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König Chilperich I. (Merowinger)

König Chilperich I. (Merowinger)

männlich 535 - 584  (49 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  König Chilperich I. (Merowinger)König Chilperich I. (Merowinger) wurde geboren in cir 535; gestorben in zw 27 Sep und 9 Okt 584 in Chelles; wurde beigesetzt in St. Vincent, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 561 - 584, Neustrien; König in Neustrien (Soissons)

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Chilperich_I.

    Chilperich I. (* um 535; † zwischen 27. September und 9. Oktober 584 in Chelles ermordet) war ein fränkischer König aus dem Geschlecht der Merowinger. Er regierte im Teilreich Neustrien (Soissons) von 561 bis zu seinem Tod. Er war ein Sohn des Königs Chlothar I. aus dessen Ehe mit Arnegunde.

    Leben
    Chilperichs Vater Chlothar I. hatte in der letzten Phase seiner Regierungszeit das gesamte Frankenreich, das 511 aufgeteilt worden war, wieder unter seiner Herrschaft vereinigt. Als Chlothar 561 starb, waren von seinen Söhnen neben dem nicht als Königssohn anerkannten Gundowald noch vier am Leben, nämlich Charibert I., Guntram I. (Guntchramn), Sigibert I. und Chilperich I. Die drei erstgenannten stammten aus Chlothars Ehe mit Königin Ingund(e), während Chilperich der einzige Sohn von Ingunds Schwester, Königin Arnegunde, war. Früher wurde Chilperich allgemein als der jüngste Sohn angesehen; nach dem aktuellen Forschungsstand war er jedoch der zweitjüngste, Sigibert der jüngste. Chlothar hatte nach seiner Heirat mit Arnegunde (um 533/534) seine Verbindung mit deren Schwester Ingund nicht aufgegeben.[1]

    Nach dem Tod Chlothars I. brachten die vier Söhne den Leichnam gemeinsam zur Bestattung nach Soissons. Unmittelbar danach bemächtigte sich Chilperich des Thronschatzes und der Stadt Paris. Er bewog mächtige Vornehme durch Geschenke, sich ihm zu unterwerfen. Seine drei Halbbrüder verbündeten sich jedoch gegen ihn und vertrieben ihn aus Paris. Danach führten sie zu viert eine – wie der Geschichtsschreiber Gregor von Tours berichtet – „legitime“, also merowingischem Brauch entsprechende Reichsteilung durch. Chilperich erhielt dabei das Teilreich von Soissons. Er war jedoch mit seinem Erbanteil nicht zufrieden. Als Sigibert, der das östliche Reich Austrasien (Austrien) mit der Hauptstadt Reims erhalten hatte, durch Kämpfe gegen die Awaren gebunden war, nutzte Chilperich diese Gelegenheit zu einem Einfall ins Ostreich und eroberte Reims. Chilperichs Unzufriedenheit und Aggressivität hing wohl damit zusammen, dass er von Chlothar I. als Lieblingssohn bevorzugt worden war und daraus einen Anspruch auf eine Vorrangstellung bei der Nachfolgeregelung ableitete.[2] Sigibert unternahm bald einen Gegenangriff; er eroberte Soissons und nahm Chilperichs Sohn Theudebert gefangen (562). 563 ließ Sigibert Theudebert frei, doch er behielt Soissons dauerhaft.[3]

    Im Jahr 567 starb Charibert I., der den Reichsteil erhalten hatte, dessen Hauptstadt Paris war. Da er keine Söhne hatte, wurde sein Gebiet aufgeteilt. Dabei erhielt Chilperich die Küstengebiete zwischen Somme und Loire. Zu seinem Anteil gehörten im Norden (Francia) Amiens und Beauvais sowie im Süden Bordeaux, Limoges und Cahors. Der größte Teil der Provinzen Rouen und Tours kam in seinen Besitz, nicht aber die Stadt Tours, die ebenso wie Poitiers an Sigibert fiel. Die Königsstadt Paris, über welche die Brüder sich nicht einigen konnten, wurde neutralisiert.

    Die Feindschaft zwischen Chilperich und Sigibert verschärfte sich durch die Heiratspolitik. Sigibert heiratete 566 Brunichild, eine Tochter des Westgotenkönigs Athanagild. Diese Heirat veranlasste Chilperich, Athanagild um die Hand von Brunichilds älterer Schwester Gailswintha zu bitten. Die Ehe wurde geschlossen, doch schon um 570 ließ Chilperich Gailswintha ermorden und heiratete seine Konkubine Fredegunde, die von sehr niedriger Herkunft war (sie stammte aus dem Gesinde). Dies führte zu einer dauerhaften Feindschaft zwischen Chilperich und Brunichild.

    Chilperich eröffnete den Krieg gegen Sigibert, indem er Tours und Poitiers von einem Heer unter seinem Sohn Chlodwig besetzen ließ, um eine Verbindung zwischen seinen nördlichen Kerngebieten und seinem Besitz im Süden zu schaffen. Dieser Erfolg war nur vorübergehend, denn Chlodwigs Streitmacht wurde von Truppen Guntrams I. unter der Führung des Feldherrn Mummolus, der mit Sigibert verbündet war, vertrieben. 573 kam es jedoch zum Bruch zwischen Sigibert und Guntram. Chilperich nutzte diese Gelegenheit zu neuen Angriffen auf Sigiberts Gebiet, die er von seinem Sohn Theudebert ausführen ließ. Nach wechselhaften Kämpfen unternahm Sigibert 575 eine sehr erfolgreiche Offensive; er besetzte Paris und große Teile von Chilperichs Reich. Theudebert fiel im Kampf gegen Sigiberts Truppen, Chilperich verschanzte sich in Tournai im äußersten Norden seines Reichs. Viele bisherige Getreue Chilperichs liefen zum Sieger über, so dass Chilperich in eine aussichtslose Lage geriet.[4] Als jedoch 575 Sigibert ermordet wurde – die beiden Mörder handelten im Auftrag Fredegundes –, trat die große Wende ein. Chilperich konnte den ganzen Teil des ehemaligen Reichs Chariberts, der 567 Sigibert zugefallen war, erobern. Brunichild wurde gefangen genommen, konnte jedoch 577 fliehen.

    In Austrasien trat Childebert II., der unmündige Sohn Sigiberts und Brunichilds, die Nachfolge seines Vaters an. Die dortigen Großen verbündeten sich mit Guntram I. gegen Chilperich. 577 adoptierte Guntram, der keinen Erben hatte, Childebert II. und setzte ihn zu seinem Erben ein. Die austrasische Politik wurde von Chilperichs Feindin Brunichild gesteuert. 581 kam es jedoch in Austrasien zu einem Umschwung; Brunichild wurde gestürzt, und es kam eine Partei an die Macht, die sich mit Chilperich gegen Guntram verständigte. Chilperich hatte damals nach dem Tod seiner Söhne keinen männlichen Nachkommen mehr; daher setzte er im Rahmen dieses neuen Bündnisses seinen Neffen Childebert II. als Erben ein. Unter diesen Umständen gelang es Chilperich, auch noch Guntrams Anteil am ehemaligen Reich Chariberts in seinen Besitz zu bringen. Er plante 583 einen Großangriff auf Guntram, der gemeinsam mit den Austrasiern durchgeführt werden sollte. In Austrasien trat aber ein erneuter Umschwung zugunsten der Anhänger Brunichilds ein. Darauf bereitete sich Chilperich auf einen Krieg gegen seine austrasischen Gegner und gegen Guntram vor. Er verbündete sich mit dem Westgotenkönig Leovigild und verlobte seine Tochter Rigunth mit dessen Sohn Rekkared. Der Krieg brach aber nicht aus, denn im Herbst 584 wurde Chilperich bei der Rückkehr von der Jagd ermordet. Der Urheber des Anschlags ist unbekannt; es soll sich um eine Verschwörung unzufriedener Höflinge im Einvernehmen mit austrasischen Großen gehandelt haben.[5] Chilperichs Sohn Chlothar II. war damals erst wenige Monate alt. Daher musste die Witwe Fredegunde sich unter den Schutz Guntrams stellen, der nun in Paris einzog.

    Chilperich wurde in der Kirche St. Vincent in Paris beerdigt, ebenso wie 13 Jahre später Fredegunde.

    Familie
    Chilperich heiratete dreimal. Die erste Ehe schloss er um 549/550 mit Audovera, die damals etwa fünfzehn Jahre alt war. Mit ihr hatte er die drei Söhne Theudebert (* um 548/551), Merowech (* um 551/552) und Chlodwig (Chlodowech, * um 553) sowie zwei Töchter, Basina (* um 555–565) und Childesinth (* um 565). Basina trat 580/581 in das Kloster Sainte-Croix zu Poitiers ein. Chilperich trennte sich von Audovera und heiratete um 567 in zweiter Ehe Gailswintha, eine Tochter des Westgotenkönigs Athanagild, die er um 570 ermorden ließ. Diese Ehe blieb kinderlos. Darauf verband er sich in dritter Ehe mit der Magd Fredegunde, die schon seit etwa 565 seine Konkubine gewesen war. Von ihr hatte er fünf Söhne, von denen vier früh starben: Chlodobert (* 565; † 580); Samson (* 575; † 577); Dagobert († 580) und Theuderich (* 582; † 584). Nur der jüngste Sohn aus dieser Ehe, Chlothar II. (* 584), überlebte und konnte die Nachfolge Chilperichs antreten. Die einzige Tochter aus Chilperichs dritter Ehe war Rigunth, deren Verheiratung mit dem Sohn des Westgotenkönigs nicht zustande kam. Nach dem Tod Chilperichs kam es 589 zu schweren, auch handgreiflichen Auseinandersetzungen zwischen Fredegunde und Rigunth.

    Von den drei Söhnen aus Chilperichs erster Ehe überlebte keiner den Vater. Theudebert fiel 575 im Kampf gegen Heerführer König Sigiberts. Merowech heiratete die nach Sigiberts Tod verwitwete Brunichild; er rebellierte 576 gegen seinen Vater und wurde im folgenden Jahr getötet.[6] Chlodwig, der als Heerführer für Chilperich tätig gewesen war, geriet nach dem Tod seiner Brüder in Konflikt mit seiner Stiefmutter Fredegunde; er wurde 580 auf Befehl Chilperichs verhaftet und Fredegunde übergeben, die ihn in Noisy-le-Grand gefangenhalten und noch im selben Jahr ermorden ließ.[7]

    Kulturelle Aktivität
    Chilperich war für einen Merowinger relativ gebildet und zeigte ein für damalige Herrscher ungewöhnlich starkes Interesse an kulturellen Belangen. Er diskutierte über die Trinität und verfasste eine Schrift darüber, worin er die Unterscheidung von Personen in der Dreifaltigkeit ablehnte und die Einheit Gottes betonte. Diese Auffassung (Sabellianismus) war schon in der Antike von der Kirche verworfen worden und war nach katholischer Auffassung eine Häresie.[8] Er schrieb sogar lateinische Gedichte, die nicht mehr nach antiker Metrik auf der geregelten Abfolge kurzer und langer Silben beruhten, sondern – wie später im Mittelalter üblich – auf dem Rhythmus, der sich an der natürlichen Betonung orientiert. Eines dieser Gedichte, ein Hymnus auf den heiligen Medardus, ist erhalten.[9] Außerdem fügte Chilperich dem lateinischen Alphabet vier neue Buchstaben hinzu, um es den Erfordernissen des fränkischen Lautsystems anzupassen.[10] Er befahl, die neuen Schriftzeichen überall im Schulunterricht zu verwenden. Zeitweilig lebte an Chilperichs Hof der Dichter Venantius Fortunatus, der als Hofdichter den Herrscher rühmte.

    Chilperich war sehr bemüht, römische imperiale Herrlichkeit für die Merowinger wieder in Szene zu setzen. So baute er in Soissons einen Circus und ein Amphitheater, welche aber aufgrund der fehlenden Nachhaltigkeit in der Kultur der Merowinger nicht überdauerten. Auch beauftragte er im Sinne der römischen Kaiser, Getreide einzukaufen und im Land zu verteilen. So übernahm er kaiserlich-römische Traditionen, ohne diese jedoch substantiell wieder beleben zu können.

    Zeitgenössische Beurteilung
    Der Bischof und Geschichtsschreiber Gregor von Tours, der Chilperich gut kannte, beurteilte ihn äußerst negativ. Er bezeichnete ihn als Nero und Herodes unserer Zeit. Insbesondere schrieb er, der König habe Personen zu Unrecht verurteilt, um ihr Vermögen zu konfiszieren, und habe Testamente, die zugunsten der Kirchen abgefasst waren, nicht respektiert. Chilperich habe die Kirchen gehasst und die Bischöfe verspottet und oft gesagt: Siehe, unser Schatz ist arm, und unser Reichtum ist an die Kirchen gefallen; keiner herrscht jetzt überhaupt als allein die Bischöfe; unsere Macht ist dahin und an die Bischöfe der Städte gekommen. Nach Gregors Angaben war Chilperich in seinem Reich sehr unbeliebt.[11]

    Anmerkungen
    1 Ewig (1991) S. 55f.
    2 Brigitte Kasten: Königssöhne und Königsherrschaft, Hannover 1997, S. 15–17. Siehe auch Schneider S. 88–92 und Grahn-Hoek S. 189–191.
    3 Vgl. Matthias Springer: Sigibert I.. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 28, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-11-018207-6, S. 387.; Kasten S. 44f.
    4 Einzelheiten bei Grahn-Hoek S. 195–198; vgl. Konrad Bund: Thronsturz und Herrscherabsetzung im Frühmittelalter, Bonn 1979, S. 261–264.
    5 Bund S. 270, Ewig (2001) S. 47.
    6 Zum Hintergrund siehe Schneider S. 96f., Grahn-Hoek S. 203–211, Kasten S. 45–49.
    7 Bund S. 269f.
    8 Gregor von Tours, Historiae 5.44.
    9 Ymnus in solemnitate sancti Medardi episcopi, kritisch herausgegeben und ins Deutsche übersetzt von Udo Kindermann: König Chilperich als lateinischer Dichter. In: Sacris erudiri, Bd. 41, 2002, S. 247–272. Siehe dazu Franz Brunhölzl: Geschichte der lateinischen Literatur des Mittelalters, Bd. 1, München 1975, S. 117f.
    10 Zu diesen Bestrebungen Chilperichs siehe Reinhard Wenskus: Chilperich I.. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 4, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1981, ISBN 3-11-006513-4, S. 461 f.
    11 Gregor von Tours, Historiae 6.46. Zur mangelnden Loyalität von Chilperichs Untertanen siehe Grahn-Hoek S. 221–223.

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Neustrien

    Gestorben:
    Wurde ermordet

    Chilperich heiratete Audovera in 549/550. Audovera wurde geboren in ca 535; gestorben in Okt / Nov 580. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Merowech II. (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 550; gestorben in 577; wurde beigesetzt in St. Vincent, Paris.
    2. 3. Theudebert (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 575; wurde beigesetzt in Angoulême.
    3. 4. Chlodwig (Chlodowech) (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 580/585 in Noisy-le-Grand,; wurde beigesetzt in St. Vincent, Paris.
    4. 5. Basina (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 590.
    5. 6. Childesinth (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Chilperich heiratete Königin Gailswintha in cir 567. Gailswintha (Tochter von König Athanagild und Königin Goswintha) wurde geboren in cir 550; gestorben in 567/568. [Familienblatt] [Familientafel]

    Chilperich heiratete Fredegund in 570/571. Fredegund gestorben in 597; wurde beigesetzt in St. Vincent, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 7. Chlodobert (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 565; gestorben in 580.
    2. 8. Rigund (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 570; gestorben in nach 585.
    3. 9. Samson (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 575; gestorben in 577.
    4. 10. Dagobert (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 580.
    5. 11. Theuderich (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 582; gestorben in 584.
    6. 12. König Chlothar II. (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 584; gestorben in zw 18 Okt 629 und 8 Apr 630.


Generation: 2

  1. 2.  Merowech II. (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Chilperich1) wurde geboren in cir 550; gestorben in 577; wurde beigesetzt in St. Vincent, Paris.

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Merowech_II.

    Merowech II. (auch Merovech, Meroweus; * um 550; † 577) war ein Sohn des Königs Chilperich I. von Neustrien aus dem Geschlecht der Merowinger und der Audovera.

    Chilperich I. schickte seinen Sohn Merowech um 576 mit einem Heer nach Pictavis (Poitiers), doch stattdessen marschierte Merowech nach Tours, wo er das Osterfest verbrachte. Dann zog er weiter nach Rouen, wo er seine in ein Kloster verbannte Mutter Audovera besucht. In Rouen traf er sich mit seiner verwitweten Tante Brunichild von Austrasien. Beide wurden von Bischof Praetextatus entgegen dem kanonischen Recht miteinander vermählt. Brunichild wollte offenbar mit Merowech einen Verbündeten gegen dessen Stiefmutter Fredegunde, ihre ärgste Gegnerin, gewinnen. Chilperich eilte nach Rouen und versuchte die Neuvermählten zu trennen. Wenige Tage darauf nahm er Merowech allein mit sich nach Soissons und stellte ihn unter Bewachung.[1][2]

    Dann ließ Chilperich seinem Sohn Merowech das lange Haar abschneiden, zum Priester weihen und schickte ihn in das Kloster Anninsola (Saint-Calais) bei Le Mans. Auf der Reise wurde Merowech von Gunthram Boso befreit und zur St. Martinskirche in Tours gebracht wo er bei Bischof Gregor von Tours Asyl fand. Chilperich kam 577 mit seinem Heer nach Tours und drohte die ganze Region niederzubrennen, doch Gregor erklärte das Kirchenasyl für unverletzlich. Leudast, der comes (Graf) von Tours, ein Anhänger Fredegundes, stellte Merowech nach, konnte aber nur dessen Diener töten. Marileif, der Leibarzt Chilperichs, wurde bei seiner Rückkehr vom Hof auf Merowechs Anweisung als Rache übel zugerichtet und ausgeplündert; nur mit Mühe konnte auch er im Kirchenasyl Schutz finden. Schließlich verließ Merowech mit Gunthram Boso und einem Gefolge von 500 Mann Tours, möglicherweise um als Gemahl Brunichildes von den Austrasiern als Nachfolger Sigiberts anerkannt zu werden.[2] Bei Auxerre wurde Merowech zwar von Erpo, einem dux (Herzog) des mit Chilperich verbündeten Königs Guntram I. von Burgund gefangen, konnte aber fliehen und in der Basilika des heiligen Germanus von Auxerre Asyl erlangen. Nach zwei Monaten floh er zu Brunichild, konnte sich in Austrasien aber weder als König, noch als Regent für den etwa 8-jährigen Childebert II. durchsetzen. Chilperich versuchte vergebens mit seinem Heer seinen Sohn Merowech in der Champagne zu fangen.[3][2]

    Der austrasische Adel schloss ein Bündnis mit König Guntram von Burgund, der den jungen Childebert als Sohn und Erben adoptierte.[4][2]

    In einem Schauprozess wurde Bischof Praetextatus von Rouen durch König Chilperich verbannt. Als das Gerücht aufkam, Merowech sei erneut in das Kirchenasyl der St. Martinskirche in Tours geflohen, ließ Chilperich alle Eingänge der Kathedrale bewachen. Tatsächlich hielt sich Merowech in der Champagne bei Reims verborgen. Bischof Egidius von Reims und Gunthram Boso, die mit Fredegunde verbündet waren, schmiedeten ein Komplott gegen Merowech: Die Einwohner von Tarabennenses (Thérouanne) gaben vor, sich ihm anschließen zu wollen. Als Merowech kam, umstellten sie den Hof, in dem er sich aufhielt, mit Bewaffneten und schickten Boten zu Chilperich. Merowech sah keinen Ausweg mehr und ließ sich von seinem Vertrauten Gailen mit dem Schwert töten, um nicht dem "Rachedurst seiner Feinde" ausgeliefert zu werden. Einige Zeitgenossen behaupteten, dass Fredegunde ihren Stiefsohn Merowech ermorden ließ. Fredegunde ließ Gailen daraufhin zu Tode foltern. Weitere Anhänger Merowechs, wie z. B. Grindio und Ciucilo, wurden hingerichtet.[5][2]

    König Guntram von Burgund ließ 585 den Leichnam seines ermordeten Neffen durch Bischof Pappolus von Chartres in Saint-Vincent-Kathedrale in Paris beisetzen.[6][2]

    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Gregor von Tours, Historiae V, 2
    2 Hochspringen nach: a b c d e f ADB:Merowech II.
    3 Gregor von Tours, Historiae V, 14
    4 Gregor von Tours, Historiae V, 17
    5 Gregor von Tours, Historiae V, 18
    6 Gregor von Tours, Historiae VIII, 10

    Name:
    auch Merovech, Meroweus

    Merowech heiratete Königin Brunichild (Brunehilde) von Austrasien in 576 in Rouen. Brunichild (Tochter von König Athanagild und Königin Goswintha) wurde geboren in 545/550; gestorben in 613. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Theudebert (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Chilperich1) gestorben in 575; wurde beigesetzt in Angoulême.

    Notizen:

    Gestorben:
    Gefallen


  3. 4.  Chlodwig (Chlodowech) (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Chilperich1) gestorben in 580/585 in Noisy-le-Grand,; wurde beigesetzt in St. Vincent, Paris.

  4. 5.  Basina (Merowinger)Basina (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Chilperich1) gestorben in nach 590.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: 580 bis 581, Sainte-Croix, Poitiers; Geistlich

    Notizen:

    Beruf / Beschäftigung:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_Ste-Croix_(Poitiers)


  5. 6.  Childesinth (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Chilperich1)

  6. 7.  Chlodobert (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Chilperich1) wurde geboren in 565; gestorben in 580.

  7. 8.  Rigund (Merowinger)Rigund (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Chilperich1) wurde geboren in cir 570; gestorben in nach 585.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Rigunth

    Rigunth, (auch Rigundis; * um 570; † nach 585) war eine Tochter des merowingischen Königs Chilperich I. von Neustrien und der Fredegunde.

    Sie unterstützte Gregor von Tours durch einen Hungerstreik, als dieser sich im Sommer 580 vor der Synode in Berny-Rivière verantworten musste.[1]

    Die Könige Guntram I. (Burgund) und Childebert II. (Austrasien) schlossen ein Bündnis gegen Chilperich und Leovigild (Toledanisches Reich), die ihrerseits eine Allianz zu festigen suchten und die Vermählung ihrer Kinder Rekkared I. und Rigunth beschlossen.[2]

    Anfang September 584 kam eine westgotische Gesandtschaft nach Paris, um Riguntha als Braut Rekkareds nach Spanien zu holen. Chilperich gab ihr zahlreiche Sklaven und Fredegunde große Mengen an Gold und Silber als Aussteuer mit. Andere schenkten ihr Pferde und Gewänder. 50 Karren sollen für den Transport benötigt worden sein. Bereits in der ersten Nacht flohen 50 Männer ihres Gefolges mit 100 Pferden zu König Childebert II. Obwohl dux Bobo und der Hausmeier Waddo den Zug mit 4.000 Mann schützten, raubten viele von der Aussteuer und flohen. Die Ernährungsfrage wurde auf dieser Reise durch Plünderungen gelöst.[3]

    In Tolosa (Toulouse) erfuhr Rigunth vom Tod ihres Vaters. Der dux (Herzog) Desiderius nahm sie gefangen, bemächtigte sich ihrer Schätze und rief den Prätendenten Gundowald nach Aquitanien.[4]


    Fredegunde und Rigunth, historisierender Stahlstich 1887
    Als ihre Mutter Fredegunde von Rigunth's Lage erfuhr, unternahm sie zunächst nichts[5]. Erst nach Gundowalds Tod schickte Fredegunde im Jahr 585 Chuppan nach Toulouse, um Rigunth zu holen.[6]

    Die Königstochter Rigunth geriet oft in Streit mit ihrer Mutter Fredegunde, die als Unfreie geboren war, weil sie verlangte, von ihr bedient zu werden. Oft kam es zu Beschimpfungen der Mutter und sogar zu Handgreiflichkeiten. In den späten 580er Jahren führte Fredegunde ihre Tochter zu einer Truhe in der Schatzkammer und forderte sie auf, sich auszusuchen, was ihr gefiel. Als Rigunth sich über die Truhe beugte, schlug Fredegunde den Deckel zu, so dass ihr die Kehle zugedrückt wurde und die Augen aus den Höhlen traten. Durch die herbeilende Dienerschaft wurde sie vor dem Ersticken gerettet. Der Streit zwischen Mutter und Tochter verschärfte sich weiter, vor allen Dingen wegen Rigunthes unzüchtigen Lebenswandels.

    Über ihr weiteres Leben ist nichts überliefert.

    Name:
    Rigunth, Rigundis

    Familie/Ehepartner: König Rekkared I. (Westgoten). Rekkared (Sohn von König Leovigild und Theodosia ?) gestorben in Jun 601. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 9.  Samson (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Chilperich1) wurde geboren in 575; gestorben in 577.

  9. 10.  Dagobert (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Chilperich1) gestorben in 580.

  10. 11.  Theuderich (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Chilperich1) wurde geboren in 582; gestorben in 584.

  11. 12.  König Chlothar II. (Merowinger)König Chlothar II. (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Chilperich1) wurde geboren in 584; gestorben in zw 18 Okt 629 und 8 Apr 630.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 584 bis 629; König der Franken

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Chlothar_II.

    Chlothar II. (* 584; † zwischen 18. Oktober 629 und 8. April 630), genannt der Junge, aus dem Geschlecht der Merowinger war König der Franken von 584 bis 629.

    Leben
    Chlothar war wenige Monate alt, als sein Vater Chilperich I. 584 ermordet wurde. Seine Mutter, Königin Fredegunde, verwaltete das Königreich bis zu ihrem Tod im Jahr 597. Sein Onkel Guntram I., König des burgundischen Teilreichs, stellte Fredegunde und Chlothar bis zu seinem Tod 592 unter seinen Schutz. Im Alter von 13 Jahren bestieg er den Thron.

    Chlothar siegte 613 über Brunichild (Brunhilde), die Regentin von Burgund, und ließ sie hinrichten. Damit war Chlothar II. seit dem Tod seines Großvaters der erste König über das gesamte Frankenreich. Allerdings musste er im Jahre 614 dem fränkischen Adel, der entscheidend zu seinem Sieg über Brunhilde beigetragen hatte, im Edictum Chlotharii wichtige Zugeständnisse machen. Damit legte er den Grundstein für den späteren Aufstieg der Hausmeier, insbesondere der Karolinger.

    In Burgund blieb die Lage nach dem Tod der Brunichild angespannt, die Burgunder versuchten, wieder ein eigenständiges Teilkönigreich zu erschaffen. Godinus, der Sohn des burgundischen Hausmeiers Warnachar, heiratete 626 dessen Witwe und trat dessen Nachfolge an, allerdings ohne Zustimmung Chlothars. Chlothar lockte daraufhin Godinus nach Neustrien und ließ ihn umbringen. Das Amt des burgundischen Hausmeiers blieb bis 642 unbesetzt.

    Insgesamt war Chlothars Regierungszeit eine Friedenszeit für das Frankenreich, so berichtet es zumindest die Fredegarchronik. Er verlegte seine Residenz von Rouen nach Paris und stellte die alten Grenzen der Teilkönigreiche wieder her. Zusammen mit der Herrschaft seines Sohnes gilt diese Zeit als letzter Höhepunkt des merowingischen Königtums.

    623 übergab Chlothar das Königreich Austrasien, als Unterkönigreich auf Forderung des austrasischen Adels, seinem Sohn Dagobert I. Chlothar starb im Winterhalbjahr 629/630 und wurde in Paris in der Kirche St. Vincent beerdigt.

    Ehen und Nachkommen
    Chlothar heiratete dreimal:

    um 599 Heldetrud (Haldetrud), † vor 613, begraben St. Ouen in Rouen
    Bertetrud, † 618, begraben in St. Vincent in Paris
    Sigihild, 625/626 bezeugt, † 28. September 629, begraben in St. Vincent in Paris
    Aus seiner ersten Ehe hatte er drei Kinder:

    Merowech, 604 bezeugt
    Sohn, † nach 613
    Dagobert I. (* 603; † 639)
    Aus seiner zweiten Ehe hatte er einen weiteren Sohn, Charibert II. Darüber hinaus wird vermutet, dass Aemma, die Ehefrau des Königs Eadbald von Kent, eine Tochter von ihm war.

    Chlothar heiratete Heldetrud (Haldetrud) in cir 599. Heldetrud gestorben in vor 613; wurde beigesetzt in St. Quen, Rouen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 13. Merowech  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 14. N  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 613.
    3. 15. König Dagobert I. (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 608; gestorben am 19 Jan 639 in Épinay-sur-Seine; wurde beigesetzt in Königliche Grablege von St. Denis.

    Familie/Ehepartner: Bertetrud. Bertetrud gestorben in 618; wurde beigesetzt in St. Vincent, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Königin Sigihild. Sigihild (Tochter von N N und N N) wurde geboren in cir 590; gestorben am 28 Sep 629 in Clichy; wurde beigesetzt in Abtei Saint-Vincent-Sainte-Croix, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 16. Charibert II.  Graphische Anzeige der Nachkommen


Generation: 3

  1. 13.  Merowech Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Chlothar2, 1.Chilperich1)

  2. 14.  N Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Chlothar2, 1.Chilperich1) gestorben in nach 613.

  3. 15.  König Dagobert I. (Merowinger)König Dagobert I. (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Chlothar2, 1.Chilperich1) wurde geboren in cir 608; gestorben am 19 Jan 639 in Épinay-sur-Seine; wurde beigesetzt in Königliche Grablege von St. Denis.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 629; König der Franken (seit 629)

    Notizen:

    Dagobert I. heiratete viermal.

    1. Ehefrau: 625 Gomatrud, 629 getrennt weil kinderlos.
    2. Ehefrau: 629 Nantechild, gebarmit Chlodwig II. den einzigen ehelichen Sohn
    3. Ehefrau ? Wulfegundis
    4. Ehefrau ? Berchildis

    Mit Ragnetrud, der Nichte Nantechildes, hatte er vier Jahre vor der Geburt des Chlodwig II. außerehelich einen weiteren Sohn, den späteren König Sigibert III. (630–656).



    https://de.wikipedia.org/wiki/Dagobert_I.

    Dagobert I. (* um 608 oder 610; † 19. Januar 639[1] in Épinay-sur-Seine) war seit 623 Unterkönig in Austrasien und seit 629 König der Franken. Dagobert war Sohn von König Chlothar II. und gilt als der letzte wirklich regierende und bedeutende Herrscher aus dem Geschlecht der Merowinger.

    Leben
    Nur wenige Quellen berichten über die Regierungszeit Dagoberts (so die Fredegarchronik), die in der Forschung in der Regel positiv bewertet wird.[2] Allerdings erlaubt die dünne und teils recht tendenziöse Quellenlage nicht, den König als Person genau zu erfassen, zumal es nicht immer möglich ist, ihm zugeschriebene Handlungen konkret auf Dagoberts Politik zurückzuführen.[3]
    Dagobert wurde 623 von seinem Vater Chlothar als Unterherrscher in Austrasien eingesetzt. Einige Territorien waren von diesem neuen Unterkönigreich abgetrennt worden, doch setzte er 625/26 eine Vergrößerung seines Herrschaftsbereiches durch. 62629 wurde Dagobert König des Gesamtreichs. 632 starb nach dem Tod seines Halbbruders Charibert II. auch dessen Sohn Chilperich; angeblich war Dagobert am Tod Chilperichs beteiligt, doch ist dies nicht sicher. Dagobert hatte nun jedenfalls Burgund und Aquitanien unter seiner Herrschaft. Er war der mächtigste der merowingischen Könige und der meistrespektierte westliche Herrscher seiner Zeit.
    Die merowingischen Herrscher vor Dagobert hatten zuletzt viel von ihrer Macht eingebüßt; Dagobert gelang es noch einmal, diesen Prozess für einige Jahre umzukehren. Als Gesamtherrscher machte er Paris zu seiner Residenz, die Verwaltung orientiererte sich noch immer teils am spätantiken römischen Verwaltungsmuster. Seine Berater waren zunächst der Hausmeier Pippin der Ältere, der Stammvater der Pippiniden, und der Bischof Arnulf von Metz, die beide Stammväter der Karolinger waren. Arnulf zog sich jedoch 629 zurück; den Einfluss seines Hausmeiers Pippin reduzierte Dagobert, nachdem er die Herrschaft im Gesamtreich angetreten hatte. Während die Fredegarchronik Dagoberts Königszeit in Austrasien positiv bewertete, werden ihm in der Chronik für die Zeit nach 629 schwere Vorwürfe gemacht: Dagobert habe sich ganz der Fleischeslust (luxuria) hingegeben und sich an der Kirche bereichert.[4] Kern dieser Kritik ist anscheinend die energische Innenpolitik Dagoberts, der neue StSteuerquellen erschloss und dabei die reiche und einflussreiche Kirche nicht ausnahm. Auch im Adel formierte sich wohl teils Widerstand, doch scheint der König alles in allem innenpolitisch erfolgreich und vor allem selbstständig agiert zu haben. Der sehr religiöse Dagobert war verantwortlich für den Bau der Basilika Saint-Denis beim Benediktinerkloster nördlich von Paris, wo noch lange nach seinem Tod das gute Andenken des Königs gepflegt wurde.
    Dagobert war außenpolitisch teils durchaus erfolgreich. Der oströmische Kaiser Herakleios hatte Kontakt zu Dagobert aufgenommen, und wohl auf oströmische Initiative hin kam es auch im Merowingerreich zu Zwangstaufen von Juden. Zudem schickte ihm Herakleios um 630 eine kostbare Kreuzreliquie (sie wurde nach 1789 zerstört). Im Südwesten gelang Dagobert 636/37 ein erfolgreicher Feldzug gegen die Basken; auch Judicael, der König der Bretonen, unterwarf sich.
    Andererseits musste Dagobert auch Niederlagen einstecken, wie gegen die Slawen. Der Slawenfeldzug gegen deren Herrscher Samo scheiterte 631.[5] Die Lage an der Grenze zu den Slawen blieb angespannt, doch Dagobert sicherte den Grenzraum durch Abkbkommen mit den Sachsen und den Thüringern.[6] Der Fehlschlag gegen Samo sorgte wohl dafür, dass er bei Teilen des fränkischen Adels in die Kritik geriet. Dagobert setzte 633 seinen Sohn Sigibert III., damals noch ein Kleinkind, als Unterkönig in Austrasien ein. Allerdings ist unklar, ob diese Einsetzung als Schwäche Dagoberts gegenüber dem Adel zu interpretieren ist, da die entsprechende Hauptquelle (die Fredegarchronik) generell dazu neigt, Dagoberts Autorität als König abzuschwächen.[7] 634 erklärte Dagobert sich bereit, eine Nachfolgeregelung für den Todesfall zu treffen. Demnach sollte das Reich unter seinen Söhnen geteilt werden. Der Plan sollte auch den Bedenken des neustrischen Adels gegen eine Bevormundung aus Austrasien Rechnung tragen.
    Dagobert scheint an der Christianisierungspolitik verschiedener Missionare in den Randbereichen des Reiches recht interessiert gewesen zu sein, die indirekt auch den fränkischen Einflussbereich vergrößerte.[8]

    Ehen und Nachkommen
    Dagobert I. heiratete viermal. Im Jahre 625 schloss er die Ehe mit Gomatrud, einer Schwester der Sigihild, der dritten Ehefrau seines Vaters. 629 trennte er sich von ihr, da die Ehe kinderlos geblieben war, und heiratete die Sächsin Nantechild, die ihn überlebte und nach seinem Tod die Regentschaft für ihren unmündigen Sohn übernahm. Als weitere Ehefrauen werden Wulfegundis und Berchildis genannt; der letzteren gehörte wohl ein Ring mit der Aufschrift Berteildis regina. Wann diese Ehen geschlossen wurden und wie lange sie bestanden, ist unbekannt.
    Von Nantechild hatte er sein einziges eheliches Kind, den späteren König Chlodwig II. (634–657). Mit Ragnetrud, der Nichte Nantechildes, hatte er vier Jahre zuvor außerehelich einen weiteren Sohn, den späteren König Sigibert III. (630–656).
    Nachfolge und posthume Lebensbeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Nach Dagoberts Tod wurde das Königreich zwischen seinen beiden Söhnen aufgeteilt. Sigibert III. erhielt Austrasien mit Residenz Metz, der jüngere Chlodwig II. Neustrien und Frankoburgund mit Residenz Paris. Das dezentralisierte Gebiet verfiel dann aufgrund einer Reihe schwacher und inkompetenter Herrscher. Währenddessen konnten Adelsfamilien immer mehr Macht gewinnen und die Kontrolle über das Land übernehmen. Die bedeutendste dieser Familien waren die Karolinger. Versuche einiger Könige, im späten 7. Jahrhundert wieder die tatsächliche Herrschaft zu übernehmen, scheiterten.
    Dagobert war der erste fränkische König, der in der königlichen Grablege von St. Denis begraben wurde. Dort entstand zweihundert Jahre später, wahrscheinlich von der Hand Abt Hilduins, die verklärende Lebensbeschreibung Gesta Dagoberti. Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde sein Grab am 19. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, seine Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.
    In den Volkssagen wird Dagobert I. als „der gute König Dagobert“ beschrieben. Das gleichnamige Spott-Lied „Le bon roi Dagobert“ stammt aber wahrscheinlich erst aus der Zeit der französischen Revolution.
    Mit Dagobert I. ist auch die Sage um Notburga von Hochhausen verknüpft.
    Lex Ripuaria[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Die sehr wahrscheinlich während der Herrschaft von Dagobert I. in Austrasien erschienene Gesetzessammlung Lex Ripuaria fasste mündlich überliefertes Recht der Rheinfranken zusammen; in der neueren Forschung ist die Datierung allerdings umstritten.[9] Die 89 Kapitel, insbesondere die des zweiten Teiles (von drei Teilen), waren stark beeinflusst von der Lex Salica, die der Merowinger Chlodwig I. zwischen 507 und 511 als Gesetzbuch der Salischen Franken herausgegeben hatte.


    Literatur
    • Maurice Bouvier-Ajam: Dagobert. Tallandier, Paris 1980, ISBN 2-235-00821-6.
    • Hans Hubert Anton: Dagobert I. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 5, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1984, ISBN 3-11-009635-8, S. 177–178.
    • Peter Classen: Dagobert I. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 474 f. (Digitalisat).
    • Eugen Ewig: Die Merowinger und das Frankenreich (= Kohlhammer-Urban-Taschenbücher. Bd. 392). 4., ergänzte Auflage. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2001, ISBN 3-17-017044-9.
    • Patrick J. Geary: Die Merowinger. Europa vor Karl dem Großen (= Beck'sche Reihe. 1507). Aktualisierte Neuausgabe. Beck, München 2003, ISBN 3-406-49426-9.
    • Sebastian Scholz: Die Merowinger. Kohlhammer, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-17-022507-7, S. 204ff.
    • Christoph Wehrli: Mittelalterliche Ueberlieferungen von Dagobert I. (= Geist und Werk der Zeiten. Nr. 62). Lang, Bern u. a. 1982, ISBN 3-261-04914-6 (Zugleich: Zürich, Universität, Dissertation).
    Anmerkungen
    1 Zur Datierung siehe Margarete Weidemann: Zur Chronologie der Merowinger im 7. und 8. Jahrhundert. In: Francia. Bd. 25, Nr. 1, 1998, S. 177–230, hier S. 179 f.
    2 Vgl. etwa Patrick J. Geary: Die Merowinger. München 2003, S. 154ff.
    3 Sebastian Scholz: Die Merowinger. Stuttgart 2015, S. 213f.
    4 Fredegar IV 60.
    5 Sebastian Scholz: Die Merowinger. Stuttgart 2015, S. 209f.
    6 Sebastian Scholz: Die Merowinger. Stuttgart 2015, S. 210f.
    7 Sebastian Scholz: Die Merowinger. Stuttgart 2015, S. 211.
    8 Sebastian Scholz: Die Merowinger. Stuttgart 2015, S. 213.
    9 Sebastian Scholz: Die Merowinger. Stuttgart 2015, S. 214f.

    Name:
    Dagobert war Sohn von König Chlothar II. und gilt als der letzte wirklich regierende und bedeutende Herrscher aus dem Geschlecht der Merowinger.

    Begraben:
    Dagobert war der erste fränkische König, der in der königlichen Grablege von St. Denis begraben wurde. Dort entstand zweihundert Jahre später, wahrscheinlich von der Hand Abt Hilduins, die verklärende Lebensbeschreibung Gesta Dagoberti. Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde sein Grab am 19. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, seine Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.

    Dagobert heiratete Königin Gomatrud in 625, und geschieden in 629. Gomatrud (Tochter von N N und N N) wurde geboren in cir 598; gestorben in 630. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Ragnetrud von Sachsen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 17. König Sigibert III. von Austrasien (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 630; gestorben am 1 Feb 656.

    Dagobert heiratete Nantechild aus Sachsen in 629. Nantechild gestorben in 642. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 18. König Chlodwig II. von Neustrien (Merowinger), der Faule  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 634; gestorben in cir 11 Okt 657; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Familie/Ehepartner: Wulfegundis. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Berchildis. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 16.  Charibert II. Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Chlothar2, 1.Chilperich1)


Generation: 4

  1. 17.  König Sigibert III. von Austrasien (Merowinger)König Sigibert III. von Austrasien (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (15.Dagobert3, 12.Chlothar2, 1.Chilperich1) wurde geboren in 630; gestorben am 1 Feb 656.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König der Franken in Austrasien

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Sigibert_III.

    Sigibert III. (in Frankreich Sigebert III. bzw. Saint Sigisbert also Sigibert der Heilige, * 630; † 1. Februar 656) war ein fränkischer König im Teilreich Austrasien.

    Er war der Sohn des Dagobert I. aus dem Geschlecht der Merowinger und dessen Nebenfrau Ragnetrudis. Er war mit der alemannischen Herzogstochter Fridiburga verlobt, die jedoch nach einer Krankheit ins Kloster eintrat. Er heiratete nach 646 Chimnechild, mit der er zwei Kinder hatte: Dagobert II. (* 652; † 679), und Bilichild († 675), die 662 ihren Vetter Childerich II. heiratete und 675 dessen Schicksal teilte.
    Sigibert III. war schon ab seinem dritten Lebensjahr auf Verlangen der Großen des östlichen Reichsteils Unterkönig in Austrasien, anfangs unter der Vormundschaft Pippins, konnte aber die Macht im Frankenreich nie vollständig erlangen, sondern musste seinen Bruder Chlodwig II. in Neustrien und Burgund als König einsetzen. Vor allem Herzog Radulf von Thüringen erwies sich als Sigiberts hartnäckigster Gegenspieler. Nach einer Niederlage 641 an der Unstrut wurde Thüringen faktisch unabhängig. Schließlich sah sich Sigibert gezwungen, den Sohn seines Hausmeiers Grimoald I., Childebert zu adoptieren und so die Erbfolge aus der Hand zu geben.
    Bedeutend war Sigibert hingegen als Stifter der zwei Klöster Malmedy und Stablo, zu deren Gründung er Remaclus, den damaligen Abt des Klosters Solignac, beauftragte. Sigibert starb 656. Sigebert von Gembloux verfasste seine Vita. Die Grabstätte in St. Martin in Metz kennt seit dem 11. Jahrhundert eine Sigibert-Verehrung, die sich im 13. Jahrhundert auch auf die Klöster Stablo und Malmedy ausdehnte.

    Wirken
    Sigibert gilt zusammen mit seinem Halbbruder Chlodwig II. als die erste Generation der Faulenzerkönige.


    Literatur
    • Felix Dahn: Sigibert III. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 34, Duncker & Humblot, Leipzig 1892, S. 244–246. (veraltete Darstellung, nur noch forschungsgeschichtlich interessant)
    • Eugen Ewig: Die Merowinger und das Frankenreich. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1993, ISBN 3-17-012557-5 (Urban-Taschenbücher 392).
    • Pierre Riché: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. 3. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995, ISBN 3-423-04559-0.
    • Reinhard Schneider: Königswahl und Königserhebung im Frühmittelalter. Untersuchungen zur Herrschaftsnachfolge bei den Langobarden und Merowingern. Anton Hirsemann, Stuttgart 1972, ISBN 3-7772-7203-5 (Monographien zur Geschichte des Mittelaltes 3), (Zugleich: Berlin, Freie Univ., Habil.-Schr., 1970/71).
    • Gertrud Thoma: Sigibert III. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 10, Bautz, Herzberg 1995, ISBN 3-88309-062-X, Sp. 266–267.
    • Karl Ferdinand Werner: Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995, ISBN 3-423-04653-8, (dtv 4653 dtv-Wissenschaft).
    Weblinks
    •  Commons: Sigibert III. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Sigebertus Gemblacensis, Vita s. Sigeberti III regis Francorum im Repertorium „Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters“

    Sigibert heiratete Chimnechild N. in nach 646. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 19. Dagobert II. von Austrasien (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 652; gestorben am 23 Dez 679 in Mouzay bei Stenay.
    2. 20. Königin Bilichild von Austrasien  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 654; gestorben in 675; wurde beigesetzt in St. Germain-des-Prés, Paris .

  2. 18.  König Chlodwig II. von Neustrien (Merowinger), der Faule König Chlodwig II. von Neustrien (Merowinger), der Faule Graphische Anzeige der Nachkommen (15.Dagobert3, 12.Chlothar2, 1.Chilperich1) wurde geboren in 634; gestorben in cir 11 Okt 657; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 20 Jan 639 bis Okt 657; König der Franken

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Chlodwig_II.

    Chlodwig II. (in Frankreich Clovis II. Le Fainéant, wobei der Beiname Der Faule bedeutet; * 634; † um den 11. Oktober 657) war ein Frankenkönig aus dem Geschlecht der Merowinger. Er regierte vom 20. Januar 639 bis zu seinem Tod.

    Leben
    Chlodwig war der jüngere der beiden Söhne des Königs Dagobert I. Sein vier Jahre älterer Bruder Sigibert III. stammte aus einer unehelichen Verbindung Dagoberts, während Chlodwig ein Sohn der Königin Nantechild war, die Dagobert 629 geheiratet hatte. Die Nachfolgeregelung Dagoberts legte fest, dass der Reichsteil Austrasien an Sigibert fallen sollte, Neustrien und Burgund an Chlodwig. Dieser Bestimmung gemäß wurde der erst vierjährige Chlodwig nach dem Tod seines Vaters, der am 19. Januar 639 eingetreten war, von den neustrischen und burgundischen Großen zum König erhoben. Als Tag des Regierungsbeginns galt der 20. Januar.[1] Die Regierung leitete zunächst seine Mutter Nantechild, die erst mit dem Hausmeier Aegas und nach dessen Tod (641) mit dessen Nachfolger Erchinoald zusammenwirkte.
    Um 650 heiratete Chlodwig Bathilde, eine englische Adlige, die ins Frankenreich in die Sklaverei verkauft worden war. Mit ihr hatte er drei Söhne: Chlothar III., Childerich II. und Theuderich III.
    Chlodwig II. starb schon im Alter von 23 Jahren um den 11. Oktober 657.[2] Er wurde wie sein Vater in Saint-Denis begraben. Nachfolger wurde sein Sohn Chlothar.
    Chlodwig gilt zusammen mit seinem Bruder als einer der ersten "Faulenzerkönige" die das Bild der späten Merowingerdynastie prägten.



    Literatur
    • Eugen Ewig: Die Merowinger und das Frankenreich. 4. ergänzte Auflage, Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-017044-9, S. 146–149
    • Margarete Weidemann: Zur Chronologie der Merowinger im 7. und 8. Jahrhundert. In: Francia 25/1 (1998), S. 177–230, hier: S. 183–193 (Digitalisat)
    Weblinks
     Commons: Clovis II – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Anmerkungen
    1 Zur Datierung siehe Margarete Weidemann: Zur Chronologie der Merowinger im 7. und 8. Jahrhundert. In: Francia 25/1 1998 S. 177–230, hier: S. 190−193.
    2 Zur Datierung siehe Margarete Weidemann: Zur Chronologie der Merowinger im 7. und 8. Jahrhundert. In: Francia 25/1 1998 S. 177–230, hier: S. 190.

    Name:
    Die Merowinger (selten Merovinger) waren das älteste Königsgeschlecht der Franken vom 5. Jahrhundert bis 751. Sie wurden vom Geschlecht der Karolinger abgelöst. Nach ihnen wird die historische Epoche des Übergangs von der Spätantike zum Frühmittelalter im gallisch-germanischen Raum Merowingerzeit genannt.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Merowinger

    Chlodwig heiratete Bathilde von Askanien in 649. Bathilde wurde geboren in cir 630 in England; gestorben am 30 Jan 680 in Kloster Chelles; wurde beigesetzt in Église Sainte-Croix. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 21. König Chlothar III. von Neustrien (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 650/651; gestorben in 673.
    2. 22. König Theuderich III. von Neustrien (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 653; gestorben in zw 02 Sep 690 und 12 Apr 691; wurde beigesetzt in Abtei Saint-Vaast.
    3. 23. König Childerich II. Austrasien (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 655; gestorben in 675; wurde beigesetzt in St. Germain-des-Prés, Paris.


Generation: 5

  1. 19.  Dagobert II. von Austrasien (Merowinger)Dagobert II. von Austrasien (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (17.Sigibert4, 15.Dagobert3, 12.Chlothar2, 1.Chilperich1) wurde geboren in 652; gestorben am 23 Dez 679 in Mouzay bei Stenay.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Dagobert_II.

    Dagobert II. (* 652; † 23. Dezember 679 in Mouzay bei Stenay) entstammt dem Geschlecht der Merowinger, der Herrschaftsdynastie der Franken. Er war zwischen 676 und 679 König von Austrasien.

    Leben
    Als Sigibert III., König von Austrasien, im Jahre 656 starb, wurde sein vierjähriger Sohn Dagobert durch den pippinidischen Hausmeier Grimoald verdrängt.[1] Ob Dagobert zu dieser Zeit kurzzeitig den Thron Austrasiens innehatte, ist unter Historikern umstritten und gilt als eher zweifelhaft. Infolge dieses Staatsstreich setzte Grimoald seinen eigenen Sohn Childebert, der vor der Geburt Dagoberts von Sigibert III. adoptiert worden war, auf den Thron. Um die Herrschaft dieses Childebert nicht zu gefährden, wurde Dagobert dem Dido von Poitiers übergeben und in ein Kloster nach Irland gebracht, wo er als Mönch erzogen wurde.[2] Später kam Dagobert nach England, wo er an einem Königshof erzogen wurde. Seit dieser Zeit verband ihn eine enge Freundschaft zu Wilfrid von York. Er heiratete in erster Ehe die angelsächsische Prinzessin Mechtilde.[3]
    Trotz der Abwesenheit Dagoberts scheiterte Grimoals Staatsstreich. Nach dem Tode Childeberts fiel das Teilreich Austrasien an Childerich II. Er regierte von 662 bis zu seinem Tod im Jahre 675. Verschiedene austrasische Führer unter dem Hausmeier Wulfoald riefen Dagobert im Jahre 676 aus Irland auf den Königsthron nach Austrasien zurück.[1] Die Rückkehr Dagoberts erfolgte unter dem erbitterten Widerstand und der Feindschaft des neustrischen Hausmeiers Ebroin, der seine Herrschaft auf das gesamte Frankenreich ausdehnen wollte.
    Dagobert überließ die Regierung seinem Hausmeier Wulfoald und konzentrierte sich auf fromme Übungen und wohltätige Werke. Er baute Kirchen und gründete verschiedene Klöster, wie zum Beispiel die Klöster Surburg und Weißenburg im Elsass.
    Unmittelbar nach den neu ausbrechenden Kämpfen zwischen Austrasien und Neustrien wurde er am 23. Dezember 679 wohl von dem ihm feindselig gesinnten Hausmeier Ebroin auf der Jagd im Wald Woëvre zwischen Stenay an der Maas und Verdun ermordet.[4][5] Im dortigen Kloster Stenay wurde der ermordete König begraben und später als Märtyrer verehrt.
    Dagobert II. starb, ohne Nachkommen zu hinterlassen. Die moderne Legende eines angeblichen Sohnes namens Sigibert IV. (676-758), genannt „Le Plant-Ard“, späterer Graf von Razés und Vorfahre von Gottfried von Bouillon, ist ohne jeglichen historisischen Beleg und basiert ausschließlich auf von Pierre Plantard gefälschten Dokumenten im Rahmen der Affäre um die „Prieuré de Sion-Erfindung“, die in dem pseudohistorischen Buch „Der Heilige Gral und seine Erben“ aufgegriffen und populär gemacht wurden.
    Verehrung und sonstige Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Spätestens seit 1068 galt der Heilige Dagobert als Patron der Kirche, vornehmlich in Lothringen und im Elsass. Die Kirche Saint Dagobert wurde während der Französischen Revolution 1789 zerstört, und die Reliquien gingen bis auf den Schädel verloren.


    Literatur
    • Felix Dahn: Dagobert II., merovingischer Frankenkönig. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 47, Duncker & Humblot, Leipzig 1903, S. 610 f.
    • Ekkart Sauser: Dagobert II.. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 23, Bautz, Nordhausen 2004, ISBN 3-88309-155-3, Sp. 252–253.
    • Josef Semmler: Spätmerowingische Herrscher. Theuderich III. und Dagobert II. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters Bd. 55 (1999), S. 1–28. (Digitalisat)
    Weblinks
     Commons: Dagobert II. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Dagobert II. im Ökumenischen Heiligenlexikon
    Einzelnachweise
    1 Martina Hartmann: Die Merowinger. C.H.Beck, 2012, ISBN 978-3-40-663308-9, S. 52
    2 Patrick J. Geary: Die Merowinger. Europa vor Karl dem Großen. C.H.Beck, 2003, ISBN 978-3-40-649426-0, S. 52
    3 Patrick J. Geary: Die Merowinger. Europa vor Karl dem Großen. S. 192
    4 Sebastian Scholz: Die Merowinger. Kohlhammer, 2015, ISBN 978-3-17-025034-5, S. 253–254
    5 Der Verfasser des Vita Wilfridi, Eddius Stephanus, schrieb nur, dass Dagobert "durch die Tuecke der fuehrenden Maenner (per dolum ducum) und mit Zustimmung der Bischoefe tueckisch" ermordet sei. Im Revue des questions historiques, Band LXXI (. Januar 1902), S. 63–67, behauptete E. Vagandard, Pippin der Mittlere statt Ebroin der Anstifter des Mords sei, da Eddius Stephanus, ein erbitterter Feind des Ebroin, nichts von Ebroins Teilnahme geschrieben habe.


  2. 20.  Königin Bilichild von AustrasienKönigin Bilichild von Austrasien Graphische Anzeige der Nachkommen (17.Sigibert4, 15.Dagobert3, 12.Chlothar2, 1.Chilperich1) wurde geboren in cir 654; gestorben in 675; wurde beigesetzt in St. Germain-des-Prés, Paris .

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin der Franken

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bilichild_(Gattin_Childerichs_II.)

    Bilichild (in Frankreich auch Bilichilde, wie auch Bilithilde, Bilichildis und Bilihildis) (* um 654; † (ermordet) 675) war eine fränkische Königin und Ehefrau von Childerich II., dem König von Austrasien.
    Bilichilds Vater war Sigibert III. von Austrasien und ihre Mutter Chimnechild, deren Herkunft unbekannt ist. Ende des Jahres 662 heiratete Bilichild ihren Halbvetter Childerich II., der damit eine doppelte Legitimation für seine Erhebung zum Könönig hatte. Er war einer der drei volljährigen Söhne von Chlodwig II., dem König von Neustrien. Ende 662 wurde er zudem, vermutlich nach einem kurzen Zeitraum, in dem sein älterer Bruder Chlothar III. in Personalunion auch König von Neustrien und Austrasien war, zum König von Austrasien erhoben.
    Im Herbst 675 wurden Bilichild und ihr Mann im Wald von Livry bei Lognes infolge einer Adelsverschwörung umgebracht, die vom neustrischen Adligen Bodilo ausging. Dieser war von Childerich zu einer ehrenrührigen Strafe verurteilt worden. Zu Bodilos Mitverschwörern zählten Amalbert, der vermutlich Graf von Noyon war, und Ingobert. Bei der Ermordung des Königspaars wurde auch Bilichilds etwa fünfjähriger Sohn Dagobert getötet. Des Weiteren wird berichtet, dass Bilichild damals mit einem weiteren Kind schwanger war. Lediglich ihr Sohn Chilperich, der vermutlich nicht bei der Jagdgesellschaft war, überlebte und wurde unter dem Namen Daniel zunächst in ein Kloster gebracht.
    Bischof Ouen (Audoin) von Rouen ließ die Leichname der Königsfamilie nach Paris bringen und in der Abtei Saint-Germain-des-Prés beerdigen. Dort wurden ihre Särge 1656 wiederentdeckt.



    Literatur
    • Martina Hartmann: Die Königin im frühen Mittelalter. Kohlhammer, Stuttgart 2009, S. 83ff.

    Name:
    Bilichilde, Bilithilde, Bilichildis und Bilihildis

    Gestorben:
    Im Wald ermordet.
    Childerich fiel, zusammen mit seiner schwangeren Ehefrau und seinem Sohn Dagobert, einem Mordkomplott zum Opfer.

    Begraben:
    Dort wurden 1656 die Särge von Ihr und ihrem Gatten wiederentdeckt.

    Bilichild heiratete König Childerich II. Austrasien (Merowinger) in zw 18 Okt und 09 Dez 662. Childerich (Sohn von König Chlodwig II. von Neustrien (Merowinger), der Faule und Bathilde von Askanien) wurde geboren in cir 655; gestorben in 675; wurde beigesetzt in St. Germain-des-Prés, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 24. Dagobert (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 25. König Chilperich II. (Daniel) Merowinger  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 670; gestorben in zw 30 Jan und 13 Mai 721 in Noyon; wurde beigesetzt in Noyon.

  3. 21.  König Chlothar III. von Neustrien (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (18.Chlodwig4, 15.Dagobert3, 12.Chlothar2, 1.Chilperich1) wurde geboren in 650/651; gestorben in 673.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König in Neustrien und Burgund

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Chlothar_III.

    Chlothar III. (* wohl 650/651; † 673 nach dem 10. März) war ein Frankenkönig aus dem Hause der Merowinger.
    Als sein Vater Chlodwig II. 657 starb, folgte er als ältester von drei Söhnen auf den Thron des Königreichs in Neustrien und Burgund. Da er zu diesem Zeitpunkt nur acht Jahre alt war, regierte seine Mutter Bathilde das Reich und erhielt 658 Unterstützung vom Hausmeier Ebroin. 664 überließ Bathilde formell ihrem Sohn die Macht. Die wirkliche Macht hatte, wie üblich in dieser späten Merowingerzeit der Hausmeier Ebroin.
    Unter Chlothar III. wurde das Gesamtreich in den Jahren 661 bis 662 nach der Episode des Childebertus adoptivus wiedervereinigt. Auf Drängen des austrasischen Adels wurde aber bereits 662 sein jüngerer Bruder Childerich II. als König in Austrasien eingesetzt. Seine Regierungszeit markierte die endgültige Wende zum völlig entmündigten Königtum, da ab diesem Zeitpunkt immer öfter die Hausmeier die wirkliche Macht ausübten.


    Literatur
    • Albrecht: Lothar III. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 19, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 226.


  4. 22.  König Theuderich III. von Neustrien (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (18.Chlodwig4, 15.Dagobert3, 12.Chlothar2, 1.Chilperich1) wurde geboren in cir 653; gestorben in zw 02 Sep 690 und 12 Apr 691; wurde beigesetzt in Abtei Saint-Vaast.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Neustrien und Burgund (673 und 675 bis 691), König von Austrasien (ab 679)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Theuderich_III.

    Theuderich III. (* wohl 653; † zwischen 2. September 690 und 12. April 691) war 673 und 675 bis 691 König von Neustrien und Burgund sowie ab 679 auch König von Austrasien. Durch diese weitere Einsetzung war er König aller Franken. Er entstammt dem Geschlecht der Merowinger.

    Leben
    Theuderich war der zweite Sohn von Chlodwig II. aus dessen zweiter Ehe mit Bathilde und der Bruder seines Vorgängers in Neustrien und Burgund, Chlothar III.
    Von seinem Hausmeier Ebroin 673 zum König ausgerufen, unterlag Theuderich seinem Bruder Childerich II. aus Austrasien, wurde geschoren und in die Abtei Saint-Denis verbannt. Nach Childerichs Tod 675 wurde er wieder eingesetzt, die Herrschaft hattten aber die Hausmeier inne. Nach dem Tod Dagoberts II. von Austrasien und Ebroins wurde unter Theuderich erstmals seit langem das ganze Frankenreich wieder unter einem einzigen Herrscher vereint. In der Schlacht bei Tertry siegte der austrischche Hausmeier Pippin entscheidend, war dadurch Hausmeier aller Reichsteile und wurde als princeps francorum mächtigster Mann. Er nahm Theuderich in eine Art Geiselhaft, behielt aber der Form halber das merowingische Königtum bei. Theuderich lebte bedeutungslos bis an sein Lebensende in Neustrien. Er wurde in Arras in der Kirche Saint-Vaast begraben. Nachfolger als König wurde sein ältester Sohn Chlodwig III.


    Literatur
    • Dieter R. Bauer, Rudolf Hiestand, Brigitte Kasten, Sönke Lorenz (Hrsg.): Mönchtum – Kirche – Herrschaft 750–1000. (Josef Semmler zum 65. Geburtstag). Thorbecke, Sigmaringen 1998, ISBN 3-7995-7140-X.
    • Eugen Ewig: Die Merowinger und das Frankenreich (= Kohlhammer-Urban-Taschenbücher. Bd. 392). 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. W. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1993, ISBN 3-17-012557-5 (Urban-Taschenbücher 392).
    • Pierre Riché: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa (= dtv 4559). 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1992, ISBN 3-423-04559-0.
    • Rudolf Schieffer: Die Karolinger (= Kohlhammer-Urban-Taschenbücher. Bd. 411). 2., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1997, ISBN 3-17-014584-3.
    • Josef Semmler: Spätmerowingische Herrscher. Theuderich III. und Dagobert II. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters. Bd. 55, 1999, S. 1–28, (Digitalisat).

    Begraben:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_Saint-Vaast

    Familie/Ehepartner: N. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 26. Crotlinde von Neustrien (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 670.

    Theuderich heiratete Amalberga in 673. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 27. Bertrada (Merowinger) ?, die Ältere  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 660; gestorben in nach 721.

    Theuderich heiratete Königin Chrodechild (Doda) (Arnulfinger) in cir 677. Chrodechild (Tochter von Ansegisel (Arnulfinger) und Begga von Heristal) wurde geboren in cir 650 in Heristal; gestorben am nach Mai 692. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 28. König Chlodwig III. von Neustrien (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 677; gestorben in 694; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.
    2. 29. Childebert III. von Neustrien (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 678/679; gestorben in vor dem 02 Mär 711.

  5. 23.  König Childerich II. Austrasien (Merowinger)König Childerich II. Austrasien (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (18.Chlodwig4, 15.Dagobert3, 12.Chlothar2, 1.Chilperich1) wurde geboren in cir 655; gestorben in 675; wurde beigesetzt in St. Germain-des-Prés, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 662 bis 675; König der Franken in Austrasien

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Childerich_II.

    Childerich II. (* um 655; † Herbst 675) war ein merowingischer Frankenkönig von 662 bis 675 in Austrasien, zwischen 673 und 675 des Gesamtreiches.

    Leben
    Childerich war der jüngere Sohn des Frankenkönigs Chlodwig II. und der Balthild. Im Zeitraum zwischen dem 18. Oktober und dem 9. Dezember 662 ehelichte er Bilichild, Tochter des Königs Sigibert III. Der Ehe entsprangen um 670 die beiden Söhne Dagobert und Chilperich II.
    Nach dem Tod des Pippiniden Childebertus adoptivus im Jahr 662 wurde Childerich II. zum König im Osten des Merowingerreiches (Austrasien) erhoben; allerdings stand er unter der Vormundschaft seiner Tante und späteren Schwiegermutter Chimnechildld, der Witwe Sigiberts III. sowie des Hausmeiers Wulfoald. Der Wechsel ging friedlich vor sich, die Großen des Reiches begrüßten wohl das Ende des Intermezzos der Pippiniden. Die darauf folgenden Handlungen, Schenkungen und Verfügungen richteten sich recht eindeutig gegen die Pippiniden und Arnulfinger. Als sein Bruder Chlothar III. 673 starb, wurde Childerich von der neustrischen Opposition gegen seinen vom Hausmeier Ebroin ausgerufenen anderen Bruder Theuderich III. nach Neustrien gerufen. Childerich setzte sich durch, Ebroin und Theuderich wurden ins Kloster verbannt und das Reich wurde noch einmal für kurze Zeit auch faktisch von einem Merowinger regiert.
    Doch bereits kurz darauf, im Herbst 675, fiel Childerich zusammen mit seiner schwangeren Ehefrau und seinem Sohn Dagobert einem Mordkomplott zum Opfer. Grund waren Streitigkeiten zwischen der neustrischen und der austrasischen Partei am Königshoof. Childerichs damals etwa fünfjähriger zweiter Sohn Chilperich wurde, wie damals üblich, ins Kloster verbannt. Dort lebte er als „Bruder Daniel“ bis 715, um anschließend von Gegnern der Arnulfinger als Marionette auf den Merowingerthron gesetzt zu werden.
    Childerich wurde ebenso wie seine Ehefrau in St. Germain-des-Prés in Paris begraben.



    Literatur
    • Eugen Ewig: Die Merowinger und das Frankenreich (= Kohlhammer-Urban-Taschenbücher. Bd. 392). 4. ergänzte Auflage. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2001, ISBN 3-17-017044-9
    • Pierre Riché: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1991, ISBN 3-423-04559-0.
    • Rudolf Schieffer: Die Karolinger (= Kohlhammer-Urban-Taschenbücher. Bd. 441). Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1992, ISBN 3-17-010759-3.
    • Reinhard Schneider: Königswahl und Königserhebung im Frühmittelalter. Untersuchungen zur Herrschaftsnachfolge bei den Langobarden und Merowingern (= Monographien zur Geschichte des Mittelalters. Bd. 3). Hirsemann, Stuttgart 1972, ISBN 3-7772-203-5 (Zugleich: Berlin, Freie Universität, Habilitations-Schrift, 1970/71).
    • Erich Zöllner: Geschichte der Franken bis zur Mitte des sechsten Jahrhunderts. Auf der Grundlage des Werkes von Ludwig Schmidt unter Mitwirkung von Joachim Werner neu bearbeitet. Beck, München 1970, ISBN 3-406-02211-1.

    Begraben:
    Dort wurden 1656 die Särge von ihm und seiner Gattin wiederentdeckt.

    Gestorben:
    Childerich fiel, zusammen mit seiner schwangeren Ehefrau und seinem Sohn Dagobert, einem Mordkomplott zum Opfer.

    Childerich heiratete Königin Bilichild von Austrasien in zw 18 Okt und 09 Dez 662. Bilichild (Tochter von König Sigibert III. von Austrasien (Merowinger) und Chimnechild N.) wurde geboren in cir 654; gestorben in 675; wurde beigesetzt in St. Germain-des-Prés, Paris . [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 24. Dagobert (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 25. König Chilperich II. (Daniel) Merowinger  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 670; gestorben in zw 30 Jan und 13 Mai 721 in Noyon; wurde beigesetzt in Noyon.


Generation: 6

  1. 24.  Dagobert (Merowinger)Dagobert (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (20.Bilichild5, 17.Sigibert4, 15.Dagobert3, 12.Chlothar2, 1.Chilperich1)

  2. 25.  König Chilperich II. (Daniel) MerowingerKönig Chilperich II. (Daniel) Merowinger Graphische Anzeige der Nachkommen (20.Bilichild5, 17.Sigibert4, 15.Dagobert3, 12.Chlothar2, 1.Chilperich1) wurde geboren in cir 670; gestorben in zw 30 Jan und 13 Mai 721 in Noyon; wurde beigesetzt in Noyon.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Wohnort: Compiègne, Frankreich; Die Pfalz Compiègne war seine Residenz.
    • Titel (genauer): 716; König von Neustrien

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Chilperich_II.

    Chilperich II. Daniel (* um 670; † zwischen 30. Januar und 13. Mai 721 in Noyon) war von 716 bis 721 Frankenkönig aus dem Haus der Merowinger. Er war wahrscheinlich ein Sohn des 675 ermordeten Frankenkönigs Childerich II. und der Bilichild, Tochter des Königs Sigibert III.

    Der junge Chilperich wurde nach der Ermordung seiner Eltern in ein Kloster verbannt, wo er 40 Jahre lang als „Bruder Daniel“ lebte. 716 wurde er von den Gegnern Karl Martells, dem Hausmeier Raganfrid und Plektrudis von Austrien, als Nachfolger Dagoberts III. zum König von Neustrien erhoben, dem Kerngebiet des Frankenreiches. Die Pfalz Compiègne war seine Residenz.

    Berühmt ist die Aussage in späteren Quellen, er sei zumeist von Raganfrid auf einem zeremoniellen Ochsenkarren bei seinen Zügen mitgeführt worden. Tatsächlich aber wurde er lediglich mit einem der Tradition entsprechenden Wagen auf das jährliche Märzfeld gebracht. Nach Ansicht von Historikern wie Sebastian Scholz und Ian Wood kämpfte der König sogar persönlich in der Schlacht und war nicht nur eine Marionette seines Hausmeiers: Insgesamt ist die neuere Forschung skeptischer, was die Behauptung der unter den siegreichen Karolingern verfassten Quellen betrifft, die letzten Merowinger seien sämtlich nur jämmerliche Schattenkönige gewesen. Der anonyme Autor einer zeitgenössischen Chronik, die im englischen Jarrow entstand, schildert Chilperich 717 jedenfalls als mächtigen Herrscher (Historia Abbatum auctore anonymo 32).

    Chilperichs bzw. Raganfrids Kampfbündnisse mit dem Friesenherzog Radbod (717) und Eudo von Aquitanien (718) gegen die starke Opposition der Karolinger, insbesondere gegen Karl Martell, scheiterten jedoch. Karl besiegte die Neustrier bei Amel (französisch Amblève), Vinchy (21. März 717) und Soissons (719). Als der von Karl Martell gestützte Chlothar IV. 719 starb, ließ Karl sich Chilperich II. von Eudo ausliefern und erkannte ihn mit der Wiederherstellung seines Einflusses in Neustrien als König an. Erst ab diesem Zeitpunkt dürfte Chilperich tatsächlich entmachtet gewesen sein.

    Chilperich II. starb im Jahre 721 und wurde in Noyon beigesetzt. Karl Martell bestimmte Theuderich IV. zum Nachfolger. Es ist unklar, ob der letzte Merowingerkönig Childerich III. Chilperichs Sohn gewesen ist.

    Unklar ist auch sein Name. Denkbar ist, dass er als Daniel getauft wurde und später Chilperich als Krönungsnamen annahm, um seine dynastische Legitimation zu betonen und Kampfbereitschaft und Unabhängigkeit auszudrücken, oder dass er als Chilperich geboren wurde und bei seinem Eintritt in das Kloster den Namen Daniel erhielt.


  3. 26.  Crotlinde von Neustrien (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Theuderich5, 18.Chlodwig4, 15.Dagobert3, 12.Chlothar2, 1.Chilperich1) wurde geboren in 670.

  4. 27.  Bertrada (Merowinger) ?, die Ältere Bertrada (Merowinger) ?, die Ältere Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Theuderich5, 18.Chlodwig4, 15.Dagobert3, 12.Chlothar2, 1.Chilperich1) wurde geboren in 660; gestorben in nach 721.

    Notizen:

    Es wird diskutiert ob sie die Tochter von Theuderich III. und seiner zweiten Frau Amalberga oder von Hugobert aus der Familie der Hugobertiner und der Irmina von Oeren ist.
    Ich habe hier die Version mit Theuderich als Vater gewählt. Hugobert und Irmina erscheinen im Stammbaum als Eltern der Plektrudis, wobei im Bericht des Hugobert auch Bertrada als Tochter erwähnt ist. Ich bin gespannt, was für Ergebnisse weitere Forschungen ergeben. (ms)



    https://de.wikipedia.org/wiki/Bertrada_die_Ältere

    Bertrada die Ältere (* 660; † nach 721) war die Tochter des Pfalzgrafen Hugobert aus der Familie der Hugobertiner und der Irmina von Oeren. Diskutiert wird aber auch, dass sie die Tochter von Theuderich III. und seiner zweiten Frau Amalberga oder seiner dritten Frau Chrodechild sein könnte. Ihr Ehemann ist unbekannt,[1] ihr Sohn war Heribert von Laon; mit ihm als Mitstifter stiftete sie 721 die Abtei Prüm.
    Durch Heriberts Tochter Bertrada die Jüngere, die Ehefrau Pippins des Jüngeren, des fränkischen Hausmeiers und späteren Königs, ist Bertrada die Ältere eine der Urgroßmütter Karls des Großen.


    Literatur
    • Edith Ennen: Frauen im Mittelalter; C.H. Beck München 1994; Seite 57
    • Eduard Hlawitschka: Die Vorfahren Karls des Großen; In: Wolfgang Braunfels: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben, Band 1; L. Schwann Düsseldorf; Seite 76, online bei mittelalter-genealogie (siehe unten)
    • Matthias Werner: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Die Verwandtschaft Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel. Personengeschichtliche Untersuchungen zur frühmittelalterlichen Führungsschicht im Maas-Mosel-Gebiet; Jan Thorbeckeigmaringen 1982; Seite 28,31,39,83,87,111,120,176,201, 207,210, 221,236–241,244,255,259,264–266,268–272,274,279,293,324,326, online bei mittelalter-genealogie (siehe unten)
    Weblinks
    • Jennifer Striewski: Artikel Bertrada die Ältere (gestorben nach 721), Gründerin der Abtei Prüm im Online-Portal Rheinische Geschichte am 30. September 201
    • Bertrada bei mittelalter-genealogie
    Einzelnachweise
    1 In Der Stammbaum der Karolinger, Pippiniden und Arnulfinger (pdf) wird ein Graf Martin von Laon als Ehemann Bertradas bezeichnet. Bei Hlawitschka (siehe mittelalter-genealogie) ist hingegen nachzulesen: Über den Vater Heriberts wie auch übereriberts Gemahlin und eventuelle Geschwister ist nichts bekannt.

    Name:
    Urgroßmutter Karls des Großen (Karolinger)

    Aber Bertrada ist wohl auch das fraglichste Bindeglied zwischen Karolinger und Merowinger..? (ms)

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 30. Heribert von Laon  Graphische Anzeige der Nachkommen

  5. 28.  König Chlodwig III. von Neustrien (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Theuderich5, 18.Chlodwig4, 15.Dagobert3, 12.Chlothar2, 1.Chilperich1) wurde geboren in cir 677; gestorben in 694; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 691 bis 694; König der Franken

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Chlodwig_III.

    Chlodwig III. (* um 677; † Ende 694) aus dem Geschlecht der Merowinger (in Frankreich auch unter dem Namen Chlodwig IV., da Chlodwig von Austrasien dort als der Dritte gezählt wird) war der Sohn des Theuderich III. und der Chrodechild und Frankenkönig von 691 bis 694.
    Bei Übernahme der Herrschaft war Chlodwig noch unmündig, seine Mutter Chrodechilde übernahm die Vormundschaft. Dies war in früheren Zeiten zwar üblich gewesen bei noch minderjährigen Herrschern, zu diesem späten Zeitpunkt aber eher ungewöhnlichh, da ansonsten die jeweiligen Hausmeier die Vormundschaft übernahmen. Einige erhaltene Beurkundungen mit den Siegeln des Königs und seiner Mutter bestätigen aber diese Regelung. Die Regentschaft Chrodechildes endete mit ihrem Tod am 5. Juni 692. Eigentlicher Herrscher war aber, wie bei den anderen Schattenkönigen der späten Merowingerdynastie auch, der Hausmeier Pippin der Mittlere. Politische Entscheidungen des jungen Königs sind aus seiner kurzen Regierungszeit nicht bekannt. Begraben wurde er in Saint-Denis. Als König folgte Childebert III.


    Literatur
    • Eugen Ewig: Die Merowinger und das Frankenreich. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1993, ISBN 3-17-012557-5 (Urban-Taschenbücher 392).


  6. 29.  Childebert III. von Neustrien (Merowinger)Childebert III. von Neustrien (Merowinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Theuderich5, 18.Chlodwig4, 15.Dagobert3, 12.Chlothar2, 1.Chilperich1) wurde geboren in 678/679; gestorben in vor dem 02 Mär 711.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Childebert_III.

    Childebert III. (* um 678/679; † 711 vor dem 2. März) war Frankenkönig von 694 bis 711 aus dem Geschlecht der Merowinger. Er war der Sohn von Theuderich III. und der Chrodechild.
    694 folgte er seinem Bruder Chlodwig III. auf dem Thron. Er war aber vermutlich wie seine Vorgänger nur noch de iure König des Frankenreiches, tatsächlich herrschte der mächtige Hausmeier und princeps francorum Pippin der Mittlere. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern und Nachfolgern wurde Childebert in Choisy-au-Bac bei Compiègne beerdigt und nicht in der Merowinger-Grablege, der Basilika Saint-Denis.
    Kurz vor seinem 16. Geburtstag wurde er mit „einer Frau fränkischen Ursprungs, vom Herzog Adalrich (Eticho?) wegen ihrer übertriebenen Unkeuschheit verstoßen“, verheiratet.[1] Über diese Frau, die Mutter seiner Kinder, ist aber weiter nichts bekannt (siehe auch: Falsche Merowinger). Seine Kinder sind Dagobert III. und (vermutlich) Chlothar IV.
    Auch über eine politische Tätigkeit Childeberts ist nichts Konkretes bekannt. Allerdings nennt ihn der Liber Historiae Francorum („Frankenchronik“) von 727 einen vir inclytus („berühmter Mann“) und bonae memoriae gloriosus dom(i)nus Childebertuus rex iustus („der ruhmreiche Herr guten Andenkens Childebert, der gerechte König“).[2] Wie es zu diesem ungewöhnlichen Urteil kam – die übrigen späten Merowinger werden vom Liber Historiae Francorum nie in vergleichbarer Weise beschrieben – isist bislang völlig ungeklärt. Gleiches gilt für die Frage, wieso dem König die Beisetzung in der Familiengrabstätte der Merowinger verwehrt wurde. Nach Ansicht einiger Gelehrten begehrte Childebert 698, anlässlich der Feierlichkeiten nach Pippins Sieg über den Friesen Ratbod, gegen den Hausmeier auf. Dieser Versuch einer Emanzipation schlug offenbar fehl, und Childebert wurde anschließend, wie es heißt, bis zu seinem Tode in einem Adelshof bei Compiègne interniert, was die Wahl des Ortes seiner Beisetzung erklären würde.
    Auguste Trognon übersetze 1825 alte, lateinisch verfassten Manuskripte aus der Abtei Saint-Julien in Brioude ins Französische. Eines davon befasst sich mit dem kompletten Leben Childeberts III.


    Einzelnachweise
    1 Manuscrits de l'ancienne Abbaye de Saint-Julien à Brioude, Seconde Partie: le livre des gestes du Roi Childebert III, S. 242.
    2 Monumenta Germaniae Historica, Scriptores rerum Merovingicarum, Bd. II, S. 323–324.
    Literatur
    • Dieter R. Bauer, Rudolf Histand, Brigitte Kasten, Sönke Lorenz: Mönchtum – Kirche – Herrschaft 750–1000. Josef Semmler zum 65. Geburtstag. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1998, ISBN 3-7995-7140-X.
    • Felix Dahn: Childebert III. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 47, Duncker & Humblot, Leipzig 1903, S. 472 f.
    • Felix Dahn: Die Völkerwanderung. Germanisch-romanische Frühgeschichte Europas. Kaiser Verlag, Klagenfurt 1977, ISBN 3-7043-3060-4.
    • Eugen Ewig: Die Merowinger und das Frankenreich. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1993, ISBN 3-17-012557-5 (Urban-Taschenbücher 392).
    • Rudolf Schieffer: Die Karolinger. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1992, ISBN 3-17-010759-3 (Kohlhammer-Urban-Taschenbücher 441).
    • Monumenta Germaniae Historica, Scriptores rerum Merovingicarum, t. II, pp. 215–328 (Liber Historiae Francorum).
    • Auguste Trognon: Manuscrits de l'ancienne Abbaye de Saint-Julien à Brioude, Seconde Partie: le livre des gestes du Roi Childebert III. 1825, Editions Brière, Paris, pp. 15–422, im Besitz der bayerischen Staatsbibliothek.

    Childebert heiratete N (Franken) in cir 694. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 31. König Dagobert III. von Neustrien (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 699; gestorben in zw 3 Sep 715 und 29 Feb 716.
    2. 32. König Chlothar IV. (Merowinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vielleicht 685; gestorben in 719.