Teilen Drucken Lesezeichen hinzufügen
Thadäus (Thadä) Albrecht

Thadäus (Thadä) Albrecht

männlich 1802 -

 

«Zurück 1 2     » Diaschau

Urseren - Ursern

Geschichte, Geographie und Wappen

Urseren 

Die Urseren, auch Ursern, veraltet Usernthal ist eine Talschaft im Quellgebiet der Reuss im Schweizer Kanton Uri und bildet ein schweizerisch zentrales Plateau auf etwa 1500 m ü. M. zwischen den Pässen Furka im Westen, dem Sankt Gotthard im Süden und dem Oberalppass im Osten.

 Die Urseren mit Blick auf Realp  (Bild: SteveK)
 
Geschichte 

Der älteste urkundlich belegbare Namen der Talschaft ist Ursaria (1234). Der Name geht wahrscheinlich auf romanische Ursprünge zurück und bedeutet so viel wie Bärental. Dem entspricht das alte Wappen der Talschaft, ein in Grün steigender schwarzer Bär mit weissem Kreuz im Rücken. Das Kreuz steht für die ehemalige Zugehörigkeit zum Kloster Disentis.

Die Kolonisation des Urserentals durch die Walser erfolgte vor dem 12. Jahrhundert. Die ursprüngliche romanische Bevölkerung wurde assimiliert. Um das Jahr 800 gelangte die Talschaft in den Besitz des Klosters Disentis, die Bewohner hatten als Kolonisten aber besondere Rechte und Privilegien. So durften sie beispielsweise einen eigenen Ammann wählen, der vom Abt von Disentis mit der niederen Gerichtsbarkeit belehnt wurde. Die hohe Gerichtsbarkeit lag seit 1232 bei den Grafen von Rapperswil, den Kastvögten von Disentis. Das Verhältnis zwischen der Abtei und Urseren war jedoch oft stark gespannt. 1332 kam es zu einem Gefecht auf der Oberalp, das mit einer Niederlage des Abtes endete.

Nach dem Aussterben der Rapperswiler kam die Vogtei über Urseren 1283 an das Haus Habsburg, 1317 an einen niederen Adligen aus Uri. Uri versuchte verschiedentlich, die Talschaft Urseren in seine Gewalt zu bringen, um den Gotthardpass völlig unter seine Kontrolle bringen zu können. 1382 verlieh der deutsche König Wenzel Urseren mit einem Freiheitsbrief die Reichsfreiheit. Diese Freiheit wurde mehrfach bestätigt, zuletzt durch Kaiser Maximilian II. 1566.

1410 schloss die Talschaft Urseren mit dem Kanton Uri ein ewiges Landrecht und gelangte so zur Alten Eidgenossenschaft. Uri übernahm als Schirmort die Vertretung gegen aussen, Urseren blieben im Inneren jedoch weitgehende Freiheiten. Das Landrecht wurde immer wieder erneuert, zuletzt 1779. 1649 wurden die letzten Verpflichtungen gegenüber dem Kloster Disentis losgekauft.

Die letzte Talgemeinde fand am 22. Mai 1798 statt, dann wurde Urseren zuerst Teil des helvetischen Kantons Waldstätte, 1803 Teil des Kantons Uri. Während der Koalitionskriege wurde die Talschaft schwer verwüstet, zeitweise mussten bis zu 10'000 Soldaten unterhalten werden. Russische, französische und österreichische Truppen besetzten die Talschaft abwechslungsweise.

1946 kam es zu Konflikten zwischen der Bevölkerung und einem Bauingenieur aufgrund eines Staudammprojekts, welches vorsah, das ganze Tal zu überfluten.

Die Schöllenen 1934. Im Hintergrund die Gleise der Schöllenenbahn  (Bild: unbekannt, hochgeladen zu Wikipedia von Adrian Michael)

Wie ist Urseren entstanden?

1239/40: Reichsvogtei Grafschaft Rapperswil, Kloster Disentis

1283: Reichsvogtei Herzogtum Österreich, Kloster Disentis

1318: Reichsvogtei Konrad von Moos (Urseren, Uri)

1382: Reichsunmittelbare Talschaft

1410: Urner Landrecht

Wirtschaft

Ein Haupterwerb im Urserental war die Herstellung von Käse. Der «Urseler» oder «Urserer» Käse war im 18. Jahrhundert weithin bekannt und wurde an verschiedene Residenzen geliefert. Der relativ fette Käse wurde in hohe Blöcke geformt und zum Transport in Baumrinde eingewickelt. Zum Verzehr bohrte man ein Loch in den Käselaib und höhlte ihn nach und nach aus. Er galt als Spezialität für Liebhaber, denn man ass ihn erst, wenn er sehr reif war, wodurch er einen starken Geruch entwickelte.

Durch die Lage an mehreren strategisch wichtigen Alpenpässen war während Jahrhunderten das Säumerwesen eine wichtige Einnahmequelle. Durch den zunehmenden Ausbau der Gotthard-Passstrasse und den Bau der Eisenbahn- und Strassentunnels verschwand diese Branche im Laufe des 20. Jahrhunderts gänzlich.

Blick von der Furka-Passhöhe in die Urseren  (Bild: Ikiwaner)
Ursern Tourismus

Bedeutendster Wirtschaftszweig ist heute der Tourismus. Der Ferienort Andermatt profiliert sich als Wander- und Wintersportort. Unter der Ägide des Investors Samih Sawiris werden seit 2010 verschiedene Projekte zur Steigerung der touristischen Konkurrenzfähigkeit Andermatts realisiert, darunter Luxushotels, Skigebiete und ein Golfplatz. Das Urserental liegt am Fusse mehrerer bekannter Alpenpässe, und verzeichnet daher viele Logiernächte von Motorrad-Touristen.

Talmuseum in Andermatt  (Bild: Paebi)
Geographie

Die Talschaft liegt südlich der Schöllenenschlucht und ist dadurch vom Rest des Kantons abgetrennt. Es bestehen Übergänge zu den Nachbarkantonen über den Furkapass (Richtung Obergoms, Kanton Wallis), den Oberalppass (Richtung Surselva, Kanton Graubünden) und den Gotthardpass (Richtung Leventina, Kanton Tessin). Deshalb führt die Talschaft seit jeher ein eigenes Leben. Die drei Gemeinden der Talschaft bilden die eine der beiden Korporationen des Kantons Uri; der ganze Rest des Kantons gehört zur Korporation «Uri». Die Urseren besteht aus den Gemeinden Andermatt, Hospental und Realp. Geographisch zählt auch ein Teil der Tessiner Gemeinde Airolo nördlich des Gotthardpasses zur Talschaft.

Lage im Kanton Uri
Urseren im Jahr 1385 unterhalb der Bildmitte  (Bild: Marco Zanoli - Sidonius) 

Wappen

Die Talschaft Ursern ( roman. " Ursaria":  Bärental) haben dementsprechend einen einen Bären im Wappen. Das Kreuz bezeugt die Zugehörigheit zum Kloster Disentis (Bistum Chur). 1382 verlieh der deutsche König Wenzel Urseren mit einem Freiheitsbrief die Reichsfreiheit. 1410 schloss die Talschaft Ursern mit dem Kanton Uri ein ewiges Landrecht und gelangte so zur Alten Eidgenossenschaft.  (Bild: Marco Zanoli - Sidonius) 




Links

Zitat Text  und Bilder aus:   https://de.wikipedia.org/wiki/Urseren


Manfred Stammler,  18 August 2019

Urseren, Uri, Schweiz

- Portrait der Talschaft Urseren (Ursern)
- Portrait of the Urseren (Ursern) valley community
- Portrait de la communauté de la vallée d'Urseren (Ursern)


Verknüpft mitJosefa (Josepha) Rosa Albrecht; Thadäus (Thadä) Albrecht; Anna Maria Amgart; Anna Josefa Bennet; Johann Caspar Bennet; Johann Josef Felix Bennet; Josef Anton Bennet; Josef Severin Bennet; Maria Elisabetha Gertrud Bennet; Siegisbert Bennet; Maria Anna Barbara Buosiger; Bezirksammann Johann Josef Cathry (Catrina, Kathry, Katrin); Johann Josef Cathry (Catrina, Kathry, Katrin); Katharina Cathry (Catrina, Kathry, Katrin); Maria Elisa Cathry (Catrina, Kathry, Katrin); Anna Katharina Christen; Anna Maria Christen; Anna Maria Christen; Josefa Karolina Christen; Josefa Magdalena Christen; Maria Anna Christen; Melchior Christen; Talammann Christof (Stoffel) Christen (Ursern); Franz Christoph Christen (Ursern); Maria Dorothea Christen (Ursern); Greta Cristan; Franz Xaver Danioth (Danjoth); Johann Bonaventura Danioth (Danjoth); Johann Josef Danioth (Danjoth); Josef Dominik Danioth (Danjoth); Josef Dominik Danioth (Danjoth); Josef Maria Bonaventura Danioth (Danjoth); Karolina Danioth (Danjoth); Maria Agatha Danioth (Danjoth); Maria Josefa Danioth (Danjoth); Dominik Dörig (Düring); Joseph Gabriel Dörig (Düring); Anna Maria Katharina Gartmann; Caspar (Kaspar) Gartmann; Agatha Hänni (Henny); Maria Mazug; Georg Meyer (Ursern); Johann Meyer (Ursern); Anna Katharina Müessli; Maria Coletha Müller; Maria Katharina Müller; Christoph Müller (Ursern); Elisabetha Müller (Ursern); Johann Müller (Ursern); Thalammann Johann (Hans) Caspar Müller (Ursern) ['Weitere Verknüpfungen']

«Zurück 1 2     » Diaschau