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Rainald von Courtenay

Rainald von Courtenay

männlich - 1190

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Generation: 1

  1. 1.  Rainald von CourtenayRainald von Courtenay gestorben in 1189/1190.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herrschaft Courtenay; Herr von Courtenay https://de.wikipedia.org/wiki/Courtenay_(Adelsgeschlecht)
    • Titel (genauer): Herr von Sutton Herr von Berkshire

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Rainald von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 27 Sep 1194.


Generation: 2

  1. 2.  Rainald von CourtenayRainald von Courtenay Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Rainald1) gestorben am 27 Sep 1194.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herrschaft Courtenay; Herr von Courtenay https://de.wikipedia.org/wiki/Courtenay_(Adelsgeschlecht)

    Familie/Ehepartner: Helvis von Donjon. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 3. Herrin Elisabeth von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1135; gestorben in 1206.

    Familie/Ehepartner: Hawise von Curcy. [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 3

  1. 3.  Herrin Elisabeth von CourtenayHerrin Elisabeth von Courtenay Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Rainald2, 1.Rainald1) wurde geboren in cir 1135; gestorben in 1206.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herrschaft Courtenay; Herrin von Courtenay https://de.wikipedia.org/wiki/Courtenay_(Adelsgeschlecht)

    Notizen:

    Name:
    Erbin von Courtenay.

    Elisabeth heiratete Peter I. von Frankreich (Courtenay, Kapetinger) in zw 1150 und 1153. Peter (Sohn von König Ludwig VI. von Frankreich (Kapetinger), der Dicke und Königin Adelheid von Maurienne (Savoyen)) wurde geboren in cir 1126; gestorben in zw 1180 und 1183 in Palästina. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 4. Kaiser Peter II. von Courtenay (Kapetinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1155; gestorben in 1217/19.
    2. 5. Gräfin Adelheid (Alix) von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1160; gestorben am 12 Feb 1218.
    3. 6. Clemence (Klementia) von Frankreich (Courtenay, Kapetinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 7. Robert von Courtenay (Kapetinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1168; gestorben am 5 Okt 1239 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.


Generation: 4

  1. 4.  Kaiser Peter II. von Courtenay (Kapetinger)Kaiser Peter II. von Courtenay (Kapetinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Elisabeth3, 2.Rainald2, 1.Rainald1) wurde geboren in cir 1155; gestorben in 1217/19.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herr von Courtenay als Peter II., Kaiser des Lateinischen Kaiserreichs von Konstantinopel als Peter I. (1216 bis 1217), Graf von Nevers, Auxerre und Tonnerre sowie Markgraf von Namur durch Heirat

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_(Lateinisches_Kaiserreich)

    Peter von Courtenay (franz: Pierre de Courtenay; * um 1155; † ~1217/19) aus dem jüngeren Haus Courtenay war als Peter II. Herr von Courtenay und als Peter I. Kaiser des Lateinischen Kaiserreichs von Konstantinopel von 1216 bis 1217. Außerdem war er durch Ehe Graf von Nevers, Auxerre und Tonnerre sowie Markgraf von Namur.
    Er war ein Sohn von Peter I. von Courtenay († 1181/83), einem jüngeren Sohn des Königs Ludwig VI. des Dicken von Frankreich. Seine Mutter war Elisabeth von Courtenay.

    Graf von Nevers, Auxerre und Tonnerre
    Peter erbte von seinem spätestens 1181/83 gestorbenen Vater die Burgen von Courtenay und Montargis. Auf Vermittlung seines Cousins, König Philipp II. August, heiratete er 1184 Agnes, Tochter des Grafen Guido von Nevers und Erbin der Grafschaften Nevers, Auxerre und Tonnerre.[1] Im Gegenzug für dieses ansehnliche Erbe überließ er Montargis der Krone.[2] Den König begleitete Peter ab 1190 auf den dritten Kreuzzug und kehrte in dessen Gefolge auch 1191 in die Heimat zurück.[3]
    Kurz nach seiner Rückkehr starb Peters Ehefrau 1193 und hinterließ die drei Grafschaften ihrer gemeinsamen Tochter Mathilde (* wohl 1188), die er als deren Vormund allerdings weiter verwalten konnte. Unmittelbar darauf vereinbarte er mit dem Grafen Balduin IX. von Flandern ein Eheprojekt, indem er dessen Schwester Jolante heiratete. Außerdem wurde abgemacht, dass Mathilde den Bruder des Grafen von Flandern, den Markgrafen Philipp I. von Namur, heiraten sollte, sobald sie das heiratsfähiges Alter erreichen würde. Im Jahr 1197 erhob sich der Graf von Flandern allerdings gegen König Philipp II. August, welcher wiederum im Jahr 1199 die Ehe der Erbin von Nevers mit dem Bruder seines Feindes verbot, nachdem er in einem Schreiben von Papst Innozenz III. davor gewarnt wurde.[4]
    Um dieselbe Zeit war Peter in einen Konflikt mit Hervé von Donzy um den Besitz der Burg von Gien geraten. Obwohl Peter von Seiten des Königs Unterstützung in Form von Söldnerkompanien erhalten hatte, wurde er von seinem Feind am 3. August 1199 in einer Schlacht unweit von Donzy besiegt und in die Flucht geschlagen. Zur Beilegung des Konflikts schaltete sich nun der König direkt ein und vermittelte die Ehe zwischen Mathilde und Hervé von Donzy, denen dazu die Herrschaft in Nevers übertragen wurde. Peter wiederum wurde ein lebenslanges Nutzungsrecht auf Auxerre und Tonnerre zugebilligt. Das Streitobjekt Gien hingegen sollte sofort in den Kronbesitz übergehen.[5][6]
    In den Jahren 1209 bis 1211 nahm Peter mit seinem Bruder Robert von Courtenay am Albigenserkreuzzug teil und kämpfte 1214 in der Schlacht bei Bouvines mit.[7] Bereits 1212 hatte seine Frau als Erbin ihres Bruders die Markgrafschaft Namur übernommen.

    Kaiser von Konstantinopel
    Peters zweite Ehefrau war seit dem 1. Juli 1193 Jolante († 1219), eine Schwester Balduins I. und Heinrichs, den beiden ersten Kaisern des in Folge des vierten Kreuzzuges errichteten Lateinischen Kaiserreichs von Konstantinopel. Jolante erbte 1212 beim Tod ihres Bruders Philipp dessen Markgrafschaft von Namur, die Peter fortan aus ihrem Recht regierte.
    Der Tod Kaiser Heinrichs im Jahr 1216 hat dem in Folge des vierten Kreuzzuges in Konstantinopel etablierten lateinischen Feudaladel die Bürde der Nachfolgefindung auferlegt, da der Kaiser keine erbberechtigten Kinder hinterlassen hatte. Die Wahl der Barone ist schließlich auf Peter von Courtenay als dem Ehemann der ältesten Schwester des Verstorbenen gefallen, dem die Kaiserwürde noch im selben Jahr angetragen wurde. Beachtenswert an diesem Vorgang ist die Außerachtlassung eines weiblichen Erbfolgeprinzips, denn Peters Thronfolge beruhte auf der auf ihn gefallenen Wahl und nicht etwa aus seiner Ehe mit der potentiellen Eventualerbin der ersten beiden Lateinerkaiser. Auch mögliche Erbrechte der in Flandern lebenden Töchter Kaiser Balduins I. waren offenkundig nicht in Betracht gezogen wurden. Die Entscheidung für ihn dürfte den politischen Umständen geschuldet sein, in denen sich das noch junge und kaum gefestigte Kaisertum der Lateiner im römischen Ostreich (Byzanzz) befand, indem es einen ständigen Behauptungskampf gegen die Erben der alteingesessenen griechischen Staatsaristokratie führen musste. So in Kleinasien gegen das griechische Gegenkaisertum von Nicäa des Theodoros I. Laskaris und in Europa gegen das Despotat von Epirus des Theodoros I. Angelos. Eine weitere Bedrohung stellte das aufstrebende Bulgarenreich der Asen dar. Unter diesen Eindrücken mussten die lateinischen Barone zu der Auffassung gelangt sein, dass nur ein Heerführer auf dem Thron von Konstantinopel das weitere Überleben ihres Reiches garantieren konnte und Peter von Courtenay war als Kreuzzugsveteran und Schlachtenteilnehmer bekannt. Weitere für ihn sprechende Punkte dürfte seine kapetingische Abstammung und damit Blutsverwandtschaft zum französischen Königshaus gewesen sein, durch die politische Verbindungslinien zum „Mutterland“ der Lateiner aufrechterhalten werden konnten. Außerdem hatte Peter bereits über eine eigene reiche Nachkommenschaft verfügt, die eine reibungslose Nachfolge für die Zukunft garantieren konnte. Eine seiner Töchter war zudem schon mit dem König von Ungarn verheiratet gewesen, des mächtigsten Herrschers Südosteuropas, der so als wertvoller Verbündeter gewonnen werden konnte.
    Im Frühjahr 1217 hat Peter samt seiner Frau, vier ihrer Kinder und einem kleinen Gefolge die Reise nach Konstantinopel aufgenommen. Dem ältesten Sohn Philipp haben sie das mütterliche Erbe Namur überlassen und auch der zweitälteste Robert sollte in der Heimat zurückbleiben. Ihr Weg führte sie über Italien, wo die Reise zu Schiff bis zum Ziel fortgesetzt werden sollte; die damals übliche Route vor allem für französische Orientreisende. Eine besondere Ehre erwartete Peter in Rom wo er in Sankt Laurentius vor den Mauern von Papst Honorius III. am 9. April 1217 zum Kaiser gesalbt und gekrönt wurde. Er sollte damit der einzige lateinische Ostkaiser bleiben, der seine Krone aus der Hand des geistigen Oberhauptes der lateinischen Kirche erhielt. Auch zu bemerken ist der Ort der Krönungszeremonie. Dem Bericht Konrads von Fabaria nach wurde Peter nur deshalb nicht in der Kathedrale von Sankt Peter gekrönt, weil diese Stätte einzig für die Krönung der über die Stadt Rom gebietenden Westkaiser reserviert war und nicht für jene in Konstantinopel residierten Ostkaiser, andernfalls hätte die Ermächtigung des amtierenden Westkaisers eingeholt werden müssen. Im Jahr 1217 war dies der mittlerweile weitgehend entmachtete Otto IV., während der vom Papst unterstützte Staufer Friedrich II. bereits für die Kaiserwürde designiert aber noch nicht gekrönt war. Am 11. April 1217 urkundete Peter erstmals mit kaiserlicher Titulatur (Petrus, Dei gratia fidelissimus in Chrissto Constantinopolitanus Imperator a Deo coronatus, Romanie moderator et semper augustus); er bestätigte hier dem venezianischen Dogen Pietro Ziani den von den Anführern des vierten Kreuzzuges mit Enrico Dandolo vereinbarten Vertrag von 1204, der die Gebietsaufteilung des byzantinischen Reiches zwischen den Lateinern und Venedig geregelt hat.[8] Am 16. April 1217 urkundete Peter ein zweites und nun auch letztes Mal als Kaiser, als er die Erbrechte der Söhne des Bonifatius von Montferrat anerkannte, also vor allem die Nachfolge des Demetrius im Königreich Thessaloniki.[9]
    Ende April 1217 hat Peter mit seinem Anhang und nun in Begleitung des Kardinallegaten Giovanni Colonna die Reise fortgesetzt. Auf venezianischen Schiffen sollte Konstantinopel auf dem Seeweg um Griechenland herum erreicht werden. In Brindisi trennte er sich von seiner Familie, die ihm vorausreisen sollte, während er selbst ganz im Geiste des vierten Kreuzzuges für Venedig als Gegenleistung für den Schiffstransport die bedeutende Hafenstadt Durazzo erobern sollte, die dem griechischen Despoten von Epirus unterstand. Mit einer nur geringen Anzahl an bewaffnetem Gefolge ist der Angriff auf die stark befestigte Stadt augenblicklich fehlgeschlagen. Offenbar ist darauf die venezianische Flotte wegen des nichtig gewordenen Transportvertrages in ihre Mutterstadt zurückgekehrt, weshalb Peter den Entschluss gefasst hat, den Direktmarsch über Land nach Konstantinopel aufzunehmen, wofür er allerdings das feindliche Gebiet des Despoten von Epirus durchqueren musste. Diese Entscheidung hat sich schnell als fatal erwiesen, als die Reisegruppe von den Männern des Despoten entdeckt und gefangen gesetzt wurde.
    Das Ende Kaiser Peters ist ein Mysterium der Geschichte. Ein genaues Sterbedatum von ihm ist in keinen Chroniken verzeichnet wurden, sein Tod in der Gefangenschaft wird zumeist in Verbindung mit seiner Gefangennahme erwähnt. Päpstliche Schreiben vom 28. Juli 1217 und 4. November 1217 nennen ihn noch als Gefangenen und unter den Lebenden, danach allerdings enden die Nachrichten über ihn.[10] Der mitgefangene Kardinal Colonna ist im Frühjahr 1218 nach der päpstlichen Drohung eines Kreuzuzzuges vom Despoten frei gelassen wurden, von Peter ist dabei aber keine Rede mehr, was seinen Tod nah legen lässt.[11] Andererseits hat seine Frau Jolante nach ihrer Ankunft in Konstantinopel als Kaisergemahlin die stellvertretende Regentschaft für ihn übernommen und diese bis zu ihrem eigenen Tod im Spätjahr 1219 innegehalten, ohne dass dabei etwaige Nachfolgeregelungen für die Kaiserwürde besprochen worden sind. Sie und die Barone Konstantinopels müssen also von einem Fortleben Peters ausgegangen sein, andernfalls hätte für die Regentschaft Jolantes keine Grundlage mehr bestanden und einem der Söhne Peters wäre die Kaiserwürde angetragen wurden. Dazu ist es allerdings erst nach dem Tod der Jolante im Jahr 1219 gekommen, als der Tod Peters nun offenbar zur endgültigen Gewissheit geworden sein muss. Der griechische Autor Georgios Akropolites wusste zu berichten, dass Peter durch das Schwert gestorben sei, was eine Hinrichtung beschreibt. Allerdings wird diese Behauptung durch keinen anderen Bericht bestätigt.
    Als Nachfolger auf den Thron zu Konstantinopel haben sich die lateinischen Barone im Dezember 1219 auf Peters ältesten Sohn Philipp verständigt, der die Kaiserwürde aber zugunsten des jüngeren Bruders Robert zurückgewiesen hat.


    Literatur
    • John C. Moore: Count Baldwin IX of Flanders, Philip Augustus, and the Papal Power, in: Speculum 37 (1962), S. 86–88
    • Kenneth M. Setton: The Papacy and the Levant (1204–1517), I: The thirteenth and fourteenth centuries. Philadelphia, 1976, S. 44f.
    Quellen
    • Konrad von Fabaria, Casus sancti Galli Cont. III, in: MGH SS 2, S. 171.
    • Richard von San Germano, Chronica, in: MGH SS 19, S. 338f.
    • Alberich von Trois-Fontaines, Chronica, in: MGH SS 23, S. 906.
    • Robert von Auxerre, Chronici, in: MGH SS 26, S. 247, 259, 281f.
    • Georgios Akropolites, Annales, in: PG 140, Sp. 1022
    • Annales Ceccanenses, in: MGH SS 19, S. 301.
    • Chronique de Morée aux XIIIe et XIVe siècles, hrsg. von Alfred Morel-Fatio (1885), S. 18f.
    Anmerkungen
    1 Vgl. Robert von Auxerre, S. 247.
    2 Vgl. Delaborde, Henri-François: Recueil des actes de Philippe II Auguste, Bd. 1 (1916), Nr. 106, S. 134–135.
    3 Vgl. Gesta Regis Henrici Secundis et Gesta Regis Ricardi Benedicti abbatis, hrsg. von William Stubbs in: Rolls Series 49, Bd. 2 (1867), S. 156 und Roger von Hoveden, Chronica, hrsg. von William Stubbs in: Rolls Series 51 (1870), Bd. 3, S. 126
    4 Vgl. Potthast, August: Regesta Pontificum Romanorum, Bd. 1 (1874), Nr. 675, S. 64.
    5 Zum Konflikt zwischen Peter von Courtenay und Hervé von Donzy sowie die Friedensinitiative König Philipps II. August vgl. Raoul de Diceto, Ymagines Historiarum, hrsg. von William Stubbs: The Historical Works of Master Ralph of Diss, Bd. 2 (Rols Series 68) (1876), S. 167. Zur Ehe zwischen Mathilde von Courtenay und Hervé von Donzy siehe außerdem Robert von Auxerre, S. 259.
    6 Vgl. Delisle, Léopold: Catalogue des actes de Philippe Auguste (1856), Nr. 574, S. 136.
    7 Die Teilnahme am Albigenserkreuzzug wird von Wilhelm von Tudela in dessen Chanson erwähnt. Siehe La Chanson de la Croisade contre les Albigeois, tome premier, hrsg. von Paul Meyer (1875), §XII, S. 13, §LXIII, S. 67 und §LXXI, S. 75. Zur Teilnhme an der Schlacht bei Bouvines siehe Wilhelm der Bretone, Gesta Philippi Augusti, in: RHGF 17 (1878), S. 98.
    8 Vgl. Tafel, G. L. Fr. & Thomas, G. M.: Urkunden zur älteren Handels- und Staatsgeschichte der Republik Venedig, Bd. 2 (1856), Nr. CCIL, S. 193ff.
    9 Vgl. Pressutti, P.: Regesta Honorii papae III, Bd. 1 (1888), Nr. 508, S. 89.
    10 Vgl. Potthast, A.: Regesta Pontificum Romanorum, Bd. 1 (1874), Nr. 5590, S. 491f; Nr. 5613, S. 493f. Zum letzteren Schreiben siehe auch RHGF 19, S. 638.
    11 Vgl. Setton, S. 45.
    Weblinks
    • Peter I. bei genealogie-mittelalter.de

    Peter heiratete Gräfin Agnes I. von Nevers in 1184. Agnes (Tochter von Graf Guido von Nevers (Monceaux) und Mathilde von Burgund) wurde geboren in 1170; gestorben in 02 oder 06 Feb 1192 in Mailly. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 8. Gräfin Mathilde von Courtenay (Nevers)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1188; gestorben am 12 Okt 1257 in Abbaye Fontevrault; wurde beigesetzt in Abbaye Fontevrault.

    Peter heiratete Gräfin Jolante von Konstantinopel (von Flandern) am 1 Jul 1193. Jolante (Tochter von Balduin V. von Hennegau und Gräfin Margarete I. von Elsass (von Flandern)) gestorben in 1219. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 9. Jolante von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1200 in Courtenay, Loiret; gestorben in 1233.
    2. 10. Maria von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1228.
    3. 11. Eleonore von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 12. Kaiser Balduin II. von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1217 in Konstantinopel; gestorben in 1274 in Königreich Neapel.

  2. 5.  Gräfin Adelheid (Alix) von CourtenayGräfin Adelheid (Alix) von Courtenay Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Elisabeth3, 2.Rainald2, 1.Rainald1) wurde geboren in cir 1160; gestorben am 12 Feb 1218.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Joigny durch Heirat, Gräfin von Angoulême durch Heirat

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Alix_von_Courtenay

    Alix von Courtenay (auch Alice de Courtenay; * um 1160; † 12. Februar 1218) war durch Ehe nacheinander eine Gräfin von Joigny und Angoulême im späten 12. und frühen 13. Jahrhundert. Sie war eine Tochter des Peter I. von Courtenay († 1180/83) und über diesen eine Enkelin des französischen Königs Ludwig VI. dem Dicken.
    Um das Jahr 1180 wurde Alix mit dem Grafen Wilhelm I. von Joigny verheiratet, von dem sie sich um 1186 wieder trennte. Mit ihm hatte sie einen gemeinsamen Sohn, den zukünftigen Grafen Peter von Joigny († 1222).
    Kurz nach ihrer Trennung heiratete sie den Grafen Aymar von Angoulême († 1202), mit dem sie eine Tochter hatte. Isabella († 31. Mai 1246) wurde 1200 mit König Johann Ohneland von England verheiratet unter Missachtung eines zuvor beschlossenen Verlöbnisses mit Hugo IX. von Lusignan, worauf König Philipp II. August von Frankreich einen Prozess gegen Johann Ohneland eröffnete. Weil Isabella die folgenden Jahre als Königin in England weilte nahm Alix die Verwaltung in Angoulême war.
    Nachdem Johann Ohneland im Jahr 1204 per Urteilsspruch aller seiner Besitzungen und Rechte in Frankreich für verlustig erklärt wurde, beeilte sich Alix gegenüber König Philipp II. August den Lehnseid für Angoulême in Vertretung ihrer Tochter abzulegen.[1] Somit konnte sie das Erbe ihrer Tochter vor einer drohenden Enteignung bewahren.



    Einzelnachweis
    1 Layettes du Trésor des Chartes Vol. 1, hrsg. von Alexandre Teulet (Paris, 1863), Nr. 741, S. 272
    Weblink
    • Seigneurs de Courtenay (Capet) bei Foundation für Medieval Genealogy.fmg (englisch)

    Adelheid heiratete Graf Wilhelm I. (Guillaume) von Joigny in cir 1180, und geschieden in 1186. Wilhelm (Sohn von Renaud IV. von Joigny und Adèle von Nevers) gestorben in 1221. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 13. Peter (Pierre) von Joigny  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1222.

    Adelheid heiratete Graf Aymar (Adémar) von Angoulême in cir 1186. Aymar wurde geboren in cir 1160; gestorben am 16 Jun 1202 in Limoges. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 14. Gräfin Isabella von Angoulême  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1188; gestorben am 4 Jun 1246 in Abbaye Fontevrault.

  3. 6.  Clemence (Klementia) von Frankreich (Courtenay, Kapetinger)Clemence (Klementia) von Frankreich (Courtenay, Kapetinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Elisabeth3, 2.Rainald2, 1.Rainald1)

    Clemence heiratete Vizegraf Guy V. von Thiern in vor 1185. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 15. Vizegraf Guy VI. von Thiern  Graphische Anzeige der Nachkommen

  4. 7.  Robert von Courtenay (Kapetinger)Robert von Courtenay (Kapetinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Elisabeth3, 2.Rainald2, 1.Rainald1) wurde geboren in 1168; gestorben am 5 Okt 1239 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herr von Champignelles Herr von Château-Renard Herr von Charny Herr von Chantecoq Herr von Nonancourt Herr von Conches-en-Ouche Herr von Mehun-sur-Yèvre Großmundschenk von Frankreich

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_von_Courtenay

    Robert von Courtenay (* 1168; † 5. Oktober 1239 in Akkon) war ein Großmundschenk von Frankreich (Grand-Bouteiller de France) sowie Herr von Champignelles, Château-Renard, Charny, Chantecoq, Nonancourt, Conches-en-Ouche und Mehun-sur-Yèvre.
    Er war ein Sohn des Peter von Frankreich, Herr von Courtenay, und über diesen ein Enkel des französischen Königs Ludwig VI. dem Dicken. Sein älterer Bruder war Peter II. von Courtenay der 1216 zum Lateinischen Kaiser von Konstantinopel gewählt wurde.

    Leben
    Zusätzlich zu den von seinen Eltern geerbten Besitzungen Champignelles, Château-Renard, Charny und Chantecoq verlieh ihm König Philipp II. 1205 die Herrschaft über die Burgen von Conches und Nonancourt, nachdem Robert den König bei der Eroberung der Normandie unterstützt hatte.[1] Robert nahm am Albigenserkreuzzug teil, wo er bei den Belagerungen von Béziers, Carcassonne (1209) und Lavaur (1211) zugegen war. 1216 unterstützte er bereitwillig den Prinzen Ludwig den Löwen bei der Eroberung Englands. Nachdem aber die Anhänger des Prinzen im Mai 1217 bei Lincoln eine schwere Niederlage gegen die englischen Barone erlitten, wurde Robert und der Pirat Eustache le Moine von der Prinzessin Blanka von Kastilien beauftragt ein neues HHeer über den Ärmelkanal zu führen. Vor der Küste von Sandwich wurde ihre Flotte allerdings im August 1217 von einer englischen unter Hubert de Burgh abgefangen. In der folgenden Seeschlacht von Sandwich war Robert durch sein unbesonnenes Handeln maßgeblich für die Niederlage der französischen Flotte verantwortlich, wodurch er in Gefangenschaft geriet und die Flotte zum Rückzug nach Calais gezwungen wurde. Die Eroberung Englands musste darauf aufgeben werden.
    Trotz dieser Niederlage blieb Robert nach seiner Freilassung weiterhin in der Gunst des Prinzen. Nachdem dieser 1223 als Ludwig VIII. König wurde, wurde Robert von diesem mit dem Amt eines Großmundschenks betraut. Robert begleitete den König 1226 erneut auf den Albigenserkreuzzug und nahm dabei an der Belagerung von Avignon teil, wenig später starb der König in Montpensier. Gemeinsam mit seiner zweiten Frau gründete Robert 1234 die Abtei Notre-Dame de Beauvoir bei Marmagne. Darauf entschloss er sich dem Kreuzzug der Barone anzuschließen und legte 1237 in Bourges sein Testament nieder. Kaum im Heiligen Land angekommen starb Robert dort am 5. Oktober 1239 in Akkon.

    Ehen und Nachkommen
    Robert war in erster Ehe mit Constance de Toucy verheiratet mit der er zwei Töchter hatte.
    • Clemence, ∞ Johann von Le Donjon, Herr von Yerres
    • Agnes, ∞ Gibaud von Saint-Verain († um 1255)
    In zweiter Ehe heiratete er um 1217 Mathilde († 1240), die Witwe Johanns III. von Beaugency-sur-Loire, Tochter Philipps von Mehun, Erbin der Burg und Herrschaft Mehun-sur-Yèvre. Ihre Kinder waren:
    • Blanche/Mathilde, Herrin von Bléneau, ∞ 1223 mit Ludwig I., Graf von Sancerre
    • Peter (* um 1218; X 1249/1250, Sechster Kreuzzug), Herr von Conches und Mehun
    • eine Tochter: Amicia († 1275), ∞ 1262 mit Graf Robert II. von Artois
    • Isabella (* 1219; † 1257), ∞ mit Johann den Weisen, Graf von Auxonne und Chalon-sur-Saône
    • Philipp (* 1221; † 1246), Herr von Champignelles
    • Raoul (* 1223; † 1271 in Neapel) Herr von Illiers, 1269 Graf von Chieti, Anhänger Karls von Anjou in Italien
    • eine Tochter: Gräfin Mathilde von Chieti († 1303), ∞ mit Philippe de Dampierre, Graf von Teano
    • Robert (* 1224; † 4. August 1279), Bischof von Orléans
    • Johann (* 1226; † 20. August 1270 vor Tunis, Siebter Kreuzzug), Erzbischof von Reims
    • Wilhelm I. (* 1228; † 1280), Nachkommen bis 1733



    Literatur
    • Lexikon des Mittelalters. Band III, Spalte 317
    Einzelnachweise
    1 Catalogue des actes de Philippe Auguste, hrsg. von Léopold Delisle (1856), Nr. 900–901, S. 206
    Weblinks
    • Robert de Courtenay bei fmg.ac (englisch)

    Familie/Ehepartner: Constance von Toucy. [Familienblatt] [Familientafel]

    Robert heiratete Mathilde von Mehun in cir 1217. Mathilde (Tochter von Philipp von Mehun) gestorben in 1240. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 16. Peter (Pierre) von Courtenay (Kapetinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1218; gestorben in 1249 oder 08 Feb 1250 in Ägypten (Damiette?).
    2. 17. Isabella von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 22 Sep 1257.


Generation: 5

  1. 8.  Gräfin Mathilde von Courtenay (Nevers)Gräfin Mathilde von Courtenay (Nevers) Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Peter4, 3.Elisabeth3, 2.Rainald2, 1.Rainald1) wurde geboren in cir 1188; gestorben am 12 Okt 1257 in Abbaye Fontevrault; wurde beigesetzt in Abbaye Fontevrault.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Gräfin von Nevers - Gräfin von Auxerre - Gräfin von Tonnerre

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mathilde_von_Courtenay

    Mathilde von Courtenay oder Mahaut de Courtenay (* wohl 1188; † 12. Oktober 1257 in der Abtei Fontevrault) war die Tochter von Peter II. von Courtenay und Agnes I. von Nevers. Sie erbte 1192 von ihrer Mutter die Grafschaften Nevers, Auxerre und Tonnerre.

    Mathilde von Courtenay steht im Zentrum eines Jahrhunderts, in dem sich Nevers (1181–1280), Auxerre (1181–1290) und Tonnerre (1181–1309) ohne Unterbrechung in weiblicher Hand befanden.

    Ihr Vater geriet 1198 in eine Auseinandersetzung mit Hervé IV. de Donzy aus dem Haus Semur, bei der es um den Besitz der Burg von Gien ging. Hervé gelang es dabei, seinen Gegner bei Cosne zu besiegen und gefangen zu nehmen. Durch Vermittlung des Königs Philippe Auguste kam es 1199 zu einer Verständigung. Peter von Courtenay wurde freigelassen, musste dafür aber seine Tochter Mathilde Hervé zur Frau geben. Hervé erhielt die Grafschaft Nevers zur Verwaltung, Peter selbst trug seitdem die Titel eines Grafen von Auxerre und Tonnerre. Die Ehe wurde im Oktober 1199, wohl am 20., geschlossen.

    Hervé und Mathilde bekamen zwei Kinder:
    • Guillaume, 1207 bezeugt, † jung
    • Agnès, † 1225, Dame de Donzy, ∞ 1221 Guy IV. de Châtillon, Graf von Saint-Pol.

    Nachdem Mathildes Vater 1216 den Titel eines Kaisers von Konstantinopel erhalten hatte und im Verlauf der Kämpfe in Epirus im Jahr 1219 gestorben war, bemühte sich Hervé, der sich auf dem Kreuzzug von Damiette befand und bei der Nachricht sofort nach Europa zurückkehrte, erfolgreich darum, nun auch Peters Grafschaften unter seine Kontrolle zu bekommen. Zwei Jahre darauf wurde ihre gemeinsame Tochter Agnes mit Guy IV. de Châtillon, Graf von Saint-Pol, verheiratet.

    Hervé de Donzy starb am 22. Januar 1223; angeblich wurde er vergiftet. Im Jahr 1226 schloss Mathilde eine zweite Ehe mit Guigues IV. d’Albon, Graf von Forez. Er starb am 29. Oktober 1241. Mathildes zweite Ehe blieb kinderlos.

    Nach einigen Quellen wurde Mathildes Ehe am 20. Dezember 1213 geschieden,[1] allerdings fällt auf, dass sie ihre zweite Ehe erst schloss, nachdem Hervé de Donzy gestorben war.
    Mathilde war 65 Jahre lang Gräfin von Nevers, Auxerre und Tonnerre, und die Liste derjenigen, die in dieser Zeit für sie oder mit ihr die Grafschaften regierten, ist umfangreich: Ihr Vater Peter von Courtenay, ihre Ehemänner Hervé de Donzy und Guigues d’Albon, ihre Tochter Agnès und ihr Schwiegersohn Guy de Châtillon, deren Kinder Gaucher de Châtillon und Yolande, und deren Ehemann Archambault IX. de Bourbon werden mit den Grafentiteln in Verbindung gebracht.
    Mathilde von Courtenay starb am 12. Oktober 1257 in der Abtei Fontevrault, wo sie auch bestattet wurde. Ihre Nachfolgerin als Gräfin von Nevers, Auxerre und Tonnerre wurde ihre Urenkelin Mathilde II., die Tochter Yolandes und Archambaults.


    Literatur
    • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln. Band 2, Tafel 17. 1984.
    Anmerkungen
    1 Vgl. Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln.

    Mathilde heiratete Graf Hervé IV. von Donzy (Semur) in cir 20 Okt 1199. Hervé (Sohn von Hervé III. von Donzy (Semur) und Herrin Mathilde Gouët) gestorben in 21 Jan 1222 oder 23 Jan 1223 in Burg Saint-Aignan; wurde beigesetzt in Kloster Pontigny. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 18. Gräfin Agnès II. von Donzy (Nevers)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1205; gestorben in 1225.

    Mathilde heiratete Graf Guigues IV. von Forez (Albon) in 1226. Guigues (Sohn von Graf Guiguez III. von Forez (Albon) und Ascuraa) wurde geboren in vor 1200; gestorben am 29 Okt 1241 in Castellaneta; wurde beigesetzt in Kathedrale, Montbrison. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Jolante von CourtenayJolante von Courtenay Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Peter4, 3.Elisabeth3, 2.Rainald2, 1.Rainald1) wurde geboren in cir 1200 in Courtenay, Loiret; gestorben in 1233.

    Notizen:

    Jolante hatte mit Andreas II. eine Tochter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Jolante_von_Courtenay

    Jolante von Courtenay[1] (ungarisch: Courtenay Jolán; * um 1200 in Courtenay (Loiret), Frankreich; † 1233) war als Ehefrau des Königs Andreas II. eine Königin von Ungarn. Sie war die Tochter von Peter von Courtenay († 1217), Graf von Auxerre, und der Jolante von Flandern († 1219). Väterlicherseits entstammte sie dem Haus Courtenay, einer Nebenlinie der Kapetinger, mütterlicherseits dem Haus Flandern.

    Im Februar 1215 heiratete sie in Székesfehérvár als dessen zweite Ehefrau König Andreas II. von Ungarn (* um 1177; † 1235). Dessen erste Ehefrau Gertrud von Andechs war 1213 ermordet worden.
    Mit ihm hatte sie eine Tochter, Yolanda von Ungarn.
    Jolante und Andreas wurden im Egreser Kloster beigesetzt.



    Anmerkung
    1 Diverse Namensformen in denen sie auch genannt wird sind: Jolanthe, Yolande, Yolanda, Violante, Yoles, Hyolenz Capet-Courtenay.
    Weblinks
    • Jolanthe de Courtenay bei Mittelalter Genealogie

    Familie/Ehepartner: König Andreas II. von Ungarn (Árpáden). Andreas (Sohn von König Béla III. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) und Königin Agnès von Châtillon) wurde geboren in cir 1177; gestorben in 1235 in Ofen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 19. Königin Yolanda (Violante) von Ungarn  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1219; gestorben am 9 Okt 1251 in Huesca; wurde beigesetzt in Kloster Santa Maria de Vallbona.
    2. 20. Prinz Stephan von Slowenien (von Ungarn) (Árpáden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1235; gestorben in 1272.

  3. 10.  Maria von CourtenayMaria von Courtenay Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Peter4, 3.Elisabeth3, 2.Rainald2, 1.Rainald1) gestorben in nach 1228.

    Maria heiratete Kaiser Theodor I. Laskaris (Nicäa, Byzanz) in 1219. Theodor (Sohn von Manuel Laskaris und Johanna Karatzaina) wurde geboren in cir 1174; gestorben in 1222. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 11.  Eleonore von CourtenayEleonore von Courtenay Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Peter4, 3.Elisabeth3, 2.Rainald2, 1.Rainald1)

    Familie/Ehepartner: Philipp von Montfort. Philipp (Sohn von Guido von Montfort und Helvis (Helene) von Ibelin) wurde geboren in cir 1206 in Heiliges Land; gestorben am 17 Mrz 1270 in Tyrus. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 21. Philipp II. von Montfort  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1225; gestorben am 24 Sep 1270 in Tunis; wurde beigesetzt in Saint-Vincent, Castres.

  5. 12.  Kaiser Balduin II. von CourtenayKaiser Balduin II. von Courtenay Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Peter4, 3.Elisabeth3, 2.Rainald2, 1.Rainald1) wurde geboren in 1217 in Konstantinopel; gestorben in 1274 in Königreich Neapel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Kaiser des Lateinischen Reichs (Byzantinisches Reich) (1228 bis 1261), Graf von Namur (1237 bis 1259)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_II._(Lateinisches_Kaiserreich)

    Balduin von Courtenay (* 1217 in Konstantinopel; † 1274 im Königreich Sizilien-Neapel) war als Balduin II. von 1228 bis 1261 der letzte in Konstantinopel amtierende Kaiser des Lateinischen Reichs in Romanien (Byzantinisches Reich) aus dem Haus Courtenay. Von 1231 bis 1237 teilte er sich die Kaiserwürde mit seinem regierenden Schwiegervater Johann von Brienne und führte diese nach seiner Vertreibung aus Konstantinopel bis zu seinem Tod formell weiter. Auch war er von 1237 bis 1259 der amtierende Graf von Namur.

    Herkunft
    Balduin war das jüngste Kind Peters von Courtenay und der Jolante von Flandern. Väterlicherseits war er ein Abkömmling des französischen Königsgeschlechts der Kapetinger, mütterlicherseits war er ein Neffe der ersten beiden lateinischen Kaiser von Konstantinopel, Balduin I. und Heinrich.
    Nach dem kinderlosen Tod Kaiser Heinrichs im Jahr 1216 wurde Peter von Courtenay als dessen Schwager von den Baronen des in Folge des Vierten Kreuzzuges 1204 errichteten fränkisch-lateinischen Kaisertums zu Konstantinopel zum neuen Kaiser proklalamiert. Am 9. April 1217 wurde er in Rom von Papst Honorius III. zum Kaiser gesalbt und gekrönt. Auf dem weiteren Weg in das ferne „Romanien“ geriet Peter in Eprius in die Gefangenschaft von Theodoros I. Komnenos Dukas, in der er vermutlich Endde 1217 starb. Seine Frau Jolante, die sich während der Reise von Peter getrennt hatte, erreichte währenddessen mit ihrem Anhang Konstantinopel und übernahm dort stellvertretend die Regentschaft. Hier wurde auch Balduin wahrscheinlich im Spätjahahr 1217, vielleicht auch in den ersten Januartagen 1218, geboren.[1] Als Kaiser gebrauchte er später auf seinen Siegeln die griechische Titulierung „Balduin der Flame, der purpurgeborene Herrscher“ (Βαλδουίνος δεσπότης πορφυρογέννητος ὁ Φλάντρας / Baldouinos Despotēs Porphyrogennētos ho Phlandras),[2] mit der er auf seine Geburt in der Porphyra-Kammer des Großen Palastes zu Konstantinopel verwies, die ihn dem griechischen Rechtsprinzip der „Purpurgeburt“ nach, insbesondere den griechiischen Gegenkaisern von Nicäa und Despotaten von Epirus sowie dem Bulgarenreich gegenüber, zur Herrschaft über Konstantinopel legitimiere. Tatsächlich war Balduin II. der einzige amtierende Lateinerkaiser, der auch in Konstantinopel geboren wurde (sieht man von seinem Sohn ab, der nur noch ein Titularkaiser war). Zu bemerken ist hier auch die Bezugnahme Balduins auf seine Abkunft vom flämischen Haus, mit der er offensichtlich sein Kaisertum auch dem dynastischen Prinzip nach legitimiert wissen wollte, gleichwohl die Herrschaft des Hauses Courtenay durch eine Wahl der Barone und nicht aufgrund dessen Anknüpfung an das flämische Haus begründet wurde.
    Balduins Mutter ist im Spätjahr 1219 gestorben und nachdem zu diesem Zeitpunkt offenbar auch der Tod des Vaters in der Gefangenschaft gewiss geworden war, haben die lateinischen Barone die Regentschaft in Konstantinopel übernommen und zunächst den ältesten Sohn des Kaiserpaares, Graf Philipp II. von Namur, die Thronfolge angetragen. Nachdem dieser sie allerdings zurückgewiesen hatte, ist der zweite Sohn, Robert, im Jahr 1221 nach Konstantinopel gekommen um die Kaiserwürde zu übernehmen. Unter Kaiser Robert ist die lateinische Herrschaft im Jahr 1224 gegenüber den griechischen Gegenprätendenten militärisch zusammengebrochen und ihr vormals geschlossenes Herrschaftsterritorium mit dem Verlust der kleinasiatischen Gebiete, Thrakkiens und Thessalonikis zerschlagen wurden. Die tatsächliche Herrschaft der Lateiner hatte sich fortan nur noch auf das stark befestigte Konstantinopel, dem altgriechischen Raum um Theben und Athen, sowie auf Euböa, dem ägäischen Archipel und der Peloponnes beschränkt. Da die lateinischen Fürsten in Altgriechenland (Herzogtum Athen), Euböa (Herrschaft von Negroponte), dem Archipel (Herzogtum Naxos) und der Peloponnes (Fürstentum Achaia) danach räumlich von Konstantinopel getrennt waren, hatten diese seither faktisch unabhängig agieren können und die feudalrechtliche Oberhoheit ihres Kaisers nur noch formal anerkannt, dessen Herrschaft wiederum nun faktisch nur noch über die Stadt Konstantinopel und deren näheres Umland bestanden hat.

    Thronfolge und frühe Jahre
    Im Streit mit den Baronen hat Kaiser Robert 1227 Konstantinopel verlassen und ist bis spätestens zum Sommer 1228 gestorben, worauf ihm nun Balduin II. auf den Thron nachfolgen konnte.[3] In der stellvertretenden Regentschaft für den unmündigen Kaiser haben die Barone den aus Burgund stammenden Narjot de Toucy bestimmt.
    Über die frühen Jahre des jung verwaisten Balduins, insbesondere über die Gestaltung seiner Ausbildung, liegen keinerlei Berichte vor. In der Frage über die Verteidigung seines akut bedrohten Kaisertums haben die Barone in der Hauptsache aus Unterstützung aus dem lateinischen Westen gesetzt, vor allem vom Papst und aus Frankreich. Möglicherweise haben sie gar die Inthronisierung eines erwachsenen Verwandten an Balduins statt in Betracht gezogen.[4] Schließlich haben sich die Barone nach Vermittlung Papst Gregors IX. an Johann von Brienne gewandt, der sich nach seiner Entmachtung als König von Jerusalem durch Kaiser Friedrich II. als Feldherr in päpstlichen Diensten in Italien verdingte. Dem militärisch erfahrenen ehemaligen Anführer des fünften Kreuzzuges (1217–1221) haben sie die Regentschaft über Konstantinopel in der Hoffnung angetragen, dass er die in den Jahren zuvor verloren gegangenen Gebiete für die Lateiner zurückerobern möge. Der bereits im Greisenalter sttehende Brienne hat dazu allerdings die Übertragung der Kaiserwürde auf Lebenszeit als Bedingung verlangt, die ihm am 9. April 1229 in Perugia vertraglich garantiert wurde.[5] Die Verlobung Balduins II. mit Maria von Brienne, der ältesten Tochter Johanns, und eine Herrschaftsteilung mit diesem beim Erreichen des Mündigkeitsalters waren als zusätzliche Vertragsbedingungen vereinbart wurden.
    Johann von Brienne ist erst im Spätjahr 1231 mit einer Streitmacht französischer Ritter nach Konstantinopel gekommen und dort gekrönt wurden. Im selben Jahr ist die Stadt von einem Erdbeben erschüttert wurden.[6] Eine im Jahr 1233 unternommene EExpedition gegen den Gegenkaiser von Nicäa, Johannes III. Vatatzes, mit dem Versuch den Hafen Lampsakos zu erobern ist nach wenigen Wochen erfolglos eingestellt wurden, worauf sich der Anhang des regierenden Kaisers zerstreute und nach Frankreich heimgekehrt ist. Ein kombinierter Gegenangriff der Griechen im Bunde mit dem Bulgarenherrscher Iwan Assen II. im Jahr 1236 konnte einzig aufgrund deren Zwistes untereinander und dank der Flottenunterstützung Venedigs an den Mauern Konstantinopels abgewehrt werden. Im Anschluss hatte Kaiser Johann einen zweijährigen Waffenstillstand mit Johannes Vatatzes geschlossen.

    Erste Westreise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Etwa um den Jahreszeitraum 1235/36 ist Balduin mündig geworden und seine Ehe mit Maria durch eine Hochzeit formalisiert wurden. Gleich darauf ist er von seinem Schwiegervater auf eine Reise in den lateinischen Westen geschickt wurden, um dort um finanzielle und militärische Hilfe zu werben. Ein Bittgesuch an den Westkaiser Friedrich II. war dabei ausgeschlossen, da dieser eingedenk der politischen Nähe der Ostkaiser zum Papst eine Allianz mit den griechischen Herrschern eingegangen waar. So ist Balduin im Spätjahr 1236 zuerst nach Rom gegangen, wo ihm Papst Gregor IX. die Unterstützung zugesichert und den französischen Klerus zur Finanzierung von vierhundert Rittern für Konstantinopel aufgefordert hat.[7] Ebenso hat der Papst den König von Navarra, Theobald I., zu einem Kreuzzug nach Konstantinopel ermutigt, worauf tatsächlich einige französische Barone positiv reagiert hatten.[8] Doch letztendlich sollten diese ihren Kreuzzug in das Heilige Land unternehmen.
    Von Rom ist Balduin im Frühjahr 1237 über Frankreich nach Namur weitergereist. Die Grafschaft Namur ist einst als Erbe seiner Mutter in den Besitz der Familie Courtenay übergegangen. Nach dem kinderlosen Tod seiner älteren Brüder Philipp II. ((† 1226) und Heinrich II. († 1229) hatte dort seine Schwester Margarete, verheiratete Gräfin von Vianden, die Verwaltung übernommen. Als letzter Sohn der Familie hat Balduin den Besitz der Grafschaft von seiner Schwester eingeklagt, die erst nacch einer Entschädigung von 7.000 Pfund zu ihrer Aufgabe bereit war.[9] Im März 1237 urkundete er erstmals als „Markgraf von Namur“ (marchio Namucensis), im Juli darauf als „Graf von Namur“ (comes Namucensis).[10] Mit dem Besitz von Namur hat sich Balduin die Feindschaft der Grafen von Luxemburg zugezogen, die ebenfalls von der alten Grafenfamilie des Namurois abstammten und deshalb auch Besitzansprüche darauf anmeldeten. Um sich vor ihnen zu schützen suchte er die politische Nähe zu Frankreich und zu seiner Cousine, der Gräfin Johanna von Flandern. Am 22. April 1238 ist Balduin in London eingezogen, hat von König Heinrich III. von England allerdings nur geringfügige Geldspenden erhalten und ist nur wenig später wieder nach Frankreich zurückgekehrt.[11]
    Inzwischen wird er vom Tod seiner Schwiegereltern im Frühjahr 1237 erfahren haben, womit er alleiniger Kaiser von Konstantinopel geworden ist. Dort hatten derweil die Barone unter Anseau de Cayeux die Regentschaft übernommen und zum Zwecke der Geldgewinnung Kunstgüter und Reliquien an italienische Kaufleute veräußert, was schon seit der Eroberung der Stadt durch die Kreuzfahrer von 1204 praktiziert worden ist. So auch am 4. September 1238, als die Barone die Dornenkrone, eine der kostbarsten Reliquienschätze der Christenheit, an einen venezianischen Kaufmann verpfändeten.[12] Und nachdem sie die Pfandsumme nach den vertraglich vereinbarten vier Monaten nicht haben zurückzahlen können, ist die Dornenkrone in den Besitz des Kauufmannes übergegangen. Frankreichs frommer König Ludwig IX. hatte davon erfahren und umgehend eine Gesandtschaft nach Konstantinopel entsandt, welche dort die Dornenkrone von dem Kaufmann erwerben sollte. Die Barone, mittlerweile wieder angeführt von Narjot de Toucy, haben den Verkauf der Reliquie an Frankreich im Dezember 1238 gebilligt und ihr sogar noch Teile vom Kreuz Christi und der Lanze des Longinus beigegeben.[13] Im Frühjahr 1239 sind die Reliquien von Konstantinopel auf Reisen gegangen, wurden dabei mehrere Wochen lang für die „Serenissima“ gewinnbringend in Venedig der Öffentlichkeit präsentiert und konnten im August 1239 in Villeneuve-l’Archevêque von König Ludwig IX. in Empfang genommen werden, welcher der Dornenkrone in Paris mit der Sainte-Chapelle einen prunkvollen Schrein errichten sollte.[14] Balduin hatte an diesem, für sein Reich kaum gewinnbringenden, Ausverkauf prestigeträchtigen Kulturerbes des griechischen Ostens kaum einen persönlichen Anteil getragen, außer dass er seine Zustimmung dafür als ein Geschenk an den König von Frankreich verbunden mit entsprechenden Gegenleistungen für Konstantinopel verstanden wissen wollte.
    Zwischen November 1238 bis spätestens zum Frühjahr 1239 hat sich Balduin wieder bei der päpstlichen Kurie zu Rom aufgehalten.[15] Dort hat er am 26. November 1238 mit dem König von Ungarn die Bedingungen für die Passage durch dessen Königreich für die Rückreise nach Konstantinopel vertraglich geregelt[16]; der Seeweg über italienische Häfen und die Adria ist von dem im Bunde mit den Griechen stehenden Westkaiser Friedrich II. blockiert wurden. Des Weiteren hat der Papst in einem Schreiben vom 19. Dezember 1238 den Klerus von England dazu aufgefordert, ein Viertel der bereitstehenden Geldmittel für den kommenden Orientkreuzzug für Konstantinopel abzuzweigen.[17] Im Frühjahr 1239 ist Balduin nach Frankreich zurückgekehrt um dort die Vorbereitungen für seine Heimreise abzuschließen. Er hatte tatsächlich ein Heer von mehreren hundert Rittern und mehreren zehntausend Infanteristen zusammenstellen können, dessen namhafte Anführer sein Cousin Humbert V. von Beaujeu, Jocerand von Brancion und Thomas von Vervins waren.[18] Vor seiner Abreise nach dem Johannistag (24. Juni 1239) hat er noch die Grafschaft Namur für 50.000 Pariser Pfund als Sicherheit an die französische Krone übergeben.[19] Neben dem finanziellen Geewinn hat er damit auch für die Sicherheit seines westeuropäischen Besitzes gesorgt, da der Graf von Luxemburg kaum Hand an das Namurois legen würde, solange über dieses die schützende Hand des Königs von Frankreich wacht, gleichwohl das Namurois dem Lehnsverband des römischen Westreichs angehört hat.

    Rückkehr
    Über Deutschland und Ungarn ziehend ist Balduin bis spätestens zum Frühjahr 1240 nach Konstantinopel zurückgekehrt, wo er zu Ostern den 15. April in der Hagia Sophia gekrönt wurde.[20] Fortan urkundete er in voller kaiserlicher Titulatur (Balduinus Dei gratiâ fidelissimus in Christo imperator a eo coronatus, Romaniæ moderator, et semper Augustus)[21], während er dies zuvor ausschließlich als „Erbe des Reiches“ getan hatte. Ausgestattet mit seiner Heeresmacht aus Frankreich und unterstützt von kumanischen Verbänden hat er unmittelbar darauf den Krieg gegen Johannes Vatatzes aufgenommen und die Festung Tzurulum (heute Çorlu) erobert und damit auf der europäischen Seite des Bosporus ein territoriales Vorfeld zu Konstantinopel geschaffen.[22] Parallel dazu hat eine venezianische Flotte einen Seesieg gegen jene des Kaisers von Nicäa erringen können. Diese Erfolge wurden allerdings durch eine Gegenoffensive des Vatatzes auf der asiatischen Seite aufgewogen, der dort die letzten Stellungen der Lateiner eroberte. Darauf hatte Balduin den Kampf beenden müssen, nachdem die Ritter seines französischen Heeres nach Ablauf ihres vereinbarten Waffendienstes die Heimreise angetreten hatten. So war er im Frühsommer 1241 zum Abschluss eines zweijährigen Waffenstillstandes mit Vatatzes gezwungen, den er 1243 um ein weiteres Jahr verlängerte.[23] In jener Zeit hatte sich die machtpolitische Stellung der Lateiner des Ostens verschlechtert, ohne das Balduin dagegen etetwas hätte unternehmen können. Schon 1241 war sein wichtigster Verbündeter im Westen, Papst Gregor IX., gestorben und dessen Nachfolger, Innozenz IV., hat durch die Aussichten an eine Vereinigung der Ostkirche mit Rom eine vorsichtige Annäherung an Johannes Vatatzes betrieben, der als ein gewichtigerer Partner erscheinen musste als der faktisch bedeutungslose „Stadtkaiser“ von Konstantinopel.
    Balduin versuchte in den folgenden Jahren, seine Position vor allem durch eine Bündnispolitik zu verbessern. Nachdem auch der Bulgarenherrscher Iwan Assen II. 1241 gestorben war, erreichte er mit dessen Nachfolger Koloman I. Assen einen Friedensschluss. Er ermutigte den Fürst von Achaia, Gottfried II. von Villehardouin, der nicht nur sein Schwager, sondern auch sein formeller Lehnsmann war und außerdem das kaiserliche Amt eines Seneschalls von Romanien bekleidete, zu einem schärferen Engagement gegen die Griechen in Europa. Dem Fürst bot er dazu den Verkauf seines französischen Familienstammsitzes Courtenay an, worüber er in einem Schreiben vom 20. Februar 1241 auch den französischen Königs unterrichtete.[24] Dieser verweigerte jedoch hat sein notwendiges Einverständnis für dieses Geschäft.
    Balduin II. bot sich in Asien dem Seldschukensultan von Ikonium als Alliierter gegen Vatatzes an, worüber er im August 1243 in einem Brief an Blanka von Kastilien berichtete.[25] Indes waren die Seldschuken bereits im Vormonat von den Mongolen in einer großen Schlacht schwer geschlagen wurden, weshalb sie darauf ebenfalls ein Bündnis mit Vatatzes bevorzugten. Als sich im folgenden Jahr auch der Westkaiser Friedrich II. durch die Verheiratung einer seiner Töchter sich mit Johannes Vatatzes dynastisch verbunden hatte, revidierte Balduin die einst von seinem Schwiegervater vorgegebene antistaufische Haltung und suchte eine Annäherung an Friedrich II., indem er sich als Vermittler im Konflikt zwischen diesem und dem Papst empfahl.

    Zweite Westreise
    Vielleicht schon im Spätjahr 1243, aber bis spätestens zum Frühjahr 1244 hat Balduin II. seine zweite Westreise angetreten, die wie seine erste vornehmlich unter dem Zeichen der Gewinnung von finanzieller und militärischer Unterstützung stand. MMit der Regentschaft hat er dabei nicht seine Frau, sondern Philippe de Toucy betraut. Zunächst ist er nach Italien gereist um dort seinen Vermittlerdienst zwischen dem Hof Kaiser Friedrichs II. und der päpstlichen Kurie zu Rom aufzunehmen. Diese Tätigkeit stellte übrigens das erste persönliche Zusammentreffen der amtierenden lateinischen Kaiser des Westens und Ostens dar. Am Gründonnerstag den 31. März 1244 war Balduin in Rom einer der Zeugen der Beeidigung der ausgehandelten Vertragsgsbedingungen zur Rekonzilierung der römischen Kirche mit dem Westkaiser durch dessen Vertreter, Graf Raimund VII. von Toulouse, Petrus de Vinea und Thaddäus von Suessa.[26] Nach diesem Verhandlungserfolg verbrachte er das folgende Jahr im Umfeld des Hofes Kaiser Friedrichs II., für den er unter anderem im Juni 1244 als urkundlicher Zeuge auftrat.[27] Allerdings sind noch im selben Jahr die Friedensbemühungen gescheitert, nachdem der Papst eine Versöhnung ausgeschlagen hat und nach Lyon geflohen war. Am 16. Juni 1245 war Balduin noch in Modena um am Tag darauf in Verona ein letztes Mal mit Kaiser Friedrich II. zusammenzutreffen.[28] Hier ist Balduin nur kurz geblieben, denn schon am 28. Juni 1245 war er in Lyon an der Seite ddes Papstes bei der Eröffnung des dort anberaumten Kirchenkonzils.[29] Sollte Balduin hier noch einmal vermittelnde Tätigkeiten unternommen haben, von denen jedenfalls keine überliefert sind, so dürften diese nicht gefruchtet haben. Denn auf der abschließenden Sitzung des Konzils im Juli 1245 ist Kaiser Friedrich II. formell in seiner Würde abgesetzt wurden. Welche Haltung Balduin dazu eingenommen hat ist nicht überliefert, allerdings sollte er zu späterer Zeit noch einmal eine prostaufische Einstellung demonstrieren.
    Auf dem Konzil hat Balduin unter anderem an der Annullierung der Ehe des Grafen von Toulouse mit Margarete von Lusignan mitgewirkt und hat anschließend im November 1245 im Gefolge des Papstes die Abtei Cluny besucht.[30] Mit dabei war auch der kastilische Infant Alfons X., der ein Cousin seiner Frau war. Auf dessen Vermittlung hin ist Balduin im August 1246 an den kastilischen Hof nach Valladolid gezogen, um dort bei König Ferdinand III. um Unterstützung zu suchen. Die Ritter des Ordens von Santiago haben ihm militärische Hilfe für zwei Jahre in Aussicht gestellt, sofern er sie dafür bezahlen könnte. Als Balduin jedoch bis August 1247 den vereinbarten Sold nicht hat aufbringen können, haben sie ihr Angebot zurückgezogen. Im Mai 1247 war er erneut in London um ein zweites Mal bei König Heinrich III. von England als Bittsteller aufzutreten, hat von diesem aber nur eintausend Mark als Kosten für seine Heimreise erhalten.[31]
    Im Juni 1247 war Balduin wieder in Namur, wo er am zwölften des Monats ein Testament aufgesetzt hat.[32] Der Streit mit Luxemburg um den Besitz des Namurois war in jener Zeit wieder aufgeflammt, nachdem die Gräfin Johanna von Flandern 1244 gestoorben war und um deren Erbe der flämische Erbfolgestreit zwischen deren Neffen aus den Häusern Avesnes und Dampierre ausgebrochen ist. Dem Johann von Avesnes ist dabei von König Ludwig IX. in einem Schiedsspruch der Besitz der Grafschaft Hennegau zugesprochen wurden, und weil die Grafschaft von Namur ein Lehn der Grafen des Hennegaus war hatte Avesnes folglich die Huldigung dafür von Balduin eingefordert. Nachdem dieser aber einen solchen Unterwerfungsakt nicht begehen wollte, hatte Avesnes den Versuch unternommen, ihm dieses Lehens zugunsten des mit ihm verbündeten Grafen von Luxemburg zu entziehen. Balduins Nähe zum französischen König und seine Parteinahme für die Dampierre haben ihn vor dieser Enteignung einstweilen geschützt. Und am 26. August 1248 hat auch der Papst gegenüber Johann von Avesnes und den ihm unterstützenden deutschen Gegenkönig Wilhelm ein Enteignungsverbot zugunsten Balduins ausgesprochen, solange sein Fall nicht eingehend gerichtlich geprüft worden ist.[33] Am 26. Juni 1247 urkundete Balduin in Paris und im Juli 1247 in Chambéry, möglicherweise bereits auf seiner Heimreise.[34]

    Ende des lateinischen Kaisertums
    Wahrscheinlich im Frühjahr 1248 ist Balduin nach Konstantinopel zurückgekehrt, dieses Mal ohne ein großes Heer mit sich führend noch mit ausreichend Geldgeschenken versehen. Von der französischen Krone hatte er lediglich 20.000 Pariser Pfund erhalten, für die er erneut die Grafschaft Namur als Sicherheit gestellt hat, deren Verkauf ihm dabei erneut untersagt worden war. Die politische Situation hatte sich in der Zeit seiner Abwesenheit noch einmal dramatisch verschlechtert. Im Jahr 1246 ist Kaiser Johannes III. Vatatzes mit Heeresmacht von Asien nach Europa gesetzt, hat die Bulgaren aus der strategisch wichtigen Festung Serres verjagt und anschließend große Gebietsgewinne bis nach Mazedonien hinein verbuchen können. Dieser Siegeslauf hatte die zuvor mit ihm rivalisierenden griechischen Herrscher von Epirus-Thessaloniki zur Anerkennung seines Kaisertums samt Unterwerfung unter seiner Oberhoheit gezwungen und es nur noch zur Frage der Zeit werden lassen, bis er auch den finalen Angriff auf Konstantinopel unternehmen würde. Mehr denn je war der hochüberschuldete Balduin nun auf militärische Unterstützung angewiesen, so dass er noch im Jahr seiner Rückkehr zum Zwecke der Geldbeschaffung seinen wenige Jahre altlten Sohn und Erben Philipp für eine nicht genannte Summe an eine Kaufmannsfamilie aus Venedig verpfändet hat.[35] Unmittelbar darauf hat er im Oktober 1248 seine Frau auf eine Reise nach Frankreich geschickt, was eine Bedingung der französischen Krone für das gewährte Darlehn war, die dort in seinem Namen Geldmittel aufbringen und den Freikauf des Sohnes erreichen sollte. Dazu hat er ihr alle Vollmachten zum Verkauf des Courtenay-Besitzes erteilt.[36]
    Politisch war Balduin ab jener Zeit zur weitgehenden Handlungsunfähigkeit verdammt, indem er nur noch ein Beobachter der um sich stattfindenden Ereignisse und des sich anbahnenden Endes seines Kaisertums war. Der kreuzfahrende König Ludwig IX. von Frankreich hatte 1249 seinem Unternehmen zur Rückeroberung Jerusalems den höheren Stellenwert beigemessen, als dafür seinem Cousin in Konstantinopel personelle Hilfe abzuzweigen.[37] 1250 ist der Westkaiser Friedrich II. gestorben, dessen Söhne waren mit einem Behauptungskampf gegen den Papst beschäftigt und deshalb als mögliche Bündnispartner ausgefallen. Papst Innozenz IV. wiederum hatte 1254 erstmals Kontakt zu Johannes Vatatzes bezüglich des Projekts einer Kirchenunion aufgenommen, das auch nach dem Tod der beiden im selben Jahr von deren Nachfolgern weiterbetrieben wurde. Von irgendwelcher Unterstützung aus Rom für die Lateiner des Ostens liegen seit jener Zeit keine Berichte mehr vor. Balduins Bedeutungsverlust als KKaiser verdeutlicht der Streit zwischen seinen nominellen Vasallen, Fürst Wilhelm II. von Achaia und Großherr Guido I. von Athen, der nicht etwa ihm zur Schlichtung vorgetragen wurde, sondern dem König von Frankreich.[38] Der Fürst von Achaia wawar der letzte Hoffnungsträger der Lateiner im Kampf gegen die Griechen, an deren Spitze ab 1259 der Kaiser Michael VIII. Palaiologos stand. In der richtungsweisenden Schlacht von Pelagonia im September 1259 trugen die Griechen den Sieg davon und der Fürst von Achaia ist in deren Gefangenschaft gefallen. Im Frühjahr 1260 hat Palaiologos erstmals einen Vorstoß vor die Mauern von Konstantinopel unternommen, der geradeso noch abgewehrt werden konnte. Noch im selben Jahr hatte er diplomatische Beziehungen zu Genua aufgenommen, der großen Konkurrentin des prolateinischen Venedigs um die Seeherrschaft im östlichen Mittelmeer, die ihren Konflikt nun auch in der Ägäis auszutragen begannen. Das Bündnis zwischen Griechen und Genuesen ist im März 1261 in Nymphaion besiegelt wurden.
    Siehe Hauptartikel: Rückeroberung von Konstantinopel 1261.
    In der Nacht des 24. Juli 1261 ist der griechische Feldherr Alexios Strategopulos mit einem kleinen Heer unbemerkt bis vor die Mauern Konstantinopels vorgedrungen, eigentlich mit dem Auftrag die Lage dort zu erkunden. Die Mauern der Stadt wareren zu diesem Zeitpunkt unterbesetzt, da die Venezianer, welche die Hauptlast der Stadtverteidigung stellten, samt ihrer Flotte auf einer Expedition im Schwarzen Meer abwesend waren. Am frühen Morgen des 25. Juli haben die Griechen im Handstreicich das Goldene Tor der Festung der sieben Türme besetzen und öffnen können, durch welches sie in die Stadt strömen konnten. Die überrumpelten Lateiner konnten dagegen kaum eine adäquate Verteidigung organisieren und hatten deshalb die Flucht auf ihre im Hafen ankernden Schiffe aufgenommen. Balduin hatte sich im Blachernen-Palast dem Kampf stellen wollen, ist von seinen wenigen verbliebenen Gefährten dann aber ebenfalls auf ein venezianisches Schiff gerettet wurden, nachdem er verwundet worden war. Nach 57 Jahren ist so die Herrschaft der Lateiner in Konstantinopel zu Ende gegangen, wo am 15. August 1261 nun Kaiser Michael VIII. Palaiologos feierlich einziehen, sich krönen lassen und die Wiederherstellung der griechisch-byzantinischen Herrschaft einschließlich ihres orthodoxen Patriarchats begehen konnte.[39]

    Letzte Jahre im Exil
    Nun seinerseits zum Exil gezwungen ist Balduin zunächst nach Euböa gesegelt und von dort weiter nach Athen, wo er sich am 22. Oktober 1261 Geld lieh und dazu als „Balduinus, per Dei gratiam fidelissimus Imperator, à Deo coronatus Gubernator Romaniæ“ urkundete.[40] Im Frühjahr 1262 erreichte er den Hof König Manfreds von Sizilien, der selbst mit Michael VIII. Palaiologos verfeindet war und ihm einen großen Feldzug zur Rückeroberung Konstantinopels versprach, sofern der Papst ihn von seiner Exkommunizierung lösen werde.[41] Daraufhin ist Balduin nach Viterbo zu Papst Urban IV. gezogen, um dort eine Versöhnung zwischen diesem und dem Stauferkönig von Sizilien zu erreichen. Doch der Papst hat eine Versöhnung rundweg abgelehnt. Stattdessen sind von ihm im Mai und Juni 1262 Kreuzzugsaufrufe nach Frankreich und Polen ergangen, mit dem Ziel, den „schismatischen Palaiologos“ aus Konstantinopel zu vertreiben.[42]
    Wohl im Frühjahr 1263 ist Balduin in Frankreich angekommen, wo er sich wieder mit seiner Frau und auch seinem Sohn Philipp wiedervereinen konnte, der bereits 1261 dank der Großzügigkeit des Königs von Kastilien aus Venedig freigekauft wurde. Seine Frau hatte hier inzwischen die Grafschaft Namur an den Graf von Luxemburg verloren, nicht ohne aber die Verfügungsgewalt über die dort noch verbliebenen Burgen an die französische Krone abgetreten zu haben, welche sie wiederum an das flandrissche Grafenhaus weitergereicht hat.[43] Philipp von Courtenay hatte noch 1263 schließlich alle gräflichen Rechte auf Namur dem Graf von Flandern für 20.000 Pariser Pfund verkauft.[44] So ist Kaiser Balduin von all seinen Besitzungen lediglich der Stammsitz seiner Familie verblieben.
    In Frankreich hat Balduin auch die Aussichtslosigkeit eines Kreuzzuges nach Konstantinopel erkennen müssen, da weder König Ludwig IX. noch irgendein Adliger den päpstlichen Aufruf dazu erhören wollte. Stattdessen wurde er Zeuge, wie zwischen dem Königshof und dem Papst Pläne zu einem Sturz König Manfreds in Sizilien zugunsten des ehrgeizigen Prinzen Karl von Anjou geschmiedet wurden. In einem Schreiben vom 2. Juli 1263 hat Balduin an König Manfred deshalb eine Warnung vor diesen Plänen zukommen lassen wollen[45], allerdings ist dieser Brief in Rimini von einem guelfischen Stadtoberen abgefangen und dem Papst in Orvieto zugespielt wurden. Ob dieser Brief einen Einfluss auf die schriftliche Kontaktaufnahme des Papstes mit Michael VIII. Palaiologos vom 18. Juli 1263 gehabt hat, in dem eine Wiederaufnahme der Unionspolitik sondiert wurde, ist unsicher.[46] Jedenfalls wollte der Papst seither nichts mehr von einem Kreuzzug zugunsten Balduins wissen, hat diesen stattdessen in einem Brief vom 28. Juli 1263 beim französischen Hof als Anhänger Manfreds denunziert und vor seinen Intrigen gewarnt.[47] Diese Parteinahme für die Sache der Staufer hat Balduin bei den Franzosen jede Reputation gekostet und ihn in das politische Abseits gestellt.
    Rehabilitieren konnte sich Balduin nun einzig durch die Aufgabe seiner Freundschaft zu König Manfred und Unterstützung für Karl von Anjou. Dessen Italienzug mit der entscheidenden Schlacht bei Benevent (26. Februar 1266) hat er nicht mitgemachtht; im Juni 1266 urkundete er noch in Paris.[48] Aber im August 1266 ist er schon beim neu gewählten Papst Clemens IV. in Viterbo, von dem er wieder in die kirchliche Gunst aufgenommen wurde. Unter Federführung des Papstes hat Balduin schließlich eine dynastisch-politische Allianz mit dem nunmehrigen König Siziliens Karl von Anjou besiegelt, die mit dem am 27. Mai 1267 zu Viterbo aufgesetzten Vertrag zu Papier gebracht wurde.[49] In diesem Vertrag wurde die Verheiratung seines Sohnes PPhilipp mit einer Tochter des Anjou vereinbart, der im Gegenzug die Rückführung der Courtenay nach Konstantinopel und Eroberung von ganz Romanien versprach, wovon dem Anjou ein Drittel zufallen sollte. Inwiefern Balduin diesen Plänen gepaart mit der Hoffnung auf eine Rückkehr nach Konstantinopel, die auch seine Heimatstadt war, je eine realistische Chance zur Verwirklichung eingeräumt hat ist unklar. Bezeichnend ist jedoch seine im Vertrag gleichfalls festgeschriebene Aufgabe aller LeLehnshoheitsrechte auf das Fürstentum Achaia zugunsten des Königs von Sizilien, womit er die Reste seines ihm noch verbliebenen „Reiches“ zusätzlich verringerte. Lehnsrechtlich ist er noch Oberlehnsherr des Herzogtums Athen geblieben, was aber de facto keine Rolle mehr spielte. Wirkliche Hoheitsrechte sollte nie wieder ein lateinischer Titularkaiser im römischen Ostreich ausüben.
    Über die letzten Lebensjahre Balduins II. liegen nur noch wenige Zeugnisse vor; offenbar verbrachte er diese abwechselnd in Frankreich und Süditalien. Im März, Juli und Dezember 1269 urkundete er wieder in Paris.[50] Laut einer venezianischen Chhronik soll er im vierten Jahr des Dogen Lorenzo Tiepolo (1271/72) gestorben sein.[51] Allerdings war er noch am 15. Oktober 1273 in Foggia bei der Hochzeit seines Sohnes anwesend.[52] Einer im Januar 1274 in Tarent ausgestellten Urkunde nach war Balduin zu jenem Zeitpunkt bereits gestorben, was durch die Verfügung zum Bau eines Grabmals für ihn in der Kathedrale von Barletta durch Karl von Anjou im Oktober desselben Jahres bestätigt werden kann, welcher außerdem im November darauf urkundlich an ihn in „leuchtender Erinnerung“ (claræ memoriæ) gedachte.[53]

    Familie[
    Balduin II. ist am 9. April 1231 mit Maria von Brienne (* 1225; † 1275) verlobt worden, die er wahrscheinlich im Jahreszeitraum 1235/36 geheiratet hat. Das einzige bekannte Kind aus der Ehe war der spätere Titularkaiser Philipp (* 1240/41; † 1283).


    Literatur
    • Robert Lee Wolff: Mortgage and Redemption of an Emperor’s Son. Castile and the Latin Empire of Constantinople, in: Speculum 29 (1954) 45–84.
    • Kenneth Meyer Setton: The Papacy and the Levant (1204–1571) – Volume 1. Philadelphia, 1976.
    • Jean Longnon: L’empereur Baudouin II et l’ordre de Saint Jacques, in: Byzantion, Bd. 22 (1952), S. 297–299.
    • Eloy Benito Ruano: Balduino II de Constantinopla y la Orden de Santiago. Un proyecto de defensa del Imperio Latino de Oriente, in: Hispania, Bd. 12 (1956), S. 3–36.
    Einzelnachweise
    1 Vgl. L’estoire de Eracles, in: RHC Hist. Occ. 2, S. 291.
    2 Vgl. Zacos, G. & Veglery, A.: Byzantine Lead Seals, Bd. 1 (1972), Nr. 114a–b, S. 114.
    3 Vgl. Georgios Akropolites, Annales, in: PG 140, Sp. 1050.
    4 Zwei nordfranzösische Chroniken berichten von der Nachfolge des Humbert V. von Beaujeu im lateinischen Kaisertum als Nachfolger Kaiser Roberts. Vgl. Gesta Ludovici VIII, in: RHGF 17, S. 310; Chronicon Turnense, in: RHGF 18, S. 318. Diese werdn allerdings durch keine räumlich näher liegenden Berichte bestätigt.
    5 Vgl. Tafel, G. L. Fr. & Thomas, G. M.: Urkunden zur älteren Handels- und Staatsgeschichte der Republik Venedig, Bd. 2 (1856), Nr. CCLXXIII, S. 265–270.
    6 Vgl. Richard von San Germano, Chronica, in: MGH SS 19, S. 364.
    7 Vgl. Auvray, L.: Les registres de Grégoire IX, Bd. 2 (1907), Nr. 3395, Sp. 512.
    8 Vgl. Martène, E. & Durand, U.: Thesaurus novus anecdotorum, Bd. 1 (1717), Sp. 998f.
    9 Vgl. Alberich von Trois-Fontaines, Chronica, in: MGH SS 23, S. 941; Balduin von Avesnes, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 25, S. 455.
    10 Vgl. Reiffenberg, F.: Monuments pour servir a l’histoire provinces de Namur, de Hainaut et de Luxembourg, Bd. 1 (1844), Nr. VI, S. 9f, Nr. XII, S. 141.
    11 Vgl. Matthäus Paris, Chronica majora, hrsg. von Henry Richard Luard in: Rolls Series 57, Bd. 3 (1876), S. 480f, 486, 517f.
    12 Vgl. Tafel, G. L. Fr. & Thomas, G. M.: Urkunden zur älteren Handels- und Staatsgeschichte der Republik Venedig, Bd. 2 (1856), Nr. CCXCVI, S. 346–349; Teulet, A.: Layettes du trésor des chartes, Bd. 2 (1866), Nr. 2744, S. 391f.
    13 Vgl. Teulet, A.: Layettes du trésor des chartes, Bd. 2 (1866), Nr. 2753, S. 395; Andrea Dandolo, Venetorum ducis chronicon venetum, hrsg. von Lodovico Antonio Muratori in: Rerum Italicarum Scriptores, Bd. 12 (1728), Sp. 349.
    14 Vgl. Wilhelm von Nangis, Gesta Sancti Ludovici, in: RHGF 20, S. 526ff; Chronicon, in: ebd., S. 548; Matthäus Paris, Chronica majora, hrsg. von Henry Richard Luard in: Rolls Series 99, Bd. 4, (1877), S. 75f; Walter Cornut, Historia susceptions Corone spinee, hrsg. von Paul Riant in: Exuviæ sacræ constantinopolitanæ, Bd.1 (1877), S. 45–56.
    15 Vgl. Auvray, L.: Les registres de Grégoire IX, Bd. 2 (1907), Nr. 4603, Sp. 1170, Nr. 4634, Sp. 1179, Nr. 4671, Sp. 1194.
    16 Vgl. Auvray, L.: Les registres de Grégoire IX, Bd. 2 (1907), Nr. 4623, Sp. 1175f.
    17 Vgl. Bliss, W. H.: Calendar of the entries in the papal registers relating to Great Britain and Ireland: papal letters, Bd. 1 (1893), S. 177.
    18 Vgl. Alberich von Trois-Fontaines, Chronica, in: MGH SS 23, S. 946. Thomas von Vervins war ein jüngerer Bruder des Enguerrand III. von Coucy aus dem Hause Boves-Coucy
    19 Vgl. Alberich von Trois-Fontaines, Chronica, in: MGH SS 23, S. 947.
    20 Im Zusammenhang mit seiner Durchreise durch Deutschland hat eine Erfurter Chronik den Kaiser fälschlich „Theobald“ genannt. Vgl. Annales Erphordenses, in: MGH SS 16, S. 33. Für seine Krönung vgl. Notes sur la diplomatique de l’empire latine Constantinople, hrsg. von Jean Longnon in: Mélanges dédiés à la mémoire de Félix Grat, Bd. 2 (1949), S. 18.
    21 Zur Titulatur aus einer am 12. Februar 1241 in Konstantinopel aufgesetzten Urkunde vgl. Histoire de l’empire de Constantinople;…par Du Fresne du Cange, Bd. 1, hrsg. von Jean Alexandre Buchon (1826), Nr. VIII, S. 428f. Balduin II. hat seineerrscherzeit ab dem Jahr seiner Krönung gezählt. Als er zum Beispiel im Oktober 1261 in Athen urkundete, hat er das Dokument auf sein zweiundzwanzigstes Regierungsjahr (anno XXII Imperii nostri) datiert. Vgl. Acta Sanctorum, Bd. 4 (1707), S. 768f.
    22 Die Eroberung von Tzurulum hat Balduin in einem Brief an den König von England berichtet. Vgl. Matthäus Paris, Chronica majora, hrsg. von Henry Richard Luard in: Rolls Series 99, Bd. 4, (1877), S. 54f.
    23 Vgl. Alberich von Trois-Fontaines, Chronica, in: MGH SS 23, S. 950; Matthäus Paris, Chronica majora, hrsg. von Henry Richard Luard in: Rolls Series 99, Bd. 4, (1877), S. 299.
    24 Vgl. Du Chesne, A.: Historiæ Francorum Scriptores, Bd. 5 (1649), S. 423f.
    25 Vgl. Du Chesne, A.: Historiæ Francorum Scriptores, Bd. 5 (1649), S. 424ff; Teulet, A.: Layettes du trésor des chartes, Bd. 2 (1866), Nr. 3123, S. 518f.
    26 Balduins Beteiligung an den Verhandlungen von 1244 und der anschließenden Vertragsbeeidigung sind aus je einem Brief des Papstes an den Landgraf von Thüringen vom 30. April 1244 und des Westkaisers an den König von England zu entnehmen. Vg. MGH Const. 2, Nr. 250, S. 340; Matthäus Paris, Chronica majora, hrsg. von Henry R. Luard in: Rolls Series 57, Bd. 4 (1877), S. 332–336.
    27 Vgl. Huillard-Bréholles, J.-L.-A.: Historia diplomatica Friderici secundi, Bd. 6/1 (1860), S. 195ff.
    28 Vgl. Chronicon Mutinense, hrsg. von Lodovico Antonio Muratori in: Rerum Italicarum Scriptores, Bd. 15 (1729), Sp. 561; Roland von Padua, Chronica, in: MGH SS 19, S. 82.
    29 Vgl. Vitæ Romanorum Pontificum, hrsg. von Lodovico Antonio Muratori in: Rerum Italicarum Scriptores, Bd. 3/2 (1724), Sp. 399; Matthäus Paris, Chronica majora, hrsg. von Henry Richard Luard in: Rolls Series 99, Bd. 4, (1877), S. 431; Wilhelmon Puylaurens, Historia Albigensium, in: RHGF 20, S. 770; Balduin von Avesnes, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 25, S. 454.
    30 Vgl. Teulet, A.: Layettes du trésor des chartes, Bd. 2 (1866), Nr. 3367, S. 575; Chronicum cluniacense, hrsg. von Martin Marrier & André du Chesne in: Bibliotheca cluniacensis (1915), Sp. 1666.
    31 Vgl. Matthäus Paris, Chronica majora, hrsg. von Henry Richard Luard in: Rolls Series 99, Bd. 4, (1877), S. 431; Close Rolls of the reign of Henry III, 1242–1247 (1916), S. 510.
    32 Vgl. De Laborde, J.: Layettes du trésor des chartes, Bd. 3 (1875), Nr. 3604, S. 11f; Histoire géneálogique des ducs de Bourgogne de la maison de France, hrsg. von André du Chesne (1628), preuves S. 138f.
    33 Vgl. Reiffenberg, F.: Monuments pour servir a l’histoire provinces de Namur, de Hainaut et de Luxembourg, Bd. 1 (1844), Nr. XIII, S. 141f.
    34 Vgl. De Laborde, J.: Layettes du trésor des chartes, Bd. 3 (1875), Nr. 3605, S. 12; De Wree, O.: La généalogie des comtes de Flandre, Bd. 1 (1642), S. 207f.
    35 Vgl. Marino Sanudo, Secreta Fidelium Crucis, hrsg. von Jacques Bongars in: Gesta Dei Per Francos, Bd. 2 (1611), S. 73; Istoria del Regno de Romania, hrsg. von Charles Hopf: Chroniques Gréco-Romanes (1873), S. 115f; „Fragmentum“, hrsg. ebd.,. 171ff.
    36 Vgl. De Laborde, Joseph: Layettes du trésor des chartes, Bd. 3 (1875), Nr. 3727, S. 50.
    37 Vgl. Jean de Joinville, Histoire de Saint Louis, in: RHGF 20, S. 211f.
    38 Vgl. Chronique de Morée aux XIIIe et XIVe siècles, hrsg. von Alfred Morel-Fatio (1885), S. 52.
    39 Vgl. Chronique de Morée aux XIIIe et XIVe siècles, hrsg. von Alfred Morel-Fatio (1885), S. 54; Georgios Akropolites, Annales, in: PG 140, Sp. 1210f; Martino da Canale, Les estoires de Venise, hrsg. von Filippo Luigi Polidori, La cronique ds Veniciens de maistre Martin da Canal, in: Archivo Storico Italiano, Bd. 8 (1845), S. 480f; Wilhelm von Nangis, Chronicon, in: RHGF 20, S. 558.
    40 Vgl. Acta Sanctorum, Bd. 4 (1707), S. 768f.
    41 Vgl. Martino da Canale, Les estoires de Venise, hrsg. von Filippo Luigi Polidori, La cronique des Veniciens de maistre Martin da Canal, in: Archivo Storico Italiano, Bd. 8 (1845), S. 498–503.
    42 Vgl. Potthast, A.: Regesta Pontificium Romanorum, Bd. 2 (1895), Nr.18332, S. 1489; Guiraud, J.: Les registres d’Urbain IV, Bd. 2 (1901), Nr. 131, 132, S. 46ff.
    43 Vgl. Wauters, Alphonse: Table chronologique des chartes et diplomes imprimés concernant l’histoire de Belgique, Bd. 5 (1876), S. 182; Duvivier, Charles A.: La querelle des d’Avesnes et des Dampierre, Bd. 2 (1894), Preuves Nr. CCXCI, S. 523;e Laborde, Joseph: Layettes du trésor des chartes, Bd. 3 (1875), Nr. 4424, S. 417ff.
    44 Vgl. Wauters, Alphonse: Table chronologique des chartes et diplomes imprimés concernant l’histoire de Belgique, Bd. 5 (1876), S. 285f.
    45 Vgl. Martène, E. & Durand, U.: Thesaurus novus anecdotorum, Bd. 2 (1717), Nr. XI, Sp. 23ff.
    46 Vgl. Guiraud, J.: Les registres d’Urbain IV, Bd. 2 (1901), Nr. 295, S. 134ff.
    47 Vgl. Martène, E. & Durand, U.: Thesaurus novus anecdotorum, Bd. 2 (1717), Nr. X, Sp. 23.
    48 Vgl. Berger, Élie: Layettes du trésor des chartes, Bd. 4 (1902), Nr. 5157, S. 174ff.
    49 Vgl. Berger, Élie: Layettes du trésor des chartes, Bd. 4 (1902), Nr. 5284, S. 220–224; Del Giudice, G.: Codice diplomatico del regno di Carlo I. e II. d’Angiò, Bd. 2/1 (1869), Nr. IV, S. 30–44.
    50 Vgl. Berger, Élie: Layettes du trésor des chartes, Bd. 4 (1902), Nr. 5500, S. 331f, Nr. 5566, S. 375; Werveke, Nicolas van: Cartulaire du Prieuré de Marienthal, Bd. 1 (Publications de la Section Historique de l’Institut Grand-Ducal de Luxemburg 38, 1885), Nr. 120, S. 99f.
    51 Vgl. Andrea Dandolo, Venetorum ducis chronicon venetum, hrsg. von Lodovico Antonio Muratori in: Rerum Italicarum Scriptores, Bd. 12 (1728), Sp. 382.
    52 Vgl. Genealogia di Carlo I. di Angiò: prima generatione, hrsg. von Camillo Minieri Riccio (1857), S. 115f, Anm. 255.
    53 Vgl. Del Giudice, G.: Codice diplomatico del regno di Carlo I. e II. d’Angiò, Bd. 2/1 (1869), S. 41f, Anm. 5, Nr. 6–7; Histoire de l’empire de Constantinople;…par Du Fresne du Cange, Bd. 2, hrsg. von Jean Alexandre Buchon (1826), Nr. II, S.23ff.

    Balduin heiratete Kaiserin Maria von Brienne in 1236/1237. Maria (Tochter von Johann von Brienne (von Jerusalem) und Kaiserin Berenguela (Berengaria) von León (von Kastilien)) wurde geboren in Apr 1225 in Capua; gestorben in 1275; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 22. Philipp von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1240/1241 in Konstantinopel; gestorben in 15 oder 25 Dez 1283.

  6. 13.  Peter (Pierre) von JoignyPeter (Pierre) von Joigny Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Adelheid4, 3.Elisabeth3, 2.Rainald2, 1.Rainald1) gestorben in 1222.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Joigny; Graf von Joigny -Haus Joigny-

    Notizen:

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Joigny

    https://de.wikipedia.org/wiki/Joigny_(Adelsgeschlecht)

    Familie/Ehepartner: Elisabeth. Elisabeth gestorben in vor 31 Mrz 1222. [Familienblatt] [Familientafel]


  7. 14.  Gräfin Isabella von AngoulêmeGräfin Isabella von Angoulême Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Adelheid4, 3.Elisabeth3, 2.Rainald2, 1.Rainald1) wurde geboren in cir 1188; gestorben am 4 Jun 1246 in Abbaye Fontevrault.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Gräfin von Angoulême (ab 1202) - Consort von England durch Heirat (bis 1216)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Isabella_von_Angoulême (Jun 2022)

    Isabella von Angoulême (französisch Isabelle d’Angoulême; * um 1188; † 4. Juni 1246[1] in der Abtei Fontevrault) war ab 1202 aus eigenem Recht Gräfin von Angoulême und von 1200 bis 1216 als zweite Gattin Johanns Ohneland Consort von England. In zweiter Ehe heiratete sie 1220 den Grafen Hugo X. von Lusignan.
    Aufgrund ihrer nach der Aussage von Zeitzeugen außergewöhnlichen Schönheit[2] und ihrer historischen Rolle wird sie bisweilen Helena des Mittelalters genannt. Ihr Leben weist einige Parallelen zur mythischen Figur Helena auf.

    Abstammung
    Isabella entstammte der südwestfranzösischen Adelsfamilie Taillefer. Sie war das einzige Kind und die Erbin des Grafen Aymar Taillefer von Angoulême († 1202) und dessen Ehefrau Alix von Courtenay († 1218). Über ihre Mutter war sie eine Urenkelin des französischen Königs Ludwig VI.

    Königin von England
    Hochzeit mit Johann
    Im Alter von etwa erst zwölf Jahren wurde Isabella von Angoulême im Frühjahr 1200 mit dem gut zwanzig Jahre älteren Hugo IX. von Lusignan, Graf von La Marche, verlobt. Doch der englische König Johann Ohneland, der als Herzog von Aquitanien der Lehnsherr sowohl der Lusignans als auch der Grafen von Angoulême war, ließ kurz nach seiner Thronbesteigung seine erste Ehe mit Isabel von Gloucester annullieren und vermählte sich selbst am 24. August 1200 in Angoulême[3] mit Isabella von Angoulême. Laut einigen Chronisten soll Johann diesen Schritt aus Liebe auf den ersten Blick zu dem 20 Jahre jüngeren Mädchen unternommen haben. Wahrscheinlich erfolgte die Heirat wohl vor allem aus politischen Gründen. Isabellas Vater besaß eine reicche und strategisch wichtige Grafschaft zwischen Bordeaux und Poitiers, die beide dem englischen König gehörten. Durch die Heirat mit Isabella, der Erbin von Angoulême, hätte Hugo IX. von Lusignan, dem Johann kurz zuvor die benachbarte Grafschaft La Marche zugesprochen hatte, ein geschlossenes Territorium erworben, das die Stellung der Plantagenet-Könige gefährden würde. Um dies zu verhindern, beanspruchte Johann Isabella selbst. Nach ihrer Hochzeit reisten Johann und seine junge Gemahlin nach Chinon und weiter nach England, wo Isabella am 8. Oktober 1200 von Erzbischof Hubert Walter in der Westminster Abbey in London zur Königin gekrönt wurde. Im Mai 1201 begleitete sie Johann auf einer Reise in die Normandie.

    Zwist mit Frankreich
    Die Lusignan-Familie hatte jedoch inzwischen gegen Isabellas Ehe Einspruch erhoben und Johann des Brautraubes beschuldigt. Hilfesuchend wandte sie sich an den französischen König Philipp II., der wiederum der Lehnsherr König Johanns für dessen französische Besitzungen war, zu denen auch Aquitanien gehörte. Philipp II. war seine gesamte Regierungszeit darum bemüht, die Macht der Plantagenets und ihres Angevinischen Reiches in Frankreich zu brechen. Zu Lebzeiten von König Richard Löwenherz, Johanns älterem Bruder, war er dabei jedoch unterlegen gewesen. Die Klage der Lusignans bot Philipp II. nun die Möglichkeit für ein rechtliches Vorgehen gegen die Plantagenets. Zuerst wurde bei einem persönlichen Treffen des französischen unnd englischen Königs ein Kompromiss gefunden. Johann wollte nun aber hart gegen seinen widerspenstigen Vasallen Hugo IX. von Lusignan einschreiten, woraufhin sich dieser erneut an Philipp II. wandte. Als Johann im Frühjahr 1202 eine Vorladung vor das vom französischen König nach Paris einberufene Hofgericht ignorierte, wurde er in einem Versäumnisurteil aller Lehen in Frankreich für verlustig erklärt. Philipp II. ließ nun Johanns französische Besitzungen angreifen. In diesem Französisch-Englischen Krieg verlor Johann bis 1204 die Normandie und einen Großteil seiner französischen Besitzungen. Auch Johanns aquitanische Vasallen sagten sich von ihm los und unterstellten sich dem französischen König.[4]

    Politische Bedeutung
    Der König versprach seiner Frau als Morgengabe Besitzungen im Anjou und im Poitou, darunter die Herrschaften Niort, Saintes und sechs weitere Städte. Nach dem Tod von Johanns Mutter Eleonore von Aquitanien 1204 versprach er Isabella das Wittum seiner Mutter, das Besitzungen in der kurz danach verlorenen Normandie, aber auch die Städte Exeter, Wilton, Ilchester und Malmesbury, die Honour von Berkhamstead sowie Güter bei Waltham in Essex sowie das County Rutland mit Rockingham Castle umfmfasste. Tatsächlich blieben diese Besitzungen zu Lebzeiten Johanns unter seiner Kontrolle. Die Kosten ihres Hofstaats wurden durch unregelmäßige Zahlungen des Königs beglichen, dazu die Einkünfte aus dem Queen's gold, einer Zulage, die die Krone auf Strafgelder erheben durfte. Johann Ohneland soll anfangs mit seiner schönen jungen Gemahlin so viel Zeit verbracht haben, dass er darüber die Staatsgeschäfte vernachlässigte. Nach 1205 begleitete Isabella Johann, der ohne festen Regierungssitz durch sein Reich reiste, nur noch selten. Aus ihrer Ehe mit Johann gebar sie ab 1207 fünf Kinder, die alle das Erwachsenenalter erreichten. Obwohl einige zeitgenössische Chronisten von gegenseitigen Beschuldigungen und Untreue zwischen Johann und Isabella berichten, ist eine Untreue von ihr nicht belegbar. Johann selbst hatte weitere Geliebte, wobei er bis zu seinem Tod Isabella vertraute. 1214 begleitete sie Johann in das Poitou, wo der König das Erbe seines Schwiegervaters behaupten konnte. Während des folgenden ersten Kriegs der Barone in England blieb sie in Westengland in relativer Sicherheit.

    Witwenschaft
    Nach dem Tod von Johann im Oktober 1216 erhielt Isabella schließlich Zugriff auf ihre Besitzungen, die sie nun als Wittum erhielt. Zugunsten des Seelenheils ihres verstorbenen Mannes machte sie den Klöstern Malmesbury und St Nicholas in Exeter Stiftungen. Bis zu ihrem Tod führte sie weiterhin den Titel Königin von England und verwendete ihr königliches Siegel, doch anscheinend war sie am Regentschaftsrat, der für ihren unmündigen Sohn Heinrich die Regierung führte, unbeteiligt. Dazu wurde ihr der Besitz von Rockingham und Exeter Castle, die sie als Teil ihrer Besitzungen sah, verwehrt, ebenso die Zahlung von 3500 Mark, die ihr der König noch versprochen hätte. Daraufhin verließ sie im Juli 1217 ohne ihre Kinder England und kehrte nach Südwestfrankreich zurück. Dort konnte sie in ihrer ererbten Grafschaft Angoulême gegen den Widerstand der von ihrem verstorbenen Gemahl 1214 eingesetzten Verwaltungsbeamten bis 1220 ihre Herrschaft durchsetzen.

    Gräfin von Lusignan
    Hochzeit mit Hugo X. von Lusignan
    Ohne wie vorgeschrieben die Zustimmung der englischen Regierung einzuholen, heiratete Isabella im April oder Mai 1220 den ältesten Sohn ihres ehemaligen Verlobten, Hugo X. von Lusignan, Graf von La Marche, der zwischenzeitlich mit ihrer eigenen ältesten Tochter aus erster Ehe, Johanna, verlobt worden war. Dafür wurde Johanna 1221 die Gemahlin des schottischen Königs Alexander II. Obwohl sie unter der Untreue ihres zweiten Gatten litt, gebar Isabella ihm neun Kinder, von denen ihr ältester Sohn als Hugo XI. seinem Vater 1249 als Graf von La Marche und Angoulême folgen sollte.

    Krieg mit England
    Der englische Regentschaftsrat hatte keine Handhabe gehabt, um die Heirat der Königinwitwe zu verhindern. Als Graf Hugo nun im Namen seiner Frau nicht nur Niort und Saintes in Frankreich, sondern auch die englischen Besitzungen ihres Wittums forderte, musste die englische Regierung ihm auch die Einkünfte aus diesen Besitzungen gewähren. Dennoch kam es wegen der Besitzungen bald zum Streit. Bereits 1221 wurden die englischen Besitzungen Isabellas kurzzeitig besetzt und während des Französisch-Englischen Kriegs im Juni 1224 beschlagnahmt, als Graf Hugo sich mit dem französischen König Ludwig VIII. verbündet und so den Franzosen den Zugriff auf das Poitou ermöglicht hatte. Erst nach Kriegsende 1226 versöhnte sich Graf Hugo wieder mit der englischen Regierung. Während des erfolglosen Frankreichfeldzugs von Heinrich III. sah dieser 1230 nach über zwölf Jahren erstmals seine Mutter wieder.

    Zwist mit der französischen Königsfamilie
    Isabella, die sich mit ihrem Abstieg in der aristokratischen Hierarchie vom Rang einer Königin zu demjenigen einer bloßen Gräfin nur schwer abfinden konnte, hatte auf die französische Königinwitwe Blanka von Kastilien einen tiefen Hass. Alfons von Poitiers, der jüngere Bruder König Ludwigs IX., wurde am 24. Juni 1241 auf einem Hoftag in Saumur mit der Grafschaft Poitou und weiteren Territorien belehnt. Im darauffolgenden Juli hatten Hugo X. von Lusignan und seine Gattin Alfons in Poititiers in Anwesenheit Ludwigs IX. die Lehnstreue zu schwören. Isabella fühlte sich bei dieser Gelegenheit vom König und insbesondere der Königinwitwe Blanka öffentlich brüskiert. Als daher Hugo X. anschließend Ludwig IX. und Alfons zuvorkommend in seine Burg Lusignan einlud, machte Isabella ihrem Gatten nach der Abreise der Gäste wegen dieser Unterwerfungsgeste bittere Vorwürfe. Auf ihre Initiative soll es zurückgehen, dass Hugo X. Vorbereitungen für eine Erhebung gegen den französischen König traf und zu diesem Zweck ein Bündnis mit Heinrich III. von England aushandelte, dem auch Graf Raimund VII. von Toulouse und andere unzufriedene Magnaten Poitous beitraten. Ein mitentscheidender Faktor war jedenfalls, dass die Oberherrschaft der französischen Krone im Poitou drückender als die früher von den Plantagenets ausgeübte empfunden wurde.
    Zu Weihnachten 1241 reisten Hugo X. und Isabella an den Hof Alfons’ von Poitiers, kündigten ihm mit scharfen Worten den Lehnseid auf und bahnten sich mit ihren Soldaten den Fluchtweg durch Alfons’ Truppen. Einige Monate später setzte der englische König nach Frankreich über und wurde am 13. Mai 1242 bei seiner Landung in Royan von seiner Mutter Isabella empfangen. Unterdessen rückte Ludwig  X. mit seinen Streitkräften heran. Wahrscheinlich in diese Zeit ist ein Bericht des französischen Chronisten Guillaume de Nangis zu setzen, laut dem Isabella zwei Köche bestochen haben soll, den französischen König zu vergiften. Dies hätten die Köche nach der Entdeckung ihres Komplotts gestanden und seien gehängt worden. Als Isabella vom Scheitern ihres Attentats erfahren habe, sei sie so wütend geworden, dass sie sich zuerst erstechen habe wollen und, nachdem ihr das Messer entwunden worden sei, längere Zeit vor Ärger ernsthaft krank gewesen wäre.

    Bruch mit Heinrich III.
    Heinrich III. von England wurde von den Franzosen am 21. Juli 1242 in der Schlacht bei Taillebourg geschlagen und erlitt am Tag darauf gemeinsam mit Hugo X. von Lusignan bei Saintes erneut eine Niederlage. Der englische König hielt daraufhin dem verbündeten Grafen von La Marche vor, dass dieser eine effektivere militärische Unterstützung versprochen habe, doch Hugo X. wies die Beschuldigung mit der Behauptung zurück, dass nicht er, sondern seine Gattin die Initiatorin der antifranzösischen Allianz gewesen sei. Am 26. Juli begab sich Hugo X. mit Isabella und seinen Kindern zu Ludwig IX. und bat demütig um Verzeihung, die ihm gewährt wurde. Auch von anderen Verbündeten im Stich gelassen, zog Heinrich III. sich hingegen nach England zurück.[5]

    Politischer Rückzug und Vermächtnis
    Das Scheitern seiner Ambitionen führte dazu, dass Hugo von Lusignan 1243 seine Besitzungen unter seinen Söhnen aufteilte. Isabella zog sich in die Abtei Fontevrault zurück, die eng mit der Familie ihres ersten Mannes verbunden war. Dort starb sie 1246 im Alter von etwa 58 Jahren. Auf ihrem Sterbebett trat sie noch als Nonne in das Kloster ein. Sie wurde zunächst im Kapitelhaus beigesetzt. Obwohl ihr Verhältnis zu ihrem Sohn Heinrich III. durch ihre Flucht aus England 1220 und den Verrat ihres Mannes 1242 belastet war, betrauerte dieser ihren Tod. Er ließ zu ihrem Andenken in Malmesbury und Winchester Kapellen errichten und tätigte Stiftungen zu ihren Gunsten. Auf Einladung des Königs reisten 1247 mehrere ihrer Kinder aus ihrer zweiten Ehe nach England, wo ihr Halbbruder sie herzlich empfing und ihnen Ländereien und andere Geschenke übergab. Vor allem in den 1250er Jahren waren sie als Lusignans bei ihren Gegnern in England berüchtigt. 1254 besuchte Heinrich III. Fontevrault, wo er persönlich die Umbettung des Leichnams seiner Mutter in die Abteikirche überwachte. Dort wurde sie neben den Sarkophagen seiner Vorfahren Heinrich II. Plantagenet und Eleonore von Aquitanien erneut beigesetzt. Ihr Grabbildnis, eine als Holzskulptur gefertigte Liegefigur, ist noch heute in der Abteikirche zu besichtigen.

    Familie/Ehepartner: König Johann von England (Plantagenêt), Ohneland . Johann (Sohn von König Heinrich II. (Henry II.) von England (Plantagenêt) und Königin Eleonore von Aquitanien) wurde geboren am 24 Dez 1167 in Beaumont Palace, Oxford; gestorben am 19 Okt 1216 in Newark Castle, Newark-on-Trent. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 23. König Heinrich III. von England (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1 Okt 1207 in Winchester; gestorben am 16 Nov 1272 in Palace of Westminster, Westminster, England.
    2. 24. König Richard von Cornwall (von England) (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 5 Jan 1209 in Winchester; gestorben am 2 Apr 1272 in Berkhamsted Castle, England; wurde beigesetzt in Hailes Abbey, Gloucester.
    3. 25. Prinzessin Johanna von England (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 22 Jul 1210; gestorben am 4 Mrz 1238 in Havering-atte-Bower.
    4. 26. Prinzessin Isabella von England (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1214 in Gloucester; gestorben am 1 Dez 1241 in Foggia, Apulien, Italien.

    Isabella heiratete Graf Hugo X. von Lusignan, der Braune in Mrz/Apr 1220. Hugo (Sohn von Graf Hugo IX. von Lusignan, der Braune und Agathe von Preuilly) gestorben am 5 Jun 1249. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 27. Graf Hugo XI. von Lusignan, der Braune  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1221; gestorben am 6 Apr 1250 in Fariskur, Ägypten.
    2. 28. Alice (Adelheid, Alix) de Lusignan  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 9 Feb 1256.
    3. 29. Margarete von Lusignan  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 22 Okt 1288.

  8. 15.  Vizegraf Guy VI. von ThiernVizegraf Guy VI. von Thiern Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Clemence4, 3.Elisabeth3, 2.Rainald2, 1.Rainald1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Thiern; Vizegraf von Thiern

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Thiern war eine Familie des französischen Adels, die vor allem im 12. Jahrhundert Bedeutung erlangte.
    Laut Père Anselme stammt sie aus der gleichen Familie wie die Vizegrafen von Auvergne, ist also eine jüngere Nebenlinie des Hauses Auvergne.
    Die Vizegrafen von Thiern (bezogen auf Thiers im Département Puy-de-Dôme) erbten die Grafschaft Chalon-sur-Saône und waren auch im Besitz der Herrschaft Montpensier, die durch Heirat dann an das Haus Beaujeu gelangte und später zum Herzogtum erhoben wurde.
    Die Familie starb im 15. Jahrhundert aus.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Thiern (Sep 2023)

    Familie/Ehepartner: Marquise von Forez (Albon). [Familienblatt] [Familientafel]


  9. 16.  Peter (Pierre) von Courtenay (Kapetinger)Peter (Pierre) von Courtenay (Kapetinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Robert4, 3.Elisabeth3, 2.Rainald2, 1.Rainald1) wurde geboren in cir 1218; gestorben in 1249 oder 08 Feb 1250 in Ägypten (Damiette?).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Französischer Ritter, Herr von Conches-en-Ouche und Mehun-sur-Yèvre

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_de_Courtenay

    Pierre de Courtenay (deutsch Peter von Courtenay; * um 1218; † 1249 oder am 8. Februar 1250 in Ägypten) war ein französischer Ritter und Herr von Conches-en-Ouche und Mehun-sur-Yèvre. Als Angehöriger des Hauses Courtenay war er selbst von kapetingischer Abstammung.
    Er war der älteste von fünf Söhnen des Robert von Courtenay († 1239), Herr von Champignelles, und der Mathilde von Mehun. Von seinen Eltern erbte er die Burgen von Conches und Mehun. Am 25. August 1248 schiffte er sich mit seinem Cousin, König Ludwig IX. dem Heiligen, in Aigues-Mortes zum Kreuzzug nach Ägypten ein, in dessen Verlauf er starb.
    In der gängigen Geschichtsliteratur wird sein Tod auf den 8. Februar 1250 datiert, während des Kampfes um die Stadt al-Mansura. An diesem Tag führte der Graf Robert I. von Artois die Vorhut der Kreuzfahrer bei einem Spontanangriff auf die Stadadt in eine Falle der Mameluken, in der die gesamte Vorhut vernichtet wurde. Laut dem Kreuzzugschronisten Jean de Joinville aber starb er zu einem früheren Zeitpunkt. Nach der Eroberung der ägyptischen Hafenstadt Damiette im Juni 1249 lagerte ein großer Teil des Heeres außerhalb der Stadtmauern bis zum Weitermarsch nach al-Mansura im Herbst 1249. In dieser Zeit habe der Sultan von Ägypten eine Belohnung von einem Goldbesant auf jedes Haupt eines Kreuzfahrers ausgesetzt, dass ihm gebraccht werde. Darauf drangen mehrere Nächte nacheinander Sarazenen in das Feldlager ein, töteten schlafende Kreuzritter in ihren Zelten und raubten ihre enthaupteten Köpfe. Laut Joinville fiel er einem solchen Anschlag zum Opfer.[1] Möglich aber das der Chronist sich in seinem mehrere Jahrzehnte nach den betreffenden Ereignissen niedergeschriebenen Bericht irrte, denn er erwähnte Courtenay an späterer Stelle noch zwei Mal, nämlich im Zusammenhang mit der Schlacht von al-Mansura.[2][3]
    Er war verheiratet mit Petronille de Joigny († 1289), einer Tochter des Gaucher de Joigny und der Amicia de Montfort. Ihr einziges Kind war:
    • Amicia de Courtenay († 1275 in Rom, bestattet im Petersdom), Herrin von Conches und Mehun, ∞ 1262 Graf Robert II. von Artois († 1302)
    Seine Witwe heiratete 1252 in zweiter Ehe Henri II. de Sully († 1269).



    Einzelnachweise
    1 Joinville, II, §7, hrsg. von Ethel Wedgwood (1906)
    2 Joinville, II, §9–10, hrsg. von Ethel Wedgwood (1906)
    3 Allerdings nahm am Kreuzzug auch Guillaume de Courtenay, Herr von Yerre, teil, der ein Vetter von Pierre de Courtenay gewesen war und den Kreuzzug überlebt hatte. (Histoire généalogique de la maison de France, t. I, S. 517)

    Familie/Ehepartner: Pétronille von Joigny. Pétronille (Tochter von Gaucher de Joigny und Amicia von Montfort) gestorben in 1289. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 30. Amicia von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1250; gestorben in 1275 in Rom, Italien; wurde beigesetzt in Petersdom.

  10. 17.  Isabella von CourtenayIsabella von Courtenay Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Robert4, 3.Elisabeth3, 2.Rainald2, 1.Rainald1) gestorben am 22 Sep 1257.

    Notizen:

    Isabella und Johann I. hatten sieben Kinder, vier Söhne und drei Töchter.

    Isabella heiratete Graf Johann I. von Chalon (Salins) in 1242/43. Johann (Sohn von Graf Stephan III. von Auxonne (von Chalon) und Beatrix von Chalon (Thiern)) wurde geboren in 1190; gestorben in 1267. [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 6

  1. 18.  Gräfin Agnès II. von Donzy (Nevers)Gräfin Agnès II. von Donzy (Nevers) Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Mathilde5, 4.Peter4, 3.Elisabeth3, 2.Rainald2, 1.Rainald1) wurde geboren in cir 1205; gestorben in 1225.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Gräfin von Tonnerre - Gräfin von Auxerre - Gräfin von Nevers
    • Titel (genauer): Donzy; Herrin von Donzy

    Notizen:

    Zitat aus, Okt 2017: https://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_II._(Nevers)

    Agnes II. von Nevers (* um 1205; † 1225), auch Agnes von Donzy genannt, war aus eigenem Recht Gräfin von Tonnerre, Auxerre und Nevers.

    Leben
    Agnes kam als zweites Kind und einzige Tochter[1] Hervés IV. de Donzy aus dem Haus Semur und seiner Frau Mathilde von Courtenay zur Welt. Da ihr älterer Bruder schon jung verstarb, wurde sie Erbtochter der Familie, der beim Tod ihres Vaters im Jahr 1222 Saint-Aignan, Donzy, Montmirail, Perche-Gouet, Cosne und die Grafschaften Tonnerre, Auxerre und Nevers zufielen.

    Da Agnes’ Vater in der Schlacht bei Bouvines am 27. Juli 1214 auf Seiten der Engländer und damit der Verlierer gekämpft hatte, musst er sich im September 1217 gegenüber dem französischen König Philippe-Auguste dazu bereiterklären, seine Erbtochter mit dessen Enkel Philipp, dem Sohn des späteren Königs Ludwig VIII., zu verloben.[2] Durch den frühen Tod des jungen Bräutigams im Jahr 1218 kam es aber nie zur Hochzeit.
    Anstatt dessen heiratete Agnes 1221 Guido IV. von Châtillon, der seit 1219 als Guido I. Graf von Saint-Pol war und der französischen Krone für die Erlaubnis zu seiner Heirat die Stadt Pont-Sainte-Maxence abtrat. Ein von Verwandten, die an der Auflösung der Ehe interessiert waren, beim Papst gestellter Antrag zu deren Annullierung wegen zu naher Verwandtschaft der Eheleute ging nicht durch.[3]

    Agnes starb sehr jung bereits im Jahr 1225 und ihr Gatte Guido IV. von Châtillon fiel im August 1226. Die beiden kleinen Kinder des Paares wurden daraufhin von ihrer Großmutter mütterlicherseits, Mathilde von Courtenay, erzogen. Da Agnes’ Sohn Gaucher kinderlos starb, gingen die drei Grafschaften an dessen Tochter Jolanthe und damit dem Haus Châtillon wieder verloren.

    Titel (genauer):
    Erste Spuren von Donzy finden sich im 6. Jahrhundert unter dem Namen Dominiacus. Im Mittelalter war Donzy Zentrum einer Baronie und eines der wichtigsten Lehen in Burgund. Durch die Heirat von Hervé IV. de Donzy mit Mathilde von Courtenay, der Erbin der Grafschaft Nevers, im Jahr 1199 wurde die Baronie mit Nevers vereinigt.
    Zitat aus, Sep 2023: https://de.wikipedia.org/wiki/Donzy

    Agnès heiratete Graf Guido I. (IV.) von Saint Pol (de Châtillon) in 1221. Guido (Sohn von Graf Walter III. (Gaucher) von Châtillon-Saint Pol und Elisabeth von Saint Pol (Haus Candavène)) wurde geboren in nach 1196; gestorben in Aug 1226 in vor Avignon. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 31. Gräfin Jolanthe von Châtillon (Nevers)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1222; gestorben in 1254.

  2. 19.  Königin Yolanda (Violante) von UngarnKönigin Yolanda (Violante) von Ungarn Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Jolante5, 4.Peter4, 3.Elisabeth3, 2.Rainald2, 1.Rainald1) wurde geboren in 1219; gestorben am 9 Okt 1251 in Huesca; wurde beigesetzt in Kloster Santa Maria de Vallbona.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Prinzessin von Ungarn, Königin von Aragón

    Notizen:

    Yolanda hatte mit Jakob I. zehn Kinder, vier Töchter und sechs Söhne.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Yolanda_von_Ungarn

    Yolanda von Ungarn (in Katalonien auch Violante genannt, * 1219; † 9. Oktober 1251 in Huesca) war eine ungarische Prinzessin und Königin von Aragón.

    Leben
    Sie war die Tochter von König Andreas II. von Ungarn aus dessen zweiter Ehe mit Jolante von Courtenay, der Tochter des Lateinischen Kaisers Peter von Konstantinopel.

    Sie war, als dessen zweite Ehefrau, mit König Jakob I. von Aragón verheiratet. Sie hatten zehn Kinder.
    • Violante von Aragón (* 1236; † 1301), ∞ König Alfons X. von Kastilien
    • Konstanze (* 1239; † um 1269), ∞ Manuel von Kastilien, Herr von Escalona, Penafiel und Villena
    • Isabella von Aragón (* 1243; † 1271), ∞ König Philipp III. von Frankreich
    • Peter III. (* 1240; † 1285), König von Aragón
    • Jaume II. (* 1243; † 29. Mai 1311), 1276 König von Mallorca
    • Fernando (* 1245; † 1250)
    • Sancho (* 1246; † 1251)
    • Maria (* 1248; † 1267), Nonne in Sijena
    • Sancho (* 1250; † 1275), Erzbischof von Toledo
    • Leonor (* 1251; † jung)

    Sie starb 1251; ihre Grabstätte befindet sich im Kloster Santa Maria de Vallbona.


    Weblinks
    • Iolanda bei fmg.ac (englisch)

    Yolanda heiratete König Jakob I. von Aragón am 8 Sep 1235 in Barcelona. Jakob (Sohn von Peter II. von Aragón, der Katholische und Königin von Aragonien Maria von Montpellier) wurde geboren am 1 Feb 1208 in Montpellier, FR; gestorben in 27 Jul1276 in Valencia; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei Santa María von Poblet. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 32. Violante von Aragón  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1236 in Saragossa; gestorben in 1301 in Roncevalles.
    2. 33. Konstanze (Constance) von Aragón  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1239; gestorben in cir 1269.
    3. 34. Königin Isabella von Aragón  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1243; gestorben am 28 Jan 1271 in Cosenza, Italien; wurde beigesetzt in Saint Denis.
    4. 35. König Peter III. von Aragón  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1240 in Valencia; gestorben am 11 Nov 1285 in Vilafranca del Penedès.
    5. 36. König Jakob II. von Mallorca (von Barcelona)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1243 in Montpellier, FR; gestorben in 1311; wurde beigesetzt in Kathedrale La Seu.
    6. 37. Fernando von Aragón  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1245; gestorben in 1250.
    7. 38. Sancho von Aragón  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1246; gestorben in 1251.
    8. 39. Maria von Aragón  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1248; gestorben in 1267.
    9. 40. Erzbischof Sancho von Aragón  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1250; gestorben in 1275.
    10. 41. Leonor von Aragón  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1251; gestorben in jung.

  3. 20.  Prinz Stephan von Slowenien (von Ungarn) (Árpáden)Prinz Stephan von Slowenien (von Ungarn) (Árpáden) Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Jolante5, 4.Peter4, 3.Elisabeth3, 2.Rainald2, 1.Rainald1) wurde geboren in 1235; gestorben in 1272.

    Familie/Ehepartner: Katharina Morosini (Morossini). [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 42. König Andreas III. von Ungarn (Árpáden), der Venezianer  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1265; gestorben am 14 Jan 1301.

  4. 21.  Philipp II. von MontfortPhilipp II. von Montfort Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Eleonore5, 4.Peter4, 3.Elisabeth3, 2.Rainald2, 1.Rainald1) wurde geboren in cir 1225; gestorben am 24 Sep 1270 in Tunis; wurde beigesetzt in Saint-Vincent, Castres.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Herr von La Ferté-Alais - Herr von Bréthencourt - Graf von Squillace
    • Titel (genauer): Castres; Herr von Castres

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_II._von_Montfort (Sep 2027)

    Philipp II. von Montfort (* um 1225; † 24. September 1270 bei Tunis) war Herr von Castres, La Ferté-Alais und Bréthencourt, sowie Graf von Squillace. Er war ein Sohn des Philipp von Montfort und der Eleonore von Courtenay.

    Philipp erhielt 1240 von seinem Vater die französischen Besitzungen der Familie übertragen, nachdem der Vater in das Heilige Land gezogen war. Im Jahr 1258 gründete er bei Castres das Kloster Saint-Vincent der Predigerbrüder. Er begleitete ab 1266 Karl von Anjou nach Italien zur Eroberung des Königreichs Sizilien. Für seine Verdienste wurde er zum Grafen von Squillace ernannt. Nach seiner Rückkehr nach Castres 1268 baute er die Burgen Roquecourbe und Técou. 1270 schloss sich Philipp dem Siebten Kreuzzug unter König Ludwig IX. von Frankreich an und starb während der Belagerung von Tunis an der dort um sich greifenden Ruhr, bestattet wurde er in Saint-Vincent bei Castres.

    Titel (genauer):
    Der Ortsname leitet sich vom lateinischen castrum (befestigter Ort) her. Castres entwickelte sich um eine im 7. Jahrhundert gegründete Benediktinerabtei und wurde eine wichtige Station auf dem Jakobsweg, der Via Tolosana, da in der Abteikirche aus dem 9. Jahrhundert Reliquien des heiligen Vinzenz von Saragossa aufbewahrt werden. Die Abtei geriet 1074 unter die Hoheit von Saint-Victor in Marseille.
    Sep 2023, Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Castres_(Tarn)

    Gestorben:
    Starb während der Belagerung von Tunis an der dort um sich greifenden Ruhr.

    Familie/Ehepartner: Jeanne von Lévis. Jeanne (Tochter von Guy II. von Lévis und Jeanne von Bruyères) gestorben in 1284. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 43. Jeanne (Johanna) von Montfort  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1300.
    2. 44. Eléonore von Montfort  Graphische Anzeige der Nachkommen

  5. 22.  Philipp von CourtenayPhilipp von Courtenay Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Balduin5, 4.Peter4, 3.Elisabeth3, 2.Rainald2, 1.Rainald1) wurde geboren in 1240/1241 in Konstantinopel; gestorben in 15 oder 25 Dez 1283.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_von_Courtenay

    Philipp von Courtenay (* 1240/41 in Konstantinopel; † 15. oder 25. Dezember 1283) war als Sohn Kaiser Balduins II. und der Maria von Brienne deren Erbe im lateinischen Kaisertum von Konstantinopel. Gleichwohl die kaiserliche Familie nach dem Verlust Konstantinopels 1261 im Exil lebte, hat er nach dem Tod des Vaters 1274 die Kaiserwürde angenommen und damit die Linie der so genannten Titularkaiser begründet.

    Leben
    Von seinem Vater ist Philipp im Frühjahr 1248 für eine nicht genannte Summe an eine venezianische Kaufmannsfamilie verpfändet wurden, in deren Mutterstadt er gebracht wurde, wo er die Jahre seiner Jugend verbrachte.[2] Von dort adressierte er aam 10. Juni 1259 einen Brief an König Ludwig IX. von Frankreich, bei dem er sich für dessen letztlich erfolglose Bemühung zu seinem Freikauf bedankte.[3] Erst dank der finanziellen Großzügigkeit des Königs Alfons X. von Kastilien ist Philipp bis spätestens 1261 wieder frei gekommen. Am 1. Mai 1261 war er neben den Königen von Frankreich und von Navarra in Beauvais ein urkundlicher Zeuge der Schreinerhebung der Reliquien des Heiligen Julian.[4] Am 6. Juli 1262 ist er in Clermont-Ferrand als urkundlicher Zeuge für König Jakob I. von Aragón aufgetreten.[5] 1263 hat er schließlich in Vertretung seiner Familie alle Rechte auf die Grafschaft Namur, welche seit 1259 vom Graf von Luxemburg besetzt war, dem Graf von Flandern für 20.000 Pariser Pfund verkauft.[6]
    Bereits am 25. Juli 1261 ist Konstantinopel von den Griechen unter Michael VIII. Palaiologos zurückerobert und Philipps Vater zur Exilnahme in Westeuropa gezwungen wurden, wo er noch im Jahr 1263 in Frankreich zu seiner Familie stieß. Seine Hoffnungen auf eine Rückkehr nach Konstantinopel hatte Balduin II. zunächst mit der militärischen Unterstützung König Manfreds von Sizilien verbunden, worüber er allerdings bei der Kurie von Rom in Ungnade gefallen ist, die tatsächlich eine Entmachthtung des sizilianischen Stauferkönigs betrieben hat. Offenbar diesem Hintergrund ist am 31. März 1266 die Verweigerung Papst Clemens’ IV. für seine Dispens zu einer Ehe zwischen Philipp und einer Tochter des Königs von Kastilien entsprungen, didie wohl in Folge seines Freikaufs arrangiert worden war.[7] Stattdessen ist Philipp am 27. Mai 1267 in Viterbo mit Beatrix verlobt wurden, einer Tochter Karls von Anjou, der im Jahr zuvor das Königreich Sizilien erobert und König Manfred getötet hatte. Im Vertrag von Viterbo hatte Balduin II. unter Federführung des Papstes seines und seiner Familie Schicksal mit den Interessen Karls von Anjou verknüpft, der die Rückführung der kaiserlichen Familie nach Konstantinopel versprochen hat.[8] Die Hochzeit hat am 15. Oktober 1273 in Foggia stattgefunden.[9]
    Spätestens zum Januar 1274 ist Balduin II. gestorben; Philipp ist hier in einer Urkunde Karls von Anjou erstmals (domino Philippo Imperatori Constantinopolitano) und im November desselben Jahres (Philippe Dei gratiâ nunc Constantinopolitane impeerator illustris) anlässlich der Bestätigung des Vertrags von Viterbo als Kaiser tituliert wurden.[10] Am 10. März 1275 urkundete er schließlich selbst in Brindisi in der vollständigen kaiserlichen Titulatur (Philippus, Dei gratiâ fidelissimus in Christo imperator, Romaniæ que moderator, et semper Augustus).[11] Obwohl Philipp von den nach 1261 in der Romania verbliebenen lateinischen Fürsten anerkannt wurde, beruhte der größte Teil seines Ansehens auf seiner Verbindung mit Karl von Anjou. Dieser schmiedete am 3. Juli 1281 in Orvieto eine Allianz mit Venedig, um einen großangelegten Feldzug gegen Konstantinopel vorzubereiten. Die Pläne Karls und damit auch die Bedeutung Philipps fanden im März 1282 mit dem Ausbruch der sizilianischen Vesper ihr jähes Ende.
    Philipp ist am 15. oder 25. Dezember 1283 gestorben.[12]

    Familie
    Aus seiner Ehe mit Beatrix von Anjou ist die Tochter Katherina von Courtenay (* 1275; † 1307/08) hervorgegangen, die 1301 den französischen Prinzen Karl von Valois (* 1270; † 1325) geheiratet hat.
    Beatrix ist im November/Dezember 1275 gestorben.[13] Philipp hatte darauf erneut ein Eheprojekt mit König Alfons’ X. von Kastilien vereinbart, indem er dessen Tochter Berengaria († 1284) zu heiraten beabsichtigte. Dies ist aus einem Schreiben König Peters III. von Aragón vom 1. August 1281 an den König von Kastilien zu entnehmen, dem er darin sein Missfallen zu diesem dynastischen Bund zum Ausdruck gebracht hat, da sich Kastilien so mit den Feinden Aragóns verbünden würde.[14] Letztlich ist die kastilische Ehe bis zu Philipps Tod nicht realisiert wurden.


    Literatur
    • Peter Lock: The Franks in the Aegean 1204–1500. New York 1995.
    • Robert Lee Wolff: Mortgage and Redemption of an Emperor’s Son. Castile and the Latin Empire of Constantinople, in: Speculum 29 (1954) 45–84.
    Anmerkungen
    1 Vgl. Schlumberger, G.: Sceaux et bulles des empereurs latins de Constantinople (1890), S. 22.
    2 Vgl. Marino Sanudo, Secreta Fidelium Crucis, hrsg. von Jacques Bongars in: Gesta Dei Per Francos, Bd. 2 (1611), S. 73; Istoria del Regno de Romania, hrsg. von Charles Hopf: Chroniques Gréco-Romanes (1873), S. 115f; „Fragmentum“, hrsg. ebd.,. 171ff.
    3 Vgl. Wolff, S. 49.
    4 Vgl. Louvet, P.: Histoire et antiquitez du pais de Beauvaisis, Bd. 1 (1631), S. 415f. Der Heilige Julian war ein Gefährte des gleichfalls Heiligen Lucianus, des Begründers des Bistums Beauvais.
    5 Vgl. Berger, E.: Layettes du trésor des chartes, Bd. 4 (1902), Nr. 4775, S. 42f.
    6 Vgl. Wauters, Alphonse: Table chronologique des chartes et diplomes imprimés concernant l’histoire de Belgique, Bd. 5 (1876), S. 285f.
    7 Vgl. Wolff, S. 69f. Zur verweigerten Dispens siehe: Martène, E. & Durand, U.: Thesaurus novus anecdotorum, Bd. 2 (1717), Nr. CCLVIII, Sp. 303f.
    8 Vgl. Berger, Élie: Layettes du trésor des chartes, Bd. 4 (1902), Nr. 5284, S. 220–224; Del Giudice, G.: Codice diplomatico del regno di Carlo I. e II. d’Angiò, Bd. 2/1 (1869), Nr. IV, S. 30–44.
    9 Vgl. Minieri Riccio, C.: Genealogia di Carlo I. di Angiò: prima generazione, (1857), S. 34f, Anm. 254.
    10 Vgl. Del Giudice, G.: Codice diplomatico del regno di Carlo I. e II. d’Angiò, Bd. 2/1 (1869), S. 41f, Anm. 5, Nr. 6; Histoire de l’empire de Constantinople;…par Du Fresne du Cange, Bd. 2, hrsg. von Jean Alexandre Buchon (1826), Nr. II, S. 32ff.
    11 Vgl. Histoire de l’empire de Constantinople;…par Du Fresne du Cange, Bd. 2, hrsg. von Jean Alexandre Buchon (1826), Nr. IV, S. 325.
    12 Vgl. Wolff, S. 74, Anm. 71. Die Diskrepanz im Sterbedatum ist durch eine voneinander abweichende Editierung der zugrunde liegenden mittelalterlichen Quelle in der Geschichtsforschung des 19. Jahrhunderts geschuldet. Das Originaldokument istit dem größten Teil des angevinischen Archivs während des Aufstandes gegen die deutsche Besatzung im September 1943 vernichtet wurden und so nicht mehr zu überprüfen. Vgl. Wolff, S. 73, Anm. 67.
    13 Vgl. Minieri Riccio, C.: Genealogia di Carlo I. di Angiò: prima generazione, (1857), S. 116, Anm. 257.
    14 Vgl. Memoiral Histórico Español, Bd. 2 (1851), Nr. CXCI, S. 49f. Neben der Verheiratung Berengarias mit Philipp hatte der kastilische König auch eine Ehe seines Sohnes Sancho mit einer Tochter Karls von Anjou geplant. Der König von Aragón widerum hat das Erbe der Staufer beansprucht und war so ein Feind der Anjou geworden.

    Philipp heiratete Beatrix von Anjou am 15 Okt 1273 in Foggia, Apulien, Italien. Beatrix (Tochter von König Karl I. von Anjou (von Frankreich) und Königin Beatrix von der Provence) wurde geboren in cir 1252; gestorben in zw 16 Nov und 13 Dez 1275. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 45. Catherine de Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1274; gestorben in 11 Okt 1307 oder 02 Jan 1308.

  6. 23.  König Heinrich III. von England (Plantagenêt)König Heinrich III. von England (Plantagenêt) Graphische Anzeige der Nachkommen (14.Isabella5, 5.Adelheid4, 3.Elisabeth3, 2.Rainald2, 1.Rainald1) wurde geboren am 1 Okt 1207 in Winchester; gestorben am 16 Nov 1272 in Palace of Westminster, Westminster, England.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von England, Lord of Ireland, Herzog von Aquitanien

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_III._(England)

    Heinrich III., eng. Henry III (* 1. Oktober 1207 in Winchester; † 16. November 1272 im Palace of Westminster) war ein englischer König, Lord of Ireland und Herzog von Aquitanien. Seine 56-jährige Regierung als König von England ist nach Georg IIIII., Victoria und Elizabeth II. die viertlängste Regierungszeit eines englischen Königs. Seine Herrschaft kann in vier zeitliche Abschnitte unterteilt werden. Der erste Abschnitt sind die 16 Jahre, in denen er noch minderjährig war bzw. in denen seine Berater die Herrschaft ausübten. Von 1232 bis 1234 folgten unruhige Jahre, in denen der König begann, selbst die Herrschaft zu übernehmen, dabei jedoch stark von seinen Höflingen und Adligen beeinflusst wurde. Im dritten Abschnitt von 1234 bis 1258 herrscht der König selbständig. Er erkannte die Magna Carta endgültig als bindendes Gesetz an, was seine finanziellen Möglichkeiten beschränkte. Dies führte mit dazu, dass er im Konflikt mit Frankreich die verlorenen französischen BeBesitzungen seiner Vorfahren nicht zurückgewinnen konnte. Heinrichs Finanzprobleme, verstärkt durch zeitweilige Rivalitäten innerhalb der königlichen Familie und durch Heinrichs erfolglose Außenpolitik, führten in den 1250er Jahren zu einer Krise seiner Herrschaft. Ab 1258 kam es deshalb zu einem schweren Konflikt mit einer Adelsopposition, der zum Zweiten Krieg der Barone führte. Infolge der innenpolitischen Krise verzichtete Heinrich 1259 im Vertrag von Paris endgültig auf die verlorenen Besitzungen in Frankreich, sicherte dadurch jedoch den Besitz der Gascogne. Nachdem der König im Bürgerkrieg von den aufständischen Baronen besiegt worden war, ging die politische Initiative zunehmend auf seinen ältesten Sohn Eduard über, dder die Rebellen 1265 entscheidend schlagen konnte und die Königsherrschaft wieder herstellte. Heinrich gelang es jedoch erst 1267, den Konflikt mit den Rebellen endgültig zu beenden. Die Folgen des Bürgerkriegs belasteten seine Herrschaft bis zu seinem Tod. Gegenüber den walisischen Fürsten hatte Heinrich 1247 die englische Oberherrschaft durchgesetzt, die jedoch danach wieder durch Llywelyn ap Gruffydd abgeschüttelt wurde. Geschwächt durch den Bürgerkrieg, musste Heinrich 1267 Llywelyn als Fürst von Wales anerkennen. Obwohl er deshalb nicht zu den erfolgreichen und starken englischen Herrschern gezählt wird, gelang ihm nach der katastrophalen Herrschaft seines Vaters Johann Ohneland die Festigung der Stellung seiner Familie. Daneben gilt Heinrich als einer der größten europäischen Kunstförderer des 13. Jahrhunderts. Ab 1245 ließ er Westminster Abbey im gotischen Stil neu errichten.

    Herkunft und Kindheit
    Heinrich entstammte der Dynastie der Plantagenet. Er war das älteste der fünf Kinder von König Johann Ohneland und dessen zweiter Frau Isabella von Angoulême. Seinen Namen erhielt er nach seinem Großvater König Heinrich II., wegen seines Geburtsorts wurde er auch Henry of Winchester genannt. Über seine Kindheit ist wenig bekannt. Seinen Vater, der ohne festen Regierungssitz beständig durch sein Reich zog, sah er selten, dafür hatte er eine enge Beziehung zu seiner Mutter. Seiner Amme Ellen, die Frau von William Dun, gewährte er später eine großzügige Pension in Havering. 1209 ließ sein Vater seine Vasallen auf Heinrich als Thronfolger einschwören, und 1212 übertrug sein Vater Peter des Roches, dem aus Frankreich stammenden Bischof von Winchester, die Erziehung seines ältesten Sohnes. Des Roches förderte sicherlich die Verehrung von Heinrich für seine Vorfahren und für seine Familie, besonders für Richard I. und Eleanor von Aquitanien, und bereits als Neunjähriger soll Heinrich ungewöhnlich ernst und würdig gesprochen haben. Daneben förderte der Bischof Heinrichs Sinn für Kunst und seine Verehrung der angelsächsischen Heiligen. Noch als Erwachsener konnte Heinrich die Reihenfolge der heiligen englischen Könönige aufzählen. Die nicht sonderlich erfolgreiche militärische Ausbildung des jungen Prinzen erfolgte durch Philip d'Aubigny, einem aus der Bretagne stammenden Gefolgsmann von des Roches. Dagegen galt Heinrich als guter Reiter, was er vermutlich seinem Leibwächter Ralph of St Samson verdankte.

    Der unmündige König von 1216 bis 1232
    Beendigung des Kriegs der Barone
    Der Erste Krieg der Barone von 1215 bis 1217, der auf die Nichtanerkennung der Magna Carta durch seinen Vater folgte, war ein prägendes Ereignis für den jungen Prinzen. Sein Vater starb plötzlich am 19. Oktober 1216 inmitten des Krieges mit den rebellischen Baronen und mit Frankreich. Neun Monate später, im Juli 1217, verließ seine Mutter, Königin Isabella ihre Kinder und kehrte in ihre Heimat Südfrankreich zurück, wo sie die Herrschaft in der Grafschaft Angoulême, dem Land ihres Vaters, übernahm. Im Frühjahr 1220 heiratete sie in zweiter Ehe den französischen Grafen Hugo X. von Lusignan von La Marche. Heinrich sah sie erst 1230 wieder.
    Nach dem Tod seines Vaters war der gerade neun Jahre alte Heinrich König von England geworden. Seine Thronfolge war jedoch nicht gesichert, da die Herrschaft seines Vaters von den rebellischen Baronen bestritten wurde. Die Rebellen hatten die englische Krone dem französischen Prinzen Ludwig angeboten. Heinrichs Vater hatte jedoch die Unterstützung des Papstes, vertreten durch den päpstlichen Legaten Guala Bicchieri, sowie eines Großteils der hohen Geistlichkeit gehabt, so dass seine Annhänger unverzüglich nach dem Tod Johanns den jungen Heinrich zum König krönen ließen. Heinrich reiste dazu aus Devizes Castle nach Gloucester, wo William Marshal, 1. Earl of Pembroke, der zu den engsten Vertrauten seines Vaters gehört hatte, ihn am 27.  Oktober zum Ritter schlug. Am nächsten Tag erfolgte in Gloucester Abbey eine hastige und kaum vorbereitete Krönung. Da die Kronjuwelen von seinem Vater verloren oder verpfändet worden waren, wurde Heinrich von den Bischöfen von Winchesster, Worcester und Exeter mit einem provisorischen Stirnreif[1] gekrönt. Nach der Krönung huldigte Heinrich sofort dem Legaten Guala, da sein Vater das Reich dem Papst als Lehen angetragen hatte. Vier Tage später gelobte er, das Kreuz zu nehmen. Für den jungen König herrschte ein selbsternannter Regentschaftsrat unter der Führung des über 70-jährigen William Marshal, der am 12. November eine leicht geänderte Fassung der Magna Carta anerkannte. Hierdurch und durch den Tod von König Johann entfiel für viele Barone der Grund für ihre Rebellion, so dass sie sich dem jungen König unterwarfen. Die verbliebenen Rebellen und die Truppen des französischen Prinzen Ludwig wurden von Marshal in der Schlacht von Lincoln geschlagen, und nnachdem Hubert de Burgh am 24.  August 1217 eine französische Nachschubflotte in der Schlacht bei Sandwich vernichtet hatte, war der Krieg entschieden. Im September musste Prinz Ludwig im Frieden von Lambeth auf seine Ansprüche auf den englischen Thron verzichten und nach Frankreich zurückkehren. Die geschlagenen Rebellen wurden von Marshal mit Nachsicht behandelt. Eine weiter veränderte Fassung der Magna Carta wurde im Oktober und November 1217 auf einer großen Ratsversammlung in Weststminster erneut anerkannt, dazu wurde eine neue Charter of the Forest anerkannt, die die Besitzrechte der königlichen Forste näher regelte. Auch König Alexander II. von Schottland sowie der walisische Fürst Llywelyn ab Iorwerth schlossen Frieden mit England, wobei der Waliser den Großteil seiner seit 1211 gemachten Eroberungen in Wales behalten durfte.

    Heinrichs frühe Herrschaft
    Legat Guala unterstützte weiter diskret den Regenten William Marshal, durch dessen allgemeine hohe Anerkennung und diplomatisches Geschick die Regierung langsam ihre Autorität zurückerlangte. Im November 1218 wurde nach allgemeinen Konsens Ralplph de Neville zum Keeper of the Great Seal ernannt. Bis zur Volljährigkeit des Königs konnten jedoch Besitzbestätigungen und Schenkungen nicht endgültig bestätigt werden. Als der greise William Marshal erkrankte, übertrug er am 9. April 1219 den Schutz des jungen Königs dem neuen Legaten Pandulf und ermahnte Heinrich, nicht dem schlechten Beispiel seines Vaters zu folgen. Am nächsten Tag versuchte Bischof des Roches, als Erzieher während einer Ratsversammlung in Reading die Vormundschaft über den jungen König zu gewinnen und griff Heinrich kühn an den Kopf. Dabei wurde er jedoch von den anderen Räten zurückgewiesen. William Marshal starb einen Monat später. Innerhalb des Regentschaftsrats kam es nun zu erbitterten Streitereien, vor allem zwischen dem aus Frankreich stammenden des Roches und dem aus Norfolk stammenden Justiciar Hubert de Burgh, die beide enge Gefolgsleute von König Johann gewesen waren.
    Machtkampf im Regentschaftsrat, Kriege in Wales und Revolten
    Eine große Ratsversammlung in Oxford im April 1220 bestätigte einen dreiköpfigen Regentschaftsrat, bestehend aus dem Legaten Pandulf als ersten Ratgeber und Führer des Königreichs, aus dem Justiciar Hubert de Burgh und aus Peter des Roches als EErzieher. Pandulf erlaubte jedoch dem Justiciar de Burgh faktisch die Führung der Regierung. Trotz der weiter angespannten königlichen Kassenlage wurde der nun zwölfjährige König am 17. Mai 1220 in Westminster Abbey, dem angestammten Krönungsort, in einer feierlichen Zeremonie durch Erzbischof Stephen Langton von Canterbury erneut gekrönt. Hierfür waren zahlreiche Reichsinsignien neu angefertigt worden. In den nächsten Jahren wurde teils durch Bestechung, teils durch Gewalt die Herrschaft der Regierung des Reiches wiederhergestellt, die durch den Krieg der Barone zerstört worden war. Im Juli 1221 legte Pandulf sein Amt nieder, und im Herbst des Jahres wurde des Roches Aufgabe als Erzieher für abgeschlossen erklärt. Er hatte fortan nur noch geringen Einfluss, so dass de Burgh alleiniger Machthaber wurde und in den nächsten drei Jahren seine Stellung ausbaute. Der Justiciar behandelte den jungen Heinrich weiterhin wie ein Kind und soll ihm sogar einmal mit einer Ohrfeige gedroht haben. Auf einer Ratsversammlung im Juni 1222 wurde ein großer Teil des königlichen Grundbesitzes, der während des Bürgerkriegs in die Hände verschiedener Barone gelangt war, wieder eingezogen, womit die königlichen Einkünfte fast veverdoppelt wurden. Nach Weihnachten 1222 versprach de Burgh in Oxford, dass der König im Januar 1223 auf einer Ratsversammlung in Westminster die Charters anerkennen würde. In den nächsten Monaten kam es in Südwales zu einem Krieg, in dem der mit de Burgh verbündete William Marshal, der Sohn des verstorbenen Regenten, gegen den walisischen Fürsten Llywelyn ab Iorwerth große Teile von Südwestwales erobern konnte und damit dessen Vorherrschaft in Wales gefährdete. De Burgh brachte den Köönig nach Wales, entsetzte am 23. September 1223 das von den Walisern belagerte Builth Castle und gründete Montgomery Castle. Dort unterwarf sich am 7. Oktober Llywelyn ab Iorwerth, womit der Frieden in den Welsh Marches wieder hergestellt wurde. Ende 1223 konnte de Burgh seinen Widersacher des Roches völlig vom Hof verdrängen. Erzbischof Langton vereinbarte am 10. Dezember 1223 in Westminster mit de Burgh, dass der König formal sein eigenes Siegel führen dürfe, und danach zwang de Burgh die verbliebenen Unterstützer von des Roches, die von ihnen gehaltenen königlichen Lehen und Burgen zu übergeben.
    Trotz der breiten Anerkennung des minderjährigen Königs wehrten sich einige Barone gegen die Herausgabe der Burgen und Güter, die sie während des Bürgerkriegs erworben hatten. Während die Rebellion von William de Forz Anfang 1221 rasch niedergeschlagen werden konnte, konnte die Rebellion von Falkes de Bréauté, einem früheren Vertrauten von König Johann, erst nach heftigen Kämpfen niedergeschlagen werden. Das von Falkes Bruder William gehaltene Bedford Castle wurde erst nach achtwöchiger Belagerung am 15. August 1224 erobert. Der junge König war während der Eroberung anwesend und befahl, vermutlich beeinflusst von de Burgh, die Hinrichtung der gesamten, über 80 Mann starken Besatzung der Burg durch Hängen.

    Vorherrschaft von Hubert de Burgh
    Französisch-Englischer Krieg und endgültige Anerkennung der Magna Carta
    → Hauptartikel: Französisch-Englischer Krieg von 1224 bis 1225
    Nachdem im März 1224 der 1214 geschlossene Waffenstillstand mit Frankreich ausgelaufen war, griff der französische König Ludwig VIII., der als Prinz Ludwig während des Ersten Kriegs der Barone den englischen Thron beansprucht hatte, im Mai 1224 die Besitzungen des englischen Königs in Südwestfrankreich an und eroberte bis August 1224 das Poitou und La Rochelle, anschließend besetzten französische Truppen weite Teile der Gascogne. De Burgh plante die Rückeroberung der verlorenen Gebieete, wozu ihm jedoch zunächst die finanziellen Mittel fehlten. Im Februar 1225 nutzte er Gerüchte über eine bevorstehende französische Invasion aus, in dem er den Fünfzehnten, eine Steuer auf den 15. Teil des beweglichen Besitzes, erheben wollte. Die Barone verweigerten auf einer großen Ratsversammlung zunächst ihre Zustimmung zu dieser Steuer, bis der junge König im Februar 1225 die Magna Carta erneut bestätigte. Die Steuer brachte die enorme Summe von £ 40.000, was belegt, dass die Regierung ihre Autorität nach dem Krieg der Barone wiedererlangt hatte. Heinrich berief sich später mehrfach öffentlich auf die Magna Carta und ermahnte seine Barone, diese auch gegenüber ihren Vasallen anzuwenden. Die Magna Carta erlangte dadurch langfristig Gesetzeskraft und wurden zur Richtlinie der königlichen Herrschaft.[2] Vor allem die Ritter und der niedere Adel beriefen sich auf die Magna Carta, was in der Folge wieder zu einer Aufwertung der königlichen Gerichtsbarkeit und damit der königlichen Autorität, aber auch zur Bildung eines professionellen Berufrichtertums führte. 1255 befahl der König den Sheriffs, in allen Gerichtshöfen die Magna Carta anzuwenden und ihre Nichtbefolgung zu bestrafen. Gleichzeitig nutzten königliche Beamte und Richter Unstimmigkeiten und Doppeldeutigkeiten der Magna Carta aus, um sie zu umgehen. Dennoch war bei Heinrichs Tod klar, dass das schriftliche Gesetz auch für den König gilt.[3]
    Im März 1225 brachen Richard, der jüngere Bruder des Königs, und William Longespée, 3. Earl of Salisbury, mit einem Heer nach Bordeaux auf, von wo sie rasch weite Teile der Gascogne zurückerobern konnten. La Rochelle und das Poitou blieben jedoch in der Hand des französischen Königs. Nach dem Tod von König Ludwig VIII. im November 1226 war dessen Sohn und Nachfolger Ludwig IX. noch unmündig. Heinrich erneuerte nun seine Ansprüche auf die Normandie und das Anjou. Dorthin, in die Bretagne und ins Poitou sandte er Gesandte, um den dortigen Adel auf seine Seite zu ziehen und um die Gebiete zurückzugewinnen. Mit Peter Mauclerc, dem Herzog der Bretagne, war er bereits verbündet, dazu konnte er die Unterstützung von Hugo X. von Lusignan, dem zweiten Ehemann seiner Mutter, gewinnen. Im Frühjahr 1227 unterwarfen sich diese jedoch dem neuen französischen König, und Heinrichs Pläne waren gescheitert.
    Am 8. Januar 1227 erklärte sich Heinrich auf einer Ratsversammlung in Oxford für volljährig. Dabei wurden auch die Besitzungen des Königs überprüft, was dazu führte, dass erneut umfangreicher Waldbesitz zurück an den König fiel oder wiederaufgeforstet wurde. Daraufhin kam es zu einer Revolte unter seinem Bruder Richard, der inzwischen zum Earl of Cornwall erhoben worden war. Er wurde von sieben weiteren Earls unterstützt und drohte seinem Bruder mit Bürgerkrieg, konnte jedoch mit Übertragung weiterer Besitzungen zufriedengestellt werden. Die Regierungsgewalt blieb zunächst jedoch völlig bei Hubert de Burgh, der zum Earl of Kent und am 27. April 1228 zum lebenslangen Justiciar ernannt wurde. Der König umgab sich jedoch zunehmend mit einem eigenen Haushalt, dem schließlich fast 70 Ritter angehörten. Verstärkt griff er nun selbst in die Regierung ein, was zeitweise zu Konflikten mit dem Justiciar führte. Dennoch konnte er sich noch lange nicht vollständig von dem für ihn vaterähnlichen de Burgh lösen.

    Krieg in Wales und Frankreichfeldzug von 1230
    Im August 1228 kam es in Wales zu neuen Kämpfen, als Llywelyn ab Iorwerth Montgomery Castle belagerte. Zum Entsatz der Burg erhob de Burgh ein Schildgeld in Höhe von zwei Mark pro Knight’s fee, und mit einem kleinen Aufgebot des Feudalheers marschierten de Burgh und Heinrich nach Wales. Vor der englischen Armee zogen sich die Waliser zurück, so dass die Engländer Montgomery Castle entsetzen konnten. Anschließend brannte de Burgh die nahe gelegene Zisterzienserabtei Ceri, die als Stützpunkt der Waliser gedient hatte, nieder. Anstelle des Klosters begann er mit dem Bau einer Burg, doch die nur unzureichend versorgten Engländer wurden von den Walisern auf der Baustelle überfallen, die die im Bau befindliche Burg zerstörten und den Marcher Lord William de Braose gefangen nahmen. Der König unternahm keine weiteren Vorstöße und musste nach drei Monaten einen schmachvollen Frieden mit dem walisischen Fürsten schließen. Braose blieb in der Gewalt der Waliser und musste selbst einen Frieden mit Llywelyn ab Iorwerth aushandeln.
    Weihnachten 1228 erreichten Heinrich erneut Nachrichten von französischen Adligen, die ihn ermunterten, die Besitzungen seiner Familie in Frankreich zurückzuerobern. Hubert de Burgh konnte ihn zunächst davon abhalten, einen neuen Krieg mit Frankreich zu beginnen, doch gegen den Widerstand de Burghs brach Heinrich schließlich am 30. April 1230 zu einem Feldzug nach Frankreich auf. Von der Bretagne rückte er ins Anjou und weiter bis in die Gascogne vor, ohne dass es zu nennenswerten Kämpfen kam. Vor dem überlegenen Heer des französischen Königs musste er sich schließlich wieder in die Bretagne zurückziehen. Im Oktober kehrte er, ohne Erfolge erzielt zu haben, nach England zurück.

    Der Sturz von Hubert de Burgh
    Da de Burgh sein Amt nutzte, um sich und seine Familie zu bereichern, hatte sein Ansehen bei den Baronen stark abgenommen, hinzu kamen seine erfolglose Politik in Wales und die Misserfolge in Frankreich. Nach seiner Rückkehr von dem erfolglosen Frankreichfeldzug begann Heinrich, selbst seine Briefe an den königlichen Kanzler Ralph Neville zu besiegeln und umging damit de Burgh. Dennoch konnte de Burgh zunächst weiter seine Vormachtstellung halten. Weihnachten 1230 verbrachte der König bei de Burgh in Lambeth, und der König bedachte ihn mit reichen Schenkungen wie der Verwaltung der Ländereien des verstorbenen Gilbert de Clare, 4. Earl of Hertford und der Vormundschaft über dessen minderjährigen Sohn Richard. Am 15. April 121231 starb Heinrichs Schwager William Marshal. Der König bedauerte dessen frühen Tod sehr, und am Hof kam es erneut zu Machtkämpfen, während Llywelyn ab Iorwerth den Tod des in Wales reich begüterten Marshal ausnutzte und neue Angriffe begann. De Burgh überzeugte den König, Williams jüngeren Bruder Richard das Erbe zu verweigern, da er wegen seiner Besitzungen in der Normandie ein Lehensmann des französischen Königs sei. Daraufhin drohte Richard Marshal dem König, unterstützt von Heinrichs Bruder Richard von Cornwall, eine Rebellion an. Heinrich zog im Herbst mit einem Heer nach Hereford, erreichte jedoch außer dem Neubau von Painscastle wenig. Im August erkannte er Marshal als Erben seines Bruders und als Earl of Pembroke anan. Dann kehrte de Burghs erbitterter Gegner Peter des Roches als glorreicher Held von seinem Kreuzzug ins Heilige Land zurück. Zusammen mit seinen Gefolgsleuten wurde er vom König begrüßt und gewann allmählich wieder Einfluss auf den König. Endde Oktober 1231 wurde der König auf einer Ratsversammlung in Westminster von Richard Marshal und dem Herzog der Bretagne überredet, seine Pläne, Marjorie, die jüngste Schwester des schottischen Königs zu heiraten, zu ändern. Stattdessen sollte er Yolande, die Tochter des Herzogs der Bretagne heiraten, um somit bessere Möglichkeiten für einen erneuten Feldzug nach Frankreich zu haben. Erstmals seit 1224 verbrachte der König Weihnachten nicht mit Hubert de Burgh, sondern bei Peter des Roches in Winchester.
    Im Januar 1232 begann der endgültige Sturz von de Burgh, als des Roches zum Baron of the Exchequer ernannt wurde und finanzielle Reformen versprach. Diese ergaben zwar wenig, weckten jedoch hohe Erwartungen beim hoch verschuldeten König. Der fehlgeschlagene teure Frankreichfeldzug hatte seine angespannte Finanzlage offenbart, dazu kamen die Kosten für die Feldzüge nach Wales sowie laufende Hilfsgelder für seine Verbündeten in Frankreich. Dank de Burghs Rückgewinnung der Regierungsgewalt waren die jährlichen Einkünfte des Königs von nur £ 8000 im Jahr 1218 auf £ 24.000 im Jahr 1230 gestiegen, doch dies waren, selbst wenn man die Inflation außer Acht lässt, nur zwei Drittel der Einkünfte, über die König Johann zu Beginn des 13. Jahrhunderts verfügen konnte. Wegen der Zugeständnisse, die der König während des Bürgerkriegs und in der Magna Carta machen musste, hingen die Möglichkeiten des Königs weitgehend davon ab, während der großen Ratsversammlungen weitere Gelder beewilligt zu bekommen. Selbst seine verbliebenen Einkünfte standen ihm nicht vollständig zur Verfügung, da korrupte Vögte und Sheriffs ihre Einnahmen nur unvollständig an den Schatzkanzler weiterleiteten, dazu war königlicher Grundbesitz teilweise nur gegen geringe Pachtzahlungen vergeben worden. Der Versuch, diese Missstände zu beheben, beschäftigte den König während der 1230er und 1240er Jahre. Bis zur Mitte der 1240er Jahre wurden jedoch nur zeitweise Verbesserungen erreicht. Die Kürzung von königlichen Zuwendungen, bedingt durch die Finanzreformen, führte zu politischen Spannungen. Nur eine lange Zeit des Friedens konnte die königlichen Finanzen sanieren. Diese finanzielle Begrenzung seiner Möglichkeiten missfiel dem König, der so seine politischen Ziele nur unvollständig umsetzen konnte. Dazu bedeutete seine angespannte Finanzlage eine ständige Schwäche seiner Herrschaft.
    Am 7. März 1232 lehnten die Gegner de Burghs während einer Ratsversammlung in Winchester eine neue Steuer ab. Die geschwächte Regierung des Königs musste daraufhin Verhandlungen mit Llywelyn ab Iorwerth, dem Fürsten von Gwynedd, aufnehmen. Im MaMai brachen de Burgh und der König in die Welsh Marches auf und erreichten am 19. Mai Worcester, wo sie in der Kathedrale der Umbettung der Leiche König Johanns in ein neues, prächtiges Grabmal beiwohnten. Am 23. Mai kam es zu einem ergebnisloseen Treffen mit Fürst Llywelyn in Shrewsbury. Während ihrer Rückkehr erhielt des Roches Verwandter Peter de Rivallis von Heinrich lebenslang das Amt des Treasurer of the King's Household, was Heinrichs Zerrissenheit verdeutlicht. Er unternahm einine Wallfahrt nach Bromholm in Norfolk, wo er am 2. Juli von de Burgh bewirtet wurde. Dabei bestätigte der König de Burgh und seinen Anhängern lebenslang ihre Ämter. Im Laufe des Monats wandte sich der König jedoch entschieden gegen de Burgh. Des Roches beschuldigte ihn, dass er einen Aufruhr gegen vom Papst eingesetzte italienische Geistliche in England geplant hätte. Der König befahl die Verhaftung von einigen Gefolgsleuten de Burghs, worauf es in Woodstock zu einem heftigen Streit zwischen dem König und de Burgh kam und der König ihn am 29. Juli als Justiciar entließ.

    Die Herrschaft von Peter des Roches, 1232–1234
    Bestrafung von Hubert de BurghZum neuen Justiciar ernannte Heinrich Stephen of Seagrave, doch im Regentschaftsrat wurde Peter des Roches die führende Figur, der für den König zu einer weiteren Vaterfigur wurde. Dessen Herrschaft bedeutete zwei Jahre voller politischen Spannungen. Zunächst teilte des Roches seine Macht mit Richard Marshal und den Stewards of the Household. De Burgh verlor nicht nur seine Ämter, sondern auch seine Besitzungen und floh ins Kirchenasyl. Vermutlich auf Wunsch des Königs sollte er sich im November vor den anderen Magnaten in London verantworten, wie es Artikel 39 der Magna Carta vorschrieb. Der König hatte dabei wohl auf die Nachsicht der Barone gehofft, doch diese erlegten mit großer Mehrheit de Burgh weitere hohe Strafen auf. Er wurde in Devizes in zeitlich unbefristete Haft genommen, sein Vermögen wurde beschlagnahmt, doch durfte er seinen Titel und seine von seinem Vater ererbten Güter behalten. Im September 1232 bewilligte eine Ratsversammlung in Lambeth eine neue Steuer, die als einzige während der Herrschaft von Heinrich III. ohne Bedingungen bewilligt wurde. Aufgrund der schlechten Ernte erbrachte sie jedoch nur £ 16.500.

    Die Tyrannei von des Roches
    Des Roches übernahm rasch die Regierungskontrolle. Obwohl er ursprünglich die Finanzen reformieren wollte, herrschte er tyrannisch, verfolgte seine Gegner und bereicherte seine Anhänger mit Ämtern und königlichen Burgen. Ein Teil seiner Anhängeger stammte wie er selbst aus Frankreich, und er bevorzugte großzügig die französischen Verbündeten. Dennoch unternahm er keine Anstalten, in Frankreich einzugreifen, sondern bereicherte vor allem sich selbst. Im Januar 1233 erlaubte Papst Gregor IX. dem König, verliehene Kronrechte wieder zurückzufordern. Dies nutzte Heinrich, um bei über 50 Anhängern de Burghs Schenkungen zu widerrufen. Die zurückerhaltenen Güter vergab er an Anhänger von des Roches. Diese Günstlingswirtschaft rief eine wachsende Opposition gegen die Herrschaft des Roches hervor.

    Die Rebellion von Richard Marshal
    Zuerst überwarf sich des Roches mit Richard Marshal, der die Benachteiligung von seinen Gefolgsleuten gegenüber den Anhängern von des Roches kritisierte. Im Februar 1233 zog er sich nach Wales und Irland zurück, und im August begann er eine offene Rebellion. Damit begann ein sechsmonatiger erbitterter Bürgerkrieg, der jedoch räumlich vor allem auf die Welsh Marches begrenzt blieb. Obwohl er als Engländer gegen die ausländischen Günstlinge kämpfte, gewann er nur die Sympathie der Chroninisten und nicht die Unterstützung der anderen Magnaten, so dass er nie mehr von mehr als 60 Rittern unterstützt wurde. Der König setzte ausländische Söldner gegen ihn ein und konnte zwischen dem 28. August und dem 8. September Hay, Ewyas und UsUsk Castle erobern. Trotz dieser Fortschritte bot der König dann Verhandlungen an und berief für den 2. Oktober eine Ratsversammlung nach Westminster. Die Versammlung verzögerte sich um eine Woche, da de Burgh erneut in ein Kirchenasyl flüchtete. Die Verhandlungen scheiterten schließlich, und aufgestachelt durch seine Verwandten setzte Marshal den Kampf fort. Er verbündete sich mit Llywelyn ab Iorwerth, während sein Gefolgsmann Richard Siward durch einen kühnen Überfall de Burgh aus Devizes befreite. Am 12. November brach der König unwillig erneut in die Welsh Marches auf. Bei Grosmont Castle erlitt er eine demütigende Niederlage, als sein Nachschub in die Hände der Rebellen fiel, und während des Winters ruhten die Kämpfe. Die Fortsetzung des Kampfes wurde nur durch den plötzlichen Rückzug Marshals nach Irland verhindert, während Fürst Llywelyn Verhandlungen anbot.
    Die Situation war unentschieden, und dem König fehlten das Geld, um den Feldzug erfolgreich abzuschließen. Während der Ratsversammlung in Westminster am 2. Februar 1234 beschuldigte Edmund Rich, der neu gewählte Erzbischof von Canterbury, unterstützt von mehreren anderen Bischöfen die Regierung und forderte die Entfernung des Roches vom Hof. Als der Unmut der Barone über des Roches Regime zunahm, versprach der König, dem Rat der Bischöfe zu folgen, flüchtete jedoch zunächst auf eine Pilgerreise nach Ostengland, während der er schwer erkrankte. Am 8. März ermächtigte eine Ratsversammlung in Northampton die Bischöfe, mit Fürst Llywelyn zu verhandeln. Der wieder genesene König wohnte am 2. April der Einsetzung von Edmund Rich alals neuen Erzbischof in Canterbury bei. Dabei saß des Roches als Bischof von Winchester neben ihm, doch die anderen Bischöfe setzten sich demonstrativ auf die gegenüberliegende Seite des Chorraums. Am 9. Mai drohte Erzbischof Edmund dem König miit Exkommunikation, wenn die Regierung nicht geändert würde. Daraufhin befahl der König des Roches, sich in sein Bistum zurückzuziehen, während Peter de Rivallis und andere Verwandte von des Roches ihrer Ämter enthoben wurden. Den Rebellen wurden Zugeständnisse gemacht, während die widerrechtlichen Landvergaben von des Roches rückgängig gemacht wurden. Richard Marshal war jedoch im Kampf in Irland tödlich verwundet worden, was Heinrich tief betrauerte. Nach dem Sturz von des Roches übernahm er nun selbst die Herrschaft.

    Die Herrschaft von 1234 bis 1258
    Heirat und Erreichen einer stabilen Herrschaft, 1234–1242
    Heinrichs eigene Herrschaft begann erfolgreich und er errichtete während der nächsten 15 Jahre eine weitgehend stabile Herrschaft. Mit des Roches verlor auch Stephen of Seagrave sein Amt als Justiciar, das in der Folgezeit Heinrich nicht wieder besetzte. Er vertraute auf Gefolgsleute, die in die bisherigen Machtkämpfe nicht verwickelt waren, vor allem John Mansel, Robert Passelewe, Henry of Wingham, Bertram de Criol, William de Cantilupe, John of Lexinton, Paulinus Piper und Robert Waleran. Diese Männer und ihre Familien bildeten eine enge Gemeinschaft. Sie waren zwar Günstlinge des Königs, erreichten aber nicht die Position, die die Minister während der Minderjährigkeit des Königs innegehabt hatten. Auch eine neue Generation von Magnaten wurde in eine friedliche Mitbestimmung im Parlament mit eingebunden. Durch den Einfluss von Erzbischof Edmund Rich schloss der König auch mit Peter des Roches und Hubert de Burgh seinen Frieden, die vor ihrem Tod 1238 bzw. 1243 nnoch begnadigt wurden. Ihre Anhänger waren bis 1236 wieder in ihre Positionen eingesetzt worden. Da der König sich keinen weiteren Krieg leisten konnte, wurde im Juni 1234 durch Erzbischof Edmund ein zweijähriger Waffenstillstand mit Llywelyn aab Iorwerth geschlossen, der später bis zu dessen Tod 1240 verlängert wurde. Zum Schutz der Gascogne wurde im Januar 1235 ein weiterer Waffenstillstand mit dem König Theobald von Navarra geschlossen. Nachdem im November 1234 das Bündnis zwischen Heinrich und dem Herzog der Bretagne zerbrochen war, wurde im August 1235 ein vierjähriger Waffenstillstand mit dem französischen König Ludwig IX. vereinbart.
    Im Mai 1235 heiratete Heinrichs Schwester Isabella Kaiser Friedrich II. Der König musste dafür eine Mitgift in Höhe von £ 20.000 aufbringen, gewann jedoch einen Verbündeten gegen den französischen König. Zu Beginn des Jahres hatte Heinrich einne Hochzeit mit Johanna von Dammartin, der Erbin der französischen Grafschaft Ponthieu geplant, doch der französische König konnte den Papst überzeugen, die Ehe wegen zu naher Verwandtschaft zu verbieten. Daraufhin wandte sich Heinrich an Raymond Berengar, den Grafen der Provence und hielt um die Hand von dessen elfjähriger Tochter Eleonore an. Eleonore war keine reiche Heirat, und Heinrich musste schon befürchten, überhaupt keine Mitgift zu erhalten. Die schließlich vereinbarte Mitgift in Höhe von 10.000 Mark wurde nie vollständig gezahlt. Dafür brachte die Heirat hervorragende Verbindungen. Eleonores ältere Schwester Margarete hatte vor kurzem Ludwig IX. von Frankreich geheiratet, während die Familie ihrer Mutter, die Grafefen von Savoyen, die westlichen Alpenübergänge beherrschte und deshalb in den Machtkämpfen zwischen dem Papst und dem Kaiser von beiden umworben wurden. Heinrich gewann durch die Heirat Einfluss auf die päpstliche Kurie und verbesserte wesentlich seine Beziehung zum französischen König, der nun sein Schwager war.
    Am 14. Januar 1236 fand die Verlobung in Canterbury statt und am 20. Januar wurden Eleonore und Heinrich von Erzbischof Edmund in Westminster Abbey getraut. Ihre prächtige Krönung setzte für diese Zeremonie neue Maßstäbe. Die kluge und schöne Eleonore gewann rasch die Liebe Heinrichs. Durch ihren Einfluss konnte er sich weiter vom Einfluss seiner alten Minister und Ratgeber lösen, sie selbst hatte einen vermittelnden und versöhnenden Einfluss auf seine Politik. Ihr Onkel Wilhelm von Savoyen, der gewählte Bischof von Valence, hatte sie nach England begleitet, und Anfang April bildete Heinrich in Windsor einen Rat von zwölf Mitgliedern, dem Wilhelm vorstand. Heinrich versuchte nun seine Finanzen zu sanieren, weshalb Wilhelm versuchte, die Einkünfte aus dem königlichen Grundbesitz zu erhöhen. Er ernannte lokale Adlige anstatt Höflinge als Sheriff der Grafschaften, wodurch er tatsächlich die Einkünfte des Königs um 10 Prozent steigern konnte. Wilhelm von Savoyen begünstigte auch keine Höflinge wie Peter des Roches, sondern unterhielt Beziehungen zu allen Gruppierungen. Er unterstützte den Juristen und Verwaltungsreformer William Raleigh und unterhielt friedliche Beziehungen zu Schottland und Frankreich.
    Heinrichs Bruder Richard von Cornwall fand sich mit der Heirat seines Bruders und dem damit drohenden Verlust seiner Thronfolge nicht ab. Während der nächsten beiden Jahre blieb er dem Hof fern und nahm im Juni 1236 das Kreuz. Er fand jedoch keieine Unterstützung für seine Haltung, und während einer großen Ratsversammlung in Westminster im Januar 1237 wurde er von Wilhelm von Savoyen und von William Raleigh ausgespielt. Bei dieser Gelegenheit bestätigte der König erneut die Magna Carta, wofür ihm eine Steuer auf den 30. Teil der beweglichen Güter bewilligt wurde. Sie erbrachte etwa £ 22.500, sie blieb für die nächsten 30 Jahre die letzte größere Steuer, die dem König von den Parlamenten bewilligt wurde. Wilhelm von Savoyen war sich seiner Stellung so sicher, dass er von Februar bis April 1237 das Land verließ. Im Juni 1237 traf der neue päpstliche Legat Oddone di Tonengo in England ein, dem es gelang, Hubert de Burgh und Peter des Roches öffentlich miteinander zu versöhnen. Im September gab der schottische König Alexander II. seine alten Ansprüche auf die Grafschaften in Nordengland gegen andere Gebiete auf, die ihm £ 200 jährliche Einkünfte brachten. Wilhelm von Savoyens Bruder Thomas heiratete Johanna, die Gräfin von Flandern, so dass sich der Kreis der Verbündeten von Heinrich vergrößerte.
    Die Bestätigung der Chartas von 1237 war der Höhepunkt einer wichtigen Rechtsentwicklung. 1234 waren die Common bench, die lokalen Gerichte, gegenüber dem Hofgericht gestärkt worden, 1236 wurden das Statute of Merton erlassen, das die Rechte von Witwen, den Zugang zur Allmende und die Zahlung von Schulden von Verstorbenen regelte. Die Initiative zu diesem Prozess kam jedoch nicht vom König, sondern von seinen Ministern und von den Richtern. Nach diesen Gesetzen gab es, abgesehen von einem Judengesetz 1253, bis 1258 kaum neue Gesetze. Im Gegensatz zu seinem Vater Johann Ohneland mischte sich Heinrich kaum die die Gerichtsverfahren ein und intervenierte nur selten zugunsten seiner Günstlinge. Dennoch kam es zu zahlreichen Beschwerden gegen die königliche Justiz, die zu komplex wurde, nicht erreichbar oder zu teuer gewesen sein soll. Vermögende Prozessbeteiligte waren bevorteilt, weil sich ärmere Beteiligte nicht die Kosten eines Verfahrens leisten konnten. Deshalb kam es in 1240er und 1250er Jahren zu Bestrebungen, das Amt des Justiciars wieder zu besetzen, um die Justiz besser überwachen zu können.
    Wilhelm von Savoyen war wieder nicht in England, als Simon de Montfort, ein aufstrebender Höfling, eine Affäre mit Eleanor, einer verwitweten Schwester des Königs begann. Heinrich wollte die Affäre vertuschen und plante für den 7. Januar 1238 eine geheime Heirat in seiner Privatkapelle im Palast von Westminster. Als Richard von Cornwall hiervon erfuhr, begann er, unterstützt von Eleanors Schwager Gilbert Marshal, 4. Earl of Pembroke und dem Earl of Winchester eine Rebellion. Sie beschuuldigten Montfort und andere Höflinge und verurteilten die Heirat, weil die Magnaten nicht über diese Heirat beraten hätten, wie es eigentlich bei Heiraten von Angehörigen des Hochadels üblich war. Diese Argumentation fand zahlreiche Anhänger. AAm 23. Februar 1238 traten die Rebellen in Stratford-le-Bow östlich von London bewaffnet dem König gegenüber, der sich bis zum 2. März in den Tower of London zurückzog. Wilhelm von Savoyen gelang es schließlich, die Krise zu entschärfen. Richard von Cornwall erhielt 16.000 Mark als Unterstützung für seinen Kreuzzug, was etwa der Hälfte der Einnahmen der letzten Steuer entsprach, und blieb danach dem König gegenüber loyal. Die wiederversöhnten Brüder Heinrich und Richard besuchten am 4. März 1238 ihre sterbende Schwester Johanna, Königin der Schotten, in Havering-atte-Bower.
    Im Mai 1238 brach Wilhelm von Savoyen zur Unterstützung von Kaiser Friedrich II. nach Italien auf, wo er im folgenden Jahr starb. Im Juni 1238 versuchte Heinrich noch, ihn als Nachfolger von Peter des Roches zum Bischof von Winchester wählen zu lassen, doch da er seinen Rat nicht befragt hatte, scheiterte die Wahl. Die Mönche hatten zuerst William Raleigh befürwortet. Nach der Intervention des Königs wählten sie schließlich den Lordkanzler Ralph de Neville. Der aufgebrachte König wandte sich an den Papst und enthob de Neville am 28. August seines Amtes. Heinrich gab schließlich rasch nach und setzte de Neville wieder als Lordkanzler ein, der das Amt dann bis zu seinem Tod 1244 bekleidete. Kurz darauf, in der Nacht vom 9. September 1238, entkam der König im Woodstock Palace knapp einem Attentat, das ein geistesgestörter Beamter, der mit William de Marisco und den Piraten von Lundy verbündet war, auf ihn verübte.
    Im November nahm Heinrich in Kenilworth an der Taufe von Eleanors und Simon de Montforts Sohn Henry teil. Montfort stand damit wieder in der Gunst des Königs und wurde im Februar 1239 von Heinrich zum Earl of Leicester erhoben. Im April 1239 gab William Raleigh sein Amt als oberster Richter auf, als er Bischof von Norwich wurde, worauf in den nächsten Jahren die königlichen Besitzungen und Güter weniger hart besteuert wurden. Die königlichen Finanzen waren weitgehend saniert und blieben es in den nächsten Jahren. Der König bezog seine Einkünfte aus feudalen Abgaben seiner Vasallen, aus der Steuer der Tallage und aus Gerichtsgebühren. Dazu erhielt er die Einkünfte aus vakanten Bistümern, besonders aus dem von 1240 bis 1244 vakanten Bistum Winchester, aber auch von Canterbury und London. Die königlichen Beamten setzten ihre Ansprüche, besonders bei den Waldrechten, häufig bis zum Äußersten durch. Daneben besteuerte der König vor allem in den 1240er Jahren die Juden äußerst hoch.
    Am 17. Juni 1239 wurde ihm endlich in Westminster ein Sohn geboren, der drei Tage später vom päpstlichen Legaten Oddone in Westminster Abbey getauft wurde. Seinen Namen enthielt er, entgegen der angevinischen Tradition, nach Eduard dem Bekenner, dem Lieblingsheiligen des Königs, seine Taufpaten waren Richard von Cornwall und Simon de Montfort. Die Geburt eines Thronfolgers festigte Eleonores Einfluss auf den König. Der König zerstritt sich dagegen bei der Aussegnung Eleonores mit Simon de Montfort, der daraufhin mit seiner Frau ins Exil ging. Im April 1240 söhnten sie sich wieder aus, doch der Einfluss de Montforts auf den König und ihr Verhältnis war nicht mehr wie bisher. 1240 profitierte der König vom Tod von Fürst Llywelyn ab Iorwerth, nach dem es in Gwynedd zu einem Erbstreit zwischen dessen Söhnen kam. Der König unterstützte dabei Dafydd, der ein Neffe von ihm war, gegen dessen Halbbruder Gruffydd. In einer theatralischen Zeremonie schlug er am 15. Mai 1240 Dafydd in Gloucester zum Ritter, anschließend leistete ihm Dafydd Hommage. Am 10. Juni verabschiedete er zusammen mit Legaten in Dover Richard von Cornwall, der zu seinem Kreuzzug aufbrach. Die Königin brachte Heinrich zu einer Versöhnung mit Simon de Montfort, bevor dieser ebenfalls zum Kreuzzug aufbrach. Am 29. September 1240 wurde Margarete, das zweite Kind des Königs geboren, die vermutlich nach Eleonores Schwester, der Königin von Frankreich, benannt wurde.
    Weihnachten 1240 verbrachte der König zusammen mit Legat Oddone in Westminster, bevor dieser im Januar 1241 England verließ. Nach der Abreise des Legaten gewann Eleonores Familie aus Savoyen und der Provence weiteren Einfluss. Ein weiterer Onkel von ihr, Peter von Savoyen, kam nach England und wurde am 5. Januar 1241 in Westminster Abbey feierlich zum Ritter geschlagen. Er erreichte bald eine dominierende Stellung im königlichen Rat, in dem er sich für eine weitere gemäßigte Politik einsetzte. Im April 1241 erhob ihn der König zum Earl of Richmond. Im Februar 1241 war ein weiterer Onkel der Königin, Bonifatius, zum neuen Erzbischof von Canterbury gewählt worden. Am 7. Januar 1242 kehrte Richard von Cornwall von seinem Kreuzzzzug zurück und wurde in Dover von Heinrich und Eleonore begrüßt. Am 28. Januar zog er feierlich in London ein, das ihm zu Ehren geschmückt worden war. Die Höflinge befürchteten angesichts der Begünstigungen der Ausländer neue Spannungen zwischen Heinrich und Richard, doch Peter von Savoyen gewann rasch Richards Gunst.

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    Die Person des Königs

    Äußeres
    Über das Aussehen des Königs gibt es keine zeitgenössische Beschreibung. Sein Grab wurde im November 1871 geöffnet, wovon jedoch kein detaillierter Bericht erhalten ist. Der Länge seines Grabes war er wie sein Vater von kleiner bis mittlerer Größe und damit wesentlich kleiner als sein Sohn Eduard. Bis zu seinem mittleren Alter war er bei guter Gesundheit, in seinen späteren Jahren erkrankte er jedoch häufig.
    Die zeitgenössischen Chronisten beschrieben Heinrich als einfachen, unkomplizierten und dabei häufig naiven Mann. Er war streng religiös und generell friedliebend, wobei ihn Dante und der Franziskaner Salimbene als weltfremd bezeichneten. Sein AAuftreten war offen und umgänglich, dabei konnte er leicht zu Tränen gerührt werden. Gegenüber seinen Feinden war er ritterlich und rücksichtsvoll, auch zu deren Kindern und Frauen, und auch gegenüber Staatsgefangenen wie seiner Cousine Eleonorre von der Bretagne und Gruffydd ap Llywelyn von Gwynedd war er großzügig. Seine relativ seltenen Wutausbrüche waren meist kurz und konnten rasch besänftigt werden. Politisch konnte er leicht von seinen Ministern und Ratgebern beeinflusst werden. Viele seiner Ratgeber waren fähige Beamte, doch noch stärker ließ er sich von seiner Familie beeinflussen. Dabei hielt er hartnäckig an manchen Zielen wie seinem geplanten Kreuzzug fest, ohne die Konsequenzen dabei zu bedenken. Obwohl er zahlreiche Burgen ausbauen ließ, war er kein Militär und hasste Feldzüge. Auch an Turnieren und an der Jagd zeigte er wenig Interesse. Seine Friedensliebe führte dazu, dass er Konflikte vermeiden wollte und versuchte, seine Verwandten und Höflinge mit Geschenken und Ämtern zufrieden zu stellen.

    Ehe und Nachkommen
    Als Jugendlicher galt Heinrich als keusch, es kamen sogar Gerüchte über eine angebliche Impotenz auf.[6] Erst relativ spät, mit 29 Jahren, heiratete er. Mit seiner Frau Eleonore war er jedoch glücklich verheiratet, erst in den 1250er und 1260er Jahre kam es häufiger zu Differenzen mit ihr. Mindestens bis 1263 hatte seine Frau großen Einfluss auf ihn. Im Gegensatz zu seinem Vater und Großvater war er ihr aus religiöser Überzeugung treu, als einer der wenigen englischen Könige hatte Heinrich wahrscheinlich keine unehelichen Kinder. Für seine Kinder war er ein fürsorgender Vater. Sein ältester Sohn Eduard löste sich bereits früh von ihm und handelte spätestens ab 1263 politisch eigenständig. Gegenüber seinen Verwandten, vor allem gegenüber seinem Bruder Richard und seinen Halbgeschwistern, war er nachsichtig. Gerade seine Familie trug jedoch zur Krise ab 1258 bei, in der Heinrich die Kontrolle über seine Regierung verlor.
    Mit seiner Ehefrau hatte er neun Kinder, von denen jedoch die fünf letztgeborenen noch im Kindesalter starben:
    • Eduard I. (1239–1307)
    • Margaret (1240–1275) ∞ 1251 König Alexander III. von Schottland
    • Beatrice (1242–1275) ∞ 1260 Herzog Johann II. von der Bretagne
    • Edmund Crouchback, 1. Earl of Lancaster (1245–1296)
    • Richard (1247–1256)
    • John (1250–1256)
    • William (1251–1256)
    • Katherine (1253–1257)
    • Henry

    Die Religiosität des Königs
    Im Gegensatz zu seinem Vater war Heinrich religiös und fromm aus Überzeugung. Dabei wurde er von Mönchen, besonders von seinen dem Dominikanerorden angehörenden Beichtvätern beeinflusst. Er nahm sich vor allem den angelsächsischen König Eduard den Bekenner aus dem 11. Jahrhundert zum Vorbild, der als weise und heilig galt und der auch als Jugendlicher den Thron besteigen musste. Heinrich besuchte täglich die Messe, und wie im Privatbereich schätzte er auch im religiösen Bereich Pomp unnd Pracht. Die beiden Festtage von Eduard dem Bekenner im Januar und Oktober jeden Jahres wurden ausgiebig und kostspielig begangen und wurden dadurch zu wichtigen Ereignissen, bei denen Barone und andere Würdenträger zusammenkamen. Leichtgläubig nahm Heinrich an, dass seine Religiosität ihm Erfolg brachte, dazu wurde er durch Predigten beeinflusst. Gegenüber den Armen war er großzügig, in den 1240er Jahren soll er an einem Tag 500 Arme beköstigt haben. Er unterstützte den Bau von zahlreichen Kirchen, Klöstern und Hospitälern, dazu auch für Messgewänder und Bücher für seine Geistlichen. Zusammen mit seiner Frau war er an kirchlichen Reformen interessiert. Für die Franziskaner und Dominikaner war Heinrich der bislang großzügigste Förderer in England. Die Dominikanerniederlassung in Canterbury, die Karmeliterniederlassung in Oxford und die Franziskanerhäuser in Reading, York, Shrewsbury und Norwich wurden fast vollständig auf seine Kosten erbaut. Andere Klöster stiftete er jedoch nicht, nur über die von seinem Erzieher Peter des Roches gestiftete Netley Abbey übernahm er die Schutzherrschaft. Sein größter Bau war der Neubau von Westminster Abbey, den er ab 1245 auf eigene Kosten als königliche Grablege anstelle von Fontevrault in Frankreich errichten ließ. Für den Bau wandte er fast £ 50.000 auf. Vor allem in Krisenzeiten unternahm er Wallfahrten, besonders häufig nach Bromholm, Walsingham und St Albans.
    Trotz dieser persönlichen Frömmigkeit des Königs führte die königliche Politik unweigerlich zu Zusammenstößen mit Teilen der Kirche. Für Unstimmigkeiten mit dem Klerus gab es zahlreiche Anlässe. Die Geistlichen erwarteten vom König, dass er sisie vor Besteuerung durch den Papst, was dieser ab 1226 forderte, schützte. Heinrich konnte auf die Unterstützung des Papstes nicht verzichten und stimmte schließlich 1246 der Besteuerung zu. Nach dem ersten Artikel der Magna Carta war die Kirchhe frei, doch der König benötigte die Bischofsämter, um treue Diener zu versorgen, und angesichts seiner angespannten Finanzlage benötigte er die Einnahmen aus vakanten Bistümern und die Steuern vom Klerus. Bei der Durchsetzung dieser königlicheen Rechte kam es deshalb zum Streit mit dem Klerus, wobei Heinrich, anders als seine Vorgänger, viel zögerlicher vorging, um seinen Willen durchzusetzen. Da während seiner Herrschaft Kirchenreformer wie Bischof Robert Grosseteste von Lincoln mehehr Unabhängigkeit und höhere Standards für die Kirche wünschten, kam es zu weiteren Spannungen. Dies brachte dem König ab den 1240er Jahren, als seine Anwälte die königlichen Rechte gegenüber den kirchlichen Freiheiten durchsetzten, viele Feindde ein. Heinrich hatte zwar die Unterstützung der Päpste, doch unter den englischen Mönchen hatte er zahlreiche Gegner, wie das feindliche Bild zeigt, das der Chronist Matthew Paris von ihm wiedergibt. Während des Zweiten Kriegs der Barone in den 1260er Jahren unterstützte ein Großteil des Klerus die Gegner des Königs unter Simon de Montfort und gehörte teils selbst zu den unerbittlichsten und lautstärksten Gegnern des Königs.
    In den ersten Jahren nach seinem Tod sollen sich an Heinrichs vorläufigem Grab Wunder zugetragen haben. Diese Berichte wurden von Heinrichs Witwe Eleonore und von einigen Bischöfen unterstützt. Sein Sohn Eduard blieb dagegen skeptisch, er sah seinen Vater als frommen, jedoch nicht als Heiligen und unterband die Verehrung Heinrichs.[7] Der Kult um angebliche Wunder am Grab verebbte Ende der 1280er Jahre.

    Der König als Kunstförderer
    Heinrich gilt wegen des Neubaus von Westminster Abbey und seiner anderen Bauten als einer der größten europäischen Kunstförderer des 13. Jahrhunderts[8] und bis zu Karl I. im 17. Jahrhundert als der großzügigste königliche Mäzen in England. ZuZum einen trieb ihn beim Bau von Westminster Abbey seine fanatische Frömmigkeit, andererseits versinnbildlichte die Kirche Heinrichs Vorstellung von der Majestät des Königs. Heinrich nahm sich Ludwig IX. und Kaiser Friedrich II. als Vorbilder, er wollte diese mächtigen Herrscher wenigstens in der Kunst übertreffen. Westminster Abbey wurde als bewusste Antwort auf die königliche Sainte-Chapelle in Paris im Stil der französischen Gotik errichtet. Beim Bau von Westminster Abbey kümmerte sich der König selbst um Detailfragen und bewies bei der reichen Ausschmückung der Kirche künstlerischen Sachverstand. Neben einem neuen, prächtigen Schrein für Eduard dem Bekenner in Westminster gab Heinrich auch neue Schreine für die Heiligengräber von Canterbury und Walsingham in Auftrag.
    Neben den Kirchen baute er auch mehrere königliche Paläste aus, vor allem den Palace of Westminster. Anders als sein Vater und seine Vorfahren zog er nicht durch das Land, sondern machte Westminster zu seinem Hauptsitz. Etwa die Hälfte seiner Regierungszeit verbrachte er dort anstatt auf Reisen.[9] Im Palace of Westminster herrschte eine feierliche Zeremonie, aber auch Prunk durch die prächtigen Wandbilder, die Eduard den Bekenner und andere Heilige darstellten, und durch die Buntglasfenster und Teppiche, die die Gemächer schmückten. Daneben baute Heinrich auch weitere Paläste aufwändig aus, darunter den Tower of London, Winchester, Rochester und Gloucester Castle. Persönlich liebte er Luxus und Bequemlichkeit, was er als Staandessymbol des Königs betrachtete. Er sammelte Juwelen, Schmuck und kostbare Kleider, die er persönlich trug, aber auch als Geschenke verwendete. Im Gegensatz zu seinem Sohn war er ein Förderer von Gelehrten und Künstlern, wobei er selbst sicher nicht hoch gebildet war.
    Heinrichs Bild in der Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Im Gegensatz zu den meisten anderen englischen Herrschern wurde keine zeitgenössische Chronik der Herrschaft Heinrichs III. verfasst. Roger von Wendover und Matthew Paris sind seine zuverlässigsten Chronisten, andere, nach 1260 verfasste Chronikiken sind oft stark parteiisch geprägt. Bereits im 16. und 17. Jahrhundert untersuchten William Prynne und William Dugdale seine Herrschaft, doch vor allem die liberal-nationalistischen Historiker des 19. Jahrhunderts beeinflussten lange Zeit die Geschichtsschreibung über Heinrich. Für sie war seine Regierung vor allem wegen der Entstehung des Parlaments von Interesse. William Hunt, der Heinrichs Eintrag im Dictionary of National Biography verfasste, William Stubbs und James Ramsay nahmen die mittelalterlichen Chroniken als Quellen und übernahmen damit die nationalistische Sicht der Gegner des Königs. Dabei wurde die Person des Königs neben seinem berüchtigten Vater und seinem erfolgreichen, kriegerischen Sohn eher nebensächlhlich behandelt. Heinrich wurde unterstellt, dass sein Sinn für Prunk seine Auffassung von einem absolutistischen Königtum darstellen sollte. Erst mit der Veröffentlichung zahlreicher mittelalterlichen Dokumente ab 1900 änderte sich die Sicht auf die Zeit Heinrichs, doch die Historiker wie T. F. Tout beurteilten ihn weiterhin negativ als schwachen Herrscher. Die bislang gewichtigste Biografie Heinrichs verfasste Maurice Powicke 1947, sie bestimmte dreißig Jahre lang die Sicht auf Heinrrich III. und das 13. Jahrhundert in England. David Carpenter verfasste 1990 ein Buch über die Minderjährigkeit des Königs und 1996 eine Aufsatzsammlung über die Herrschaft des Königs, R. C. Stacey 1987 eine Untersuchung der königlichen Finanzen, doch eine neue Biografie fehlt bislang. Diese Bücher sowie die Biografien von Michael Prestwich über Eduard I. (1988), von John Madicott über Simon de Montfort (1994), von Nicholas Vincent über Peter des Roches (1996) und von Margaret Howell über Eleonore von der Provence (1998) änderten die Sicht über die Herrschaft Heinrichs.[10]
    Nach dieser Sicht vollzog sich unter Heinrich der Übergang vom angevinischen Reich zum Königreich England, und unter ihm begann der Wandel vom Feudal- zum Nationalstaat, so dass sich die politische Identität Englands herausbildete. Die Gascogne dagegen wurde als Überbleibsel des angevinischen Reichs zum Nebenland.[11] Dabei wird in der heutigen Forschung nicht nur die Bedeutung der Politik zu Heinrichs Zeit beachtet, sondern auch die Person des Königs, der trotz seiner Schwäche ein diplomatischer und kunstsinniger Monarch war. Der Ansicht, das die Krise ab 1258 durch Heinrichs autokratische Herrschaft und durch seine Bevorzugung der ausländischen Günstlinge hervorgerufen wurde, gilt inzwischen als überholt, da sie auf der PPropaganda der Gegner des Königs, unter denen auch die damals maßgeblichen Chronisten waren, beruhte. Heinrich selbst hatte zwar eine starke Vorstellung von seiner Vormachtstellung, die sich in den 1240er Jahren verstärkte, und wollte sich nicht sein Recht, seine eigenen Ratgeber zu wählen, verbieten lassen. Dennoch hielt er sich in der Praxis an Auflagen, die nicht zuletzt durch die Magna Carta repräsentiert wurden, und er versuchte nicht, dass Parlament durch Zwang zu beherrschen. Heinrichs Pomp als König war kein Zeichen einer autokratischen Herrschaft, sondern er wollte so seine Magnaten an ihn binden. Mit bedingt durch seine relative Armut blieb seine Regierung schwach, und seine Inkonsequenz gegenüber seinen Baronen führte schließlich mit zu der Krise ab 1258.[12]



    Literatur
    • David A. Carpenter: The reign of Henry III. Hambledon, London 1996, ISBN 1-85285-137-6.
    • David Carpenter: The minority of Henry III. University of California Press, Berkeley 1990, ISBN 0-520-07239-1.
    • Stephen Church: Henry III. A Simple and God-Fearing King (Penguin Monarchs). Allen Lane, London 2017, ISBN 978-0141977997.
    • Robert C. Stacey: Politics, policy, and finance under Henry III, 1216-1245. Clarendon Press, Oxford 1987, ISBN 0-19-820086-2.
    • F. M. Powicke: King Henry III and the Lord Edward. 2 Bde. Clarendon Press, Oxford 1947.
    • F. M. Powicke: The Oxford History of England. Vol. 4: The Thirteenth Century. Clarendon Press, Oxford 1953.
    Weblinks
     Commons: Heinrich III. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • H. W. Ridgeway: Henry III (1207–1272). In: H. C. G. Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-861411-X, oxforddnbcom (Lizenz erforderlich), Stand: 2004 (englisch)
    Anmerkungen
    1 Thomas Vogtherr: Weh dir, Land, dessen König ein Kind ist.' Minderjährige Könige um 1200 im europäischen Vergleich. In: Frühmittelalterliche Studien 37 (2003), S. 291–314, hier: S. 299.
    2 David Carpenter: The minority of Henry III. University of California Press, Berkeley 1990. ISBN 0-520-07239-1, S. 386
    3 Hanna Vollrath; Natalie Fryde (Hrsg.): Die englischen Könige im Mittelalter. Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III. Beck, München 2004. ISBN 3-406-49463-3, S. 112
    4 David Walker: Medieval Wales. Cambridge Univ. Press, Cambridge 1990. ISBN 0-521-32317-7, S. 113
    5 Michael Altschul: A baronial family in medieval England. The Clares. The Johns Hopkins Press, Baltimore 1965, S. 93
    6 Hanna Vollrath; Natalie Fryde (Hrsg.): Die englischen Könige im Mittelalter. Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III. Beck, München 2004. ISBN 3-406-49463-3, S. 123
    7 Hanna Vollrath; Natalie Fryde (Hrsg.): Die englischen Könige im Mittelalter. Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III. Beck, München 2004. ISBN 3-406-49463-3, S. 123
    8 Hanna Vollrath; Natalie Fryde (Hrsg.): Die englischen Könige im Mittelalter. Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III. Beck, München 2004. ISBN 3-406-49463-3, S. 124
    9 Hanna Vollrath; Natalie Fryde (Hrsg.): Die englischen Könige im Mittelalter. Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III. Beck, München 2004. ISBN 3-406-49463-3, S. 125
    10 Nicholas Vincent: Henry III. In: History Today. 2002 (52), 6. Juni 2002. Abgerufen am 25. Oktober 2015.
    11 Hanna Vollrath; Natalie Fryde (Hrsg.): Die englischen Könige im Mittelalter. Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III. Beck, München 2004. ISBN 3-406-49463-3, S. 110
    12 Hanna Vollrath; Natalie Fryde (Hrsg.): Die englischen Könige im Mittelalter. Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III. Beck, München 2004. ISBN 3-406-49463-3, S. 127

    Heinrich heiratete Königin Eleonore von der Provence am cir Jun 1235. Eleonore (Tochter von Graf Raimund Berengar V. von der Provence und Beatrix von Savoyen) wurde geboren in cir 1223 in Aix-en-Provence ?; gestorben in 24/25.6.1291 in Amesbury. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 46. König Eduard I. von England (Plantagenêt), Schottenhammer  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 17 Jun 1239 in Westminster; gestorben am 7 Jul 1307 in Burgh by Sands, Grafschaft Cumberland, England.
    2. 47. Königin Margarete von England (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 5 Okt 1240 in Windsor Castle; gestorben am 27 Feb 1275 in Cupar Castle, Cupar, Schottland.
    3. 48. Prinzessin Beatrix von England (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 25 Jun 1242 in Bordeaux, Frankreich; gestorben am 24 Mrz 1275.
    4. 49. Prinz Edmund von England (Plantagenêt), Crouchback  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 16 Jan 1245 in Westminster; gestorben am 5 Jun 1296 in Bayonne.

  7. 24.  König Richard von Cornwall (von England) (Plantagenêt)König Richard von Cornwall (von England) (Plantagenêt) Graphische Anzeige der Nachkommen (14.Isabella5, 5.Adelheid4, 3.Elisabeth3, 2.Rainald2, 1.Rainald1) wurde geboren am 5 Jan 1209 in Winchester; gestorben am 2 Apr 1272 in Berkhamsted Castle, England; wurde beigesetzt in Hailes Abbey, Gloucester.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Earl of Cornwall, Graf von Poitou, Römisch-Deutscher König (ab 1257)

    Notizen:

    Edmund aus seiner zweiten Ehe war das einzige Kind aus seinen drei Ehen, das Richard überlebte und so sein Erbe wurde.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_von_Cornwall

    Richard von Cornwall, auch Richard von Cornwallis, (* 5. Januar 1209 in Winchester; † 2. April 1272 in Berkhamsted Castle) aus dem Haus Plantagenet war Earl of Cornwall, Graf von Poitou und ab 1257 römisch-deutscher König. Er entstammte der anglonormannischen Königsfamilie der Plantagenets und wurde durch die Gunst seines Bruders Königs Heinrich III. zum reichsten Grundbesitzer Englands. Nach anfänglichen Streitereien wurde Richard einer der wichtigsten Unterstützer der Herrschaft seines Bruders, dem er auch in dessen Konflikt mit der Adelsopposition, dem Zweiten Krieg der Barone loyal diente. Sein eigener Ehrgeiz zeigte sich 1257, als er sich während des Interregnums zum römisch-deutschen König wählen ließ. Trotz mehrerer Besuche im römisch-deutschen Reich konnte er aber seine Herrschaft nicht durchsetzen.

    Herkunft und Kindheit
    Richard war der zweite Sohn des englischen Königs Johann Ohneland und von dessen zweiten Frau Isabella von Angoulême. Benannt wurde er nach seinem Onkel Richard Löwenherz, der vor Richards Vater englischer König gewesen war. Als Kleinkind wuchs Richard zunächst im Haushalt seiner Mutter in Marlborough Castle auf. 1213 nahm ihn sein Vater mit auf eine Reise nach Nordengland und 1214 auf den vergeblichen Feldzug ins französische Poitou. Als 1215 eine Adelsopposition offen gegen den König rebellierte, wurde Richard im April nach Corfe Castle in die Obhut von Peter de Maulay gebracht. Seine Erziehung übernahm Roger of Acaster, der vermutlich aus Mulgrave, einer Herrschaft von Maulay in Yorkshire stammte. Als Richard erwachsen war, schenkte er Roger Grundbesitz in Cornwall. Im Oktober 1216 starb Richards Vater, worauf Richards älterer Bruder als Heinrich III. neuer König wurde. Jedoch war auch Heinrich noch minderjährig, weshalb ein Regentschaftsrat für ihn die Regierung übernahm. Wenige Monate später kehrte Richards Mutter Isabella in ihre französische Heimat zurück, wo sie 1220 in zweiter Ehe den französischen Grafen Hugo X. von Lusignan heiratete. Richard blieb in Maulays Obhut, bis er im Mai 1220 zur erneuten Krönung seines Bruders nach London gebracht wurde. Zum Unmut von Maulay wurde er danach nicht wieder in dessen Obhut übergeben, sondern blieb am Königshof.
    Beginn des Aufbaus eines eigenen Grundbesitzes und Feldzug nach Frankreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1221 wurde Richard die Honour von Eye in Suffolk übergeben. Als 1223 der schottische König Alexander II. zum neuen Schrein von Thomas Becket nach Canterbury pilgerte, begleitete der junge Richard ihn dorthin. Kurz nach seinem 16. Geburtstag wurde Richard am 2. Februar 1225 von seinem Bruder in Westminster zum Ritter geschlagen, und wenige Tage später übergab Heinrich ihm die Verwaltung von Cornwall. Im März 1225 wurde er während des Französisch-Englischen Kriegs offiziell zum Kommandannten eines englischen Expeditionsheeres ernannt, das die von Frankreich eroberten englischen Besitzungen in Südwestfrankreich zurückerobern sollte. Die tatsächliche Führung der Armee lag bei dem erfahrenen William Longespée, einem Onkel Richards, und bei Philip d'Aubigny. Der Feldzug konnte erfolgreich die englische Herrschaft in der Gascogne festigen, doch obwohl Richard ab August 1225 auch als Graf von Poitou bezeichnet wurde, konnte diese Region nicht für England zurückgewonnen werden. Die Behauptung des Chronisten Matthew Paris, dass Heinrich III. seinem Bruder die Herrschaft in der gesamten Gascogne übertragen hätte, ist höchst unwahrscheinlich. Die Verhandlungen über eine Heirat Richards mit einer Tochter von König Alfofons IX. von León wurden schließlich auf Anweisung des englischen Regentschaftsrats abgebrochen. Nach der Rückkehr des erfahrenen Feldherrn William Longespée nach England im Oktober 1225 konnten die verbliebenen englischen Truppen nur noch wenige Erfolge erreichen. Als im November 1226 jedoch der französische König Ludwig VIII. starb und nur einen minderjährigen Erben hinterließ, überlegte eine Reihe französischer Adliger, sich wieder der Herrschaft des englischen Königs zu unterwerfen. Im Februar 1227 versuchte Richard in Thouars deshalb vergeblich, ein Bündnis mit den nordfranzösischen Grafen Theobald IV. von der Champagne und Heinrich II. von Bar zu schließen. Die Verhandlungen blieben jedoch erfolglos, und im April 1227 kehrte Richard schließlich nach über zwei Jahren Aufenthalt in Frankreich nach England zurück.

    Erste Revolte gegen seinen Bruder
    In England begann zur Zeit von Richards Rückkehr aus Frankreich sein Bruder Heinrich III. nach einer langen Minderjährigkeitsregierung endlich selbst die Herrschaft auszuüben. Am 30. Mai 1227 erhob er Richard offiziell zum Earl of Cornwall und übergab ihm seine Besitzungen, die er zuvor nur zur zeitweiligen Verwaltung erhalten hatte, als erbliches Lehen. Im Juli 1227 versuchte Richard umgehend Waleran the German, einen ehemaligen Söldner im Dienst des Königs und Gefolgsmann seiner Mutttter, von einem Gut zu vertreiben, das zum Earldom Cornwall gehörte. Waleran beschwerte sich umgehend beim König, der darauf Richard befahl, das Gut an Waleran zurückzugeben. Der erboste Richard verließ daraufhin den Königshof und verbündete sich in Reading mit seinem Schwager William Marshal, 2. Earl of Pembroke gegen den König. Diesem Bündnis schlossen sich wenig später die Earls von Chester, Gloucester, Warenne, Hereford, Derby und Warwick an. Die Rebellen versammelten sich mit ihrem bewaffneten Gefolge in Stamford, von wo sie ihre Forderungen an den König und an Hubert de Burgh, den königlichen Justiciar sandten. Ihre Hauptbeschwerden richteten sich gegen die Überprüfung und Korrektur der Grenzen der königlichen Forste, dazu verlangten sie die Begrenzung des Einflusses des mächtigen de Burgh. Richard selbst lag mit dem Justiciar wegen der Honour von Berkhamstead in Streit, die er im Juli 1227 an de Burghs Neffen Raymond übergeben musste. Erst nachdem der König seinem Bruder sicheres Geleit zugesagt hatte, reiste Richard um den 11. August 1227 zu Verhandlungen nach Northampton. Dort sicherte ihm der König Ländereien zu, die bislang zum Wittum ihrer Mutter gehört hatten. Dazu sollte Richard Ländereien erhalten, die von den Baronen von Saint-Valéry-sur-Somme beschlagnahmt worden waren, darunter die Honour von Beckley in Oxfordshire. Nach diesen Versprechen söhnte sich Richard mit seinem Bruder aus, worauf die Adelsrevolte rasch zusammenbrach.
    Teilnahme am Frankreichfeldzug von 1230[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Nach der Revolte gegen seinen Bruder kümmerte sich Richard zunächst vor allem um die Verwaltung seines wachsenden Grundbesitzes. Im November 1229 übergab ihm Heinrich III. die Verwaltung der reichen Honour von Wallingford, und um dieselbe Zeit wurde ihm auch wieder die Verwaltung von Berkhamstead übergeben. Als Richard 1230 offiziell volljährig wurde, wurde ihm der Besitz der Honour von Eye bestätigt, dazu erhielt er 1000 Mark und wurde zum Vormund der Erben von Theobald de Botiller und zum Verwalter von dessen Besitzungen in England und Irland ernannt. Im Mai 1230 nahm er am Feldzug von Heinrich III. nach Frankreich teil, von dem Richard sich vergeblich die Wiederherstellung seiner Herrschaft im Poitou erhoffte. Nach dem militärischen Scheitern des Feldzugs diente er als Unterhändler beim Abschluss eines neuen Waffenstillstands mit Frankreich und bei den Verhandlungen zur Verlängerung des Bündnisses mit Peter Mauclerc, dem Herzog von der Bretagne. Wie sein Bruder erkrankte er dann in Redon und kehrte schließlich im Oktober 1230 nach England zurück. Für das Scheitern des Feldzugs machte er den Justiciar Hubert de Burgh verantwortlich, der vor Kämpfen mit den Franzosen im Poitou oder in der Normandie abgeraten hatte.

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    Zweite Heirat mit Sancha von der Provence
    Nach dem Tod von Richards Frau hatten Peter von Savoyen und Bischof Peter D’Aigueblanche, zwei aus Savoyen stammende Verwandte von Königin Eleonore, eine Hochzeit von Richard mit Eleonores jüngerer Schwester Sancha ausgehandelt. Noch während des Feldzugs in Südwestfrankreich wurde Richard im Juli 1242 per Stellvertreter mit Sancha verlobt. Angeblich hatte Richard sogar versucht, von der Gascogne aus in die Provence zu reisen, um seine zukünftige Braut zu sehen. Trotz eines Waffenstillstands hielt er jedoch die Reise durch das verfeindete Frankreich für zu gefährlich. Sancha traf schließlich 1243 in England ein, am 23. November 1243 fand in Westminster Abbey die Trauung mit Richard statt. Heinrich III., der erst im Oktober wieder aus Frankreich zurückgekehrt war, wollte sich offensichtlich mit seinem Bruder aussöhnen. Zwar verlangte er im Dezember 1243 von Richard einen schriftlichen Verzicht auf alle Ansprüche, die dieser auf Besitzungen in der Gascogne oder in Irland hatte, einschließlich eines ausdrücklichen Verzichts auf die Erfüllung der in Saintes ausgestellten Urkunde. Im Gegenzug bestätigte ihm der König den Besitz von Cornwall und der Honours von Wallingford und Eye. Dazu hatte ihm der König zur Hochzeit £ 2000 geschenkt und ihm die Zahlung von weiteren 1000 Mark jährlich versprochen. Die Heirat mit Sancha verbesserte Richards Beziehungen zu seiner Schwägerin Eleonore, der Königin, und zu den in England lebenden Verwandten von Eleonore und seiner Frau, vor allem zu Peter von Savoyen, dem Richard in der Folge finanziell und politisch unterstützte.
    Durch seine Heirat mit Sancha wurde Richard in die Politik der Provence und von Savoyen verwickelt, die offiziell noch zum römisch-deutschen Reich gehörten, doch stark mit Frankreich und Norditalien verbunden waren. Im August 1245 starb sein Schwiegervater Graf Raimund Berengar V. Dieser hatte kurz vor seinem Tod seine jüngste Tochter Beatrix zu seiner alleinigen Erbin ernannt. Im Januar 1246 heiratete Beatrix Karl von Anjou, den jüngsten Bruder des französischen Königs. Zusammen mit seinem Bruder versuchte Richard vergeblich, den Erbfall der Provence an Karl von Anjou zu verhindern, musste dies aber letztlich hinnehmen.
    Richard als Earl of Cornwall[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Richard war nicht nur der reichste Grundbesitzer Englands, sondern herrschte als Earl auch nahezu autonom über Cornwall, das den Kern seiner umfangreichen Besitzungen bildete. Von den mehr als 100 Urkunden, die von Richard erhalten sind, betrifft ein Großteil seine Besitzungen in dieser Grafschaft. In den Urkunden gewährte er Marktrechte und andere Privilegien, darunter an Bodmin, Bossiney, Camelford, Dunheved, Helston, Launceston, Liskeard, Lostwithiel, Marazion, Tintagel und West Looe. Für die Städte Exeter und Corsham in Wiltshire bestätigte er Privilegien. Neben den Einkünften aus seinen Ländereien verfügte er dazu über die Einkünfte aus den ergiebigen Zinnbergwerken in Cornwall. Das Zinn wurde durch Bürger aus Helston, Truro, Bodmin und Exeter exportiert. Abgesehen von seiner Förderung der Boroughs in Cornwall und seine spätere Aktivität für die königliche Münze war Richard aber nicht übermäßig geschäftstüchtig. In den 1240er Jahren hatte er aus seinen Ländereien, die er von der Krone als Lehen erhalten hatte, etwa jährliche Einkünfte von £ 5000. Dabei vergrößerte er seinen Besitz kaum durch Landerwerb, denn bis zu seinem Tod gab er nur etwa £ 2000 für den Kauf von Ländereien aus, etwa für Teile der LLändereien der Familie Vautort. Er hielt sich selbst auch nur selten im Südwesten Englands auf, sondern lebte hauptsächlich, wenn er nicht bei Hofe war, auf seinen Gütern im Themsetal. In Cornwall ließ er vor allem Tintagel Castle neu errichten, dessen Ruine er 1233 im Tausch gegen drei Güter erworben hatte.[6] Die neue Burg war wegen ihrer abgelegenen Lage militärisch jedoch nahezu nutzlos und wurde nur wegen ihrer vermeintlichen Bedeutung als Residenz des mystischen Königs Artus gebaut.

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    Letzte Jahre und Tod
    In Dover wurde Richard vom Thronfolger Lord Eduard begrüßt. Da Heinrich III. zu dieser Zeit kränklich war und Lord Eduard seinen Kreuzzug vorbereitete, übernahm Richard eine führende Rolle in der englischen Regierung. Lord Eduard hatte sich miit dem mächtigen Earl of Gloucester zerstritten, da Gloucester sein Kreuzzugsgelübde nicht einlösen wollte. In ausgedehnten Verhandlungen erreichte Richard während des Parlaments zu Ostern 1270, dass sich Eduard und Gloucester dennoch aussöhntenen. Als Eduard im August 1270 ins Heilige Land aufbrach, blieb Richard als Führer der fünf Räte zurück, die den König bei der Regierung von England unterstützen sollten. Als Heinrich III. schwer erkrankte, wurde Richard am 7. März 1271 formal zum Beschützer des Reiches ernannt. Im Juli 1271 besiegelte er neue Gesetze, mit denen die Tätigkeiten der Juden in England erheblich eingeschränkt wurden. Dann erfuhr er von der Ermordung seines Sohnes Henry of Almain, der am Kreuzzug von Lord Eduard teilgenommen hatte, doch am 13. März in Italien von zwei Söhnen von Simon de Montfort ermordet worden war. Dieser gewaltsame Tod seines ältesten Sohnes war für Richard eine schwere Belastung, dazu kam im August 1271 der Tod des ältesten Sohhns von Lord Eduard, dem fünfjährigen John, den Eduard in Richards Obhut gegeben hatte. Am 12. Dezember 1271 erkrankte Richard in Berkhamsted schwer, vermutlich erlitt er einen Schlaganfall. Bis zu seinem Tod fünf Monate später blieb er teilweise gelähmt und konnte nicht mehr sprechen. Er wurde neben seinem Sohn Henry und seiner zweiten Frau Sancha in Hailes Abbey begraben. Sein Herz wurde im Chorraum der Franziskanerkirche von Oxford beigesetzt.
    Zum Dank für die Rettung aus Lebensgefahr, in die er während der Heimreise von Südwestfrankreich nach England 1242 fast wegen eines Schiffbruchs geraten war, hatte Richard die Stiftung eines Klosters gelobt. Dieses Gelübde erfüllte er 1246, als er die Zisterzienserabtei Hailes in Gloucestershire gründete. Nach seiner Freilassung aus der Gefangenschaft im Krieg der Barone stiftete er 1266 das Augustinerinnenkloster Burnham in Buckinghamshire.[11] In Knaresborough stiftete er ein Klostter des Trinitarierordens, das den Schrein des heiliggesprochenen Robert of Knaresborough beherbergte. In Chichester erlaubte er den Franziskanern, ihre Niederlassung anstelle des zerstörten Chichester Castle zu errichten. Für einen der reichsteen Männer seiner Zeit waren diese Stiftungen nicht außergewöhnlich. Als Förderer der Künste oder der Wissenschaften trat er kaum in Erscheinung. Den Großteil seines Vermögens hatte er verwendet, um die Herrschaft seines Bruders zu stützen oder um ab 1256 seiner Herrschaft als römisch-deutscher König durchzusetzen. Dazu hatte er ein aufwändiges, luxuriöses Leben geführt. In seinem Testament vermacht Richard 8000 Mark für die Verteidigung des Heiligen Lands sowie 500 Mark für den Dominikanerorden in Deutschland. Weiteres Geld stiftete er für ein Kollegiatstift in Oxford, das sein Erbe Edmund später für die Gründung der Zisterzienserabtei Rewley verwendete. Seine dritte Frau Beatrix von Falkenburg überlebte ihn. Sie starb 1277 und wurde nahe dem Herz ihres Mannes im Chor der Franziskanerkirche von Oxford beigesetzt.

    Nachkommen
    Mit seiner ersten Frau Isabella Marshal hatte Richard mindestens drei Söhne und eine Tochter:
    • John (* 31. Januar 1332; † 22. September 1332)
    • Isabella (* um 9. September 1233; † 6. Oktober 1234)
    • Henry of Almain (* 2. November 1235; † 13. März 1271)
    • Nicholas von Cornwall (*/† um 17. Januar 1240)

    Mit seiner zweiten Frau Sancha von der Provence hatte Richard mindestens zwei Kinder:
    • Sohn (* Juli 1246; † 15. August 1246)
    • Edmund, 2. Earl of Cornwall (* 26. Dezember 1249; † vor 25. September 1300)

    Die dritte Ehe mit Beatrix von Falkenburg war kinderlos geblieben. Damit war Edmund aus seiner zweiten Ehe das einzige Kind aus seinen drei Ehen, das Richard überlebte und so sein Erbe wurde. Daneben hatte Richard mindestens ein, vermutlich noch mehrere uneheliche Kinder, darunter Richard of Cornwall, der während des Schottischen Unabhängigkeitskriegs 1296 bei der Belagerung von Berwick fiel.

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    Richard heiratete Gräfin Isabel (Isabella) Marshal am 30 Mrz 1231. Isabel (Tochter von Graf William Marshal, 1. Earl of Pembroke und Gräfin Isabel de Clare) wurde geboren am 9 Okt 1200 in Pembroke Castle, Wales; gestorben am 17 Jan 1240 in Berkhamsted Castle, England. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Königin Sancha von der Provence. Sancha (Tochter von Graf Raimund Berengar V. von der Provence und Beatrix von Savoyen) wurde geboren in 1225; gestorben am 9 Nov 1261; wurde beigesetzt am 15 Nov 1261 in Hailes Abbey, Gloucester. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 50. Edmund von Cornwall (von England) (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 26 Dez 1249; gestorben in vor 25 Sep 1300.

    Familie/Ehepartner: Beatrix von Falkenburg. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 25.  Prinzessin Johanna von England (Plantagenêt)Prinzessin Johanna von England (Plantagenêt) Graphische Anzeige der Nachkommen (14.Isabella5, 5.Adelheid4, 3.Elisabeth3, 2.Rainald2, 1.Rainald1) wurde geboren am 22 Jul 1210; gestorben am 4 Mrz 1238 in Havering-atte-Bower.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Johanna_von_England_(1210–1238)

    Johanna von England (* 22. Juli 1210; † 4. März 1238 in Havering-atte-Bower) war die erste legitime Tochter und das dritte Kind von Johann Ohneland und Isabella von Angoulême.

    Leben
    Johanna wuchs am Hof von Hugo X. von Lusignan auf, dem sie schon als Kind zur Ehefrau versprochen war. Ursprünglich war Johannas Mutter dazu ausersehen, Hugo zu heiraten, doch Johann Ohneland kam ihm zuvor. Nach dessen Tod entschied sich Isabella nun selbst wieder, Hugo zu heiraten, was 1220 geschah. Johanna wurde nach England zurückgeschickt.
    Sie heiratete Alexander II. von Schottland am 19. Juni 1221 im Münster zu York.[1] Er war 23, sie 10 Jahre alt. Ihr Einfluss am schottischen Hof war gering. Dies war begründet in ihrer Jugend (sie konnte noch keine Kinder bekommen) und darin dadas ihre Schwiegermutter Ermengarde sehr starken Einfluss hatte. Dadurch entfremdeten sich Alexander und Johanna immer mehr. Dies merkte auch ihr Bruder Heinrich III., der ihr im Jahre 1236 Herrenhäuser in York zur Verfügung stellte. Im Septembeber 1237 brach sie von York zu einer Pilgerreise nach Canterbury auf, obwohl sie wusste, dass sie krank war. Johanna starb 1238 kinderlos in Essex in den Armen ihres Bruders und wurde in der Tarant Crawford Abtei in Dorset begraben, welche in der Reformation zerstört wurde.



    Einzelnachweise
    1 laut Melrose Chronik, siehe Keith Stringer, Joan (1210–1238), Oxford Dictionary of National Biography, Oxford University Press, 2004 gesehen am 19. Oktober 2011
    Weblinks
    • Joan of England auf thepeerage.com, abgerufen am 6. Oktober 2015 (englisch)

    Johanna heiratete König Alexander II. von Schottland am 18 Jun 1221. Alexander (Sohn von König Wilhelm I. von Schottland, der Löwe und Ermengarde von Beaumont) wurde geboren am 24 Aug 1198 in Haddington, East Lothian; gestorben am 8 Jul 1249 in Kerrera. [Familienblatt] [Familientafel]


  9. 26.  Prinzessin Isabella von England (Plantagenêt)Prinzessin Isabella von England (Plantagenêt) Graphische Anzeige der Nachkommen (14.Isabella5, 5.Adelheid4, 3.Elisabeth3, 2.Rainald2, 1.Rainald1) wurde geboren in 1214 in Gloucester; gestorben am 1 Dez 1241 in Foggia, Apulien, Italien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Prinzessin von England, Kaiserin des Heiligen Römischen Reiches (1235–1241) , Königin von Sizilien

    Notizen:

    Isabella wae die vierte Ehefrau von Friedrich II.
    Isabella hatte mit Friedrich II. mindestens drei Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Isabella_von_England

    Isabella Plantagenet (auch Isabella von England oder Elisabeth genannt; * 1214 in Gloucester; † 1. Dezember 1241 in Foggia) war eine englische Prinzessin und als dritte Gemahlin Kaiser Friedrichs II. 1235–1241 Kaiserin des Heiligen Römischen Reiches sowie Königin von Sizilien.

    Abstammung und Jugend
    Die wohl Ende 1214 geborene Isabella Plantagenet war das vierte Kind und die zweite Tochter des englischen Königs Johann Ohneland und seiner zweiten Gattin Isabella von Angoulême. Ihr Vater starb bereits im Oktober 1216 und ihre Mutter verließ 1217 England für immer. An Stelle der Mutter war wahrscheinlich Margaret Biset für die Obsorge des Mädchens zuständig. Viele Jahre später (1235) sollte Margaret Biset jedenfalls Isabella anlässlich von deren Eheschließung an den Hof Kaiser Friedrichs II. begleiten.
    Isabella hatte zu ihrem Bruder Heinrich III., der seinem verstorbenen Vater minderjährig als König nachfolgte, ein sehr inniges Verhältnis. Ihre Schwester Johanna wurde im Juni 1220 mit dem schottischen König Alexander II. verlobt. Dieser sollte für den Fall, dass Johanna innerhalb eines gewissen Zeitraums nicht nach England zurückgebracht werden konnte, statt ihrer Isabella zur Gattin erhalten, wozu es jedoch nicht kam. 1225 verhandelte Heinrich III. über die Verheiratung einer seiner Schwestern, wohl Isabellas, mit dem deutschen König Heinrich (VII.) – dem ältesten Sohn ihres späteren Gatten Kaiser Friedrich II. – und einige Zeit danach über ihre Vermählung mit dem französischen König Ludwig IX., doch kamen beide Eheprojekte nicht zustande.[1]

    Heirat mit Kaiser Friedrich II.
    Als Papst Gregor IX. zu Pfingsten 1234 Friedrich II. in Rieti traf, schlug er dem zweimal verwitweten Kaiser[2] eine neue Heirat mit der englischen Prinzessin Isabella vor. Von der Förderung dieser Heiratsallianz erhoffte sich der Papst die Realisierung eines neuen römisch-englisch-deutschen Kreuzzuges. Für den Kaiser wiederum war diese Anregung dadurch empfehlenswert, weil er so auf die Einstellung weiterer englischer Unterstützung für die Welfen, die zu seinen politischen Gegnern gehörten, hoffen durfte. Außerdem wünschte er sich weitere legitime männliche Nachkommen, da er damals erst zwei erbberechtigte Söhne hatte und noch dazu mit seinem ältesten Sohn Heinrich (VII.) in immer offeneren Konflikt geriet. Um Ludwig IX., der die geplante Heirat möglicherweise als Bündniswechsel des Staufers auf die englische Seite betrachten würde, nicht zu beunruhigen und misstrauisch zu machen, versicherten sowohl Friedrich II. als auch Gregor IX. dem französischen König, dass auch ferner keine Verschlechterung der deutsch-französischen Beziehungen intendiert sei.
    Zum Abschluss des Eheprojekts schickte Friedrich II. Ende November 1234 seinen engen Vertrauten Petrus de Vinea als Leiter einer sizilischen Delegation nach England, wo die kaiserlichen Gesandten Anfang 1235 ankamen. Als „Morgengabe“ für seine kkünftige Gemahlin ließ der Kaiser ihr die Übereignung des Besitzes des Val Mazzara im Osten Siziliens und der Herrschaft Monte Sant’Angelo in Apulien anbieten und forderte im Gegenzug eine Mitgift für Isabella in der Höhe von 30.000 Mark Silber. Der englische Chronist Roger von Wendover, der für die Heiratsverhandlungen die wichtigste Quelle darstellt, gibt an, dass Heinrich III. mit den hochrangigsten Adligen und Prälaten seines Reichs drei Tage lang das Ersuchen des Kaisers um Isabeellas Hand beriet und schließlich guthieß. Zur Aufbringung der hohen, innerhalb der nächsten zwei Jahre fälligen Mitgift führte der englische König u. a. sogar eine Pflugsteuer ein. Damit die Gesandten die Braut begutachten konnten, wurde sie von ihrem Domizil im Londoner Tower nach Westminster geführt und ihnen dort vorgestellt. Den Delegierten gefielen sowohl die Schönheit als auch die gepflegten Umgangsformen der Prinzessin; daher steckten sie ihr den Verlobungsring an den Finger und begrüßten sie als neue Kaiserin.[3]
    Mit der Besiegelung des Ehevertrags am 22. Februar 1235 stand Isabellas Reise nach Deutschland zu ihrer Hochzeit mit dem Kaiser nichts mehr im Wege. Sie wurde von ihrem Bruder Heinrich III. auf das Reichlichste ausgestattet, so mit einer goldenen, mit teuren Edelsteinen besetzten Krone, weiterem Schmuck, herrlichen Kleidern, silbernem und goldenem Geschirr und sogar einem eigenen Brautbett. Der damals noch in Italien befindliche Friedrich II. hatte zum Treffen mit seiner Braut ebenfalllls erst anzureisen. Eine offene Revolte Heinrichs (VII.) machte außerdem seine Anwesenheit in Deutschland erforderlich. Dieser musste sich schließlich seinem Vater kurz vor dessen Hochzeit unterwerfen und seitdem – bis zu seinem vermutlich durch Selbstmord erfolgten Tod 1242 – in Gefangenschaft leben.
    Zwei hochrangige Gesandte des Kaisers, der Erzbischof Heinrich I. von Köln und der Herzog Heinrich I. von Brabant, trafen zu Ostern 1235 in London ein, um Isabella abzuholen. Einen Tag nach dem am 6. Mai in Westminster veranstalteten Abschiedsfest reiste Isabella in Begleitung Heinrichs III., der kaiserlichen Gesandten, des Bischofs von Exeter, William Briwere, und weiteren großen Gefolges von London über Rochester und Canterbury an die südostenglische Küste nach Sandwich. Sie verabschiedete sich unter Tränen von ihrem königlichen Bruder und schiffte sich sodann am 11. Mai auf der zu ihrer Abholung bereitgestellten Flotte ein, die vier Tage später in Antwerpen anlegte. Dort erfuhr sie einen großartigen Empfang seitens örtlicher Geistlicher und wurde von zahlreichen bewaffneten Adligen – die angeblich eine befürchtete Entführung der Braut im Auftrag Ludwigs IX. verhindern sollten – nach Köln eskortiert, wo sie am 20. oder 24. Mai ankam. Fast ein Viertel der Bürger dieser Stadt, etwa 10.000 Personen, sollen ihr zur Begrüßung entgegengezogen sein. Bei ihrem feierlichen Einzug in Köln, der von einem pompösen Programm begleitet war, erfreute sie die Zuschauer durch Abnehmen ihres (traditionell üblichen) Schleiers, da die schöne Kaiserin nun unverhüllt betrachtet werden konnte. Isabella hielt sich etwa eineinhalb Monate in der Stadt auf, wobei sie ehrenvoll im Haus des Propstes von St. Gereon untergebracht war.[4]
    Nachdem Friedrich II. seines rebellischen Sohnes Heinrich (VII.) Herr geworden war, machte sich Isabella Anfang Juli 1235 gemeinsam mit dem Erzbischof von Köln und dem Bischof von Exeter auf den eine Woche dauernden Weg nach Worms zu ihrem Bräututigam. Der 40-jährige Kaiser war sogleich über die große Anmut der 21-jährigen Engländerin entzückt. Er ehelichte Isabella am 15. Juli 1235 im Wormser Dom in Anwesenheit des versammelten Hochadels und Klerus, darunter angeblich auch vier Königen und elf Herzögen. Laut dem englischen Chronisten Matthäus Paris beriet der Kaiser sich auch mit seinen Astrologen. Sein Interesse an Astrologie war wohl durch Berührung mit der islamischen Welt geweckt worden. Die Befragung der Sterne ergab alls günstigsten Zeitpunkt für die Zeugung männlichen Nachwuchses erst die frühen Morgenstunden nach der Hochzeitsnacht für den Vollzug der Ehe.[5] Gemäß späteren Geschichtsschreibern soll Isabella 1236 wirklich einen, allerdings jung verstorbenen, Sohn namens Jordan geboren haben, doch ist diese Angabe auf Grund des Fehlens zeitgenössischer Zeugnisse zweifelhaft.[6]

    Ehejahre, Kinder und früher Tod
    Nach viertägigen Hochzeitsfeierlichkeiten genossen Isabella und Friedrich II. ihre Flitterwochen in der Kaiserpfalz zu Hagenau im Elsass. Die Kaiserin musste sich allerdings von ihren englischen Gefolgsleuten trennen, die wieder heimreisten. NuNur zwei ihrer Damen durften auch weiterhin bei ihr bleiben, ihre oben erwähnte Gouvernante Margaret Biset und ihre Dienerin Katherine, die sehr gut sticken konnte und diese Fertigkeit auch ihrer Herrin beigebracht hatte. Öffentlich trat Isabella wenig in Erscheinung und besaß keinen politischen Einfluss. Sie soll auf Befehl des Kaisers abgeschirmt in der Obhut sarazenischer Eunuchen gelebt haben. Während Uwe A. Oster dieser Behauptung des Matthäus Paris keinen Glauben schenkt und dahinter antistaufische päpstliche Propaganda vermutet,[7] bezweifelt sie etwa Walter Koch nicht.[8]
    Isabella gebar ihrem Gemahl abgesehen von dem unsicher bezeugten Jordan jedenfalls drei Kinder, deren Geburts- und Sterbedaten aber ebenfalls teilweise unsicher sind:
    • Margarethe (* etwa Februar 1237;[9] † 8. August 1270), seit 1254/1255 Gemahlin von Albrecht II., Landgraf von Thüringen
    • Carl Otto/Heinrich (* 17. oder 18. Februar 1238; † um 1254), seit 1250 Titularkönig von Jerusalem
    • Kind (* 1. Dezember 1241; † bald nach der Geburt)
    Am 15. August 1235 hielt Friedrich II. einen prachtvollen Hoftag in Mainz ab, bei dem Isabella nicht zugegen war. Zur Konsolidierung der Verhältnisse in Deutschland verkündete der Kaiser einen Reichslandfrieden und söhnte sich mit den Welfen aus. Im Gegenzug erhielt er Unterstützungserklärungen vieler deutscher Fürsten für einen zum Unmut des Papstes geplanten Krieg gegen lombardische Städte, insbesondere Mailand, die ihm feindlich gesinnt waren. Isabella residierte weiterhin in Hagenau, wo Friedrich II. mit ihr den Winter verbrachte. Der Monarch erwies seiner Gemahlin Aufmerksamkeiten, indem er ihr etwa teure Gewänder, Schuhe und Musikinstrumente schenkte. Er bemühte sich auch um die Aufrechterhaltung enger Beziehungen zu seinem Schwager, dem englischen König, dem er u. a. exotische Tiere wie drei Leoparden zukommen ließ.
    Ende April 1236 verließ das Kaiserpaar sein Domizil in der Pfalz in Hagenau und reiste nach Marburg. Dort wohnte Isabella im Mai an der Seite ihres Gatten der Umbettung der sterblichen Überreste Elisabeths von Thüringen bei. Diese Heilige war eine Tante Friedrichs II. gewesen. Während Isabella nach Hagenau zurückkehrte, führte der Kaiser im Herbst 1236 einen keine große Erfolge erzielenden Feldzug gegen widerstrebende Kommunen der Lombardei und hielt sich den folgenden Winter in Wien aauf. Etwa Anfang 1237 brachte die Kaiserin ihre Tochter Margarethe zur Welt, worüber ihr hocherfreuter Gemahl die Bürger Palermos brieflich informierte. Dem Wortlaut dieses Schriftstücks nach zu schließen dürfte es sich um Isabellas erste Geburt gehandelt haben.[10]
    Als Friedrich II. sich im August 1237 mit einer wesentlich größeren Streitmacht zu einem weiteren Kriegszug gegen den Lombardenbund aufmachte, wurde er laut einem Brief Hermanns von Salza von seiner Gemahlin über die Alpen nach Norditalien begleitet, obwohl sie erneut schwanger war. Er konnte am 27./28. November bei Cortenuova nahe Bergamo einen klaren Sieg über die Mailänder und deren Verbündete erringen, lehnte dann aber ein Friedensangebot ab und forderte in Überschätzung seiner Kräfte die bedingungslose Unterwerfung seiner Gegner. Auch Isabella blieb in Oberitalien und gebar im Februar 1238 in Ravenna einen von den Quellen entweder als Carl Otto oder Heinrich bezeichneten Sohn. Vielleicht erhielt dieser anfangs den ersteren Namen und wurde nach dem Tod des gefangengehaltenen ältesten Sohns des Kaisers in Heinrich umbenannt. Seiner großen Begeisterung über die Geburt von Isabellas Sohn verlieh der Kaiser in mehreren erhaltenen Schreiben Ausdruck. Zu seinen Adressaten gehörte u. a. Richard, Earl von Cornwall, ein Bruder Heinrichs III. von England.
    Die Glückssträhne des Kaisers riss aber mit seiner monatelangen erfolglosen Belagerung Brescias im Sommer/Herbst 1238 ab. Auf seine Anweisung hin nahm Isabella von September bis Dezember 1238 ihren Wohnsitz in der süditalienischen Stadt Andria uund wurde gegen Jahresende vom Erzbischof Berardo von Palermo zurück in die Lombardei geleitet. Inzwischen hatte Friedrich II. die Eroberung Brescias aufgeben müssen. Im Februar/März 1239 hielt sich Isabella mit ihrem kleinen Sohn in Noventa auf, während ihr Gemahl in Padua weilte. Als der Papst im März 1239 den Kaiser unter fadenscheinigen Gründen exkommunizierte, lieferten sich beide Seiten eine unter die Gürtellinie gehende Propagandaschlacht. Friedrich II. beschwerte sich bei seinem Schwager Heinrich III. über dessen zu mangelhafte Unterstützung. Der englische König versuchte zu beruhigen, warf dem Kaiser aber im Gegenzug vor, dass dieser seine Gattin Isabella abschotte und ihr das Tragen der Krone in der Öffentlichkeit verbiete.[11]
    Einigen Briefen Friedrichs II. ist zu entnehmen, dass er seine Gattin Anfang 1240 in sein Königreich Sizilien zurücksandte, wo sie in der Burg Salvatoris ad Mare bei Andria in Apulien Hof hielt. Der Kaiser sorgte auch dafür, dass Isabella standesgemäß leben konnte und ihr Hofstaat genügend Ausstattung erhielt. Sie wurde der Obhut treuer sizilischer Anhänger des Kaisers anvertraut, zuerst Giovanni de Amato. Als dieser starb, übernahm Jacopo Capece dessen Stelle. In seinem Streit mit Gregor IX. hatte Friedrich II. inzwischen ab August 1239 das Herzogtum Spoleto besetzt und begab sich Ende März 1240 nach fünfjähriger Abwesenheit wieder in sein Königreich Sizilien. In den folgenden Monaten hielt er sich zwar wie Isabella in Apulien auf; ob er sie in dieser Zeit aber traf, ist aufgrund fehlender dementsprechender Quellenangaben nicht feststellbar. Im Juli 1240 machte er sich zu einem neuen Einfall in den Kirchenstaat auf, konnte Faenza jedoch erst nach achtmonatiger Belagerung im April 1241 erstürmen. Ein unterdessen vom Papst nach Rom einberufenes Konzil suchte der Kaiser zu torpedieren, um seine Amtsenthebung zu verhindern.
    Der nach einem Kreuzzug im Juli 1241 in Trapani im Nordwesten Siziliens gelandete Bruder Isabellas, Richard von Cornwall, zog nach Norden zu einem Treffen mit dem Kaiser, der damals gegen Rom marschierte, aber von einem Angriff auf die Ewige Stadt vorerst absah. Richard wurde bei seiner Ankunft in Terni in Umbrien von Friedrich II. äußerst zuvorkommend und gastfreundlich empfangen, konnte seine Schwester jedoch erst einige Tage später sehen. Allerdings muss dies kein Hinweis auf ein anangeblich vom Kaiser befohlenes isoliertes Leben Isabellas sein; möglicherweise war sie wie schon bei früheren Kriegszügen eine geraume Strecke vom Feldlager ihres Gemahls entfernt untergebracht. Isabella und Richard schauten dann zu ihrem großen Ergötzen unterhaltsamen Veranstaltungen zu, bei denen etwa sarazenische Mädchen artistische Tanzkunststücke präsentierten. Im Konflikt zwischen Kaiser und Papst suchte Richard vergeblich zu vermitteln. Gregor IX. starb aber bereits am 22. August 1241, woraufhin Friedrich II. sich mit seiner erneut schwangeren Gemahlin nach Apulien zurückzog.
    Isabella starb im Alter von 27 Jahren bei einer weiteren Geburt am 1. Dezember 1241 in Foggia zusammen mit dem Neugeborenen. Sie wurde auf Anweisung Friedrichs II. in einer feierlichen Begräbniszeremonie neben seiner zweiten Gattin Isabella von Brienne in der Krypta der Kathedrale von Andria beigesetzt. Der tiefbetrübte Kaiser ordnete Trauergottesdienste in allen größeren Kirchen Siziliens an. Erst in einem am 30. Januar 1242 verfassten Schreiben setzte er den englischen König offiziell über Isabellas Ableben in Kenntnis. Isabella hatte ihren Gemahl zuletzt noch gebeten, weiterhin freundschaftliche Beziehungen zu ihrem Bruder Heinrich III. zu unterhalten.[12]



    Literatur
    • D. S. H. Abulafia: Isabella (1214–1241). In: Oxford Dictionary of National Biography (ODNB). Bd. 29 (2004), S. 418–419.
    • F. delle Donne: Isabella d’Inghilterra. In: Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Bd. 62 (2004), S. 635–637 (online).
    • Kate Norgate: Isabella (1214–1241). In: Dictionary of National Biography (DNB). Bd. 29 (1892), S. 62–63 (gemeinfreier Text; online auf Wikisource).
    • Uwe A. Oster: Die Frauen Kaiser Friedrichs II., Piper Verlag, Taschenbuchausgabe München 2009, ISBN 978-3-492-25736-7, S. 167–212.
    Anmerkungen
    1 Kate Norgate, DNB Bd. 29, S. 62.
    2 Friedrich II. dürfte Bianca Lancia, die seit 1227 seine Geliebte war, am Totenbett geheiratet haben, weshalb sie als seine dritte Gemahlin gerechnet wird; ihr Tod dürfte aber erst auf 1244/46 zu datieren sein.
    3 Uwe A. Oster: Die Frauen Kaiser Friedrichs II., S. 168–174.
    4 Uwe A. Oster: Die Frauen Kaiser Friedrichs II., S. 174–178.
    5 Uwe A. Oster: Die Frauen Kaiser Friedrichs II., S. 178ff.
    6 Kate Norgate, DNB Bd. 29, S. 62.
    7 Uwe A. Oster: Die Frauen Kaiser Friedrichs II., S. 180.
    8 Walter Koch: Friedrich II.. In: Gerhard Hartmann, Karl Schnith (Hrsg.): Die Kaiser, 1996, ISBN 3-222-12421-3, S. 340.
    9 So D. S. H. Abulafia, ODNB Bd. 29, S. 419; andere erwogene Geburtsdaten Margarethas sind Ende 1237 oder sogar der 1. Dezember 1241, indem sie im letzteren Fall mit jenem Kind identifiziert wird, bei dessen Geburt Isabella starb (Deutsche Könie, Medieval Lands).
    10 Uwe A. Oster: Die Frauen Kaiser Friedrichs II., S. 181–190.
    11 Uwe A. Oster: Die Frauen Kaiser Friedrichs II., S. 191–200.
    12 Uwe A. Oster: Die Frauen Kaiser Friedrichs II., S. 201–212.

    Isabella heiratete König Friedrich II. von Staufen am 15 Jul 1235 in Dom zu Worms. Friedrich (Sohn von Kaiser Heinrich VI. von Schwaben (von Staufen) und Kaiserin Konstanze von Sizilien) wurde geboren am 26 Dez 1194 in Jesi, Ancona, Italien; gestorben am 13 Dez 1250 in Castel, Fiorentino, Lucerna, Italien; wurde beigesetzt am 25 Feb 1251 in Dom (Kathedrale) zu Palermo. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 51. Prinzessin Margaretha von Staufen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1237; gestorben am 8 Aug 1270.

  10. 27.  Graf Hugo XI. von Lusignan, der Braune Graf Hugo XI. von Lusignan, der Braune Graphische Anzeige der Nachkommen (14.Isabella5, 5.Adelheid4, 3.Elisabeth3, 2.Rainald2, 1.Rainald1) wurde geboren in 1221; gestorben am 6 Apr 1250 in Fariskur, Ägypten.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Hugh XI de Lusignan, Hugh VI of La Marche or Hugh II of Angoulême
    • Französischer Name: Hugues XI de Lusignan
    • Titel (genauer): Angoulême; Graf von Angoulême als Hugo II. https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Angoulême
    • Titel (genauer): Grafschaft La Marche; Graf von La Marche https://de.wikipedia.org/wiki/Marche_(Frankreich)
    • Titel (genauer): Lusignan; Herr von Lusignan https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Lusignan https://de.wikipedia.org/wiki/Lusignan_(Vienne)
    • Titel (genauer): Regent der Grafschaften Penthièvre und Porhoët
    • Titel (genauer): Count of Angoulême (from 1246), Count of La Marche (from 1249)
    • Titel (genauer): Comte d'Angoulême (de 1246), Comte de la Marche (de1249), Seigneur de Lusignan (de1249)

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Hugh_XI_of_Lusignan

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Hugues_XI_de_Lusignan



    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_XI._von_Lusignan (Jun 2018)

    Hugo XI. von Lusignan, genannt der Braune (Le Brun) (* 1221; † 6. April 1250 bei Fariskur, Ägypten) war Herr von Lusignan, Graf von La Marche und Angoulême sowie Regent der Grafschaften Penthièvre und Porhoët.

    Er war der Sohn von Hugo X. von Lusignan und Isabella von Angoulême. Er war der Halbbruder König Heinrichs III. von England. Im Januar 1236 heiratete er Yolande von Dreux (* 1218; † 1272), Gräfin von Penthievre und Porhoët, Tochter des Peter von Dreux und Braine, Herzog von Bretagne. Aus dem Recht seiner Frau war er Graf von Penthièvre und Porhoët.

    Im August 1248 brach sein Vater zum Kreuzzug nach Ägypten (sechster Kreuzzug) unter König Ludwig IX. von Frankreich auf, er selbst begleitete ihn nicht. Der Vater fiel am 5. Juni 1249 bei den Kämpfen um Damiette, weshalb Hugo XI. ihm als Herr von Lusignan, Graf von La Marche und Graf von Angoulême nachfolgte. Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass er zu diesem Zeitpunkt vom Tod seines Vaters wusste. Denn von ihm ist ein Brief erhalten, der auf dem 29. Juni 1249 in Paris datiert ist, in dem Hugo XI. seine eigene Kreuzzugsvorbereitung dokumentierte, aber den Tod des Vaters nicht erwähnte.[1] Zusammen mit elf Rittern in seinem Gefolge schloss sich Hugo XI. dem Prinzen Alfons von Poitiers an, mit dem er im Oktober 1249 die ägyptische Hafenstadt Damiette erreichte und hier wohl vom Tod des Vaters erfuhr.

    Hugo XI. nahm nun am weiteren Kreuzzug teil, in dessen Verlauf auch er fiel, als das Heer auf seinem Rückzug von al-Mansura am 6. April 1250 bei Fariskur von den Mameluken überwältigt wurde.

    Gestorben:
    Während Kreuzzug gefallen.

    Familie/Ehepartner: Gräfin Johanna von Toulouse (Raimundiner). Johanna (Tochter von Graf Raimund VII. von Toulouse (Raimundiner) und Sancha von Aragón) wurde geboren in 1220; gestorben am 20 Aug 1271 in Corneto, Siena. [Familienblatt] [Familientafel]

    Hugo heiratete Gräfin Yolande von Dreux in Jan 1236. Yolande (Tochter von Peter von Dreux, Mauclerc und Herzogin Alix von Thouars) wurde geboren in 1218; gestorben in 1272. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 52. Graf Hugo XII. von Lusignan  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1235/1240; gestorben in nach 25 Aug 1270 in bei Tunis.
    2. 53. Alice von Lusignan  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am nach Okt 1236; gestorben in Mai 1290.

  11. 28.  Alice (Adelheid, Alix) de LusignanAlice (Adelheid, Alix) de Lusignan Graphische Anzeige der Nachkommen (14.Isabella5, 5.Adelheid4, 3.Elisabeth3, 2.Rainald2, 1.Rainald1) gestorben am 9 Feb 1256.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alice_de_Lusignan_(†_1256)

    Alice de Lusignan (auch Alix de Lusignan, † 9. Februar 1256) war eine französische Adlige und durch Ehe Countess of Surrey.

    Alice entstammte der südwestfranzösischen Adelsfamilie Lusignan. Sie war eine Tochter von Hugo von Lusignan, Graf von La Marche und von dessen Frau Isabella von Angoulême. Ihre Mutter, die aus dem südwestfranzösischen Angoulême stammte, war die Witwe des englischen Königs Johann Ohneland. Sie hatte nach dem Tod des Königs 1217 England verlassen und 1220 den südwestfranzösischen Grafen Hugo geheiratet. Damit war Alice eine Halbschwester des englischen Königs Heinrich III. Nach dem Tod ihrer Mutter folgte Alice 1247 mit mehreren ihrer Brüder einer Einladung Heinrichs nach England. Dieser plante, seine Halbgeschwister durch Besitzungen und Heiraten in England zu binden, um so die Bindung zwischen England und seinen eigenen südwestfranzösischen Besitzungen zu stärken. Alice verheiratete er im August 1247 mit dem noch minderjährigen John de Warenne, 6. Earl of Surrey (1231–1304), einem reichen Erben. Diese und weitere Bevorzugungen der ausländischen Lusignans wurden in England teils scharf kritisiert, unter anderem vom Chronisten Matthew Paris. Ihr Gatte wurde 1252 volljährig wurde und damit die Kontrolle über seine weitläufigen Besitzungen als Earl of Surrey erhielt.

    Gestorben:
    Alice starb einen Monat nach der Geburt ihres dritten Kindes.

    Familie/Ehepartner: Graf John de Warenne. John (Sohn von Graf William de Warenne und Maud (Matilda) Marshal) wurde geboren in 1231; gestorben in cir 29 Sep 1304 in Kennington, Kent, England; wurde beigesetzt in 1304 in Lewes Priory, England. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 54. William de Warenne  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1256; gestorben in 1286.

  12. 29.  Margarete von LusignanMargarete von Lusignan Graphische Anzeige der Nachkommen (14.Isabella5, 5.Adelheid4, 3.Elisabeth3, 2.Rainald2, 1.Rainald1) gestorben am 22 Okt 1288.

    Margarete heiratete Graf Raimund VII. von Toulouse (Raimundiner) in 1243, und geschieden am 25 Sep 1245. Raimund (Sohn von Graf Raimund VI. von Toulouse (Raimundiner) und Prinzessin Johanna von England (Plantagenêt)) wurde geboren in Jul 1197 in Beaucaire; gestorben am 27 Sep 1249 in Millau. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Vizegraf Amalrich IX. (Aimery) von Thouars. Amalrich (Sohn von Vizegraf Aimery VIII. von Thouars) gestorben in 1256. [Familienblatt] [Familientafel]


  13. 30.  Amicia von CourtenayAmicia von Courtenay Graphische Anzeige der Nachkommen (16.Peter5, 7.Robert4, 3.Elisabeth3, 2.Rainald2, 1.Rainald1) wurde geboren in 1250; gestorben in 1275 in Rom, Italien; wurde beigesetzt in Petersdom.

    Amicia heiratete Graf Robert II. von Artois in 1262. Robert (Sohn von Robert I. von Artois (von Frankreich) und Gräfin Mathilde von Brabant) wurde geboren in 1250; gestorben am 11 Jul 1302 in Schlachtfeld Kortrijk. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 55. Graf Philippe von Artois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1269; gestorben am 11 Sep 1298.
    2. 56. Mathilde (Mahaut) von Artois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1270; gestorben am 27 Nov 1329 in Paris, France; wurde beigesetzt am 30 Nov 1329 in Abtei Maubuisson.