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Geschichten

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Reginlinde und die Ufenau



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Reginlinde / Adalrich / Ufenau

Reginlinde und die Ufenau

Die Ufenau gehörte zunächst dem Kloster Säckingen. Als Reginlinde um das Jahr 942 zum ersten Mal auf die Ufenau kam, bestand bereits eine Vorgängerkirche der St. Martins-Kapelle, die aber völlig verfallen war. Weil viele Bewohner der Umgebung zum Gottesdienst auf die Ufenau kamen, wurde die alte Kapelle St. Martin bald zu klein, und Reginlinde beschloss, eine grössere Kirche Kirche zu bauen: Die Vollendung der Kirche St. Peter und Paul hat sie aber nicht mehr erlebt.

In den Besitz des Klosters Einsiedeln kam die Ufenau über ein Dekret von Kaiser Otto: Er stellte 965 auf Bitten seiner dritten Gemahlin und Mitregentin, Kaiserin Adelheid - der Enkelin Reginlindes -, die entsprechende Urkunde aus.

Auf den Wandmalereinen der Kirche St. Peter und Paul ist Reginlinde als Stifterin dargestellt; es handelt sich hier um das einzige Bild, das wir von ihr haben.

In der abgeschiedenen Stille der Ufenau hat die Herzogin von Schwaben, Ahnfrau der ottonischen, der salischen und der staufischen Dynastien, als Klausnerin ihre letzten Lebensjahre verbracht und ist um 958 gestorben.

In verschiedenen Texten wird vermerkt, dass sie ihre ewige Ruhe in einer eigens dafür errichteten Kapelle in Einsiedeln gefunden habe. Ihre Ruhestätte ist nicht mit Sicherheit bekannt, Peter Vogelsanger nennt als einziger die Säule links neben der Kapelle der Einsiedler Muttergottes als letzten Ruheort.

Würdigung

Reginlinde hat in ihrer Zeit viel bewegt: Sie hat es verstanden, ihr Netzwerk für ihre Ziele einzuspannen, sie stiftete Kirchen und Klöster und sie war nach Peter Vogelsanger die "liebenswerteste Erscheinung" der Äbtissinnen des Fraumünsters. 

Reginlinde verbindet die karolingische und die ottonische Geschichte. Und sie ist das Bindeglied zwischen der Abtei Fraumünster und dem Stift Einsiedeln.

Es war nicht nur ihre hohe Geburt, die so vieles möglich machte. Ihre Weitsicht, ihr Einsatzwille und ihr Durchsetzungsvermögen liessen eine Abtei entstehen, die heute zum Weltkulturerbe gehört und Anziehungspunkt für viele Gläubige und Touristen ist, ohne das sich die Besucher bewusste sind, dass eine Frau mit ihren grosszügigen Schenkungen den Grundstein dazu legte.

Mit dieser Ehrung macht die Gesellschaft zu Fraumünster die Stellung der Fürstäbtissin Reginlinde in der Geschichte Zürichs und Einsiedeln sichtbar.



Zitat Texte aus:  NEUJAHRSBLATT der Gesellschaft zu Fraumünster auf das Jahr 2020 - Erscheinungsdatum: 2 Jan 2020 


Manfred Stammler,  2 Januar 2020

Verknüpft mitHerzogin Reginlinde (von Schwaben)

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