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Verde di Salizzole

Verde di Salizzole

weiblich - 1305

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  • Name Verde di Salizzole 
    • Verde di Salizzole ist historisch von Interesse als Stammmutter des Hauses der Scaliger und insbesondere als Mutter von Cangrande I. della Scala.
    Geburt
    • Über die Herkunft von Verde, über ihre Eltern und ihre Familie und ist praktisch nichts bekannt. Geschichtsschreiber und Genealogen des 16. Jahrhunderts beschrieben sie als Mitglied der Familie der Grafen von Salizzole, es findet sich jedoch aus der Zeit ihres Lebens weder ein Hinweis auf eine Grafschaft Salizzole noch auf eine gleichnamige gräfliche Familie.
    Geschlecht weiblich 
    Wohnort Burg Salizzole Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Der Überlieferung nach wohnte Verde im Castello von Salizzole, das im Besitz ihrer vermögenden Familie, der „da Salicoelis“, gestanden haben soll. 
    Tod 25 Dez 1305  Verona Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    • Verde di Salizzole bzw. Verde della Scala starb als Witwe vermutlich in Verona.
      Sie hinterließ eine zahlreiche Nachkommenschaft, die sich auch in Deutschland und Österreich verbreitete.
    Personen-Kennung I42239  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 31 Aug 2023 

    Familie Herr Alberto I. della Scala (Scaliger)   gest. 3 Sep 1301, Verona Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Eheschließung 1263 
    Kinder 
    +1. Herr von Verona Alboino della Scala (Scaliger)   gest. 29 Nov 1311, Verona Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort
     2. Costanza della Scala (Scaliger)   gest. 1306
    Familien-Kennung F21397  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 31 Aug 2023 

  • Ereignis-Karte
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  • Orte
    Die Burg von Salizzole
    Die Burg von Salizzole
    Castello Scaligero di Salizzole

    Bild: Wikipedia; AlexBlackO - Eigenes Werk
    © Gemeinfrei - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Salizzole_Castello.jpg?uselang=de#Lizenz

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Verde_di_Salizzole (Aug 2023)

      Über die Herkunft von Verde, über ihre Eltern und ihre Familie und ist praktisch nichts bekannt. Geschichtsschreiber und Genealogen des 16. Jahrhunderts beschrieben sie als Mitglied der Familie der Grafen von Salizzole, es findet sich jedoch aus der Zeit ihres Lebens weder ein Hinweis auf eine Grafschaft Salizzole noch auf eine gleichnamige gräfliche Familie. Die Nachricht von der gräflichen Herkunft Verdes dürfte daher nicht auf Tatsachen, sondern bloß auf Bemühungen von Genealogen beruhen, den Ruhm der della Scala durch die Zuschreibung Verdes zu einer gräflichen Familie zu erhöhen.

      Der Name Salizzole geht auf eine Pflanze – die Weide, lateinisch „salix“ – zurück, die anfangs offensichtlich die sumpfige Gegend prägte, wo sich heute die Stadt Salizzole befindet. Diese Kleinstadt liegt im Nordosten Italiens in der Provinz Verona und hat heute rund 3800 Einwohner.

      Was Verde betrifft, so gibt es selbst für ihre übliche Bezeichnung als Verde di Salizzole (Viridis de Salezolis) keine zeitgenössische urkundliche Erwähnung, da sie regelmäßig nur als Frau von Alberto della Scala (uxor domini Alberto de la Scala) oder einfach nur als Verde della Scala aufscheint.

      Wohnort Castello von Salizzole
      Der Überlieferung nach wohnte Verde im Castello von Salizzole, das im Besitz ihrer vermögenden Familie, der „da Salicoelis“, gestanden haben soll. Eine frühe Beschreibung dieser Burg befindet sich im Werk von Marin Sanudo (1466–1536) „Itinerario per la Terraferma Veneziana“ (etwa: Reiseweg durch die venezianische Terraferma, d. h. durch die am Festland gelegenen Besitzungen der Republik Venedig),[1] in der die beiden massiven Türme der Burg hervorgehoben werden, die noch heute das Gebäude charakterisieren. Der westliche Turm mit seinen typischen ghibellinischen Zinnen ist der ältere, diente als Bergfried und stand schon lange bevor Verde geboren wurde. Der östliche dreißig Meter hohe Turm wurde noch zu Lebzeiten Verdes von ihrem Ehemann erbaut, wohl um das soziale Prestige seiner Gemahlin zu unterstreichen.

      Architektonische Details, die ähnlich auch in Verona vorkommen, deuten auf einen Umbau um 1298 hin. Es gab damals noch zwei weitere Türme, die jedoch im September 1441 zerstört wurden, als der Condottiere Francesco Sforza im Auftrag Venedigs die Stadt eroberte und plündern ließ.[2] Später wurde die Burg zu einer Residenz umgebaut, im 18. Jahrhundert wesentlich verändert und dient heute u. a. als Stadtbibliothek.

      Residenz im Palazzo del Podestà in Verona
      Nach ihrer im Jahr 1263 erfolgten Eheschließung mit Alberto I. della Scala übersiedelte Verde nach Verona und wohnte dort auf der Piazza dei Signori in dem von ihrem Ehemann errichteten Palazzo del Podestà, manchmal wohl auch in dem 1301 von ihrem Ehemann auf der Piazza Erbe errichteten Palazzo, der Casa di Mercanti.

      Wohltätige Stiftungen
      In Verona gründete Verde im Jahre 1281 das Spital „San Daniele Domus Dei“ (Haus Gottes) für Pilger und arme Patienten. Diese Stiftung dürfte sich besonders bewährt zu haben, denn am 26. Mai 1300 beschenkte sie dieses Spital gemeinsam mit ihrer Schwester mit Baugründen und landwirtschaftlichen Liegenschaften, die in Bovolone (Provinz Verona) gelegen waren, damit dort ein ähnliches Spital errichtet werden kann.[3] Von Interesse ist der Ort der Ausstellung dieser Urkunde: „in Salezolis in domo magnifice domine Viride“, (d. h., etwa: in Salizzole im Haus der erlauchten Herrin Verde).[4]

      Besitzungen
      Diese Formulierung zeigt, dass Verde in Salizzole nicht nur erheblichen Landbesitz, sondern dort auch ein selbst für die Herrin von Verona angemessenes repräsentatives Haus besaß. Dass dieses Haus mit dem Castello di Salizzole identisch ist, erscheint wahrscheinlich, lässt sich jedoch urkundlich nicht nachweisen. Bekräftigt wird diese Vermutung jedoch dadurch, dass die Burg in Salizzole bald darauf von der Familie ihres Ehemannes ausgebaut und erweitert wurde. Unabhängig davon verfügte Verde in verschiedenen Orten über ausgedehnten Grundbesitz. So etwa auch in Angiari, in Fracazzole, in Nogara, Orti und vermutlich auch in Giare.[4]

      Kirchliche Belehnungen
      Verde spielte auch eine wichtige Rolle beim Ausbau der Beziehungen zu kirchlichen Institutionen. Bereits 1287 wurde sie vom Kloster San Zeno mit Gütern in Ostiglia belehnt. Von ihrem Stiefsohn, dem Abt Giuseppe (außerehelicher Sohn von Alberto della Scala), wurde sie mit Villimpenta belehnt. Vom Bischof von Verona, Pietro della Scala, erhielt sie einen Teil des Zehnts von Nogara, Bonferraro und Fatole, während sie von Bischof Bonincontro Kunstwerke erhielt. Vor seinem Tod überschrieb ihr Ehemann ihr testamentarisch alle Rechte, die er auf den Besitz Verdes besaß, und übertrug ihr silberne Geräte, Schmuck und zwei Betten und ernannte sie gemeinsam mit dem Bischof Tebaldo von Verona und seinem Sohn Bartolomeo zur Testamentsvollstreckerin.[4]

      Begegnung mit Dante
      Verde hatte auch Gelegenheit, den größten Dichter ihrer Zeit, Dante Alighieri (1265–1321), näher kennenzulernen, da dieser zwischen 1303 und 1304 als Gast ihres Sohnes Bartolomeo della Scala einige Monate lang im Palazzo del Podestà in Verona lebte.[5] Sie hatte daher wohl öfters Gelegenheit, mit diesem großen Dichter zusammenzukommen und mit ihm über dessen Werke zu sprechen. Als Bartolomeo 1304 starb, verließ Dante Verona, da er sich mit dessen Nachfolger, Alboino della Scala, nicht gut verstand. Er kehrte jedoch während der Herrschaft des dritten Sohnes von Verde, Cangrande della Scala, nach Verona zurück, lebte dort von 1314 bis 1318 in enger Freundschaft mit seinem Gastgeber und verewigte diesen im „Paradiso“ in der Göttlichen Komödie, indem er das Lob seines Förderer seinem Vorfahren Cacciaguida in den Mund legt.