Teilen Drucken Lesezeichen hinzufügen
König Ramiro I. von Aragón (von Navarra) (Haus Jiménez)

König Ramiro I. von Aragón (von Navarra) (Haus Jiménez)

männlich 1000 - 1063  (63 Jahre)

Generationen:      Standard    |    Kompakt    |    Vertikal    |    Nur Text    |    Registerformat    |    Tabellen

Generation: 1

  1. 1.  König Ramiro I. von Aragón (von Navarra) (Haus Jiménez)König Ramiro I. von Aragón (von Navarra) (Haus Jiménez) wurde geboren in cir 1000; gestorben am 8 Mai 1063 in Graus; wurde beigesetzt in Abtei San Juan de la Peña.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1035-1063, Königreich Aragon; König von Aragón https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Aragón https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Könige_von_Aragón

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ramiro_I._(Aragón) (Mai 2018)

    Ramiro I. (* um 1000; † 8. Mai 1063 bei Graus)[1] war von 1035 bis 1063 der erste König von Aragón aus dem Haus Jiménez.

    Herkunft
    Ramiro war ein unehelicher Sohn des Königs Sancho III. von Navarra und der Sancha von Aibar. Eine Urkunde seines Vaters vom 21. Oktober 1022 lässt vermuten, dass er dessen zweiter Sohn gewesen war.[2] Seine Halbgeschwister waren:
    • Mayor († vor 1044), ∞ mit Graf Pons Wilhelm von Toulouse.
    • García III. († 1054), König von Navarra.
    • Gonzalo († 1045), König von Ribagorza und Sobrarbe.
    • Ferdinand I. († 1065), Graf von Kastilien und König von León.
    • Bernardo († nach 1024).
    • Jimena († nach 1062), ∞ mit König Bermudo III. von León.

    Herrschaft
    Nach dem Tod des Vaters 1035 erhielt Ramiro aus dessen umfangreichen Erbe die ehemalige Grafschaft Aragón, die ursprünglich zur spanischen Mark des Frankenreichs gehört hatte, aber schon vor einigen Generationen von den Königen Pamplonas annektiert worden war.[3] Ihr Territorium entsprach in etwa dem der heutigen Comarca Jacetania, also das Land um den Hauptort Jaca. Offenbar bestanden bezüglich Ramiros Status unterschiedliche Auffassungen, insbesondere bezüglich seines Verhältnisses zum ältesten legitim geborenen Bruder García III., dem vom Vater vermutlich die Rolle eines Familienseniors zugewiesen worden war. Jedenfalls betrachtete sich Ramiro selbst, wie seine anderen Brüder auch, als eigenständigen König, mit welchem Tititel er sich erstmals anlässlich seiner ersten Eheschließung am 22. August 1036 urkundlich nennt.[4] In einer Urkunde Garcías aus dem Jahr 1048 hingegen wird er in deutlicher Unterscheidung zu den anderen Brüdern lediglich als „sogenannter König“ (quasi pro rege) bezeichnet.[5]
    Die Beziehung zwischen Ramiro und García war offenbar von Anfang an konfliktbeladen, indem Ersterer gegen das dynastische Seniorat des Letzteren und der damit verbundenen politischen Unterordnung aufbegehrte. Im Jahr 1043 begann Ramiro schließlich einen Krieg mit García, gegen den er sich mit den maurischen Königen von Huesca, Saragossa und Tudela verbündete. Allerdings verlor er den Krieg schnell durch seine Niederlage in der Schlacht von Tafalla.[6] Dadurch nach Westen hin in die Schranken gewiesen, lenkte Ramiro seine Expansionsbestrebungen in andere Richtungen. Zunächst konnte er 1045 die Ermordung seines Bruders Gonzalo ausnutzen und die östlich an Aragón grenzenden Landschaften Sobrarbe und Ribagorza dauerhaft annektieren.[7] Am 16. August 1045 konnte er erstmals mit einer entsprechend erweiterten Titulierung beurkunden.[8] Im Jahr 1054 vermochte Ramiro ebenfalls vom Tod seines Bruders García zu profitieren, der gegen Ferdinand in der Schlacht von Atapuerca gefallen war, indem er seinen Neffen Sancho IV. unter seinen Schutz stellte und sich dies mit der Abtretung einiger Burgen entlohnen ließ.
    Danach richtete Ramiro sein Augenmerk nach Süden gegen das maurische al-Andalus, wo er vor allem auf Kosten des Taifa-Königreichs von Saragossa Land zu gewinnen suchte. Ziel war es hier, Positionen im Vorpyrenäengebiet entlang des Vero bis zu seinem Zusammenfluss mit dem Cinca bei Barbastro zu sichern, von wo aus der weitere Vormarsch in das Ebro-Tal erfolgen konnte. Allerdings geriet er hier in Gegensatz zu seinem jüngsten Bruder Ferdinand, der sich mittlerweile als König von León-Kastilien etabliert hatte und außerdem einen Oberherrschaftsanspruch über alle spanischen Reiche, auch über die maurischen, erhob. Angesichts der Bedrohung durch Aragón sah der König von Saragossa, al-Muqtadir, sich genötigt, freiwillig Vasall Ferddinands zu werden, um von diesem Schutz zu erhalten. Als Ramiro im Frühjahr 1063 einen Angriff auf die Grenzstadt Graus am Vero unternahm, zog ihm al-Muqtadir mit seinen Truppen entgegen. Unter den maurischen Kriegern befand sich auch eine Gruppe kastilischer Ritter, die von Ramiros Neffen Sancho angeführt wurden.[9] In der Schlacht von Graus erwies sich das maurische Heer als überlegen und Ramiro fiel.[10] Nach der Überlieferung des Al-Turtūshī (Sirāj al-mulūk) wurde er von einem maurischen Krieger, der sich als christlicher Ritter verkleidet in das Lager der Aragónesen schmuggeln konnte, getötet.[11] Er wurde in der Abtei San Juan de la Peña bestattet.

    Name:
    Der erste König von Aragón

    Ramiro war ein unehelicher Sohn des Königs Sancho III. von Navarra und der Sancha von Aibar. Eine Urkunde seines Vaters vom 21. Oktober 1022 lässt vermuten, dass er dessen zweiter Sohn gewesen war.

    Gestorben:
    Wurde von einem maurischen Krieger, der sich als christlicher Ritter verkleidet in das Lager der Aragónesen schmuggeln konnte, getötet.

    Familie/Ehepartner: Amuña. [Familienblatt] [Familientafel]

    Ramiro heiratete Gilberga (Ermensinde) von Foix (von Carcassonne) in 1036. Gilberga (Tochter von Graf Bernard Roger von Foix (von Carcassonne) und Gräfin Arsinde (Gersende) von Bigorre) gestorben am 1 Dez 1049. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Sancho I. (Ramírez) von Aragón (von Navarra) (Jiménez)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1045/46; gestorben am 4 Jun 1094 in vor Huesca; wurde beigesetzt in Mönchsburg Montearagón, dann Abtei San Juan de la Peña.
    2. 3. Prinzessin Sancha von Aragón (Haus Jiménez)  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Ramiro heiratete Prinzessin Agnes von Poitou (Ramnulfiden) in cir 1054. Agnes (Tochter von Herzog Peter Wilhelm VII. von Poitou (Ramnulfiden) und Gräfin Ermensind von Longwy) gestorben in nach 18 Jun 1089. [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 2

  1. 2.  Sancho I. (Ramírez) von Aragón (von Navarra) (Jiménez)Sancho I. (Ramírez) von Aragón (von Navarra) (Jiménez) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Ramiro1) wurde geboren in 1045/46; gestorben am 4 Jun 1094 in vor Huesca; wurde beigesetzt in Mönchsburg Montearagón, dann Abtei San Juan de la Peña.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1063-1094, Königreich Aragon; König von Aragón https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Aragón https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Könige_von_Aragón
    • Titel (genauer): 1076-1094, Königreich Navarro; König von Navarra https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Navarra https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Könige_von_Navarra

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Sancho_I._(Aragón)

    Sancho Ramírez (* um 1045/46, † 4. Juni 1094 vor Huesca) war als Sancho I. von 1063 bis 1094 König von Aragón und als Sancho V. von 1076 bis 1094 König von Navarra aus dem Haus Jiménez. Unter seiner Herrschaft setzte im Zuge der Reconquista die territoriale Expansion Aragóns ein.

    Kreuzzug von Barbastro
    Sancho war der älteste eheliche Sohn König Ramiros I. von Aragón und der Ermesinde von Foix. Er hatte einen gleichnamigen älteren, unehelichen Halbbruder. Von seinem Vater wurde er schon früh in die Regierungsgeschäfte miteinbezogen und in dessen erstem Testament vom 29. Juli 1059 als Nachfolger auf dem Thron bestimmt.[1] Beim Tod des Vaters und seiner Regierungsübernahme 1063 war Sancho achtzehn Jahre alt.[2]
    Offenbar in Reaktion auf den Tod seines Vaters, der im Kampf gegen die Mauren vor Graus getötet worden war, richtete Sancho auf der Suche nach militärischer Unterstützung ein Hilfegesuch an die Fürsten Frankreichs. Dabei konnte er auf die familiären Beziehungen zu Herzog Wilhelm VIII. von Aquitanien und die guten Kontakte zur Abtei Cluny verweisen, die von seinem Großvater und Vater geknüpft worden waren. Durch Vermittlung des Abts Hugo von Cluny erhielt der von Sancho gewünschte Feldzug die Förderung Papst Alexanders II., der den französischen Kriegern einen großzügigen Ablass gewährte, weshalb das Unternehmen häufig als „Vorkreuzzug“ charakterisiert wird. Eine Allianz mit seinem Onkel Ferdinand I. von León-Kastilien oder mit dem Vetter Sancho II. von Kastilien kam für Sancho nicht in Betracht, waren diese doch die Schutzherren des maurischen Taifakönigs von Saragossa, dem Hauptrivalen Aragóns, und außerdem am Tod Ramiros I. bei Graus nicht unschuldig. Im Sommer 1064 überquerte das französische Heer die Pyrenäen. Zu seinen Anführern gehörten der Herzog von Aquitanien, der Normanne Wilhelm von Montreuil und der Graf Theobald von Chalon, der ein Onkel des Abts von Cluny war. Ihnen schloss sich auch Graf Ermrmengol III. von Urgell an, der Schwiegervater Sanchos. Das vereinte aragónesisch-französische Heer konnte schließlich die strategisch bedeutende Grenzfestung Barbastro erobern, welche die Mündung des Vero in den Cinca kontrollierte. Nach Angaben muslimischer Überlieferungen hätten die Christen dabei ein grausames Massaker an der Zivilbevölkerung verübt. Danach löste sich das Heer wieder auf und die meisten Franzosen kehrten in ihre Heimat zurück. Dies nutzte der König von Saragossa, al-Muqtadir, 1065 zu einer Gegenoffensive aus und eroberte Barbastro im Handstreich zurück, wobei Ermengol III. von Urgell getötet wurde, den Sancho als Statthalter eingesetzt hatte.[3]
    Den Krieg gegen Saragossa musste Sancho daraufhin einstweilen ruhen lassen, da er zwischen 1065 und 1067 im sogenannten „Krieg der drei Sanchos“ engagiert war. Sein Vetter Sancho II. von Kastilien griff den anderen Vetter König Sancho IV. von NaNavarra an, dem wiederum Sancho Ramírez half. Bei Viana stellte er dabei den Kastilier zur Schlacht, deren Ausgang in den Überlieferungen je nach ihrer Parteilichkeit unterschiedlich beschrieben wird.[4] Anschließend führte Sancho Krieg gegen den maurischen König von Huesca, der angeblich von Sancho II. von Kastilien zum Kampf gegen ihn ermuntert worden war.[5]

    Kirchenpolitik und Annexion Navarras
    Im Jahr 1068 unternahm Sancho als erster spanischer König eine Pilgerreise nach Rom zum Grab des Apostels Petrus und leitete damit eine religiöse wie politische Annäherung an den Heiligen Stuhl ein.[6] Diese Politik dürfte einem Bedürfnis nach einer klareren Abgrenzung von seinen in León herrschenden Vettern entsprungen sein, die einen imperialen Oberherrschaftsanspruch über alle spanischen Reiche vertraten. Auch dürfte Sancho damit eine legitimierende Grundlage für seinen Expansionsdrang gegen das muslimische al-Andalus gesucht haben, da gerade das zu jener Zeit aufkommende Reformpapsttum den militärischen Kampf gegen die „Heiden“ sakralisierte. In der Folge förderte er die Einführung des römischen Ritus an Stelle des traditionellen mozarabischen Ritus in seinem Königreich. Am 22. März 1071 führte die Abtei San Juan de la Peña als erstes Kloster Spaniens die römische Liturgie ein.[7] Der große Reformpapst Gregor VII. beglückwünschte Sancho in einem Schreiben vom 20. März 1074 dafür.[8] Am 5. April 1084 veranlassten Sancho und sein Sohn Peter die feierliche Translation der Gebeine des legendären Heiligen Indaletius und dessen Nachfolgers als Bischof von Urci, Santiago, nach San Juan de la Peña.[9] 1088 verpflichtete sich Sancho gegenüber Papst Urban II. zur Zahlung eines jährlichen Tributs, worauf ihm von diesem in einem Schreiben vom 1. Juli 1089 die Unterstellung Aragóns unter den päpstlichen Schutz zugesagt wurde.[10]
    Unterdessen setzte Sancho seine Eroberungspolitik fort, die sich vorrangig gegen Saragossa richtete. Erneut erhielt er dazu Unterstützung aus Frankreich, als 1073 der Graf Ebles II. von Roucy mit einem großen Heer erschien. Statt aber mit ihm gegen die Mauren zu ziehen, führte er Krieg gegen Sancho IV. von Navarra, der eine Allianz mit dem König von Saragossa eingegangen war. Im Sommer 1076 eröffnete sich für Sancho unverhofft eine Möglichkeit zur Machterweiterung, als der König von Navarra von eigenen Familienangehörigen ermordet wurde. Sofort nutzte Sancho die Gelegenheit und besetzte Pamplona und Estella. Von den navarresischen Großen wurde er als neuer König anerkannt, womit er die 58-jährige Union der Kronen von Aragón und Navarra einleitete.[11] In einer auf den März 1077 datierten Urkunde nahm er den navarresischen Königstitel erstmals in seine Titulatur auf.[12] Allerdings konnte Sancho nicht das ganze Königreich Navarra annektieren, da sein Vetter Alfons VI. von León-Kastilien sich davon die Landschaften La Rioja, Álava, Vizcaya und Guipúzcoa sicherte, so dass fortan der Oberlauf des Ebro die Grenze zwischen Aragón und Kastilien markierte.

    Reconquista
    Nun konnte Sancho ungestört die aragónesische „Reconquista“ aufnehmen und den Krieg gegen Saragossa beginnen. Einmal mehr konnte er 1078 auf französische Unterstützung in Form eines Heers unter Herzog Hugo I. von Burgund bauen. Durch die Eroberungen von Bolea und schließlich von Graus im Jahr 1083 verschob er die Grenze Aragóns an den Vero.[13] Nach der Eroberung von Arguedas und Secastilla 1084 wurde der weitere Vormarsch in das Ebro-Tal erst durch die Niederlage in der Schlacht von Morella gestoppt, in der Sancho gegen den in maurischen Diensten stehenden El Cid unterlag.[14] Damit schien sich die Waagschale zunehmend zugunsten von León-Kastilien zu neigen, dessen König Alfons VI. 1085 Toledo eroberte und sich damit eine deutliche Vormachtstellung auf der Iberischen Halbinsel sicherte. Um Sancho in die Schranken zu verweisen, ging nun Alfons VI. selbst die Einnahme von Saragossa an. Die Invasion der Almoraviden am 30. Juli 1086 aber hielt ihn letztlich davon ab und seine vernichtende Niederlage in der Schlacht von al-Zallaqa bewirkte eine nachhaltige Veränderung der Machtkonstellation auf der Iberischen Halbinsel.
    Dem Hilferuf Alfons’ VI. folgend, überschritt im Frühjahr 1087 abermals ein großes französisches Heer unter Herzog Odo I. von Burgund die Pyrenäen und belagerte Tudela. Sowohl Sancho als auch Alfons VI. schlossen sich mit eigenen Truppen dem Bellagerungsheer an. Aber obwohl die Stadt letztlich nicht eingenommen werden konnte, nutzten beide Könige ihre Anwesenheit im Feldlager zu einem diplomatischen Ausgleich untereinander. Sowohl Sancho als auch sein Sohn Peter huldigten Alfons VI. für ihre navarresischen Besitzungen um Pamplona und Estella als ihrem Oberherrn und leisteten gleichzeitig ihren Verzicht auf die von Alfons VI. annektierten navarresischen Gebiete, womit die seit der Aufteilung Navarras 1076 bestehenden Konfliktffelder ausgeräumt wurden. Weiterhin verpflichtete sich Sancho seinem Vetter gegenüber zu Hilfsleistungen im Kampf gegen die Almoraviden. Keine Regelung enthielt der Ausgleich bezüglich Saragossas, das Alfons VI. weiterhin als sein Protektorat unund Sancho als Expansionsfeld betrachtete. Noch 1086 nahm Sancho das in der Nähe von Barbastro gelegene Estada, errichtete 1088 in der Nähe der bedeutenden Stadt Huesca die Burg Montearagón und eroberte am 24. Juni 1089 Monzón. Im Sommer 1090 kam er seiner Verpflichtung gegenüber Alfons VI. nach und half diesem bei der Verteidigung von Toledo gegen einen Angriff der Almoraviden. Danach erbeutete er bei Saragossa die Burg Castellar und eroberte 1093 Almenar, womit er starke Positionen gegenüber den wichtigsten maurischen Städten des Taifa Saragossa gewann, von denen aus er ihre Angriffe ausführen konnte.[15]
    Gegen die wachsende Bedrohung durch Aragón rief im Frühjahr 1094 der maurische Herrscher von Huesca die Hilfe seines Schutzherrn Alfons VI. von León-Kastilien an, der ein kastilisches Heer gegen Aragón aussandte. Bei Vitoria schlug Sancho die KaKastilier und vertrieb sie aus seinem Königreich.[16] Darauf begann er mit der Belagerung von Huesca, die als erste große Stadt des Taifa Saragossas von ihm erobert werden sollte. Als Sancho eines Tages einen Erkundungsritt entlang der Stadtmauer unternahm, um an ihr eine Zugangsmöglichkeit ausfindig zu machen, wurde er von dem Pfeil eines Bogenschützens getroffen. Nach der Beschreibung der Crónica de San Juan de la Peña schoss der Schütze gezielt auf eine Schwachstelle der Rüstung Sanchos, als dieser gerade seinen rechten Arm hob und damit seine von der Rüstung ungedeckten Körperseite offenbarte, wo ihn der Pfeil dann traf.[17] Er ließ sich noch in sein Zelt zurücktragen, wo er seine Vasallen auf seinen ältesten Sohn als Nachfolger einschwören ließ, worauf er am 4. Juni 1094 starb.[18] Bestattet wurde Sancho zunächst in der Mönchsburg Montearagón, bevor sein Leichnam in die Abtei San Juan de la Peña überführt wurde.

    Ehen
    In erster Ehe war Sancho ab 1065 verheiratet mit Isabella (* 1052; † 1071), Tochter des Grafen Ermengol III. von Urgell (Haus Barcelona). Die Ehe wurde wegen zu enger Verwandtschaft 1070 geschieden, worauf Isabella 1071 den Grafen Wilhelm Raimund von Cerdanya heiratete.

    In zweiter Ehe heiratete Sancho die nordfranzösische Adlige Felicia von Roucy (* 1060; † 1123), die eine Schwester des Kreuzritters Ebles II. von Roucy (Haus Montdidier) war. Wann die Ehe geschlossen wurde, ist unklar; erstmals wird Felicia in einer Urkunde aus dem Jahr 1076 als Ehefrau Sanchos genannt.[19]



    Literatur
    • Pierre Boissonade: Cluny, la paputé et la première grande croisade internationale contre les Sarrasins d’Espane – Barbastro (1064–1065). In: Revue des questions historiques. Bd. 117 (1932), S. 257–301.
    • Antonio Ubieto Arteta: La división de Navarra en 1076. In: Homenaje a Don José Esteban Uranga. (1971), S. 17–28.
    • Alberto Ferreiro: The Siege of Barbastro, 1064-1065: A Reassessment. In: Journal of Medieval History. Vol. 9 (1983), S. 129–144.
    • Domingo J. Buesa Conde: El Rey Sancho Ramírez. Zaragoza, 1978.
    • Domingo J. Buesa Conde: Sancho Ramírez, Rey de Aragoneses y Pamploneses (1064–1094). Zaragoza, 1996.
    • Angel Canellas López: La colección diplomática de Sancho Ramírez. Real Sociedad Económica Aragonesa de Amigos del País. Zaragoza, 1993.
    • Damian J. Smith: Innocent III and the Crown of Aragon: The Limits of Papal Authority. Ashgate Publishing, Ltd., 2004.
    • Alberto Montaner Frutos, Alfonso Boix Jovaní: Guerra en Šarq Al’andalus: Las batallas cidianas de Morella (1084) y Cuarte (1094). Instituto de Estudios Islámicos y del Oriente Próximo. Zaragoza, 2005.
    Anmerkungen
    1 Roberto Viruete Erdozáin: La colección diplomática del reinado de Ramiro I de Aragón. (2013), Nr. 134, S. 503–508.
    2 Historia de la Corona de Aragón: Crónica de San Juan de la Peña: Part aragonesa, hrsg. von T. Ximénez de Embún y Val (1876), §17, S. 47.
    3 Historia de la Corona de Aragón: Crónica de San Juan de la Peña: Part aragonesa, hrsg. von T. Ximénez de Embún y Val (1876), §29, S. 114.
    4 Die kastilische Primera crónica (13. Jahrhundert) schreibt den Sieg bei Viana den König von Kastilien, die aragónesische Crónica de San Juan de la Peña (14. Jahrhundert) dem König von Aragón zu. Historia de la Corona de Aragón: Crónica de Sn Juan de la Peña: Part aragonesa, hrsg. von T. Ximénez de Embún y Val (1876), §17, S. 49–50.
    5 Historia de la Corona de Aragón: Crónica de San Juan de la Peña: Part aragonesa, hrsg. von T. Ximénez de Embún y Val (1876), §17, S. 50–51.
    6 Vgl. Smith (2004), S. 48.
    7 Historia de la Corona de Aragón: Crónica de San Juan de la Peña: Part aragonesa, hrsg. von T. Ximénez de Embún y Val (1876), §17, S. 51.
    8 Gregorii VII romani pontificis epistolæ et diplomata pontificia, hrsg. von Jacques Paul Migne, in: Patrologiae cursus completus. Series Latina. Bd. 148, Sp. 339–302.
    9 Historia de la Corona de Aragón: Crónica de San Juan de la Peña: Part aragonesa, hrsg. von T. Ximénez de Embún y Val (1876), §17, S. 52.
    10 Paul Ewald: Die Papstbriefe der Brittischen Sammlung. In: Neues Archiv der Gesellschaft für Ältere Deutsche Geschichtskunde. Bd. 5 (1880), Nr. 27, S. 359–360 und Nr. 41, S. 364. Urbani II papæ epistolæ et privilegia, hrsg. von Jacques Paul Mgne, in: Patrologiae cursus completus. Series Latina. Bd. 151, Sp. 301–302.
    11 Historia de la Corona de Aragón: Crónica de San Juan de la Peña: Part aragonesa, hrsg. von T. Ximénez de Embún y Val (1876), §17, S. 48–49.
    12 „ego Sancio Ranimirez…rex in Pampilona et in Aragona et in Superabi sive in Ripacorza…“, vgl. Canellas López (1993), Nr. 42, S. 56.
    13 Historia de la Corona de Aragón: Crónica de San Juan de la Peña: Part aragonesa, hrsg. von T. Ximénez de Embún y Val (1876), §17, S. 52.
    14 Historia de la Corona de Aragón: Crónica de San Juan de la Peña: Part aragonesa, hrsg. von T. Ximénez de Embún y Val (1876), §17, S. 52–53. Wie schon bei der Schlacht von Viana deutete die Crónica de San Juan de la Peña auch die Schlacht vn Morella in einen Sieg Aragóns um.
    15 Historia de la Corona de Aragón: Crónica de San Juan de la Peña: Part aragonesa, hrsg. von T. Ximénez de Embún y Val (1876), §17, S. 53.
    16 Historia de la Corona de Aragón: Crónica de San Juan de la Peña: Part aragonesa, hrsg. von T. Ximénez de Embún y Val (1876), §17, S. 54.
    17 Historia de la Corona de Aragón: Crónica de San Juan de la Peña: Part aragonesa, hrsg. von T. Ximénez de Embún y Val (1876), §17, S. 55.
    18 Zum Sterbedatum siehe Annales Compostellani, hrsg. von Enríque Flórez in: España Sagrada. Bd. 23 (1767), S. 321.
    19 Vgl. Szabolcs de Vajay: Ramire II le Moine, roi d’Aragon, et Agnès de Poitou dans l’histoire et dans la legend. In: Mélanges offerts à René Crozet, Vol. 2 (1966), S. 730, Anm. 24.
    20 Ferdinand wird einzig in einer Urkunde aus dem Jahr 1086 genannt.Vgl. Antonio Ubieto Arteta: Colección diplomática de Pedro I de Aragón y Navarra (1951), Nr. 2, S. 212.
    Weblinks
    Commons: Sancho Ramírez – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Infante don Sancho Ramírez de Aragón bei fmg.ac (englisch)

    Gestorben:
    Gegen die wachsende Bedrohung durch Aragón rief im Frühjahr 1094 der maurische Herrscher von Huesca die Hilfe seines Schutzherrn Alfons VI. von León-Kastilien an, der ein kastilisches Heer gegen Aragón aussandte. Bei Vitoria schlug Sancho die Kastilier und vertrieb sie aus seinem Königreich. Darauf begann er mit der Belagerung von Huesca, die als erste große Stadt des Taifa Saragossas von ihm erobert werden sollte. Als Sancho eines Tages einen Erkundungsritt entlang der Stadtmauer unternahm, um an ihr eine Zugangsmöglichkeit ausfindig zu machen, wurde er von dem Pfeil eines Bogenschützens getroffen. Nach der Beschreibung der Crónica de San Juan de la Peña schoss der Schütze gezielt auf eine Schwachstelle der Rüstung Sanchos, als dieser gerade seinen rechten Arm hob und damit seine von der Rüstung ungedeckten Körperseite offenbarte, wo ihn der Pfeil dann traf. Er ließ sich noch in sein Zelt zurücktragen, wo er seine Vasallen auf seinen ältesten Sohn als Nachfolger einschwören ließ, worauf er am 4. Juni 1094 starb.

    Sancho heiratete Isabella von Urgell in 1065, und geschieden in 1070. Isabella (Tochter von Graf Ermengol III. von Urgell und Adalaiz) wurde geboren in 1052; gestorben in 1071. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 4. Peter I. von Aragón (Jiménez)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1068; gestorben am 27./28. September 1104; wurde beigesetzt in Kloster San Juan de la Peña.

    Familie/Ehepartner: Felicia von Ramerupt (von Roucy) (Montdidier). Felicia (Tochter von Graf Hilduin IV. von Ramerupt (Montdidier) und Alix (Adelheid, Adèle) von Roucy) wurde geboren in 1060; gestorben in 1123. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 5. Ferdinand von Aragón  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1086.
    2. 6. König Alfons I. von Aragón (Jiménez), der Krieger  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1073; gestorben am 7 Sep 1134 in Abtei San Juan de la Peña.
    3. 7. König Ramiro II. von Aragón (Jiménez), der Mönch  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1075; gestorben am 16 Aug 1157 in Huesca; wurde beigesetzt in Kloster in Huesca.

  2. 3.  Prinzessin Sancha von Aragón (Haus Jiménez)Prinzessin Sancha von Aragón (Haus Jiménez) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Ramiro1)

    Familie/Ehepartner: Graf Ermengol III. von Urgell. Ermengol (Sohn von Ermengol II. von Urgell und Velasquita (Constança)) wurde geboren in Jun 1032; gestorben in 1065 in Barbastro. [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 3

  1. 4.  Peter I. von Aragón (Jiménez)Peter I. von Aragón (Jiménez) Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Sancho2, 1.Ramiro1) wurde geboren in cir 1068; gestorben am 27./28. September 1104; wurde beigesetzt in Kloster San Juan de la Peña.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1094-1104, Königreich Aragon; König von Aragón https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Aragón https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Könige_von_Aragón
    • Titel (genauer): 1094-1104, Königreich Navarra; König von Navarra https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Navarra https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Könige_von_Navarra

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_I._(Aragón)

    Peter I. (* um 1068; † 27./28. September 1104) war ein König von Aragón und Navarra aus dem Haus Jiménez. Er war der älteste Sohn des Königs Sancho I./V. von Aragon-Navarra aus dessen erster Ehe mit Isabella von Urgell.

    Leben
    Peter kam 1094 auf den Thron Aragóns, nachdem sein Vater bei der erfolglosen Belagerung der maurischen Stadt Huesca gefallen war. Er setzte den Kampf fort und konnte nach dem Sieg in der Schlacht von Alcoraz am 18. November 1096 gegen den Taifakönig von Saragossa und dessen kastilische Verbündete Huesca schließlich erobern.[1] Zur Fortführung der Reconquista verbündete sich Peter 1097 mit Rodrigo Díaz „El Cid“ de Vivar und verheiratete seinen Sohn mit dessen Tochter. Nach einer Belagerung von mehr als einem Jahr konnte er am 18. Oktober 1100 auch das lang umkämpfte Barbastro endgültig erobern und damit die Grenze Aragóns zum muslimischen Al-Andalus dauerhaft an den Ebro verschieben.[2] Angeblich beabsichtigte Peter im Jahr 1101 eine bewaffnete Pilgerfahrt nach Jerusalem, um den Rittern des ersten Kreuzzugs nachzueifern, was ihm aber von Papst Paschalis II. untersagt worden sei, der ihn stattdessen zur Fortsetzung des Heidenkampfs in der Heimat ermutigt habe. Die Glaubwürdigkeit dieser Erzählung wird allerdings als gering eingestuft.[3] Im Herbst 1102 begann Peter die Belagerung von Saragossa, des mächtigsten maurischen Taifakönigsreichs und Hauptrivalen von Aragón. Doch eine massive Gegenoffensive der Mauren unter der Führung der Almoraviden, bei der sein Vetter Ermengol V. von Urgell getötet wurde, nötigte ihn zum Abbruch der Belagerung.

    Peter starb am 27. oder 28. September 1104 im Alter von etwa 35 Jahren, kurz nachdem auch seine Kinder gestorben waren; er wurde mit ihnen im Kloster San Juan de la Peña bestattet.[4] Seine Expansionspolitik gegen Saragossa wurde von seinem Halbbruder Alfons I. „dem Kämpfer“ erfolgreich fortgeführt, der damit die Etablierung Aragóns als zweiter christlicher Macht auf der iberischen Halbinsel neben León-Kastilien vollendete.

    Ehen
    Im Januar 1086 heiratete Peter in Jaca in erster Ehe Agnes von Poitou († 1097), Tochter des Herzogs Wilhelm VIII. von Aquitanien.

    Nachdem Agnes gestorben war, heiratete er am 16. August 1097 in Huesca die italienische Adlige Bertha (* um 1075; † vor 1111), möglicherweise eine Tochter des Grafen Peter I. von Savoyen und Turin[5].


    Literatur
    • Antonio Ubieto Arteta: Colección diplomática de Pedro I de Aragón y Navarra. Saragossa, 1951.
    • Antonio Ubieto Arteta: Historia de Aragón, Band 1. Saragossa, 1981.
    • Bernard F. Reilly: The Kingdom of León-Castilla under King Alfonso VI 1065-1109. Princeton University Press, 1988 (online).
    Weblinks
    Commons: Peter I. von Aragón – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Infante don Pedro de Aragón bei fmg.ac (englisch)
    Anmerkungen
    1 Vgl. Ubieto Arteta (1981), S. 118–128.
    2 Vgl. Ubieto Arteta (1981), S. 129–130.
    3 Vgl. Reilly (1988), §15, S. 304.
    4 Historia de la Corona de Aragón: Crónica de San Juan de la Peña: Part aragonesa, hrsg. von T. Ximénez de Embún y Val (1876), §28, S. 64. Annales Compostellani, hrsg. von Enríque Flórez in: España Sagrada. Bd. 23 (1765), S. 321.
    5 Vgl. Szabolcs de Vajay: Contribution a l'Histoire de l'Attitude des Royaumes Pireneens dans la Querelle des Investitures. De l'Origine de Berthe, Reine d'Aragon et de Navarre. In: Estudios Genealogicos, Heraldicos y Nobilarios en Honor de Vicnte Cadenas y Vicent. Band 2, 1978, S. 389.

    Peter heiratete Agnes von Poitou (von Burgund) (von Aquitanien) in Jan 1086 in Jaca. Agnes (Tochter von Wilhelm VIII. (Guido Gottfried) von Poitou (von Burgund, von Aquitanien) (Ramnulfiden) und Hildegard von Burgund) gestorben in 1097. [Familienblatt] [Familientafel]

    Peter heiratete Bertha von Savoyen am 16 Aug 1097 in Huesca. Bertha wurde geboren in cir 1075; gestorben in vor 1111. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Ferdinand von Aragón Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Sancho2, 1.Ramiro1) gestorben in nach 1086.

  3. 6.  König Alfons I. von Aragón (Jiménez), der Krieger König Alfons I. von Aragón (Jiménez), der Krieger Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Sancho2, 1.Ramiro1) wurde geboren in 1073; gestorben am 7 Sep 1134 in Abtei San Juan de la Peña.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1104-1134, Königreich Aragón; König von Aragón https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Aragón https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Könige_von_Aragón
    • Titel (genauer): 1104-1134, Königreich Navarra; König von Navarra https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Navarra https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Könige_von_Navarra

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Alfons_I._(Aragón)

    Alfons I. der Krieger (spanisch Alfonso el Batallador, aragonesisch Alifonso lo Batallero; * 1073; † 7. September 1134 in San Juan de la Peña) war von 1104 bis 1134 König von Aragón und Navarra aus dem Haus Jiménez. Er war einer der bedeutendsten Herrscher des spanischen Mittelalters und Protagonist der Reconquista, der aufgrund der Eroberung von Saragossa 1118 maßgeblichen Anteil an der Etablierung von Aragón als zweiter christlicher Macht neben León-Kastilien hatte.
    Alfons war der dritte Sohn des Königs Sancho Ramírez von Aragón-Navarra und der zweite aus dessen zweiter Ehe mit Felicia von Roucy, die aus dem nordfranzösischen Adel stammte. Sein älterer Vollbruder Ferdinand war bereits früh gestorben, weshalb er in der Thronfolge an zweiter Stelle nach seinem älteren Halbbruder Peter I. aufrückte.

    Leben
    Ehe mit Urraca
    Über die Jahre vor seiner Thronübernahme im September 1104 ist, bis auf seine Herrschaft in Biel, nichts von Alfons überliefert, obwohl er zu diesem Zeitpunkt bereits über dreißig Jahre alt war.[1] Er folgte seinem Halbbruder Peter I. nach, deder mit den Eroberungen von Huesca (1096) und Barbastro (1100) bereits große Erfolge bei der Expansion Aragóns gegen das muslimische Al-Andalus verzeichnen konnte. Hauptrivale dabei war das mächtige Taifa-Königreich der Banu Hud von Saragossa, an dessen Eroberung Peter I. kurz vor seinem Tod noch gescheitert war. Alfons setzte die Politik seines Halbbruders nahtlos fort, geriet aber dabei wie dieser in Gegensatz zu dem „Imperator über die Nationen von Spanien“ Alfons VI. von León-Kastilien. Denn Saragossa war ein tributpflichtiger Vasall von León-Kastilien und hatte folglich unter dessen Schutz gestanden, was Alfons einstweilen in seine Schranken wies. Eine dynastische Krise im leónesischen Königshaus versetzte ihn aber unverhofft in die Position zur Übernahme des größten christlichen Königreichs und vorherrschenden Macht auf der iberischen Halbinsel. 1107 starb der älteste Schwiegersohn Alfons’ VI., Raimund von Burgund, und im Jahr darauf fiel der einzige Königssohn Sancho Alfónsez im Kampf gegen die Mauren. Damit stieg die älteste Tochter des Königs und Witwe Raimunds, Urraca, zur Haupterbin ihres Vaters auf, der sogleich ihre Wiederverheiratung betrieb und in dem streitbaren König von Aragón den geeigneten Mann für seine Tochter und Beschützer seines Enkels Alfonso Raimúndez sah. Wohl im August 1108 wurde die Verlobung zwischen Alfons und Urraca vereinbart.
    Diese Ehe rief allerdings von Anfang an einen breiten Widerstand innerhalb des leónesisch-kastilischen Adels und Klerus hervor. Der Adel erkannte in Alfons zuallererst einen landesfremden Außenseiter, dem man sich nicht fügen wollte. Außerdem wurde er als Bedrohung der Erbrechte des jungen Alfonso Raimúndez wahrgenommen, um den sich folglich vor allem der galicische Adel sammelte. Dieselben machtpolitischen Vorbehalte vertrat der vom Erzbischof von Toledo angeführte Klerus, wobei der EErzbischof das kanonische Recht als Einwand gegen die Ehe anführen konnte, da das Paar zu nahe miteinander verwandt war; König Sancho III. von Navarra war ihr gemeinsamer Urgroßvater. Bezeichnenderweise hatte der Klerus einst gegen die erste Ehe Urracas mit Raimund von Burgund keinerlei Einwände erhoben, obwohl auch dieser zu nahe mit ihr verwandt gewesen war. Am 1. Mai 1109 starb Alfons VI. und obwohl Urraca nun als Königin, unterstützt von ihren Vasallen, den letzten Willen ihres Vaters übergehen hätte können, bekannte sie sich doch zur Ehe mit Alfons von Aragón, sei es aus Respekt vor ihrem Vater oder aus Furcht vor einem Konflikt mit ihrem Verlobten. Wahrscheinlich übte bei dieser Entscheidung auch der Vertraute der Königin, Graf Pedro Ansúrez, entscheidenden Einfluss aus, der schon seit 1104 als Regent in Urgell ein gutes Einvernehmen mit Alfons gepflegt hatte.[2] Im Oktober 1109 wurde die Hochzeit in Monzón de Campos begangen.[3] Seinen so neu gewonnenen Herrrschaftsanspruch auf León-Kastilien demonstrierte Alfons fortan durch die Aneignung des hispanischen Imperatorentitels (totius Hispaniae imperator), der traditionell mit dem leónesischen Königreich assoziiert war und einen Oberherrschaftsanspruch über ganz Spanien in ideeller Fortführung des Westgotenreichs von Toledo implizierte.[4] Unmittelbar darauf zog das Paar nach Aragón, das von Al-Mustain angegriffen wurde. Am 24. Januar 1110 errang Alfons in der Schlacht von Valtierra einen vollständigen Sieg und tötete den König von Saragossa. Statt aber die Gunst der Stunde zu nutzen und sich Saragossas zu bemächtigen, zogen Alfons und Urraca anschließend nach Galicien, um dort den Aufstand der Opposition zu unterdrücken.[5]
    Im Sommer 1110 kehrte Alfons allein nach Aragón zurück, um den Krieg um Saragossa zu forcieren. Die Inbesitznahme der Stadt durch die Almoraviden im Mai dieses Jahres nötigte ihn zum eiligen Handeln. Faktisch war damit aber auch das Ende seiner Ehe mit Urraca verbunden, was aus politischen und persönlichen Umständen resultierte. Zum einen ging von Papst Paschalis II. die Aufforderung zur Annullierung der Ehe unter Androhung der Exkommunikation ein, die vom leónesisch-kastilischen Klerus gefordert wurde.[6] Zum anderen kam es zwischen den Eheleuten selbst zum persönlichen Bruch, an dem beide Anteil hatten. Während Urraca kaum verhehlend außereheliche Beziehungen pflegte, konnte Alfons kaum sein gewalttätiges Naturell verbergen. Sogar gegenüber seiner Frau soll er physische Gewalt angewandt haben, so lautete zumindest eine von ihr geäußerte Anklage.[7] Überhaupt war Alfons’ Verhältnis zu Frauen schon in der mittelalterlichen Geschichtsschreibung Gegenstand der Beobaachtung. Der muslimische Chronist Ibn al-Athīr († 1233; al-Kāmil fī ʾt-tarīch), der als einziger eine persönliche Charakterisierung des Königs von Aragón vornahm, beschrieb ihn als tatkräftigen Krieger, der sogar beim Schlafen seine Rüstung nicht ablegte und den Umgang mit Männern für geziemender erachtete als den mit Frauen.[8] Auch bemerkte der Autor, dass von Alfons entgegen den seinerzeit akzeptierten gesellschaftlichen Konventionen keinerlei Konkubinate oder außereheliche Kinder bbekannt waren. Jüngere Betrachtungen sind daher zu der Auffassung gelangt, das Alfons homosexuell gewesen sei, wofür auch seine offenkundige Ignoranz bezüglich einer dynastischen Politik spricht.[9] Er war bereits 36 Jahre alt, als er mit Urraca seine erste und zugleich einzige Ehe schloss. Und trotz des Mangels eines Thronfolgers zog er nach dem schnellen Scheitern seiner Ehe keine weitere mehr in Betracht und setzte damit sein Königreich einer ungewissen Zukunft aus. Sein einziger Bruder Ramiro hatte eine klerikale Laufbahn eingeschlagen und war daher als potentieller Nachfolger scheinbar nicht verfügbar.

    Krieg mit Urraca
    Ungeachtet des päpstlichen Richtspruchs und des Scheidungswillens seiner Frau war Alfons nicht dazu bereit, eine Trennung und den damit verbundenen Machtverlust zu akzeptieren, und suchte seine Ehe mittels Waffengewalt aufrechtzuerhalten. Einenen unerwarteten Verbündeten erhielt er in Graf Heinrich von Portugal, dem Schwager Urracas, der sich einen Profit aus dem Ehekrieg erhoffte. Im April 1111 konnte Alfons in der alten westgotischen Hauptstadt Toledo einziehen, worauf seine Frau am 19. September 1111 ihren Sohn Alfonso Raimúndez in Santiago de Compostela zum König weihen ließ, um Alfons’ Alleinherrschaftsanspruch entgegenzuwirken. Am 26. Oktober 1111 kam es in der Schlacht von Candespina zum ersten militärischen Aufeinanndertreffen, aus dem Alfons siegreich hervorging und dabei den Heerführer und Liebhaber seiner Frau, Graf Gómez González, tötete.[10] Anschließend boten die Galicier unter dem Erzbischof Diego Gelmírez ein Heer gegen ihn auf, das er aber in eineem zweiten Treffen bei Viadangos ebenfalls schlug. Dabei konnte er den zweiten Liebhaber seiner Frau, Graf Pedro González de Lara, gefangen nehmen, der dann allerdings doch noch seine Flucht zu bewerkstelligen vermochte.[11] Bis zum Dezember 1111 besetzte Alfons nahezu alle wichtigen Plätze in Kastilien und León und drängte seine Frau nach Galicien ab, bis sein Siegeszug im Frühjahr 1112 ein jähes Ende fand. Nach einem Überraschungszug seiner Frau wurde er von ihr und dem Grafen von Portugal, der inzwischen die Seiten gewechselt hatte, in Astorga eingeschlossen.[12] Zu einem Entscheidungskampf kam es einzig aufgrund von machtpolitischen Erwägungen Urracas nicht, die stattdessen Alfons’ Zwangslage nutzte, um ihn zur Wiederaufnfnahme eines Ehelebens zu drängen. Sie benötigte ihren Mann nun als Gegengewicht zu ihrem Schwager, Graf Heinrich von Portugal, der allerdings noch im selben Jahr an den Wunden starb, die er vor Astorga erhalten hatte. Und nachdem der Abt Pontiuius von Cluny als päpstlicher Legat erschienen war, der noch einmal die Annullierung der Ehe seitens des Papstes verkündete, war die leónesisch-kastilische Ehe endgültig beendet.[13] Geschlagen musste sich Alfons nach Aragón zurückziehen, bis zuzum April 1113 wurden seine Garnisonen aus allen wichtigen Städten Kastiliens wie Toledo und Sahagún vertrieben. Burgos verlor er nach einem militärischen Handstreich Urracas, was besonders von dem muslimischen Geschichtsschreiber Ibn al-Kardabus mit großer Genugtuung kommentiert wurde, war doch dem größten Maurenkämpfer dieser Zeit die schwerste Niederlage von seiner ehemaligen Frau zugefügt worden.[14]
    Ungeachtet des Scheiterns seine Ehe mit Urraca hielt Alfons an den aus ihr resultierenden Herrschaftsansprüchen auf León-Kastilien fest, wenngleich er diese nun nicht mehr militärisch durchzusetzen suchte. So hielt er an dem Imperatorentitel fest und nutzte die innenpolitischen Querelen seiner ehemaligen Frau zum eigenen Vorteil, um insbesondere im altkastilischen Raum Positionen zu gewinnen. Beispielsweise konnte er 1114 wieder Burgos unter seine Kontrolle bringen, als dort die Bevölkerung seinen Bruder Ramiro zum Bischof wählte, in Opposition zu einem von Urraca ernannten Kandidaten.[15] Weiterhin gelang es ihm, einige Ortschaften in Ostkastilien und der Rioja zu halten. Allerdings verlor er bis 1116 die Kontrolle über Burgos wie auch über die Abtei San Benoit von Sahagún wieder an Urraca, die die Unterstützung von Papst Paschalis II. genoss.[16] Alfons konnte dagegen kaum etwas unternehmen, da er seine Kräfte ganz gegen die Mauren von Saragossa richten musste, die seit geraumer Zeit ihren militärischen Druck gegen Aragón erhöht hatten. In dieser Situation ging er gegen Jahresende 1116 einen diplomatischen Ausgleich mit Urraca in Form eines Friedensvertrags ein, indem er die Auflösung seiner Ehe akzeptierte und auf alle Herrscherrechte südlich des Duero einschließlich auf Toledo verzichtete. Im Gegenzug verzichtete Urraca bereitwillig auf die weitere Oberlehnsherrschaft auf Saragossa und gab es damit zur Eroberung frei.[17] Allein auf Burgos und die Rioja erhielt Alfons seinen Anspruch aufrecht, genauso wie auf die imperiale Würde, wenngleich er diese bis zum Jahr 1127 nur noch in vier Urkunden gebrauchte.[18]

    Eroberung von Saragossa
    Nach seinem Sieg bei Valtierra 1110 und dem Tod des letzten muslimischen Taifakönigs von Saragossa hatte Alfons auf einen direkten Zug gegen diese Stadt verzichtet, wovon vor allem die Almoraviden hatten profitieren können; sie hatten die Stadt noch im selben Jahr besetzt. Die Almoraviden waren eine ursprünglich aus Mauretanien stammende Berberdynastie, die in der Mitte des 11. Jahrhunderts ihre Herrschaft über Marokko mit Marrakesch als Hauptstadt ausdehnen konnte. Nachdem König Alfons VI. von León-Kastilien im Jahr 1085 Toledo für die Christenheit erobert hatte, waren die Almoraviden von den Taifakönigen von Al-Andalus zu Hilfe gerufen worden, worauf sie von Afrika nach Spanien übergesetzt waren und dort nacheinander ihreerseits die Taifas ihrem Reich unterwarfen. Saragossa war bis 1110 das letzte Taifa, das sich ihnen widersetzt hatte, bis es schließlich dank der Schlacht von Valtierra als letztes in ihre Hände gefallen war. Die Hauptstoßrichtung der Almoravideen war Toledo, doch auch gegen Aragón erhöhte sich ihr Druck zuletzt, weshalb Alfons 1116 zu seinem Frieden mit seiner Exfrau genötigt war. Im selben Jahr griff der Statthalter von Saragossa, Ibn Tifilwit zuerst das Kloster Rueda an und belagerte anschließend Borja, wo der Erbe der Banu Hud, Imad al-Dawla, als aragónesischer Vasall herrschte. Im Sommer des darauffolgenden Jahres führte Alfons dagegen eine erste Offensive nach Saragossa und belagerte die Stadt. Zwar musste er die Belagerung nach der Ankunft eines Entsatzheeres der Almoraviden abbrechen, doch ging er aus der folgenden Feldschlacht siegreich hervor, in der Ibn Tifilwit getötet wurde.
    Im Frühjahr 1118 konnte Alfons ein großes Heer aufbieten, das neben seinem aragónesischen Aufgebot auch jenes der von ihm auf einem Konzil in Toulouse angeworbenen transpyrenäischen Fürsten aus Frankreich umfasste. Zu Letzteren gehörten der Vizegraf Gaston IV. von Béarn und dessen Bruder, Graf Centulle II. von Bigorre, weiterhin Graf Rotrou III. von Perche, Vizegraf Bernard Aton von Carcassonne sowie die Vizegrafen von Gabarret und Lavedan. Von Papst Gelasius II. wurde der Feldzug nachträglich mit allen Absolutionen eines Kreuzzugs ausgestattet.[19] Im Mai 1118 nahm Alfons erneut die Belagerung von Saragossa auf. Beeinflusst von den Erfahrungen des Vizegrafen von Béarn bei der Eroberung von Jerusalem 1099 auf dem ersten Kreuzzug ließ Alfons dieses Mal Belagerungsmaschinen konstruieren, um die starken Mauern der Stadt überwinden zu können. Dennoch gestaltete sich die Belagerung als so langwierig, dass die Almoraviden erneut ein Entsatzheer von Córdoba heranziehen konnten. Im Oktober oder November besiegte Alfons dieses Heer vor den Mauern der Stadt, worauf die Stadt am 18. Dezember 1118 kapitulierte.[20] Die Eroberung von Saragossa markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Geschichte der spanischen Reconquista, wurde doch der nördlichste Eckpfeiler des muslimischen Al-Andalus auf der iberischen Halbinsel eingenommen. Für das kleine Pyrenäenkönigreich Aragón zog es eine beträchtliche territoriale Expansion nach sich, durch die es das Ebrotal sichern und sich als zweite christliche Macht auf der iberischen Halbinsel etablieren konnte. Alfons machte Saragossa sogleich zur neuen Hauptstadt seines Königreichs (regnum Caesaraugustanum) und garantierte der verbliebenen muslimischen Bevölkerung Religionsfreiheit. Zugleich aber ließ er diese in die Vororte umsiedeln, um das befestigte Stadtzentrum nun mit christlichen Siedlern neu zu bevölkern. Die Eroberung rundete er durch die Einnahme von Borja, Tarazona, Soria, Ágreda und schließlich Tudela am 19. Februar 1119 ab.
    Alfons’ Siegeszug nötigte den Almoravidenkönig Ali ibn Yusuf zum zweiten Mal nach 1106 zum Übersetzen nach Spanien, um die Lage vor Ort zu stabilisieren. Er ernannte seinen Bruder Tamim zum neuen Generalstatthalter und betraute ihn mit dem Kampf gegen Alfons. Doch am 17. Juni 1120 errang dieser, unterstützt von Herzog Wilhelm IX. von Aquitanien, in der großen Schlacht von Cutanda einen vollständigen Sieg über das Almoravidenheer, bei dem angeblich 15.000 Mauren getötet oder gefangen ggenommen wurden.[21] In der Folge fielen Alfons auch Calatayud, Daroca und Monreal del Campo in die Hände. Den Maurenkampf führte Alfons in den folgenden Jahren unablässig fort und sicherte die eroberten Gebiete durch den Bau neuer Burgen entlanng des Jalón nach Süden hin. Dies beabsichtigte er auch an der Ostgrenze Aragóns, wo noch die Städte Lleida und Fraga in muslimischer Hand waren. 1123 erbaute er gegenüber der ersteren die Burg Gardeny, um von dieser aus die Belagerung zu leiten. Doch die Einnahme Lleidas scheiterte letztendlich nicht zuletzt wegen der Intervention des Grafen Raimund Berengar III. von Barcelona, der ebenfalls diese Stadt beanspruchte. Im Juli 1124 kehrte Alfons in die Rioja zurück und belagerte dort Haro, eine Burg des Diego López, Herr von Vizcaya, der einst zu Urraca gehalten hatte. Anschließend versicherte er sich seiner Herrschaft in Burgos und Nájera.
    Im September 1125 begann Alfons einen Heerzug bis weit in das maurische Andalusien hinein. An Valencia und Murcia vorbeiziehend konnte er als erster christlicher Feldherr seit der maurischen Invasion 711 überhaupt Granada erreichen. Dabei schlossen sich ihm ganze mozarabische Völkerschaften an, die sich in den Bergen der Alpujarras drei Jahrhunderte lang gegenüber der muslimischen Herrschaft hatten behaupten können. Die Stadt selbst konnte er allerdings nicht belagern, da der almoraviddische Statthalter Tamim sie rechtzeitig in Verteidigungsbereitschaft gesetzt hatte. Alfons zog deshalb nach Córdoba weiter, von Tamim und dessen Heer in sicherem Abstand verfolgt. Am 10. März 1126 unternahmen die Almoraviden auf das auf dem Feld von Arnisol bei Lucena lagernde aragónesische Heer einen Überraschungsangriff, dem Alfons standhalten und die Schlacht am Ende für sich entscheiden konnte.[22] Danach trat er den Heimmarsch nach Aragón an.

    Späte Jahre
    Während Alfons’ Abwesenheit auf dem Feldzug nach Andalusien war Königin Urraca gestorben und deren junger Sohn Alfons VII. (Alfonso Raimúndez) hatte die Alleinherrschaft über León-Kastilien übernommen. Alfons stand zu seinem Stiefsohn in einem feindseligen Verhältnis, war er ihm gegenüber doch während seiner Ehe mit Urraca als Bedrohung seiner Erbrechte aufgetreten. Und sogleich nach der Thronübernahme suchte Alfons VII. die von Aragón besetzten Gebiete in Altkastilien und der Rioja zurückzuerobern. Dabei erhielt er die Unterstützung der lokalen Bevölkerung, die der aragónesischen Besatzung überdrüssig geworden war. Im Herbst 1126 erhoben sich die Bürger von Burgos, vertrieben die Aragónesen aus der Stadtburg und übergaben diese an Alfons VII.[23] Im Juli 1127 marschierte Alfonso deshalb erneut nach Rioja, um Nájera und Castrojeriz zu befestigen. Sofort zog ihm Alfons VII. mit seiner gesamten Heeresmacht entgegen und stellte ihn im Tal von Támara bei Hornillos de CaCameros. Zur Schlacht kam es allerdings nicht, da insbesondere unter den kastilischen Vasallen Alfons’ VII. keine Bereitschaft zum Kampf aufkam. Ihr Wortführer war ausgerechnet Pedro González de Lara, der ebenso von Alfons VII. gehasste Liebhaber seiner Mutter.[24] Stattdessen legten die Könige von León und Aragón ihre Differenzen in einem Friedensvertrag bei, der nicht im Detail überliefert ist.[25] Wahrscheinlich aber beinhaltete er den Verzicht des Königs von Aragón auf Burgos und den Imperatorentitel bei gleichzeitiger Anerkennung des Gewinns von Saragossa. Tatsächlich ließ Alfons sich seither nicht mehr als Imperator titulieren; diese Würde wurde nun allein von Alfons VII. beansprucht. Alfons war nicht zuletzt auch deshalb zum Frieden genötigt, weil zugleich der Graf von Barcelona das aragónesische Monzón eroberte.
    Eine dynastische Allianz zwischen León und Barcelona bedrohte fortan Aragón von zwei Fronten aus, weshalb Alfons ungeachtet des Friedens von Támara im Frühjahr 1129 erneut in Kastilien einfiel und Medina-Sidonia und Morón belagerte. Als jedoch Alfons VII. gegen ihn heranzog, ging er einer Schlacht aus dem Weg und zog sich nach Almazán zurück.[26] Anschließend kehrte er kampflos nach Aragón zurück, ohne dass er je wieder einen Feldzug nach Kastilien unternehmen sollte.[27] Seither befand sich Alfons faktisch mit all seinen Nachbarn im Krieg, im Westen mit León, im Osten mit Barcelona, im Süden mit den Almoraviden und im Norden mit Toulouse. Im Mai 1129 zog er gegen die Almoraviden und begann mit der Belagerung von Valencia. Ein zahlenmäßig weit überlegenes Entsatzheer des Statthalters von Sevilla schlug er in der Schlacht von Cullera vernichtend, doch musste er dabei selbst hohe Verluste hinnehmen und deshalb die Belagerung abbrechen. Dennoch schwächte dieser Sieg die Offensivkraft der Almoraviden für die nächste Zeit erheblich, so dass sich Alfons 1130 einem anderen Gegner zuwenden konnte. Er zog über die Pyrenäen in die Gascogne, um dort Bayonne zu belagern. Dieser Angriff galt dem Grafen Alfons Jordan voon Toulouse, der ein Vetter und Verbündeter von Alfons VII. von León war. Fast ein ganzes Jahr lang belagerte Alfons Bayonne, ohne die Stadt einnehmen zu können.[28] Und während seine Kräfte vor Bayonne gebunden waren, nutzte Alfons VII. von León dies im Oktober 1131 zur Eroberung von Castrojeriz, Almazán und Soria, was für Aragón faktisch den Verlust der Rioja bedeutete.[29]

    Tod und Nachfolge
    Um diese Niederlagen auszugleichen, nahm Alfons den Kampf mit Raimund Berengar III. von Barcelona auf und eroberte die Burg von Monzón zurück. Den Zwist der Christenherrscher untereinander nutzte der almoravidische Statthalter von Valencia zu einer Offensive gegen Aragón und tötete dabei den alten Kreuzzugsveteran Gaston IV. von Béarn. Die neue maurische Bedrohung veranlasste Alfons zur einstweiligen Beilegung seines Streits mit León-Kastilien, um die Planungen zu einem Gegenstoß anzugehen. Erneut zog er ein großes Heer mit Verstärkungen aus Südfrankreich zusammen, mit dem er im Winter 1133 Mequinenza eroberte. Anschließend schritt er an die Belagerung des stark befestigten Fraga, das einen bedeutenden Außenposten an der Ostgrenze Aragóns darstellte. Einmal mehr boten die Almoraviden ihre in al-Andalus zur Verfügung stehenden Streitkräfte auf, um ihre Festung zu entsetzen. Dem konnte Alfons am 17. Juli 1134 in der großen Schlacht von Fraga dieses Mal nichts entgegensetzen; sein Heer wurde von der erdrückenden Übermacht überwältigt und aufgerieben, die Bischöfe von Lescar, Roda-Barbastro und Jaca, sowie andere hohe Prälaten und Adlige wurden getötet.[30] Alfons selbst gelang mit wenigen Rittern die Flucht vom Schlachtfeld, aber offenbar wegen seiner schweren Verwundungen, der Chronica Adefonsi imperatoris nach an gebrochenem Herzen, starb er bereits am 7. September 1134 im Alter von 61 Jahren in der Abtei San Juan de la Peña.[31] Er wurde in der Abtei Jesús Nazareno der Mönchsburg Montearagón bestattet. 1845 wurde sein Leichnam in die Kirche San Pedro el Viejo in Huesca überführt.
    Im Feldlager vor Bayonne hatte Alfons im Oktober 1131 sein Testament verfasst, dessen Inhalt er kurz vor seinem Tod am 4. September 1134 in Sariñena noch einmal bestätigte.[32] In Ermangelung eines Thronerben vermachte er darin sein Königreich den Orden der Templer, Hospitaliter und den Rittern vom Heiligen Grab. Diese Regelung erwies sich allerdings unter seinen aragónesischen und navarresischen Vasallen als nicht annehmbar, die unabhängig voneinander auf ihre Art die Nachfolge regelten. Die Aragónesen holten Ramiro, der noch im August desselben Jahres zum Bischof von Roda-Barbastro gewählt worden war, aus seinem Kloster und proklamierten ihn zum König. Die Navarresen erhoben García Ramírez, einen entfernten Vetter aus dem Haus Jiménez, zu ihrem König. Die seit 1076 bestehende Personalunion zwischen Aragón und Navarra wurde damit aufgehoben und zugleich die historische Union zwischen Aragón und Katalonien eingeleitet. Denn der Mönchskönig Ramiro II. regierte nur soolange, bis ihm aus einer schnell arrangierten Ehe die Tochter Petronella von Aragón geboren wurde, die sogleich mit dem katalanischen Grafen Raimund Berengar IV. von Barcelona verheiratet wurde, der dann die Regentschaft auch in Aragón übernahm. Die Ritterorden wie auch der Heilige Stuhl zu Rom billigten die Übergehung von Alfons’ letztem Willen nachträglich.


    Literatur
    • Antonio Ubieto Arteta: Historia de Aragon. Creación y desarrollo de la corona de Aragón. Zaragoza, 1987.
    • Alberto Cañada Juste: La Batalla de Cutanda (1120). In: Xiloca. Vol. 20 (1997), S. 37–47.
    • Ambrósio Huici y Miranda: Los Banu Hud de Zaragoza, Alfonso I el Batallador y los Almoravides de Espana (Nuevas aportacionas). In: Estudios de la edad media de la Corona de Aragon. Vol. 7 (1962), S. 7–38.
    • Ramón Menéndez Pidal: Sobre un tratado de paz entre Alfonso el Batallador y Alfonso VII. In: Boletín de la Real Academia de la Historia. Vol. 111 (1943), S. 115–131.
    • José María Lacarra de Miguel: Alfonso el Batallador y las paces de Tamara. Cuestiones cronológicas (1124-1127). In: Estudios dedicados a Aragón (1987), S. 149–161.
    • José María Lacarra de Miguel: La Conquista de Zaragoza por Alfonso I (18 diciembre 1118). In: Al-Andalus. Vol. 12 (1947), S. 65–96.
    • José María Lacarra de Miguel: La repoblación de Zaragoza por Alfonso el Batallador. Madrid, 1949.
    • José María Lacarra de Miguel: Los franceses en la reconquista y repoblación del valle del Ebro en tiempos de Alfonso el Batallador. In: Colonización, parias, repoblación y otros estudios. (1981), S. 150–168.
    • José María Lacarra de Miguel: Vida de Alfonso el Batallador. Zaragoza, 1971.
    • José Angel Lema Pueyo: Colección diplomática de Alfonso I. de Aragón y Pamplona, 1104–1134. San Sebastián, 1990.
    • José Angel Lema Pueyo: Instituciones políticas del reinado de Alfonso I el Batallador: rey de Aragon y Pamplona (1104-1134). Bilbao, 1997.
    • Elena Lourie: The Will of Alfonso I, "El Batallador," King of Aragon and Navarre: A Reassessment, in: Speculum 50 (1975), S. 635–651.
    • Bernard F. Reilly: The Kingdom of León-Castilla under Queen Urraca 1109-1126. Princeton University Press, 1982 (online).
    • Bernard F. Reilly: The Kingdom of León-Castilla under King Alfonso VI 1065-1109. Princeton University Press, 1988 (online).
    • Bernard F. Reilly: The Kingdom of León-Castilla under King Alfonso VII, 1126-1157. University of Pennsylvania Press, 1998.
    Anmerkungen
    1 Antonio Ubieto Arteta: Colección diplomática de Pedro I de Aragón y Navarra. (1951), S. 25–29.
    2 Vgl. Reilly (1982), §2, S. 58.
    3 Las crónicas anónimas de Sahagún, hrsg. von Julio Puyol y Alonso in: Boletín de la Real Academia de la Historia. Vol. 76 (1920), §17, S. 122.
    4 Vgl. Lema Pueyo (1997), S. 40–44.
    5 Las crónicas anónimas de Sahagún, hrsg. von Julio Puyol y Alonso in: Boletín de la Real Academia de la Historia. Vol. 76 (1920), §18, S. 242–244.
    6 Las crónicas anónimas de Sahagún, hrsg. von Julio Puyol y Alonso in: Boletín de la Real Academia de la Historia. Vol. 76 (1920), §20, S. 246.
    7 Historia Compostelana, hrsg. von Enríque Flórez in: España Sagrada. Bd. 20 (1765), S. 116.
    8 Extraits arabe. Ibn el-Athir, in: Recueil des historiens des croisades (1872), Historiens Orientaux I, S. 414.
    9 Vgl. Lacarra (1971), S. 32, Lourie (1975), S. 639, und Reilly (1982), §2, S. 59–60.
    10 Annales toledanos I, hrsg. von Enríque Flórez in: España Sagrada. Bd. 23 (1767), S. 387. Annales Complutenses, hrsg. von Enríque Flórez in: España Sagrada. Bd. 23 (1767), S. 314.
    11 Historia Compostelana, hrsg. von Enríque Flórez in: España Sagrada. Bd. 20 (1765), S. 114–121.
    12 Historia Compostelana, hrsg. von Enríque Flórez in: España Sagrada. Bd. 20 (1765), S. 128–130.
    13 Charles Julian Bishko: The Spanish Journey of Abbot Ponce of Cluny. In: Ricerche di storia religiosa. Studi in onore di Giorgio La Piaña. Bd. 1 (1957), S. 311–319.
    14 Historia Compostelana, hrsg. von Enríque Flórez in: España Sagrada. Bd. 20 (1765), S. 157–169. Ibn al-Karadabus, Historia de al-Andalus, hrsg. von Felipe Maíllo Salgado in: Akal Bolsillo 169 (1986), S. 140–141.
    15 Paschalis II, Gelasii II, Calixti II romanorum pontificum epistolæ et privilegia, hrsg. von Jacques Paul Migne in: Patrologiae cursus completus. Series Latina. Bd. 163, Sp. 380.
    16 Las crónicas anónimas de Sahagún, hrsg. von Julio Puyol y Alonso in: Boletín de la Real Academia de la Historia. Vol. 76 (1920), §67, S. 518–519 und Vol. 77 (1921), §70–71, S. 53–59.
    17 Vgl. Reilly (1982), §5, S. 180.
    18 Vgl. Lema Peuyo (1990), S. 341–343, 331–332, 328–329 und 318–320.
    19 Zur Bestätigung der nachträglichen Kreuzzugsabsolution siehe den Brief des Papstes vom Dezember 1118 an den Bischof von Saragossa. Paschalis II, Gelasii II, Calixti II romanorum pontificum epistolæ et privilegia, hrsg. von Jacques Paul Mige in, Patrologiae cursus completus. Series Latina. Bd. 163, Sp. 508.
    20 Ibn al-Karadabus, Historia de al-Andalus, hrsg. von Felipe Maíllo Salgado in: Akal Bolsillo 169 (1986), S. 117–118. Chronicon sancti Maxentii Pictavensis, hrsg. von Paul Marchegay, Émile Mabille in: Chroniques des églises d’Anjou (1869), S.27–428. Vgl. Huici y Miranda (1962), S. 7–38.
    21 Annales Complutenses, hrsg. von Enríque Flórez in: España Sagrada. Bd. 23 (1767), S. 320. Chronicon sancti Maxentii Pictavensis, hrsg. von Paul Marchegay, Émile Mabille in: Chroniques des églises d’Anjou (1869), S. 428. Historia de la Coroa de Aragón: Crónica de San Juan de la Peña: Part aragonesa, hrsg. von T. Ximénez de Embún y Val (1876), §19, S. 68.
    22 Historia de la Corona de Aragón: Crónica de San Juan de la Peña: Part aragonesa, hrsg. von T. Ximénez de Embún y Val (1876), §19, S. 76–77.
    23 Chronica Adefonsi imperatoris, hrsg. von Glenn Edward Lipskey in: The Chronicle of Alfonso the Emperor. (1972), Buch I, §7–8, S. 56–57.
    24 Chronica Adefonsi imperatoris, hrsg. von Glenn Edward Lipskey in: The Chronicle of Alfonso the Emperor. (1972), Buch I, §9, S. 57.
    25 Chronica Adefonsi imperatoris, hrsg. von Glenn Edward Lipskey in: The Chronicle of Alfonso the Emperor. (1972), Buch I, §10–11, S. 57–58.
    26 Chronica Adefonsi imperatoris, hrsg. von Glenn Edward Lipskey in: The Chronicle of Alfonso the Emperor. (1972), Buch I, §13–14, S. 59–60.
    27 Chronica Adefonsi imperatoris, hrsg. von Glenn Edward Lipskey in: The Chronicle of Alfonso the Emperor. (1972), Buch I, §15–17, S. 60–62.
    28 Chronica Adefonsi imperatoris, hrsg. von Glenn Edward Lipskey in: The Chronicle of Alfonso the Emperor. (1972), Buch I, §50, S. 78–79.
    29 Chronica Adefonsi imperatoris, hrsg. von Glenn Edward Lipskey in: The Chronicle of Alfonso the Emperor. (1972), Buch I, §24, S. 66.
    30 Chronica Adefonsi imperatoris, hrsg. von Glenn Edward Lipskey in: The Chronicle of Alfonso the Emperor. (1972), Buch I, §51–57, S. 79–82.
    31 Chronica Adefonsi imperatoris, hrsg. von Glenn Edward Lipskey in: The Chronicle of Alfonso the Emperor. (1972), Buch I, §58, S. 83. Historia de la Corona de Aragón: Crónica de San Juan de la Peña: Part aragonesa, hrsg. von T. Ximénez de Embn y Val (1876), §19, S. 78. Vgl. Ubieto Arteta (1987), S. 79 und Reilly (1998), S. 43.
    32 Vgl. Lema Pueyo (1990), S. 356–370 und 446–448.
    Weblinks
    Commons: Alfons I. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Alfons I. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

    Name:
    Alfons I. soll auch "Anfortas" sein, der König in der Gralslegende und Hüter des Grals.
    Seine Sterbe und Grabbesstätte, die Abtei San Juan de la Peña (San Chuan d’a Peña), ist auch historischer Ausgangspunkt der Gralsgeschichte. (ms)

    Gestorben:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_San_Juan_de_la_Peña

    Alfons heiratete Königin Urraca Alfónsez von León in 1109, und geschieden in 1112. Urraca (Tochter von König Alfons VI. von León (von Kastilien) und Konstanze von Burgund (Kapetinger)) wurde geboren in cir 1080; gestorben am 8 Mrz 1126 in Saldaña, Provinz Palencia; wurde beigesetzt in Abtei San Isidoro in León. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 7.  König Ramiro II. von Aragón (Jiménez), der Mönch König Ramiro II. von Aragón (Jiménez), der Mönch Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Sancho2, 1.Ramiro1) wurde geboren in 1075; gestorben am 16 Aug 1157 in Huesca; wurde beigesetzt in Kloster in Huesca.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1134-1157, Königreich Aragón; König von Aragón https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Aragón https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Könige_von_Aragón

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ramiro_II._(Aragón)

    Ramiro II. der Mönch (spanisch Ramiro el Monje, aragonesisch Remiro o Monche; * um 1075; † 16. August 1157 in Huesca)[1] war ein Infant von Aragón aus dem Haus Jiménez, der als jüngerer Sohn zunächst Geistlicher, Bischofselekt aber nach dem Tod seiner Brüder von 1134 bis 1137 (1157) der letzte König von Aragón seines Hauses war.[2]

    Mönch
    Ramiro war der jüngste Sohn des Königs Sancho Ramírez von Aragón-Navarra († 1094) aus dessen zweiter Ehe mit Felicia von Roucy; seine älteren Brüder waren die Könige Peter I. († 1104) und Alfons I. der Krieger († 1134). Offenbar schon von seinen Eltern für eine klerikale Laufbahn vorgesehen, hatte er seine frühen Jahre als Mönch in der südfranzösischen Abtei Saint-Pons-de-Thomières verbracht.[3]
    Im Ehekrieg seines Bruders Alfons I. gegen Königin Urraca von León-Kastilien war Ramiro 1112 als Abt in der königlich-leónesischen Abtei von Sahagún eingesetzt worden, nachdem sich Alfons gewaltsam gegen den Widerstand der Mönche und Bürger in die Kontrolle über sie gesetzt und den zu Urraca haltenden Abt Domingo vertrieben hatte. Von dem anonymen Chronisten der Abtei und Aragónesengegner war Ramiro deshalb als „falscher und böser Mönch“ (falso e mal monje) bezeichnet wurden.[4] Nachdem Urraca 1116 Sahagún wieder unter ihre Kontrolle bringen konnte, musste Ramiro ihr und dem zurückkehrenden Domingo weichen. Ähnlich hatte es sich auch bezüglich der Besetzung des Bischofstuhls von Burgos nach dem Tod des Bischofs García im Oktober 1114 zugetragen. Der für die Bischofswahlen autorisierte Primat der spanischen Kirche, Erzbischof Bernardo von Toledo, hatte noch im selben Monat auf einem Konzil in León im Konsens mit Königin Urraca den bisherigen Erzdiakon von Burgos, Pascual, zum neuen Bischof gewählt. Dies wiederum hatte Alfons nicht akzeptiert, der in der Kontrolle über Burgos stand, und stattdessen Ramiro von dem Domklerikern und Bürgern der Stadt wählen lassen. Nach einem schriftlichen Protest des Erzbischohofs hatte darauf Papst Paschalis II. beide Konfliktparteien zu einem Schiedsgespräch nach Rom zu Ostern 1116 bestellt.[5] Obwohl dieses ausgeblieben war, weil beide Parteien auf eine Romreise verzichtet hatten, hatte sich spätestens 1117 Pascual als amtierender Bischof in Burgos durchsetzen können, als er dort in jenem Jahr an einem allgemeinen Kirchenkonzil teilnehmen konnte. Nach seinem Tod im Oktober 1118 hatte Alfons, der gerade Saragossa belagerte, keine Einwände gegen die Wahl eines neuen Bischofs erhoben.[6] Von einem Amtsanspruch Ramiros war seither keine Rede mehr.

    König von Aragó
    Ramiro hatte danach die Jahre wieder als Mönch in der Abtei San Pedro el Viejo in Huesca verbracht, bis er im August 1134 zum Bischof von Roda-Barbastro gewählt wurde, um den in der Schlacht von Fraga gefallenen bisherigen Bischof zu ersetzen. Nur kurz darauf war am 7. September auch König Alfons I. gestorben, der keinen Erben besaß und deshalb sein Königreich testamentarisch an die Orden der Templer, Hospitaliter und den Rittern vom Heiligen Grab vermacht hatte. Weder der navarresischhe noch der aragónesische Adel war gewillt, diese Erbregelung zu akzeptieren. Nach zwei voneinander separierten Wahlgängen hatten die Großen beider Länder je einen eigenen Prätendenten zu ihrem König proklamiert und damit die seit 1076 bestehende Union zwischen beiden Königreichen aufgelöst. Während die Navarresen mit García IV. Ramírez einen illegitimen Abkömmling der Jiménez-Dynastie wählten, hatten die Aragónesen den Mönch Ramiro als den letzten legitim geborenen Angehörigen des aragónesischen Zweigs der Dynastie gewählt.[7] Obwohl dieser bereits geistliche Weihen empfangen hatte, war dieser Vorgang in aller Eile und ohne Rückfrage mit dem Papst, dessen Dispens nach kanonischem Recht erforderlich gewesen wäre, vonstattengegangen. Der seit dem 13. Jahrhundert vielzitierten, aber als legendenhaft einzustufenden Erzählung nach habe es unter den Aragónesen auch Widerstand gegen die Thronerhebung eines Mönches gegeben. Als Ramiro davon erfuhr, habe er das Gerücht verbbreiten lassen, in Huesca eine Glocke (Campana de Huesca) gießen zu wollen, deren Klang durch das ganze Königreich schallen werde. Nachdem die Großen daran Anteil haben wollten und in Huesca eingetroffen waren, habe Ramiro nacheinander jene zwölf ihm widerstrebenden Adligen zu Privataudienzen zu sich rufen lassen, um sie in seinem Gemach eigenhändig zu enthaupten. Nachdem er elf der Köpfe zu einem Kreis angeordnet hatte, hatte er den Kopf des Anführers der Rebellen als Glockenklöppel mittig über dem Kreis aufhängen lassen. Und nachdem die anderen Adligen dieses Exempels ansichtig geworden waren, sei jeder weitere Widerstand verstummt.[8][9]
    Gleich nach seiner Wahl hatte Ramiro sich im Frühjahr 1135 mit García IV. von Navarra bei Vadoluongo getroffen, um dort die Trennung von Navarra und Aragón formal anzuerkennen. Dabei hatte sich jedoch der neue navarresische König als „Sohn“ in ein Adoptionsverhältnis zu Ramiro als seinem „Vater“ begeben und diesem einen Führungsanspruch zugestanden. Zugleich schien Ramiro damit auch eine Erbregelung angestrebt zu haben, die in absehbarer Zeit wieder zu einer Vereinigung Aragóns mit Navarra geführt hätte. Dieses Ansinnen war allerdings von García schnell wieder zunichtegemacht worden, als dieser noch im selben Jahr gegenüber König Alfons VII. von León-Kastilien als seinem Oberherren huldigte. Im Spätjahr 1135 war der leónesiscche König, der sich zuvor zum „Kaiser von ganz Spanien“ hat krönen lassen, unter Begrüßung des Bischofs und der Stadtoberen in Saragossa eingezogen, was Ramiro hinnehmen musste.[10] Als muslimisches Taifa-Königreich war Saragossa einst ein Vasalll von León-Kastilien gewesen, bis es 1118 von Alfons I. für Aragón erobert worden war. Und eben dessen Stiefsohn Alfons VII. forderte nun die Rückkehr des „Königreichs Saragossa“ (regnum Cesaraugustanum) unter die Lehnshoheit seines Reiches ein. Dazu hatte er Vorbereitungen zur Belehnung des ihm scheinbar treuen Königs von Navarra mit Saragossa in die Wege geleitet. Ramiro hatte von Jaca aus dem tatenlos zusehen müssen und hatte um dieselbe Zeit sich mit Agnes (Inés) verheiratet, einener Tochter des Herzogs Wilhelm IX. von Aquitanien. Indes im Sommer 1136 hatte sich die Lage erneut geändert, als García von Navarra sich gegen den „Kaiser“ erhob. Dieser hatte nun die Annäherung an Ramiro gesucht und ihm dazu Saragossa als Lehen zurückerstattet, womit die Eroberungen der ersten Könige Aragóns für das Königreich bewahrt werden konnten.
    Im Juli 1136 hatte Agnes die Tochter Petronella geboren, die Ramiro sogleich zu seiner Erbin bestimmte und ihre Verheiratung plante. Im Konsens mit den aragónesischen Großen hatte Ramiro am 11. August 1137 in Barbastro seine Tochter mit dem mächtigen katalanischen Grafen Raimund Berengar IV. von Barcelona verlobt, womit der Erbfall Aragóns an das Haus Barcelona und damit die historische Vereinigung mit Katalonien zur „Krone Aragón“ eingeleitet wurde. Nur wenige Monate darauf, am 13. September 1137, hatte Ramiro in Saragossa die Regierungsgewalt über Aragón an seinen Schwiegersohn übertragen und sich wieder in das Kloster San Pedro el Viejo in Huesca zurückgezogen, um wieder dem Leben eines Mönchs nachzugehen. Die Ehe mit Agnes hatte offenbar schon kurz nach der Geburt von Petronella faktisch keinen Bestand mehr gehabt; sie wird in einer Urkunde vom Oktober 1136 letztmals in Aragón genannt. Sie taucht erst fünf Jahre später als Nonne in der Abtei Fontevrault wieder auf, wo sie um 1159 gestorben war. Ramiro selbst ist am 16. August 1157 in seinem Kloster in Huesca gestorben, wo er auch bestattet wurde. Den Königstitel hatte er noch bis zu seinem Tod weitergeführt.



    Literatur
    • Thomas N. Bisson: The Medieval Crown of Aragon: A Short History. Clarendon Press, Oxford 2000
    • Ana Isabel Lapena Paúl: Ramiro II de Aragón. El rey monje (1134-1137). Trea, Gijón 2008
    • Antonio Ubieto Arteta: La fecha de la muerte de Ramiro II de Aragón. In: Estudios de Edad Media de la Corona de Aragón. Band 3, 1947/48, S. 474–475.
    • Antonio Ubieto Arteta: Navarra-Aragón y la idea imperial de Alfonso VII de Castilla. In: Estudios de Edad Media de la Corona de Aragón. Band 6, 1953/55, S. 41–82.
    • Antonio Ubieto Arteta: Los esponsales de la reina Petronilla y la creación de la Corona de Aragón. Zaragoza, 1987.
    • Josep Serrano Daura: La donación de Ramiro II de Aragón a Ramón Berenguer IV de Barcelona, de 1137, y la institución del „casamiento en casa“. In: Hidalguía. Band 270, 1998, S. 709–719.
    • Elena Lourie: The Will of Alfonso I, "El Batallador," King of Aragon and Navarre: A Reassessment, in: Speculum 50, 1975, S. 635–651.
    • Szabolcs de Vajay: Ramire II le Moine, roi d’Aragon, et Agnès de Poitou dans l’histoire et dans la legend. In: Mélanges offerts à René Crozet. Band 2, 1966, S. 727–750.
    • Bernard F. Reilly: The Kingdom of León-Castilla under Queen Urraca 1109-1126. Princeton University Press, 1982 (online).
    Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Zum Sterbedatum vgl. Ubieto Artea (1947/48), S. 475.
    2 Charles Cawley, Medieval lands [1]
    3 T. Ximénez de Embún y Val (Hrsg.): Historia de la Corona de Aragón: Crónica de San Juan de la Peña: Part aragonesa. 1876, §20, S. 80.
    4 Julio Puyol y Alonso (Hrsg.): Las crónicas anónimas de Sahagún. In: Boletín de la Real Academia de la Historia. Band 76, 1920, §27, S. 339–343.
    5 Jacques Paul Migne (Hrsg.): Paschalis II papæ epistolæ et privilegia. In: Patrologiae cursus completus. Series Latina. Band 163, Sp. 380.
    6 Vgl. Reilly (1982), §8, S. 232–235.
    7 Glenn Edward Lipskey (Hrsg.): Chronica Adefonsi imperatoris. In: The Chronicle of Alfonso the Emperor. 1972, Buch I, §62, S. 84–85 (online).
    8 T. Ximénez de Embún y Val (Hrsg.): Historia de la Corona de Aragón: Crónica de San Juan de la Peña: Part aragonesa. 1876, §20, S. 86–87.
    9 Eine kurze Notiz in den Annales Toledanos bestätigt für das Jahr 1136 (Era MCLXXIV) den gewaltsamen Tod mehrerer „mächtiger Männer“ in Huesca, allerdings bleiben die genauen Umstände dieses Ereignisses im unklaren. Enríque Flórez (Hrsg.): Annles Toledanos I. In: España Sagrada. Band 23, 1767, S. 388.
    10 Glenn Edward Lipskey (Hrsg.): Chronica Adefonsi imperatoris. In: The Chronicle of Alfonso the Emperor. 1972, Buch I, §63-66, S. 85–87.
    Weblinks
    Commons: Ramiro II. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Eintrag auf Medieval Lands

    Name:
    Als Mönch zum König erhoben, gab er die Regentschaft 1137 an seinen Schwiegersohn Raimund Berengar ab und zog sich wieder zurück. Den Königstitel führte er bis zu seinem Tod.

    Familie/Ehepartner: Agnes (Inés) von Aquitanien. Agnes (Tochter von Herzog Wilhelm VII. (IX.) Aquitanien Aquitanien (von Poitou) und Gräfin Philippa von Toulouse (Raimundiner)) gestorben in cir 1159 in Abbaye Fontevrault; wurde beigesetzt in Abbaye Fontevrault. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 8. Petronella von Aragón (Jiménez)  Graphische Anzeige der Nachkommen


Generation: 4

  1. 8.  Petronella von Aragón (Jiménez)Petronella von Aragón (Jiménez) Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Ramiro3, 2.Sancho2, 1.Ramiro1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1137-1164, Königreich Aragón; Königin von Aragón https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Aragón https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Könige_von_Aragón

    Familie/Ehepartner: Graf Raimund Berengar IV. von Barcelona. Raimund (Sohn von Graf Raimund Berengar III. von Barcelona und Gräfin Dulcia von der Provence (Gévaudan)) wurde geboren in cir 1113; gestorben am 6 Aug 1162 in Borgo San Dalmazzo. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 9. König Alfons II. (Raimund) von Aragón (von Barcelona)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 25 Mrz 1157 in Huesca; gestorben am 25 Apr 1196 in Perpignan.
    2. 10. Prinzessin Dulce von Barcelona  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1158/1159; gestorben am 1 Sep 1198 in Coimbra.


Generation: 5

  1. 9.  König Alfons II. (Raimund) von Aragón (von Barcelona)König Alfons II. (Raimund) von Aragón (von Barcelona) Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Petronella4, 7.Ramiro3, 2.Sancho2, 1.Ramiro1) wurde geboren am 25 Mrz 1157 in Huesca; gestorben am 25 Apr 1196 in Perpignan.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - König von Aragonien (1162 bis zu seinem Tod) - Graf von Barcelona, Girona, Osona, Besalu, Cerdagne, Tarragona und Roussillon als Alfons I. ( ab 1163) - Graf von Provence (seit 1166) - Vizegraf von Millau und Carlat

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alfons_II._(Aragón) (Okt 2017)

    Alfons II. von Aragón, genannt der Keusche (el Casto) (* 25. März 1157 in Huesca[1] (Aragonien, Spanien); † 25. April 1196[2] in Perpignan) war ab 1162[3] bis zu seinem Tod König von Aragonien und ab 1163[4] als Alfons I. Graf von Barcelona, Girona, Osona, Besalu, Cerdagne, Tarragona und Roussillon; Marquis von Lérida und Tortosa, Graf des Gevaudan, Vicomte von Millau und Carlat, sowie seit 1166 auch Graf von Provence[5]

    Leben
    Als zweiter Sohn nach dem als Kind verstorbenen Peter geboren, wurde er nach seinem Vater auf den Namen Raimund getauft. Auf Betreiben seiner Mutter wurde er nach dem Tod des Kronprinzen in Alfons umbenannt.
    Alfons war beliebt als Beschützer der ständischen Freiheiten und Gönner der Trobadors. Alfons dichtete selbst, in einer Kanzone feiert er das Glück der Liebe.
    Im Jahr 1172 eroberte er von Navarra aus die Grafschaft Roussillon und erwarb auch einen Teil der Provence durch Erbrecht.[6] Er gewann Saragossa zurück, eroberte Caspe und gründete die Stadt Teruel.
    Alfons konnte sich aus der Lehnsoberhoheit des kastilischen Königs lösen und vereinbarte mit ihm die beiderseitigen Interessenssphären im maurischen Spanien, wobei er sich das Königreich Valencia sicherte, das er lange bekriegte.
    Der König galt als eifriger Förderer des Dritten Standes, der in Aragonien - als einem der ersten europäischen Länder - große politische Bedeutung erlangte.
    Alfons II. wurde im Monestir de Santa Maria de Poblet in der Familiengruft der klösterlichen Kirche beigesetzt. Körperteile wurden mutmaßlich auch in der Kirche des Klosters Santa Maria de Vilabertran bestattet; dort befindet sich eine Grabplatte des Königs mit der Inschrift: Teil der Überbleibsel, die am wichtigsten sind.

    Familie/Ehepartner: Eudokia Komnena (Byzanz, Komnenen). [Familienblatt] [Familientafel]

    Alfons heiratete Sancha von Kastilien am 18 Jan 1174 in Saragossa. Sancha (Tochter von König Alfons VII. von León (von Kastilien) und Richeza von Everstein (von Polen)) wurde geboren in 21 Sep 1154 oder 1155; gestorben am 9 Nov 1208 in Villanueva de Sigena. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 11. Peter II. von Aragón, der Katholische  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1178; gestorben am 13 Sep 1213 in vor Muret.
    2. 12. Königin Konstanze von Aragón  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1179 / 1184; gestorben am 23 Jun 1222 in Catania; wurde beigesetzt in Dom (Kathedrale) zu Palermo.
    3. 13. Graf Alfons II. (Berengar) von der Provence (von Aragón)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1180; gestorben am 2 Feb 1209 in Palermo, Sizilien, Italien.
    4. 14. Eleonore von Aragón  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1186; gestorben in 1226.
    5. 15. Sancha von Aragón  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1186; gestorben in 1242.

  2. 10.  Prinzessin Dulce von BarcelonaPrinzessin Dulce von Barcelona Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Petronella4, 7.Ramiro3, 2.Sancho2, 1.Ramiro1) wurde geboren in 1158/1159; gestorben am 1 Sep 1198 in Coimbra.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1185 bis 1198, Königreich Portugal; Königin von Portugal (durch Heirat)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Dulce_von_Barcelona (Jun 2017)

    Dulce von Barcelona (* 1158/1159; † 1. September 1198 in Coimbra) war eine aragonesische Prinzessin und ab 1185 bis zu ihrem Tode Königin von Portugal.
    Dulce von Barcelona wurde als Tochter des Grafen Raimund Berengars IV. von Barcelona und der Königin Petronella von Aragón geboren. Sie hatte vier Geschwister, darunter König Alfons II.

    1175 heiratete sie den portugiesischen Thronfolger, der 1185 als Sancho I. den portugiesischen Thron bestieg. Seitdem führte sie den Titel einer Königin von Portugal (als Ehefrau des Königs, nicht als Herrscherin eigenen Rechts).

    Dulce heiratete König Sancho I. von Portugal, der Besiedler in 1175. Sancho (Sohn von König Alfons I. Henriques von Portugal und Gräfin Mathilde (Mafalda) von Savoyen und Maurienne) wurde geboren am 11 Nov 1154 in Coimbra; gestorben am 26 Mrz 1211 in Coimbra. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 16. Theresia von Portugal  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1178 in Coimbra; gestorben am 18 Jun 1250 in Lorvão; wurde beigesetzt in Klosterkirche, Lorvão.
    2. 17. König Alfons II. von Portugal, der Dicke  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 23 Apr 1185 in Coimbra; gestorben am 25 Mrz 1223 in Coimbra.
    3. 18. Graf Peter (Pedro) von Portugal  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 23 Feb 1187; gestorben am 2 Jun 1258.
    4. 19. Prinzessin Berengaria von Portugal  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1194; gestorben in 1221.
    5. 20. Fernando (Ferdinand, Ferrand) von Portugal  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 24 Mrz 1188; gestorben am 26 Jul 1233; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei von Marquette.


Generation: 6

  1. 11.  Peter II. von Aragón, der Katholische Peter II. von Aragón, der Katholische Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Alfons5, 8.Petronella4, 7.Ramiro3, 2.Sancho2, 1.Ramiro1) wurde geboren in 1178; gestorben am 13 Sep 1213 in vor Muret.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Aragón als Peter II., Graf von Barcelona, Girona, Osona, Besalú, Cerdanya und Roussillon als Peter I.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_II._(Aragón) (Okt 2017)

    Peter der Katholische (katalanisch: Pere el Catòlic, spanisch: Pedro el Católico; * 1178[1]; † 13. September 1213 vor Muret) war von 1196 bis 1213 als Peter II. ein König von Aragón und als Peter I. ein Graf von Barcelona, Girona, Osona, Besalú, Cerdanya und Roussillon aus dem Haus Barcelona.

    Die Krone Aragón
    Peter II. war der älteste Sohn von König Alfons II. dem Keuschen und dessen Gemahlin Sancha von Kastilien.[2] Er wurde wahrscheinlich um die Jahre 1176/1177 geboren, da er gemäß dem im April 1196 aufgesetzten Testament seines Vaters bis zu seinem zwanzigsten Lebensjahr unter der Vormundschaft seiner Mutter verbleiben sollte.[3] Da die Mutter erstmals am 23. April 1197 urkundlich als Nonne von Santa María de Sigena genannt wird, dürfte Peter spätestens ab diesem Zeitpunkt sein Mündigkeitsalter erreicht und die Regierungsgeschäfte selbst übernommen haben.[4]
    Als ältester Sohn seines am 25. April 1196 verstorbenen Vaters beerbte Peter diesen in den wichtigsten Herrschaftsgebieten seines Hauses, dem Königreich Aragón und der katalanischen Grafschaft Barcelona, die beide seit der Ehe seiner Großeltern faktisch ein geschlossenes Herrschaftsgebilde darstellten. Darüber hinaus übernahm er auch die im heutigen Südfrankreich, dem damaligen Okzitanien (Languedoc), gelegene Grafschaft Gévaudan und Vizegrafschaft Millau, über die zwar die französische Krone die Oberlehnsherrschaft beanspruchte, diese aber faktisch seit Generationen nicht mehr wahrgenommen hatte. Weiterhin befand sich auch die zum heiligen römischen Reich gehörende Grafschaft Provence im Besitz des katalanischen Hauses, mit der allerdings Peters jüngerer Bruder Alfons ausgestattet wurde. Weiterhin hatte das Haus die Lehnsherrschaften über die Vizegrafschaften von Béziers und Carcassonne (Trencavel) und dem Pyrenäenhochland der Grafschaften Foix und Comminges ausgeübt. Durch seine Ehe hatte Peter weiterhin die Anwartschaft auf die große Herrschaft von Montpellier erworben.
    Die Macht des Hauses Barcelona konzentrierte sich damit in zwei geographischen Herrschaftsräumen, mit dem Land zwischen dem iberischen Gebirge und den Pyrenäen einerseits und dem französischen Zentralmassiv und dem unteren Rhônetal andererseits. Zwischen beiden Räumen hatte sich die mächtige und faktisch unabhängige Grafschaft Toulouse gedrängt, die damit die Bildung eines von Barcelona aus beherrschten geographisch geschlossenen Herrschaftsgebiets im heutigen Südfrankreich verhinderte, dass von modernen Historikern oft als „Midi-Königreich“ oder „Pyrenäenreich“ bezeichnet wird. Das Haus Toulouse war folglich in den vorangegangenen Generationen als Hauptrivale des Hauses Barcelona um die Vorherrschaft im Languedoc aufgetreten. Diese Konstellation sollte zu Lebzeiten Peters II. allerdings einen von außen angestoßenen grundlegenden Wandel erfahren.

    Erste Herrscherjahre
    Mit der Übernahme der Regierungsgeschäfte 1197 stürzte sich Peter II. sogleich in die Machtkämpfe der christlichen Könige Spaniens und führte als Verbündeter seines Vetters Alfons VIII. von Kastilien Krieg gegen die Könige Alfons IX. von León, der aufgrund seiner Ehe exkommuniziert war, und Sancho VII. von Navarra, die beide offen mit den muslimischen Almohaden paktierten. Die Kämpfe wurden solange geführt bis ersterer politisch kaltgestellt und letzterer in die kastilisch-aragónesischhe Koalition gezwungen wurde, die ihre Priorität in der Fortführung der Reconquista gegen die Muslime sah. Der Friede zwischen Aragón und Navarra wurde allerdings erst 1209 besiegelt.[5] Seit 1189 war Peter II. mit seiner Mutter in einen Konflikkt über deren Wittum geraten, das mehrere Burgen entlang der Grenze zu Kastilien umfasste. Sie wurden einst von Alfons II. an seine Frau unter der Bedingung übertragen, sie an ihren Sohn bei Erreichen seiner Mündigkeit zu übertragen. Trotz dieseser Regelung kam es zum Streit, indem sich Alfons VIII. von Kastilien zugunsten seiner Tante einmischte, über die er den kastilischen Einfluss in Aragón zu wahren suchte. Nachdem seine Mutter auch die Fürsprache des Papstes gewann, beendete Peter den Streit 1201 mit einem Kompromiss mit ihr.
    Um für den Kampf gegen die Almohaden im Süden der iberischen Halbinsel frei zu sein, war Peter auf geordnete Verhältnisse im Norden der Pyrenäen angewiesen, was vor allem einen Ausgleich mit dem alten tolosanischen Rivalen erforderte. Die Kompromissbereitschaft des friedlich gesinnten Grafen Raimund VI. kam ihm dabei entgegen, mit dem er sich unter Vermittlung des Erzbischofs Berengar von Narbonne, seinem Onkel, und dem Grafen Bernard IV. von Comminges im Februar 1198 in Perpignan zu einem vertraglichen Status quo ihrer Besitzverhältnisse im Languedoc einigen konnte.[6] Mit einer 1204 ebenfalls in Perpignan begangenen Hochzeit zwischen Peters Schwester Eleonore und dem Grafen von Toulouse wurde der Frieden vertieft und noch im April desselben Jahres in Millau zu einer echten politischen Allianz erweitert, in der sich Peter mit seinem Bruder Alfons von der Provence und Raimund VI. von Toulouse zu einem Defensivbündnis verband, in dem sich die Vertragspartner zur gegenseitigen Waffenhilfe gegen jedweden Aggressor auch immer verpflichteten.[7] Unmittelbar darauf stärkte Peter seine Position im Languedoc durch die am 15. Juni 1204 geschlossenen Ehe mit Maria von Montpellier, durch die er die Mitherrschaft in der großen Seigneurie von Montpellier übernehmen konnte.[8] Zuvor war Maria in der Erbfolge durch Papst Innozenz III. begünstigt worden, der in der Dekretale Per Venerabilem ihre jüngeren Halbgeschwister für illegitim erklärt hatte.[9]

    Verhältnis zu Papst Innozenz III.
    Zeit seines Lebens war Peter II. ein devoter Sohn der römisch-katholischen Kirche, die er in seinem Königreich rechtlich privilegierte und materiell reich beschenkte. Diese Hinwendung sollte allerdings nicht über ihre rein machtpolitische Natuur hinwegtäuschen, denn privat pflegte er alles andere als einen frommen Lebensstil. Pracht liebend und freigebig ging er einem, mit den christlichen Moralvorstellungen seiner Zeit nonkonform laufenden, libertären Lebenswandel nach, stark geprägt von einem ritterlichen Ethos und der höfischen Kultur, die er als Patron der Trobadore förderte. Ungeachtet seiner Ehe war Peter für seine zahllosen amourösen Affären bekannt, aus denen mindestens zwei uneheliche Kinder hervorgegangen waren. Und doch erkannte der im Jahr 1198 gewählte Papst Innozenz III. in ihm einen seiner wichtigsten politischen Verbündeten, was sich aus Peters Haltung gegenüber der besonders im Languedoc weit verbreiteten Glaubensgemeinschaft der Katharer erschließt, die von Seiten der römischen Kirche als Existenz bedrohende Häresie verurteilt wurde. Im Königreich Aragón war der Katharismus lediglich in der Peripherie vertreten, vor allem in den Tälern der Pyrenäen und in der Grafschaft Urgell, ansonsten war er südlich des Gebirges kaum präsent. Nichtsdestotrotz hatte Peter in einem schon im Februar 1198 erlassenen Edikt die restriktivste Gesetzgebung bezüglich zur Verfolgung der Häresie in ganz Europa aufgestellt, in der neben der üblichen Besitzkonfiszierung auch die Verbrennung verurteilter Häretiker als reguläre Strafe aufgenommen wurde.[10] Damit hatte Peter geradezu ein Empfehlungsschreiben für die Interessenpolitik Innozenz’ III. verfasst, zu dessen obersten Prioritäten die VeVernichtung der Häresie gehörte. Dass sein Auftreten gegen die Häresie indes von zwiespältiger Natur war, verdeutlicht allein schon die Tatsache, dass es in seiner gesamten Herrscherzeit zu keinen aktenkundig gewordenen Exekutionen an überführten Häretikern gekommen war. Auch hatte er anlässlich seines Aufenthalts im Languedoc 1204 Waldenser und Katharer zu einem Streitgespräch mit Katholiken in Carcassonne eingeladen, dass zwar nach einem dreitägigen Disput mit der Verurteilung der HäHäretiker endete, diese aber trotz des Edikts von 1198 keinerlei Konsequenzen zu fürchten hatten. Dennoch wurde Peter von Seiten der Kirche als einer ihrer treusten Söhne betrachtet, wobei es zur tragischen Ironie der Geschichte gereichen sollte, dass er sein Königreich zuerst der römischen Kirche als Geschenk darbringen und als ihr Streiter zu höchstem katholischen Ansehen gelangen wird, nur um sich am Ende doch gegen die Kreuzritter ebendieser Kirche zu wenden, um gegen diese kämpfend zu sterben.
    Nachdem der Familienzwist im Hause Aragón beigelegt war, hatte sich Innozenz III. darum bemüht, Peter II. als Beschützer seines Mündels, König Friedrich von Sizilien, zu gewinnen, der damals als Vollwaise zum Spielball diverser um die Macht streitenden Fraktionen geworden war, die das sizilianische Königreich in den Zustand der Anarchie versetzt hatten. Damit hatte der Papst einen Wunsch der 1198 verstorbenen Kaiserin Konstanze aufgegriffen.[11] Im Sommer 1202 hatte Peter dem Papst seine Bereitschaft dazu signalisiert und dazu die Verheiratung seiner Schwester Sancha mit dem jungen Stauferkönig angeboten, wofür er die Endsendung 200 aragónesischer Ritter nach Sizilien in Aussicht stellte, die dort die königliche Autorität wieederherstellen sollten.[12] Wenngleich dieses Eheprojekt aufgrund widriger Umstände nicht zustande gekommen war, konnte der Papst bereits im Oktober 1204 eine andere Schwester Peters, die ungarische Königin Konstanze, als vorgesehene Braut seines Mündels präsentieren und das obwohl deren erster Ehemann, König Emmerich noch gar nicht gestorben war.[13]
    Anlässlich des Defensivpakts von Millau im April 1204 hatte sich Peter vom Grafen von Toulouse 120.000 Sous in Melgorien geliehen und diesem dafür bereitwillig die Einkünfte der Grafschaften Millau und Gévaudan überlassen.[14] Das Geld hatte er zur Finanzierung seiner aufwendig geplanten Krönungszeremonie in Rom durch den Papst benötigt, die er noch im selben Jahr begehen wollte. In Begleitung der ranghöchsten Prälaten und Adligen seines Königreichs war er am 9. November 1204 mit fününf Galeeren an der Tibermündung bei Ostia an Land gegangen um am 11. November, zum Fest des heiligen Martin von Tours, in San Pancrazio feierlich von Papst Innozenz III. gesalbt und gekrönt zu werden. Dazu hatte Peter gegenüber dem Papst als deem Oberhaupt der heiligen Kirche einen Lehnseid abgelegt, die er damit als weltliche Lehnsherrin seines Königreichs anerkannte, sich ihr zum Gehorsam, zur Verteidigung ihres Besitzes und zur Bekämpfung der Häresie verpflichtet. Weiterhin hatte eer sich zur Zahlung eines jährlichen Tributs von 250 mazmudins an Rom verpflichtet. Anschließend war er in Sankt Peter eingezogen um dort seine Krone und sein Zepter auf das Grab seines Namenspatrons und Apostelfürsten niederzulegen, diesem damit sein Königreich als Geschenk darbietend.[15] Die genauen Beweggründe Peters sich in die freiwillige Vasallität zur römisch-katholischen Kirche zu begeben bleiben im Unklaren, allerdings stellte dieser Akt einen Höhepunkt in der bereits tradititionsreichen Beziehung des aragónesischen Königreichs zur heiligen Kirche dar. Bereits sein Vorfahre, König Sancho Ramirez (1063–1094), war im Jahr 1068 persönlich nach Rom gereist um dort dem Papst den Lehnseid abzulegen, allerdings hatte dieseer Akt zu keinen weitreichenden politischen Konsequenzen geführt, außer der Öffnung Aragóns als erstes spanisches Königreich für die Römische Liturgie.[16] Ein wesentliches Motiv für diese enge Anlehnung an den Heiligen Stuhl dürfte das Bedürfnis der Könige, deren Position gegenüber dem eigenen Adel eher der eines primus inter pares entsprach, nach einer allgemeinen Steigerung ihres Prestiges mit der Erlangung des Gottesgnadentums nach fränkischem Vorbild gewesen sein.[17] Auch im Verhrhältnis gegenüber den spanischen Herrscherkollegen, besonders den Königen von Kastilien, wird Peter II. damit eine Demonstration der politischen Souveränität seines Hauses beabsichtigt haben, bedenkt man nur, dass wenige Generationen vor ihm die kastilischen Könige ein Kaisertum über ganz Spanien beansprucht hatten.
    Im Gegensatz zu 1068 hatte sich Peters Lehnsnahme nicht auf eine bloße symbolische Geste beschränkt, sondern war mit konkreten politischen Folgen für die weitere Geschichte Aragóns verbunden, was sich letztlich in seinem Krönungsakt äußerte. Er war überhaupt der erste aragónesische König der gekrönt wurde; diese Art der Herrscherinitiation war bei spanischen Königen bis dahin unüblich. Indem er sich zum Vasallen der heiligen Kirche gemacht hatte, hatte er dem Papst eine Weisungsbefugugnis in Fragen des weltlichen Feudalrechts über sich und sein Königreich eingeräumt, was sich besonders im 13. Jahrhundert für Aragón nachhaltig auswirkte und deren Konsequenzen bereits für die Biographie Peters II. folgenreich wurden. Er selbst hatte in erster Linie auf eine politische und finanzielle Unterstützung seitens des Papstes für den von ihm geplanten Kreuzzug gegen die Almohaden gesetzt, der mit der Eroberung der Balearen gekrönt werden sollte.

    Eheprobleme
    Nach seiner Rückkehr im März 1205 war Peter die Planung zu einem Feldzug gegen die Almohaden angegangen, doch innenpolitische und innerdynastische Konflikte hielten ihn davon ab. Sein Bruder Ferdinand, der seit diesem Jahr als Abt der Mönchsfeststung Montearagón amtierte, war mit dem Bischof von Huesca, García de Gúdal, in einen Konflikt über die Besitzrechte auf Almudévar geraten, der in einer gewaltsamen Eskalation gipfelte. Der Konflikt konnte erst im Mai 1206 nach einer Intervention Peters beigelegt werden.
    Etwa zeitgleich war es im königlichen Haus zum Streit gekommen, nachdem im September 1205 die Infanta Sancha geboren wurde, die Peter sogleich mit dem Sohn des Grafen von Toulouse verlobte. Dabei sollte ihr das mütterliche Erbe, die Herrschaft MMontpellier, als Mitgift in die Ehe gegeben werden, wogegen sich wiederum Königin Maria mit Unterstützung ihrer Vasallen zur Wehr setzte. In einem im Oktober 1205 schriftlich niedergelegten und öffentlich Manifest hatte sie ihren Widerstand gegen ihre faktische Enteignung durch ihren Mann erklärt.[18] Immerhin hatte sich Peter erst wenige Monate zuvor gegenüber den Stadtoberen von Montpellier zur Unveräußerlichkeit von Marias Erbe verpflichtet.[19] Er aber habe Maria nun regelrecht bedroht und „gekreuzigt“ (cruciata) um ihre Zustimmung zum Ausverkauf ihrer Rechte zu erwirken. Der frühe Tod der Infanta hatte dem Streit kein Ende gesetzt, denn nun strebte Peter die Annullierung seiner Ehe an. In einem Brief an den Papst vom Juni 1206 gab er zu bedenken, dass die vorangegangene Ehe seiner Frau mit Bernard IV. von Comminges nicht dem kanonischen Recht gemäß aufgelöst worden war und dass seine eigene Ehe mit ihr folglich niemals rechtsgültig gewesen sein könne. Diesen Brief hatte er in Montpellier verfasst und ausgerechnet auch hier unter den Augen seiner Frau hatte er noch im Sommer 1206 eine diplomatische Delegation der jungen Königin Maria von Jerusalem empfangen, die auf der Suche nach einem geeigneten Ehememann war, wofür sich Peter sogleich erbot.[20] Diese demütigende Brüskierung seiner Frau wie auch Peters Weigerung, die in den letzten Jahren verwendeten Steuerabgaben nach einer erfolgten Scheidung an die Stadt zurückzuzahlen, provozierte einen Aufstand der Bürger von Montpellier, die den Palast stürmten und Peter zur Fluch in die Burg Lattes zwang, die allerdings auch nicht dem Ansturm der aufgebrachten Menge standhalten konnte. Erst die Intervention des Bischofs von Maguelone konnte die Lage beruhigen und in einem abschließenden Vertrag mit den Stadtführern versprach Peter die Zurückerstattung der betreffenden Summen binnen zweier Jahre.[21] Als Resultat des Konflikts aber hatte sich die Position seiner Frau in Montpellieier erheblich gestärkt, besonders nachdem diese verfügt hatte, die beim Aufstand zerstörten Mauern und Türme als äußerliche Zeichen feudalherrschaftlicher Macht nicht wieder zu errichten, womit sie die Sympathien der Bürger für sich gewann. Peter selbst wurde seither von den Montpelliérains als der ungeliebte Ehemann ihrer Herrin behandelt.
    Von da an lebte Peter von seiner Frau faktisch getrennt, auch wenn die Ehe auf dem Papier bestehen blieb, deren rechtsgültige Auflösung ihn bis zum Lebensende weiter beschäftigte und letzten Endes verwehrt blieb. Zur Vervollständigung der grotesk anmutenden ehelichen Situation zwischen Peter und Maria wurde am 1. Februar 1208 in Montpellier der Infant Jakob geboren. Diversen Erzählungen nach soll sich Maria eines Nachts verkleidet als eine der Mätressen ihres Mannes ausgegeben und so die Zeugung ihres Sohnes bewerkstelligt haben. Jakob selbst schrieb später in seinem Tatenbericht (Llibre dels fets), dass sein Vater eines Tages von einem seiner Ritter zu einem Besuch bei Maria überredet wurde als diese gerade in der nah gelegenen Burg Mireval residierte, worauf es zu der letzten folgenschweren Liebesnacht gekommen sei.[22]
    Während der Trennungsaffäre mit seiner Frau hatte Peter die Gelegenheit zu Vollendung einer anderen Ehe genutzt. Im Spätjahr 1206 hatte er einen Brief Papst Innozenz’ III. erhalten, der darin verkündete, dass der junge Friedrich von Sizilien sich nicht mehr in der Hand der Papstfeinde befände und nun frei für die bereits früher vereinbarte aragónesische Ehe sei.[23] 1208 traf der Bischof von Mazara in Aragón ein, der dort im Oktober des Jahres den sizilianischen König in der als Stellvertreterhochzeit durchgeführten Trauung mit Konstanze vertrat.

    Mehr unter oben stehendem Link der Wikipedia..

    Peter heiratete Königin von Aragonien Maria von Montpellier am 15 Jun 1204. Maria (Tochter von Wilhelm VIII. (Guilhems, Guillem) von Montpellier und Eudokia Komnena (Byzanz, Komnenen)) wurde geboren in 1182; gestorben in Apr 1213 in Rom, Italien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 21. Sancha von Aragón  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1205; gestorben in 1206.
    2. 22. König Jakob I. von Aragón  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1 Feb 1208 in Montpellier, FR; gestorben in 27 Jul1276 in Valencia; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei Santa María von Poblet.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 12.  Königin Konstanze von AragónKönigin Konstanze von Aragón Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Alfons5, 8.Petronella4, 7.Ramiro3, 2.Sancho2, 1.Ramiro1) wurde geboren in cir 1179 / 1184; gestorben am 23 Jun 1222 in Catania; wurde beigesetzt in Dom (Kathedrale) zu Palermo.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Constance of Aragon
    • Französischer Name: Constance d'Aragon
    • Titel (genauer): Königin von Ungarn (durch 1. Heirat), Königin von Sizilien (durch 2. Heirat), Deutsche Königin (durch 2. Heirat ab 1212), Kaiserin des heiligen römischen Reiches.
    • Titel (genauer): Queen of Hungary (by marriage), Queen of Germany and Sicily(by marriage), Holy Roman Empress. Regent of Sicily (from 1212–1220).
    • Titel (genauer): Reine de Hongrie (par mariage), Impératrice du Saint-Empire (par mariage), Reine de Germanie (par mariage), Reine de Sicile(par mariage).

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Constance_of_Aragon

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Constance_d%27Aragon_(1179-1222)



    https://de.wikipedia.org/wiki/Konstanze_von_Aragón

    Konstanze von Aragón (* um 1184; † 23. Juni 1222 in Catania) war in ihrer ersten Ehe Königin von Ungarn, in ihrer zweiten Ehe Königin von Sizilien sowie ab 1212 deutsche Königin; sie wurde zusammen mit ihrem Ehemann Friedrich II., dessen erste Ehefrau sie war, 1220 in Rom zur Kaiserin gekrönt.
    Sie war die älteste Tochter des Königs Alfons II. von Aragón, Graf von Barcelona, und der Sancha von Kastilien.
    In erster Ehe heiratete sie um 1199, wohl auf Vermittlung von Papst Innozenz III., den König Emmerich von Ungarn, aus dieser Ehe stammt der spätere ungarische König Ladislaus. Er wurde noch vor dem Tod seines Vaters 1204 zum König gekrönt, starb aber bereits 1205. Mutter und Sohn hatten beim österreichischen Herzog Leopold VI. Zuflucht gefunden.
    Nachdem Konstanze 1204 Witwe geworden war, wurde Friedrichs Verlobung mit ihrer jüngeren Schwester Sancha noch Ende des Jahres gelöst. Der Ehevertrag zwischen Friedrich und Konstanze kam 1208 zustande, erneut durch Vermittlung durch Innozenz. Die Ehe mit Friedrich II. wurde dann am 5./15. Juli 1209 in Messina geschlossen, noch bevor er 1212 zum deutschen König gewählt wurde. Friedrich war bei der Heirat 15 Jahre alt, Konstanze 25. Der junge Herrscher hatte sich zunächst gegen die Ehe gesträubt, jedoch brachte Konstanze eine Streitmacht von 500 spanischen Rittern mit in die Ehe, die er zur Durchsetzung seines Herrschaftsanspruchs benötigte.[1]
    In den ersten vier Jahren von Friedrichs Aufenthalt in Deutschland, 1212 bis 1216, war Konstanze Regentin in Sizilien, bis sie ihrem Ehemann nach Deutschland folgte. Aus dieser zweiten Ehe entstammt ein Sohn, der später aufständische Heinrich (VII.) (* 1211; † Februar 1242).
    Konstanze von Aragón wurde in der Kathedrale von Palermo in einem römischen Sarkophag beerdigt, dessen Relief eine Löwenjagd zeigt. Die lateinische Inschrift über dem Relief lautet: Ich war Siziliens Königin und Kaiserin, Konstanze. Hier wohne ich nun, Friedrich, die Deine. Friedrich legte ihr seine Krone mit ins Grab. Er heiratete 1225 aus politischen Gründen Jolanthe von Jerusalem.



    Literatur
    • Norbert Kamp: Costanza d'Aragona, imperatrice, regina d'Ungheria e di Sicilia. In: Alberto M. Ghisalberti (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 30 (Cosattini–Crispolto), Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1984.
    • Uwe A. Oster: Die Frauen Kaiser Friedrichs II. Piper Verlag, München 2008.
    • Ingo Runde: Konstanze von Aragón. In: Die Kaiserinnen des Mittelalters, hrsg. von Amalie Fößel, Pustet, Regensburg 2011, S. 232–248.
    Einzelnachweise
    1 Antonius Lux (Hrsg.): Große Frauen der Weltgeschichte. Tausend Biographien in Wort und Bild. Sebastian Lux Verlag, München 1963, S. 273.

    Begraben:
    Konstanze von Aragón wurde in der Kathedrale von Palermo in einem römischen Sarkophag beerdigt, dessen Relief eine Löwenjagd zeigt. Die lateinische Inschrift über dem Relief lautet: Ich war Siziliens Königin und Kaiserin, Konstanze. Hier wohne ich nun, Friedrich, die Deine. Friedrich legte ihr seine Krone mit ins Grab.

    Konstanze heiratete König Emmerich von Ungarn (Árpáden) in cir 1199. Emmerich (Sohn von König Béla III. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) und Königin Agnès von Châtillon) wurde geboren in 1174; gestorben am 30 Nov 1204. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 23. König Ladislaus III. von Ungarn (Árpáden), das Kind  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1199 od 1201; gestorben am 7 Mai 1205 in Wien; wurde beigesetzt in Székesfehérvár.

    Konstanze heiratete König Friedrich II. von Staufen am 15 Aug 1209 in Messina, Sizilien, Italien. Friedrich (Sohn von Kaiser Heinrich VI. von Schwaben (von Staufen) und Kaiserin Konstanze von Sizilien) wurde geboren am 26 Dez 1194 in Jesi, Ancona, Italien; gestorben am 13 Dez 1250 in Castel, Fiorentino, Lucerna, Italien; wurde beigesetzt am 25 Feb 1251 in Dom (Kathedrale) zu Palermo. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 24. König Heinrich VII. von Staufen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1211 in Königreich Sizilien; gestorben in ? 12 Feb 1242 in Martirano, Kalabrien.

  3. 13.  Graf Alfons II. (Berengar) von der Provence (von Aragón)Graf Alfons II. (Berengar) von der Provence (von Aragón) Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Alfons5, 8.Petronella4, 7.Ramiro3, 2.Sancho2, 1.Ramiro1) wurde geboren in 1180; gestorben am 2 Feb 1209 in Palermo, Sizilien, Italien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1185 bis 1209, Provence; Graf de Provence

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alfons_II._(Provence) (Okt 2017)

    Alfons II. wurde als Alfons Berengar geboren und trug den Titel Infant. Seine Eltern waren König Alfons II. von Aragón und dessen Gemahlin Sancha von Kastilien. Sein älterer Bruder Peter II. war König von Aragon.
    Er wurde von seinem Vater 1185 zum Mitgraf der Provence erhoben und regierte dabei zusammen mit seinen Onkeln Raimund Berengar und Sancho. Ab 1195 regierte er allein.

    Titel (genauer):
    Die zwei Söhne Bosos II. teilten sich das Herrschaftsgebiet ihres Vaters auf. Der ältere, Rotbald II., übernahm die Region um Avignon und begründete die Markgrafschaft Provence. Der jüngere, Wilhelm I., nahm das Land um Arles und begründete die Grafschaft Provence. Von dieser wurde im 11. Jahrhundert die Grafschaft Forcalquier abgetrennt, die von Nachkommen des Grafen Gottfried I. regiert wurde. Durch die Ehe der letzten Erbin von Forcalquier mit dem Grafen Alfons II. wurde diese Grafschaft Ende des 12. Jahrhunderts wieder mit der Grafschaft Provence vereint.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_und_Markgrafen_der_Provence

    Alfons heiratete Gräfin Gersende von Forcalquier in 1193 in Aix-en-Provence, Frankreich. Gersende (Tochter von Raimund I. von Sabran und Gersende von Forcalquier) wurde geboren in 1180; gestorben in 1218. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 25. Graf Raimund Berengar V. von der Provence  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1205 in Aix-en-Provence, Frankreich; gestorben am 19 Aug 1245 in Aix-en-Provence, Frankreich.

  4. 14.  Eleonore von AragónEleonore von Aragón Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Alfons5, 8.Petronella4, 7.Ramiro3, 2.Sancho2, 1.Ramiro1) wurde geboren in 1186; gestorben in 1226.

    Eleonore heiratete Graf Raimund VI. von Toulouse (Raimundiner) in 1204. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 15.  Sancha von AragónSancha von Aragón Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Alfons5, 8.Petronella4, 7.Ramiro3, 2.Sancho2, 1.Ramiro1) wurde geboren in 1186; gestorben in 1242.

    Sancha heiratete Graf Raimund VII. von Toulouse (Raimundiner) in 1211, und geschieden in 1241. Raimund (Sohn von Graf Raimund VI. von Toulouse (Raimundiner) und Prinzessin Johanna von England (Plantagenêt)) wurde geboren in Jul 1197 in Beaucaire; gestorben am 27 Sep 1249 in Millau. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 26. Gräfin Johanna von Toulouse (Raimundiner)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1220; gestorben am 20 Aug 1271 in Corneto, Siena.

  6. 16.  Theresia von PortugalTheresia von Portugal Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Dulce5, 8.Petronella4, 7.Ramiro3, 2.Sancho2, 1.Ramiro1) wurde geboren in 1178 in Coimbra; gestorben am 18 Jun 1250 in Lorvão; wurde beigesetzt in Klosterkirche, Lorvão.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Léon (1191 bis 1197)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Theresia_von_Portugal (Jun 2017)

    Theresia (oder Teresa) von Portugal (* um 1178 in Coimbra; † 18. Juni 1250 in Lorvão) war die erste Frau von König Alfons IX. und von 1191 bis 1197 Königin von Léon. Seit 1705 ist sie eine Selige der römisch-katholischen Kirche.

    Theresia kam um 1178 als älteste Tochter von König Sancho I. von Portugal und Dulce von Barcelona in Coimbra zur Welt.
    Sie heiratete 1191 Alfons IX. von León und hatte mit ihm drei Kinder. Papst Coelestin III. ließ diese Ehe 1197 wegen zu naher Verwandtschaft für nichtig erklären, denn die beiden hatten Alfons I. von Portugal als gemeinsamen Großvater.[1] Daraufhin zog sich Theresia nach Portugal zurück.
    Sie versuchte vergeblich, nach dem Tod von Alfons IX. im Jahre 1230 Ansprüche ihrer beiden Töchter auf den Thron in León durchzusetzen. König Ferdinand II. von Kastilien, Sohn von Alfons' zweiter und ebenfalls geschiedener Ehefrau Berenguela von Kastilien, löste die Thronansprüche seiner Halbschwestern mit 30.000 Goldstücken (aurei) ab.[2] Von ihrer Morgengabe errichtete Theresia ein Zisterzienserinnenkloster, in das ihre Töchter eintraten. Sie selbst lebte ab 1229 im Kloster der Zisterzienserinnen in Lorvão, wo in der Klosterkirche auch ihr Grab ist.
    Am 13. Dezember 1705 wurde Theresia von Papst Clemens XI. zusammen mit ihrer Schwester Sancha seliggesprochen. Ihr katholischer Feiertag ist der 17. Juni.

    Theresia heiratete König Alfons IX. von León (von Kastilien) in 1191. Alfons (Sohn von König Ferdinand II. von León (von Kastilien) und Urraca von Portugal) wurde geboren am 15 Aug 1171 in Zamora; gestorben am 23/24 Sep 1230 in Villanueva bei Sarria. [Familienblatt] [Familientafel]


  7. 17.  König Alfons II. von Portugal, der Dicke König Alfons II. von Portugal, der Dicke Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Dulce5, 8.Petronella4, 7.Ramiro3, 2.Sancho2, 1.Ramiro1) wurde geboren am 23 Apr 1185 in Coimbra; gestorben am 25 Mrz 1223 in Coimbra.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1211 bis 1223, Königreich Portugal; König von Portugal -Haus Burgund-

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alfons_II._(Portugal) (Okt 2017)

    Alfons II. genannt der Dicke oder der Gesetzgeberkönig (Dom Afonso II, o Gordo oder O Crasso, O Gafo oder O Rei Legislador) (* 23. April 1185 in Coimbra; † 25. März 1223 ebenda) war der dritte König von Portugal aus dem Hause Burgund. Den Beinamen verdankt er der Tatsache, dass er das erste zusammenhängende portugiesische Gesetzeswerk schuf.

    Alfons II. wurde als Sohn Königs Sancho I. und der Dulce von Barcelona geboren. Nach dem Tode seines Vaters bestieg er 1211 den portugiesischen Thron. Im gleichen Jahr berief er die erste Adelsversammlung (Cortes) nach Coimbra ein. In seinen Gessetzen fortschrittlich, versuchte er die Königsmacht zu Lasten des Adels und der Kirche zu stärken, was ihn im Volk sehr beliebt machte, ihm aber auch die Gegnerschaft der Kirche eintrug. So wurde er wiederholt gebannt und verwies seinerseits den Erzbischof von Braga des Landes. Mit Hilfe von ins Land geholten Kreuzfahrern nahm er die Reconquista wieder auf und eroberte Setúbal und Alcácer do Sal.

    Titel (genauer):
    Das Königreich Portugal (portugiesisch Reino de Portugal) im Westen der Iberischen Halbinsel ging aus der Grafschaft Portucale hervor und war der von 1139 bis 1910 bestehende Vorgängerstaat der Portugiesischen Republik. Im Zuge der christlichen Rückeroberung von al-Andalus eroberte es im 13. Jahrhundert die Algarve und erreichte die Ausdehnung des heutigen portugiesischen Staatsgebiets.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Portugal

    1211 verstarb König Sancho I. Sein Sohn Alfons II. folgte ihm nach. Er ist mit dem Beinamen „der Dicke“, in Portugal aber auch als Rei Legislador also als der „Gesetzgeber-König“ in die Geschichte eingegangen. Er berief 1211 die erste Cortes (Cortes von Coimbra) ein und schuf das erste zusammenhängende portugiesische Gesetzwerk. In seinen Gesetzen fortschrittlich, versuchte er die Königsmacht zu Lasten des Adels und der Kirche zu stärken, was ihn im Volk sehr beliebt machte, ihm aber auch die Gegnerschaft der Kirche eintrug. So wurde er wiederholt gebannt und verwies seinerseits den Erzbischof von Braga des Landes. Mit Hilfe von ins Land geholten Kreuzfahrern nahm er die Reconquista wieder auf und eroberte Setúbal sowie Alcácer do Sal.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Portugal_unter_den_Burgunderherrschern (Aug 2023)

    Alfons heiratete Prinzessin Urraca von Kastilien (von Portugal) in 1208. Urraca (Tochter von König Alfons VIII. von Kastilien und Königin Eleanore von England (Plantagenêt)) wurde geboren am 1186 od 1187 in Coimbra; gestorben am 3 Nov 1220 in Lissabon. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 27. König Sancho II. von Portugal  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 8 Sep 1207; gestorben am 4 Jan 1248.
    2. 28. König Alfons III. von Portugal  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 5 Mai 1210 in Coimbra; gestorben am 16 Feb 1279 in Lissabon.
    3. 29. Königin Eleonore (Leonor) von Portugal  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1211; gestorben am 28 Aug 1231; wurde beigesetzt in St. Bendts Kirche, Ringsted.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 18.  Graf Peter (Pedro) von PortugalGraf Peter (Pedro) von Portugal Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Dulce5, 8.Petronella4, 7.Ramiro3, 2.Sancho2, 1.Ramiro1) wurde geboren am 23 Feb 1187; gestorben am 2 Jun 1258.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Mallorca; Herr von Mallorca
    • Titel (genauer): 1229 bis 1231, Grafschaft Urgell; Graf von Urgell (durch seine Ehefrau)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_von_Portugal_(1187–1258) (Aug 2023)

    Peter von Portugal (portugiesisch Pedro de Portugal; * 23. Februar 1187; † 2. Juni 1258) war ein portugiesischer Infant, iure uxoris ein Graf von Urgell und Herr von Mallorca aus dem Haus Burgund. Er war ein jüngerer Sohn des Königs Sancho I. von Portugal und der Dulce von Barcelona.

    Nachdem er aufgrund eines familieninternen Konflikts zum Exil aus Portugal gezwungen war, hatte Peter unterstützt durch Alfons IX. von León 1212 einen Krieg gegen seinen Bruder Alfons II. geführt. Danach hatte er sich zunächst als Söldnerführer im Dienst der Almohaden in Nordafrika verdingt, bis er nach dem Tod Alfons’ II. wieder nach Portugal zurückkehren konnte. 1227 unterstützte er seinen Neffen Sancho II. bei der Eroberung von Mérida.

    Schließlich war Peter nach Aragón an den Hof seines Vetters, König Jakob I., gezogen. Dort heiratete er 1229 die königliche Konkubine Aurembiaix, durch die er in den Besitz der großen Grafschaft Urgell gelangte. Nachdem Aurembiaix bereits 1231 starb, erhob König Jakob I. einen Anspruch auf Urgell. Peter überließ es ihm am 29. September 1231 bereitwillig und wurde dafür im Gegenzug zum „Herrn des Königreichs Mallorca“ (Petrus, infans portugalense, Dei gratia regni Maioricarum dominus) ernannt.[1] Zusammen mit dem Erzbischof von Tarragona und Nuno Sanchez von Roussillon eroberte er 1235 Ibiza und Formentera. Die Herrschaft über Mallorca tauschte er 1244 gegen mehrere Landgüter im Königreich Valencia wieder ein und beteiligte sich in den Kämpfen gegen die letzten maurischen Rebellen in diesem Königreich.[2] Zehn Jahre später verkaufte Peter seine Güter in Valencia an die Krone Aragóns und wurde wieder mit Gütern auf Mallorca beschenkt.

    Titel (genauer):
    Das Königreich Mallorca (katalanisch Regne de Mallorca, lateinisch Balearicum Regnum) war ein von 1229 bis 1715 existierendes Teilreich der Krone von Aragón, das auf Territorien im Nordosten des heutigen Spaniens und im Süden des heutigen Frankreichs lag. Das Königreich war während seiner gesamten Existenz mit der Krone Aragón assoziiert, wobei es zwischen den Jahren 1276 und 1344 von einem Seitenzweig des aragonesischen Königshauses regiert wurde. Es umfasste in dieser Zeit neben den Balearischen Inseln, nach denen es alternativ auch „Königreich der Balearen“ benannt wird, auch das heute französische Rossilló, die Cerdanya und die Herrschaft Montpellier; die Hauptstadt war Perpinyà.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Mallorca

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Urgell

    Peter heiratete Gräfin Aurembiaix von Urgelll in 1229. Aurembiaix (Tochter von Graf Ermengol VIII. (Armengol) von Urgell und Elvira von Subirats) gestorben in Aug 1231 in Balaguer; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei Sant Hilari in Lleida. [Familienblatt] [Familientafel]


  9. 19.  Prinzessin Berengaria von PortugalPrinzessin Berengaria von Portugal Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Dulce5, 8.Petronella4, 7.Ramiro3, 2.Sancho2, 1.Ramiro1) wurde geboren in 1194; gestorben in 1221.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Dänemark

    Notizen:

    Berengaria hatte mit Waldemar II. vier Kinder, drei Söhne und eine Tochter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Berengaria_von_Portugal

    Berengaria (* 1194; † 1221) war Königin von Dänemark.
    Sie war die Tochter des portugiesischen Königs Sancho I. und seiner Gattin Dulce von Barcelona. Ihr Bruder Ferdinand war durch die Ehe mit Johanna von Flandern seit 1212 Graf von Flandern. Bei ihm hielt Berengaria sich vor ihrer Hochzeit auf.
    Sie heiratete 1214 König Waldemar II. von Dänemark, Sohn des Königs Waldemar I. der Große und seiner Gemahlin Sophia von Minsk. Das Paar bekam vier Kinder:
    • Erik IV. (1216–1250)
    • Sophia (1217–1247) ∞ Johann I. von Brandenburg
    • Abel (1218–1252) ∞ Mechthild von Holstein
    • Christoffer (1219–1259) ∞ Margarete Sambiria von Pommern
    Berengaria liegt in der St.-Bendts-Kirche in Ringsted begraben, an der Seite ihres Mannes und ihrer Vorgängerin, Waldemars erster Frau Dagmar. In Volksballaden wurden die beiden Frauen als Gegenspielerinnen und Gegensätze dargestellt: Während Dagmar mild und gütig erscheint, soll Berengaria zwar schön, aber habgierig und hartherzig gewesen sein.



    Weblinks
    •  Commons: Berengaria of Portugal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Niels Henrik Holmqvist-Larsen: Berengaria (ca. 1197 - 1221). In: Dansk kvindebiografisk leksikon
    • Ein Volkslied über Königin Berengaria in deutscher Übersetzung bei Wilhelm Grimm: Altdänische Heldenlieder, Balladen und Märchen, Mohr und Zimmer, 1811, S. 351 ff. (online)

    Berengaria heiratete König Waldemar II. von Dänemark in 1214. Waldemar (Sohn von König Waldemar I. von Dänemark, der Grosse und Königin Sophia von Dänemark (von Minsk)) wurde geboren am 28 Jun 1170; gestorben am 28 Mrz 1241. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 30. König Erik IV. von Dänemark  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1216; gestorben am 10 Aug 1250 in Missunde.
    2. 31. Sophia von Dänemark  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1217; gestorben in 1247.
    3. 32. König Christoph I. von Dänemark  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1219; gestorben am 29 Mai 1259 in Ribe, Dänemark.

  10. 20.  Fernando (Ferdinand, Ferrand) von PortugalFernando (Ferdinand, Ferrand) von Portugal Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Dulce5, 8.Petronella4, 7.Ramiro3, 2.Sancho2, 1.Ramiro1) wurde geboren am 24 Mrz 1188; gestorben am 26 Jul 1233; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei von Marquette.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Flandern und Hennegau durch Heirat (ab 1212)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_(Flandern) (Okt 2017)

    Ferdinand von Portugal (port: Fernando, altfranzösisch: Ferrand; † 1233), war ab 1212 ein Graf von Flandern und Hennegau als Ehemann der Gräfin Johanna. Er war ein jüngerer Sohn des Königs Sancho I. von Portugal.
    Ferrand wurde am 1. Januar 1212 nach Vermittlung seiner Tante Mathilde, der Witwe des Grafen Philipp von Flandern, mit der Gräfin Johanna verheiratet, die sich als Mündel König Philipps II. von Frankreich am königlichen Hof in Paris befand. Auuf der Reise nach Flandern wurde das Paar aber von dem Kronprinzen Ludwig gefangen genommen, der so die Herausgabe des Erbes seiner Mutter, Isabella von Hennegau, einer Tante Johannas, erzwingen wollte. Dieses Erbe umfasste die Grafschaft Artois, wurde aber einst von Johannas Vater Graf Balduin IX. nach Isabellas Tod (1190) gewaltsam zurückbehalten.

    Nachdem Johanna und Ferrand die Städte Aire-sur-la-Lys und Saint-Omer an den Kronprinzen abgetreten hatten, wurden sie freigelassen. Allerdings wechselte Ferrand durch diese Vorkommnisse in eine oppositionelle Haltung gegenüber der Krone. Als König Philipp seine Vasallen 1213 zu einer Invasion nach England in Boulogne zusammenrief, verweigerte sich Ferrand der Heerfolge. Nachdem der König die Invasion absagen musste, wendete er sich mit dem Heer Richtung Flandern, das er schnell unterwarf; Ferrand konnte sich lediglich in Walcheren halten. Zusammen mit dem ebenfalls abtrünnigen Grafen Rainald I. von Dammartin floh er im Herbst 1213 nach England, wo sie im Januar 1214 König Johann Ohneland huldigten und sich damit gegenüber dem König von Frankreich der Felonie schuldig machten. Wenig später landete Ferrand mit einem Heer, unterstützt durch englische Ritter unter William Longespée, wieder an der Küste Flanderns und vereinte sich dort mit einem Heer des römisch-deutschen Kaisers Otto IV., um den entscheidenden Schlag gegen den König von Frankreich zu führen. Die Verbündeten wurden aber am 27. Juli 1214 in der Schlacht bei Bouvines vernichtend geschlagen, Ferrand wurde verwundet und geriet in die Gefangenschaft König Philipps. Mehr als zwölf Jahre dauerte seine Haft in der Burg des Louvre; während dieser Zeit regierte Johanna in Flandern und Hennegau alleine.

    Erst nach dem Tod des Königs Ludwig VIII. wurde Ferrand von der regierenden Königinmutter Blanka von Kastilien im Januar 1227 wieder freigelassen. Er musste dafür ein Lösegeld von 25.000 Livres zahlen und die Städte Douai und Lille an die Krone übergeben. Von da an stand er loyal zur Krone und unterstützte die Regentin im Kampf gegen die rebellierenden Barone um Peter Mauclerc. Er starb 1233 und wurde in der Zisterzienserabtei von Marquette bestattet.

    Fernando heiratete Gräfin Johanna von Flandern (von Konstantinopel) am 1 Jan 1212. Johanna (Tochter von Kaiser Balduin I. von Konstantinopel (von Hennegau) und Kaiserin Marie von Champagne (Blois)) wurde geboren in 1200; gestorben am 5 Dez 1244 in Marquette-lez-Lille; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei von Marquette. [Familienblatt] [Familientafel]