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Stjepan I. von Bosnien

männlich 1242 - 1314  (72 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  Stjepan I. von Bosnien wurde geboren in 1242; gestorben in 1314.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Ban von Bosnien (1290–1314)

    Familie/Ehepartner: Prinzessin Elisabeth (Jelisaveta) von Serbien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Stjepan II. Kotromanić von Bosnien  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1292; gestorben in 1353.


Generation: 2

  1. 2.  Stjepan II. Kotromanić von Bosnien Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Stjepan1) wurde geboren in 1292; gestorben in 1353.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Ban(us) von Bosnien (1314 bis 1353)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Stjepan_II._Kotromanić

    Stjepan II. Kotromanić (* 1292; † 1353) war Ban(us) von Bosnien von 1314 bis 1353 und entstammte dem gleichnamigen Herrschergeschlecht, das in der Zeit von etwa 1250 bis 1463 die Geschicke einiger Staaten auf dem Balkan bestimmte. Seit 1377 waren sie Könige von Bosnien und Serbien und seit 1390 auch Könige von Kroatien. Seine Eltern waren Stjepan I. (* 1242, † 1314), Ban von Bosnien 1290–1314 und Prinzessin Jelisaveta (Elisabeth) von Serbien, Tochter des Königs Stefan Dragutin von Serbien und Prinzessin Katalin von Ungarn. Stjepan II. war vermählt Jelisaveta (Elisabeth), Tochter Herzogs Kasimir von Kujawien.

    Zur Zeit Stjepans II. stand Bosnien noch unter der Obrigkeit des Königs von Ungarn und Kroatien. Trotz fremder Herrschaft erlebte Bosnien unter dem Banus Stjepan einen wirtschaftlichen Aufschwung. Auf den Gütern der Großgrundbesitzer wuchs die Erzeugung von landwirtschaftlichen Produkten, das Handwerk erblühte, neue Bergwerke wurden erschlossen und es entwickelten sich der Binnen- und der Außenhandel. Die Naturalwirtschaft wurde durch die Geldwirtschaft ersetzt, denn Stjepan war der ererste bosnische Herrscher, der eigene Münzen prägte. Auch politisch wollte Stjepan seinen Staat konsolidieren. Eine Maßnahme in diese Richtung war die Heirat seiner Tochter Katharina (* 1336, † 1396) mit dem mächtigen Grafen Hermann I. von Cilli. Seine zweite Tochter Elizabeta (Elisabeth) vermählte sich 1353 mit König Ludwig I. von Ungarn und Polen.

    Zur Zeit des Banus Stjepan war Bosnien noch ein kleiner Staat, der nördlich der Flüsse Neretva und Drina lag und die Stadt Sarajevo zum Mittelpunkt hatte. Um seinen Herrschaftsbereich zu erweitern, nutzte Kotromanić die inneren Kämpfe in Kroatien aus. Er zog zunächst nach Südwesten, besetzte das Gebiet der großen Karstregionen (Zapadne strane - Westteile), die sich zwischen den Flüssen Cetina im Westen und Neretva im Osten erstreckten, und stieß bis zur Adria vor. Er erweiterte sein Gebiet aber auch nach Norden und Westen, so dass die Grenzen Bosniens schon damals etwa die heutigen Ausmaße erreichten.
    Stjepans Nachfolger war Stjepan Tvrtko I. (* 1338, † 1391), Ban von Bosnien 1353–1365.und später erster König


    Siehe auch
    • Königreich Bosnien#Liste der Bane
    Literatur
    • Bogdan Binter: Zgodovina južnih Slovanov (Geschichte der Südslawen), Ljubljana 1956
    • Lexikon der Geschichte, 2001, ISBN 3-572-01285-6
    • Hermann Grote: Stammtafeln, Leipzig 1877
    • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln, Marburg 1984 (Tafel 45, Gefürstete Grafen von Cilli)
    • Prinz zu Isenburg, Wilhelm Karl; Baron Freytag von Loringhoven; Schwennicke, Detlef (Hrsg.): Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der europäischen Staaten, Schwaben, Band 12, Marburg 1992
    • Ignac Orožen: Celska Kronika, Cilli 1854 - Stammtafel der Cillier
    • Frank Kämpfer: Stefan II. Kotromanić, in: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Bd. 4. München 1981, S. 176 f.

    Familie/Ehepartner: Elisabeth (Jelisaveta) von Kujawien. Elisabeth (Tochter von Herzog Kasimir III. von Kujawien) wurde geboren in cir 1315; gestorben in zw 1353 und 1373. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 3. Katharina von Bosnien  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1336; gestorben in 1396.
    2. 4. Königin Elisabeth von Bosnien  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1340; gestorben am 16 Jan 1387; wurde beigesetzt in Ihr Leichnam wurde in einen Fluss geworfen oder sie verstarb in der Gefangenschaft.


Generation: 3

  1. 3.  Katharina von Bosnien Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Stjepan2, 1.Stjepan1) wurde geboren in 1336; gestorben in 1396.

    Familie/Ehepartner: Hermann I. von Cilli. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 4.  Königin Elisabeth von BosnienKönigin Elisabeth von Bosnien Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Stjepan2, 1.Stjepan1) wurde geboren in 1340; gestorben am 16 Jan 1387; wurde beigesetzt in Ihr Leichnam wurde in einen Fluss geworfen oder sie verstarb in der Gefangenschaft.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Wurde ermordet.
    • Titel (genauer): Königin von Ungarn und Kroatien durch Heirat (1353–1382), Königin von Polen durch Heirat (1370–1382)

    Notizen:

    Elisabeth und Ludwig I. hatten drei oder vier Kinder, alles Töchter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_von_Bosnien

    Elisabeth von Bosnien (Elizabeta/Jelisaveta Kotromanić, ungarisch Kotromanić Erzsébet, polnisch Elżbieta Bośniaczka; * 1340; † 16. Januar 1387) war durch Heirat mit Ludwig I. Königin von Ungarn und Kroatien 1353–1382 und Polen 1370–1382, sowie Regentin von Ungarn-Kroatien ab 1382 und Polen 1382–1384. Sie wurde als Tochter von Stjepan II. Kotromanić, Ban von Bosnien aus der Kotromanić-Dynastie,[1] und dessen Gemahlin Elisabeth von Kujawien, Tochter von Herzog Kasimir von Kujawien zu Gniewkowo geboren, was sie zu einer Großnichte des polnischen Königs Władysław I. Ellenlang machte.

    Leben
    Da der junge ungarische König Ludwig I. von Anjou verwitwet war – seine erste Frau Margarethe von Luxemburg verstarb kinderlos[2] bereits mit 14 Jahren – wollte seine Mutter Elisabeth von Polen eine neue Ehe für ihn schmieden. Seine zweite Gemahlin Elisabeth, die von Ludwigs Mutter als Geisel am ungarischen Hof lebte, wurde dort drei Jahre lang erzogen.[3]
    Nach der Hochzeit vom 27. Mai 1353 wurde sie Königin von Ungarn und ab 1370 auch von Polen. Erst nach der Eheschließung wurde bei Papst Innozenz IV. um Dispens für diese Verbindung nachträglich ersucht, weil Elisabeth und Ludwig miteinander nahe verwandt waren.[4] Der Ururgroßvater Elisabeths von Bosnien, der Herzog Kasimir I. von Kujawien (1211–1267) war gleichzeitig Urgroßvater Ludwigs (und Vater seines Großvaters aus der Piastendynastie – Władysław I. Ellenlangs).

    Familie
    Das Paar hatte drei Töchter:
    • Katharina von Anjou (1370–1377) verstarb als Kleinkind, 1374 verlobt mit Ludwig von Frankreich (* 1372; † 1407)[1]
    • Maria (1371–1395), Königin von Ungarn ∞ Sigismund von Luxemburg[1]
    • Hedwig (1373–1399), Königin von Polen
    Maria wurde mit Sigismund von Luxemburg, dem späteren deutschen Kaiser, Mitglied des böhmischen Hochadels, vermählt und die jüngere Hedwig hätte mit Wilhelm, Herzog von Österreich, Kärnten und Steiermark, verheiratet werden sollen. Die ältere Toochter sollte zuerst beide Throne ihres Vaters, Ungarn und Polen erben. Da jedoch Sigismund, der seit 1381 in Krakau lebte, von den Polen des Landes verwiesen wurde und die polnischen Adeligen mit der bereits seit 1370 existierenden Personalunion höchst unzufrieden waren, wurde zur Königin von Polen die erst neunjährige Hedwig gewählt. 1386 wurde sie mit dem Großfürsten von Litauen, Jogaila vermählt. Somit teilten sich zwei rechtlich gleichgestellte und miteinander verheiratete Herrscher die Macht über Polen-Litauen. Um diese Verbindung zu ermöglichen, ließ sich Jogaila taufen und das heidnisch gebliebene litauische Kernland christianisieren.
    Maria dagegen wurde nach dem Tod ihres Vaters 1382 Königin in Ungarn, ihre Mutter Elisabeth wurde jedoch als Regentin für die noch minderjährige Herrscherin eingesetzt. Unterstützt wurde sie durch den ungarischen Palatin Garai Miklós.
    Sigismund, sein Bruder Wenzel IV., König von Böhmen, und einige ungarische Adelige standen Elisabeth und dem Palatin feindlich gegenüber. Einige Adelige unterstützten den neapolitanischen König Karl von Durazzo und verhalfen ihm 1385 kurzfristiig zur Macht. Königin Elisabeth und Garai ließen Karl 1386 ermorden. Karls Sohn Ladislaus von Neapel wollte den ungarischen Thron zurückerobern, ihm fehlte es jedoch an Unterstützung von Seiten des Adels. Elisabeth und Maria wurden 1386 durch die mächtigen Horvat-Brüder gefangen genommen. Elisabeth wurde im Januar 1387 ermordet und ihr Leichnam wurde in einen Fluss geworfen oder sie verstarb in der Gefangenschaft.[1]



    Einzelnachweise
    1 Jacob Christof Iselin, Johannes Buxtorf, Jakob Christoph Beck: Neu-vermehrtes historisch- und geographisches allgemeines Lexicon…. J. Brandmüller, 1742, S. 262. (books.google.de)
    2 Ulrike Hohensee, Mathias Lawo, Michael Lindner, Michael Menzel, Olaf B. Rader: Die Goldene Bulle. Politik – Wahrnehmung – Rezeption. Walter de Gruyter, Berlin 2008, ISBN 978-3-05-008623-1, S. 642. (books.google.de)
    3 Samuel Klein: Handbuch der Geschichte von Ungern und seiner Verfassung. Georg Wigand, 1833, S. 230.(books.google.de)
    4 Andreas Rüther: Region und Identität. Schlesien und das Reich im späten Mittelalter. Böhlau Verlag, Köln/ Weimar 2010, ISBN 978-3-412-20612-3, S. 147. (books.google.de)

    Familie/Ehepartner: König Ludwig I. von Ungarn (von Anjou), der Grosse . Ludwig (Sohn von König Karl I. Robert (Carobert) von Ungarn (von Anjou) und Prinzessin Elisabeth von Polen) wurde geboren am 5 Mrz 1326 in Visegrád, Ungarn; gestorben am 10 Sep 1382 in Trnava; wurde beigesetzt in Székesfehérvá. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 5. Königin Maria von Ungarn (von Anjou)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1370 oder 1371 in Ofen; gestorben am 17 Mai 1395.
    2. 6. Königin Hedwig (Jadwiga) von Polen (von Anjou), die Heilige  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 3 Okt 1373 in Buda (Budapest); gestorben am 17 Jul 1399 in Krakau, Polen; wurde beigesetzt in Kirchenschiff der Wawel-Kathedrale zu Krakau.


Generation: 4

  1. 5.  Königin Maria von Ungarn (von Anjou)Königin Maria von Ungarn (von Anjou) Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Elisabeth3, 2.Stjepan2, 1.Stjepan1) wurde geboren am 1370 oder 1371 in Ofen; gestorben am 17 Mai 1395.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Ungarn (1382 bis 1395)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_(Ungarn)

    Maria,ungarisch Mária, kroatisch Marija (* 1370 oder 1371[1] bei Ofen; † 17. Mai 1395[2]) war von 1382 bis 1395 Königin von Ungarn aus dem Geschlecht Anjou. Sie war die Tochter und Nachfolgerin König Ludwigs I.[1]

    Hintergrund
    Ein Hauptziel der Politik Ludwigs I., der über keinen männlichen Erben verfügte, war die Sicherung der weiblichen Thronfolge in seinem Reich, das aus Ungarn und Polen bestand.[3] Dazu sollte unter anderem die Zerschlagung Polens dienen, die aber am Widerstand des polnischen Adels scheiterte.[1]
    Nach dem Tod Ludwigs 1382 konnten Maria und ihr Mann Sigismund von Luxemburg sich zunächst die ungarische Königskrone sichern und strebten auch die Herrschaft über Polen und damit eine Fortsetzung der Personalunion an. Der polnische Adel verweiggerte sich jedoch und forderte auf mehreren Versammlungen, dass die zukünftige Königin ständig in Polen zu leben hätte. Dadurch blieb für den polnischen Königsthron nur Marias Schwester Hedwig übrig, die ihr Erbe nach einigen Auseinandersetzungen 1384 antrat.[4]




    Literatur
    • Thomas von Bogyay: Maria. In: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Band 3. München 1979, S. 95
    • Sándor Márki: Mária Magyarország királynéja 1370–1395. A Magyar tört. társulat kiadása, Budapest 1885, OCLC 19688714. (ungarisch)
    • Jaroslav Perniš: Posledná anjouovská královná Mária Uhorská (1371–1395). [Die letzte Königin der Familie Anjou Marie von Ungarn (1371–1395).] In: Historicky casopis. Bd. 47, 1999, ISSN 0018-2575, S. 3–15. (slowakisch)
    Weblinks
     Commons: Maria von Anjou – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Eintrag über Maria (Ungarn) im Ungarischen biographischen Lexikon (MEK) der Nationalen Széchényi-Bibliothek (ungarisch)
    Einzelnachweise
    1 Sonja Lessacher: Ludwig I. von Ungarn und seine Dalmatienpolitik. (PDF, S. 10–11 und 116.) auf othes.univie.ac.at
    2 Thomas von Bogyay: Maria. In: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Band 3. München 1979, S. 95
    3 Tünde Radek: Das Ungarnbild in der deutschsprachigen Historiographie des Mittelalters. Peter Lang, 2008, ISBN 978-3-631-57000-5, S. 237. (books.google.com)
    4 Karl Bosl, Günther Franz, Hanns Hubert Hofmann (Hrsg.): Reich. Sig(is)mund. In: S–Z. Register zum Gesamtwerk (= Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte.) De Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-158143-8, S. 2651. (books.google.de)

    Maria heiratete König Sigismund von Luxemburg (von Ungarn) in 1385. Sigismund (Sohn von Kaiser Karl IV. von Luxemburg (von Böhmen) und Kaiserin Elisabeth von Pommern) wurde geboren am 15 Feb 1368 in Nürnberg, Bayern, DE; gestorben am 9 Dez 1437 in Znojmo (Znaim), Mähren; wurde beigesetzt in Dom von Großwardein (rum. Oradea, ung. Nagyvárad). [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 6.  Königin Hedwig (Jadwiga) von Polen (von Anjou), die Heilige Königin Hedwig (Jadwiga) von Polen (von Anjou), die Heilige Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Elisabeth3, 2.Stjepan2, 1.Stjepan1) wurde geboren am 3 Okt 1373 in Buda (Budapest); gestorben am 17 Jul 1399 in Krakau, Polen; wurde beigesetzt in Kirchenschiff der Wawel-Kathedrale zu Krakau.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Verstarb im Wochenbett
    • Titel (genauer): „König“ von Polen (ab 1384)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hedwig_von_Anjou (Sep 2023)

    Durch die 1386 erfolgte Vermählung Hedwigs mit dem litauischen Großfürsten Jogaila gelang es, eine für Polen günstige politische Allianz mit dem Großfürstentum Litauen zu schmieden. Jogaila trat zum Christentum über; Litauen wurde christlich.

    Königliche Titulatur
    Titulatur auf Latein: Hedvigis dei gracia Rex Polonie, necnon terrarum Cracovie, Sandomirie, Syradie, Lancicie, Cuyavie, Pomeranieque domina et heres.
    Übersetzung auf Deutsch: Hedwig durch Gottes Gnade König von Polen, ebenso Herrin und Erbin der Länder von Krakau, Sandomir, Sieradz, Łęczyca, Kujawien und Pommern.
    Hedwigs offizieller Titel de jure war, wie auch der von Anna Jagiellonica, tatsächlich Król Jadwiga (lat. Hedvigis Dei Gracia Rex Poloniae), das heißt „König Hedwig“, da sie im Eigenen Recht Herrscherin des Königreichs war und man keine weibliche Thronfolge in Polen kannte.[5] Alle gekrönten Herrscher Polens, die im Eigenen Recht Herrscher Polens waren, trugen diesen Titel ohne Rücksicht auf das Geschlecht. Die Gemahlinnen der Könige, die erst durch Heirat Königin von Polen wurden, bekamen den offiziellen Titel Królowa (lat. Regina Poloniae).

    Auch die Muttergottes trägt seit 1656 den Titel „Königin“ (regina) von Polen – als Folge des offiziellen Bekenntnisses zum Katholizismus als Staatsreligion durch König Johann II. Kasimir im Lemberger Eid.

    Leben
    Nach dem Tod Kasimirs des Großen, des letzten Monarchen Polens aus der Piastendynastie in der königlichen Linie, wurde Polen ab 1370 von dessen Neffen, dem ungarischen König Ludwig I. von Anjou, in Personalunion regiert.

    Dessen Nachfolge war problematisch, da er zwei Töchter, aber keinen Sohn besaß. Er hatte daher im Kaschauer Privileg vom 17. September 1374 gegen wesentliche Konzessionen die Zusicherung der polnischen Barone erlangt, dass eine seiner Töchter ihm in Polen auf den Thron folgen würde. Kurz bevor Ludwig I. 1382 starb, ernannte er einseitig seine ältere Tochter, die 12-jährige Maria zur Regentin.[6] Doch nach der Herrschaft Ludwigs I., der zumeist abwesend war und sich in Polen regelmäßig durch Regenten vertreten ließ, war man in Polen mit einem immer wieder abwesenden Staatsoberhaupt nicht einverstanden.[7] Zusätzlich erhob sich ein heftiger Widerstand des polnischen Adels gegen Marias 14-jährigen Verlobten, Sigismund von Luxemburg.

    In der Folge kam es fast zum Bürgerkrieg, da der Adel von Großpolen die ältere Tochter Maria unterstützte und diese drängte, die Macht zu übernehmen, eine andere Adelsgruppe hingegen in Sieradz den Piasten Herzog Ziemowit IV. von Masowien (* 1353/56; † 1426) zum König wählte, während die Barone von Kleinpolen versuchten, einen Kompromiss zu erreichen. Erst nach längerem Streit kam es Ende 1383 auf Vermittlung von Jasko von Teczyn, dem Kastellan von Wójnik, bei einer zweiten Versammlung in Sieradz zu einer Einigung, wonach nicht Maria, sondern die jüngere Tochter Hedwig, die mit Herzog Wilhelm von Österreich (* um 1370, † 1406) verlobt war, zur Herrscherin von Polen gewählt werden sollte. Dies allerdings unter der Bedingung, dass die Union mit Ungarn beendet würde. Maria sollte dafür die Königskrone von Ungarn erhalten. Trotzdem kam es noch 1384 zu blutigen Kämpfen mit den Vertretern der unterlegenen Thronkandidaten.[8]

    Hedwig kam daraufhin nach Krakau und wurde dort am 15. Oktober 1384 im Alter von 11 Jahren als Jadwiga zum „König“ von Polen gekrönt.[9] Ihr Verlöbnis mit Herzog Wilhelm von Österreich wurde nach der Bewilligung des Papstes Bonifatius IX. gegen eine Entschädigung von 200.000 Florinen aufgelöst.[10]

    Zwei Jahre später im Rahmen der Union von Krewo wurde die Königin mit dem litauischen Großfürsten Jogaila vermählt, um eine für Polen günstigere politische Allianz zu schmieden. Die Heirat mit Wilhelm hätte dagegen die Macht der damals erst aufstrebenden Habsburger nach Ostmitteleuropa ausgedehnt. Sie akzeptierten zwar die gewaltige Entschädigung, fühlten sich aber trotzdem brüskiert. Dieser Vorgang führte dazu, dass Habsburger jahrhundertelang die von Polen angestrebte Selig- und Heiligsprechung Hedwigs verhinderten. Wien argumentierte, dass zwischen beiden Kindern bereits 1378 vom Erzbischof von Gran eine Ehe, sog. sponsalia de futuro geschlossen wurde, Krakau wiederum, dass laut kanonischem Recht die Vermählung nicht rechtskräftig ist, solange sie nicht im Erwachsenenalter vollzogen wird.

    Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Deutsche Orden auf dem Höhepunkt seiner Machtentfaltung und bedrohte mit seinem Expansionsdrang im Baltikum sowohl das Großfürstentum Litauen als auch das Königreich Polen. Bereits 1308 hatte der Orden das Herzogtum Pommerellen annektiert. Damit wurde Polen von den Handelswegen entlang der Ostsee abgeschnitten, was 1330 zum Krieg zwischen Polen und dem Orden führte. Die Auseinandersetzung endete 1343 mit dem Vertrag von Kalisch und polnischem Verzicht auf Pommerellen und das Kulmerland, was in Polen als Demütigung unvergessen blieb. Um die Verbindung von Hedwig mit Jogaila zu ermöglichen, ließ sich dieser taufen und das heidnisch gebliebene litauische Kernland christianisieren. So wurde das litauische Großreich, in dem tatsächlich mehr christlich-orthodoxe Ruthenen als Litauer lebten, in Personalunion mit der polnischen Krone vereinigt. Mit der Christianisierung Litauens war dem Ordensstaat die ideologische Grundlage für seine Kreuzzüge gegen die litauischen Heiden entzogen. Mit der Union Polen-Litauen erwuchs dem Deutschen Orden zudem ein mächtiger Gegner.

    Nach anfänglichem Widerstand gegen die Vermählung mit dem deutlich älteren Jogaila fügte sich die 13-jährige Königin der Staatsräson. Dennoch galt diese Ehe als harmonisch, auch wenn sie über lange Zeit kinderlos blieb[11]. Im März 1386 wurde Hedwig zusammen mit Jogaila – nunmehr Władysław II. Jagiełło genannt – wieder gekrönt. Somit teilten sich zwei rechtlich gleichgestellte und miteinander verheiratete Herrscher die Macht über Polen-Litauen.

    Nach der Heirat widmete sich Hedwig verstärkt der Armen- und Altenpflege, wodurch sie beim Volk sehr beliebt wurde. Bis heute werden viele Legenden zu diesem Thema erzählt. Die junge Königin war auch sehr religiös und musikalisch begabt, beherrschte mehrere Sprachen und war für ihre Zeit sehr gebildet: Schon seit früher Jugend wurde sie auf ihre herausragende Rolle vorbereitet. Sie war sehr groß (ca. 180 cm), vermutlich dunkelblond und galt als besonders anmutig und vornehm.[12]

    Hedwig starb am 17. Juli 1399 im Wochenbett nach der Geburt ihres ersten Kindes, das ebenfalls nicht überlebte. Jogaila verblieb als Alleinherrscher auf dem polnischen Thron und wurde somit Stammvater der Jagiellonenkönige. Ihm folgten seine Söhne aus einer späteren Ehe.

    Ihr Privatvermögen vermachte die Königin testamentarisch der bereits 1364 gegründeten Krakauer Akademie (heute Jagiellonen-Universität), einer der ältesten Universitäten in Europa.[13]

    Nachleben
    Königin Hedwig ist im polnischen Nationalbewusstsein sehr präsent und bleibt bis heute, nach über 600 Jahren, unvergessen. Sie ruht im Kirchenschiff der Wawel-Kathedrale zu Krakau. Am 8. August 1986 seliggesprochen, wurde sie am 8. Juni 1997 von Papst Johannes Paul II. in Krakau heiliggesprochen.

    Keine zeitgenössische Abbildung von Hedwig ist erhalten geblieben. Bei ihrer Umbettung 1887 wurden jedoch ihr Skelett und Schädel von drei Gerichtsmedizinern gründlich untersucht. Der anwesende Maler Jan Matejko fertigte zahlreiche Skizzen an, auf deren Grundlage er dann ein Porträt von Hedwig zeichnete. Die erneute Untersuchung der königlichen Überreste im Jahr 1949 bestätigte diese Ergebnisse.

    Name:
    Am 8. August 1986 seliggesprochen, wurde sie am 8. Juni 1997 von Papst Johannes Paul II. in Krakau heiliggesprochen.

    Auch heilige Hedwig von Polen, polnisch Jadwiga Andegaweńska, ungarisch Anjou Hedvig, lateinisch Hedvigis.

    Geburt:
    Tochter von Ludwig I., König von Polen, Ungarn und Kroatien aus dem Haus Anjou und seiner Gemahlin Elisabeth von Bosnien.

    Familie/Ehepartner: Herzog Wilhelm von Österreich (Habsburg). Wilhelm (Sohn von Herzog Leopold III. von Österreich (Habsburg) und Herzogin Viridis Visconti) wurde geboren in cir 1370 in Wien; gestorben am 15 Jul 1406 in Wien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Hedwig heiratete Fürst Władysław II. Jagiełło von Polen, Jogaila in 1386. Władysław wurde geboren in vor 1362; gestorben am 1 Jun 1434 in Gródek; wurde beigesetzt in Krakau, Polen. [Familienblatt] [Familientafel]