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Markgraf Philipp I von Baden

Markgraf Philipp I von Baden

männlich 1479 - 1533  (53 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Markgraf Philipp I von BadenMarkgraf Philipp I von Baden wurde geboren am 6 Nov 1479; gestorben am 17 Sep 1533.

    Notizen:

    Markgraf Philipp I. (* 6. November 1479; † 17. September 1533) hatte von seinem Vater Christoph I. 1515 die markgräflichen Besitzungen Baden (Baden-Baden), Durlach, Pforzheim und Altensteig sowie Teile von Eberstein, Lahr und Mahlberg übernommen und als dessen Statthalter verwaltet und 1527 geerbt. 1524–1527 versah er das Amt eines kaiserlichen Statthalters im Reichsregiment.

    Leben
    Philipp war der fünfte Sohn des Markgrafen Christoph I. von Baden und der Ottilie von Katzenelnbogen. Sein Vater beabsichtigte eigentlich eine Erbteilung zu vermeiden und betrachtete Philipp als seinen für die Landesherrschaft am besten befähigten Sohn, dem er die Herrschaft über alle seine Lande übertragen wollte. Zudem war eine Heirat Philipps mit der Erbtochter, Johanna, des Markgrafen Philipp von Hachberg-Sausenberg[1] – einer badischen Nebenlinie – geplant; damit wäre Philipp Herr eines beachtlichen Territoriums geworden. Die Hochzeit mit der Sausenburger Erbtochter scheiterte jedoch am Widerstand des französischen Königs.

    Aufgrund des Widerstandes seiner weltlichen Brüder[2] änderte Christoph später zweimal sein Testament. Philipps Bruder Bernhard III. erhielt die linksrheinischen Besitzungen, sein Bruder Ernst die südbadischen Herrschaften Hachberg, Üsenberg, Sausenberg/Rötteln und Badenweiler.

    Philipp nahm auf französischer Seite an den italienischen Kriegen teil. 1501 kommandierte er ein Schiff der französischen Hilfsflotte, die Venedig im Kampf gegen die Türken unterstützte.

    Philipp war während seiner Regentschaft insbesondere mit zeitüblichen Aufständen konfrontiert. In Fortsetzung der Bundschuh-Bewegung und immer wieder unter Führung von Joß Fritz erhoben sich insbesondere die Bauern und kämpften um ihre Rechte. Es kam vermehrt zu Übergriffen und Gewalt. Durch Durlach ziehend marschierten die Aufständischen zum Kloster Gottesau, das geplündert und völlig zerstört wurde – vor der Nase des Markgrafen. Dieser ging gegen die Heimatorte von Beteiligten vor und ließ z. B. in Berghausen drei Häuser in Brand stecken. Eigentliches Ziel war aber das Gebiet des Bischofs Georg von der Pfalz von Speyer, der sich schließlich zum Pfalzgrafen von Heidelberg flüchtete. Erst Kurfürst Ludwig V. gelang es 1525, die Aufständischen mit seinem Heer zu unterwerfen.

    Philipp I. schloss mit seinen Bauern am 25. Mai 1525 den Vertrag von Renchen.

    Er starb 1533 ohne männlichen Erben. Von seinen sechs Kindern überlebte ihn nur seine Tochter Maria Jakobäa (1507–1580), die seit 1522 mit dem Herzog Wilhelm IV. von Bayern verheiratet war. Seine beiden Brüder Ernst und Bernhard III. teilten seine Besitzungen unter sich auf – die dabei entstehenden Markgrafschaften Baden-Durlach und Baden-Baden bestanden bis zur Wiedervereinigung 1771 nebeneinander.

    Grab
    Das Grab des Markgrafen Philipp I. von Baden befindet sich in der Stiftskirche Baden-Baden.
    Sein Grabmal ziert seine Skulptur in voller Lebensgröße und Rüstung, jedoch ohne Helm. Auf dem Grabmal ist folgende lateinische Inschrift zu lesen:

    DEM GLAUBEN AN GOTT GEHEILIGT
    DEM ERLAUCHTEN FÜRSTEN PHILIPP, MARKGRAFEN VON BADEN,
    EINEM FÜRSTEN AUSGEZEICHNET DURCH KRAFT DES KÖRPERS UND SCHÖNHEIT DER GESTALT,
    WELCHER DIE RITTERLAUFBAHN UNTER KARL VIII., KÖNIG VON FRANKREICH;
    BEI DER BELAGERUNG VON MAILAND BEGANN,
    WELCHER EINEN TEIL DER FLOTTE BEI DER BELAGERUNG VON MITHYLENE BEFEHLIGTE,
    WELCHER SPANIEN UND FRANKREICH DURCHZOG,
    WELCHER VERWESER DES REICHES IN DEUTSCHLAND UNTER KAISER KARL V. WAR,
    WELCHER ZU WASSER UND ZU LANDE GROSSE DINGE VOLLBRACHTE,
    WELCHER ZU HAUSE DURCH KLUGHEIT UND MÄSSIGUNG GEGEN DIE BÜRGER SICH UM
    DAS VATERLAND VERDIENT GEMACHT HAT
    – IHM –
    DEM LEIBLICHEN BRUDER,
    HAT NACH DESSEN LETZTEN WILLEN FÜRST ERNST DIES DENKMAL ERRICHTET,
    ER LEBTE 54 JAHRE 10 MONATE 7 TAG,
    UND STARB IM JAHRE 1533 AM 17. SEPTEMBER.
    Der Grabstein stammt aus dem Jahre 1537 von Christoph von Urach, der noch weitere Werke in der Region erstellte.

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_I._(Baden)

    Philipp heiratete Markgräfin Elisabeth von der Pfalz (Wittelsbacher) am 3 Jan 1503 in Heilig Geist Kirche, Heidelberg, Baden-Württemberg, DE. Elisabeth (Tochter von Philipp von der Pfalz (Wittelsbacher), der Aufrichtige und Prinzessin Margarethe von Bayern-Landshut) wurde geboren am 16 Nov 1483 in Heilig Geist Kirche, Heidelberg, Baden-Württemberg, DE; gestorben am 24 Jun 1522 in Baden-Baden, Baden, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Maria Jakobäa von Baden  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 25 Jun 1507; gestorben am 16 Nov 1580 in München, Bayern, DE.


Generation: 2

  1. 2.  Maria Jakobäa von BadenMaria Jakobäa von Baden Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Philipp1) wurde geboren am 25 Jun 1507; gestorben am 16 Nov 1580 in München, Bayern, DE.

    Notizen:

    Markgräfin Maria Jakobäa von Baden (* 25. Juni 1507; † 16. November 1580 in München) war durch Heirat Herzogin von Bayern.

    Leben
    Maria Jakobäa war die Tochter des Markgrafen Philipp I. von Baden (1479–1533) und der Pfalzgräfin Elisabeth (1483–1522), Tochter des Kurfürsten Philipp von der Pfalz und Prinzessin Margarete von Bayern-Landshut. Ihre Großeltern väterlicherseits waren Markgraf Christoph I. von Baden und die Gräfin Ottilie von Katzenelnbogen.

    Am 5. Oktober 1522 heiratete Markgräfin Maria Jakobäa in München den Herzog Wilhelm IV. von Bayern (1493–1550), ältester Sohn des Herzogs Albrecht IV. und der Erzherzogin Kunigunde von Österreich. Von dieser Hochzeit soll der Schwibbogen im ersten Burghof der Burg zu Burghausen zeugen, der mit dem bayerischen und badischen Wappen sowie der Jahreszahl 1523 bemalt ist.

    Literatur
    • Hans Rall, Marga Rall: Die Wittelsbacher. Von Otto I. bis Elisabeth I. Weltbild u. a., Augsburg u. a. 1994, ISBN 3-85001-485-1.
    • Sabine Anders, Katharina Maier: Liebesbriefe großer Frauen. Marix Verlag, 2009, ISBN 978-3-86539-196-4.
    Weblinks
     Commons: Maria Jakobäa von Baden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Jakobäa_von_Baden

    Maria heiratete Herzog Wilhelm IV. von Bayern (Wittelsbacher) am 5 Okt 1522 in München, Bayern, DE. Wilhelm (Sohn von Herzog Albrecht IV. von Bayern (Wittelsbacher) und Kunigunde von Österreich (von Habsburg)) wurde geboren am 13 Nov 1493 in München, Bayern, DE; gestorben am 7 Mrz 1550 in München, Bayern, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 3. Herzog Albrecht V. von Bayern (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 29 Feb 1528 in München, Bayern, DE; gestorben am 25 Okt 1579 in München, Bayern, DE.


Generation: 3

  1. 3.  Herzog Albrecht V. von Bayern (Wittelsbacher)Herzog Albrecht V. von Bayern (Wittelsbacher) Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Maria2, 1.Philipp1) wurde geboren am 29 Feb 1528 in München, Bayern, DE; gestorben am 25 Okt 1579 in München, Bayern, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab 1550, Bayern, DE; Herzog von Bayern

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_V._(Bayern)

    Albrecht V. (der Großmütige) (* 29. Februar 1528 in München; † 24. Oktober 1579 ebenda) war ab 1550 Herzog von Bayern.

    Leben
    Albrechts Eltern waren Herzog Wilhelm IV. und Maria Jakobäa von Baden. 1546 heiratete er Anna, eine Tochter des römisch-deutschen Königs und späteren Kaisers Ferdinand. Nach dem Tod seines Vaters wurde er 1550 dessen Nachfolger als Herzog von Bayern. Albrecht war der erste bayerische Herrscher, bei dem die bereits 1506 erlassene Primogeniturordnung umgesetzt wurde.[1] Zu seinem Herrschaftsbereich gehörten die bayerischen Teilherzogtümer Niederbayern und Oberbayern – deren Territorien nnicht mit den heute existierenden gleichnamigen Regierungsbezirken verwechselt werden dürfen. Nach dem Tod seines Onkels Ernst von Bayern erbte er die Pfandschaft über die böhmische Grafschaft Glatz, die er 1567 an den Landesherrn Maximilian II. verkaufte.
    Albrecht war ein leidenschaftlicher Sammler und Kunstfreund und gilt als Begründer der Entwicklung Münchens zu einer Stadt der Künste. Der Aufbau der Hofbibliothek, aus der sich die heutige Bayerische Staatsbibliothek entwickelte, begann 1558 miit dem Kauf der mehr als 800 Bände umfassenden Bibliothek aus dem Nachlass des Humanisten Johann Albrecht Widmannstetter. Dieser Bestand wurde 1560 durch den Nachlass von Albrechts Onkel Ernst und 1571 durch den Kauf der Bibliothek von Hans Jakob Fugger bedeutend erweitert.[2] Zwischen 1558 und 1570 ließ Albrecht einen Bußpsalmencodex anfertigen, der heute zu den Prachthandschriften der Bayerischen Staatsbibliothek gehört. Er wurde von Hans Mielich, seinem Hofmaler, illustriert; die Kompositionen zu den Bußpsalmen schuf Orlando di Lasso.[3], der für die Münchner Hofkapelle tätig war.
    In den Jahren 1563 bis 1567 ließ Albrecht ein neues Marstallgebäude errichten, die heutige Alte Münze, in deren oberen Stockwerken die herzogliche Kunstkammer mit mehr als 6000 Exponaten eingerichtet wurde. Das museale Konzept entwickelte der flämische Arzt und Kunstberater Samuel Quiccheberg.[4]
    1566 erwarb Albrecht von Hans Jakob Fugger eine Sammlung antiker Skulpturen aus einer Erbschaft. Sie bildete den Grundstock für die Antikensammlung. Durch den Kunstspezialisten und kaiserlichen Antiquar Jacopo Strada ließ Albrecht noch im selbeen Jahr in Rom mehr als 50 weitere antike Skulpturen und in Venedig zahlreiche römische Büsten kaufen. Zwei Jahre später gelang Strada nach langwierigen Verhandlungen der Ankauf der Antikensammlung des venezianischen Patriziers Andrea Loredan für den bayerischen Hof.[5] Für die solcherart auf mehr als 600 Exponate angewachsene Sammlung ließ Albrecht 1568–1571 das Antiquarium erbauen, das aus Gründen des Brandschutzes als freistehendes Gebäude außerhalb der Neuveste errichtet wurde.
    Seine bedeutende Münzsammlung bildete den Grundstock für die Staatliche Münzsammlung. Er holte bekannte Maler und Kupferstecher sowie den Komponisten Orlando di Lasso an seinen Hof. In seiner Hofhaltung legte er Wert auf Pracht und Luxus, belastete die Untertanen schwer mit Abgaben und türmte dennoch ungeheuere Schulden (½ Mill. fl.) auf.
    Albrecht wurde katholisch erzogen und stand unter dem Einfluss der Jesuiten, die sein Vater ins Land geholt hatte und die seit 1549 in Ingolstadt an der Theologischen Fakultät unterrichteten. Die Ingolstädter Universität ging während Albrechts Regierung vollständig an sie über. Das Luthertum wurde in Albrechts Herrschaftsbereich verfolgt. Allerdings berief er 1550 Pankraz von Freyberg an seinen Hof; Pankraz neigte dem Protestantismus zu und konnte dem Herzog später Zugeständnisse an diie Religionsfreiheit abringen. Zu Albrechts wichtigsten Beratern zählte Wiguleus Hund. Albrecht gehörte zu den Mitbegründern des Landsberger Bundes. 1557 schuf er einen Religionsrat, um die konfessionelle Einheit des Landes zu kontrollieren. 1559 gründete er in München ein Jesuitenkolleg, das heutige Wilhelmsgymnasium. Die Juden hatte er bereits am 23. Dezember 1551 ausgewiesen, indem er ihnen untersagte, im Herzogtum zu wohnen. Für Reisen durch sein Land brauchten sie einen Passierschein und durften dabei an keinem Ort öfter als einmal übernachten. Albrecht unternahm starke Anstrengungen seinem jüngeren Sohn Ernst die Herrschaft über Kurköln zu ermöglichen. Bereits 1577 sollte Ernst unterstützt von Kaiser und Papst Nachfolger des Kölner Erzbischofs Salentin von Isenburg werden, doch verlor er diese Wahl noch gegen Gebhard I. von Waldburg.
    Albrecht war der Vormund von Philipp II. von Baden, dem späteren Markgrafen von Baden, sowie von dessen Schwester Jakobe von Baden, der späteren Herzogin von Jülich-Kleve-Berg.

    Nachkommen
    Herzog Albrecht V. heiratete am 4. Juli 1546 in Regensburg Erzherzogin Anna von Österreich, eine Tochter von Kaiser Ferdinand I. und dessen Gattin Prinzessin Anna von Böhmen und Ungarn. Gemeinsam hatten sie 7 Kinder:
    • Karl (*/† 1547)
    • Wilhelm V. der Fromme (1548–1626), ∞ 1568 Prinzessin Renata von Lothringen
    • Ferdinand (1550–1608), ∞ (morg.) 1588 Maria Pettembeck (1573–1619); Nachkommen: Franz Wilhelm von Wartenberg, Grafen von Wartenberg (bis 1736)
    • Maria Anna (1551–1608), ∞ 1571 Erzherzog Karl II. von Innerösterreich
    • Maximiliana Maria (1552–1614)
    • Friedrich (1553–1554)
    • Ernst (1554–1612), Erzbischof von Köln, Bischof von Lüttich



    Literatur
    • Friedrich Wilhelm Bautz: Albrecht V., Herzog von Bayern. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 90–91.
    • Dietmar Heil: Die Reichspolitik Bayerns unter der Regierung Herzog Albrechts V. (1550–1579). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1998, ISBN 3-525-36054-1 (Digitalisat)
    • Sigmund von Riezler: Albrecht V. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 234–237.
    • Walter Goetz: Albrecht V.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 158–160 (Digitalisat).
    Weblinks
     Commons: Albrecht V. (Bayern) – Sammlung von Bildern
    Porträtgalerie Bayern des Haus der Bayerischen Geschichte:
    • Werke von und über Albrecht V. in der Deutschen Digitalen Bibliothek
    • Bildnis des Herzogs Albrecht V. von Bayern. Maler: Hans Mielich (Muelich). Datiert: 1545. In: Geschichte Bayerns. Ausstellung Bayern Bilder. Haus der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 12. März 2013.
    • Bildnis des Herzogs Albrecht V. von Bayern. Maler: Hans Mielich (Muelich). Datiert: 1555. In: Geschichte Bayerns. Ausstellung Bayern Bilder. Haus der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 12. März 2013.
    • Bildnis des Herzogs Albrecht V. von Bayern auf dem Totenbett. Maler: unbekannt. Datiert: 1579. In: Geschichte Bayerns. Ausstellung Bayern Bilder. Haus der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 12. März 2013.
    Einzelnachweise
    1 Reinhold Baumstark: Albrecht V. In: Alois Schmid und Katharina Weigand (Hrsg.): Die Herrscher Bayerns. 25 historische Portraits von Tassilo III. bis Ludwig III. Beck, München 2001, ISBN 3-406-48230-9, S. 175 (eingeschränkte Vorschau in der Gogle-Buchsuche).
    2 Otto Hartig: Die Gründung der Münchener Hofbibliothek durch Albrecht V. und Johann Jakob Fugger. In: Abhandlungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. XXVIII/3. Franz, München 1917, S. 9 ff. (Digitalisat [abgerufen am 24. Oktober 2013).
    3 [1] sowie Veranstaltungsfleyer der Bayerischen Akademie der Wissenschaften:
    4 Baumstark: Albrecht V. München 2001, S. 182.
    5 Baumstark: Albrecht V. München 2001, S. 183.

    Name:
    Das Haus Wittelsbach ist eines der ältesten deutschen Hochadelsgeschlechter. Aus ihm gingen jahrhundertelang die Pfalzgrafen, die späteren Herzöge, Kurfürsten und Könige von Bayern (1180–1918) hervor, ebenso wie die Pfalzgrafen bei Rhein (1214–1803 und 1816–1918), die als Herrscher der Kurpfalz bereits Kurfürsten des Heiligen Römischen Reichs waren.
    Zwei Wittelsbacher wurden zu Römisch-deutschen Kaisern (1328 und 1742) und einer zum Römisch-deutschen König (1400) gewählt. Weitere Territorien des Heiligen Römischen Reichs, die zeitweilig von Mitgliedern des Hauses regiert wurden, waren das Kurfürstentum Köln (1583–1761), das Herzogtum Jülich-Berg (1614–1794/1806), das Fürstbistum Lüttich, die Mark Brandenburg (1323–1373), die Grafschaften Tirol (1342–1363/1369) sowie Holland, Hennegau und Seeland (1345–1432) sowie das Herzogtum Bremen-Verden (1654–1719). Zweimal, 1619 und 1742, waren Wittelsbacher Gegenkönige in Böhmen.
    Als eine der bedeutendsten Dynastien Europas stellten sie zeitweilig auch die Könige von Ungarn (1305), Schweden (1441–1448 und 1654–1720), Dänemark und Norwegen (1440) sowie von Griechenland (1832–1862).
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wittelsbach

    Albrecht heiratete Erzherzogin Anna von Österreich am 4 Jul 1546 in Regensburg, DE. Anna (Tochter von Kaiser Ferdinand I. von Österreich (von Habsburg) und Anna Jagiełło von Böhmen (von Ungarn)) wurde geboren am 7 Jul 1528 in Prag, Tschechien ; gestorben am 16 Okt 1590 in München, Bayern, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 4. Herzog Wilhelm V. von Bayern (Wittelsbacher), der Fromme  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 29 Sep 1548 in Landshut, Bayern, DE; gestorben am 7 Feb 1626 in Schleissheim, Bayern, DE.
    2. 5. Prinzessin Maria Anna von Bayern (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 21 Mrz 1551 in München, Bayern, DE; gestorben am 29 Apr 1608 in Graz.


Generation: 4

  1. 4.  Herzog Wilhelm V. von Bayern (Wittelsbacher), der Fromme Herzog Wilhelm V. von Bayern (Wittelsbacher), der Fromme Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Albrecht3, 2.Maria2, 1.Philipp1) wurde geboren am 29 Sep 1548 in Landshut, Bayern, DE; gestorben am 7 Feb 1626 in Schleissheim, Bayern, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Bayern (1579 bis 1597)

    Notizen:

    Wilhelm V. der Fromme (* 29. September 1548 in Landshut; † 7. Februar 1626 in Schleißheim) war von 1579 bis 1597 Herzog von Bayern.

    Leben
    Kurprinzenzeit
    Wilhelm wurde als zweiter Sohn Albrechts V. während dessen Prinzenzeit auf Burg Trausnitz über Landshut geboren, einem alten Herrschaftsmittelpunkt der Wittelsbacher. Seine Mutter war Anna von Österreich, Tochter Kaiser Ferdinands I. 1568 heiratete er Renata von Lothringen. Die Hochzeit wurde mit großem Aufwand in der Residenz seines Vaters in München gefeiert und ist in zeitgenössischen Texten und Bildern ausführlich dokumentiert.
    Anschließend richtete das Prinzenpaar eine Hofhaltung auf Burg Trausnitz ein, wo ein bedeutender künstlerischer Aufwand getrieben wurde. Renata von Lothringen war eine Tochter der Christina von Dänemark und eine Nichte Kaiser Karls V. und am lothringischen Herzogshof aufgewachsen. Sie brachte damit vor allem Kenntnisse der französischen und spanischen Hofkultur nach Landshut. Wilhelm wiederum war eng mit den Habsburgern, aber auch den Medici verwandt, so dass auch die künstlerischen Zentren Innsbruck, Ambras, Wien und Florenz Vorbildwirkungen entfalteten. Wichtige Anregungen erhielt das Prinzenpaar durch Wilhelms Onkel Erzherzog Ferdinand von Tirol, der ab 1567 als Landesfürst die Residenz in Innsbruck mit Gärten und Lustschlössern (z.B. Schloss Ruhelust) ausbaute und sich ab 1572 eine berühmte Kunstsammlung in Schloss Ambras einrichtete. Ein enger Berater wurde auch Hans Fugger in Augsburg, der ihn nicht nur mit Ideen und personellen Kontakten versorgte, sondern zusammen mit anderen große Kreditsummen bereitstellte.
    In Landshut wurde das befestigte Bergschloss Trausnitz baulich erweitert und mit umfangreichen Bildzyklen ausgemalt. Im Tal entstand ein Park im Stil eines Renaissancegartens nach französischen Vorbildern vor den Mauern der Stadt und auf dem Berrg um die Trausnitz herum ein umfangreicher Tierpark mit vielen exotischen und raren Tierarten. Die Arbeiten wurden ab 1573 im künstlerischen Sinn koordiniert durch den in Florenz ausgebildeten niederländischen Maler Friedrich Sustris, der in dem neuartigen Amt des Kunstintendanten die verschiedenen Kunstgattungen in den Dienst fürstlicher Selbstinszenierung stellte und auch in München diese Funktion ausüben sollte.

    Regierungszeit
    Nach dem Tod des Vaters übernahm Wilhelm V. 1579 die Regierung im Herzogtum Bayern und siedelte mit seiner Gemahlin in die Residenz in München über.
    Nach seinem Regierungsantritt setzte Wilhelm V. die gegenreformatorische Politik seines Vaters fort. 1583 besiegelte er in München ein Konkordat, das die erweiterten Kompetenzen des Landesherrn in kirchlichen Fragen regelte.[1] Im selben Jahr scschaltete er sich in den Kurkölnischen Krieg ein, nachdem der Kölner Erzbischof Gebhard Truchsess von Waldburg zum Protestantismus übergetreten war. Die Eroberung des Erzbistums durch seinen Bruder Ernst unterstützte er finanziell und mit eigenen Truppen, was den Bayerischen Schuldenberg um weitere 700.000 Gulden anwachsen ließ.[2] Als Ergebnis stellten die Wittelsbacher bis 1761 den Kölner Kurfürsten und Erzbischof.
    Verschwenderisch wie sein Vater förderte er die Künste und die katholische Kirche. Er errichtete das Jesuitenkloster in München und ab 1583 mit der Michaelskirche die größte Renaissancekirche nördlich der Alpen. Unter Wilhelm V. kamen die Jesuiten auch nach Altötting, Regensburg, Biburg, Münchsmünster und Ebersberg.
    Wilhelm litt zunehmend unter den Anforderungen, sein finanziell marodes Herzogtum zu regieren und flüchtete in die Askese. Als Sparmaßnahme ließ er 1589 die erste Hofbrauerei einrichten, da das Bier für den Münchner Hof erhebliche Kosten verursachte, vor allem wenn es importiert wurde, z.B. aus dem fernen Einbeck.
    Um 1590 ernannte er den engagierten Speyerer Domherrn Adolph Wolff von Metternich (1553–1619) zum Hofmeister seiner für den geistlichen Stand bestimmten Söhne Philipp und Ferdinand. 1592 und 1593 hielt sich dieser mit ihnen in Rom auf, wo sie studierten. 1591 vertrieb Wilhelm die Salzburger aus der Fürstpropstei Berchtesgaden, dem zukünftigen Besitz seines Sohnes Ferdinand.

    Abdankung
    Ab 1594 beteiligte Wilhelm schrittweise seinen ältesten Sohn Maximilian an den Regierungsgeschäften, am 15. Oktober 1597 dankte er ab und am 4. Februar 1598 entband er seine Beamten und Untertanen vom Treueeid. Er selbst behielt eine Jahresapanage von 60.000 Gulden und zog sich mit seiner Frau in die neuerbaute Wilhelminische Veste zurück.
    1596 errichtete er zwischen Moosach und Feldmoching, im Gebiet der heutigen Fasanerie (München) eine Fasanenzucht.

    Literatur
    • Berndt Ph. Baader: Der bayerische Renaissancehof Herzog Wilhelms V. (1568–1579). Ein Beitrag zur bayerischen und deutschen Kulturgeschichte des 16. Jhdts.. Heitz, Leipzig, Straßburg 1943; DNB 578787288
    • Jacob Stockbauer: Die Kunstbestrebungen am bayerischen Hofe unter Herzog Albert V. und seinem Nachfolger Wilhelm V. Nach den im Kaiserlichen Reichsarchiv vorhandenen Correspondenzacten. In: Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunsttechnk des Mittelalters und der Renaissance. Wien 1874. (Digitalisat in der Digitalen Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern)
    • Friedrich Anton Wilhelm Schreiber: Geschichte des bayerischen Herzogs Wilhelm V. des Frommen nach Quellen und Urkunden dargestellt. Ein Beitrag zur vaterländischen Geschichte, München 1860. Online-Digitalisat der BSB
    • Hilda Lietzmann: Valentin Drausch und Herzog Wilhelm V. von Bayern. Ein Edelsteinschneider der Spätrenaissance und sein Auftraggeber (= Kunstwissenschaftliche Studien 75). Deutscher Kunstverlag, München, Berlin 1998; ISBN 3-422-06223-8
    • Hilda Lietzmann: Der Landshuter Renaissancegarten Herzog Wilhelms V. von Bayern. Ein Beitrag zur Garten- und Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (= Kunstwissenschaftliche Studien 93). Deutscher Kunstverlag, München, Berlin 2001; ISBN 3-422-0618-8
    • Sigmund von Riezler: Wilhelm V., der Fromme, Herzog von Baiern. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 43, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 88–90.
    • Susan Maxwell: The court art of Friedrich Sustris. Patronage in late Renaissance Bavaria. Ashgate, Farnham (Surrey), Burlington, 2011; ISBN 978-0-7546-6887-9
    • Thea Vignau-Wilberg (Hrsg.): In Europa zu Hause: Niederländer in München um 1600. Katalog zur Ausstellung der Staatlichen Graphischen Sammlung München, München, Neue Pinakothek, 12. Oktober 2005 – 8. Januar 2006. Hirmer, München 2005; ISBN 3-774-2825-6. Hier wird auch die Malerei der Zeit ab etwa 1570 am bayerischen Hof behandelt.
    Weblinks
     Commons: William V, Duke of Bavaria – Sammlung von Bildern
    • Werke von und über Wilhelm V. in der Deutschen Digitalen Bibliothek
    • Eintrag zu Wilhelm V. in Kalliope
    • Eintrag über Wilhelm V. in Digitaler Portraitindex
    Einzelnachweise
    1 Klaus Unterburger: Das Bayerische Konkordat von 1583. Die Neuorientierung der päpstlichen Deutschlandpolitik nach dem Konzil von Trient und deren Konsequenzen für das Verhältnis von weltlicher und geistlicher Gewalt. W. Kohlhammer Verlag, Stutgart 2006. ISBN 978-3-17-018532-6. S. 481f.
    2 Marianne Sammer: Wilhelm V. Katholische Reform und Gegenreformation. In: Alois Schmid und Katharina Weigand (Hrsg.): Die Herrscher Bayerns. 25 historische Portraits von Tassilo III. bis Ludwig III. Beck, München 2001, ISBN 3-406-48230-9, S. 13 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)..

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_V._(Bayern)

    Name:
    Das Haus Wittelsbach ist eines der ältesten deutschen Hochadelsgeschlechter. Aus ihm gingen jahrhundertelang die Pfalzgrafen, die späteren Herzöge, Kurfürsten und Könige von Bayern (1180–1918) hervor, ebenso wie die Pfalzgrafen bei Rhein (1214–1803 und 1816–1918), die als Herrscher der Kurpfalz bereits Kurfürsten des Heiligen Römischen Reichs waren.
    Zwei Wittelsbacher wurden zu Römisch-deutschen Kaisern (1328 und 1742) und einer zum Römisch-deutschen König (1400) gewählt. Weitere Territorien des Heiligen Römischen Reichs, die zeitweilig von Mitgliedern des Hauses regiert wurden, waren das Kurfürstentum Köln (1583–1761), das Herzogtum Jülich-Berg (1614–1794/1806), das Fürstbistum Lüttich, die Mark Brandenburg (1323–1373), die Grafschaften Tirol (1342–1363/1369) sowie Holland, Hennegau und Seeland (1345–1432) sowie das Herzogtum Bremen-Verden (1654–1719). Zweimal, 1619 und 1742, waren Wittelsbacher Gegenkönige in Böhmen.
    Als eine der bedeutendsten Dynastien Europas stellten sie zeitweilig auch die Könige von Ungarn (1305), Schweden (1441–1448 und 1654–1720), Dänemark und Norwegen (1440) sowie von Griechenland (1832–1862).
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wittelsbach

    Wilhelm heiratete Prinzessin Renata von Lothringen am 22 Feb 1568 in München, Bayern, DE. Renata (Tochter von Herzog Franz I. von Lothringen (von Vaudémont) und Christina von Dänemark) wurde geboren am 20 Apr 1544 in Nancy, FR; gestorben am 22 Mai 1602 in München, Bayern, DE; wurde beigesetzt in Kirche St. Michael, München. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 6. Prinzessin Maria Anna von Bayern (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 18 Dez 1574 in München, Bayern, DE; gestorben am 8 Mrz 1616 in Graz; wurde beigesetzt in Habsburger Mausoleum in Graz.

  2. 5.  Prinzessin Maria Anna von Bayern (Wittelsbacher)Prinzessin Maria Anna von Bayern (Wittelsbacher) Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Albrecht3, 2.Maria2, 1.Philipp1) wurde geboren am 21 Mrz 1551 in München, Bayern, DE; gestorben am 29 Apr 1608 in Graz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Prinzessin von Bayern, Erzherzogin von Innerösterreich-Steiermark durch Heirat

    Notizen:

    Maria Anna von Bayern (* 21. März 1551 in München; † 29. April 1608 in Graz) war durch Geburt Prinzessin von Bayern und durch Heirat Erzherzogin von Innerösterreich-Steiermark.

    Abstammung und frühe Jahre
    Maria Anna entstammte dem deutschen Adelshaus der Wittelsbacher. Sie war die älteste Tochter von Herzog Albrecht V. von Bayern (1528–1579) und seiner Ehefrau der Erzherzogin Anna von Österreich (1528–1590), zweite Tochter von Kaiser Ferdinand I. und dessen Gemahlin Anna Jagiello, Prinzessin von Böhmen und Ungarn.
    Ihre frühen Jahre verbrachte Maria Anna am Münchener Hof, an dem Malerei und Musik blühten. Sie wurde unter der Aufsicht ihrer Mutter tief katholisch und sehr streng erzogen, bisweilen sogar körperlich gezüchtigt. Sie war Schülerin von Andreas Staudenmaier und erlernte von diesem außer einer Grundbildung auch Latein. Großes Talent legte sie auf dem Gebiet der Musik an den Tag, war mit dem bedeutenden Komponisten Orlando di Lasso befreundet und spielte Orgel.

    Heirat
    1570 war die rötlich-blondhaarige Prinzessin Maria Anna als Gemahlin für den Woiwoden Johann Sigismund Zápolya von Siebenbürgen vorgesehen, doch kam diese angedachte Eheverbindung nicht zustande. Dann warb Erzherzog Karl II. von Innerösterreich-Steiermark (1540–1590), dritter Sohn von Kaiser Ferdinand I. und dessen Gattin Prinzessin Anna von Böhmen und Ungarn, um die Hand seiner 10 Jahre jüngeren Nichte Maria Anna, die er schon früher bei den Hochzeitsfeierlichkeiten ihres Bruders Wilhhelm kennengelernt und Zuneigung zu ihr gefasst hatte. Nachdem Papst Pius V. wegen der nahen Verwandtschaft des Paars die Dispens erteilt hatte, fand die Heirat von Maria Anna und Erzherzog Karl am 26. August 1571 in Wien statt. Anlässlich dieses freudigen Ereignisses gingen in Wien prachtvolle Feste vonstatten. Zeitgenössische Schriftsteller wie H. Wirrich und W. Sponrib verarbeiteten das Thema der glänzenden Hochzeitsfeierlichkeiten des Erzherzogspaars literarisch. Am 10. September 1571 hielten die Frischvermählten ihren Einzug in Graz, woran sich siebentägige Festlichkeiten anschlossen. Diese Heirat brachte Erzherzog Karl eine wichtige Stützung durch die Herrscherfamilie Bayerns ein.

    Erzherzogin und spätere Jahre
    Sofort nach ihrer Eheschließung übte die sehr machtbewusste Maria Anna in ihrer neuen Heimat bedeutenden politischen Einfluss aus. Als strikte Katholikin widmete sie sich eifrig mildtätigen Aktivitäten, regelmäßigen Kirchenbesuchen, der Teilnahme an Wallfahrten, der Förderung der Gegenreformation in der Steiermark und der generösen Unterstützung der Jesuiten. Häufiger begleitete die reiselustige Erzherzogin ihren Gatten auf dessen Touren, wohnte etwa mit ihm den Landtagen in Laibach Ennde 1575 und Klagenfurt von Februar bis Mai 1576 bei, weilte mit ihm 1581 in Prag am Hof Kaiser Rudolfs II., 1582 auf dem Reichstag zu Augsburg sowie 1584 in Innsbruck. Sie bereiste bisweilen auch das fernere Ausland, so viermal Polen und jeweils einmal Spanien und Siebenbürgen.
    Ihren Nachwuchs erzog Maria Anna außerordentlich gewissenhaft, aber auch streng. Sie soll wie ihr Ehemann ziemlich verschwendungssüchtig gewesen sein; auch zeigte sie eine große Vorliebe für die Jagd. In vielen von ihrer Hand stammenden Briefen verwendet sie einen bayerischen Dialekt und bedient sich eines recht derben Stils.
    Im Juli 1590 wurde Maria Anna Witwe. Sie nahm nun nicht in dem ihr als Witwensitz zugewiesenen Judenburg ihre Residenz, sondern blieb in Graz. Ihren ältesten überlebenden Sohn, den späteren Kaiser Ferdinand II., hatte sie in dessen ersten Lebensnsjahren fast allein im strikt katholischen Sinn erzogen. Da der Protestantismus in Graz zu stark geworden war, hatte sie es noch zu Lebzeiten ihres Gatten durchgesetzt, dass Ferdinand im Januar 1590 nach Ingolstadt geschickt wurde, wo er auf der von Jesuiten geleiteten Universität weiterhin streng katholische Belehrungen vermittelt bekam. Seine Mutter hielt ihn, als er 1596 die Regierungsgeschäfte in Innerösterreich übernahm, beständig zu einem entschiedenen Vorgehen gegen protestantische Strömungen an. So sollte er dafür sorgen, dass Prediger der von ihr gehassten Konfession auf den Galgen kamen. Auch auf die Reformen Ferdinands nahm Maria Anna wesentlichen Einfluss. Verschiedene ihrer Töchter verheiratete sie politisch klug. In dem Bruderstreit zwischen Kaiser Rudolf II. und Matthias verhielt sie sich sehr weise.
    Zu den karitativen Werken Maria Annas gehörten ihre großzügigen Spenden an Arme sowie ihre persönliche Pflege von Kranken und Schwangeren. Sie betete viel, unterzog sich häufiger Kasteiungen, sammelte Reliquien, beschenkte Kirchen und wählte sich aus den Reihen der von ihr besonders geschätzten Jesuiten ihre Beichtväter, so den lange Jahre in dieser Funktion agierenden, 1607 verstorbenen Pater Johann Reinel.
    Die 1602 zu Graz erfolgte Gründung des Klarissenklosters Im Paradeis geht auf die Initiative Maria Annas zurück. Dort wurde die Erzherzogin, die öfters an den frommen Übungen der Nonnen teilnahm, noch kurz vor ihrem Tod Klarissin. Sie starb am 29. April 1608 im Alter von 57 Jahren in Graz und wurde dort zunächst im Klarissenkloster, dann im Habsburger Mausoleum beigesetzt. Viele Jesuiten wie Wilhelm Lamormaini beklagten ihr Ableben in eigens dafür niedergeschriebenen Nachrufen.



    Literatur
    • Georg Heilingsetzer: Maria, Erzherzogin von Österreich, geborene Prinzessin von Bayern. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 189 f. (Digitalisat).
    • Katrin Keller: Erzherzogin Maria von Innerösterreich (1551–1608). Zwischen Habsburg und Wittelsbach. Böhlau, Wien u. a. 2012, ISBN 978-3-205-78796-9 (Inhaltsverzeichnis; Rezension)
    • Linda Maria Koldau: Frauen - Musik - Kultur. Ein Handbuch zum deutschen Sprachgebiet der Frühen Neuzeit, Köln/Weimar 2005, ISBN 3-412-24505-4, S. 69–79.
    • Walter Leitsch: Eine unbeachtete Quelle zur Geschichte Polens in der frühen Neuzeit. Die Familienkorrespondenz der Erzherzogin Maria. In: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs, Bd. 53 (2009), S. 67–76
    • Hans Rall, Marga Rall: Die Wittelsbacher – von Otto I. bis Elisabeth I. Tosa, Wien 1994 ISBN 3-85001-485-1
    • Felix Stieve: Maria (Erzherzogin von Österreich). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 20, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 369–371.
    • Constantin von Wurzbach: Habsburg, Maria von Bayern. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 7. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1861, S. 20 (Digitalisat).
    Weblinks
     Commons: Maria Anna von Bayern (1551–1608) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Anna_von_Bayern_(1551–1608)

    Name:
    Das Haus Wittelsbach ist eines der ältesten deutschen Hochadelsgeschlechter. Aus ihm gingen jahrhundertelang die Pfalzgrafen, die späteren Herzöge, Kurfürsten und Könige von Bayern (1180–1918) hervor, ebenso wie die Pfalzgrafen bei Rhein (1214–1803 und 1816–1918), die als Herrscher der Kurpfalz bereits Kurfürsten des Heiligen Römischen Reichs waren.
    Zwei Wittelsbacher wurden zu Römisch-deutschen Kaisern (1328 und 1742) und einer zum Römisch-deutschen König (1400) gewählt. Weitere Territorien des Heiligen Römischen Reichs, die zeitweilig von Mitgliedern des Hauses regiert wurden, waren das Kurfürstentum Köln (1583–1761), das Herzogtum Jülich-Berg (1614–1794/1806), das Fürstbistum Lüttich, die Mark Brandenburg (1323–1373), die Grafschaften Tirol (1342–1363/1369) sowie Holland, Hennegau und Seeland (1345–1432) sowie das Herzogtum Bremen-Verden (1654–1719). Zweimal, 1619 und 1742, waren Wittelsbacher Gegenkönige in Böhmen.
    Als eine der bedeutendsten Dynastien Europas stellten sie zeitweilig auch die Könige von Ungarn (1305), Schweden (1441–1448 und 1654–1720), Dänemark und Norwegen (1440) sowie von Griechenland (1832–1862).
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wittelsbach

    Maria heiratete Erzherzog Karl II. von Österreich (von Habsburg) am 26 Aug 1571. Karl (Sohn von Kaiser Ferdinand I. von Österreich (von Habsburg) und Anna Jagiełło von Böhmen (von Ungarn)) wurde geboren am 3 Jun 1540 in Wien; gestorben am 10 Jul 1590 in Graz. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 7. Margarete von Österreich (von Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 25 Dez 1584 in Graz; gestorben am 3 Okt 1611 in Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial; wurde beigesetzt in Pantheon der Infanten im Escorial-Palast.
    2. 8. Leopold V. von Österreich (von Tirol) von Habsburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 9 Okt 1586 in Graz; gestorben am 13 Sep 1632 in Schwaz, Tirol; wurde beigesetzt in Jesuitenkirche, Innsbruck.
    3. 9. Kaiser Ferdinand II. von Österreich (von Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 9 Jul 1578 in Graz; gestorben am 15 Feb 1637 in Wien; wurde beigesetzt in Habsburger Mausoleum in Graz.


Generation: 5

  1. 6.  Prinzessin Maria Anna von Bayern (Wittelsbacher)Prinzessin Maria Anna von Bayern (Wittelsbacher) Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Wilhelm4, 3.Albrecht3, 2.Maria2, 1.Philipp1) wurde geboren am 18 Dez 1574 in München, Bayern, DE; gestorben am 8 Mrz 1616 in Graz; wurde beigesetzt in Habsburger Mausoleum in Graz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Prinzessin von Bayern, Erzherzogin von Österreich durch Heirat

    Notizen:

    Maria Anna von Bayern (* 18. Dezember 1574 in München; † 8. März 1616 in Graz) war Prinzessin von Bayern und durch Heirat Erzherzogin von Österreich.

    Leben
    Maria Anna war die älteste Tochter des Herzogs Wilhelm V. von Bayern (1548–1626) und seiner Ehefrau Renata von Lothringen (1544–1602).

    Am 23. April 1600 heiratete Maria Anna in der Grazer Hofkirche ihren Vetter, den späteren römisch-deutschen Kaiser, Erzherzog Ferdinand II. von Österreich (1578–1637), ältester Sohn des Erzherzogs Karl II. von Innerösterreich-Steiermark (1540–151590) und der Maria Anna von Bayern (1551–1608), einer Tochter des Herzogs Albrecht V. von Bayern. Mit dieser Vermählung wurde erneut die Verbindung der Habsburger mit dem Hause Wittelsbach bekräftigt. Ohne sich in die Politik einzumischen, lebte Maria Anna an der Seite ihres Gatten.

    Maria Anna starb noch vor der Krönung Ferdinands zum König von Böhmen und zum König von Ungarn und vor dessen Erhebung zum Römisch deutschen König. Ihr Leichnam wurde im Habsburger Mausoleum in Graz beigesetzt.

    Literatur
    • Constantin von Wurzbach: Habsburg, Maria Anna von Bayern. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 7. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1861, S. 23 (Digitalisat).
    • Hellmut Andics: Die Frauen der Habsburger. Heyne, München 1997, ISBN 3-453-07034-8.

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Anna_von_Bayern_(1574–1616)
    • Richard Reifenscheid: Die Habsburger in Lebensbildern. Piper, 2007, ISBN 978-3-492-24753-5.

    Name:
    Das Haus Wittelsbach ist eines der ältesten deutschen Hochadelsgeschlechter. Aus ihm gingen jahrhundertelang die Pfalzgrafen, die späteren Herzöge, Kurfürsten und Könige von Bayern (1180–1918) hervor, ebenso wie die Pfalzgrafen bei Rhein (1214–1803 und 1816–1918), die als Herrscher der Kurpfalz bereits Kurfürsten des Heiligen Römischen Reichs waren.
    Zwei Wittelsbacher wurden zu Römisch-deutschen Kaisern (1328 und 1742) und einer zum Römisch-deutschen König (1400) gewählt. Weitere Territorien des Heiligen Römischen Reichs, die zeitweilig von Mitgliedern des Hauses regiert wurden, waren das Kurfürstentum Köln (1583–1761), das Herzogtum Jülich-Berg (1614–1794/1806), das Fürstbistum Lüttich, die Mark Brandenburg (1323–1373), die Grafschaften Tirol (1342–1363/1369) sowie Holland, Hennegau und Seeland (1345–1432) sowie das Herzogtum Bremen-Verden (1654–1719). Zweimal, 1619 und 1742, waren Wittelsbacher Gegenkönige in Böhmen.
    Als eine der bedeutendsten Dynastien Europas stellten sie zeitweilig auch die Könige von Ungarn (1305), Schweden (1441–1448 und 1654–1720), Dänemark und Norwegen (1440) sowie von Griechenland (1832–1862).
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wittelsbach

    Maria heiratete Kaiser Ferdinand II. von Österreich (von Habsburg) am 23 Apr 1600 in Graz. Ferdinand (Sohn von Erzherzog Karl II. von Österreich (von Habsburg) und Prinzessin Maria Anna von Bayern (Wittelsbacher)) wurde geboren am 9 Jul 1578 in Graz; gestorben am 15 Feb 1637 in Wien; wurde beigesetzt in Habsburger Mausoleum in Graz. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 10. Kaiser Ferdinand III. von Österreich (von Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 13 Jul 1608 in Graz; gestorben am 2 Apr 1657 in Wien; wurde beigesetzt in Kapuzinergruft, Wien.

  2. 7.  Margarete von Österreich (von Habsburg)Margarete von Österreich (von Habsburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Maria4, 3.Albrecht3, 2.Maria2, 1.Philipp1) wurde geboren am 25 Dez 1584 in Graz; gestorben am 3 Okt 1611 in Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial; wurde beigesetzt in Pantheon der Infanten im Escorial-Palast.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Erzherzogin von Österreich, Königin von Spanien, Portugal, Neapel und Sizilien durch Heirat

    Notizen:

    Margarete und Philipp III. hatten acht Kinder, vier Töchter und vier Söhne.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Margarete_von_Österreich_(1584–1611)

    Margarete von Österreich (spanisch: Margarita de Austria-Estiria) (* 25. Dezember 1584 in Graz; † 3. Oktober 1611 in Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial) war eine Erzherzogin von Österreich und durch Heirat Königin von Spanien, Portugal, Neapel und Sizilien.

    Leben
    Erzherzogin von Österreich
    Margarete war eine Tochter des Erzherzogs Karl II. von Österreich-Steiermark (1540–1590) aus dessen Ehe mit Maria Anna (1551–1608), Tochter des bayrischen Herzogs Albrecht V. Margarete hatte vierzehn Geschwister, darunter die spätere schwedische und polnische Königin Anna und den späteren römisch-deutschen Kaiser Ferdinand II.
    Margarete und ihre Schwestern galten nicht als Schönheiten, die Habsburger Unterlippe soll bei den Mädchen wieder deutlich in Erscheinung getreten sein.[1] Margarete wurde allerdings als maßvoll, umgänglich und fröhlich beschrieben.
    Schon früh wurde über die Ehe einer österreichischen Erzherzogin mit dem nachmaligen spanischen König Philipp III. verhandelt. Im Jahr 1596 erschien der Admiral von Aragonien in Graz und ließ sich die Porträts Margaretes und ihrer Schwestern Eleonore und Gregoria aushändigen.[2] Zwar hatte sich Philipp nach Ansicht der Porträts für Margarete entschieden und auch bei einer blinden Mischung der Porträts zog Philipp das Porträt Margaretes, doch bestimmte Philipps Vater die älteste der Schwestern, Gregoria zur Braut.[3] Diese starb aber überraschend erst 16-jährig und Margarete nahm ihren Platz als Braut des spanischen Kronprinzen ein. Ihr fiel es schwer ihr Einverständnis in die Vermählung zu geben.

    Königin von Spanien
    Am 18. April 1599 heiratete sie in Valencia König Philipp III. von Spanien (1578–1621), der im Jahr vor der Eheschließung den Thron bestiegen hatte. Die Eheschließung war bereits per procura durch Papst Clemens VIII. in Ferrara, wo Margarete an der Seite ihrer Mutter ihren Weg nach Spanien nahm, vorgenommen worden. Die Stelle des Bräutigams hatte Erzherzog Albrecht eingenommen. Von Genua ging es dann per Schiff zur eigentlichen Vermählung nach Valencia. Als Mitgift erhielt die Prinzessin die Summe von 100.000 Dukaten.[4]
    Philipp galt als außerordentlich schwacher Regent, seine Ehe mit Margarete wurde allerdings als glücklich beschrieben und Margarete zeigte Interesse an den Regierungsaufgaben. Der eigentliche Regent Spaniens, der Herzog von Lerma besetzte Margaretes Hofstaat mit ihm ergebenen Personen und verbot Margarete schließlich jede Einmischung in die Politik zudem isolierte er sie vermehrt von ihrem Ehemann. Margarete vertraute dem kaiserlichen Botschafter in Madrid Johannes Khevenhueller an, daass sie lieber Nonne in einem Kloster als Königin von Spanien sein wolle.[5] Der Versuch ihren Beichtvater zu ersetzen, scheiterte aber am Widerstand Margaretes. Während einer Besprechung des Staatshaushalts machte Margarete auf die Verschwendung von Staatsgeldern durch Lerma aufmerksam, doch der Minister gewann das Vertrauen des Königs wieder zurück. Margarete gelang es wenigstens, den Günstling Lermas, Don Rodrigo de Calderon, vom Hofe entfernen zu lassen.
    Margarete machte sich in Spanien als Förderin verschiedener Orden und sozialer Institutionen sowie Unterstützerin von Notleidenden verdient.
    Ihre Kritiker stifteten den kurzlebigen Orden der Löwin zu Neapel.

    Tod
    Margarete starb wenige Tage nach der Geburt ihres letzten Kindes, soll aber gerüchteweise durch vergiftetes Räucherwerk, das Don Rodrigo de Calderon in ihrem Zimmer entzündete, umgekommen sein. 1619 wurde Calderon deshalb angeklagt und gefoltert, der Anklagepunkt aber fallen gelassen und Calderon jeglicher Schuld den Tod der Königin betreffend freigesprochen.[6]
    Margarete wurde im Pantheon der Infanten im Escorial-Palast bestattet.

    Nachkommen
    Aus ihrer Ehe hatte Margarete acht Kinder:
    • Anna Maria (1601–1666)
    ∞ 1615 König Ludwig XIII. von Frankreich (1601–1643)
    • Maria (*/† 1603)
    • Philipp IV. (1605–1665), König von Spanien
    ∞ 1. 1615 Prinzessin Elisabeth von Frankreich (1602–1644)
    ∞ 2. 1649 Erzherzogin Maria Anna von Österreich (1634–1696)
    • Maria Anna Margareta (1606–1646)
    ∞ 1631 Kaiser Ferdinand III. (1608–1657)
    • Karl (1607–1632)
    • Ferdinand (1609–1641), Statthalter der habsburgischen Niederlande, Kardinal
    • Margarete Franziska (1610–1617)
    • Alfons Moritz (1611–1612)


    Literatur
    • Felix Becker: Margarethe von Österreich, Königin von Spanien. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 142 f. (Digitalisat).
    • Constantin von Wurzbach: Habsburg, Margaretha (Königin von Spanien). Nr. 192. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 7. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1861, S. 13 (Digitalisat).
    • Heinrich August Pierer: Pierer's Universal-Lexikon der Vergangenheit und Gegenwart. Band 10, 1860, S. 868.
    • Johann Rainer: Du glückliches Österreich heirate. Die Hochzeit der innerösterreichischen Prinzessin Margarethe mit König Philipp III. von Spanien 1598/99. Historische Landeskommission für Steiermark, Graz 1998, ISBN 3-901251-13-8.
    Weblinks
     Commons: Margarete von Österreich, Königin von Spanien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Einzelnachweise
    1 Deutsche Gesellschaft für Rassenhygiene: Archiv für Rassen- und Gesellschafts-Biologie einschließlich Rassen- und Gesellschafts-Hygiene. Band 8, S. 779 (Digitalisat)
    2 Societatea Academică Română: Acta historica. Band 3, Societatea Academică Română, 1959, S. 162.
    3 Karl Acham: Kunst und Geisteswissenschaften aus Graz. Band 2, Böhlau Verlag Wien, 2009, S. 88.
    4 Jahrbuch für Europäische Geschichte 2007. Band 8, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2007, S. 46 (Digitalisat)
    5 Magdalena S. Sánchez, Alain Saint-Saëns: Spanish women in the golden age: images and realities. Greenwood Publishing Group, 1996, S. 98.
    6 Colin Pendrill: Spain 1474–1700: the triumphs and tribulations of Empire. Heinemann, 2002, S. 131.

    Margarete heiratete König Philipp III. (Felipe) von Spanien (von Habsburg) am 18 Apr 1599. Philipp (Sohn von König Philipp II. von Spanien (von Habsburg) und Erzherzogin Anna von Österreich) wurde geboren am 14 Apr 1578 in Madrid; gestorben am 31 Mrz 1621 in Madrid. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 11. Anna Maria von Österreich (von Spanien) (von Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 22 Sep 1601 in Valladolid, Spanien; gestorben am 20 Jan 1666 in Paris, France.
    2. 12. König Philipp IV. von Spanien (von Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 8 Apr 1605 in Valladolid, Spanien; gestorben am 17 Sep 1665 in Madrid.
    3. 13. Prinzessin Maria Anna von Spanien (von Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 18 Aug 1606 in Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial bei Madrid; gestorben am 13 Mai 1646 in Linz, Österreich; wurde beigesetzt in Unter der Kapuzinerkirche in Wien.

  3. 8.  Leopold V. von Österreich (von Tirol) von HabsburgLeopold V. von Österreich (von Tirol) von Habsburg Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Maria4, 3.Albrecht3, 2.Maria2, 1.Philipp1) wurde geboren am 9 Okt 1586 in Graz; gestorben am 13 Sep 1632 in Schwaz, Tirol; wurde beigesetzt in Jesuitenkirche, Innsbruck.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Bischof von Passau und Straßburg (bis 1625), Regent von Tirol, Abt von Kloster Murbach (1614 bis 1625)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_V._(Österreich-Tirol)

    Erzherzog Leopold V. (* 9. Oktober 1586 in Graz; † 13. September 1632 in Schwaz, Tirol) aus dem Haus Habsburg war der Sohn von Erzherzog Karl II., Bruder von Kaiser Ferdinand II., Vater von Ferdinand Karl von Tirol, Bischof von Passau und Straßburg (bis 1625), Regent von Tirol. Er war von 1614 bis 1625 Abt von Kloster Murbach.

    Leben
    Nach seiner Ausbildung in Graz wurde er schon als Kind 1597 Koadjutor und schließlich 1598 in der Nachfolge von Urban von Trennbach Bischof von Passau, obwohl er keine höheren Weihen hatte. Deswegen erfolgte die Inbesitznahme des Bistums erst sieben Jahre später. 1600 wurde er zusätzlich Koadjutor und 1607 Bischof von Straßburg. Leopold residierte am Hofe von Kaiser Rudolf II., dessen Zuneigung er mehr und mehr gewann. Dies ging sogar so weit, dass der Kaiser sich ernsthaft mit dem Gedanken beschäftigt haben soll, Leopold zur böhmischen und dann zur deutschen Königskrone zu verhelfen. 1609 nahm Erzherzog Leopold zusammen mit den Brüdern Hartger Henot und Seraphin Henot die Festung Jülich ein und griff damit in kaiserlichem Auftrag in den Jülich-Klevischen Erbfolgestreit ein.[1] In den Hochstiften Passau und Straßburg zog er Truppen zusammen. Die Straßburger Truppen wurden in Scharmützel mit den Truppen der Protestantischen Union verwickelt und zur Niederlegung der Waffen gezwungen. In Passau sammelte er das Passauer Kriegsvolk, das unter dem Befehl Laurenz de Ramées im Winter 1610 über Oberösterreich nach Böhmen zog und die Städte Budweis und Krummau besetzte.[2] Schließlich griff das Heer Mitte Februar 1611 Prag an und besetzte die Kleinseite und den Hradschin. Die Besetzung der ganzen Stadt scheiterte am Widerstand der Böhmischen Stände, angeführt wurde die Opposition u.a. durch Heinrich Matthias von Thurn. Der Angriff trug letztlich zur Entmachtung von Kaiser Rudolf II. bei. Erzherzog Leopold, der damit wohl einen Anspruch auf die böhmische Krone hatte anmelden wollen, musste sich ohne Erfolg aus Prag zurückziehen.[3] Das Heer von König Matthias, dem Bruder Kaiser Rudolf II. zog in Prag ein und sukzessive wurde Matthias am 24. Mai zum Böhmischen König gewählt.
    1611 berief Erzherzog Leopold die Jesuiten nach Passau, die hier ein Jesuitenkolleg gründeten. Diese Tat gilt als "Wiedergutmachung" für den Kriegszug nach Böhmen. 1612 gründete er ein Gymnasium in Passau, dem 1622 eine Hochschule angegliedert wurde. 1614 finanzierte er den Bau der Kirche des Jesuitenkollegiums von Molsheim.
    Als sein Vetter, Erzherzog Maximilian, 1618 starb, wurde er 1619 Statthalter von Tirol und Vorderösterreich, wo er 1623–1630 die Stellung eines Landesfürsten erreichte. Im Jahr 1619 berief ihn außerdem sein Bruder, der nunmehrige Kaiser Ferdinand II., als Statthalter nach Wien. Er ließ in Innsbruck die Dogana und die Jesuitenkirche errichten. 1618–1639 kämpfte er in den Bündner Wirren gemeinsam mit Spanien um Kontrolle der Bündner Pässe, die Etablierung einer habsburgischen Landesherrschaft im Unterengadin und im Prättigau sowie die Rekatholisierung Graubündens. 1632 verteidigte er Tirol gegen die Schweden.
    1626 begab sich Fürstbischof Leopold nach Rom, wo er zu Gunsten seines Vetters Leopold Wilhelm sowohl auf das Bistum Passau als auch auf das Bistum Straßburg verzichtete und sich fortan nur mehr seiner Aufgabe als Tiroler Landesherr widmete. Nach diesem Verzicht vermählte er sich am 19. April 1626 mit der verwitweten Claudia de Medici, mit welcher er eine Nebenlinie der Habsburger begründete, die bis 1665 bestand. Das Beilager, das er kurz darauf in Innsbruck hielt, gehörte zu den prächtigsten Festen seiner Zeit.
    Leopold V. wurde in der Innsbrucker Jesuitenkirche beigesetzt.

    Nachkommen
    ∞ Claudia de’ Medici
    • Maria Eleonora (1627–1629)
    • Ferdinand Karl (1628–1662), Erzherzog von Österreich und Herzog von Tirol, verheiratet mit Anna de’ Medici[4] (1616–1676)
    • Isabella Clara[5], Erzherzogin von Österreich (1629–1685), verheiratet mit Carlo III. Gonzaga, Herzog von Mantua (1629–1665)
    • Sigismund Franz (1630–1665), Erzherzog von Österreich und Herzog von Tirol, verheiratet mit Hedwig von Pfalz-Sulzbach (1650–1681)
    • Maria Leopoldine, Erzherzogin von Österreich (1632–1649), verheiratet mit Kaiser Ferdinand III. (1608–1657)



    Literatur
    • Constantin von Wurzbach: Habsburg, Leopold V.. Nr. 169. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 6. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1860, S. 416–418 (Digitalisat).
    • Franz Krones: Leopold V. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 18, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 398–402.
    • Hugo Altmann: Leopold V. Ferdinand. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 290–293 (Digitalisat).
    • Harald Huber (Hrsg.): Wappen. Ein Spiegel von Geschichte und Politik, gesehen im Wappen eines vorderösterreichischen Regenten, Badenia, Karlsruhe 1990, ISBN 3-7617-0278-7 (= Leopolds).
    Einzelnachweise
    1 Alison Deborah Anderson: On the verge of war. International relations and the Jülich-Kleve succession crises (1609-1614). Boston 1999, ISBN 978-0-391-04092-2, S. 74–109.
    2 James R. Palmitessa: The Prague Uprising of 1611: Property, Politics, and Catholic Renewal in the Early Years of Habsburg Rule. In: Central European History. Band 31, Nr. 4, 1998, S. 299–328.
    3 Carolin Pecho: Fürstbischof - Putschist - Landesherr. LIT Verlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-643-13682-4, S. 241 ff.
    4 Wurzbach: Anna von Florenz. Nr. 30. In: Biographisches Lexikon. 6. Theil. Wien 1860, S. 153 (Digitalisat).
    5 Wurzbach: Elisabeth auch Isabella Clara von Oesterreich. Nr. 77. In: Biographisches Lexikon. 6. Theil. Wien 1860, S. 178 (Digitalisat).
    Weblinks
     Commons: Erzherzog Leopold V. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Illustration von 1627: Leopoldus Aust. Episc. Argent. (Digitalisat)

    Leopold heiratete Claudia von Medici in 1626. Claudia (Tochter von Ferdinando I. von Medici und Christine von Lothringen) wurde geboren am 4 Jun 1604 in Florenz; gestorben am 25 Dez 1648 in Innsbruck, Österreich. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 14. Erzherzogin Maria Leopoldine von Österreich (von Tirol) von Habsburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 6 Apr 1632 in Innsbruck, Österreich; gestorben am 7 Aug 1649 in Wien; wurde beigesetzt in Kapuzinergruft, Wien.

  4. 9.  Kaiser Ferdinand II. von Österreich (von Habsburg)Kaiser Ferdinand II. von Österreich (von Habsburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Maria4, 3.Albrecht3, 2.Maria2, 1.Philipp1) wurde geboren am 9 Jul 1578 in Graz; gestorben am 15 Feb 1637 in Wien; wurde beigesetzt in Habsburger Mausoleum in Graz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Erzherzog von Innerösterreich (seit 1590), Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (1619 bis zu seinem Tode 1637), König von Böhmen (1617 bis 1619/20), König von Ungarn und Kroatien (ab 1618), Erzherzog von Österreich (ab 1619)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_II._(HRR)

    Ferdinand II. (* 9. Juli 1578 in Graz; † 15. Februar 1637 in Wien) war von 1619 bis zu seinem Tode Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Seit 1590 Erzherzog von Innerösterreich, vereinte er nach und nach die Territorien der Habsburgermonarchie unter seiner Herrschaft; 1617 wurde er König von Böhmen – aus dieser Position jedoch 1619/20 faktisch vertrieben –, 1618 König von Ungarn und Kroatien und 1619 Erzherzog von Österreich.
    Bereits als Landesherr von Innerösterreich ab 1596 vertrat er einen Kurs des Absolutismus und der Gegenreformation. Diesem Kurs folgte er auch als König von Ungarn und Böhmen. Gegen ihn erhoben sich die böhmischen Stände, was zum Auslöser des Drreißigjährigen Krieges wurde. Nach dem Sieg über die Aufständischen setzte er vor allem in Böhmen mit drakonischen Maßnahmen den Vorrang der königlichen Macht und den Katholizismus als einzige erlaubte Konfession im unmittelbaren Machtbereich deer Habsburger durch. In der folgenden Phase des Dreißigjährigen Krieges (Dänisch-niedersächsischer Krieg) war der Feldherr des Kaisers, Wallenstein, siegreich. Ferdinand versuchte in der Folge, auch im Reich Gegenreformation und kaiserliche Macht durchzusetzen. Er scheiterte damit am Widerstand der Kurfürsten. Im Prager Frieden von 1635 suchte er den Ausgleich mit den Reichsständen, konnte damit den Krieg aber nicht beenden, weil es nicht gelang, die ausländischen Mächte daran zu hindern, ihre eigenen Interessen auf dem deutschen Kriegsschauplatz weiterzuverfolgen.

    Kindheit und Jugend
    Ferdinand II. war Sohn des Erzherzogs Karl II. von Innerösterreich (1540–1590) und der Maria von Bayern (1551–1608), einer Tochter Albrechts V., Herzog von Bayern. Er stammte damit aus einer Nebenlinie der Habsburger in Innerösterreich (Steiermark, Kärnten und Krain).
    Der Großvater war Ferdinand I., ein Onkel war Maximilian II. Vettern waren Rudolf II. und Matthias sowie Maximilian von Bayern.[1]
    Seine streng katholische Mutter übergab 1590 die Erziehung des Knaben den Jesuiten in Ingolstadt. Dort besuchte er das Gymnasium und, bis 1595, die Universität. Die offizielle Leitung der Erziehung hatte der Hofmeister Balthasar Ferdinand von Schrattenbach inne. Ferdinand lebte standesgemäß und verfügte über einen Hofstaat von 30 Personen. Zusammen mit ihm studierte Maximilian I. von Bayern. Ihre persönliche Beziehung war aber eher distanziert.[2] Die jesuitische Erziehung war maßgeblich verantwortlich für Ferdinands entschiedene Ablehnung des Protestantismus. Ferdinand war persönlich sehr fromm und besuchte täglich mindestens einmal die Messe. Er war prüde und ließ als Kaiser Gemälde aus der Sammlung Rudolfs II. mit Nacktdarstellungen verbrennen.[3]

    Landesfürst in Innerösterreich
    Ferdinand war mit dem Tod seines Vaters bereits 1590 als Landesherr der innerösterreichischen Länder nachgefolgt. Die Regierung wurde jedoch in Vertretung Ferdinands offiziell von den Erzherzögen Ernst (zu der Zeit Regent in Niederösterreich), ab 1593 Maximilian dem Deutschmeister, praktisch aber von seiner Mutter geleitet, bis er selbst die Regierung übernahm. Im Jahr 1595 kam er nach Graz zurück, im Dezember 1596, unmittelbar nach seiner Volljährigkeitserklärung, huldigten ihm die Stände der Steiermark und ein Jahr später die von Kärnten und der Krain.[4]
    Seine Religiosität führte dazu, dass er der katholischen Religion die höchste Bedeutung auch für das politische Handeln einräumte.[5] Bereits zu Beginn seiner Herrschaft setzte er ein Zeichen für seine katholische und gegenreformatorische Gesinnung. Er reiste zum Wallfahrtort Loreto in den Marken und machte wertvolle Stiftungen. Vor dem Altar der Mutter Gottes legte er freiwillig das feierliche Gelübde ab, den Katholizismus um jeden Preis wieder zur alleinigen Religion in seinen Staaten zu machen. Im Verlauf der Reise traf er auch mit Papst Clemens VIII. zusammen. Zurück in seinen Ländern baute er die Residenz Graz aus.
    Das zentrale politische Problem aus fürstlicher Sicht waren die ständischen Mitspracheansprüche des meist evangelischen Adels sowie die ständige Bedrohung durch die Osmanen. Der Vater Ferdinands war vor dem Hintergrund osmanischer Übergriffe zu Zugeständnissen in religiöser Hinsicht an die Stände gezwungen worden.[1] In den innerösterreichischen Ländern wurde die Gegenreformation und die Rekatholisierung mit Entschlossenheit durchgeführt. Wichtige Träger waren die Jesuiten in Graz, die auch die dortige Universität leiteten. Ferdinand wird der Spruch zugeschrieben: Besser eine Wüste regieren als ein Land voller Ketzer.[6]
    Unterstützt vor allem von Martin Brenner, dem Fürstbischof von Seckau, ging er bei seinen gegenreformatorischen Maßnahmen weiter als seine Vorgänger. Zuvor richteten sie sich vornehmlich gegen die Bewohner der Städte und Marktflecken. Ferdinand verlangte nun auch vom Adel das Bekenntnis zum Katholizismus. Er stellte deren protestantische Angehörige vor die Wahl entweder zum Katholizismus zu konvertieren oder das Land zu verlassen. Nur in ihren Häusern konnten die Adeligen ihren Glauben leben. Die Schaffung einer homogenen katholischen Adelsschicht hatte dabei den erwünschten Nebeneffekt, dass auch die Bauern der Grundherren zum Glaubenswechsel gezwungen waren. In Graz kam es zur Verbrennung zahlreicher Wagenladungen evangelischer Schriften. Evangelische Kirchen im Land wurden zerstört. Protestantische Prediger und Gelehrte wie der Mathematiker Johannes Kepler wurden des Landes verwiesen. Durch die Abwanderung zahlreicher wohlhabender protestantischer Familien wurde die Wirtschaft des Landes schwer geschädigt.[3][2]
    Die Rekatholisierung betrieb er auch mit der Förderung des Ordenslebens. Er stiftete in seinem Herrschaftsbereich eine ganze Reihe von Kapuzinerklöstern. Ferdinand bemühte sich indes vergeblich um die Errichtung eines eigenen Bistums Graz.[7] Innerhalb nur weniger Jahre hat er den Protestantismus in seinem Herrschaftsgebiet faktisch beseitigt.[2]
    Einher ging der Kampf gegen den Protestantismus mit dem Ziel, die monarchische Herrschaft gegenüber dem Mitwirkungsrecht der Stände durchzusetzen. Gegenüber den Ständen der Steiermark äußerte er einmal, dass er kein princeps modificatus, sondern ein princeps absolutus sein wollte.[8] Allerdings führten seine gegenreformatorischen Maßnahmen dazu, dass der Adel wenig Neigung zeigte, die notwendigen Gelder für den Türkenkampf zu bewilligen. Dies führte dazu, dass im Jahr 1600 die wichtige Festung Kaniza von den Osmanen erobert wurde.[2]
    Im Bruderzwist zwischen Rudolf II. und Matthias blieb Ferdinand unentschieden. Mehrfach änderte er seine Position. Er versuchte zeitweise auch zu vermitteln, weil er meinte, dass der Streit vor allem der evangelischen Adelspartei nützen würde. Nachdem 1611 Rudolf als König von Böhmen zu Gunsten von Matthias abgesetzt worden war, schwenkte Ferdinand ganz ins Lager von Matthias über. Ein Grund war wohl auch, dass er sich so erhoffte, Erbe des kinderlosen Matthias zu werden.[9]

    König von Böhmen und Ungarn
    Kaiser Matthias hatte lange gezögert, seine Nachfolge zu regeln. Erst unter Druck bestimmte er seinen Cousin Ferdinand zum Nachfolger in Böhmen, nachdem die Erzherzöge Maximilian III. und Albrecht VII. auf ihre Ansprüche auf Böhmen und Ungarn verzichtet hatten. Ihr Verzicht auf die österreichischen Erblande folgte später. Als möglicher Konkurrent um Böhmen und Ungarn blieb noch Philipp III. von Spanien. Dieser meldete seit 1613 seine Ansprüche an. Mit Philipp schloss Ferdinand den Oñate-Vertrag, der zum Verzicht des Spaniers auf eine Bewerbung um die Kaiserkrone führte. Danach erhielt Spanien die Landvogteien Hagenau und Ortenburg. Hinzu kamen Reichslehen in Italien. Auch wurde der Vorrang eines männlichen Erben der spanischen Linie vor einer weiblichen Erbin aus Österreich festgelegt.[10]
    Daher wurde Ferdinand 1617, also noch vor dem Tod von Matthias, mit Unterstützung des höchsten Kanzlers Zdeněk Vojtěch von Lobkowicz, König von Böhmen. Angesichts des gegenreformatorischen Eifers in seinem angestammten Herrschaftsgebiet, stieß dies bei den böhmischen Ständen auf Kritik. In Ungarn wurde er nach Verhandlungen 1618 zum König gewählt. In beiden Ländern begann man auf Ferdinands Befehl hin sofort auch mit einer gegenreformatorischen Politik.

    Beginn des böhmischen Aufstandes und Kaiserwahl
    Teilweise stammten die Ursachen für das Aufbegehren der böhmischen Stände noch aus der Regierungszeit von Matthias wurden aber durch die gegenreformatorische Politik Ferdinands verstärkt. Der Prager Fenstersturz vom 23. Mai 1618 war ein revolutionäres Ereignis ungeahnter Tragweite, das hochrangige Beamte Ferdinands betraf. An den Ereignissen in Prag war Ferdinand nur aus der Ferne beteiligt. Zeitweise waren die böhmischen Aufständischen so erfolgreich, dass sie Wien bedrohen konnten. Aber der Unmut der Stände und die Kritik an den gegenreformatorischen Maßnahmen betraf nicht nur Böhmen, sondern auch Österreich selbst. Am 5. Juni 1619 kam es zur sogenannten Sturmpetition einer Deputation protestantischer Adeliger in der Hofburg. Diese versuchten von Ferdinand vergeblich einen Schutz der ständischen und konfessionellen Rechte zu erwirken und mussten kaiserlichen Soldaten unter dem Kommando von Gilbert de Saint-Hilaire weichen.
    Kurfürst Friedrich von der Pfalz bemühte sich, die Protestantische Union für die Unterstützung seiner Wahl zum Gegenkönig von Böhmen und zur Verhinderung der Wahl Ferdinands zum römischen Kaiser zu gewinnen. Ferdinand seinerseits warb um militärrische Unterstützung durch Spanien, um finanzielle Hilfe des Papstes und die Erneuerung der katholischen Liga. Durch die Einbeziehung von Union und Liga deutete sich an, dass der Konflikt über den engeren Habsburgischen Machtbereich hinaus wirken würde.[11] Die böhmischen Stände hatten Ferdinand (als „Feind der böhmischen Freiheit“) für abgesetzt erklärt und die Krone am 27. August 1619 dem reformierten Kurfürsten der Pfalz Friedrich V. verliehen.
    Nach Matthias’ Tod am 20. März 1619 wurde für Ferdinand der Gewinn der Kaiserkrone zentral. Seinen Anspruch gibt sein Wahlspruch wieder: „Legitime certantibus corona“ (etwa: dem Kämpfer für die gerechte Sache gebührt die Krone).[11] Ferdinand wurde am 28. August in Frankfurt zum Kaiser gewählt. Obwohl einen Tag zuvor, nämlich am 27. August 1619, Friedrich V. von der Pfalz zum neuen Böhmischen König gewählt worden war, übte Ferdinand bei seiner Wahl zum Kaiser noch das Wahlrecht der böhmischen Kur aus – der entsprechende Protest einer eigens angereisten böhmischen Delegation wurde vom versammelten Kurfürstenkollegium abgelehnt. Nachdem auch die Pfälzer Gesandten, die daran dachten, den Herzog von Bayern zum neuen Kaiser zu wählen, dieses Votum zurückzogen, erfolgte die Wahl Ferdinands einstimmig – ein bemerkenswerter Vorgang unter Berücksichtigung der jüngsten Ereignisse in Prag. Die Krönung erfolgte am 9. September.[12]
    Als Kaiser wurde Ferdinand auch Nachfolger in den von Matthias beherrschten Teilen der österreichischen Erblande. Nur noch Tirol und die Vorlande blieben unter der Herrschaft einer Nebenlinie.
    Die Kaiserwahl brachte Ferdinand nicht nur das Prestige und die noch vorhandenen Rechte des Kaisers, sondern sie gaben ihm auch das Recht, gegen Friedrich von der Pfalz vorzugehen.[11]

    Böhmisch-pfälzischer Krieg
    Auf der Rückreise von Frankfurt nach Wien machte Ferdinand Halt in München. Dort wurde ein Bündnis Maximilians I. und der Katholischen Liga vorbereitet, was seine Position gegenüber den rebellierenden böhmischen Ständen verbesserte. In dem Vertrag wurde Maximilian die unbeschränkte Obergewalt über die katholische Liga zugestanden. Der Kaiser konnte dem Herzog in dieser Funktion keine Anweisungen mehr geben. Außerdem wurde Oberösterreich, das sich den Böhmen angeschlossen hatte, an Bayern verpfändet. Insgeheim wurde auch bereits die Übertragung der Kurwürde von Friedrich von der Pfalz auf Maximilian verabredet.[13] In der Folge gelang es Ferdinand auch die Unterstützung Spaniens und des protestantischen Kursachsen gegen erhebliche territoriale Zugeständnisse zu erhalten. Die Protestantische Union verhielt sich neutral. Sächsische Truppen marschierten in die Lausitz ein. Um die Acht gegen Friedrich zu vollstrecken, ließ Ferdinand spanische und ligistische Truppen in die Rheinpfalz einrücken und in den besetzten Gebieten den Protestantismus gewaltsam unterdrücken, wodurch der Religionskrieg nach Deutschland gelangte.[14]
    Truppen der Liga unter dem Oberbefehl von Tilly drangen in Oberösterreich ein und brachen den Widerstand. Sofort begann man auch dort mit der Gegenreformation. Im Jahr 1626 kam es zum Oberösterreichischen Bauernkrieg gegen die bayerische Pfandherrschaft und das Vorgehen gegen die Protestanten, der gewaltsam niedergeschlagen wurde. Erst 1628 kam das Gebiet an Ferdinand im Tausch gegen die Oberpfalz und Teile der Rheinpfalz zurück.
    Ferdinand war nicht nur mit der ständischen Unruhe in seinen österreichischen Erbländern und mit dem Aufstand in Böhmen konfrontiert, sondern auch mit einer Erhebung in Ungarn. Am 27. August 1620 wählte man statt Ferdinand Gábor Bethlen zum ungarischen König.
    Die Entscheidung in dieser Krise fiel in Böhmen. Die Truppen der Liga marschierten in das Land ein. In der Schlacht am Weißen Berg unterlag Friedrich am 8. November 1620 den Truppen von Maximilian von Bayern. Friedrich musste fliehen und der Aufstand brach zusammen. Im Jahr 1621 gaben auch die ungarischen Aufständischen auf.
    Im Reich besiegten die katholischen Armeen Friedrich V. von Baden-Durlach oder Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel und drangen bis nach Westfalen und Niedersachsen vor.[15]

    Neuordnung im Zeichen des Absolutismus und der Gegenreformation
    Dem Herzog Maximilian gab Ferdinand wie vereinbart für seine Hilfe die Kurfürstenwürde nebst der Oberpfalz, nachdem er Friedrich geächtet und seiner Würde und Lande verlustig erklärt hatte.
    Nach dem Sieg wurde am 21. Juni 1621 durch die Hinrichtung von 21 teilweise bedeutenden Personen wie den Rektor der Universität in Prag ein Exempel statuiert. In der Folge wurden die evangelischen Prediger ausgewiesen. Im Jahr 1624 wurde der Katholizismus zur einzigen erlaubten Konfession in Böhmen proklamiert. Nur in Schlesien wurde die Gegenreformation weniger streng durchgeführt. Den adeligen Unterstützern des Aufstandes wurde ihr Besitz genommen. Etwa die Hälfte des Grundbesitzes wechselte nach 1620 den Besitzer. Der Wert des beschlagnahmten Landes lag bei 40 Millionen Gulden. Es hat erhebliche Abwanderungsbewegungen protestantischer oder ständisch orientierter Personen gegeben. Wie hoch die Zahl war, ist indes unklar. Von der Umverteilung des Besitzes profitiert haben zunächst einmal katholische einheimische Adelige. Dies gilt insbesondere für Wallenstein. Dieser erwarb Güter im Wert von 15 Millionen Gulden. Etwa ein Viertel der Ländereien fielen an Adelsfamilien, die bislang nicht in Böhmen ansässig waren. Darunter waren so bekannte Familien wie die Metternichs oder die Trautmannsdorff. Nach dem Tod Wallensteins wurde dessen Besitz auch aufgeteilt. Davon profitierten zumeist fremde Familien. Diese besaßen nun insgesamt 40 % der Güter. Ein Großteil des protestantischen Adels und des wohlhabenden Bürgertums wanderte vor diesem Hintergrund aus. Immerhin ein Viertel des Adels verließ das Land.[16]
    Einen gewissen Abschluss der Neuordnungsmaßnahmen Böhmens im Sinne des Absolutismus brachte die Verneuerte Landesordnung von 1627 und ein Pedant für Mähren. Danach war Böhmen nunmehr erblicher Besitz der Habsburger. Der König besetzte nunmehr die höchsten Ämter, der Landtag verlor seine gesetzgeberischen Kompetenzen, der König verfügte über die Aufnahme in die Liste des Adels (Inkolat) und die Prälaten kehrten in den Landtag zurück.[16]
    Vergleichbare Zwangsmaßnahmen gegenüber den Protestanten gab es auch in den anderen Territorien der Habsburger. Am schwächsten war die Gegenreformation in Ungarn ausgeprägt. Zu Zwangsmaßnahmen kam es dort nicht. Langfristig bedeutungsvoll war, dass sich die katholische Kirche in Anlehnung an die Beschlüsse des Konzils von Trient innerlich erneuerte. Wie in seinem ursprünglichen Herrschaftsbereich förderte Ferdinand nun überall die Ansiedlung neuer Orden. Das höhere Schulwesen und die Universitäten wurden vielfach von den Jesuiten kontrolliert. Es entwickelte sich ein prunkvoller Barockkatholizismus.[17]

    Regierungsstil
    Ferdinand erwies sich als Herrscher, der sich oft seiner Berater bediente, um politische Entscheidungen zu treffen. Wichtigstes Beratergremium war der Geheime Rat, der zu dieser Zeit noch recht klein war und etwa zwölf Räte umfasste. Er kam jeden vierten oder fünften Tag am Kaiserhof zusammen. Von besonderer Bedeutung war Geheimrat Fürst Hans Ulrich von Eggenberg, der aufgrund seiner Fähigkeiten als Diplomat und enger Berater fungierte. Wichtig waren auch der Hofkriegsrat Gerhard von Questenberg, der geheime Rat und österreichische Hofkanzler Johann Baptist Verda von Verdenberg, der Erzbischof von Olmütz Franz Xaver von Dietrichstein, Albrecht von Wallenstein, Gundaker von Liechtenstein oder Maximilian Graf Trautmannsdorff. DDaneben spielten auch der ungarische Magnat Nikolaus Esterházy und der Kanzler von Böhmen Wilhelm Slavata eine bedeutende Rolle. Zentral war auch der spanische Gesandte. Diesem gelang es eine sehr einflussreiche spanisch orientierte Hofpartei zu bilden.[7] Daneben spielten seine Beichtväter eine wichtige Rolle, auch in politischen Fragen. Von denen hatte insbesondere der Jesuitenpater Wilhelm Lamormaini großen Einfluss auf den streng gläubigen Kaiser. Ferdinand II. soll ihm „bis zum bblinden Gehorsam“ vertraut haben. Wichtig war Ferdinand bei seinen Entscheidungen die Frage, ob sein Handeln rechtlich zulässig sei. Zu diesem Zweck wurden zahlreiche Gutachten eingeholt. Von seinen geistlichen Ratgebern wollte er wissen, ob sein Handeln mit dem göttlichen Recht oder dem Naturrecht übereinstimmen würde.[8]

    Berater Ferdinands
    • Fürst Karl I. von Liechtenstein, (1569–1627), Statthalter und Vizekönig von Böhmen
    • Hofbankier Jacob Bassevi von Treuenberg, (1580–1634)
    • Finanzier aus Antwerpen Hans de Witte, (1583–1630)
    • Graf Baltasar von Marradas, (1560–1638), Statthalter in Böhmen
    • Graf Rombalto Collalto
    • Fürst Hans Ulrich von Eggenberg
    • Graf Wratislaw I. von Fürstenberg
    • Freiherr Karl von Harrach
    • Graf Leonhard Helfried von Meggau
    • Freiherr Peter Heinrich von Stralendorf
    • Graf Maximilian von und zu Trauttmansdorff
    • Bischof Anton Wolfradt
    • Gerhard von Questenberg
    • Bischof Franz Xaver von Dietrichstein
    • Pater Wilhelm Lamormaini
    • Hochmeister Johann Kaspar von Stadion
    Dänisch-niedersächsischer Krieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    → Hauptartikel: Dreißigjähriger Krieg#Dänisch-niedersächsischer Krieg (1623–1629)

    Nach der Niederlage der Böhmen und der Besetzung der Pfalz schien Ferdinand auf der ganzen Linie gesiegt zu haben. Dass der Krieg dennoch weiterging, hatte Ursachen, an denen Ferdinand nicht unbeteiligt war. Da war zunächst das unbarmherzige Vorgehen in Böhmen, das im protestantischen Lager für Unmut sorgte. Hinzu kam, dass die Übertragung der Kurwürde von der Pfalz auf Bayern nicht genügend mit den protestantischen Kurfürsten abgestimmt war. Dadurch drohte das konfessionspolitische Gleichgewicht in Richtung des Katholizismus zu kippen. Die Besetzung von Teilen der Pfalz drohte Ferdinand und das Reich zudem in internationale Konflikte etwa mit Frankreich zu verwickeln. [14]
    Vor diesem Hintergrund wurde der Krieg wieder angefacht, als Christian IV. von Dänemark, der als Herzog von Holstein auch Reichsfürst und Oberster des niedersächsischen Reichskreises war, zusammen mit den Ständen des niedersächsischen Reichskreieises gegen Ferdinand und dessen Verbündete vorging. Zur Bekämpfung dieser neuen Gegner reichte weder die Macht des Kaisers noch die der Liga aus. Der Kaiser nahm aus der Not heraus das Angebot Wallensteins, ein Heer auszurüsten und Ferdinand zur Verfügung zu stellen, an.
    Die Armee Wallensteins wurde die stärkste im Reich und daneben spielten die Truppen der Liga nur noch eine Nebenrolle. Insoweit hat sich Ferdinand von der Abhängigkeit von der Liga aus den ersten Kriegsjahren befreit. Die Armee Wallensteins konnnnte zusammen mit den Truppen Tillys die Gegner besiegen und fast ganz Norddeutschland besetzen. Insbesondere die Zerstörung Magdeburgs wurde als Angriff auf den Protestantismus insgesamt gesehen. Im Jahr 1629 musste der Dänenkönig im Frieden von Lübeck zukünftig auf jede Einmischung in deutsche Angelegenheiten verzichten.
    Die Herzöge von Mecklenburg, welche dem König Christian IV. von Dänemark gegen Tilly und Wallenstein Hilfe geleistet hatten, entsetzte Ferdinand ihrer Länder und belehnte damit Wallenstein. Jedoch scheiterte der Plan, sich der Seeherrschaft auf der Ostsee zu bemächtigen, an dem erbitterten Widerstand, den Stralsund der Belagerung durch Wallenstein entgegenstellte.

    Überdehnung des kaiserlichen Machtanspruchs
    Dennoch hatte Ferdinand ganz Deutschland seiner Gewalt unterworfen. Nunmehr sah Ferdinand die Gelegenheit dazu seine gegenreformatorischen Ziele auf das ganze Reich zu übertragen. Dazu wurde am 6. März 1629 das Restitutionsedikt erlassen. Die seit dem Augsburger Religionsfrieden protestantischen Hochstifte und Bistümer sowie der säkularisierte Kirchenbesitz in den protestantischen Territorien sollten wiederhergestellt werden. Diese Maßnahmen, auf dem Höhepunkt der kaiserlichen Macht errlassen, waren zweifellos ein schwerer politischer Fehler. Er bedrohte nicht nur den Protestantismus, sondern missachtete auch die Rechte der Reichsstände. Für diese schien dies der erste Schritt hin zu einem absolutistischen System auch im Reich zu sein. Dieser Punkt wurde auch von den katholischen Reichsständen überaus kritisch gesehen. Hinzu kam das Misstrauen gegenüber Wallenstein. [18]
    Der Kaiser hatte 1629 als Lehnsherr von Reichsitalien inzwischen militärisch in die Frage der Erbfolge im Herzogtum Mantua gegen die Franzosen im Mantuanischen Erbfolgekrieg eingegriffen. Dabei handelte er unter dem Druck des spanischen Familienzweiges der Habsburger. Dies verstärkte noch die Kritik im Reich, führte Ferdinand doch hier einen auswärtigen Krieg ohne Zustimmung des Kurfürstenkollegiums. [19]
    Im Jahr 1630 kulminierte die Kritik der protestantischen und katholischen Kurfürsten auf dem Regensburger Kurfürstentag. Ferdinand ging es dort um die Wahl seines Sohnes Ferdinand zum römischen König und um die finanzielle Unterstützung im Krieg um Mantua. Die Lage wurde noch verschärft als bekannt wurde, dass Gustav Adolf von Schweden in Pommern gelandet war. Führer der antikaiserlichen Opposition wurde Maximilian von Bayern. Die Kurfürsten verlangten eine Verkleinerung der kaiserlicichen Armee und die Entlassung Wallensteins. Der Kaiser sah sich gezwungen den Forderungen weitgehend nachzugeben. Wallenstein wurde als Oberbefehlshaber der kaiserlichen Truppen entlassen. Tilly übernahm diesen Posten. Das kaiserliche Heer wurde trotz der schwedischen Bedrohung verkleinert. In der Auseinandersetzung um Mantua musste Ferdinand Frieden schließen. Die Wahl Ferdinands III. wurde verweigert und der Vollzug des Restitutionsedikts wurde ausgesetzt.[20] Der Kaiser, der kurz zuvor noch übermächtig schien, hatte erheblich an Macht eingebüßt. Sein Ziel einer Rekatholisierung und der Etablierung des Absolutismus auch im Reich war damit gescheitert.

    Schwedischer Krieg
    → Hauptartikel: Dreißigjähriger Krieg#Schwedischer Krieg (1630–1635)
    Die Landung des Schwedenkönigs Gustav Adolf war der Beginn einer neuen Phase des Krieges. Zunächst war er in einigen kleineren Schlachten in Brandenburg siegreich und nötigte dann die Kurfürsten von Brandenburg und Sachsen, mit ihm Bündnisverträge abzuschließen. Zusammen mit einem kleinen sächsischen Heer besiegte das schwedische Heer das Heer der katholischen Liga bei Breitenfeld so entscheidend, dass den Schweden danach der Weg nach Süddeutschland offen stand.
    Ferdinand hatte damit alle bisher errungenen Erfolge verloren und sah sich mit Zustimmung des bayerischen Kurfürsten Maximilian I. genötigt, Wallenstein wieder das Generalat zu übertragen, um Bayern und seine österreichischen Erblande zu schützezen. Im Vertrag von Göllersdorf vom 14. April 1632 wurde Wallenstein erneut zum „Generalissimus“ ernannt, mit dem Recht, dass er allein die kaiserliche Armee kommandierte. Der Kaiser musste ihm zudem weitere außerordentliche Rechte zugestehen. So bekam Wallenstein das Recht selbstständig ohne Mitwirkung des Kaisers mit den Kriegsgegnern zu verhandeln. [21] Tatsächlich errang Wallenstein bei Nürnberg und Lützen wichtige Erfolge. In der Schlacht von Lützen, die unentschieden endete, starb der Schwedenkönig.
    Jedoch wurde Wallensteins Position am Hof durch Gegner, zu denen insbesondere der spanische Botschafter, der Hofkriegsratspräsident Heinrich Graf Schlick und böhmische Adelige gehörten, in den folgenden Jahren untergraben. Anfang des Jahres 1634 war der Kaiser durch Berichte Piccolominis, die geheimen Verhandlungen des Generalissimus mit Sachsen, Schweden und Franzosen, vermittelt durch den Emigranten Graf Kinsky und durch den sächsischen Feldmarschall Franz Albrecht von Sachsen-Lauenenburg und durch den sog. Pilsener Revers (eine Ergebenheitsadresse seiner Obristen an Wallenstein) zu der Ansicht gelangt, dass dieser einen Militärputsch plane. Es wurde nun regelrecht Gericht über Wallenstein gehalten, der für schuldig erklärt und geächtet und schließlich getötet wurde.
    Inwieweit Ferdinand von den Tötungsabsichten wusste, sie gebilligt oder gar in Auftrag gegeben hat, ist unklar. Allerdings hat sich der Hof nach der Tat bemüht, Wallenstein Hochverrat nachzuweisen und die Ermordung zu rechtfertigen. [22]

    Prager Friede und Tod
    Wallensteins Nachfolger als Oberbefehlshaber des kaiserlichen Heeres wurde der Sohn Ferdinands II., der ungarische König und spätere Kaiser Ferdinand III. Unter dessen Führung und mit Hilfe bayerischer Truppen unter Kurfürst Maximilian I wurde im Juli 1634 zunächst die Stadt Regensburg von den Schweden zurück erobert und dann das schwedische Heer Anfang September 1634 in der Schlacht bei Nördlingen besiegt. In der Folge wurde ganz Süddeutschland von kaiserlichen Truppen besetzt. Ferdinand II. suchte nun durch Zugeständnisse an die evangelischen Fürsten dem Krieg ein Ende zu machen und schloss zu diesem Zweck 1635 den Prager Frieden mit Sachsen, in dem er auf die Durchführung des Restitutionsediktes verzichtete und dem sich die meisten deutschen Protestanten anschlossen.
    Für Ferdinand war der Vertrag zwiespältig. Auf der einen Seite musste er nun auch reichsrechtlich offiziell auf das Restitutionsedikt verzichten. Auf der anderen Seite war die Unterzeichnung durch die meisten Reichsstände ein Erfolg. Damit war die grundsätzliche Opposition der protestantischen Stände beendet und die Schweden verloren ihren Rückhalt im Reich. Die Stände verzichteten auf ihr Recht Truppen zu unterhalten und Bündnisse einzugehen. Alle Bündnisse wie die Liga wurden aufgehoben und die Aufstellung einer Reichsarmee zugesichert. Indes blieben diese Beschlüsse letztlich wenig wirkungsvoll. [23]
    Durch den Eintritt Frankreichs in den Krieg ebenfalls 1635 ging der Krieg weiter. Ferdinand konnte noch die Wahl seines Sohnes Ferdinand III. zum König erreichen und starb am 15. Februar 1637 in Wien. Sein Grab befindet sich in dem für ihn und sseine Familie erbauten Mausoleum in Graz. Sein Herz und seine Eingeweide wurden getrennt bestattet und befanden sich ursprünglich in derselben Urne, welche zunächst ebenfalls im Mausoleum in Graz aufbewahrt wurde. Das Behältnis wurde später nach Wien überführt, wo es im Königinkloster beigesetzt war. Ende des 18. Jahrhunderts ließ Joseph II. die Eingeweide Ferdinands II. im Stephansdom und das Herz in einem neuen Becher in der Herzgruft der Habsburger in der Loretokapelle der Wiener Augustinerkirche bestatten.[24]

    Persönlichkeit
    Ferdinand II. war von kleiner, gedrungener Gestalt. Seine körperliche Schwäche könnte eine Folge der im Haus Habsburg gebräuchlichen Verwandtschaftsehen gewesen sein. Er hatte möglicherweise einen Buckel, zumindest aber ein schweres Rückenleiden.[25]
    Er soll heiter und freundlich gegen seine Umgebung gewesen sein; seine Gutmütigkeit artete oft in Schwäche aus, namentlich gegenüber gewissenlosen Beamten. Durch seine maßlose Freigiebigkeit zerrüttete er trotz einfacher Lebensweise seine Finanzen. [5] Er war fleißig und gewissenhaft in der Erfüllung seiner Regentenpflichten, aber unselbständig in seinen Meinungen und ganz abhängig von seinen Räten (v.a. Hans Ulrich von Eggenberg) und Beichtvätern.
    Neben den zahlreichen Frömmigkeitsübungen widmete sich Ferdinand ausgiebig der Jagd und war ein Freund der Musik. [7] Er sprach fließend italienisch und beherrschte einigermaßen gut Latein.[5]
    Die Zeichnung der Persönlichkeit des Kaisers in dem Roman Wallenstein von Alfred Döblin entfernt sich ab einem gewissen Punkt vollständig von der historischen Wahrheit.

    Familie

    In erster Ehe heiratete Ferdinand am 23. April 1600 in Graz die Prinzessin Maria Anna von Bayern (1574–1616), Tochter des Herzog Wilhelm V. und dessen Gattin Prinzessin Renata von Lothringen. Diese nahe Verwandtschaft wurde selbst von Ferdinands Beichtvater kritisiert.[7]
    Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor:
    • Christine (* 25. Mai 1601; † 12. Juni 1601)
    • Karl (*/† 25. Mai 1603)
    • Johann Karl (* 1. November 1605 in Graz, † 26. Dezember 1619 in Graz)
    • Ferdinand III. (1608–1657), römisch-deutscher Kaiser
    1 ∞ 1631 Maria Anna, Infantin von Spanien, Tochter König Philipp III., König von Spanien und dessen Gattin Erzherzogin Margarethe von Habsburg-Innerösterreich.
    2 ∞ 1648 Maria Leopoldine von Tirol, Tochter Leopold V., Graf von Tirol (aus der Tiroler Linie der Habsburger) und dessen Gattin Claudia de’ Medici, Prinzessin von Toskana.
    3 ∞ 1651 Eleonore aus dem Haus Gonzaga, Tochter Carlo II., Herzog von Mantua und dessen Gattin Maria.
    • Maria Anna (1610–1665) ∞ 1635 Maximilian I., Kurfürst von Bayern, Sohn des Herzogs Wilhelm V. von Bayern und dessen Gattin Renate von Lothringen
    • Cäcilia Renata (1611–1644) ∞ 1637 Władysław IV. Wasa, König von Polen, Sohn des König Sigismund III. und dessen Gattin Anna von Habsburg-Innerösterreich
    • Leopold Wilhelm (1614–1662), Statthalter der spanischen Niederlande

    In zweiter Ehe heiratete er am 2. Februar 1622 in Innsbruck die Prinzessin Eleonore von Mantua (1598–1655), Tochter des Herzogs Vinzenz I. von Mantua und dessen zweiter Gattin Prinzessin Eleonora de' Medici. Mit der Ehe verbanden sich Hoffnungen auf die Erbschaft Mantuas, was während des dreißigjährigen Krieges zur militärischen Intervention führte.[7] Die Ehe blieb kinderlos.
    Beide Ehen, die Ferdinand einging, sollen glücklich gewesen sein. [5]



    Literatur
    • Karl Eder: Ferdinand II.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 83–85 (Digitalisat).
    • Johann Franzl: Ferdinand II. Kaiser im Zwiespalt der Zeit. Styria, Graz u.a. 1989, ISBN 3-222-11960-0.
    • Dieter Albrecht: Ferdinand II. In: Anton Schindling, Walter Ziegler (Hrsg.): Die Kaiser der Neuzeit. 1519–1918. Heiliges römisches Reich, Österreich, Deutschland. München 1990, ISBN 3-406-34395-3, S. 125–141.
    • Thomas Winkelbauer: Ständefreiheit und Fürstenmacht. Länder und Untertanen des Hauses Habsburg im konfessionellen Zeitalter. Teil 1. In: Herwig Wolfram (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1522–1699. Verlag Carl Ueberreuther, Wien 2004, ISBN 38000-3532-4.
    • Štěpán Vácha: Der Herrscher auf dem Sakralbild zur Zeit der Gegenreformation und des Barock. Eine ikonologische Untersuchung zur herrscherlichen Repräsentation Kaiser Ferdinands II. in Böhmen. Artefactum, Prag 2009, ISBN 978-80-86890-23-4.
    • Thomas Brockmann: Dynastie, Kaiseramt und Konfession. Politik und Ordnungsvorstellungen Ferdinands II. im Dreißigjährigen Krieg. Schöningh, Paderborn 2011, ISBN 978-3-506-76727-1.
    Weblinks
     Commons: Ferdinand II. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
     Wikisource: Ferdinand II. – Quellen und Volltexte
    • Literatur von und über Ferdinand II. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Werke von und über Ferdinand II. in der Deutschen Digitalen Bibliothek
    • Druckschriften von und über Ferdinand II. (HRR) im VD 17
    Einzelnachweise
    1 Dieter Albrecht: Ferdinand II. In: Anton Schindling, Walter Ziegler (Hrsg.): Die Kaiser der Neuzeit. 1519–1918. Heiliges Römisches Reich, Österreich, Deutschland. München 1990, S. 127.
    2 Dieter Albrecht: Ferdinand II. In: Anton Schindling, Walter Ziegler (Hrsg.): Die Kaiser der Neuzeit. 1519–1918. Heiliges Römisches Reich, Österreich, Deutschland. München 1990, S. 128.
    3 Brigitte Vacha (Hrsg.): Die Habsburger. Eine europäische Familiengeschichte. Wien 1992, S. 197f.
    4 Dieter Albrecht: Ferdinand II. In: Anton Schindling, Walter Ziegler (Hrsg.): Die Kaiser der Neuzeit. 1519–1918. Heiliges römisches Reich, Österreich, Deutschland. Beck, München 1990, ISBN 3-406-34395-3, S. 125–141, hier: S. 128.
    5 Dieter Albrecht: Ferdinand II. In: Anton Schindling, Walter Ziegler (Hrsg.): Die Kaiser der Neuzeit. 1519–1918. Heiliges Römisches Reich, Österreich, Deutschland. München 1990, S. 125.
    6 Ferdinand II. (ZDF Reihe Die Deutschen II)
    7 Brigitte Vacha (Hrsg.): Die Habsburger. Eine europäische Familiengeschichte. Wien 1992, S. 198.
    8 Dieter Albrecht: Ferdinand II. In: Anton Schindling, Walter Ziegler (Hrsg.): Die Kaiser der Neuzeit. 1519–1918. Heiliges Römisches Reich, Österreich, Deutschland. München 1990, S. 126.
    9 Dieter Albrecht: Ferdinand II. In: Anton Schindling, Walter Ziegler (Hrsg.): Die Kaiser der Neuzeit. 1519–1918. Heiliges Römisches Reich, Österreich, Deutschland. München 1990, S. 129.
    10 Brigitte Vacha (Hrsg.): Die Habsburger. Eine europäische Familiengeschichte. Wien 1992, S. 199.
    11 Dieter Albrecht: Ferdinand II. In: Anton Schindling, Walter Ziegler (Hrsg.): Die Kaiser der Neuzeit. 1519–1918. Heiliges Römisches Reich, Österreich, Deutschland. München 1990, S. 131.
    12 Illustrationen von Frans Hogenberg von 1619: Nachdem Keiserlich Maiestat, Die Wahl und Kron empfangen hat, Von eim gebratenen Ochsen gut, ... (Digitalisat) und Eigentliche Contrafactur, wie ihre Kon. M#. in Hung. und Böhm ... in Francfortm Mayn zu einem Römischen Keiser gekront ist worde. (Digitalisat)
    13 Gerhard Taddey: Münchener Vertrag. In: Ders. (Hrsg.): Lexikon der deutschen Geschichte. 2. Auflage. Kröner, Stuttgart 1982, S. 852f.
    14 Dieter Albrecht: Ferdinand II. In: Anton Schindling, Walter Ziegler (Hrsg.): Die Kaiser der Neuzeit. 1519–1918. Heiliges Römisches Reich, Österreich, Deutschland. München 1990, S. 132.
    15 Brigitte Vacha (Hrsg.): Die Habsburger. Eine europäische Familiengeschichte. Wien 1992, S. 215
    16 Brigitte Vacha (Hrsg.): Die Habsburger. Eine europäische Familiengeschichte. Wien 1992, S. 206–209.
    17 Brigitte Vacha (Hrsg.): Die Habsburger. Eine europäische Familiengeschichte. Wien 1993, S. 212-215.
    18 Dieter Albrecht: Ferdinand II. In: Anton Schindling, Walter Ziegler (Hrsg.): Die Kaiser der Neuzeit. 1519–1918. Heiliges Römisches Reich, Österreich, Deutschland. München 1990, S. 134.
    19 Dieter Albrecht: Ferdinand II. In: Anton Schindling, Walter Ziegler (Hrsg.): Die Kaiser der Neuzeit. 1519–1918. Heiliges Römisches Reich, Österreich, Deutschland. München 1990, S. 135.
    20 Gerhard Taddey: Regensburger Kurfürstentag. In: Ders.: Lexikon der deutschen Geschichte. 2.überarb. Auflage, Stuttgart 1982, S. 1017.
    21 Brigitte Vacha (Hrsg.): Die Habsburger. Eine europäische Familiengeschichte. Wien 1992, S. 217.
    22 Brigitte Vacha (Hrsg.): Die Habsburger. Eine europäische Familiengeschichte. Wien 1992, S. 220.
    23 Dieter Albrecht: Ferdinand II. In: Anton Schindling, Walter Ziegler (Hrsg.): Die Kaiser der Neuzeit. 1519–1918. Heiliges Römisches Reich, Österreich, Deutschland. München 1990, S. 140.
    24 Siehe externer Link [1].
    25 Brigitte Vacha (Hrsg.): Die Habsburger. Eine europäische Familiengeschichte. Wien 1992, S. 196.

    Begraben:
    Sein Herz und seine Eingeweide wurden getrennt bestattet und befanden sich ursprünglich in derselben Urne, welche zunächst ebenfalls im Mausoleum in Graz aufbewahrt wurde. Das Behältnis wurde später nach Wien überführt, wo es im Königinkloster beigesetzt war. Ende des 18. Jahrhunderts ließ Joseph II. die Eingeweide Ferdinands II. im Stephansdom und das Herz in einem neuen Becher in der Herzgruft der Habsburger in der Loretokapelle der Wiener Augustinerkirche bestatten.

    Ferdinand heiratete Prinzessin Maria Anna von Bayern (Wittelsbacher) am 23 Apr 1600 in Graz. Maria (Tochter von Herzog Wilhelm V. von Bayern (Wittelsbacher), der Fromme und Prinzessin Renata von Lothringen) wurde geboren am 18 Dez 1574 in München, Bayern, DE; gestorben am 8 Mrz 1616 in Graz; wurde beigesetzt in Habsburger Mausoleum in Graz. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 10. Kaiser Ferdinand III. von Österreich (von Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 13 Jul 1608 in Graz; gestorben am 2 Apr 1657 in Wien; wurde beigesetzt in Kapuzinergruft, Wien.


Generation: 6

  1. 10.  Kaiser Ferdinand III. von Österreich (von Habsburg)Kaiser Ferdinand III. von Österreich (von Habsburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Maria5, 4.Wilhelm4, 3.Albrecht3, 2.Maria2, 1.Philipp1) wurde geboren am 13 Jul 1608 in Graz; gestorben am 2 Apr 1657 in Wien; wurde beigesetzt in Kapuzinergruft, Wien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Erzherzog von Österreich, König von Ungarn, Kroatien und Böhmen (ab 1625 bzw.1627), Römisch-Deutscher Kaiser (1637 bis zu seinem Tode 1657),

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_III._(HRR) (Okt 2017)

    Ferdinand III trat während des Dreißigjährigen Krieges die Herrschaft an. In seine Zeit fällt der Niedergang des unter seinem Vater gesteigerten kaiserlichen Machtanspruchs. Er wollte früh den Krieg beenden, sah sich aber nach vielen militärischen Niederlagen und vor dem Hintergrund nachlassender Macht gezwungen, in vielen Punkten auf bisherige Positionen der Habsburger zu verzichten. Er gab damit den lang verzögerten Weg zum Westfälischen Frieden frei, obwohl die kaiserliche Macht nach dem Friedensschluss schwächer war als vor dem Krieg. In Böhmen, Ungarn und den österreichischen Erblanden war die Stellung von Ferdinand als Landesherr allerdings stärker als zuvor.
    Ferdinand war der erste Herrscher aus dem Hause Habsburg, der auch als Komponist hervortrat.

    Kindheit und Jugend
    Ferdinand III. war der Sohn Ferdinands II. und Maria Annas von Bayern. Er wuchs unter liebevoller Zuwendung der Eltern in Kärnten auf. Er selbst entwickelte große Zuwendung für seine Geschwister und seinen Vater, mit dem er bei späteren Meinungsverschiedenheiten immer zu einem Ausgleich kam.[2]
    Am Hof seines Vaters erhielt er durch Jesuiten seine religiöse und wissenschaftliche Ausbildung. Viel Einfluss auf die Erziehung des Erzherzogs übten auch die Malteserritter Johann Jacob von Dhaun und Christoph Simon von Thun aus. Letzterer unteerwies ihn in militärischen Dingen. Ferdinand soll sieben Sprachen, neben Deutsch und Latein auch Italienisch, Spanisch, Französisch, Tschechisch und Ungarisch, gesprochen haben.[3] Neuere Autoren sind da etwas vorsichtiger; gesichert ist jedoch, dass er ausgezeichnet Italienisch sprach; dasselbe gilt vermutlich für Latein und Spanisch. Wie groß seine ungarischen und tschechischen Kenntnisse waren, ist unklar.[4] Nach dem Tod seiner Brüder Karl (1603) und Johann Karl (1619) wurde er zum Nachfolger seines Vaters bestimmt und systematisch auf die Übernahme der Herrschaft vorbereitet. Er war wie sein Vater ein frommer Katholik. Eine gewisse Abneigung hegte er gegenüber dem Einfluss der Jesuiten, die den Hof seines Vaters beherrscht hatten.[3]
    Am 8. Dezember 1625 wurde er zum König von Ungarn, am 27. November 1627 zum König von Böhmen gekrönt.[1] Die Wahl zum römischen König konnte sein Vater auf dem Regensburger Kurfürstentag von 1630 nicht durchzusetzen. Nachdem er sich vergeblich um den Oberbefehl des kaiserlichen Heeres und die Teilnahme an Feldzügen bei Wallenstein beworben hatte, schloss er sich am kaiserlichen Hof in Wien den Gegnern Wallensteins an und wirkte seitdem an den Absprachen zu dessen zweiter Absetzung am Jahresanfang 1634 mit.[5]
    Im Jahr 1631 heiratete er nach jahrelangen Verhandlungen mit den spanischen Verwandten die spanische Infantin, seine Cousine Maria Anna von Spanien. Obwohl mitten im Krieg, wurde diese aufwändige Hochzeit über einen Zeitraum von vierzehn Monaten gefeiert. Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor, darunter auch seine Nachfolger als Kaiser Ferdinand IV. und Leopold I.[6] Seine um mehrere Jahre ältere, liebevolle und intelligente Frau und auch deren Bruder, der spanische Kardinalinfant Ferdinand von Spanien hatten großen Einfluss auf Ferdinand III. und bildeten in der für Habsburg schwierigen Zeit des 30-jährigen Krieges nach dem Tod von Wallenstein das wichtigste Bindeglied zwischen den Höfen der Habsburger in Madrid, Brüssel und Wien.

    Oberbefehlshaber
    Nach dem Tod Wallensteins wurde Ferdinand III. am 2. Mai 1634 Oberbefehlshaber mit dem Beirat der Generale Gallas und Piccolomini. Seinen ersten großen militärischen Erfolg erreichte er im Juli 1634 im Kampf um Regensburg durch die Rückeroberunung der seit November 1633 von den Schweden besetzten Stadt Regensburg. Dieser Erfolg wurde im September 1634 gekrönt durch den gemeinsam mit dem Kardinalinfant Ferdinand von Spanien errungenen Sieg in der wichtigen Schlacht bei Nördlingen. Durch diesen Sieg wurden die Schweden aus Süddeutschland vertrieben und Ferdinand gewann an politischem Einfluss, auch wenn sein persönlicher Beitrag etwa in Nördlingen begrenzt war. Sein Einfluss am Hof in Wien verstärkte sich nach dem Sturz des bis dahin sehr einflussreichen Ministers Hans Ulrich von Eggenberg. Später übergab er den Oberbefehl über die Kriegsführung an seinen Bruder Erzherzog Leopold Wilhelm, was sich angesichts der vielen folgenden Niederlagen als Fehler erwies. Ferdinand beschäftigte sich auch nach der Abgabe des Oberbefehls weiter theoretisch mit Militärfragen und Raimondo Montecuccoli widmete ihm später eines seiner Werke.[3] 1635 wirkte Ferdinand als kaiserlicher Kommissar an den Verhandlungen zum Prager Frieden mit. Dabei versuchte er, die Kurfürsten zu einer gemeinsamen Kriegsführung zu bewegen. Auch bemühte er sich um den Beitritt der noch widerstrebenden protestantischen Stände zum Frieden.[7]

    Zeit als Herrscher
    Herrschaft im Zeichen des Krieges
    Am 22. Dezember 1636 wurde er auf dem Regensburger Kurfürstentag zum römisch-deutschen König gewählt.[8] Nach dem Tod seines Vaters am 15. Februar 1637 wurde er Kaiser.[1] Eine führende Rolle an seinem Hof spielte Maximilian von und zu Trauttmansdorff. Nach dessen Tod gewann der Obersthofmeister Johann Weikhard von Auersperg an Einfluss. Im Gegensatz zu seinem Vater hatte er keine geistlichen Ratgeber.
    Als Ferdinand die Herrschaft übernahm, waren bereits große Teile Mitteleuropas durch den Dreißigjährigen Krieg verheert und die Bevölkerung war kriegsmüde. Ferdinand war nicht bestrebt, die Auseinandersetzungen fortzusetzen. Aber die Eigendynamik des Krieges, die politischen Umstände und sein zögerndes Handeln verhinderten ein rasches Kriegsende.[9][10]
    Anfangs knüpfte seine Friedensstrategie noch deutlich an die Politik des Vaters an. Zunächst galt es, die Einigkeit zwischen allen Teilen des Reiches und dem Kaiser wiederherzustellen, danach sollte die militärische Überlegenheit hergestellt und Frankreich und Schweden sollten vom Reichsboden vertrieben werden. Anfangs ließ die militärische Lage den Plan realistisch erscheinen und so war Ferdinands Bereitschaft, Kompromisse etwa in der Religionsfrage einzugehen, gering.[11]
    Als jedoch der Krieg nach dem Eingreifen Frankreichs 1635 erneut aufflammte, verschlechterte sich die Lage des Kaisers immer stärker. Bereits in den Jahren 1638, 1643 und 1645 wurde selbst die Residenzstadt Wien durch schwedische Truppen bedroht. Spätestens nach der verheerenden Niederlage in der Schlacht bei Jankau am 6. März 1645 wurde offensichtlich, dass der Kaiser militärisch praktisch wehrlos war, und damit wurde immer deutlicher, dass der Krieg für die Habsburger nicht mehr zu gewinnen war. Dafür war die nachlassende Kraft der spanischen Bündnispartner ein Hauptgrund. Wegen innenpolitischer Schwierigkeiten wurde die finanzielle und militärische spanische Unterstützung für Ferdinand ab 1645 ganz eingestellt. Ohne ausreichende Geldmittel konnten die kaiserlichen Truppen kaum offensiv agieren, was die Position Ferdinands bei Verhandlungen schwächte.[12]
    Im Jahr 1640 berief Ferdinand III. einen Kurfürstentag ein, auf dem es jedoch zu keiner Einigung kam. Daraufhin wurde für 1641 ein Reichstag nach Regensburg anberaumt, der erste seit dem Jahr 1613. Dort diskutierten die Stände über mögliche Friedensregelungen. Dabei erwies es sich als problematisch, dass der Kaiser einige Fürsten, die früher auf der gegnerischen Seite gestanden hatten, sowie die protestantischen Administratoren verschiedener Hochstifte vom Reichstag ausgeschlossen hatte. Immerhin gelang es schließlich, alle Reichsstände mit Ausnahme der Kurpfalz, Braunschweig-Lüneburgs und Hessen-Kassels auf die Beschlüsse des Reichstages zu verpflichten.[10] Im Jahr 1641 wurde ein Präliminarfrieden in Hamburg zwischen Ferdinand, Spanien sowie Frankreich und Schweden unterzeichnet. Beschlossen wurde die Einberufung eines allgemeinen Friedenskongresses in Osnabrück und Münster.
    Seit 1642 war das Bündnis zwischen Schweden und Frankreich voll wirksam. Die Schweden siegten in der Schlacht bei Breitenfeld 1642. 1643 war Ferdinand gezwungen, mit Schweden einen Waffenstillstand abzuschließen, während Frankreich in die Spanischen Niederlande vordrang.

    Friedensverhandlungen und Niederlagen
    Ab 1644 wurde in Münster und Osnabrück über einen Friedensschluss verhandelt. Während der Verhandlungen ging der Krieg weiter. Im Verlauf dieser vier Jahre wurde Deutschland erheblich stärker verwüstet als in den 26 vorherigen Jahren des Krieges.
    Die Verhandlungen in Westfalen erwiesen sich als schwierig. Zu Beginn wurde über die Geschäftsordnung gestritten. Der Kaiser musste schließlich dem Druck Frankreichs und Schwedens nachgeben und alle Reichsstände zum Kongress zulassen. Damit wurde implizit anerkannt, dass allen Reichsständen das ius belli ac pacis zukam. Neben dem Frieden zwischen den beteiligten Parteien wurde auch die innere Verfassung des Reiches neu geregelt.[13] Der Kaiserhof erhielt wöchentlich Berichte über die Verhandlungen. Auch wenn die Berichte von Beamten und dem geheimen Rat aufbereitet worden waren, war die Zeit der Verhandlungen auch für den Kaiser außerordentlich arbeitsreich. Trotz aller Berater hatte er schließlich zu entscheiden. Ferdinand zeigt sich in den Akten als ein Monarch mit Sachverstand, Verantwortungsgefühl und der Bereitschaft auch schwere Entscheidungen zu treffen.[14] Im Laufe der Verhandlungen musste Ferdinand angesichts der sich verschlechternden militärischen Lage immer stärkere Abstriche von seinen ursprünglichen Zielen machen. Vor diesem Hintergrund hörte er auf seinen Berater Maximilian von und zu Trauttmansdorff, den Krieg durch eine große Schlacht zu Gunsten Wiens zu entscheiden.[15]
    Der Kaiser selbst hat sich am Feldzug gegen die Schweden beteiligt. Dieser endete mit der Niederlage der Kaiserlichen in der Schlacht von Jankau am 6. März 1645. Der schwedische Oberbefehlshaber Torstensson zog daraufhin bis vor Wien. Um die Moral in der Stadt zu heben, zog der Kaiser mit dem Bild der Jungfrau Maria in einer großen Prozession um die Stadt. Als der Feind immer näher rückte, verließ Ferdinand die Stadt. Erzherzog Leopold Wilhelm gelang es die Gegner zu vertreiben. Zum Dank für die Errettung Wiens wurde eine Mariensäule am Platz Am Hof errichtet. Diese wurde unter Leopold I. entfernt, nach Wernstein am Inn verbracht und an ihrer Stelle eine bronzene Kopie aufgestellt.[16] Ferdinand verstand es zeitweise, Fürst Georg I. Rákóczi von Siebenbürgen, einen Verbündeten Frankreichs und Schwedens, auf seine Seite zu ziehen. Im Linzer Frieden vom 16. Dezember 1645 musste der Kaiser den Ungarn die Mitwirkungsrechte der Stände und die Religionsfreiheit für die Protestanten zusichern. Gegenreformation und absolutistische Herrschaft konnten daher in Ungarn zukünftig nicht durchgesetzt werden.[17] Dennoch verbündete sich Rákóczi 1646 erneut mit Frankreich.[18]
    Der Kaiser reagierte auf die veränderte Situation mit neuen Anweisungen für Trautmannsdorf, der als Chefunterhändler nach Westfalen abreiste. Diese Anweisungen wurden strikt geheim gehalten und erst 1962 veröffentlicht. Darin gab Ferdinand zahlreiche frühere Positionen auf und war zu größeren Konzessionen bereit, als sie schließlich nötig waren.[19]

    Ergebnisse des Krieges
    Das Reich musste erhebliche territoriale Verluste hinnehmen. Unter anderem gingen verschiedene linksrheinische Hochstifte und weitere Gebiete endgültig an Frankreich verloren. Schweden erhielt Rügen und Pommern sowie die Stifte Bremen, Verden und Wismar. Die Niederlande und die Schweiz wurden nunmehr völlig unabhängig vom Reich. Auch die habsburgischen Erblande selbst waren betroffen, so ging etwa die Lausitz an Kursachsen und oberrheinische Gebiete wie der Sundgau und Breisach an Frankreich. Daneben gab es weitere Besitzverschiebungen in anderen Teilen des Reiches. Bayern behielt die zu Beginn des Krieges gewonnene Kurwürde, für die Pfalz wurde eine weitere, achte Kurwürde geschaffen. Religionspolitisch wurde das Jahr 1624 aals Normaljahr festgelegt. Ausnahmen waren die nun bayerische Oberpfalz und die österreichischen Erblande. Die Durchsetzung der Gegenreformation in den Kernländern Ferdinands wurde damit sanktioniert. Lediglich in einigen Teilen Schlesiens wurdeen den Protestanten bestimmte Zugeständnisse gemacht. Die Institutionen des Reiches sollten von nun ab paritätisch mit Katholiken und Protestanten besetzt werden. Die Reichsstände konnten erhebliche Rechte durchsetzen. Darunter war auch das Recht Bündnisse mit auswärtigen Mächten abzuschließen, auch wenn diese nicht gegen Kaiser und Reich gerichtet sein durften. Die großen Territorien profitierten am meisten von den Bestimmungen. Endgültig gescheitert war damit der Versuch Ferdinands III. auch im Reich nach Art des Absolutismus zu regieren. Aber das Reich und der Kaiser blieben durchaus von Bedeutung. In tagespolitischer Hinsicht besonders schwer fiel dem Kaiser der Verzicht der Unterstützung der spanischen Habsburger im Krieg gegen Frankreich. Es gelang dem Kaiser und seinen Verhandlungsführern aber, zu verhindern, dass einige besonders schwierige Verfassungsfragen an den nächsten regulären Reichstag verwiesen wurden. Auch wurden die kaiserlichen Rechte zwar faktisch, aber nicht ausdrücklich eingeschränkt.
    Der Kaiser sah in dem Friedensschluss keine katastrophale Niederlage, vielmehr konnte auch Dank des Verhandlungsgeschicks von Trautmannsdorffs das Schlimmste verhindert werden.[19] Zu dieser recht positiven Einschätzung trug auch bei, dass die Folgen für die österreichischen Erblande vergleichsweise günstig ausfielen. So wurde an den Enteignungen in Böhmen und der verneuerten Landesordnung nicht gerüttelt. Das an Bayern verpfändete Oberösterreich kam zu Habsburg zurück.[20]
    „Die verfassungsmäßige Stellung des Kaisers im Reich nach dem Westfälischen Frieden ließ trotz aller Einbußen die Möglichkeit einer aktiven kaiserlichen Reichspolitik im Zusammenwirken mit einem Teil der Stände bestehen, und in der Habsburgermononarchie blieben die Voraussetzungen für die Entwicklung eines einheitlichen absolutistischen Gesamtstaates erhalten. Insofern kann man – trotz des Verfehlens so mancher ursprünglichen Verhandlungsziele – von einem Erfolg der kaiserlichen Politik bei den Westfälischen Friedensverhandlungen sprechen.“[21]

    Nach dem Krieg
    Auf dem Nürnberger Exekutionstag von 1649/1650 wurde der endgültige Abzug der fremden Truppen und die politische Regelung des Verhältnisses mit Schweden und Frankreich geklärt. Zeitweise drohten sogar die Kämpfe wieder auszubrechen.[22]
    Nach dem Tod seiner zweiten Frau Erzherzogin Maria Leopoldine, mit der er nur wenige Monate verheiratet gewesen war, heiratete Ferdinand 1651 Eleonora Magdalena Gonzaga von Mantua-Nevers. Diese war fromm und stiftete unter anderem das Ursulinenkloster in Wien und den Sternkreuzorden für adelige Damen. Aber sie war auch sehr gebildet und kunstinteressiert. Auch sie komponierte und dichtete, zusammen mit Ferdinand stand sie im Mittelpunkt der italienischen Akademie.[9]
    Die Macht Ferdinands als Landesherr in den österreichischen Erblanden, sowie als Königs in Ungarn und Böhmen war deutlich größer als die seiner Vorgänger vor 1618. Die fürstliche Macht war gestärkt, während der landständische Einfluss massiv abgbgebaut worden war. Innere Reformen erfolgten zu Ferdinands Zeit kaum. Die Reform der Kirche im Sinn der Gegenreformation ging weiter. Aus den Resten des kaiserlichen Heeres konnte Ferdinand ein stehendes Heer aufbauen, das schon unter Leopold I. seine Schlagkraft zeigen konnte.[23] Weiters wurden unter Ferdinand III. die Fortifikationsanlagen der Festung Wien massiv ausgebaut; insgesamt investierte der Kaiser dabei die stattliche Summe von über 80.000 fl.[24]
    Trotz des erheblichen Autoritätsverlustes im Reich blieb Ferdinand reichspolitisch aktiv. Er konnte auch damit beginnen, die kaiserlichen Positionen wieder auszubauen. Bereits im Westfälischen Frieden war der mit dem Reichskammergericht konkurrierende Reichshofrat anerkannt worden. Ferdinand gab diesem eine neue Ordnung, die bis 1806 in Geltung blieb und ein funktionierendes Obergericht zur Folge hatte.[23] Er berief für Ende 1652 einen Reichstag nach Regensburg ein, der bis 1654 tagte. Dieser war die letzte Versammlung alten Stils, ehe später der Immerwährende Reichstag zu einem dauerhaften Kongress von Gesandten wurde. Er selbst blieb bis zum Ende anwesend, wenngleich die meisten Reichsstände nur Gesandte schickten. Seine Räte waren der Meinung, dass nur der Kaiser bei den zu erwartenden widerstrebenden Meinungen genug Autorität hätte, um Ergebnisse zu erzielen.[25] Der Reichstag beschloss, dass der reichsrechtliche Inhalt der Friedensverträge von Münster und Osnabrück zu einem Bestandteil der Reichsverfassung wurde. Ferdinand versuchte auf dem Reichstag verschiedene Reformen durchzusetzen. Eines seiner Ziele war die Schaffung eines schlagfähigen Reichsheeres. Dieser Versuch scheiterte. Immerhin gelang ees, eine Reform des Reichskammergerichts durchzusetzen. Die Beschlüsse wurden im sogenannten jüngsten Reichsabschied niedergelegt.[26] Es gelang dem Kaiser einige der für seine Macht potentiell besonders gefährliche Verfassungsfragen vertagen zzu lassen. Für seine wieder gewachsene Stärke spricht auch, dass es gelang einige von seinem Vater in den Fürstenstand erhobene Adelige Sitz und Stimme im Reichstag zu verschaffen. Auf diesem Reichstag schloss er auch ein Bündnis mit Polen gegeen Schweden ab. Es kam zur Unterstützung des Reiches für Polen im Zweiten Nordischen Krieg. Ferdinand bewirkte auch die römische Königswahl seines Sohnes Ferdinand IV., der jedoch bereits 1654 verstarb. Danach versuchte er vergeblich die Wahl von Leopold zum römischen König durchzusetzen. Immerhin gelang die Krönung Leopolds zum König von Ungarn und Böhmen.

    Förderer von Kunst und Kultur
    Ferdinand war ein Förderer der Künste und Wissenschaften, sehr musikalisch und selbst Komponist. Er war der erste der Habsburger Herrscher von dem eigene Stücke überliefert sind.[6] Von seinen Tonsätzen ließ Wolfgang Ebner eine Arie mit 36 Variationen in Prag 1648 drucken; einen vierstimmigen Gesang mit beziffertem Bass, Melothesia Caesarea, gab der Jesuit und Universalgelehrte Athanasius Kircher im ersten Teil seiner Musurgie heraus, und einen einfachen vierstimmigen Chorgesang über den Psalm Miserere findet man im 28. Jahrgang der Leipziger Allgemeinen musikalischen Zeitung (1826). Auch schuf er eine Vertonung der im 17. Jahrhundert überaus populären Lauretanischen Litanei. Ein dem Athanasius Kircher gewidmete „Drama musicum“ wurde 1649 am Hof aufgeführt. Diese Nachahmung einer italienischen Oper war eines der ersten Beispiele im deutschsprachigen Raum. Insgesamt hinterließ er zahlreiche und abwechslungsreiche geistliche und weltliche Musikstücke. Der Kaiser hat außerdem zahlreiche Gedichte in italienischer Sprache verfasst. Sie wurden von den Zeitgenossen wegen ihrer graziösen, lebhaften und leicht singbaren Art geschätzt. Gefördert wurden seine Bemühungen von Giuseppe Valentini und von seiner dritten Frau Eleonore Gonzaga. Interesse hatte Ferdinand auch an Naturwissenschaften. So ließ er sich 1654 während des Reichstages in Regensburg von dem Physiker Otto von Guericke dessen Experiment mit den Magdeburger Halbkugeln vorführen.[6]

    Titel
    Der vollständige Titel Ferdinands III. lautete:
    Wir Ferdinand der Dritte von Gottes Gnaden erwählter Römischer Kayser, zu allen Zeiten Mehrer des Reichs, in Germanien, zu Hungarn, Böheim, Dalmatien, Croatien, und Sclavonien, etc. König, Ertzhertzog zu Oesterreich, Hertzog zu Burgund, zu Brabandt, zu Steyer, zu Kärndten, zu Kräyn, zu Lützenburg, zu Württemberg, Ober- und Nieder-Schlesien, Fürst zu Schwaben, Marggraff des H. Römischen Reichs, zu Burgau, zu Mähren, Ober- und Nieder-Laußnitz, Gefürsteter Graf zu Habspurg, zu Tyrol, zu Pfierd, zu Kyburg und zu Görtz, etc. Landgraff im Elsaß, Herr auf der Windischen Marck, zu Portenau, und zu Salins, etc.[27]
    Wahlspruch: „Pietate et iustitia“, „Mit Frömmigkeit und Gerechtigkeit“

    Rezeption
    Durch die kaiserliche Entschließung von Franz Joseph I. vom 28. Februar 1863 wurde Ferdinand III. in die Liste der „berühmtesten, zur immerwährenden Nacheiferung würdiger Kriegsfürsten und Feldherren Österreichs“ aufgenommen, zu deren Ehren und Andenken auch eine lebensgroße Statue in der Feldherrenhalle des damals neu errichteten k.k. Hofwaffenmuseums (heute: Heeresgeschichtliches Museum Wien) errichtet wurde. Die Statue wurde 1867 vom böhmischen Bildhauer Emanuel Max Ritter von Wachstein (1810–1901) aus Carrara-Marmor geschaffen, gewidmet wurde sie von Kaiser Ferdinand I.

    Ferdinand heiratete Prinzessin Maria Anna von Spanien (von Habsburg) in 1631 in Wien. Maria (Tochter von König Philipp III. (Felipe) von Spanien (von Habsburg) und Margarete von Österreich (von Habsburg)) wurde geboren am 18 Aug 1606 in Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial bei Madrid; gestorben am 13 Mai 1646 in Linz, Österreich; wurde beigesetzt in Unter der Kapuzinerkirche in Wien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 15. Maria Anna von Österreich (von Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 23 Dez 1634 in Wiener Neustadt; gestorben am 16 Mai 1696 in Uceda Palast in Madrid; wurde beigesetzt in Escorial.

    Ferdinand heiratete Erzherzogin Maria Leopoldine von Österreich (von Tirol) von Habsburg in 1648 in Linz, Österreich. Maria (Tochter von Leopold V. von Österreich (von Tirol) von Habsburg und Claudia von Medici) wurde geboren am 6 Apr 1632 in Innsbruck, Österreich; gestorben am 7 Aug 1649 in Wien; wurde beigesetzt in Kapuzinergruft, Wien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Ferdinand heiratete Eleonore Gonzaga in 1651. Eleonore (Tochter von Herzog Carlo II. Gonzaga und Maria Gonzaga) wurde geboren am 18 Nov 1628 in Mantua; gestorben am 6 Dez 1686 in Wien. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 11.  Anna Maria von Österreich (von Spanien) (von Habsburg)Anna Maria von Österreich (von Spanien) (von Habsburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Margarete5, 5.Maria4, 3.Albrecht3, 2.Maria2, 1.Philipp1) wurde geboren am 22 Sep 1601 in Valladolid, Spanien; gestorben am 20 Jan 1666 in Paris, France.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Brustkrebs
    • Titel (genauer): Erzherzogin von Österreich, Königin von Frankreich (ab 1615), Regentin von Frankreich als Mutter des noch minderjährigen Ludwig XIV., (1643 bis 1651)

    Notizen:

    Anna und Ludwig XIII. hatten zwei Söhne. Vier weitere, vorangegangene Kinder überlebten die Geburt nicht.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Anna_von_Österreich_(1601–1666)

    Anna Maria Mauricia von Spanien, genannt von Österreich gemäß ihrem spanischen Namen Ana de Austria bzw. ihrem späteren französischen Namen Anne d’Autriche, (* 22. September 1601 in Valladolid; † 20. Januar 1666 in Paris) war eine spanisch-portugiesische Infantin und Erzherzogin von Österreich aus dem Hause Habsburg sowie ab 1615 Königin und von 1643 bis 1651, als Mutter des noch minderjährigen Ludwig XIV., Regentin von Frankreich.

    Leben
    Ihr Vater war Philipp III. von Spanien, ihre Mutter Margarete von Österreich. Der spanische König Philipp IV. war ihr jüngerer Bruder.
    Am 21. November 1615 wurde sie mit dem jungen französischen König Ludwig XIII. in der Kathedrale Saint-André in Bordeaux getraut. Maria de’ Medici, Ludwigs Mutter, hatte diese Verbindung auf Anregung ihres Beraters Concino Concini arrangiert. Anna und Ludwig XIII. waren ein Paar, das unterschiedlicher nicht sein konnte: Er bevorzugte die Jagd, sie war dem Theater, dem Tanz und der leichten Muse zugetan.
    Nachdem drei Fehlgeburten am Anfang der Ehe die Hoffnung auf einen Thronfolger aussichtslos erscheinen ließen, wurde Anna von Ludwig mit Nichtachtung gestraft. Später wurden ihr Affären mit hohen Adligen nachgesagt, wie Henri II. de Montmorency und George Villiers, Herzog von Buckingham, was allerdings unwahrscheinlich ist, da sie als Königin einer strengen sozialen Kontrolle unterlag.
    Als Habsburgerin und fromme Katholikin war Anna entsetzt, als Kardinal Richelieu Frankreich 1635 in den Krieg gegen Spanien und an der Seite protestantischer Fürsten gegen die kaiserlich-katholische Partei des Heiligen Römischen Reiches führte.
    Nach zweiundzwanzig Jahren kinderloser Ehe in wachsender Verbitterung hatte Anna am 5. Dezember 1637 eine schicksalhafte Begegnung mit ihrem Mann. Dieser, der eigentlich auf dem Weg in sein Jagdschloss bei Versailles war, musste wegen eines Unwetters seine Fahrt unterbrechen und übernachtete im Pariser Louvre, wo sich die Königin für den Winter eingerichtet hatte. Zur damaligen Zeit wurden in Schlössern nur diejenigen herrschaftlichen Räume beheizt, die auch bewohnt wurden. Der König sah sich also gezwungen, das einzige warme Schlafzimmer aufzusuchen: das der Königin. Neun Monate später brachte Anna am 5. September im Alter von knapp 37 Jahren ihr erstes gesundes Kind zur Welt, den späteren König Ludwig XIV. Anna führte die Geburt ihres Sohnes auf das Wirken von St. Fiacre zurück, weshalb sie im Jahre 1641 eine Wallfahrt nach Saint-Fiacre unternahm[1]. Zwei Jahre später, am 21. September 1640, gebar sie einen zweiten Sohn, Philipp. Damit war ihre Position am Hof gesichert und sie musste nicht mehr mit der Abschiebung in ein Kloster rechnen.
    So glücklich der König über die Geburt des Stammhalters war, so offensichtlich war er bald eifersüchtig angesichts der Zuneigung seines Sohnes zur Mutter. Er machte ihr Vorwürfe, sie nehme diesen gegen ihn ein.
    Am 4. Dezember 1642 starb der Anna verhasste Kardinal Richelieu. Doch auch der Gesundheitszustand des Königs verschlechterte sich rasch. Vor seinem Tod am 14. Mai 1643 verfügte er testamentarisch, dass nicht Anna die Regentschaft für den noch minderjährigen Ludwig XIV. ausüben sollte, sondern ein Regentschaftsrat. Sie ließ jedoch vom Obersten Pariser Gerichtshof, dem Parlement, die betreffende Klausel des Testaments annullieren und beseitigte so den Regentschaftsrat. Als ersten Minister behielt sie den von Ludwig XIII. selbst als Nachfolger Richelieus eingesetzten Kardinal Jules Mazarin, der auch Pate des jungen Königs war.
    Ihre ersten politischen Entscheidungen sorgten für Aufsehen. Anstatt mit ihrem Bruder Philipp Frieden zu schließen, führte sie den Krieg gegen Spanien weiter, nachdem die französischen Truppen am 19. Mai 1643 in der Schlacht bei Rocroi in den Ardennen einen entscheidenden Sieg erzielt hatten.
    Allerdings wurden Anna und der beim Adel wie beim Volk verhasste Mazarin mit Aufständen innerhalb Frankreichs konfrontiert, beispielsweise der 1648 beginnenden Fronde.
    Annas Regentschaft endete offiziell, als Ludwig XIV. 1651 mit dreizehn Jahren für volljährig erklärt wurde. Doch übten sie und Mazarin auch weiterhin die Macht aus. 1652 sah Anna sich auf Druck der „Frondeure“ gezwungen, Mazarin zu entlassen, der ins Exil nach Brühl bei Köln ging, sie von dort aus aber weiter beriet und 1653 zurückkehren konnte.
    Nachdem Frankreich seine kriegerischen Aktivitäten in Deutschland mit dem Westfälischen Frieden 1648 beendet hatte, schloss es 1659 den Pyrenäenfrieden mit Spanien. Bei der Unterzeichnung des Friedensvertrags auf der Fasaneninsel im spanisch-französischen Grenzfluss Bidasoa sah Anna erstmals seit 1615 ihren Bruder Philipp wieder. Das Treffen verlief allerdings eher kühl, denn Spanien musste Gebiete an Frankreich abtreten. Immerhin wurde beim Friedensschluss die Eheschließung ihres Sohnes Ludwig mit ihrer Nichte, der Infantin Maria Theresia von Spanien, vereinbart, die 1660 stattfand. Als nach dem Tod Mazarins 1661 Ludwig die Regierungsgeschäfte selbst übernahm, zog sich Anna nach und nach vom Hof zurück und lebte meist im Kloster Val-de-Grâce am südlichen Stadtrand von Paris. Am 20. Januar 1666 starb sie an Brustkrebs.
    Anna galt als eine der schönsten Frauen ihrer Zeit, sie hatte „die meist bewunderten und unzählig Male besungenen Hände ihrer Zeit“[2]. Mit ihrem Sohn Ludwig verband sie ein sehr inniges Verhältnis. Wenn sie unter sich waren, wurde sie von ihm nicht, wie nach der Etikette üblich, „Madame“, sondern „Maman“ genannt. Ihrer Regentschaft sind die beiden Werke Rodogune von Pierre Corneille (1644, publ. 46/47) und Gabriel Gilbert (1646) gewidmet, die sie der Partherprinzessin Rhodogune vergleichen.[3]

    Nachkommen mit Ludwig
    • Totgeburt eines Kindes */† 6. Dezember 1619
    • Geburt eines Kindes, das kurz nach der Geburt starb */† 14. März 1622
    • Totgeburt eines Kindes im Jahre 1626
    • Totgeburt eines Kindes am */† 11. April 1631
    • Ludwig XIV. (* 5. September 1638; † 1. September 1715), König von Frankreich und Navarra
    • Philipp (* 21. September 1640; † 8. Juni 1701), Herzog von Orléans



    Literatur
    • Constantin von Wurzbach: Habsburg, Anna von Oesterreich (Königin von Frankreich). In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 6. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1860, S. 152 f. (Digitalisat).
    • Thea Leitner: Vor Sonnenaufgang. Anna 1601-1666. In: Habsburgs verkaufte Töchter. Piper, München und Zürich 1994, ISBN 3-492-11827-5, S. 137–185
    • Anka Muhlstein: Königinnen auf Zeit. 1. Auflage. Insel, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-458-34832-8.
    • Oliver Mallick: ««««i»»»»»»»»»»»»Spiritus intus agit««««««««. Die Patronagepolitik der Anna von Österreich 1643-1666. De Gruyter, Berlin 2016, ISBN 978-3-11-041518-6.
    • Oliver Mallick: Clients and Friends: The Ladies-in-waiting at the Court of Anne of Austria (1615-1666), in: The Politics of Female Households. Ladies-in-Waiting across Early Modern Europe, hg. von Nadine N. Akkerman, Birgit Houben, Leiden: Brll, 2013, S. 231–264.
    • Oliver Mallick: Freundin oder Gönnerin? Anna von Österreich im Spiegel ihrer Korrespondenz, in: Freundschaft. Eine politisch-soziale Beziehung in Deutschland und Frankreich, 12.–19. Jahrhundert (8. Sommerkurs des Deutschen Historischen Institts Paris in Zusammenarbeit mit der Universität Paris-Sorbonne, der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der École des hautes études en sciences sociales, 3.–6. Juli 2011), hg. von Bertrand Haan, Christian Kühner (discussions, 8). Online auf perspectivia.net
    • Oliver Mallick: Au service de la reine. Anne d'Autriche et sa maison (1616-1666), in: www.cour-de-france.de. Online auf cour-de-france.fr
    Weblinks
     Commons: Anna von Österreich (1601–1666) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Anna von Österreich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Druckschriften von und über Anna von Österreich (1601–1666) im VD 17
    Einzelnachweise
    1 Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, 202
    2 Leitner, S. …
    3 Michael Wenzel: Heldinnengalerie – Schönheitengalerie. Studien zu Genese und Funktion weiblicher Bildnisgalerien 1470–1715. Dissertation Philosophisch-historische Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität, Heidelberg, Anmerkung 259, S. 86 (Webdkument [PS; abgerufen am 6. Januar 2009]).

    Anna heiratete König Ludwig XIII. (Louis) von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon), der Gerechte am 21 Nov 1615 in Kathedrale Saint-André in Bordeaux. Ludwig (Sohn von König Heinrich IV. von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon) und Maria von Medici) wurde geboren am 27 Sep 1601 in Fontainebleau, Frankreich; gestorben am 14 Mai 1643 in Saint-Germain-en-Laye; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 16. König Ludwig XIV. von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon), der Sonnenkönig  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 5 Sep 1638 in Saint-Germain-en-Laye; gestorben am 1 Sep 1715 in Versailles; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.
    2. 17. Prinz Philipp I. von Frankreich (von Orléans) (von Bourbon)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 21 Sep 1640 in Saint-Germain-en-Lay; gestorben am 9 Jun 1701 in Saint-Cloud; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

  3. 12.  König Philipp IV. von Spanien (von Habsburg)König Philipp IV. von Spanien (von Habsburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Margarete5, 5.Maria4, 3.Albrecht3, 2.Maria2, 1.Philipp1) wurde geboren am 8 Apr 1605 in Valladolid, Spanien; gestorben am 17 Sep 1665 in Madrid.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Spanien als Felipe IV. König von Neapel und Sizilien als Filippo III. König von Sardinien als Filippo III. Letzter habsburgischer Herrscher über Portugal als Filipe III .
    • Titel (genauer): 1621-1659, Grafschaft Artois; Graf von Artois https://de.wikipedia.org/wiki/Artois https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Artois

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_IV._(Spanien)

    Philipp IV., genannt der Große oder König der Welt (Rey Planeta)[1](* 8. April 1605 in Valladolid; † 17. September 1665 in Madrid) war als Felipe IV König von Spanien, als Filippo III König von Neapel und Sizilien, als Filippo III König von Sardinien und als Filipe III letzter habsburgischer Herrscher über Portugal.
    Er war der letzte spanische König, der eine wirkliche Großmachtpolitik betrieb. Er erneuerte den Krieg gegen die Niederlande und war im Dreißigjährigen Krieg mit den österreichischen Habsburgern verbündet. Darüber hinaus kam es zum Krieg mit Frankreich und England. Im Westfälischen Frieden (1648) musste Spanien die Unabhängigkeit der Niederlande anerkennen. Die Engländer eroberten 1655 Jamaika und im Pyrenäenfrieden (1659) verlor er Provinzen an den Grenzen Spaniens selbst und in den spanischen Niederlanden. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war die Hegemonie Spaniens in Europa beendet. Die finanzielle Lage des Landes war auch als Folge der Kriege katastrophal. Mehrfache Staatsbankrotte waren die Folge. Im Inneren kam es auch durch den Versuch, einen Zentralstaat durchzusetzen, insbesondere in Katalonien (seit 1640) zu Aufständen. Portugal gelang es 1640, unabhängig zu werden.

    Leben
    Frühe Jahre und Persönlichkeit[
    Philipp IV. wurde am 8. April 1605 in Valladolid als ältester Sohn von Philipp III. von Spanien und dessen Gemahlin Margarete von Österreich geboren. Er erhielt eine sorgfältige Ausbildung, während der er sich unter anderem mit Literatur, Sprachen und Geographie beschäftigte.
    Er hat Gedichte verfasst und sich als Maler versucht. Er war während seiner Herrschaft ein Förderer von Kunst und Dichtung. Kulturhistorisch ist Philipp wichtig, da er Diego Velázquez als Hofmaler an den spanischen Königshof holte. Er war streng gläubig.

    Innenpolitik
    Philipp übernahm 1621 im Alter von sechzehn Jahren die Herrschaft. Im Gegensatz zu seinem wenig ambitionierten Vater war er bestrebt, für den Katholizismus zu kämpfen und im Inneren die Autorität der Krone durchzusetzen. Die tatsächliche Herrschhaft lag in der Hand seines Günstlings (valido) und Ersten Ministers Gaspar de Guzmán, Conde de Olivares. Dieser bemühte sich im Inneren darum, die Macht des Staates zu erweitern. Er versuchte, aus den verschiedenen vor allem durch die Person des Monarchen verbundenen Gebieten einen Zentralstaat zu machen. Diese Pläne sahen einheitliche Abgaben und die Schaffung eines einheitlichen Heeres vor. In verschiedenen Teilen des Reiches gab es dafür Unterstützung. Strikt abgelehnt wurde dies in Katalonien.
    Nicht nur die hohen Kosten der Kriege trugen dazu bei, dass Spanien 1627 den Staatsbankrott erklären musste. Dabei spielten auch alte Schulden aus der Zeit von Philipp II. und nachlassende Silberlieferungen aus Südamerika eine Rolle. Die Versuche von Olivares, die Staatsfinanzen zu sanieren, hatten keinen nachhaltigen Erfolg. Die finanziellen Probleme blieben während der gesamten Herrschaft Philipps IV. und danach ein zentrales Problem des Reiches.
    Im portugiesischen Évora kam es 1638 zu einem Aufstand. Die Lage verschärfte sich, als 1640 die Katalanen im Aufstand der Schnitter (Guerra dels Segadors) gegen die Herrschaft des Zentralstaates aufbegehrten. Zwar gelang es der Armee, einen Großteil Kataloniens rasch zurückzuerobern, aber die Aufständischen riefen die Katalanische Republik aus und unterstellten das Land dem Schutz des französischen Königs Ludwig XIII. Die Wiedereroberung des Landes wurde zu einem Hauptziel der spanischhen Politik. Zum Abschluss kam dies aber erst 1652, als sich Barcelona ergab. Der Unmut gegen Olivares führte 1640 zu einem erfolgreichen Aufstand in Portugal. Die Herrschaft über dieses Königreich kam an das Haus Braganza. Militärische Versuche, Portugal zurückzugewinnen, scheiterten.

    Außenpolitik
    Außenpolitisch versuchte die Regierung, durch Krieg die alte Machtstellung des Reiches wiederherzustellen. Der achtzigjährige Krieg gegen die Niederlande wurde nach einem zwölfjährigen Waffenstillstand wieder aufgenommen. In den Niederlanden gellang 1625 die Einnahme von Breda. Bekannt geworden ist dieser spanische Erfolg durch das Gemälde Die Übergabe von Breda von Velázquez. Aber Breda ging wieder verloren. Auch Maastricht und ’s-Hertogenbosch büßten die Spanier ein. Um 1637 waren die Kämpfe festgefahren. Noch die heutigen Grenzen von Belgien und den Niederlanden gehen im Wesentlichen darauf zurück.
    Verbunden war dieser Konflikt mit dem Dreißigjährigen Krieg. In diesem war Philipp IV. mit den verwandten österreichischen Habsburgern verbündet. Sein bedeutendster Feldherr war Ambrosio Spinola, der als einer der erfolgreichsten Heerführer des Dreißigjährigen Krieges gilt. Dieser hat 1620 die Kurpfalz erobert. Die Spanier waren an der siegreichen Schlacht am Weißen Berg gegen die aufständischen Böhmen beteiligt, besetzten 1620 das Veltlin und nahmen 1634 an der für die Habsburger siegreichen Schlacht bei Nördlingen teil.
    Der Erbfolgestreit um Mantua seit 1627 verschärfte die Spannungen mit Frankreich. Die Franzosen unterstützten die Niederländer und Schweden mit Subsidien im Krieg gegen Spanien. Zum offenen Krieg kam es ab 1635. Auch dieser wurde zu einem Teilkoonflikt des Dreißigjährigen Krieges. Den Franzosen gelang es, die spanischen Verbindungen (camino espanol) zwischen Mailand und den Niederlanden zu unterbrechen. Dies trug zu den Niederlagen Spaniens in den Niederlanden bei. Außerdem standen sich Spanien und Frankreich nach 1640 auf dem katalanischen Kriegsschauplatz gegenüber.

    Nach dem Sturz von Olivares
    Der Unmut gegen den übermäßigen Einfluss von Olivares war schließlich so stark, dass Philipp ihn 1643 entlassen musste. Seither bestimmte der König wieder vermehrt die Politik. Zwar gab es weiter Günstlinge und Berater, aber keiner war wieder so mächtig wie Olivares. Philipp musste anerkennen, dass die Macht seines Landes einem Krieg gegen die Niederlande und Frankreich nicht gewachsen war. Er strebte seit 1644 eine Beendigung der Kriege an. Er sandte 1645 Gaspar de Bracamonte y Guzmán zu den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden nach Münster. Diesem gelang eine Einigung mit den Niederlanden. Dadurch konnte Frankreich isoliert werden. Im Friedensvertrag zwischen Spanien und den Niederlanden musste Philipp IV. 1648 die Unabhängigkeit der freien Niederlande anerkennen, konnte aber gleichzeitig den Fortbestand der spanischen Niederlande gegen Frankreich sichern. Allerdings zerbrach im Zusammenhang mit dem Friedensvertrag das Bündnis zwischen den österreichischen Habsburgern und Philipp IV.
    Die schlechte Finanzlage zwang den König, die Steuern zu erhöhen und weitere einzuführen. Er war schließlich sogar gezwungen, die Silberlieferungen aus Südamerika zu verpfänden. Im Inneren wurde das Reich durch weitere Aufstände erschüttert. IIn Sizilien und Neapel kam es 1647 zu Unruhen. In Sizilien sorgten Zugeständnisse des Vizekönigs für ein Ende des Aufstandes, während die Unruhen in Neapel gewaltsam niedergeschlagen werden mussten. In Aragon und Navarra erhoben sich 1648 Teiles des Adels. Im Jahr 1652 kam es zu einem weiteren Staatsbankrott.
    Der Krieg mit Frankreich ging auch nach dem Westfälischen Frieden mit wechselnden Erfolgen für beide Seiten weiter. Mitentscheidend wurde, dass Frankreich sich 1655 mit England verbündete. Den Engländern gelang 1655 die Eroberung von Jamaika. Im Jahr 1657 versenkten oder eroberten die Engländer die spanische Silberflotte. Dies verschlechterte die finanzielle Lage Spaniens weiter. Der Krieg gegen Frankreich konnte erst 1659 im Pyrenäenfrieden beendet werden. Dabei musste Spanien wichtige Grenzprovinzen wie Roussillon, Artois, Cerdagne und andere abtreten. Spätestens damit endete die spanische Hegemonialstellung in Europa. Im Restaurationskrieg (1659–1668) versuchte Philipp vergeblich, Portugal zurückzuerobern.
    Während seiner Herrschaft ließen die Folgen der Kriege, Hunger und Seuchen die Zahl der Einwohner Spaniens deutlich zurückgehen.

    Familie
    Erste Ehe
    Am 18. Oktober 1615 heiratete Philipp in erster Ehe Élisabeth de Bourbon (in Spanien Isabel genannt), die Tochter des französischen Königs Heinrich IV. und der Maria von Medici. Acht Kinder gingen aus dieser Beziehung hervor, von denen aber nur das jüngste alt genug wurde, um verheiratet werden zu können: Maria Theresia, die 1660 den französischen König Ludwig XIV. heiratete. 1644 wurde Philipp IV. Witwer.

    Zweite Ehe
    In zweiter Ehe vermählte sich Philipp IV. am 8. November 1649 mit Maria Anna von Österreich (1634–1696). Die Heirat war eine Reaktion auf den Tod seines einzigen Sohnes und Thronfolgers Baltasar Carlos. Dieser war nur wenige Wochen nach einer VeVereinbarung mit Kaiser Ferdinand III. gestorben, laut der er dessen Tochter Maria Anna hätte heiraten sollen (in der Nacht vom 9. auf den 10. Oktober 1646). Obwohl er sich von diesem Schicksalsschlag nur sehr langsam erholte, entschloss sich der damals 42-jährige Philipp letztlich, den Vorschlag des Kaisers anzunehmen und selbst die Braut seines verstorbenen Sohnes zu heiraten, obwohl diese seine leibliche Nichte und erst 13 Jahre alt war. Maria Anna (span. Mariana) traf erst im Herbst 1649 in Madrid ein, so dass sie zum Zeitpunkt ihrer Vermählung 15 Jahre alt war.
    Obwohl Philipp IV. eine Reihe gesunder Kinder mit seinen Mätressen zeugte, starben drei seiner insgesamt fünf mit Maria Anna gezeugten Kinder entweder kurz nach der Geburt, oder sie kamen tot zur Welt. Nur eine Tochter und ein Sohn erreichten das Erwachsenenalter. Die Tochter Margarita Teresa wurde später mit ihrem Onkel, Leopold I., verheiratet.
    Der Nachfolger König Philipps IV. kam am 6. November 1661 zur Welt. Der spätere Karl II. war jedoch von Beginn an ein schwächliches und krankes Kind. An ihm zeigten sich aufgrund des jahrhundertelangen Inzests zwischen den einzelnen Königshäusern deutliche Degenerationserscheinungen. Während normalerweise ein Mensch in der fünften Generation über 32 verschiedene Vorfahren verfügt, waren es aufgrund der innerfamiliären Heiraten lediglich zehn, und sieben seiner acht Urgroßeltern stammten direkt von Johanna der Wahnsinnigen (Juana la loca) ab.

    Nachkommen
    Am 18. Oktober 1615 heiratete er Élisabeth de Bourbon (1602–1644, fortan in Spanien Isabel genannt), mit der er die folgenden Kinder hatte:
    • María Margarita (*/† 1621)
    • Margarita María Catalina (*/† 1623)
    • María Eugenia (1625–1627)
    • Isabel María Teresa (*/† 1627)
    • Baltasar Carlos von Spanien (1629–1646)
    • Francisco Fernando (*/† 1634)
    • María Ana Antonia (1636–1636)
    • Maria Theresia von Spanien (1638–1683) ∞ Ludwig XIV. (1638–1715) König von Frankreich
    Aus der Ehe mit Maria Anna von Österreich gingen folgende Kinder hervor:
    • Margarita Teresa (1651–1673) ∞ 1666 Leopold I. (1640–1705), Kaiser des Heiligen Römischen Reiches
    • Maria Ambrosia de la Concepción (*/† 1655),
    • Philipp Prosper von Spanien (1657–1661),
    • Tomás Carlos (1658–1659),
    • Karl II. (1661–1700) König von Spanien
    Zudem war er Vater des unehelichen Sohnes:
    • Juan José de Austria (1629–1679)



    Literatur
    • Friedrich Edelmeyer: Die spanische Monarchie der katholischen Könige und der Habsburger (1474-1700). In: Peer Schmidt (Hrsg.): Kleine Geschichte Spaniens. BPB, Bonn 2005, S. 180–201 (Originalausgabe bei Reclam).
    • R. A. Stradling: Philip IV and the Government of Spain 1621–1665. Cambridge University Press, Cambridge 1988, ISBN 0-521-32333-9.
    Weblinks
     Commons: Philipp IV. (Spanien) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
    • Eintrag auf westfälische-geschichte
    • Eintrag auf Madrid Monumental
    • Druckschriften von und über Philipp IV. (Spanien) im VD 17
    • Illustration von 1627: Philippus IV., ... Hispaniae ... Rex (Digitalisat)
    Einzelnachweise
    1 Felipe Pereda, Fernando Marías (Hg.): El atlas del Rey Planeta. La „Descripción de España y de las costas y puertos de sus reínos“ de Pedro Texeira (1634). Nerea, Donostia-San-Sebastián, 4. Aufl. 2009, ISBN 978-84-96431-62-1.

    Philipp heiratete Élisabeth (Isabel) von Bourbon am 25 Nov 1615 in Kathedrale von Burgos. Élisabeth (Tochter von König Heinrich IV. von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon) und Maria von Medici) wurde geboren am 22 Nov 1602 in Fontainebleau, Frankreich; gestorben am 6 Okt 1644 in Madrid; wurde beigesetzt in Escorial-Palast bei Madrid. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 18. Maria Theresia von Spanien (von Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 10 Sep 1638 in Escorial-Palast bei Madrid; gestorben am 30 Jul 1683 in Versailles; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Philipp heiratete Maria Anna von Österreich (von Habsburg) am 8 Nov 1649 in Navalcarnero bei Madrid. Maria (Tochter von Kaiser Ferdinand III. von Österreich (von Habsburg) und Prinzessin Maria Anna von Spanien (von Habsburg)) wurde geboren am 23 Dez 1634 in Wiener Neustadt; gestorben am 16 Mai 1696 in Uceda Palast in Madrid; wurde beigesetzt in Escorial. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 19. König Karl II. von Spanien, der Verhexte  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 6 Nov 1661 in Madrid; gestorben am 1 Nov 1700 in Madrid.

  4. 13.  Prinzessin Maria Anna von Spanien (von Habsburg)Prinzessin Maria Anna von Spanien (von Habsburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Margarete5, 5.Maria4, 3.Albrecht3, 2.Maria2, 1.Philipp1) wurde geboren am 18 Aug 1606 in Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial bei Madrid; gestorben am 13 Mai 1646 in Linz, Österreich; wurde beigesetzt in Unter der Kapuzinerkirche in Wien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Infantin von Spanien und Portugal, Königin von Ungarn und Böhmen durch Heirat, Römisch-Deutsche Kaiserin durch Heirat (ab 1637)

    Notizen:

    Maria Anna und Ferdinand III. hatten sechs Kinder, vier Söhne und zwei Töchter doch erreichten nur drei dieser Kinder das Erwachsenenalter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Anna_von_Spanien_(1606–1646)

    Maria Anna von Spanien (spanisch María Ana de Austria; * 18. August 1606 in Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial bei Madrid; † 13. Mai 1646 in Linz) war Infantin von Spanien und Portugal und durch Heirat mit Ferdinand III. Königin von Ungarn und Böhmen sowie seit 1637 römisch-deutsche Kaiserin.

    Leben
    Maria Anna war das vierte Kind und die dritte Tochter des spanischen Königs Philipp III. (1578–1621) und seiner Ehefrau Margarete von Österreich (1584–1611), dritte Tochter des Erzherzogs Karl II. von Innerösterreich-Steiermark.
    Zunächst wurde beschlossen, dass die junge Prinzessin Maria Anna mit Johann Karl, dem zweiten Sohn von Kaiser Ferdinand II. und seiner ersten Gemahlin Maria Anna von Bayern, verheiratet werden sollte; allerdings starb der auserwählte Bräutigam bereits am 26. Dezember 1619 im Alter von nur 14 Jahren. Daraufhin wurde Ferdinand, der dritte Sohn Ferdinands II., als möglicher künftiger Ehemann Maria Annas in Betracht gezogen. Bis dieses Heiratsprojekt aber tatsächlich zustande kam, vergingen viele Jahre. Die Ursache hierfür lag u. a. darin begründet, dass sich mit dem englischen Kronprinzen Karl ein weiterer Bewerber um die Hand der Infantin einstellte. Karl reiste zusammen mit seinem Freund, dem Herzog von Buckingham, 1623 auf diie Iberische Halbinsel, um seine Braut in Augenschein zu nehmen. Die Spanier widmeten diesem Ereignis ein Lied: Carlos Estuardo soy, Que siendo amor mi guia, A cielo d'Espana voy, Per ver estrella Maria (deutsch: ‚Karl Stuart bin ich, durch Liebe von weit hergebracht, unter den spanischen Himmel bin ich gekommen, um Maria zu sehen, meinen Stern‘). Das Heiratsprojekt zerschlug sich, da Karl nicht katholisch werden und Maria keinen Ketzer heiraten wollte.
    1626 fand die Verlobung von Maria Anna mit dem Kaisersohn Ferdinand statt. Es folgten aber noch lange Verhandlungen, u. a. über die Größe und Zusammensetzung des Hofstaats von Ferdinands Verlobter. Dabei ging es auch um die Frage, wen Maria Anna zum Beichtvater erhalten sollte; der Kaiser wünschte hierfür einen Jesuiten, doch der spanische Hof konnte erreichen, dass diese Funktion 1628 dem spanischen Kapuziner Diego Quiroga übertragen wurde. Im Ehekontrakt von 1628 war festgehalten, dass Maria Anna im Besitz ihrer spanischen Thronrechte blieb, während ihre ältere Schwester Anna, die Gemahlin Ludwigs XIII., diese Rechte nicht hatte behalten dürfen.
    Im Dezember 1629 verließ die Infantin in Begleitung zahlreichen Gefolges Spanien und machte sich endlich auf den Weg zu ihrem zukünftigen Ehemann. Diese Reise war, da sie sich mitten im Dreißigjährigen Krieg abspielte, ein gefährliches und langwieriges Unternehmen. Außerdem führten auch Seuchen und Festlichkeiten zu Verzögerungen. Nach einer Fahrt über das Mittelmeer legte Maria Anna in Neapel an. Auf dem weiteren Wege nach Wien erfolgte am 26. Januar 1631 in Triest die feierliche Überrgabe der Braut durch das spanische Gefolge an Erzherzog Leopold V. von Tirol, der die Infantin nach Wien geleitete. Insgesamt nahm die Brautfahrt Maria Annas 14 Monate in Anspruch. Die eigentliche Zeremonie ihrer Vermählung mit Ferdinand, damals König von Böhmen und Ungarn, fand am 26. Februar 1631 in der Augustinerkirche zu Wien statt. Die anschließenden Hochzeitsfeierlichkeiten zogen sich über einen Monat hin. Die Ehe war eine jener wenigen politischen Ehen, die überaus glücklich wurden.
    Neben der Kaiserin Eleonore nahm Maria Anna eine wichtige Position am Wiener Hof ein. Als ihr Gemahl römisch-deutscher König geworden war, wurde sie im Januar 1637 im Regensburger Dom zur Königin gekrönt. Nach dem bald danach am 15. Februar 1637 erfolgten Tod Ferdinands II. wurde sein Sohn als Ferdinand III. sein Nachfolger und damit Maria Anna als Gemahlin Ferdinands III. Kaiserin. Sie verfügte über ein heiteres Gemüt und war ihrem Ehemann eine zuverlässige Ratgeberin. Häufig begleitete sie ihn auf Reisen, wurde aber auch mehrfach während der – meist kriegsbedingten – Abwesenheit Ferdinands III. von diesem zur Regentin bestellt.
    Die Kaiserfamilie zog sich 1645 wegen des Vormarschs der Schweden nach Graz, später wegen in Wien grassierender Seuchen nach Linz zurück. In letztgenannter Stadt starb Maria Anna am 13. Mai 1646 im Alter von 39 Jahren kurz vor der Geburt ihres letzten Kindes, eines Mädchens, das per Kaiserschnitt aus dem toten Körper der Kaiserin geholt wurde, aber bereits wenige Stunden später verschied. Mutter und Kind wurden unter der Kapuzinerkirche in Wien bestattet; beide ruhen im selben Sarg.

    Nachkommen
    Aus der Ehe von Maria Anna und Ferdinand III. gingen vier Söhne und zwei Töchter hervor, doch erreichten nur drei dieser Kinder das Erwachsenenalter:
    • Ferdinand IV. (HRR) (* 8. September 1633; † 9. Juli 1654)
    • Maria Anna (* 24. Dezember 1634; † 16. Mai 1696), ∞ 1649 Philipp IV. (1605–1665) König von Spanien
    • Philipp August (* 15. Juli 1637; † 22. Juni 1639)
    • Maximilian Thomas (* 21. Dezember 1638; † 29. Juni 1639)
    • Leopold I. (HRR) (* 9. Juni 1640; † 5. Mai 1705), Kaiser des Heiligen Römischen Reiches
    1 ∞ 1666 Margarita Teresa von Spanien (1651–1673)
    2 ∞ 1673 Claudia Felizitas von Tirol (1653–1676)
    3 ∞ 1676 Eleonore Magdalene Therese von der Pfalz (1655–1720)
    • Maria (*/† 13. Mai 1646)


    Literatur
    • Helmut Andics: Die Frauen der Habsburger; Wilhelm Heyne Verlag München (1997), ISBN 3-453-07034-8
    • Richard Reifenscheid: Die Habsburger in Lebensbildern, Piper Verlag 2007, ISBN 978-3-492-24753-5
    • Maria Anna. In: Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger. Ueberreuter, Wien 1988, ISBN 3-8000-3247-3, S. 289ff.
    • Constantin von Wurzbach: Habsburg, Maria Anna von Spanien. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 7. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1861, S. 23 (Digitalisat).
    Weblinks
     Commons: Maria Anna von Spanien (1606–1646) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

    Maria heiratete Kaiser Ferdinand III. von Österreich (von Habsburg) in 1631 in Wien. Ferdinand (Sohn von Kaiser Ferdinand II. von Österreich (von Habsburg) und Prinzessin Maria Anna von Bayern (Wittelsbacher)) wurde geboren am 13 Jul 1608 in Graz; gestorben am 2 Apr 1657 in Wien; wurde beigesetzt in Kapuzinergruft, Wien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 15. Maria Anna von Österreich (von Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 23 Dez 1634 in Wiener Neustadt; gestorben am 16 Mai 1696 in Uceda Palast in Madrid; wurde beigesetzt in Escorial.

  5. 14.  Erzherzogin Maria Leopoldine von Österreich (von Tirol) von HabsburgErzherzogin Maria Leopoldine von Österreich (von Tirol) von Habsburg Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Leopold5, 5.Maria4, 3.Albrecht3, 2.Maria2, 1.Philipp1) wurde geboren am 6 Apr 1632 in Innsbruck, Österreich; gestorben am 7 Aug 1649 in Wien; wurde beigesetzt in Kapuzinergruft, Wien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Erzherzogin von Österreich, Römisch-Deutsche Kaiserin durch Heirat, Königin von Böhmen und Ungarn durch Heirat

    Notizen:

    Maria Leopoldine und Ferdinand III. hatten einen Sohn.


    • Karl Joseph von Österreich (1649–1664), Bischof von Passau, Olmütz und Breslau, Hochmeister des Deutschen Ordens

    https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Leopoldine_von_Österreich-Tirol

    Maria Leopoldine von Österreich (* 6. April 1632 in Innsbruck; † 7. August 1649 in Wien) war eine Erzherzogin von Österreich und durch Heirat römisch-deutsche Kaiserin sowie Königin von Böhmen und Ungarn.

    Leben
    Maria Leopoldine war die jüngste Tochter des Erzherzogs Leopold V. von Österreich-Tirol (1586–1632) aus dessen Ehe mit Claudia de' Medici (1604–1648), Tochter des Großherzogs Ferdinand I. von Toskana.
    Am 2. Juli 1648[1] heiratete sie in prunkvoller Zeremonie[2] in Linz, als dessen zweite Gemahlin, den verwitweten römisch-deutschen Kaiser Ferdinand III. (1608–1657). Mit ihrem Mann war sie noch näher verwandt als dessen erste Gemahlin Maria Anna von Österreich.[3]
    Am 7. August 1649 gebar Maria Leopoldine in Wien einen Sohn. An den Folgen dieser Geburt verstarb sie noch am selben Tag 17-jährig nach 13 Monaten Ehe. Der Schriftsteller Wolf Helmhardt von Hohberg verfasste, zu Beginn seines literarischen Schaffens 1649, das an Kaiser Ferdinand gerichtete Klag-Gedicht auf den Tod der Kaiserin Maria Leopoldine.[4]
    Maria Leopoldine wurde in der Leopoldsgruft der Kapuzinergruft in Wien bestattet.

    Nachkommen
    Am 7. August 1649 gebar Maria Leopoldine in Wien einen Sohn:
    • Karl Joseph von Österreich (1649–1664), Bischof von Passau, Olmütz und Breslau, Hochmeister des Deutschen Ordens



    Literatur
    • Constantin von Wurzbach: Maria Leopoldine von Österreich. Nr. 240. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 7. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1861, S. 52 (Digitalisat).
    • Gigi Beutler: Die Kaisergruft, Wien 1993
    • Richard Reifenscheid: Die Habsburger. Von Rudolf I. bis Karl I.; Verlag Styria Graz/Wien/Köln 1982, ISBN 3-85001-484-3.
    Weblinks
     Commons: Maria Leopoldine of Austria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Einzelnachweise
    1 Carl Eduard Vehse: Geschichte der deutschen höfe seit der reformation, Band 14, Hoffmann und Campe, 1852, S. 319
    2 Friedrich Wilhelm Barthold: Geschichte des großen deutschen Krieges vom Tode Gustav Adolfs ab, Band 2, Liesching, 1843, S. 622
    3 William Coxe: Geschichte des Hauses Oestreich von Rudolph von Habsburg bis auf Leopold des zweiten Tod, 1218-1792, Band 3, 1818, S. 105
    4 Hermann Kunisch (Hrsg.): Literarisches Jahrbuch 11, Duncker & Humblot, 1971, S. 38

    Maria heiratete Kaiser Ferdinand III. von Österreich (von Habsburg) in 1648 in Linz, Österreich. Ferdinand (Sohn von Kaiser Ferdinand II. von Österreich (von Habsburg) und Prinzessin Maria Anna von Bayern (Wittelsbacher)) wurde geboren am 13 Jul 1608 in Graz; gestorben am 2 Apr 1657 in Wien; wurde beigesetzt in Kapuzinergruft, Wien. [Familienblatt] [Familientafel]