Teilen Drucken Lesezeichen hinzufügen
Niklaus von Beroldingen

Niklaus von Beroldingen

männlich um 1400 -

 

«Zurück 1 2 3     » Diaschau

Livinen / Leventina

Geschichte, Battaglia dei Sassi Grossi, Geographie und Wappen

Die Valle Leventina (deutsch meist kurz Leventina, veraltet Livinental) ist ein Tal im Kanton Tessin in der Schweiz.

Valle Leventina mit Airolo  (Foto: Parpan05)

Geschichte 

Durch Testament von 948 vermachte der Bischof Atto von Vercelli die drei zu seinem Eigengut (Allod) gehörenden ambrosianischen Täler dem Mailänder Domkapitel und legte damit den Grund zu der geistlichen und weltlichen Herrschaft der Domherren über die Leventina, Blenio und Riviera.[4]

Als zum und vom Gotthardpass führendes Tal spielte die Leventina schon immer eine zentrale Rolle bei der Alpenüberquerung. Im Konflikt um die Kontrolle des Gebietes kam es wiederholt zu Kämpfen zwischen dem Kanton Uri und der Herrschaft bzw. dem späteren Herzogtum Mailand. Die Schlacht bei Giornico brachte 1478 die Entscheidung zugunsten der Urner: Durch ihren Sieg wurden sie bis zum Fall der alten Eidgenossenschaft 1798 uneingeschränkte Herren über die Leventina. Ihre Herrschaft sicherten sie durch in das Gebiet geschickte Landvögte.

Eine Revolte der Einwohner gegen die Herrschaft der Urner wurde 1755 blutig beendet. Dabei wurden drei Anführer auf dem Platz des Hauptortes Faido geköpft.

Leventina mit Ambri-Piotta von Eduard Spelterini, um 1900  (Foto: helveticarchives.ch)
Giornico

Giornico ist ein Dorf in der Leventina, bekannt wegen der “Battaglia dei Sassi Grossi“ (die Schlacht der grossen Felsen), die 1478 stattfand. Es handelte sich um eine wichtige Begebenheit in der Geschichte der Schweiz, bei der die Eidgenossen die Mailänder besiegten und so die Kontrolle über den Gotthardpass errangen. Das Dorf liegt in einer Flussgabelung, die ein eigenartiges Inselchen bildet und sich einer raren Perle rühmen kann: die Kirche San Nicola, ein herausragendes Zeugnis der Romanik. Interessant ist auch das ethnografische Museum, in dem der Besucher, unterstützt von interaktiven Spielen, historischen Dokumente und Fotografien, sich einen Eindruck über die Vergangenheit des Tales machen kann.

Die wichtige "Battaglia dei Sassi Grossi”, bei der Ende 1478 die Eidgenossen die Mailänder besiegten, wird mit einem Monument des Tessiner Bildhauers Apollonio Pessina erinnert, das am nördlichen Dorfeingang steht. Im historischen Zentrum, von der Kantonsstrasse in zwei Hälften geteilt, befinden sich einige mittelalterliche Bauwerke. Der obere Teil umrundet die Torre Attone aus dem 14. Jhd. mit seinem quadratischen Grundriss, seit Jahren eingerüstet und in Erwartung restauriert zu werden. Im unteren Teil, zwischen der Kantonsstrasse und dem linken Flussufer sind noch Spuren der alten Strasse vorhanden.

 

Giornico. Kirchen San Nicola (links) und San Michele  (Foto: Adrian Michael)
Calonico

Das Dorf wurde 1227 als Callonego erstmal erwähnt; es war, wahrscheinlich zusammen mit Lavorgo, eine der fünf Degagne der Nachbarschaft Chiggiogna und gehörte zur Pfarrei Chiggiogna, von der es sich 1602 abspaltete. Die seit 1300 nachgewiesene Pfarrkirche San Martino wurde abseits vom Dorf in malerischer Lage auf einem die mittlere Leventina beherrschenden Felsvorsprung erbaut. 1834 hatte das Dorf unter dem Sturm vom 27. August zu leiden.

Die Kirche von Calonico dominiert von ihrem Felsenvorsprung ausserhalb des Dorfes die Media Leventina.  (Foto: Adrian Michael)
Geographie

Die Leventina erstreckt sich von Airolo am Südende des Gotthardpasses bis nach Biasca. Sie wird vom Ticino (Tessin) durchflossen. Zusammen mit der Val Bedretto im Westen bildet sie den Distretto di Leventina (Bezirk Leventina).

Das Tal liegt auf einer europäisch wichtigen Nordsüdachse. Der Gotthardpass am oberen Ende der Leventina beeinflusste jahrhundertelang die Geschichte des Tales. Durch die Leventina führte zuerst die alte Gotthardstrasse, später die Gotthardbahn und dann die Autobahn A2, die Chiasso mit Basel verbindet. In Bodio liegt das Südportal des Gotthard-Basistunnels, des längsten Eisenbahntunnels der Welt. Die Leventina hat zahlreiche Seitentäler. Die wichtigsten sind die Val Piumogna bei Dalpe, die Val Chironico bei Chironico und die Val d’Ambra bei Personico auf der rechten Seite sowie die Val Canaria bei Airolo und die Val Piora oberhalb von Piotta auf der linken Seite. In der Val Piora liegt der Ritom-Stausee und der vor allem bei Biologen bekannte Cadagnosee.

Das Tal ist durch Schluchten in drei Teile unterteilt.

Alta Leventina
Der obere Teil des Tals liegt oberhalb der Piottino-Schlucht und wird Alta Leventina genannt. Zur Alta Leventina gehören die Gemeinden Airolo, Quinto, Prato Leventina und Dalpe, sowie die in der westlich gelegenen Val Bedretto liegende Gemeinde Bedretto. Die Talsohle der Alta Leventina liegt zwischen 950 Meter bei Rodi-Fiesso und 1150 m bei Airolo. Eine weitere Schlucht, die Stalvedro-Schlucht befindet sich in der Alta Leventina kurz unterhalb des Dorfs Airolo. Obwohl diese Schlucht früher ebenfalls ein Hindernis auf der Passstrasse war, spielt sie bei der Unterteilung des Tales keine Rolle, da sie nicht mit einem Höhenunterschied verbunden ist.

Media Leventina
Die Media Leventina ist der mittlere Teil des Tales von der Piottino-Schlucht bis zur Biaschina-Schlucht südwestlich von Lavorgo. Nach den Gemeindefusionen bildet Faido die einzige Gemeinde der Media Leventina. Dazu gehören inzwischen auch die ehemaligen Gemeinden der sog. Traversa Anzonico, Cavagnago und Sobrio, die über Lavorgo erschlossen werden und im Zuge der Gemeindefusion mit Faido vom Kreis Giornico zum Kreis Faido übergetreten sind. Die Talsohle der Media Leventina liegt zwischen 650 m bei Lavorgo und 750 m oberhalb von Faido.

Bassa Leventina
Der Teil unterhalb der Biaschina-Schlucht bis Biasca wird Bassa Leventina[3] genannt und hat rein südlichen Charakter. Zur Bassa Leventina zählen die Gemeinden Giornico, Bodio, Pollegio und Personico. Die Talsohle der Bassa Leventina liegt zwischen 300 und 400 Meter hoch.

Bassa Leventina war auch eine Variante des Gemeindenamens eines Fusionsprojekts in der Region, das die Gemeinden Bodio, Giornico und damals noch Sobrio umfassen sollte (letzteres ist nun mit Faido fusioniert).

Leventina, Lage im Kanton Tessin


Wappen
Das heutige Wappen von Faido war bis 1798 auch das Wappen der Talschaft Leventina




Links

Zitat Texte und Bilder aus:   https://de.wikipedia.org/wiki/Valle_Leventina

Zitat Text "Giornico" aus:   https://www.ticinotopten.ch/de/doerfer/giornico-leventina

Zitat Text "Calonico" aus:   https://de.wikipedia.org/wiki/Calonico



Manfred Stammler,  4 August 2019

Livinen / Leventina

Portrait der Leventina


Verknüpft mitLandvogt Andreas Aschwanden; Landvogt Balthasar (Balz) Dittli; Gotthard Epp; Gregor Frey (Frei); Heinrich Gerig; Oswald Gerig; Johann Peter Giudice; Landvogt Johannes (Hans) Imhof von Blumenfeld; Landvogt Johann Indergand; Johann Jost Indergand; Johannes (Hans) Jauch; Landvogt & Fähndrich Werner Lusser; Johann Ottmar; Landvogt Johann Ottmar; Landvogt & Hauptmann Johann Jakob von Pro (a Pro); Landvogt Jakob Tresch; Landvogt Martin Tresch; Landammann Heinrich Troger; Landammann & Hauptmann Andreas von Beroldingen; Niklaus von Beroldingen; Conrad von Moos; Landvogt Erasmus Zberg, des Raths; Landvogt Erasmus Zberg, des Raths; Heinrich Zurenseller (Zuriseller), des Raths; Landvogt Johann Zurenseller (Zuriseller), des Raths

«Zurück 1 2 3     » Diaschau