fürst Niklot Meklenburg (Mecklenburg) wurde geboren in cir 1100; gestorben in Aug 1160 in bei der Burg Werle.

    Notizen:

    Zitat aus: https://mvdok.lbmv.de/mjbrenderer?id=mvdok_document_00002930 (Seite 136)

    I. Generation.

    a. Niklot. Die Rechtfertigung der Daten unserer Stammtafel ist in unsern Erörterungen über den Stammvater gegeben. Niklots Todesjahr. ist zweifellos das Jahr 1160 (nicht, wie Beyer meinte, 1161); darin Stimmen die Pegauer, Pöhlder, Magdeb. Annalen u. a. Quellen überein. - Der Todestag des Fürsten ist nicht zu ermitteln. Herzog Heinrich ließ die Seinen sich zu dem Zuge "zur Erntezeit" (tempore messis, Helm. I, 86) bereit halten: er selbst war am 26. Juli (VII. kal. Augusti) noch zu Erfurt (Ann S. Petri Erphesf. 1160): Niklots Söhne beunruhigten von Werle aus zunächst die bei (prope) Meklenburg gelagerten Sachsen. Dann aber zieht Niklot selbst gegen diese Feinde und legt ihnen einen Hinterhalt, von dem aus er dieselben beim Fouragieren überfällt. Dabei findet er selbst - wohl noch im August - seinen Tod, wahrscheinlich also in der Nähe von Meklenburg, jedenfalls zwischen diesem Orte und Werle. - Vergl. meine Bemerkungen in Jahrb. XXVIII, S. 113 f.

    b. Lubemar. Helmold erzählt I, 92 (Frühling 1163), nachdem Wertislav, Niklots Sohn, die Burg Werle hatte dem Herzog Heinrich dem Löwen übergeben müssen, von dem Herzoge weiter:

    "Porro castrum et vulgus ignobile fecit servari et praeposuit eis Lubemarum quendam veteranum, fratrem Nicloti, ut presset terrae et sentiret ea, que subjecta sunt." Dies ist die einzige Stelle, wo Lubemar uns sicher vor Angen kommt. - In den Urkunden des Stifts Ratzeburg von 1158 [Mekl. Urk.=Buch I, U. 65], 1171 [U 101], 1174 [U. 113, auch in U. 284] findet sich unter den drei Dörfern im Lande Bresen (etwa Amt Grevesmühlen), die Heinrich der Löwe dem Bischof von Ratzeburg verlieh, eine Lubimari villa. Ob dieses Dorf (dessen Lage nicht mehr nachzuweisen ist) seinen Namen von Niklots Bruder empfing, bleibt ungewiß; wir sehen aber auch aus diesem Dorfnamen, daß der Personenname, den Helmold nennt, hier zu Lande üblich war.



    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Niklot

    Niklot[1] (* um 1100; † August 1160 bei der Burg Werle) war ein slawischer Fürst, der im 12. Jahrhundert auf dem Gebiet des heutigen Mecklenburg-Vorpommern über die heidnischen Stämme der Abodriten, Kessiner und Zirzipanen herrschte.
    Anfang des 12. Jahrhunderts hatte das Abodritenreich seine größte Ausdehnung erreicht. Das Einflussgebiet des abodritischen Samtherrschers erstreckte sich von Wagrien bis zur Oder und an Havel und Spree. Doch mit dem Tod des nakonidischen Samtherrschers Heinrich 1127 begann das Abodritenreich zu zerfallen. Bereits zwei Jahre später waren nur noch die alten Teilstammesgebiete verblieben. Niklot regierte über Abodriten, Kessiner und Zirzipanen, Pribislaw über Wagrier und Polaben. Beide unterstanden der Oberhoheit Lothars von Supplinburg. Als Zeichen ihrer Unterwerfung leisteten sie ihm Tribut. Mit dem Tod Lothars erlangte Niklot 1137 eine königsgleiche Alleinherrschaft über das Abodritenland. Der in Nordalbingien eingesetzte Graf Adolf II. sah sich deshalb veranlasst, um die Freundschaft des mächtigen Nachbarn nachzusuchen. Im Zuge des Slawenkreuzzuges 1147 verlor Niklot seine Unabhängigkeit und geriet erneut in eine tributäre Abhängigkeit, diesmal von Heinrich dem Löwen. Als dessen Vasall schlug er 1151 einen Aufstand der Kessiner und Zirzipanen nieder. Niklots maritime Vorherrschaft im südlichen Ostseeraum blieb zunächst unberührt. Erst die Krönung Waldemars I. änderte auch dort die politischen Verhältnisse. Als Reichsvasall verlangte Waldemar I. von Kaiser Friedrich I. die Beendigung der wendischen Überfälle auf die dänischen Küsten. Niklots Weigerung veranlasste Heinrich den Löwen zu zwei Feldzügen, in deren Verlauf Niklot 1160 vor der Burg Werle fiel.
    Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts galt Niklot als Sinnbild eines ethnisch und religiös motivierten, aber aussichtslosen Abwehrkampfes der heidnischen Abodriten gegen die christlichen Sachsen, dessen Festhalten am heidnischen Glauben die Möglichkeit zur abodritischen Staats- und Nationenbildung vereitelte. Eine quellengestützte Überprüfung der Forschungsergebnisse gelangte zu dem Resultat, dass eine christliche Missionierung in nennenswertem Umfang oder sächsische Besiedlungsabsichten bbis zu Niklots Tod im Abodritenland ebenso wenig feststellbar sind wie durch territoriale Ansprüche motivierte Kampfhandlungen. Niklot genügte mit der Erfüllung seiner Vasallenpflichten den von sächsischer Seite gestellten Anforderungen. Bei den Feldzügen von 1158 und 1160 handelte es sich nicht um Eroberungskriege Heinrich des Löwen, sondern um Strafexpeditionen des Lehnsherrn gegen den treulosen Vasallen.

    Herkunft und Familie
    Die Herkunft Niklots ist unbekannt. Weder Helmold von Bosau noch Saxo Grammaticus berichten über seine Abstammung. An ernsthaften Erklärungsversuchen hat es gleichwohl nicht gemangelt: entfernter Abkömmling des abodritischen Samtherrschers Kruto,[2] Sohn des Kessinerfürsten Dumar[3] oder des namentlich nicht genannten Anführers der Abodriten in der Schlacht bei Schmilau.[4] Letztlich ist jedoch keine dieser Personen durch Quellen als Vorfahr Niklots belegbar.[5] Der Slawenchronik des HHelmold von Bosau lässt sich allenfalls entnehmen, dass Niklot einem neuen Fürstengeschlecht des abodritischen Teilstammes angehörte.[6] Dieser Teilstamm hatte mit dem Tod Gottschalks und der Flucht seines Sohnes Heinrich im Jahr 1066 sein altees Herrscherhaus der Nakoniden verloren.[7] Obwohl Niklot nicht den Nakoniden angehörte, blieb seine Herrschaft über den Teilstamm der Abodriten unangefochten. Das deutet auf eine starke erbrechtliche Legitimation in diesem Gebiet hin.[8] Helmold bezeichnet ihn dann zum Jahr 1129 auch als Großen des Abodritenlandes.[9] Demgegenüber scheint er über die Teilstämme der Kessiner und Zirzipanen keine angestammten Herrschaftsrechte innegehabt zu haben, lehnten sich diese doch 1150 gegen Niklots Herrschaft auf.[10] Ebenso unwahrscheinlich ist eine Herkunft Niklots aus Polabien oder Wagrien, da Niklot auf diese Teilstammesgebiete zu keinem Zeitpunkt Anspruch erhob.[11]
    Niklot gilt als Stammvater der Herzöge und Großherzöge von Mecklenburg.[12] Er hatte einen Bruder Lubemar[13] sowie drei Söhne Prislav, Wertislaw und Pribislaw, nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Teilstammesfürsten der Wagrier und Polaben, Pribislaw von Alt-Lübeck.

    Niklot und Pribislaw
    Niklot und Pribislaw von Alt-Lübeck treten erstmals im Zusammenhang mit Kämpfen um das Abodritenreich in Erscheinung.[14] Der deutsche König Lothar von Supplinburg unternahm 1129 nach dem Tod des abodritischen Samtherrschers Heinrich noch einmal den Versuch, das Abodritenreich unter einer einheitlichen Herrschaft zusammenzufassen. Zu diesem Zweck belehnte er jedoch nicht Heinrichs Neffen Pribislaw mit dem Abodritenreich, sondern setzte stattdessen seinen Schützling Knud Lavard gegen Zahlung eines hohen Geldbetrages als abodritischen Samtherrscher ein.[15] Knud, Angehöriger des dänischen Königshauses, verfügte aufgrund seiner Verwandtschaft mit Heinrich zwar über eine erbrechtliche Legitimation.[16] Gleichwohl musste er seinenen Herrschaftsanspruch mit militärischen Mitteln gegen Niklot und Pribislaw durchsetzen. Dazu sammelte er ein Heer von Holsten, fiel in Wagrien ein und „schlug alles tot, was sich ihm entgegenstellte.“[17] Ob Niklot und Pribislaw gemeinsam gegen Knud kämpften bleibt unklar. Beide gerieten schließlich in Gefangenschaft und wurden nach Schleswig abgeführt. Von dort gelangten sie erst wieder in die Freiheit, nachdem sie Lösegeld gezahlt, Geiseln gestellt und die Herrschaft Knud Lavards als Samtherrscher der Abodriten anerkannt hatten. Dabei scheint Knud Lavard wie sein Vorgänger Heinrich nur Wagrien und Polabien unmittelbar verwaltet zu haben.[18] Denn seine Anwesenheit ist nur für Neumünster und Lübeck belegt.[19] Dem entsprechend hätte Niklot dann die östlichen Teilstammesgebiete allein regiert und dem Samtherrscher Tribut gezahlt.
    Nach der Ermordung Knud Lavards 1131 scheint Lothar von Supplinburg sich mit Niklot und Pribislaw als tributpflichtigen Vasallen und Herrschern über die abodritischen Teilstämme abgefunden zu haben.[20] Denn für das Jahr 1131 sind beide als abodritische Fürsten überliefert.[21] Danach hatten sie das Abodritenreich unter sich aufgeteilt. Pribislaw gebot über Wagrier und Polaben, während Niklot den Teilstamm der Abodriten regierte. Ungeachtet dieser Quellenlage wird überwiegend angenommen, Niklots Machtbereich habe auch die weiter östlich gelegenen Siedlungsgebiete der Kessiner und Zirzipanen umfasst.[22] Zur Begründung wird auf die verfassungsrechtlichen Verhältnisse unter dem abodritischen Samtherrscher Heinrich verwiesen. Dieser verwaltete nur Wagrien und Polabien selbst. Die östlichen Teilstämme hingegen unterstanden eigenen Fürsten, die an Heinrich Tribut entrichteten. Dem entsprechend seien Kessiner und Zirzipanen Niklot nach Heinrichs Tod tributpflichtig gewordden. Diese Annahme ist nach einer erneuten Auswertung der Quellen zuletzt in Frage gestellt worden.[23] Eine Tributherrschaft Niklots über Kessiner und Zirzipanen habe erst ab 1148 bestanden. Einigkeit besteht nur insoweit, als die Oberherrschaft des deutschen Königs Lothar von Supplinburg sowohl von Pribislaw als auch von Niklot anerkannt wurde. Nach der Ermordung Knud Lavards durch den dänischen Thronanwärter Magnus war Lothar von Supplinburg mit einem großen Heer an das Danewerk gezogen, um von den Dänen für den Tod seines Lehnsmannes Vergeltung zu fordern. In diesem Zusammenhang unterwarf er auch die aufständischen Abodriten, die nach dem Tod Knud Lavards offenbar die Tributzahlungen eingestellt hatten.[24]
    Mit dem Tod Lothar von Supplinburgs 1137 entglitt Niklot der deutschen Tributherrschaft. Auch Pribislaw versuchte die Machtkämpfe in Sachsen zu nutzen, um sich von der Tributherrschaft zu befreien. Dazu überfiel er 1137 die Siegesburg bei Bad Seegeberg, vermochte diese aber nicht einzunehmen. Nach einer verheerenden Niederlage im Winterfeldzug 1138/39 gegen den sächsischen Grafen Heinrich von Badewide begann sich Pribislaws Herrschaftsgebiet aufzulösen. Während er fortan politisch keine Rolle mehr spielte, regierte Niklot im Abodritenland wie ein König.[25]

    Niklot und Adolf II.
    Niklot und Adolf II. verband ab 1143 ein Freundschafts- und Beistandspakt.[26] Der aus Westfalen stammende Adolf II. war 1142 von Heinrich dem Löwen im benachbarten Nordalbingien zum Grafen von Stormarn, Holstein und des slawischen Wagrien eingeesetzt worden.[27] In Holstein und Stormarn sah sich der landfremde Adolf II. einem ablehnend bis feindlich gesinnten einheimischen Adel gegenüber.[28] In Wagrien musste er mit Aufständen der gewaltsam unterworfenen Slawen rechnen. Zudem galt es, das von den Holsten verwüstete Wagrien wieder aufzubauen, da der Graf nur hier ohne die einschränkende Konkurrenz der Holsteiner Abgaben in nennenswertem Umfang erheben konnte.[29] Zu diesem Zweck warb er unter hohem finanziellen Einsatz westftfälische, friesische und holländische Bauern an und siedelte sie in den slawischen Gebieten an.[30] Zur Sicherung seiner Machtstellung und der Siedlungspolitik war ein Friedensabkommen mit dem benachbarten Wendenfürst ebenso unerlässlich wie für eine erfolgreiche Auseinandersetzung mit den aufsässigen Holsten.[31] Adolf II. entsandte deshalb Boten zu Niklot, versicherte sich dessen Freundschaft und beschenkte die abodritischen Großen.[32] Niklot versprach, vor Aufständen der Wagrier zu warnen.[33] Aufgrund seiner slawischen Sprachkenntnisse konnte Graf Adolf II. in der Folge auch direkt mit Niklot verhandeln. Helmold von Bosau berichtet, Niklot und Adolf II. hätten sich später regelmäßig in Lübeck und Travemünde getroffen, um politische Angelegenheiten zu erörtern.[34] Niklot seinerseits stand bei Abschluss des Abkommens unter dem Eindruck der Niederlage Pribislaws 1138/1139. Ein gegenseitiger Nichteinmischungspakt mit dem sächsischen Grafen gewährleistete Niklot die Unverletzlichkeit des eigenen Herrschaftsgebietes und damit sowohl den Fortbestand der eigenen Herrschaft als auch der wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Identität des Stammes.[35]
    Am Vorabend des Wendenkreuzzuges ließ Niklot unter Berufung auf das geschlossene Bündnis („fedus“) und die Freundschaft („amicicia“) bei Graf Adolf II. um die Vermittlung von Friedensverhandlungen mit den sächsischen Fürsten nachsuchen.[36] Die ausgegebene Losung „Taufe oder Tod“[37] bedrohte die Abodriten in ihrer kulturellen und politischen Eigenständigkeit. Adolf II. war die Erfüllung dieser Bitte unmöglich. Zum einen schuldete er seinem Lehnsherrn Heinrich dem Löwen die Treue, zuzum anderen wäre schon das von ihm überbrachte Ansinnen zur Aufnahme von Verhandlungen mit dem heidnischen Wendenfürsten eine schwere Beleidigung des Welfen gewesen, bedeutete es doch im Ergebnis nichts anderes als eine Aufforderung zum Eidbruchh. Auch Niklots politische Entscheidungsfreiheit mag in dieser Lage durch innenpolitische Widersacher beschränkt gewesen sein.[38] Letztendlich verblieb im Korsett der politischen Zwänge Helmold zufolge als Konsens nur das persönliche Versprechen Niklots, den Grafen vor einem eigenen Angriff oder einer Erhebung der Slawen in Wagrien zu warnen.
    Niklots Beweggründe für den nachfolgenden Überfall auf Lübeck und die Verwüstung Wagriens sind vor diesem Hintergrund schwer nachzuvollziehen. Denn obwohl er sich vom Bündnis mit Graf Adolf II. nicht losgesagt hatte, fiel er am 26. Juni 1147 in Wagrien ein, zerstörte den von Graf Adolf II. neu errichteten Handelsplatz Lübeck mit Ausnahme der abseits gelegenen Burg und vernichtete die Dörfer der Kolonisten. Die ebenfalls neu in wagrischem Gebiet angelegten Siedlungen der Holsten hingegen blieben unbehelligt.[39] Getreu seinem Versprechen warnte er Graf Adolf II., und als er Nachricht erhielt, dieser würde Truppen sammeln, rückte Niklot mit reicher Beute und Gefangenen wieder ab.[40] Militärisch war dieser Raubzug damit völlig sinnlos.[41] Weder schwächte er die Kreuzfahrer noch hatte die Lübecker Kaufmannssiedlung irgendeine strategische Bedeutung. Als Präventivschlag war der Überfall also denkbar ungeeignet.[42] Zudem veranlasste erst dieser Überfall die Kreuzfahrer zu einer Teilung ihres Heeres,[43] dessen westliche Heeresgruppe dann später in das Abodritenland einmarschieren sollte. Helmold berichtet von Gerüchten, der eingesessene Holsteiner Adel habe Niklot aus Hass gegen die fremden Siedler zum Angriff auf die Kolonisten aufgestachelt.[44] Diese Bemerkung ist dahingehend verstanden worden, Niklot habe aus Enttäuschung über die Erfolglosigkeit seiner bis dahin geübten Politik einer friedlichen Koexistenz von Wagriern und Kolonisten die ursprünglichen Verhältnisse wiederherstellen und die fremden Zuwanderer mit Duldung der Holsten ausrotten wollen.[45] Möglicherweise diente der Raubzug aber auch nur der Anhäufung finanzieller Mittel für eine Kriegskasse, um sich angesichts des bevorstehenden Kampfes der Treue der eigenen Gefolgschaft zu versichern und die militärische Unterstützung der ruanischen Flotte zu erkaufen, deren Einsatz zwei Monate später die dänischen Kreuzfahrer zum Abzug zwingen sollte.[46] Festzustehen scheint lediglich, dass der Angriff nicht religiös motiviert war.[47]
    Niklot und Heinrich der Löwe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Niklot und Heinrich der Löwe begegneten einander während des Slawenkreuzzuges als feindliche Heerführer.[48] Mochte auch der Slawenkreuzzug als Mittel einer Christianisierung der Abodriten ein Fehlschlag gewesen sein, so hatte er doch für Niklot politisch einschneidende Folgen. Der unabhängige Fürst des Abodritenlandes wurde 1147 zum Vasallen Heinrich des Löwen.[49] Niklot war dem Welfen über ein Jahrzehnt ein gehorsamer Gefolgsmann.[50] Erst die Einmischung Heinrichs in den abodritisch-dänischen Krieg führte 1158 zum Aufbegehren Niklots gegen den Sachsenherzog und machte aus dem Vasallen schließlich einen Geächteten.

    Fürst
    Als Fürst[51] der Abodriten führte Niklot das Aufgebot des Stammes im Krieg.[52] Dementsprechend hatte er schon vor dem Überfall auf Wagrien die Vorbereitungen für eine Verteidigung des Landes gegen das Kreuzfahrerheer eingeleitet.[53] Der Wendeenfürst war sich darüber bewusst, dass die Abodriten den Kreuzfahrern in einer offenen Feldschlacht hoffnungslos unterlegen sein würden und suchte deshalb sein Heil in der unwirtlichen Geländegestaltung des Landes.[54] Die Bevölkerung zog sich in die ausgedehnten Ur- und Bruchwälder zurück oder versteckte sich in den schwer zugänglichen Mooren und Sümpfen.[55] Niklot verschanzte sich mit seinen Getreuen und den Umlandbewohnern in der Burg Dobin.[56] Diese lag auf einer sumpfigen Landbrücke zwischen der nordöstlichen Spitze des Schweriner Sees und der Döpe und war damit schwer zu erstürmen, konnte aber über den See versorgt werden.
    Die Kreuzfahrer überquerten zunächst bei der Ertheneburg die Elbe und zogen über Pötrau[57] nach Ratzeburg. Vor Dobin erhielten sie Verstärkung durch zwei dänische Abteilungen unter ihren rivalisierenden Anführern Sven Grate und Knut V., die mit ihren Schiffen in der Wismarer Bucht gelandet waren. Die Sachsen und Dänen belagerten die Slawen in Dobin, indem sie einander entgegengesetzt am nördlichen und südlichen Ende der Landbrücke in Stellung gingen, getrennt durch den Burgwall auf der Landbrücke, der sich wegen der beiden Seen nicht umgehen ließ. Bei einem Ausfall der Abodriten erlitten die Dänen erhebliche Verluste, ohne dass die Sachsen ihnen wegen der spezifischen örtlichen Gegebenheiten hätten zu Hilfe eilen können. Nachdem auch noch die zur Unterstützung der Abodriten einlaufende ranische Flotte die schlecht bewachten Schiffe der Dänen angriff, zogen die Dänen wieder ab. Unterdessen führten die Gefolgsleute Heinrich des Löwen die Belagerung nur halbherzig. HHeinrich, der sich eines angestammten Anspruches auf die alleinige Oberherrschaft über die Abodriten berühmte, hatte kein Interesse an einer Erstürmung der Burg. Die gewaltsame Einnahme der Festung hätte zum Tod der abodritischen Eliten und damit zur vollständigen Beseitigung der abodritischen Ordnungsgewalt führen können. Da die Heinrich nicht verpflichteten anderen weltlichen und kirchlichen Würdenträger des Kreuzzugheeres ebenfalls Ansprüche auf eine Herrschaft über die Abodriten erhoben, wäre die Frage nach eine Neuordnung der Herrschaft unausweichlich geworden.[58] Durch die Untätigkeit der Truppen Heinrichs zermürbt, erklärten sich die anderen Würdenträger nach dreimonatiger erfolgloser Belagerung mit einem Abbruch einverstanden.[59] Daraufhin ließ Heinrich den Grafen Adolf II. Verhandlungen mit den belagerten Abodriten aufnehmen.[60] Eine andere Erklärung für die auffällige Zurückhaltung der Sachsen gibt Joachim Ehlers. Für ihn sind nicht in erster Linie machtpolitische Erwägungen Heinrich des Löwen maßgeblich für die Verschonung Niklots, sondern dessen freundschaftliche Beziehungen zu Adolf II.[61]
    Niklots Gegenleistung für den Abzug scheint vorrangig darin bestanden zu haben, zukünftig die Oberherrschaft Heinrich des Löwen anzuerkennen.[62] Zudem hatte er in die Freilassung der dänischen Gefangenen und in eine Massentaufe einzuwilligen, die zur Entbindung der Kreuzfahrer von ihrem Gelübde „Taufe oder Tod“ diente. Woher die Täuflinge stammten und ob Niklot sich unter ihnen befand, vermerken die Quellen nicht.[63] Gleichwohl mehren sich die Stimmen, die von einer Taufe Niklots ausgehen.[64]

    Vasall
    Als Vasall schuldete Niklot dem Sachsenherzog Tribut, Waffenhilfe und Hoffahrt zu den Landtagen Heinrich des Löwen.[65] Auch wenn es sich dabei um die üblichen Pflichten des Lehnsmannes gegenüber seinem Lehnsherrn handelte, beruhte Niklots Abhängigkeit nicht auf den ausgleichenden Regeln des deutschen Lehnsrechtes, sondern auf einer Unterwerfung nach Kriegsrecht.[66]

    Erhaltung der Eigenständigkeit
    Mit der Erfüllung seiner Vasallenpflichten bewahrte sich Niklot die innenpolitische Eigenständigkeit.[67] Die dafür zu entrichtenden Tribute leistete er sehr wahrscheinlich jährlich in Mark Silber.[68] Eine erste Waffenhilfe ist für das Jahr 1151 in dem seit 1148 Heinrichs Oberhoheit unterstehendem Gebiet der Kessiner und Zirzipanen belegt.[69] Dort hatte der Wendenfürst die Interessen des sächsischen Herzogs wahrzunehmen, indem er die von dem Welfen beanspruchten Tribute einforderte und an den sächsischen Hof abführte.[70] Als Kessiner und Zirzipanen 1150 die Entrichtung der erdrückenden Abgaben verweigerten, suchte Niklot 1151 am Hof in Lüneburg um militärische Unterstützung für eine Strafexpedition nach. Während der Abwesenheit des Herzoges stellte die Regentin Clementia von Zähringen Niklot den Grafen Adolf II. mit der für mittelalterliche Verhältnisse beachtlichen Zahl von 2000 Kämpfern zur Seite.[71] Der Übermacht des vereinigten Heeres von Holsteinern und Abodriten waren Kessiner und Zirzipanen nicht gewachsen. Sie entrichteten den rückständigen Tribut und bewegten die Verbündeten durch die Zahlung eines weiteren, außergewöhnlich hohen Geldbetrages zum Abzug.
    Im übrigen folgte das wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturell-religiöse Leben in Niklots Herrschaftsgebiet den eigenen Traditionen.[72] Vereinzelte christliche Missionsversuche durch den späteren Bischof Berno begannen frühestens im Sommer 1156. Zwar lässt Helmold den Abodritenfürsten bereits im Januar 1156 die Annahme des christlichen Glaubens für sich und sein Volk zurückweisen, wenn Niklot Heinrich dem Löwen auf dessen Mahnung entgegnet: „Sei der Gott, der im Himmel ist Deiin Gott und Du unser Gott, so sind wir zufrieden. Verehre du jenen, wir werden Dich verehren.“[73] Doch eine christliche Mission ist bis 1156 noch nicht nachweisbar. Sie wäre auch den fiskalischen Interessen des Herzogs abträglich gewesen. Dieser vermochte die Abgaben gegenüber den Abodriten willkürlich festzusetzen, während für die Abgabenerhebung bei christlichen Untertanen feste Regeln galten. In der neueren Forschung wird die Aussage deshalb auch eher als Kritik Niklots an der rücksichtslosen wirtschaftlichen Ausbeutung des Abodritenlandes durch Heinrich den Löwen denn als im Kern gegen eine Missionierung seines Volkes gerichtete Gotteslästerung gedeutet.[74]
    Im südwestlichen Ostseeraum verblieb Niklot auch außenpolitische Bewegungsfreiheit. Die Abodriten hatten mit der Besiedelung der Inseln Lolland und Falster begonnen.[75] Von der Wismarer Bucht unternahm Niklots Kriegsflotte Raubzüge an den dänischen Küsten und erhob Seezölle.[76] Für Niklot war diese Art der Einnahmenerzielung zur wirtschaftlichen Notwendigkeit geworden, um die Tributforderungen Heinrichs des Löwen zu befriedigen. Auf den Märkten der Festungen Mecklenburg und Dobin verkauften die Schiffsbesatzungen gefangene Dänen zu Hunderten in die Sklaverei. Der dänische Historiograph Saxo Grammaticus beklagte, die Insel Fünen sei bereits annähernd entvölkert.[77] Die seit 1146 andauernden dänischen Thronstreitigkeiten hatten die Wikingerflotte bedeutungslos werden lassen, so dass die Dänen den wendischen Kriegsschiffen nichts ebenbürtiges entgegenzusetzen hatten.[78]

    Beschränkung der Autonomie
    Im Juli 1158 forderte Heinrich der Löwe Niklot zur Einstellung des Seekrieges gegen die Dänen auf.[79] Waldemar I. war 1157 als Sieger aus den dänischen Thronstreitigkeiten hervorgegangen.[80] Im Sommer 1158 entsandte er Unterhändler, die Kaiser Barbarossa auf dem Reichstag in Augsburg die Anerkennung seiner Oberherrschaft durch ihren König anboten, wenn das Reich die Dänen gegen den Wendenfürst unterstützte.[81] Friedrich I. einigte sich mit Heinrich dem Löwen darauf, dass dieser seinem Vasallen Niklot als Ausdruck kaiserlicher Ordnungsmacht Einhalt gebieten sollte. Niklot musste das Verlangen ohne Umschweife ablehnen. Die Einstellung des Seekrieges gegen die Dänen hätte nicht nur den Verlust der letzten außenpolitischen BeBewegungsfreiheit und eine empfindliche finanzielle Einbuße mit sich gebracht, sondern Waldemar I. konnte als Sohn Knud Lavards auch angestammte Herrschaftsansprüche auf das Abodritenland geltend machen.[82] Diesen Anspruch hatte er obendrein mit der Eheschließung seiner Schwester Katharina Knudsdotter und Niklots abtrünnigem Sohn Prislav flankiert.[83] Prislavs Söhne hätten damit über einen erbrechtlich begründeten Anspruch auf die abodritische Samtherrschaft verfügt, ein Recht, das Niklot und seinen Abkömmlingen nicht zustand.
    Der offene Ungehorsam seines Vasallen veranlasste den Sachsenherzog zum sofortigen Handeln. Noch im Herbst 1158 zog er mit einem Heer in das Abodritenland,[84] nahm Niklot gefangen und kerkerte ihn in Lüneburg ein.[85] Versuche von Niklots Söhnen Wartislaw und Pribislaw, den Konflikt zwischen Heinrich und Niklot auf dem Verhandlungswege zu lösen, scheiterten zunächst. Helmold zufolge bewegten Heinrich „weder Geld noch gute Worte“ zu einer Freilassung.[86] Erst nachdem die Niklotsöhne die zur benachbarten Grafschaft Ratzeburg gehörigen Grenzorte Gadebusch und Wittenburg in Schutt und Asche gelegt hatten, kehrte der Welfe an den Verhandlungstisch zurück.[87] Niklot kam seine Freilassung teuer zu stehen. Heinrich handelte ihm Ländereien in der Terra Bresen ab, die er dann zur Ausstattung des Bistums Ratzeburg verwendete.[88]

    Bruch des Landfriedens
    Im Frühjahr 1159 nahm der Sachsenherzog Verhandlungen mit Niklot über einen Landfrieden auf.[89] Friedrich I. hatte aus Italien um militärische Unterstützung im Reich nachgesucht, und Heinrich beabsichtigte, mit 1200 Panzerreitern nach Süden aufzubrechen. Für die Dauer seiner Abwesenheit sollten kriegerische Auseinandersetzungen in seinem Einflussgebiet im Allgemeinen und Angriffe der Wendenflotte Niklots auf die Dänen im Besonderen unterbleiben. Niklot willigte unter der Bedingung einn, dass die Kampfhandlungen längstens bis zur Rückkehr Heinrichs ruhten. Denn nachdem Waldemar I. Niklots abtrünnigen Sohn Prislav auch noch als Jarl mit einem großen Teil Lollands belehnt hatte, gefährdete eine Einstellung des Seekrieges Niklots Herrschaft auf den Inseln. Nachdem Niklot den Landfrieden öffentlich beschworen hatte, verlangte Heinrich als Beweis für die Ernsthaftigkeit des heiligen Eides die Herausgabe der abodritischen Schiffe. Diese sollten in Lübeck abgeliefert werden und dort bis zur Rückkehr des Herzogs unter Aufsicht verbleiben. Dieses überraschende Ansinnen stellte für Niklot eine schwere Demütigung dar, erachtete doch der Herzog das öffentlich beschworene Wort seines Vasallen als ungenügend. Niklot beffand sich in einem Dilemma: Lieferte er die Schiffe ab, entblößte er damit die abodritische Küste und war Waldemar I. ausgeliefert, der seine Schiffe behalten durfte. Lieferte er die Schiffe hingegen nicht ab, musste er sich sogleich dem Verdacht des beabsichtigten Friedbruchs ausgesetzt sehen. Mit der Überführung ausschließlich alter und unbrauchbarer Schiffe nach Lübeck wäre dem Verlangen des Herzogs Genüge getan gewesen, wenn denn die Abodriten mit der Fortführung des Krieges bis zum Ablauf der vereinbarten Frist zugewartet hätten. Doch Helmold berichtet, die Abodriten hätten im Gegensatz dazu den Krieg schon vorher fortgesetzt.[90]
    Aufgrund der anhaltenden Plünderungen der dänischen Küsten ließ Waldemar I. 1160 bei Heinrich dem Löwen Klage gegen Niklot erheben. Der Vorladung des Herzogs zur Verhandlung der Klage auf dem Landtag zu Barförde leistete Niklot keine Folge. Nach den Regeln des deutschen Rechts verhängte der Herzog gegen den Ausgebliebenen daraufhin die Acht, jedoch ohne die Möglichkeit, sich binnen Jahr und Tag von dieser zu lösen. Stattdessen verurteilte Heinrich ihn sofort in die volle Fried- und Rechtlosigkeit und verkündete eine Strafexpedition gegen den friedbrüchigen Vasallen für die Erntezeit.

    Geächteter
    Als Geächteter sah sich Niklot im Spätsommer 1160 einer schonungslos durchgeführten Strafexpedition des Sachsenherzogs ausgesetzt. Heinrich der Löwe, der unter Inanspruchnahme königsgleicher Rechte einen weit über seinen reichsrechtlich legitimierten Einflussbereich hinausgehenden Landfrieden gestiftet hatte, war durch den abermaligen Ungehorsam seines Vasallen düpiert. Dementsprechend fiel seine Reaktion aus. Er drang mit seinem gesamten Heeresaufgebot in das Abodritenland ein, vernichtete Äcker und Siedlungen „mit Feuer und Schwert“[91] und ließ Gefangene hängen, eine im Mittelalter besonders schimpfliche Strafe. Niklots Verteidigungslinie, die sich vom Ostufer der Wismarer Bucht über die Festungen Ilow, Mecklenburg und Dobin zum Schweriner See und von dort bis zur Burg Schwerin erstreckte, musste zur Vermeidung einer Einkesselung aufgegeben werden. Waldemar I. war von See aus auf der Insel Poel gelandet und bewegte sich damit im Rücken der Befestigungen. Niklot bbrannte die Burgen nieder und zog sich in das Land Kessin zurück. Von der Burg Werle unternahmen seine Söhne Wertislaw und Pribislaw wenig erfolgreiche Angriffe gegen das Sachsenheer. Als Niklot selbst ausrückte, um eine vermeintlich unbewaffnete Versorgungseinheit zu überfallen, geriet er in einen Hinterhalt, in dem ihn ein sächsischer Ritter namens Bernhard, wohl Bernhard I. von Ratzeburg,[92] erschlug. Noch an dem Leichnam vollstreckte Bernhard die zeitgemäße sächsische Strafe für Eidbruch und trennte den Kopf ab, der anschließend auf einer Lanze aufgespießt durch das Lager der Sachsen und der Dänen getragen wurde.

    Nachwirkung

    Mittelalter
    Über das Leben Niklots berichteten mangels slawischer Schriftquellen zunächst nur die Chroniken und Annalen der benachbarten Dänen und Sachsen. Von sächsischer Seite war es vor allem der Bosauer Pfarrer Helmold, der in seinem zwischen 1167/68 unnd 1172 entstandenen Werk Chronica Slavorum von Niklot erzählt. Helmold bezeichnet ihn als „wilde Bestie“ und „erbitterten Feind der Christen“,[93] bringt aber auch die Wertschätzung der sächsischen Gegner zum Ausdruck, wenn er deren Verwunderunng über das schmähliche Ende „eines so bedeutenden Mannes“ schildert.[94] Für den dänischen Geschichtsschreiber Saxo Grammaticus, der in seiner um 1200 entstandenen Gesta Danorum die Kriegsführung König Waldemars I. gegen die Slawen rechtfertigte und glorifizierte, war Niklot „der mächtigste der slawischen Fürsten.“[95] Welche Bedeutung selbst Heinrich der Löwe seinem Sieg über Niklot beimaß, erschließt sich aus einer Urkunde des Jahres 1162. Darin stellte er den Erfolg seiner Strafexpedition gegen „das treulose Volk der Slawen“ mit dem Sieg des Kaisers über die aufständischen Mailänder gleich.[96]
    Bald nach seinem Tod geriet Niklot bei den Nachbarvölkern in Vergessenheit. Der Sächsischen Weltchronik des 13. Jahrhunderts war er nur noch eine Randnotiz wert.[97] Anders dagegen in Mecklenburg. In dem Bemühen um eine Aufwertung des Mecklenburgischen Fürstenhauses durch den schriftlichen Nachweis von hohem Alter und königlicher Herkunft wurden lange Ahnenreihen angefertigt, in denen Niklot das Bindeglied zu den Nakoniden darstellte. In einer Auftragsarbeit Herzog Albrechts II. von Meecklenburg aus der Zeit um 1379, der Mecklenburgischen Reimchronik des Ernst von Kirchberg, wurde Niklot durchgängig zum „König Nyklot“ überhöht. Eine spätere Auftragsarbeit des mecklenburgischen Herzogs Heinrich V. aus der Zeit um das Jahr 1520, dem von Nikolaus Marschalk erstellten Chronicon der mecklenburgischen Regenten, betitelte Niklot ebenfalls als König.[98] In der Schweriner Bilderhandschrift aus dem Jahr 1526 wurde Niklot mit gekröntem Haupt abgebildet.

    Ältere Forschung
    Im 19. Jahrhundert wurde Niklot von der durch dynastische Interessen angeregten mecklenburgischen Landesgeschichtsschreibung wiederentdeckt und als wendischer „Nationalheld“ und als „Stammvater unseres Fürstenhauses“ gefeiert.[99] Neben den Mecklenburger Geschichtsschreibern beflügelte das „tragische Ende“[100] Niklots auch die Fantasie romantisch historisierender Schriftsteller,[101] Schlachtenmaler und Bildhauer. Zentrales Deutungsmuster der Forschung war zunächst der dem christlichehen Expansionsdrang von Sachsen und Dänen in tapferer Gegenwehr unterliegende Ahnherr des mecklenburgischen Herzogshauses. Niklot, „das Schicksal seines Volkes verkörpernd“,[102] durfte sich dabei in Mecklenburg der Achtung und des Mitgefühls der Rezipienten gewiss sein. Außerhalb Mecklenburgs hingegen, wo bereits eine vertiefte Kenntnis der slawischen Geschichte als exotisch galt, zumal sich die deutsche Forschung „bisweilen mit der Existenz einer slawischen Bevölkerung auf nachmals deutschem Boden nur unter Schwierigkeiten abfinden konnte“,[103] erfuhr Niklot allenfalls als Randfigur Eingang in Darstellungen zur Person Heinrich des Löwen. Mit dem aufkommenden Nationalismus in Deutschland und den Staaten Osteuropas trat nebeben den religiös motivierten Widerstand das Deutungsmuster eines ethnischen Abwehrkampfes. Danach widersetzte sich mit Niklot ein zwar heidnischer, vor allem aber slawischer Fürst den Herrschaftsansprüchen des sächsischen Herzogs, einer deutschen Besiedelung und dem mit ihr einhergehenden technischen, wirtschaftlichen und kulturellen Fortschritt.
    Mit der grundlegenden Untersuchung Wolfgang H. Fritzes über die Probleme der abodritischen Stammes- und Reichsverfassung hielt das in der Mitte des 20. Jahrhunderts vorherrschende Forschungsthema von der Entstehung der Nationen im Mittelalter Einzug in die slawische Mediävistik.[104] Fritze gelang der Nachweis, dass die Abodriten unter ihren Fürsten Gottschalk und Heinrich Herrschaftsstrukturen entwickelt hatten, die denjenigen des Merowingerreiches entsprachen und bei ungestörtem Forttgang die Möglichkeit zur Nationenbildung bestanden hätte. Mit dieser Erkenntnis änderte sich auch das Urteil der Geschichtsforschung über die historische Bedeutung Niklots: An die Stelle des heroischen Abwehrkampfes trat ein staatsmännisches unnd nationales Versagen.[105] In der Synthese der Deutungsmuster gerät Niklots Festhalten am heidnischen Glauben zur Ursache für eine gescheiterte abodritische Staats- und Nationenbildung und ist damit verantwortlich für den Verlust der ethnischen Identität der Wenden.[106] Den Abschluss dieser Entwicklung markieren die 1995 und 1996 veröffentlichten Abhandlungen des Mecklenburger Historikers Nils Rühberg.[107] Für Rühberg ist Niklot noch einmal der „standfeste Mann“, dessen aussichtsloser Abwehrkampf gegen Christianisierung und sächsische Besiedelung des Landes dazu beigetragen habe, die Abodriten „von der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung der christlichen Nachbarvölker“ abzuschneiden.[108]

    Neuere Forschung
    Der Kieler Philologe Hans-Otto Gaethke gelangte 1999 im Rahmen einer quellengestützten Neubewertung der Beziehungen Niklots und Heinrich des Löwen zu dem Ergebnis,[109] mit Ausnahme der Kämpfe im Rahmen des Slawenkreuzzuges sei es in der Zeit voon 1142 bis 1158 zu keinen kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Niklot und Heinrich dem Löwen gekommen. Der Welfe hätte eine Eroberung des Abodritenlandes nicht beabsichtigt, Niklot mit der Erfüllung seiner Vasallenpflichten die an ihn vovon sächsischer Seite gestellten Anforderungen erfüllt. Christliche Missionierungsversuche, denen Niklot sich hätte widersetzen können, seien bis 1156 nicht feststellbar, danach nur in untergeordnetem Umfang und ohne Unterstützung des sächsischen Herzogs. Den Grund für die Feldzüge Heinrich des Löwen gegen Niklot 1158 und 1160 erkennt Gaethke im offenen Ungehorsam des Vasallen, vorrangig ausgelöst durch Heinrichs Versuch einer Beschränkung der abodritischen Seeherrschaft zu Gunsten Waldemars I., einem bis dahin in der Forschung noch völlig unterentwickelten Gesichtspunkt. Habe Heinrich der Löwe 1158 auf die ausgehandelte Unterwerfung Niklots noch Milde walten lassen, so hätte er 1160 keine Gnade mehr gekannt und eine Strafexpedition, aber keinen Eroberungsfeldzug durchgeführt.[110]



    Quellen
    • Helmoldi Presbyteri Bozoviensis: Chronica Slavorum (= Monumenta Germaniae Historica. Scriptores. Bd. 7 = Scriptores Rerum Germanicarum in Usum Scholarum separatim editi. Bd. 26). Herausgegeben vom Reichsinstitut für ältere deutsche Geschichtskunde. 3. Ausgabe, bearbeitet von Bernhard Schmeidler. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1937 (Neu übertragen und erläutert von Heinz Stoob. (= Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe. Bd. 19, ISSN 0067-0650). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1963 (7. Auflage (unverändert der 6., gegenüber der 5., um einen Nachtrag erweiterte Auflage 2002). Mit einem Nachtrag von Volker Scior. ebenda 2008, ISBN 978-3-534-21974-2)).
    • Saxo Grammaticus: Gesta Danorum. = Danmarkshistorien. Latinsk tekst udgivet Karsten Friis-Jensen. Dansk oversættelse ved Peter Zeeberg. Danske Sprog- og Litteraturselskab & Gads Forlag, Kopenhagen 2005, ISBN 87-12-04025-8.
    • Knýtlinga saga. The History of the Kings of Denmark. Translated by Hermann Pálsson and Paul Edwards. Odense University Press, Odense 1986, ISBN 87-7492-571-7.
    Literatur
    • Nils Rühberg: Niklot und der obodritische Unabhängigkeitskampf gegen das sächsische Herzogtum. In: Mecklenburgische Jahrbücher. Band 111, 1996, ISSN 0930-8229, S. 5–20.
    • Hans-Otto Gaethke: Herzog Heinrich der Löwe und die Slawen nordöstlich der unteren Elbe (= Kieler Werkstücke. Reihe A: Beiträge zur schleswig-holsteinischen und skandinavischen Geschichte. Band 24). Lang, Frankfurt am Main u. a. 1999, ISBN 3-31-34652-2 (Zugleich Dissertation an der Universität Kiel, 1998, Rezension).
    • Hubertus Seibert: Niklot. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 261 (Digitalisat).
    Weblinks
     Commons: Niklot – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
     Wikisource: Niklot – Quellen und Volltexte
    • Literatur über Niklot in der Landesbibliographie MV
    Anmerkungen
    1 Auch Niclot, lateinisch Niclotus (bei Helmold) oder Nucletus (bei Saxo Grammaticus), dän. Mjúklátr.
    2 Wilhelm Gottlieb Beyer: König Kruto und sein Geschlecht. Eine historische Untersuchung über die Abstammung des großherzoglich-meklenburgischen Fürstenhauses. In: Jahrbücher des Vereins für Meklenburgische Geschichte und Alterthumskunde. Bd. 1, 1848, ISSN 0259-7772, S. 3–55, hier S. 18, online.
    3 Friedrich Wigger: Stammtafeln des Großherzoglichen Hauses von Meklenburg. In: Jahrbücher des Vereins für Meklenburgische Geschichte und Alterthumskunde. Bd. 50, 1885, S. 111–326, hier S. 133, online.
    4 Wolfgang H. Fritze: Probleme der abodritischen Stammes- und Reichsverfassung und ihrer Entwicklung vom Stammesstaat zum Herrschaftsstaat. In: Herbert Ludat (Hrsg.): Siedlung und Verfassung der Slawen zwischen Elbe, Saale und Oder. W. Schmit, Gießen 1960, S. 141–219, hier S. 172; ihm folgend Nils Rühberg: Niklot und der obodritische Unabhängigkeitskampf gegen das sächsische Herzogtum. In: Mecklenburgische Jahrbücher. Bd. 111, 1996, S. 5–20, hier S. 6 f.
    5 Dazu Helge Bei der Wieden: Die Anfänge des Hauses Mecklenburg – Wunsch und Wirklichkeit. In: Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands. Bd. 53, 2007, S. 1–20, hier S. 8.
    6 Evamaria Engel: Die militärisch-politische Eroberung. In: Joachim Herrmann (Hrsg.): Die Slawen in Deutschland. Geschichte und Kultur der slawischen Stämme westlich von Oder und Neiße vom 6. bis 12. Jahrhundert. Ein Handbuch (= Veröffentlichunngen des Zentralinstituts für Alte Geschichte und Archäologie der Akademie der Wissenschaften der DDR. Bd. 14). Neubearbeitung. Akademie-Verlag, Berlin 1985, S. 379–404, hier S. 382: „ein bei den Abodriten emporgestiegener Stammesfürst“; Wolfgang H. Fritze: Probleme der abodritischen Stammes- und Reichsverfassung und ihrer Entwicklung vom Stammesstaat zum Herrschaftsstaat. In: Herbert Ludat (Hrsg.): Siedlung und Verfassung der Slawen zwischen Elbe, Saale und Oder. W. Schmitz, Gießen 1960, S. 141–219, hier S. 172.
    7 Helmold I, 22 und 23.
    8 Wolfgang H. Fritze: Probleme der abodritischen Stammes- und Reichsverfassung und ihrer Entwicklung vom Stammesstaat zum Herrschaftsstaat. In: Herbert Ludat (Hrsg.): Siedlung und Verfassung der Slawen zwischen Elbe, Saale und Oder. W. Schmit, Gießen 1960, S. 141–219, hier S.179 f. zur Bedeutung der erbrechtlichen Legitimation bei den Abodriten.
    9 Helmold I, 49: maior terrae Obodritorum.
    10 Helmold I, 71: Kycini et Circipani paulatim rebellare ceperint.
    11 Nils Rühberg: Niklot und der obodritische Unabhängigkeitskampf gegen das sächsische Herzogtum. In: Mecklenburgische Jahrbücher. Bd. 111, 1996, S. 5–20, hier S. 9 f. hält zumindest angestammte Herrschaftsansprüche für möglich.
    12 Helge Bei der Wieden: Die Anfänge des Hauses Mecklenburg – Wunsch und Wirklichkeit. In: Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands. Bd. 53, 2007, S. 1–20, hier S. 8.
    13 Erwähnt bei Helmold I, 93: Lubemarum quendam veteranum, fratrem Nicloti.
    14 Helmold I, 49: fratruelem Heinrici Pribizlaum et maiorem terrae Obotritorum Niclotum.
    15 Walther Lammers: Das Hochmittelalter bis zur Schlacht von Bornhöved (= Geschichte Schleswig-Holsteins. Bd. 4, Tl. 1). Wachholtz, Neumünster 1981, ISBN 3-529-02404-X, S. 242 bezeichnet die Übergehung Pribislaws als „auffällig“.
    16 Heinrich und Knud hatten mit Sven Estridsson einen gemeinsamen Großvater.
    17 Helmold I, 49: occidens et sternens omnes sibi adversantes.
    18 Richard Wagner: Die Wendenzeit (= Mecklenburgische Geschichte in Einzeldarstellungen. Heft 2, ZDB-ID 982989-1). Süsserott, Berlin 1899, S. 141.
    19 Helmold I, 49: Sepius et in terram Wagirorum deversans Falderensi hospico usus est. und Veniens quoque Lubeke.
    20 Elżbieta Foster, Cornelia Willich: Ortsnamen und Siedlungsentwicklung. Das nördliche Mecklenburg im Früh- und Hochmittelalter (= Forschungen zur Geschichte und Kultur des östlichen Mitteleuropa. Bd. 31). Steiner, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-55-08938-8, S. 25.
    21 Helmold I, 52: Pribizlaus atque Niclotus, bipartito scilicet principatu, uno scilicet Wairensium atque Polaborum, altero Obotritorum provinciam gubernante.
    22 Manfred Hamann: Mecklenburgische Geschichte. Von den Anfängen bis zur Landständischen Union von 1523 (= Mitteldeutsche Forschungen. Bd. 51). Auf der Grundlage von Hans Witte neu bearbeitet. Böhlau, Köln u. a. 1968, S. 70; Nils Rühberg: Nikllot und der obodritische Unabhängigkeitskampf gegen das sächsische Herzogtum. In: Mecklenburgische Jahrbücher. Bd. 111, 1996, S. 5–20, hier S. 7; Fred Ruchhöft: Vom slawischen Stammesgebiet zur deutschen Vogtei. Die Entwicklung der Territorien in Ostholstein, Lauenburg, Mecklenburg und Vorpommern im Mittelalter (= Archäologie und Geschichte im Ostseeraum. Bd. 4). Leidorf, Rahden (Westfalen) 2008, ISBN 978-3-89646-464-4, S. 163: Ab 1129; Jan-Christoph Herrmann: Der Wendenkreuzzug von 1147. Lang, Frankfurt am Main u. a. 2011, ISBN 978-3-631-60926-2, S. 128.
    23 Hans-Otto Gaethke: Herzog Heinrich der Löwe und die Slawen nordöstlich der unteren Elbe. 1999, S. 141.
    24 Annalista Saxo 1131: Simili modo super Slauos rebellantes irruit eosque subiugavit.; dazu Hans-Otto Gaethke: Herzog Heinrich der Löwe und die Slawen nordöstlich der unteren Elbe. 1999, S. 48.
    25 Hans-Otto Gaethke: Herzog Heinrich der Löwe und die Slawen nordöstlich der unteren Elbe. 1999, S. 113.
    26 Joachim Ehlers: Heinrich der Löwe. Biographie. Siedler, München 2008, ISBN 978-3-88680-787-1, S. 73.
    27 Helmold I, 56.
    28 Karl Jordan: Heinrich der Löwe. Eine Biographie (= dtv 4601 dtv Wissenschaft). 4. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1996, ISBN 3-423-04601-5, S. 18.
    29 Joachim Ehlers: Heinrich der Löwe. Biographie. Siedler, München 2008, ISBN 978-3-88680-787-1, S. 63.
    30 Joachim Ehlers: Heinrich der Löwe. Biographie. Siedler, München 2008, ISBN 978-3-88680-787-1, S. 64, geht auf der Grundlage onomastischer Untersuchungen davon aus, dass die Siedlungen der Kolonisten und der eingesessenen Slawen nebeneinandr bestanden, ohne dass es zu Vertreibungen gekommen wäre.
    31 Hans-Otto Gaethke: Herzog Heinrich der Löwe und die Slawen nordöstlich der unteren Elbe. 1999, S. 80; Karl Jordan: Heinrich der Löwe. Eine Biographie (= dtv 4601 dtv Wissenschaft). 4. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1996, ISN 3-423-04601-5, S. 31.
    32 Helmold I, 57.
    33 Helmold I, 62.
    34 Helmold I,71 für die Zeit nach 1150.
    35 Nils Rühberg: Niklot und der obodritische Unabhängigkeitskampf gegen das sächsische Herzogtum. In: Mecklenburgische Jahrbücher. Bd. 111, 1996, S. 5–20, hier S. 9.
    36 Helmold I, 62 berichtet von Verhandlungen durch Gesandte.
    37 Diese angeblich gebrauchte Losung war eine vereinfachende Kurzfassung der von Bernhard von Clairvaux gepredigten Kreuzzugsabsichten.
    38 Walther Lammers: Das Hochmittelalter bis zur Schlacht von Bornhöved (= Geschichte Schleswig-Holsteins. Bd. 4, Tl. 1). Wachholtz, Neumünster 1981, ISBN 3-529-02404-X, S. 323 sieht auch Niklot in einer innenpolitischen Zwangslage. Ähnlich Nis Rühberg: Niklot und der obodritische Unabhängigkeitskampf gegen das sächsische Herzogtum. In: Mecklenburgische Jahrbücher. Bd. 111, 1996, S. 5–20, hier S. 19, der Niklots politische Spielräume durch Adel und Priesterschaft begrenzt ansieht; auch nach Auffassung von Manfred Hamann: Mecklenburgische Geschichte. Von den Anfängen bis zur Landständischen Union von 1523 (= Mitteldeutsche Forschungen. Bd. 51). Auf der Grundlage von Hans Witte neu bearbeitet. Böhlau, Köln u. a. 1968, S. 81 ist Niklots Entscheidungsfreiheit durch den entgegenstehenden Willen der abodritischen Großen eingeengt.
    39 Helmold I, 63; dazu ausführlich Walther Lammers: Das Hochmittelalter bis zur Schlacht von Bornhöved (= Geschichte Schleswig-Holsteins. Bd. 4, Tl. 1). Wachholtz, Neumünster 1981, ISBN 3-529-02404-X, S. 323 f.
    40 Helmold I, 64.
    41 Hans-Otto Gaethke: Herzog Heinrich der Löwe und die Slawen nordöstlich der unteren Elbe. 1999, S. 91.
    42 Karl Jordan: Heinrich der Löwe. Eine Biographie (= dtv 4601 dtv Wissenschaft) 4. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1996, ISBN 3-423-04601-5, S. 37 und Joachim Ehlers: Heinrich der Löwe. Biographie. Siedler, München 2008, ISBN 97-3-88680-787-1, S. 73 gehen von einem Präventivschlag aus. Dagegen jetzt ausführlich Hans-Otto Gaethke: Herzog Heinrich der Löwe und die Slawen nordöstlich der unteren Elbe. 1999, S. 90–94.
    43 Mikołaj Gładysz: The Forgotten Crusaders: Poland and the Crusader Movement in the Twelfth and Thirteenth Centuries. (The Northern World: North Europe and the Baltic c. 400–1700 A.D., Peoples, Economies and Cultures Bd. 56) Brill, Leiden andoston 2012, ISBN 978-90-04-18551-7, S. 71; Zu diesem Grund für die Teilung des Heeres Helmold I, 65. Anders Hans-Otto Gaethke: Herzog Heinrich der Löwe und die Slawen nordöstlich der unteren Elbe. 1999, S. 93 f., der in dem Raubzug nur einen zusätzlichen Rechtfertigungsgrund für Heinrich den Löwen erkennt, während die Teilung des Heeres bereits kurz zuvor auf dem Reichstag in Nürnberg beschlossen worden sei.
    44 Helmold I, 62.
    45 Hans-Otto Gaethke: Herzog Heinrich der Löwe und die Slawen nordöstlich der unteren Elbe. 1999, S. 91.
    46 Manfred Hamann: Mecklenburgische Geschichte. Von den Anfängen bis zur Landständischen Union von 1523 (= Mitteldeutsche Forschungen. Bd. 51). Auf der Grundlage von Hans Witte neu bearbeitet. Böhlau, Köln u. a. 1968, S. 74.
    47 Roman Zaroff: Perception of Christianity by the Pagan Polabian Slavs. In: Studia mythologica Slavica. Bd. 4, 2001, ISSN 1581-128X, S. 81–96, hier S. 92, Digitalisat (PDF; 145 KB).
    48 Hans-Otto Gaethke: Herzog Heinrich der Löwe und die Slawen nordöstlich der unteren Elbe. 1999, S. 96 zur Führungsrolle Heinrichs trotz seines jugendlichen Alters; Jan-Christoph Herrmann: Der Wendenkreuzzug von 1147. Lang, Frankfurt am Main. a. 2011, ISBN 978-3-631-60926-2, S. 160 bezeichnet ihn als „wichtigste Leitfigur“.
    49 Elżbieta Foster, Cornelia Willich: Ortsnamen und Siedlungsentwicklung. Das nördliche Mecklenburg im Früh- und Hochmittelalter (= Forschungen zur Geschichte und Kultur des östlichen Mitteleuropa. Bd. 31). Steiner, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-55-08938-8, S. 26.
    50 Nils Rühberg: Niklot und der obodritische Unabhängigkeitskampf gegen das sächsische Herzogtum. In: Mecklenburgische Jahrbücher. Bd. 111, 1996, S. 5–20, hier S. 15.
    51 Helmold bezeichnet ihn 1129 als Großen (Kap. 49: maior), 1151 als Fürsten (Kap. 71: princeps) und 1156 als Kleinkönig (Kap.84: regulus), Saxo Grammaticus 1160 als Herzog (Lib. 14, p. 759: dux).
    52 Wolfgang H. Fritze: Probleme der abodritischen Stammes- und Reichsverfassung und ihrer Entwicklung vom Stammesstaat zum Herrschaftsstaat. In: Herbert Ludat (Hrsg.): Siedlung und Verfassung der Slawen zwischen Elbe, Saale und Oder. W. Schmit, Gießen 1960, S. 141–219, hier S. 178.
    53 Helmold I, 62 berichtet u.a. von der Errichtung der Burg Dobin (et cepit edificare castrum Dubin).
    54 Hans-Otto Gaethke: Herzog Heinrich der Löwe und die Slawen nordöstlich der unteren Elbe. 1999, S. 142–150.
    55 Jan-Christoph Herrmann: Der Wendenkreuzzug von 1147. Lang, Frankfurt am Main u. a. 2011, ISBN 978-3-631-60926-2, S. 134.
    56 Niklots Anwesenheit in der Burg ist nicht belegbar, wird aber meist angenommen, vgl. etwa Nils Rühberg: Niklot und der obodritische Unabhängigkeitskampf gegen das sächsische Herzogtum. In: Mecklenburgische Jahrbücher. Bd. 111, 1996, S. 5–2, hier S. 10–12; Richard Wagner: Die Wendenzeit (= Mecklenburgische Geschichte in Einzeldarstellungen. Heft 2). Süsserott, Berlin 1899, S. 151 f.
    57 Im Ratzeburger Zehntregister findet sich dazu folgende Notiz: Putrowe tota cum censu et decima vacat episcopo. Hanc liberam cum omni iure dux Heinricus Leo fundator contulit Raceburgensi episcopo, quia, cum primum intraret terram cum exercit, prima nocte quieuit ibi, et hoc primum sacrificium fecit domino et beate Marie.
    58 Hans-Otto Gaethke: Herzog Heinrich der Löwe und die Slawen nordöstlich der unteren Elbe. 1999, S. 71–106, insbes. 99–101 sowie 456; ihm ausdrücklich folgend Elżbieta Foster, Cornelia Willich: Ortsnamen und Siedlungsentwicklung. Das nördlice Mecklenburg im Früh- und Hochmittelalter (= Forschungen zur Geschichte und Kultur des östlichen Mitteleuropa. Bd. 31). Steiner, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-515-08938-8, S. 26.
    59 Zur Dauer der Belagerung Annales Magdeburgenses 1147: Fere tres menses peragrando omnia vastaverunt.
    60 Für Adolf II. als sächsischen Verhandlungsführer Nils Rühberg: Niklot und der obodritische Unabhängigkeitskampf gegen das sächsische Herzogtum. In: Mecklenburgische Jahrbücher. Bd. 111, 1996, S. 5–20, hier S. 11.
    61 Joachim Ehlers: Heinrich der Löwe. Biographie. Siedler, München 2008, ISBN 978-3-88680-787-1, S. 73, 157 f.
    62 Hans-Otto Gaethke: Herzog Heinrich der Löwe und die Slawen nordöstlich der unteren Elbe. 1999, S. 105 f.
    63 Nils Rühberg: Niklot und der obodritische Unabhängigkeitskampf gegen das sächsische Herzogtum. In: Mecklenburgische Jahrbücher. Bd. 111, 1996, S. 5–20, hier S. 12; dazu bereits Richard Wagner: Die Wendenzeit (= Mecklenburgische Geschichten Einzeldarstellungen. Heft 2). Süsserott, Berlin 1899, S. 151f.
    64 Friedrich Lotter: Bemerkungen zur Christianisierung der Abodriten. in: Mitteldeutsche Forschungen 74/II, Festschrift für W. Schlesinger, Köln/Wien 1974, S. 395–442, hier S. 433; Nils Rühberg: Niklot und der obodritische Unabhängigkeitskampfgegen das sächsische Herzogtum. In: Mecklenburgische Jahrbücher. Bd. 111, 1996, S. 5–20, hier S. 12; Roman Zaroff: Perception of Christianity by the Pagan Polabian Slavs. In: Studia mythologica Slavica. Bd. 4, 2001, ISSN 1581-128X, S. 81–96, hier S. 92; Elżbieta Foster, Cornelia Willich: Ortsnamen und Siedlungsentwicklung. Das nördliche Mecklenburg im Früh- und Hochmittelalter (= Forschungen zur Geschichte und Kultur des östlichen Mitteleuropa. Bd. 31). Steiner, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-515-08938-8, S. 26 Anmerkung 43; siehe bereits Richard Wagner: Die Wendenzeit (= Mecklenburgische Geschichte in Einzeldarstellungen. Heft 2). Süsserott, Berlin 1899, S. 195 Anmerkung 33. mit einem Hinweis auf die mögliche Erwähnung von Niklots Taufnamen Nikolaus in den Annales Palidenses 1160: principem Niclot, qui et Nicolaus trucidavit.
    65 Hans-Otto Gaethke: Herzog Heinrich der Löwe und die Slawen nordöstlich der unteren Elbe. 1999, S. 158.
    66 Hans-Otto Gaethke: Herzog Heinrich der Löwe und die Slawen nordöstlich der unteren Elbe. 1999, S. 141.
    67 Elżbieta Foster, Cornelia Willich: Ortsnamen und Siedlungsentwicklung. Das nördliche Mecklenburg im Früh- und Hochmittelalter (= Forschungen zur Geschichte und Kultur des östlichen Mitteleuropa. Bd. 31). Steiner, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-55-08938-8, S. 26 heben hervor, dass Heinrich der Löwe auf die inneren Verhältnisse der Abodriten bis 1158 kaum Einfluss nahm.
    68 Helmold I, 56 berichtet, die Wagrier hätten jährlich 1000 Mark Silber an den Herzog zahlen müssen, das sind etwa 233 kg.
    69 Helmold I, 71.
    70 Hans-Otto Gaethke: Herzog Heinrich der Löwe und die Slawen nordöstlich der unteren Elbe. 1999, S. 105.
    71 Helmold I, 71: Abiitque comes cum duobus milibus et amplius electorum.; dazu Karl Jordan: Heinrich der Löwe. Eine Biographie (= dtv 4601 dtv Wissenschaft). 4. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1996, ISBN 3-423-04601-5, S. 44: mt großer Mannschaft.
    72 Hans-Otto Gaethke: Herzog Heinrich der Löwe und die Slawen nordöstlich der unteren Elbe. 1999, S. 114; ihm ausdrücklich folgend Elżbieta Foster, Cornelia Willich: Ortsnamen und Siedlungsentwicklung. Das nördliche Mecklenburg im Früh- und Hocmittelalter (= Forschungen zur Geschichte und Kultur des östlichen Mitteleuropa. Bd. 31). Steiner, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-515-08938-8, S. 26.
    73 Helmold I, 84: Sit Deus, qui in celis est, deuus tuus, esto tu deus noster, et sufficit nobis. Excole tu illum, porro nos te excolemus.
    74 Hans-Otto Gaethke: Herzog Heinrich der Löwe und die Slawen nordöstlich der unteren Elbe. 1999, S. 19.
    75 Magdalena Naum: Convivencia in a Borderland: The Danish-Slavic Border in the Middle Ages. In: W. Paul van Pelt (Hrsg.): Archaeology and Cultural Mixture (= Archaeological Review from Cambridge. Bd. 28, 1, ISSN 0261-4332). University of Cambrdge – Department of Archaeology, Cambridge 2013, S. 75–94, hier S. 84.
    76 Helmold I, 87: slavi de Mikilinburg. Dazu ausführlich Hans-Otto Gaethke: Herzog Heinrich der Löwe und die Slawen nordöstlich der unteren Elbe. 1999, S. 235 f.
    77 Saxo Lib. 14, Kap. 5 und 15 bemerkt, Seeland und Fünen seien infolge der ständigen Angriffe entvölkert, Dänemark in seinem Bestand bedroht.
    78 Nach Saxo Lib. XIV Kap. XXIII.2 verfügte der Dänenkönig 1159 nicht einmal mehr über ein eigenes Schiff: Iam pridem enim regem expeditionum desuetudo navigio spoliaverat.
    79 Hans-Otto Gaethke: Herzog Heinrich der Löwe und die Slawen nordöstlich der unteren Elbe. 1999, S. 170.
    80 Oskar Eggert: Die Wendenzüge Waldemars I. und Knuts VI. von Dänemark nach Pommern und Mecklenburg. In: Baltische Studien. NF Bd 29, 1927, ISSN 0067-3099, S. 10–149, hier S. 33, Anm. 3.
    81 Rahewin: Gesta Friderici Imperatoris. Lib. III, Kap. XXV: Eodem loco hisdemque diebus nuncii regis Datiae N., nuper electi, principis adeunt presentiam, postulantes, quatinus investituram de regno suo regi mittere ac electionem de ipso factm ratihabitione confirmare dignaretur.
    82 Hans-Otto Gaethke: Herzog Heinrich der Löwe und die Slawen nordöstlich der unteren Elbe. 1999, S. 459.
    83 Saxo Grammaticus Lib. XIV Kap. XXV, 12: Nucleti filius, quem, quod Waldemari sororem in matrimonio haberet.
    84 Annales Palidenses 1158: Sclaviam cum exercitu intrans, totam terram ferro et igne devastat.
    85 Helmold I, 98: Non recogitas, quod pater noster Niclotus cum Lunenburg teneretur in custodia.
    86 Helmold II, 98: neque perce neque pecunia.
    87 Hans-Otto Gaethke: Herzog Heinrich der Löwe und die Slawen nordöstlich der unteren Elbe. 1999, S. 173.
    88 Die in der Stiftungsurkunde des Bistums Ratzeburg von 1158 aufgeführten Dörfer Lvbemari villam, Maliante und Gressowe, Mecklenburgisches Urkundenbuch. Band 1: 786–1250. Stiller, Schwerin 1863, 65 (S. 58).
    89 Hans-Otto Gaethke: Herzog Heinrich der Löwe und die Slawen nordöstlich der unteren Elbe. 1999, S. 178.
    90 Helmold I, 87.
    91 Helmold I, 88: igne et gladio.
    92 Friedrich Wigger: Berno, der erste Bischof von Schwerin, und Meklenburg zu desen Zeit. In: Jahrbücher des Vereins für Meklenburgische Geschichte und Alterthumskunde. Bd. 28, 1863, S. 3–278, hier S. 114, Anm. 1, online.
    93 Helmold I, 52
    94 Helmold I, 88: tantus vir, dazu Nils Rühberg: Niklot und der obodritische Unabhängigkeitskampf gegen das sächsische Herzogtum. In: Mecklenburgische Jahrbücher. Bd. 111, 1996, S. 5–20, hier S. 18.
    95 Saxo Lib. XIV, Kap. XXV, 12: potentissimi Sclavorum principis Nucleti.
    96 Mecklenburgisches Urkundenbuch. Band 1: 786–1250. Stiller, Schwerin 1863, 74: in IIdo anno, postquam perfidam gentem slavos videlicet.
    97 Ludwig Weiland (Hrsg.): Sächsische Weltchronik. Eberhards Reimchronik von Gandersheim. Braunschweigische Reimchronik. Chronik des Stiftes S. Simon und Judas zu Goslar. Holsteinische Reimchronik (= Monumenta Germaniae Historica. Scriptores. Dutsche Chroniken und andere Geschichtsbücher des Mittelalters. Bd. 2). Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1877, S. 224: He let oc slan den herren van Weneden Nyclote unde bedwang alle de dar weder ene weren.
    98 Nicolai Mareschalci Chronicon der Mecklenburgischen Regenten & c. Reim-Weise. In: Ernst Joachim de Westphalen (Hrsg.): Monumenta inedita rerum Germanicarum praecipue Cimbricarum et Megapolensium. Band 1. Martini, Leipzig 1739, Sp. 561–646, her Sp. 586–594.: König Nicoloth.
    99 Zitate aus Richard Wagner: Die Wendenzeit (= Mecklenburgische Geschichte in Einzeldarstellungen. Heft 2). Süsserott, Berlin 1899, S. 140.; Forschungsgeschichtliche Bewertung bei Bernhard Friedmann: Untersuchungen zur Geschichte des abodritishen Fürstentums bis zum Ende des 10. Jahrhunderts (= Osteuropastudien des Landes Hessen. Reihe 1: Giessener Abhandlungen zur Agrar- und Wirtschaftsforschung des europäischen Ostens. Bd. 137). Duncker & Humblot, Berlin 1986, ISBN 3-428-05886-0, S. 14, Anm. 7 (Zugleich: Frankfurt am Main, Universität, Dissertation, 1980).
    100 Manfred Hamann: Mecklenburgische Geschichte. Von den Anfängen bis zur Landständischen Union von 1523 (= Mitteldeutsche Forschungen. Bd. 51). Auf der Grundlage von Hans Witte neu bearbeitet. Böhlau, Köln u. a. 1968, S. 82; ähnlich noch Karlordan: Heinrich der Löwe. Eine Biographie (= dtv 4601 dtv Wissenschaft). 4. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1996, ISBN 3-423-04601-5, S. 87.
    101 David Russa (das ist: David Jacob Assur): Der Obotrit. Ein historischer Roman. F. A. Leo, Leipzig 1833.
    102 Manfred Hamann: Mecklenburgische Geschichte. Von den Anfängen bis zur Landständischen Union von 1523 (= Mitteldeutsche Forschungen. Bd. 51). Auf der Grundlage von Hans Witte neu bearbeitet. Böhlau, Köln u. a. 1968, S. 82.
    103 Bernhard Friedmann: Untersuchungen zur Geschichte des abodritischen Fürstentums bis zum Ende des 10. Jahrhunderts (= Osteuropastudien des Landes Hessen. Reihe 1: Giessener Abhandlungen zur Agrar- und Wirtschaftsforschung des europäischen Osens. Bd. 137). Duncker & Humblot, Berlin 1986, ISBN 3-428-05886-0, S. 13 (Zugleich: Frankfurt am Main, Universität, Dissertation, 1980).
    104 Wolfgang H. Fritze: Probleme der abodritischen Stammes- und Reichsverfassung und ihrer Entwicklung vom Stammesstaat zum Herrschaftsstaat. In: Herbert Ludat (Hrsg.): Siedlung und Verfassung der Slawen zwischen Elbe, Saale und Oder. W. Schmit, Gießen 1960, S. 141–219.
    105 Manfred Hamann: Mecklenburgische Geschichte. Von den Anfängen bis zur Landständischen Union von 1523 (= Mitteldeutsche Forschungen. Bd. 51). Auf der Grundlage von Hans Witte neu bearbeitet. Böhlau, Köln u. a. 1968, S. 82.
    106 Manfred Hamann: Mecklenburgische Geschichte. Von den Anfängen bis zur Landständischen Union von 1523 (= Mitteldeutsche Forschungen. Bd. 51). Auf der Grundlage von Hans Witte neu bearbeitet. Böhlau, Köln u. a. 1968, S. 83.
    107 Nils Rühberg: Obodritische Samtherrscher und sächsische Reichsgewalt von der Mitte des 10. Jahrhunderts bis zur Erhebung des Fürstentums Mecklenburg 1167. In: Mecklenburgische Jahrbücher. Bd. 110, 1995, S. 21–50; Nils Rühberg: Niklot und dr obodritische Unabhängigkeitskampf gegen das sächsische Herzogtum. In: Mecklenburgische Jahrbücher. Bd. 111, 1996, S. 5–20.
    108 Nils Rühberg: Niklot und der obodritische Unabhängigkeitskampf gegen das sächsische Herzogtum. In: Mecklenburgische Jahrbücher. Bd. 111, 1996, S. 5–20, hier S. 19.
    109 Hans-Otto Gaethke: Herzog Heinrich der Löwe und die Slawen nordöstlich der unteren Elbe. 1999, S. 458; ihm ausdrücklich folgend Elżbieta Foster, Cornelia Willich: Ortsnamen und Siedlungsentwicklung. Das nördliche Mecklenburg im Früh- und Hohmittelalter (= Forschungen zur Geschichte und Kultur des östlichen Mitteleuropa. Bd. 31). Steiner, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-515-08938-8, S. 26 Anmerkung 41.
    110 Zur eingeschränkten Wiederholbarkeit der Deditio Gerd Althoff: Otto III. und Heinrich II. in Konflikten. In: Bernd Schneidmüller, Stefan Weinfurter (Hrsg.): Otto III. und Heinrich II. Eine Wende. Sigmaringen 1997, S. 77–94, hier: S. 80.

    Name:
    Niklot gilt als Stammvater der Herzöge und Großherzöge von Mecklenburg.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Fürst Pribislaw (Mecklenburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 30 Dez 1178 in Lüneburg, Niedersachsen, DE.


Generation: 2

  1. 2.  Fürst Pribislaw (Mecklenburg)Fürst Pribislaw (Mecklenburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Niklot1) gestorben am 30 Dez 1178 in Lüneburg, Niedersachsen, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Fürst der Abodriten (1160 bis 1166), Herr zu Mecklenburg und Kessin (1167 bis 1178)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Pribislaw_(Mecklenburg)

    Pribislaw († 30. Dezember 1178 in Lüneburg) aus dem abodritischen Geschlecht der Niklotiden war von 1160 bis 1166 Fürst der Abodriten und von 1167 bis 1178 als Lehnsmann des sächsischen Herzogs Heinrich der Löwe Herr zu Mecklenburg und Kessin.

    Herkunft und Familie
    Pribislaw war der älteste Sohn des Fürsten Niklot[1], der nach dem Untergang des Großstammverbandes der Abodriten die Herrschaft über die in Mecklenburg ansässigen Teilstämme der Abodriten, Kessiner und Zirzipanen ausgeübt hatte. Pribislaw hatte zwei Brüder, Wertislaw und Prislav. Aus erster Ehe hatte er einen Sohn Buruwe, besser bekannt unter seinem eingedeutschten Namen Heinrich Borwin I. Seine zweite Frau Woizlawa verstarb 1172 im Wochenbett.
    Pribislaw ist nicht zu verwechseln mit dem kurz zuvor regierenden brandenburgischen Heveller-Fürsten Pribislaw oder dem gleichnamigen Sohn des nakonidischen Abodriten-Fürsten Budivoj.

    Fürstensohn
    Über die frühen Jahre Pribislaws an der Seite seines Vaters Niklot ist nichts bekannt. Dieser regierte seit dem Slawenkreuzzug 1147 als zwar weitgehend autonomer, aber tributpflichtiger Vasall Heinrich des Löwen über Abodriten, Kessiner und Zirzipanen. Erst zum Ende von Niklots Herrschaftszeit findet Pribislaw erstmals Erwähnung. Während Niklots Gefangenschaft in Lüneburg ab Herbst 1158 verhandelten Pribislaw und Wertislaw zunächst erfolglos mit Heinrich dem Löwen um Niklots Freilassung. Erst nachdem sich die Niklotsöhne mit der Zerstörung der zur benachbarten Grafschaft Ratzeburg gehörigen Grenzorte Gadebusch und Wittenburg den notwendigen Respekt verschafft hatten, kehrte der Welfe an den Verhandlungstisch zurück.[2] Zu Beginn der Strafexpedition Heinrich des Löwen gegen seinen friedbrüchigen Vasallen Niklot im Spätsommer 1160 führten die Brüder dann gemeinsam einen Überraschungsangriff auf Lübeck, wurden aber entdeckt und scheiterten mit der Einnahme der Stadt.[3] Die ebenfalls erfolglosen Angriffe der Brüder gegen das auf die Burg Werle anrückende Sachsenheer im weiteren Verlauf der Kämpfe veranlassten Niklot schließlich selbst zu seinem verhängnisvollen Überfall auf einen als Trossknechte getarnten Trupp sächsischer Ritter, bei dem er den Tod fand.[4]
    Nachdem Niklot gefallen war, kämpften Pribislaw und sein Bruder Wertislaw zunächst weiter gegen die Truppen des Sachsenherzogs. Sie brannten die Burg Werle nieder und zogen sich über die Warnow weiter nach Osten zurück. Ihre Familien verbrachteten sie auf Schiffe, um sie notfalls über die Ostsee in Sicherheit bringen zu können. Die Truppen Heinrichs setzten den Niklotsöhnen über die Warnow nach, ohne dass es jedoch nochmals zu einem militärischen Aufeinandertreffen zwischen Sachsen und Abodriten gekommen wäre.[5] In der Zwischenzeit bemühte sich der Verbündete Heinrichs des Löwen, der dänische König Waldemar I., Heinrich zu einer Einsetzung des dritten Niklotsohnes Prislav als Nachfolger Niklots zu bewegen.[6] Heinrich lehnte das Ansinnen Waldemars I. ab. Prislav war Lehnsmann Waldemars und mit diesem verschwägert. Er verfügte aufgrund seines christlichen Glaubens keinen Rückhalt in der paganen abodritischen Bevölkerung. Darüber hinaus war unabsehbar, ob er sich gegegen seine immer noch kämpfenden Brüder auf Sicht würde behaupten können. Namentlich Pribislaw macht seinem abtrünnigen Bruder dann im Rahmen des sächsischen Rückzuges über die Warnow auch schwere Vorwürfe, dass er sich in Begleitung Bernhard I. von Ratzeburg aufhielt, von dessen Hand Niklot mutmaßlich gefallen war.
    Stattdessen nahm Heinrich der Löwe eine grundlegende Neuordnung der verfassungsrechtlichen Verhältnisse im Abodritenland vor.[7] Hatte Niklot noch als tributpflichtiger, aber eben auch weitgehend autonomer und einheimischer Vasall des Sachsenherrzogs über die Abodriten regiert, unterstellte der Welfe das Land jetzt unmittelbar seiner eigenen Verwaltung. Hierzu befahl Heinrich der Löwe seinen Truppen den Wiederaufbau der slawischen Burg Schwerin und richtete dort wie auf der Mecklenburg, Ilow, Quetzin und Malchow sächsische Militärstützpunkte ein, die von herzoglichen Amtsträgern befehligt wurden. Ungefähr zeitgleich mit dieser verfassungsrechtlichen Neuordnung stellten Pribislaw und Wertislaw die Kämpfe ein. Ob es zu einem föförmlichen Friedensschluss kam oder ob sich die beiden Brüder auf eine Einstellung der Kampfhandlungen beschränkten ist nicht überliefert. Helmold von Bosau berichtet in seiner Slawenchronik lediglich, die Niklotsöhne hätten die Gnade des Herzogs wieder erlangt. Anschließend habe er ihnen die Burg Werle und „omnem terram“, also das ganze umliegende Land gegeben.[8] Bei diesem Gebiet handelte es sich nach neuerer Auffassung nur um Kessin. Die Herrschaft über Zirzipanien erlangten die Brüder erst 1161 oder 1162. Nach älterer Auffassung hingegen soll Heinrich der Löwe Pribislaw und Wertislaw Kessin und Zirzipanien bereits 1160 überlassen haben, und zwar zu Lehen. Das ist aber durch Quellen nicht belegbar.

    Kampf um das Erbe
    Mit der Einrichtung einer unmittelbaren Verwaltung des Abodritenlandes durch sächsische Amtsträger überging Heinrich der Löwe den erbrechtlich legitimierten Anspruch Pribislaws auf die Herrschaft. Seit nahezu fünf Jahrhunderten hatte die Herrschaftsnachfolge bei den Abodriten erbrechtlichen Regelungen unterlegen und nahm damit für die Abodriten nicht nur Verfassungsrang, sondern auch eine identitätsstiftende Bedeutung ein. Saxo Grammaticus berichtet, die unmittelbaren Angehörigen des HHerrscherhauses hätten den Abodriten als „unberührbar“ gegolten. Kein Slawe hätte gewagt, diese anzugreifen oder ihnen ein Leid zuzufügen.[9] Als dementsprechend falsch und ungerecht wurde die Verletzung von Pribislaws Anspruch deshalb empfundenn. Sie war die Ursache eines siebenjährigen Krieges Pribislaws gegen Heinrich den Löwen, an dessen Ende Heinrich der Löwe Pribislaw einen Großteil des Abodritenlandes als tributfreies Lehen übertrug und ihm damit eine Stellung einräumte, die kein slawischer Fürst vor ihm innegehabt hatte.

    Burg Werle
    Bereits im Dezember 1162 erfuhr Heinrich der Löwe von Plänen Pribislaws, das Abodritenland als Teil des väterlichen Erbes wiedergewinnen zu wollen. Wie ernst der Herzog diese Bedrohung nahm verdeutlicht der Umstand, dass er trotz der widrigen Verhältnisse umgehend zu einem Winterfeldzug aufbrach. Entsprechend der üblichen slawischen Kriegsführung hielt sich ein Teil des abodritischen Heeres unter Führung Pribislaws beritten in den Sümpfen und Wäldern versteckt, während die übrigen Krieieger unter dem Kommando Wartislaws sich in der Burg Werle verschanzte. Die versteckte Reiterei sollte in der Folge die Belagerer angreifen, zermürben und zum Abzug veranlassen. Doch Heinrich der Löwe schoss die Burg unbeschadet schwerer Verluste durch die abodritische Reiterei aufgrund des Einsatzes moderner Belagerungstechniken überraschend schnell sturmreif. Nach Verhandlungen erhielten die Burginsassen freies Geleit gegen eine kampflose Übergabe der Burg und eine förmliche Unterwerrfung (Dedition). Dazu mussten die abodritischen Krieger sich Heinrich dem Löwen einzeln und mit dem über den Kopf gehaltenen Schwert zu Füßen werfen. Die abodritischen Adligen waren überdies gezwungen, sich gegen Lösegeld freizukaufen. Bedingung war jedoch, dass Pribislaw nicht erneut zu den Waffen greifen würde. Den Bruder Pribislaws, Wertislaw, nahm Heinrich der Löwe als Geisel, kerkerte ihn in Braunschweig ein und kündigte an ihn hinzurichten, falls Pribislaw gegen die Friedensbedingungen verstoßen sollte. Zum neuen tributpflichtigen Vasallen über Kessin und Zirzipanien bestimmte Heinrich Niklots Bruder Lubemar.[10]
    Pribislaw und sein Gefolge waren an die vom Sachsenherzog diktierten Friedensbedingungen nicht gebunden. Sie hatten die Deditio nicht vollzogen. Pribislaw bemühte sich, diese Situation zu seinem Vorteil umzumünzen und Heinrich dem Löwen einen Frieden zu seinen eigenen Bedingungen anzubieten. Dazu entsandte er Boten nach Braunschweig, die dem Welfen Frieden gegen Herausgabe der Geisel anboten. Heinrich war sich darüber im Klaren dass der ausgehandelte Siegerfrieden von Werle Pribislaw nicht zu binden vermochte und versuchte Pribislaw hinzuhalten. Daraufhin forderte der gefangene Wertislaw seinen Bruder auf endlich weiter zu kämpfen.

    Schlacht bei Verchen
    Anfang 1164 nahm Pribislaw mit Unterstützung der pomeranischen Fürsten Kasimir und Bogislaw I. den Kampf um sein väterliches Erbe wieder auf. Überraschend erschien er am 17. Februar 1164 vor der Mecklenburg und forderte die flämische Burgbesatzung unter Berufung auf sein Erbrecht zur Kapitulation auf. Im Gegenzug versprach er ihnen freies Geleit nach Sachsen. Nachdem die Flamen sich weigerten, stürmte Pribislaw die Burg, tötete die Besatzung und alle von Heinrich dem Löwen im Umfeld der Mecklenburg angesiedelten flämischen Kolonisten. Die Frauen und Kinder wurden in die Sklaverei abgeführt. Die Burg Ilow entging nur durch das beherzte Eingreifen des zufällig anwesenden Schweriner Grafen Gunzelin von Hagen einer Erstürmung. Dieser drohte die in der Burg anwesenden Abodriten zu verbrennen. Daraufhin zog Pribislaw vor die Burgen in Quetzin und Malchow und verlangte auch dort die Herausgabe seines Erbes. Die Burgbesatzungen kapitulierten und zogen unter freiem Geleit ab. Heinrich der Löwe sah seine Herrschaft im Abodritenland in ernster Gefahr. Ihm waren nur noch die beiden militärischen Exklaven in Ilow und Schwerin verblieben. Das gesamte Land befand sich im Aufruhr. Bei dem Versuch, die Gefallenen auf der Mecklenburg zu bestatten, wurde Bischof Berno beinahe erschlagen. Heinrich ließ die Burgbesatzungen in Ilow und Schwerin umgehend verstärken und stellte in den Folgemonaten ein Heer auf. Nachdem er sich mit dem Dänenkönig Waldemar I. auf ein gemeinsames Vorgehen gegen die Pribislaw unterstützenden Pomeranenfürsten verständigt hatte, rückte er im Juni 1164 auf Malchow vor. Dort richtete er Pribislaws Bruder Wertislaw öffentlich hin. In der Schlacht bei Verchen erkämpfte die sächsische Voorhut am 6. Juli 1164 unter schweren Verlusten gegen das zahlenmäßig überlegene slawische Heer einen vorentscheidenden Sieg. Pribislaw selbst wurde in den östlichen Teil Mecklenburgs abgedrängt und musste schließlich erneut auf pommersches Gebiet ausweichen.

    Burg Ilow
    Aus dem pomeranischen Exil führte Pribislaw wohl schon ab dem Winter 1164/65 einen erbitterten Kleinkrieg gegen die sächsischen Militärstützpunkte im Abodritenland. Zu einer bedeutenderen militärischen Unternehmung kam es jedoch erst wieder im Jahre 1166. Mit massiver Unterstützung pomeranischer Edelleute erstürmten die Abodriten die Burg Ilow und brannten sie anschließend nieder.[11] Damit befand sich im Nordosten kein sächsischer Militärstützpunkt mehr. Die Burgen Mecklenburg und Ilow waren zerstört. Die weiteren Vorstösse Pribislaws auf Schwerin und Ratzeburg vermochten Gunzelin von Hagen und Bernhard I. von Ratzeburg zwar zurückzuschlagen. Von gesicherten Machtverhältnissen Heinrich des Löwen im Abodritenland konnte in Ansehung der ständigen Angriffe Pribislaws und seiner Gefolgsleute inzwischen jedoch keine Rede mehr sein. Erneut sah der Sachsenherzog sich gezwungen, im Verein mit dem dänischen König Waldemar I. im Sommer 1166 gegen Demmin und die dort untergekommenen Abodriten Pribislaws zu ziehen, ohne dass er jedoch des Aufrührers habhaft werden konnte. Gleichwohl scheint Pribislaw mit seinen Kräften am Ende gewesen sein. Helmold von Bosau berichtet, Pribislaw habe in den aufreibenden Kämpfen inzwischen seine besten Männer und Pferde verloren. Zudem ermahnten nun auch die gastgebenden Pomeranenfürsten Pribislaw, er möge dem „Wahnsinn“ (Helmold) ein Ende bereiten, mussten sie inzwischen doch besorgen, selbst das nächste Ziel der überlegenen Militärmacht des Welfen zu werden.

    Restitution
    Anfang 1167 - wohl Ende Januar oder erst im Februar - söhnte sich der Sachsenherzog mit Pribislaw aus und verlieh ihm das Abodritenland und Kessin als tributfreies erbliches Lehen. Ausgenommen von der Rückgabe waren Schwerin und dessen Umland, also die Gebiete unmittelbar um den Schweriner See. Dieses Gebiet erhielt Gunzelin von Hagen als erbliche Lehnsgrafschaft zur Abfindung für seinen Verzicht auf die Präfektur im Abodritenland.
    Diese Wiedereinsetzung Pribislaws war dem Sachsenherzog nicht aufgezwungen worden. Militärisch stellte der Abodritenfürst 1166 trotz seines hartnäckigen Widerstands für Heinrichs Herrschaft im Slawenland keine ernsthafte Gefahr dar. An eine baldige und dauerhafte Befriedung des Abodritenlandes war gleichwohl nur unter Einbeziehung der Niklotiden zu denken. Denn Pribislaw Schwächung mochte vorübergehend sein, und mit seinem Sohn Borwin und dem Sohn des von Heinrich so schmählich hingerichteten Wertislaw, Nikolaus, wuchsen Nachfolger heran, die den Kampf um das Erbe der Niklotiden als unversöhnliche Feinde Heinrichs fortzusetzen drohten.
    Als Ende des Jahres 1166 der Sächsische Krieg ausbrach, beriet sich der Sachsenherzog mit seinen Getreuen und entschied sich dafür, unter Einbindung Pribislaws die Herrschaftsverhältnisse im Abodritenland zu Gunsten Pribislaws neu zu ordnen. Mit dieser Entscheidung setzte Heinrich nicht nur die im Abodritenland gebundenen Kräfte für den Kampf im Sächsischen Krieg frei, sondern er gewann mit Pribislaw und den Abodriten noch einen zusätzlichen und vor allem durchgehend loyalen Unterstützer.

    Herr zu Mecklenburg
    Nach seiner Wiedereinsetzung 1167 findet sich in zeitgenössischen Urkunden für Pribislaw neben anderen Titeln auch die Bezeichnung als Pribizlavus de Mikelenburg[12], so dass er ab diesem Zeitpunkt auch als Herr zu Mecklenburg im Sinne eines Landesherrn in Mecklenburg bezeichnet werden kann.[13] Eine Einsetzung zum oder Anerkennung als Reichsfürst erfolgte hingegen nicht.[14] Mit dem Herrschaftsantritt Pribislaws regierte ein Jahrhundert nach dem Tod Gottschalks erstmals wieder ein christlicher Fürst im Abodritenland. Das Taufdatum Pribislaws ist umstritten. Die im 14. Jahrhundert verfasste Doberaner Genealogie gibt den 29. April 1164 an. Dagegen ist eingewandt worden, Pribislaw habe sich Helmold zufolge bereits anlässlich deer Erstürmung der Mecklenburg am 17. Februar 1164 auf den Beistand des christlichen Gottes berufen, so dass er zwangsläufig vorher getauft worden sein müsse, vielleicht 1162 oder 1163, vielleicht aber auch schon anlässlich der Wiedererlangung der herzoglichen Gnade im Jahre 1160.
    Pribislaw übernahm in allem den Lebensstil des höheren deutschen Adels. Zu einer Änderung der ethnischen Struktur im Abodritenland durch Ansiedlung deutscher Kolonisten kam es unter Pribislaw jedoch noch nicht. Selbst im Gebiet um Schwerin scheint eine deutsche Besiedelung bis zum Ende des 12. Jahrhunderts eher die Ausnahme geblieben zu sein.[15] Stattdessen betrieb Pribislaw den dringenden Wiederaufbau des Landes durch die planmäßige Ansiedlung von Slawen, ließ Land roden und Dörfer anlegen.[16]
    Pribislaw baute sowohl die Mecklenburg als auch die Burgen Ilow und Werle wieder auf und gründete auf Anregung Bischof Bernos 1171 zu Althof ein Zisterzienserkloster, das später nach Doberan verlegte Kloster Doberan. Im gleichen Jahr dotierte er das Bistum Schwerin. Im Jahr 1172 begleitete er seinen Lehnsherrn Heinrich den Löwen auf dessen Kreuzzug nach Jerusalem. Seinen Sohn Heinrich Borwin I. vermählte er mit einer Tochter Heinrichs, Mathilde. Pribislaws Ausgleich mit Herzog Heinrich im Jahre 1167 sicherte den Fortbestand seiner Dynastie und legte den Grundstein für die Entstehung des Fürstentum Mecklenburg, das von den Nachkommen Niklots bis 1918 beherrscht wurde.
    Pribislaw verstarb am 30. Dezember 1178 infolge einer bei einem Turnier am Hofe Heinrichs zu Lüneburg erlittenen Wunde. Sein Leichnam wurde zunächst im St. Michaelis Kloster auf dem Kalkberg in Lüneburg beigesetzt, der traditionellen Grablege der Billunger. Nach Fertigstellung des Doberaner Münster ließ Pribislaws Sohn Heinrich Borwin die Gebeine seines Vaters aus dem Lüneburger Michaelskloster nach Doberan überführen und dort feierlich wieder bestatten.[17] Als Gegenleistung für die Herausgabe der sterblichen Überreste Pribislaws übereignete Heinrich Borwin dem Michaeliskloster 1219 das Dorf Cesemowe, das spätere Michaelisberg.[18]

    Nachwirkung
    Das Leben Pribislaws schildert vornehmlich der Bosauer Pfarrer Helmold, dessen Chronica Slavorum die Ereignisse im Abodritenland aus sächsischer Sicht wiedergibt. In dem zwischen 1167/68 und 1172 entstandenen Werk wird Pribislaw als Urheber der abodritischen Aufstände (rebellionis auctor) beschrieben, der nicht aufhörte Überfälle auf die sächsischen Einrichtungen im Abodritenland zu unternehmen. Außerdem findet Pribislaw in sächsischen Urkunden, Annalen und dem Nekrolog der Kirche St. Michael in Lüneburg Erwähnung. Auch der dänische Historiograph Saxo Grammaticus berichtet in seiner Gesta Danorum vom Kampf Pribislaws um sein Erbe. Zeitgenössische slawische Schriftquellen existieren hingegen nicht.
    Nachdem König Karl IV. die mecklenburgischen Landesherren Albrecht II. und dessen Bruder Johann I. am 8. Juli 1348 zu Herzögen und damit in den Reichsfürstenstand erhoben hatte, etablierte die Doberaner Genealogie von ca. 1370 Pribislaw als christlichen Spitzenahn des mecklenburgischen Herrscherhauses. In einer Auftragsarbeit Albrechts II., der Mecklenburgischen Reimchronik aus der Zeit um 1379, wird Pribislaw dann zum König überhöht, um das mecklenburgische Herzogtum gegenüber den benachbarten Fürstentümern aufzuwerten. Dazu setzt Ernst von Kirchberg Pribislaw mit Kaiser Friedrich II., König Waldemar von Dänemark, Bischof Berno und Heinrich dem Löwen in Beziehung und fragt: „Wer mag der Wende Konig syn ? “ Zudem sieht Kirchberg seinen „König“ Pribislaw in der Nachfolge des abodritischen Samtherrschers Gottschalk. So wie dieser das Bistum Mecklenburg errichtete, habe Pribislaw das Kloster Doberan gestiftet.[19]
    Bei der neugotischen Umgestaltung der Schlosskirche (Schwerin) erhielt die Rückwand der fürstlichen Empore unter der Orgel ein Gemälde von Karl Gottfried Pfannschmidt, das die Taufe des Fürsten Pribislaw zeigt.[20]



    Quellen
    • Helmoldi Presbyteri Bozoviensis: Chronica Slavorum (= Monumenta Germaniae Historica. Scriptores. Bd. 7 = Scriptores Rerum Germanicarum in Usum Scholarum separatim editi. Bd. 26). Herausgegeben vom Reichsinstitut für ältere deutsche Geschichtskunde. 3. Ausgabe, bearbeitet von Bernhard Schmeidler. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1937 (Neu übertragen und erläutert von Heinz Stoob. (= Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe. Bd. 19, ISSN 0067-0650). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1963 (7. Auflage (unverändert der 6., gegenüber der 5., um einen Nachtrag erweiterte Auflage 2002). Mit einem Nachtrag von Volker Scior. ebenda 2008, ISBN 978-3-534-21974-2)).
    • Saxo Grammaticus: Gesta Danorum. = Danmarkshistorien. Latinsk tekst udgivet Karsten Friis-Jensen. Dansk oversættelse ved Peter Zeeberg. Danske Sprog- og Litteraturselskab & Gads Forlag, Kopenhagen 2005, ISBN 87-12-04025-8.
    • Arnoldi Chronica Slavorum in der MGH und in der deutschen Übersetzung von Laurent
    Literatur
    • Hans-Otto Gaethke: Herzog Heinrich der Löwe und die Slawen nordöstlich der unteren Elbe (= Kieler Werkstücke. Reihe A: Beiträge zur schleswig-holsteinischen und skandinavischen Geschichte. Band 24). Lang, Frankfurt am Main u. a. 1999, ISBN 3-31-34652-2 (Zugleich Dissertation an der Universität Kiel, 1998, Rezension).
    Weblinks
     Commons: Pribislaw (Mecklenburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
     Wikisource: Pribislaw – Quellen und Volltexte
    • Literatur über Pribislaw (Mecklenburg) in der Landesbibliographie MV
    • Das Grab des mecklenburgischen Fürsten Pribislav in der Kirche zu Doberan
    Anmerkungen
    1 Helmold von Bosau, Slawenchronik, I, Kap. 92: Pribizlavus senior natu
    2 Hans-Otto Gaethke: Herzog Heinrich der Löwe und die Slawen nordöstlich der unteren Elbe. 1999, S. 173.
    3 Helmold von Bosau, Slawenchronik, I, Kap. 87.
    4 Joachim Ehlers: Heinrich der Löwe. Biographie. Siedler, München 2008, ISBN 978-3-88680-787-1, S. 158.
    5 Saxo Grammaticus, Gesta Danorum, 14.25.17 (S. 431); dazu Hans-Otto Gaethke: Herzog Heinrich der Löwe und die Slawen nordöstlich der unteren Elbe. 1999, S. 199.
    6 Hans-Otto Gaethke: Herzog Heinrich der Löwe und die Slawen nordöstlich der unteren Elbe. 1999, S. 200.
    7 Joachim Ehlers: Heinrich der Löwe. Biographie. Siedler, München 2008, ISBN 978-3-88680-787-1, S. 158 f.
    8 Helmold I, 88
    9 Gesta Danorum 14.25.14 (p. 430,1 ): Eo enim sanguine oriundus sum, quem nulli Sclavorum attentandi umquam ausus incessit.
    10 Gerd Althoff: Heinrich der Löwe in Konflikten. Zur Technik der Friedensvermittlung im 12. Jahrhundert. in: Jochen Luckhardt, Franz Niehoff (Hg.):Heinrich der Löwe und seine Zeit. Herrschaft und Repräsentation der Welfen 1125-1235. Katalog dr Ausstellung Braunschweig 1995. Band 2: Essays. München 1995, S. 123–129.
    11 Hans-Otto Gaethke: Herzog Heinrich der Löwe und die Slawen nordöstlich der unteren Elbe. 1999, S. 331 f.
    12 MUB Bd. I., Urkunden 101 und 113.
    13 Elżbieta Foster, Cornelia Willich: Ortsnamen und Siedlungsentwicklung. Das nördliche Mecklenburg im Früh- und Hochmittelalter (= Forschungen zur Geschichte und Kultur des östlichen Mitteleuropa. Bd. 31). Steiner, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-55-08938-8, S. 26.
    14 Helge Bei der Wieden: Die Anfänge des Hauses Mecklenburg – Wunsch und Wirklichkeit. In: Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands. Bd. 53, 2007, S. 1–20, hier S. 66.
    15 Elżbieta Foster, Cornelia Willich: Ortsnamen und Siedlungsentwicklung. Das nördliche Mecklenburg im Früh- und Hochmittelalter (= Forschungen zur Geschichte und Kultur des östlichen Mitteleuropa. Bd. 31). Steiner, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-55-08938-8, S. 26 f.
    16 Manfred Hamann: Mecklenburgische Geschichte. Von den Anfängen bis zur Landständischen Union von 1523 (= Mitteldeutsche Forschungen. Bd. 51). Auf der Grundlage von Hans Witte neu bearbeitet. Böhlau, Köln u. a. 1968, S. 89
    17 Sven Wichert: Das Zisterzienserkloster Doberan im Mittelalter. (= Studien zur Geschichte, Kunst und Kultur der Zisterzienser. Bd. 9). Lukas-Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-931836-34-7 (Zugleich: Rostock, Universität, Dissertation, 1998), S. 158.
    18 M.U.B. I., Urkunde Nr. 260.
    19 Roderich Schmidt: Das historische Pommern: Personen - Orte - Ereignisse. Böhlau. Köln, Weimar, 2009 S. 254.
    20 Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. II. Band: Die Amtsgerichtsbezirke Wismar, Grevesmühlen, Rehna, Gadebusch und Schwerin. Schwerin 1898, Neudruck Schwerin 1992, ISBN 3910179061,. 587

    Familie/Ehepartner: 1. Ehefrau des Pribislaw ?. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Woizlawa (Woislava). Woizlawa gestorben in 1172; wurde beigesetzt in Kapelle Althof, Bad Doberan, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 3. Herr Heinrich Borwin I. (Buruwe) von Mecklenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 1150; gestorben am 28 Jan 1227.


Generation: 3

  1. 3.  Herr Heinrich Borwin I. (Buruwe) von MecklenburgHerr Heinrich Borwin I. (Buruwe) von Mecklenburg Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Pribislaw2, 1.Niklot1) wurde geboren in vor 1150; gestorben am 28 Jan 1227.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1178 bis 1227; Herr zu Mecklenburg (1178 bis zu seinem Tode 1227)

    Notizen:

    Zitat aus: https://mvdok.lbmv.de/mjbrenderer?id=mvdok_document_00002930 (Seite 141, 142)

    III. Generation.

    A. Pribislavs Sohn. Heinrich Burwy 1 ), Pribislavs Nachfolger (schon 1179, M. U.=B. I, U. 127), gedenkt 1192 [daselbst U. 152] Pribizlavi patris nostri. Er war nach der Geneal. Dob. dni. Pribizlai filius et heres vnicus; es werden auch in Urkunden nie Geschwister Heinrichs erwähnt. - Er selbst nennt sich 1192 [Nr. 152]: Heinricus Buriinus Magnopolitanorum et Kyzzenorum princeps, obgleich er 1183 (s. S. 139, Anm. 1) nur unter der Bedingung von König Kanut aus der Gefangenschaft entlassen war: ut a rege Danorum terram suam (er und sein Vetter Niklot) susciperent et obsides, quos habere voluisset, darent. Dederunt ergo obsides viginti quatuor, inter quos Burvinus filium suum dedit; et recessit a castro Rostoch, tradens illud nepoti (Niklot); ipse vero Ylowe et Michelenburg in possessionem sortitus est, rege sic disponente. - Die Herrschaft Rostock fiel ihm erst durch des Vetters Tod im Jahre 1200 wieder zu.

    Heinrich Burwy kann nicht, wie Kirchberg Sp. 757 erzählt, erst 1171-72 geboren sein, da er 1183 schon einen Sohn als Geisel stellen konnte, 1192 [U.=B. I, Nr. 152] de consensu filiorum nostrorum Henrici et Nycolai an Doberan Güter verlieh, und dem älteren Sohne sicher schon um 1212 Kinder geboren wurden. Seine Geburt wird eher vor, als nach 1150 anzusetzen sein. Den Namen Burwi oder Buriwoi wird er als Heide (aber freilich nicht, wie Marschalck II, 41, behauptet, ab auo materno, rege Noricorum) geführt, und den Namen Heinrich in der Taufe (wohl 1164) empfangen haben.

    Burwys letzte erhaltene Urkunde [U. 331] ist vom 10. Aug. 1226 datiert; am 28. Aug. 1227 gaben schon seine Enkel als Landesherren eine Bestätigung [U. 343]. Als seinen Todestag bezeichnet das Necrol. Dob. den 28. Jan. (V. klas Febru.) 1227, denselben Monatstag auch das Necrol. s. Michaelis zu Lüneburg; den 29. Jan. giebt nur das Necrol. Amelungesb. [U.=B. I, 336]. Wenn die Ann. Stad. 1226 als das Todesjahr nennen, so ist dort das Jahr vermuthlich bis zum dies incarnationis (25. März) gerechnet. - Sein Grab fand er in der Kirche zu Doberan. (Kirchberg Sp. 765.)

    Gemahlinnen. 1) Burwy spricht am 29. Decbr. 1223 [U.=B. I, 299] von Mecthilde, clare memorie nostra vxore. Sie war nicht, wie Kirchberg Sp. 764 angiebt, die Tochter eines polnischen Herzogs (Marschalck nennt sie II, 41, Matildim, filiam regis Sarmatarum), sondern nach dem Berichte des Zeitgenossen Arnoldus Lub. eine Tochter Herzog Heinrichs des Löwen (III, 4: Burvinus vero, filius Pribizlavi, qui filiam Heinrici ducis habebat, Mechthildam dictam; V, 7: Burwinus, gener ducis, nämlich Heinrichs des Löwen). - Vgl. auch Ann. Stad. ad a. 1164; Albericus Triumfontium monachus (Rertz, Scr. XXIII), p. 851, 870. - Diese Ehe wird frühestens bei der Aussöhnung zwischen Pribislav und Herzog Heinrich (1167) geschlossen sein, jedenfalls noch bei Pribislavs Lebzeiten, da ein Sohn Mechthilds schon 1183 als Geisel gegeben ward (S. 139, Anm. 1), beide Söhne 1192 schon den Consens zu einer Veräußerung gaben. Gestorben ist Mechthild sicher vor 1219; denn in der Stiftungs=Urkunde für das Kloster Sonnenkamp (Neukloster) von diesem Jahre erscheint schon

    2) Adelheid als Heinrich Burwys I. Gemahlin: ego Heinricus Burwinus dei gra. princeps Slavorum cum filiis meis Heinrico et Nicolao et voluntate vxoris mee Adeleidis eligentes patrocinivm beate dei genitricis Marie - [U.=B. I, 254]. Desgl. heißt es im Stiftungsbriefe für das Antonius=Hospital Tempzin vom 7. Juni 1222 [U.=B. I, 282]: Ego Borewinus diuino favore Magnipolensis dominus -, quod ego vna cum vxore mea Adelheyde filiisque meis Hinrico et Nicolao -. Der Fürst sagt an beiden Stellen nicht (wie man im 15. Jahrh. [s. Anm. zu der Urk. im U.=B.] Verstand) filiis nostris, sondern filiis meis, weil die beiden Söhne nicht Adelheids, sondern Mechthildens Söhne waren, was auch die Ann. Stad. z. J. 1164 ausdrücklich berichten. Aus der ersten Ehe stammte (nach den Altersverhältnissen) gewiß auch noch die 1222 erwähnte Tochter (s. u. Generation IV, c). - Was Adelheids Herkunft betrifft, so möchte ich annehmen, daß sie eine Tochter des Markgrafen Otto I. von Brandenburg († 1184) und seiner zweiten Gemahlin Ada (Adelheid, Tochter des Grafen Florenz III. von Holland) gewesen ist, die noch 1205 lebte (Riedel, Cod. Brand. II, 1, S. 3). Unter dieser Voraussetzung allein kann ich mir nämlich erklären, warum die Aebtissin Elisabeth zu Wienhausen (U.=B. 1, 521 [vor 1248]): Agnes dei gra. ducissa, fundatrix ecclesie in Winhusen, Elizabeth abbatissa =), die noch am 3. Jan. 1265 lebte [U.=B. II, 1031) und ins Nekrologium von Wienhausen zum 10. Febr. als religiosa domina Elyzabeth de Wenden, quarta abbatissa hujus monasterii Wynhusen, eingetragen ist, von der Herzogin Mechthild von Braunschweig als ihre Blutsverwandte bezeichnet werden konnte. [U.=B. 11, 712: Dei gra. M. ducissa de Brunswich ac domina in Luneburg consanguinee sue abbatisse totique conuentui in Winhusen salutem.]



    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Borwin_I._(Mecklenburg)

    Heinrich Borwin I., Fürst zu Mecklenburg († 28. Januar 1227) aus dem Geschlecht der Niklotiden war von 1178 bis zu seinem Tode 1227 Herr zu Mecklenburg.

    Neben der latinisierten Form des Namens Borwin, Burwinus, Borwinus oder Boriwinus wird er auch 1219 von seinen Söhnen Buruwe genannt. Er wird auch als Henricus Buruwi, Heinricus Buriwoi, Hinricus Burwy (Burwi) erwähnt.
    Heinrich Borwin I. war der Sohn des Abodritenfürsten und Herren von Mecklenburg Pribislaw aus dessen erster Ehe mit einer unbekannten slawischen Adeligen. Nach dem Tod seines Vaters am 30. Dezember 1178 bei einem Turnier am Hof Heinrichs des Löwen in Lüneburg trat er dessen Nachfolge an. Er war verheiratet mit Mathilde, einer Tochter Heinrichs des Löwen aus dessen außerehelicher Verbindung mit Ida, einer Tochter des Grafen Gottfried von Blieskastel. Aus dieser Ehe gingen mit Nikolaus II. († 1225) und Heinrich Borwin II. († 1226) zwei Söhne hervor. In zweiter Ehe war Heinrich Borwin I. verheiratet mit einer ansonsten unbekannten Adelheid. Mit dieser hatte er eine Tochter Elisabeth († 1265), ab 1241 Äbtissin in Wienhausen.

    Heinrich Borwin stand jahrelang im Krieg mit seinem Vetter Nikolaus I. (Niklot), in dem ihn sein Schwiegervater nicht mehr unterstützen konnte. Dieser Familienkrieg in Mecklenburg und die fehlende Hilfe von außen verschafften dem dänischen König Knut VI. die Möglichkeit, seine Position an der Ostsee auszubauen.
    Den Dänen gelang es, Heinrich Borwin in Haft zu nehmen, woraufhin er sich – ebenso wie Nikolaus I. – als Vasall unterwarf und den Dänen Rostock abtrat. Dieses erhielt er im Jahr 1200 als Lehen zurück. 1201 beteiligte er sich an der Schlacht bei Stellau. Als Dank dafür erhielt er 1203 Gadebusch und Ratzeburg als Lehen. 1218/19 unterstützte er Dänemark bei der Eroberung Estlands und 1225–1227 gegen die Schauenburger.

    Auf Heinrich Borwin geht die Neugründung der Städte Rostock und Wismar zurück, sowie die Stiftung der Klöster in Dobbertin, Tempzin und Neukloster.


    Literatur
    • Ludwig Fromm: Heinrich Borwin I. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 183.
    Weblinks
     Commons: Henry Borwin I of Mecklenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur über Heinrich Borwin I. in der Landesbibliographie MV
    • Stammtafel des Hauses Mecklenburg

    Geburt:
    unsicher

    Familie/Ehepartner: Mathilda (Mechthild) von Sachsen. Mathilda (Tochter von Herzog Heinrich von Sachsen (von Bayern) (Welfen), der Löwe und Ida von Blieskastel) gestorben in vor 1219. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 4. Heinrich Borwin (Burwy) II. von Mecklenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1170; gestorben am 5 Jun 1226.

    Familie/Ehepartner: Adelheid von Brandenburg?. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 5. Äbtissin Elisabeth von Mecklenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1261.


Generation: 4

  1. 4.  Heinrich Borwin (Burwy) II. von MecklenburgHeinrich Borwin (Burwy) II. von Mecklenburg Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Heinrich3, 2.Pribislaw2, 1.Niklot1) wurde geboren in cir 1170; gestorben am 5 Jun 1226.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herr zu Mecklenburg (1219 bis 1226) Herr von Rostock (1225–1226)

    Notizen:

    Zitat aus: https://mvdok.lbmv.de/mjbrenderer?id=mvdok_document_00002930 (Seite 146, 147)

    IV. Generation.

    Kinder Heinrich Burwys I. - a. b. Nach der Geneal. Dob. hatte Heinrich Burwy zwei Söhne, Hinricum et Nicolaum; und damit stimmen die Urkunden, auch in Betreff der Reihenfolge, überein. Aber in der Zeit irrt die Genealogie, wenn sie hinzufügt: qui post mortem patris diuiserunt principatum siue dominium, ita quod Hinricus in Rostock et Nicolaus in Magnopoli, id est in Mychelenborgh, tenuit dominium et principatum. (Deshalb setzt Kirchberg p. 765 ihre Landestheilung ins Jahr 1228, obwohl er hernach (p. 766) gesteht, daß er die Todesjahre der beiden Brüder nicht finden könne). Heinrich erscheint in Urkunden seit 1219 [U.=B. I, U. 258] meistens als Herr zu Rostock [z. B. I, 278, 396 u. s. w., Heinricus Burwinus dei gra. dominus in Rozstoc nur in U. 319], bisweilen auch als Herr zu Werle [U. 283 (1222): Hinricus de Werla, Burwini filius; U. 298 (1223): dns. Hinricus de Werle junior, vgl. 317]; Nicolaus dagegen heißt regelmäßig Herr zu Meklenburg [nur U. 298 (1223): dns. Nicolaus de Gadebusk, nach seiner Residenz]. Beide werden als des Vaters Mitregenten genannt. Nicolaus kommt als consentirend zuletzt 1225 vor [U. 315], sein Tod ward - nach dem Annivers. Amelungesb. am IV. kal. Oct. 28. Septbr. - durch einen Sturz in der Burg zu Gadebusch (Gen. Dob., Necrol. Dob.) herbeigeführt (viel sich da zu Godebus zu Tode mit dem lugenhus, Kirchberg p. 765; cadens moritur in castro Godebuz van deme loghenhuse, Parchimsche Stammtafel). Dies muß am 28. Septbr. 1225 geschehen sein. Denn sein Bruder Heinrich († 5. Juni 1226) hat noch "vor seines Brudern Nicolai seele" (zum Gute des Klosters Dobbertin) "gegeben das Dorf Lomene" [U.=B. I, 343]: auch spricht Kaiser Friedrich II. im Juni 1226 [U.=B. I, 322] nur noch de tota terra Buruwini et ejus filii (nicht filiorum). - Uebrigens starb auch Heinrich schon um diese Zeit, nämlich 1226, am 5. Juni (non. Jun., Amelungsb. Anniversarium; in die Bonifacii, M. U.=B. II, 1438; dagegen II. non. - 4. Juni im Necrol. Lunebg.); nachdem er am 3. Juni zu Güstrow in Anwesenheit seines Vaters die Stiftungsurkunde der Collegiatkirche St. Cäcilien gegeben hatte [U.=B. I, 324]. Richtig wird in den Ann. Stad. (z. J. 1226) bemerkt, daß dem (am 28. Jan. 1227 verstorbenen) Fürsten Heinrich Burwy I. die 4 Söhne Heinrich Burwys II. succedierten.

    Von den Brüdern Heinrich Burwy II. und Nicolaus bemerkt Kirchberg p. 766: sy sint doch zu Doberan beyde begrabin sundir wan. - Daneben kann Marschalcks Bericht (II, 42) von Heinrich Burwy II.: templum cum uiris ordinis canonici in urbe Gustroina in honorem diuae Ceciliae incoepit, in cuius olim die festo tota Vandalornm regio fidem agnonit christianam (?), in quo templo et tumulatus est anno millesimo ducentesimo duodeuigesimo (!), der vielleicht auf Güstrowscher Tradition beruhet, keine Beachtung finden. Dennoch mag er dazu Veranlassung gegeben haben, daß Herzog Ulrich das schöne Kenotaph für Heinrich Burwy II. im Güstrowschen Dom herstellen ließ.



    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Borwin_II._(Mecklenburg)

    Heinrich Borwin II., auch Heinrich Burwy II. (* um 1170; † 5. Juni 1226[1]) aus dem Geschlecht der Niklotiden, war Herr zu Mecklenburg von 1219 bis 1226 und Herr von Rostock (1225–1226).

    Leben und Wirken
    Heinrich Borwin II. war ein Sohn des Heinrich Borwin I. und der Mathilde von Sachsen, einer außerehelichen Tochter Heinrichs des Löwen.[2] 1200 heiratete er Christine, deren Herkunft nicht endgültig geklärt ist. In einigen Quellen heißt sie Chriistine von Schottland († nach dem 20. Mai 1248) und ist die Tochter König Wilhelms I. von Schottland.[3][4] In anderen Quellen handelt es sich um Christine von Schweden, eine Tochter Sverkers II. von Schweden.[5] Heinrich Borwin II. war ein Enkel des slawischen Fürsten Pribislaw. Als er im Jahr 1226 in Güstrow starb, wurde das Land von seinen vier Söhnen gemeinsam verwaltet. Im Jahr 1234 kam es zum Bruch und das Fürstentum wurde in der Ersten Mecklenburgischen Hauptlandesteilung aufgeteilt. So entstanden die Teilfürstentümer (Herrschaften) Werle, Parchim-Richenberg, Rostock und Mecklenburg.

    Kinder
    • Johann I., der Theologe, Herr zu Mecklenburg (1227–1264)
    • Nikolaus I., Herr zu Werle (1227–1277)
    • Heinrich Borwin III., Herr zu Rostock (1227–1277)
    • Pribislaw I., Herr zu Parchim (1227–1256), † 1272
    • Margarete († nach dem 18. August 1267) ∞ um 1230 Grafen Günzel III. von Schwerin
    • Mechtild († nach dem 23. November 1270) ∞ 1229 Sambor II., Herzog von Pommerellen in Liebschau


    Weblinks
     Commons: Heinrich Borwin II. (Mecklenburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur über Heinrich Borwin II. in der Landesbibliographie MV
    • Friedrich Wigger: Stammtafel des Hauses Mecklenburg. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Band 50 (1885), S. 111–326 (Volltext)
    • Foundations for Medieval Genealogy
    Anmerkungen
    1 Das Sterbedatum folgt Friedrich Wigger (1885, S. 146), der gemeinhin als verlässlichste Quelle zur mecklenburgischen Fürstengenealogie gilt. Die Literatur liefert zahlreiche abweichende Angaben.
    2 Ahnentafel des Hauses Mecklenburg
    3 Ahnentafel Christine von Schottland
    4 Ahnentafel der schottischen Könige (engl.)
    5 Hinweis auf Christine von Schweden

    Heinrich heiratete Christine in 1200. Christine (Tochter von König Wilhelm I. von Schottland, der Löwe ) gestorben in nach 20 Mai 1248. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 6. Fürst Johann I. von Mecklenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1211; gestorben am 1 Aug 1264; wurde beigesetzt in Münster, Doberan .
    2. 7. Nikolaus I. von Werle (von Mecklenburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1210; gestorben am 14 Mai 1277.
    3. 8. Fürst Pribislaw I. von Parchim-Richenberg (von Mecklenburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 15 Feb und 03 Jun 1224; gestorben in nach 12 Feb 1275.
    4. 9. Mathilde (Mechthildis) von Mecklenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1270.

  2. 5.  Äbtissin Elisabeth von MecklenburgÄbtissin Elisabeth von Mecklenburg Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Heinrich3, 2.Pribislaw2, 1.Niklot1) gestorben in 1261.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: ab 1241, Kloster Wienhausen, DE; Äbtissin

    Notizen:

    Beruf / Beschäftigung:
    Das Kloster Wienhausen – ehemals ein Zisterzienserinnenkloster, heute ein evangelisches Frauenkloster – stammt aus dem 13. Jahrhundert. Es liegt im niedersächsischen Wienhausen, im Landkreis und Kirchenkreis Celle und wird von der Klosterkammer Hannover verwaltet.
    Das Kloster wurde um 1230 von Agnes von Landsberg etwa 15 Kilometer von Celle entfernt in Wienhausen an der Aller gegründet. Nach der Wienhäuser Chronik gab es schon vorher einige Kilometer entfernt ein Kloster, das dann wegen seiner Lage in einem Sumpfgebiet nach Wienhausen verlegt wurde. Sicher belegt werden kann das allerdings nicht.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Wienhausen



Generation: 5

  1. 6.  Fürst Johann I. von MecklenburgFürst Johann I. von Mecklenburg Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Heinrich4, 3.Heinrich3, 2.Pribislaw2, 1.Niklot1) wurde geboren in cir 1211; gestorben am 1 Aug 1264; wurde beigesetzt in Münster, Doberan .

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1234 bis 1264, Herrschaft Mecklenburg; Fürst der Herrschaft Mecklenburg

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_I._(Mecklenburg)

    Johann I., Herr zu Mecklenburg, genannt der Theologe (* um 1211; † 1. August 1264) war von 1234 bis 1264 Fürst der Herrschaft Mecklenburg.

    Leben
    Er war der älteste Sohn von Heinrich Borwin II.
    Er verwaltete bis 1234 zusammen mit seinen Brüdern Mecklenburg. Nach der Landesteilung wurde ihm als ältestem Sohn das Stammland von Mecklenburg zugesprochen. Im Jahr 1227 konnte er Mecklenburg durch die Schlacht bei Bornhöved von der dänischen Lehenshoheit befreien. Das Land geriet aber bald unter sächsische und holsteinische Lehensansprüche, was zum Krieg gegen Sachsen-Lauenburg und Schauenburg-Holstein führte. Es gelang Johann I., von seinem Bruder Pribislaw I. in Konkurrenz zum Bistum und Grafschaft Schwerin, Teile des Landes Parchim-Richenberg, unter anderem Sternberg, zu gewinnen. Er förderte die Kirche und die deutsche Besiedlung von Mecklenburg. Im Jahr 1262 schloss er ein Bündnis mit den Welfen gegen Dänemark.
    Er wurde in Doberan beerdigt.

    Ehe
    Johann I. war mit Luitgart von Henneberg, Tochter des Grafen Poppo VII. von Henneberg, verheiratet. Mit ihr hatte er 7 Kinder.


    Weblinks
    • Literatur über Johann I. in der Landesbibliographie MV
    • Stammtafel des Hauses Mecklenburg

    Begraben:
    Bad Doberan (bis 1921: Doberan) ist eine Stadt im Landkreis Rostock in Mecklenburg-Vorpommern. Sie ist Sitz des Amtes Bad Doberan-Land, dem neun Gemeinden angehören, selbst aber nicht amtsangehörig. Die Stadt ist eines der 18 Mittelzentren des Landes.
    Der Ort entwickelte sich um das gotische Münster, die 1232 geweihte Kirche des Klosters Doberan. Bad Doberan ist bekannt für seine gut erhaltene Altstadt mit vielen Baudenkmalen, die Galopprennbahn sowie für seinen Stadtteil Heiligendamm an der Ostsee. Das Seebad Heiligendamm wurde 1793 gegründet und ist das älteste Seebad auf dem europäischen Kontinent.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Bad_Doberan

    Johann heiratete Luitgard von Henneberg in 1229. Luitgard (Tochter von Graf Poppo VII. von Henneberg und Elisabeth von Wildberg) gestorben in vor 14 Jun 1267. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 10. Elisabeth von Mecklenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 1280.
    2. 11. Albrecht I. von Mecklenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1 Aug 1264; gestorben am 15 (17) Mai.
    3. 12. Fürst Heinrich I. von Mecklenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1230; gestorben am 2 Jan 1302; wurde beigesetzt in Münster, Doberan.

  2. 7.  Nikolaus I. von Werle (von Mecklenburg)Nikolaus I. von Werle (von Mecklenburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Heinrich4, 3.Heinrich3, 2.Pribislaw2, 1.Niklot1) wurde geboren in cir 1210; gestorben am 14 Mai 1277.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1229 bis 1234, Herrschaft (Fürstentum) Rostock; Herr zu Rostock
    • Titel (genauer): 1234 bis 1277, Herrschaft Werle; Herr zu Werle

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_I._(Werle) (Jun 2021)

    Nikolaus I., Herr zu Werle (* um 1210; † 14. Mai 1277); war von 1229 bis 1234 Herr zu Rostock und von 1234 bis 1277 Herr zu Werle.

    Nach der Landesteilung in Mecklenburg wurde ihm der Teil Mecklenburg-Werle zugesprochen. Nikolaus übernahm für seinen Bruder Heinrich Borwin III. bis zu dessen Volljährigkeit die Verwaltung des Landes Rostock. Er führte zusammen mit Barnim I. Krieg gegen die Markgrafschaft Brandenburg und verlor Perleberg, Wesenberg und Penzlin. Konnte aber nach dem Tod seines Bruders Pribislaw I. Parchim, Plau und Goldberg für sich sichern. Er schlichtete noch 1275 einen Bruderkrieg seiner Söhne, welche nach seinem Tod das Land aufteilten.

    Er übte starken Einfluss bei den Stadtgründungen in seinem Gebiet aus, die er als Mittel zur Kolonisation sah.

    Titel (genauer):
    Die Herrschaft Werle entstand nach der Ersten Mecklenburgischen Hauptlandesteilung nach dem Tod von Heinrich Borwin II. zwischen 1229 und 1235.
    Stammvater des Hauses und erster Herr zu Werle war Nikolaus I. Schon unter seinen Söhnen wurde die Herrschaft im Jahr 1277 weiter geteilt (Werle-Güstrow und Werle-Parchim). Unter Nikolaus II. gelang es 1292 die Herrschaft wieder zu vereinen. Sein Tod 1316 führte zu einer weiteren Teilung des Landes. Während sein Sohn Johann III. von Werle-Goldberg die Teilherrschaft Werle-Goldberg regierte, bekam sein Bruder Johann II. die Teilherrschaft Werle-Güstrow. 1337 spaltete sich von der Linie Werle-Güstrow noch die Linie Waren ab. Nach dem Tod von Johann IV., Herr von Goldberg, vereinigen sich 1374 die Linien Güstrow und Goldberg unter Bernhard II.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herrschaft_Werle (Aug 2023)

    Nikolaus heiratete Jutta von Anhalt in cir 1231. Jutta (Tochter von Fürst Heinrich I. von Anhalt (Askanier) und Irmgard von Thüringen (Ludowinger)) gestorben in nach 14 Mai 1277. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 13. Herr Johann I. von Werle  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1245; gestorben am 15 Okt 1283.
    2. 14. Heinrich I. von Werle  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1245; gestorben am 8 Okt 1291 in bei Saal.

  3. 8.  Fürst Pribislaw I. von Parchim-Richenberg (von Mecklenburg)Fürst Pribislaw I. von Parchim-Richenberg (von Mecklenburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Heinrich4, 3.Heinrich3, 2.Pribislaw2, 1.Niklot1) wurde geboren in zw 15 Feb und 03 Jun 1224; gestorben in nach 12 Feb 1275.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herr (Fürst) zu Parchim-Richenberg (1238 bis 1256)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Pribislaw_I.

    Pribislaw I., Herr zu Parchim-Richenberg (* zw. 15. Februar und 3. Juni 1224; † nach 12. Februar 1275) war von 1238 bis 1256 Herr (Fürst) zu Parchim-Richenberg.

    Er war der jüngste Sohn von Heinrich Borwin II. und nach der Landesteilung wurde ihm die Herrschaft Parchim-Richenberg zugesprochen. Er wuchs am Hof seines Bruders Johann I. von Mecklenburg auf. Da er noch zu jung war, verwaltete dieser noch bis 1238 die Herrschaft für seinen Bruder. Im Jahr 1238 konnte er seine Herrschaft auf der Burg Parchim antreten. Seine Herrschaft umfasste die Länder Parchim (mit Brenz und Rosengarten), die Landschaft Ture (siehe Amt Ture) und die späteren Vogteeien Plau, Goldberg, Sternberg und letztlich Richenberg (an der Warnow bei Langen Brütz). Schon früh geriet er in Grenzstreitigkeiten mit den Schweriner Grafen. So musste er Brenz und Neustadt-Glewe abtreten. Nach dieser Fehde gelang es ihm, sein Fürstentum durch die Gründung von Städten Goldberg und Sternberg und Ansiedlung von Juden in Parchim wirtschaftlich zu stabilisieren. Im Jahre 1248 erhielten Goldberg und Sternberg das Parchimsche Stadtrecht durch ihn. Er gründete 1240 am weststlichen Eldeufer die Parchimer Neustadt. Er holte im Jahr 1246 Mitglieder des Franziskanerordens nach Parchim. Im Jahr 1248 verlegte Pribislaw den Residenzsitz von Parchim zur neuerbauten Burg Richenberg Warnow bei dem Dorf Kritzow. Seitdem hieß die Herrschaft auch Parchim-Richenberg. Die Gründe sind nicht genau bekannt.

    Bald kam es zu Streitigkeiten mit dem Schweriner Bischof Rudolf, einmal über die Zehntzahlungen und als Hauptgrund der Versuch Rudolfs, in Bützow eine Burg in unmittelbarer Grenzlage zu errichten. Pribislaw als Landesherr sah sich durch diese BuBurg direkt bedroht. Er ließ die Burg niederbrennen und sperrte Rudolf in Richenberg ins Verlies. Der Bischof kam aber gegen ein geringes Lösegeld bald wieder frei. Rudolf versuchte daraufhin mit allen Mitteln, Pribislaw zu entmachten, so ließ er Pribislaw in Reichsacht legen und erwirkte einen päpstlichen Bann gegen den Fürsten. Nach kurzem Ausgleich 1255 wurde Pribislaw gefangen genommen und dem Bischof ausgeliefert. Pribislaw wurde entmachtet und das Land unter seinen Brüdern und seinem Schwager, den Grafen von Schwerin, aufgeteilt. Pribislaw ging ins Exil nach Pommern und erhielt als Ausgleich die Herrschaft Belgard in Hinterpommern. Als Bischof Rudolf im Jahr 1262 starb, hoffte er auf die Rückgabe seines Besitzes, doch seine Brüder verweigerten dies. Im Jahr 1270 verzichtete er auf seine Ansprüche auf das Land Parchim-Richenberg und kehrte nach Belgard zurück, wo er um 1275 starb. Er war zweimal verheiratet, einmal mit der Tochter von Richard von Friesack und dann mit der vermutlichen Tochter des Herzogs Barnim I.


    Kinder
    • Pribisław II., Herr von Belgard in Hinterpommern (1270–1316)
    • Tochter, nach 1270
    Weblinks
    • Literatur über Pribislaw I. in der Landesbibliographie MV
    • Geschichte zu Pribislaw
    • Stammtafel des Hauses Mecklenburg
    • Wilhelm Gottlieb Beyer: Urkundliche Geschichte des Fürsten Pribislav I. von Parchim-Richenberg und seiner Nachkommen

    Familie/Ehepartner: von Friesack. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 15. Fürst Pribislaw II. von Parchim-Richenberg (von Mecklenburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 21 Jun 1316.

  4. 9.  Mathilde (Mechthildis) von MecklenburgMathilde (Mechthildis) von Mecklenburg Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Heinrich4, 3.Heinrich3, 2.Pribislaw2, 1.Niklot1) gestorben in nach 1270.

    Familie/Ehepartner: Herzog Sambor II. von Pommerellen. Sambor (Sohn von Herzog Mestwin I. von Pommerellen (Samboriden) und Zwinisława von Polen?) wurde geboren in cir 1208; gestorben am 31 Dez 1278. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 16. Margarete Sambiria von Pommerellen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1230; gestorben am 1 Dez 1282 in Rostock; wurde beigesetzt in Münster, Doberan.
    2. 17. Salome von Pommerellen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1257/58; gestorben in 1312.
    3. 18. Eufemia (Alenta, Adelheid) von Pommerellen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1254.


Generation: 6

  1. 10.  Elisabeth von MecklenburgElisabeth von Mecklenburg Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Johann5, 4.Heinrich4, 3.Heinrich3, 2.Pribislaw2, 1.Niklot1) gestorben in cir 1280.

    Notizen:

    Elisabeth und Gerhard I. hatten elf Kinder, vier Töchter und sieben Söhne.

    • Liutgard, (* ca. 1251; † 1289), verheiratet mit Herzog Johann von Braunschweig-Lüneburg, dann verheiratet mit Fürst Albrecht von Anhalt-Köthen
    • Johann (* 1253; † ca. 1272), Propst von Hamburg
    • Gerhard II. (* 1254; † 1312) Graf von Holstein-Plön
    • Adolf VI. (* 1256; † 1315) Graf von Holstein-Schauenburg
    • Heinrich I. (* 1258; † 1304) Graf von Holstein-Rendsburg
    • Elisabeth († vor 1284), verheiratet mit Graf Burchard II. von Wölpe
    • Albrecht († zwischen 1272 und 1281)
    • Hedwig (* vor 1264; † ca. 1325), verheiratet mit König Magnus von Schweden
    • Mechthild, verheiratet mit Graf Johann von Wunstorf
    • Bruno (* nach 1272; † vor 1289)
    • Otto

    Elisabeth heiratete Graf Gerhard I. von Holstein-Itzehoe in cir 1250. Gerhard (Sohn von Graf Adolf IV. von Schauenburg (von Holstein) und Heilwig von der Lippe) wurde geboren in 1232; gestorben am 21 Dez 1290. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 19. Liutgard von Holstein  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1251; gestorben in 1289.
    2. 20. Graf Gerhard II. von Holstein (von Plön), der Blinde  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1254; gestorben am 28 Okt 1312.
    3. 21. Graf Adolf VI. von Schauenburg-Holstein (Pinneberg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1256; gestorben am 15 Mai 1315.
    4. 22. Graf Heinrich I. von Holstein-Rendsburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1258; gestorben in 1304.
    5. 23. Königin von Schweden Helvig (Hedwig) von Holstein  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1257 in Itzehohe; gestorben in zw 1324 und 1326; wurde beigesetzt in Riddarholmskyrkan, Stockholm.

  2. 11.  Albrecht I. von MecklenburgAlbrecht I. von Mecklenburg Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Johann5, 4.Heinrich4, 3.Heinrich3, 2.Pribislaw2, 1.Niklot1) wurde geboren am 1 Aug 1264; gestorben am 15 (17) Mai.

  3. 12.  Fürst Heinrich I. von MecklenburgFürst Heinrich I. von Mecklenburg Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Johann5, 4.Heinrich4, 3.Heinrich3, 2.Pribislaw2, 1.Niklot1) wurde geboren in cir 1230; gestorben am 2 Jan 1302; wurde beigesetzt in Münster, Doberan.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1264 bis 1275 und 1299 bis 1302, Herrschaft Mecklenburg; Fürst der Herrschaft Mecklenburg

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_I._(Mecklenburg)

    Fürst Heinrich I., Herr zu Mecklenburg, genannt „der Pilger“ (* um 1230; † 2. Januar 1302) war von 1264 bis 1275 und von 1299 bis 1302 Regent der Herrschaft Mecklenburg.

    Er war ältester Sohn des Fürsten Johann I. Am Anfang regierte er zusammen mit seinem Bruder Albrecht I. Dieser starb aber bereits 1265. Um 1259 heiratete er Anastasia (* ca. 1245; † 15. März 1317), Tochter des Herzogs Barnim I. von Pommern.

    Leben
    1266 unterstellte er sich die Juden in Wismar gegen ein Schutzgeld als Kammerknechte. Im gleichen Jahr stiftete er den Wein für 20 Kirchen des Landes Ilow, die fortan aus den Beständen des Ratskellers in Wismar Messwein und Oblaten erhielten. Für viele Kirchen der Region ist das ihre erste urkundliche Erwähnung.[1] 1270 unternahm er einen Kreuzzug gegen die noch nicht christianisierten Litauer und 1271 eine Pilgerfahrt ins Heilige Land. Auf dem Weg dorthin wurde er jedoch nach Kairo verschleppt und blieb 27 Jahre in arabischer Gefangenschaft. Während dieser Zeit wurde die Herrschaft, nach Streitigkeiten zwischen seinen Brüdern und Vettern um die Vormundschaft seiner Kinder und damit um die Regentschaft, von seinen Brüdern Nikolaus III. (bis 1290) und Johann II. (bis 1283) regiert, bis Heinrich II. die Macht übernahm. 1298 kehrte Heinrich I. über Morea und Rom nach Mecklenburg zurück. Der Lübecker Ratssekretär Alexander Huno berichtete darüber. Kurz vor seinem Tod übernahm er, wahrscheinlich nicht mehr aktiv, von 1299 bis 1302 die Regierungsverantwortung. Heinrich I. wurde in der Fürstengruft des Doberaner Münsters beerdigt.

    Begraben:
    Das Doberaner Münster war bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts die Kirche des Zisterzienser-Klosters Doberan. Es ist heute die Kirche der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Bad Doberan in der Propstei Rostock im Kirchenkreis Mecklenburg der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche).
    Das Münster gehört zu den wichtigsten hochgotischen Backsteinbauten im Ostseeraum entlang der Europäischen Route der Backsteingotik.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Doberaner_Münster

    Heinrich heiratete Anastasia von Pommern (Greifen) in cir 1259. Anastasia (Tochter von Herzog Barnim I. von Pommern (Greifen) und Marianne) wurde geboren in cir 1245; gestorben am 15 Mrz 1317. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 24. Herr Heinrich II. von Mecklenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in nach 14 Apr 1266; gestorben am 21 Jan 1329 in Sternberg, Pommern.

  4. 13.  Herr Johann I. von WerleHerr Johann I. von Werle Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Nikolaus5, 4.Heinrich4, 3.Heinrich3, 2.Pribislaw2, 1.Niklot1) wurde geboren in cir 1245; gestorben am 15 Okt 1283.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1277 bis 1281, Herrschaft Werle; Herr zu Werle
    • Titel (genauer): 1281 bis 1283, Herrschaft Werle-Parchim; Herr zu Werle-Parchim

    Notizen:

    Zitat aus:: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_I._(Werle)

    Johann I., Herr zu Werle [-Parchim] (* um 1245; † 15. Oktober 1283); war von 1277 bis 1281 Herr zu Werle und von 1281 bis 1283 Herr zu Werle-Parchim.

    Er war der älteste Sohn von Nikolaus I. und Jutta von Anhalt.

    Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1277 regierte er zuerst zusammen mit seinen Brüdern Heinrich I. und Bernhard I. über Werle. Im Jahr 1281 entschloss man sich zur Teilung und Johann übernahm die Herrschaft über den Teil Werle-Parchim. Er war mit Sophia, Tochter des Grafen Gunther von Lindow-Ruppin verheiratet. Er wurde im Doberaner Münster beerdigt.

    Titel (genauer):
    Die Herrschaft Werle entstand nach der Ersten Mecklenburgischen Hauptlandesteilung nach dem Tod von Heinrich Borwin II. zwischen 1229 und 1235.
    Die Herrschaft Werle lag im Gebiet um Güstrow im heutigen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern und erstreckte sich nach Osten bis zur Müritz. Sie wurde nach der damaligen Hauptburg Werle bei Güstrow benannt. Sie lag bei Werle, heute ein Ortsteil von Kassow und ist kaum noch sichtbar und mit einem Stein markiert.
    Die Herrschaft zerfiel mehrfach in verschiedene Teilherrschaften. Im Jahr 1282 entstanden Werle-Güstrow und Werle-Parchim. Beide wurden um 1292 von Nikolaus II. wieder vereinigt. 1316 entstanden Werle-Güstrow und Werle-Goldberg (Parchim). 1337 spaltete sich von der ersteren Linie noch Werle-Waren ab. Mit dem Tod des letzten Regenten am 7. September 1436 fiel die Herrschaft zurück an die mecklenburgische Dynastie.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herrschaft_Werle

    Familie/Ehepartner: Sophie von Lindau-Ruppin. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 25. Herr Nikolaus II. zu Werle  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 1275; gestorben am 18 Feb 1316 in Pustow (Pustekow).
    2. 26. Herr Johann II. von Werle-Güstrow  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in nach 1250; gestorben am 27 Aug 1337; wurde beigesetzt in Doberaner Münster.

  5. 14.  Heinrich I. von WerleHeinrich I. von Werle Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Nikolaus5, 4.Heinrich4, 3.Heinrich3, 2.Pribislaw2, 1.Niklot1) wurde geboren in cir 1245; gestorben am 8 Okt 1291 in bei Saal.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1277 bis 1281, Herrschaft Werle; Herr zu Werle
    • Titel (genauer): 1281 bis 1291, Herrschaft Werle-Güstrow; Herr zu Werle-Güstrow

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_I._(Werle) (Jun 2021)

    Heinrich I., Herr zu Werle [-Güstrow] (* um 1245; † 8. Oktober 1291 bei Saal ermordet); war 1277 bis 1281 Herr zu Werle und von 1281 bis 1291 Herr zu Werle-Güstrow.

    Nach dem Tod seines Vaters Nikolaus I. im Jahr 1277 regierte Heinrich I. zunächst zusammen mit seinen Brüdern Johann I. und Bernhard I. über Werle. Im Jahr 1281 entschloss man sich zur Teilung und Heinrich übernahm die Herrschaft über den Bereicich Werle-Güstrow. Er residierte auf der noch vorhandenen Burg Werle. Im Jahr 1291 wurde er von seinen Söhnen bei der Jagd erschlagen. Diese sahen nach der Wiederheirat des Vaters ihr Erbe bedroht. Nach seinem Tod wurden seine Söhne von Heinrichs Neffen Nikolaus II. entmachtet und verfolgt. Dieser übernahm die Regierung der Teilherrschaft und vereinigte damit die Herrschaft Werle.

    Titel (genauer):
    Die Herrschaft Werle entstand nach der Ersten Mecklenburgischen Hauptlandesteilung nach dem Tod von Heinrich Borwin II. zwischen 1229 und 1235.
    Die Herrschaft Werle lag im Gebiet um Güstrow im heutigen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern und erstreckte sich nach Osten bis zur Müritz. Sie wurde nach der damaligen Hauptburg Werle bei Güstrow benannt. Sie lag bei Werle, heute ein Ortsteil von Kassow und ist kaum noch sichtbar und mit einem Stein markiert.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herrschaft_Werle

    Gestorben:
    wurde von seinen eigenen Söhnen bei der Jagd erschlagen. .

    Die erste Erwähnung Saals finden wir in einer Urkunde der Stadt Barth von 1255. Zu jener Zeit existierte schon eine verlassene slawische Burganlage an der Mündung des Saaler Baches in den heutigen Saaler Bodden. Bei der Burganlage dürfte es sich um die Stekeborg oder Stekenborg handeln. In all den Zeiten, in denen die Burganlage bewirtschaftet war, hatte der Bodden noch einen freien Zugang zur Ostsee. Die Lage, gleichwohl versteckt als auch mit der Möglichkeit beschaffen, den weiten Boddenraum zu überwachen, war strategisch wertvoll.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Saal_(Vorpommern)

    Heinrich heiratete Königin Rikitsa (Richiza) Birgersdatter von Norwegen (von Bjälbo) in cir 1262. Rikitsa (Tochter von Jarl Birger Magnusson von Schweden (von Bjälbo) und Ingeborg Eriksdotter von Schweden) wurde geboren in cir 1238; gestorben in 1288. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 27. Herzogin Rixa von Werle  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1270; gestorben am 26 Nov 1317.

    Heinrich heiratete Mathilde von Braunschweig (von Lüneburg) in cir 1291. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 15.  Fürst Pribislaw II. von Parchim-Richenberg (von Mecklenburg)Fürst Pribislaw II. von Parchim-Richenberg (von Mecklenburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Pribislaw5, 4.Heinrich4, 3.Heinrich3, 2.Pribislaw2, 1.Niklot1) gestorben in nach 21 Jun 1316.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herrschaft, Fürstentum Parchim-Richenberg; Fürst von Parchim-Richenberg

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Pribislaw_II. (Okt 2017)

    Pribislaw II., auch Pribislav II., († nach 21. Juni 1316) war ein Fürst aus der Linie Parchim-Richenberg des Hauses Mecklenburg. Er war zeitweise Herr des Landes Belgard.

    Er war der ältere Sohn von Pribislaw I., der die Herrschaft Parchim-Richenberg verloren hatte und Herr im Lande Belgard war, und einer Tochter Richards von Friesack.

    Pribislaw II. war von 1276/1277 an Herr des Landes Belgard. Das Land hatte er anfänglich von Herzog Barnim I. von Pommern zu Lehen. Nach dem Frieden von Vierraden 1284 erhielten die brandenburger Markgrafen die Pfandherrschaft über das Land Belgard sowie über die Lande Daber und Welschenburg, belehnten aber Pribislaw II. sowie seine Verwandten damit. Doch 1288 nahm Herzog Bogislaw IV. die Lande in seinen Besitz.[1]

    Pribislaw II. machte im Jahre 1289 eine Schenkung von 200 Hufen Landes an das Kloster Bukow, im Jahre 1312 verpfändete er dem Deutschen Orden den See Malsche bei Preußisch Stargard. Noch 1313 nahm er an der Schlacht vor Stralsund am Hainholz teil.

    Mit Pribislaw II. erlosch die Linie Parchim-Richenberg des Hauses Mecklenburg im Mannesstamm.

    Titel (genauer):
    Erster Fürst von Mecklenburg-Werle war Pribislaw I. aus dem Geschlecht der Obodriten. Er war der jüngste Sohn von Heinrich Borwin II. und nach der Landesteilung wurde ihm die Herrschaft Parchim-Richenberg zugesprochen. Er wuchs am Hof seines Bruders Johann I. von Mecklenburg auf. Da er noch zu jung war, verwaltete dieser noch bis 1238 die Herrschaft für seinen Bruder. Im Jahr 1238 konnte Pribislaw seine Herrschaft in Parchim antreten.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herrschaft_Parchim-Richenberg (Aug 2023)

    Pribislaw heiratete Katharina von Pommerellen (Samboriden) in 1269. Katharina (Tochter von Herzog Mestwin II. von Pommerellen (Samboriden) und Jutta (Judith) von Wettin (von Brehna)) gestorben in nach 1 Jan 1312. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 28. Lukardis (Luitgard) von Parchim-Richenberg (von Mecklenburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  7. 16.  Margarete Sambiria von PommerellenMargarete Sambiria von Pommerellen Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Mathilde5, 4.Heinrich4, 3.Heinrich3, 2.Pribislaw2, 1.Niklot1) wurde geboren in cir 1230; gestorben am 1 Dez 1282 in Rostock; wurde beigesetzt in Münster, Doberan.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königsgemahlin, Regentin von Dänemark

    Notizen:

    Aus der Ehe Margarete mit Christoph I. sind sechs Kinder bekannt, drei Söhne und drei Töchter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Margarete_Sambiria

    Margarete Sambiria, (auch Samboria oder Margarete Spraenghest genannt) (* um 1230; † 1. Dezember 1282 in Rostock) Swinislawa - ihr Taufname - war die Tochter Herzog Sambors II. von Pommerellen und Mechthilds von Mecklenburg, der Tochter Heinrich Borwin II. von Mecklenburg. Sie wurde durch Heirat Königsgemahlin und später Regentin von Dänemark.

    Leben
    Während ihrer Jugend kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen ihrem Vater und dessen Bruder Swantopolk II. Sie erhielt eine Erziehung, wie sie üblicherweise nur Männern auferlegt war, zu der insbesondere das Kriegshandwerk inklusive dem Reiten gehörte.

    1248 heiratete sie auf Burg Glambek auf Fehmarn Christoffer I. von Dänemark und wurde 1252 mit ihm in Lund gekrönt. Um 1254 begann Christoffers Fehde mit dem Erzbischof von Lund Jakob Erlandsen, Erik Abelsen und dem holsteinischen Grafen. Gemeinsam mit ihrem Vater versuchte sie 1256 erfolglos einen Vergleich der streitenden Parteien zu erreichen. Als Christoffer Ende Mai 1259 unerwartet in Ribe starb - es hieß, dass er ermordet wurde, - war sie bis 1264 Vormund für ihren Sohn Erik Klipping. In dieser Funktion setzte sie die Fehde ihres verstorbenen Mannes fort. Ein seeländisches Bauernheer, mit dem sie sich kurz nach Christoffers Tod dem auf der Seite des Erzbischofs kämpfenden Fürsten Jaromar II. von Rügen entgegenstellte, wurde am 14. Juni 1259 bei Næstved vernichtend geschlagen. Nach einer Niederlage in der Schlacht auf der Lohheide 1261 wurden sie und ihr Sohn von den holsteinischen Grafen gefangen genommen, sie kam aber mit Hilfe des Herzogs Albrecht von Braunschweig-Lüneburg wieder frei. Sie gewann die Initiative zurück und regierte sogar noch weiter, als ihr Sohn, der erst 1264 nach Dänemark zurückkehren konnte, bereits mündig geworden war.
    Sie erhielt den Beinamen Schwarze Margaret bzw. Swarte Gret und Margarete das Pferd, denn sie soll „über Kräfte wie ein Ross“ verfügt haben.[1]

    Später söhnte sie sich mit der Geistlichkeit wieder aus. Nach der Gründungslegende des Klosters Zum Heiligen Kreuz in Rostock brachte sie 1270 ein Stück des heiligen Kreuzes mit, das sie von einer Wallfahrt nach Rom vom Papst erhalten hatte. Diese Reliquie soll sie angeblich dem von ihr in Rostock gegründeten Kloster zum Heiligen Kreuz gestiftet haben. Dort hielt sie sich in ihren letzten Jahren auf und starb 1282. Sie wurde im Doberaner Münster beigesetzt.


    Literatur
    • Kr. Erslev: Margrethe Sambiria. In: Dansk biografisk leksikon. (dänisch), 1. Aufl. (1887–1905), Bd. 11, S. 114f.
    • Theodor Pyl: Margaretha, Herzogin von Ostpommern, Königin von Dänemark. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 20, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 321 f.
    • Henning Unverhau: Margarethe Sambiria von Pommerellen. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 157 (Digitalisat).
    • Hanna Wacker: Margareta Sambiria. Lebensroman einer Königin. Christians, Hamburg 1986, ISBN 3-7672-0944-6 (Nachdr. d. Ausg. Flensburg 1947)
    Weblinks
     Commons: Margaret Sambiria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Einzelnachweise
    1 Lars Franke (2013): Auf den Spuren alter Klostersagen: von der Niederlausitz über Berlin bis Rügen

    Margarete heiratete König Christoph I. von Dänemark in 1248. Christoph (Sohn von König Waldemar II. von Dänemark und Prinzessin Berengaria von Portugal) wurde geboren in cir 1219; gestorben am 29 Mai 1259 in Ribe, Dänemark. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 29. König Erik V. von Dänemark, Klipping  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1249 in Schloss Ålholm bei Nysted; gestorben am 22 Nov 1286 in Findrup bei Viborg, Jütland; wurde beigesetzt in Dom zu Viborg.
    2. 30. Mathilde von Dänemark  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 1300.

  8. 17.  Salome von Pommerellen Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Mathilde5, 4.Heinrich4, 3.Heinrich3, 2.Pribislaw2, 1.Niklot1) wurde geboren in 1257/58; gestorben in 1312.

    Notizen:

    Salome hatte mit Siemomysław fünf Kinder.

    Salome heiratete Herzog Siemomysław von Kujawien in zw 1268 und 1274. Siemomysław (Sohn von Kasimir I. von Kujawien (von Masowien) (Piasten) und Konstanze von Schlesien-Breslau) wurde geboren am 1245 / 1248; gestorben in 1287. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 31. Prinzessin Fenena von Kujawien  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1276; gestorben am 8 Sep 1295 in Buda (Budapest).
    2. 32. Herzog Kasimir III. von Kujawien  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1280; gestorben in nach 1347.

  9. 18.  Eufemia (Alenta, Adelheid) von Pommerellen Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Mathilde5, 4.Heinrich4, 3.Heinrich3, 2.Pribislaw2, 1.Niklot1) wurde geboren in 1254.

    Notizen:

    Alenta und Boleslaw II. hatten eine Tochter.

    • Katharina († nach 1270), die im Kindesalter verstarb; ihr Leichnam wurde in der Klosterkirche von Trebnitz beigesetzt.

    Eufemia heiratete Herzog Boleslaw II. von Schlesien (Piasten) in cir 1261, und geschieden in 1275. Boleslaw (Sohn von Herzog Heinrich II von Polen (von Schlesien) (Piasten), der Fromme und Herzogin Anna von Böhmen) wurde geboren in cir 1217; gestorben in 1278. [Familienblatt] [Familientafel]