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König Audoin (Gausus) (Langobarden)

König Audoin (Gausus) (Langobarden)

männlich 515 - 560  (45 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  König Audoin (Gausus) (Langobarden)König Audoin (Gausus) (Langobarden) wurde geboren in cir 515; gestorben in cir 560.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 546; 9. König der Langobarden

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Audoin

    Audoin (* um 515; † um 560) war von ca. 546 bis ca. 560 (546–566[1] oder 547/548–552?[2]) dux (Herzog) oder rex (König)[2] der Langobarden.

    Familie
    Audoins Mutter war Menia[2] († nach 510), die Witwe des Thüringerkönigs Bisinus, die in zweiter Ehe Audoins langobardischen Vater aus dem Geschlecht der Gausen heiratete. Seine Halbschwester Raicunda[3], aus der ersten Ehe seiner Mutter, war die erste Gemahlin des Königs Wacho und Stiefmutter seines Mündels Walthari.[4]

    Audoin war in erster Ehe mit Rodelinde verheiratet, mit der er den Sohn Alboin hatte.[2][5]

    In zweiter Ehe heiratete er eine Tochter des Thüringerkönigs Herminafried und der Amalaberga, Nichte Theoderichs des Großen.[4]

    Leben
    Aus Audoins Kindheit und Jugend ist nichts überliefert. Audoin war zunächst nach dem Tod König Wachos (539/540) Regent für den unmündigen König Walthari.[2] 546 verstarb Walthari unter unklaren Umständen. Audoin erklärte sich nun selbst zum König. Gegen Audoin erhob Hildigis aus der vorhergehenden Lethinger-Dynastie, der bei den Gepiden im Exil lebte, erfolglos Thronansprüche.[2][1]

    Während das oströmische Reich unter Justinian I. in Italien noch mit dem Krieg gegen die Ostgoten beschäftigt war, bedeutete es für den Kaiser eine gewisse Entlastung, dass die Langobarden gegenüber den Gepiden, die seit längerem einen Unruheherd an der Donau darstellten, ein Gegengewicht in diesem Raum darstellten. Audoins Außenpolitik war ganz auf eine Kooperation mit Justinian angelegt und er wurde damit zu einem wichtigen oströmischen Verbündeten. Er wurde Föderat des Kaisers Justinian I. und erhielt von diesem Land zugewiesen. Die Langobarden verlegten darauf ihren Siedlungsraum um 547[2] an die untere Donau nach Pannonien,[6] ganz in der Nähe der Gepiden.[7]

    Audoin verstieß zwischen 540 und 552[2] seine erste Frau Rodelinde und heiratete, von Justinian arrangiert, eine Tochter des Thüringerkönigs Herminafried, die mütterlicherseits mit Theoderich dem Großen verwandt war, sodass sich sowohl die Ostgoten als auch die Franken Audoin gegenüber entfremdeten, von dem sie Thronansprüche im Ostgotenreich in Italien und im Thüringer Reich befürchteten.

    Im Jahr 547 brach schließlich der Krieg mit den Gepiden offen aus, wobei die Langobarden durch oströmische Hilfstruppen[2] unterstützt wurden. Angesichts dieser Übermacht willigte der Gepidenkönig Turisind in einen Waffenstillstand ein. Dennoch kam es 552 erneut zu Feindseligkeiten, wobei die Langobarden die Gepiden in der Schlacht auf dem Asfeld besiegten. Turismod, der Sohn des Gepidenkönigs Turisind, wurde von Alboin getötet.[8] Schließlich vermittelte Justinian I. einen Friedensschluss.

    Nunmehr war Audoin bestrebt, die Beziehungen zu den Franken zu verbessern und verheiratete seinen Sohn Alboin mit einer Tochter Chlothars I. Um 560 starb Audoin. Sein Nachfolger wurde Alboin.

    Rezeption
    Der im 7. Jahrhundert niedergeschriebene Origo Gentis Langobardorum („Ursprung des Geschlechts der Langobarden“) erwähnt Audoin mit zwei Sätzen: Et post waltari regnavit auduin; ipse adduxit langobardos in Pannonia. Et regnavit albuin, filius ipsius, post eum, … (Nach Waltari herrschte Audoin, er selbst führte die Langobarden nach Pannonien. Dann herrschte Alboin, sein Sohn, nach ihm, …).

    Im späten 8. Jahrhundert hat Paulus Diaconus in seiner Historia gentis Langobardorum (Geschichte der Langobarden) Audoin schon sagenhafte Ereignisse zugeschrieben.

    Im altenglischen Gedicht Widsith im Exeter Book aus dem späten 10. Jahrhundert hatte Eadwine (Audoin) neben dem Sohn "König" Ælfwine (Alboin) in Italien noch eine Tochter Königin Ealhhild.[9][10]

    1725 komponierte Georg Friedrich Händel die Oper Rodelinda, regina de Longobardi (HWV 19) über Audoins erste Frau.

    Felix Dahn klagte 1902: Die langobardische Sage hat den Kern der geschichtlichen Ueberlieferung über ihn bis zur Unkennbarkeit überwuchert.[1]

    Siehe auch: Stammliste der Könige der Langobarden


    Name:
    Gausus (auch Gautaz, Gautr, Gauti und Gautatýr) gilt als latinisierte Bezeichnung im Althochdeutschen für eine germanische Gottheit, die bei den Langobarden auch als Stammvater der Könige Audoin und Alboin überliefert ist. Bemerkenswert ist, dass Gautr als der Urahn verschiedener germanischer Königshäuser gilt und damit frühgermanischen Ursprungs zu sein scheint.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gausus

    Familie/Ehepartner: Rodelinde. Rodelinde wurde geboren in cir 510. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. König Alboin (Gausus) (Langobarden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 530; gestorben am 28 Jul 572/573 in Verona.

    Familie/Ehepartner: N (Thüringer). [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 2

  1. 2.  König Alboin (Gausus) (Langobarden)König Alboin (Gausus) (Langobarden) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Audoin1) wurde geboren in cir 530; gestorben am 28 Jul 572/573 in Verona.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König der Langobarden

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alboin

    Alboin (* vor 526; † 28. Juni 572 oder 573 in Verona) entstammte wie sein Vorgänger Audoin der Familie der Gausen. Alboin war ein König der Langobarden und der Gründer des Langobardenreichs in Italien.

    Leben
    Alboin folgte zwischen 560 und 565 seinem Vater Audoin auf den Thron.[1] Er schlug 567 an der Spitze der Langobarden, die damals als oströmische Verbündete an Drau und Donau siedelten, die Gepiden, deren König Kunimund er tötete. 568 drangen die Langobarden, nachdem sich Alboin mit den Awaren unter Chagan Baian verständigt hatte, in das von den Oströmern gerade erst befriedete Italien ein. Dabei handelte es sich nicht nur um einen Feldzug, sondern um die Verlegung nahezu der gesamten langobardischen Bevölkerung. Grund war angeblich ein Hilferuf des Narses, des oströmischen Statthalters Italiens; in Wirklichkeit wollte Alboin wohl vor dem awarischen Druck ausweichen. Mit Alboin zogen Teile zahlreicher anderer Völkerschaften, darunter auch Romanen, Gepiden und Sachsen, während Teile der Langobarden sich an dem Zug nicht beteiligten.

    In kürzester Zeit eroberten die Langobarden den nördlichen und mittleren Teil des von den vorangegangenen Gotenkriegen Justinians verwüsteten Italiens, außer Rom, Ravenna und den Seestädten.[2] In Cividale del Friuli setzte Alboin seinen Neffen Gisulf I. als dux ein; 569 fiel Verona und die Langobarden stießen bis nach Trient vor; 569 fiel auch Mailand. Anfang 572 nahmen sie Pavia nach angeblich dreijähriger Belagerung ein. Die Stadt entwickelte sich im Laufe der Zeit zum wichtigsten Hauptort des Langobardenreiches.

    Alboin hatte noch vor seiner Thronbesteigung Chlodoswinth, eine Tochter des Frankenkönigs Chlothar I., geheiratet, die aber wohl bereits (vor) 567 gestorben war. Seine nächste Ehe schloss er mit Rosamunde, der Tochter des von ihm erschlagenen Gepidenkönigs Kunimunds. 572 (oder vielleicht erst 573) fiel Alboin einer Verschwörung zum Opfer und wurde ermordet. In manchen Quellen wird diese Verschwörung legendenhaft ausgeschmückt und Alboins Frau Rosamunde als ihre Anstifterin genannt, weil Alboin sie angeblich gezwungen habe, aus dem Schädel ihres Vaters zu trinken.[3]

    Wichtigste Quelle ist die (nicht immer zuverlässige) Historia Langobardorum des Paulus Diaconus. Nachfolger Alboins als König der Langobarden wurde Cleph. Unter ihm war die Königsherrschaft allerdings wesentlich schwächer. Die langobardischen Herzöge, insbesondere die von Friaul, Spoleto und Benevent regierten weitgehend unabhängig vom König. Die Aufteilung Italiens in den langobardischen Norden, die starken Herzogtümer der Mitte und den byzantinischen Süden, die sich während Alboins Herrschaft und kurz nach seinem Tod herausbildete, legte den Grundstein für die Aufteilung Italiens, die bis ins 19. Jahrhundert anhielt.

    Rezeption
    Eine Gedenktafel für ihn fand Aufnahme in die Walhalla bei Regensburg. Zur Erinnerung an Alboin wurde in Berlin-Schöneberg ein Gartendenkmal als Alboinplatz bezeichnet.

    1962 gab es in Italien eine Verfilmung von Carlo Campogalliani unter dem Titel Alboin, König der Langobarden (im Original Rosmunda e Alboino). Sie konzentriert sich auf die Auseinandersetzungen mit den Gepiden und stellt die Beziehung zu einer Königstochter in den Mittelpunkt. Als Schauspieler sieht man Jack Palance, Eleonora Rossi Drago, Guy Madison und Mirella d'Angelo.[4]

    Titel (genauer):
    Nachdem Alboin (wohl auf Betreiben seiner Ehefrau Rosamunde) 572/573 ermordet worden war, planten die Verschwörer, Helmichis, der wohl an dem Mordplan beteiligt war, zum neuen König zu machen. Dieser wurde vom langobardischen Adel jedoch abgelehnt und floh mit Rosamunda, die er heiratete.
    Unterdessen erhoben die langobardischen Herzöge 573[3][4] (darunter Zaban von Pavia, Wallari von Bergamo, Alahis von Brescia, Ewin von Trient und Gisulf I. von Cividale) den äußerst vornehmen[2] dux[3] (Herzog) Cleph in Ticinum (Pavia) zu ihrem rex (König).
    https://stammler-genealogie.ch/getperson.php?personID=I24159&tree=StammlerBaum

    Gestorben:
    Über die Ermordung Alboins gibt es verschiedene Überlieferungen:

    Nach dem Zeitgenossen Gregor von Tours (539–594) hat Rosamunde Alboin, den sie als den Mörder ihres Vaters Kunimund hasste, mit ihrem namentlich nicht genannten Geliebten (angeblich einem Sklaven) vergiftet. Der ebenfalls zeitgenössische Chronist Johannes von Biclaro schrieb, dass Alboin nachts von seinen Gefolgsleuten in Verona auf Betreiben seiner Frau ermordet wurde. Marius von Avenches fügte hinzu, dass Hilmaegis den Mord ausführte.

    Die Origo Gentis Langobardorum (aus dem 7. Jahrhundert) berichtet, dass Alboin in seinem Palast in Verona von Hilmichis und Rosamunde auf den Rat des Peritheus hin getötet wurde.

    Durch Paulus Diaconus ist die ausführlichste, aber auch schon stark legendenhaft ausgestaltete Erzählung überliefert: Alboin habe Rosamunde zutiefst gekränkt, als er ihr bei einem Gelage in seinem Palast in Verona den Pokal, der aus ihres Vaters Schädel gemacht war, gereicht und sie aufgefordert habe, fröhlich mit ihrem Vater zu trinken. Rosamunde beschließt, ihren Vater zu rächen. Sie verbündet sich mit Helmichis, dem scilpor ("Waffenträger", Knappe) und conlactaneus ("Milchbruder", Ziehbruder) Alboins, der ihr rät, Peredeus in das Attentat einzubeziehen. Als dieser sich weigert, verführt und erpresst Rosamunde ihn, "aut tu Alboin interficies, aut ipse te suo gladio extinguet" (entweder tötest du Alboin, oder du wirst selbst durch sein Schwert gerichtet). Peredeus rät, das Schwert Alboins in der Scheide festzuklemmen und den König im Schlaf zu erschlagen. Ob Helmichis oder Peredeus den Mord verüben, als Alboin seinen Mittagsschlaf hält, wird in den Manuskripten unterschiedlich wiedergegeben.

    Alboin heiratete Chlodoswinth (Merowinger) in cir 565. Chlodoswinth (Tochter von König Chlothar I. (Merowinger) und Ingunde) gestorben in vor 567. [Familienblatt] [Familientafel]

    Alboin heiratete Rosamunde (Gepiden) in cir 567. Rosamunde (Tochter von König Kunimund (Gepiden)) wurde geboren in cir 540; gestorben in Aug 572/573 in Ravenna. [Familienblatt] [Familientafel]